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Der Nordstern. [volume] (St. Cloud, Minn.) 1874-1931, December 31, 1884, Image 7

Image and text provided by Minnesota Historical Society; Saint Paul, MN

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Eisenbahn Fahrplan.
Paul, MinneapolS und Manitoba
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St. Cloud & Hinckley Zweiglinie.
Ceftlich. Westlich
^20 N. M. Hinckley 6-20 91.3Ä
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Moray 7-55
vround House- 8*0
1130 V.M.
Milaca 9-35
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Bridaman 9-55
Oak Part 10-25
St. Francis 10-40
Foley 10-50
Sidma No. 3 11*35
St. Cloud 11*50
Westliche Linie.
Oestlich.
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St. Michaels
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St. Cloud
Clearwater Zweiglinie.
Westlich. Oestlich.
Jfo-05 Nachm. MinUeapolis *11-20 Borm
TO Offeo 10-15
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80 St. Cloud 6-00
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Paul und St. Cloud Aceommodatwn.
daZstlich. Oestlich.
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Elk River 8-42
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gel. Paul u. Minneapolis
icr La Crosse tmt» Milwaukee
nach
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allen Punkten der Oststaaten u. Canada.
z'Sie ist die etttjtge Linie, die unter et er
s,,rwalmng und Beaufsichtigung steht zwi*
'n St. Paul und Chicago und sie ist die
feinsten und besten eingerichtete Bahn im
:zen Nordwesten. Sie ist die einzige Bahn,
Hullman'sche Schlafwagen und Rauch
'U iictte führt über die „River Bank Route,"
*n den Ufern des Lake Pipin und des schö
en Mississippi-StromeS bis nach Milwaukee
zur Chicago. Die Züge haben Verbindung
fit denen der nördlichen Bahnen am großen
Union Bahnhof in St. Paul. Kein Wechsel
tz:r Wagen oder Klassen zwischen St. Paul
Chicago. Die feinsten Speise-Säle der
Helt und auf der Bahn zwischen St. Paul
s-Hssd Chicago.
Wegen BilletS für die ganze Tour, Fahr
iSänc, und vollständiger Information wende
Man sich an irgend eines Ticket- Agenten im
Nordwesten.
S. Merrill, A. L. H. Carp
enter,
Gen. Verwalter. Gen. Passagier Agen
f. T. Clark, Seo. H. .tford,
Aen. Superintendent. Äfft. Paffa
Agent
Milwaukee, WiSe.
'H H. Dixon, Gen. Passagier Aanit für den
Nordwesten. St. Paul, Minn.
9«ittt 9«ttl
'k" t.
Hlmpf-Färberei & Waschanstalt.
6. Kahlert, Sigenthümer.
«der und Reiniger von Seide, Wolle und
0 tischten Waaren. HerrenNeider werde»
'1p »einigt und ausgebessert.
W.3. Straße, oberhalb de» Metropolt
A tan Hotel, St. P«ul, Minnesot«.
Beides. Urft«
alder und Weber,
tityäBr##«#!
^e, ).CIouS, Stearns County, Minnesota.
a beste Bier wird Schan?wirrhen und Jo
prompt geliesert.
-»gegm alle-^
Blutkrankheiten.
Gegen
Leberleide«.
Segen
Magenleiden.
obwfüiSf®
«Seitlich,
Minneapolis
Parker
Offeo
M«»le Gr»»«
*3-10 N. SB,
3-35
355
4-80
4-30
4-33
4-Ö5
5-40
6-05
6-83
7-15
Stilen Manvel,
Geschäftsführer.
ober totrbro
versandt »pnh
The Charles A. Togeier Co.»
(N«chf»lg«r Hn «g«l«r «.)
ÄeltUeere, 81b,
alle Kr«»kheite»
b«—
Brust,
Lungen,
und ber
Kehle.
X*. A««»? Miiig'l Omelette» flnrtMlee »tri
nur Or,gmal,Pack«ten. Pr«iZ -25 Cents, »der
fi»nf Packete $l.oo, bertouft: in *Ue* Apotheken zu
pawn, ober toirfc nach Smpsang d«S Betrage« frei
nach allen Theilen ber Bereinigt«? Staate« ver
sandt. Manadresfir«:
The Charles A. Toseier Co.»
(Nachfolger von ». StgeCw A So.)
»alttmore, vtd.
61190 6.
Deutscker
Uhrmacher,
etabliM« EvauS Gebäude
St. Germain- St. Cloud. Mi«»
,3ch habe Schmerze» iibttaH!" welche
gemeiner Ausdruck und wie diel bedeutet
selbe für viele am* 8e*wbe!
merzen habe« «ine Ursache, und harfeer,
als man dies gewöhnlich annimmt, sind !»n
oder Nieren bitft Ursache. Keine
ist schme^licher oder gefährlicher als diese, und
kein Heilmittel iß so prompt »nd wirksam ai»
HiSHUErs
•VI uc«*
BITTERS-
Ca ist bis föt km Mittel ««weckt worden,
daß so wirksam ist bei aBm Meie» m*
Leter-Neschwerde«, Statofo, DhSpepfl«»
etc., und dennoch ist «S «»fach u»d harmlos.
Wissenschaft und ärztlich« A««ß heb«» «ril
wundervollem Erfolg diese *6»t*, »dch» di»
Ratur für die Hnluaa Aceofhetteo ge
schaffen, zusammengestellt. BS stärkt »nd
belebt da» ganze
System.
H»a. £tetoeu» Ctracni. Seep*
fchnB rtnft dnrnt Scütccn, ter cn Unen*
lifttrit und 9litrtn-Ärasf|Rl Ittt: ..Versuche» WH
ftilWi (thnt'IKlMl, ich ftMÜt, tili fltt
hrrtren. Ich bade e« feiesll Iii
«uii tri fZttrtnltiHK «»groanlt und ti ift die mM»
ecüfte Sombinatten «n Si»li s*l-#riuttra, die ich je
(trffkra.
^525 Commerce Str., Philadelphia.
Ksra •Straf schütgt ei /m.
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9$61ftrfittibel
Berschwenderische Zeiten und Launen.
So sparsam unsere Vorfahren in die
ler Hinficht gewesen, so verschwenderisch
war man hingegen auch wieder zeitweise
im Mittelalterund sonderbar äußerte
sich mitunter der Haug zur Berschwen
dung in jenen Ritterzeiten. Raimund
der Fünfte, Graf von Toulose, hielt zu
Ende des zwölften Jahrhunderts einen
feierlichen Hof, um den König von Ära
gonien und Raimund, Herzog von Nar
bonne, miteinander auszusöhnen. Bei
dieser feierlichen Versammlung suchte
jeder der vornehmen Anwesendenden
andern an Pracht, Freigebigkeit oder ei
gentlich an Verschwendung zu übertref
feit. Der Graf von Toulose theilte für
jenes Zeitalter ungeheure Summen Gel
deS unter die Ritter und Knappen aus,
aber von seinen Säften thaten sich sol
gende in dieser Hinsicht auf die aus
schweifendste Art noch vielmehr hervor.
Bertrand Rambond ließ ein ganzes
Feld nahe am Schloß umpflügen und da
rin an DenierS und andern kleinen
Münzsorten für 30,000 Unzen Silbers
an Werth aussäen. Wilhelm le Gros
de M«rtel ließ in der Küche alle Spei
fen für die Gesellschaft, die aus etlichen
tausend Personen bestand, bei Wachs
lichtern bereiten. Endlich verbrannte
Ralmund de VenoiS, der seine Reich
thümer auf keine fchickleriche Art zeigen
konnte, dreißig von seinen besten Pfer
den vor den Augen des ganzen Hofstaa
teS. Die neueren Zeiten find zwar nicht
so reich an ähnlichen Ausschweifungen,,
aber zuweilen finden sich doch in deren
Geschichte Beispiele, die ein gleicher rit
terlicher Taumel belebte. Am Ende deS
vierzehnten Jahrhunderts verbrannte
Colin Cumpel in Schottland, mit dem
Zunamen des Wunderbaren, seine eige
ne Wohnung, bei einem Besuche des
Lord Neil aus Irland, damit dieser
bei der Rettung seine Güter, Schätze und
kostbaren Feld-Equipagen zu sehen bekä
me. James Hay, Graf von Charlisle
und Abgesandter Jakob I. in Frankreich,
zeigte fast auf gleiche Art, bei seinem
Einzüge in Paris, seines Herrn Reich
thümer. Er und sein Gefolge waren
überaus reich und prächtig gekleidet, doch
zeichnete sich sein Reitpferd vorzüglich
auS. Der Hufbefchlag desselben war
von Silber, aber s» lose befestigt, daß
bei jedem Sprunge ein oder zwei Stück
davon unter das versammelte Volk flo
gen und hinter demselben folgte ein Huf
schmied mit einem ganzen Sack voll von
gleichem Metall, die dem Pferd in aller
Geschwindigkeit wieder aufgelegt wur
den.
Des Geigers' Pftcgekiud.
Wie daS reizende kleine Mädchen ei
gentlich bieß, welches der arme Geiger
Tobia Marullo in Wien in einer eisig
kalten, stürmischen Winternacht auf der
Straße gefunden und in seine Behau
fueg gebracht hatte. Niemand wußte eS.
DaS Kind lag eingewickelt in Fetzen un
ter einem Hausthore und schlief. Der
Geiger weckte es auS dem Schlafe und
fragte eS: „Wie kommst Du hither
„Ich weiß nicht," lautete die Ant
wort.
„Wo ist Dein Vater!"
„Und Deine Mutter?"
„Die hat mich betteln geschickt."
„Lebt sie noch?"
„DaS weiß ich nicht. Sie tst mit ei
ne« großen Manne weggegangen."
„Wie heißt Du?"
„Marie"
„Du zitterst ja vor Kälte, Du er
frierst, wenn Du noch lange hier liegen
bleibst."
„Wohin soll ich aber gehen?"
Marulla war ein armer Mann. Er
mußte bei Nacht die Geige streichen, um
TagS über leben zu können. Er hatte
aber auch eine kranke Frau und einen
krüppeltzaften Bruder zu ernähren, der
in der Schlacht bei Magenta durch eine
Kanonenkugel den Fuß verloren hatte.
Nahm er noch das verlorene Mädchen
zu sich in'» HauS, dann bürdete er sich
eine neue Last auf.
Die Kälte begann unerträglich zu wer
den. Eine Equipage rollte vorbei.
Reichgekleidete Menschen saßen im
Gefährte. Sie hatten keinen Blick für
die zwei armen Menschen, die im Schnee,
gestöber auf der Straße standen. 3 er
Geiger trug einen zerschlissenen Mantel
und einen alten Hut, unter welchem her
vor die silberweißen Locken quollen....
DaS Mädchen hatte nur Setzen und
Dankbarteit leuchtete aus seinen großen
Augen.
Die Rosse vor der Equipage zer
stampften den Schnee, den die nachfolgen
den Räder aufwirbelten, daß es die ein«
famen Wanderer auf der Straße wie tu
ein weißes Gewaud einhüllte. Niemand
bemerkte das vor Kälte zitternde Kind
oder wollte es bemerke« ein Wind
stoß fegte durch die Gasse und warf das
verlassene Geschöpf zu Boden, daß Blut
auS der weißen Stirne quoll.
Marullo hob das weinende Kind vom
Bvden auf, nahm feinen Mantel von der
Schulter und hüllte das Mädchen darin
ein. Dann faßte er es bei den erstarr
ten Händchen und brachte eS in seine
Wohnung. Seine Frau zankte ihn zwar
tüchtig auS, als sie den neuen Hausge
Hoffen sah. „Wir haben keine Kinder"
warf der Geiger schüchtern ein
und ich liebe die Kinder. Geh', Marie,
zur Mutter hin und küss' ihr die Hand."
Das Mädchen ergriff die Frau und hob
die^Augen zu ihr empor. Zwei herrli
che Sterne leuchteten aus dem Gesichte.
Der alten Frau erstarb daS zürnende
Wort a»f den Lippen.
Marie blieb im Haufe. Der Inda
lide unterrichtete sie im Lefcn und Schrei
ben. Eines TageS kam Matte aus der
Schulenach Haufe heim und erzählte
auf Befragen, daß sie vom Lehrerin der
Singstunde gelobt worden sei.
„Laß Deine Künste hören, kleines
Ding. Die Grau Mutter hatte heute
wieder ihren bösen Tag. S»ng ihr die
Launen weg," scherzte der Krüppel.
Und Marie sang. ES war bloS ein
einfaches Kinderlied, aber eS kam so er
greifend von deS Mädchens Lippen. ES
klang eine mächtige Leidenschaft aus den
Tönen, bald jauchzte es auf wie unbän
dige Freude, bald klagte eS wie thränen
der Schmerz. Und während Marie
sang, veränderte sich ihr ganzes Wesen.
DaS blasse Gesicht begann zu erglühen,
die Lippen zuckten und aus den großen
Augen brach es hervor wie Nordlicht
schein. Die Pflegemutter und der In
valide hielten den Athem an. Leise und
unbemerkt warauch Marcullo eiugetre
ten. Wie er daS Mädchen singen hörte,
legte er die Geige weg und bedeckte mit
der zitternden Hand die Augen, in de
nen große Thränen perlten.
DäsLied war zuEnde, doch still blieb'S
im Zimmer, Niemand sprach ein
Wort.'und
Italien, mein Heimathland, hat keine
Grenzen, es ist überall, wo schön gesun
gen wird. Oh Jtalia, Jtalia wann
werde ich dich- wiedersehen? DaS Meer,
den Vesuv Taormina Capri
dorthin mußt Du auch, Marie!"
Da bemerkte Marie ihren Pflegevater^ja voraus gesagt, daß der Findling einst
und eilte freudestrahlend auf ihn zu.
„Mädel, wer hat Dich so singen ge
lehrt?"
„Der Herr Lehrer."
„Das ift nicht möglich. So singt man
nur bei uns in Italien. Weißt Du,
Kind, waS das ist Italien?"
„Italien ist ein großes Land. Seme
Grenzen find die Alpen
„WaS Grenzen! Was Alpen!" unter
brach deS Mädchens Rede der GreiS.
Und daS Mädchen kam nach Italien.
Ein Kunstfreund hatte Marie fingen ge
hört, ihre Ausbildung übernommen und
sie nach Florenz geschickt an daS dortige
Conservatorium. Jede Woche schrieb
Marie an ihre Pflegeeltern. Sie er
zählte ausführlich von ihren Fortfchrit
ten und Hoffnungen, sich ycht bald selbst
fortbringen zu kSnnen. Nach drei Iah
ren ernsten Studiums verließ sie das
Eonservatsrinm und erhielt in Turin
ein Engagement. Sie debuiirte «13
Norma und fand riesigen Beifall. Je
mehr sie sich die Gunst deS Publikums
befestigte, desto größer wurden die Int
riguen ihrer Collegen. Eines TageS
zettelte» sie einen Skandal an und Mo»
rieT verließ Turin, um dem
Rufe eines Impresario nach Amerika zu
folgen.
Ueber das Weltmeer konnte sie nur
selten LieöeSgrüße an ihre Pflegeeltern
schicken. Der Impresario deutete ihr
Talent ausgehandelte sie tyrannisch, und
eine Erlösung auS harter Sklaverei
dünkte es ihr, als die Eontractzeit zu
Ende war.
Marie kam noch Wien. Ihr erster
Weg führte zu ten Pflegeeltern. Wie
erstaunten diese, als das „Kind" in die
Stube trat. Aus dem blassen Mädchen
war eine stattliche Dame geworden, eine
hoheitsvolle Gestalt mit intelligenten
Gesichtszügen. Schwere Haarflechten
legten sich um den fchöngeformten Kopf,
aus dem zwei große dunkle Augen trau
merisch in die Welt blickten. Diese Au
gen hatten den alten Geiger gefangen ge
nommen, als er das Mädche» verlassen
auf der Straße fand.
Marie erzählte von Italien und
athemlos horchte der Geiger den Erzäh
luugen. Dann kam sie auf die Oper zu
sprechen, auf ihre Leistungen und auf das
bevorstehende Gastspiel in der Hofoper.
Den Pflegeeltern schlug ängstlich das
Herz. In dem stolzen, prunkvollen Hau
fe sollte das Mädchen singen und die
Eltern'in einer Loge sitzen. Unmöglich,
undenkbar! Was nur die Nachbarn
gen werden. Die Nachbarn aber sagten
nichts, sondern warfen sich alle in Staat
und gingen in's Theater, wo die Marie
die „Valentine" in den Hugenotten" sin
gen sollte.
Marullo hatte sich von dem Amtsdie
ner bei Gericht einen Frack ausgeliehen
und seine „Alte" hatte sich eine weiße
Haube anfgefetzt. Der Invalide hatte
feine Uniform angelegt und an die Brust
die KriegS-Decorationen geheftet. In
der Loge befanden sich noch die „nächsten"
Nachbarsleute: Ein Flickschneider, eine
Kräutlerin und die „Drechslerischen",
zwei alte, ehrsame Jungfern i» Toilet
ten auS dem achtzehnten Jahrhundert.
Der Vorhang ging in die Höhe. Da
Marie im ersten Akt nicht zu singen hat
te, beschäftigten sich die Insassen der Lo
ge mit den Mustern des Publikums.
Der zweite Akt begann. Marie trat
auf. Das volle Licht der Lampen um
floß die herrliche Gestalt. Hunderte vo»
Opernguckern richteten sich auf die San
gerin, welche wie eine Königin auf der
Scene stand. Sie saug unter großer
Spannung die erste Recitative
war doch ein bedeutender Ruf der Künst
lerin vorangeeilt.
Da kam Der dritte Akt und mit ihm
die Glanzfeene der Rolle. Marie ent
husiasmirte daS Publikum, welches jede
Gelegenheit ergriff, die Sängerin auSzu»
zeichnen. Nach der großen Seene im
vierten Akte mit Raonl, wollte sich der
Beifall nicht legen. Marie hatte das
Wiener Publikum im Sturm erobert.
In der Loge saßen, in Thränen auf
gelöst, die Pflegeeltern der Künstlerin
die Nachbarsleute. Sie alle hatten
eine große Dame fein werde. Die Vor
stellung war schon lange zu Ende und
die Insassen der Loge rührten sich nicht
vom Platze' Erst als der Lustre abge
dreht wurde, wankte Marullo aus dem
Hanse.
Nach der Vorstellung suchte die San
gerin ihre Pflegeeltern auf. Ein Wa
gen brachte sie tn die bescheidene Woh
nung, wo Marulla in Thränen aufge
löst sag.
„Vater, liebster Vater" scholl es
von der Thür her „bist Du zufrieden
mit Deinem Kinde?"
„Ma ie Marie!"
Und sest umschlungen hielten sich der
Geiger und sein Pflegekind.
„Hast Du mich wirtlich lieb, mein
Kind?"
„Wie kannst Du noch fragen?"
„So sing' mir was vor, aber mir
ganz allein. Ich werde die Geige dazu
spielen."
Uno Marie begann zu singen. Eine
alte, italienische Weise, ein Voltslied
aus den calabrischen Bergen. Leise be
gann daS Lied wie süßes Liebesgeflü
ster.... ^.
Dann schwollen die Töne an mächtig
und voll senkten und hoben sie sich, trau
mensch ernst und dann wieder stürmisch
aufjubelnd.
Leise klang die Geige dazu.
Durch daS geöffnete Fenster fluthete
der Mondschein mit silbernen Lichtern
und umwob den alten Seiger, an dessen
Brust die Sängerin weinte.
2)ie Heilq nellen von
Arkansas. Herr George $emejöc«
fitzer einer der größten F.ich-SinnMhe
hausier am tSelumtie Fluße, Oregon,
hatte sieben Jahre am Rhem»ti»mus
gelitten. Sechs Monate brachte er in
Hot Springs und vier in jedem Jahre in
Pasv Rottes Springs, Calisornien, zu,
ohne Hülse zu finden. Nach langem Zö
gern machte er endlich einen Versuch
mit dem großen deutschen Heilmittel St.
JakobS Oel. Ter Erfolg mm über
raschend, der-
?ijrzer
Stei^"
Zeit war alle
tstgebrSuchtich geivoeSrn e»nen »ititel in
et»gantem interessant «m
Styl
cn lufeitgett.
»Dann itzi, in tiee Anzeige iiderjufüjten, roeZ»
cheN»e» nii eeweiden.
,Unb nur in möglichst deutlichen und wahre«!
Sorten und de» Werth icM ch»p Sütti* aufmerksam
machen,
»Umjda» ju »er«nl«?s»»
„Slne» Versuch d«mit zu n»»ch»N, weiche» feinen
Werth f» vollständig »«weisen wird, fcaf man später
memo«et»»«X*duei g«be«'.:cht.
„Da Nittel wird in alle» Zeitungen günstig be
urtheilt.
.Sowohl in religiisen all «eitlich»».
»ÖS können die
Sräft*
der Hopsenpflanze nicht b«
stritten werde» und die izen»tzitme» deS Hop SHt»
teri haben groAe Klugheit b* Seschieilichicir be
wiesen
vS" S «rtitiiiig einer Medizin, deren ©triuttge»
fo deutlich uoit g«Mm«nn de»«ch« wann tön
Ift $e
„Stein!
«6te träufelt« ,in» Ittt und fiecht lang hin
»Die 9ter$te trachte» ihr leine Besserung
»Und doch wurde sie endlich durch »c* Hop OittetC
roeicheS die Leitungen so vilfa$ aapttifeti, wieder
heraefteS,
.Wirklich! Wirklich l"
„Sie dantbar foSte* »i, )Si» diese »edijin sei»."
Giner To cht»» sch»»»eS *ri$*n.
,,®lf J»hr« lang lag unser« Tochter auf dem Kran
kenbetzt,
,3» Folge von Zusammen»ir!u!lg von Stieren
Leber- und »heu«»«»lche» Leieen un» iRetcenfchmä
che.
Sie wurde »en den deuten *#*jt#n »»handelt, »ei
che der Äranldeit etrichtefctnt Kamen
gaben,
,,S«rÄ*o*t«n ele* leineGrleichterung verschafften,
„Und nun ist st« un» guter Oesundheil wieder
gegeben nnd z»er d» »ch d« einfach» Mittel Sit*
tm, welches wir jahrelang
verächtlich ang»fetze-
hatten, etz» wir »»«endeten.—Mi» •n»r*.
DtS ilfWKMllt
yO»gsW»»H.
Steine XÖchitr j«am:
„Me viet »tfler S»|t*Wt sich »nfe» »ett* seit c:
flop Vit»«»« gevr«»cht."
,,0r vtrd »ach UifMN Setdwi einwftr nnfrlU
•ar erklärt«« A»«»lh»tt »i»d»rh«r,»st»M,"
„N»d »nn »it sind fte|, fit 31* Sin«« ,.r
br«ncht»n/—Sine Seme iit Mtie«, ?*. f).
Keine Flasche echt, ohne einen Bnnsch
irüttcr Hopfea auf bat vechen Unifchlat^c.
oütet Such für alle giftige Stoffe, welche »e»
titcl Hop oder Hops fuhren. l*~~i
Die Wm. Bergenthal Co.
«ISUMS
StwtyrvHv» ma
47# Jt 478 Fourth Str., Cor. Cherrj,
9»ilttuwSao,
Reine Sour Wash, Yourb»n, Nvggen
und Malz
Whiskies.
«da« vefeS, Rstiaal
80
—HEITKAMP, HEIL & CO,-*
Großhändler üt
Weine und Siqtsdwtt.
—Kentucky Whiskey eine Specialität.—
Na 613 North 2nd 9reet
St. Louis, Mo. 42-i
Minneapolis & St Louis-Bahn..
Neue und populäre Linie nach
Chicago iE
Auf dem Umon-Bahnhof zu St. Paul wer
den für alle Plätze ostwärts durchfahrend
Waggons angehängt.
Die erste und unübertroffene Linie nach
St. Ziouis
auch um mehrere Meilen die kürzeste^5
schlus an Züge für alle Punkte im Süi
Südosten und Südwesten.
über
Des Meines Short Line.
Die einzige directe und erster blasse
Nout
zwischen bot hauptsächlichsten Städten
uesota's um» Jowa's.
Mir
Dovvelte tä«libe
zwischen St. Paul, Minneapolis, Fort Dodx
und den großen Kohlenfeldern Jowa's.
Die einzige Route, welche täglich zwei Zi
ge nach
Kansas City. Atchison und Leavenworth
bytet, in engem Anschluß an die Züge d,
Union-Pacmc & Atchison und der Topeka
Santa Fe-Bahn.
Fahroillets nach allen Punkten der B?r?
nigten Staaten und Canada sind auf all«
Hauptbilletbureaus tm ganzen Nordwesten
haben.
Wegen Preisen, Nouten^lätzen in Scilo
wagen 2C. wende man sich an den näqst
Billett-Agen^^n oder an
E. Ryder, Superintendent, oder an
S. F. d, Gen. ^Ticket- und Passagie
A a
und kleinere Instrumente
vollständige Auswahl der
tcu, wie (ii'teu, 8ton & (£fl
iege, und Siiiüij Eiiirr
bis *200. Das
Musikalien westl?
geneigten
48 3t. Cloud, Mi
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