Newspaper Page Text
1 Luxemburger Gazette. office: Ecdke der 6. und Jowa Straße. Herausgeber: Deutsche Kath. Druckgesellschaft.; D.r hochw'ste Bischof Coras. Mathias Loras erblickte das Licht der Welt zu Lyons in Frankreich. Seine Eltern waren fromme Leute, standen in hohem Ansehen wegen ihres Glaubenseifers und ihrer Nächstenliebe. Weil sie dem Landesfürsten treu, büßte der Vater sein Leben unter dem Fallbeil. Mathias zeigte schon in früher Jugend tiefe und Hingebuug ; sein Verlangen, Priester zu werden, ward im Jahre 1817, als die h. Weihen erhielt, gestillt. Die ersten Priesterjahre verbrachte er als Director des Seminars zu Largentier, doch es zog ihn in die Missionen, und als Msgr. M. Portier von Mobile, Ala., in Frankreich Arbeiter für den Weinberg des Herrn suchte, schloß sich ihm Loras an. 1829 am 24. Dezem— ber langten sie in New Orleans an, weil— ten dort während der Feiertage und erreich— ten Mobile am 3. Januar. Bald darauf erhielt Loras Anstellung als Pfarrer an der Kathedrale und General-Vikar der Diöcese, dabei war er Professor in Spring Hill Col— lege zu Mobile und versah noch einige Mis— sionsstationen der Umgegend. Sein Eifer war rastlos und durch seine Menschen— freundlichkeit erwarb er die Zuneigung der Bevölkerung in hohem Maße. Im April 1837 ward er von den Vätern des 111. Provincial-Coneils zu Baltimore für die Bischofswürde vorgeschlagen und am 28. Juli vom hl. Vater Gregor XVI. zum Bischof von Dubuque ernannt und am 10. Dezember desselben Jahres vom Bischof Portier zu Mobile consecrirt. Da er wußte, daß es in seiner armen Diöcese an Allem gebrach, so eilte er nach Europa, besuchte den h. Vater, sammelte, wo zu sammeln war, und trat im folgenden Jahre die Rückreise, begleitet von 2 Priestern, den Herrn I. Cretin und I. A. M. Pelamör gues, nebst 4 Seminaristen, an. Während der Letztere und die Seminaristen in Balti— more blieben, eilte der Prälat mit dem hochw. Herrn Cretin weiter und langte am 19. April 1839 über St. Louis kommend, wo ihn der hochw. Mazzuchelli abnahm, in Dubuque an. Am 21. April fand die In— thronisation statt. Alles, was konnte, war zur Feier herbeigeeilt, die Katholilen voller Freude, die Protestanten aus Neugierde. Etn ebenso freudiger Empfang wurde ihm in Galena, das er den nächsten Sonntag besuchte. Nun ging's an's Werk. Es wurde eine bischöfliche Residenz gebaut, die als Prie— sterwohnung und Seminar dienen sollte. Sie kam an's nördliche Ende der „Kathe— drale“ zu stehen, sie dient jetzt als Woh— nung von Schwestern barmherzigen Zwek— ken. Der hochw. Herr Cretin ward als General-Vikar angestellt und besuchte die neuen Stationen in der Umgegend von Dubuque. Der hochw. Herr Mazzuchelli blieb Pfarrer von Galena; besuchte die Missionsstationen von Davenport, las in Burlington die erste h. Messe. Zu bemer— ken ist, daß der hochw'ste Bischof von St. Louis die Seelsorge in dem östlichen Theil von Illinois zu der Zeit an Dubuque über— tragen hatte. Dem hochw. Vater Pela— mörgues in Galena assistirte eine kurze Zeit Rev. Lee und dann Remigius Piliot. Im Juni machte der hochw'ste Bischof und Rev. Pelamörgues eine Missionsreise nach Norden an den St. Peter Fluß im heutigen Minnesota, wo sie 185 Katholiken fanden; sie predigten, spendeten die hl. Sakramente an Canadier, Amerikaner und Indianer, trafen Anstalten zum Kirchenbau und versprachen den Leuten, daß sie sobald als möglich einen Priester haben sollten, der Englisch, Französisch und die Sprache der Siourx reden könne. In einem Kahn auf dem Mississippi trat man nach 13 Tagen Aufenthalt am St. Peter die 500 Meilen betragende Rückreise an, unterrichtete die Indianer an den Ufern des großen Stromes und schwebte wegen der Feindlichkeit der Stämme unter sich in steter Gefahr. Zu Prairie-du—- Chien, das zu einem Dorf von 1000 Ein— wohnern herangewachsen war und weder Kirche noch Priester hatte, bat man den Bischof so flehentlich, daß er 11 Tage Halt machte und seines Amtes unaufhörlich übte. Er legte den Eckstein zu einer steinernen Kirche, und während er die Rückreise allein antrat, ließ er den hochw. Pelamörgues jurick, Am 15, August weihte er die „Ka— j Jahrgang 22 der Preis per Nummer 5 Cents. Redaklteur: Vs. Gonner. —— E 7 Fest-Chronik. Heransgegeben zu Ehren der 37. Jahreẽversammlung des D. R. K. C entral-Vereins, abgehalten in Dubnque vom 18. bis 22. September 1892. Entered at the P. O. ut Dunque Ina., and adqmitted for transmission through the mail at second- class rutos. Rev. G. W. Heer, Pfarrer der St. Franzistustirche in Dyersville. thedrale“ zu Dubuque ein u. erwarb weiteres Grundeigenthum für künftige Bedürfnisse. Am 5. Januar 1840 ertheilte er zuerst die hl. Priesterweihe an die Theologen: Augu— stin Ravoux, Lucien Galtin und F. Causse. Der Bischof war unermüdlich; er besuchte alle Orte der ganzen Gegend, kaufte zu geringem Preise Land für Kirchenzwecke und noch heute bewundern wir seinen Scharffinn. In 1843, 1846 und 174) wohnte er den Coneilien in Baltimore bei, bei wel— cher Gelegenheit er für Schulschwestern sorgte. Er suchte Priester für seine zer- Die St. Franziskus-Kirche in Dyersville. streuten Gemeinden zu gewiunen, zog Eins wanderer an, besuchte sie in ihren Ansied lungen, oft als Fußwanderer, öfte s auf dem Ochsengespann. 1843 gelang es ihm die Barmherzigen Schwestern B. M. V. hier einzuführen und so das Fundament zu einer großen Erzie— hungsanstalt für die Jugend zu legen. Als in 1844 Milwaukee und Chieago zu Diözesen erhoben wurden, ward er der Thätigkeit am linken Ufer des Mississippis entledigt. In 1840 begab sich der hochw'ste Bischof Loras nach Rom, um Rechenschaft abzule— der „Duxemburger Gazelle“ und der,,Jowa.“ Dubnque, Jowa, Dienstag, den 20. September 1892. gen. Seine Diöcese zählte jetzt 12 Prie— ster, 16 Kirchen, 12 Stationen und etwa 7500 Katholiken. Und zn wie vielen Ge— meinden hatte er den Grund gelegt? Da von 1845 die Einwanderung stärker und stärker ward, sorgte er für die Bedürfnisse der Katholiken ihrer Sprache gemäß. Wir sehen Rev. Alleman in Lee Co, es ka— men die Herrn Lentner und J. G. Plathe, Deutsche, Rev, I. Healy wurde Burling— ton angewiesen, dann waren es I. G. Pẽ— rodin, N. Godfert, der unter die Indianer gesandt wurde, später T. G. Donoghoe, die alle in den Missionen Verwendung fan— den. Es kamen immer mehr Priesteru. Stu— denten. 1850 ward Mount St. Bernard eröffnet, das aber 1855 einging. In 1853 und 1855 hielt er mit seinem Clerus eine Diöcesan-Synode, damit Alles gut besorgt werde. Was er nicht selbst ein— sehen konne, darüber ließ er sich durch ausgesandte Priester berichten. Die Fort— schritte in seinem Sprengel waren fast wun— derbar. Als in 1851 Minnesota abge— trennt und zur eigenen Diözese erhoben ward, so daß die Diöcese Dubuque fast nur auf den Staat Jowa beschränkt blieb, hatte er 53 Priester, 62 Kirchen, 40 Missions— stationen, mehrere Klöster und Schulen mit 55,000 Seelen Katholiken in seiner Diö— zese. Doch bei der fast übermenschlichen Ar— beit war die robuste Gesundheit geschwächt worden, der Bischof war leidend und da das anhielt, gab man ihm T. Clement Smith, einen Trappisten, zum Coadjutor. Mit Bischof Loras ging es immer schlim mer; am 18. Februar war er Abends noch guter Dinge, am nächsten Morgen fand man ihn als Leiche auf seinem Lager. Von Allen betrauert wurde die Leiche mit stummer Feier zur letzten Ruhe bestattet. Sie ruht heute, noch unverwesen, in der Todtengruft der Cathedrale. Bischof Loras war ein großer Geist mit äußerst scharfem Blicke; für jene Zeit paßte er trefflich; seeleneifrig, fromm, im höch— sten Grade demüüthig, barmherzig, ein Tageblatt Rev. W. Pape, Pfarrer der St. Bonifatiustirche Freund der Jugend und des Alters, stand er im höchsten Ansehen bei Allen, die ihn kannten, Gläubige oder Ungläubige, Ka— tholiten önd Protestanten. Ihm wird die Krone ded Himmels sicher zu Theil gewor— den sein. R. I.P. Der hochw'ste Bischof Smith. Nach dem Tode des so plötzlich hinge— rassten und tief betrauerten Prälaten Loras solgte ihm auf dem Throne der Diöcese Dubuque Timotheus Smith, der Abt der Trappisten von New Melleray in Dubuque County. Zu Finlea in Irland am 24. Januar 1810 geboren, begann er seine Studien in der Heimath und vollendete sie zu Dublin in Irland, ward Mitglied einer religiösen Genossenschaft in Yonphal und - ; ——“ : St. Bonifatius.Kirche in New BVienna. dem einen Drange nachgebend suchte und fand er Ausn hme im Trappistenkloster von Mount Melleray. In 1844 erhielt er die Priesterweihe. Fünf Jahre später wurde er auserkoren, um viit noch einem Bruder im fernen Amerika ein neues Kloster des strengen Ordens zu eröffnen. Er sprach den hochw'sten Bischof Loras nach sonstigen vergeblichen Versuchen an; er nahm Bru— der Clemens mit offenen Armen auf und gewährte ihm nicht allein die Erlaubniß, sondern beschenkte ihn auch noch reichlich. In zehn Jahren hatte New Melleray Kloster, Kirche und Schule und zählte 48 in New Vienna. Mitglieder. Zum Coadjutor des hoch— w'sten Bischofs Loras erwählt, sahen ihn die Mönche seines Klosters ungern scheiden. Am 3. Mai 1857 empfing er von Erz— bischof Kenrick in St. Louis die hl. Wei— hen. Bis zum Tode des hochw'sten Loras war Bischof Smith zugleich Administrator der Diöcese Chicago. Er trat sein Amt mit Eifer an, leistete dem hochw'sten Bi— schof von Dubuque alle Dienste, und als dieser Titel auf ihn selbst überging, setzte er den angefangenen Bau der Kathedrale bis zur Vollendung 1858 fort. Im Mai 1860 berief er die Priester der Diö— cese zu geistlichen Erereitien, welche durch eine Diöcesan. Synode beschlossen wurden. Weise Regeln, die heute noch in den Diö— cesen Dubuque u. Davenport gelten, wurden, um Alles in Ordnung zu bringen, aufgestellt. In 1862 unternahm der hochw'ste Bi— schof eine Reise nach Rom, bei welcher Ge— legenheit er auch Frankreich und das Land seiner Väter besuchte, sonst entfernte er sich selten aus der Diöcese, war fleißig im Er— theilen der hl. Firmung und der Visitation der Kirchen. Hatte Vischof Smith auch nicht den Adlerblick noch die Energie seines Vorgängers und dessen Muth zu großen Unterhandlungen, so war dessen Wirken doch segendreich. Während der Zeit er den Krummstab führte, vermehrte sich die Bevöolkerung Jowas sehr schnell, Doch die Zeiten wa— No. 3. ren schwierig. Geldmangel, Unsicherheit Bürgerkrieg halfen die Werkle des Glau— bens nicht fördein, doch waren dem Bischof, dem Manne des Friedens, Priester und Voltk herzlich zugethan. Im Sommer 1865 unternahm der hoch— w'ste Bischof Smith eine Firmungsreise jenseits Des Moines, von der er schwer erkrankt zurückkehrte unb sein Leiden mit tiefer Ergebung tragend am 28. September seinen Geist in die Hände seines Schöpfers aushauchte, von Allen betrauert und ver— ehrt. Die Diöcese Dubuque zählte zu dieser Zeit etwa 48 Priester, 80 Kirchen, 20 Missionsstationen und eine katholische Be— völkerung von 90, 000. Dubuque ist im Staate Jowa unbe— stritten die geschäftliche und industrielle Metropole. Schon am Beginn dieses Jahrhunderts ward hier Handel mit St. Louis getrieben und als später die Dampf— boote den Vater der Ströme belebten und die Eisenbahnen die heutige Wichtigkeit nich nicht erlangt hatten, waren Galena und Dubuque Stapelplätze. Später überflü— gelte Dubuque seine Nachbarin. Um eine Idee von der heutigen Wichtig— keit der Schlüsselstadt in geschäftlicher und industrieller Hinsicht zu geben, erlauben wir uns einige Zahlen anzuführen. Die Stadt ist für Steuerzwecke auf 20 Millionen Dol— lars eingeschätzt, doch repräsentirt ihr reel ler Werth eher 35 als 30 Millionen Dol— lars. Im Großhandel sind 150 Firmen thätig mit einem jährlichen Umsatz von 25 bis 26 Millionen Dollarse Dreihundert Reisende vecmitteln ihren Absatz meist mit dem Westen und Nordwesten und 3000 Leute ardeiten in den Büreaus, in den Kaufläden und Lagerhäzsec dieser Firmen. Auch der Kleinverkauf in Dubuque ist ein recht ansehnlicher; er beziffert sich auf nicht veniger als 16 Millionen Dollars per Jahr. Große Theile von Illinois dies— seits Chicago's, von Wisconsin bis hin nach Mineral Point und noch weiter hinauf sin) Dubuque im Kleinhandel tributar. Die Industrie ist sehr entwickelt und bedeutend, und da wir grade beim Anführen der Zahlen sind, so mögen auch noch einige derartige Angaben hier Platz finden. Der Werth der hiesigen Fabrikation beträgt jährlich an die 19 bis 20 Millionen Dol— lars. Blei- und Zinkerz werden hier für nahe eine Million (962, 000) den Einge— weiden der Erde entnommen. Sonstige G.s häste belaufen sich auf 12 bis 13 Mil— lionen. Der Werth der Neubauten in der Stadt vrn den letzten Jahren 2 bis 23 Mil— lionen. Wie sehr der Ort sich industriell und commerciell gehoben, geht daraus hervor, daß vor einem Jahrzehnt 1882 der Ge— sammtwert) des Handels und der Industrie blos 41 Millionen war; heute beläuft er sich auf 70 Millionen Dollars per Jahr. Wir haben schon gesagt, daß die Gewerk— thätigkeit der Key City eine großartige ist. Boran sieht der Holzhandel und die Holz— Industrie mit allen ihren Bran hen in Roh- und dFemn- Arbeit. Sägemühlen, Hobel - Mühlen, Fenster- und Thür— fabrikation, Sorgfabrikation, Korbwaaren— industrie u. s. w., u. s. w. Ebenso bedeutend ist die Maschinenfabri kativn in gewissen Zweizen. Boote aller Art werden hier gebaut, höl zerne, eiserne, stählerne, ist doch z. Z. in den Jowa Iron Works ein Torpedoboot für die Bundesregierung im Bau begriffen. Von Wichtigkeit sind die Kleiderfabrilen, in denen meist Waaren für den täglichen Gebrauch hergerichtet werden. Industrien der versch eensten Art ge deihen hier und zu den 200 Fabriken für die verschiedensten Bedürfnisse des Men— schen kommen täglich neue hinzu. So sind jetzt z. B. bedeutende Bauten im Gang, in denen glasirte Topfwaaren gesertigt werden. Unzertrennlich mit Handel und Industale sind he ite die Banken, Dubuque besitzt? dieser Institute, die alle sicher sind und A ba ———— Jahrgang 18 der „JIo w a.“ Preis per Nummer 5 Cents. . odffice: Ede der 6. und Jowa Straße. Herausgeber: Deutsche Kath. Druckgesellschaft. Redakltenr: Vs. Gonner. —— f —— Notizen über Dubuque. andel und Wandel, Industrie u. s. w. (Fortseyung auf der d Seite.)