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Island - Ja Forum-, Orp» ist Jphu Msley Bri ht, der der Ermordung seiner Frau schalt-ist ward-, von ei nem Mob gelyucht worden. Die Snpkemeloge der Ohio Benesicial Soriety von Cleveland hat Ban kerott gemacht. Die Activa betragen t30,000 und die Passiva O60,000. enry Carftens, ein Schlächter von M dway, Alameda Co» California, vergifteie sich mit Strychnin. Familien trubel hat ihn dazu getrieben. Aus H i ll g b o r o, Jlls., wird ge meldet, es scheine, daß die Pfirsichemte im südlichen Illinois durch den letzten Frost vernichtet worden sei. Die sparsamften Leute in den Ver. Staaten wohnen in New Hamp il) ite. Jm Verhiilinifz zur Einwohnrrzahl ho hen dort die Spnrbankrn die mußten Depofiten· Jn Ia ni p a, Fia» wurde ein ueew Yorker Dieb Namens Wilson, welcher Versuche machte, in mehrere Häuser ein fubrechem von dem Polizisten Reime er chossen. Jn R e d fo r d, Jud.,ist dieHälfte des Public Square abgebrannt. Elf Ge schäfts- und drei Wobnbäuser wurden in Asche gelegt. Der angerichtete Schaden belauft fich auf 84(),000. hilfsWnndesmarschall Bernhard ver haftete in N e w V o r l, auf dem Ham burger Dampfer »Amalfi« den von Freußen wegen Zälschung verfolgten ranz haager. Jn Na p a, Cal» wurde ein ziemlich heftiger Erdstoß verspürt. Die Schwin gungen hatten eine Richtung von Norden nach Süden und hielten ungefähr zwölf Sekunden an. Ju Chieago haben sich bis jetzt schon 1100 Studenten für die neue Uni versität gemeldet. Man erwartet, daß die Universität mit ZUW Studenten er öffnet werden kann. Dennis Spillane, ein Angestellter der Michigan Central-Eisenbahn, fiel in K a l a m a z o o, Mich» von einem Baum, auf welchen er gestiegen war, um einen Strick zu befestigen und brach das Rückgrat Aunie Medtei), deren Onkel J. A.! Medley und Felir Burdett von! C h a r l e et t on, sind bei dem Versuche in einem Kahne tiber den Conianche zu setzen, ertrunleu. Sie verloren die Nu der und der Kahn trieb gegen eine Barte und schlug usn. Die Panhandle Bahn Gesellschaft hat von Kreierichter Brown in J n di a s n a p o l i e einen Einhaltebefehl gegen die streitenden Maschiuisten, das; sie die neuangeftellten Leute nicht an Versehuug ihres Dienstes hindern sollen, erlangt. Professor Lindahl, der Staate tin-o log von J l l in o i s, hat sieh in einein Ciriular an die Besitzer der Kohlengru ben ini Staate mit der Bitte gewandt, ihn bei seinem Arrangement eine stoh len Ansstellung bei der Weltauestellung in Chieago zu unterstützen Franc Letvis von P e o ria, Jll» hat die Jackcksonville Southeastern Einbahw gefellfchaft um eine Entschädigung von dölnm verklagt, weil er vor einein Jah re bei eineni Zusammenstoße aus dieser Bahn verletzt worden ist. Der frühere sozialdemokratische Ber iner Stadtverordnete G or ck i, welcher wegen Wechselfälschung zu 15 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, befindet eyt in New York Seine von ihm geschiedene Frau hat sieh wieder verhei i rathet. Jn Jndianapolis verwundete der Neger Oscar Abbott die Negerin Telia Eaß, welche sich geweigert hatt-, ihn zu heirathen, leicht durch einen Schuß, worauf er sich selbst eine Kugel in den Kopf jagte. Jn New Davew Conn« hat die le Universität beschlossen, daß vom nimenden Herbst an auch Frauen zum Studium zugelassen werden und den! Titel ,,Dottor der Philosophie« erwer ben können. Jn S an Francieeo geht es int- Schiffsbauhose zu Mare Island wieder sehr lebhaft zu und will die Re gierung alle zur Verfügung stehenden Schiffe zum Kreuzen det- Behringmeers bereit machen Jn Boston hoben die Groszge schtvorenen Antlagen erhoben gegen Asa Polter, srüher Präsident, nnd Jonas H. French und Thomas Dann, früher Di rektoren der verkrachten Maoerick Na tionolBant Der Contract siir einen Fausttanip zwischen John L. Sullivnn nnd Jatnee J. Corbett ist in New York unter-· zeichnet worden; der Kontos soll vorl dent Olyntpic Clnb in New Orten-to ams 7. September stattfinden. Der Preis beträgt t45,(n«). Polizist Hean Hand von N ew Y o rk hat eine Erbschaft von t75,t)()u geistacht,! aber er wird seinen teojtilsrigen Amte termin onst-jenen, damit er zu einer " Höhn-lieben Pension von sinnt berechtigt st. Noch Ansicht eines Polizisten tst Niemand zu reich in diesem Lande. Der im Vor-Departement in New, ork angestellte Post Clert Robert L. line wurde kürzlich unter der Anklage verhaften die Post systematisch beraubt zu hoben. An seiner Person fand nnnr 57 qestohtene Briese und tret-, vie er. wie bekannte, aus Brtesen gestohlen at. Die »Greoter New York Bill«, d. l« die Vorlage, wonach New York, Broots lyn tntd andere Nachbarstäote zu einem get-Nr In seit entsprechender l änoiqte verschmolzen werden --- --·-. sollten, ist bei der- Shlußabsiimmung in der New Yorker Staatslegislatur durchgefallem 45 stimmten dafür, 64 dagegen. James Trank der Pferdehändler aus Saline, Kansas,welcher in Liberty wegen der Ermordung seiner Maitresse, Frau Grace Ellen Vorber, processirt wurde, ist von den Geschworenen nack, fünfftündiger Berathung des Morde-s im zweite« Grade schuldig befunden und zu 25 Jahren Zuchthaukz verurtheilt worden· Jn Minnesota und Dakota! besitzen die Former noch 32, 00", 000 Bushel Weizen. Sie haben 70 Prozents ihres Weizens verkauft und da der Eos trag 160,,0()0000 betrug, bleiben nochs nach Abzug von 1i;, 000, 000 Bushel fürs Saat und Verbrauchäzwecke «32,()00, 000 Bushel zum Verkauf übrig s Jn Chicago wurde Dr. H. M Seiidder, welcher seihe Schwiegermut ter Frau Dantou ermordet hatte, dem Richter vorgefiihrt. Die ärztliche Unter suchung ergab, daß die Geniordete Schä deldriiche in der Länge von 14 Zoll er litten habe, die selbst einen Ochsen ge tödtet hätten. Seit Monaten langt kein Schiff mehr aus brafilianischen «fen in N e w Y o rt an, welches ni t über den Ver lust einiger seiner Mannschasten durch Gelbfieber zu berichten hätte, und die Zeitungen finden Veranlassung, mehr mals in jeder Woche darüber zu berich ten. Ein sünszehnjähriges sarbiges Mäd chen hat in Na hv i ll e, La» eine za milie von neun Personen vergiftet, um sich an einem Farbigen, der sie beleidigt haben soll, zu rächen-Als sie in’s Ge fängniß gebracht wurde, entriß ein Mob die Distmischerin den Beamten und hing sie an dem nächsten Baum anf. In Warten, O» explodirte der große Kessel der Paige Tube Werks. Ein großer Theil der Fabrik und die elektrische Anlage wurden zerstört. Trotzdem 200 Mann in der Näbe des Kessels arbeiteten, ist nur einer Cyrus Milton, getödtet worden, während Win. Barnard und Win. D. Hannon schwere Verletzungen erlitten. Zwei Krankenwärterinneih Schwe stern, von denen eine im Bellevue Despi tal in New Wort Patienten, die an dein von Russland eingeschteppten Typhus erkrankt waren, gepflegt hat, liegen jetzt im ftädtischen Hospital zu P h i la del phia mit der Krankheit darnie der, soll-n aber nicht in Lebenszgesahr sein. Jn P o o l i, Jud» starb die 17 Jahre alte Tochter von George Marlett an der Trichinose. Marlett schlachtete vor sechs Wochen ein Schwein und die Familie aß von dein rohen Fleische desselben. Frau Marlett und ihre Tochter erkrankten und letzt-M starb. Die Mutter befindet sich noch immer in einein gefährlichen Zustande Bei der Hochzeit von Janies «’J. Mille und Mollie Coover auf einer Farm in Camden Cvunth, Mo» schosseii die jungen Burschen ihre Gewehre ab, wobei sich ein-z entlad. Der Schuß traf einen jungen Mann Namens Miles so iingliicllich, dasz der Ver letzte die Verwunduug nicht überleben kann. Vier angesehene Bürger von Ven ton, Cbateau County, Mont., sind im letzten Gerichtsternun wegen der betrü gerischen Erlangung von Schußprämien stir Wolfs- und Cohotselle zu Gefäng nißstrasen verurtheilt worden, andere sind der Mitthäterskbast verdächtig und gegen Counthelerk John F. Murphh, der die betriigerischen Certsficate aus gestellt hat, schweben allein gegen Ist An lagen deswegen Ein wahres Paradies sür Leute, die alt werden wollen, muß das Städt chen Newsane unweitL oekport in New York sein. Bei veni unlängst aus genommenen Staate Census hat sich er geben, daß unter den :,3()59 Bewohnern des Städtchen sich 19 Mänuer und 23 Frauen befinden, vie das 80. Lebend jahr vollendet haben. Die älteste Dame ist 03 Jahre, der älteste Mann W Jah re alt, die meisten der altenHerrfchast sind noch verhältnismäßig riiftig und freuen sich ihres Daseins. Jaines B. Freese, ein Mitglied des hohen Nach der Mvrinonentirche in Uhta ist wegen ungesehlichen Zusam menlebens mit Jane Steuer, einer der ihm ,,angesiegelten« Frauen, verhaftet und den Groszgeschtvorenen übern-mode tet worden. Er mußte tutou Burg schast stellen, seine Kontnbine Wink Die Verhastnng dieses hervorragenden stir chenlichtisez, dessen Anitgdrnder iin hohen Rath der Kirche John T. claim-, der derzeitige Kotigreszdelegat siir lltha, ist, bat unter den Mormonen große Bestät zung hervorgerufen. Als der Mornio nenprijiident von det Verhaftung hörte, gerieth er ganz außer sich. In P i; t e bit rg in Pennsylvanien sand unt H. März die seierliche Einwei hung der neuen Tun-halte aus der Süd seite statt. An dem Straßenumzuge nahmen voll viertausend Turner Theil, darunter Vertreter von fünfzig Turn vereinen in Virginien, dein östlichen Ohio und dein westlichen Pennsylvanien Näch dent limzuge hielt der Mayor Gourly eine Ansprache. G. J. Himsen hielt die deutsche Einweihungerede Abends wurde die Feier mit einem Con eertr. einein Fest-nahte und einem Ball n dein neuen Turnsaale beschlossen. n Shelbyvillq Jud» wurde Wi iam Mark, ein Nesse von John clskk in der Nähe der Wohnung seines Onkel-O ichwer verwundet ausgefunden Er blntete aus einer tiefen Wunde ini der linken Seite, welche von einem Pi stolenschuß herrührte. Nachdem er zuml Bewußtsein gekommen war, sagte erq daß er von zwei Männern angegriffen worden sei, welche ihm Z250 abgenom i men hätten und dann geflohen seien.j Als er ansgesunden wurde, war er fast der Kälte uud den Schmerzen erlegen. Man schreibt aus E u g c i sch, Jus-. Zu den sensationellsten Verhaitungeiys die je in unserem Countyvorgekoninien« sind, gehörtdie von sieben Geistlichen unter der Beschuldigung, daß sie Geocge Mattor nächtlicherweile aus seinem Heim in der Nähe von Marengo ge schleppt, ihm einen Strick um den Hals-( gelegt, ihn zwei Meilen weite geschleistl und dann gedroht hätte-u, ilin aufzuhän- j gen, weil er Schweinefleisch gestohlen haben sollte, das er von einem Nachbars getauft hatte. ! Das Arbeits-Nachweisungs — Bureaul fiir Einwanderer, welches bekanntlichs von der deutschen und der irischen Ge-( sellschast die langen Jahre ini Castlef Garben in New York nnterhalteni wurde, hat seinen Umng nach der Bat-is ge Office bewerkstelligt. Dort ist ihm,s ioie schon berichtet, die westliche Seite des Gebäudes zur Verfügung gestellt! worden. Der Eingang befindet sich an; ;der nordwestlichen Seite des BatteryV iParks Der Superintendent des Vu-; reaus ist seit dem Tode des Herrn Johnj Connolly, der bekanntlich vor einigen Monaten an der Schwindsucht starb,j Herr G. J. Swayne. Das deutsche De-. partement steht unter Leitung des Hm» Jakob Godde. ; Der in N ew Y o rk anhängig gewe-’ sene Hopkins - Searles’sche Erbschafts-J Prozeß ist beigelegt worden, und Time-» thy Hopkins, der Adoptivsohn der Frau; Mark Hoptins - Searles, welcher die, Klage zurückgezogen,- erhält dafür gis-s 000,00». Wie die Anwälte des EdwardI F. Searles sagen, hat Letzterer demf Hopkins schon vor einem Jahre eine hö-! here Summe in Aktien, Bands und Grundeigenthuin angeboten. Die ande ren Erben der Frau Searles, etwa 25 ;an der Zahl, haben sich ebenfalls abfin i »den lassen und der langwierige Prozeß Hist erledigt. » An einein der letzten Tage fand einige Meilen westlich von Traver, Cal., eine Treibfagd auf itaniuchen statt. Gegen l llhr hatten sich schon Hunderte-; Ivon Fuhrwerkern und Reitern zurs ineilnahme an derselben eitigefiiiiden.J Die Marfchliuie war wieder wie das sletzte Mal, sechs Meilen lang. Um Z »Uhr setztesich der Zug in Bewegung. «Wiud und Wetter waren giinstig uudz das Ergebuifz der Jagd war noch grö s szer als dat letzte Mal. Die Scalps sind noch nicht gezaht worden, aber inan glaubt, daß die Zahl fu«-U übersteigen wird. Die Jager werden fortgesetzt werden, bis die Landplage in dieser Ge gend ausgerottet ist. Jn T e r r e H a u te, Ind» drangen in einer der letzten Nächte drei Ein brecher in die Wohnung des Pfarrers der katholischen St. Anna-Furche, Reu. John Rhoes, plunderten dessen Schlaf zinuner und nöthigten den geistlichen Herrn niit gespannten Revolver zur Oeffnung des Geldschrants, welcher etwa ein hundert Dollars an Kirchen geldern enthielt. Sie hatten ein Ruchen fensier eingebrochen und waren durch dasselbe eingestiegen, schienen aber in dem Hause bekannt zu sein, denn sie fanden Rhoes’ Schlafzinnner ohne Weiteres und führten den Diebstahl aus, ohne einen der Mitbewohner des Hauses zu wecken. Außer dem Juhalt des Geldschranks stahlen sie deni Pfarrer eine werthvolle goldene Uhr und ein Geldtäschchen mit vier Dollars. Dann zwangen die Diebe den Pfarrer, sich wieder zu Bett zu legen, das Gesicht der Wand zuzuwenden und bis unt sieben ie dieser Lage zu verharren, widrigen .falls sie zurückkonimen und ihn erworben swlirden Marktberithtr. I Sitten-. ! status-tunc— No. Luther AM- c» Ro. III-other 71-—e·, Gemme-weitem » Ro· s til-www Rat 74— Wär c o r a. — Ro. 2 gelbei W-—399(e.;fto.3381,5 Aste-; No. s gelbec Wäcssvcz No. OttM »Me. Nocsen.— Ro. Mist-H Q-e. I e r ft e.—Vto. It du«-but Ro, ( Ast-que llen-—- Iliwooi mo. Utd dltaqs——81;s.tt)s ; d eu. ——Ito. 1 ctmothy i12.0-—12.50; Wo. 2 sum --ll.50 gesittet-m Itmothy moo s—10.o0: UplaudH vestcietv·w—10.m. ; Osten —— Amt-. WWU No. 2 weißer sub-« » Use-; RM Atti-Wuc, Ro. Z weißer mthtc ! Gänse-eint -— Flucht Its 1 Ists-H-»W.zc.,; ItmothI,-—il.m)—l.25. ; Butter- — QetteCctamekq VII-e gute-tu Ufl geringere III-W, Mut-nacht- -1--ss-:«: beste Dam- .«;t ( »Am gute ist-Mc» geringere Its-sum tät e. s-— Fall Erkan- thnsllkder. tull mean Wouns Mantuas-»Na full ckrum Cheddakt mi» —-k., Betst Ins-IR» List-Immer IM sum« Schwer . set It —1-Ic. per Bis-. satt-Honi- —Oebksns 30—s9c tm Bu» Unr ventsw—s-tte.: IMe Jus-the Pest-les Apis-ex ge kutschte Akt-It »Staat« Bot-tots, Jlllnocim Mo »wes per Ist-L It t about-. — But-thun 7,d00 Stück, Unmut-! sum Stutt. Ists-It Steue; Stirn WANT-» Stmtero Uscwky sahe und Dem-g 1.70---.«1.00 Schwein-. Bitt-ihren www Stint Instituten 14,(I()Stück. Markt Niedctsnz Nouqb und Conmwn im tw, qemilchte 4.50-—·(.70, Pctma Ichwete und Unwet- Omde Mik- I.M, leichte 4.7b——4·00. Schott --- Zutudr s«w0, Inst-Ihren Muo Stint Markt-—Stettq: statt-m Otto-»O Ums hat«-sw Itthns St.st)-s.0, Nester-O d.00-d.sl), Lämmer b«40—-0.sö« k— » Die »Mer Institut Symptom-« in Don tesha hat die Pacht des Pakt Vtew Bot-l - Eigenthums ungetreu-n ) Der Pachtcoutkakt lautet qvf d Jahre Muskel-r ans see Rates-ein« ctn Lebensbtld von Uenato Ineint In der schmutzigen Schänle eines daniseligen Fleckens, der am Abhange res Gebirges liegt, saßen zwei Hirten, ihrem Aussehen nach etwa mittlere Fünfziger, welche in ihren Mienen eine derartige Verwirrung und Ungeduld zeigten und eine solche Unruhe in ihrem ganzen Wesen offenbarten, daß sie so fort bei meinem Eintreten meine ganze Aufmerksamkeit aus sich zogen. Sie trockneten den Schweiß von ihrer Stirn, ohne daß es sonderlich warm gewesen wäre, seufzten tief und tauschten unter sich ichmerzliche Blicke und nur wenige, abgebrocheue Worte ausz; dabei wand-— ten sie keinen Augenblick die Augen voui Fenster ab und spähteu aufmerk sam die Straße entlang, welche weiss leuchtend und staubig etwa eine gute Biicliseuschiiszweite vor der Thüre ficht bnr war. »Woh! Jhr trinken? Eh, junger· Bursche!« sragte mich-die Wirthin, als sie mich an dem grün angestrichenem Seitentische Platz nehmen sah »Ich würde auch einen Bissen essen, Verdiana, wenn Ihr niir was Gutes vorzusehen habt.« »Ach, Sie!« sagte sie, nachdem sie mich ein wenig genauer betrachtet hatte. ,,Entsehuldigen Sie nur, ich hatte wirk lich nicht daran gedacht, daß Sie es sein könnten. Wie geht es Ihnen? Geht es gut? Und ist Ihre Familie aus dem Zeuge?« »Es geht Allen gut. Danke! Und Euch auch?« »Sissignvre, ich bin zufrieden Möchte es immer so gehen, wenn es uns einmal übel ergehen soll. —-- O, mit wem spra chen wir denn neulich von Ihnen? Ach, es kehrte der voin Straßenbau aus einen Augenblick hier ein; wissen Sie, der, der die Steinhaufen zählt-—-Jngenieur nen nen sie ihn wohl. Er srug mich, ob Sie nie wieder da gewesen seien; ich sagte ihm, nein.— Wollen Sie vielleicht, daß ich Ihnen einen Eierkuchen mache? Es ist in einem Augenblicke geschehen. Sonst kann ich Ihnen ein Stiick frischen Käse bringen, er ist wirklich gut jetzt, und was Anderes habe ich nicht im Hause « ,,Drei Eier aber nicht zu sebr gekocht, nnd rasch!« ,,Sissignore!« Und sie gings um sie mir iuznbereitein aber kaum hatte sie wenige Schritte gemacht, als sie zurück kehrte uud sagte: ,,llebrigens ist ja auch Schellsisch da. Jch habe ihn iiir jene Männer gesotten und sur die Anderen, welche bald kom men sollen. Soll ich sragen, ob sie Jhnen ein Stückchen ablassen wollen?« »Nein, nein! Reine Umstände, Ver diana. Lieber war mir’s, Jhr erziihltet mir etwas von jenen Männern. Wer sind sie? Woher kommen sie? Wer sind die Anderen, die bald ankommen sollen? lind was fehlt ihnen? Denn mir scheint, als ob sie sehr niedergedriickt seien.« »Sie leiden an der Krankheit des Armen; das ist es, was ihnen sehlt; sie haben jenes Uebel, welches alle sieben Plagen nach sich zieht, schlimmer als die Theuerung Glauben Sie es mir, in den paar Stunden, welche sie hier sind, haben sie mein armes Herz mitgenom men, als hätt’ ich einen bösen Fieber trauin gehabt. Wirklich, manchmal kommen Dinge vor wahrhaftig, auch wenn man ein Christenmensch ist, könnte man darüber solche litetzereien ausrufen, dasz man das Heil seiner Seele dabei riskirte. Sehen Sie den dort, der sich aus den Tisch niederbeugt und sich in dem Barte wühlt, das ist der Vater eines jungen Burschen, welcher sich in die Tochter des Anderen verliebt hat. Sie sind alle Beide von dort oben; wie sich der Ort nennt, habe ich nicht gefragt; aber es muß sehr weit dahin sein, denn vorhin um zehn Uhr, als sie hier ankamen, waren sie so müde, daß sie kaum weiter konnten und sie sagten mir daß sie bei Sonnenauf gang ausgebrochen seien. Kurz und gut, um nicht zu viele Worte zu machen, er erzählte mir, daß die jungen Leute sich um jeden Preis heirathen wollten, doch da war nicht so viel da, daß sie sich auch nur die Bretter für s Bett hätten kaufen können. Deshalb hat er, näm lich, was der junge Bursche war, der bis dahin noch nicht vom Hause fortge koinmen war, weil er, wie es scheint, nicht gerade fest in seiner Haut stat, er hat sich aliI rasch entschlossen, hat sich mit den Schafhirten von Finnalbo zu santinengethan nnd ist mit ihnen in die Maremma gegangen, um dort sein Gliick zu v.ersurhen Aber warten Sie, ich sag ihm, dasi er auch Sie den letzten Bries lesen läßt, welchem ihms sein Sohni geschrieben hat. « »Nein, nein! Um Gotteswillen nicht! Erzählt mir lieber, erzählt, Verdiana.« »Und die Eier? wollen Sie sie nicht ?« »Laszt es sein! Holt mir ein Stück chen Käse und eilt Euch, dasz ihr wieder lomntt.« Jch betrachtete, obgleich ich noch nicht » wußte,’uni was es sich handelte, mit wachsender Theilnahme jene beiden ausgeregten Alten, die dort saßen, bleich und staubbesleckt, und mich mit trost losen Blicken anschauten nnd dabei unruhig hin- und herrtickten, als san-» den sie Ruhe in einer bestimmten Stel lung und suchten eine andere, um sich von den quälenden Gedanken zu be freiem die sie versolgten ’ »Wie viel Uhr ist es, Signore?«« isragte mich schließlich einer der Alten »Hört Jhr’ S? Es schlägt eben Zwöls in Piepe. « Sie zogen ihre Hüte, sagten, indem sie sich mit den Ellbogen ans die Fenster bank stützten, das Angeluö Domini nnd lehrten dann, nachdem sie einen Blick gewechselt hatten, der weniger trostlos war, als die anderen, aus ihren früheren Pla», von dem aus sie die Straße be obachten konnten, zurück. Jn diesem Augenblicke setzte die Wir thin für mich eine Scheibe Käse aus ei nem gelben Blatte Papier, ein Glas und einen Fiasko Wein aus den Tisch und und nahm selbst wieder mir gegenüber Platz, indem sie mich fragte, wo sie stehen geblieben sei. »Bei dem Briefe, welchen der Bur schei »Ah, Sissignorel Wenn Sie diesen schönen Brief hörten! Jener muß, so glaube ich wenigstens, ein junger Mensch sein, der schon viel gelesen hat in seinem Leben, denn. . .. Aber warten Sie, ich frage, ob er ihn nicht Jhnen zum Lesen geben wills-» »Nein, nein! Jch habe Euch schon ge sagt, daß ich ihn nicht lesen will.« »Ein Brief ist es, sage ich Ihnen-— Um ihnen nur einen schwachen Begriff davon zu geben, hören Sie, was er sagt: Er sagt, daß sie gut daran gethan hätten, ihm Nachricht von der Krankheit des Mädchens zu schicken, daß, wenn sie auch durch die Blatternarben entstellt bliebe, sie sich nur keine Gedanken ma chen sollten, denn ihm verschlüge das nichts, wenn nur sein Mädchen nicht den Sinn geändert und ihn noch gern habe: daß es ihm gut gehe; daß ihm die Maremma, Gott sei Dank, gut be kommen sei, und daß er ihm einstweilen zwanzig Lire für die nothwendigsten Ausgaben schicke. Und dann noch viele andere Dinge, und dann zum Schlusse sagte er, daß er am achten, daß wäre heute, zurückkehren würde und daß er einen Kuß an Alle und auch an seine Giuditta schicke. Und dann ganz am Ende- sagt er, daß, wenn irgend etwas vorkommen sollte, sie es ihm sogleich schrei ben lassen müßten, denn dann würde er nie mehr heimkehren-« Die beiden Alten hatten sich niederge setzt und schauten uns unverwandt und nnd mit offenem Munde an· »Redet leiser, Verdiana, denn sie hö ren uns zu. »Eh, die Armen! Wer weiß, wo ihnen der Kon stel)t,«« antwortete die Wirthin, daraus fuhr sie fort: »Dein Burschen sein Vater sagt, daß er ihm sogleich in der verflossenen Wache habe schreiben lassen, daß sie ihn mit offenen Armen erwarten und daß das Mädchen gänzlich außer Ge fahr sei.« »Und dann ?« »Und dann-um nicht zu viel Worte zn machen- dann begann das Mädchen wie-der kranker zu werden, kurz nachdem der Brief fortgeschickt worden war; am Morgen darauf stand es schlechter um sie, als je vorher, und gestern Abend, um es mit einem Worte zu sagen, ist sie gestorben nnd in dieser Stunde ist sie auf dem Wege nach dem Friedhofe, wo hin sie sie jetzt tragen werden« »O, Herrgott, Herrgott! Nimm auch mich hinweg, ich ertrag’ es nicht, ich er trag’ es nicht.« So rief der Vater des Mädchens, der die letzten Worte der Erzählung gehört hatte, jetzt plötzlich aus und warf sich init dein Gesicht auf den Tisch hin, der fiir sie gedeckt worden war, und brach in ein lautes Weinen aus, indem er mit heiserer Stimme immer ein klagendes »Ah! Ah! Ah!« hervorstieß. Jch warf der Wirthin einen vorwurss vollen Blick zu und stand unwillkürlich auf, um zu Jenem hinüberzugeheu; aber rasch setzte ich mich wieder nieder, von einem Gefühle heiliger Scheu vor der tiefen Verzweiflung jenes Hirten er faßt. Sein Gefährte trat an ihn heran, legte ihm die Hand auf die Schulter und beugte sich über ihn, um ihm ein’ Wort des Trostes zuzuraunen; aber vor Weinen schien ihm die Kehle zugeschniirt zu sein. Dann schaute er auf uns und deutete auf seinen Genossen hin, uiid sein Gesicht kranipfte sich zusammen, und er biß sich auf die Lippen mit einem Ausdrucke, der ebenso dumpfen Schmerz als wilde Wuih wiederspiegelte. Schließlich raffte er sich zusammen, er fuhr sich mit der Hand durch den Bart, schüttelte das Haupt und sagte dann, zu seinem Gefährten gewandt, init fester und tiefer Stimme: ,,Muth, Marcello; nimm Dich zu sainmen, anf!. . . .« Aber er konnte nicht fortfahren und schluchzeud sank auch er auf die Schulter des Freundes hin und klagte-: »Gott sah ja unser Herz; warum also hat er uns so hart gestraft.« »Was ist das für eine Welt, nicht wahr, Verdiana?« sagte ich nnd preßte die Faust auf den Tisch, indem ich meis neu Hnt dabei zerdrückte »Was soll ich Ihnen sagen ? Ich habe nun schon volle fünfzig Jahre auf dem Rücken, aber eine Geschichte dieser Art habe ich doch noch nicht erlebt.« Der Alte, welcher gehört hatte, wie ich an seinem Schmerz theil nahm, kam zu mir herüber, und als ob ich allein im Stande gewesen wäre, ihm den Frieden zu verschaffen, empfahl er sich mir an, indem er mir kräftig die Hand zwischen den schwieligen Flächen der seinigen drückte, und hat mich, daß ich ihn ans Barmhertigkeit nicht im Stiche lassen möchte, daß ich ihm um Gotteewillen beistehen möchte. »Natürlich natürlich, mein Freund! Aber was kann ich für Euch thun ?« . «Verlassen Sie uns nichtl Wir woll ten eigentlich gar nicht hierherkommen. Aber diese Weiber, es ist nicht möglich f ewesen, sie davon abzuw, sie fchickten uns init Gewalt enein uns-u entgegen, um zu sehen, o man i vor bereiten könne, um einen Vorn-and zu ersinden. . . .«. »Ja, ju, das ist ja Alles recht schön aber was soll ich ihm Besseres sagen, als Ihr, der Ihr sein Vater seid.« »Das thut nichts; sagen Sie ihm nur, was Sie wollen; Eure Sianoria werden in jedem Falle es besser sagen als wir, die wir arme, ungebildete Leute find. Erweisen Sie mir die Barmher zigkeit, Signore, denn ich, das weiß ich schon ich Voraus, so bald ich ihn sehe, verläßt mich der Muth und ich verrathe mich. Versprechen Sie es mir, uns nicht allein zu lassen; versprechen Sie .. sk es mir! denn sonst, weiß Gott, sonst thnt der Bursche etwas, was er nicht verantworten kann. Und dann, befeh ten Sie nur; so arm wir sind, werden wir doch daran denken, Ihnen Jhr gu tes Werk zu vergelten.« »Gut, ich werde hier bleiben; aber jetzt tröstet Euch und trinkt ein Glas Wein.« »Ich kann nicht....Nein bei mei nem Gewissen, ich kann nicht; nein, ich danke Ihnen ...... ich trinke wirklich nicht·« »Und der Andere ?« »Er hat sich jetzt etwas beruhigt; wir wollen ihn lieber für sich lassen.« »Wie Jhr wollt,« der Alte kehrte leise zu seinem Gefährten zurück, und Beide schauten von Neuem stillschwei gend nach dem Ende des Weges hin »Wollen Sie Jhren Käse nicht auf essen ?« fragte die Wirthin. »Ich habe keinen Hunger mehr.« »Trinken Sie noch ?« »Nein! Tragt Alles weg, ich bin fatt.« Ich zündete die Pfeife an und feste mich in den Hintergrund der Stube, um über die Schulten der Alten hinweg auf das heitere Land hinauszuschauen, auf die dünnen Bäume am Wege, welche, unter dem san«ten Hauche des vom Meere her wehenden Windes erhebend, ihre weißen Blüthenflocken sinken ließen, die nun schwebend und still wie Schnee durch die Lust dahinflogen und auf die Oliven niederfielen. Es waren etwa zwanzig Minuten ver gangen, als am Ende des Weges ein weißer Schäferhund erschien. Die« Alten sprangen auf und schauten hin aus, indem sie ihre Augen mit der Hand beschatteten; aber der Hund, nachdem er ein wenig in der Luft umherge schnüffelt, verschwand wieder hinter der Biegung des Weges. »Sie sind es!« sagte die Wirthin, welche hinausgegangen war, um aus demstüchenfenster zu blicken. »Hört Jhr nicht die Schlafgloeken.« »Wahrhaftig, sie sind es wirklich, Gian Luca,« sagte der Vater des Mädchens, »Muth, nimm Dich zusammen! Wir wollen ihm entgegengehen!« Gian Luca war weiß geworden, wie ein weißgewaschenes Leinentuch. Er stand schwankend aus und mußte sich auf den Arm des Freundes stützen, um sei nem Sohne eutgegenzngehen. Jch rührte mich nicht. Schon mehrere Minuten waren ver gangen, seitdem ich die beiden Alten an der Biegung des Weges hatte verschwin den sehen, als ich plötzlich Gian Luca allein wieder auftauchen sah. Er eilte in großen Sprüngen den Weg hinauf und focht in der Luft Umher mit seinen Armen wie ein Verrückter. Und dicht hinter ihm erschien der andere Alte, wel cher sich abmühte, ihn einzuholen, und wie unsinnig ihn bei Namen rief, ohne daß Jener darauf hörte. »Was wird vorgefallen sein, Ver diana?« »Heilige Jungfrau, was wird vorge fallen sein ?« Der Alte rannte an der Schünke vor bei. »Gian Luca! Was ist vorgefal len?« »Ah, ah!« sagte er, außer Athem vor Angst und vor «Anstrengung, und setzte seinen mühsamen Lauf fort, bei jedem Schritt einen tlagenden Seufzer aus stoßend. »Aber was ist denn passirt, was ist denn passirt?« Der alte Marcello sagte es mir: der junge Bursche hatte in der Ungeduld, sein Mädchen wiederzusehen, bei dem ersten Richtwege, von denen er wußte, er auf ihm seine Ankunft zu Hause um einige Stunden beschleunigen könnte, seine Genossen verlassen und hurtig, wie seine Ziege, war er einen« der Pfade, die ;durch den Regen gebildet werden, hin iaufgetoinmen und oben aus der Höhe im Handumdrehen verschwunden; so hatte er die mit so großer Sorgfalt und Liebe von den armen Alten und ihren untröst licheu Weibern aus-gedachten Vorkehrun gen, damit ihn die rauhe Kunde nicht zu rasch und nicht unvorbereitet träfe, zn I Nichte gemacht. Marcello folgte eilig seinem Freunde, indem er ihn auflehte, doch zu warten, kund ihn vergeblich bei Namen rief. Es kamen nun die Schafe vorbei, fast zum Laufe angespornt von den Ruer und den Peitschenhieben der Hirten, welche verblüfft iiber das Vorge allene, ohne zu wissen, daß in der Schänke ein guter Bissen für sie bereit stand, vor wärts eilten, indem sie die zurückblei benden faulen Thiere durch Psiffe und Steinivürfe antrieben; dann passirten die Maulthiere, aneinandergekoppelt mit . den Zäumen Die Wirthin einen letzten Blick nach den Bergen hinauswersend, sagte: »Arme Kreaturenl« Dann wand» sie sich mit einem langen Seufzer nach ihrem Ausschanke zurück: »Und nim ivas mache ich mit all meinem Schews fisch?« -