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Sechs Seiten. 58. Jahrgang Tie Wahlkampagne. Mgerismus das Haupt-„Jssue." Die Stumptouren der Häupter der Administration. Aussichten der Demokraten. Washington, D. C.. 18. Okt. Die Congreß-Campagne-Comite'n beider Parteien sind zur Zeit sehr stark beschäftigt. Die Berichte aus den ein zelnen Distrikten beginnen einzutreffen und die Correspondenz ist äußerst leb haft. Bemerkenswerth ist. daß im Ge gensatz zu früheren Campagnen Heuer nur wenig Campagne-Literatur ver sandt wird. Es ist nicht viel Nach frage darnach, und überhaupt legt man in diesem Jahr mehr Werth auf Stumpredner. Der Grund liegt auf der Hand; derselbe ergiebt sich aus dem „Jssue." Wären Tarif- oder Wäh rungsfragen die „Jssues," um welche sich die Wahl dreht, so konnte die Ver sendung von einschlägiger Literatur, die ja massenhaft vorräthig, dienlich sein. Aber das „Jssue" der diesjähri gen Eongreßwahlen ist der „Algeris mus." Es handelt sich darum, ob ein Repräsentantenhaus gewählt werden soll, welches mit der Administration harmonirt und geneigt sein Ivird. den „Algerismus" zu vertuschen, oder aber ein demdkratisches Haus, welches die sen Uebelständen auf den Grund gehen Wird. Ueber diese Frage giebt es kein Abhandlungen und Broschüren; sie muß auf dem „Stump" ausgefochten werden. Die Republikaner sind besonders bemüht. Jeden, der nur einigermaßen reden kann, in's Feld zu schicken, um mit hochtönenden Phrasen den Krieg zu glorifiziren und Expansion zu pre digen. um die schweren Anklagen gegen die Kriegsleitung durch Erregung der nationalen Großmannssucht zu ersti cken. Die Spitzen der Administration haben auf der 'Tour nach Omaha und zurück schon recht Tüchtiges geleistet, aber auch die Sterne zweiter, dritter u-nd vierter Größe dürfen nicht müssig bleiben. Die Assistenten und sonstig Unterbeamten des Sekretärs des In nern haben Stumptouren unternom men, der dritte Hülfs-General-Post meister Merribt ist soeben von einer solchen dreiwöchigen Reise aus dem westlichen New-Uork zurückgekehrt. Hülfs - General - Postmeister Heath wird sich nächster Tage nach Indiana begeben, um dort für die Administra tion einzutreten, und allen Postmei stern ist zu verstehen gegeben worden, daß es ihnen nicht übel genommen wer den wird, wenn sie tapfer mithelfen. Die Beamten des demokratischen, wie des republikanischen Congreß-Eo mite's beanspruchen natürlich den Sieg für die Parteien, welche sie repräfenti ren, aber auf republikanischer Seite An unsere Leser!^— ' ES ist uns gelungen, mit einem der größten Verlagshäuser der Welt, der Werner-Compagnie von Akron, Ohio, einen Vertrag für den exklusiven Verkauf in Baltimore abzuschließen, der es uns ermöglicht, unseren Lesern ein in seiner Art eigenes Werk zu einem unerhört billigen Preise zu offeriren. ? s- Z I Granatefeer von Königgrätz, am 3. Juli IBK6. I 6 IN plk v von der Wiege !V l" 1 bis zum Kraö! Der LebmsglMli unseres Bismarck in Wort unk) ZZild. Das Werk ist des großen Gegenstandes, den es behandelt, würdig. Es führt unS durch 50 Jahre deutscher Geschichte, der gewaltigsten Zeit Deutschland's, und darin sehen wir Bismarck als den Träger des nun Geschichte gewordenen Zeitalters. Ein Geschichtswerk, geschichtlich treu in Wort und Bild. Ein freies unabhängiges Werk. Eine Lilderchronik von urkundlichem Werthe. Sin klares Lebensbild des Heimgegangenen Reichsbegründers. Sin Museum im Kleinen. Ein Panorama der gewaltigsten Zeit Deutschland S. Zum bildenden Unterhalt der Erwachsenen. Aur anregenden Bildung der Zugend. Original-Prachteinband (Ledertuch). Gedruckt auf feinstem Papier. Nahezu 200 Illustrationen. Format 9 bei 12 Zoll. - Als gewiegter Geschichtsschreiber hielt sich der Verfasser strenge vor Augen, daß die Weltgeschichte nicht mit schönen Gefühlen, sondern mit That fachen arbeitet; er zeigt uns in natürlichen Farben Bismarck als Staatsmann und Bismarck als Menschen, wie er leibte und lebt. Wenn der Lesestoff schon an und für sich vom Anfang bis zum Ende nicht nur interessant, sondern spannend ist. so steht der Charakter der Illustrationen dem Texte nicht nach. Eine geradezu verblüffend Menge von Bildern bringt schon bei flüchtiger Durchsicht gerechte Bewunderung mit sich. Die vielen Vollbilder und Illustrationen sind nicht Zeichnungen, nein, phototypische Reproduktionen, und dieser Umstand bringt es mit sich, daß sich der Leser bei'm Betrachten der Bilder sagen kann: .Wie ich e vir mir sehe, s- war eS." Das Werk ist. vom technischen Standpunkt aus. ein Kunstwerk im wahren Sinne des Wortes. Die Einbanddecke aus bestem Ledertuch, ist wahrhaftig prachtvoll. Vorherrschend ist Bismarck's Lieblingsfarbe, braun, von diesem Hintergrunde heben sich die verschiedenen Farben imposant ab und vereinigen sich zu einem harmonischen würdevollen Ganzen. Wir wollen nicht die einzelnen Vorzüge des Werkes erwähnen und beschränken uns auf die Versicherung, daß ein sslche Werk in deutscher Sprache in Amerika noch nicht erschienen ist. Dieses Prachtwer!. welches in keinem deutschen Hause fehlen sollte, offeriren wir unfern Lesern zu dem unerhört billigen Preise von nur Proben liegen in der Expedition dieses Blattes zur Einsicht offen, wo auch Bestellungen entgegen genommen werden. DA die unS zur Verfügung stehende Anzahl von Exemplaren beschränkt ist, so wäre frühzeitige Bestellung empfehlenswerth.' sokväoks verursaedt eiu LetUkl I od ssni ?.er unct odns l>edsn, Llirxel?, <xter Xppetlt vkre. Sie Ist okt cl-'r VoiMiler voll ernxtkslter Xrsnkkelt. oäer c!er pleiter voll nerviisell l.eian. Biv ist vlll vlrklleker Level! von 6Uanm. sodvsokew, unrsivsm tute; ctenn veno Klüt re'.ek. rot!>. lew-ns- IcrÄtig un 6 stark iBt. verleibt vs jvciem s>>rv. Vre unc! Seveds Körpers uu<t Lnerx Die Notvren<lielce!t llooil' !sarsap!s r>II ß KervensckvSckv ?u nekmsn ist .5m delcnnt. uns <Zs Üutv Vits e tvut ist evellkaU, okllv ttoocls Sarsaparilla - st 6ie beste, in <ler rdat —Zie elll-ixo valir drutieillien6o sl<><ji?in. UoocNs BitrsprMs nlrS voll allen vrosulstea tvr Sl! eUs kUr 0 vsrkaukt. Von v. I. üooli eo.. präMrüt!. Nootl's" Pillen LsUenleMell. ?S eeots. Lei iUwv vrvLuistev geschieht Dies etwas kleinlaut. Die Republikaner haben ihre Ansprüche wesentlich herabgeschraubt und erwar ten nur eine Majorität von sechs bis acht Stimmen im Hause. Dagegen sprechen sie recht hoffnungsvoll vom Senat, in welchem sie, mit Hülfe der Heuer zu erwählenden Staats-Legis laturen. EineMajorität zu erlangen er warten. Sekretär Kerr vom demokra tischen Comite rechnet eine Majorität von 15 bis LOStimmen für seine Par tei im Repräsentantenhause heraus. Er beabsichtigt im Laufe dieser oder Anfangs nächster Woche eine detaillirte Angabe darüber zu machen. Vorsitzer Babcock vom republikanischen Comite will abwarten, bis Sekretär Kerr seine Liste geliefert hat, und dann mit fei nen „Ansprüchen" heraus kommen. Diesen Angaben kann selbstverständlich nur wenig Werth beigemessen werden, es sind die üblichen „Bluffs." aber daß im demokratischen Hauptquartier eine größere Zuversichtlichkeit herrscht, als bei den Republikanern, ist unoerkenn bar. . Legislaturen, tvelche Bundes-Sena toren zu erküren haben, werden Heuer in 25 Staaten erwählt. Die Sitze, welche am 3. März nächsten Jahres vakant werden, sind zur Zeit von neun Republikanern, zwölf Demokraten, drei Silberiten und einem Populisten besetzt. Für Republikaner sind Nach folger in Michigan. Minnesota, Mas sachusetts, Pennsylvcmien, Maine. Wyoming. Connecticut. Washington und Vermont zu wählen, und diese Nachfolger dürften in allen Fällen wie der Republikaner sein. Für demokra- tische Senatoren 'sind Nachfolger in folgenden zu erwählen: Ten nessee. Missouri. West-Virginien. Flo rida. New-Jersey. Indiana. Dela ware, Texas. Wisconsin, New-Aork. Nord-Dakota und Calisornien. Die Republikaner behaupten, Aussicht auf Erfolg in fünf Staaten zu haben, nämlich West-Virginien. New-Jersey, Wisconsin. New-Aork und Kalifor nien. eventuell auch Indiana. New- Jersey und Wisconsin dürsten ihnen nach den hier eingelaufenen Berichten ziemlich sicher. West-Virginien wahr scheinlich sein. Sollten sie in den neun vorerwähnten Staaten Republi kaner wiederwählen und von den letzt erwähnten drei Staaten nur einen hin zu gewinnen, so würden sie eine Majo rität von> einer Stimme besitzen, ge nug, um den Senat organisiren und die Comite'n controliren zu können. Gewinnen sie die drei, so beträgt ihre Majorität sechs, und sind sie in allen fünf beanspruchten Staaten siegreich, zehn Stimmen. Die Republikaner würden dann 50 Stimmen gegen 40 Demokraten, Silberiten und Populi sten haben. Indeß bis zur Wahl kann sich noch Manches ändern. West-Virgi nien. New-Aork. New-Jersey und Ca lisornien mögen die Republikaner ent täuschen. und die Anti-Ouay-Legisla tur, welche in Pennsylvanien jeden falls erwählt werden wird, mag viel leicht einen unabhängigen Demokraten in den Senat senden. Aber soviel scheint aus der Senats-Situation her vorzugehen: der nächste Bundessenat wird eine Antisilber - Majorität aus weisen. Aus Puba. Auskunst über Festungen.— Liebesga ben dürfen jetzt zollfrei gelandet werden. — Sanitätsverhältnissc in Havana. — Ein vermißtes Trans portschiff. Haoa n a. 18. Oktober. Senor Benitz, derHülfssekretär der spanischen Räumungs - Commission, überreichte den amerikanischen Commissären fünf Schriftstücke,oon denen 4 die gewünsch ten Informationen über die Fortifi kation enthalten, die fünfte die formelle Erlaubniß des Generals Blanco, daß Liebesgaben in Havana, Cardenas, Cienfuegos, Sagua la Grande, Caiba rien, Bahia Honda und anderen Häsen, gelandet werden, ausspricht. Oberst Maring schickie dem Präsi denten McKinley einen Kabelbericht über die Sanitätsverhältnisse in Ha vana, mit dem Bemerken, daß diesel ben gegenwärtig noch nicht kritisch seien und daß wirksame Sanitätsmaß regeln sehr viel Geld kosten würden. Es verlautet, daß der alte Insurgen ten - General Gomez in letzter Zeit so griesgrämig und jähzornig geworden Baltimore, Md Mittwoch, den t 9. Oktober 1898. Gegen Magenleiden Magencatarrh, Dyspepsia empfehlen Prof. Ziemssen, Geamain See, tebert, teube, Ewald und die bedeutendsten Aerzte Euro pa's und Amerika's das natürliche karlsbader lvasser. Zlr. tustig schreibt in seinem lverke über die Karlsbader Duellen roie folgt: „Lei chronischen Unterleibsbeschwerden besitzen wir kein wirksameres, rationelleres nd einfacheres Heilmittel, als die Karlsbader SZuellen." Man hüte sich vor Nachahmungen. Die natürlichen Karlsbader lvasser haben das Siegel der Stadtgemeinde Karlsbad, sowie die Namensunterschrift von Lisner 6c !llen delson Co., New l?ork, auf dem Halse einer jeden Flasche. Ivegen Gebrauchsanweisung und weite ren Informationen wende man sich an Lis ner 6c Mendclson Co., Agenten, New Hork. sei.daß seineStabsoffiziere sich beinahe alle auf die Strümpfe gemach! haben. Nur zwei halten es noch bei ihm aus. Santiago de Euba. 18. Okt. DerDampfer„Golden Rod" brachte 65 mittellose Neger aus Jamaica. denen GeneralWood die Landung nicht zu ge statten entschlossen ist, obwohl der bri tische Konsul bereits mit einem Protest gekommen ist. General Wood ist der Ansicht, daß es sträflich wäre, sich hier noch mehr Nothleidende aufzuhalsen. Große Besorgniß hegt man hier wegen des Ausbleibens des Transportschiffes „Roumanien", welches das 4. Immu nen - Regiment (Weiße) unter Major Petit an Bord hat und dem Vernehmen nach bereits am 12. Oktober von Fer nandina abgegangen ist. Sollte der Dampfer heute noch nicht hier sein, so wird einKriegsschiff von Guantanamo ihm entgegenfahren und sich vergewis sern,ob demDampser nichts zugestoßen ist. Tas gclbe Firbcr. Washington. D. C., 18. Okt. Ueber die Gelbfieber-Epidemie in den Südstaaten sind dein Marineho spital-Departement gestern folgende Meldungen zugegangen: In Jackson, Miss., 8 neue Erkrankungsfälle: Ox ford. 1 Erkrankung, 1 Sterbefall, Ed ward, 5 Erkrankungen; Nazoo - City. 6 Erkrankungen; Harrifon. 12 Er krankungen; Poplarville 2; Tongalao 1 Erkrankung. Eine Depesche aus Meridian meldet, daß dort ein Fall von Erkrankung an Gelbfieber constatirt wurde. Das Ein treten von leichtem Frostwetter letzten Samstag vermindert die Gefahr der Ausbreitung der Seuche wesentlich. Wie der Ochs vor dem Berge. Schwierige Probleme bei ver Okkupa tion Cuba's. Was nützen die Okkupations - Truppen, wenn sie zur Verhütung von Seuchen isolirt werden müssen. Washington, D. C., 18. Okt. Die bevorstehende Okkupation Cu ba's verursacht der Regierung schwere Sorgen. Oberst Hecker. ein Mann mit militärischer Bildung und klarem Blick für bestehend Verhältnisse und die Nothwendigkeiten, welche sich aus je nen ergeben, hat im Auftrage des Kriegs-Departements auf der Insel Nachforschungen angestellt, um geeig nete Lagerstätten für die Okkupations- Truppen auszuwählen. Sein Bericht ist wenig ermuthigend. Er bekrästigt das Kriegs - 'Departement in der Ue berzeugung. daß die Okkupation hin sichtlich der Vertheilung und Verwen dung der Truppen eines jener Dinge sein wird, von deren Bedeutung und Umfang sich die Schulweisheit des grünen Tisches Nichts hat träumen lassen. Der Bericht läßt die Nothwen digkeit erkennen, daß die Truppen eine Zeit lang in den Lagern isolirt werden, um sie vor der Ansteckung zu hüten, bis sie sich an die klimatischen und gesund heitlichen Verhältnisse gewöhnt haben. Den Herren des Kriegs-Departements und auch anderen weniger Weisen ist nun nicht recht klar, von welchem Nutzen Truppen sein sollen, tvelche iso lirt, also so untergebracht nxrden müssen, daß sie von der Berührung mit der Außenwelt abgeschlossen sind. Vor diesem Problem stehen die Wei sen in Washington nun wie das be kannte Zugvieh vor dem neuen Thor. Es heißt zwar auch heute wieder im Kriegs-Departement, an dem Räu mungs- und Okkupations-Plan soll, so wie er festgestellt ist. auch nicht ein Deutel geändert werden, doch wird so viel zugestanden, daß „natürlich" eine sofortige Okkupation der ganzen In sel ausgeschlossen ist; nur solche Städte, in welcki-en, wie etwa in Man zanillo und vielleicht in Holguin, Im mune den Garnisondienst mit Erfolg thun können, würden alsbald besetzt werden. Wohl ist die Regenzeit zum Schlim msten aus Euba vorüber, aber das Fie ber grcrssirt unheimlicher, denn je. Wenn Alles gut geht, ist die Fieberge fahr bis November vorüber, und dann könnte ein fröhliches Einrücken der amerikanischen Truppen beginnen. Was aber soll geschehen, wenn die Spanier, was noch nickt ausgemacht ist. die Räumung in in schnelleres Tempo bringen und damit weite Di strikte ohne militärische Bedeckung blei ben? Das ist auch eine Frage, welche eine sonderbare Lösung finden soll. Man will au.s die alte Idee, den Bock zum Gärtner zu machen, zurück greifen. Man hat die Idee unter Er wägung. Cubaner zu Sicherheitswäch tern in den von den Spaniern geräum ten und von amerikanischen Truppen noch nicht besetzten Distrikten zu ma chen. Diese Mordpatrioten und Frei heitsbrandstifter sollen über die Siche rheit der betreffenden Gegenden wachen, und man will Ihnen, damit sie nicht etwa den Befreiern zur Last fallen, dafür Vergütigung in guten amerika nischen Dollars zukommen lassen. General Lee wird, wenn er nicht etwa infolge der gefährlichen Erkran kung seiner Gattin um vorläufige Enthebung von seinem Commando ersuchen sollte, die erste Expedition mit General Greene und General Arnold in zweiter Commando-Stelle führen. Im Kriegs-Departement wird be kannt gegeben, daß vor Eintritt des Frostes keine Truppen nach den süd lichen Lagern geschickt werden sollen, um sie nicht der Gefahr der Fieber- Ansteckung auszusetzen. Diese Ordre bezieht sich auf die Truppen, welche sich augenblicklich in Camp Meade. Lexington und Knoxville befinden. Major Edie vom Sanitäts-Depar tement, welcher seit einiger Zeit in Lexington stationirt ist, meldete per sönlich im Departement, daß der Ge sundheitszustand unter den dortigen Truppen sich andauernd bessere. Im merhin sei der Winter aus dem Hoch land von Kentucky zu streng, als daß dort Truppen unter Zelten bivouakiren könnten. Im Flotten-Departement ist von ir gend einem Protest gegen die Errich tung einer Kohlenstation an der Guan tanamo-Bai Nichts bekannt. Vor Monatsfrist erhielt Capitän Goodrich, damals der höchste dortige Flotten- Offizier im Rang, die von ihm aus praktischen Gründen nachgesuchte Er laubniß des Departements, ein Stück Land für die Landung von Kohlen auszuwählen. Dies ist geschehen, und man erwartet keinen Protest, zumal die Ver. Staaten-Regierung nunmehr alle öffentlichen Gebäude und alles Staats - Eigenthum in Santiago. Manzanillo und anderen cubanifchen Städten, in der Hand hat, ohne daß von irgend welcher Seite protestirt worden wäre. Weihnachts-Geschenke für Soldaten. Washington, D. C.. 18. Okt. Bezüglich der kürzlichen Nachricht, daß Weihnachts - Geschenke für die auf den Philippinen garnifonirenden Truppen von San Franzisco aus freie Beförderung nach Manila aus Regie rungs - Dampfern finden sollten, sind mehrere Anfragen eingelaufen, worin um Angabe näherer Einzelheiten gebe ten wirb. In Beantwortung dersel ben, und überhaupt zur Notiznahme für Verwandte und Freunde, welche den in der Armee dienenden Angehöri gen eine kleine Weihnachtsfreude zu machen wünschen, sei Folgendes be merkt: Man möge Oberst Bird, Quartermasters Departement, Wash ington, D. C.. von der Absicht, eine solche Sendung machen zu wollen, in Kenntniß setzen und dabei erwähnen, was geschickt werden soll. Im Auge zu behalten ist dabei, daß die Sendun gen nicht viel Platz einnehmen und auch kein übermäßiges Gewicht haben dür fen. Die Packete sollen in San Fran zisco in Compagnie - Kisten eingepackt werden, und diese dürfen dann nicht über 1000 Pfund wiegen, sonst würde man anstatt eines Dampfers eine gan ze Weihnachts - Flotte chartern müssen. Eßwaaren zu senden, ist nicht gerathen, da dieselben auf der Fahrt oerderben mögen, resp, auch zumeist eine höchst ungeeignete Diät sür die Truppen bil den würden und ihr Genuß Krankhei > ten hervorrufen könnte. Zm Bereiche von Allen- Stärkung und guter Lcklaf folgen dem Gebranehe von Warner s Safe Cure „Leben Sie von sechs Pfennigen pro Tag und verdienen Sie sich dieselben." Dieses war der Rath eines groben schottischen Arztes einem an der Gicht leidenden Patienten gegen- über, eines Leidens, das seinen Ursprung in erkrankten Nieren hat. Der Glaube, daß Nieren - Leiden eine s Strafe für Solche sei. die ausschweifend leben oder sich Trägheit hingeben, ist ein weit verbreiteter Irr tbum. Erkältung, Unachtsamkeit, Sorgen und über '-''MI/ mäßiges Arbeiten verursachen dasselbe. Der Reiche M / leidet daran so gut, wie der Arme. In allen Gesell k,' D schaftsklassen verichtet Bright's Nierenkrankheit ihre Es ist Natürlich, daß der Leidende sich über sei -7 nen Zustand grämt, obgleich ihm seine Vernunft leh- Gram die Sache nur noch schlimmer macht. Für kranke Frauen oder Männer liegt eine voll Trost in der folgenden aus Lincoln, Nebr. vom 9. März 1898 datirten Notiz: „Ich nehme mit Vergnügen r klären, daß ich Warner's Safe Cure gebraucht und ch'M dieselbe als ein wirksames Mittel zur Heilung von . Nieren- und rheumatischen Leiden befunden habe. Ich habe nach dem Gebrauche einiger Flaschen dieser Me- dizin die Wahrnehmung gemacht, daß sie alle ihr zu geschriebenen Eigenschaften enthält." Gran Enfign, Ex-Scheriff, Lancaster-Co. Frau I. N. Sharp schreibt aus derselben Stadt: habe Warner's Safe Cure zu verschiedenen Zeiten gebraucht und dieselbe bei Nieren - Leiden als äußerst wohlthuend befunden. Ich habe viel an Schwäche und Schlaflosigkeit gelitten, dabei war ich stets mehr oder tveniger körperlich leidend, doch nachdem ich die erste Flasche von Warner's Safe' Cure gebraucht, begann Besserung einzutreten und bin ich so weit geheilt, daß ich das Mittel seines großen Werthes wegen allen Anderen empfehlen kann, die in gleicher Weise leiden. Ich weiß, daß es für mich von großem Vortheil war." Man beachte dabei, daß nxder Hr. Ensign. noch Frau Sharp von der Erduldung großer Schmerzen spre chen. Das erste Austreten von Nieren-Leiden selbst in den schlimmsten Formen ist selten schmerzvoll. Blässe und Schlaflosigkeit, Verdauungsschwäche und Aufblähen der Hände und des Gesichtes mit gelegentlichem Herzklopfen werden selten als von erkrankten Nieren herrührend anerkannt, mit Ausnahme von erfahrenen Aerzten. Doch folgt eine Zeit der traurigen Hilflosigkeit und unaussprechlicher Leiden. Wartet deshalb nicht bis zum Eintritt dieser fürchterlichen Zeit und experimentirt vor allen Dingen nicht. Es ist ein wirkliches Heilmittel im Bereich Aller vorhanden. Seit über zwanzig Jahren ist Warner's Safe Cure dem Publikum bekannt, und der Werth derselben ist über allem Zweifel erhaben. Ter deutsche Tag in Omaha. Glänzende Feier auf dem Ausstel lungsplatze. Wilhelm Rapp's große Festrede. Omaha, Nebr.. 18. Oktober. Heute wurde der deutsche Tag auf der' Trans - Mississippi - Ausstellung be gangen. und Tausende von Menschen aus allen Theilen des Landes bethei ligten sich daran. Das Hauptereigniß war die Rede des Hrn. Wilhelm Rapp. Redakteurs der „Jllinoiser Staats- Zeitung" in Chicago. Nachstehend folgt die Rede im Wortlaut: Im vorigen Monat feierte ich den deutschen Tag mit den hochverdienten Deutschen Cincinnati's. das im Ver gleiche mit den ältesten deutschen An siedelungen im Osten des Landes so jung ist, und nun wird mir die Ehre zu Theil, einen ebenso schönen deut schen Tag mit den Deutschen Omaha's zu feiern, das im Vergleiche mit Cin cinnati so jung ist! Deutscher Fleiß, deutsche Einsicht u. Treue haben eben allenthalben in die ser mächtig empor strebenden Republik ihre segensreiche Thätigkekt emsaltet. von den deutschen Anfängen am Dela ware bis an den Missouri und weit über diesen hinaus. Ohne Ueberhebung und Eitelkeit dürsen wir es sagen: Auch dieses zau berhafte Kulturbild, die junge.hübsche Großstadt Omaha mit ihrer wunder vollen Weißen Stadt, welche der vor fünf Jahren in der älteren und doch noch so jungen Weltstadt Chicago ab gehaltenen Weltausstellung so würdig und glücklich nachstrebt, wäre nicht möglich und nicht denkbar ohne die Kulturarbeit der Deutschen. Ohne deutsche Freiheitsliebe, ohne deutschen Ackerbau und Gewerbefleiß hätten sich Nebraska und die anderen jungen Westjtaaten nicht so schnell und kräftig entwickeln können. Nebraska ist gleich feinem Nachbar Kansas ein sturmgeborener Staat. Angesichts der Nebraska-Kansas-Bill rief eine mächtige amerikanische Volks stimme. aus welcher die deutschen Brusttöne neben den englischen hervor schallten. der übermüthigen und land gierigen Sklaverei ihr „bis hierher u. nicht weiter!" zu. Und als sie nicht hören wollte, warf der großartigste der Bürgerkriege sie nieder, in welchem deutsche Tapferkeit und deutsche Kriegstüchtigkeit und amerikanisch deutscher Patriotismus so unendlich viel zum Siege der Union und der Fre iheit beitrugen. Aus diesen weltge schichtlichen furchtbaren Stürmen ging dann bald auch der Freistaat Nebras ka hervor. Heil ihm! Denn er hat seither auch aus einem anderen Gebiete ruhmvoll die Freiheit gewahrt. Wäh rend seinen Nachbarstaaten lowa und Kansas, trotz mannhaften deutschen Widerstandes, das Joch einer heillosen Prohibition aufgebürdet wurde, hat er. dank der Freiteitsliebe der großen Rofewater'schen englischen Zeitung u. durch die Wucht vernünftiger Stim men, worunter einmüthig die deut schen. dies Joch von sich abgewehrt. Auch hierin folgt er dem Beispiel jener deutschen Pilgrimväter unter Franz Daniel Pastorius. deren An denken wir heute feiern. Diese guten, frommen, fleißigen und von echter Mäßigkeit beseelten Leute setzten neben den Pflug ur.d den Webestuhl den Weinstcck. oder wie Pastorius in einer seiner Schriften über die „teutsche So cietät in Pennsylvcmien" sich aus drückt. sie „etablirten hauptsächlich auch die Weberei und den Weinwachs." Ihr großer Gönner William Penn stimm te ihnen darin bei. Wie sie die Ersten in Amerika waren, die sich entschieden und unbedingt gegen Sklaverei und gegen ungerechte Behandlung der ro then Ureinwohner verwahrten und wie sie Religionsfreiheit nicht nur für sich selbst, sondern für Alle verlangten, so vertraten sie auch eine vernünftige und anständige persönliche Freiheit in Be zug auf Lebensgewohnheiten und Le bensführung. Diese echt humanen und freiheitlichen Anschauungen sind schon mit der ersten deutschen Einwanderung in dieses gro ße Land mit der deutschen Sprache ein gezogen, nicht als fremde Aufdring linge. sondern als vollberechtigte und immerwährende Bestandtheile und Triebfedern der sittlichen Entwickelung der hier allmählich entstandenen gro- Ben gemeinschaftlichen Kulturnation. Während aber die Negersklaverei, ge gen welche einst schon die deutschen Pil grimväter protestirten, von Nebraska und Kansas abgewandt und aus dem ganzen Lande verbannt wurde, gilt es heute, andere Arten von Sklaverei, zu- mal die Bedrückung der arbeitenden Volksmassen durch große Monopole u. Kapitalmächte und alle Versuche eines beschränkten Nativismus zur Unter grabung der Gleichberechtigung der Eingewanderten und zur ungerechten Erschwerung der Einwanderung eben so nachdrücklich zu bekämpfen. Auch dieser Kamps geschieht im Gei ste und Sinne des edlen Pastorius, den einer der bedeutendsten englisch-ameri kanischen Dichter, Whittier, angespornt durch die Forschungen unseres treffli chen Oswald Seidensticker, in seiner lieblichen und doch so kräftigen Idylle vom „Pennsylvania Pilgrim" feiert. Die erste Liebe und Treue der Deutsch-Amerikaner und ihrer Nach kommen gebührt voll und ganz dem neuen amerikanischen Vaterlande; aber sie würden schlechte Amerikaner sein, wenn sie nicht zugleich eine herzlicheEr gebenheit und Liebe zu ihrem alten deutschen Vaterlande empfänden. Welcher gute Deutsche in Amerika wird nicht gerade heute am achtzehnten Oktober mit Rührung und Stolz des deutschen Vaterlandes gedenken? Heu te vor fünfundachtzig Jahren ent schied sich nach dreitägigem furchtba rem Ringen die Leipziger Völker schlacht, und der corsische Uebermuth. der das deutsche Volk in Ketten ge schlagen hatte und selbst den deutschen Geist für immer zu fesseln suchte, muß te vor diesem Geiste, wie er zumal im herrlichen deutschen Volksl)elden Blü cher verkörpert war. den Rückzug an treten. Freilich wurde das deutsche Volk durch den schnöden Verrath der Diplomatie um die Fruchte jenes Sie ges zu-nächst betrogen. Aber seit sie benundzwanzig Jahren ist dieser Be trug gänzlich gut gemacht durch die ebenso großen Siege, die das deutsche Volk ganz aus eigener Kraft über die selben Feinde errang; hinter dem Sie ger Moltke lauerte nicht, wie hinter dem siegreichen Blücher, ein verräte rischer Diplomat Metternich, sondern neben dem großen Feldherrn Moltke stand, die Siege zum Ruhme u. Wohle lenkend und nützend, der größte der Diplomaten u. Staats männer, Bismarck. Tief schmerzlich waren für uns Deutsche die in jüngster Zeit von theils gewissenlosen, theils unverständigen amerikanischen Demagogen gemachten Versuche, unser neues amerikanisches Vaterland durch allerlei boshaste Ent stellungen gegen das alte deutsche Va terland zu verhetzen, das sich noch wäh rend jeder gefährlichen amerikanischen Krisis als treuer Freund der Vereinig ten Staaten erprobte und dessen Regie rung während des letzten Krieges auf's Gewissenhafteste ihre Neutralitäts- Pflichten erfüllte. Sind diese Hetze reien der Dank dafür, daß auch wäh rend dieses letzten Krieges die Deutsch- Amerikaner mit den gleich tapferen Englifch-Amerikanern in treuer Pflichterfüllung wetteiferten? Doch lassen wir uns die heutige Festfreude nicht verderben! Auch die neueste Art von Knownothingthum ist bereits vor dem besseren Genius des amerikanischen Volkes im Rückgange begriffen. Auch treffliche englisch amerikanische Zeitungen treten ihm kräftig entgegen. Und bald wird man auf diese neuesten Kundgebungen des Nativismus mit derselben mildenJro nie zurückblicken, mit der wir heute gewisse Satzungen ureigentlicher ~Nat ives" von Omaha und Nebraska be trachten. nämlich der Omaha-Jndia ner, die in ihrer unergründlichen ein geborenen Weisheit unter Anderem be stimmten: kein Schwiegersohn dürfe zum Schwiegervater oder gar zur Schwiegermama sprechen, und derglei chen ureingeborene Maulhaltenweis heit mehr. Von diesen Urnatives scheinen beiläufig gesagt unsere beutigen na zistischen Zwangsfanatiker ihre sich bis innerste Familienleben erstrei kende Regulirwuth geerbt zu haben. Nichts soll uns Deutsch-Amerikaner abbringen vom Pfade treuer Pflichter füllung. Jeder leiste auch künftig, fei es auf materiellem oder geistigem Ge biet das Beste, was er kann, für die - Sechs Seiten. Nr. 284.^ amerikanische Heimath, wie es die Deutschen Nebraska' thun, die ja überdies auch noch durch die Einfüh rung des Rübenzuckerbaues ihren Mit bürgern jeder Nationalität das Da sein versüßen. Deutsche Musik, deut scher Gesang, deutsche Turnerei mögen, das allgemeine amerikanische Leben nach wie vor verschönern und kräftigen. Auch in Kirchen und Schulen erhalte sich das Deutschthum mit aller Kraft! Der Deutsche, der mit Wehmuth, aber auch mit Muth die alte Heimath mit der neuen vertauschte, hält nun> mit allen Fasern seines Herzens an der Scholle hier sest, und vertheidigt auf ihr, weil er standhaft seine Pflicht er füllt, standhaft sein gutes Recht. Er ist kein eroberungssüchtiger Abenteurer, sondern arbeitet treu und emsig auf ei nem Fleck, um dieses der Kultur und des Ausbaues und einer gesicherten ge sunden Währungsbasis noch gar sehr bedürftige >veit ausgedehnte nordame-- rikanische Festland zur wirklichen und wohligen Heimath zu machen für die Freien und Tapferen. Vermischte telegraphische Trpeschen. In St. Louis haben sich zu dem 24. Jahres - Conoent der Associatio nen der Engros - Droguen - Händler und der Eigenthümer von Patent-Me dizinen 590 Delegaten eingefunden. Einer der Zwecke des Evnvents ist die Bekämpfung der Kriegs - Steuer für Arznei - Artikel. —ln Lexington, Kt>., wurde der frühere Post - Clerk John Burrell aus Philadelphia, der Unterschlagungen verübt hat, verhaftet. Er trieb sich seit zwei Wochen in den Militär - La gern bei Lexington umher. Man fand noch von dem unterschlagenem Gelde bei ihm. Auf dem Grabe von James G. Alaine, des einstigen Staats - Sekre tärs, der auf einem Washingtoner Friedhofe ruht, wird dieWittwe Blaine demnächst ein schlichtes Denkmal aus Marmor errichten lassen. Bisher war die Grabstelle nur durch ine abgestor bene Eiche bezeichnet, die jedoch kürzlich vom Sturmwinde umgerissen wurde. Der „Ueberland" - Expreßzug der Southern Pacific - Bahn ist 33 Meilen westlich von Los Angeles ent gleist. Post - Ägent George F. Kel logg wurde auf der Stelle getödtet. Das päpstliche Excommunika tions - Dekret gegen Pfarrer Stephen Kaminski in Buffalo, welcher sich als Bischof der dortigen unabhängigen pol nischen Kirche gerirt, ist in allen dor tigen katholischen Kirchen verlesen wor den. Zur Gründung eines Trusts von Möbel - Fabrikanten des Landes sind in Chicago einleitende Schritte gesche hen. Derselbe soll mit einem KapitaK von §25.000,000 in's Leben gerufen werden und sein Hauptquartier in Chi cago haben. In der Nähe von Houston, Ter., gerieth Stephan Adzmet. ein böhmi scher Farmer, am Montag mit seiner Frau in Streit und erstach dieselbe. Später ging er in sein Haus und zer schmettert sich den Kopf durch einen Schuß mit einer Schrotflinte. Während eines nahe Mill Creek. 30 Meilen von Ardmore, I. T>, statt gesundenen Indianer - Tanzes, feuer ten unbekannte Personen auf die Be theiligten und tödteten Ben Lewis, ei-, nen Er - Constabler von Tishomingo- County. Zwei andere Indianer wur den verwundet, einer derselben tödtlich.' Ein Fuhrmann. Namens Thos.. O'Connell. lieferte sich gestern Brooklyn, N. - ?).. der Polizei aus, u. gestand ein, der Verüber des vorgestern Abend in einem Tenementhause an deo Conoverftraße, Brooklyn, an Pete? Mufferle oder Marino begangenen Mordes zu sein. Wie er angiebt, hatte Mufferle einen Angriff auf seine (O'- Connell's) in dem nämlichen Hause wohnhafte Schwester gemacht, und es kam darüber zu einem Streite, in wel chem er (O'Connell) den Angreifer aus, Nothwehr niederschoß. ' kür Säuxlinxo rmä Xinäer. vWckö U UM llsdl