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Der fortschritt. [volume] (New Ulm, Minn.) 1891-1915, December 31, 1891, Image 7

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If WT
ill
Fü»f Mitglieder bei Ate«
Mse»ta»tenha»feS de» SS. KongreffeS
fßhren den Namen Taylor^ all« fünf
sind Repndltkaner.
Zo,«W. LyneS. ein Brief
träger zu Newark, New Jersey
wurde neulich bei seiner Rück
kehr in da» dortige Postamt we
gen Briefdiebstahl verhaftet. Er
hatte 356 nicht abgelieferte Briefe, bo
te* mehrere Lockbriefe in fernem Be«
Die große» Eisenbahnen
haben nicht weniger als 20,000 neue
KrachlwaggonS bestellt und alle Schie
nenwalzwerke find mit Anträgen reich'
lich versehen. Ebenso herrscht in ante*
ten für bte Eisenbahnen arbeitenden
Geschäfts- Branchen lebhafte Xtjätig»
kit.
In wie geringem Grade
die Deutschen in diesem Lande politi
schem Ehrgeiz huldigen, mag der Um
stand beweisen, daß im neuen Congreß
nur drei a«S dem alten Baterlande ge»
bittige Volksvertreter fitzen. Noch
twr zehn Jahren zählte «an deren
acht.
Unter den deutschenftäthv
l»ken Cleveland's herrscht, mie von dort
berichtet wird, große Freude über die
Ernennung des Pfarrers Horstmann
von Philadelphia zum Bischof der Cleve
Wnder Diöcese. Sein verstorbener Bor
günger, Gilmour, war bekanntlich in
deutschen Kreisen nicht sehr beliebt.
«US Salt Lake Eity wird
gemeldet: ^Zipölf Meilen von hier, wd
ut Gasfeldern Bohrungen gemacht wur
den, ist man auf Gas mit einem Drück
von.145 Pfund auf den Quadratzoll
Gestoßen. Durch einen Zufall gerieth
der Vasstrom in Brand und eine 50
Fnß hohe Flamme beleuchtet jetzt die
Umgebung. Das VaS wird durch
Ähren nach der Stadt geleitet werden.-
In Trenton, N. I., hat das
staatliche Obergericht in dem Mayors
Tontestfalle zu Newark, H. Lehlback,
«ep., gegen I. E. HameS, Dem., gegen
den Elfteren entschieden. ES mag hier
bemerkt werden, daß Richter Dixon, der
tat Urteilsspruch verkündigte, ein Re
publikaner ist und vor einige« Jahren
«l» republikanischer Gouverneurs-Can.
didat aufgestellt wür, aber geschlagen
wnrde.
AlS jüngst in MasonCiitz in
Iowa an dem Sarge von Frank Smith
ei« Trauergottesdienst abgehalten
wnrde, drängte fich plötzlich ein Frem
der dnrch die Reihen der Trauernden an
den Sarg, gebot mit der Trauerfeier
einzuhalten und verkündete, daß er von
Christus gesendet sei. Smith von den
tobten zu erwecken. ES kostete Mühe,
be» ,ffe»bar Verrückte» anSZde« Zimmer
z» schaffen.
Pater BalleiS, Brookly'nS
ÜUester katholischer Priester, ist dieser
Tage plötzlich gestorben. Er war der
älteste katholische Pfarrer in der Kir
chenstadt. Er wurde vor etwa 84 Iah
ren in Salzburg geboren, gehörte Dem
St. Benedictiner Orden an und feierte
vor einigen Wochen in seiner Brookly
»er Kirche sein 60jährigeS oder dia
manteneS Priester-Jnbiläntt.
Der- einheimische Ver
branch von Malzgetränken, zu deren
Fabrikation Hopfen gebraucht wird, ist
ix den letzten 10 Jahren auf mehr, als
da» Doppelte gestiegen. Im Jahre
11880 wurden 314,230,135 Gallonen
Bier, Ale und Porter, 8.26 Gallone
per Kopf, und im Jahre 1890 855,
792,335 Gallonen, 13.67 per Kopf,
... verbraucht.
Einen schrecklichen Tod er«
litt der Arbeiter John Grime in Cleve
iand, Ohio. Er war in den Marmor
werken von Norcrost BroS. mit dem
Anrichten des Treibriemens beschäftigt,
al» er plötzlich erfaßt und in das Ge
triebe hineingeschleudert wurde. Ehe
dje Maschine zum Stillstand gebracht
werden konnte, hatte der Unglückliche
bereits so schwere Verletzungen davon-
getragen, daß er zwei Stunden darauf
starb.
Ueber sechs zehntau send
Indianer siud bereits amerikanische
Bürger geworden, und viertausend ha
ben durch Uchernahme von Ländereien
in Einzel besitz ihre Absicht kund gegeben,
Bürger zu werden. Dazu sind noch
7619 »n Oklahoma zu rechnen, welche
ebenfalls Einzelläudereien in Besitz ge
nommen oder sich bereit dazu erklärt
haben. Unter der gegenwärtigen Ad
ministration sind im Ganzen 27,610
Indianer natnralisirt und auf 23,000,
S00 Ackern Land ansässig gemacht wor
den.
Richter Lynch hat wieder
ein Mal ein Opfer in Georgia gefor
dert. Zu Camak entdeckte man vor
einigen Abenden in Ketch & GheeÄings
Store einen schwarzen Einbrecher. Eine
Anzahl Personen bemächtigten sich des
Kerls und zogen mit demselben in ein
benachbartes Gebüsch. Bald darauf
hiWe man in jener Gegend mehrere
©(pisse fallen. Am andern Morgen
begab man sich ins Gebüsch, um die
Leiche zu holen, fand dieselbe aber nicht.
Nur eine Schlinge baumelte an einem
Baume.
Im ganzen Staate Kansas
haben die Wassersimpel auf Befehl ihres
Oberhauptes, Gouverneur Humphrey,
einen rteiett Feldzug gegen die Verkäufer
geistiger Getränke begonnen. Humphrey,
welcher nächstens seine Zeit als Gou
verneur abgesessen hat, und anch keine
AnSficht hat, wieder erwählt zu werden,
hat jetzt keinen Gebrauch «ehr für dft
Stimme» ber Wirthe und deren Einfluß
und hat seine Kreaturen, die Polizei«
Eommissäre und County-Anwälte, ange
wiese», ihre Spitzel wieder frisch an'»
Werk gehe« zu lassen, vnd Jeden ohne
Au»nahme gerichtlich zu verfolgen.
Präsident Harrison hat
folgende Liste der bevorstehenden Win»
tervergnügungen im Weißen Hause an»
gekündigt: 1. Januar: Empfang de»
.Präsidenten. 8. Januar: Frau Harri»
sou*» Empfang. 14. Januar: Diplo
matischer Empfang. 81. Januar:
EabinetS-Diner. 23. Januar: Frau
Harrison'« Empfang. 28. Januar:
Congreß« und Richter- Empfang. 4.
Februar: Diplomatisches Diner. 6.
Februar: Frau Harriso«'» Empfang.
11. Februar: Armee-, Flotte* und
Marine- Corps«Empfang. 18. Fe
bruar: »Supreme Court"»Diner. 20.
Februar: Frau Harrison's Empfang.
25. Februar: Oeffentlicher Empfang.
Die Kohle»gräber be»
Pittsburger Distrikts werde» in den
nächsten Tage» eine Versammlung ab
halten, um über eine wichtige Angele
genheit zu beräthe». Seit einiger Zeit
haben sich nämlich Abgesandte der Ten«
nessee'er Grubenbesitzer im westpennsyl
vanischen (Sole- und Kohlendistrikt
herumgetrieben, »in dortige Kohlen
gräber zu bewegen, bie Plätze der Strei
ker in Tennessee einzunehmen. Prä
fident Costell» vo» be* „United Mine
Workers" hat die Versammlung anbe
räumt, um bie Kohlengräber vor diesen
Agenten, welche ihnen znmnthen, Gru
benbesitzer, welche Sträflinge beschäftig
gen, i« ihrem Kampf gegeft ehrliche
Arbeiter zu unterstützen, zn warne».
Bei dem Bankerotte der
New Uorker Maklerfirma, welcher der
Sohn von EhruS W. Field vorstand, ist
viel von dem Unglück die Rede gewesen,
daS eine alte, hochangesebene Familie
heimgesucht habe. Es nnirde bei der
Gelegenheit wieder einmal so eine Art
amerikanischer Aristokraten-KnltüS ge
trieben. Das Bedauern über daS durch
den Bankerott angerichtete Unglück
scheint jedoch, schlecht angebracht gewesen
zu sein, wenigstens soweit die Familie
Field in Betracht kommt die Opser
wäre» vielmehr Personen, weicherem*
ger alten, hochangesehenen Familien ent
stamme», aber ihr gutes Geld in einem
Unternehmen sicher wähnten, welchem
vie Fields ihren Namen liehen.
Einen tödtlichen Aderlaß
alS Heilmittel gegen Grippe hat neu
lich ein alter Dorft Pflasterkasten vor
genommen. Die etwa dreißig Meilen
westlich vo« Wichita i» Kansa» wohn
hafte Schullehrerin Lena Bronson er
krankte an der Grippe. JhrGroßvater,
ein beinahe neunzigjähriger Mann war
einstmal irgendwo vorfarzt gewesen und
unterzog fich der Behandlung des Mäd
chens als aber seine Mittel nicht an
schlugen, brachte er au Lena gegen den
Willen von, deren Bater, seinem Sohne,
einen Aderlaß an, durchschnitt ihr aber
Dabei die PülSadyr und vermochte Nicht,
das Blut zU stillen, so daß da» Mab»
chen in Folge von Verblutung starb.
AnS Schreck über baS von ihm ange
stiftete Unheil fiel der ftlte Mann in
eme. Ohnmacht, .aus der er nicht mehr
erwacht ist.
Das Ergebniß deS Censn»
der TeuementhauS Bevölkerung der
Stadt Newport ist jetzt vom Gesund
heitsrath, welcher die Zählarbelt leitete,
bekannt gemacht worden. Die zu dem
Zweck angestellten Zähler gebrauchten
acht Monate, um die Arbeit zu vollen
den. Im vergangenen Jahre wurde
bte Bevölkerung der Tenementhäuser
nicht gezählt man stellte nur die Zahl
der Tenement» auf 37,315 fest. Bor
zwei Jahren gab es, laut amtlichem
Bericht, 32,390 Tenements mit 237.
972 Familien nnd 1,091,701 Indivi
duen. Das Ergebniß des diesjährigen
Census aber ist folgendes: Tenements
37,358, wovon 34,967 Vorderhäuser
und 2391 Hinterhäuser. Zahl der Fa
Milien 275,565 "leerstehende Zimmer
32,106 Zahl aller in Tenementhänsern
wohnenden Personen 1,225,411.
Vom Testament einer
Wohltyäie in wird aus Philadelphia
berichtet: Die dieser Tage verstorbene
Wittwe des früheren Arztes Dr. Eckert,
Frau Emily £. Eckert, hatte zu ihrem
am 15. September Z877 abgefaßten
Testament noch 17 Codicille ausgefer
tigt, welch letztere hauptsächlich Ver
mächtnisse für wohlthätige Anstalten
enthalten. Es sind darin fast alle
Wohlthatigkeits Anstalten Philadel
phia's mit Beträgen von $1000 bis
$5000 bedacht, und beläuft sich die also
verwilligte Summe auf $276,000. Die
Erblasserin bestimmt ferner in ihrem
Testament, daß der nach Auszahlung
sämmtlicher Legate verbleibende Ueber
schuf des Nachlasses, welcher, wie es
heißt, mindestens $1,000,000 beträgt,
an das Presbyterianer-Hospital und an
oas „Presbyterian House for Widow
and Siugle Women- fallen soll. Das
deutsche Hospital in Philadelphia ist
mit $10,000 bedacht, die deutsche Ge
sellschast mit $1000 und das Luth.
Waisenhaus und Asyl in Germantown
mit $5000.
In St. Bernard,einerVor
stadt von Cincinnati, sind neulich vier
Ichulknaben Namens Chas. Schulte 9,
Fred Fritz 8, Fred Berninger g, und
Henri) Beck 9 Jahre alt, unter der An
klage der Trunkenheit verhaftet worden.
Der junge Schulte hatte eilte Summe
Geldes in seinem Besitz und die anderen
verschafften sich einen Kessel, in welchem
.i.
sie fich in einer Wirtschaft Bier holte».
Nachdem sie etwa» angeheitert waren,
begaben fie fich »ach der Erkeabrecher
Stärkefabrik und zertrümmerten aus
Uebermnth die Fensterscheibe». Später
kauften ste sich noch mehr Bier und lang
ten schließlich in totol betrunkenem flu«
staube zu Hause an. Am folgenden
Morgen wurden alle Vier in der Schule
verhaftet und dem Mayor Schuloff vor
geführt, welcher fie zur Zahlung der
GerichtSkosten vernrtheilte. ES wird
der Versuch gemacht werden, de» Na
men deS WirtheS ausfindig zu machen,
welcher den JnngenS daS Bier verkauft
hat.
In New-Haven, Eon»., et»
hielt ein reicher Geschäftsmann? Na
mens James D. Dewell, mehrere Briefe
von einer Negerfrau, Namens Emma
G. Coe, worin dieselbe ihn um Aeldun
terstützung ersuchte. Dewell schenkte
den Briefen keine Aufmerksamkeit.
Neulich nun schrieb ihm Frau Eoe, er
möge zu ihr kommen, sie wohne in
einem ruhigen Plate und sei allein.
Dewell machte der Polizei Anzeige, und
der Detektiv Eowell, als Dewell oerklei
det begab fich noch dem bezeichnete».
Hanse. Balb nach seiner Ankunft eilte
ihr Gatte in» Zimmer und verlangte
unter Todesandrohung $1600. Per
Detektiv gab ein Signal, zwei Polizisten
kamen herein, und das saubere Paar
w«rde verhaftet. Sie haben bnrch
ähnliche Schach? mehrere hervorragende
Bürger »t» beträchtliche Summen be
raubt.
Ueber de» Verfall vo«
Kirchen in Philadelphia hielt dort Pfar
rer W. Graff einen Bortrag. Er sagte,
er habe Tabelle« «nb Liste» von acht
zehn bi» zwanzig Gemeinden ausgear
beitet und könne beweisen, baß bie Zahl
der Mitglieder während der letzten fünf
undzwanzig Jahre abgenommen habe.
Er hätte noch weitere Kirchen anführen
können, begnüge fich aber mit der ange
gebenen Zahl und bedauere, zugeben, zu
müssen, daß deren Schließung nur eine
Frage der Zeit sei. Rebner sagte, e»
sei allerdings wahr, daß diejenigen Kir
chen, die besonders viele Mitglieder ver
loren, in dem geschäftlichen Theile der
Stadt gelegen seien, doch sei e» zu we
nig, daß in Anbetracht der großen Ab
«ahme vo« Mitgliedern «ur drei ober
vier Kirchen in entfernt gelegene« Stadt
theilen an Mitgliedern zugenommen hät
ten.
An» Ost-Rew-Aork wird
über eine Judenhetze berichtet. Auf
Veranlassung von Joseph Morxi» wnr
den mehrere junge Raufbolde, welche an
einem der letzten Abende eine Anzahl
jüdischer Bewohner de» Stadttheil» in
snltirt nnd mißhandelt hatten, verhaftet
nnd vom Richter Kenne zum Verhör
festgehalten. Die Polizei steht derarti
gen Vorfällen insofern machtlo» gegen
über, al» ber 17. Bezirk welcher durch
die 26. Ward gebildet wirb, ein Areal
von 9 Qnadratmeilen umfaßt, welche»
von den 29 Polizisten, die dem Capitän
French zur Verfügung stehen, nur in
sebr unvollkommener Weise berücksichtigt
werden kann.
Zum Schutz der Weinberge
Ealifornien» hat der dortige Board of
Agriculture neue Regulationen einge
führt, deren Zweck es »st, die californi
schen Reben-vor Krankheiten und Jnsek
ten zu schützen. Alle Agenten oder Em
pfänger von Bäumen, Pflanze«, Samen
u. s. w. von auswärts sollen gehalten
sein, den betreffenden Gartenbau- In«
spektor hiervon, in Kenntiliß zu setzen.
Die eintreffenden Pflanzen n. s. w. sollen
bei ihrer Ankunft deSinfizirt werden
wenn sie an ihnen Insekten vorfinden,
sollen sich 14 Tage in Quarantäne zu
rückbehalten werden, ehe sie weiter be
fördert oder vertilgt werden. Von sol
chen Gegenden, wo Pflanzen-Krankhei
ten vorherrschen, soll keine Einfuhr ge
duldet werden. Keine Frucht, die außer
halb des Staates gewachsen und mit
Insekten behaftet ist, darf eingeführt
werden. Auch die Bertheilung und
Beförderung von Kisten, welche nicht
desinfizirt wurden, ist nicht gestattet.
Als Mittel zur Reinigung wird Wal
fifchöl-Seife in heißem Wasser aufgelöst,
empfohlen.
Vor einigen Tagen stellte
sich in der ^!cw Aorker Barge-Ofsice
eine Italienerin, Bincenza Mazzorella
aus Brooklyn ein. Dieselbe heilte dem
dienslthuenden Hülss-Einwanderungs
kommissär O'Beirne mit, daß in Bälde
ihr Nesse Antonio Spizzuövo mit dem
Dampfer „Burgundia" eintreffen würde.
Dieser Neffe, sagte die Frau, habe im
Gefänglich von Aitcona eine zehnjährige
Zuchthaushaft wegen Straßenraubes
verbüßt und sei durchaus keiu für die
Ber. Staaten wünschenswerther Ein
wanderer, da er nach Verbüßung seiner
Haft unter weiterer zehnjähriger Poli
zeiaufsicht gestanden habe. Wie die
„liebende" Taute angegeben, traf auch
der 45 Jahre alte Abbruzzensohn
am Abend darauf mit der „Burgundia"
in New Jork ein. Er brachte seine
Frau und einen Solm mit, doch alle
Drei wurden zurückgehalten und müssen
mit dem nächsten nach Gibraltar abge
henden Dampfer die Rückreise antreten.
Spizzuovo war allein schon vor fünf
Monaten in New Aork angekommen,
reiste aber wieder nach Italien zurück
um seine Familie zu holen. Er muß
der besagten Tante wahrscheinlich „auf
die Hühneraugen" getreten haben, daß
diese ihn jetzt verrieth. Die Thatsache,
daß er ein Verbrecher und 10 Jahre im
Gefängniß gewesen, gestand er ohne Um
schweife zu.
„„V-
«11*1
Der neue ungarische Fürst
Primas hat de» Antrag in Ose» einen
Palast zu banen. zu welchem ihm bie
Stadt de» Boden jcheinfen würde, abge
lehnt. Das vermögen bes Primas,
antwortete Erzbischos Baffary, gehört
der Armen. Ein Mönch soll als Pri
maS nur burch seine Einfachheit glänzen.
Seit zehn Jahre» ist bie
Zahl der französischen Zeitungen von
2076 auf 5011 angewachsen. Gegen
wärtig zählt man deren 122 republika
nische in Paris und »42 in der Provinz
dann 39 revolutionäre in Paris und
460 in der Provinz. UeberdieS erschein
nen 1841 unpolitische Veröffentlichungen
in Paris und 1607 t« der Provinz.
Bei der Invalidität»- und
Alter»- Versicherung» Anstalt Berlin
sind in der Zeit vom 1. Januar bis
Ende November 1891 im Ganzen 1784
Ansprüche auf Altersrente erhoben wor«
den. Hiervon wurden anerkannt 1178,
zurückgewiesen 556, auf andere Weise
erledigt 21. auf den Monat Dezember
übernommen 29 Ansprüche.
Nach Privatmeldungen
au» Orel stürzten bei ber Entgleisung
eine» Eisenbahnzuge» auf der Brücke
über den Oltucha die vier letzten Wagen
de» Zuge» in den eisbedeckten Fluß. 20
Fahrgäste und 3 Eisenbahnbedienstete
sollen getödtet, 10 Personen schwer
verletzt sein. Die herabgestürzten Wa
gen waren solche britter Klaffe.
Im
beut scheu Reichstag er
klärte Eaprivi bezüglich de», Welsen
fand», dem Abgeordnetenhan» solle fine
Vorlage zugehen, wonach bte Beschlag
nahme aufrecht bleibt,. bie Verwendung
der Zinsen ohne Mitwirkung der Bolk»
Vertretung geschieht, jedoch dem Rech-.
»ungShof Rechnung vorgelegt und dem
Landtag Mittheilung Iber die Verwen
dung gemacht wird.
JnNusohl (Ungarn) ha
be» vor einigen Tage» zwei Schüler der
vierten Gymnasial Klasse, Beide vier
zehn Jahre alt, wegen der gleichaltri
gen lichter ihre» Professors ein regel
rechte» Pistolenduell mit einander an
gefochten. Der Kampf verlief unblutig»
Die beiden Duellanten wurden vom
Gymnasium ausgeschlossen, ebenso die
Herren Kartellträger.
Der Verlauf einer Ver
sammlnng sächsischer Jnbustrieller, die
am 30. November in Halle a. d. S.
tagte, stellte eine zahlreiche Betheiligung
»n der Weltausstellung in Chicago in
AüSficht. Die vertretenen Handel»
fammetit beschlossen bie Einsetzung ge
meinsamer Agitativnssectionen, welche
fich nach Jnbnstrieen gliedern. Der
ReichScommissar war anwesend.
Einem Restaurateur bei
Odessa (Rußland) lies ein Weinfaß
anS. Gänse, die fich in der Nähe auf
hielten, flogen herbei, tauchte» ut dem
Weilte unter, schnatterten vor Lust und
berauschten sich. Schließlich liefen sie
davon und fielen bald wie leblos zur
Erde. Einen Tag und eine Nacht hielt
der Rausch an. Man hielt sie für todt
und hatte bereits das Gefieder gerupft,
al» die Gänse wieder nüchtern wurden.
Wie anS mehrerenStädten
Deutschlands, ist auch au» Darmstadt
eme Eingabe an den Reichstag um Er
höhung der Jnvalidenpenfionen ergan
gen. Die sich auf die hohen Lebensmittel
preise und den besonders ins Gewicht
fallenden Umstand, daß bei den meisten
Invaliden da» Alter mit seinen Ge
brechen sich schon geltend macht, beruft.
Es wird darauf hingewiesen, daß es
dem Jnvalidensond an Mitteln gewiß
nicht fehlen werde.
Wie e» in Londoner $81
ät?
tern heißt, hat die britische Admiralität
ihr Augenmerk auf einen neuen Stoff
zum Schutze Ber Kriegsschiffe gelenkt.
ES ist dies Eocosnußcellulose., Sie soll
ein Schiff für Geschosse fast undurch
driuglich machen. Die Cocosnubcellu
lose nimmt das achtfache Gewicht Was
ser aus. Es sind schon verschiedene
Versuche mit diesem Stoff in Ports
mouth vorgenommen. Die Cellulose
wird in viereckige Stücke verarbeitet, die
matt an den inneren Platten der Schiffe
befestigt.
Durch eine am 4. Dezember
in Wien veröffentlichte Ministerialver
Ordnung
wird im Einvernehmen mit
ber ungarischen Regierung die Einfuhr
von Schweinen, Schweinefleisch, Speck
und Würsten aus den Ber. Staaten von
Nordamerika unter der Bedingung wie
der gestattet, daß eine den nordamert»
konischen Vorschriften entsprechende amt
liche Bestätigung der in gesundheitlicher
Beziehung unbedenklichen Beschaffenheit
des eingeführten Fleisches beigebracht
werde.
Die größte Briefmarken
sammlung der Welt befindet sich im
britischen Museum. Es ist die des
verstorbenen Parlamentsabgeordneten
Tapling, welcher sie dem Museum in
ferner letztwilligcn Verfügung vermachte.
Sie enthält, abgesehen von einer sehr
ansehnlichen Zahl Postkarten, Briefum
schlügen u. s. w. mehr als 200 000
Briefmarken ihr Werth wird auf 50.
000 60000 Lstrl. ($250,000 bis
300,000) veranschlagt. Der verstor
bene Eigentümer hatte mehr als 20
Jahre gebraucht, um die Sammlung
auf diese Stufe zu bringen.
Die Parifer „Lanterne"
glaubt versichern zv können, baß der
Prozeß des Herren Armstrong, Gatten
Der Sängerin Melba, qegen den Herzog
von Orleans nicht weiter geführt werden
dürste. Wie man in gut unterrichteten
Kreisen erzählt, hiltte der Herzog von
Anmale, der fich vor kurzem Kran
Melba al» Margarethe angesehen hatte,
seine» junge» Neffe» an» der Patsche zu
ziehe» beschlösse» und be* „Prince
Gamelle* 850,000 Fr. zur Verfügung
gestellt, welche den gerechten Zorn de»
Herrn Armstrong beschwichtigen dürften.
Der Graf von Pari» mag mit dieser
Lösung, die ihn keinen Heller koket und
ihm das Aergerniß eine» Prozesses er
spart, höchst zufrieden fei».
I
Hausbalt»au»schuß.
der österreichischen Delegation bezeich
nete der Manne-tto« Mandant Frech,
v. Sterneck die vor 20 Jahren gebauten
Panzerschiffe als den heutigen Anforder
ungen rficht mehr eutsprechend da die
Österreich ungarische Flotte nur 3
vollwertige Schlachtschiffe besitze so
set e» nothwendig, in ber nach«
steit Zeit 6 andere Panzerschiffe zu
bauen. Eine weitere Nothwenbigkeit
bilde ber vollständige Ausbau ber Tor
pedo-Flottille. Die Marine-Borlagen
wurden sämmtlich nach den Borschlägen
her Regierung angenommen.
Au» einem ostprenßischen
Schiida berichtet der »Gesell-: Ju der
guten Stadt, die wir nicht nennen tool*
ten, war man den ganzen Sommer hin
durch mit dem Bau und der Einrich
tung eine* Schlachthofe» beschäftigt.
Mit Stolz und Freude blickte man
jüngst auf ba» beinahe vollbrachte Werk,
da, welch ein Schreck faßt Alle! der
ßroße Kissel steht dranßen, man hat
vergessen, ihn einzubauen jetzt, wie ihn
htaeinbringen? E» bleibt u»cht» übrig,
al» den Dachstuhl zn durchbrechen,
Sparren zn durchsäge» die Dachscha
lung und Dachpfannen an einer Stelle
weit aufzureißen, um da» Ungethüm
von oben burchzulaffen.
Der Pariser .Siöcle- wen
bet sich mit großer Schärfe gegen bie
Finanzpolitik des russischen Finanz
ministers WyschnegradSki, erinnert
daran, daß die Katastrophe des jtomy
toir d'Esconipte* durch die plötzliche
Zurückziehung deS deponirten Kapitals
von Seiten der russischen Regierung
herbeigeführt worden sei und weist auf
die Gefahr hin, welche darin liege, daß
Rußland 454 Millionen Gold vom
Ausland zu fordern habe. Bei ber
letzten ruffischen Anleihe habe man ben
Franzosen vorgespiegelt, daß das Geld
für Eisenbahnbauten bestimmt sei, wäh
renb Rußland damit ausschließlich Zin
sen der auswärtigen Schuld bezahlen
wolle.
In einem »Eingesanbt-der
Londoner „Poll Mall Gazette- giebt
ber Perser Mirza Ali AShgar seinem
patriotischen Unmnth über einen Artikel
beS Blattes, ber oas perfische Volk als
unter schwerem Joche seufzend darstellte,
in gebrochenem Englisch folgenden be
redten Ausdruck: »Da ich perfisch bin,
uttb Persien uttb Schah von Persien
gut kenne uttb ich erst kurze Zeit von
Persien fort bin, konnte ich nicht finden,
daß Artikel wahr ist oder wahr zu sein
scheint. Daher scheint es mir, daß der
Verfasser jenes Artikels ein Narr ist,
oder der Artikel 1st nicht geschrieben von
Gentleman, sondern ein Hund hat Wau
Wan gemacht. Ich miß Ihnen aber
sagen, daß Wau Wau von einem oder
zwei Hunden niemals eine Karawane
am Weiterzuge hindern kann und ein
großes Meer nicht durch einen Stein
wurf erregt wird: Schah von Persien ist
sehr gut bekannt bei der ganzen Welt."
Ueber das Eisenbahnun
glück bei Oreal inRußland nunmehr ans
Petersburg folgender ausführlicher Be
richt vor. Vierzig Leichen sind bereits
geborgen. Der Fluß Optucha, welcher
zum Betriebe einer Mühle aufgedämmt
war. mußte abgelassen werden, damit
nach weiteren Leichen gesucht werden
kann. 15 Schwerverwundete wurden
ins Krankenhaus nach Orel geschafft.
Der verunglückte Zug hat außer der
Lokomotive einen GHäckwagen und
fünf Personenwagen, darunter einen
gemischten erster und zweiter Klaffe ent»
halten. Davon sind vier Personenwa
gen in den mit Eis bedeckten Fluß hin
abgestürzt, ber gemischte Wagen blieb
quer über der Brücke stehen, der Ge
päckwagen zerschlug sich an der Böschung
und nur die Lokomotive blieb' ans dem
Bahndamme. Ein Vandagenbruck des
Guterwagens hat, soweit bisher festge
gestellt, die Entgleisung herbeigeführt.
Auf der Brücke selbst sind nur einige
hölzerne Querbalken beschädigt.
Der in der Nacht zum 28.
November im Alter von 62 Jahren
plötzlich verstorbene Abgeordnete
Christen Berg, Führer der radikalen
Bauernpartei im Folkething, )var seit
26 fahren Vertreter des jütläntiijch^n
Kreises Veile für genannte Körper
schaft. Früher unbestrittener Führer
der ganzen oppositionellen Linken mußte
er^m seinem letzten Lebensjahre den
Abfall der zur Verhandlung mit der
Regierung gewillten Gemäßigten er
fahren, mit deren Hülfe die Regierung
die sogenannte Verwelkungspolitik der
Sinken besiegte und manche ökonomisch?
Gesetze durchdachte. Berg, ber Mit
glied vieler Ausschüsse war, entwickelte
als politischer Agitator eine aufreibende
Thätigkett und besaß namentlich unter
den inländischen Bauern großen Ein
fluß. 1886 verbüßte er eine vier
monatliche Hast wegen Widersetzlichkeit
gegen einen Polizeibeamten in einer
Wahlversammlung und im gleichen
Jahre überreichten ihm Parteigenossen
bei der Feier seiner silbernen Hochzeit
ein Ehrengeschenk von 50,000 Kronen.
An ihm verliert der Minister Estrup
seinen unversöhnlichsten Gegner.
*3£
A»S ftoRskanttnopel liegt
vom 2. De», folgende Meldung vor:
Eine schreckliche FeuerSbrnnst zerstörte
in der vergangene» Nacht in Aidi»
(Kleinasien) das ganze J»de»viertel.
200 Hänser und 2 Synagogen werbe»
eingeäschert. 8 Personen kamen bei bem
Brcmbe um, mehrere erlitte» Verwun
düngen.
In diplomatische» Kreise»
wird die entgegenkommend« und liebe«»
würdige Art und Weise, mit der der
König von Dänem»rk sich über sein«
Aufnahme am Berliner Hofe geäußert
hat, mel besprochen.- Der Berkehr
zwischen dem Kaiser und seinem könig
üchen Gaste war ein so freundlicher und
aufrichtig herzlicher, daß man die Streit
punkte, die in Folge der früheren poli
tischen Ereignisse zwischen de« König»
Höfen von Berlin und Kopenhagen s»
lange bestanden haben, als beseitigt be
trachten bars.
Die Melbung, baß in 8et
liner Hoskreisen Konzerte und andere
Veranstaltungen zum Besten der rnsfi-'
schen Nothleidenden veranstaltet werte«
sollen, wird in verschiedenen Blättern^
so der »Krzztg.- und der »Voss. Ztg.
abfällig besprochen. Man verweist da
rauf, daß der Aufruf, welchen jüngst die
Professoren v. Bergmann und Harnack
erließeo, von der russischen Presse mit
hochmüthigen Erklärung beantwortet
warben sei, baß das heilige Rnßlanb
sich selbst Helsen könne unb von Hunger»
leibet« wie ben Deutschen keine Unter
stützung annehme.
In Esthland, (russische Ost
seeprovenz) ist ein Pastorenprozeß i«
Borbereitung, ber Aufsehen errege»
bürste. Der Gegenstand bes Prozesse»
ist Pastor Ederberg auf Oefel. Der«
selbe gab eine ethnische Erbauungsschrift
heraus, in welcher zwei Textstellen vo»
orthodoxen Personen für anstößig befun
ben würben, nämlich die Behauptung,
daß der lutherische Glaube der allem
richtige sei, und ein Zitat auS der Bibel
über ungerechte, gottlose unb tyrannische
Könige. Bezüglich jener Behauptung
konnte man nun auf gerichtlichem Wege
bem Pastor nichts anhaben, aber bafür
wurde das Zitat im BerhSltniß zu«
Text als eine Anspielung auf den Zaren
gedeutet, und es siud nun bereit*
Schritte gethan, ben Pastor auf Maje
stätSbeleidtgung hin zu belangen. Be
reits in Untersuchung steht Pastor Le
ziuS zu St. Michaelis in Esthland.
Demselben find angeblich mißfällige
Aenßernnge» über bie russische Regie
gierung wegen Bebrückung des Luthe
ranerthnmS unb außerbem eine von ihm
in ber Kirche vor bem Volke gethane
Verwünschung eines Orthoboxen darauf
hin, daß derselbe ein lutherisches Mäb
chen in ber St. Michaelischen Kirchen
gemeinbe verführt hatte, zur Last ge
legt.
Ein Vergleich der von der
reichsländtschen Amtlichen Correspon
denz mitgetheilten Ziffern über den ge
genwärtigen Stand der im Lande anwe
senden Fremden mit den Ergebnisse«
der Volkszählung vom 1. Dezember
1885 ergibt, daß bie Zahl der Franzo
sen von 80,314 auf 15,829 gesunken ist.
Man wird nicht fehlgehen, wenn man
diesen Rückgang auf Rechnung des Paß
zwaugS und der damit zusammenhän
genden verschärften Bestimmungen über
den Fremdenverkehr setzt. Die Zahl
der jungen Leute, welche vor erfüllter
Militärpflicht auswandern, ist in stetem
Sinken begriffen (1887: 1225, 1888:
1079, 1889: 824 und 1890: 721 Per
sonen). ES darf dies wohl als ein
Zeichen angesehen werden, daß sich die
Bevölkerung immer mehr mit den be
stehenden Verhältnissen aussöhnt. Ein
weiteres Sinken ist mit Bestimmtheit
zu erwarten, vorausgesetzt, daß die Re
gierung bei bem in den letzten Jahre«
eingeschlagenen Verfahren bleibt, alle«
derart Ausgewanderten den dauernden
Aufenthalt im Lande zu untersagen.
Ausnahmen von früher her bestehen zur
Zeit noch 236,' darunter 100 männliche
Personen. Bekanntlich haben die zu
gunsten einzelner gestatteten Ausnah
men in weiten Kreisen Erbitterung her
vorgerufen. Schon ans diesem Grunde
empfiehlt es stffi, die Bestimmungen in
Zukunft ohne Ansehen der Person durch
zusübreu.
Vor kurzer Zeit hat die
erste Lokomotive die Spitze des Brien
zer Rothhorns erreicht und somit ist die
Schweiz Am eine Bergbahn reicher, die
nunmehr*die höchste Afpetthahn ist. DaS
Brienzer Rothljorn, mit großartigster
Aussicht auf die Seen, Thäler und
Schneeriesen des Berner Oberlandes,
ist 2351 Meter hoch (der Pilatus bat
nur 2133 Meter) und die Bahn steigt
1682 Meter, genau 67 Meter höher als
die Pilatusbahn. Die Fahrt hinauf
nimmt Stunden in Anspruch. Die
Spurweite der Bahn beträgt, nach einer
Mittheilung des »Bund" fc,8 Meter
und die Bahn ist als schmalspurige reute
Zahnschienenbahn nach dem System Abt
in gleicher Weise wie die Monte Gene
rosobahn ausgeführt worden. Die
«höchste Steigung beträgt 25 v. H., also
weniger als be» der Pilatusbahn. ES
ist geradezu erstaunlich, in tote kurzer
Zeit die Linie fertiggestellt ist am 1.
Oktober 1890 begannen die Arbeiten.
Nicht weniger als zehn Tunnels mußten
durchgeschlagen, zahlreiche Bachüber
gänge geschaffen und gewaltige Stein
dämme errichtet werden, und nach we
nig mehr denn einem Jahre find alle
Hauptichw'erigkeiteu überwunden und
die von der Lokomotivfabrik Winter
thur erstellten Maschinen durchfahren
sicher das Geleise bis hinauf zur Höhe.
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