Newspaper Page Text
Scheidung. 3;ooU von Juliul Ccti. Ihr Entschluß fland fest: sie ooH.'ta stA scheiden lasse. Elf Zahle halte bet Kampf ihrer Ehe gedauert, nun waren sie zu rot rschkpst, eil In innet, e lllh. verdiltert. fte e, trugen dies Oua len nicht länger, tt muh! ein Sude er den. Wie hatt dies, eußerft geschahen lönnen? Hatten sie sich denn nicht lieb gehabt? Waren st nicht inst tu Illl licht Paar emeseo, da wi met Vögel, di sich zum Fluge nach dem Süden zu sammevgksundko, m l sonnig reven oin aulgezogen war's Halte e irklich ein solch RtU 0(010? Sie wußten tt nicht mehr. Berg von jkllnkunaen und Bltlerkeiten, von Mißvnflanvniilen und Tretz thllrmten sich unüberflelgbar mi schen Einst und Jetzt. Sie mußien nicht mehr von der Vergangenheit, sie wußten nur, daß sie Betd, tiefelend worin und daß sie z Grunde gehen mußten, wenn si beisammen blieben. Wer sie vor sich sah, diese beiden stol. zen schönen Menschen, wollte an ein, Entziveiung nicht glauben, oder suchte di U, fachen außer ihnen. Aber kein Anderer trug die Schuld al sie selbst. Er war ein untadeliger Mann, Vielen in Vorbild und in Wahihett ein rruster. haster Charakter; aber er besaß einen unbeugsamen Eigenwillen, begründeten Widerspruch ertrug r schwer, unoegrun beten gar nicht. Er wußte, daß er diesen Fehler besah; als er daher nach den ersten Wochen der Ehe bei feiner grau den gleichen entdeckte, nur in' Weibliche über, tragen, ersaßt ihn, wie ine Borahnung de Kommenden, ein heftiger Schreck; aber die Liebe flüsterte ihm den Trost ein: im gegenseitigen Verkehr wurde sich die Schärfe ihre, Wesen abschleifen, sie wurde gegen ihn, und er wollt gegen sie nachsichtig sein, ja, bei Gott, er wollte , er nahm e sich fest in seinem Gemis sen vor. Und fte. di freilich nicht die gleiche, strenge Selbstschau übte, wie er, erkannt doch nicht weniger, daß e ihr in große Maß von Selbstüberwindung kosten würd, seinen starken Eigenwillen zu schonen; aber sie hatt ihn ja lieben gelernt, so wie r war, und so wollt sie ihn auch weiter lieben; wozu war denn dem Weib Sanftmuth und geduldiger Sinn verliehen? Mit solchen Vorsitzen traten sie in die Ehe. Aber ihre Natur war stärker, al ihr Vorsätz waren. Sein Selbstgefühl würd durch ihren Widerspruchsgeist ge reizt, und ihre Willenssicherheit verwarn delte sich durch sein unbedingte B h nren aus der eigenen Meinung in Trotz. Je, der glaubt, von dem Anderen Nachgie bigkett fordern zu dürfen, er al der Einsichtiger und Erfahrener, si al die Schwächere, al Frau. Allein immer weniger wurden sie eine solchen Opfer fähig; war, al ob die Kraft ihre Willen dmch den ewige Kontakt stetig wuchs. So wurde di Gleichartigkeit ihrer Natur zu einer Quell von Gegensätzlich, leiten, die bald nicht mehr auszugleichen waren. Ein einzige Wort war im Stand, di leidenschaftlichst Szene zu entfesseln, ein harmlos MeinungSver schtedenheit führte zu erbittertem Streite, und mitten im friedlichen GelprLch erhob sich in Sturm, der all Besonnenheit egsegt. Si hatten ihn nicht abstcht. lich heraufbeschworen, im Gegentheil. Jeder hatte den festen Willen, sich zu be meistern, aber einmal in ihrer verwund baren Stell getroffen, vermochten si bei erregten Blute nicht mehr Herr zu wer, den. Beid kämpstkn dagegen an, aber S war umsonst. Oft hielten si mitten im Streite inne, sie schämten sich vor sich selbst, und dann siel wohl in versöhnen de Wort. Aber e wirkte nicht fort, der nächst Tag bracht neuen Zwist und neue Qualen, und dann folgten wieder Wochen voll dumpfen Schweigen und stummen Nebeneinanderlebens, die fast noch grausamer waren al offener Kampf. Sie versuchten e auch mit dem Heil mitte! der Trennung. Er benutzt seine Ferienzeiten, um unter den Eindrücken einer fremden Umgebung da Gleichge wicht seine Wesen, Ruh und Selbst beherrschung wieder zu gewinnen; und sie verweilte häustg al Gast im elterlichen HaAse. Während ihre ffernseiv schien 8, al ob sie sich wiederfinden würden; fte tauschten herzliche, ja zärtliche Briese mit einander und sprachen ihre Freude am Wiedersehen au. Aber da Wieder sehen selbst zerstört di neu Hoffnung. Dann sagt r wohl: .Liebe Kind, wir wollen nun ein neue Leben beginnen, laß un nachsichtig gegeneinander sein, nachsichtig und nachgiebig!" .Bin ich I denn nicht immer gewesen, Friedrich?', war ihr Antwort. .Du nachgiebig oh!" .Di warft Du twa dkrNach sichtig?' Leise zog da Unwetter her auf, und bald stürmt und tobte e wi, zuvor. ES war Alle vergeben; si sahen e in; der Uvfried war nicht mehr zu ban ven. Sie wann immer verletzbarer, immer unduldsamer, ja immer feind seliger geworden, und wa da Schlimmste war, sie hatten Beide an Selbstachtung eingebüßt; da konnten si inander am wenigste verzeihen. Au ihrer Ehe war ein Kind vorhan den, ein Mädchen von neun Jahren, ein kränkliche, kleine Wesen, scheu und unschön, weder Bater noch Mutter Ihn lich. Nur in de braunen sanften Augen de Kinde lag etwa, wa zu ihm hin zog: ein rührende Melancholie, ein schmerzvolle Ahnen, wi man e bi, weilen in den Blick, hoffnungsloser Kranker findet. Wenn e bei den Mahl zeiten mit den Eltern zusammen sei durst, sah e oft traurig von Einem zum Andern, al wüßte e wohl, wa in ihnen vorging, all verstände e da Leid, da Der Jahrgang 15. sie Beide trugen. Und dann seufze I schwer auf und tiäumt still vor sich hin. Die Eltern hatten richt daraus Acht Sie beschäftigten ch überhaupt nicht viel mit dem Kind. E war nicht a: an derlwo t Mittelpunkt de kleinen rei , in dem sich lie Eltern mit den glei chen Gefühl der Zärtlichkeit tm Wien zusammenfinden; und wenn sie vielleicht gehofft baiten. tag e eifl giteöenetttlter sein werd, so hatte sie auch diese Hcff nung getäuscht. Da arme, klein, Dingl war nicht verwöhnt durch Liebe, zwischen den hadernden Eltern wuchs I auf wie eine Pflanze zwischen schattenden Mauern. Die Mutter vernachlässigt, nicht an ihm, sie hatt, e beständig in ihrer Nähe, sie bedürfte auch seiner in ihrer Verein amung; aber ihr ganze Her war nicht bei dem Kinde, S war, a! ob ihrer Seele di Schwingen gebunden wären. Ihm war die Kleine nie recht vertraut geworden, da sie immer du der Mutter war, ward sie ihm mit der Zeit auch remd; er war gut zu ihr; aber ein tte ere Gefühl halte er für sie nicht. Un ter diesen Umständen bildet da Kind kein Hindernis bei der Scheidung. Er hatte von vornherein seine Zustimmung gegeben, daß die Mutter bei sich be halten und ergehen durste. Die gleiche Beretimilligrett zeigte er in allen übrigen Fragen, die die künftige Regelung ihrer Verhältnisse betrafen. Sie waren schließ, lich übereingekommen, daß sie mit dem Kinde da Hau verlassen und zu ihren Eltern ziehen solle, inzwischen würde da gerichtliche Verfahren eingeleitet und zu Ende geführt werden. Der Tag ihrer dreist fland bevor. m letzten Abend, al Alle zur Ruhe gegangen war, trat er och einmal an da Bett de Kinde, um Abschied ,u neh men. Er that e mehr au Pflichtgefühl, als einem inneren Dränge folgend. Sacht beugt er sich über da Kind, um e zu küssen, aber plötzlich fühlte er sich von zwei schwachen Aermchen umfangen, und ein leise Weinen drang an sein Ohr. .Warum weinst Du, Luclei' fragt er. .Lieber Papa, bleib bei un," chluchzte da Kind. .Ich werde Dich oft besuchen, mein li'de Kind, " antwortete er, zärtlich ihr Haar streichelnd. .AZ, nein, ich wetsi yZU wir mm. mehr kommen. Hab' mich doch lieb' Papa lieber Papal" Fester und fester umschlang ihn da Kind, al wollt es nicht mehr von ihm lassen. Er fühlte die heißen Trop en aus sei. vem Gesicht, und e war ihm, al hinter ließen sie dort brevvendrothe Flecke. Eine tiefe Reu bemächtigt sich seiner. Wa war diesem Kinde gewesen, da jetzt hilflo an feinem Hals hing? E liebte ihn, der ihm niemals Zärtlichkeit gezeigt hatte! Warum hatte er nicht früh die e kleine Wesen in seine rme genom men, e behütet, S geliebt, wie ein Ba ter sein Kind liebt? Da Herz schlug ihm zum Zerspringen, er wollte sich aus richten, aber da Kind ließ nicht von ihm ab. So mußte er neben dem Kinde nie, decknieen, um athmen zu können. Lange verharrte r so in tiefem chwetgen; er hörte nicht al da Auskrao-pfen der kindlichen Brust, tat autnftDuq qiosszer und schwächer wurde, bi der Schlaf kam und die arm klein Seele in seine fanf ten Arme rahm. Leise löst der Knieende einen al au der liebenden um strickung, drückt noch einen Kuß auf die Lippen de Kinde und ging Er war ti.s erschüttert. Warum hatte er diesen Schatz erst jetzt entdeckt? Warum..? Da tauchte der Gedanke in ihm auf: ollle sie durch da Kind haben sprechen wollen? Sollte sie bereuen.... Doch im nächsten Augenblick wie er ihn von sich. Die Thränen, die noch auf setner Wange brennten, zeugten dagegen. 'Arme, g. ängstigte Kind ! Wie jammerte e ihn! Und doch, war e nicht besser, e verlor den Vater, den e doch nie besessen, al daß der Unfriede der Eltern seine Jugend rergifteke und sein Gemüth versr Zierte Ja. e war besser so. E gab kein Zu ück. Gott schlitze die Schutzlose. Am frühen Morgen ging die Abreise von Stalten. Er hörte, wie der Wagen vorfuhr und die Koffer hinausgetragen wurden. Dann wurde still in der Wohnung. Aber horch, leise Schritte näherten sich seiner Thür, und ein Sümmchen rief: .Papa I' Vem erz kramxfte sich zusammen. Er wollte hin auSeilen und sein Kind an sich pressen. Dock gewaltsam hielt er sich zurück, Wo,u die Qual vergrößern? Wozu de? Kinde Sinn verwirren? E schmieg. aber mit angespannten Nerven lauschte er. Und noch einmal ertönte tl: .Papal' Doch zugleich rief ein laute Stimme: Lucte I ' . . . . E war oorvel .... Sech Monkt waren vergangen. Keine Nachricht drang von einem zum Andern, al lebten sie in verschiedenen Welten. Die Stille, die sich um ihn breitete, that ihm wohl; aber in düsterer Ernst lagerte erdrückend auf ihm. Er ühlt sich wie geachtet, wie aukgeuoken au dem Kreis der Glücklichen. Und er ris v y v Beilage zum Nebraska Staats-Anzeiger. hatte doch eine heiß Sehnsucht nach Glück, nach einem friedlichen Heim, nach liebevoller Zärtlichkeit. Bisweilen er faßt ihn di Bangigkeit nach dem Kinde, da r in der Stund bei Abschied ge. monnen hatt, um ei wieder zu verlieren. Dann verfiel r in eine tief Melavcho lie, r mußte dann alle Kraft zusammen, nehmen, um nicht zu vei sinken. Jczmi schen war die Scheidungsklage vor dem Gericht verhar.delt wordrn. Diese hatte sich au den Vortrügen der Anwälte nicht überzeugen können, daß die gegenseitige Abneigung der Gatten in so tiefg, wurielt sei um jede Aussicht auf eine Versöhnung auszuschließen. E hatte daher verlangt, daß sie persönlich vor ihm erschienen. Diesem Befehle mußten sie gehorchen. Al er am TerminStag da für die Parteien bestimmt Zimmer betrat, war sie schon anwesend. Niemand sonst be fand sich dort. Sie saß am Fenster und blickte mit starren Augen in den Hos hin au. Sie war in Trauer gekleidet, ihr Gesicht war blaß und schmal. Sie hatt fein Eintreten nicht bemerkt, und er b obachtete sie schweigend. Er war mit dem festen Vorsatz hergekommen, ihr all einer völlig Fremden entgegenzututev; wa heute geschehe sollte, war ja nur ine Formalität, innerlich waren sie längst ge schieden. Aber al er sie jetzt wiedersah, so wiedersah, mit den Spuren tiefen Schmerze auf dem schönen Antlitz, ver, mochte er nicht an sich zu halten. Sollte er zu all' den Bitterketen, die er ihr an gethan, unbewußt, aber durfte er sich' verhehlen? auch bewußt, sollt er ihr ine neue Kränkung zufügen? Er näherte sich ihr und sprach sie grüßend an. AI sie feine Stimme hörte, erschrak sie hef kig. Mit großen, angstvollen Augen sah sie zu ihm auf. .Wie geht e Dir, Anna?" fragt er. .Du flehst leidend au. Um wen trauerst Du?' .Unser Kind ist gestorben, Friedrich. Er taumelt zurück. .Todt!' rief er. Daraus warb e ganz still. De Kopf zur Erde gebeugt, al wäre er von einem Schlag getroffen worden, stand r da ; di Hände hielt er vor die Brust gepreßt. In thm schrie eS: Deine Schuld! Deine Schuld! Da fühlt r feinen Arm berührt. Sie stand vor ihm, da Gesicht von Thräne überschwemmt. .Friedrich!' schluchz sie. .Ich bin Schuld an ihrem Tode. Si hat nach Dir verlangt. Tag um Tag, sie flehte und bat, ich sollte Dich holen, zu ihr bringen, und als sie die schreckliche Krank heit Übersiel, rief sie mit ihrem letzten Hauch nach Dir. Uad ich ließ sie ver gehen in ihrer Herzev8angft. Tödte mich, Friedrich! Tödt mich!'.... Immer verzweifelter, immer wilder hatte sie gesprochen. Nun brach sie zu summen und ein krampfhaftes Weinen erschütterte ihren Körper. Draußen wurden Stimmen laut, und eilige Schritte näherten sich der Thür. Schnell trat er an sie heran, zog ihr den Schleier über da Gesicht und hals ihr behutsam sich aufrichten. Dann ergriff er ihren Arm und führte sie au8 dem Zimmer und Über zahlreiche Treppen tn'8 Freie. Er that e ganz mechanisch, ohne sich Rechenschaft über sei Thun abzulegen. Er dachte nicht dran, daß man sie auf dem Gericht vergeblich erwarten würde; er dachte nicht daran, daß sie,, die leise jammernd an seinem Arme hing, ach ihrer Beider Willen nicht mehr seine Gattin war; er hatte nur den einen Gedanken, die Per, zweifelnd zu trösten, di Schwankende zu stützen. Auf der Straße rief er inen Wagen heran und fuhr mit ihr in sein Woh nuvz. Dort überließ er sie dem M2d chen; denn ein Ohnmacht hatt die an allen Gliedern Zitternde befallen, als si die alten Räume wieder betrat, die sie einst, unglücklich und drch nicht so ganz glückleS wie heute, verlassen hatte. Al er sie nach einer geraume Zelt aufsuchte, fand er sie gefaßter als zuvor. Er reichte ihr di Hand und sagte: .Erzähle mir nun von unserem Kinde, Anna! Nicht Du allein wir Beide haben un schwer an ihm versündigt. Laß un gemeinsam die Schuld tragen!' Sie sah ihn eine Weile ungläubig an, dann sank sie vor ihm auf die Kniee. .Nein, Friedrichs rief sie. .Du kannst mir nicht verzeihen! Du weißt nicht, wie grausam ich gewesen bin au Haß g'gen Dich.... Ich rief Dich nicht zu dem Kinde, weil ich Dir seine Liebe nicht gönnte. Du solllest nicht glücklicher sein al ich, Du solltest elend werden, elender noch al ich! . . . . " .Warum hassest Du mich so, Anna?' fragte er leise zurück. .Habe ich Dich so tief gekränkt?' .Ich war unselig, Friedrich. Der Trotz hatte meine Seele verfinstert. Mein Trotz ist gebrochen. Ich ill de mülhig sein, wenn Du mir verzeihst. Ich will wieder gut machen, wag ich an Dir gefehlt habe. Nur laß mich bei Dir bleiben, stoße mich nicht in die Ver zweiflung hinaus, Friedrich!' Sie hielt seine Knie umschlungen und ihre Augen flehten um Erbarmen und niiffliKiiml Lieb. Da zog er si fanst zu sich m por und sagt mit thränenerftickter Stimme: .Bergieb auch Dn mir, Anna!' Der partienjSger im Vade. Herr von Protzenplttz ergriff dikScheere und inen Bogen Papier und schnitt den selben in hundert Stücke; auf jeden Pa pierfetzen schrieb er den Namen eine Badeorte; dann legt er die Ausschnitte in seinen Hut, schloß die Augen und schüt teile all durcheinander. Hierauf zog er inen Zettel aus' Geradewohl heraus. Auf demselben stand: Gleichenberg. Gleichenberg l Auch nicht Übel! Unter de dortigen Badegaginnen wird (8 doch nicht schwer fallen, eine Partie zu finde. Auf nach Gleichenberg! Er schnürte sein Ränzel, was nicht viel Mühe verursachte, denn seine Garderobe war gering da meiste befand sich im Leihhause, dessen Habitu Herr von Protzenplitz war. Trotz alledem unterließ eS der dankn haft gekleidete Edelmann von echtem blauen Blute nicht, sich auf der Prome ade, im Kurhause, im Tanzsaal,, kurz überall zu zeigen, wo 8 nur Damen giebt, und unleugbar siel so mancher Frauenblick auf die Gestalt unser? hei, rathSlustigen Stutzers. Unter allen Partien be Bade gefiel, nach längerem eifrigen Suchen und Stu dium, ihm ganz besonder die in, welche sich durch viele Vorzüge auszeichnete: Di sehr reiche Mitgift wurde in baarem Gelde ausgezahlt, ine Schwiegermutter gab nicht und Überdies war die betref fende Dam brustkrank, so daß in Theil der Aerzte ihr da Heirathea verboten hatte. Nach längerem Bemühen gelang 8 ihm, sich dem bewußten Fräulein zu nä Hern, und allmählich verkehrte . er fast täglich im Hause deS Fräulein Maloine von Keller. Allerdings würd eS ihm beim Anblick MalvinenS ärgst und bange. Sie war nichts weniger als schön und ihr Lebens mai war bereits abgeblüht. Nur der Gedanke an di reiche Mitgift hielt ihn aufrecht. Auch tröstete ihn die Hoffnung, baß sie doch bald da Zeitliche segnen werde Der Mangel an Vorzügen MalvinenS siel um so mehr in die Augen, al sie stet von einem bildhübschen jungen MSd, chen, Fräulein Martha von Keller, be gleitet war. O wi ist doch da Schicksal so ung recht ! Diese herrliche Geschöpf hat nun die Vorsehung mit allen Reizen auSge stattet, sie ist anmuthig und liebreizend und befindet sich in der Knospenblüthe ihrer Jugend, aber sie ist arm I Wäh rend die andere über eine halbe Million Gulden verfügt! Da End vom Liede war, daß sich Herr ron Protzenplitz mit Maloine er lobt. Der Verlobung folgte bald di Hochzeit. FrSulkin Martha von Keller gehört zu den Brautjungfern. Beim Hochzeit mahle faß sie dem jungen Paare gegen über und bemerkte, wie Herr von Protzen plitz sie oft anblickte und dabei seufzte. .Ich rrathe Ihre Gedanken,' flüsterte fte thm leise zu. .Ei, Fräulein Koustne, und di wär?' .E ist zu drollig!' Und dabei lachte fit spöttisch. .Ich merke schon, wa Sie sagen wollen. Sie meine, ich habe Malvine nur deS Geldes wegen gehetrathet. .O nein!' .Aber Ihr Auge besagt e.' .Nun, haben Sie schon mit dem On kel, dem Vater MalvinenS, gesprochen? .Welche Frage! Ich werde doch mit meinem Schwiegervater ge'prechen haben!' Hier wurden sie unterbrochen und di Unterhaltung hörte auf. AI Herr von Protzerxlitz mit feiner jungen grau sich aus die Hochzeitsreise anschickte, wunderte er sich sehr, daß sein Schwiegervater ihm keine Reisespesen in di Hand drückte, noch mehr aber wun derte er sich, als er nach Haus zurück kehrend, all skine Gläubiger bei sich ver sarrmelt sah, ohne daß der Herr Schmie gerpapa Miene macht von der retchen Mitgift MalvinenS ihm auch nur einen Pfennig zu verabfolgen. Er konnte nicht umhin, dem Allen gelinde Borürfe zu machen. .Ja, ich bedaure Dich, lieber Schau gersohn! Wie eS scheint, haft Du ge, glaubt, Ich sei reich und könnte meiner Tochter eine griße Mitgift in die Ehe geben' .Oh, an so etwas Haie ich nie gedacht. Meine Lie! ist rein und selbstlos!' .Darüber freue ich mich sehr, sonst wär ja da Mißverftändniß überaus peinlich. Meine liebe Maloine war be, reit wiederholt derartigen MißverftSnd vissen ausgesetzt.' .Wieso?' frug mit beängstigender Ahnung ter Gatte. .Sie Sache ist sehr einfach, lieber! Schwiegersohn. Schon so manche Pir tierjäger haben sich meiner Tochter in der y No. r0. Voraussetzung genähert, daß st ine große Mitgift hab. Durch di eh, lichkeit der Namen ist ja ein Mißver stävdniß leicht erklärlich.' .Wieso? Wieso?' stottert ter liebende Gatte. .Ja, durch di NamenSähnlichkeit. Ich heiß Mathia von Keller .und meine Tochter Maloine. Ich armer Teufel lebe nur von meiner Pension al Kastellan. Mein Bruder jedoch, Mar von eller. ist ein Millionär. Seine Tochter Martha ist die steinreiche Partie." Herr von Protzenplitz stand sprachig da er war vernichtet! Dabei blühte Maloine vo Tag zu Tag immer mehr auf, sie wurde von ihrer Brustkrankheit vollständig geheilt ohn freilich dadurch a Schönheit irgendwie zu gewinnen ! Ziomanöoss. E war im Juni de Jahre 1841, als eine englische Familie, Mr. Dubb nebst Frau und Tochter Jdilia, den Rhein bereisten und auch an die AuSmündung der Lahn gelangten, wo die romantischen Burgen Lahvftein und Lahneck in' Thal herabschauen. Die herrliche Gegend ver, avlaßte die Engländer, hier einige Zeit zu verweilen, zumal di Tochter, welche eine bedkutevdk Fertigkeit im Zeichnen besaß, ine Reihe landschaftlicher Skizzen aufzunehmen gedachte. Zu diesem Zwecke unternahm Jdilia öfter allein mit ihrem Skizzenbuch klein Ausflüge in die male risch Umgkbung, aber eine Tage kehrte sie nicht zurück. Die Nacht brach herein und von dem jungen Mädchen war noch immer nicht zu bemerken, die besorgten Eltern machten sich aus den Weg, die Vermißt zu suchen, in der Meinung, dieselbe habe sich verirrt, umsonst, kein Spur war von ihr zu entdecken. Die Landleut der Umgegend wurden aufgeboten und von dem Vater eine große Belohnung für das Wiederfinden des Mädchen ausgesetzt, Alle vergeben, sie war und blieb verschwunden. ES blieb nur die einzige Annahme übrig, daß di Verschollene im Strom verunglückt und ihr Leichnam von den Welle abwärts getragen fei könnte. Nach einigen Wo chen reifte Mr. Dubb mit seiner Gattin endlich tief bekümmert ab; die erträumte Vergnügungsreise war zu einer erschüt terndeu Trauerfahrt geworden, denn auch alle Aufrufe und Bekanntmachungen in den öffentlichen Blättern blieben ohne jeden Erfolg. Jahr vergingen, und da traurig Borkommniß war fast vergessen, das räthfelhaft Verschwinden der jungen Engländerin aber noch immer unaufge klärt. Da macht sich di Abtrügung eineS äußerst baufällig gewordenen Thür meS der Ruin Lahneck nothwendig, und als man auf Leiter und Gerüste die Zinne des Thurmes erstiegen hatte, fand man oben das Skelett der Vermißten. Die Zeichenmappe, Uhr, Geld, Schmuck fachen und Reste von Kleidungsstücken ließen keinen Zweifel darüber, daß man 8 hier mit der so lange vergeblich Ge suchten zu thun halte, und die letzten Blätter ihrer Mappe enthielten ein schauerliches Tagebuch über ihr grauen, volles Ende. Das kühne Mädchen hatt um der prachtvollen AuSstcht willen auf der halb verfaulten Holzfttege die Spitz de Thurme erklommen, die Treppe aber war hinter ihr zusammengebrochen, und der Rückweg auf diese Weise obgeschnit ten. Vergeben hatte sie sich heiser ge, schrien., vergeben mit Tüchern den vor überfahrenden Rheindampsern zugewinkt Niemand hatte sie bemerkt. ,E ist Alle umsonst, ich muß hier elend zu Grund gehe,' lauteten die letzten mit zitternder Hand geschriebenen Worte de Tagebuchs, .möge der liebe Gott meine armen Eltern trösten! O wi ist der Hungertod doch schrecklich!' Auf dem Friedhose unten Im Thal kennzeichnet in Denkstein die Grabstätte des unglücklichen jungen Mädchen, deren trauriges Schicksal eine so unerwartete Aufklärung gefunden hatte. ?i angenehmste Irage. Man schreibt un8 aus Baris : Vor einigen Tagen wurde die bekannte Schau spielen des Gymnasetheater, Mlle. DekclauzaS, als Zeugin in einem gegen ihren Schwager eingeleiteten Pro, zesse wegen Bigami vernommen. Der Vorsitzende richtete die gebräuchlichen Fragen nach Namen. Stellung und Alter an die Dame. Bei der letzteren machte dieselbe in bitterböse Geftcht. Der Präsident wiederholte streng: .Ihr Alter, mein Fräulein?' Mlle. DekclauzaS er widerte: .Mein Alter, Herr Präsident, mein Alter? Aber da Alter einer Dame theilt man der Oeffentlichkeit nicht mit, besonder trenn diese Dame dem Theater angehört." Schließlich, indem tt di. Stimme etwa dämpfte, sügte sie hinzu: Nun wohl, ich hade fiebenund zig Jahre." Hiernach macht sie ruhig ihre Aussage, die übrigen sür den Prozeß von keiner Wichtigkeit war. Dieser Zwischensall erinnert an die sehr humo. ristische, aber nicht galant Art r.d Weise, wie ein tozwljchen ersten denn Vorsitzender einer Kammer de hiesig Zuchkxelizeigerichte di weibliche Zen Jen zu verhören pflegte. Wenn e? )am vor die Schranken trat, um au zusagen, beeilt sich der Präsident fit iuerft nach ihrem Alter zu frage. Roch em er di Antwort hierauf erhallen, fügt er lächelnd hinzu: Jetzt mein Dame, schwöre Si di Wahihert zu spreche. Wi heiße Sie? Welche ist Ihr Beruf? Nur überaus selten b merkte die Zeuginnen dieses uogalavl .J'ht'. AtxrZrlgwing i grii. Der berühmte P.chsee bei La 8m es Trinidad athält aller Wahrscheinlichkeit nach di bedeutendste ASxhaltablagerung der Welt. Sie liegt im Kratn eine alte Schlammvulkan, bedeckt in Fläch von über 100 Acre und ist einigen durch Bohrung erschlossenen Stelle über 60 rn mächtig. Mit Au, ahme vo zwei Stellen, wo noch ständig weiche Erdpech begleitet vo Schwefel wesserftoffga aufwellt, kann man aus der Oberfläche de Pechs umhergehen. Dieselbe senkt sich aber, wen viel xhalt gesördert wird. Der Erport von ASphalt au dem Pechsee hat sich vo 000 Ton im Jahr 1870 auf 100, 000 Tonnen im Jahr 1893 gehoben. Die Regierung nhölt al Regel 6 Echit, livg 8 Penc für die Tonne, mehr denn hinreichend, um die Zinsen der Staat schuld der Kolonie Trinidad zu decken. Hauptsächlich wird Trtnidad'Alphalt zur östraßendeseftigung, und zwar dlihn nur in Amerika benutzt. In Europa kommt bi jetzt zumeist der natürlich mit Asphalt imprSgntrt Kalkstein, der g wohnlich unter 10 Proz. Bitumen evt hält, wi er in Sevssel in Frankreich, in Bai de Traoer bet Neuchätel, in Sici. lie und Ltmmer in Deutschland gewon nen wird, für Straßenbau iu Betracht. Was i Käse verzehr Kann. Ein schlesischer Jagdinhaber hat seit etwa Jahresfrist einen Hafen, der durch Zufall in Gefangenschaft gerieth, in seinem Gehost. Freund Lampe hat da durch zu einer interessanten Statistik zu verlässige Material gegeben. Der Ge sangen verzehrt taglich 9 Kilogramm Heu, 750 Gramm Runkelrübe und eine glasche Milch. 1000 Stück Hasen wür. den demnach innerhalb in Jahr taa 100 Wagenladungen Futterstoff beon spruchen, die einen Werth vo uvgesShr 50,000 M. repräsentiren. Auch eine Illustration zu dem Kapitel .Wildscha den'! Deutlich. Alexander Girardi, der bekannte Wi, er Komiker, war einmal bei einem der ersten Kleiderkünftler Wiens zu Mittag ingeladen und nach Tisch setzte man sich och zu ein kleinen Spielchen nieder. Vielleicht um seinen Gast zu ehren, summte der Hausherr beständig die Me lobte in Eouplet vor sich hl, da Girardi allabendlich zu singen haltte. Der Künstler hört sich den igenartigen Kunstgenuß eine Weil an, dann ab brach r in bi Wort au: .I bitt schön. Freunder!, hör' auf; i näh' Dir ja a ir vor, wann ich mit Dir spiel'!' Besonderer Fall. Fritz: .Vater, dr Lehrer hat gesagt, man dürfe nicht lügen!' Vater (Förster): ,Na weißt Du. da brauchst D u nicht so wörtlich zu nehmen Du wirft ja doch auch 'mal Förster!' Größte Sicherheit. Kassier (zu seinem Freunde): ...Da Geld hätte ich! Aber wohin, um nicht er wischt zu werden?' Freund: .Natürlich auf di nu Se cuvdärbahn; auf einer S c u n däriahn sucht heutzutage Niemand einen flüchtigen Kasstrerl' Vorstellung. Eomponifi: .Mein Nam ift Meier. Ich componirel' Lieutenant: .Mein Nam ift Schulz. Ich impouir!' Boshaft. Wirth (Morgen zum Fremden): .Meine Betten find gut, nicht wahr?' .Hm, wenigsten gut bevölkert!' Ein findiger Aopf. Polizei'CommissSr: .Ich habe gehö.t, Hkrr Dector, daß Ihnen gestern we 6t. garrendose gestohlen worden sein soll!' Docwr: .Nein. Glücklicher Weise ift e nicht wahr!' Polizei, Kommissär: .Schade-icb bin dem Thäter schon auf der Spur gerne sen I Bedenklich. Braut: Wirft Du mir aber auch wirklich Alle an den Augen ablesen, j e dn Wunsch?' Er: .Ach Duhaftso großeAu. ge nl' Variante. Dam (im Ballsaal): ,Ooh. Sie haben mich aus den Fuß getreten!' Herr: .Bedaure, Gnädige aber ins, einem Gedränge muß mau schon ein Hüh, verauge zudrücken!' ö) die Frauen! Arzt: .Ich rathe Ihnen, gnädige Frau, einiae Bäder iu nihmm mr t o ... vi Luft zu gehen und sich leichter zu kleide!' (Zu Hause.) Mann: .Nun. wa bat dn- sww gtsagt?' Frau: Ich muß in ein Bed, dann, inen Luftkurort aufsuchen und mir sofort neu, leichte Kleider anschaffen!'