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Z>er Deutsche Korrespondent. Donnerstag, de LS. Juni ISSN. Stadt Baltimore. Politik und Politiker. Neues Material für 'den republikani schen Faktionszwist. Ex - Ge neral - Postmeister Jas. A. Gary für Gouverneur. Ruhe im de mokratischen Loger. Aus Balti imore-Eounty. Nominationen für die Munizi-palwahl in Anna polis. Die Staats - Wahlaufsichts - Be hörde hat gestern die Ernennungen von Negistrirbeamlcn für die zweiten acht Wards (9. bis 16. Ward) gemacht, ohne besondere Rucksicht auf die spe ziellen Wünsch? des Hrn. St. R. Ma son zu nehmen. Nur einige der von shm. in Vorschlag gebrachten Herren wurden ernannt. Das Malster - Element Baltimore's sieht darin eine Zurücksetzung und will sich späterhin rächen. Wie gestern ver lautete, will man Hrn. Jas. A. Gary als Gouverneurs - Candidaten befür- Worten. Hr. Gary halte bei einer Be ' Werbung um die Nomination die Stadt Baltimore, Howard - County, Wash ington-Counly und das südlicheMary land, sowie einige Counties vom Ost ufer sofort bereit, für ihn Delegationen zur Staats-Convention zu senden. Es heißt sogar, daß Allegany-County, die Heimath des Gouverneurs Lowndes, I von Hrn. Gary's Anhängern gewon- nen werden kann. Hr. Gary selbst war vorgestern zum ersten Male seit seiner Rückkehr von Deutschland in Washington und wei gerte sich, über Politik zu sprechen. Im demokratischen Lager ereignete sich nichts. Besonderes. Es heißt, daß Ex-Senator A. P. Gorman sich zu Gunsten eines Tickets ausgesprochen hat. das ungeisähr, wie folgt, aussieht: für Gouverneur John W. Smith, sür . General-Anwalt Achtb. Isidor Rayner und für Staats-Controleur Dr. I. W. Hering. Aus den Clubs. Der „Demokratische Club der 11. Ward" hißte gestern Abend auf seinem Elublobal an der südöstlichen Ecke von Central-Aoenue und eine neue Flagge auf, welche ein Ge schenk des Stadtraths-Mitgliedes I. F. Couglar war. Das Arrangements- Comite bestand aus dett HH. James T'uky, D. Casey, I. F. Couglar, John I. Ward, Roß Williar, Isaak A. Hahn. R. G. McComas und A. R. Wrig-Ht. M Hr. Edwin Warfield, der bereits eine Rede in Nr. 2220, Jeffersonfiraße, vor den Demokraten der 12. Ward ge- HMen hatte, hielt eine längere An- D spräche. D Deö „Demokratische Club junger U Männer der 23. Ward"" hielt gestern Abend in „Morrell's Halle" eine äu- ßerst gutbesuchte Versammlung ab, in welcher die Candidatur des Hrn. John P. Ruch als Delegat sin den dritten Distrikt des Unterhauses von annä > hernd 250 anwesenden Herren einstim r mig indossirt wurde. Den Vorsitz bei der Versammlung führte Hr. William Undutch, und Hr. Henry Waxmnth als Parteiführer. Registrirbeamte im County. Wahlaufsichtsbehörde von Bal bestehend aus den HH. W. Boyce, Wm. N. Mays und C. Councilman. hat die Registrirbe einen Demokraten und einen für jeden Prezinkt in 15 Distrikten ernannt. Die Liste mit folgenden Aenderungen dieselbe, wie letztes Jahr: Dr. Richard Gundry, I 4. Prezinkt des 1. Distrikts, an Stelle I von Thomas O. Shaefer, Republika- Jsaac Holbrook, 1. Prezinkt an Stelle von R. B. Demokrat: William C. Riddle, des 2. Distrikts, an Stelle M von M. Clifton Smink, Repubkika- M ner; I. T. Uhrich, 1. Prezinkt des 4. U Distrikts, an Stelle von Amos McCo- D mas, Republikaner: Robert L. Algire, U L. Prezinkt des 4. Distrikts, an Stelle von Mordecai G. Cockey, Demokrat; James C. Brown, 2. Prezinkt des 12. Distrikts, an Stelle von Joh. G. Mül ler, Demokrat: Conrad Schall, 4. Pre zinkt des 12. Distrikts, an Stelle von Harry T. Copper, Republikaner; John T. Grace, 5. Prezinkt des 12. Di- strikts, an Stelle von William L. M Schunck, Demokrat: Dr. George C. McCormick, 1. Prezinkt des 15. Di- W strikts, an Stelle von Charles Won- M der, Republikaner. M Primärwahlen festgesetzt. Die demokratischen Primärwahlen in Baltimore-County finden am 22. Juli statt. Die County - Convention wird am 25. Juli in Towson abgehal ten. An Stelle des Hrn. John Gra son, der als Candidat für Staatsan j walt im Felde ist, wurde Hr. Geo. T. Dalcour vom 1. Distrikt zum Vor sitzer des County-Exekutiv-Comite's erwählt. Demokratische Nominatio nen in An napolis. Die Demokraten von Annapolis nominirten gestern für die Munizipal wahl am 10. Juli folgendes Ticket: für Mayor 'Edwin A. Seidewitz: für Stadtanwalt Robert Moß; für Rathsmitglieser 1. Ward: Elmer E. Parkinson, John Depdow; 2. Warb: John B. Flood, I. H. Wells; 3. Ward: Wm. H. Rullman, W. F. Basil. Als Stadt-Exekutiv-Comite wurden die HH. John Frank, jun., I. L. Smith und John L. Beall ernannt. Priisidentenprcis und Preissingen. oll einen Preis stiften. M Warum die „Harmonie" nicht den U Ver. Sängern beitreten will. I Anderes gus den Vereinen. Wenn Hr. L. A. Meyer, der Sekretär nordöstlichen Sängerbundes und der Baltimorcr Direktoren in sei- Schreiben bezüglich des Kaiser- Preises, wie der „'Deutsche Correspon dent" ausführlich mitgetheilt hat, scherzhast die Bemerkung machte, daß man eigentlich auch einen Präsidenten- Preis stiften sollte, da hat er sicherlich keineswegs gedacht, daß man inßrook- lyn allen Ernstes an die Erwerbung l eines Präsidenten - Preises denkt. Ein der Sängerfest - Behörde gerade nicht freundlich gesinntes New - Uorker Wlatt brachte nämlich, wie ein der Re daktion des „Deutschen Corresponden ten" zugesandter Ausschnitt zeigt, be- am letzten Sonntag die folgende „Um dem in Sängerkreisen Brook herrschenden Unwillen über die ersterbende Schnorrerei bei Kaiser um einen Preis nächstjährigen Sängerfest in ein Gegengewicht zu geben, PräsidenlMcKinley umStif- SänA-rpreises ersucht wer-- ist, dak die diesseitige Schnorverei längst eingefädelt ist; so lange aber kein bestimmtesßesultat er zielt ist, soll offiziell nichts darüber verlauten, um sich die eventuelle Bla mage zu ersparen, andererseits hoffen gewisse Gernegrößen dann mit der vollendetenThatfache und einem trium phirenden „Ha! Ha!" vor die erstaunte Sängerwelt zu treten. Die Absicht liegt vor, die aus Deutschland durch den Kaiserpreis angelockienSänger um den McKinley - Preis, die amerikani schen Sänger um den Kaiserpreis wett singen zu lassen. Grrrrroßartig!! Wie? Was?!" Soweit das New - Uorker Blatt, das in seinen Aeußerungen entschieden zu weit gegangen, ist. Denn wenn zu den Sänger festen der Präsident stets eingeladen wurde und auch schon aus denselben erschienen ist, so liegt eigent lich dcrGedanke nicht ferne, daß er auch einen Preis für ein derartiges natio nales Fest stiftet. „Ha rm 0 n ie" un d „Sänger- bu n d." IDer „Arion" hielt gestern Abend, einer Einladung der „Harmonie" zu folge, seine Singstunde in dem „Har monie-"Garten ab und gestaltete sich dieselbe zu einer äußerst gemüthlichen. Präsident Henry Thomas von der „Harmonie" bewillkommnete die „Arioniten," welche 58 Mann stark er schienen waren, mit herzlichen Worten und lud sie ein, sich recht heimisch zu machen. Präsident Georg Kirschen>- höser von dem „Arion" dankte im Na men der „Arioniten" und sprach dann noch den Wunsch aus, daß die „Har monie" recht bald den „Ver. Sängern von Baltimore" beitreten möchte. Da raufhin erwiderte Hr. Thomas, daß, im Falle die „Ver. Sänger von Balti more" sich von dem „Nordöstlichen Sängerbund" trennen wollten, sie den „Ver. Sängern" auf der Stelle wieder beitreten würden. Hr. Thomas sprach sich entschieden gegen das Preissingen aus, das keinen ehrlichen Wettbewerb mehr aufkommen lasse. So habe der „Junge Männerchor" von Philadel phia bereits jetzt sich so wohl mit pro fessionjellen Sängern versehen, daß ein Widerspruch, dieselben zum Sängerfest hinzu zu lassen, überhaupt nutzlos wäre, da dieselben zur Zeit eben Bona fide-Mitglieder des Vereins sein wer den. Nachdem der Redeaktus geschlossen war. wurden von den Mitgliedern des „Urion" unter der Leitung von Prof. John E. Frank mehrere Chöre, darun ter „Grüße an die Heimath," „Das Schifflein" und „Noch sind die Tage der Rosen" gesungen, und zwar halfen die zahlreich erschienenen Sänger der „Harmonie" wacker mit, zu singen. In der Geschäftssitzung wurden Einladungen zu Stieff's Pionic und zu dem goldenen Jubiläum des „So zial - Demokratischen Turnvereins" entgegen genommen. Frohsinn. Der „Frohsinn" hielt gestern Abend seine Singstunde unter der Leitung von Prof. Hubert Krüppel im „Obst garten," Nr. >2OOO, Frederick-Avenue, ab, und zwar ward in Folge der über mäßigen Hitze von dem Einpauken neuer Chöre gänzlich abgesehen; dage gen ließ man nach fröhlicher Sänger art wohl einstudirte Melodie'n erschal len, daß selbst die Obst-Linde zitterte. In der Geschäftssitzung wurde ein Einladung zu Stiess's Picnic ange nommen, und ferner wurde be schlossen, am 25. Juli in Lohr's Park ein Familienfest zu veranstalten. Prof. Hubert Krüppel, welcher sich an dem 'Sängerfest des „Nordöstlichen Arbeiter - Sängerbundes" betheiligen wird, feierte seinen Abschied, und bei dem Anlasse wurden Hrn. Krüppel Photographien der HH. Emil Mat theiß und Adam Obst, welche anläß lich des Besuchs des Männer-Gesang vereins „Phönix" von Newark, N.-J., in Baltimore zu dessen außerordent lichen Mitgliedern erwählt wurden, mitgegeben, um dieselben dem „Phö nix" in der nächsten Singstunde zu übergeben. Arbeiter-Liedertafel. Die „Arbeiter - Liedertafel" hielt ge stern Abenld in Hrm C. Neidhardt's Halle, Nr. 323, West - Prattstraße, un ter der Leitung von Hrn. Vollbracht eine gutbesuchte Singstunde ab. In der darauf folgenden Geschäftssitzung wurde eine Einladung de Quartett - Clubs" und eine solche zu Stiess's Picnic angenommen. Ferner wurden die Schluß - Arrangements für den am 9. Juli stattsindenden Au sflug getroffen. Das diesjährige Picnic derevang.-lut h. S t. I o h a n nis - Kirche an 'der Verl. West- Lombardstraße fanr gestern Nachmit tag und Abend in Lohr's Park an der Dorsey - Lane zu Carroll statt. Die Schulkinder marschirten Vormittags 10 Uhr unter dem Vorantritt von Pros. Farson's Gwynn Oak - Kapelle von der Kirche nach vem Festplatze hinaus, woselbst ihrer allerlei angenehme Ue derraschungen harrten. Der Besuch der Erwachsenen ließ jedoch sehr zu wünschen übrig, und besonders glänz te 'das stärkere Geschlecht durch Abwe senheit. Das Arrangements - Comite bestand aus Frau Annie Beck, Frl. I. Steinwedel und Frl. Annie Borchers. Pastor Carl Fritsch, der Seelsorger der Gemeinde, unterstützte dieses Co mite nach Kräften und war überhaupt während des ganzen Tages eifrig be müht, die Honneurs unter den Gästen zu machen. Gorbel's Sieg vervollständigt. Louisville. Ky., 28. Juni. Der demokratische Staats-Convent vollendete heute sein Werk durch No mination folgender Kandidaten: Vice- Gouvemeur, I. C. W. Beckham aus Nelson - County; Generalanwalt, R. I. Breckenridge aus Boyle-County; Staatssekretär. Breck Hill aus Clay- County; Auditor, Augustus Coulter aus Graves-County; Schatzmeister, S. W. Haeger aus Boyd-County; Ackerbau-Commissär, I. B. Nall aus Louisville; Commissär des Schul wesens, H. V. McChesncy aus Living ston-County. Die Verhandlungen des Convents wurden durchweg von Wm. Goebel, dem gestern nominirten Gouoerineurs- Candidaten, beherrscht, obgleich der Anhang desselben anfänglich aus nicht ganz einem Viertel der Delegaten be stand. Weltverbesserer ln Buffalo. Buffalo, N.-A., 28. Juni. —Hier tagt die „National Social A Political Conference" unter dem Vorsitz ihres Präsidenten N. O. Nelson von St. Louis. Das offizielle Programm spricht von einer „Zusammenkunft von fortschrittlichen Männern uns Frauen von verschiedener politischer und wirth schasllicher Meinung, um die jetzigen politischen Zustände in Erwägung zu ziehen und zu beschließen, was nun zu thun sei." Pi-: Piff: Mi Steile im Auslande bel-rzt innerhalb 24 Stunde zu bedeutn herabgesetztem Preise urd SHwek-ESe Balture-Strajeuad?stOMceAo * Spateste Kabelberichte. Bedenkliche Krawalle über die Wahl reform-Frage in Brüssel. — Nächt liche Straßenkämpfe und viele Ver haftungen. Briissel, 28. Juni. —Viele große Versammlungen wunden heute Abend hier abgehalten, um gegen die Wahl reform - Vorlage zu protestiren. Die Teilnehmer formirten sich später zu einer Massenparade und durchzogen die hauptsächlichsten Straßen. Als sie vor den Verwaltungs - Büreaux der Regierung ankamen, wurden! sie von der Polizei zurückgetrieben. Die Truppen und die Bürgergarde sind in ihre Kasernen consignirt. Brüssel, 29. Juni, 1 Uhr früh. Spät Nachts rotteten sich Volks haufen vor dem Parlaments - Gebäude zusammen und der Tumult wurde so groß, daß berittene Gendarmen einen Angriff auf den Mob machten. Der Letztere vertheidigte sich durch Stein würfe und die Gendarmen machten dann von ihren Revolvern Gebrauch. Gendarmen zu Fuß gingen später mit gefälltem Bayonnet vor. Zwei Gen darmen und viele der Aufrührer wur den verwundet. Die von den Tumul tuanten geschleuderten Steine demolir ten eine Menge Fensterscheiben und Straßenlaternen. Viel? Verhaftun gen wurden vorgenommen. Der Kra kehl dauerte bis nach Mitternacht und die Straßen sind jetzt noch mit aufge regten Menschen gefüllt. Verstärkun gen für die Gendarmerie langen aus den Provinzen an. Plötzlicher Tod eines briti- schenAdmirals London, 28. Juni. Der Ad miral Sir Wyndham Hornby ist, während er heute Nachmittag einerSit zung des Verwaltungsraths der Hotch kiß - Geschütz - Compagnie beiwohnte, von einem Schlagansall betroffen wor den und plötzlich gestorben. (Admiral Hornby war 1812 geboren und ist von 1833 bis 1877 im aktiven britischen Matinedienst gewesen.) D e n i n t e r n a t i o n a l e n B l a u st rümpfen in's Stamm- buch. London, 29.Juni. —Die„Times" bringt heute einen ironisch angehauch ten Artikel über den internationalen Frauen - Congreß und sagt: „Wir können nicht glauben, daß die Haltung des Congresses eim kluge ist, daß derselbe die Ansichten der Frauen im Allgemeinen repräsentirt oder daß seine Verhandlungen dazu geeignet sind, die wirktichen Interessen der Frauen zu fördern. Es würde bedauer lich sein, wenn die im Congreß gestell ten, indiskreten und übermäßigen For derungen eine Reaktion gegen den all mähligen Cn'twickelungs-Prozeß, durch welchen die Frauein bereits so viel ge wonnen haben, zur Folge haben soll ten." England und Transvaal. London, 29. Juni. Ein Cor respondent des „Standard" telegra phirt aus Johannesburg: „PräsidentKrüger beharrt dem Ver nehmen nach auf Arbitration als we sentliche Bedingung für irgenid eine Lö sung. Mittlerweile fährt Transvaal fort, Krkgsvorräthe und Lebensmittel anzukaufen und Hai mit der „Nieder ländischen Bahngesell'schast" ein Ar rangement getroffen, unter welchem dieselbe im Kriegsfalle absolute Con trole über sämmtliche Bahnlinien des Oranje - Freistaates erhalten soll." KaPstadt, 28. Juni. Eine Versammlung, an welcher 4000 Loya listen Theil nahmen, wurde heuteAbend unier dem Vorsitze des Mayors der Kapstadt hier abgehalten. Die Ver sammlung nahm einstimmige Beschlüs se an. welche die Haltung der britischen Behörde in dem Streite mit Trans vaal billigen und den Canadiern und Australiern für ihre Hülfsofferten danken. Sir John Gordon Spriggs. Ex-Premier der Kapkolonie, hielt eine Rede zu Gunsten energischen Vorgehens gegen die Boeren, und verstieg sich zu der Erklärung, daß sich die Kapkolonie möglicher Weise vom britischen Reiche lossagen werde, wenn Sir Alfred Mil ner. der britische Commissär für Süd- Afrika, nicht in allen seinen Schritten die absolute Unterstützung der briti schen Regierung erhalte. Japan und die Friedens- Conferenz. Vanc ou ver, B. C., 28. Juni. — Der Dampfer „Empreß of China" bringt die Nachricht, der Zusammen tritt des Friedens - Kongresses im Haag hab- dem Heißsporn unter den japanischen Gsnerälen, Vicomte Miu ra, Anlaß gegebeu, mit dem Grafen Okuma gemeinsame Sache in Bekäm pfung der Verstärkung der japanischen Armee und Marine und der dadurch bedingten Erhöhung der Steuern in Japan zu machen. Dei General ist der Ansicht, Japan habe es keineswegs nothwendig, sich ausweinen Krieg vorbe reitet zu halten. CMa habe weder die Macht, noch die Absicht, gegen Japan die Waffen zu erhebem Von einer krie gerischen Aktion Rußland's habe Ja pan nichts zu befürchten, so lange die transsibirische Bahn nicht im Stande ist, schnell größere Truppenmassen zu befördern; ehe es aber so weit komme, werden noch Jahre verstreichen. Keine europäische Macht könne eine Armee von 20,000 bis 50.0<H Mann nach dem fernen Osten schickes Japan brau che keme so große Flotte, Xls die ostasia tischen Geschwader der Mächte, denn wenn es zu einem Kriege zwischen einer solchen und Japan käme, wnde nur das Landheer den Ausschlag geben und das brauche Japan nicht zu fürchten. Nicht einmal einer stehenden Armee bedürfe Japan, sondern nur ei ner gut organisirten und ausgebildeten Miliz, denn an Angriffskriege könne Japan nicht denken, und werde es von einer europäischen Macht angegriffen, so habe es Zeit genug, eine starke Ar mee auf die Beine zu bringen, ehe es der europäischen Macht gelinge, eine nennenswerthe Truppenforce nach Ost asien zu dirrgiren. Vonder Abrüstungs-Con fere nz. Haa g, 28. Juni. Das Bankett, welches die Königin Wilhelmine den Delegaten Mr Friedens-'Conserenz am 6. Ju'li geben wird, findet nicht zu Haag, sondern im Palaste zu Amster dam staitt. Arnold Roch, der schwei zerische Delegat, -und P. Eyschen, der Luxemburger Delegat, kehrten heute hierher Wvück. Nachdem das Schieds gerichts - Comite seine Ar'beit in der vorgestrigen Sitzung erledigt hatte, machte Hr. Frederick Holl von der ame rikanischen Delegation den Vorschlag, daß ein schiedsgerichtliches Urtheil durch dasselbe Gericht, welches das ersteUrtheil verkündigt hatte, revidirt werden möge. Es kam bezüglich des Vorschlages zu keiner Einigung. Die Abstimmung darüber wird erst folgen, wenn das zweite Comite den Vorschlag angenommen hat. Einer der deutschen Delegaten un terbreitete einen Antrag, welcher da rauf abzielt, den Mächten, welche ir gend eine Convention unterzeichnet ha ben, zu erlauben, bei einem Streit zwi schen zwei anderen Mächten über die Amendirung dieser Convention zu in terveniren. Das schiedsgerichtliche Ur theil würde in diesem Falle den Cha rakter 'der Interpellation haben. Es er scheint als sicher, daß Deutschland seine Opposition gegen ein permanentes Schiedsgericht aufgegeben hat. Aus sehr glaubwürdiger Quelle verlautet, daß die amerikanischen Vor schläge bezüglich der Neutralität des Privateigenthums zur See in Kriegs zeiten doch noch vor die Conferenz kom men werden. Der Widerstand der Mächte, welcher die Frage auf's Tapet brachte, ob die Conferenz competent sei. sich mit dieser Angelegenheit zu besas sen, ist gebrochen. Es ist natürlich auf keine Einstimmigkeit zu hoffen, doch wird die Conferenz die Sache wahr scheinlich an einen künftigen Congreß verweisen. Das Pestschiff in San Franziska. Zwei Matrosen desselben bei einem Versuche, an's Ufer zu schwimmen, ertrunken. Keine weiteren Er krankungen gemeldet. S a n F r a n z i s c o, 28. Juni. — Die Leichen zweier japanesischer Ma trosen des Pestschiffs „Nippon Maru" wurden heute in der Bai gesunden und von Fischern an's Ufer bugsirt. Die Leute fürchteten sich, die Körper zu be rühren, und waren, als sie Seile um dieselben schlangen, sehr behutsam. Auf Anordnung des Coroners wurden die Leichen später in die Morgue ge bracht, und alle möglichen Maßregeln sind getroffen worden, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu verhüten. Man glaubt, daß die beiden Matro sen sich fürchteten, an Bord des infi zirten Schiffs zu bleiben, daß sie des halb Schwimmgürtel anlegten und bei einem Versuche, das User zu erreichen, ertranken. Während der Fahrt des Dampfers von Honolulu hierher starb eine junge Japanerin an einer geheim nißvollen Seuche und wurde innerhalb einer Stunde nach ihrem Tode im Meere bestattet. Apoplexie wurde als Todesursache angegeben, doch ist man allgemein der Ansicht, daß das Mäd chen der Pest erlag. Die Seuche scheint auf dem Schiffe unterdrückt zu fein, doch wird der Dampfer noch eine Zeit lang in Quarantäne behalten werven. Cinrinnati's Sängerfest. Beginn der Jubiläumsfeier des Nord amerikanischen Sängerbundes. Gäste aus allen Landestheilen. Heute Abend festliche Begrüßung. Cincinnati, 0., 28. Juni. Sangesfrohe Schaaren von Nah und Fern sind eingetroffen. Das Em pfangs - Comite, bestehend aus 100 Mitgliedern und unter der fähigen Leitung von Hrn. George F. Dieterle, erfüllt seine schwierige Aufgabe zu all seitiger Zufriedenheit. An 'den Bahn höfen und den Dampfer - Werften find Mitglieder des Comite's zu jeder Ta geszeit auf der Wacht und sorgen für gastlichen Empfang der ankommenden Sängerbrüder. In einem Ex'trazuge kamen die Mi tglieder der „Junger Männerchor" von Philadelphia. Um 7 Uhr Morgens erreichten sie die Feststadt und wurden mit klingendem Spiel nach ihren Qua rtieren geleitet. Die auswärtigen sowohl, wie die hiesigen Vertreter der Presse haben während der Festtage ihr Hauptquatier im „Blaine - Club," dessen Räume von heute Nachmittag an bis zum Schluß des Festes 'den „Zeitungsmenschen"zur Verfügung stehen. Gastliche Bewir thung und Unterhaltung ist da im reichlichsten Maße vorgesehen. Der Garten des Clubs ist in ein deutsches Dorf umgewandelt worden und dieße dieN'Ung wird von feschen Mädchen in deutschen Nationaltrachten besorgt. Mit A Sänge rschaaren sind zugleich viele Tausend andere Festtheilnehmer angelangt. Neue Schaaren treffen stündlich ein. Noch nie zuvor hatCin ünnati so oieleGäste festlich beherbergt. In den verschiedenen Hauptquartieren landen Proben mit feuchter Beilage statt. Heute Vormittag waren die Sänger zum Frühschoppen geladen, der in der Zubiläums-Halle kredenzt wurde. Die Ler. Sänger von Indianapolis unter Mtwirkung des Germania - Männer bors von Chicago, Liederkranz von Lt. Louis, Musik - Verein von. Mil vaukee, Harmonie von Detroit, Har nonie von Dayton und Männerchor son Eolumbus waren die Gastgeber. Die Bundes - Beamten, die verschiede nen Fest - Comite'n und Sangesbrü der von überall her nahmen an dieser Unterhaltung Theil. Eine schlimme Enttäu schung. Fünfzehntausend Menschen versam melten sich'heute Abend in der Sänger sest-Halle, mußten sich jedoch enttäuscht entfernen. 'Das angekündigte Eröff nungs - Conzert fand nicht statt, da die Bühne und der Fußboden der Halle in Folge von heute früh eingetretenen unerwarteten Unfällen und Schwie rigkeiten nicht rechtzeitig vollendet Wer sen konnten. Wahrscheinlich ausMan zel an Zeit war das Pu'blikum nicht über den Aufschub benachrichtigt wor den. Leistung einer 16-jhrigcn Mutter. La Porte, Ind., 28. Juni. Frau James Platt in Union Mills beglückte (?) am Montag ihren Ehe mann mit Vierlingen. Vier Mädchen kamen auf einmal zur Welt, ein jedes nur Pfund schwer, sehr klein gera then, aber niedlich. 'Drei der Kinder lebten nur wenige Stunden, das vier te jedoch hat gute Aussicht, den Kampf um's Dasein zu bestehen. Nach An gabe der behandelnden Aerzte hat Frau Platt, die erst 16 Jahre alt ist und kaum 110 Pfund wiegt, einen neuen ,Record" geschaffen, Venn es soll bis )etzt noch nie dagewesen sein, daß Vier linge alle von gleichem Geschlecht zur Welt gebracht wurden. Jas. Platt, der Vater aber, ist über diese Leistung richt sonderlich erfreut. Er steht im 50. Lebensjahre und denkt mit heimli chem Grauen was da noch werden mag. Grttinmord und Selbstmordversuch. Wilkesbarre, Pa„ 28. Juni. Simon Sibolik, ein Grubenarbeiter zu Zdwardsville, erschoß heute im Raische seine Frau, machte einen Mordangriff auf den Constabler Da vis. welcher ihn verhaftete, und schoß sich vann selbst eine Kugel in dießrust. Seine Wunde ist nicht gefährlich und er befindet sich jetzt in sicherem Gewahr sam. Ein Durchbrenner zurückgekehrt. M nneapolis. Minn.. 28.Juni. Louis F. Menage, früherer Präsi dent der „Guaranty Loan C 0.," wel cher ?or sechs Jahren nach Guatemala und Mexiko durchbrannte, nachdem er angeblich im Verein mit dem Vice-Prä sidenien Wm. S. Streeter enorme Sunmen veruntreute, ist hierher zu rückgekehrt. Er plaidirte heute „nicht schuldig" und wurde gegen §lO,OOO Bürzsch>aft entlassen. Die „Guaranty Loan Co." verkrachte im Mai 1893. Gerichtsverhandlungen. Stadtgericht. (Vor Richter Stockbridge.) Zahlungs-Urtheile wur den erlassen in folgenden Fällen: die „Maryland Brewing Co." gegen Jos. Fuchs §209.65; Dieselbe gegen Chri stopher Leonard §348.33; Dieselbe gegen William H. Dieterly §280; Harry I. Daly A Co. gegen Edward F. P. Burk §247.98; Emhardt und Bertrain gegen Charles Osse §208.04; George C. Metzger gegen Stanley C. Whittaker §421.33. Criminal-Gericht. (Vor Richter Swckbridge.) Diebstahl James Quinn, ein Tag Gefängniß; John Woolery, 90 Tage Siaats-Ar beitshaus; William Pearce, 1 Jahr Zuchthaus; David Weinberg, 20 Mo nate Gefängniß; Charles Willis, 30 Tage Gefängniß; George Bafford. der Obhut seines Vaters überwiesen; Charles Willis (Neger). 3 Monate Staats - Arbeitshaus; Franklin I. Hardesty und Thomas Downing, nicht schuldig; Joseph V<bb, suspen dirt. Raub George Anderson, 5 Jahre Zuchlhaus; William Whalen. 4 Jahre Zuchthaus. Angriff John H. l3 Tage Gefängniß. Ver stümmelung und Angriff John Heckman, Jahre Gefängniß. Un ordentliches Betragen George Lur ton, Chas. Stevenson Bennie Jones, Maggie Jones, Robert Jones, James Johnson und Sandy Carroll, abge wiesen; Bertie Boyer. Chas. Handy, nicht schuldig; Martha Tripp, 20 Tage Gefängniß; Fannie Jennifer, 30 Tage Gesängniß; John Jones und Annie Jones, 2 Monate Gefängniß; Daisy Jon.'s und Louisa Carroll. 30 Tage Gefängniß. Das Gericht oertagte sich bis Montag. Suprior-Ge richt. (Vor Richter Ritchie.) Zahlu'Ngsurtheile ausgestellt: Charles W. Stansbury gegen Josias S. Bowen, §816.09; I. Turnbull, jun., u. Co. gegen William McShane, §222.67; dieselben gegen Edwin Howland, §1297.70; Gebrü der Wickwire gegen George M. D. Ty ler, §653.72; Gebrüder Hang gegen die „Coast Pigeon C 0.." §143.03; C. Long gegen Joseph Meier. §603.47; N. Lehmann u, Bruder gegen George B. Johnston, §468.33; „Chequasset Lumber Co." gegen Lewis H. Robin son, jun., uiÄ> Waller P. Richardson, 5835.37; Picant u. Besson gegen Sa rah I. Cook. 5361.21; „Jul. Lans burgh Furniluve L: Carpet Co." gegen Samuel A. Nathans, H 699.46; H. u. H. W. Catherwood aegen Charles F. O'Conor, 5135.8-2; „Citizen's Natio nalbank von Baltimore" aegen John G. Gegner, H 177-49; „Salanee u. Grosjean Manusacturing Co." gegen I. Wilson Brown, §620.98; zusam men 57490.56. Wa i sen gerich t. (Vor den Richtern Wright, Naas und Riehl.) Zu Nachlaßverwaltern ern>annt im Falle von Louis Aidt Gustav F. Aidt und Charles A. Aidt. Inventar - Ver zeichnisse eingereicht im Falle von Fr. A. Kerchner. Verwaltungsberichte gutgeheißen im Falle von Susanna Hann, Louisa W. Klemm und Lucretia P. Clogg. Verkäufe ratifizirt im Fall von Susanna Hann, Lucretia R. Clogg, Geo. H. Clogg und Arthur Kil duff. Thomas Foley Hiskey wurde als Vormund für I. Harley ernannt. Common Pleas - Gericht. (Vor Richter Stockbridge.) Zah lungsbefehl erlassen: Fred. Wildey ge gen Hannah Küber für H 129.92. Tie Pasj-Ncgulationen. Für Reisende nach dem Auslande wichtige Bestimmungen auf Grund der Erhebungen Seitens der ver schiedenen diplomatischen und con sularischen Vertreter. Pässe werden nur an Bürger, und zwar vom Staatssekretär der Ver. Staaten, verabsolgt. Um einen Paß zu erhalten, muß man eine schriftliche Applikation in Form eines Affidavits nach dem „Se cretary of State" senden, welches ent halten muß: Geburtsort und -Datum, Beruf und Wohnung des Petenten, die Erklärung, daß er die Ver. Staa ten eine Zeit lang verlassen wolle und eine Personenbeschreibung mit folgen den Daten: Alter, Statur. Stirne, Augen. Nase. Mund, Kinn, Haar und Gesicht. Beizulegen ist das Zeugniß eines glaubwürdigen Zeugen über die Wahrheit der gemachten Angaben. Naturalisirte Bürger müssen ihre Bürgerpapiere beilegen und angeben, von welchem Hafen und auf welchem Schiffe sie sich nach Amerika einge schifft und wo sie seit ihrer Ankunft in Amerika gelebt haben, wo und von welchem Gericht sie das Bürgerpapier erhalten haben und daß sie mit der im Bürgerpapier genannten Person iden tisch sind. Wittwen und Kinder müssen diesel ben Daten bezüglich des Gatten oder Vaters vorlegen. Der Paß ist zwei Jahre gültig. Auf den Paß kann man auch seine Frau, seine minderjährigen Kinder und Dienstboten mitnehmen. Nach einemCongreß-Beschlusse sind die Paß-Regulationen der verschiede nen fremden Länder, soweit dieselben von den diplomatischen und konsula rischen Vertretern der Ver. Staaten im Auslande ermittelt werden tonn ten, in Buchform gedruckt und an die Congreßmitglieder vertheilt worden. Aus dieserßroschüre ist ersichtlich, daß Bürger der Ver. Staaten, wenn sie sich in's Ausland begeben, fast in allen Fällen gut thun, sich Pässe zu besor gen, da sie dadurch vielen Unannehm lichkeiten entgehen werden. Auch bei m Empfangnehmen von Briefschaften, Geldsendungen u. s. W.ist ein Paß das beste Legitationsmittel. Die Bestimmungen in den verschie denen Ländern lauten diesem Bericht zu Folge: Deutschland. Der Botschafter Uhl erklärt unter Anderem: „Ein amerikanischer Bür ger, welcher beabsichtigt, in Deutsch land auf einer Universität zu studi ren, ein Geschäft daselbst zu gründen oder sich längere Zeit aufzuhalten, be nöthigt, um seine Identität zu bewei sen, eines Passes. Qe st reich-Ungarn. Nach den Gesetzen des Kaiserreichs muß ein jeder Ausländer, welcher die Grenzen Oestreich - Ungarn's über schreitet. einen Paß besitzen, obgleich diese Bestimmung in gewoynlichen Fällen nicht durchgeführt wird. Per sonen, welche sich länger, als einige Monate in diesem Lande aufhalten, müssen einen Paß oder ähnliche Do kumente aufweisen, so daß ihre Na tionalität und Identität festgestellt werden kann. Schweiz. Fremde in der Schweiz brauchen keine Pässe vorzuweisen, jedoch wird angerathen, auch bei einem Besuche dieses Landes eine derartige Legiti mation mit sich zu führen. Hotelbesit zer sind in der Schweiz für ihre Gäste verantwortlich, jedoch müssen Fremde in Kosthäusern und Privatwohnun gen innerhalb dreißig Tagen ihre Pässe bei der Ortspolizei einreichen u. wird ihnen dann ein Aufenthalts-Be rechtigungsschein ausgefertigt. Aus länder können zu jeder Zeit ungehin dert wieder das Land verlassen. Niederlande und Besitzun gen. Ausländer müssen mit Pässen ver sehen sein, jedoch wird diese Maßre gel bei Touristen unter gewöhnlichen Umständen nicht angewendet. Nach ei nem Ausenthalt von zwei Monaten jedoch müssen sich Ausländer identifi ziren unv registriren lassen. Bei der Abreise ist die Vorzeigung eines Le gitimations-Papiers nicht erforder lich . In Guiana (Paramaribo) wer den nicht verlangt, ebenso auf Java (Batavia). Für S u m a t r a (Padang) bestehen dieselben Re geln, jedoch thut man Vorsichts halber gut. einen Paß mit sich zu führen. Frankreich und Besitzun gen. Hotelbesitzer, namentlich in kleinen Städten, fragen fremde Gaste in der Regel, ob sie Pässe besitzen, gleichfalls wird die Frage gestellt, trenn Briefe von der Post geholt werdi.n, ooer wenn Fremde in den Pfandhäusern Gegenstände verpfänden wollen. Aus länder müssen vierzehn Tage nach ih r?r Ankunft Dokumente vorlegen, durch welche sie ihre Nationalität, Ge burt und Stand nachweisen können. Ein Paß wird in den meisten Fällen hierzu als genügend betrachtet. Die Aufenthaltszeit ist auf fünf Jahre be schränkt, ein längerer Aufenthalt wird als erster Schritt für die Naturalisi rung betrachtet. Die Abreise kann, ohne eine Erklärung zu geben oder ei nen Paß vorzuzeigen, geschehen. —- In Algerien wird von Fremden, welche daselbst den Winter zubringen wollen, kein Paß verlangt. In ande ren Fällen müssen jedoch Ausländer innerhalb dreier Tage sich legitimiren. In Cochinchina (Saigon) besteht kein Paßzwang. Auf Gua deloupe (Westindien) können Aus länder gehen und kommen, wie es ih nen beliebt. Es besteht allerdings ein altes Gesetz, welches Pässe vorschreibt, jedoch wird das Gesetz vollständig au ßer Ächt gelassen. Mada gaskar (Tamatave) müssen sich die Ausländer in irgend einer Weise legi timiren. Pässe werden jedoch nicht verlangt. Neilende nach dem Innern Das SWDittel>"Nat!!m. 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Guatemala und Honduras. ffür Fremde existiren keine Paßvor schriften, jedoch wird von ihnen ver langt, daß sie sich bei dem Minister des Auswärtigen registriren lassen. Chile. Kein Paßzwang. Brasilien. Das Gesetz sagt, daß Fremde in Friedenszeiten jeder Zeit nach Bra lien, ohne einen Paß zu besitzen, kom men. von dort weiter abreisen oder sich daselbst aufhalten können. Nicaragua und Salvador. In "Friedenszeiten werden keine Pässe verlangt. Paraguay und Uruguay. Kein Paßzwang. Peru. Pässe werden nicht verlangt, jedoch wird Amerikanern angerathen, sich so fort nach ihrer Ankunft bei einem ame rikanischen Konsul zu registriren. Venezuela Ausländer müssen sich durch Pässe oder andere Dokumente legitimiren. Argentinien. In Argentinien bestehen keine Paß- Vorschriften,jedoch empfiehlt der ame rikanische Gesandte, daß Amerikaner sich Pässe mitnehmen, damit sie im Falle der jährlichen Mobilmachung der National-Garde und in anderen Fällen sich sofort zu legitimiren im Stande sind. San Domingo. Fremde in jedem Falle Pässe bei sich führen, welche den Ste mpel eines Konsuls dieser Republik tra gen. Sollte ein Ausländer nach San Domingo kommen, ohne einen Paß zu besitzen, kann er so lange fest gehalten werden, bis sich die Behörden in seinem Heimathslande Auskunft über ihn verschafft haben. Japan. In Japan ist nur dann ein Paß nothwendig, wenn Ausländer außer halb des sogenannten Vertrags - Di strikts reisen oder sich niederlassen wollen. Liberia. Keine Paßvorschriften. Griechenland. Obgleich Pässe gesetzlich vorgeschrie ben sind, findet das Gesetz nur auf verdächtige Personen Anwendung. Columbia. Bei'm Betreten des Landes brau chen Reisende keine Pässe vorzuweisen. Personen, welche sich jedoch daselbst niederlassen wollen, wird angerathen, sich mit Pässen zu versehen. Marokko. In Marokko bestehen keine Paßvor schriften, jedoch wird die Führung ei nes solchen angerathen. Serbien. Bei'm Betreten des Landes ist die Vorzeigung eines Passes vorgeschrie ben. P e r s i n. Nach dem Gesetz müssen Frem de ehe sie Persien betreten, mit einem Paß, welcher das Visa eines persischen Gesanden oder Konsuls trägt, verse hen sein. Diese Visa kann jedoch eventuell an der Grenze erlangt wer den. Italien. In Italien existiren keine Paßvor schristen. jedoch behält sich die Regie rung das Recht vor, in gegebenen Fäl len eine Legitimation von Ausländern zu verlangen. Rumänien. Auslander müssen bei der Ankunft und bei der Abreise Pässe vorweisen. Schweden und Norwegen. Kein Paßzwana. Portugal und Besitzung en. In Portugal werden von Fremede keine Pässe gefordert, jedoch verlangen die Schiffs-Agenten, wenn man per Schiff abreist, von den Reisenden den Ausweis, daß sie keine portugiesischen Unterthanen sind. Auf den Azo ren-Inseln (Fayal) und auf Madeira (Funchal) werden Pässe nw)t benöthigt. In M o z a m b i q u e hingegen müssen sich Ausländer, welche sich daselbst niederlassen, einen von einem portugiesischen Konsul vi sirten Paß, ehe sie den Hafen ihres Heimathlandes verlassen besorgen, um in der Kolonie Aufenthalt nehmen zu können. Andere Legitimations- Papiere sind jedoch ebenfalls zulässig. Lei der Abreise muß ein Paß vorge zeigt werden. Belgien. Von Reisenden oder Fremdin. wel che sich in Belgien aushalten, wird ein Paß nicht verlangt, nur müssen die selben ihren Namen, Stand und Rei seziel in die Fremdenbücher der Ho tels oder Kosthäuser eintragen. Die jenigen, welche sich permanent daselbst niederlassen wollen, müssen sich in ir gend einer Weise legitimirtn. Da die geforderte Legitimation in dem Passe vollständig enthalten ist. wird angera then, sich bei'm Besuche daselbst mit einem Passe zu versehen. Dänemark und Besitzung gen. Bei'm Betreten des Landes werden reine Pässe verlangt. Eigenthümer von Hotels und Kosthäusern müssen die Ankunft und Abreise aller Frem den bei der Polizei anmelden. Die Abreise kann ungehindert nach Belie ben geschehen. —Aus St. Thomas (Westindien) werden bei der Landung ebenfalls keine Pässe abgefordert, je doch müssen Ausländer, wenn sie sich länger, als 48 Stunden daselbst auf gehalten haben, zur Abreise sich einen Paß von der Ortsvolnei verschaffen, s i tz u n g e n. In dem vereinigten Königreich und sämmtlichen Kolonie' werden von der Regierung von Ausländern Pässe nicht verlangt. Reisende, welche sich von Aden (Arabien) aus in's Inne re, d. h. nach türkischen Besitzungen oder den gegenüber liegenden franzö sischen oder italienischen Kolonie' be geben, werden darauf aufmerksam ge macht. daß daselbst Paßvorschriften existiren. Wer nach Gibraltar reist, tbut gut. sich einen Paß mitzu nehmen, um sich jeder Zeit, sollte es verlangt werden, ausweisen zu kön nen. Korea. Nur bei'm Reisen im Innern des Landes müssen Ausländer Pässe des amerikanischen Gesandten oder von der koreanischen Regierung vorzeigen. Transvaal. Von einem Konsul der Republik vi sirte Pässe müssen vorgezeigt werden, jedoch kann das Betreten des Landes auch dann gestattet werden, wenn sich die betreffende Person in anderer Wei se legitimirt. Die Ausländer erhal ten einen Aufenthalt-j - Paß ausgefer tigt. Rußland. Ausländer müssen in Nußlank er nen von der russischen Gesandtschas oder von dem Konsulat Visiten Paj an der Grenze vorzeigen. Israelitel darf der Besuch Rußland's verweht werden, falls sie jedoch auswärtig Handelshäuser oder Banken vertreten, können sie nach gewissen Theilen Ruß land's reisen. Noch Ankunft in Ruß land wird dem Ausländer ein Aufent halts-Paß ausgestellt. Bei der Ab reise muß dieser russische Paß wiede rum abgegeben und für einen Abreise- Paß umgetauscht werden. China. In China bestehen bei der Landung keine Paßvorschriften, jedoch thu! man besser, eine derartige Legitima tion mit sich zu führen. Bei'm Reifen im Innern jedoch ist ein von der Ge sandtschaft ausgestellter Paß unerläß lich. Bei der Abreise ist kein Patz nothwendig. C o st a R i c a. Keine Paßvorschriften. B o l i v i a. Nur in Kriegszeiten müssen sich Fremde bei der Polizei ausweisen sonst ist in keinem Falle das Führer eines Passes vorgeschrieben. Haiti. Bei der Landung müssen sich Frem de durch Pässe oder andere Dokumente legitimiren. Am Besten läßt man sich den Paß von einem Konsul dieses Landes vor der Abreise Visiren. Per sonen, welche Haiti verlassen wollen, müs'en ihre Abreise drü Tage vorher bei der Polizei anmelden. In man chen Fällen genügt eine solche Anmel dung auch 24 Stunden vor der Ab reise. Großbritannien und Ne tz a w a i i. Fremde benöthigen in dieser Re publik keiner Pässe, jedoch ist es Vor schrift, daß man sich bei der Abreise von dort vom Steueramte in Honolu lu einen Paß besorgt. Türkei und Besitzungen. Vom Botschafter in Constantinobel ist kein Bericht eingegangen, jedoch theilt der Konsul in Jerusalem mit, daß Ausländer von türkischen Ge sandtschaften visirte Pässe besitzen müssen, um türkisch Besitzungen be treten zu dürfen.Ausgenommen hier von sind die Länder, woselbst die Tür kei keine divlomatischen oder konsula rischen Vertreter besitzt. —In E g Y v t e n (Cairo) und Syrien (Jerusa lem) können Frenide, ohne daß ihnen eine Stras-Kolonie existirt. ist es räthlich, daselbst mit einem Passe ver sehen zu sein. Empfohlen Pottcrin Berlin. ! Unzuntb - lichteten. Zantal-Siisq st in Kaxs-In auf! W wettben der Name löcjchricdcn il, ohne M dies sind keine cchl, lM Raine's Hallen, Her,n der ad del,e . e? ihree cenrraltn tag ,rörn Netere vrsamlu>e et. stn Gcstllschlittkn, Vereine, Ageuo. v. tu vermleth!. Dushmie-Posten-Httllr Neu ren!i nv au>esttt, nru iantdoden in der Trat. Bülzne, ?peisi!a!, Va?, Wrdr?en . Zimmer <k für iZonzerte, Bälle le. Anmeldungen eise in er Exseditl de <rresondeatea- enrgezen eoommin. Delet.lie die .Pusdane-Piften-Halle uq cde l NtU,