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Kriegs-Rldersicht. > Nach -uthentische« Rachrichte« über «riegSereignisse. > > ! Es scheint, dab der Krieg vom Militärischen Standpunkte aus sür den Augenblick aufgehört hat, von großem Interesse zu sein, und es 'kann glücklicherweise festgestellt wer den, daß diese Veränderung nicht mur durch das winterliche Wetter worden ist, sondern auch !durch die Tatsache, dab diplomati sche Verhandlungen im Gange sind, die den Zweck versolgen, den Krieg zu beenden. Wenn wir von diplo matischen Verhandlungen sprechen, so denken wir nicht nur an die Friedensverhandlungen, die augen blicklich zwischen den Russen und den Zentralmächten stattfinden, sondern auch an die Reden der verschiedenen Staatsmänner, denn im weiteren Sinne des Wortes sind ihre Reden auch Unterhandlungen, wenn die gegnerischen Staatsmänner auch sch? sitzend wie jetzt die Teutschen und Russen in Brest-Litovsk. Man hat jedenfalls feststellen können, dab jede Rede eines Staatsmannes von dem Staatsmann einer seindlichen Nation beantwortet wurde, obgleich die Adresse des betressenden Landes , gerichtet war. Es macht wenig Un- Lierschied, ob wir diese Reden „Füh ler" oder „Wiederholung der KriegSziele" nennen, die Tatsache, l.daß sich die feindlich gegenüber ste henden Regierungen wiederum durch ihre diplomatischen Vertreter mit- i einander verkehren, bleibt bestehen, wenn diese Unterhaltungen, wie wir sie wohl nennen können, vorläufig noch durch das Medium der großen Oeffentlichkeit vermittelt swerde». Die alleinige Tatsache, daß 'diese Unterredungen stattfinden, 'muß als ein hoffnungsvolles Frie denszeichen angesehen werden. Noch hoffnungsvoller ist aber die Tatsa che, daß diese Reden sich langsam, aber sicher einem Punkt« nähern, bei dem angekommen, die Basis zu gemeinsamen Verhandlungen, die zum Frieden führen, gesunden sei» wird. Dem aufmerksamen Beobach daß in den Ansichten der leitenden Staatsmänner gewisse Veränderun der Ansicht der Gegner ,u begegnen. Das allgemeine Verlangen nach ei ner Wicderaufstellung der Kriegs ziele hat diese Entwicklung sicherlich herbeigeführt, und die Sicherheit, daß diese Forderungen erneuert »Verden, wenn sie jetzt nicht zum Frieden sichren sollten, ist die beste Sicherheit sür die Zukunft. Dir militärische Lage ia Europa. Obgleich das Gefühl, daß der Friede in greifbare Nähe gerückt ist, von Tag zu Tag wächst, werden die militärischen Vorbereitungen für die Zukunft doch wie beim Ansang des Krieges weitergeführt, denn so lan ge es keine Sicherheit sür die Zu kunft gibt, betrachtet jede Regierung es selbstverständlich als ihre Pflicht, sich auf die Möglichkeit einer weite ren Verlängerung des Krieges vor zubereiten. Ter gegenwärtige Still stand a» allen Fronten kann viel leicht auf diese Vorbereitungen ge schoben werden, obgleich das Win terwetter sicherlich die militärische Tätigkeit an den wichtigen Fronten stark behindert. Die allgemeine La ge hat sich infolgedessen während der Woche auch nicht verändert. In Flandern und Frankreich bestand die ganze militärische Tätigkeit in Ucbersällen auf die gegenüberliegen den Stellungen, und nur gegen En de der Woche wurden die Artillerie aktionen an einigen Punkten der Front, vornehmlich bei Vpern, Cambrai und Verdun. wieder leb hafter. lienijchen Front haben Schnee und Nebel d.e militärische Tätigkeit stark beeinflußt, und wir sehen wahrscheinlich einer ruhigen Periode an dieser Front entgegen. Nirgend wo überschritten die Artillcriekämpse den üblichen Umfang, außer an der j!aß die Deutschen nun an dieser lgront eine große Offensive eröff nen würden, aber di« gegenwärtige lSaison macht die« sehr unwahr « « natürlich t«t»r Kcranton, Va., Do»» de» 17 Jonuar KAKB. wahrscheinlich, daß die deutschen Verbündeten im Frühling einen i Versuch machen werden, die Alliier ten aus Mazedonien zu werfen, ei» Unternehmen, dab die Deutschen w.»! nig Anstrengung kosten würde, da die Hauptarbeit von österreichisch- Pen geleitet werden würde. Eine kleine Anzahl erprobter deutscher Truppen würde wahrscheinlich aus die wichtigeren Punkte der Front nicht beeinträchtigt' würde, nicht rat sam, da die Deutschen, wie vorhin gesagt, nur eine kleine Anzahl von liierten eine moralische Niederlage ersten Ranges sein, und man kann sich darauf verlassen, daß die Teut schen sie bis zur Neige ausnützen Die Bulgaren und Russen schließen Frieden. ! Der erste Separatfrieden ist in in dieser Woche zum Abschluß ge bracht worden. Premier Radoslavoss die folgende Depesche au» Brest-Li towsk: „Krieg »wischen Rußland und Bulgarien beendet. Diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zwi schen Rußland und Bulgarien wer den wieder ausgenommen. Rußland erkennt das Recht Bulgariens an, einen Delegaten zur internationalen Donau-Kommission zu ernennen. Der erste Friede ist damit mit Zu stimmung von Bulgariens Verbün deten abgeschlossen." Nach einer weiteren Erklärung hat Bulgarien einen Gesandten in Petrograd ernannt und einen Gene ralkonsul, der in Odessa stationiert wird, und hat die Widerausnahme der Schisfahrt nach Odessa angeord net. Der Abschluß eines Separat- friedens zwischen Rußland und Bul- . garien ist an und für sich eine wich- l tige Begebenheit, »och wichtiger ist aber die Mitteilung, daß die Schiff fahrt nach Odessa wieder freigegeben ist. Es war wohl kaum nötig, daß der bulgarische Premier erklärte, der Friede sei unter Einwilligung der übrigen deutschen Verbündeten erfolgt, denn Deutschland wird durch den Abschluß des Vertrages am mei sten prositieren. Die Wiedereröff nung des Handelsverkehrs zwischen Odessa und den bulgarischen Häsen ! wird Deutschland den Zutritt zu den wenn wir schon in den nächsten Ta gen von großen Getreideausfuhren nach Bulgarien und von dort nach Deutschland hörten. Auch darf nicht vergessen werden, daß die Deutschen auf eine solche Gelegenheit, mit den Russen wieder in Handelsverkehr zu ! treten, gewartet haben. Sie sind ! die ersten an Ort und Stelle, und wir kennen sie genügend, um wissen zu können, daß sie diese Gelegenheit nach Kräften ausnützen werden. I Der Abschluß eines Separatfrie- dens zwischen Rußland und Bulga rien war keine sehr schwierige Sache, da weder die Russen, noch die Bul garen gegenseitige Forderungen hat ten, aber die ausstehende Tatsache ist, dab in der soliden Phalanx der Kriegführenden die erste Bresche ent standen ist. In den Kriegsselsen ist ein Keil getrieben worden, ein Keil, der den Fels in der nahen Zukunft zum Spalten bringen mag. Di« deutsch-russisch?» Friede«»»«»- handlunge». Di« Deutschen sind natürlich be ständig an der Arbeit, die Bresche zu erweitern, und heut« sieht «t sehr damxt au». oIS ob Rudlond a» gunge» von Deutschland zu erhal te». Die „London Daily News" brachte ein Interview mit Leon Deutschland um so williger sei, den Alliierten im Weste» zu geben, was sie verlangen. Herr Trotzky sagte. Premier Lloyd George habe eine «Pravda", dem Organ der Bolsche wik?, veröffentlicht wurde, drückte er sich ähnlich so aus. Andere in Verhandlungen nach einer neutralen Stadt zu verlegen. Die Teutschen begünstigen einen solchen Vorschlag aber aus naheliegenden Gründen nicht, seitdem sie die Hoffnung aus eine Beteiligung der Alliierten an den Verhandlungen aufgegeben ha ben. Berichten aus Petrograd zu folge bestand Trotzky in der ersten Sitzung auf die Verlegung der Kon ferenz nach Stockholm. Eine spätere Nachricht zeigte bereits ein Einver ständnis an, denn die amtliche rus sische Nachrichtenagentur teilte mit, daß die Aussichten sür eine Verstän digung günstig seien. Was die praktischen Resultate die ser Verhandlungen sein werden, ist zu dieser Stunde noch ungewiß. Deutschlands Sehnsucht nach dem Frieden ist ohne Zweifel sehr stark, obgleich es vielleicht nicht die Sehn sucht nach dem Frieden um des Frie dens willen, sondern um des Krie ges willen ist. Die Russen selbst dürsten sich über die Beweggründe Deutschlands kaum im Unklaren sein, und doch scheinen sie zu glau ben, dab Deutschland Russisch-Polen, Kurland und Litauen aufgeben will. Auch über daS Resultat einer Volks abstimmung in den genannten Pro vinzen kann wenig Zweisel bestehen. Die zurückbleibende Bevölkerung ist entweder völlig deutsch oder steht unter dem Einfluß de» deutsche« Militär«. Anfänglich drohten di« Russen, ihre versprengten Heere wie der zu sammeln, aber e» scheint, datz dies« Drohung nur geringen Sin dr»ck aus di« Deutsch«» hat. Bolschewiki hatten ihr Werk der Zerstörung der Disziplin und der Auflösung der Industrie zu weit ge trieben. Eine Unzahl der deutsche« Gefangenen in Rußland ist sogar bewaffnet worden und kämpfte, frü heren Berichten zufolge, gegen die Truppen des Generals Kaledines. Die Verhandlungen mögen von Zeit enden können, in einen deutsch-russi schen Separatfrieden. In der vori gen Woche bestand noch immer die Kosaken und der Ukraine gegen die wachsende Macht der Bolschewikis, aber diese letzte Hosfnung der ierten ist gleichfalls in die Brüche gegangen, seitdem die Bolschewikis und die Ukrainer zu eine,» Einver ter der Ukraine zu den Verhandlun gen in Brest-Litovsk zugelassen wor den sind. Inzwischen ist die Unab den Russen selbst, sondern auch von Deutschland und Frankreich aner kannt worden. Die. Lage in Süd diesen bedauernswerten Zuständen trägt, ist vielleicht schwer zu lösen, aber der englische Arbeiterführer ierten drei Monate zu spät mit den Bolschewikis in Unterhandlungen traten. Wenn es nicht wegen der Intervention des Präsidenten Wil son wäre, würde die Lage noch schlimmer sein. Seine versöhnliche Haltung der neuen russischen Regie rung gegenüber mag die russische Situation noch sür die Alliierten retten, wenngleich diese Hosfnung aus sehr schwachen Füßen steht. Die allgemeine Politische Situation. Wir befinden uns mitten in ei ner Zeit großer internationaler Ent wicklungen, die in der nahen Zukunft zu einem allgemeinen Einverständ nis zwischen den Nationen führen mögen. Seit dem Eintritt der Ver. Staaten in den Krieg hat die Welt sich an den Gedanken gewöhnt, daß Präsident Wilson kommen werde, und es scheint jetzt, daß diese Erwar tungen nicht vergeblich gewesen sind. Dies soll natürlich nicht heißen, daß die Deutschen die Bedingungen des Präsidenten bedingungslos anneh men werden. Selbst der größte Op timist kann dies nicht erwarten, und es ist eine offene Frage, ob Präsi dent Wilson dies selbst erwartet hat. Andererseits müssen wir uns sagen, daß der Präsident der ganzen Welt nicht jetzt sein Friedensprogramm vorgelegt hätte, wenn er nicht die Gewißheit gehabt hätte, daß es prak tische Resultate bringen würde. Vor allen Dingen gibt es unter den Be dingungen eine, die die Deutschen sür unannehmbar erklären, und daS ist die Zurückgabe von Elsaß-Loth ringen an Frankreich. Man wird sich erinnern, daß der deutsche Aus landminister von Kühlmann die El saß-Lothringen - Frage bereits im Sommer als das einzige Hindernis zum Frieden bezeichnete. Dies mag damals wahr gewesen sein, und es würde vielleicht heute wahr sein, wen» Lloyd George u. Präs. Wilson wirk lich aus der Rückgabe von Elsaß- Lothringen bestünden. Aber tun sie das wirklich? Lloyd George brauchte das Wort «Rückgabe" nicht, als er diese Frage in seiner Rede über die Kriegsziele berührte, statt dessen be nutzte er die Phrase „Wiedererwä gung des Unrechtes, das Frankreich im Jahre 1871 geschehen". Herr Wilson bediente sich des Worte« „Rückgabe" auch nicht, sondern ver langte, daß „das Unrecht, das Frankreich geschehen sei, wieder gut gemacht werden sollte". Wenn er die Absicht hätte, auf der Rückgabe von Elsaß-Lothringen zu bestehen, würde er dies wahrscheinlich sehr deutlich gesagt haben, obgleich er sich nicht klar darüber ausdrückte, wie wieder gutgemacht werden soll. Ei nem Bericht der „United Preß" au» London zufolg« ist man dort geneigt, in der Erwähnung der Frage durch Lloyd George ein Zugeständnis z» sehen. »In dieser Phrase", sagt der Bericht, .sehen viel« die Forderung de» britischen Staatsmannes nach der Rückgabe de« ganzen Elsaß, ab« «n «dm» »«UM von Loldri»«»". LskdllsdoälLSK Rümmer S» Karl von Wiegaiid, ein weit bekam» ter amerikanischer spondent, der mehrere Jahre i» Deutschland zugebracht hat und a» einer der besten amerikanischen Au toritäten inbezug auf den Krieg ab gesehen werden muß, driiA eis» ähnliche Ansicht aus, wenn er sagt: „Die Deutschen werden schnell de» Unterschied sehen zwischen da» „muß" des Präsidenten inbezu» aus Belgien und dem „sollte" inbv» zug auf Elsaß-Lothringen und P» len. Es gibt dort einen Unterschied, Von der Auslegung dieses Unter schiedes und seiner Darstellung o» das deutsche Volk hängt der ganz» Psychologische Einfluß der Botschaft ab." Mit andern Worten: wenn di» deutsche Regierung zuhause de» Eindruck ertvrcken kann, daß Lothringen unbedingt zurückgegebe» werden muß, wird sie die vollste Unterstützung des VolkM haben,». der Krieg wird weitergeführt Wenn sie aber das Volk überzeug«» kann, daß es einen Ausweg au» die ser Schwierigkeit gibt, wird d» Krieg nicht mehr lange dauern. Ter Kaiser von Solo. Der Kaiser von Solo ist ein Kot» ser ohne Kaiserreich, wenn er natii»» lich auch nicht auf die Rechte ei«» souveränen Fürsten verzichtet hat. Tatsächlich gehört er zu den soW» nannten unabhängigen Fürsten i» Süden der Insel Java, deren U»- obhängigkeit im wesentlichen dar«» besteht, daß sie den Holländern tri butpflichtig sind und in ihrem Lä»s» che», das nicht größer ist wie «i» Eounty bei uns, so gut wie nicht» zu sagen haben. Sie haben ihr«» Frieden mit den Niederländern »»> macht und fühlen wohl dabei. Trotzdem nennt sich jeder von diese» orientalischen Herrschern stolz ei» Kaiser und sein befundenes Terri torium ein Kaiserreich. Ein orientalisch-sürstlicher g»G> herrscht aber bei dem Kaiser v»» Solo vor, und das ist seine außer ordentliche Prachtliebe. Abgesehe» von den großen Festen, die er sein«» Volk' gibt, uito die im wksNNNIhW in Tierkämpsen bestehen, liebt er i» jedoch, sich selbst und sein Hau» «it europäischen Kostbarkeiten oller Alt zu schmücken, zu denen auch ei» europäischem Stil hergestellter L«i» chenwagen gehört, in dem seine Fa milienmitglieder zu Grabe gesahr«» werden sollen. Der prunkvolle W»» gen ist in Holland gebaut. Kutsch«»» bock und das Innere find mit «i» Ber Seide drapiert, an den vier E<t» halten Genien der Trauer Wachte Am Schlag und oben find die J»t» tialen des Kaiser» angebracht. Zweierlei. „Ah, He». Doktor, sieht man Si« auch Wieb» einmall Wie geht's? Immer n»G bei guter Laune, wie ehedem?' »Dank?, ja!" »Und die gnädige Frau?' .0... die ist auch immer gut bei Launen!" Dr. Friedrich W. Lange. Deutscher Arzt. Zlb Jefferson Avenue, nahe Vinde» M. Ofß« v«»»»,» i «—«0 »>. ' 7—5 >» ,»« vr. LÄmonä 5. Daun«?»» Zahnarzt, SIL People»' Bank Gebäude, W«sht»D» ton Ave. und Spruce Straße. t« »Irt de»«sch «rsproche». Wm. Troste! Söhne, Deutsche Metzge», ms Jackson Straß«, «ser» dl« fein»«- vir»« >» H»»« B»»t; »»D ««Ä »»»chn?ttch Vrnschet Vairg Co. Paskuliflktcr Milch und Rah», StraAe» Vrtrr SttVVs v«««»ißer »»tz T«»tr»kt«r, Vsß«, W7 «. «S«tHi»,t»» T»»«»