Newspaper Page Text
Aus der Bundeshauptstadt. Der Secretär des Innern, Teller, hat die ihm vom Commissär des Generallandamtes unterbreitete Forderung derNord-Pacific Eijenbahnßesellschast, daß die Regierung die der Gesellschaft zur Entschädigung für BexitS besiedelt vorgefundene Sectionen Äes ihr geschenkten Landstrichs, außerhalb ÄeS letzteren angewiesenen Ländereien der Befiedelnng sammt und sonders entziehe, abgewiesen, dagegen hat er die vom „Auf ihre Frage, bereits Ven sollen, habe Eom- missär bereits verfügte Entziehung sol cher Ländereien gutgeheißen. Er ich sagt: ob die der Besiedlung entzogenen Ländereien dies blei zu che erwidern, daß sol Entziehungen vorderhand aufrecht zu wenigstens erhalten sind. Ich bin ferner der Ansicht, daß Sie auch fernerhin die seS Verfahren innerhalb der Grenzen der ersten Entschädigung beobachten sollten. Hagegen muß ich mich weigern, dem Ar. Luchen der Gesellschaft, auch die Lände Teten innerhalb der Grenzen der Nach- trags-Entschädigung in den Territorien her Befiedelung zu entziehen, zu eutspre -chen. Die nächsten dieser Ländereieu .sind fünfzig, und die entferntesten sechzig Meilen von der Bahnlinie belegen, und ich glaube nicht, daß die Gesellschaft ge nöthigt sein wird, zu diesen Ländereien zu greifen, um sich schadlos zu halten. 6#tc dies dennoch der Fall seilt so wird innerhalb dieser Grenzen noch Land ge nug Wg sein, um die Gesellschaft in dvtt Stand zu setzen, jeden Fuß Land zu dc kommen, zu welchem sie kraft der Scheu kun gsaete berechtigt ist." »New York. 17. Mai. Alice Zun mermann, die junge und hochgebildete .Iran des Künstlers Franz Zimmermann, hat heute ihr erst 12 Tage altes Kind, ein Mädchen, getsdtet und dann ihre Mutter umzubringen versucht. Einige. Tage vor ihrer Niederkunft hatte sie ge gen Gatten, Mutter, kurz gegen Jeder mann in ihrer Umgebung eine Abnei gung gefaßt und als das Kind geboren war, übertrüg sie ihren krankhaften Haß auch auf dieses. Heute schickte sie iuv Mutter unter irgend einem Vorwaude aus dem Zimmer, und kaum hatte diesel be sich entfernt, als das unglückliche Weib «ach einer Scheere griff und sie dem Kin de in den Hals stieß. Sodann stürzte sie sich mit demselben Instrument auf die eben wieder hereintretende Mutier, ium iü aber überwältigt. Sie wird einem Hrrenhause übergeben werden. Columbns, Ohio.—„Der Westbote" schreibt: „Am ^Sonntag Morgen (13. Mai) kurz vor elf Uhr rief die Alarm glocke das gesammte Feuerdrpartement Nach der gooßen Methodistenkirche, an Nord-Hochstraße zwischen Gay und Long, di unter dem Namen „Wesley Chapel" 'bekannt war. Wie es scheint, war der Bodenraum in der Nähe des nördlichen Thurmes durch einen fehlerhaften Rauch fang in Brand gesteckt worden. Wie uns versichert wurde, hätte das Gebäude unter verständiger Leitung mit sehr ge ringem Berlust gerettet werden können, -aber der Chef des Feuerdepartements scheint einmal wieder den Kopf verloren Straßenpflaster bis zur Spitze dieses "Thurmes mag etwa 165 Fuß betragen haben. Der kleinere Thurm war eben^ falls rasch in Flammen eingehüllt und al le Versuche, den oberen Theil deS Ge bäudes W retten, erwiesen sich als frucht los. Nur etwa ein Dutzend Leute hat ten sich in der Kirche zum Gottesdienst versammelt, als das Feuer ausbrach, und es ist ein Glück zu nennen, daß die zahl reiche Gemeinde sich an diesem Morgen etwas verspätete, sonst würde ohne Zwei fei ein großer Menschenverlust zu bekla gen gewesen sein. Der Gesammtverlust wird auf •10,000 geschätzt und ist durch Versicherung gedeckt. Die Gemeinde wird wahrscheinlich ans Hayden's Grund stück, Ecke der Brvad- und der Vierten Straße, das sie für *32,000 kaufen kann, «ine neue Kirche bauen. Die abgebrann te Kirche wurde in 1846 gebaut. Galveston, Texas, 18. Mai. Eine Specialdepesche aus Denison berichtet der „NewS": Gestern Abend gegen 10 Uhr brauste ein Wirbelsturm über die Westseite der Stadt. Ein kleines Haus in welchem James Burch wohnte, wurde stört. Das aus Backstein erbaute Wohn haus des Herrn MeMnStry wurde nie dergerissen und Frau McMnstry rntd de ren Mutter wurden unter den Trüm mern begraben. Das Gebäude, welches als SchulhauS für Farbige dient, wurde aus seinen Vrundvesten gerissen und schwer beschädigt. Bielen andern Ge bänden erging es ahnlich. Zäune und Schattenbäume wurden umgerissen. Der Wirbelwind dauerte nur eine Minute, aber noch lange nachher regnete es heftig. Detroit, Mich. Zu Owessa, Mich., wurde dieser Tage ein Dr. Beckwith von dem Zuchthengste „Louis Napoleon", der aus seinem Stalle ausgebrochen war, an gefallen. Der Doktor, welcher auf seinem Bnggysaß, suchte das wüthende Thier mtt der Peitsche fortzutreiben konnte aber nicht verhindern, daß es seinem Pferde schwere Verletzungen beibrachte und das Bngqy demolirte. Er selbst konnte sich nur durch einen fiihjtcn Sprung vor einem Hufschlage retten. Jackson, Miss., 17. Mai. Ge stern hat in PittHboro im Connty Cal honn, Miss., Henry Fleming einen vor zwei Jahren Verübten Mord mit dem ode am Galgen gebüßt.. Er zeigte sich bei der Hinrichtung völlig gefaßt. Un ier dem Galgen machte er den Versuch, «[ich mit einem Taschenmesser das Leben zu nehmen, brachte sich ober mir eine un bedeutende Wunde bei. Victoria, B.' C., 17. Mai. Einer Meldung von dem Festlande zufolge ge riciljen dieser Tage Weiße mit Chinesen in Streit und vertrieben sie mit ihren Spitzhaneu. In der darauf folgenden Nacht wurden die Chinesen in ihrem La ger im Schlafe von einer Bande mit Knütteln bewaffneter Weißer überfallen und, ci» sie aus ihren Hütten eilten, im Dunkeln niedergeschlagen. Neun dersel 6en blieben als wdt liegen. Darauf zündeten die Weißen das Chinesenlager an und sagen ab. Die Fvok erlog am folgenden Morgen den erlittenen Ver letznngen. Äie Chinesen ließen aus Lyton Wagen kommen, nm ihre Tobten und Verwundeten dorthin zu schaffen, aber kein dortiger weißer Arzt war ge neigt, den Verwundeten Beistand zu lei sten. Ein chinesischer Arzt aus Iale be hauptet, daß noch drei der Verwundeten sterben werden. Neun Chinesen waren am Kopfe schwer verwundet einem der selbe« quoll das Gehirn aus der Wunde. Der Leichenbeschau^ war außer Stande, Aerzte zu einer Untersuchung der Leiche des Ermordeten herbeizuführen. Chicago, 18. Mai. Ein entsetzli cher Unglücks fall ereignete sich gestern Vormittag gegen 10 Uhr in der Stuhl fabrik von Philips & Leidenstein, No 21 Superiorstr. Ein etwa 60jähriger Mann, dessen Name unbekannt ist und von dem man nur weiß, daß er früher in der Wa genfabrik No. 16 Ost Chicago Ave. be schästigt war, kam in das Geschäft von Philips & Leidenstein, um sich nach beit zn zuhaben, und bald stand der große Thurm stge. Dieselbe schnitt dem Manne den in Flammen, brach unter seiner eigenen Kopf fast ganz ab, so daß er augeublick Schwere zusammen, stürzte durch das lich eine Leiche war. Die irdischen Ue Dach und die Decke und fegte Alles vor Arreste des auf so schreckliche Weise ums sich her. Die Entfernung tzsn dem geben Gekommenen, wurden nach der zu Atomen zerschmettert. Frau Burch denn diese halten ihre Versprechungen und Kind wurden schwer verletzt. Die Wir können aber nach weiter gehen und Baptisten-Kirche wurde vollständig zer-! auch die Namensverzeichnisse des Staats- Ar erkundigen. Während er durch die Fabrikräume schritt, glitt er aus und fiel unglücklicher Weise mit dem Kopfe gegen eine im Gan§e befindliche KreiS^ Mergue gebracht. Gestern Abend wur de in dem Verstorbenen der Wagenbauer Fritz Winecke, welcher in No. 41 Si gelstr. wohnt, erkannt. Aus Maine. Im Staate Maine lebt noch der kleine Stamm der Parsa maqnoddy-Jndianer.. Ein Angehört ger dieses Stammes stand dort kürzlich unter der Anklage der Uebertrctung der Jagdgesetze vor Gericht. Er führte vor den Geschworenen seine Vertheidigung selbst, wies Verträge mit dcr Bundesre gierung und dem Staate Massachusetts vor, letztere Verträge aus der Zeit, als Maine noch ein Bestandtheil von Massa chusetts war, und zeigt«1, daß diese Ver träge unter gewissen Bedingungen den Indianern das Recht einräumen, ohne alle Belästigung zn jagen und zu fischen Dann tagte er: „Man prüfe die Na mensverzeichnisse der Gefängnisse von Piscataquis Eouuty, wo unser Stamm wohnt, und man wird finden, daß. sich dort nie ein Indianer befand, welcher des Raubes «der irgend eines andern Verbrechens angeklagt war. Nicht ein einziger Indianer, ich versichere Sie, die Zuchthauses, durchsehen, das Resultat ist dasselbe—kein Indianer unseres Stam mes war jemals auf die Anklage eines Verbrechens dort. Saturn nicht? Weil fie ihre Verträge halten, während Eure Leute sich durch Lügen von ihnen lossagen." Die Geschworenen sprachen die wackere Rothhaut frei. Boston, Mass. Ein Expreßzug der Boston und Montreal Eisenbahn ent gleiste bei East Granville, Bt., in Folge einer falschgestellten Weiche und fuhr mit aller Gewalt in das Bahngebäude hin ein. Letzteres wurde stark demolirt, eben so wie die Maschine und verschiedene Wagen des verunglückten Zuges. Auch ohne verschiedene schwere^ vielleicht tödt liche Verletzungen sollte es nicht abgehen. Der Ingenieur, Thomas Busch mit Na meu, erlitt schwere Quetschungen am Rückgrat und eine Frau Lucia Spalding, welche zur Zeit, als das Unglück statt fand, gerade auf der Platform stand, wurde mit solcher Wucht gegen eine Mau er geschleudert, daß sie vermutlich ster ben wird. Die Passagiere kamen, von einigen leichten Hautabschürpfungen ab gesehen, mit dem bloßen Schrecken davon. Zwei Weichensteller, welche die betreffen de Weiche offen ließen, trifft die Schuld an dem Unglücksfall. a Deutsches Reich. Berlin, A. Mai. Der Kaiser ist mit der Großherzogin von Baden gestern Morgen kurz nach 9 Uhr wohlbehalten von Wiesbaden hierher zurückgekehrt. Der Reichskanzler leidet seit einigen Ta gen wieder an äußerst heftigen Gesichts schmerzen, welche durch den Wechsel in der Witterung hervorgerufen zu sein scheinen und ihm jede Thätigkeit, na mentlich wenn dieselbe mit Schreiben verbunden ist, sehr erschweren. Die Schmerzen treten in derselben Art wie früher auf. Eine Verschlimmerung des allgemeinen Gesundheitszustandes des Fürsten hat nicht stattgefunden, aber diese seit langer Zeit andauernden heftigen Schmerzen wirken sehr verstimmend auf seinen ganzen Zustand. Gotha. Ein Begräbniß unter Bei fügung eines Rettungsapparates für Scheintobte hat kurzlich hier stattgefun den. Eine Frau Hartmann wurdsbeer digt, an deren Sarg zum ersten Mal ein Ikettungsapparat für ©cheintoöte ange bracht und in die Erde mit eingössen wurde. Der obere Theil des Apparates, in welchem ein elektrisches Läutewerk sich befindet, das'durch einen in der Hand des Todten liegenden Zug in sehr geräusch volle und stundenlang anhaltende Bewe gung gesetzt werden kann, bleibt oSerhalb der Erde, so daß man ihn jedeszeit be obachten kann. War der Beerdigte wirk lich nur fcheintadt, dann muß beim Er wachen seine Hand unter allen Umständen den Zug in Bewegung setzen durch die ein am obere» Theile des Apparates be endliches Thürchen aufspringt und da» Läutewerk so anregt, daß man dasselbe ziemlich weit hören kann. Ab« »b dann toch Zeit ist, ihn lebendig auszugraben keht dahin! In Amerika ward einmal vorgeschlagen, durch den Savgdeckel na der Oberfläche eine Röhre zu führen, boß der lebendig Begraben« nicht zu er! sticken brauche, ehe er ausgegraben wer! den könne. Oefterreich-N«garn Aus Ungarn, 19. April. Ich teressirt man sich in Deutschland für die weniger zahlreichen Stammesgeuossen in fremden Landen, wie sollte man sich nicht intcressiren für die zwei Millionen Deut schein Ung-rn? Und der vergebliche Vernichtnngskampf, welchen das Magya renthutn gegen das Deutschthum unter nommen, gilt in erster Linie der Vernich tung einer mehrhundertjährigen Cultnr, welche deutsch war und noch immer deutsch ist. Alles, was in Ungarn auf Bildung Anspruch hat, spricht deutsch. Die 15 Millionen Einwohner der Länder drt ungarischen Krone könnten sich unter sich gar nicht verständigen, wenn die deutsche Sprache nicht die Vermittlungssprache wäre, und bei dieser Sachlage will man es noch als eine Großymth betrachten, daß man die deutsche Sprache in den Mittelschulen als obligaten Lehrgegen stand belassen hat! Für den Handel, für Gewerbe, für den ganzen Berkehr ist ttn die Keuntniß der deutschen Sprache ein so nothwendiges Mittel, daß man sich ohne dieselbe in Ungarn gar nicht rüh ren kann. Serbische, rumänische Han delsleute führen ihre Handeybücher, ihre Correspondenzen ausschließlich in freut» scher Sprache. Kra»kreich. ris, 29. April. Der „Figaro" hatte den Gedanken ausgesprochen, Frank reich mit Deutschland zu versöhnen. 'Das Leiborgan Waldeck-Ronssean's läßt nun dem gegenüber sich folgendermaßen ans: „Man will die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland die Versöh nung zwischen den Siegern von 1871 und den Besiegten! Zwölf Jahre sind verslos seit? die Erinnerung lebt in unseren Her zeit, die ewige Trauer verdüstert unser Lebe« aber wir richten unsere Augen auf die Zukunft wir lasse» unsere Km der die Lehren der ewigen Gerechtigkeit lernen. Eine Sache mildert unsere Bit terkeit wir haben unsere Ehre bewahrt. Besiegt, aber stolz geduldig, aber furcht bar! Man wußte dieses im Ausland man achtet Frankreich die Größe seines Patriotismus löschte für Europa den Glanz de? Siege Deutschlandstzms. Die es war schön. Und nun kommt Paris, 39. April. Die Ovleanisten angen an, ungeduldig zu werdemüber das unthätige Verhalten der Prinzen des Hauses Orleans. In einem hier viel besprochenen Artikel des ,Solew hat des en Directory Herve, einer der befähigt en Journalisten der orleanistischen Par tei, dieser Ungeduld vorgestern mit" der Mahnung Ausdruck verliehen, die Prin zen v»n OÄeans, insbesondere der ge genwärtig aus seinen Gütern in Sicilien weilende Duc d'Äumale, möchten ihrer bisherigen Unthätigfeit doch endlich ent tagen und sich zu einer beschlossenen That zur Rettung« des Vaterlandes aufraffen. In was diese entschlossene That bestehen soll, wurde-dabei zwar nicht ausdrücklich gesagt, doH läßt sich dieselbe unschwer er rathen. Gin Theil der orleanistischen Presse erwiderte, die Prinzen wn Orleans hätten seit ihrem Gang nach Frohsdorf, d. h. deren Anerkennung de& königlichen Vorrechtes des Grafen von Chambord, Paris, 26. April. auf Ergreifen der Initiative verzichtet, „womöglich" eine republikanische Regie Graf Ehambord selbst müsse den ersten rungsfornt in Rußland einzuführen. In Schritt-thun. Diesen Einwand will Her-Smolensk sind sehr wichtig? Schriftstücke ve aber nicht ganz gelten lassen. Er ta- aufgefunden worden, aus welchen hervor» delt auch die Lässigkeit Chambord's aber geht, daß der Ausbruch der Verschwörung wenn-dessen Verhalten tadelnswerth sei. gleich, Gestern Abend um 8£ Uhr, kurz vor Beginn der B»r stellnng, fand im „Theatre de l'Ambign" eine furchtbare Explosion statt. Das An kleidezimmer der Figuranten hatte sich infolge deS Springms eines Rohrs mit Gas angefüllt und, als der Figurant Aime die-Thür aufgeschlossen rnid mit einem Streichholz die Lampen anstecken wollte, entzündete sich das Gas mit ei nem fürchterlichen Knall. Die Gewalt der Explosion war so stark, daß die Decke einstürzte und zwei Ankleidezimmer so fort in Flammen standen. Schnelle Hül se war da und das Feuer wurde in knr zer Zeit gelöscht. Leider wurden außer Aime noch 14 andere Figuranten schwer verletzt. Britisches Reich. London, 2. Mai. Die Patt Mall Gazette erfährt, es seien mehreren FW men in der Nähe der St. PaulS-Kathedra le anonyme Schreiben deS Inhalts zuge gangen, daß beabsichtigt sei, die Kathedra le und andere große Gebünde in die Luft.ihres Landes Empfehlungen zu sprengen, um das Blut der irischen Patriotenzurächen. -^5 Dublin, 18. Mai. Daniel Eurley, der Zweite der wegen Ermordung von Cavendish ündBurke Berurtheilten, wur de heute Morgen um 8 Uhr im Kilmair ham Gefängniß gehängt. Letzteres war ähnlich, wie bei Brady'S Hinrichtung am Montag, von einer starken Militärah Heilung umgeben. Kennedy eine standen, ein Mann, der ehemals der Höfling des Dummkopfs Napoleon III. war, der mit ihm "a Berlin!'' rief, der wie sein ehe maliger Souverän ein Abenteurer ist, und sagt, daß ihm der Friede mib Deutsch land nicht mehr genüge und er die Ver höhnung mit Deutschland verlange. Wer wagt so zu sprechen? Wer beschimpft auf solche Weife die Besiegten? Ein Herr Magnard, ein beliebiger Belgier, der letz te der Zeittmgsschreiber, der seine Feder wohlfeil verkauft! Es gehört mehr dazu, um die Würde Frankreichs zu verletzen." So das Organ eines der Großen des jeutigeu französischen Eabinets. Dessen Sprache thut zur Genüge dar, daß die politischen Führer Frankreichs nach wie vor nur die Rachegedanken schüren. und Pater O'Reilly erschienen frühzeitig im Gefäna niß, um mit dem Berurtheilten zu Darauf fand in der Kapelle in Nprt des Gouverneurs und der eine Messe statt, bei beten Gegen- Wärter welcher Curley das Gelegenheit Abendmahl erhielt, Anzahl von auf während Weibern, die draußen den Knieeu lagen und für das Seelenheil des Sterbenden Litaneien fangen. Als die schwarze Flagge an kündigte, daß die Execution stattgefunden, entblößte die Tausende von Köpfen zäh lende Menge außerhalb des Gefängnisses das Haupt und gab ihres Sympathie für den Gerichteten durch Murmeln Ans druck. In einem benachbarten Garten befanden sich Curleys Verwandte, wäy rend sein Vater ans den Knieeu lag und für das Seelenheil seines Sohnes betete. Späte? verlief sich die Mettp ruhig. Cur ley ftisg, ohne viel Hülfe zu brauchen, ans das Schaffst, schien resignirt, aber nicht ganz fest. Gleichwohl weigerte er sich, be züglich des Verbrechens, für welches er gehängt wurde, Angaben zu machen Sein Tod war ein augenMidtichcr. Iu einem Briefe, welchen er au seine Gattin geschrieben hatte, sagte Curley: „Ich werde mein Geheimniß ntit mir iu's Grab nehmen und es denen zum Nutzen zurücklassen, welche in Freiheit sind. Ich werde in Frieden sterben und meinen Feinden, vergeben. «usftscheS Reich. I Petersburg.—Der Wiener „Presse" wird aus Petersburg unter dem 29. Apn Folgendes berichtet. „Am letzten Dien stag wurden hier in aller Stille acht Of fiziere verhaftet, darunter ein Oberst, Lehrer an der Konflantinow-Jlmkerschu le, zwei Artillerie-Offiziere und drei Ma rineoffiziere. Vorher hatte man in SmolenSk sechzehn Personen, batiou die Mehrzahl Artillerie-Offiziere, verhaftet. Gleichzeitig sind Verhaftungen Perm und Jekaterinoslaw vorgenommen wor den. Man ist, wie es heißt, einer ziem lich weitverbreiteten Militär Verschwö rung aus die Spur gekommen. Me Verschworenen standen mit den früljeicu Terroristen in engen Beziehungen 1111? hatten.ihre eigenen Executiv-Kommittecs gebildet. Das Hauptkommittee scheint seinen Sitz in Smolensk ausgeschlagen zu haben, während die Kommittees in Petersburg, Perm und Jekaterinoslaw nur Filialen waren. Der Zweck der Verschwörung soll der Umsturz des Cza renthums gewesen sein und direkt die Dynastie Romanow bedroht haben fer ner war es die Absicht der Verschwörer, nachdem 5ie so sei das der Orleanisten. geradezu un-j jde» hktte und die Krönungsseste abge verzeihlich. Unserer Anficht nach liegt die Hauptschuld an der Ohnmacht u»d Zerfahrenheit der monrachiftifchen Pari teitn, weniger an den Protzen als an den Mitglieder der Partei selbst, die von Am fang an zu wenig das Sprüchwort Te herzigt haben: Einigkeit macht stark. Krönung stattgefun- schloffen waren, beginnen sollte. Bie Krönung selbst sollte weder von den Ter misten, noch von anderen Revolutio nären gestört werden. In Petersburg ginge» die Verhastungxn ganz still vor sich nur in Smolensk, wurde von beiden Seiten geschossen. Dort fand man auch eine große Anzahl der neu verbesserten Wurfgeschosse mit Dynamitladung." Petersburg, 25. April. Die Krö nung findet am 27. Mai statt. Früher schwankte man noch zwischen den verschie denen Maisonntagen, nun ist der auf den 27. fallende Sonntag auserkoren worden Der Kaiser bleibt bis zum 11. Juni in Moskau, wohin er sich bereits in der er sten Maiwoche begibt. In Petersburg werden für 'den Einzug des Zaren an sehnliche Vorbereitungen getroffen und es scheint, daß man keine materiellen Opfer scheuen wird, um nicht hinter der ersten Residenz zurückzubleiben. Von der Pres se fetten, so ist eS wenigstens vorläufig bestimmt, nicht mehr als 40 Vertreter zugelassen werden jüdische Beruhter statter werden, so heißt es, keine Einlaß karten erhalten überhaupt will man die jüdische Presse, ihrer feindlichen Gesin nung wegen vollkommen ausschließen. Berichterstatter ausländischer Blätter ha bat steh ,.VJ tt von den russischen Botschaften z.i verschaf feu ohne solche wird ihnen der Zutritt zu den Feierlichkeiten nicht gestattet. Schwede« und Norwegen 5 Stockholm, 30. April. In der zweiten Kammer gelangte heute der An trag eines Deputaten auf Neutralisirung Schwedens zur Berathung. Der Mini ster deS Answärtigen, Baron Hochschild, erklärter es sei allen Regierungen be- kannt, däH die vereinigten Königreiche den Borsatz hätten, in keinem anderes Falle in einen Krieg sich einzulassen, als wenn es sich um den Schutz ihrer Selb ständigkeit handle, er könne al& Gerüch te von heimlichen Verträgen Schweden Norwegens und von dynastischen Heber einfünften auf das Bestimmteste für im begründet erklären. Der Antrag wurde von der Kammer mit großer Mehrheit abgelehnt. Aegypten. Port Said)., 29. April. Anläßlich der religiösen Feierlichkeiten bei Gelegen heit des griechischen Osterfestes kam es hier zwischen der griechischen und arabi schen Bevölkerung zn Streitigkeiten und Thätlichkeiten, wobei mehrere Personen —sowohl Griechen und Araber, wie auch ägyptische Gensdarmen, welche die Rnhe wiederherzustellen suchten, getödtet oder verwundet wurden. Zum Schutze der griechischen Kirche bildeten englische Trup pen und englische Mairosen von dem eng tischen Kanonenboot Fcilcsn eine Posten inie der griechische Comul flüchtete sich an Bord des Faleo -, die Rnhe wurde chließlich wiederhergestellt. Unter der Bevölkernng herrscht aber noch große Er regung. Knrze ftochrichtet»* Am Sonntag, den 13. Mai, siel fnßhoch Schnee in Deadwood, Dakota. Auch Alexandria im Connty Dong las unseres Staates hat seinen „boom" Hänser wachsen dort, wie die „Post" chreibt, gleich Pilzen ans der Erde. Am 21. April feierte die Stadt Rom in aller Stille ihren 2J37. Geburtstag. Der vielgenannte Mörder Charles F. Kring, welcher vor acht Jahren seine Äeliebte, Dora Krömser, erschoß und danit einen höchst nierüvürdigen Proceß hatte, ist am Duinterstagfim St..Joseph's Hospital zu St. Louis gestorben. Ts wird beabsichtigt, ein Telegra phenkabel von Euba über Bcrnuida und ie Azoren nach Spanien zn legen. Während der rönnng?• toienich!eiteit in Moskau werden gegen 450 Geheimpo lizisten auf.den Bein-m sein. In Cabot, in Missntri,.ist man auf eine reiche Petrolenm-Ader «^stoßen. Jeff., Davis macht ans dem Wege znr Genesung schnelle Fortschritte. Zu Bangor, in Maine, hat unter zahlreiche Betheiligv.ng deÄ Bürgerschaft die Beerdigung des ehemaligen Gonver nenrs Washbnrn stattgefunden. Amerikanisck)e Temperenzblätter ver theidigßn jetzt offen das Opiumlaster im Gegensätze zum Laster der Trunksucht sie Wispelt wohl, warum. Die Maul- und Klauenseuche hat seit Januar eine solche Ausdehnung i» der Schweiz genommen, daß nur noch wenige Cantone davon verschont gebliebkn sind. Der. Bundesrath hat jetzt Maßregeln ergriffen. Geschäfts erössnung der Gebrüder Dörner. Obige Airma wünscht hiermit dem geehrt ten Publikum die Anzeige zu machen, datz dieselbe a 15. a in Meyer's Gebäude, der kath. Kirche gegenüber, ein neues Grscsrie Geschäft eröffnen und daselbst einen großen und frischen BerraLH von jeder Art Groceries an Hand halten und dieselben zu billigen Preisen verkaufen wird. Farmprodukte werden in Tausch angenommen, sprechet vor. Gebeüd erDörner. 203m STATE OF MINNESOTA SS. Countj of Stearns. In Probate Courti SPECIAL TERM, May I th 1883. In the Matter, of the Estate of F. A. Lewis, deceased. On reading and filing the petition of Edward Simonton, adiainistrutor of the estate of F.A.Lewis deceased, representing among other tbings, that be hu fully «dminiieored said estate, and praji*: thatatimeandplace.be fixoä ioi uMüc «ing aÄ allowing his accouu'. of -ins aumüiisim-ion, ani for the assignment of the residue of said estate t» heirs, It is ordered, that said account be examlned, and petition heard, Lhe Judge of ihis Court, oa Satarday the 2nd day of June A.D. 13S3, at 2 o'cloclc P. M. at the Probate Otiice in said Conntr. And it is further ordered. that notif thereof ba givento all persona iate-^u-1, bv Publishing copy of thto order for Ihre sueoessive weeks prior to said day of hearing, in "Der Nordstern" a weekly newspaper printed and published at St. Cloud in stld Connty. Dated atSt Cloud, the 7th day of May A»». 1883. By the Ceurt, PETER P.KICK, Judge ofProbbte. 29-3 of Stearns county, Minnesota.