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Sechs Scitc. Bank-AnSwcije. Korder KtaLe Savings Pank, vko??n>tst<Wc?c ?anttc Ttraßc nu? Park Ave. lälirllchcr AuSivcis. den 5. Januar Aus Criiicken !Zer Direktoren S.'r Porter State SavingL-Bank o n al: - - ,>! o r t" dabin Sit Unter,richneten die Zba!ij>keit er Bank währen x- verflossene Jahr.j V-trag der Fonss an, ZI. T.-znnb.-r .. - Z-Ut>.Wl.äS Von sni De?ositoren währvnd lÄ>7 er ik , , - - - auf Cssekten u. s. w. erhalten . . l l 375.0 t An-aaben lind Ztüieri! . -vejahlt. Prämien .. . 5.^7.-, Eieibt am 51. T.-zember 1897 ?in Keudtbetrag von <<xx i4^.<! Die Au,ahl 2,? am l. Januar ossenen C.'nti detru, 417 Conti wurden ivahren? des Illings erösinet uns .'>ii> wonach 'Ziv' Aii >.>kl der osxenen Conti am ?i. Tezeinber INI 7 3IM !?ondZ der Bank si ? in Aktien nivz Css<iten riier Hlasie. sowie in Tarleben aus i>lrndeigcn tbum angelegl, weiche <r>te vüvotheken un'' o,r io!it.'!l Äri qekchert sind. Die (6-7> <?co R. Mcdair. Baltimore. more- den Anc-weil der Thätigkeit gciick?in!er Bank im veri>a,tene >.i!irt sorgfälüg untersucht und !e -.'ii folgende Bericht vor: Beirag dkr Fond- a:n !U. Dezember i14,2>A>,8tY.59 gen 701.407.k X 51^.313.15 51^.313.15 " Än/gaben 30.3-20.83 d.ie el., .—,^z.328/X, Bleibt als Netto-Betrag am 31. De ,eiber lA-7 t1t.819.05t5.N0 ossnet " . . . ... . 5.20! Wahrend des Jahres IBü7 wurden ?oti ge schliffen 4,2^' Am Zl.Tezcmbtr 1897 waren noch Conti ossen 37,777 lok A. Tvnipki, <> Zrviiir Kcyscr, W!. ?iroii. iwil Iniltiinvre, den I. Januar IM. t21.151.8Z1.01 . . . . 3.355,459.62 l5 hiervon sind abzinithcii, wie folgt: ?elras den Teposlloren iind 'iinscn ... 53256.526.V Betrag, bezalilt siir Prä liöiitn u. s. w. . . 281,674.32 Beirag der bezahltenAiis gabeil 46,015.47 Betrag der bezahlten Steuern 52,865.57 53.637,091.58 i::id während derselben ,>jeit geschloffen sv>; Conti, iv da>> am 31. Tezeniber 1897 48,681 Conti vorbanden waren. Wm. N Wilson, Win Wiiichestrr, <2 7> Job D. Hvward. Hopkins Plai; TParbank, Sir. 7, Hopkins Place. lakircSberielit. Baltimore, den I. Januar 1898. ?erniö!>ci! am I. Januar 1897 . . . H2,849,0>!6,01 Von den Devosiioren während des 1,734.770.26 "',ak!7'" Betriebsko'len .... 12,4>5.8t Steuern bezaklt . . . 7,45>>.32 a...!.... ..t.i . . .-^g.IZ Vermögen n> I. Januar 1898 . . sen I.9!X> An-sttkende Bücher am 1. Januar l!<98 . . . 11,417 Brj. Smirk, Präsident. Nvbr. M. Roltier, Rassircr. ipcricht iiber da- Wirken der Bank gevrü'st und s.i'.nmtliche Anlage niiterincht. Ta- Vermögen der !t>cnk besteht in ausgesuchten Wertdpavicren nnd in Tarlehen aus Griindeigenthiini und Werlbpaviere, ZStNiain Wilkcn, Waltace King, Vliarl Z. Tavlor. (2-7) Z. Nile. Ttadl Baltimore. Die Ausrede zog nicht. — Der Neger John Gough ward gestern Morgen vom Sergeanten Clowe ver haftet, als er in den Fleischladen von Hrn. Chas. W. Brünier, Nr. 7N. West-Lexingtonstraße. einbrach. Trotz dem Gough betheuerte, er sei nur in den Laden eingebrochen, um daselbst zu „schlafen", überwies ihn Polizeirichter Grannan dem Gerichtsverfahren. Liebhaber von Geweh ren. Ensch T. Landstreet, ein frü herer Angestellter der Firma Carlin, Fulion 5.- Co.. Nr. 309, West-Ger man-S:raße. wurde gestern von dem Geheimpolizisten O'Donnell unter der Anklage, seinen früheren Arbeitgebern angeblich mehrere Gewehre Und Revol ver entwendet zu haben, verhaftet und vom Polizeirichter Wamsley dem Ge richtsverfahren überwiesen. Landstreet soll dem Geheimpolizisten gestanden haben, daß er sich durch einen Schlüs sel, den er bei seiner Entlassung mit sich nahm. Eingang in das Geschäfts lokal verschafft. Der Werth der ver mißten Waffen wird auf nahezu H2OO geschätzt. Verkaufte an Minder jährige Spirituosen. Auf die Anschuldigung hin, geistige Getränke an Minderjährige verkauft zu haben, ward der Wirth William Gruner von Nr. 1036, Ost-Fort-Ave nue, gestern vom Polizeirichter Caulk unter HIVOO Bürgschaft für sein Er scheinen zum Prozeß gestellt. Kein Jnq'uest. Coroner Abercrombie hat nach eingehender Un tersuchung einen Jnquest über den Leichnam von Gustavus Reukauf, wel cher am Mittwoch Abend nahe der La fayette - Station von einer Lokomo tive überfahren wurde, für unnöthig Vauk-Answeise. prmiiileüt Annk. AuSwelS am Januar Betrag am 31, Dezember 189 5M.561.69 ' t6t1.604.76' An .'!i!i>cn ans ?ar-'.kl>?n, Lraini.'ii abg.-rechnet, in 1897 <ii.g.nn!me!i . . 47.136.20 558.710.N 51,826,302.67 . auib.'iahU . . . . . 739,050.53 An Ausgaben un'S Salä ren befahlt .... 13,559.25 B'jadU.' ZiaalS un Stavlst'uecn .... 2,262.85 751,872.63 ZsnSi-Leftan! am 31. Dezember 1897 !,071, >30.01 il''!ene Conti am 31. D.'iember 1896 . . . Srössnete Conti während I8!>7 C>!>ch!off!!ic Conti wäbn) IZl>7 .... Lssene Conti am 31. Dezember 1897 . . - 2°. Tie Untvrieichneteii, vom Direktoviuni der Pro vident-Zvarbank von Baltimore" mit Priisnng es Answki'es Der Thätigleit derselben -.vabrend de- v?r- JabreS betraut, finde bei vorgenommener Tnrchsichi. da vorstehender ÄnsireiZ über i>en FonZS - B.trag richtig ist, 7>ie .ssaintal-Anlagen der Pank in ''Ivlizatioiie und .>?yxo:ll'ktn der sicher sten Ärt gut und umsichtig geinacht sind, nd die ' Bank sorgsam und sparsam vcrwaüet wird. lrviiie Kkiiser. Nlan<lia>d Randall, (6-7, Mite Wdite, jun. MctropllitilN Aparlu:nk°°nDiltimorr. . <5. Skriver ---Präsident. laineS I. Rnan ° Baltimore, den I. Dezember 1897. Die Unter,eichneten. <in von?eni Tlrektoriuni er r>'n Baltimore ernanntes Coiiiile zur iianilter Körperichast in? znr Erstattung und Per ös!<tlichung des dieser Unlerjuchung, iü.tcrdreitei achlniigsv.'ll ZolgenxS: Älll 1. I- Im verflossenen Jalire von Depoiitoren ertialtene <sin!.ii>, > - - - - 1,4'.^,6'.ii.11 Tiviaenden von en uns tioiKN uikd Darlehen . 124,4<6. >^i Summa 3,743,706.96 Tavon ab, !r ' 'oig!: bej„ : , 1.328.099.40 sreixrn iiü." .In?gab?n 20,934.99 Prämien -ii-f Aiilen u. Lbligatiou. ! . . . Verbleib! >i I. D.",kiuber 1897 ein Ii 2,375.114.44 TS,- 'S sind ivach Äniicht er Unterzeichneten in voll ' ücher genellten Darlehen aus qnindeig'en ibum und Lbligatione, svivie ii Anla:" von (i>seki>cn der solire un" niiigeii Wertbvapiere säinmrlich zu Na:.- unter ihr<'i Marktwerthe, kein der ihrem Pa. werth )abres ........ 828 Conti. ll.is geschlossen während derselbe Pe riode 721 Conti. Bleiben ossen am I. Dezember 1897 . 4305 Conti. / B. I. Brown, lb-rt?. Mvr, Comite der Direktoren - Hrnry Elark. Daniel Donn^l, In o!emäi!l?eit de?- 4. Artikels ler Neben-Stetuten sind Die iiavilal-Anlagen von eineui nicht mit oer Ve i t ii g der ttöro rschaft in Berb i Ii d n g stehenden Comite geprüft worven. welches dieselben also charakterisirt: „Die Kapital-Anlagen sind i umsichtiger Weise gemacht worden: Sie Darlehen sind qut gesichert: die Anlagen sind von solidem Charakter und von in de Büchern verzeichnet sin'd." Comite s Zolin R. ?o,v?>n, von - Zolin A. Wiiitritge, Nicht-Direktoren. (John L. lSitttng. > <5-10) Teutsche sparliank von Baltimore Sutn>eü-(?cke Baltimore- und <putawstraßk, den 3. Januar l?!>8. Aus Ersuchen des Direktoriums der Deutschen tes: Dezember 556.10 erhalten 962,959.60 Zinsen und Dividenden erhalten . . 101.956.33 L 2.929.472.03 Den Depositoren zurückbezahlt 541.221,2^ Prann. abgeichiiebe.i . . - 875.255.9 S am 31. Dezember IS!>7 .... t 2.054.176.05 Die Gelder er Bank sind in solide Werlhvapie ren nd Darlebtn aus (hrun'deigenllium angel^egl. sam und gewiffenhast verwaltet. l'onti am 31. Dezember 42>9 Conti erönnet währen? des Jahres .... 821 <>villi geichlosskn wählend des Jahres . . . Conti am 31. Dezember IM 449 t) Richard Waljl. <<stavuS A Doble., Harrv M Benzingcr EentralSavingsKank Südost Ecke ?harleS und Lcriiigton- Strajzr lalireSdcriclit. Baltimore, den 31. DezemberlW?. Fonds an Hand am 31. Dezember C t v' Pst t4.553,50V.17 während . . .^.H2, 172,621.94 während 15197 .... 232.334.42 52,404,956.36 t7.!j55.462.5S Gezahlt an Depositoren während 1?97 ß1.958,335.5z rend 1897 . 18.5 M.67 während 1397 .... . 58,451.95 5.,, 050,780.05 an am >l. Tezeiiiber Conti ossen ain 31. Dezember l!S>6 .... 15,713 b'oiiti eiössilkt wälend 1397 2.2i3 Conli oise am !!l. Deitinber I!>7 .... 16,1tt4 Zveise in Aktien und Bonds der substantiellsten Art angelegt sind, dak die Darlehen gut gesichert sind und daß die Bank sparsam und einsichtsvoll geleitet wird. Baltimore, Md., den I. Januar 1393. <?lark. (2.4.6,8.1 N, Lawrence B. Scmp. Das unterseeische Boot „A r g o n a u t" wurde gestern mit ei nem Telephon - Apparat versehen und an der Southstraße zum Sinken ge bracht. Hr. Lake ging mit dem Fahr zeuge auf den Grund des Hafens nie i der. und nachdem der Draht des Appa rates mit dem Telephondraht d:r Bell- Compagnie verbunden war, hatte er eine Unterhaltung mit ?Nayor Malster im Rathhause. Unser Bürgermeister kann sich jetzt also rühmen, die erste Telephon - Nachricht vom Meeres grunde erhalten zu haben. Der Draht war in Gummiröhren gehüllt. Ein Taucher ging auch mit hinunter und nahm eine Kiste mit. Dieselbe schob er dann auf dem Grunde des Hafens zum Taucherloch hinaus und nach we nigen Sekunden erschien die Kiste an der Oberfläche des Wassers. Eine gro ße Menschenmenge wohnte dem Expe rimente bei. Feiertseinen 46. G e b u r t s ta g. —Hr. Jakob Wiest, ein Polizist vom östlichen Distrikt, beging gestern seinen 46. Geburtstag, anläßlich des sen seine Kinder ihm gestern Abend in seiner Wohnung, Nr. 2423, Eastern- Avenue, eine „Surprise Party" berei teten, an welcher auch die Knaben-Bri gade der hl. Ccmsorter - Kirche zu Canton th-ilnahm. Unter den Anwe senden befanden lich Hr. Jakob Wiest, sen., und Gattin. Vater und Mutter des Hrn. Wiest, Hr. John Uhl. Frl. Mathilde Uhl, Frau Marie Engel breit. Mutter der Frau Wiest. Hr. u. Frau E. Mascott, Hr. John Burke u. Andere. Der „Unk e l Bräfig -Ve r e e n" hält heute Abend in der „Mecha nik Halle" seine vierteljährliche Gene ralversammlung ab. Tic Muuizipal-Pcrwaltung in 18!)7. Jahresbericht der Feuer-Commissäre, des Sanitäts-CommissärS, der Polizeibehörde und der Gefäng nißbehörde. Die Feuer-Commissäre A. Roszel Cathcart, R. H. Gilbert und I. H. McFaul übergaben gestern Mayor Malster den Jahresbericht von 1897 über das Feuer-Departement und den Bericht des Chef-Ingenieurs, welcher bereits gestern im „Deutschen Korre spondenten" im Auszug veröffentlicht wurde. In dem ersterenßericht wird gesagt, daß die Feuer-Alarme sich von Jahr zu Jahr vermehrten und demnach Er weiterungen des Systems nothwendig wären; ferner, daß die Feuerwehr- Apparate sich in einem ausgezeichneten Zustande befänden und die Einrich tung verschiedener Spritzen - Compag nien, einer weiteren Haken- und Lei ter-Compagnie und die Anschaffung eines weiteren Wasserthurmes und ei nes zlveiten Feuerbootes unerläßlich wäre. Gewünscht wird gleichfalls eine Vermehrung der Alarmkäften und die Entfernung der oberirdischen Drähte. Die Nothwendigkeit eines zweiten Feuerbootes wird durch das verhäng nißvolle Feuer in der „Tunis Lumber Company," welches ausbrach, als das Feuerboot „Catarakt" reparirt wurde, bewiesen. Die Feuerbehörde kündigt demnach in ihrem Berichte an, daß sie den Stadirath um nachstehende Bewilli gungen ersuchen wird: für ein zweites Feuerboot, einen zweitenWasserthurm, eine Haken- und Leiter-Compagnie an der North-Avenue-Brücke und vier Spritzen - Compagnie'n in nachstehen den Lokalitäten: in der Nähe von Pratt- und Carey-Straße, Caroline- und Lancaster-Straße, Chefapeake- u. Hudson-Straße und an der Aork- Road in Waverley. Gleichzeitig wird um die Anstellung von weiteren 20 Feuerwehrleuten ersucht. Die Arbeiten des Feuer-Alarm- Systems werden ebenfalls in dem Be richt eingehend besprochen und sonstige Statistiken über Entlassungen. To desfälle, Anstellungen und Beförde rungen angeführt. Der Bericht des Chef-Ingenieurs William C. McAfee constatirt u. A.: Während des Jahres 1897 wurden 1110 Feuer - Alarme eingesandt, und zwar 815 durch die Alarmkästen und 295 durch Telephon- und mündliche Anmeldungen, 125 mehr als im Jahre 1896. Die Verlustziffern stellten sich im verflossenen Jahre bedeutend höher, als im Jahre 1896, was hauptfächlich dem Feuer in der „Tunis Lumber Yard" am 15. Aug. 1897 zuzuschrei ben sei. Letzteres Feuer zog einen Ve rlust von 65 Prozent des gesammten durch Brände in Baltimore während des verflossenen Jahres zerstörten Ei genthums nach sich. Der Chef-Ingenieur bespricht fer ner in seinem Berichte die neu einge richtete Spritzen - Compagnie an der Roland-Avenue und Oliver - Place in Hampden, welche sich als äußerst vor theilhaft für die Nachbarschaft seit die ser Zeit erwies. 137 neue Hydranten wurden wäh rend des letzten Jahres aufgestellt, so daß sich jetzt in Baltimore 1964 Hy dranten befinden. Diese Zahl sollte jedoch um das Doppelte erhöht werden. Chef-Ingenieur McAfee macht au ßer den Vorschlägen der Feuerbehörde u. A. noch folgende Empfehlungen: Einrichtung von Feuer - Alarmkäften in allen öffentlichen Schulgebäuden, sowie in allen Theatern Versamm lungs - Hallen u. s. w. Unisormirte Feuerwehrmänner sollten bei allen größeren Vorstellungen u. Versamm lungen anwesend sein, damit die Vor schriften des Feuer - Departements strikt ausgeführt werden könnwl. Ueberfüllungen von Theatern Versammlungs - Lokalen sollten nicht geduldet und auf Anlegung von Ret tungsleitern gedrungen und das dies bezügliche Gesetz amendirt werden. Bericht des Sanitäts- Commis s ä r s. Sanitäts-Commissär Dr. McShane hat seinen Jahresbericht theilweise vollendet, und. soweit ersichtlich, ent hält derselbe werthvolle Statistiken über die sanitären Zustände in Balti more. Während der Sterblichkeits- Prozentsatz im Jahre 1896 die Ziffer 19.60 pro 1000 Personen aufwies, be trug der Durchschnitt im verflossenen Jahre nur 18.43 auf 1000 Personen. Während des Jahres 1897 starben im Ganzen 9329 Personen, und zwar be trägt die Sterblichkeitsrate pro 1000 Neger 28.888 und pro 1000 weiße Personen 16.61. Dr. McShane veranschlagt die weiß Bevölkerung Baltimore's auf 431,054 und die farbige Bevöl kerung auf 75,344 Personen. 8800 Geburten wurden während des ver slossenen Jahres angemeldet, und zwar 3733 weiße männlich?, 3649 weiße weibliche, 752 farbige männliche und 666 farbige weibliche Kinder. Todtgeboren wurden 706 Kinder. Die Geburtsrate für das Jahr 1897 beträgt demnach 17.39 auf 1000 Per sonen der Bevölkerung, 17.12 aus 1000 weiße und 18.90 auf 1000 far bige Personen. Bericht der Gesängniß- Behörde. Die Gefängniß-Behörde reichte ge stern Mayor Malster ihren Jahresbe richt ein. Die Ausgaben während des verflossenen Jahres betrugen dem Be richt zufolge §51,997, so daß von der Bewilligung von §52,000 nur §3 in der Kasse blieben. In diesem Jahre verlangt die Gefängnißbehörde, daß für die laufenden Ausgaben des städti schen Gefängnisses §55.000 ausgewor fen werben sollen. Ferner wird um endliche Durchführung des angeregten Projekts, für jugendliche Gefangene ein besonderes Gebäude zu errichten, welches auch siir Gefangene in Zeug nißhast benutzt werden soll, ersucht. Für Arbeitsleistungen der Gefange nen empfing die Gefängnißbehörde während des letzten Jahres §7OOO. Polizei - Behörde. Nach dem Berichte des Sekretärs d:r Polizei - Behörde wurden im vorigen Jahre in Baltimore 34,293 Verhaf tungen vorgenommen. Aon diesen Gefangenen bezahlten durchschnittlich 25 Prozent Geldstrafen, meistens für unordentliches Betragen. 4928 Per sonen wurden wegen Ruhestörung und 4643 wegen thätlichen Angriffs ein- gesteckt. Von weiteren Anklagen se-en erwähnt: 97 wegen Mordangriffs. 276 wegen Einbruchs. 14 wegen Bi gamie, 4189 wegen Trunkenheit, 78 wegen Haltens von Spielhäusern. 58 wegen Mordes oder wegen Mord-Ver dachtes, 22 wegen Taschendiebstahls, 33 wegen Verausgabung falschen Gel des, 321 wegen Policy - Spiels. 3061 wegen Verletzung der städtischen Ver ordnungen und 142 wegen Vernach lässigung ihrer Familien. ttnfalls-lshroni?. Zwei Arbeiter bei'm Verladen eines Dampfers lebensgefährlich verletzt. Andere Unfälle. Joseph Koschulsky von Nr. 1027. Hartstraße, und Michael Toboe von Nr. 1240, Canton-Avenue, welche für I. K. Pores ä: Co. am Picr Nr. 38 auf Locust-Point bei'm Verladen des Dampfers „Apex" mit Eisenerz be schäftigt waren, wurden gestern Abend lebensgefährlich verletzt, indem der große eiserne Eimer vermittelst dessen das Laden geschieht, auf sie nieder stürzte. Die Schwerverletzten wurden in der Ambulanz des südlichen Distrikts nach dem Maryländer Universitäts- Hospital" übergeführt. Koschulsky ist 40 und Toboe 42 Jahre alt. Erstickte die Flammen im Bett. Erstaunliche Geistesgegenwart und Besonnenheit legte gestern Morgen die 77 Jahre alte Frau Jsabelle Armiger von Nr. 1907, Ost-Fayette - Straße, an den Tag. Bei'm Feueranzünden geriethen ihre Kleider in Brand! so schnell, wie möglich, eilte die Frau nach der Schlasstube und kroch in's Bett, sich mit Federbett und Decken bis an die Ohren zudeckend und dadurch die Flammen erstickend. Als kurze Zeit darauf Polizisten, durch den Rauch aufmerksam gemacht, das Haus betra ten, fanden sie die Frau zu ihrem nicht geringen Erstaunen im Bette liegen, während Rauch unter den Decken her vorquoll. Frau Armiger hatte zwar ein paar nicht ganz unbedeutend Brandwunden rlittn. abr sie hatte doch durch die originelle Idee ihr Leben gerettet. „Wild gewordener" Wag gon. Eine Panik entstand gestern auf ei nem Waggon der „Edmondson-Ave.- Linie," als die Bremsen des Waggons außer Ordnung geriethen und der M otormann alle Controle über den Wag gon verlor. Mit rasender Schnelligkeit fuhr der Waggon in Folge dessen von der Arlington - Avenue an nach der Fremont- und Edmondson - Avenue hin, bog dann in die Fremont - Avenue ein und rannt schließlich an der Fay ettestraße und Fremont - Avenue in einen anderen Waggon der „Consoli dirten Bahngesellschaft." Beide Wag gons wurden schwer beschädigt, wäh rend wunderbarerWeise die Passagiere, sowie die Motorleute und die Conduk teure ohne Verletzungen davon kamen. AndereU n s ä l l e. Ein Unbekannter liegt mit schweren Verletzungen im „Stadt - Hospital" darnieder. Er stürzte an Holliday- u. Lexingtonstraße von einem Wagen herab. Wm. Klohr aus Randallstown fiel gestern Abend an der Ecke der Wal brook - Avenue und Liberty - Avenue von einem 'Heuwagen und trug eine schwere Kopfwunde davon. Er war indessen im Stande, sich allein nach sei ner Wohnung zu begeben. Der 58 Jahre alte Ed. I. Martin von Nr. 1000, Dolphinstraße, liegt an den Folgen von schweren Körperverle tzungen, welche er am Mittwoch Abend dadurch erlitt, daß er an der Ecke der Park - Avenue und Howardstraße son einem Straßenbahn - Waggon getrof fen wurde, im „Allgemeinen Marylän der Hospital" darnieder. Der „Flint Club" veranstal tete gestern Abend in F. Tierney's Restaurant an der Nord-Calvertstraße sein 12. Jahres-Bankett. Dr. Wilmer Brinton präsidirte und unter den Gä sten befanden sich Hr. Joshua N. Hor ner. Dr. B. P. Muse. Dr. Jos. C. Wunder, Prof. John E. McCahon, Dr. Henry M. Baxlcy, Dr. C. K. Merrick, Oberst I. O. Johnson, Dr. A. W. Clement. Hr. John W. Arnold. Dr. Wm. Royal Stokes. Hr. Henry P. Hynson. Hr. I. W. H. Geiger und Dr. S. E. Forman. Der britische Dampfer „M u n i f i c e n t." Dudley, welcher auf der Fahrt von Shields, England, nach New-Dork und Balti more einen Flügel der Schraube ver lor, ist gestern im Schlepptau des nor wegischen Dampfers „Oskar der Zweite," Capt. Nordahl, nach Fayal gebracht worden. Der„Nordost- B a l t i m o r e Verschönerun gs - Verein" hielt gestern Abend in seinem Lokale an der Hoffman- und Eden-Straße seine monatliche Versammlung ab. Den Vorsitz führte Präsident Geo. W. Clark. Hr. I. Moni Thomas legte der Versammlung eine gegen die De partements - Läden gerichtete Resolu tion vor, weil dieselben den kleineren Geschäftsmann an die Wand drücken. Ferner wurden Resolutionen ofserirt, die Verwaltung des Wasser-Departe ments und das Collektiren der Steu ern zu vereinfachen, sowie die Stadt zu ersuchen, den Theil der Washington- Straße bei Clifton-Park. den weder Privatleute, noch die Stadtverwaltung als ihr Eigenthum anerkennt, zu über nehmen. Geschenk -Ueberreichung. Frau Marie Bittorf, die Präsiden tin des „Arbeiter - Männerchor - Da men - Vereins," überreichte gestern Abend in Andreas' Halle an der Ha noverstraße Frau L. Schreiber, der langjährigen Schatzmeisterin des Ver eins, als Anerkennung für ihre dem Vereine geleisteten Dienste im Namen des Vereins einen prächtigen Schau kelstuhl. Die ev. - luth. Emanuels- Gemeinde an der Greenestraße u. Cider - Alley, erwählte gestern Abend folgende Beamten: Präsident A. Psost, SekretärJakob Plack, Schatzmeister I. I. Braun, Kirchenrath: die HH. Hy. Plack, Fred. Dill, Louis Bode, Hy. Naumann ur.'a Hy. Herche. Zum Bunde sür'sLeben vereint wurden am Samstag Hr. Hermann Frl. Ida Mattheß durch Pastor Theophis Weber in der zukünftigen Wohnung des Brautpaa res, Nr. 628, Hamburgstraße. Als Trauzeugen sungirten die HH. John Stumvf und Karl Vogtmann. Aus der Thrmis Tempel. 'Schwerwiegende Beschuldigungen ge gen die Verwaltung der Reform- Anstalt für Negerinaben in Chel tenham. Anderes aus den Ge richten. Die Geschworenen für den Septem ber - Termin haben ihre Arteiten be endet und tverden in den nächsten Ta gen ihren Bericht erstatten. In dem selben werden sie, wie verlautet, schwe re Ausstellungen an der Verwaltung der Reform - Anstalt für Negerknaben in Cheltenham, Prince George's Co., machen. Die Großgeschworenen ha ben die Anstalt besucht und in bekla genswerthem Zustande infolge schlech ter Verwaltung gefunden. Obschon ! die Stadt Baltimore H 12.000, der Staat P 15,600 und die Bundes - Re gierung §3OOO für die Anstalt verwil ligen. habe nur die Stadt in der Ver waltungsbehörde einen einzigen Ver treter. Bezüglich der Reinlichkeit soll sehr viel zu wünschen sein, die Heizung der Räumlichkeiten wird als eine un genügende geschildert, die Knaben sol len ferner in dunklen Räumen schla fen. anstatt die 800 Acker besten Bo dens zu benutzen, würden alle Nah rungsmittel dazu zu hohen Preisen, in lr Stadt besorgt. Butter erhiel ten die Insassen der Anstalt keine und deshalb beschmierten dieselben sich das Brod mit dem Fette des Fleisches, das sie aus der Suppe fischten u. s. w. Taschentücher und dergl. kenne man nicht und Unterkleider habe man erst kürzlich beschafft. Waisen-Gericht. Im Waisen - Gericht wurden ge stern in den Fällen von John A. Be cker zur Testamentsvollstreckerin Anna M. Becker ernannt, im Falle von Ma ry Hynes Sarah Ellen Hynes, im Falle von Estelle Buseman James C. Nicholson und im Falle von Anna Bauer Ida Winter und Emma Lauer. Zu Nachlaßverwaltern ernannt in den Fällen von William M. Eddy Th. Sudler, von Daniel Johnsoi. William Johnson, jun., von George W. Booth Cornelius C. Fitzgerald und von L. Presbury Harry A. Lusby und Henry Krug, jun. Inventar - Verzeichnisse wurden eingereicht in den Fällen von Mary I. Pendleton, WilliamW. Cau sey, Mary E. Simmons, John Ru dolph, Mortimer C. Totten und Wm. Knauff. Verwaltungs - Berichte wurden gutgeheißen in den Fällen von James Ä. Donelly. William W. Cau fey, James R. Armiger, Ann Staylor und Aaron Frankfurter. Ein Schul den - Verzeichniß wurde in dem Falle von Nora Rodgers eingereicht. Verlangt feinen Antheil. M. F. Frush. ein Neffe des verstor benen Luther F. Frush, suchte gestern um eine richterlich: Verfügung zum Verkaufe des von Luther Frush hin terlassenen Erbes nach. Er wünscht nämlich seinen Antheil zu haben. Wollen ihr Geld. Die „Christopher Lipps - Co." stellte gestern den Antrag, eine von R. New ton Moen an Clinton Summers und David W. Glaß gemachte Übertra gung von zwei Grundstücken an Ox ford-Avenue, nahe Frisbystraße, auf zuheben, weil Moen zur Zeit der Ue bertragung der Firma große Summen schuldete. Drückende Fesseln. Francis A. Ellis suchte gestern im Kreisgericht Nr. 2 um Scheidung von Anna Ellis nach. Er hatte sie im Mai HBBO geheirathet, sie ihn aber angeblich in 1883 oerlassen. John C. Hauser ersuchte gestern in demselben Gerichte um Scheidung von Katie Hauser nach. Das Paar hatte am 7. Juli 1890 geheirathet und bis letztes Jahr zusammengelebt. George E. Rogers hat gestern den Antrag auf Scheidung von Minnie R. Rogers gestellt und als Grund der Klage Untreue angegeben. Jncorporationen. Die „Hubbs Corning Co." wurde gestern von den HH. Chas. F. Hubbs von New - Chas. F. Corning. Albion I. Corning, jun., und I. Clif ton Mallalieu mit einem Kapital von §20,000 incorporirt. Die „Citizens Democratic Associa tion" ward von Charles H. Porter, I. C. W. TuMblinson, I. Tyler Gray und James A. Fe.chty, jun., incorpo rirt. Geschäftliche Verlegenhei t e n. Henry W. Diek, der unter der Firma H. W. Diek Co. in Nr. 14, Nord- Charles--Straße, ein Schreibmateria liengeschäst betrieb übertrug gestern zum Besten seiner Gläubiger sein Ver mögen an Paul A. Seeger, welcher als Trustee H 20,000 Bürgschaft stellte. Veranlassung zu der Übertragung war die Unmöglichkeit, gewisse gerade jetzt fällig werdende Forderungen zu decken. Wie es heißt, ist die Firma im Stande, allen ihren Verpflichtungen nachzukommen und wird auch das Ge schäft fortsetzen. Wieder auf dem Damm. Frank R. Biedler übertrug gestern das ihm als Trustee überwiesene Ei genthum von Andrew I. und Charles E. Biedler und Thomas L. Bean wie der an diese zurück, da dieselben ein zufriedenstellendes Abkommen mit ih ren Gläubigern getroffen haben. Sonderbares Testament. Alexander A. Dolfield ersuchte ge stern als Verwalter des Nachlasses von Eleanor C. Casanova im Stadtkreis- Gericht um eine Auslegung gewisser Bestimmungen des Testamentes. Frau Casanova starb nämlich am 16. Juli 1897 und hatte in einem Codizill ihren drei Neffen, den Söhnen ihres Bru ders John L. Harding. je HZOOO hin terlassen. Nun hat aber Harding sechs Söhne, und Hr. Dolfield wünscht jetzt zu wissen, welche Summe er aus dem Nachlasse auszahlen soll. Ferner ver machte die Verstorbene ibrer Nichte Eleonore M. S. O'Donoghan §lOOO mit der Bestimmung, daß das Geld von dem Nachlaß-Verwalter verwaltet werden solle, bis sie im Stande sei, selbst die Verwaltung zu übernehmen. Die Nichte ist aber jetzt über 21 Jahre alt. Eine andere Bestimmung des Testamentes sagt, daß Hr. Dolfield sich um die ganzen Kinder des Hrn. Harding bekümmern soll. Auch in die sem Falle wünscht Hr. Dolfield eine richterliche Auslegung der Bestim mung. Die Stadt verklagt. Susanne Henson reichte gestern im I Superior-Gerichte eine Klage auf §5OOO Entschädigung gegen denMayor und Stadtrath ein. weil sie angeblich dadurch einen Rippenbruch erlitt, daß sie an Ensor-Straße, nahe Rogers- Avenue, zu Falle kam. als städtische Arbeiter daselbst die Straße in un sicherem Zuftandeließen. Charles Freitag strengte gestern im Common Pleas-Gericht eine Klage ge gen die „Baltimore - Chesapeate - At lanta - Bahn - Gesellschaft" auf §lOOO Entschädigung an, weil die Compagnie sich angeblich weigerte, ihm, als erPas sagier aus einem derselben gehörenden Dampfschiffe war, feine Koffer auszu händigen. Der „Germ ania-Männe r ch o r" hielt gestern Abend in seiner Halle an der West-Lombard - Straße unter der Direktion von Prof. Heimen dahl eine äußerst gut besuchte Sing- Stund ab, bei welcher die verschiede nen Männerchöre für das am 11. Ja nuar stattfindende Conzert eingeübt wurden. Nach der Singstunde fand unter dem Vorsitz des Präsidenten Carl Lägeler die übliche Geschäftssitzung statt, bei welcher das folgende Pro gramm für das am 11. Januar statt findende Conzert aufgestellt wurde: 1. „Mendelsfohn'fche Lieder", gemischter Chor; 2. Solo. Hr.A.Moses; 3. Duett, die Frls. Emma Albrecht und, Dora Rodekurt; 4. „Ständchen" von Abt, Männerchor a capella; 5. „Die Tros tlosen", Duett, durch Hrn. C. Zimmer mann und I. H. Wähmann vorgetra gen; 6. „Soldatenbraut" von Speidel; 7. „Nachtgruß" von Krögel, Männer chor a capella; 8. Piano-Solo, Hr. Ed. Böckner; 9. „Sonnenaufgang" von Podbertski, Männerchor. Nach der Geschäftssitzung wurden die sämmtli chen anwesenden Hrrn von dem aus 14 Mitgliedern bestehenden „dritten Baß" zu einem köstlichen Imbiß, wel cher aus Bratwurst mit Zubehör, sowie einem köstlichen Tropsen Gerstensaft bestand, eingeladen. Nachdem sich die Amvesenden ordentlich gestärkt hatten, fand eine gemüthliche Unterhaltung statt, wie sie die Mitglieder des „Ger mania - Männerchors" seit langer Zeit nicht mehr mitgemacht haben. Hr. Al fred Haupt eröffnete die Unterhaltung durch eine von Geist und Humor sprü hende Ansprache, in welcher er nament lich die Mitglieder des „zweiten Bas ses" gar arg mitnahm und dann schließlich Hrn. Wm. Haas, dem „Tief sten aller Bässe", eine lebendige Gans überreichte. Hr. Fritz Scheidt, der Ex-Präsident der „Vereinigten Sän ger", welcher erst unlängst als Aktiver in die Reihen der „Germania - Män nerchörler" aufgenommen wurde, er hielt bei dem Anlasse erst seine richtige Weihe und zwar ward ihm dieselbe durch Hrn. Alfred Haupt in einer Art und Weise ertheilt, welche dem populä ren „Fritz" noch lange in Erinnerung bleiben dürste. Hr. Max Greiß unter hielt sodann die Anwesenden durch eine höchst witzige Ansprache, in welcher er namentlich die Angriffe des Hrn. Haupt zurück wies. Schließlich schüt telten sich die beiden erwähnten Redner nach einem äußerst humoristischen Re deduell unter einem wahren Beifalls sturm der anwesenden Sänger die Hand zum „Bunde". Im Verlaufe des Abends hielten auch die HH. August Pfeil, einer der Begründer d?s „Ger mania - Männerchors", und Hr. Her mann Badenhoop begeisterte Anspra chen. Natürlich brachte der Verein bei der Unterhaltung auch manch' schönes Commerslied zum Vortrage. Im schatten des Galgcn. Heute soll der Mädchenmörder Dur rant seine Schuld sühnen. Die letzten Rettungsversuche gescheitert. SanFranzisco, Cal., 6. Jan. Der Gouverneur hat angekündigt, daß er im Falle des vcrurtheiltenMäd chenmörders Theodore Durrant. des sen Hinrichtung auf morgen anberaumt ist. dem Gesetze seinen Lauf lassen wird. Die Anwälte des Verurtheilten machten heute noch verschiedene Versu che, ihren Klienten zu retten oder we nigstens eine weitere Galgenfrist zu sichern. So z. B. reichten sie dem Rich ter Brewer vom Oberbundesgericht in Washington Applikationen um Ein schreiten ein, allein ihre Versuche blie ben erfolglos. Alle Vorbereitungen für die Hin richtung sind heute Abend beendet. Etwa 150 Personen haben Einladun gen erhalten, der Vollstreckung des Ur theils beizuwohnen. Angesichts des Todes hat blasse Furcht den Delinquenten gepackt. In seiner Zelle weint und lamentirt er. klagt das Schicksal an. daß er. doch noch so jung, schon sterben müsse. Zwar in Gegenwart von Besuchern, wenn seine Eltern oder Freunde kom men. hält er mühsam sich aufrecht, spricht mit erzwungener Ruhe, doch vor seinen Wärtern, die ihn beständig be obachten, kann er der dunklen Gesüble Gewalt nicht länger zurück halten. Unruhig wälzt er sich aus seinem La ger, auf dem Boden seiner Zelle, halb wahnsinnig in Verzweiflung. Die Ge fängnißbehörden glauben, daß dieser außerordentliche Verbrecher, der, so lange er noch nicht dem Henker verfal len war, ein gleichgültiges, sicheres Auftreten zeigte, völlig Zusammen bre chen und morgen, wenn die Todes stunde schlägt, mit schlotternden Knien, halb getragen von den Henkers knechten, den schweren Gang zur Richt stätte antreten wird. Turrant's Vater, der sein Vermö gen geopfert, um den Sohn zu retten, hat die Hoffnung aus eine weitere Gal genfrist aufgegeben. Seinen Ent schluß, der Hinrichtung beizuwohnen, hat er zurückgezogen. Auf seinen und seines Sohnes Wunsch soll gleich nach der Hinrichtung die Leiche in den be reit stehenden Sarg gelegt werden, ohne daß zuvor die schwarze Kappe, welche das Gesicht verhüllt, entfernt wird. Auch will man keine ärztliche Postmortem - Untersuchung gestatten. Der Strick, mit welchem die Einrich tung vollzogen wurde, soll auf Dur rant's Wunsch verbrannt werden, da mit kein böser Mensch ein Stück davon „zum Andenken" mitnehme. Drei Geistliche haben in letzter Zeit dem De linquenten dabei geHolsen, seine Rech nung mit dem Himmel zu machen. Thtatrrbrand. San Franzisco. 6. Januar. Das Columbia - Theater heute Abend durch Feuer total zer stört. Der Brand blieb auf dasThe?- ter beschränkt. Keine Menschenleben ainqen dabei verloren. Spiitcstc Kabelbcrichtc. Tcntschiand'sdiplom,ttijchtr!rittmph. Der britische Löwe heult noch immer, aber er beißt nicht. Rußland's Absichten auf Port Arthur. Ge neral Weyler wird vielleicht doch noch prozeffirt tverden. Die Wiedereröffnung der Campagne im Sudan. Reduktion der Frachtraten auf russisches Petro leum in Teutschland. Berliner Professoren glauben nicht an Prof. Scheni's Entdeckung. London, 7. Jan. Wie eine Spezial - Depesche aus Shanghai an giebt, bemüht sich Rußland, ähnliche Bedingungen für die Okkupation von Port Arthur auf der Halbinsel Liao- Tong von China zu erlangen, wie sie Deutschland zu Kiao Tschou erhielt. Man glaubt, daß die Haltung Eng land's und Japan's diesen Anschlag vereiteln wird. Ein Correspondent des „Daily Chronicle" meldet Hongkong: „Die russische Okkupation von Port Arthur versperrt den Weg nach Peking vollkommen. Es ist unerläßlich, daß der chinesische Hof nach Nanking, der südlichen Hauptstadt, verlegt wird." Die „Times" will heute erfahren ha ben. daß Deutschland's Pachtvertrag in Bezug auf Kiao Tschou auf 99 Jah re, anstatt 30, abgeschlossen worden sei. Unter'm gestrigen Datum wird der „Times" aus Peking gemeldet: „Unter dem vom deutschen Gesandten Baron Heyking und dem Prinzen Kung. Prä sidenten des Tsung - Li - Uamen, ge troffenen Abkommen wird Deutsch land ine nominelle jährliche Pacht suinme für Kiao Tschou bezahlen. Es erhält das Recht, sofort den Bau eines Docks und einer befestigten Kohlensta tion in Angriff zu nehmen. Man glaubt hier allgemein, daß sich die Franzosen in den nächsten Tagen der Insel Hai - Nan bemächtigen werden." Frohlocken über Deutsch land's diplomatischen Erfolg. B e r l i n, 6. Januar. Die deut sche Presse im Allgemeinen jubelt über den Erfolg der deutschen Diplomatie in China. Viele Blätter ergeben sich in Spöttereien über die giftigen Aus lassungen der englischen Presse. Die „Vossische Zeitung" dagegen erklärt, es gebe Raum genug in Ostasien für alle Mächte und ein besseres Einver ständnis; zwischen Deutschland und England könne jetzt vielleicht erzielt werden. Es wird vorgschliHen, eine Filiale der Bank" in Kiao Tschou zu etabliren und Postver kebr dort einzurichten. Die Regierung läßt Karten des neuerworbenen Ge biets herstellen, und die Ausbeutung der Kohlenfelder des Distrikts soll so fort in Angriff genommen werden. Verschiedene Gerüchte iiber Konferen zen der Mächte zur Beilegung der chi nesischen Frage sind im Umlauf, kön nen jedoch auf keine zuverlässige Quelle zurückgeführt werden. Die „Deutsche Zeitung" in Wien sagt heute: „England hat eine gehörige Niederlage erlitten, und kein Krieg ist zu befürchten. Der britische Löwe mag heulen so viel er Lust hat. beißen wird er nicht. Alle civilisirten Nationen sollten dem Kaiser Wilhelm dafür dankbar sein, daß er der Mythe von der Weltherrschaft England's einEnde gemacht hat." Die chinesische Anleihe. London, 6. Januar. Aus best unterrichteter Quelle verlautet, die Conzessionen, welche Großbritannien von China dafür verlangen werde, daß es die Garantie für die neue chinesische Anleihe unternehme, würden, salls dies überhaupt geschieht, darin beste hen, daß England die Eröffnung neuer Vertragshäfen verlange, welche allen handellreibenden Nationen offen ste hen sollen. Der heutige „Globe" theilt in seinem Finanzartikel mit. gerüchtweise werde behauptet, die britisch? Regierung habe sich bereit erklärt, die Garantie für Rückzahlung einer chinesischen Anleihe von 16,000,000 PsundSterling (§BO,- 000,000) zu übernehmen. Die Obli gationen sollen mit 3 Prozent verzinst und zum Preise von 110 emittirt wer den. Weyler und kein Ende. London, 7. Januar. —Ein Cor respondent der „Times" telegraphirt aus Madrid: „Obgleich der oberste Kriegsrath beschlossen hat. den Gene ral Weyler nicht gerichtlich zu belan gen. so glaubt man dennoch nicht, daß die Regierung die Sache auf sich be ruhen lassen wird." Ein Schlag gegen die „S t a n d a r d O i l C o." Berlin. 6. Januar. Graf Po fadowsky - Wehner. Minister des In nern. bat eineßeduktion der Fracht auf runisches Petroleum von den Statio nen am russischen südwestlichen Bahn- System nach allen haupt'ächlichenS:a tionen Deutschlano's autorisirt. unter der Bedingung, daß das Oel ohne Ver änderung in Tankwaagons bis an seinen Bestimmungsort transportirt wird. Falls sich das Experiment be währt. so wird die Regierung im Ver ein mit den russischen Eisenbahnen die Frachtraten noch weiter reduziren. Wird nicht geglaubt. B e r l i n. 6. Januar. Die Pro fessoren Rudolph Virchow, Hertwia, Gußercw und Ohlshausen äußern sich sämmtlich skeptisch bezüglich der von Professor Schenk in Wien angekündig ten Entdeckung, durch welch; angeblich ein das Geschlecht der Nachkommen schaft controlirender Einfluß auf Menschen und Thiere ausgeübt wer den kann. Mit Mann und Maus. Marseille. 7. Januar. Es wird gemeldet, daß ein großer Dam pser, dessen Name noch nicht ermittelt wurde, aus der Höhe von Beaudoc mit Mann und Maus im Mittelmeer un tergegangen ist. DerKhalifa und seine Absichten. London. 7. Januar. „Daily Telegraph" veröffentlicht folgende De pesche aus „Nachrichten aus dem Sudan zufolge schickte der Khalifa vor einer Woche seine Weiber. SeinGeld Sechs Scitc. und seine Werthsachen von Omdur man. gegenüber von Khartum. nach dem Süden und rückte dann 20 Mei len nordwärts bis nach Kerreri vor, wo die Streitmacht der Derwisch? con zentrirt ist. Da er keine sicheren Mittel zum Vorrücken gegen Berber (den süd lichsten, von den Briten erreichten Punkt) besitzt, so glaubt man, daß er vom westlichen Ufer des Nil aus gegen andere Linien zu operiren versuchen wird." slr;e Kabcldcpcschcn. Der neue russische Panzerkreuzer „Rossia," ein Fahrzeug von über 12,- 000 Tonnen, ist auf seinem Wege nach China zu Port Said. Egypten, ange kommen. Wahrscheinlich wird er seine Geschütze ausschiffen müssen, um den Suezkanal passiren zu können. Wie aus Rom gemeldet wird, hat der Papst den Pater Searle aus New- Uork zum Direktor des vatikanischen Observatoriums ernannt. Die Zeitung „Sole" in Rom. welche das persönliche Organ des Fi nanzministers Luzzati ist. meldet, die italienische Regierung habe Vorschläge Betreffs Abschlusses eines neuen Han delsvertrages nach Washington ge schickt. > (sine (srprtß-(sompagnic beraubt.. Ueber §lO.OOO in Obligationen durch einen Angestellten gestohlen. Es verlautete zuerst, daß eine ganze Million Dollars geraubt worden sei. New-Uork. 6. Jan. „Eve ning Telegram" veröffentlicht ein bis jetzt noch nicht bestätigtes Gerücht, laut welcl)em die „American Expreß Co." während der vergangenen Nacht um §1,000,000, die ihr zur Transporta tion übergeben worden waren, beraubt worden sein soll. Das Geld wurde angeblich aus den Expreßwaggons ei nes nach Westen bestimmten Zuges, während derselbe in den Aards an der 28. Straße lag, geraubt, und soll sich in Säcken befunden haben, in welchen es gerade in die Spinden verpackt wer den sollte. Der betreffende Expreßzug geht allabendlich um 8.15 von hier nach Chicago ab. Dem Gerüchte zu folge fanden die Clerks, als sie den Waggon erreichten, die Säcke geleert, und allem Anscheine nach war der Raub von Personen verübt worden, welche mit den Methoden der Expreß- Compagnie genau vertraut waren. Im Büreau der Compagnie wird alle Auskunft über den angeblichen Vorfall verweigert. Die Beamten stellen das Gerücht weder in Abrede, noch bestätigen sie dasselbe. (Später.) Es stellt sich heraus, daß keine Million, sondertt nur §lO,- 582 gestohlen wurden, und daß Clark Braken, ein Angestellter der Compag nie. welcher die Aussicht im Büreau an der 47. Straße und Madifon-Avenue führte, der Thäter ist. Er hat sich mit mehreren Geldpacketen aus dem Stau be gemacht und alle Nachforschungen nach ihm sind soweit erfolglos geblie ben. Das gestohlene Geld besteht in Obligationen. Augenscheinlich batte Braden den Raub in großer Eile aus geführt, denn er ließ §25,000 in Baar geld in der Spinde zurück. Man glaubt, daß sich Braden nach Chicago gewendet hat. Turch ein rinstürzrndes (Aclitiudc er schlagen. Hamburg, Mich., 6. Jan. — Ein großes Eishaus, welches am Whi temore - See, in der Nähe von hier, im Bau begriffen war, stürzte heute Nachmittag zusammen. Zweihundert Arbeiter waren zur Zeit an dem Ge bäude beschäftigt. Soweit bis jetzt festgestellt ist, kamen zwei bis vier Mann um's Leben und ein Dutzend oder mehr wurden verletzt. Strikc-llnruhrn in Chicago. Chicago, 6. Jan. Circa 100 Striker griffen heute Nachmittag 15 Ersatzleute, die in dem Armour'fchen Elevator auf Goofe Island arbeiten, trotzdem dort der von der Union gefor derte Lohn nicht bezahlt wird, an Ecke der Sheffield- und North - Avenue an und richteten fünf derselben schlimm zu. S. F. Evans, einer der Verletz ten, befindet sich in kritischem Zustan de. Die Striker trieben die Ersatz leute, welche entschlossenen Widerstand leisteten, in ihr Kosthaus und waren im.Begriffe, dasselbe zu stürmen, als das Erscheinen der Polizei dein Auf ruhr ein Ende machte. Kroße Rosinen im sack. Eldora, Ja., 6. Jan. Auf ei nen Millionen - Nachlaß in Philadel phia haben 400 Angehörige der gro ßen und weit verbreiteten Familie Ba ker Ansprüche erhoben. Die Mehr zahl dieser besonderen Bakers, denen in der Ferne die reiche Erbschaft blüht, sind ehrbare Ackerbauer in Marshall- County. Ein Vorfahr. Namens kob Baker, war tapferer Oberst in- Washington's Heer, wurde nach dem Krieg? Großtaufmann in Philadel phia und hinterließ ein riesiges Ver mögen, das noch nicht zur Vertheilung gelangt ist, da keine erbberechtigten Verwandten sich meldeten. Diese Ver säumniß wollen nun die Baker's aus Marshall - County nachholen. Im Lause der Jahre soll der Nachlaß des Obersten Baker einen Werth von §17,- 000.000 erreicht haben. Tausend Dollars Belohnung. Albany, 6. Jan. Gouverneur Black hat eine Belohnung von §lOOO ausgesetzt auf die Ergreifung des flüchtigen Mörders William I Chri stian aus Sullivan - County, der am 29. September den Eigenthümer der von ihm gepachteten Farm Horace F. Pritchard und den Hülss Scherisf T. 1. Maug erschoß. Christian hatte die beiden Männer niedergeschossen, als sie seine Wohnung betreten wollten. Vermischte telegraphische Depeschen. In East - Williamsburg. Brook lyn, N.-N., wurden gestern zwei Män ner/Namens Rudolpb Schon und Mi chael Bulißki, in einer einstürzenden Sandkaute verschüttet. Es gelang, sie noch lebend auszugraben, allein So hon starb gleich darauf und Bulißki be findet sich in prekärem Zustande. Bei St. Joseph. Mo., collidirte gestern Abend ein Personenzug der „Kansas - City. St. Joseph u. Coun cil Bluff - Bahn" mit einem Frachtzu ge. Die Lokomotivführer Eli Messen ger und Bright. sowie Heizer Frank Brown wurden tödtlich und etwa 12 Passagiere leicht verletzt.