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!X Sptdorfijtcfsali! Aus bm .ramsil'ch,n von H. I J) ; I 0 $. .So isl t, fastte bic alle Tame ja ihrem 9Iotar, ich brauch? vierzigtau lend Franken, um den unglücklichen Jungen zu retten. Derjenige, der ihm diese Summe im Spiel abgenommen hat. gab ihm eine Frist von vierund jwanzig Stunden; ist diese Zeit um, so ist mein liesse gebrandiar!t, aus dem Klub gestoßen, entehrt. Ich kann doch morgen srlih aus daZ (?eld rechnen?" Aber ganz gewiß," erwiderte Herr üt Fuz,'lier. Wären Sie nur einige Minuten früher gekommen, so hätte ich Ihnen die Papiere sosort geben, aber mein Kassirer ist weg.' Ihr Versprechen genügt mir. Über schon AI''o auf morgen?" Ja wohl! Gegen zehn Uhr werde ich da? tiZeld Ihnen übersenden nebst den Schriftstücken, die ich Sie dann zu iin terschreiben bitte." Die alte Tome erhebt sich seufzend: Ach. das Spiel! Verwünschte Kin der, welchen Kummer bereiten sie uns in unseren alten Tagen!" Ja. daZ Spiel! DaS ist die schreck, lichste aller Leidenschaften." sagte der Notar. Er ge'eiiete die Klientin höflich bis zur Treppe; dann kehrte er in sein Arbeitszimmer zurück, sehte sich vor den Schreibtisch und starrte lange Zeit Wbewkglich vor sich hin. Alles Mög liche ging ihm durch den Sinn. Sein Gehirn erschöpfte sich in Hypothesen, in Anstrengungen, eine Lösung zu finden. ' Aber alle? blieb ungewib und düster. Und aus dem wirren lihaos stiegen plöhlich die gutmüthigen Züge der betrübten Frau empor, die sich fest auf ihn verließ, daß er den sie be drohenden Familienskandal verhindern werde. Da fühlte der Notar.' wie ihm plötz lich der Angstschweiß auf die Stirn trat. Es wurde dunkel, er zündete die Lampe an und schritt unruhig im Zimmer auf und ab. Pierzigtauscnd Franken! Wo diese hernehmen? Und morgen vor zehn Uhr! O, das Spiel! das Spiel! Mein Vermögen ist darin verloren gegangen und das meiner Klienten auch! Die ser Unglückliche, der darauf wartet, daß ich ihm helfen soll!" Er nahm aus einer Schublade seinen Revolver, prüfte ihn sorgfältig und , legte ihn auf das Schreibpult; dann holte er aus dem Geldschrank zwei Tau. sendfrankenscheine. die letzten Errun genschaften seines Kredits; er betrach tcte sie mit melancholischem, traurigem Blick, wie er das Bild finer Geliebten betrachtet haben würde, deren Andenken nur Kummer in ihm hervorrief. Plötz lich ballte er sie heftig zusammen und warf fte zu Boden. Zweitausrnd E ranken in diesem Augenblick, welcher ohn! Jählings durchfuhr es aber den fieberhaft Aufgeregten wie ein Blitz, seine verzerrten Zuge glätteten sich, ja ein Lächeln ershien auf seinen Lippen; sein ganzes Sein schien sich unter dem Sonnenstrahl der Hoffnung wieder zu beleben! Er hob die beiden Bankscheine auf, faltete sie sorgfältig und legte sie in die Brieftasche. Tann schloß er den Gcldschrank ab, legte den Revolver bei Seite und klingclle. Meinen Hut und Uebcrzicher!" rief er dem auf der Schwelle erscheinenden Diener zu. Ich werde nicht zum Diner zurückkehren." . Mit der freudigen Hast eines Men schcn. der noch hofft, rechtzeitig zu einem Stelldichein zu kommen, ging er weg. Da? Haus, nach welchem er seine Schritte lenkte, war in fünf Minuten erreicht; er eilte hinein und stieg die Treppe empor. Er war im Klub. Schnell hatte Le Fuz''lier die der schiedenen SalonS, die vor dem Spiel faal lagen, durchschritten. Nun stand er vor dem grünen Tisch und über, schaute rasch die Situation. Ein hal des Dutzend armer Schlucker suchten mit Vorsicht ihr tägliches Brod zu ge innen. Der Notar murmelte vor sich hin: Die thäten heffer, um Sous zu spielen!" ..Oder um Nüffe," bemerkte neben ihm ein junger Mann und fügte hinzu: Sehr gern, aber nur etwas hoch; ich kann die billigen Ecartös nicht au?, stehen." . Paßt eö Ihnen zu fünfundzwanzig Louis?" Einverstanden." Der Notar zitterte vor Aufregurig. Er galt für einen ausgezeichneten cartösvieler und rechnete im Stillen darauf, fein Geld zu verdoppeln oder m verdreifachen; dann konnte er beim Raccarat die Bank übernehmen, und wer weiß ? Wenn er dabei Glück hatte, so ging er mit feinen zweitausend Louis davon. Wirklich gewann er auch hintcrein ander vier Partien und wollte nun, wie er es sich vorgenommen hatte, auf. bören. aber sein Partner reizte ihn. Sie wollen mich doch nicht Schnei- der" werden lallen? Ich schlage Ihnen vier neue Partien zu fünfzig Louis vor!" Le iW'lier war abergläubisch. Oeffenbar hatte ihm die Vorsehung diese Beute gesandt; der Dummtopf verdiente sein Schicksal! dachte er. lind er fuhr fort. Glück zu haben. Auch dicke vier Partien endeten zu seinen Gunsten. Nunmehr hatte der Notar die Summe, die er brauchte. Morgen war er im Stande, seine fälligen Ver Kindlichkeiten zu erfüllen. Ginz war er freilich noch nicht aus der Patsche, aber wenigstens hatte er Zeit gewannen, stand nicht mehr vor dem unmittelbaren Krach. Er stand auf. indem er sagte: Mein Herr, ich habe Ihnen jede Möglichkeit gewährt, sich herau!zu reißen: ich bin auf alle Ihre Vor schlage eingegangen, aber jedes Spiel muß sein Ende nehmen. Ich de. komme vierzigtausend Franken von Ihnen." Der junge Mann erbleichte. Mit zitternden Händen leerte er seine Brief, tasche auf den Tisch aus. Zwei arm. selige Tausendfrankscheine kamen dabei zum Vorschein. Mein Herr." stotterte er mühsam hervor, da? ist Alles, was ich besitze ich bin Angestellter der Forftver. waltung und vollständig mittellos. Meine Ehre und mein Leben sind in Ihren Händen." Der Notar stieß einen Schrei der Ent. rüstung aus und die Augen schienen ihm förmlich aus dem Kopfe zu treten: es war, als wollte er sich auf den jungen Mann stürzen und ihn erwürgen. Nachdem er ihn' eine Weile mit durch, bohrenden Blicken gemessen hatte, über, kam ihn beim Anblick dieser Jammer züge ein Gefühl väterlichen Mitleids. Er schloß träumenisch einen Moment die Augen und sagte dann ruhig: Mein Freund. Sie sind mir nichts schuldig, aber lasten Sie sich dies zur Warnt'" djeiien!" Im Borzimmer nahm er Hut und Ucdcrzichcr aus den Händen des Klub. dieners entgegen. Tann wandte er sich beim Vertanen des Hauses nach der entgegengesetzten Richtung seiner Woh. nung nach dem Flusse. vc)rniinftige Vorsätze. Residenz of John Ritsch, Esq., Größer Neu York. Mister Editcr! Wie segt Her Madschefty's großer Laurel Poet. Sir William Schäcksbeer (des heeßt, es kann auch der Lord Dickens oder Ehas. Byron gewese sein?) Oh. what darn fools these mortels are!" Un Recht hat er. der Mann! Als e Mätter vunFük thut e Sterblicher nie e Tschäns misse, en Narr aus sich ze mache. Zum Beispiel for Jnstcnz: Grad ewwe jetzt um die gegen wärtige Zeit. Da gehn die Mensche her un fasse Rcso. luschens, vun denen sie im Lcwe net halte. Bis auf zu vorigem Jahr war Ich nämlich felwer noch so dumm; da her weeß Ich es so genau. Natürlich, in dem gegenwärtige Jahr wär die Gelegenheit zum Vorsatz fasse bcsonners günstig, weil daß mer die Resoluschens nämlich glci for e ganzes neue Jahrhundert, statt wie sunscht blos for e neues Jahr fasse kann. Deswege hen Ich aach Mein Meiud uffgemacht, die gegenwärtige Siesen net ganz ohne Pässing vun gute Rcso luschens Pässe ze losse, blos mit dem Unterschied, daß Ich mer net Niemehr, trinke. Raacheuffgewwe. un so Nansenz vornemm oder deS Fluche abschmör und sag, Ich thät im neue Centschuri kei Karte mehr spiele oder anyhow net höher wie zehn Eents Limit, sonnern Ich faß lauter Vorsätz, wo mer halte kann, so daß Ich aach im neuen Jahr hunnert als e selfrispecting Tschcutcl män un unbefleckter Ehremann vun echtem Hony foit key maly pengs da stehn kann, statt, wie die meiste Annere es thun, des neue Jahrhunnert glei dorch das Breche vun gcge sich selmer gemachte Ehrewörter ze beflecke. Also ich hen folgendes Set vun Re solufchcns gepäßt, nämlich to wit, wie folgt: Erstens cmol, nemme Ich mer fest vor un gelob, daß Ich's halte kann, daß Ich Mich üwwer gar nix mehr wunnern werd, was die Weibsleit im Allgemeine un die Alti im Partikeller thut oder segt. Zweitens. Ich will in Fjutscher nie mehr en Attempt mache, die Alti bei erer Gardinepredigt ze interrupte, ze uncrbreche oder en Exkjus oder e Argu ment offern Ze wolle, denn was die Alti sage will, des segt sie. un was sie denkt, des glaadt sie un wann mer des beste Argument dergcge mache thät. Drittens werd Ich es for gut uff gewwe, der Alti vun irgend was. was sie vor hat oder will oder hawwe möcht, abzeredc, bikohs Mci Expirienz is. daß es die Alti doch dorchsctzt. Viertens werd Ich nie mehr, wann Ich vun derheim fortgeh. e Zeit sage, wann Ich zurückkimmc thät, un zwar aach an Ankannt vun Erpiricnz, daß mer nämlich nie wisse kann, was Eim passirt. Finftens. Pledsch Ich hiermit Mei Ehrewort als Praminentcr un e Tschen tclmän. daß Ich nie mehr unner gar keine SirkumstänzcS Mich dorch ergend einige Versprechung?, Promises un sunschtigc Jndj'ismcnis derzu coaxe I lasse werd, mit der Alti uff e Schap- pingtour oder gar in en Dipartment ctore inewendig enei ze gehn, weil Ich deS Meiner Gesundheit ua Meiner I Familie schuldig bin. Mein Lwens awwend autfeit v.:n eme Narrenhaus zuzedringe. SertenS. werd Ich vum erschle Tag vum Neue Jahrhundert angcsanze alle abgerissene Hemmerknöppcher. auszc rissen? Knopplöcher un abgeplatzte Hose, knöpp schweigend mit christlicher Fassung ertrage, dann wann Ich waS sag, weeß es die Alti doch immer so je drehe, daß Ich dersor ze blamirn bin. daß sie die Knöpp net agcflickt Hot. Siwwetens, werd Ich nie mehr die Dummheit begehn. Mir cinzedilde, jetzt könnt die Alti kei neue Kränk mehr kriege, weil sie alle Kränks. wo es gewwe thät. schun gehatt gebot hätt. Nämlich die Alti findet immer wieder was Neues. Achtens und letztens, werd Ich mei eegenes Glück un Zufriedenheit dadorch ze erhöhe prodirn, daß Ich in Meim ganze Leme nimmer druff erei fall, ergend ? Party oder e Politischen thät meene. was sie sage oder halte, was sie promise. Alle die bivor un übov gemcntschente Rcsoluschen werd Ich getreulich halte, ezsept natürlich Ich sind aus. daß sie mer schwer fällt, in wclchem Fall Ich ergcnd e Paragräff vun dem Treaty mit Mir felwer ze suspende des Recht hab. In Zeugnis, wovo Ich hier Mei Unnerfchrift setz. Mit Rigards YourS John Ritsch, Esq. Da Wettcssen. Im Restaurant ZurgoldenenZehn" saßen an einem Abende mehrere junge Leute beisammen, die nicht recht muß- ten. was sie gerade an jenem Abende unteriKhiiien sollten. Es wurde hin und her berathschlagt, wie man eS am besten anfangen könne, um das gewal tige Ungeheuer, die Zeit, für einige Stunden todtzufchlagen, als plötzlich der wegen seiner originellen Einfälle bekannte Studiosus Pichelberger seinem großen Neufundländer, der unter dem Tische lag. zurief: Karo, komm ein- mal hervor. Du sollst uns etwas vor. kauen," und zu den Komilitonen ge wendet fragte er: Ist vielleicht einer der Herren bereit, mit meinem Karo ein kleines Wett- resp. Daucrefsen einzugehen ? Wer verliert, zahlt eine Runde." Der kleine dicke Studiosus Löffler, der sich eines außerordentlich guten Ap petites erfreute und besonders an jenem Abende sehr hungrig war. da er seit zwei Tagen wegen einer Entfettungs kur, die er durchzumachen beabsichtigte, fast gar nichts gegessen hatte, meldete sich zum Wort und bemerkte, zu Pichel berger gewendet: Obgleich mein Ma gen sich augenblicklich auf einer kleinen Urlaubsreife befindet, bin ich dennoch nicht abgeneigt. Ihren Karo unter den Tisch zu essen; hierauf bin ich bereit, auch noch einige werthe Mitglieder un serer Tafelrunde unter denselben zu trinken." Nach diesen etwas prahlerischen Wor ten erwähnte Pichelberger noch, daß Löffler die Wahl der Speisen vollstän big freigestellt bleibe, und das Wettcffen begann. Die Reihenfolge der Menüs würde durch zwei riesengroße Beefsteaks eröffnet, von denen Löffler das eine, und Karo das andere bekam. Mit ei nem Schwapp" hatte Karo das seinige verschlungen, während Löffler einige Zeit zu kauen hatte, ehe er damit fertig wurde. Tann kam für jeden -ein Wie ner Schnitzel an die Reihe. Auch dieses hatte Karo im N verschwinden lassen, indeß sich Löffler mit sichtbarer Anstren gung plagte, desselben Herr zu werden. Tann folgten zwei Portionen Lungen braten. Tasselbe Resultat, wie bei den vor hergegangenen zwei Speisen. Der Sieg schien sich auf Karos Seite zu nei gen, und die eine Partei, welche Pichel berger hinter sich hatte, jubelte schon zuversichtlich, wobei ziemlich drastische Scherze zu Ungunsten des armen Löff. lers mit unterliefen, während Löfflers Anhang betrübt die Köpfe hängen ließ. Löffler sing schon an zu schnaufen und gab allerlei Grunzen von sich, welche zu bedeuten schienen, daß sein Magen energisch dagegen Protestire, in seinen kaum begonnenen Ferien auf eine der artige, dem Gänseftopfen verwandte Weise belästigt zu werden. Da auf einmal hellten sich Löfflers Mienen auf, und ein Schimmer, wie ihn die unter gehende Sonne nochmals über eine alte traurige Ruine mit ihrem vollen Strah lenglanze gießt, ging über das kum. mervolle Gesicht des sonst so fidelen Studenten. Kellner!" rief er, brin gen Sie mir einmal zwei Brodchen." Pichelberger und fein Anhang stutz ten und machten erwartungsvolle und gespannte Gesichter, als ob ihnen jetzt etwas Schreckliches bevorstehen würde, während Karo wohlgefällig seine breite Schnauze leckte, mit einer nicht der kennbarcn and deutlich zur Schau ge tragcncn Absicht, den Kampf mit Aus ficht auf Gewinn fortzusetzen. Der Kellner mit den Brötchen erschien und überreichte Löffler das Bestellte. Letzterer biß herzhaft und mit dem Muthe der Verzweiflung in sein Bröt chcn, wobei er mit einer geringschätzigen Handbewegung Karo das andere hin warf. Da durchtobte ein Frcudenge heu! der Anbänger Löfflers das Zim mer, denn Karo hatte mit einer vcr ächtlichcn Miene das Brddchen derochen, den Schwanz zwischen die Veine geinif. fen und war durch die one Zim merthüre entsZoden. Alle Bemülzungen. den Hund zurückzurufen, waren vergeb lich; l'5ffl:r datte seine Wette glänzend gewonnen, und. abgesehen von der gründlichen Tracht Prügel, welche Karo einige stunden später erhielt, nachdem er. jedenfalls in der Erwartung, noch einige fette Biüen auf so wenig müde volle Weise zu erwischen, wieder zu sci nem Herrn zurückgekehrt war. verlief der Abend in der animirteften Stim mung, und daZ beabsichtigte Attentat auf das Eingangs erwähnte Ungeheuer war glänzend gelungen. Durch eine Vionoclt ereilet. Auf eine eigenartige Weise wurde der Engländer Walter L. Bennett mährend des Aschanti-AufftandcS aus einer sein Leben bedrohenden Gefahr errettet. Bennett ist Feldmesser und weilte im Mai letzten JahreS in Bidia niha. einem Orte an der Grenze jroi schen Sefwi und Aschanti, jweiundcin' halb Tagereisen westlich von Kumasfi. Ter einzige weiße Mann in seiner Nähe war ein junger Erzschürfer in Akro kerri. Tiefe beiden Engländer, die sich als Nachbarn fühlten, obwohl sie ziemlich weit voneinander entfernt wohnten, erfuhren von dem Aschanti Aufstand dadurch, daß sie von allen ihren Schwarzen verlassen wurden. Ter Erzschürfer ging zu seinem Schutz nach Ehcahiu. Der Häuptling des Torfes versprach ihm denselben und gab ihm ein reichliches Mahl. Als aber das Mittagessen vorüber war. stürzten plötzlich die Dorfbewohner herein, schlugen den Englander. bis er bewußt, los war, und schnitten ihm dann den Kopf ab. Als Bennett aufbrechen wollte, hörte er den schrecklichen Vorfall. Er machte sich schon darauf gefaßt, ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Auf den Rath eines Eingeborenen ging er zu dem Häuptling der Dunkosa. Er wurde in dessen Hütte gut aufgenommen und be wirthct; man versprach ihm auch Schutz. Aber so war eS dem anderen Engländer m auch ergangen. In dieser kritischen Lage segte Ben net, der sich auch auf der Goldküfte nicht von seinem Monocle getrennt hatte. zufällig dasselbe auf. DaS Glasauge" machte einem kleinen schwarzen 58ur schen. einem der Söhne des Häupt linqs, viel Vergnügen. Er brach in ein schallendes Gelächter aus. Bennett grinste ihn an und ließ das Monocle fallen. Die Wirkung war überraschend Die Tunkotos bildeten einen Kreis um den Engländer und waren von dem Extra-Auge höchlichst belustigt. Ich mußte mit dem Monocle einige Affen Possen treiben," erzählte Bennett, und ich eroberte sie vollends dadurch, daß ich das Monocle einer der Frauen des Häuptlings in's Auge kniff, die stolz über ihre Auszeichnung damit umhev spazierte." Bennett war gerettet, sein Monocle wurde eine Art Fetisch. Ter Häupt ling behielt ihn als Ehrengast bei sich und half ihm bei der Suche nach dem ermordeten Engländer. Man gab Ben net eine Escorte; nach vielen Tagen voller Entbehrungen gelangte er sicher an die Küste, wo er die Beamten vonZder That der Eingeborenen in Kenntniß setzte, was eine Straf-Erpedition nach Eheahin zur Folge hatte. FersengelS geben , 3 Diese bekannte Redensart ist neuer dings nach ihrer ursprünglichen Bcdeu tung untersucht worden. Das Wort stammt wahrscheinlich aus dem ,ale mannischen Recht, worin ein Satz lau- tet: Wer seine Mitstreiter verläßt und dem Feinde die Fersen zeigt, muß 160 olldi (der Werth eines Soudus läßt sich nicht mehr genau bestimmen, zur Alemannenzeit dürfte er etwa 1 Mark betragen haben) Strafe zahlen. Da mals wurde also wirklich ein Fersen geld gegeben. In Wahrheit wird der Ausdruck aber nichts als ein Witz sein. Fersengeld geben heißt, dadurch bezah. len, daß man die Ferse zeigt, davon läuft, ohne die Zeche zu zahlen. Die heutige Verwendung des Ausdrucks er klärt sich zur Genüge so, daß der Begriff des Zahlen einer Schuld durch den sinnlicheren des Davonlaufen zurückge drängt wurde. Eine eigenthümliche Ableitung dee Redensart findet sich bei Jakob Grimm, Danach stammt die Redensart von den Wenden. Diese durften ihre Weiber entlassen, hatten aber dafür, daß sie die Weiber mit dem Rücken ansahen, ihnen also die Ferse zeigten, ihren Gutsherren die Fersenpfennige, im Werthe von 3 Schilling zu entrichten. Dieser Auf faffung kommt auch eine alte Sitte zu Hilfe. Die alten Germanen waren zwar, wie Tacitus bezeugt, sehr sittcn rein, es war aber den Männern er laubt, neben der eigentlichen Ehefrau noch eine sogenannte Gefährtin zu haben. Die Frau konnte sich jedoch aus diesen schimpflichen Verhältniß da durch freimachen, daß sie einen Fersen Pfennig gab. Nach dieser Version würde also der Ausdruck Fersengeld geben, auch soviel bedeuten, wie davongehen oder fortlaufen. Könige im (?ril. König Premveh, der ehemalige Be Herrscher der Aschantis, befindet sich, wie man aus London mittheilt, äugen blicklich auf der Reise nach seinem ihm von den Engländern angewiesenen Vcr bannuugöocle Mahö, der Hnuptinsel der Seychellen Gruppe im Indischen Ozean. Die lertc Erhebung der Alchan tis hakte eine Trennung des König? von seinen einstigen Unterthanen zur Nothwendigkeit gemacht, da dicke ein gefleiicdtcn Kannibalen noch immer an der Hoffnung festhielten. König Prem peh werde sich über kurz oder lang wie derum auf dem goldenen Stuhle" sei ner Vorfahren in der Hauptstadt Kumassi niederlassen und seinen ihm treu gebliebenen Landerkindcrn auf'S Neue zahlreiche Menschen-Hekatomden darbieten. Ter goldene Thron der AschantiS ist ganz aus Edelmetall her gestellt und verschwenderisch mit dicken goldenen Schellen ausgestattet. Er ist über und über mit erhabenen, symboli- schen Figuren bedeckt und bat einen Werth von über I00.0W Tollars. Für seine Wiederhcrheischaffung hat die britische Regierung eine Belohnung von 5.000 Toll, ausgesetzt denn die fetischanbetenden Aschanti halten ihn ebenso sorgfältig verborgen, wie seiner Zeit ihre schwarzen Brüder von Tahome den Thronscffel ihres Herrschers Be banzin bei der Annexion ihres 'Landes durch die Franzosen in Sicherheit ge bracht baden. Die beiden benachbarten Negerkönigriche besaßen ganz ähnliche Einrichtungen, und ihre Regenten wechselseitig Gesandtschaften zu jenen großen Menschenopfern abzuordnen, mit denen Frankreich in dem einen und England m dem anderen Lande letzt kin Ende gemacht haben. Sprengung gußeiserner Blöcke mit Wasser. Wasser ist bekanntlich gar nicht oder, je nach seinem Luftgehalt, äußerst wc nig zusammendrückbar. Große leben dige Kraft, die auf eine Wassersäule wirkt, wird sich also ihrer Umgebung mitzutheilen suchen und, wenn diese nicht ausweichen kann, auf sie als ein Keil oder Sprengmittel einwirken. Bemcrkenswerth ist darum, daß man unter Zuhilfenahme von Wasser dicke gußeiserne Blöcke sprengen kann. In das zu sprengende Gußstück wird zu- nächst ein daumendickes Loch (von 20 bis 30 Millimeter Durchmesser) ge bohrt, das etwa durch die halbe Dicke des Blockes geht. Dieses Loch wird bis zu drei Viertel seiner Tiefe mit Wasser gefüllt und dann auf das Wasser ein gut passender und m dem Loch gut gier tender Stahldorn gesetzt. Wenn er genau paßt, braucht er weiter nicht ab gedichtet zu werden, da die Kapillarität des Wassers das genügend besorgt, sonst thut es ein wenig Oel. Dieser Dorn sieht höchstens drei Zentimeter aus dem Loch heraus. Nun bringt man einen derartig hergerichteten Block nnter einen Fallbür und läßt diesen ei nige Male auf den Dorn fallen. Die ganze Fallwucht des Bären wird also auf den Dorn, d. h. auf einen Körper von verhältnißmäig kleinem untx schnitt verdichtet. Der Dorn übertrügt die Gewalt des Stoßes auf das Waf fer, diefes sucht auszuweichen; da es das aber nicht kann, wirkt die ihm übev tragen? Energie gewissermaßen als Sprengmittel auf den Gußblock. Der Gußblock bekommt Risse, und ein paar kräftige Schläge mit einem schweren Hanbhammer genügen hernach, um den schwersten Gußeisenblock auseinander zu treiben. ' Zwei Kragen. Der russische Major Freipcrg kam einst bei einer vom Großfürsten Paul befehligten Parade unverschuldet zu spät; der Großfürst selbst hatte ihm einen Auftrag gegeben, der ihn abge halten hatte, rechtzeitig zu erscheinen. Er wurde von dem Großfürsten sehr ungnädig begrüßt und mit Vorwürfen überbaust. Mitten m der ihm aeval tenen Strafvrcdiat stürzte Zreivera vom schlage getroffen vom Pferde und wurde wie todt weaoetraaen. AIs er durch ärztliche Bemühung wieder ge nesen war. meldete er sich beim Groß fürsten. Dieser fragte ihn: Major, bin ick ein Mensch?" Fretperg blickte befremdet aus, ant mortete nichts und Paul wiederholte seine Frage. Gewiß, Eure Hoheit," stammelte jetzt der Major. Der Großfürst lächelte. Nun, so kann ich doch auch irren! Und nun noch. eine Frage. Sind Sie ein Mensch?" Zu Befehl, Eure Hoheit." Nun, dann können Sie mir ja wohl auch verzeihen!". Und der Großfürst streckte dem Maior die Hand hin. l?cnvurs. Frau (zur phlegmatischen Köchin): Aber, Lina, dreiviertel Stunde sitzen Sie nun wieder beim Essen. Sie wissen doch, wie viele Arbeit heute noch Ihrer wartet, bringt ie denn gar nicyls aus Ihrem Gleichmuth, haben Sie denn keine Abnuna davon, daß man unser Zeitalter das nervöse nennt?" Der ehrliche Diener. Jean: Hier dieses Geldstück fand ich heute beim Ausklopfen Ihrer Klei der. Herr Baron." Baron: Schön, mein Lieder. Be halten Sie das Geldstück für Ihre Ehr lichkcit." (Einige Tage später.) Baron: Hören Sie mal, Jean, ich vermisse meinen goldenen Siegelring. Haben Sie ihn vielleicht gefunden?" Jean: Ja, Don hab' ich auch gleich für meine Ehrlichkeit behalten." Die still, Arau. Tu wirkst in Sorgen treu und schlicht. Grau reihen Tage sich an Tage. Nichts, was die schwere Kette bricht Ter immer gleichen Fraucnplage. Und docb war einst ein Roscnstor Und war die Weit voll süßer Lieder. Und Ooffnuna schlug anS vimmelStbor Mit ihrem stürmischen Gefieder. Ach. auf den reichen Frühling kam Ein kurzer ommer obne egen. Ter alle deine Blüthen nahm Und gab dir keine Frucht dagegen. Schon küßt des HcrdstcS fahlcS Licht Tir deine guten fteiß'gen Hände. Tu achtest nicht im Drang der Pflicht Ter Zeit uud ihrer raschen Wende. Ob aber Nachts, wenn AlleS schweigt. Nicht manchmal deine Seele jammert. Und, waS aus stillen Gräbern steigt. Mit Sehnsuchtsarmcn wild umklam mert? Gustav. Falke. Vermuthung. Einbrecher: Ich muß elckt.'isch ge laden sein, daß es mich so zu den ftSH lernen Geldschrünkcn zieht." Zn der Dorfschule. Lehrer: Michel, wie viel Ochsen hat Dein Vater im Stall?" Michel: Sieben, aber einer davon is a Kuh." Gemüthlich. Hausfrau: Was, schon wieder ein Mann in der Küche, das wird ja immer schöner!" Köchin: Nicht wahr, gnü Frau, er ist schöner als der vorige? Einfacher Ausweg. (Bater. der sich beim Professor über seinen Sohn erkundigt). Professor: ..Zweimal mukte ick ibn schon einsver- ren. weil er die Noten gefälscht hat. was soll man nur mit dem Burschen anfangen P Vater: Wissen's was. Herr Präses sor. , aeben's ibm balt lauter Einser. dann fälscht er gewiß keine mehr!" Milderungsgrnnd. Vertheidiger: ....Und dann be. denken Sie, meine Herren, daß mein Klient während des zur Nachtzeit der übten Diebstahls sich so rücksichtsvoll und zartfühlend benahm, daß er durch sein leises, geräuschloses Auftreten Nie mandcs Schlimmer störte!" Reingefallen. Der kleine Emil: Onkel, was be komme ich von Tir, wenn ich Dir zum neuen Jahre in drei Sprachen gratu lire?" Onkel: Wenn Du das kannst, gebe ich Dir gern einen Thaler. Du mußt aber auch ohn? Anstoß und Fehler sprechen." Emil: Natürlich. Nun paß 'mal auf: Prosit Neujahr, Onkel!"" Jetzt gieb mir einen Thaler!" Onkel: Wieso denn?" Emil: Nun, Prosit" ist lateinisch, Neujahr" ist deutsch und Oncle" ist französisch'" Der Onkel mußte wohl oder Übel den ersten Reinfall im neuen Jahre mit einem Thaler bezahlen. Begründung. Was halten Sie von den sogcnann ten Gcdächtnißlehren?" Ach gar nichts! Vor einem halben Jahre schon habe ich meinem Haupt schuldner eine Gedächtnißlehre geschenkt und er hat heut' noch nicht bezahlt." Fopperei. A: Wärst Du wohl in der unange nehmen Lage, mir fünfzig Dollar? leihen zu können?" B: Im Gegentheil, ich bin in der angenehmen Lage. Dir Deine Bitte abschlagen zu müssen." Angepaßt. Ingenieur (in einem Elektrizitäts- werk): Wie heißen wir unsere Erst- geborene?" rau: ..ftü? sie eriktirt im Wörter buch nur ein Vorname, nämlich Elektra!" U?ie meint er's ? Patient: Ich bin nervös!" Arzt: Was machen Sie denn?" Patient: ..Ich dichte viel!" Arzt: Wie lange haben Sie das Leiden schon?" Schmer möglich. Professor (zu seiner Frau, deren Mutter schwer krank liegt): Aber so gieb Dich doch nicht ganz der Verzweif lung hin. Hannchcn, tröste Dich und sei ein Mann!" Belehrt. Feldwebel: Sie Einjähriger, waS sind Sie denn eigentlich in Civil?" Einjährig-Jreiwilliger: Astronom!" Feldwebel: Astronom, was ist denn das?" Einjährig - Freiwilliger: Das ist Einer, welcher immer die Sterne ' guckt." , Feldwebel: Aha. Sie wo'' - Tichter!" Ren Verbrecher (de Zuchthausstra' das werde - dienen l ' 0? sagen 4. ASrt' ' ILsSi