Newspaper Page Text
MarginalöesHeide des alten Ilrih. „Die Mehrzahl der Fürsten fürchtet sLH, die Wahrheit zu vernehmen; Sie, mein Prinz, werden in derselben Unter richt ertheilen!" So schrieb Voltaire an den jungen preußischen Kronprinzen Fvch, der als „der alte Fritz" unsterblich wuicke. Ja, die Wahrheit hat der große König ehrlich ausgesprochen, auch zu de nen, welchen sie sehr unbequem war. Der Friedrich wollte, daß in seinem Staat, als dessen erster Diener er sich er klärte, jeder „nach seiner Fa?on" selig werden, jeder gleiches, unparteiischesßecht srden sollte. Die Günstlingswirthschaft, die Willkür gewissenloser Beamten, die Trägheit, die, auf einen Titel oder ein Amt gestützt, sich breit macht, sie alle fan den einen unbarmherzigen Feind in Friedrich dem Großen. Ein Zeugniß dessen sind die „Marginalbescheide" des Königs, das sind die Antworten, die von ihm auf den Rand der Berichte seiner Minister und Kabinetsräthe geschrieben wurden. Jeden Morgen zwischen neun und zehn Uhr las der König diese Be richte. Dann ließ er die Kabinetsräthe einzeln vor sich kommen und ertheilte ih- Randbescheide (Marginal - Resolutionen) Eigenhändige Bescheide des Königs am Rande der Berichte der Minister und Kabinetsräthe, hier treu nach der Or thographie der Originale wiedergegeben. Gesuche. Gesuch des Kammerherrn Baron v. Müller das Aachener Bad gebrauchen zu dürfen. Der Obrist - Lieutenant von R —n überreicht die Kosten der Bewirthung der Fürstlich Braunschweigischen Herrschaf ten von 700 Thlr. 7 Gr. 4 Pf. Die Creditoren des Grafen von Gian nini bitten das wegen ihrer Forderungen delegirte Jndicium aufzuheben. Der Obrist v. W. reicht einenPlan ein, wie für das Land, ohne größere Aufla gen, iz Millionen mehr einzunehmen seien. Der Professor Borelli überreicht den Profpect der von ihm herauszugebenden periodischen Schrift. Der Weinhändler Kiehn zu Berlin bit tet um Entschädigung wegen der ihm bei der russischen Invasion weggeführten 82 Fässer Landwein. Der Fürst von Sulkowsky, welcher durch Potsdam reiset, wünscht seine Aus wartung zu machen. Der Geh. Rath v. La Motte bittet, das gegen seinen Schwager den den - Kanzler von Münchow ergangene Urtheil nicht in den öffentlichen Blättern bekannt machen zu lassen. Der Kammerherr v. * * zeigt an, daß er für die dem Prinzen Friedrich von Dänemark zugeeignete Schrift über seine Genealogie, eine Dose, imgleichen einen Brillantring erhalten habe. Der ehemalige neumärkische Kriegs rath Winckelmann zeigt an. daß sein On kel, Necker in Frankreich, ihn bei seinem Departement anstellen wolle, und bittet um Erlaubniß zur Reise dorthin. Der Chemikus Lardy zu Marseille übersendet ein Mittel gegen das Poda gra. Der gewesene dänische Lieutenant v. Kiliani bittet um Anstellung im preußi schen Militärdienste. Der Professor Sulzer bittet, seiner Ge sundheit wegen, sich den Winter in Ita lien aufhalten zu dürfen. Der Kaufmann Krüger et Comp, in Berlin bitten um Concession und Unter stützung zur Anlegung einer Arac- und Rum - Fabrik. Der Major du M . . . n schreibt von Stettin, ihn im Civil - Dienst zu versor gen. Der v. Marschall bittet, die gegen ihn in der Appelazion ergangene Sentenz zu moderiren. Einer v. Krosigk zu Poplitz bei Halle, welcher eine v. Crom aus dem Braun schweigischen zu Heirathen im Begriff ist und ihr considrables Vermögen ins Land zu ziehen gedenkt, bittet ihm den Kammerherrn - Schlüssel allergnädigst zu accordiren. Der Krieges - Rath W . . . . bittet, ihm 1 Procent für Auszahlung der Bau gelder zu bewilligen. Das Dom - Capitel zu Breslau in tercedirt sich für den Bischoff und bittet ihm einen Theil der Bischöflichen Reve nue zu seinem Unterhalt frei zu geben. Das General - Directorium erbittet zur Reparatur der Oder - Dämme bei Zellin 968 Rthlr. 1 Gr. 4 Pf. Der Graf v. Sandrasky bittet, ihm zu Behauptung seiner Güter ein Darlehn von 300.000 Rthlr. zu 4 oder 3 Proz. zu bewilligen. Bericht des General - Directorii vom 9. April 1772 wegen des der Havel zu verschaffenden größeren Abflusses. Ein Kaufmann in Stettin bittet um Erlaubniß, daß Mediat - Gut Ersätzen in der Neumark für 4000 Rthlr. erkaufen zu dürfen. Der Major Quintus Jcilius bittet um die Vergütung seines und seiner Capitains zur Werbung baar ausgeleg ten Geldes. Der Geh. Rath Brandt berichtet von seinem Post-Porto und Schreibmate rialien-Auslagen seit dem November 1763 113 Thlr und bittet um An weisung. Der Namens Pels. welcher als ein Ausländer seit einem Jahre die Predi ger-Stelle zu Bernau übernommen, bittet, da nur 186 Rthlr. dabei sind, um eine jährliche Pension von 130 Rthlrn. Die Neumärkische Kammer über reicht die Schaden-Ausrechnung wegen des auf dem diesjährigen Revue-Platz abgemähten Getreides und unbestellt liegen gebliebenen Ackers und bittet um eine Vergütung von 270 Rthlr. 19 Gr. Das Potsdamsche Bäckergewerk bit tet bei den gar theuern Kornpreisen ge gen Bezahlung in sächsischen Groschen ihm zumßacken für die StadtKorn aus dem Magazin zu accordiren. Bericht des General-Directorii we gen eines Urlaubs-Gesuchs des Kriegs- Raths J....N zu Cleve auf 6 Wo chen. um nach Pyrmont zu reisen vom 7. Juki 1775. Der Graf v. Sandraski bittet um Erlaubniß, seinen ältesten Sohn zu Füßen legen zu dürfen, auch daß Se. Majestät geruhen möchten, ihn zum Kammerherrn dergestalt, daß er ihn bei sich behalten könnte, allergnädigst zu ernennen. Der Obrist v. Lossow bitten dem Major Hallatws und dem Rittmeister v. Funk die Erlaubniß zum Heirathen zu ertheilen. Die verwittwete Gräfin v. Dohna auf Lauck bittet ihrem bei dem Syburg schen Regiment als Staats-Capitain stehenden Sohn wegen beständiger Kränklichkeit den Abschied zu ertheilen. (Den 3. November 1768.) DaS Ober-Collegiat-Stift zu Lie ben-Arauen in Halberstadt bittet um Erthrtlung eines Ordens-Kreuzes. nen die Antworten auf die eingelaufenen Briefschaften und Eingaben. Die Be scheide des Königs wurden mit Bleistift genau im Wortlaut der königlichen Ant worten von den Kabinetsräthen auf den Rand der Eingaben geschrieben. Eine Blüthenlese aus diesen Margi nalien des großen Königs theilen wir nachstehend mit. Die Randbemerkungen sind klassisch in ihrer Art zu nennen. In ihnen spiegelt sich die originell Natur Friedrichs in den verschiedensten Aus strahlungen wieder. Wie der König derb die Wahrheit sagt, wie er den Staats schatz vor den räuberischen Angriffen stellenjägerifcher Nichtsthuer schützt, wie er ohne Ansehen der Person urtheilt, wie er vorurtheislos denkt das alles wird „kurz und gut" auf jenem welthistorischen Rande gesagt. Man sieht den Krückstock des Alten von Sanssouci drohen, fuch teln und zuschlagen, aber man erfreut sich auch an dem herben Spott und köstlichen Humor des geistreichen Königs. In die sem Sinne werden die nachfolgenden Proben königlicher Kernworte sicher lich unseren Lesern Vergnügen machen: Antworten des Königs. „was er da Macken will er wirdt was er noch übrig hat dort verspilen und wie ein bettler zurück Komen." „Dieses Mahl betzahlen aber es ist greülich gestollen und werde ich ein ander Mahl jemandten hinfchiken, der die Rech nung Führet." „Die Justitz oersaßung im lande Kan auf Keiner art geändert werden Weillen die Gesetze Regiren Müßen." „er Mögte die Millionen vohr Sich be halten." „wird nicht viel sortun damit machen Wen er repetirt Was schon 100 mal ge sagt ist." „Warum nicht auch Was er bei der sündfluth gelitten Wo seine keller auch unter Wasser gestanden." „Ich hätte in beiden Händen das Po dagra." „es mus in dergleichen Fällen gerade durch gegangen und derjenige welcher in famien begehet und wenn er von König lichem Geblüte wäre bestraft werden." „ich gratulire daß die Bettelei so gut reussirt." „hat er hier gestolen, sö'känn er smmer dahinn gehen und auch Stelen." „ich danke vohr der Cuhr und laße dte Natur Balten. „Ich Kene Kein Kilian als Kilian brustfleck und der Schikt Sich nicht in der Arm^e." „wenn Er nach Italien gehen Will Kann Er thun Ich habe aber Noch nicht gehört daß einer in Italien gesund wor den der in Deutschland krank gewessen." „ich wills den Teufel thun ich wünsche daß daß giftig garstiges Zeug gar nicht da Wäre und getrunken würde." Der Kerl ist nicht einen Schuß Pulver werth. „die gesetzt Seynd vor alle Leute , sie mögen Marschall heißen oder nicht und Wenn ihm das nicht ansteht, so kan er aus dem Lande gehen Wie sein Bruder. Er hat keinen Schlüssel nöthig um eine Heirath zu thun, Es sov NN änverer vle Casse haben, der Kr. R. W.ist ein Stück von Cujon. Er muß seine Schulden bezahlen, ein Bischof muß unsträflich sein. Wenn nur die Baumeisters nicht solche Esels wären als unsere alle sind, so wäre das alles mit bessrer Menage zu machen 900 Rthlr. ist genug. Das kann nicht sein, ich bin der große Mogul nicht. Das Directorium weis nicht, was Überschwemmungen seindt, tne laßen Gott einen guten Mann seindt, und wenn sie nur lange Schlafen, viehl essen und wenig Arbeit haben, so ist ihm alles gleich. Die ses solte mit güldenen Buch Stäben in der Versammlung d hochl. Directorii ge schrieben werden. 4000 Rthlr. in Negotio bringen 8 Proz. in Güther nur 4. also versteht er sein Handwerk nicht, ein Schuster muß Schuster sein Ein Kaufmann hanndeln und keine Güter haben. Seine „OfficierS" haben wie die Raben gestohlen; sie kriegen nichts. . Ich werde ihm kein Geld zum schrei ben spicken, denn er schreibt sich die Finger ab, er soll schreiben, was nö thig ist, und nicht so viel unnützes Zeug, da er mir mit behelligt. Die Apostel seindt nicht gewinnsüch tig gewesen, sie haben umsonst gepredigt, der Herr Pels hat keine Apostelische See le. und denkt nicht, daß er alle Güther der Welt vor nichts ansehen muß. Das ist etwas stark, wollen sie die Luft nicht auch in Anschlag bringen, die wir hier eingeschepfet haben. Sie haben über 500 Wfpl. gelrtegt; es seindt „Canaillen", der „Magistrat" muß sie vorkriegen. Die Kammer wird wohl ohne I ... n bestehen können, und der Schlingel kann immer nach dem Bade gehen. Beim Kammerherrn kömmt nichts heraus, denn das heißt nur auf gut deutsch einen Hofschlingel. Wenn Husaren Weiber nehmen, so sind sie selten nach dem einen Schuß Pulver werth, aber wenn er meinte, daß sie doch gut dienen würden, so wollte ich es erlauben. Die Grafens Seindt alle, wenn Sie dihnen, Sndk schon so viel KreuZer, daß man bald nicht weiß, was es ist. Der Clevesche Erb-LandMarschall Baron v. Quadt auf Gatrop bittet um Erlaubniß, den von dem Markgrafen von B ... n Durchlaucht ihm zugesand ten Hausorden tragen zu dürfen. (Den 26. Oktober 1768.) Der Obrist von Forcade bittet den 12. Apr. 1768 allerunterthänigst. da der Jtzenblitz seine jüngste Tochter zu Heirathen im Begriff sey, den Wöllner, (den späteren Minister unter Friedrich Wilhelm 11., den Urbeber des berüch tigten Religionsedicts) der des JHen blitz Schwester geheirathet, indem er auf obige Heirath mit ihm alliirt werde, zu nobilitiren und demselben seines Onkels mütterlicherseits, des verstorbenen Etatsministers v. Katsch Wappen zu führen zu erlauben. Der General-Major Syburg er neuert seine Bitte, da sein Regiment bei Zorndorf. Kunersdorf und bei der Spier-Sckanze bei Collberg sich gut ge halten habe. Der Buchhändler Kanter aus Kö nigsberg bittet um den Titel als Kom merzien-Rath. Der Prediger Berkens zu Hiesfeldt im Clevifchen bittet wegen seiner lan gen Dienste um eine Gehalts-Zulage. Der v. Bredow auf Görne bei Fehr bellin, welcher mit seinen Geschwistern von seinem verstorbenen Onkel, dem ge wesenen Königl. Dähnschen Geh. Rath v. Perkenthin, ein Capital von 40 Mark ererbet, so im Meckelnburgischen stehet, bittet, ihm, damit die Schwierigkeiten wegen Erhebung der Gelder verschwind den mögen, den Kammerherrn-Chara ter beizulegen. Der Hofprediger Kochius zu Potts dam bittet, ihm auf den Fall, daß einer von den anjetzo am Dom in Ber lin stehenden Predigern abgehen soll te, die Vocation an dessen Stelle ange deihen zu lassen. Mercedes Erinnerungen aus meinem Zirkusleben. Von Saltomortale. Es sind wohl etliche Jahre her, seit ich mit dem Reiterprinzipal Gwozdziec in Polen und im südlichen Rußland reiste. Gwozdziec war der Chef einer kleinen Truppe von fahrendem Volk, das der Wind aus allen Weltrichtungen zusam mengetragen hatte, und wie er sie für sei nen Zirkus gebrauchen konnte. Die Gage war nicht groß, dafür lebten wir alle wie in einer Familie und speisten an der Tafel der Frau Prinzipalin, einer behäbigen, stets geschminkten und auffal lend gekleideten Dame, die uns jeden Tag eine neue Erinnerung aus ihrem an allerhand Abenteuern reichen Leben auftischte. Oft ließ sie es deutlich genug durchscheinen, sie sei von aristokratischer Abstammung und für etwas Besseres er zogen worden als für einen reisenden „englischen Zirkus". Aber Gwozdziec war früher ein so herrlicher Mann ge wesen ... Sie sehe ihn n-ch vor sich, wie an jenem bedeutungsvollen Abende.... es war wohl in Petersburg, in der be rühmten Menagerie von Sutkiewicz. da er in deii Löwenkäfig trat und die Bestien demüthigte und unter seinen Willen zwang...! Die Prinzipalin seufzte auf und verdrehte die wässerigen Augen.- Gwvzdzier aber warf sich in die Brust und nickte bloß stumm mit dem Kopfe : Ja. das waren einst Zeiten ! Heute glich er einem mit Pergament überzoge nen Skelett, hager und lang und steif. wie ein B'llardqueue. Er war ein guter Junge, etwas bramarbasirend und leicht aufgeregt, doch ebenso bald beru higt, besonders, wenn er einen Schluck Schnaps zur Hand hatte, um den Aerger hinunterzuspülen. Sein Marstall bestand aus fünf Pfer den und einem dressirten Esel, den sein Bruder als Clown vorführte. Grozdziec selbst zeigte sich aus dem geharkten Bo den nur als Schulreiter; er ließ seinen alten, müden Ackergaul, den er stolz Fla mingo nannte, einige Passagen und Courbetten machen und betrachtete damit seine Aufgabe als erledigt. Das engagirte Personal bestand aus den zwei Haroeys, die Gladiatoren zu Pferde darstellten und auch als chini"che Bambus - Gaukler arbeiteten - aus Onusry Dawidowitsch Karnow, dem russischen Athleten und Ringkämpfer; Peter Alt, genannt „Mr. Robert", der zu Pferde jonglirte und überdies als Jockeyreiter auftrat; Miß Nellie, der Panneau-Reiterin und Tänzerin ; Mlle. Titians. Reitkünstlerin und Drahtseil artistin, wie endlich meiner Wenigkeit, der ich ebenfalls mehrere Nummern zu absolviren hatte. So arbeitete ich mit Titiana in Doppelvoltige, wie man sie heute i, la Richard nennt, damals hieß diese Nummer bei uns „Die zwei mexika nischen Reiter", außerdem produzirte ich mich als Battüdenspringer und Spring clown überhaupt und endlich noch als Schlangenmensch und Feuerfresser. Den Bruder des Direktors habe ich bereits er wähnt, — bleibt nur noch übrig, der Frau Direktor selbst zu gedenken. Ihre Arbeit bestand darin, an der Kasse zu sitzen. So zogen wir mit unseren Maringot ten von Dorf zu Torf, von Stadt zu Stadt, die staubige, endlose Land straße entlang, unermüdlich, endlos, ge hetzt und verachtet „Die Gaukler kommen die engli schen Reiter", so empfing man uns, un freundlich und unwillig. Machten wir unserm Repräsentationsritt durch die Straßen der Stadt, angethan mit Cir kusplunder und Flitter, umringt von der johlenden, nachdrängenden Straßenju gend, da flog wohl manches Fenster auf, und manches Auge blickte der abenteuer lichen Schaar nach, freundliche, er munternde Blicke waren es aber auf kei nen Fall. Und die Trompeten schmetter ten, die Trommeln wirbelten zu diesem Umzug Heute kennt man das längst nicht mehr! Die Geschäfte gingen schlecht, sehr schlecht. Unser Prinzipal war verdrossen und fluchte; ernste Sorgen zermarterten sein Hirn. Wenn das so fort geht, wird es bald knapp werden, kaum für das Fut ter für die Thiere reichen. Das elende Volk weiß wahre Kunst nicht zu würdi gen", räsonnirte er und trank einen Schnaps nach dem andern, um sich zu be ruhigen. „Kann man mehr bieten, als ich biete? Hat man gegen meinen Mar stall etwas einzuwenden? Macht nicht mein Flamingo, die hohe Schule durch wie nur je ein Trakehner? Ist der Esel Rigolo nicht der gescheiteste Esel der Welt?" „Ganz wohl, Prinzipal, uns fehlt aber trotzdem etwas, ein „Star" !" Ein Star! Er machte ein sehr er stauntes Gesicht. Wußte ich ja, daß die ser Gedanke, den ich ihm eingegeben, in seinem Hirne nun festsaß, sich in seine Seele fraß und nicht mehr von ihm los ließ, wozu ihn noch weiter quälen ! Am selben Abend noch rief er mich in seine Maringotte. Eine seltene Auszeichnung! Ich trat in die niedere Stube des Wohn wagens. Auf dem Tische brannte ein Kerzenstumpf, und daneben stand ein Tintenfaß. Aus einem Kasten holte der Prinzipal bedächtig Papier und Feder, bot mir einen Stuhl und begann: „Schreiben Sie an den alten Jackley, er reist jetzt in Böhmen, er möge mir seine Tochter schicken, die schöne Mercedes. Das wirdt ihn mehr beschimpfen, als beehren. Das geht nicht an, ich „nobilire", wenn einer sich durch den Degen Meri ten erwirbt, aber der Wöllner ist ein be trügerischer, und „intrigenter" Pfaffe, weiter nichts D-s tst nichts. Bei Zorndorf hat das Regiment gelaufen daß ich Sie erst den andern Tag zurück gekriegt habe und bei Kunersdorfs seindt sie nicht 8 Minuten ins Feuer geblieben. Buchhändler, das ist ein „honneter" Titul. Die Apostel haben gar kein Gehalt gehabt, der Priester ihr Reich ist nicht von dieser Welt. Vohr Schreiben wil ich ihm geben aber Keinen Schlüssel Kammer- Herrn Seindt Tag Diebe die habe ich nicht nöthig. Ihr saget mein Reich ist nicht von dieser Welt, So müssen die Prediger auch denken, dann Predigen Sie nach Ihrer That im Duhm von dem neuen Jerusalem. Ich will ihr eine horrende Gage zahlen, schreiben Sie zehn Silber-Rubel pro Abend und frei Station für ihr Pferd. Wenn die nicht zieht, verkaufe ich das ganze Geschäft und ziehe mit ins Privat leben zurück." Die letzten Worte kamen nur zitternd und glucksend von seinen Lippen. Betroffen wandte ich mich um, wahrhaftig, mein armer Prinzipal weinte so, daß mir seine Thränen in das Herz brannten. Das Vagabondenleben des Bandisten aufgegeben, — ein fürchter licher Grdanke für Jeden, der nur einmal im Kreise der Fahrenden gearbeitet! Der Brief ging ab, Monate rauschten dahin, wir hatten bereits Mercedes ver gessen, eine Antwort war ja nicht einge troffen. Wer beschreibt nun unsere Überra schung, als eines Tages ein herrliches Weib auftauchte und mit einem Briefe in der Hand als Mercedes sich uns vorstellte. Das war ein Empfang! Sofort wurde sie tn die Maringotte des Direktors gebe ten und während sie hier mit Hilfe der Prinzipalin ihre Toilette in Ordnung brachte und sich von den Reisestrapazen erholte, versorgte Hr mürrischer, böhmi scher Knecht ihr Pferd, einen jungen, feu rigen Wallach. Ich hatte sie vorher noch nie arbeiten gesehen; als sie dann nach einigen Stun den probirte, da erkannten wir bald alle, dieses Weib habe den leibhaftigen Satan im Leibe. Kaum berührte sie mit ihren Zehenspitzen den Rücken des stolzen Thie res, so flog es mit der kühnen Reiterin über Barrieren und Hecken, als wäre es ein Vogel. Und immer toller, immer ra sender wurde die Jagd, immer bacchan tischer ihr wildes Wesen. Und sie war noch so jung und schön, so zigeunerhaft schön mit den Flammengluthen ihrer nachtschwarzen Sammentaugen, mit die sem biegsamen Leibe, denPantherglievern und der Taille einer Wespe.... Mercedes war der „Star", den wir brauchten. Sie zog; allabendlich war der Circus ausverkauft, sie war das Tages gespräch der Stadt. Die Männer waren wie verrückt nach ihr, sie überschütteten sie mit heimlichen Briefchen und Blumen, mit glühenden Phrasen in Versen, al les drängte sich um die Sonne, dieses en gelhafte, teuflische Weib. Und sie lachte zu allem und nahm alles als selbstver ständlich hin und wollte von keinem et was wissen. Sie wußte auch nichts davon, daß es einen Menschen in ihrer Nähe gab. der sich in unbezwinglicker Sehnsucht nach ihr verzehrte, der sie still anbetete und mit al len Fasern seines Wesens an ihr hing, unsäglich und hündisch treu. sie sah nichts oder wollte nichts sehen. Und das fraß dem armen Kerl, dem Bruder unseres Prinzipals am Herzen, wie eine blutende Wunde ... Der übermü thige Clown war ein stiller .nachdenklicher und ernster Mensch geworden, menschen scheu fast und oeibittert. Denn qualvolle Eifersucht stachelte seine Leidenschaften immer aufs neue auf. ihn mit namenlo sem, unsäglichem Schmerze erfüllend. Schließlich nahm er sich ein Herz. Es war in einer Zwischenpause. Mercedes kam eben aus der Manage herausgeritten, nachdem sie sich unzählige Male hatte be danken müssen. das Publikum raste und toste noch immer vor Beifall. Wir alle mußten bereits in die Manage, an die Arbeit, nur der Clown blieb zurück. Er stak bereits in seinem lächerlichen Ko stüme und hatte sein Gesicht fratzenhaft geschminkt. Kaum wurde er des „Star" ansichtig, so eilte er aus sie zu und hals ihr vom Pferde. „Wie schön Du bist." hauchte er wie verschämt vor sich hin. sie noch immer an der Hand haltend. Sie blickte ihn mit spöttischem Lächeln an und schwang surrend ihre Gerte durch die Luft. „Laß mich los, Hanswurst." rief sie endlich, „troll Dich, Deine Lazzi zu ma chen!" „Mercedes!" keuchte er in namenlosem Taumel seiner Leidenschaft, sie mit sich reißend. „Mercedes ich habe Dich lieb, wahnsinnig lieb —" „Laß mich, oder —" Da hielt der Bruder des Prinzipals nicht mehr an sich; seiner nicht mehr mächtig, rasend vor Weh und Qual, riß er das Weib an sich und küßte dessen glü hende Wangen. Im selben Augenblicke sauste auch die Gerte durch die Luft und traf pfeifend das weißgeschminkte Gesicht des Clowns, einen rothen, flammenden Strich über dasselbe ziehend. Wie ein zu Tode getroffenes Thier schrie der Clown auf und taumelte zurück, Mercedes ging langsam in ihre Gar derobe. Seit jenem Abende war der Clown wie umgewandelt. Er war wieder der Alte geworden, er schien seine Liebe und Mer cedes vergessen zu haben. Wir waren darob nicht wenig glücklich wie sollten wir aber bitterlich enttäuscht werden. Auf einmal begann der Clown eine neue Nummer zu üben, die zu jener Zeit zu den höchsten Seltenheiten gehörte; er wollte Kunstschütze werden. Wochenlang verbrachte er die ganzen Tage mit dem Ueben, schließlich hatte er es durch Ener gie und Fleiß thatsächlich so weit gebracht, daß er in einem phantastischen Kostüm als „Birmanischer Kunstschütze" auftre ten konnte und das Publikum geradezu zur Bewunderung hinriß. Er schoß sehr sicher und ruhig und übte sich immer mehr ein. Mercedes, mit der er kein Wort mehr sprach, wohnte hie und da sei nen Produktionen bei. Bemerkte er sie aber an irgend einer Stelle des Circus, so wandte er ihr sofort den Rücken zu und schoß nach entgegengesetzter Richtung. An einem Abend aber, da ich neben ihr stand und mit ihr plauderte, blieb der Clown in der Stellung uns gegenüber. Mir fiel das auf und ich machte Merce des aufmerksam. Ihr Auge erweiterte sich, und eine dunkle Räthe übergoß wie Purpur ihr Gesicht, ich merkte sofort, daß sie den Clown liebte. Ich freute mich herzlich wie wird der Clown jubeln, wenn ich ihm das mittheilen werde. „Mercedes", lispelte ich ihr leise zu, „Sie lieben Gwozdziec, Sie lieben ihn jetzt, wie Sie ihn früher nicht ausstehen konnten. So seid Ihr Weiber." Sie griff nach meiner Hand und drückte sie fest. Der Clown schien sie nicht zu se hen. Bedächtig lud er seine Pistole. Mir kam es vor, daß er diesmal die Patrone nicht von dem vor ihm stehenden Tisch chen, sondern aus der Tasche seines Ro ckes nahm. Dann befestigte er den Apfel an der von der Decke herabhängenden Schnur und versetzte diese in pendelnde Bewegung. Langsam trat er dann zu rück und setzte die Pistole an. Er zielte ei nige Augenblicke, ließ die Pistole nieder sinken, ergriff sie dann plötzlich mit bei den Händen, legte rasch an und schon krachte auch der Schuß. Ein markerschütternder, gellender Schrei durchzitterte die Lust. Merce des lag in ihrem Blut. Bevor wir noch recht wußten, was vorgefallen, fiel der zweite Schuß. Der Clown war todt. Ich habe nach Jahren den Prinzipal Gwozdziec wiedergetroffen. Er war nicht zum Erkennen. Ein alter, siecher, völlig gebrochener Mann. Er hatte kurz nach jenem Unglück seinen Cirkus verkauft und sich ins Privatleben zurückgezogen. Lange litt es ihn aber nicht in Unthätigkeit, und so kamen wir bei Brüder Wollschläger zu sammen. ich als Springclown, er als Stallmeister. Und jeden Abend kam er in meine Garderobe und sprach mit mir von jener Zeit und weinte leise, bitterlich vor sich hin ... . Halbaliatische Tilenterliumc: resKen. Von Ad o lf Oppe n heim (Mün chen). I. Wen der Fürst von Monte negro Komödie spielen läßt. . Fürst Nikita I. von Montenegro ist nicht nur ein Held im sondern auch seine Regierungsgeschäfte erlau ben ihm dies ein großer Dichter vor dem Herrn. Aber der tapfere Fürst der schwarzen Berge leidet seit Jahrzehnten an einem geheimen Kummer; seine Czer nagorzen beachten so wenig seine in schö nem Roth, Blau und Weiß eingebundenen Geisteswerke. Ja. es giebt Unterthanen, denen der Duft eines gebratenen fetten Hammels lieber ist als „Die Zarin des Balkans". , Vukashin" und „Fürst Ar banit", welcye Tragödien der Fürst zu seinen besten zählt, obgleich man noch des Fürsten lyrisch-epische Dichmng: „Der Dichter und die Bila" gratis dazu be kommt. Und sollte man es glauben, daß es auch ganz wackere Czernagorzen giebt, die diese Verirrungen ihres Für sten höchst ungern sehen, denn der Druck dieser Werke auf eigene Kosten kostet Geld und wie leicht könnte bei den nicht sehr gefüllten Kassen des Fürsten „der Hunger den Wolf aus dem Gehölz trei ben" um mit einem LieblingSsatz des Fürsten zu sprechen —, neue Steuern bringen, und diese sind doch, weiß Gott, die roth, blau und weiß eingebundenen Geistestinder des tapferen Nikita nicht werth, wenigstens behaupten dies die Un zufriedenen in den schwarzen Bergen. Die Czernagorzen sind zwar ein tapferes Volk, aber sie sind prinzipielle Gegner von Steuern und Abgaben, und als abge härtete Naturmenschen, die meist von Viehzucht leben, sehen sie in den Geistes kindern ihres Fürsten ebensowenig Nutzen, wie in der Einführung des Schul unterrichts und in Theaterunterhaltungen in der Haupt- und ResidenzstadtCettinje, die der Fürst zum Leidwesen aller Gut gesinnten einführen wollte, woran ihm aber die Lust so ziemlich vertrieben wurde. Und das war gut. Wozu braucht ein so tapferes Volk, das immer auf Kosten der Nachbarn lebt, ein Theater? Die Czer nagorzen haben seit Jahrhunderten, wenn sie das Türkenjoch in diversen Schlach ten abschüttelten, oder wenn sie von ihren Nachbarn den Albanesen zum Unter halt ihrer leiblichen Bedürfnisse Hammel stahlen, selbst Theater mit wirklichen Todten aufgeführt, aber Kriege ohne ir gend welchen Nutzen, wie sie in den Stücken ihres Fürsten vorkommen, zwi schen Leinwanddekoration zu führen, paßt nicht zu ihren ehrlichen Prinzipien. Kann es da in Erstaunen setzen, daß es als eine patriotische Hhat betrachtet wurde und daß man alles daran setzte, die Theater vorstellungen, die Nikita in Cettinje ein führen wollte, zu vereiteln? Der nach Serbien geflüchtete Vetter des Fürsten von Montenegro Savitsch war es, der in veröffentlichten und von Oesterreich glück lich unterdrückten Broschüren Wunder dinge zu erzählen wußte von der Ver schwendungssucht Nikitas l. und seiner Gattin Milena, die doch nur die Tochter eines in Schweinen und Hammeln reich gewordenen Senators Namens Peter Wukotitsch sei, die das Verbrechen be ging, die Werke ihres Gatten in Gold schnitt und roth, blau, weißen Einbänden der Nationalfarbe Montenegros in taufenden Exemplaren zu verschenken, selbst anLeute, wie es deren viele in Mon tenegro giebt, die nicht einmal lesen kön nen. Das war allerdings eine Verschwen dung. Dieser Vetter Savitsch war es auch der eine Aufführung des „Fürst Arbanit" auf schmähliche Weise vereitelte. Um dem Fürsten, den Konsuln und Freunden desHauses eineFreude zu berei ten. ließ die Fürstin durch talentvolle Verwandte und Dilettanten Beruss- Schauspieler giebt es in Cettinje nicht „Fürst Arbanit" einstudiren. Dem un liebsamen Vetter, der früher die Stelle einer Art von Ceremonienmeister am Hose bekleidet hatte, fiel nur eine kleine, höchst undankbare Rolle zu. und er be schloß für diese Zurücksetzung Rache zu nehmen. Der Inhalt der Tragödieist. daß Fürst Arbanit sich an die Spitze der Czernagorzen stellt, in einer Schlacht die zahlreichen Türken total schlägt und da durch den Söhnen der schwarzen Berge die Freiheit vom Türkenjoche giebt. Man sagt, daß Fürst Nikita sich in dem Für sten Arbanit als Türkenbezwinger selbst gezeichnet habe. Ein Verwandter des Fürsten Vukovitsch spielte den Fürsten Arbanit; die fehlenden Komparsen wur den durch Soldaten der Leibgarde ersetzt, die man in Türkenkostüme steckte. Diese brauchte der Vetter als Werkzeuge. Es war angeordet, daß die zahlreichen Tür ken. wenn Fürst Arbanit mit seinen we nigen Czernagorzen auf der Bühne er scheine, die Waffen fortwerfen und vor dem Helden Arbanit und den Seinen fliehen sollten. Savitsch hatte es so ein zurichten gewußt, daß die Soldaten, die bei den Proben die Türken darstellten, am Abend der Vorstellung durch andere er setzt wurden und diesen sagte er, sie hät ten sich ihrer Haut zu wehren, um jeden Preis das Feld auf der Bühn; zu behaupten, und dürften sich ja nicht durch irgend eine Gewalt verdrängen lassen. Wenn sie ihre Sache gut machten, sollten sie nach der Vorstel lung eine gute Belohnung erhalten. Sa vitsih's Worte fielen auf fruchtbaren Bo den. Als am Abend der Vorstellung in der betreffenden Szene Fürst Arbanit mit seinen wenigen Czernagorzen daher stürmte und auf die Türken einhieb. er griff nicht nur keiner, wie es im Stücke vorgeschrieben war, die Flucht, sondern die Türken umringten den guten Fürsten Arbanit und seine Getreuen, schlugen ihn und seine Czernagorzen in einer regel rechten Keilerei zu Boden und hieben, was das Zeug hielt auf den sich krüm menden Arbanit ein. Nun war die Ko mödie zu Ende, denn, da Arbanit die Türken nicht besiegte, sondern angesichts der Versammelten regelrechte Hiebe be kam, war der letzte Akt, in dem der Sieg Arbanits gefeiert wird, überflüssig; und er wurde auch'nicht gespielt. Unter un endlichem Gelächter, trotz der Anwesen heit des Dichterfürsten Nikita fiel der Vorhang. Savitsch ging in die Verban nung und schrieb Broschüren gegen den Fürsten Nikita und seinen Hof. Komö die wird in Cettinje seit dieser Zeit nur hie und da von gastirenden Truppen bei stets leerem Hause gespielt. Nur der Fürst, der Hos und die Konsuln sind an wesend, sonst aber wenige, denn die Czer nagorzen halten noch immer daran fest: das Theater ist wie Seife ein Luxus. 11. Exkönig Milan als Thea ter-Regisseur. Der Ex-Serbenkönig Milan ist ein äußerst gewandter Menschendarsteller. Diese Thatsache wird wohl Wenigen be kannt sein, denn Exkönig Milan macht seit längerer Zeit von dieser Gabe nur im gewöhnlichen Leben, nicht auf der Bühne Gebrauch, wo er gar oft hinter den Cou lissen seine Gewandtheit als Regisseur bewies. In früheren Jahren traf man ihn häufig auf den Proben des Belgra der Nationaltheaters, und er soll man chem Künstler, namentlich aber der rei zenden serbischen Schauspielerin Mars lavski, Anleitungen und Winke für ihre Rollen ertheilt haben. Es war nicht die Schuld des Serbenfürsten, daß die Marslavski eine größere Schönheit als Schauspielerin war, er munterte sie durch die verschiedensten Huldbezeugungen ge nug aus, aber je mehr dies geschah, desto mehr fanden diese verstockten Serben, daß di' Marslavski nur den Fürsten durch ihr Spiel gut unterhalte. Endlich, als Milan fand, daß man seine Lehr- und Regiekunst hinter den Coulassen nicht zu würdigen verstand, verheiratete er die schöne Marslavski an einen edlen Boja ren und verschwand Hon dem Schauplatz seiner unsichtbaren Thätig keit hinter den Coulissen. Nur noch hie und da griff er in die Speichen der Welt von Schminke und Flitter ein. Und dieses fürstliche Kunstfeuer ist in Serbien doppelt nothwendig. Das ser bische Theater ist nicht reich an Dichtern, aber noch weniger an guten Schauspie lern; es entspricht im Allgemeinen kei nem innern Bedürfniß des Volkes und hat somit auch kein gesundes Wachs thum. Das serbische, Theater vegetirte lange Zeit mittelst schlechter Uebersetzun gen aus dem Französischen, Deutschen und Ungarischen. Wohl sorgten die be rühmtesten serbischen Dramatiker: Ma tije Ban, Lazar Triskowitsch, I. Popo vitsch für Tragödien. Schau- und Lust spiele. aber es waren und sind selten Originalstücke. Man kann in Serbien z. B. auf der Bühne Schillers Don Car los und Maria Stuart, mit prächtigen serbischen Original-Volksliedern illu strirt, aufführen sehen. Es berührt den Fremden, aber nicht den Einheimischen eigenartig, wenn Mortimer in Maria Stuart Plötzlich zur Guitarre greift und seinen Liebesschmerz Maria Stuart mit telst dieses edlen Saiten-Instruments singend verdolmetscht, oder wenn Mar quis Posa den König Philipp 11. eben falls singend um Gedankenfreiheit bittet, und König Philipp sinnend die Guitarre ergreift und den Marquis Posa nach der Melodie eines bekannten Volksliedes: „Anders wohl als sonst in Menschen köpfen malt sich in diesem Kopf die Welt" vorsingt. In früheren Jahren, als Milan noch regierte, hatte er den Ge danken, den Serben eine gute National bühne zu geben, und Lazar Trifkovitfch war bestrebt, Milan's Ideen auszufüh ren, indem er einige Nationalstücke schrieb. Aber wo serbische Schauspieler hernehmen, die diese Stücke spielen? Kö nig Milan hatte damals auf seinen Rei sen, namentlich in Wien, gute Theater gesehen und wollte dieses Stück Kultur leben in seine Residenz verpflanzt wissen. So oft nun der Serbenfürst aus Wien oder Budapest kam, hatte der Direktor des serbischen Theaters schlechte Tag?; er mußte Vorwürfe über Vorwürfe hö ren, daß das serbische Theater noch so sehr in den Windeln liege und daß das A-B-C der dramatischen Kunst in seiner Residenz so schlecht buchstabirt werde. Da ereignete sich, daß Milan in Wien im Wiener Burgtheater Lessing's „Emilia Galotti" sah. Entzückt schrieb Milan an den Direktor des Nationaltheaters in Belgrad, daß er das Stück bei seiner Rückkunft serbisch zu sehen wünsche. Ueber Hals und Kopf wurde Lessing's „Emilia Galotti" in's Serbische über tragen und einstudirt. Milan freute sich über diese Aufmerksamkeit und erschien Abends nach seiner Rückkehr in die Resi denz imNational-Theater. Ihm schwebte noch die entzückende Aufführung vom Hofburgtheater vor. Der erste Akt be gann. Milan wurde in seiner Loge be denklich unruhig; dieser Prinz war nicht von fürstlichem Geblüt und hatte in sei nem Benehmen viel Ähnlichkeit mit dem edlen Ahnherrn Milan's, dem Schweine züchter Milvsch; die Emilia glich einer Stallmagd. Und dieser Conti dieser Conti diese Gräfin Orsina wie wenig glich sie Charlotte Wolter sie war eine Grimasse auf diefe große Küns tlerin. Nach Beendigung des vierten Ak tes stürzte Milan hinter die Coulissen, überhäufte den Direktor, die Ornna, die ! Emilia, die Claudia mit Vorwürfen und Verwünschungen, so daß die drei Da men links und rechts in Ohnmacht fie len. aus der sie weder durch den herbei geholten Arzt, noch durch Milan's Schreien und Fluchen zu wecken waren. Der Direktor befand sich in äußerster Verlegenheit und wollte schon dem Pub likum die Erkrankung der drei Schau spielerinnen anzeigen, da trat ihm Mi lan in den Weg und sagte: „Lassen Sie dies, es würde zu viel Aussehen erregen. Ein guter Regisseur muß sich zu helfen wissen, Herr Direktor! Lassen Sie die Musik mehrere Ouvertüren spielen; so dann, wenn die Damen inzwischen nicht erwacht sind, will ich Ihnen mittheilen, was Sie zu thun haben." Das Orche ster spielte über eine halbe Stunde. End lich verlor das Publikum die Geduld und fing an die Musik mit Zischen und Geschrei zu übertönen. Der Direktor eilte in die Loge des Königs, der sich in den Vorraum zurückgezogen hatte und bat um Instruktion. Er erhielt sie. Rasch eilte der Direktor vor den Vorhang und fragte erstaunt das verehrte Publi kum, was denn die Unzufriedenheit her vorgerufen habe?" „Zum Donner!" schreien ihm hundert Stimmen entgegen, „wir wollen das Ende des Stückes sehen!" „Verehrtest?," entgegnete der Direktor, „daS Stück ist in 4 Akten eben. zu Ende gespielt worden; auf dem Zet tel ist ein Druckfehler. Es soll heißen: Emilia Galotti. Schauspiel in 4 Akten, nicht in 5 Akten. Die tragische Musik, die Sie nach Fallen des Vorhanges hör ten. bedeutete den Tod Emilia Galot ti's." Man lachte oder war entrüstet und verließ das Theater. Eine gute Na tionalbühne hat übrigens auch Milan's Sohn Alexander als König von Serbien bis heute noch nicht geschaffen. 11. Das Hoftheater des Fürsten von Bulgarien. Rußland schenkte jüngst der fürstlich bulgarischen Regierung zwei Waggon ladungen—Theater-Kostüme. Ein selt sames" Geschenk, das seine Vorgeschichte hat. ebenso wie das bulgarische Natio naltheater. das nun endlich in Sofia gegtündet werden soll. Endlich! weil der gute Fürst Ferdinand seit sei nem Regierungsantritt bestrebt war, dieses Kulturmittel seinen theuren Bulqaren zuaänglich zu machen. Fürst Ferdinand wollte, aber seine getreuen Unterthanen wollten nicht. Ja, er kaufte sogar in Paris zweimal die Theaterlo stüme und Requisiten für das künftig? bulgarische Hoftheater, aber beidemal wurden die gesammten Kostüme sammt Requisiten bis auf den letzten Knopf vor Eröffnung des Theaters einfach gestohlen. Es hatte dem Fürsten schon viel böse Stunden bereitet, daß sich die Herren Bulgaren gar so ablehnend gegen seine Kulturbestrebungen verhielten. Wie schmerzlich z. B. war es für ihn, zu ent decken, daß die Großen und Edlen de Reichs nicht einmal tanzen können. Und das ist doch das Wenigste, was man von anständigen Unterthanen verlangen kann. Sie tanzten schon, aber durchaus nicht nach dem Sinne des Fürsten Ferdi nand und seiner Gemahlin, sie tanzten jenen gemeinen Tanz, den man in ganz gewöhnlichem Sinne Radova nannte. Das mußte anders werden! Die Or leans sind gewohnt, daß unter ihrem Szepter nach ihrem Sinne getanzt wird, und so beschlossen denn Fürst Ferdinand und seine erlauchte Gemahlin in väterli cher und mütterlicher Liebe, die Bulgaren gratis französisch tanzen lernen zu und zwar durch in's Land meister, die der Fürst bezahlte. Aber noch ein anderes Vergnügen fehlte in Sofia das Theater. Wer da glaubt, daß die Bulgaren bisher dieses Vergnügen entbehrten, irrt sich. Als Bulgarien noch unter türkischem Szepter stand, ka men von Pest ambulante Truppen, na mentlich während des Sommers, um in Sofia Vorstellungen zu geben, machten aber sämmtlich Bankerott. Als Prinz Ferdinand wegen Uebernahme des bulga rischen Geschäfts und Thrones in Unter handlung stand, hörte er auch von dieser dramatischen Vernachlässigung bulgari scher Interessen und es berührte seinen landesväterlichen Sinn schmerzlich, daß sein Vorgänger während seiner Reaie rungszeit diesen wichtigen Kulturpunkt außer Acht gelassen und sich dafür mit den Serben bei Sliviza herumgeschlagen hatte. Schon damals stand es in seinem Innern fest, daß die dramatische Kunst in Bulgarien gehoben werden müsse. Aber es ist das Kismet der Fürsten von Bulgarien, daß sie denken und die Russen lenken. Bevor Prinz Ferdinand von Koburg zur Uebernahme des Thro nes nach Sofia abreiste, begannen in Wien geheime Unterhandlungen mit ei nem Impresario, der mit einer Gesell schaft in nächster Zeit in Sofia als „fürstlich bulgarischer Theaterdirektor" französische Vorstellungen geben sollte. Der Fürst kaufte in Paris ein theures Inventar an prachtvollen Kostümen und ließ den Saal in Sofia für Theater zwecke besser in den Stand setzen. Die Kostüme kamen richtig in Sofia an. Bulgarien lag damals noch voll rosiger Hoffnungen vor ihm. Nach seiner Ankunft in der Hauptstadt fand er aber, daß die Bulgaren kein französisches Theater wünschten. Dem Theaterunternehmen wurde daher bedeutet, daß die französisch Theater vorstellungen im Augenblick in Bulgarien wenig Anklang finden würden und eine deutsche Gesellschaft genehmer sei. Es ward daher rasch eine deutsche Truppe zusammengestellt und die französische Stücke in deutscher Uebersetzung einstu dirt. Die Unterhandlungen mit dem Theaterunternehmer waren zu Ende und die Vorstellungen sollten im Herbst be ginnen, als man dem Fürsten mittheilte, daß sämmtliche Kostüme, die noch gar nicht ausgepackt waren, verschwunden seien. Alle Nachforschungen waren ver gebens, und es blieb, da die deutsche Truvve engagirt war, dem Fürsten nichts übrig, als für 80,000 Francs neue Ko stüme zu kaufen. Kaum waren diese an gelangt, so begann man gegen das deut sche Theater zu intriguiren. Die Mini ster riethen ab. Eine Krisis stand zu be fürchten, und da Fürst Ferdinand eines Sinnes mit seinen Ministern war, erhielt der Theaterunternehmer die Weisung, nicht mit einer deutschen, sondern mit ei ner italienischen Gesellschaft nach Sofia zu kommen. „Italienisch!" hieß es bald darauf in Sofia. „Hm!" rief man, „wer soll das Italienische bei uns verstehen?" Der Fürst beharrte aus seinem Willen und die Vorstellungen sollten am 1. Ja nuar beginnen, da entdeckte man zum Glück rechtzeitig, daß abermals die Ko stüme gestohlen waren. Der Fürst war außer sich. So nahe an einem Hofthea ter und wieder nichts. Er ordnete die strengste Untersuchung an. aber sie war. wie immer in diesem Lande der Redlich keit und guten Sitte, ohne Ersolg. Nun blieb nichts anderes übrig, als dem Im presario mitzutheilen, Bulgarien verzichte darauf, der dramatischen Kunst theilhaf tig zu werden. Der Theaterunternehmer reichte eine Schadenersatzklage im Be trage von 100,000 Francs ein. Endlich einigte man sich und der Fürst zahlte die Hälfte der Summe. Trotz aller Ojftr hatte der Fürst noch immer kein Hofthea ter und man langweilte sich schrecklich im Winter in derßesibenz des Fürstenthums. Dazu kam aber noch, daß die verbannten bulgarischen Offiziere in das theure Va terland zurückkehrten; ihnen mußte man. da sie in Rußland indeß Theater gehabt hatten, auch in Sofia diese Unterhaltun gen bieten, sonst wären um die Zeit todtzuschlagen, vielleicht versucht gewesen, den Orleans dem Batienberger folgen zu lassen und eine kleine Revolution anzu zetteln. Was beginnt man nicht in >so - aus Langeweile! Dann sandte Vä terchen wieder ruiftsche Offiziere ins Land; den Herren mußte man doch auch das Theatervergnügen bieten. Aber wie der neue Kostüme anfchafsen, das war dem Fürsten Ferdinand zu viel und wer bürgte ihm dafür, daß sie nicht abermals verschwinden würden. Endlich entschloß sich der Fürst doch, zum dritten Mal Ko stüme in Paris anzukaufen, um ein bul garisches Theater zu schassen. Indeß bulgarisches Theater in Bulgarien, wo jetzt so viele Russen sind das ging doch nicht. Gut, meinte der Minister und wandte sich nach Petersburg um Rath. Dort fand man einen Ausweg. Um dem Fürsten sparen zu helfen, sandte man zwei Waggonladungen Theaterkostüme aus Rußland nach Sosia. Zur Vorsicht ließ der bulgarische Minister auf jedas Kostümsiück drucken: Russisches Na. tionaleigenthum. Und da man in russi schen Kostümen nicht gut bulgarisch spie len könne, so beschloß man die Gründung eines NationaltheaterZ. in dem russisch gespielt wird. Aber ,>urst Ferdinand hatte das Geld für die Kostüme erspart und das freut ihn ungemein. Sie iicirntliet. Zauberei von Paul Zunk. Es ist sechs Uhr Nachmittags. In ihrem Boudoir in der hübschen Villa de- Thiergartenstraße geht die reizende Fra des Hauses, die junge Wittwe des Gene ralkonsuls v. Z.. unruhig aus und ab. Auf einem niedrigen Sessel neben der nach dem Garten führenden Glasig sitzt Baron 8.. der eben von der Reis- rückgekehrt ist und der schönen Frau seu.-! Aufwartung macht. „Ader, Gnädigste, was ist Ihnen,' Ich sel)e schon wieder die Falte zwische,- den Augenbrauen, und die rothen sind zornig bewegt." „Ack, Sie haben gut spotten, Baron, ich bin sehr ärgerlich, sehr böse!" „Und welches sterbliche Wesen hat gewagt, Sie zu kränken?" „Meine Lisette." Ihr Zöschen? Hat sie Ihren Dar ling getreten, eine Vase zerbrochen oder den Schneider nicht pünktlich bestellt?" „Ach, das ist es Alles nicht! Denleu Sie, ich bin so gewöhnt an das Mädchen. Sie ist so geschickt, hat Geschmack uns nun 's ist lächerlich! will sie heiro. then! Sie sagt, es sei gerade jetzt du richtige Zeit dazu verschiedene ihre' Freundinnen Heirathen jetzt zum Lktt), der." „Allerdings, gnädige Frau, da nun, ich Lisette Recht geben. Alljährlich um diese Zeit ist die große Heirathswison. Niemals sieht man bei den StandeSäm tern eine solche Fülle von Aufgeboten wi zum Beginn des Herbstes. Tas schu.nl so in der Luft zu liegen, in dem ganzen Charakter der gegenwärtigen Jahreszeit. In der That muß ich sagen, erMint auch mir diese Zeit wohl geeignet zum Nest bauen." „Ei, ei. Baron, sollten Sie etwa auch die Absicht hegen, in jenen Kreuzzug zu ziehen, bei welchem die Wenigsten in gelobte Land kommen?" „Wer weiß. Gnädigste, man wird ja nur durch eigenen Schaden klug ... Aber, wie gesagt, ich kann mir wohl denken, warum in jetziger Zeit so lustig darauf los geheiratet wird, trotzdem der Wa!-r kurz und die Reue lang ist. Sehen Sie, wenn der Herbst mit seinen Regen schauern, den kalten, trüben Tagen und langen Abenden gekommen ist. da d-nt ich mir's nirgend so gemüthlich, so trau lich, so anheimelnd, wie drinnen im Hause, noch dazu, wenn dieses Haus so recht behaglich eingerichtet ist und drin - nen bei der freundliclsen Lampe am Thee tisch ein junges, liebreizendes Frauchen sitzt." „Aber, Baron, ich erkenne Äie nicht wieder! Sie malen ja das Eheglück mit so rosigen Farben, als hätten Sie ver gessen, daß die Ehe einSpiel ist, wo als Einsatz das Lebensglück gilt, und daß die Fackel der Hochzeitsfeier oft nur zum Entflammen des Holzstoßes dient, auf welchem ein Dasein verzehrt wird " „Da haben Sie allerdings Recht.Gnä digste, wenn Sie den Mann damit mei nen." „Wieso den Mann?" „Weil die Frauen meist die Gewin nenden in dem Kartenspiel der Ehe sind. Das Weib wird, wie Kant sagt, durch die Ehe frei, während der Mann dadurch seine Freiheit verliert" „Nicht doch, Baron, denken Sie dock an die vielen durch die Ehe unglücklich werdenden Frauen. Es ist doch eine Thatsache, manches Mädchen vergießt ein Thränchen, weil eS den Geliebten mch: haben soll, und vergießt später Million nen, weil es ihn hat. Nein, Sie über zeugen mich nicht so schnell, Baron. Ich kann ein zur Kirche fahrendes Ärautpaar nur mit Gefühlen der Wehmuth betrach ten. Und nun erst die Trauung! Sie kentten doch das Wort: Ringe wechseln ich bezwinge, wenn ich's schaue, nie ein Bangen, denn es sind die ersten Ringe einer Kette, einer langen." „Deshalb thun sich ja eben zwei zu sammen, um sie zu tragen, meine Gnä digste! Der höchste Segen der Ehe ist ja,' daß sie die Bürde des Lebens erleich tert. weil sie die Tragkraft verdoppelt." „Bei diesem Enthusiasmus für die Ehe wundert's mich doch, daß Sie noch ledig sind. Baron." „Ja. ich habe die Rechte noch nicht ge funden die. welche ich dafür hielt. scheint die Ehe als eine Strafanstalt zu betrachten...." „Wenn ich wüßte, daß sie auch eins Besserungsanstalt für meine pessimisti schen Auffassungen wäre " „O meine Gnädigste, ich wäre gern bereit, Sie zu bekehren und zu bessern, darf ick?" Frau v. Z. hatte diese Wendung nickt erwartet. Sie fand nicht gleich die Ant wort. Aber ihr Blick, mit dem sie den Baron verabschiedete, sagte diesem, dcch sich die stolze Festung vielleicht doch noch ergeben wird „Faust" im Leben. „Das, was ihm fehlt, das theil' aus", sagte der Aufseher einer Besse rungsanstalt, da war ihm ausgetragen worden, einem renitenten Burschen sünf- und zwanzig aufzuzählen. „Vollbringt der Elfen schönste Pflicht!' sagte der Präside beim Studentencom mers, da lud er, ohne Widerstand zu fin den, seine Commilitonen ein, dem „Para graphen 1l" nachzukommen. „Doch, Alles ist am Platz geblieben". —"sagte der Kneipwirth, da trat er nach dem Commers in's Zimmer und fand ei nen wie den anderen Zecher unter den Tisch getrunken. weiß ick viel, doch möcht ich Alle- wissen!" sagte die aus dem Bade l?eimgekehrte Gattin,' da st?ll:e sie ihren Gatten wegen seiner Strohwittweraden teuer kategorisch zur Rede. „Wo sass' ich dich, unendliche M tur?" sagte Lehmann, da. war er to tal bezecht und konnte aus seinen Zickzack wegen in der Nacht keinen Gegenstand zum Anfassen finden. Eine, die alles essen darf. Ein berühmter Wundarzt in Londoy war mit jenen Personen welche sich ein bildeten. leidend zu sein und ihn konsul tirten, äußerst kurz angebunden. Ein Dame, welche vermeinte, ein Magenleiden zu haben, drang unablässig mit Frage? in ihn, was sie essen düne, dabei alle an geblichen Leiden auszählend. Eine Weile hörte der Arzt zu, dann er widerte er aber auf die wiederhole Frage, ob sie Abends Austern essen vlirfe. unge duldig: „Ich will Ihnen was sagen, Ma dame, Sie dürfen alles essen, nur keis Schüreisen und keinen Blasebalg, den das erste ist zu hart zu verdauen und der letzte macht zu viel Wind/' Ein Pantonomist. Gattin: „Ter freche Mmsch wollte also seine Miethe nicht bezahlen? Gatte (Hauswirtb): „<?o wörtttch haß er das nicht gesagt, aber er es nur zu verstehen gegeben." Gattin: „Wodurch denn? Gatte: Er schmiß mich die Tsepp, hinunter." Ein guter Anfang. Junger Arzt ldessen erster Pattmt ge?, storben ist): .Ter Anfang wä.re gv. . machtl"