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Der Deutsche Korrespondent. Mittwoch, de 14. Juni IBVS. Aus der Welt des Sports. B Meilen in 8 Minuten auf dem Bi cycle zurückgelegt. Wttrennn im „Colosseum." Baseball. Di Wettrennen im „Colosseum" ge strn Abend waren in jdr Hinsicht in großartiger Erfolg. Das Wetter war schön, der Besuch sehr gut, und Henry Fournir mit finr „infernali schen" Mafchin inDoppel-Bicycle mit Gasolin-Motor in dr Mitte übertraf seinen früheren „Record" um 45 Sekunden. Das einzige Unange nehm passtrte a-uf der Heimfahrt der Besucher. Als sich die Menschenmen ge in den Straßenbahn-Waggons na he Clifton-Park befand, wurde die elektrische Leitung unterbrochen und nach längerem Warten machten sich Hunderte auf die Beine und gingen bis an di Nörth-Avenu. Im Ganzen wurden neun Rennen abgehalten. Das eine Meile Novizen- Amateur-Rennen war in drei „Heats" eingetheilt. Am ersten „Heat" nah men Wm. Wolfsheimer. Peter B.Kel ly, Henry C. Stuhmann. SteveStank und M. Taylor, sowie Samuel E. Gray Theil. Dasselbe wurde von Steve Stank in 2 Min. 17.2 Sekun den gewonnen. Kelly war Zweiter u. Stuhmann Dritter. Am zweiten „Heat" nahmen Harry Beatty. Henry Moser, C. A. Hoffer bert. W. H. Werner und C. F. Ship ley Theil. Dasselbe wurde von Wer ner, Moser und Hofferbert in 2 Min. und 15 Sekunden gewonnen. Im endgültigen „Heat" fuhren S. Stank. P. B. Kelly und C. A. Hof ferbert, die in 2 Min. 21.2 Sekunden das Ziel in genannter Reihenfolge er reichten. Steve Stank gewann di goldene Medaille. Das Amateur - Tandem - Wett fahren (zwei Meilen) um zwei Pl - Diamanten gewannen I. F. Carmine und Wm. Thornburg in 4 Minuten und 11 Sekunden. Außerdem fuhren W. A. Holden und W. H. Werner, Jas. Carmichael und W. A. Lewis, H. A. Rhine und O. C. Miller. Das Miln -- Amateur-Handicap bestand abrmals aus dri „Heats." Das rste „Heat" gewannen Henry Brockmann, I. F. Carmine und H. L. Stuhmann in 2 Minuten 17.2 Sek. Außerdem fuhren W. H. Farrington, W. Thornburg und C. A. Hofferbert. Das zweite „Heat" gewannen Wm. Warmbold. W. M. Pitnan und W. H. Lewis in 2 Minuten und 13 Se kunden. Außerdem fuhren C. A.Rou saville. Thos. I. Klug. W. A. Bol den. Peter B. Kelly, Steve Stank u. Wm. Warmbokd. Das dritte „Heat" gewannen H. A. Rhine. H. M. Vetter und O. H. Mil ler in 2 Minuten und 11 Sekunden. Außerdem fuhren Thos. Magnß und Henry Moser. Das Hauptrennen des Abends war das Fahren des Franzosen Henri Fournier auf seiner „infernalischen" Maschine; er machte die fünf Meilen in 8 Minuten und 13.2 Sekunden ge gen seinen früheren „Record" von 8 Minuten und 48.2 Sekunden. Das Schlußrennen um P 25, Pl 5 nnd PlO wurde von Wm. Warmbold. H. M. Vetter uttd W. H. Levis ge wonnen. Es fuhren außerdem I. F. Carmichael, Henry Brockmati, H. L. Stuhmann, W. W. Pitnan, H. H. Rhine und O. H. Miller. Die HH. I. Frank Eline und How ard French überwachten persönlich A lles. und die Rennen verliefen in Folge dessen, wie man es nur erwarten konn te. Für nächste Woche ist wieder ein Rennen in Aussicht genommen. Baseball. Die Baltimorer haben gestern mit den Brootlynern sich in die Ehren des Tages getheilt. Ein Spiel gewannen sie und eines verloren sie. Das zweite Spiel war höchst aufregend. Dasselbe war der Fall bei beiden Spielen in Washington, wo 4000 Personen an wesend waren. Das Resultat der ge strigen Spiele war. wie folgt: In Baltimore. Erstes Spiel. kKalviinori . ~020006300 10 kön>Nyn ....001020000 3 MoGinnit „Wtch-r" un Robinson- Catcher für Biltiinor. M<Hmes Pitchtt u-n Farrell .Catcher' für Broslly. Durns uns Smith, Unparteiische. HwHt'is Spiel. Viltimire ...014000000 ö VroeAhn ....002201010 L i?solr .Pilcher" Robinson Catcher sür Bildrmore. Huhe! Mitcher „WS „Grim „Catcher siir Brooklyn. Buriis uns Smith, Unparteiische. In Washington. Erstes Spiel. Washington ...001404010 10 Whilahelphia . . 023004020 11 Zweites Spiel. Washington ... 000000000-0 iAhitaoelvhia...looS?loooo 2 In Ne w-<g or l. New-Aorl ....01 0102200 S Boston 200020000 4 An Cl'tveland. .... 10000020Y L Vittsburg ~..510110101 U Osfizieller Stand der llubl: Clubs. Gew. Verl. Pro,. Brooklyn 3? 12 75Z Boston 681 Milavelphia 28 IS 596 Chicago 23 2K 583 B-,l?i.nore ........ ->7 20 574 St. Loui- , 27 ">) 574 Cincinnati ...... 2Z 23 5>ÄO ... 22 2 458 Pitisdurg ........ N 2> 435 l7 32 347 Louisville . 8 35 136 „Maryland er Radfahrer- Club." Der „Maryländer Radfahrer- Club" hat beschlossen, die Zahl der Mitglieder von 300 auf 500 zu erhö hen. Für das neue Clubhaus sind be reits 548,675 aufgebracht. Dasselbe soll bis zum 1. November fertig gestellt werden. , Spitzbube er wischt. Der Neger Herbert Green wurde gestern Morgen vom Polizisten Cassey verhas tet, als er in einem Altwaaren - Ge schäft eine Anzahl Silberwaaren zum Vertauf anbot. Ein Butterteller und Messer sind Eigenthum von Hrn. G. I. Voll, Nr. 512, Laurensstraße; die anderen Artikel, eine Syrupkann mit Teller, und Zucker- und ein Theelöffel, sind noch nicht von ihren betr. Eigen thümern reklamirt worden und befin den sich noch in der nordwestlichen Po lizeistation. Licenzen in Baltimore- Co >unty. —ln Baltimore-County sind die sokgenden Licenzgesuche für 1899 bewilligt worden: 662 Handels- Licenzen, 49 Cigaretten-Licenzen und 256 lm vorigen Jahre betrug die Zahl der Handels- Hicenzen 661 Vie der Spirituosen-Li tzen 257 -und 53 Licenzen für den Verkauf von Cigaretten waren bewil ligt. In diesem 'Jahre nimmt das County 558.533 für Licenzen ein. im vorigen Jahre betrug die Summe P 58.726. Die Spirituosen allein bringen in diesem Jahre §51.- 200, wovon das County §38,400 er hält. Amor'S Fehlschüsse. Eheband gelöst und Lösung dr Fes seln gewünscht. Bryan zum Tode verurtheilt. Zuchthaus für diebische Dienstboten. Verschie denes. Elma S. Wilson von Nr. 1633, N.- Mount-Straße. wurde gestern die nachgesucht Scheidung von Harry C. Wilson gewährt und ihr die Obhut über die minderjährigen Kinder zuge sprochen. Das Paar hatt am 8. Ja nuar 1890 gheirathet, der Gatte seine Frau aber angeblich im August 1893 böswillig verlassen. Charles B. Esender von Nr. 949, Forrest-Straße, wurde gestern von sei ner Gattin, Ellen Esender, geschieden. Er heirathete dieselbe im Jahre 1874 und hatte mit ihr bis zum August 1897 zusammen gelebt, wann sie ihn angeb lich böswillig verließ. Louise Hartman suchte gestern um Scheidung von John Hartman nach, den sie am 12. Oktober 1875 heirathe te. Untreue ist als Klagegrund ange geben. Um Scheidung von Joseph Averill suchte gestern Ella D. Averill im Kreis gericht Nr. 2 nach. Das Paar hatte am 16. Juni 18Ä geheirathet, aber nur Jahr zusammen gelebt. In demselben Gericht strengte Annie Henney eine Klage auf Scheidung von Henry A. Henney an. Sie hatte den selben am 24. September 1890 gehei rathet, war aber angeblich von ihm be reits zwei Monate später böswillig verlassen worden. John G. Meyer wurde gestern die gewünschte Scheidung von Blanche E. Meyer gewährt. Meyer erklärte, daß er in Nr. 924, Milton-Place, wohne, am 29. Juli 1896 heirathete und mit seiner Frau bis zum 11. März 1897 zusammen lebte. Bankerott. Edward T. Clark von Nr. 158, N.- Gay-Straße, suchte gestern im Bundes- Distrikts-Gericht um die Wohlthat des Bankerott-Gesetzes nach; die Aktiva be tragen §731.45, die Verbindlichkeiten aber §2821.20. Tr an sfer ir -Bi l! ete für Straßnba hnen. Im Common Pleas-Gerichte kam gestern die Frag der Gültigkeit der Transferir-Gilbete auf Straßenbahnen wieder einmal zur Verhandlung. John Garrick hatt di „Consolidirte Stra ßenbahn - Gesellschaft" auf Schaden ersatz verklagt, weil er an Howard- Straße von einem Straßenbahn-Wag gon von dem Condukteur abgesetzt worden war. nachdem dieser sich ge weigert hatte, sein Umsteige-Billet zu nehmen, weil Garrick nicht den ersten an der betreffenden Stell vorbeifah renden Waggon benutzt hatte. Anwalt Fielder C. Slingluff unter breitete das folgendeArgument: „Wenn die Geschworenen aus der Beweisauf nahme finden, daß das Umsteige-Ml let in diesem Falle später, als- zehn Minuten, nachdem es von dem Conduk teur, der es ausgegebn hatte, markirt worden war, vorgewiesen wurde und daß der Kläger sich weigerte, das Fahrgeld zu zahlen oder von dem Wag gon zu gehen, als der Condukteur ihn dazu aufforderte, dann war dieser be rechtigt, ihn abzusetzen. Kläger ist aber nicht zu Schadenersatz berechtigt, außer es wird bewiesen, daß mehr Ge walt angewendet wurde, als nothwen dig war, nm den Widerstand des Klä gers' zu überwinden." Richter Sharp entschied dann, daß. wenn mehr, als nöthige Gewalt ange wandt worden sei. der Kläger Grund für eine Klage habe. Die Geschworenen gaben dann ein Verdikt für die Be klagten ab. Zum Tode verurtheilt. Der am Montag der Ermordung von Mary Pack im Criminal-Gericht schuldig befundene Neger Jos. Bryan wurde gestern vom Richter Wright im Kriminalgericht zum Tode verur theilt. Sein Vertheidiger hatte be kanntlich am Montag ersucht, das Urtheil zu suspendiren, da er die Ab sicht hatte, einen neuen Prozeß zu be antragen, doch hielt er es für besser, davon Abstand zu nehmen, und er suchte gestern das Gericht, das Urtheil zu verkünden. Bryan wurde daher vom Hülss- Wardein Meeks nach dem Gerichtsge bäude gebracht. Er war sehr erregt, da: er seit seiner Schuldigsprechung nicht geschlafen und nur wenig geges sen hatte. Richter Wright machte nur wenige Bemerkungen in Verbindung mit der Verkündigung des Urtheils. Er sagte, daß die Geschworenen kein anderes Verdikt hätten finden können, und fuhr dann fort: „Selbst in dem Falle, daß man Ihre eigene Ansicht in Betracht zieht, daß die Frau versucht habe, ehe das Verbrechen begangen wurde, Sie zu verletzen, würden Sie schuldig sein. Als sie Hülflos auf dem Boden lag. versuchend, sich zu verthei digen, schlugen Sie dieselbe und stie ßen ihren Kopf auf den Boden und durchschnitten ihren Hals mit einem Rasirmesser. Es war ein gräßliches Verbrechen, und ich hoffe, daß von heute bis zu Ihrer Hinrichtung Sie versuchen 'werden, von Ihrem Schöpfer Verzeihung zu erlangen. Das Urtheil des Gerichts lautet nun dahin, daß Sie nach dem Gefängniß zurück ge bracht werden, von wo Sie kommen, und dort aufgehängt werden zu einer Zeit, welche der Gouverneur des Staates bestimmen mag." Bryan hatte Nichts zu sagen, und weigerte sich auch, über seine Verur teilung sich auszulassen. Er ersucht nur um ein Packet Cigarretten, die ihm gegeben wurden. Er wurde spä ter nach dem Gefängniß zurück ge bracht. zugleich mit dem wegen Dieb stahls zu einem Jahre Haft verur teilten John Burns. Bryan sitzt zur Zeit in der Zelle Nr. 23 in der Mör der-Gallerie. John Berry. der am Freitag in Upper-Marlboro' gehängt wird, befindet sich in Zelle Nr. 16. Sobald Berry fort gebracht ist. wird Bryan diese Zelle, die gewöhnlich für Mörder benutzt wird, beziehen. Das Protokoll des Prozesses wurde gestern sofort dem Gouverneur zugesandt. Zuchthaus für diebische Dienstboten. Cora Smith, eine Negerin, die von David A. Little. Nr. 2030. West-Lex ingtonstraße. ine goldene Uhr gestoh len hatte, als sie bei demselben im Dienst stand, wurde auf drei Jahre in's Zuchthaus gesandt. Die Negerin Hln Moore, welche schuldig befunden wurde, ihrer Dienst herrin Frau George C. French. Nr. 2016, Boltonstraß. inen goldenen Ring und ander Werthgegenständ gestohlen zu hakn, wird dr Smith 18 Monate Gesellschaft leisten. Wieder erwischt. Der 20 Jahre alte Jas. Butler, der vorgestern Abend in's Wasser sprang, um sich der Verhaftung zu entziehen, war aus 'der „St. Marien-Industrieschule" ent wischt und ward dorthin zurückge bracht. Kaiser und Volkslied. Kckser Wilhelm als Kritiker. Spricht sich für Pflege des Volks lkds aus. Aus deutschen Sän gerkreisen. Bei dem Bestreben, das sich in ein zelnen Vereinen für die Pflege des Volksliedes geltend macht, das oft von Seiten der Dirigenten, die am liebsten den Kunstgesang Pflegen, etwas stief mütterlich behandelt wird, mag di folgende Episode von dem Kasslr Sanges-Wettstreit sicherlich von beson derem Interesse sein. Nach der kaiserlichen Abendtafel, zu der Mitglieder? des Fest-Ausschusses und die Preisrichter eingeladen waren, versammelte der Kaiser die Geladenen in einem Nebengemache und hielt an sie, Wie die deutschen Postnachrichten mel den, eine Ansprache. Er sagte etwa Folgendes: Er spreche dem Comite und den Preisrichtern, wie der Stadt Kassel seine Anerkennung für den ge lungenen Verlans des Festes aus. Es sei ihm eine Freude gewesen, dem Wettstreite beizuwohnen. Eine beson dere Freude habe es ihm bereitet, daß man zum Wettsingen so viele Gedichte patriotischen Inhalts gewählt habe. Er müsse aber gleichzeitig sein Bedau ern darüber aussprechen, daß die zu Worte gekommenen Componisten in Äezug auf die Schwierigkeit des Satzes zu groß Anforderungen an die Sän ger stellten. Eine orchestrale Behand lung der vier Stimmen sei für den Männerchor nicht passend. Die gehör ten schwierigen Gesänge hätten bewie sen, daß sich die Componisten für Män nerchöre in Bahnen bewegten, die für die Entwickelung dieser Kunstgattung ungünstig seien. Man habe einander an musikalischen Kunststücken überbie ten wollen. Die ernste Natur des Männerchor-Gesangs sei aber auf den Ton des Volksliedes und des Volksthümlichen gestimmt. Er bitte die Preisrichter, dahin wirken zu wol len, daß die Componisten für Männer chör wieder andere Bahnen einschlagen möchten. Der Kaiser sprach weiter aus, daß r nicht, wie ursprünglich be absichtigt, vier Jahre mit dem Aus schreiben des nächsten Wettsingens war ten wolle. Vielleicht werde er bereits im nächsten Jahre inen neuen Wett kampf veranstalten. „Harmonie." Die „Harmonie" hielt gestern nach Beendigung ihrer regulären Singstun de, welche im Sommergarten statt fand, eine kurze Geschäftssitzung unter Vorsitz des Hrn. F. Kaiser; Hr. John A. Klein führte das Protokoll. Die Abrechnung über den jüngst nach Get tysburg veranstalteten Ausflug lau tete höchst günstig, und werden,.ange spornt durch diesen Erfolg, die Vor bereitungen für das in kurzer Zeit stattfindende Ochsenrösten mit beson derem Eifer betrieben. „Germania - Quartett- Club." Nach Beendigung der Singstunde hielt der „Germania-Quartett-Club" seine monatliche Spezial-Versamm lung. Routine-Geschäfte wurden er ledigt und Vorbereitungen für die zu veranstaltende Wasserfahrt den Hän den der HH. Fritz Kruse, Karl Würz bacher. Math. Palmer. Paul Bürger meister, A. Lefsler und John Wulfert anvertraut. Einladungen des „Metz ger-Gesangvereins" und des „Schwä bischen Sängerbundes" wurden ange nommen, und ferner beschlossen, am nächsten Sonntag einen Ausflug nach „Werner's Fisch-Haufe" zu unterneh men. „Thalia - Männerchor." Eine sehr gut besuchte Versamm lung hielt gestern Abend der Männerchor" in der „Thalia-Halle" an Ost-Prattstraße. In Abwesenheit des Präsidenten führte der kürzlich von Europa zurückgekehrte Ex-Präsi dent John Fischer den Vorsitz; Se kretär Theodor Gorschboth führte das Protokoll. Hr. Fischer schenkte dem Verein zwei neue Chöre, die er von Deutschland mitgebracht, und dem Dirigenten. Hrn. H. Krüppel, ver ehrte er eine schöne Meerschaum-Ci garrenspitze. Ein aktives Mitglied kam zur Aufnahme, und eine Einla dung vom „Schwäbischen Sänger bund" wurde angenommen. Es ward beschlossen, an der Jubelfeier des „Allgemeinen Deutschen Waisenhau ses." welche nächsten Montag im Gar ten der Anstalt stattfinden wird, sich in Corpore zu betheiligen, und wur den für die Feier mehrere Chöre ge übt. „Mozart - Männerchor." Der „Mozart-Männerchor" hielt gestern Abend seine regelmäßige Ver sammlung in der Halle des Hrn. A. Götz an McElderry- und Carolinestr. Den Vorsitz führt Präsident H. Vie weg und das Protokoll Sekretär L. Hoch. Einladungen vom „Germania- Turnverein," „Schwäbischen Sänger bund" und „Metzger-Verein Nr. 1" und „Metzger-Gesangverein" wurden angenommen. Ferner wurden weite re Vorbereitungen getroffen für das Picnic des Vereins am 25. Juni im „Darley-Park." In der Singstunde wurden Lieder für dieses Fest geübt. Ein Finanz-Genie. —Der Neger Henry Kimball sitzt gegenwärtig in de? südlichen Polizeistation und wird dort festgehalten, um einer gro ßen Anzahl von Leuten, die in letzter Zeit um Geldsummen im Betrage von H 2 betrogen wurden, Gelegenheit zu geben, festzustellen, ob es Kimball war, der ihnen das Geld aus der Ta sche lockte und dann spurlos ver schwand. Wenn Kimball der Vielge suchte ist, wird er sich in 30 Fällen zu verantworten haben. Seine Methode war die, daß er eine kleine Quantität Eis oder Kohlen von einem Hänler bestellte und diesen instruirte, die Waare und Wechselgeld sür eine H 2 Note nach einem Hause der Nachbar schaft zu senden. Wenn der Bote, ge wöhnlich ein Knabe, an dem bestimm ten Hause ankam, nahm er diesem das Kleingeld mit der Bemerkung ab, daß er den Kassenschein sofort bringen würde; er entfernte sich um nicht wieder zurückzukehren. Die An schuldigung, unter der er sich gegen wärtig befindet, ist die, P 2 unter fal schen Vorspiegelungen von dem Neger William H. Stewart, Nr. 210, Lewis- Straße, erlangt zu haben. Milch und Eis für die Armen. Das „Conzil israeliti scher Frauen" hat wieder begonnen, Milch und Gis unter die Armen zu vertheilen, und gestern wurden 60 Quart Milch ausgetheilt. Ein E r d bee re n fest. Der Frauenvevein der deutschen evangelisch lutherischen Friedens-Kirche an der nahe Washington-Straße, be gann gestern Abend in „Leutbecher's Halle," Nr. 1735, Eanton-Avenue, ein zweitägiges Erdbeeren fest. Der Besuch war ein ziemlich guter. Heute Abend ist Schluß des Festes. Ein fröhliches Fest im Freien. Der Damsum-Verein des „Germania- Männerchors" veranstaltet einen erfolgreichen Ausflug nach dm Er holungsplatze des„Baltimore Plea fure Clubs." „Nichis ist erfolgreicher, als der Er folg." kann mit Recht der Damen-Ver ein ds „Germania - Männerchors" sagen, welcher gestern seinen ersten Ausflug veranstaltete, und zwar nach dem romantisch gelegenen und auf's Schönste eingerichteten Erholungsplatz des „Baltimore Pleafure Clubs" am Middle River. Zahlreich war dießetheiligung. nicht allein der Mitglieder des Vereins, son dern auch die der Sänger des „Germa nia - Männe-rchors." trotz der während der Nachmittagsstunden nicht gerade sehr Gutes verheißenden Witterung. Die Damen hatten in der umsichtig sten Weise Sorge getragen für die Un terhaltung von Alt und Jung. Ein „Cake Walk." die jetzt bei allen Aus flügen Mode werdende Unterhaltung, erregte allgemeine Heiterkeit; die glück lichen Gewinner waren Hr.G.Schmidi und Irl. Henriette Peusch. Professor Winter's Kapelle lieferte die Musik, und dem jungen Elemente war es sogar nicht zu heiß, nach den Klängen dersel ben sich im munteren Reigen zu schwin gen. Als die Abendstunden nahten, wurde Prof. Winter's Kapelle noch un terstützt duich den Chor der Frösche, der vom „Kantor" im mächtigen Baß geleitet ward. Während des Nachmittags ließen auch die Sänger mehrere Lieder ertö nen und halfen dadurch, das Fest ver schönern. Liebhaber des Wasserspv'rts unternahmen Bootfahrten auf dem kla ren und ruhigen Wasser des Middle River, Andere amüsirten sich mit Rinz werfen, während die Kleinen sich bei'm Reifenspiel und in den Schaukeln sich die Zeit vertrieben. Füi das leibliche Wohl sorgten die Damen auch in der liebenswürdigsten Weise, es gab Erfrischungen in allen Formen, und die Kinder thaten sich bei Eiscreme und Kuchen besonders güt lich. Leider entflohen die Stunden unge trübter Freude nur zu schnell, und ein Jeder verließ den Platz mit dem Be wußtsein, daß der Damen - Verein des „Germania - Männerchors," obgleich derselbe noch jung, es versteht, cknen amüsattten Ausflug zu veranstalten. Und der Erfolg war um so bemer kenswerther, als kein besonderes Ar rangements - Comite ernannt worden war, sondern alle Damen harmonisch Hand in Hand gingen und mithalfen, wo es noth that. Die Beamtinnen des Vereins sind: Präsidentin Frau Minna Margot Faltl, Vice - Präsidentin Frau L.Koo pe, 1. Sekretärin Frau W. Krüger, 2. Sekretärin Frau Dr. von Kull und Schatzmeisterin Frau A. Pfeil. Von der Schattenseite desLebens. Ava und Dora Finnacorn, resp, vier und fünf Jahr alt, die Töchter von Anna Finnacorn, oder Dawson, wurden gestern! vom Polizeirichter Rouser in der südlichen Station der Pflege der „Kinderschutz- Gesellschaft" übergeben. Die Mutter, welche an der Süd-Greene - Straße wohnte, erkrankte vor einiger Zeit und wurde nach dem „Maryländer Uni vorsitäts - Hospital" gesandt. Die Kinder blieben in der Wohnung zurück und wurden halb verhungert von Frau Mary Sody, Nr. 231, Süd-Greene- Straße, aufgefunden, welche sich der Verlassenen mit mütterlicher Fürsorge annahm, ihren Hunger stillte und sie kleidete. Sie berichtete den Fall dem Polizisten Miller, der dann die wei teren Schritte veranlaßte. 15 Jahre vermählt. Hr. Victor P. Schmidt, Sekretär des Gesangvereins „Melodie," feierte ge stern Abend mit seiner liebenswürdi gen Gattin den 15. Jahrestag seiner Vermählung in seiner Wohnung an Saratoga - Straße und Park - Ave nue. Die „Melodie" brachte dem Jubelpaare ein Ständchen und wurde dann zu einem fröhlichen Mahle ein geladen, bei welchem manches Hoch auf die glücklichen Gatten ausgebracht wurde. In der „S t. Marie n - I In dustrieschule fand gestern die halbjährliche Versammlung des Di rektoriums statt. Vater O. R. Corri gan, der Vice-Präsident und Schatz meister, führte in Abwesenheit des Cardinals Gibbons, des Präsidenten, den Vorsitz. Sekretär William F. Wheatley verlas die Berichte. Vater G. W. Divine und Hr. William L. Cooney wurden als Mitglieder des Direktorrums erwählt. Beileidsbe schlüsse wurden gefaßt anläßlich des Ablebens des Hrn. David L. Bart lett. Zur Zeit sind 542 Knaben in der Anstalt, die sich einer guten Ge sundheit erfreuen. Das Hospital ist fast stets leer. und wurden der Arzt Dr. R. H. Goldsmith und der Super intendent Bruder Dominic dazu herz lich beglückwünscht. Der Schulunter richt wird während der Monate Juli und August ausgesetzt. In Tolchester hatte gestern die „Große Armee der Republik" ihren Tag; die Vorbereitungen für die Ex kursion waren von einem aus den HH. R. C. Sunstrom, G. C. Welan, Da vid Moberly, G. T. Ford und E. W. Hall bestehenden Comite getroffen. Beschwerden der Mehlhändler. Chicago. Jll., 13. Juni. —Vor der zwischenstaatlichen Verkehrö-Com mission erschienen gestern George A. Schröder, Clement B. Stern, F. L Roehrich und C. F. Rock, Milwaukee'r Mehl-Interessenten, welche der dortigen Handelskammer als Mitglieder ange hören, um sich darüber zu beschweren, daß die zur „Central Freight Associa tion" gehörigen Bahn - Gesellschaften für den Transport von Mehl höhere Raten berechneten, als für den Trans port von Getreide nach östlichen Häfen. Von den Vertretern >der Bahnen, die vorgeladen waren, gab der Präsident Tucker von der „Central Freight Asso ciation" zu, daß die Bahn-Gesellschaf ten für den Transport von zu exporti rendem Mehl 5 Cents pro 100 Pfund mehr berechnen, als für Getreide, be hauptete aber, mit dem Transport von Mehl sei ein größeres Risiko verknüpft und Mehl müsse auch in kleineren Wag gons versandt werden. Das gab den Anlaß zu einer stellenweise recht leb haften Diskussron zwischen den Inte ressenten. Die Argumentation wird morgen fortgesetzt. Vermischte telegraphische Tepsechen. Das Geschäftsviertel von Cha ma, N.-M.. ist durch Feuer zerstört worden. Es mangelte an Wasser zum Löschen. Einwanderungs - Kommissar Powderly hat angeordnet, die seit ei niger Zeit in Philadelphia zurückge haltenen 30 ungarischen Einwanderer nach Ungarn zurück zu schicken, da sich herausstellte, daß dieselben unter ei nem mit der „Illinois Steel Co." ge schlossenen Contrakt nach den Ver. Staaten kamen. We?r KiovsöotpHaften. Zerstörung von Herman, Nebr. Cyklone und kein Ende. Viel wei tere Menschen getödtet. angeblich der dritte Theil der ganzen Bevöl kerung. —Auch der Staat Illinois heimgesucht. Omaha. Nebr.. 13. Juni. Ein Tornado, welhcher heute Abend das Stätdtchen Herman. Washington - Co., (siehe unter Sturmberichten auf der 1. Sxit! A. d. R.). überfiel, richtete grauenhafte Verwüstung an. Der Con dukteur eines aus Sioux - City hier angekommenen Zuges, welcher bald nach dem Sturm durch Herman kam. erzählt, kein einziges-Haus sei in dem ganzen Orte stehen geblieben. Er zähl te zwölf Leichen, welche auf den Stra ßen lagen, und erklärt, die Zahl der Opfer müsse sich auf Hunderte, wenn nicht mehr, belaufen. Ein Extrazug ging aus Belair, der zehn Meilen ent fernt gelegenen Hauptstadt von- Wash ington - County, mit Aerzten und Vor räthen nach dem Schauplatze ab. Die Telegraphendrähte liegen nördlich von Herman zu Boden und man weiß nicht, wie weit sich der Sturm nach Norden erstreckte, doch verlautet, daß ein großer Flächenraum verwüstet ist. Heftige Re gen- und Gewitterstürme wüthen heute Abend im ganzen östlichen Nebraska. Dse Straßen von Omaha sind über schwemmt. Weitere bis 11 Uhr heute Nacht ein gelaufene Nachrichten ergeben, daß ein Schulhaus und ein kleines Wohnhaus die einzigen Gebäude sind, welche in Herman stehen blieben. Die Verwü stung ist unbeschreiblich. Ueber die Zahl der Getödteten kann noch keine annä hernd richtige Schätzung gemacht wer den. Heftige Regen stürme rnJl l i n o i s. St. Loui s. 13. Juni. Ein Gerücht ci-rkulirt. daß Carterville, Jll., von einem Tornado heimgesucht wor den ist. Carterville hat etwa 1000 Einwohner. Marion. Js.. 13. Juni. Car terville wurde von keinem Cyklon heim gesucht, sondern nur von einem unge wöhnlich heftigen Regensturm. Keine Menschen kamen um's Leben. Carterville, Jlls., 13. Juni. Heute Nachmittag 5 Uhr fegte ein schwerer Sturm durch das Geschäfts viertel und zerstörte Walker's Leih stall, Hampton's Apotheke und das Central-Büreau der Tekephon-Co. DieOpferzuNewßichmond, Wisc. Newßichmond. 13. Juni. Bis 9 Uhr heute Abend waren 54 Leichen gefunden. Die ersten Angaben über die Zahl der Opfer waren (wie schon oben angedeutet) übertrieben, doch wird die Zahl der Todten jeden falls 100 überschreiten. Die Leichen sind bis auf Weiteres in den beiden stehen gebliebenen Kirchen niedergelegt worden, und die Verwundeten werden in Häusern, welche noch einigermaßen bewohnbar sind, verpflegt. Der Cy klon macht bei seinem Herannahen ei nen Lärm, wie wenn 50 Lokomotiven mit schweren Zügen eine Anhöhe hin auf keuchen. C. A. Nelson, welcher die „Colum bia-Restauration" an der Mainstraße in New-Richmond betrieb, hegt eine pessimistische Ansicht über die Zahl der Todten und schätzt dieselbe auf mindestens 400. Er erklärt, minde stens 100 Personen, welche heute zu den Vermißten gerechnet werden, feien unter den Trümmern zu Tode ver brannt. In seiner Restauration hät ten sich bei'm Ausbruch des Sturmes 20 Personen befunden, und nur vier derselben seien mit dem Leben davon gekommen. Professor Haupt läßt von sich hören. Washington, D.C., 13. Juni. Professor Louis M. Haupt hat dem Präsidenten McKinley brieflich mitgetheilt, daß der von der Presse veröffentlichte Bericht, laut welchem er sich ungünstig über die neue Nicara guakanal - Commission, zu deren Mitglied er vom Präsidenten ernannt wurde, geäußert haben sollte, total unbegründet ist. Er erklärt, er habe nie derartige Aeußerungen gemacht. Im Gegentheil halte er die Ernennung der Commission für den einzig logi schen Schritt zu? Durchführung des Planes, und sei überzeugt, daß die Mitglieder der neuen Commission mit ihrem Bericht bis zur Eröffnung des nächsten Congresses leicht fertig sein werden. Der Kanal sei eine der wich tigsten Fragen sür den Verkehr der Ver. Staaten und durch die Erwer bung der Philippinen zu einer absolu ten Nothwendigkeit geworden. Der Präsident ist mit dieser Erklä rung zufrieden, und die Affaire wird als erledigt betrachtet. Blutiger Stritekrawall in Buffslo. Buffalo. N.-Y.. 13. Juni. 30 bis 40 sinkende Frachtverlader überfielen den an den Werften der „Minnesota Jron Ore Co." liegenden Whale'back - Dampfer „Samuel Ma ther" und gaben Feuer auf cirka 50 Ersatzleute, welche im unteren Schiffs räume an der Arbeit waren. 150 bis 200 Schüsse wurden abgefeuert. Jobn Malyek, 30 Jahre alt. ist in den Rü cken geschossen und wird schwerlich 'da von kommen. Joseph Marik und Michael Smith erlitten leichte Schuß wunden. Sechszehn der Angreifer wurden verhaftet. Die Werften sind jetzt von starken Abtheilungen Polizei besetzt, und man befürchtet keine wei teren Ruhestörungen. Erschoß seine Frau. Dayton, Tenn., 13. Juni. Sam. Springs, ein wohlhabender Ne ger und einer der Aufseher an dem Hochofen der Dayton Coal and Jron Company, wohnt bei seinem Bruder und dessen Frau. Als er gestern Mor gen unerwartet nach Hause kam, fand er den Russell White in Gesellschaft sei ner Schwägerin. Sein Bruder war abwesend. Springs zog seinen Revol ver und schoß auf White, der durch ein Fenster entkam, trotzdem er zweimal in's Bein geschossen worden war. Eine Kugel traf die Frau und tödtete sie auf der Stelle. Springs wird nicht ver haftet werden, aber White wird ge lyncht werden wenn die Neger ihn erwi schen. Bildhauer Landgrebe gestorben. Berlin. 13. Juni. Der reich talentirte Bildhauer Gustav Adolph Landgrebe ist hier aus dem Leben ge schieden. (Gustav Adolph Landgrebe war 1837 in Berlin geboren, war Schüler der hiesigen Akademie und des Bildhauers August Fischer, trug 1885 den großen Staatspreis der Akade mie davon und bildete sich von 1865 bis 1868 in Rom weiter aus. Nach Berlin zurückgekehrt, schuf er in den Skulptursälen der National - Gallerte mehrere Medaillons, eine allegorische Darstellung der Geschichte der griechi schen Skulptur darstellend. A. d. R.) KoMston öei <Long Aranlü. Der deutsche Dampfer „Macedonia" i den Grund gebohrt. Hoffentlich gingen keine Menschenleben verloren. Dampfer „Hamilton" von der „Old Dominion-Linie." welcher mit der „Macedonia" col lidirte. in New-York angekommen. Ein anderer Dampfer der „Old Dominion-Linie" im James-Ri ver aufgelaufen. New-York. 13. Juni. Von der Quarantänestation wird gemeldet, daß der Dampfer „Hamilton" von der „Old Dominion-Linie," welcher heute von hier nach Norfolk und Newport- News, Va., abging, zurückgekehrt ist. Er collidirte A Meilen von der Küste, unweit Long-Branch. mit dem aus Santiago de Euba und Manzanillo kommenden deutschen Dampser „Mace donia" und bohrte denselben in den Grund. (Später.) Bis jetzt vermuthet man nur, daß die „Macedonia" unter gegangen ist. Drei ihrer Passagiere und 19 Mitglieder der Mannschaft wurden durch den Dampfer „Hamil ton" an Bord genommen und hierher gebracht. Die Collision ereignete sich kurz vor 6 Uhr heute Abend inmitten dichten Nebels. Der „Hamilton," welcher eine große Anzahl Passagiere hatte, darunter viele Delegaten zu ei ner in Old Point Comfort tagenden Convention von Bahnbediensteten, traf die „Macedonia" an der Steuer bordseite. hinter der Maschine, und stieß ein großes Loch in den Rumpf. Unbeschreibliche Verwirrung herrschte eine Zeit lang, allein schließlich wur de di Ordnung hergestellt, und die Mannschaft des „Hamilton" auf ihre Posten gebracht. Die Mannschaft der „Macedonia" hatte inzwischen die Boote ausgesetzt, allein das beschädig te Fahrzeug trieb rasch im Nebel au ßer Sicht. Die Geretteten. Die von dem „Hamilton" an Bord genommenen Personen sind: Capitän Moses Walton, Quartiermeister in der Ver. Siaaten-Volontärarmee, Bernhard T. Hansen und A. L.Eber le. sowie folgende Mitglieder der Mannschaft: H. Maas, erster Offizier; H. Arn hardt. Ober-Maschinist; H. Leon. 2. Maschinist; A. S. Johnston. Super- Cargo; P. Arenback, Steward; T. Sulut, zweiter Steward; C. Ruß, Koch; F. Meyer, Bäcker; F. Wallace, Zimmermann; T. Graß, Matrose; R. Schubert, Matrose; F. Werner, Hei zer; F. Schmidt, Heizer; H. Haase, Heizer; P. Muckler, Heizer; W. Rau ner, Heizer. Ein von der „Macedonia" ausge setztes Boot, in welchem sich Capitän Kuffahl, der zweite Offizier Gute knecht, drei Passagiere, Namens Chs. W. Moß, F. W. Wright und Herm. Brandt, sowie acht Seeleute befanden, verschwand im Nebel, und man weiß nicht, was aus ihm wurde. Nachdem der „Hamilton" lange Zeit gewartet und Signale mit seiner Dampfpfeife gegeben hatte, ohne daß das vermißte Boot erschien, beschloß schloß Capitän Dole, nach New-York zurückzukehren, da sein Fahrzeug be denklich beschädigt war. Als man die „Macedonia" zuletzt sah, lag sie tief im Wasser und war augenscheinlich im Sinken begriffen. Die See war jedoch ruhig, und da die Küste nur 2H Mei len entfernt war, so hofft man. daß alle Schiffbrüchigen das Land erreicht haben. Der Bug des „Hamilton" ist schwer beschädigt und hat große Löcher auf beiden Seiten. Niemand an Bord wurde verletzt. Die „Macedonia" ge hört 'der Hamburger Rhedersirma A. C. Defreetas <8: Co. und war von der „Ward-Linie" gechartert. Sie ging am 28. Mai von Manzanillo und am 6. Juni von Cienfuegos ab und hatte sechs Passagiere an Bord. Sie war ein Fahrzeug von 2268 Tonnen und in 1894 zu Stockton, England, erbaut. Philadelphia, 13. Juni. In einer Depesche aus Long-Branch an die „Preß" heißt es: „„Die „Macedonia" stand unter dem Commando des Capt. Kufal und hatte 26 Mann Besatzung und sechs Passagiere. In einem der Schiffs boote kam der zweite Offizier mit 5 Mann an's Uftr und telegraphirte der „Merritt Wrecking C 0.." einen Re moraueur der zu Hülfe zu senden. Die Mannschaft der Co nover - Gaskins - Fischerei beobachtete den Unfall und setzt ihr Boote aus, um der Mannschaft und Passagie ren der „Macedonia" Hülfe zu brin gen. Auf der Fahrt begegneten sie dem zweiten Offizier, ivelcher mittheil te, daß die „Mace'donia" in großer Ge fahr schwebe. Als die Fischer-Mann schaft den Dampfer erreichte, hatte sich die Aufregung gelegt. Der „Hamil ton" kam heran und nahm die Passa giere ab und brachte dieselben nach New-York. Die Mannschaft der „Macedonia" nahm temporäre Rcpa- raturen vor und nach wenigen Stun den ging sie nach New-Dork ab."" Der Seemann Wright von Bath- Beech, L.-J., berichtete, daß ein Mit glied 'der Mattnschast der „Macedo nia" bei der Collision über Bord sie! und während der Aufregung ertrank. New - Vork, 14. Juni, 2 Uhr Morgens. Bis zu dieser Stunde ist weder zu Sandy Hook noch längs der Jersey-Küste etwas von dem Dampfer „Macedonia" gesehen worden. Nochein Dampfer der „Old Dominion-Linie" im Schlamassel. Richtn ond. Va., 13. Juni. Der Dampser „Old Dominion" von der „Old Dominion-Linie" lief heut auf seiner Fahrt nach New-Dork un terhalb hiesiger Stadt auf den Felsen des James-River fest und ist schwer beschädigt. Keine Menschenleben gin gen verkoren. Einwohnerzahl Flichenra um u.s.w., der Ver. Staate Größte Länge.von Osten nach We sten 2720 Meilen. Größte Breite von Norden nach Süden 1600 Meilen. Flächenraum, mit Einschluß von Alaska (577,390) 3,602,990 Qua dratmeilen. Größter (Texas) 74,356 Quadratmellen. Kleinster Staat (Rhode - Island) 1306 Quadratmeilen. Abgeschätzter Total - Werth des Eigenthums (Census von 1390) P 25,- 473,173,418. Gesammter Reichthum ungefähr P 65.000.000.000. Gesammtzahl der Bevölkerung 62,- 622.250. Männlich Bevölkerungszahl 32,- 067.880. Männliche Personen in wehrfähi gem Alter 13,326,168. Männliche Personen, 21 Jahre und darüber. 16.940,311. Neger - Bevölkerung, einschließlich der Indianer u. s. w.. 7,638,360. Gesammtzahl von Personen im Schulalter. 5 bis 20 Jahre, 22,447,- 392. Die zehn größten Städte (Census von 1890) sind die folgenden: New- York. 1.515.301. Chicago 1.099,850, Philadelphia 1,046,964, Brooklyn 806.343. St. Louis 451.770. Boston 448,477, Baltimore 434,439, San Franzisco 298,997, Cincinnati 296,- 908, Cleveland 261,353. Das Cen trum der Bevölkerung befindet sich 20 Meilen östlich von Columbia. Jnd. Nach dem Census von 1890 haben die 16 Südstaaten 15.549,358 iveiße Einwohner und 6,898,806 Neger. Von 1880 bis 1890 nahm die weiße Bevölkerung im Verhältniß von 23.6 Prozent zu, während die Neger - Be völkerung nur im Verhältniß von 13.1 Prozent zunahm. Eintheilung der Maße und Gewichte wie dieselben von der Baltimorer Mehl- ,'nd Getreide-Börse angenom men werden Buscht. Pfund. Weizen 60 Mais-K'vrn?s .-56 Mais-KUbeu 70 Erbsen . . (Staat 56 Pfd.) 60 Reis 56 Hafer . . . (Staat 26 Pfd.) 32 Gerste 48 Kartoffeln . (Staat 56 Pfd.) 60 Süße Kartoff.w (in Maryland) 56 Ofen-Kohlen 80 Malz 34 Kleie . . . 20 Rüben 56 Bohnen (w und Caftor) (Staat 60 Pfd.) 62 Kleefaamen 60 Timotheus-Grasfaamen ... 45 Grasfaamen 45 Flachs-Saamen 56 Hanf-Saamen 44 Blauer Obstbaum 15 Buchwaizen 18 Pfirsiche, geschält 40 Pfirsiche, ungeschält 32 Das Schutzmittel-Nlitilin. mit Chokol ad.Ueberzg. I Gelatine - Schachteln erpackt, die nicht zerbrechen. Sichere Kur gegen Dyspepsie, Hartleibigkeit, Grippe, Biliosititt. Rervöfität. Migräne, Nieren- und Leber-Leiden, Sodbrennen znd allgemeine Schwache. Nur aus den feinsten medizinischen Pflanzen angefertigtes Präparat. Ive pro Packet °. Apothekern Wenn Euer Apotheker dieselben nicht führt, nehmt kein Ersatzmittel, sondern schreibt um ein 10c. Probe-Packet, 12 enthaltend, an die v. 8. 00.. R 7 Oft tck. traft, R-w.Yore. Späteste Kabelbenchte. England's Druck auf Transvaal. Die Boeren der Kapkolonie wer den aufsässig. London. 14. Juni. „Daily Mail" meldet heute: „Dcn g<stei>n (Dienstag) abgehaltene Kadm<tsrath war der einstimmigen Ansicht, daß ein energischer Druck auf Transvaal aus geübt un'd die britisckxn Streirlrinr,' in Südafrika genügend verstärkt wera-'n sollten." Dem Correspondenten der „D.iily Mail" in der Kapstadt zufolge hat dos Kabinet der Kapkolonie dz: britischen Regierung Vorstellungen gegen allzu starten Druck aus Transvaal gemacht und dazu geraten, dem Präsidenten Krüger Bedenkzeit zu geben. Ms Kabinet erklärt, die Boeren in dir Kapkolonie würden aufsässig werdei, im Falle England extreme Maßregeln gegen Transvaal ergreife. Bedenkliche Unruhen iil Jnd ie n. Bombay, 13. Juni. Der Aufruhr, welcher letzte Woche im Di strikt Tinnevelly. in der Präsident schaft Madras, zwischen den Maia vars und Kullars einerseits und Shamarix andererseits ausbrach, nimmt VesorMß erregenden Umfang an und hat sich bereits auf einen Aa chen räum von 100 Quadratimllekt verbreitet. Mhrere große Dörfer fnd fast unter den der aus Trihi nopoly zu Hüls? gerufenen Truppen verbrannt wordni. und die Soldaten vermochten kaum, das Leben der Be wohner zu retten. Die Unruhen brei ten sich immer weiter aus. Jetzt wiede-r Hoffnung allf Rettung. Falmc uth, Englciio, 13. Juii. Gelegentlich eines nochmaligen, Be suches der Berge - Expertm auf dem gestrandeten Dampfer „Paris" drit ten sie die Hoffnung aus, daß Schiff am Ende doch noch gerettet wer den könnte. Die Thatsache, daß das Wasser in den Schiffsräum'uhkeitm gestiegen ist. bat dahin gewirkt, daß der Anprall der Wogen unwirksame? ge worden ist und das Schiff nicht sosehr schädigte, als anfänglich befürchtet wurde. Unter den günstigsten Umsän den mag die „Paris" noch slott genucht werden können. Dewey in Singapore. Sinqapore. 13. Juni. Ad miral Dewey kam gestern vom Kreu zer „Olympia" an Land und stattet dem Gouverneur - Oberstlieutenant Sir C. B. H. Mitchell einen Besuch ab. Er lehnte ein Einladung, im Re gie rungsge bau de zu bleiben, ab, da er vorzog, ruhig an Bord des Kreuzers zu bleiben. Der Admiral weigert sich gegen jedes Interview und lehnt alle Einladungen sozialer Natur ab.- Nach London versetzt. Wien, 13. Juni. Der öst reichisch ungarische General-Konsul in New-?)ovk, Hr. F. Stockinger, ist zuin Vice-General-Konsul in London und Direktor des Handels - Departements der dortigen Oestreichisch Ungarischen Botschaft ernannt vordem Für die Kanarien - In. s e l n. London, 14. Juni. Einer Depesche der „Daily Mail" aus Brüs sel zufolge soll der Congostaat der spanischen Regierung 5,<XX>,O<X) Pese tas für die Kanarien - Inseln angebo ten haben. Bis September verschoben. Pa ri s, 13. Juni. Das Verhör in Sachen der Berufung Zola's gegen das Urtheil des Gerichts zu Versailles, das ihn zu einer Gefängnißhaft von ei nem Jahre und einer Geldstrafe von 3000 Francs verurtheilt hatte, weil er es gewagt. Dreyfus zu vertheidigen, ist bis zum September verschoben vor dem W Empfohlenßerlin. Stoxsl Äiwleermi.'cii ouo Uru'. Lrzsneu bei beiden iin 4k iuen. W iLs ist resjer cl? i'ndeltn oder KW. und s.ei rrii lkii w lechit (Gerüchen und anderen Ui'.aiineHslu!! >?, W Tantal-Misq ''i entbcillen, auk W welcken der Name (Äei ' ri?dkn iu, ohne dies sind keine ccht. ig in alle: Apotheken, z Schisfskarten ! ß 5 i I nach Bremen I Z oder Hamburg § über ZZlUtinwre Z oder Zlem-?jork ; ! s> N K besorgt rompt nt billig die H 'L I Pk?.!>tt„CorrchWdl!rn," ! ! ß K —— eüde.se der K Baltimorestr. uiit Post'O'fice Nve. 'S