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Der fortschritt. [volume] (New Ulm, Minn.) 1891-1915, September 03, 1891, Image 8

Image and text provided by Minnesota Historical Society; Saint Paul, MN

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A«l»ndtschsA.
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Mo., die Farbiqe
gestorben. Sie war
Wi^Lqmgto«.
Winnie JenKn«
schon seit
hßlsto».
S a a a
die Bauern in der Erntezeit auch1
für gute Löhne keine Arbeiter finden
schwärmt der Staat dort Land
ru. E« scheint demnach, al» ob
dortigen Prohibittonsgesetze die Be»
VvlKrung noch nicht ganz tugendhaft
und fleißig gcmdcht haben.
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Mordversuch tnachte der in der Nähe
von Louisiana. Mo., wohpende Farmer
Ä. S. Havener, indem er sich mit einem
Rastr^nesser in den Hat« schnitt. Er bat
zwei tiefe Wunden an der linken Seite
be# Halse», doch glauben die Wetzte,
daß er «it dem Leben davonkommen
wird. Die Ursache der That ist meinem
häßlichen Familienscandal zu suchen, in
welchen Havener verwickelt ist.
S s-
bitte haben da« Herz auf dem rechten
Fleck. Bei Gelegenheit ihrer groben
Parade wurde ein Deutscher Namen«
Henry Pfister zwischen einem Schauwa
gen und eiuem Telegraphenpfosten ein«
geklemmt und auf der Stelle getödtet..
Auf^ Beranlassung des Schweizer Kon«
suis, Dr. L. Kaeliu, haben dte dortigen
Schweizer-Bereine nunmehr beschlossen,
der Familie Pfister den ganzen sehr de
deutenden Festüberschub zuzuweisen.
I a 1 8 5 8
^Buffalo Bill'«- Bater, Wm. Cody, von
Grenz Ba«diten erschossen, nachdem er
eben eine »Free Soil"-Rede in Saasa«
gehalten hatte. Er wurden auf der
JRonnt Aurora- Cemetery" beerdigt,
tdem ist der Begräbnißhof tit Bau
umgewandelt worden und Man
«te bisher den Sarg nicht finden.
»Btfr setzte eine Belohnung von $500
für die Auffindung aus,
"W
dieses ist
eira soeben einigen Arbeitern bei Aus
grabungen zufällig gelungen. „Bill"
trntrbe sofort telegrapyisch benachrich
tigt.
3 6
Verden in Boston Die jährliche Dele
ten-Bersammluiig und der 7. Techniker»
tag de« deutsch amerikanischen Tech
Eilet Verbandes abgehalten werden.
Mr die Bersammlunz-n der Delegaten
lieb der Verbands- Mitglieder, sowie
für eine Ausstellung von kleineren tech
(tischen Apparaten, Instrumenten, Zeich
nungen, Modellen u. s. w. wurde dem
Verbände die trefflich gelegene Halle der
heu« Musical Society- in Boyl-
Str. zur Verfügung gestellt, wäh
für die Veranstaltungen geselliger
Ratur in der Turnhalle und in den
»eiten Sälen de« „Ttemont House"
die passendsten Räumlichkeiten gefunden
wurden.
a
Movui-Jndianet in Arizona ihren be
rühmten Schlangentanz, welcher sechs«
zehn Tgge lang bis zum 21. August
dauert. Der Stamm derMoquis zählte
2500 Köpft, von denen 300 dem Schlan
genorden angehören. Nachdem sich diese
Schlangentänzer sich in der Rathskam
mer gehörig vorbereitet haben, fängt
jeder eineMftschlange. mit der er meh
rere .Nächte zusammen zubringt. Am
Tage de« Tanzes erscheinen die Tänzer
mit den scheußlichen Reptilien imMunde,
Merkwürdigerweise werden nur wenige
gebissen, trotzdem die Klapperschlange
am zahlreichsten vertreten ist. Die Re
gierung hat beschlossen, diesen Ritus zu
verbieten.
E a
erliegt der Diphtveritis. Ein Opfer
ihres Berufes ist die erst
580
Jahre alte
Krankenwärterin Anna Gilroy im Hat«
per- Hospital zu Detroit geworben.
Während der Encampment-Woche wur
de» zwei kleine Trommler au« Lead
ville, Col., welche an der Diphtheritis
erkrankt waren, nach genanntem Hospi
tat gebracht. Einer davon genas, der
andere starb. Fräulein Gilroy pflegte
Beide und wich keine Stunde von ihrer
Seite. An dem Tage, wo der eine
Knabe starb, erkrankte auch die Kran
kenwärterin, und es stellten, sich bald
Symptome der schrecklichen Krankheit
bei ihr e»n. Am Montag Morgen, nach
fünftägiger Krankheit, ist sie gestorben,
«in Opser ihres schweren Berufes.
E a a n-
zen Nordwesten in vollem Gange und
die Erwartungen auf eine gute Ernte
sind noch übertreffen worden. Statt
eilte» erhofften Durchschnitt« von 15 bis
SO Bushels Weizen vom Acre werden
25 bis 30 Bushels geerntet und der
Weizenertrag von Minnesota und den
Dakotas wird sich wenigstens aus
150 Millionen Bushels stellen. Auch
Hafer und anderes Getreide sind gut
gerathen. Den Farmern fehlt eS an
Arbeitern zur Bewältigung der großen
Ernte und an Lagerraum zum Aufspei
chern. Sie weroen daher gezwungen
sein, ihr Getreide bald zu verkaufen.
SDas Erntewetter ist das denkbar gün
stigste.
E a a r
mottle auf dem Convent des deutsch
katholischen Central verein in Louisville
gestört. Der dortige Bischof McClos
key ist ein Jrländer und scheint auf die
großartiger»
I
Festlichkeiten der deutschen
Kathollken etwas „scheel" zu blicken.
Man hatte ihm natürlich eine Einladung
zugehen lassen, aber von Anfang an
seine Theilnahme nicht erwartet. Die
selbe wurde denn auch verweigert und
Mi
e» hin.daß man ihn zu spät benachrichtigt
«tarn» J»drn t«n«u* •&*, wotl,«*. '«». ««[?,
de« Eentralverein« über da« Betragen
UND
de» Bischof» erstaunt und entrüstet be
sonderen Unwillen erregt eine Bemer
tuna, die der Prälat gemacht hoben soll,
tiitb dtf lautete: „Who *ii the Central
Vefeüt anyhow? Seed me" a ger
man priest, to explain the thing."
Der Bischof that alw, als kenne er eine
Bereinigung «cht, die 4^000 Mitglie«
der hat. votfdeÄen 2000 tillein iik Louis
ville ipobnea.
E n
fall der Veteranen-Feierlichkeiten in
Detroit bildete die Pfändung fämmtli»
cher Musikinstrumente per Indianer
Kapelle von Walpole J«land. Die
Rothhäute 14 an der Zahl hatten
vor zwei Jahre» etwa« au« dem Bob
zin'schen Musikladen Instrumente ge
kaust und nicht dezählt. Da da« Orche
Ner ein zigeuyerhafteS^Daseiv füyr^uud
keinen festen wöhnsttz hat, fo war e«
dem Musikalienhändler nicht möglich,
gerichtliche Schritte gegen sie ««zuleiten.
Er hotte aber Erfahren, tag feie schlauen
Indianer zum Encampment in Detroit
sein würden und danach seine Vorkeh
rungen getroffen. Als Äe Musiker «m
Montag dort eintrafen, wurden sie von
mehreren Konstablern Empfang ge
nommen, welche ihnen ihre Instrumente
pfändeten. Wie versteinert standen die
rothbraunen Tonkünstler da ihr gan
zer Verdienst, den sie hier zu machen
erhofft batten, »schien verloren. Der
'Musrkdirigent iiber wachte gute Miene
zum bösen Spiel, eilte in den Bobzin
'schen-Laden und beglich die alle Rech
nung. Er erhielt seine Instrumente
zurück und kurze Zeit nachher spielte
die Kapelle wieder, daß es nur so eine
Art war.
a W a 4 8
John Schuster, 37 Jahre alt, Kanal
räumer in Diensten von I. G. Wyman,
des Mayör» von Allegheny, wurden
neulich gegen 11 Uhr Abend« von dem
»chrecktikyen Schickjat ereilt, in einer
Senkgrube zu ertrinken. Die Beiden/
»m Verein mit zwei anderen Arbeitern,
waren damit beschäftigt, einen Kanal
vor dem Schuhladen von B. Weiß, an
d?r Ecke von Butler- und 3d. Straße
zu reinigen. Die Grube ifi fehr tief und
Weaver mußte sich mittelst eine« Strickes
herablassen, um drunten einige Hinder
nisse au» dem Wege zu räumen. Kaum
war er auf dem Boden der Grube an»
gekommen, al« er einen Hülferuf aus
stieß da« Grubengas hatte ihn betäubt
und er versank im Unrath. Sein Ge
fährte Schuster ließ stch gleich, nachdem
er den Schrei gehört, an dem Seile
herab, um seinen Kameraden zu retten,
hatte aber leider das gleiche Schicksal
wie dieser. Die beiden Arbeiter, welche
oben waren, alarmirten sofort Polizei
herbei, mit deren Hülfe nach etwa einer
halben Stunde die Leichname der beiden
Männer emporgezogsn wurden. Sie
wurden nach der Morgue gebracht.
Beide waren veryeirathet.
E E
niß mit WAdkatzen wird aus dem nord
ostlichen Connecticut berichtet. Der
Doctor S. A. Collins war zu einem
Patienten in Samel Corners gerufen
und nahm den Weg durch eut Dickicht,
genannt des .Teufels Hopfengarten."
Als er denselben ungefähr halb passirt
hatte, ließ sein Gaul den eigenihümli
eben Laut vernehmen, der Pferde im
Schrecken oder in der Gefahr ausstoßen
er weigerte sich vorwärts zu gehen.
Gleich darauf sprangen zwei Wildkatzen
aus dem Gebüsch, die cine auf des Pfer
des Hinterbeine, vie andere in den Wa
gen. Letztere diß sich in den Beinen
des Doctors fest und nach heftig,»
Kampf wurde dieser schließlich durch den
Blutverlust ohnmächtig. Wahrend des
Kampfes war dem Arzt ein Medizin«
kästen aus der Tasche gefallen, welcher
schließlich d»e Aufmerksamkeit der Katze
auf sich zog sie zertrümntfrte denselben
mit den Tatzen und zerschlug dabei auch
ein Fläschchen Chloroform. Sie scheint
von der Flüssigkeit geleckt zu haben, denn
ein Farmer, der bald nachher de» Weges
kam, fand den Doctor besinnungslos und
die Katze in tiefem Schlafs zu seinen
Füßen. Er tödtctc die Bestie, die 52
Pfund wog.
S d
fertige Leute müssen die St. Louiser
fein, denn ein dortiges Blatt freut sich
unbändig darüber, daß ein Reisender
endlich einmal den Muih gehabt hat,
sich einem Barbier zu widersetzen, der
durch seine Unverschämtheit der
Schrecken der Einwohner geworden
war. Der farbige Bartkünstler CbaS.
Beenor machte nämlich ein spezielles
Geschäft daraus, feine Kunden mittelst
unverschämt hoher Preise über'S Ohr
zu hauen. Gar Mancher bezahlte die
horrende Forderung für Rasiren oder
Haarschneiden, nur um einen Auflauf
oder sonstige Unannehmlichkeiten zu ver
meiden und machte sich dann, um eine
Erfahrung reicher, still aus demStaube.
Kürzlich kam ein Reisender, Namens
John W. Wampler, von Brazleton,
tt'ansas, nach Beenor's Barbierstube
um sich rasiren zu lassen. Als die Pro
zedur vollendet war, verlangte Beenor
mit der unverschämtesten Miene tiir
seine Dienstleistung $3.85, indent er
Wampler zu überzeugen suchte, daß er
.'-Mi,.
man wandte sich,en Abt Fialau, da» 1 Schwarzen 50 Tent« qn, und alsWee
Hochamt zu crltbtiren. Der Abt sagte! nor diesen Betrag nicht annehme«
giL doch hat Mchof SRcölolteg jeutc'
Emwifitgung auf de« sauten Grund
wollte, steckte Wampler sein Geld ei«,
fach Wiedel in die Tasche und entfernte
sich, ohne dem Kerl auch nur eine« öeitt
zu zahlen. Beendr war übet diese
Taktik ganz „baff" vor Staun?«, denn
bisher hatte noch keines seiner Opftr
es gewagt, ihm so energisch gegenüber
zutreten.
zwei hmterlassene Briefe. Louis Good
heim, ein 82jähriger Greis und seit
1884 ei« Jrsasse des »Hebrew Home",
105. Str. und 9. Avenue in New Kork,
beging dort Selbstmord, indem er sich
an einer Dampfröhre erhängte. Der
alte Mann, welcher ehemal» in Eng
land ein Vermögen befaß, es ab:r durch
unglückliche Spekulationen verlor, kam
vor etwa acht Jahren ins Land um
von Neuem zu deginnen, doch hatte ihn
da» Glück verlassen.. Zu seinen ge
schäftlichen Mißerfolgen gesellte sich eine
Krankheit» die ihm in letzter Zeit derart
zusetzte, daß er seinem ihn ^kürzlich be«'
suchenden Bruder die Mittheilung
machte, er würde sich todtschießen, wenn
er eine Pistole hätte., Um Mitternacht
sich ein Wärter den alten Man« «och
lebend, fand ihn eine Stunde später
oder bei seinem Rundgange als Leiche
a» der Wand hängend. Good heim
hatte eilten Brief hinterlassen, tn wel
chem er sich bei den Beamten des
„Home" für die ihm widerfahrene
gütige Behandlung bedankte und sagte,
daß sein Leben ihm etne unerträgliche
Last sei. I«
JUS*
So wenig und trotzdem kosten sie' ein
Menschenlebens" Weil er die Schmach,
wegen Diebstahl« entlassen norden zu
sein, nicht überlebe« mochte, bat differ
Tage der 24 Jahre alte Willam Fin»
feistem von No. 308 Ost 80. Straße,
New Kork, einen Selbstmordversuch un
ternomme«. und wird er voraussichtlich
den sich zugefügten Berletznnge« erlie
gen. Fintelstein war seit dem 1. Fe
bruar ttt I. Gottlieb'« Eisenwaaren
Geschäft, No. 1552 erste Avenue, be
schäftigt und war bei seinem Arbeit
gebe» wohlgelittcy.. Bor einigen Ta
gin kaufte eine Frau
in
westlich
denselben nicht nur rasitt, sondern ihm gericht die Angelegenheit zu erledigen,
auch den Bart gefärbt und die Stiefel Aber auch da» stößt auf Schwierigfeit,
gewichst habe. Wompler ließ sich aber da Texas crflärt, daß es nur in seinen
nicht einschüchtern. Er bot dem frechen eigenen Gerichten verklagt werden könne.
'~''S
w.
SÄ*-
gelegt!
Wohnung machte der ebenfall« schon'72
Jahre alte Schneider Mathias Wagner
seinem Dasein ein Ende, indem et sich
die Pulsader durchnitt. In etilem
schrecklich konfusen Briefe vbscönen In
halt« beklagte sich Wagner über feine
Frau und seine Hauswirthta, denen er
alle« mögliche Schlechte nachsagte. Au«
dem Schreiben muß entnommen werden,
daß Wagner nicht im Ueberstuß und mit
seiner Frau sehr schlecht gelebt hat.
dem Geschäfte
einen Gasofen für *2.90 uud ^gleichzei
tig auch einen Gummischlauch für. 45
Cent«. Bon dem vereinnahmte« Be
trage lieferte er jedoch nur *2.90 ab,
und al« er jpäter wegen des fehlenden
Gummifchlauchs zur Rede'gestellt wurde,
verlegte e^ sich aufs Leugnen. Die Käu
ferin' war jedoch dem Geschäftsinhaber
bekannt und bestätigte den Kauf des
vermißten Artikels. Gottlieb machte
mit Flukelstein hierauf kurze» Prozeß,
er bezahlte ihm seinen Wochenlohn ans
und entließ ihn mit einer kurzen Straf
predigt. Die Schmach nahm sich Fin
feistein fo zu Herzen, datz et einen Re
volver aus dem Geschäfte mitnahm und
in seinem Zimmer fünf Schüsse aus sich
abfeuerte, von denen einer durch die
Brust wohl den Tod des armen Men
schen herbeiführen dürfte. Fintelstein
wurde nach dem Presbyterianer Hospi
tal gebracht, wo die Aerzte feine Hoff,
uung für das Leben des seinen Fehl»
tritt so schwer büßenden Patienten
hegen.
I S a a
ten giebt es ein County, .über welches
seit 72 Iahten ein Streit darüber
be-
steht, ob es den Bereinigten Staaten
oder dem Staate Texas gehört. Es
heißt Greer County, liegt gerade östlich
vom sogenannten ^Panhandle" in Texas,
zwischen den Quellströmen des Red
River, enthält 1$ Millionen Acker seht
fruchtbaren Landes und hat jetzt etwa
5000 Einwohner. Der Streit ist ent
standen aus dem Wortlaut des Grenz
Vertrags
zwischen Spanien und Mexiko
vom Jahre 1819 und den uugenügenoen
Karten der damaligen Zeit. Der Ber
trag sagt nämlich: »Bon dort soll die
Grenze dem Sjed River entlang laufen,
bis wo derselbe den lOOsechsten Längen
grab
von Greenwich schneidet,
wie angegeben auf der verbesserten Karte
von Melisch vom 1. Januar 1810."
Nun gab MslischS Karte nur einen Fluß
lauf an, während der Red River sich
westlich vom 99. Längengrad in mehrere
Zuflüsse theilt. Texas behauptet, bei
den Indianern hätte der jetzt „North
Fork" genannte Fluß als der eigentliche
Aed River gegolten, welcher den 100.
Meridian nahezu
einen
ganzen Breiten-
grob nördlicher, als der als „Soutb
Fort" bezeichnete schneidet und bean
sprucht daS ganze Gebiet südwestlich vom
„North Fort" für sich, während die Ber.
Staaten eS für. das Indianer Gebiet
in Anspruch nehmen, in welches es auch
auf allen Karten eingeschlossen ist. Der
Streit währt schon seit dem Jahre 1852
und ist durch die Organisation von Ofla
boma neu aufgewärmt. Denn in dtm
betreffenden Eongreßgesetze wurde es dem
General-Anwalt zur Pflicht gemacht,
durch eine Klage vor dem Oberbundes
7*
H"
{f.
»uiiaiibtf*es
den Azoren große Ueberschwemmungen
hervorgerusen. Die Saaten si«d weit
hm vernichtet und zahlreiche Gebäude
zerstört.
E S a W
soll in Beuchen gesunden sein. Die
Goldstücke» in Größe unserer 20-Wark^
'stücke, sind sehr dibit und ihr Gesammt»
werth ein sehr hoher. Ein Gerücbt,
das fich allerdings auf seine Verläßlich
fett «och nicht prüfen läßt, spricht nach
dem Oberschles. Anz. von einer Million
Matl. Da« Gepräge ist sehr gut erhal
ten und zeigt ein Theil desselben König
Otto von Böhmen mit der Jahreszahl
1508.
a r
«zt Preuße glaubt ein Mittel gewonnen
zu habe«, durch welches in bisher zwei»
felhafte« Fällen die Rotzkrankheit bet
Pferde« sicher festgestellt werden kann.
E» soll auf ähnlichen wissenschaftliche«'
Gru«df»hen beruht« wie da« Köch'sche
Tuberculin. Wie verlautet, beschäftigt
«tan sich tut landwirtschaftliches Mini
sterium gegduwärtig' mit der PtüfUng
dieser für Landwirth^ und andere
Pferdedesitzer ungemein wichtigen Ange
legenheit
E e
gen die Schwindsucht, welches bereits
von einem hervorragenden italienischen
Arzt mit günstigem Erfolg erprobt vor
den sei, tpird von italienischen Blättern
angekündigt. Der Erfinder soll ein
tv'.v
i,' ii
'i.
A a S
Gervai« auf dem Kreuzer Jljin wurde
ihm ein neuer telephonischer Sprech
Apparat für Taucher gezeigt. In sei
«et Gegenwart wurde der Tauchet ein
gekleidd, in« Wasser hinabgelassen, die
Leitung deS Sprechapparats, welcher in
einem kleinen tragbaren Kasten besteht,
in die Kapitäns-Kajüte gebracht und tie
Leitung hergestellt. Da tönte vom
MeeteSgrunde herauf „Bon joar,
Votre
Hurrah!" Auch ein russische« Lied,
vom Taucher gepfiffen, war deutlich der
nehmbat. Dtt Erfindet des Apparats
Dr. Wreden war anwesend uud erklärte
dem Admiral alle Einzelheiten. Ger
vai» fand die Erfindung vortrefflich.
ES ist mehrfach anfgefal
len. so schreibt die „91. Z. Ztg.", daß
sich an der Bundesfeier in Schweiz wohl
verschiedene schweizerische Konsuln, aber
kein einziger der in der Schweiz deglau
bigten ausländischen Consuln beteiligte.
Zur Erklärung dieser Thatsacde wird
uns von glaubwürdiger Seite mitge
theilt. daß weder seitens der Bundes
Behörde noch feiten» des Cantons
Schweiz eine Einladung oder auch nur
eine einfache Anzeige an die consular*
schen Vertreter der fremden Staa«
ten ergangen ist. Es muß diese
Unterlassung um so mehr bedauert wer
den, als sie nicht jenen gastfreundlichen
Ueberlieferungen entspricht, an denen
man bei uns sonst festhält.
1
i*s
über das Mittel selbst und seine
Wendung—dieselbe geschieht burch (Ein*
athmung seien demnächst Veröffent
lichungen zu erwarten, nachdem in den
römische« Krankenhäusern erfolgreiche
versuche damit gemacht wooden feien.
rath war veranlaßt, an Deutschland
und Oesterreich ein Ultimatum zu
stellen, da diese Heiden Staaten wich
tige Konzessionen forderten, der Schweiz
aber auf ihre hauptsächlich tn Betracht
fallenden Ausfuhrartikel, wie Käse,
Stickereien, Seide, Maschinen, keine
Ermäßigungen von Belang gewähren
wollen. Die Verhandlungen sind, wie
bereits tslegraphisch gemeld« t, abgebrv
che», und werden je nach dem Ausfall
der Bolksabstimmuug wieder aufge»
nommen werden.
S i-
nister, General der Infanterie v. Berdy
du Bernois, ist, dem Bernehmen ber
„Kteuzztg." nach, vom Kaiser der „Cr
de« pour le mörite für Kunst und
Wissenschaft" verliehen worden. Be
sagtet Orden für Kunst uttd Wissen
schaft kann höchsten» 30 Mitglieder in
Deutschland haben tritt eine Vakanz
ein, so wählen die übrigen einen neuen
Inhaber, und diese Wahl wird vom
Könige bestätigt. General v. Berdy
mußte also von den übrigen Inhabern
des Orden» gewählt worden sein. Er
würde dann wohl als Nachfolger
Moltfe'» zu betrachten fein, der auch
Mitglied des Orden« pour le märite
für Kunst undMssenschaft war. Herr
von Berdy hat mehrere, von seinen Be
rufsgenossen als äußerst werthvoll qn
erkannte Beiträge zur Militärliteratur
veröffentlicht n,»d erlebt jetzt die Genug
thuung, daß Gelehrte und Künstler seine
„Studien über Truppensührung" tc. so
hoch schätzen, daß sie ihn zu ihrem Ge
«offen in der Friedensklasse des Ordens
pour le m6rite wählen.
a
in Zsebely, wie manbem „Pester Lloyd"
aus TemeSvar, Ungarn, schreibt, ein
dortiger reichet junger Runiane au»
Eifersucht und Rache ermordet und sein
Leichnam in der entsetzlichsten Weise
verstümmelt. Unter dem dringenden
Verdachte der Täterschaft wurde u. A.
auch ein Zsebelyer Insasse Namens
Marku Loikitzan eingesteckt, welcher jetzt
im Gefängnisse des Csafovaer Bezirks
gerichtS feiner Bestrafung entgegensieht.
Am letzten Sonntag, an dem et» allge
meiner Besuch bei den Häftlingen gestat
tet war, kam auch die Frau des Loi
kitzan und brachte ihrem Mann nebst
fiel. Man schnitt den Laib entzwei
und fand darin eine« scharfgeladenen
großen Kavall:rie-Revolver, au welchem
ein Zettel mit folgendem Inhalt be
festigt war: .Hast Du schon Deiner
Familie diese Schande ««getha«, so
warte wenigstens nicht, bis Du gehenkt
wirst, sondern befreie uns von der
großen Schmach Selbstverständlich
wurde die Waffe mit Beschlag beleg*
und eine Unterredung der Eheleute nicht
gestattet.
S O
italienischen 50. Infanterie-Regiments
in Bologna erhielten in der Kaserne
Arrest, lti Bereine Bologna» nahmen
eine Tagesordnung an, wonach die Re»
gierung ersucht wird, der Stadt die Ruhe
wiederzugeben uud' Diejenigen, welche
fie durch ihre herausfordernde Haltung
gestört hatten, zu bestrafen. „Esercito
Jtaliano" bemerkt Da» Geschrei der
Manifestanten, welche die Anarchie leben
ließe«, zenge dafür, daß die Hqttuog der
Offiziere ihnen nur den erwünWen An
laß zu Ausschreitungen bot. Wen«
man ein Einvernehme« zwischen der
Armee uttd dem Volke herstellen wolle,
müsse man nicht die niedrigste« Leiden
schaften großwachsen lassen.—lieber die
Borgeschichte des Falles verlaut«':
Einige Offiziere des Regiments waren
am Abend des 2. August in die Borhalle
de« Theater« eingetreten, um dort die
Redakteure eine« humoristische« Blattes
wegen gewisser verletzender Aeußeru«
gen zür Rede zu stillen. Es kam zu«
Wortwechsel uud ein Theil dtLWubli
kutn« scheint' für die Redakteare'Partei
genommen zu hahett. Die Offiziere
wurden beschimpft und sogar mit Stei»
nett beworfen. Sie machten barauf von
den Waffen Gebrauch uud drei Bürger
sollen durch Revolverschüsse leicht ver
mundet worden sein. An den folgenden
Tagen ist eS nun zu weiteren Ruhestö
tuugeu gekommen, bei welchen die Rufe
„Nieder mit der Armee! E« lebe die
Anarchie!" gehört wurden.
r
den ist auf August da« fernes Auf
treten des amerikanischen Pretsriktgkänt
pfer» Mr. Tom Cannoq alt» Cincinati
in Berlin. Det selbe hatte während de»
am Freitag Abend, den 7. Aug., auf
der Bühne de« „Americain-Sommer
theater«" stattgehabten Ringkampfe«
mit dem dänischen „Herkules", Jens
Söresen in Deutschland nicht übliche
„TricS" angewandt, welche Lebe« und
Gesundheit seine« Gegners gefährdeten."
Herr Earl Abs, welcher als Schieds
richtet fungirte, gebot in Folge dessen
einige Male Halt, al» Mr. Cannon
indeß seinem am Boden liegenden
Gegner wiederum dte Fäuste in die
Augenhöhlen zwängte, um ihn dadurch
in die Rückenlage zu bringen, »brach im
Publikum ein Sturm der Entrüstung
ans, der den Direktor Reiff veranlagte,
dem Ringkampf ein Ende zu machen.
Am 8. d. M. ging der Direktion nun
eittc Verfügung des königlichen Polizei
Präsidiums zu, welche da» fernerweite
Auftrete» Mr. Cannons in Anbetracht
jener Vorkommnisse au» .,orduu»gspo
lizeilischeu Gründen- untersagt. Da
durch werden natürlich die bereit» an
gekündigten Ringkämpfe zwischen Herrn
Abs und dem belgischen Preisringer
Le Rot nicht langirt. Am 8. August
mußte für Mr. Cannon der Berliner
Aidlet August Dickmaun einspringen,
dessen Kampf mit dem Baiern Sepp
Oberdörfer unentschieden blieb.
a r
wähnten französischen Schauer- und
Lügenberichte über die mit dem Unfall
De» deutschen Kaisers an Bord der
Hohenzollern verknüpften Umständen
gehen selbst laditolett und deutschfeind
lichen Blättern wie der belgischen Re
form über d»e Hutschnur. Das betref
sende Blatt sagt in dieser Beziehung
n. a. folgendes. „Unter den starten
Sachen, welche die Agence L'bre det
französischen Presse bisher aufgetischt
hat, tst nachstehende, die wir unverän
dert wiedergeben, jedenfalls die stärkste
(eS folgt hier die Berlin, 27. Juli,
datitte Correspondent ein Sammelsu
rium von Verleumdungen, das wieder
zugeben sich die Feder sträubt). Wil
heim 11., fährt die Reforme alsdann
fort, verdient von seilen seiner Gegner
und selbst von Seiten seiner erbitterten
Feinde etwas bessere» al» solche Ge
schichten^ deren gelindester Fehler darin
besteht, daß sie sehr ungeschickt erfunden
sind und die französische Presse, welche
sie allzu leicht aufnimmt, in den erbärm
lichen Ruf eines leichtfertigen systemati
schen Verleumders bringen. Grade
Frankreich bringen derartige Erfindnn
gen großen Nachteil zumdem aber sind
sie auch vom Standpuucte der Gerech
tigkeit unverantwortlich Wilhelm
II. ist ein Cbarakter. Jedermann muß
seine Thatkraft, seine Rührigkeit und
den Ernst, mit welchem er sich seiner
Aufgabe widmet, anerkennen, und man
sollte ihn, wenn er e» verdient wie
die» z. B. bei seinen Bestrebungen zur
Aufrechthaltung des Frieden» der Fall
ist —, eher unterstützen."
fW/Sfif!®
4
::i
sonstigen Eßwaaren eine« Laib »tob,
welcher dem Gefängnißwächter wegen
»urf
treffen
E a a S
große Geheimnis} in der Sozialdemo
kratie, beschäftigt noch einmal die Oef
fentlichfeit. Der Züricher „Sozialdemo
trat" brachte über der Unterschrift
„Eiserne MaSfe" häufig Warnungen
vor Polizeispitzeln iu der Scheinrolle
thätiger Genossen, uud zwar waren die
Verdächtigen zum Theil in Berlin, izum
Theil anderwärts wohnhaft. $#(alfo
Angezeigten waren den mit thnen un
mittelbar verkehrenden Personen in
fff
".
Vjßmi ... "V4-t
W a
Zweifel darüber möglich gewesen wäre
ob die angeblich „gemäßigte" Fraktio»
innechrib der jungtschechischen Partei
den wWw Haß der Gruppe Baschaty
gegen DeHfchland und den Dreibund
tbetU^ so mußte et nunmehr etibgilti#
behoben sein. Der Abg. Dr. Herold,
Oer al« der Maßvollste unter alle»
Jungtscheche» gilt, hat in einer Wählet
Versammlung unter stürmischer Zusttm
mung aller Anwesenden erklärt, die
^tschechische Reichsraths Delegation",
d. h. der jungtschechische Klub, theile
vollständig die Anschauungen Baschaty'»
hinsichtlich der Schädlichkeit der Allianz
mit Deutschland, weil durch diese einzig
und allein die Germanisirung de»
Tscheche^yotts bezweckt uud das Ueber
gewicht Deutschlands über alle Slawen
Völker angestrebt werde. Aus diese«
Grunde stimmen die Jungtschechen anch
vollkommen allen Empfangsreden bei
Ldtkunft auswärtiger slawischer AuSstel
luugSgäste zu. In Gittern jedoch stim
me« die jnngtschechischen Reichsrath«
Abgeordneten nicht mit Baschaty üt«»
ein. Nämlich in der Aufteilung des
Balkan«, weil dann der größte Theil
Ungarn zufiele uud dessen bereit« ohne
hin unerträgliche» Uebergewicht »och
mehr erhöhen würde. Herold kündigte
die heftigste Opposition gegen die Re
gierung an, da dieselbe, getreu de»
AuSgleichSPunktationen, nur die «er
maaisatio» und' Zentralisation anstrebe.
W a a
unteren Volksschichten Rußlands ge»
neigt ist, die Bedeutung der Kronstäd
tet Festtage zu überschätzen, beweist der
Brief eine« lange dortlebenden Englän
der», in welchem e» nach dem Londoner
„Observer" heißt:
„Ich habe viele Jahre in Rußland
gelebt, niemals ober einen so unwider
stehlichen und einstimmigen Ausbruch
der Begeisterung der Russen gesehen,
wie bei der Ankunft der französische»
Flotte. Nicht allein die Musik, sonder»
auch den Text bei Marseillaise kann
man an jeder Straßenecke hören und
Admiral Gervais und seine 122 Offi
ziere sind in einer Weise gefeiet wor
den, als ob sie russische Nationalhelden
wären. ES besteht indessen ein seltsa
mer Widerspruch zwischen dem Ton der
Presse und den laut ausgesprochene»
Gefühlen des Volke». Die Zeitungen
erklären fäntmtlich, daß die entente
cordiale zwischen Frankreich und Ruß
land beweist, daß diese Mächte de»
Frieden wünschen, das Volk sagt, daß
fie Krieg bedeutet. In
..•••••0&i-$
machen Fälle« völlig unverdächtig, diese
ahnte« gar nichts von der Rolle, ip der
jene angeblich verwendet wurden. Der
sozialdemokratische Wahlverein für de»
sechsten Berliner Wahlkreis stand i«
einer* seiner Versammlungen vor der
Frage, ob et eine zum Eintritt gemei
de Person, die 1888 von der „Eiser
ne« Maske" als Spitzel bezeichnet
worden war, als Mitglied aufnehme»
könne. Von der einen Seite wurde dies
verNeint. his der Angegriffene fich ver
theidtgt' habe, von der anderen Seite
wurde eine Verteidigung ohne Vorle
gung de«* belastenden Materials für
nicht wohl möglich gehalten und deshalb.
beantragt, den Betreffenden anfznneh
men, ihn eventuell aber wieder außz«-!
schließen, wenn nämlich der Parteivor
stand belastendes Material beibringe.
In dem letzteren Sinne wurde e«dlich
beschlösse«:- Man ist t« de« Kreisen der
Sozialdemokratie jetzt gespannt darauf,
ob der Parteivorstand fich für die „Ei
ferne Maske" verbürgen ttttd den Vor
der Spitzelschaft gegen den Be
aufrecht halten wird, odar
ob der WKteivorstand fich aus der Sache
her»':«helfea will und die Aufnahme
de« Verdächtigen in einen sozialdemo
kratischen Wahlverein damit zngiedt.
Der Betreffende war in der Sitzung
welche sich mit seiner Angelegenheit
befaßte, anwesend «d behauptete feint'
Uafchulb.
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11,
jeoem
W a a a a
Indien berichtet, ist die Hoffnung, daß
den Distrikten Chingleput und Nord
Arcot die Htingersnotb erspart bleibe»
würde, jetzt gänzlich aufgegeben. Die
Hitze, welche dort herrscht, bat noch
nicht ihresgleichen gehabt, und det we
nige Regenfall war nicht genügend, um
die Ernte zu retten. Die Sachlage in
Wauditoafh, Maderpauk und besonders
iy Balastry ist sehr beunruhigend. Wie
groß der Mangel an Nahrungsmittel»
ist, geht aus der Thatsache hervor, daß
selbst Angehörige hoher Kasten sich
unter der Zahl der unentgeltlich unter
stützten Personen befinden. Bereits find
Källe
von
die
Hungertod vorgekommen und
Bewohner
einiger Dörfer gezwutt-
gen, sich von Aloeblättern zu ernähren.
Das Vieh stirbt infolge des Mangels
an
Futter und
Schaaren.
Wasser in große»
'K
Wi
Club, tn
jeder Rnstauration ist die bevorstehende
revanche an den verfluchten Deutsche»
da» einzige Gesprächsthema. Letzter
Tage begegnete ich einem hohen russi
schen Würdenträger. Aufgeregt rief et
aus: „Endlich, Endlich'" „Wa» ist
los?" fragte ich. „Unsere Erniedrigung
geht zu Ende. Wir werden die Deut
scheu ttt Kurzem betrugen und wir
Patdon geben. Rußland wird zeigen,
daß keine Macht es ungestraft verhöh
nen kann." Ich erwiderte, dafr dte
russische Regierung und die russische
Presse uns doch versichert, dab dem
europäischen Frieden nicht die geringste
Gefahr drohe. „Ach," antwortete et,
daS ist nur für die Ausländer. Wir
wissen eS besser."
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Excellence I Vive la France!

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