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Terlangt-Nnzeigen Bertanqt.-Fratten ud Mädchen. Nachzufragen m Sir. k.? >, 7!o v- <l7l 2) Nr. . ' tn ein t i Usch svrrch^sür Merlangt.-Mäuncr nö,>tuaben. cin Vicker. Nachzusragen in Nr. crtkss, rk. il-1) I°-, -in L'lckkr als zwriie oder dritte Hand. >. ÜÄcft-Valrimore-, Eckc <l7l > cin o>m?e der die Vä-ferci,u er tlttAl, irmcn wur.ichi: ciaer, der EiwaS vom GeschSste verftcdi, wird vorgezogen. ?iachzu fragrn in Nr. lUI pur>. <I7D vf ~. ,4. sclti? Männer aus eiaem deuische Tamvier. erfragen bri^Hcln- Nch Grimm, Nr 71-t, Zud-Nroadln. <l7l 2) ... B.ier als zweite Hand. Na zusragen zwischen t und O Uhr ormittagZ in Nr. Süd-<-arr-ll!on-veuc. ein Junge, um Sa-Z Cigarrenma- dien zu erlernen! einer, der strip- I' S." Lrl ca >i< 170-1 w-i u'e Operator, um an Rök arbencn. Viazu, ragen rn Lir. S 2, Nord-Waitimarouttr. (170-2) zivei Zungen in einer CakeS-BSI . sc, wctcl'e da?beschälterlernen wollen. Nachzufragen tn Nr- 4 Iv, Wcil Prailjtr. (170-1) ein junger Mann, um an der , >ar t'cluNstich zu sein. Nack'zn- Iragen bei August Center, vtr. VI 1 uo Lt>- ivrannr. cl-o'l> _ Verlaitstt im Mgememcn. ,IN>> Feine deutscke üche, schöne Ullv iur ver rcn. A. ctto', F.ivciic- und Gai-firuxe. (17Q-'6) „Verein zur Vervcsferung der ver x> rdit - ?ianoeiu .Vureau, Sir. 21, Sud-Sbar?strarc. unier der Aussi-Vt der „Tcuiiidcn GeseUiivaN.- wetive deutolie andwkrtcr. iiirdeitei und Dtenüdottn u dcilttiitigen vunilven. wollen sich persönlich ovcr >n franttrieli idrieien an den Agenten der Geieiiichasi, Hrn. F. ewad, Ztr. 21. Sud-!-liarvsttai!e. we^ee Etcllcn-^icsnche. < Line versetie deutsche Sckmei derin, tüchtige !.!t!icnarbee iin, welche cine e wi sisiändi, ge litte anZda zu richten. < 170 5) Ein deuischer ?l-chichmi-d Sieuung als solcher bei einem Ternsche. !?tachzusragen in Nr. ar ifosrakc. (170-2) An,eiqcn.-Zu vermiet!,en. (luni'2-> Au vermietken: pockig. M. Andrestrahe und Marrett-Avenue, roeuft-Point. Ziach- ! tufragen dei Z. iLiocker. Nr. Aoet - Avcuuc. . Ä;ci!icn.-:in erkauic. I verkaufen:' in der Nähe der Stadt. Nachzusragen in der^r- Vcdition diefcs ivtatiet. <171) Porraid und Einrick tung Sil verltlluze, eines rocerie-und Pro visions-kadens. Haus z verkaufen oder zu ver niiewen. ütachzusragen in S!r. S, Kairmount iitveniie. (171-2) "ne sich rrni.rendeWirth- AU veruauien - slvait im Miticlpunktc der Stadt. Absay zwischen 15 iin!> 1> isässern Bier wö wenilich. Im Besive des jeyigen EigenthümerS üder 23 Zahre. Nachzusragen tn der <sxpeviio vieles Blatte. <l7v-2) Su verkaufen f.rae! 11 tei IUI Fuß Tteie^^ähereZ Züverkaufen: zurückzuziehen. Nähere- deiAdam tlir. Harförd-ittoaS, nahe Homestead. <ltt-7> AttVttkauf^ Ken 'i>i. ol>, <l7l-) Nr. , Nord-t!hailcssiraßc. Mrlvin's vartcn- u. 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Der ZUeier vonZllgNMdiu. Sioman von Philipp Galrn. So verging eine halbe Stunde, da fiel der Mutter plötzlich der abwesende Sohn ein, und bald hatte sie entdeckt, wo er saß und sich kindlich freute, daß seine Eltern nun endlich so glücklich seien. „Godefroy!" rief sie ihm auö dem geöffneten Fenster zu, „komm her ein !" Und als der schöne Sprößling eines so edlen Paares in das Zimmer trat, lcllchtctcnMargot'S'nndÄodcsroy'S Augen auf und sie sahen sich mit einem Blick an. als wollte Jedes dem Anderen sagen: „DaS versänke ich Dir!" „Godesroy," sagte die Mutter nun zu dem bescheiden sich Nähernden, „sieh' mein Kind, dieS ist die schönste Stunde meines Gebens. Ich kann dem Sohne seinen Pater und dem Pater seinen Sohn vorstellen. Sieh' ihn Dir wohlan und liebe ihn, denn er ist der Mann, den auch ich so lange innig geliebt, um den ich so endlos genauer! und von dem ich Dir so viel GuleS und Siebes ei zählt, da er eö ja war, der, so lange ich ihn kenne, mein ganzes ineinHerz und meine Seele ausgefüllt. Nun ha ben wir Beide ihn wiedergefunden, und er gehört uuS von jetzt an für alle Zeit." Alle Drei umschlangen und beglück wünschten sich, den gegenwärtigen schö nen Augenblick erlebt zu haben, da wur den sie in ihren gegenseitigen Liebkosun gen unterbrochen. Ans der Beranda ließen sich mehrere Tritt: und Stimmen vernehmen und gleich darauf össnele sich die Thür, durch die alsobald ein überaus neugieriges, aber liebevolles Frauenauge hereinschaute. „Joachime!" rief Margot, „Du kommst zur rechten Zeit. Sieh' da, wir haben ihn wieder, den wir so lange ver loren, uud da stehen wir auch wieder in dem alten traulichen Zimmer, in dem wir einst voll jugendlichen Frohsinns so glücklich waren und an das wir so oft voll !tftebe uud Sehnsucht zurück ge dacht." Krau vou Brissae. eine jetzt ehrwür dige, aber immer noch angenehme Frau engestall mit graugcsprcnkellcm Haar, trat auf Godefroy zu und sah ihm forschend in das von Glück strahlende Gesicht. Dann öffnete sie die Arme, schloß ihn an ihr Herz und küßte ihn wie einen Sohn. Als sie ihn aber end lich losließ und wieder in sein sonnen verbranntes Antlitz sah, daö noch immer den biederen, treuehrlichen AnSdruck trug, den eö in seiner Jugend gezeigt, sagte sie: „Gottfried Strozzi, ja, ich grüße Sie von ganzem Herzen und bin namenlos glücklich, Sie wiederzusehen und bei Ih nen zu sein. Aber, bester Freund, Sie sind iiochDcrselbc wie srühcr, ich erkenne jeden einzelnen Zug, nur sind Sie ein noch viel schönerer und stattlicherer Mann geworden, als Sie ehemals wa ren. O ja, schön und stalllich waren Sie immer und Niemand hatDaS so ost hören müssen, wie ich, jetzt aber sindSie erst cin ganzer und vollerMann, und so wird von nnn an auch Ihr ganzes ein anderes nnd schöneres sein. Doch sehen Sie diese unsere Margot an! Sind die Jahre nicht sast spurlos an ihr vorübergegangen und steht sie nicht auch viel schöner uud herrlicher vor Ih nen, als ehemals? O, haben Sie wohl cinc Ahnung davon, wie diese Frau Sie vonAnsang an gclicbt? Nein, Das ah nen die Männer selten, doch von Ih nen will ich glauben, daß Sie es sogar wissen und beherzigen, da Sie ihr bis zu dieser Stunde Gleiches mil Gleichem vergolten haben. Ja, ja, schen sie nur an ist sie nicht auch eine ganze Frau und hat sie nicht ihre volle Jngend srische bewahrt, wenn sie auch reifer und stattlicher uud darum iu meinen Augen noch schöner geworden? Aber jetzt ist eS genug, Binder, verschlingt Euch nicht noch mehr mit den Augen, Ihr habt Euch ja wieder, und nun lebtNichls mehr ans der Welt, was Euch ausein anderhält, wenn Ihr Euch nicht selbst Hindernisse schasst, wie eö sogar der Glücklichste oft in seiner Bcrblendnng thut. Doch nein, Ihr werdet hoffent lich nicht verblendet sein, Ihr werdet das s!icht und die Wärme der Sonne crkcnnen und bewahren und Euch keine Wolken schassen, die sie ver dunkeln und erkälten. Und nnn laßt mich einmal hier Umschau halten! —Ja, ich erkenne den Raum wieder, in dem wir stehen, aber die Einrichtung nnd Ausstattung ist eine andere, wie ich zu meinem Erstaunen sehe. Haben Sie TaS für unS gemacht, Herr Strozzi?" Dies Alles wurde iu großer Hast und zu Godesroy's nicht geringer Bcrwnn derung, zwar mit französischer Lebhaf tigkeit, aber im reinsten Deutsch ge sprochen, denn auch Joachime von Brissae hatte in ihren alten Tagen mit Margot uud Gvdesrvl) dem Jüngeren gelernt und war cinc fleißige und auf merksame Schülerin gewesen. Gode froy erwiderte ihre Frage mit herzlichen Worten und führte die beiden Frauen durch die so gastlich geschmückle Zim merreihe, jetzt erst recht sroh, daß er zn gnlcr Stunde auf den Gedanken gera then, sein altes HauS in einen so neueu und behaglichen Zustand zu versetzen. Da aber wurden sie bei ihrer Betrach tung und in ihrer Unterhaltung aber mals gestört, denn vor einem der ge öffneten Fenster zeigte sich cin anderes Paar, das neugierig iu das Zimmer blickte und sich bald durch laute Aus rufungen der Freude bemerklich machte. Godefroy warf nur einen Blick hinaus, da'eilte er fchou vor die Thür und hieß das ueithicrige Paar willkommen. Es war Etiennc, dcr gute Etienne, jetzt ein Fünfluidfünfziger mit eisgrauem Haar, über fein treues, biederes Gesicht, wcun eS auch einige Falten zeigte, war daS alte üeblicbeu, uud mit demselben lhiäncnrcichcn Blick, wie er vor fünfzehn Jahren von Godefroy in Bern geschie den, stand er vor ihm und streckte ihm mit dcr allen Hingebung die Hände ent gegen. Er wurde herzlich begrüßt und willkommen geheißen, nnd dann kam Jeaiine an die Reihe, die jetzt eine fünf iinddrcißigjährige Jungfer geworden, aber noch immer mit dcr altcn Anhäng lichkeit und !t!icbe ihrer Gebieterin er geben war und nun ebenfalls Frenden thränen vergoß, als sie wieder vor dem ehemaligen Meier van Monjardin stand und in sein duuklcS, soiilleubraniiteS Gesicht mit den großen blauen Augen schaute, daS noch eben so sreundlich, wie sonst lächeln konnte und sie wie alle Ue brigen in seinem schönen Heim willkom men hlcß. Nachdem aber auch diese Begrüßungen vorüber waren, begann man sich mit den Borbereitungcn zur neuen Niederlassung in dem Berandahaufe zu beschäftige. Flugs wurden Knechte und Pserde nach dem Hotel znr Post gesandt, um den großen Rciscwagcn mit dcr Ueberfülle von Koffern zu holen, der die Gäste wieder nach dcr Schweiz gebracht, denn Margot wollte sich nnn leinen Augen blick mehr von Godefroy trennen und uur in feinem Hause Wohnung nehmen. Sie sagte ihm Das gleich in dcr ersten Stunde mit ihrer alten Offenherzigkeit und fügte hinzu, daß die Welt davon denken und sagen könne, was sie wolle, denn über das kleinliche Gewäsch dersel ben sei sie stets erhaben gewesen und jetzt sei es ihr erst recht gleichgültig gewor den. In diesem Punkte nun brauchte sie in Untersten auch keine Besorgniß zu hegen, denn in dcr ganzen nahen und fernen Nachbarschaft fand man es sehr erklärlich, daß die Comtesse de Saint clair, unter welchem Namen Margot hier allein bekannt blieb, auch nach dem Tode deS alten Herrn, ihres ehemaligen Wirthes, wieder die Gastfreundschaft im Hause feines Erben genoß, wo sie schon vor so vielen Jahren mit ihrer Beglei tung gewohnt und durch ihre Liebens würdigkeit und Güte die beste Erinnerung an ihre Person hinterlassen hatte. Tägliche R,nvsau. Was inden Tagen kurzvordem Bürgerlriege Beau Hickman von Nord-Ea rolina war, Das scheint jetzt der greise Ex isenator, Gen. Elingman, aus demselben Staate zu sein. Ein Eorrespoiideut nennt ihn den interessantesten Charakter in Wash ington. Die reichen Senatoren erhalten de verarmten alten Herrn aus noble Art. Die Milwankee'r Blätter al ler Parteien sind höchst erbittert darüber, daß der diebische Stadibibliothekar Linderfeit, welcher die Stadtkasse um 510,000 bestahl, vor Gericht frei ausgegangen ist. Sie haben Recht. Es ist einfach schmachvoll, einen Gauner, der in feineu Kreisen verkehrte, gnäoiger zu behandeln, als einen Landstrei cher, der einen Laib Brod gestohlen hat. Hr. Emil D a p p ri ch, der Direk tor des „deutsch.anierikanischeu Lelirer-Se minarö," erläßt die Bekanntmachung, daß die Anstalt am 5. September wieder eröffnet wird. Der Unterricht wird unentgeltlich er theilt, anüerdem sind Stipendien für eine Anzahl unbemittelter, aber fähiger u. braver junger Leute vorhanden, welche sich für den Lehrerberuf qualifiziren wollen. Die Ziele, welche das Seminar verfolgt, sind, wie be kannt, die Heranbildung tüchtiger, praktischer und sür ihren Beruf begeisterter Lehrkräfte, die im Sinne fortschrittlicher Erziehung an ven Vollsichulen dieses Landes wirken nnd sowohl in der deutschen, als auch englischen Sprache unterrichten sollen. Vorzügliche Lehrer, die besten Lehrmittel, prachtvolle Räumlichkeiten und eine ausgezeichnete Ue bungö- und Musterschule, die deutsch-engli sche Akademie, stehe dem Lehrerseminar zur Verfügung, nnd durch die Verbindung mit dem Tu'.'iiiehrcrstminar des „Nordamerila nischen Turiierbundes" wird auch den Zög lingen des Lehrerseminars eine gediegene turnerische Ausbildung zu Theil. Die „Jlls. S t a a iL zeitu n g" be lehrt uns folgendermaßen über die Persön lichkeit des zum Nachfolger L. W. Haber com'S ernannten Deutsch-Amerikaners Ma jor Ernst Timme ans Wisconsin: „Als General Grant im Herbste 1863 seine Bcr bercitungen zu Ehallanooga zum Aiignsse aus das Heer Bragg's traf, speiste er eines TageS mit Offizieren verschiedenen Ranges zu Mittag. Neben ihn kam zufällig der deutsche Major Ernst G. Timme aus Wis consin zu sitzen, der in einer der Schlachten den rechten Arm verloren Halle, aber, erst noihdürftig geheilt, in den Felddienst zurück gekehrt war. Als der berühmte Sieger von Bicksburg sah- wie es mit seinem Tischnach bar stand, schnitt er diesem eigenhändig das Fleisch und andere Speisen aus dem Teller zurecht und tröstete ihn über den Armverlust, der thn nicht bindern werde, nach dein Kriege noch ein nützliches und glückliches bürgerli ches Leben zu sühreu. In der That errang sich der einarmige Kriegsheld später wieder eine höchst ehrenvolle Stellung, und die republikanische Partei Wisconsin'S, damals noch die sreisinnige Partei eines Rnsk, nicht die dentscheilseindlichc eines Hoard, wählte ihn mehrmals zum Staatssekretär von Wis consin. Wie stets, so bewährte sich Timme auch in dieser Stellung als sehr fähiger und hochehrenhafter Mann." In Homestead war es bis ge stern ruhig, aber ob es nicht im Laufe der Woche zu Unruhen kommen wird, ist sehr die Frage. Wenn die „Amalgamated- Associatiön" den Carnegies gestattet, ihre Werke ohne „Uniznisten" in Gang zu setzen, dann kann sie ruhig einpacken, denn in die sem Falle sind ihre Tage gezählt, nno wenn sie sich widersetzt, wird es Btutvergießen ge ben; ob Dieses aber den Arbeilern viel nützen wird, möchten wir bezweifeln. Wir fürchten, die Association befindet sich zwischen zwei Stühlen, und wie schon ein alter Phi losoph behauptet, nimmt es einen sehr gro ßen dicken Manu, sich zwischen zwei Stuhle zu setzen. Die Deutschen in Chicago hal ten letzt JnbigliallonS-Beriaiiimlungeil we gen der muckerischen WellauZslellungS - Be schlüsse des Senats. Ter Washingtoner Correipondeiit der „N.-U. Stszta." macht itinen aber folgenden Vorwurf: „UebrigenS haben die Teutschen von Illinois, welche ja wohl ein besonderes Interesse an dieser An gelegenheit nehmen sollten, sich einen großen Theil der Schuld an diesem Stande der Tinge selbst beizumessen. Sie müssen von Zeil zu Zeit veröffentlichten Berichten znr genüge entnommen liabcn, daß die Mucker im ganzen Lande Wagenladungen von Ste rcotyp-Pelitionen eingeschickt haben, worin das Schließen der Ausstellung um Sonntag gefordert wurde—doch thaten fix Nichts, um Tem entgegen zu arbeiten. Jetzt, in der elflen Stunde, halten sie lungen ab und schmollen und schelten. Sie hätten sich eher rühren und eine kräftige Lp position organisiren sollen." Vermischtes ans den Her. Staaten. Ein amerikanischer Reger, Namens Wal ker, lebt jetzt in Berlin und genießt dort die Altersversorgung des Reiches. Er zählt 74 Jahre, diente in der englischen, ainerilanischen nnd russischen Flotte und fristete feil Jahreu in Berlin als Künstler fein Leben. Die BereinSwuth treibt allentbalben s o n derbare Blüthen. In Cincinnati wurde dieser Tage ein „Verein ehemaliger Teliriuni-Tremcns-Leidender gegründet. In Albaiiy bat der bekannie Teutsche Henry Pfizer Selbstmord begangen. Insekten haben kürzlich ganzeWälder in Powharan - E o u n t y, Ba. ver wüstet und unter anderen Bäumen auch den berühmten Papstweinstocl zerstört, der über alle ihn umgebenden Bäume hinaus ragte und aus einer Enlsernung von zwanzig Meilen sichtbar war. Tas beste Fell für Banjos wird aus Wolsvleder gemacht daher also das merkivürdige Geräusch, das manche Leute Musik nennen. Unter tausend Ber blechern im Pentoiiviller E'esängniß waren zu einer Zeit 757. welche sämmtlich regelmäßig Sonn tagSschulen besucht hatten. Tie Durchschnittszahl der Mit glieder einer Familie ist in den Ber. Staaten in den letzten süuszig Jahren vou S.üO aus 4.94 gefallen. Eine Farm in Pithol e. Pa.. welche während der Zeil der Petroleum-Spelula tion sür H 1.500,000 gekaust wurde, ist dieser Tage zwangsweise sür tzloO losgeschlagen worden. Schon wieder hat ein preußischer Lieute nant einen am er ikani f ch e n Gold fisch geangelt; der Glückliche heißt Ru dolph Ärlyur von Lüttwitz, Lieutenant im 3. Garce-Grenadier-Regiment; die Braut ist Frl. Mary Eary von Clevelaud, Lhio. sie wird permanent nach Deutschland über AMiN-zHkit versichert zu werden, daß alle Verän berungen des Blutes Einfluß auf die Ge sundheit haben. Tie Grundstoffe zu die sem ErgänzungSmatcrial sind natürlich den festen und flüssigen Nahrungsmitteln entnommen, welche der Mensch genießt, die aber zu ihrer Verwendbarkeit besondere Beimischung von Körpersäften erfordern. Die Verdauung, und mit ihr die richtige Zusammensetzung des Blutes für die Ge sundheit des Körpers spielt eine wichtige Rolle, und das durch eine mangelhaste Verdauung, eine sehr große Anzahl von meist sehr langwierigen, die Gesundheit lintergrabenden Leiden hervorgerufen wer den kann. Ist dieser Zustand eingetreten, so wähle man zur Abhülfe ausschließlich solche Arzneimittel, welche den Verdau ungsapparat zu größerer Thätigkeit milde anreizen und die überflüssige Galle ent fernen, ohne für den Körper schädliche Folgen zu haben. Aus rein vegetarischen Stoffen bereitet sind Tr.Ailgnst König's Hamburger Tropfe gerade das Mittel, welches mit Erfolg angewendet werden kann, da es alle jene Anforderungen in sich schließt, die man an ein wirksames, tonisches Reinigungsmittel stellen kann. In einer zu Chicago abgehaltenen Sit zung der Passagier. Agenten der Eisenbahnen wurde durch eiu Eomite befürwortet, den Fahrpreis aus anderen Städten nach Ehicago für die Pin- und Herreise zusammen auf die Höhe de Preises der Fahrt in einer Richtung und cin Drittel des Preises der Fahrt in der anderen Rich tung zu fixiren, so daß also für eine Rund fahrt zwei Drittel des gewöhnlichen Preises erlassen würden. Mehrere Generakpassa gier-Ageitten von Eisenbahnen waren dasür, sür die Reise hin und her nicht mehr zu be rechnen, als sür eine Einzelfahrt in einer Richtung. Sie wollen dahin wirken, daß der Comitevorjchlag verworfen wird, wenn das Plenum der Association zusammentritt. Von Passageagenten der östlichen Slamm bahncn liese zahlreiche Proteste dagegen ei, den Fahrpreis billiger zu machen, als daö erwähnte Eomite vorschlägt. Die französische E a al> 1e r wan dern neuerdings inassenhast nach den Ber. Staate aus, weil die ErnährungSverhält nisse in diesem Lande besser liegen. Cleveland antwortet. Sine freche vampaantlnae widerlegt. Ter Vx-Brüfivent uno ttardinal ibdvn. B 0 st 0 u. 16. Juli. —Vor einigen Tagen lenkte Hr. W. Back von Chelsea die Auf merksamkeit des Ex-Präsidenten Cleveland auf die Thatsache, daß sich im „British- American" die solgeude Stelle einer Rede, die in der „Musik-Halle," Boston, gehalten wurde, befinde: „„Als Cleveland Präsident wurde, hatte er vom „Weißen Han?e" direkte telegraphi sche Verbindung mit Kardinal Gibbons. Er ernailnie einen Katholiken znm Ches einer jede Abtheilung der Departements, iu wel che 15,000 Regicrungsbeamte angestellt waren, und erlaubte Nonnen, entgegen den gedruckten Instruktionen, die in jedem Re gierungsgebäude iu Washington angebracht ivaren, zweimal des Monars dort Gelder für Unterhaltung der römisch - katholischen Kirche zu sammeln. Wenn sich dann Jemand weigerte. Beiträge zu geben, wurde ihm das bekannte gelbe Couvert mit ber Einlassung zugeschickt."" Auf diese Campaguelüge hin übersandte dann Hr. Clevelauo dem Genannten die folgende Antwort: „Werther Herr! Ich schäme mich beinahe, Ihrem Gesuche zu entsprechen, und derartige absurde und alberne Angabe widerlegen zu müssen. Da Dieses aber das zweite derar tige Gesuch ist, so Halle ich eS sür besser, die Sache zu erledigen, so viel es eben möglich ist, indem ich die Angaben in allen ihren Einzclnheilen, was den denselben innewoh nenden Geist und die Absicht anbetrifft, als Lügen brandmarke. Ich kenne den Kardinal Gibbons, weiß, daß er ein guier Bürger und Amerikaner ist. uuv seine Herzensgute und Toleranz iu grellem Contrast mit der wü thenden Intoleranz nnd lasterhaften BoSheil stehen, welche Manche entehren, die da be haupten, Protestanten zu fein. Ich kenne eine Anzahl Mitglieder der römisch-katholi schen Kirche, welche sich während meiner Ad miiiistralton im öffentlichen Tiensie befan den, und.glaube, daß viele derselben Reg-.e ruugsämler einnahmen. Ich mußle mich meines presbhlccianiichen Glaubens schämen, wenn diese Erklärungen Anstoß erregen sollten. Ihr ergebener Gro ver Cleveland." <?ine verunglückte Lnftfalirt. P r 0 v i d e n c e. R.-1., 16. Juli. Bei'm Aufsteigen eines Ballons, in weichem sich der Luftschisser I. K. Allen, ein Assistent desselben, Cb. E. Albee, ein Trapezkünstler und ein Berichterstatter des „Journal" be fanden, ereignete sich heute ein ernstlicher Unsall, der um ein Haar sast allen Insassen des Ballons das Leben gekostet hätte. Tie Gondel des Ballons verfing sich an mehre ren Tclegraphendrähten, und Allen wurde in einer Höhe von 6V Fuß aus deni Ballon aus die Straße geschleudert. Er erlitt eineu doppellen Beinbruch und andere schwere Verletzungen. Er hatte das Seil zum Oess nen des Beniils in Händen, und durch den plötzlichen gewalligen Ruck trug der Ballon einen Riß davon und klappte iininiitelbar über einem Stallgebäude zusaminen. Ter Berichterstatter des „Journals" wurde auch aus dem Ballon geschleudert, gerade gegen ein Fenster, und auch Barucll und Alvee stürzten aus dem Ballon und trugen Ber lctznngen davon. Allen wurde nach einem Hospital gebracht, wo eS sich zeigte, daß er wenigstens keine innerlichen Berletzungen erlitten hatte. Eine Tochter des Lunschis fers Allen, die Augenzeugin der beschriebe nen Szene war, fiel vor Schrecken in eiue mehrere Stunden andauernde Ohnmacht. Aus Merito Stadt Mexiko, 16. Juli. Finanz- Miuister Romeroist gefährlich erkrankt. Die Regierung ordnete strengste Quarantäne sür alle Schiffe an, die ans Häsen kommen, in denen die Eholera grassirt. Richter Eon deller'' Herez in Naltenango im Staate Za catecaS soll zwei Gesangene, die er durch die Tortur zur Äblegung eines Geständnisses zu zwingen versuchte, bei lebendigem Leibe zu Tode g-röslel haben. Seilen der Bun desregierung wurde eine Untersuchung der Angelegenheit angeordnet. LluS Sem ountti verjagt. Paducah. Ky.. IK. Juli. Zwei Tuyend maSkirte Männer begaben sich gestern nach dem Hauie des Farbigen Peter Roß, der nahe der Ortschaft Freuchtow wohnt, peitschten denselben aus und befahlen ihm, das Eounly zu verlajsen, widrigenfalls er gehängt werden würde. Tie Frau des Genannten ist eine junge Weiße von Shawlieelown. Jll., welche vor mehreren Monaten von ihrem Barer eine beträchtliche Summe erbte, einen leichtsinnigen Lebens wandel führte und schließlich dem Neger in die Arme siel. Roß ist von hier verjchwun den. Wik jetzt vrav sein. Louisville. Ky.. 17. Juli. Major William Tulinan, der Ex-Kassier der banke rotten „Falls Eilt, Bank," welcher vor zehn Monalen mit Hinterlajsuug eines Defizits zum Betrage von s>'is,ooo nach Canada flüchtete, ist zurückgekehrt, nachdem der Be trag gutgemacht uiid die gegen ihn erhobenen Anklagen niedergeschlagen worden find. Tulinan will jetzt an einem anderen Platze ein neues Leben beginnen. l?in nces Unternehme Jay <Sotttd'S. El Paso, Tex.. 17. Jnli.—Nichter I. F. Crosby von Rew-Hork, welcher sich in Geschäften hier befindet, theilt mit, daß die mexikanische Regierung eine Eonzession zum Bau einer Eisenbahn von Jnarez, gegenüber El Paso, nach Mazatlan, Mexiko, verliehen hat. Es verlautet, daß Jay Ewuld hinter dem Unternehmen steckt, und daß die nene Linie eine Berlängerung der Texas-Paci ficbahn" sein wird. Tie Bahn wird durch die Staaten Ehiyuabua. Sonora und Lin cola gehen und die Knste des stilleu leeres bei Mazatlan erreichen. Das von ihr be rührte Eebiet ist reich an Kohlen, Edelme tallen und Waldungen. Vermischte tclegrapvischc Tcpeschcn. Brutal mißhandelt und dann ermordet hat der farbige Prediger Luke Tatuu vou Little-Rock. Art., seine ;rau. TaS achtjährige Zwillingspaar Arthur W. und W. B. Waren von Levaut. Me., ertrank am Samstag beim Baden nahe ge nannter Ortschast. Durch den Blitz erschlagen wurde ,n Miuooka, bei Scranton, Pa., Thomas Gilroy; seine Frau und sein Kind wurden durch den Blitzschlag betäubt. Franz Berta, welcher an der „Juch Lpera Company" mitwirkte, ist einer in Washington zufolge iu Riverside, der Schwindsucht er legen. Ein Frachtzug nilir bei Bakersfield, Cal., in einen Hausen Bich hinein und ver unglückte. Ter Bremser Tonnelly erlitt tödtliche' Brühivuiiden und zwei „blinde" Passagiere kamen um'Z Leben. Bei Melville, Lntario, wurde Frau Zujelt iu einer Scheune, worin sie Zuslucht ge'ucht hatte, vom Blitz erschlagen. In Picton, Ontario, schlug z derselben Zeit der Blitz in vier Wohnhäuser ein. Seinem Leben ein Ende gemacht, hat in Ponland, Me., ein Mann, unter dessen Effekten man eine .'karte mir der Aufschrift vorfand: „I. C. Platt, Nr. 20, Lexingron- Ave., Dem Ex-Präsidenten Cleveland stat tete am Samstag in Blizzard Bay unter Führung von Henry C. Thatcher von Aar inonth eine Gesellschaft von Tamen und Herren, unter denen sich Major S. B. Phinney von Caoe-Cod befand, einen Be such ab, der sich auf mehrere Stuudeu aus dehnte. Der demokratische Staatsconvent von Mlchigani ist auf den 17.August nachGrand- RapidS eiliberuseu worden. —ln Detroit wurde während eines Streite der Teutsche Wilhelm Knack von seinem Nachbar George Bossenberger er stachen. Es verlautet, daß Frank Geyer, ein städtischer Detektiv von Philadelphia, nach Brasilien abgereist ist um Gideon W. Marsch, den flüchtigen Ex-Präsidenten der falluen „Ätystone Nalional-Bank," welcher sich in dem erwätutteu Lande aushallen soll, zu verhaften. General Adlai E. Stevenson, der demokraiifche Candidai für die Vice-Präsi dentschast, kam am -amsiag Abens in New- Zork an. ÄUS Deutschland. Fortsetzung ver Bismarck Polemik. DaS Scheiden des Sohnes und Schwieger sohnes des Fürsten aus dem Staatsdienste. Beruften und er Vatikan— vln Siasolgcr sur den Varon von Tchlözcr. ?a <?nde Kaiser Wilhelm ans ver Watstschjagv. Allerlei. Berl i n, 16. Juli. — Seit dem Antritt seiner Nordkaudsahrt übermittelte Kaiser Wilhelm dem Reichskanzler Grasen Eaprivi Instruktionen, die BiSmarck'sche Polemik zu ignoriren. In Folge Dessen schweigt die of fiziöse Presse, obwohl lein Tag vergeht, ohne daß die Preßorgane des Fürsten "neue Au griffe auf die Regierung veröffentlichen. Die Mehrzahl der üvrigen Blätter, darunter die national-liberalen Zeitungen, beobachtet gleichfalls das würdevolle schweigen der Regierungspresse. Nur die freisinnigen Blätter setzen die Bismarck - Fehde fort, während die sozialdemokratische Presse die Gelegenheit benützt, die ihr die Indiskretio nen des Fürsten Bismarck bieten, um die Dienste zu verkleinern, welche Bismarck der Nation leisieie, und seine Größe zu bestrei-- tcu, sowie seinen persönlichen Charakter zu verdächtigen. Die Regierung würde jedoch nicht länger die würdigt Zurückhaltung be obachten, falls Fürst Bismarck seinen Plan zur Ausführung bringen sollte, der darin besteht, die Agitation gegen die Regierung auf einer Rundreise sorizusetzeu, da uud dort Huldigungen entgegen z nehmen und dabei abfällige Aeußerungen über die Polilik des Kaisers falle zu lassen. In offizielle Krei se ist man vollständig überzeugt von der Unrichtigkeit der Behauptung, daß General Graf von Waldersee den Fürsten aufhetze. Mau ist vielmehr sicher, daß Graf Waldersee und andere alte Freunde des Fürsten sich abmühe, denselben zu bewegen, dem Volke das Schauspiel eines ConslikiS zwischen dem Kaiser und dem StaaiSmanne, der Deutschland einigte, zu ersparen. Fürst Bis marck'S Familie, seine Söhne, Graf Herbert und Graf Wilhelm, sowie sein Schwieger sohn Graf Rantzau, unterstützt ihn. ES ist Grund zu ter Annahme vorhanden, daß hochgestellte Persönlichleilen in Bayern und Württemberg eS billigen, daß der Altreichs kanzler fortfährt, feinen Amtsnachfolger z irriliren, aber hier wird von allen Seilen der Conflikt beklagt. Gras Wilhelm Bis Marc! hat bekanntlich als Regierungspräsi dent von Hannover nnd Gras zu Rantzau als deutscher Gesandler im Hqag resignirt. Tie Beziehungen zwischen der preußischen Regierung und dem Vatikan bessern sich. Mit der Absicht, der Partei des Centrums gefällig zu sein, beschleunigte Graf Eaprivi die Durchführung dxg Sperrgelder-'.'lbkom menS, unler welchem die vom preußischen Landlag bewilligie Summe von 16 Millio nen Mark als Ersatz für die Beträge ausge zahlt wird, die der katholischen Geistlichkeit während des Kulturkampfes entzogen wur den. Die Eommission, welche die Einzeln heilen der Geldvenheilung sestsetzen sollte, berieth und berieth, ohne Fortschritte zu ina chen. Graf Caprivi machte den langwieri gen Verhandlungen em Ende, und nun be nchlele die Commission, daß die Verlheilung der Gelder innerhalb drei Monaten erfolgen werde. Ein andererfreiliidschaftlicher Schritt ist die Ernennung des Hrn. O. von Bülow, eines Bruders des Generals der Infanterie von Bülow, zum außerordentliche Gesand ten und bevollmächngien Minister Preußen's bci'm Valikau an Stelle des Dr. v. Schlö zer. Hr. v. Bülow war lange im auswär tige Amte thätig. Zuletzt bekleidete er den Posten des dciltschen Gesandie in Bern. Er ist intim mit dem Fürsten Bisniarck, da bei aber doch ein Freund des Kaisers. Er erfreut sich des Rufe?, ein vorzüglicher Di plomat zu sein und cin gewinnendes Wesen zu besitzen. Hr. v. Bülow hinkt; er ist ein MephisiophelcS ohne Nisdertracht und wird bei'm päpstliche Sluhle, wo Dr. v. Schlö zer seinen Halt vollkommen verloren halte, I>< t'--<>!( xmtil sei. In diplomatische Zirei sen ist man jedoch der Ansicht, daß Hr. von Bülow trotz all' seiner Gewandtheit, keine Aussicht hat, den Papst zu bewegen, die Frankreich gegenüber eingeschlagene Politik zu ändern. Für Wolf Buschhoff, den in Cleve vom Schwurgericht freigesprochenen jüdischen Metzger, werden Gelder gesammelt, um ihn i de Sland zu setzen, fern von Lauten, wo der anlisemilische Pöbel sein HanS nnd Ge schäftSlokal demolirte, ein neues Geschäft zu beginnen. Trotz der Freisprechung Bu'ch hoff's von der Anklage, den Christenknaben Hegmann ermordet zu habe, setze die Antisemiten ihre Hetzereien gegen den Un glückliche und gegen alle anderen Juden sort. Antisemitenkäupiling Liebermann von Sonnenberg reizt den anlisemiliichc Pöbel am Rhei durch Vorträge aus, und in Süd deutschlaud Hetzen conjervati?e Redner gegen die Juden. Kaiser Wilhelm befindet sich am Bord der Jacht „Kaiseradler aus der Walfi'ch- Jagd an der norwegischen Küste. Er erfreut sich des besten Wohlsein. Fast täglich schickt er Tepeschen an seine Minister ab. Zur Zeit der Niederkunft der Kaiserin, die tin MarmorpalaiS in Potsdam residirt. im Monat Angust wird der Kaiser wieder in Potsdam sein. Ter junge König Alexander von Serbien weilt gegenwärtig mit seinem Bater, dem Cx-König Milan, in Ems. Ter New - Horker „Arion" hat dem Bürgermeister Zelle 3467 Mark als Rein ertrag des Conzerles in der Berliner,, Phi lharmonie" zu wohlthätigen Zwecken über geben. Die Nentralitätsrede des schweizerischen Bundes - Präsidenten Häuser bei dem in Hlarus hat in Berlin leb haften Eindruck bervorgerufen. „Wir leben mit allen unsern Nachbarn in Frieden," sagte Hr. Häuser unler Anderem, „verbitten uns aber auf das Entschiedenste alle Rath schläge und Winke in Bezug aus den Ab säilujz von politischen Allianzen und soiisti gen Bündnissen. Sollten wir in kriegerische Ereignisse hineingezogen werden, so behal ten wir uns unumschränktes, treies Selbst besllmmungsrecht darüber vor, mit wem und gegen wen wir uns verbinden sollen." Tie badischen liberalen treffen Borberei liingen zu einer großen Huldigungs-Kund gebung, welche dem Fürsten Bismarck in Kiisingen dargebracht werden soll. Die Stadt Leipzig hat den Ex-Kanzler eingeladen, aus seiner Durchreise uach dem Norden in Leip zig abzusteigen. Tie deulichcn Antisemiten tragen sich mil dem Plane, in den großen deutschen Han delsstädten „judensrcie Börsen" zu gründen. Die Anliscmiten verlegen sich, wie es scheint, aus die ungeheuerlichsten Paradoxe. ' In Agram hat eine Burschenschaft den Wahlsieg Nladstone's, des Feindes Oest reich's, durch eineu soleuuen Eoinmers ge feiert. Zwei merkwürdige Kravatleii-NouveauleS machen in Berlin viel von sichreren: die ~Fugen Richter-" und die „VorwärtS-"Kta° valie. Tie Erstere besteht aus einem großen Knoten, die Letztere zeichnet sich durch U. sörmlichkeit und Geichmcilllosigkeit ans, ein Sinnbild der publizistilcheii Manieren der Sozialdemokraten. Tie Weinerndte in Appenheim (Rhein- Hessen) ist durch Hagelschlag vollständig ver nichte! worden. Tie Stöcke selbst sind so ichwer beschädigt, daß an dem Ertrage au? viele Jahre hinaus bedeutende Einbuße zu oesürchteii ist. Ter Lber-Pürgermeister von Stuttgart. Dr. von Hack, ist irrsinnig geworden. Nach einem Berichte der Handelskammer in Aachen war die Tuchausfuhr nach den Ber. Staaten in den ersten sechs Monaten d. I. zwar bedeutend, der erzielte Gewinn aber in ivolge de McKinley.TarisS und des Sinkens der Preise sehr gering. lliner Denjenigen, welche aus Grund des Alitrver!orgungSgeieyes eine Pension be ziehen, befindet sich der 74 jährige Reger Waller aus Boston. Walker diente während des Krimkrieges in der britischen Marine, während de amerikanischen Bürgerkrieges in der llnionsflotte und spaier in der rnisi. schen Marine. Schließlich wurde der Bosto uer 'Reger nach Berlin verschlagen, wo er sür verschiedene Künstler arbeitete und sich natu ralisiren ließ. Ter amerikanische Gesandte William Wal ter PhelpS und der amerikanische Geueral- Konsul QdwardS veranstalteten Festessen zu Ehren des Ex-SenatorS JngallS. Bon hier reiste Jngalls nach Wien. meu Siilva), die sich zur Zeit in Renivied aushält, ichrieb einer Freundin in München, daß der Tod bald ihren Leiden ein Ende ma chen werde. Tie AuSsuhr aus dem Konsularbezirk EhemniY nach den Ber. Staaten belies in dem am 30. Juni zu Ende gegangenen Bierteljahre aus chl.27e.9SS. eine Zunahme gegen den gleichen Zeitraum des Borjahres von ?3Y,000. Aus dem Konsulärbezirke Sonneberg wurden im letzten L-uanal Waaren iin Werthe vonkS,3K7,SSZ nach den Ber. Staaten exportirt. Unweit Windsfeld, Bayern, entgleiste am Samstag ein wobei vre, Cisen bahnbcdieiistcle der T?d fanden. Em Wei chensteller. welcher den linsall verant wortlich gemacht wurde, beging Selbstmord. I dem vor dem RrrHsgerichl in Leipzig geführten Hochverrathsprozesse gegen und Genossen wurde heule das Unheil ver kündet. Tarnach erhielten der Claoier arbeiler Camin und der Handelsmann Rcnnthalcr, beide aus Berlin, >e. sechSund emhalbes der Schuhmacher Ruff aus Berlin s.imundeinhaldes Jahr, der Kolpor leur Höfer aus Gelseukirchen fünf Jahre drei Monate und der Agent Winner aus Iserlohn vier Jahre Zuchthausstrafe. Ten sämmtlichen Verurtheillen wurde die bür gerliche Ehrenrechte aus zehn Jahre ab erkannt. Schriftsetzer Dobberstei aus Iser lohn wurde freigesprochen. Nach eine! iNerücht aus englischer Quelle sei zum Nachfolger des Gouverneurs von Sode der gegenwärtige Konsul in Shanghai, Tr. Stübel, in Vorschlag ge bracht worden. Amtlich wird auf deutscher Seite zedoch die Absicht, Herrn von Soden über kurz oder lang zu ersetze, noch geheim gehalten. Aus Veranlassung des tHeheimralhS 'L)r. Kayser hat Dr. PeterS sei Entlaisuitgs gejuch zurückgezogen. (Qeheimrath Kayser, Borchert und Lieutenant von Hcydebreck sind aus der Rückreise von Zanzi bar begriffen und 1 Alexandrien ei getrosten. Das „Berliner Tageblatt" hat von seinem Korrespondenten in Zanzibar die telegra phische Nachricht erhallen, daß in llnianlembe eine Nebellion gegen die Teutscben aus gebrochen ist und die Eiugeboreucn gegen Sie Europäer z Felde gezogen sind. In Linken bei Hannover verspotteten ei nige Arbeiter eine vorbeiinarschirende Ab theilung Nekruten, worauf der kominandi rende Sergeant den lungen Vaterlands oerttieidiger de Befehl gab, mit auf gepflanzten Bajonette einen Angriff auf die Menge zu Wache, die sich mittlerweile aiigesamiiiell hatte. Dcr Besehl wurde aus geführt, und durch den Angriff und in der Panik, welche derselbe verursachte, wurden viele Personen schwer verletzt. Die Eivil behörden haben Klage wegen des Vorfalles erhoben, und eine Untersuchung wird er wartet. t?ine Ztandalgeschichle au der Sauptstavt Riimanicu Bukarest, 16. Juli. Das neueste fensationcllc LiebeSdrama in der ruinänischen Hauptstadt, das noch ein ge richtluijes Nachspiel habe dürste, hat cie jungen Staatsanwalt am Tribunal. Nico lesco Dorobantzu, und die lunge, bildschöne Gemahlin des Ehess des obernen SaiMäis rathe, ToktorAlexiano, zn traurigen Helden. Nicolesco unterhielt seit Jahren lutime Be ziehungen zu Frau Alcxiano, die ilsin anck Liebesbriese schrieb. In der letzten Zeit trat eine Erkaltung des Verhältnisses ein. Die junge Frau, welche das Verhällniß lösen wollte, benuvie die Abwesenheit des StaalS- AnwaltS, um in seine VZohnnng iu dringen und daraus ihre Liebesbriese eigeninächlig zurückzunehmen. Nach der Rücllehr des Staatsanwalts gab es zwischen Beiden eine hestige Scene. Eine Stunde später sanv man Nicolesco mir durchschossener Brust in seinem Zimmer ans. Dem Arzte gelang eS wohl noch, die Ängel ans der Lunge zu ent fernen, allein 'Nicolesco konnte nicht geret tet werden, er starb an innerer Verblutung. Nun verbreitete sich hier da? C'erücht, daß Nicolesco nicht durch eigene Hand, sondern durch die Hanv dcr jungen DokiorSfrau den Tod gefunden habe. Thatsächlich fand am Sterbebette eine gerichtliche des Paares statt. Allein Nicolesco, obwohl noch bei Bewußlfein, schwieg aus alle Fra gen-des ÄerichtSbeamten und Hai auch bis zum Tode kein Wort über die Urheberschaft des Revolverschusses sallc lassen. Frau Tr. Alexiano, die sich aus freiem Fuße be findet, erklärle einem Berichterstatter gegen über, alle Gerüchte, welche sie als die Ge liebte und die Mörderin des bezeichnen, als insame Erfindung. Sl'ich wohl Hai der GerichtShos eine strenge Unter suchung der Ängelenlieil angeordnet, tin bevorltchcnver grobrr >.lar<>>istproikf! Brüssel, 16. Juli.—Ter große Dtina mitprozeß, welcher gegen die Urneber der Lülticher Sprengalleniate während der Mo nate März, /lpnl und Mai angestrengt worden, gelangt am 13. dS. Mts. vor dem Lülticher Assisen zur öffentlichen Verhand lung. Angeklagt sind nicht weniger, als 16 Personen, und zwar dcr bandenniaßigeii Begehung von Verbreche widec Lebe uud Eigenthum harmloser Staatsbürger, aus dein Beweggrunde des Hasses und Neides gegen die besiyende Klassen zu deni Zwecke der Einichüchierung der öffentlichen Mei nung. In der, mehrere der „Zndependance Beige" füllenden Anklage schrift des Lbtrstaai>!anwal!s am Lülticher EriminalgerichtShost wird Eingangs darauf hingewiesen, wie bereits seit Jahren die Dynainitsrevel in beunruhigendem Maße zunahmen. Mau hätte sie biS in die aller neueste Zeit als Äieguugen persönlicher Gehässigkeit erklären zu können gemeint, indeß vie Vorsälle vom 1. uud 2. Mai, anläßlich des ArbeilersesttageS, stellte es außer allem Zweifel, was übrigens auch von den auf frischer That ertappten Dhiia milbolden mit cyuischer Frechheit eingestan den wurde, daß eS sich dabei gar nicht um Schädigung einzelner bestimmter Personell handelte, 'sondern um Terrorisirung dcr Gesammtheit. Aber mit dieieni Hauptmotiv ging regelmäßig die hochgradigste Aiiiinosiiät gegen die besitzenden Klassen als solche und gegen die bestellten Hüter des Gesetzes ein her. Die Anklageschrift gehl des Weiteren auf die DelailS der einzelnen, den Verschwo renen zur Last gelegten Frevel ein und ent wickelt dabei ein Bilo moralischer Verkom menheit und Verwilderung, in welchem ina umjoust noch einem auch nur mildern dem, geschweige denn versöhnenden Znze sucht. Ueberail starrt dem Blick ein abscheu erregendes Gemisch dcr verächtlichen Triebe der Menschennatur enlgegen. Man athmet ach Durchlesung des Akieiistücke ordentlich erleichtert aus bei dem Gedanke, daß binnen wenigen Tagen die Verbrecherbande abgeurtheilt und mit der vollen Strenge des Gesetzes bestraft werden wird. Für vie NothleidenSen in Ruhla. Petersburg, 16. Juli. —Hundert Ei senbahiiwaggons, beladen mit Mehl, wel ches der vom „Ehrislian-Herald" von New- Hork nach St. Petersburg geschickte Dampfer „Leo" brachte, gingen heute nach den Noih standsbezirken ab. 6(l,Uoi> Psund Mehl, eine L-uaniität Ehocolade, kondcnsirte Milch und Delikatessen wurde dem Grasen Leo Tolstoi zur Veltheilung an Invaliden über wiese. Tr. Talmage, der Brooklyner kanzelredner und Redakteur d-S „Ehrislian- Herald," und Louis Klapsch, dcr Herausge ber zene Blattes, wurden heute im Winier palast empsangen. Ferner machten sie mit dem Bürgermelsler und dem Präfekten eine Fahrt durch die Stadl. ÄtnS Rom. Rom, 16. Juli. Heute wurde die päpstliche Encyclica über die bevorstehend- erlassen. Ter Papst macht eS den Bischösen in Italien, Spanien und Amerika zur Pflicht, den 400. Jahrestag der Entdeckung Amerika' durch die Abhaltung besondere! Gottesdienstes zn s-iern. Im Gespräch mit mehreren Kardinälen erNärle Leo Xlii. heute, sei Befinde sei 10 gut, daß er alle Aussicht habe, sein Jubi läum zu erleben. Tas Er'uche des päpstlichen Stuhles a die sranzösifche Regierung, Rußland durch ernstliche Vorstellungen zu bewegen, den rö misch - katholischen gegenüber eine sreundllchcre Haltung zu beobachten, sührte zu keinem Resultat. Tie heiligste Synode oppouirr jederAeiideruiig der gegen warligeu Behandlung der .römischen karho liken in Rußland. Zrantrelch S Vin-uildssuhr. Pari s, 16. Juli.—Aus de Berichte des Haiidelsaintes ergibt sich, daß Frank reich's Einfuhr im Mnat Zuni im Vergleich zu demselben Monat des Vor)ahres um 45>,01>8,000 Francs biiahm und die Ausfuhr um Francs zunahm. Pari s, 16. Juli. Tauiel Wilson, welcher durch seine Betheiligung an dem 51 r denSschacher seinen inzwischen verstoibenen Schwiegervater Grevh zum Rücktritt vom Vrüsidenieriamte nöthigte, stand henie i Loches or Gericht unter dcr Anklage, seine Wahl zum Marre von Loches durch ungesetz liche Mittel herbeigesührr zu haben. Durch und durch corrupt, bekommt Wilson es aar nicht sertig, einmal ehrlich zn Werke zu ge hen. Das Gericht Wilson der Corrup tion schuldig und verurthcille denselben zu einer Geldbuße von 1000 Francs. ein alier Solda. kam au dem Kriege, durch TyvkuS.Fledcr ätz-r> neschwä!. und nawoein er in vcrickieöei'en Hoir'Nälern wesen, lyn die A-rzie als unheilbar we,en SchwlNd'ilcht. <r war seirdcm. l>ei ss.uacher GcsuiUch-. bis er Hood's Sarsaparille zunehmen. ?aldwurde sein Husten leider, der RackisckiwM Hörle aus uns er l>,wann eine gllle allgemeine Seiundiieil zurück. Pr emvnetN! Car'apanlla herjtlch. speziell den ümeraven der A. R de- Abfuhr. iaualz wieder herK-lleu. Der Mann im Monde wäre glücklicher, besäße er einen Vorrath von und beruhigend. Vlacl^vell's' Lull' vurdam Rauck-^abak. Seit über fünfundzwanzig Jahren dcr Standard-Rauchtabak dcr Weit. Heute beliebter, denn jc. Um jederzeit und allezeit guten Tabak zu haben, braucht man nur Bull Turyam zu kaufen. Er ist ganz gut und immer gut. Vurkavi Todacco Co., vurdam, N.e. Aus der Bundesftauptstadt lnser Hauvel mit dem utane Si- uuv lusflihr Statiftjf. Wafbingt 0 n. D. C.. 17. Juli.-Der Chef des statistischen BüreauS unterbreitete dem SchatzamtSsckretär eine vergleichende Tabelle Betreffs unserer AuSwhr und E'.n> suhr im verflossenen Fiskaliahre. Laut der Tabelle betrug der Export und Import 51.- 857.726.5 U) gegen 51, 72.397.006 IM Fis kaljahre 18! N, und um ?370,1V3,883 mehr, wir in IBBS. Der Werth der exportirten Waaren betrug um §202,5-11,312 mehr, ivie der der importirten. ES wurden Waaren importlN zum Betrage von tz827,3!'1,281 gegen !k8li,!)l6,I?6 wihrend des Fiskal jahres 1891. Die Znnaii.ue im Import ein zelner Waaren bezieht sicy auf Kaffee, denfabrikate. Zucker uuv ÄtolasseS. Zoll frei gingen ein Waaren zum Betrage von 51.',8,001.14'> gegen 5366,311,352 im vori gen Fiskaljahre. Der Werth der exportir ten Waaren im abgeschlossenen Fiskaljahre betrug >51.030,335,626 gegen 5881.480,810 während des Fiskaljahres I8!>>. Es Hl die ses das erste Mal während der Handelsge schichie des Landes, daß der Export die Sunime von einer Billion Dollars und mehr erreicht hat. Ter Mehrexport im ver slossenen Jahre bezog sich hauptsächlich aus Brodstosse, und iu kleinerem Maße ans Früchte, Knpser, Thiere und Lel kiichen. Eine Verininderuiig des Exportes trat ein in Baumwolle, Mtneralol. raisinir lem Zucker und gewissen Land sprodulteu. -Seit' dem Jahre' 1890 hat sich der Export über den Import vermehrt. Cr betrug mehr IN IBSO 568,518.275. in IBSI §3!>.- 561,614 und im letzten Fiskaljahre 944,342. Was die Rohbaumwolle anbe trifft, ,o belies sich der Export aus 5258,447,- 74 l und durch den erhebliche Rückgang im Preise um 532,265.157 weniger, wie IN 1891. Was die Ouanlilät anbetrifft, so war der Export von Baumwolle im Fiskal lahre 1892 größer, als in irgend einem vor hergegangenen Jahre. TZ ongreft-öerliandluiigen. Tie letzle der regulären VerwilligungS- Bills, nämlich die allgemeine Defizilbill, wurde gestern vom Senat ausgenommen, aber bald daraus biS Montag zurück gelegt. Man diSkulirle dann über eine Anzahl au derer Bills, ohne zu irgend einem definiti ven Beschluß zu kommen, und vertagte sich alSdauu. Im Hause war die Bewilligung sür die -Weltausstellung das Thema der Debatte. Es kam jedoch zu keiner Abstimmung, und die betreffende Bill wurde biS Montag zu rückgelegt. Tic titwaiiderung. Nach einem Büllelin des statistischen Bü reauS find im Monat Juni 1892 'US frem de Ländern (Canada und Mexiko ausge nommen) 73,120 Personen nach den Ver. Staaten ausgewandert gegen 68,317 imJuni 1891. In den sechs Monalen, die Mil dem 30. Juni 1892 geendigt haben, sind 353,961 Personen eingewandert gegen 325,307 in ter entsprechenden Periode des Vorjahres. In den im: dem 30. Juni 1892 beendigten 12 Monaten sind 619,320 Personen eingewan dert gegen 555,496 im Vorjahre. Die vom „Philadelphier Jiiliuirer" ver öffentlichte Nachricht, daß Frau Harrison, welche gegenwärtig inSaranac-Lake, N. weilt, nur einem unheilbaren Lungenleiden bebaflet ist nnd ihre Tage gxzählt sind, ist laul Erklärung des PrivatselretärS des Prä sidenten vollständig ans der Lust gegriffen. Frau Harrisou lut eiusach an allgemeiner Entkräflung, doch bessert sich ihr Befinden rasch. Vermischte. Capk. H. D. Borup. welcher als Mililär- Atiache der Gesandtschast in Paris suSpcu dirt wurde, hatte gestern eine Unterredung mit Kliegsekreiär ElkinS. über deren Natur jedoch Nichts ermittelt werde konnte. Repräsentant Hopkins reichte im Hause einen Beschluß ein, laut welchem der Gene ralanwalt angeben soll, ob und welche Schritte er gegen den Zncker-„Trilst" und die „Wholesale -Trocer-Association von Pennjylvanien und New-Jersey, ein An hängsel des „Trusts," eingeleilet habe. Der Betrag der bis Dato eingezogenen 4tprozeiiligen BondS beträgt 524,361,350. o,'s stehen von denselben noch sür 51,143.350 an?. <-chatzamtSsekretär Foster. HülfSsekretär Crounse. Münzdirekior Leach n. A. verließen gestern Washington, um aus einem Bundes fahrzeuge dem Fischfang in der Chesapeake- Bai bis kommenden Tienstag obzuliegen. Präsident Harrison hat sich gestern Abend nach Cape May. N.-Z., begeben. Er wird wahrscheinlich am Montag Abend hierher zurückkehren. Die Seeschlange. Tol ed 0 , 0.. 16. Juli.— Capitän Pat rick Woods vom Schooner „Madeline Tow iiig" beschwört bei Allem was ihm heilig uiid lheuer ist, daß er auf der Fahrt vou Busfalo nach Toledo im Lake Erie eine Seeschlange beobachtet hat. Wie die Theer jacke aiigi-vt, wurde plötzlich bei ruhigeu bellen das Waffer zu Schaum gepemchr, was sosori seine Aufmerksamkeit erregte. 2llle an Bord waren dann erstaunt, eine große und mächtige Leeschlange zu erblicken, welche sich im Wasser wand, als hätte sie es mit einem unsichtbaren Feinde zu thun. Bald daraus beruhigle sich jedoch das Unge ihüni und streckte sich zu seiner vollen Länge aus dem Wasser ans. Tie Schlange war von dunkelbrauner Farbe und nach der Be rechnung von Capitän WoodS mindestens 50 Fuß lang, nnd halte einen Umfang von 1 Fuß. Ten häßlichen Kops mit großen, stechenden Augen, hatte dieselbe 4 Fuß über das Wasser erhoben. Man konnte das "tonstriim genau beobachten, und sehen, wie es sich mit Flossen im Wasser sorlbeivegte, bIS es schließlich den Blicken der Mannschaft entschwand. Mehr„Trusts." Ottawa, lowa., IL. Juli. Die Grubenbesitzer im südlichen lowa haben nun auch einen ..Trust" gebildet, und um dieses der Mitwelt zu beweisen, , Center ville, wo sie sich heute versammelten, den Preis grober Kohle, was Playlleserungeu anbetrifft, .ans jl.-w per Tonne lefigejetzr. Zugleich wurden schwere Strafen sür Ver letzung der Vereinbarung sestgejetzt. Aus demselben Staate wird auch von Madison-Ciiy berichtet, daß infolge des Bindfaden-, der Bedars an diesem, während der Ernte so gesuchten Artikels nicht zur Häiite qedeckt werden kann. Die Farmer reiße sich förmlich um den Bind faden und müssen zwei Cents mehr sür das Psund bezahlen, als im Borjahre. Gegen die „Amalgamatcd." Philadelphia, !K. Juli. Hughes und Patierson. die Eigenlhnmer einer hie siaen Walzmühle, haben durch Maueran ichlaq belannt gemacht, daß solche von ihren allen Arbeiier, welch- w.ederbeschäsiigl zu werden wünschen, sich inviduell und nicht als Mitlineder der „Amalgamated" melden müssen. T,e Firma beschastigte mehrere Hundert Mann, die seil dem I. Juli im Strike begriffen sind. tsr-PrSside,t Elevetand'S Siew-Nor ker Besuch. Buzzard's Bay, Mass., 16. Juli.— Ex-Präsident Cleveland wird, so weit bis jetzt die Arrangements getroffen worden sind, die Reiie nach New-Sjork am kommen den Tienstag mit dem Fall River-Boot an treten. Terselbe hat lein Annahmeschreiben, welches, wie er sagt, kurz ist, sercig ge stellt. Vier Personen vom vlitz erschlagen. St. Paul. Mlnn., 16. Julr. Drei unbekannte Personen wurden während eines Hagelwetters in Lac-Qui, Parie-Couiily, am' vergangenen Donnerstag durch Blitz er schlage, uiid in derselben Weise büßte auch der Farmer Paul Hunzicker bet Cottonwood, sein Leben ein. ckUnsnaairtane. Vorgestern sind von hier die Dampfer „Russia" nach Hamburg nnd „Ohio" nach Rotterdam abgefahren. Unland. New- ?) 0 rk. 16. Juli.-Angekommen find hier die Tampser „Werkendam" von Rotterdam, „Columbia," „Gellerl" und „Stciiitwsl" von Hamburg, „Glückanf" von Rotterdam nnd „Haandam von Amsterdam. Von hier abgesahren sind: ine Dampfer „Kaiser Wilhelm 11." nach Bremen, ~Tan ia und „Catania" nach Hamburg und „Island" nach Stettin. Folgende Tampser sind fällig: 18. Juli „Taormiiia" nnd „Scandia" von Hamburg. „Werra" von Genua, „Maiutoba" von London und „England" von Havre; Juli „Noordland" von Antwerpen; 2t). Juli „Havel" von Bremen, „Polaria" und „Bohemia" von Hamburg; 21. Juli — „Mohican" von Swaniea; 22. Juli „Norge" von Christians!?, „Schiedam" von Rotterdam" und „Rugia" von Ham burg. Ausland. Antwerpen. 16. Juli. —Ter Tampser „Friesland" segelte heule von hier nach New-?)ork ab. Betfa st. 16. Juli. Der Dampfer Lord Lansdowne" von Baltimore ist hier eingetroffen. D u n g e n e ß. 15. Juli. Passirt ist hier der tampser „Napier." von Baltimore nach Hamburg unierivegs. Glasg 0 >r. 1.',. Juli. Der Dampfer „Nerano" stach hier heute nach Baltimore in See. Hamb ur g. IZ. Juli. Die Dampfer „Auguna Viktoria" und „Suevia" vou New-Hork haben hier geankert. Abgesegelt von hier ist am 13. Juli der Tampser „Poliinesia" nach dem New-Horler Hasen. Harburg, 16. Juli. Der Dampfer „Elise Marie" von BaUimore lies hier heute cin. Havre, 16. Juli.—DerDampser„ThoS. Anderson" von BaUimore ist hier heute ein getroffen. Liverpool, 16. Juli. Abgefahren von hier ist heute der Tampser „Parlmore" nach Baltimore. London, lö. Juli. Der Dampfer „Memphis" von Ballimore ist hier ange kommen. Lizard, 16. Juli. — Heute passirt: die Tampser „Charlois," von nach Amsterdam, von Balti more nach Amsterdam, „California," von Ballimore nach Hambilrg, und „Wäsland," von New-Hork nach Anliverpen bestimmt. Lewis' Island, 16. Juli. Die Tampser „Jtalia," von Ncw-'.'lorr nach Ko penhagen und Stettin. „Pickhiibcn," von Moniieal nach Hamburg, und „Winchester," von Ballimore nach Kiel unlerwegs, passir len hier heule. R 0 tterda m, Juli.—Ter Dampscr „Lcean" von New-Hork ist hier heute ein gelaufen. S 0 nthampl 0 n, 16. Juli.-Der Dam pfer „Fürst Bismarck" von Hamburg setzte heute seine Reise nach New-?)ork sori. S w a n s e a, 13. JuU.—Der Dampfer „Maryland" ist heute vou hier nach Balti more abgefahren. valtunorcr MarktdrrlHtr. Aal t> m ore, den lii, Huii ltt!>2. Waizen! .xeinige 1 Geslri zc Dieselbe Heu rolher > chluüralc. Schiuxraie. leyie-Z Cpot 52',- t,2-., 'ZK- !>:!.'- i>4 V,r2Si 7i 7u I X! siuly 75 -!t 72 - .'! KS - Ii rongh.l 7U dl ! 7" 1 > !' itti Hlllt V2' — !)^^ Aug...! K 2 - K2 -Zt,..- 2 '. 2>,- U 2 , L1t...l 4 4>l ... ... > 2Z— -111 wurden Büschel Südlicher geiber 57 —SU 5U —7l —75 Epat-Nr.ö —! .... ! ;wt - '!, - ?>.- Aug ! -53 5!l —. .. .04 <Knekte-!!>orse. ivaiti m sre, den lU. 3utilBU2. riusr (.^1.1.. 10 Manufaeturers' Bank I>XI I,o"'> 5 er. Ter. Ä.!><!'.' 21 Viord. (senirl .. ' 57^ L'i „ . SK 2 Pcople's Bank 17) t V762.1c s.nd 2.11 vorn t>3.lcs jMkllgst EhkH sind selten glückliche. 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(171) SomtttorSadier, fciOin unb frfjncQ. poorer A Co., Sir. 302, 2i l eji=U£ingtonittaßt. (Qnm2-)