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Beilage zu Nr. T. TerTcuts-Korrespondent. Baltimo 27 Fcbrnar 174. Übersicht der wichtigsten Ereignisse. Die letzte Woche war im Bezug auf beach tenswerthe Ereignisse nur eine Durch'chnittS-- wochc. Für Snaland hat sich die altenglische Schifferregcl wieder einmal bewahrheitet, daß günstige Winde ge wöhii .ch Vorboten schwerer Stürme sind. Tie Nachrichten über den Krieg gegen die Aschantesen waren die ganze Zeit sehr günstig, nach denselben war der Frieden mit der schwar zen Ma,cstäl vollständig gesichert, und die britischen Truppen wollten nur ~r törma ihren Triumphzug in Coomassie halten und dann sicgbekränzt nach Altengland znvückkeb-- ren.-i.ie Sache kam anders. Die letzten Po- Berichte von einer mörderischen schlackst, in welcher die Engländer nicht ge siegt haben, d. h. mit anderen Worten, in welcher sie geschlagen wurden. Sir Garnet icheint nach dieser zweifelhaften Schlacht noch einmal alle Kräfte aufgerafft zn baden, denn seine letz Depesche ist aus Coomassie datirt. Die Hauptstadt des Fein des wäre demnach genommen. Was bedeutet aber die Einnahme v.on ein Paar laufend Rc gerhülleil in einem uncivilisirten Lande? So lange der König gefallen oder gefangen ist, sind diese "Gegner nicht schachmatt. Wir snrcbten, d'.e neue Freude, welche gestern in London 'herrschte, wird sehr bald wieder gc trübt werden, (siehe neuer Depeschen.) Disraeli hat setzt sein Neues Cabinet fertig gezimmert, es besteht aus 12 Mitgliedern, wahrend Gladstonr deren 15 hakte, was bei dem in National-Angelegenheilen ungeheuer sparsamen John Bull einen günstigen Ein druck machen muß. Die Tones haben übn geiis iwl Parlamente nur eine überwiegende inid keine Zweidrittel-Majorität: aus den Stimmenztthlnngen erhellt, daß bei der letz ten Wahl lausende von Stimmgebern sich der Ausübung ihres Wahlrechtes enthielten: die ses waren selbstverständlich Liberale, welche in den künftigen Wahlen jedenfalls wieder 5 auf ihrem Posten sein werden. VoiiJittcresse wird bieHaltung der „Home- ! RulerS" sein, welche im nächsten Parlamente zum ersten Male als geschlossene Partei ans-! treten. Irland hat deren 57- 58 gewählt, ! da aber die Selbstrcgicrnng der Jrländer auch in England Freunde bm. glaubt Hr. Isaak Butts, daß im Parlamente 85 Stimmen da für disponiocl fein werden; diese 85 Stim men können tzereits durch gutes Manövriren und durch Comproinisie bedeutende Eonzes- j sionen Erzwingen. Gladstone will sich an .geblich gm,; von der Politik zurückziehen; das muß man übrigens erst sehen, ehe man es > glauben kann. Im deutschen Reichstage scheint es in der verflossenen Woche stürmisch hergegangen zu sein. Tie französischen Abgeordneten aus Elsaß-Lothringen begannen gleich bei Eröff nung der Sitzung in dcr erbittertsten und ge reiztesten Weise auszusprechen, daß sie die'An nexalion mcht billigen: einige Tage später wurde denn auch berichtet, daß sie sich in cor- I>n' bis aus den Bischof von Strcißburg zu rückgezogen haben. Was diesen Rücktritt spe ziell veranlaßte, ist noch ni.nl klar; möglicher Weise war es ein Wink nur dem preußischen Korporalsstocke, für den. allerdings die Pioben der Redefreiheit, weiche die Muß-Teutschen in dem neuen Hause am Tönhofsplatzc zum Besten gaben, ein Greuel und ein Schrecken gewesen sein müssen. Bischof Rasch, welcher die Eitiverleibnng dcr Provinzen anerkaunie, ist von seinen sraiizöstsch-gcsinnten Constitu ntcn aufgefordert worden, sein Mandat nie) i>erzulegcn. Der Reichstag beschäftigt sich jetzt mit der neuen Preßgcsetzvorlage. Dieselbe ist im Ver gleiche zu derjenigen, welche zuletzt vorlag, eine Verbesserung durch Hans Büllhorn. Der neue Entwurf bestätigt die bisherigen Cau tioncn, Conzessions - Entziehungen. Besteue rungen, nameittlich die Zeitungs-, kalcnder- und dagegen und dicSlraf- BestimiiiuiigciifiirPießvcrgehen mit Festung shast bis zu ülahren sehr geschärft nnd außer dem noch der Verfasser, der Herausgeber, der Redakteur, der Verleger, der Drucker und der Verbreiter mit dcr Strafe des Thäters bei irgend einem Prcßvergehen belegt. 'Nun möch ten wir doch scheu, was eigentlich besser an diesem 'Gesetzentwürfe ist. In dem, welcher nn vorigen vorlag, war doch noch die Zo'.luiigsstcuer nachgelassen. Jetzt sollen die Zeitungen nicht nur Stenern zahlen, sondern die Strafen sind auch noch verschärst. Wahr haft drakonisch ist dcr Paragraph 21. welcher folgendermaßen lautet: „Begründet der In- Hall einer Druckschrift den Thatbestand einer strafbaren Handlung, so sind: 1) der Verfas ser, 2) der Redakteur oder Heransgeber, 3) der Verleger, 4) dcr Drucker, 5) der Verbreiter mit der Strctte des Thäters zu belegen, ohne daß es eines Beweises ihrer' Mitschuld bedarf. Ist die Veröffentlichung ohne den Willen des Versassers geschehen, so trifft statt seiner den Redakteur oder Herausgeber die Verantwort lichkeit. Es kann jedoch jede der in obiger Reihenfolge nachnchendcn Personell die Straf Verfolgung von sich abwenden, wenn sie eine der ihr in der Rcthcusolgc vorhergehenden Personell bei ihrer ersten gerichtlichen Vernetz mung oder innerhalb -24 Stunden nach der selben nachweist, und der Nachgewiesene in dem Bereiche der richterlichen Gewalt eines deutsch 11 Bi'.ndeöstaatcS ist." Solche Zu stände in der intelligentesten Nation der Welt sind eil'. PaSquill ans die Intelligenz. McMahoii scheint in die Fußtapfcn feines ! würdigen Vorgängers zn treten, denn er hat j in der letzteren Zeit eine bedeutende Schwei! ! kung gegen die Linke gemacht, und es ist mög-! lich, daß die Herren Franzosen sehr bald wie- ! der eine MiiiistcrkristS, wenn nicht gar etwas ! ganz Anderes erleben. Thiers hat ein Schrei ! den an einen Tcpulinen der Linken gerichtet, in welchem er sagt, daß er zu der Ueberzeu gung gekommen sei, daß die Republik die ein zige Rcgierungssorm sei, welche er in Frank-! reich für möglich halte. Plan wird sich crin iieni, daß der gute Mann der Reihe nach Al les für möglich und gut gehalten hat, die Bourbonen, die Orleanisten, dießonaparte's, die blaue und die rothe Republik. Solche Aeußerungen verlieren nach und nach ihr Ge- i wicht. Die Franzosen scheinen noch nicht genug zu haben an der Communistenvcrfol- äung und wollen jetzt noch dem schwarzen Tepuiinen Blonconrt von Guadaloupe den Prozeß machen.- Eine Weltausstellung wol len sie auch wieder haben, vielleicht um die Prügel auszustellen, die sie bei ihrem Spa ziergange nach Berlin bekamen. Eastelar hat die karlisten gewaltig unter schätzt; dieses zeigt sich jetzt, wo ><serrcmo. Ernst macht, mit denselben auszuräumen. Tic letzte Woche brachte eine Reihe wichtiger Niederlagen der republikanischen Armee. Bekanntlich wurde vor mehreren Wochen ebenfalls über Beendigung des Krieges der Holländer gegen die Atchincsen berichtet. Der Krieg war wie der in Südafrika ebenfalls nicht' zu Ende, sondern fing erst recht au und dauert noch heute fort. Die Ehance des Er folges waren sogar neuerdings wieder auf Seite der Atchinefen. Der Eongreß ist jetzt nahezu drei Monate in Sitzung nnd hat außer Widerrufung der Ge halts Bill noch keine einzige wichtige Maß regel erledigt. Die Finanzsrage schwebt noch immer, kürzlich errangen die Mehrer des Papiergeldes im Senate einen bedeutenden Sieg, indem das Finanz-Comite instrnirt wurde, eine Bill einzudringen, das Eouraitt- Bolumen auf 8400,000,000 zn erhöhen. Die Dicnstags-Redc des Senators Schurz hat einen gewaltigen Eindruck gemacht, und es ist wohl möglich, daß die Abstimmung über Shcrman's Beschluß, der jetzt endlich erledigt werden sollte, ein günstigeres Resultat er gibt. Auch über die Tempercnzfrage hat sich der deutsche Senator vernehmen lassen und den Herren einige eindringliche Wahrheiten ge sagt. T.cßetse.iche dauert fort und hat jetzt den Osten glücklich erreicht. Washington, Baltimore und New- Jork warten täglich der Tinge, die da kom men sollen. Tic Briefträger und so geschäftig, wie am Earncvalstage, um den Wirthen die WarnnngSkartcn und Briese obicnrcrComite's zuzutragen, nd wenn das Wetter wärmer wird und die Trottoirs trockener werden, wird ja wohl der Bet Skandal hier losgehen. Im Westen, besonders in Ohio und Indiana, ist derselbe noch in voller Blüthe. Tie Sescygeviliift unseres Staates hat endlich das Beschlag nahmegejev angenommen und dadurch gezeigt, daß sie mit den Wünschen und Bedürfnissen des armen Mannes sympalhisirt. Tie Tcin pcrcnz-Bill ruht noch im kühlen Schooße des Eomite's für Mittel und Wege. Dasselbe verspricht den täglich drängenden Wasser freunden zwar beständig, daß es günstig be richten will, kommt aber, wie es scheint, nicht recht voni Platze. Verschiedene kleine „Local- Option"-Gcsetze für spezielle Lokalitäten sind unterdessen Gesetz geworden. Ter Gesetzgebung liegt jetzt eine Einkom mensteuer-Bill vor, nach welcher jedes Ein kommen über 83000 besteuert werden soll. Wie man in Maryland ans die Idee kommen kann, eine so unpopuläre Steuer einführen zu wollen, ist uns vorläufig noch unbegreiflich: augenscheinlich aber wird die Bill leinen Er folg haben. Die sonstigen Ereignisse bedürfen keines EommentarS. Tie Temperenzler und Sen.Schurz. Die Bill, welche die Ernennung einer Commission zur Untersuchung des Handels in Spirituosen verfügt, wurde am Mittwoch iin Senate der Ver. Staaten aufgenommen. Senator Schurz sagte, diele Bill habe weit mehr im Auge, als nur eine einfache Unter suchung, sie mische sich entschieden in Angele genheiten, welche ausschließlich der Staats. Polizei zuständen: ks gäbe noch viele Sachen, welche bann ebensowohl durch den Eongreß untersucht werden könnten. Z. B. das Ha z, rrdspiel, diese lasterhafte Gewohnheit, deren / / i Resultate eben so schlimm seien, al die de unmäßigen Trinkens. Dann könne man die Prachtiiebe der Damen unlersuchen, welche gar oft Bankbeamte u. A. dazu getrie ben habe, das in sie gesetzte Vertrauen zu mißbrauchen; der Congreß könne gletchkallS Untersuchungen über die Wirkungen heißer Soda aus die Gesellschaft anstellen lassen, kurzum, es gäbe nichis, was nicht untersucht werden könne und schließlich müsse man ein National-SanitätS- und MoraUtäts-Bnreau errichten. Für ihn gebe es Nichts Abstoßen deres, als einen betrunkenen Mann, es müßte denn gar ein betrunkenes Frauenzimmer sein, > aber er sei überzeugt, daß alle Zwangs- und Prohibitiv-Maßregeln nur dazu dienten, die Uebclständc, welche der Genuß berauschender Gckänke im Gefolge habe, zu verwehren, an statt dieselben zu vermindern. Er sei dafür, dem Volke mehr harmlose und unterhaltende Vergnügungen ZU verschaffen, die von beiden Geschlechtern gemeinschaftlich genoffen werden kSnnlen, dieses werde den Männern die Lei denschast für starke Getränke am Ersten abge wöhnen. Da er die Bill für einen Eingriff in die Jurisdiktion des Staate halte, da er ferner die beabsichtigte Gesetzgebung nicht für angemessen hatte, io müsse er gegen die Bill stimmen. Frelinghuywi sprach über das Laster der Unmäßigkeit und hielt es fr vollkommen an gemessen, man daß eine solche Bill annehme. Noch mehr über militärische Pen sionen und läntftaben. s Aus Washington heißt es: „Es besteht ! eine Ungleichheit in der Beziehung der Pen- fionen, indem einige vom Datum des Todes ! oder der Entlassung dcSSoldatcn ab datiren, s anderere vom Datum der endgültigen Ein ! gäbe des Anspruches. Dieser Unterschied ! beruht lediglich auf dem Umstand, ob der bc ! treffende Anspruch binnen fünf Jahren cin- gegeben wurde. Wo dieses nicht geschah, ist ein Anspruch auf rückständige Zahlung ein für allemal nicht zulässig. Das Gesetz läßt keine DiScretion zu und Ausnahmen im ! Wege der Milde oder dergleichen sind nicht zulässig. Ausnahmen von allgemeinen Gesetzen kann überhaupt nur die gejctzge bende Macht, d- i. der Eongrcß, statuiren, der Präsident namentlich, der vom Aus lande her oft aus Unverstand mit Gnadenge suchen behelligt wird, kann in die Gesetze nicht eingreifen und nicht Gnade für Recht ergchen lassen. Auch stehen demselben keine össcntli chcn Fonds für mildthätige Zwecke zur Tis. Position. Dies sollte wohl verstanden sein Angesichts der vielen absurden Bittschriften u. Bettelbriefe, womit derselbe nicht allein aus dem Jnlande, sondern auch ans Europa behel ligt wird, u. Deutsche namcutlich sollten es ih rersür unwürdig halten, bei fremdenNalioncii betteln zu gehen und dabei einen gänzlichen Unverstand unseres RegierungSsysteuls und ! der republikanischen Staats - Einrichtung an den Tag zu legen. Fragen, diehäufig gestellt werden, find in dem Folgenden beantwortet: Eine Mutter kann pensionirt werden, auch wenn der Sohn unehelich war. Die Wiederverheirathung einer Wittwe oder von der Unterstützung des Sohnes abhängig gewesenen Mutter beraubt sie nicht des Anspruches auf Pensionirung bis zum Datum derWicderverheiralhung, ob nun der Anspruch vorher oder nachher eingereicht wurde. Im Falle desTodes eines Pensionärs ist die etwaigerückständigcPension nur an die hinterlassene Wittwe oder Kinder unter 18 Jahren zahlbar, und ist in deren Abwesenheit gänzlich verfallen, mit Ausnahme der noth wendigen KrankheitS- und Bcgräbnißkosten, zahlbar gegen Rechnungsbelege der die kosten bestreitenden Pension.—Die Pension für Er blindung auf bcidcnAugenimTienstc,oder auf einer, nachdem das andere blind war für Verlust beider Hände oder beider Füße —und für sonstige gänzliche Abhängigkeit von der beständigen persönlichen Hüffe" einer andern Person beträgt tztzlZ per Monat. Für Taubheit aus beiden Ohren 813. Für den Verlust eines Auges Hl für Soldaten und Unteroffiziere und die Hälfte einer vollen Pen sion für Offiziere. Für die Eingabe von PensionSgcsuchen ist kciueFrist gefetzt; die für die Eingabe vonAn sprüchcn auf die nachträgliche Prämie unter Akt vom 25. Juli 1888 ist mildem lcbtenJa nuar abgelaufen, wenn der Congreß sie nicht ausdehnt. Amputation über dem Knie, so daß ein künst liche Bein nicht anwendbar ist, berechtigt zu H 24 Pension per Monat. Verstümmelte Offiziere sowohl wie Solda ten sind alle 5 Jahre zu künstlichen Gliedern oder Bruchbändern, oder zu deren Geldes werthe berechtigt. Wenn um ein Bruchband nachgesucht wird, sollte die 'Art, welche man wünscht, bezeichnet werden. Das 'Kommon svwis trug--" wird für das beste geHallen." Zur Geschichte der Stadt Wa shington. i Tie Stadt Washington ist eine der jüngsten j Städte des Ostens; Boston hatte bereits eine c Geschichte, New-Jork war eine ansehnliche, Philadelphia eine große und Baltimore eine z werdende Handelsstadt, als an der Stelle, an : welchen das großartigste Baumerk der neuen > Welt sich erhebt, oder auf denen die Pracht- < Paläste des Postamts, des >'6pe nsimts und 5 des Schatzamts stehen, vereint''- weiße An- > siedler noch Mais und Taback pflanzten und j es mögen noch Leute im Distrikte leben, deren < Väter die Wigwams der Anacostias oder des i Conogocheagne - Stammes gesehen haben. > Nach letzterem Stamme wurde noch vor 100 j lakren das Gebiet genannt, aus welchem die Stadt heute steht. Die weißen Ansiedler gründeten zwei Dörfer, von denen das eine > Earrollsburg nnd das andere Hamburg hieß, ein Beweis, daß die Mehrzahl dieser Ansiedler Deutsche waren. Tie Idee, dort eine Stadt zu gründen, ging von Gen. Washington aus und am 23. Dezember 1788 cedirle der Staat Maryland der Bundesregierung das nöthige Gebiet; am 3. Dezember des folgenden Jah res trat Birginien einsäst gleichgroßes Gebiet an der anderen Seite des Potomac ab, welches jedoch später wieder an Birginien zurückfiel. Am 16. Juli 1790 verfügte der damals in Philadelphia tagende Eongreß, daß vom Jahre 180 an der Sitz der Regie rung nach Washington verlegt werden solle. Am 22. Jan. 1791 erließ Präsident Waihing ton seine Proklamation, welche die Vermes sung des eedirten Gebietes anordnete und am 15. 'April wurde dasselbe unter entsprechenden Ceremonie' mit Grenzsteinen versehen. Maj. L'Ensant, ein französischer Ingenieur, ent warf unter Washington' Beihülse den Plan der Stadt; der Präsident bezeichnete die Stel len, wo das Kapital, das „Weiße Haus" und andere nationale Bauten stehen sollten. Bis zum Jahre 1791 hieß die Stadt „Federal Eity," im Dezember jenes Jahres beschloß der Eongreß, daß das Gebiet der Distrikt Co lumbia heißen solle und die Stadt wurde zu Ehren ihres Gründers Washington genannt. 'Am 13. Oktober 1792 begann der Bau des „Weißen Hauses" unter Leitung des Archi tekten James Haban. Der Grundstein des Kapitals wurde am 18. September 1793 von Gen. Washington mit maurcrijchen Ceremo iiie'n gelegt, dessen 'Architekten waren seitdem Hallet, Hadfield, Haban und Latrobe. Im Jahre 1800 zog die Regierung nach Washing ton nnd ani 27. Februar 1801 übernahm der > Eongreß die Jurisdiktion über die Stadl und das Gebiet; im folgenden Jahre wurden ' drei Eommissäre ernannt, welche die Stadt ! verwallnng zu leiten hatten; erst im Jahre l 1820 erhielt die Stadt in der Person des Hrn. ! Robert Brent einen Bürgermeister. Washmg ! ton war so sehr davon überzeugt, daß die ! Stadt eine Zukunft habe, daß er in der Nähe ' des Kapitals vcrschiedcneHäuser errichten li:ß, , von welchen einige heute noch stehen. Der eleganten Stadt vo heute sieht man cS nicht an, daß ihre Geschichte kaum über zwei Mcn ' schcnaltcr hinaus reicht. TnqeS Neuigkeiten. In der Episcopalcn Epiphany - Kirche zu Washington hielt Gchülss-Bischos Pink ney von Maryland am Sonntage eine Pre digt gegen die ritualistischcnTcndenzcn, welche sich in neuerer Zeit in die Kirchen - Gemein schaft der Episcopalen eingeschlichen haben. InNcw - lork wurde am Montage bei Gelegenheit des Schulscblnsses im Gedränge der Knaben, wovon jeder zuerst die Straße zu erreichen strebte, der 7-iährige Geo. W. Long dermaßen durch einen Stur; verletzt, daß er am Freitage mit Tode abging. Wm. P. Roß, der Häuptling der Che rokesen-Nalion, hat soeben vor dem congres sionellcn Territorial Comite eine Rede gegen den Gcsetzes-Vorschlag gehalten, welcher das Gebiet Ohlahoma in's Leben rufen soll. Der Schluß der Rede lautet: „Zum Schlüsse lassen Sie mir sagen, daß eine weise Richt schnür in diesem, sowie in jedem anderen Falle die der Gerechtigkeit sein sollte. Nur noch wenige Indianer sind übrig geblieben. Tie, welche sich im Indianer Gebiete befinden, sind ruhig, friedlich, progressiv und freund schaftlich gesinnt. Sie ersuchen einsach um Ihren Schutz. Sie haben denselben vcrspro chcii gewähren Sie ihn nun auch; und an statt die Indianer in einigen Jahren auszu rotten, werden dieselben sich in Blut, An schauung, Bildung und hohen Aspirationen mitJhrcn eigenen Nachkommt verschmelzen." Ter alle Häuptling spricht da Worte, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Die jäm merliche Politik, welche seil Jahren die „vä terliche" Regierung gegen die Rothhäute ver folgt, hat sich bitter gerächt und wird als ein ewiger Schandfleck das Wappen der Ver. St. verunzieren. Als Beitrag zu der Vers ch wenvung , welche in den NegicrungS-Tepartemenls zu Washington um sich gerufen hat, wird mitge theilt, dag da? Schatzamt im letzten Jahre auf Landcsrcchiiung 43,000 Straßenbahn- Billerc benutzte. Rechnet man Pferde und Wagen hinzu, die außerdem das Schatzamt unterhält, so gehen allein für die Beförde rungskosten viele Tausende d'rauf. Dazu kommen auch andere sonderbare „Jtcms,"ais da sind: ein Faß Mehl, H2OO für Zeitung-m und Journale u. s. w. Ist es da zu verwun dern, daß von dem für „unvorhergesehene Ausgaben" angewiesenen Fond am Schlüsse jedes Rechnungsjahrs kein Eent übrig ist? Tie neue, zur Förderung der Pyiladel phia'er Säkularfeterm Washington gufgeiauchte Deputation verlangt nur die be scheidene Summe von 7 Mttt. Tollars aus der Landeskassc. Der Bildhauer H. R. Brown, welcher be reits tz3ö,ooo für die Scott's che Rei te rstatue am Schneidepuilk der 18. Str. und MaflachilsettS-Avenne erhalten hat. peti tiouirt um weitere K28,V88 für seine Arbeit. Er habe fünf Jahre an der Statue gearbeitet und sich aus die Großmuth des Congresses verlassen, daß man ihn nach der goldenen Re gel: „Zeder Arbeiter ist seines Lohnes werth" entschädigen werde. Durch die Personal Aendernngen i n d e n D e p a r t c m e n t s z u W a s h i ii g t o n gedenkt man, im Ganzen eine Ersparmß von SlBB>BBB bis DZBBBBB Pro Jahr erzielen zn können. Mit dem 1. Mai ivird das nunmehr 48 Jahre alte, wohlbekannte „Astor - Hou se" in New-Bork geschlossen und das Gebäude in Läden, Officen n. s. w. umgewandelt wer den. Das Hotel behauptete bis zum heutigen Tage seinen Ruf, aber die Eigner glauben, durch seine Umwandlung eine größere Miethe, als bisher, aus dem Gebäude ziehen zu kön nen. A prouos derßetsenche theilt ein Blatt mit: „Die Mode wird sich auch bei den be tenden Weibedn fühlbar machen. Eigene „Bei-Anzüge" sind bereits von verschie denen Seiten in Aussicht gestellt worden. Sowie es "v-Ulliu sui," Reise-Anzüge, Ball Kostüme und ">>artx ckir-szvs," Hoch zeitskleider, Trauer-Anzüge, Rcitklcider n. Dcrgk. gibt, wird es in Folge der jetzigen Frauen-Campagne bald auch „Bet Anzüge" geben." In Brooklyn, R. 2)., ist unlängst der deutsche Advokat und Journalist Dr. Adolph Schaumann, aus Hannover gebürtig, seit 1859 in den Per. Staaten, mit Tode abge gangen. Er diente als Offizier im letzten Bürgerkriege, arbeitete abwechselnd an ver schiedenen New-Aorker Blätter, an Schem's „CoiiversationL-Lexikon" :c., und bekleidete schließlich das Amt eines Notars, als ihn der Tod nach vielen bittern Existenzkämpfen aus dem Reiche der Lebenden forderte. In der deutschen Presse gebührt bis dahin der von dem Ehrw. Prof. C. F. Ban jemer inSavanuah, Geo., rechgirten „Abend zeitung" der zweifelhafte „Rnhm." für die Bctseuche herausgekommen zu sein. Die meisten kirchlichen Blätter, darunter der pro testantische „Wcltdote" in Alleniown, die „Kath. VolkSzeitung" in Baltimore n. a., verdammen die Bewegung als eine Profana tion des Gebetes. Die Beichiieidung der G o l d m ü n zen scheint ein ziemlich einträgliches Geschäf tchen ;n sein. <-eit dem ersten Januar sind in der Münze zu Philadelphia Goldmünzen im Werthe von 1,513,883 eingegangen, um neu ausgeprägt zu werden. Bon ihnen warGold im Betrage von Kit,9Bl abgeschnitten wor den. Die inSt. Louis erscheinende „Amerika" sagt im Betreff des Temperenz - Krenzzuges: „Diese„Epidemie'n" werden ebenso rasch wie der verschwinden, als sie entstanden sind. Derartige Auswüchse haben sich schon häufig an dem Freiheitsbanme der Republik gezeigt, ohne daß dieser dadurch sonderlich schaden ge nommen hätte." Wieder ist einkuklux, Elijah Harden, der im Albany'cr Zuchthause saß, von dem Präsidenten begnadigt worden. Der General-Bnndes-Änwalt hat soeben zwei crwähnens werthe Entschei dungen gegeben. Ale, welches wegen Nichtzahlung der Abgaben durch Prozeß ci nesSlaatsgerichts mirßcschlag belegt worden ist, kann nicht wegen Umgehung der Ber. Staaten - Steuer-Gesetze saisirt werden, so lange es sich unter Staatsbcichlag befindet. Ohne Zweifel ist dicie Ale Entscheidung ans Waaren im Allgemeinen anwendbar. Fer ner sagt der Staatsanwalt, daß die zchnpro zentlgc Abgabe für die Cirkulation des Pa Piergeldes von Staatsbanken auf alle Bank institute, die Noten ausgeben, Auwendung findet. In New-lork tagte vorgestern die "La tkcilic: 'lA>tal Union" des Staates New-lork. Die "Union" zählt 5000 Mit glieder. Einstimmig passine ein Beschluß gegen den Wciberkreuzzug, und die kirchliche Lehre als das einzige Heilmittel der Trunken heit erklärt. Wie aus Washingtoner Berichten erhellt, kostete der „Virginiu s"-es chwindel di rekt den Ver. Staaten 8500,000. Dabei sind selbstverständlich die außerordentlichen Aus gaben in den Navy - Jards nicht mitgerech net. InAug u il a, Ale., ist dießill wegen Ab schaffnng derTodeSstrase vom Unterhaus: ver worfen worden. In den P hlladclp hi a'erSchnhsabrikcn haben die 't-aster-." die Arbeit eingestellt. Nach Eintritt der Krisis wurden ihnen 5 Cts. pro Paar weniger gezahlt, welchen 'Abzug sie sich jetzt nicht mehr gefallen lassen wol len. x: Der StaatSgesetzgebung von N e w -'Jork liegt ein SchulzwangS-Gesetz vor. Dasselbe schreibt vor, daß alle Eltern, Vormünder oder andere Personen, welche Kinder im 'Alter von acht bis fünfzehn Jahren unter sich haben, dieselben anhalten sollen, wenigstens vierzehn Wochen lang per Jahr eine öffentliche oder Privatschulc zu besuchen, oder zu Hause von eompetenten Lehrern nnterrichrcn znl äffen. DasGesetz schreibt ferner vor,daß IcinArbeitge ber Kinder anstellen soll, die nicht Zeugniß solchen Schulbesuches beibringen. Kinder armer Leute sollen in den öffentlichen Schulen frei unterrichtet und mit Büchern versehen werden. Uebcrtretnngcn ziehen Strafen nach sich, die in den Schnlsond stießen. Vor etwa einem Monate starb plötzlich die Frau des N. M. Egbert in der Nähe von P rinccton in Kentucky, und zwar unter etwas verdächtigen Umständen. Kur; nachher entfernte sich Egbert in Gesellschaft einer jun gen Frauensperson Namens 'Alice Carter, nnd eines kleinen 'Mädchens, dessen Vormund Egbert ist, ans der Gegend. Man verfolgte ihn jedoch nnd er nnd Fräulein Carter wurden in der 'Nähe von Vlandville in Gemäßheit eines Vcrhastsbesehls arretirt, der sie beschul digt, die Frau Egbert vergiftet zu haben. Äus L o il d o n wird der Tod des bekamt teil englischen Novellisten und Dramalikus Ehs.Shirley Brooks gemeldet. Ter Genannte war 1816 geboren und wendete sich bald der schriftstellerischen Thätigkeit zn. Er war Bc nchterstatter der „Morning Chrvnicle" in dem Uiitcrhause und machte für dieses Blatt meh rere Rei'en nach dem Orient nnd Rußland. Er schrieb über dieselben ein Buch und war ein thäliger Mitarbeiter des berühmten Witz blattes „Punch." 1870 übernahm er die Re daktion dieses Blattes. Er schrieb außer dem viele Novellen, die großen Beifall fan den. Seit vielen lahren entstehen vielerlei Ver wickelungen und Verlegenheiten ans den un zulänglichen und mangelhaften Gesetzen und Regulationen hinsichtttch der Expralri ation und der Erwähl ung der Na tionalität von Seiten der cinzel nenlndividuen. Während des deutsch französischen Krieges ereigneten sich vielcFälle, die den verschiedenen Regierungen große Ver drießlichkeiten bereiteten und weitläufige diplo matische Correfpondenzen veranlaßten. Der Präsident hat in feiner letzten Botschaft die Aufmerksamkeit des Congresses auf dicscSache gelenkt und denselben eingeladen, zu desinireu, waun und wie die Expatriation bewerkstelligt werden kann; durch Gefetz den Status der amerikanischen Frauen zu regulircn, die Aus länder Heirathen; den Status der Kiuoer fest zustellen, die im Auslande von amerikanischen Eltern geboren werden, welche mehr oder min der permanent im 'Auslande wohnen, und Re gulationen zu machen, um andere ähnliche Punkte festzustellen, die der Eongreß für räih lich erachtet. Im Hinblick auf diese Umstände und nach reiflicher Berathung mit dem Prä sidenten und Staatsdepartemente, hat der ge wesene Gciicralanwalt Hoar sich entschlossen, eine Bill zn entwerfen, um die in dieser Sache seither begangenen Irrthümer zu berichtigen und um den bestehenden Mängeln abzuhelfen. Das Eouzepl dieses Gesetzentwurfes ist bereits dem entsprechenden Eougreß-Comite vorgelegt worden. Die Pferde- n dßi n d ers cu ch eist in Ba!er-Co., Oregon, ausgebrochen und greift rasch um sich. In New-Jork fand Sonntag die 90. Jahrcs-Versaiiimlung der dortigen „deutschen > Gesellschaft" statt. 'Aus dem Berichte des Schatzmeisters erhellt, daß der kasscnbestand am I.Zan. 1874 813,000 erreichte. Während des vergangenen Jahres wurden 89268.76 an arme Einwanderer gezahlt, wodurch 5033 Personen Hülse gewährt worden ist. Die Gc sammleinuahmcn der Gesellschaft belicsen sich auf 827,765, die Ausgaben auf 14,712.29, so daß, wie oben bereits angedeutet, ein Ueber schuß von 813,053.51 verbleibt. Das Ver mögen der Gesellschaft hat einen Werth von 854,700 und während des vergangenen Jah res landeten 101,900 deutsche Einwanderer in Ncw-lork. —Der „Liedcrkranz" machte aber mals der Gesellschaft zum neuen Jahre ein Geschenk von 8500. 'Als Präsident wurde Hr. S. Kauffmann wicderermählt. Es ist bemerkenswert!), daß der Eon gre ß, der nun bereits drei Monate in Sitzung ist, mit Ausnahme der Aufhebung des Salär - Diebstahls - Gesetzes, noch keine einzige Frage von Bedeutung erledigt hat. Der Tunnel-Unternehmer Adolph Sn tro ist wieder in Washington eingetroffen. Zn der „Lobby" des Capitals rief sein Er scheinen nicht geringe Sensation hervor. Dem Congresse liegt ein Gesetz zur Incor- Als werden I. W. Thompson, W. G. Metzerott, S. Bacon, Wm. Stickney, A. H. Kcrr, Wm. B. Todd, I. H. Baxter, A. B. Stoughton und Wm. Thompson ge nannt. Das Aktien Kapital, je 8100 per 'Aktie, soll nicht weniger als 8100,000 nd nicht mehr als 8>,000,'100 betragen und die Compagnie die Aulhorisation haben, Dampf und andere Fahrten zwischen Washington, ! Georgetown, Alexandria und New-lork, ein l schließlich der Häfen am Powmac und der Chejapcatc - Bai nebn ihren 'Nebenflüssen, zu machen, und den Kiistcnhandel im AUgcinci- ncn zu betreiben. Hr. Woov von New- or k Hai im Congresse ein Gesetz vorgelegt, welches beab sichtigt, der Bertheilung von Strafgeldern an die Zollhausbeamten ern Ende zu machen. Alle Strafen sollen in Zulnntl ganz in die Kasse der Negierung fliegen. Auch schlägt Hr. Wood vor, den Zoll aus Weine, i Fäs sern imporlirt, aus 48 Cts. per Gallone, in oder ganzen Flaschen ans tzl.lw per doppeltes und einfaches Dutzend zu ermäßi gen. Im Betreff der zu Gunsten der russischen Mennonilen im Congreffe gestellten An träge erfährt man jetzt, daß nur darum nach gesucht wird, eine oder mehrere Abtheilungen der öffentlichen Domäne vom Verkaufe zurück, zuziehen und sie ans siins Jahre zu den bis herigen Bedingungen für die Einwanderer zu reserviren. In Washington liegen ausführliche Mittheilungen über den Versuch, den japanc fischen Staatssekretär Jmakura durch sei nen Aufenthalt in den Ver. St. wohl be kannt—meuchlerisch zn ermorden, vor. Es er hellt, daß Jwakura ans dem Wege vom kai serlichen Palaste nach seiner Wohnung im Wagen eingeschlafen war, als er plötzlich von 15—28 Leuten überfallen wurde und einen Schwerlich in den Rücken erhielt. Er sprang ans dem Wagen, wobei er siel, sich jedoch schnell wieder aufraffte und über eine Mauer zn entfliehe versuch. Dabei erhielt er noch einen Stich, gelangte aber glücklich über die Mauer. Ader hier stürzte er nochmals und rollte einen 88 Fuß hohen Abhang hinab in den unten vorbciführenden Fluß. Er wäre ohne Zweifel ertrunken, wenn er nicht die Geistesgegenwart gehabt hätte, sich am Strauchwerke über Wasser zn halten. Schließ lich wurde er von Beamten feines Haushal tes, die zu seiner Aufsuchung abgeschickt wor den waren, gerettet. Der kiltscher hatte gleichfalls durch die Meuchelmörder schlimme Verletzungen erhalten und der Wagen war von Schwertstichen durchlöchert worden. Jwakura liegt in bedenklichem Zustande dar nieder. Die Thäter sollen von politischen Geanern gemiethete Leute gewesen sein. Auch dem Congreffe liegt jetzt ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe vor. Ter neue Handels Dollar soll in Kurzem auch nach England geschielt werden. Der Streit um die Ve r. Sr. - Scna torS - Stelle in Alabama Sykes und Spencer beanspruchen Beide den Sin wird wahrscheinlich dadurch erledigt werden, daß man der Gesetzgebung des betreffenden Staates eine Neuwahl anheimstellt. In Washington ist der Antrag gestellt worden, die Navy Hard nach Alcxandria zu verlegen. In der Gesetzgebung von Louisiana ist ein Gesetz eingebracht worden, welches den Verkauf von Spirituosen an Minderjährige mit SlOV—lOOO Strafe belegt. In Bufsalo , N.-N-, fand am Montage eine „Protest-Versammlung gegen die Versol gnng der Katholiken in Deutschland" statt. Bischof Ryan, die HH. Rohr, Wicckmaiin und A. waren die Redner. Trotz der Entscheidung des Obergerichts von M a ssachnsctts , daß Damen berech tigt seien, Sitze im Schul-Dirckrorinm einzu nehmen, sind die Bostoncr Herren >o unga lant, ihnen doch den Zutritt zu verweigern. Die Antragstellerinnen wollenictzt vor Gericht klagbar werden. Die in der Gesetzgebung von New-lork vorgeschlagene Erhöh ung des Einwan dcrer-K opfgeld es von H 1.50 auf H 2.00 hat einen energischen Protest Seitens der da durch berührten Dampfschiff - Compagnie' hervorgerufen. Sic klagen, daß ihre Ausga ben ohnehin schon sehr bedeutend sind, und daß in Folge der Arbeits- und Vcrprovianti rnngskosten im New-Aorker Hafen jede Reise ungefähr KlO kostet. Der Reingewinn der Compagnie'n fei nicht so groß, wie behauptet würde, und meistens zum Baue neuer Dampfer verwandt worden, wodurch der Emigration und deut Waaren-Export größere Vortheile geboren würden. In dem Proteste heißt es ferner: die den Dampfschifffahrts Compagnie' in New - Jork aufgebürdeten Lasten seien viel größer, als in irgend einem anderen amerikanischen Hafen, indem die Ausgaben in Philadelphia, Boston und Bal imore nur ein Trittheil derjenigen in New- Jork betragen, was eine Ersparniß von wc nigstcns Klee? per Reise ergibt. Hierzu kommen noch die niedrigen Kohlcnpreisc in den genannten Häfen, so daß sich die betref fenden Ersparnisse auf ungefähr K 3333 belau fen. In Canada sind die Ausgaben noch ge ringer und die Ersparnisse natürlich größer. Die daraus folgende große Zunahme des Dampfer-Verkehrs nach Quebec und Mon treal verdient die Aufmerksamkeit der Legis latur. Die Petenten halten die fortwährend sich vermehrenden Ausgaben der Emigrati ons-Comiuission für übertrieben und sprechen die Meinung aus, daß kein triftiger Grund dafür vorhanden sei. In Spring field, Long-Island, N.-U., entstand vorgestern ein Streit zwischen den Befehlshabern zweier Kähne, Wm. Bennett und Chs. Sprague, der damit endigte, daß Bcnnctt einen lebensgefährlichen Schuß in den Unterleib erhielt. Sprague wurde ver haftet. Ein Liebesvcrhältniß wird als Ur fache des Streites angegeben. Nahe La ncaster, Penns., beging der 82 Jahre alte Abraham Steiner Selbstmord, in dem er sich erhängte. In Boykins, Va., beging W. G. At kinson von Northampton Co., N.-C., Selbst mord. Er stieg auf einen Baum, legte sich eine Zugkctte um den Hals, befestigte das Endc'an einem dicken Zweige und sprang so dann hinab. Als man die Leiche freimachte, fand man, daß das Genick des Unglücklichen gebrochen war. Häusliche Mißhelligkeiten werden als Grund der That angegeben. In 'Appleton, Wisc., stellte sich am Abend des letzten Dienstags der deutsche Arzt Hermann Micske vor das in seiner Office hängende Bild feiner noch in Deutschland bc findlichen aus seiner Frau und zwei Kindern bestehenden Familie und jagte sich aus einer großen Rciterpistole eine Kugel durch den Kopf; sie zerriß ihm den Schädel fürchterlich, so daß der Tod beinahe augenblicklich einge treten sein muß. Der Doktor war seit eini ger Zeit trübsinnig und zwar, wie man glaubt, deshalb, weil seine Frau sich nicht bewegen lassen wollte, ihm mit den Rindern uachAine rika zu folgen. In der Nacht des 18. Nov. 1873 wurde in New - Cauaan , Conn., eine Frau Sellack ermordet und die Leiche verbrannt. Ein ge wisser Geo. Hallock wurde zwei Male als der Mörder prozessirt, aber schließlich als unschnl dig entlassen. Soeben ist nunmehr in Sandy Hook ein Mevgcrknccht, 'Namens H. Willis, als der That verdächtig und in dessen Besitz man eine goldene Uhr, welche der Verstürbe ncn gehörte, gefunden haben will, verhaftet und nach Danbury gebracht worden. Der Staat hatte eine Belohnung von H2OOO auf die Aussindigmachuug des Verbrechers gesetzt. Die Gemeinde und die Freimaurer-Loge hat ten ebenfalls Summen dafür ausgesetzt, und diese Belohnungen reizten die Geheimpoli , zisten an, allenthalben ein wachsames Auge ! auf alle Anzeichen zu haben, welche aus die ! Spur des Mörders leiten können. Ob nun ! Willis der Mörder ist, muß die weitereUnter suchung aufklären. DieLungensenche ist in den letzten Ta gen mit großer Heftigkeit unter dem Schlacht vieh von Essex- und Union-County, N.-1., aufgetreten und droht, sich über den ganzen Staat auszubreiten. Die Krankheit soll von Maryland eingeschleppt worden sein. Es heißt, daß viele Fleischer sich nicht entblöden, die kranken Thiere in regelmäßiger Weise zu schlachten und das Fleisch derselben auf den Markt zu bringen. Am Abend des 18. d. MtS. endete freiwillig sein Dasein in Nord- O m a h a, 'Nebraska, Johann Nüßlcin durch eine Dosis Strychnin, die er vermuthlich in einem Anfalle von tem porärem Wahnsinn zu sich genommen. Der Verstorbene war in Württemberg geboren und kam in 1865 nach hier. Er hinterläßt eine Frau und 8 Kinder und war in den letzten Jahren dem Trünke ergeben. Vor einigen Tagen fand man in Trini dad, Colorado, eine Nymphe mit zerschmet tertem Schädel auf der Straße liegen. Es wurden mehrere Verdächtige und darunter ein Kerl, Namens Mike Henson von Arkansas, verhaftet. Letzterer bekannte bei der Vorun tersuchung im Friedensrichtern!!, daß er den Mord begangen habe. Als man ihn nun nach dem Gefängnisse zurückbringen wollte, wurde er den Beamten entrissen, die Straße hiuabgcschleift und am Flußnfer an einem Baume aufgehängt. Fast alle Männer der Stadt und eine Anzahl mexikanischer Weiber waren Zeugen des Schauspiels. Ja, drei Wetbcr legten Henson den Strick um den Hals und zogen ihn, dessen Hände gebunden waren, in die Höhe. Er mochte eine halbe Minute gebaumelt haben, da bekam er die Hände frei und zog sich, über sich greifend, an dem Strick in die Höhe. Man ließ ihn nun herab, band ihm nochmals die Hände und zog ihn wieder hinauf, ihn so lange hängen las ! send, bis er todt war. Auch Trents n,N.-1., begehtseine„Cen tcnnial Tea Party." Dieselbe wurde gcstein Abend mit Reden, welche sich auf die "Wich tigkeit dieser Feier bezogen, in Taylor's > Opernhaus feierlich begangen, j In lowa-City in lowa wies dieser Tage die Lehrerin Fräulein Smith ein halbes i Dutzend Schüler wegen flegelhaften Betragens aus der Schule. Mützen, Röcke und Mäntel wurden den Verbannten nachgeichlcudcrt, die , Thüre ward vci-riczelt und die Lehrerin postirie sich innerhalb derselben mit einigen Getreuen, j Ter Tag war grimmig kalt. Entweder in die ! Schulstube eindringen oder heimgehen die ausgewiesenen Schüler entschieden sich für's Erstere. Der Knabe Orr wurde von ihnen zum Hauptmann gewählt und man bereitete , sich zum Einbruch durch das Fenster vor. An der Spitze seiner Truppe fliegt der Kapi ! tän zum Sturm Allen voran. Von den Be lagerten 'wird sechsmal die Sturmcolonne zurückgeschlagen, und schillernd in Regenbö genfarben zieht sie sich endlich zurück, um i frische Kraft zu schöpfen. Diesen Moment bc nutzt die Lehrerin, um womöglich Verstärkung in der Perion des Direktors herbeizurufen. Ein kleiner Junge wird von ihr durch das Fenster geschickt, aber der Bote gehr zu den, Feinde über und damit schwindet dieHosinung aui Entiatz. Unterdessen war die angreifende ! Partei nicht müßig gewesen; sie bereitete sich auf einen lebten Sturm vor : und siehe, der Führer besteigt die Fensterbrüstung und mit lautem Zub:,rufe pflanzt er sein Banner auf. Ten Nest kann man sich denken, wenn man je eine ächte Landschule gesehen hat. j Der Whiskeq Rri eg hat Greenoillr, Denn., Andrew Johnson's Heimaih. erreicht. Nach einer auf Nachweise imßundes stenramte gestützten Berechnung in der New-?)orker „Eveniua Post" wurden im Jahre 1878 in den Vcr. Staaten für gei stige Getränke solgendeSummen verausgabt: Für gebrannte Getränke, theils im Inland erzeugt, theils aus dein Anstand ausgeführt s 1,344 ,888,888: für gebraute und gcgoh rcne Getränke tzl23,888,888: für importirte Weine Sl5,888,'88; für im Inland erzeugte Weine 55,880,880. Im Staate Acw-Bork sollen in demselben Jahre für geistige "Ge lränke ausgegeben worden sein in Pennsylvanien K 152,883,495, in Ohio 5151,734,875, in Illinois 8119,933,945. Dann kommt Calisornien mit 859,924,098, Indiana mit 857,418.890, Missouri mit 854,827,855. In demselben Jahre gab es in den Ber. Staaten 148,888 conz'essionir Wirthschaften, und man berechnet, daß diesel ben zusammen s,BW,BBB regelmäßige Kunden hatten. Die in nein Jahre in "den Per. Staaten getrunkenen geistigen Getränke wür den einen vier Fuß tiefen, vieizehil Fuß brcl .enu. 88 Meilen langen Kanal füllen. Im Ganzen waren in jenem Jahre im Getränke geschäst 588,888Pcrioncn belchäftigl; 56,863 davon befaßten sich in der Erzeugung und dem Verkauf von 5,885,833 Faß Bier. Es ist Angesichts solcher Zahlen, die seit dem Jahre 1878 sich eher vermehrt als ver mindert haben, gewiß nicht übertrieben, wenn die „Chicago Tribüne" den Tcmperenzvet teln prophezeit, daß die Spirituosen aus dem jetzigen Verzwcistnngskampfe schließlich als Sieger hervorgehen werden. lii New 2) orkist ein Ladendiencr, wel cher seine Stelle verloren hat, ans die origi ncllc Idee verfallen, gegen eine entsprechende Vergütung die in den Läden gehaltenen Katzen täglich zu füttern; er hat bereits 38 Kunden und macht ein ganz gutes Geschäft. Für eine aristokratische „Puß" wird ihm wöchentlich Hl Kostgeld gezahlt. Graf Vcrvins' Colon! e.— Graf Vcr vins, ein französischcr Edelmann, hat kürzlich von der „Lltlanlic-Pacifie-Bahngesellschaft" 48,888 Acker Land in Ncwton-Countq im südwestlichen Missouri, zwischen denOrtschas-- len Ncoscho und Sencca, an der Grenze des Indianer - Territoriums, käuflich erworben. Tic Ländcrcien befinden sich in den fruchtbar slen Theilen des Staates. Gras Vervins wünscht seinen ausgedehnten Grundbesitz so bald wie möglich zn bevölkern, und macht ans diesem Grunde Ansiedlern sehr vorthcil hastc und liberale 'Anerbieten. Er macht den Vorschlag, Farmen von je 188 Ackern an Fa milien zu sehr billigen Preisen verkaufen zu wollen und diekaussumme ist in kleinen jähr lichen Raten ohne Zinsen zn bezahlen. Fer ner verspricht er Ansiedlern Getraide für' Au ssaat und Ackerbaugerälhsckiaften für das erste Jahr unentgeltlich stellen zu wollen. Dann will er 5880 Acker Land für Weidezwecke aller Ansiedler sür die Dauer von fünsJahrcn rcser viren und sosort eine Mühle, eineSägemllhle, eine Schule und eine Kirche, sowie eine allge meine Grocene auf eigcnekostcn erbauen und einrichten lassen. Zwanzig Handwerker, ein Doktor, ein Thierarzt und ein Geistlicher wurden von ihm engagirt und werden in Bälde nach ihrem Bestimmungsorte abgehen. Das Unternehmen des Grafen Vervins ist in dcrThat ein großartiges zu nennen und zwei felsohne wird die Colon in nicht ferner Zeit dichtbevölkert in voller Blüthe stehen. Es vergeht fast kein Tag, an dem sich nicht irgend wo ein schreckliches Unglück durch Kohlenöl ereignet. Vorgestern Abend wollte die in Grandslr., New-Nork, wohnende Frau Buckho, eine Deutsche, ihre Kerosenc- Lampe anzünden und schüttete dabei einige Tropfen Oet aus den heißen Ofen. Zischend fuhr das in Brand gesetzte Oel empor und verursach die Explosion der Lampe. Einen Augenblick später stand die Frau in Fiam men. Laut aufschreiend, halb wahnsinnig vor Schmerz, lief die Unglückliche ans die Straße —eine lebendige Feuersäule. Anstatt ihr. Linderung zu bringen, vermehrte der Wind nur ihre Qualen. Fast bewnßrlos stürzte s endlich in einen 'Morast und löschte so die Flammen. Mit Mühe wurde sie, eine un förmliche Masse gerösteten Fleisches, daraus hervorgezogen, bereits so gut wie todt. Um vjcr Uhr Morgens hörte ihr Her; zn schlagen auf. Der gewesene Stadtschatzmcistcr Gage von Chicago hat 'Arrangements getroffen, um der Stadt K 220,000 in baarcm Gelde zu über weisen und Sicherheit für die Zahlung der ihm bereits zur Last fallenden Zinsen zn ge ben, die nach dem Buche des Comptrollers ych aus H 133,00 belansen. Auch hat er Bürg schaft für die städtischen Gelder herbeiznbrin gen, die er im Betrage von circa H 150,000 in gebrochenen Banken dcponirt hat. Wenn er aus solche Art die Stadt für die durch seine Mißverwaltimg erlittenen Verluste schadlos zu halten vermag, dann wird vielleicht die ge gen ihn obschwcvende Eriminaluntersuchung niedergeschlagen werden, die erhoben worden ist, weil er unterlassen hat, Amtsgcldcr nn Betrage von 8500,000, die der Stadt gehören, an dieselbe abzuliefern. Den ausstehenden Eigarrcnmachcrn in New I 0 rk hat sich die Ueberzeugung auf gedrängt, daß der 'Nutzen der „Strikcs" selbst im besten Falle ein höchst Problemalischer ist. Denn nicht nur stehen ihre Kosten in argem Mißverhältnis; zur erreichten Lohnerhöhung, sondern diese selbst erweist sich meist schon in ganz kurzer Zeit als illusorisch. In schlechten Zeilen, wenn das Angebot der 'Arbeitskräfte die Nachfrage übersteigt, wird sie rückgängig gemacht, und in besseren Zeiten steigen die Preise der Lebensmittel derart, daß die Kauf kraft des erhöhten Lohnes eine geringere wird, und vielleicht unter die des früheren Ver dienstes sinkt. Es muß also abermals eine Lohnerhöhung verlangt und, wenn nicht so fort bewilligt, vermittels einer 'Arbeitsein stellnng durchgesetzt werden, um von Neuem zu erfahren, daß damit nicht viel erreicht wor den ist. Obwohl dies den Arbeitern schon oft gesagt worden, haben sie sich doch inimer wieder zn neuen 'Ausständen veranlaßt gese hen, weil sie das Radikalinittel zur Verbesse rung ihrer Lage nicht benutzt, sich nicht in Prodittiv-Genosienschaftcn vereinigt haben. Ties sehen die Elgarrenmachcr, oder wenig stens eine große Anzahl derselben, ein nnd haben den Entschluß, von fetzt ab selbst zu fabriziren, bethätigt. Die Gesellschaft zählt gegenwärtig vier Hundert Mitglieder, die sich zu je HlOO Einzahlung verpflichtet haben: vorderhand ist indeß nur die erste Rate von §lO entrichtet worden. Telegraphische Tepeschea. Europäische Kabe'bcrichte. Londo n, 25. Febr. In einem Briese an den Achtb. O. T. Rnssell dankt der deut sche Kaiser der englischen Regierung siir die Sympathie, welche sich siir Teutschland in dessen Kamps gegen das Papstthum kundge than hat. London, 25. Febr. Ehrw. Thomas Binney, Bersasser theologischer Werke, ist ge stern Abend im Aller von 75 lahren mit Tode abgegangen. Loiido n, 25. Febr.— Man erwartet, daß der Tichbornc-Prozeß am nächsten Samstag den Geschworenen zur Entscheidung überge ben wird. London, 25. Febr.—Ter spanische Tpir. „Marino," welcher im englischen Kauale das Emigranlenschiss „Northsleer" in den Grund segelte, daraus vomAdmiralitäts-Gericht con fiszirt und sür eine nominelle Summe ver laust wurde, hat jetzt den Namen „Huelva" erhalten. Land s n, 26. Februar.—Folgende Erneu mingen für das neue Parlament werden amt lich berichtet: Herzog von Abcrcom, Lord- Statthalter von Irland; der sehr Achtb. Tho mas Edward Taylor, Kanzler des Herzog tyums Lancaster; Sir Eharlcs Bowyce Ad derly, Präsident der Haudeiskammer: Achrb. Algernon Fulke Egcrton, Marine - Sekretär der Asmiraliläi: James Lowther, Untcr-Se kretär für die Eolonie'ii. London, 26. Febr. Im Lande und an der Küste herrscht stürmisches Weiter. Tic te legraphische Verbindung zwischen London und verschiedenen anderen Plätzen ist unterbrochen und zahlreiche Schlfisunfülle werden gemel det. Ein Tchiss mit Mann und Maus unter gegangen. London, 26. Febr. —Der „Brilliant" ist in der 'Nahe von Harwick gescheitert. Alle an Vord Befindlichen ertranken, Tie? ist wahr scheinlich die Barke „Brilliant," welche am 20. Febr. von Philadelphia in Oueciislowii ankam. Noch ein Tchiffbruch.—Tic ganze Maunschast Lolidon, 27. Febr. — Der gestrige Siurm hat auf der See und aus dem Lande Schaden ! angerichtet. Der Sturm trat namentlich in Liverpool, Edinbnrg und Shiclds bettig ant. l Ter Schooncr „Emma Maria" strandete an der schottischen Küste und die gefammte j Maunschast ertrank. Dublin wurde gestern i Ab eil von einem furchtbaren Gewitter hcimge- ! sucht. Bon der violvküstc. Loud o!!, 2st. Febr. —Es ist hier ein Be rich! eingetroffen, zwischen den 'Aschantis und den Truppen Sir Garnet Wolseley'? sei bei Eoomasste eine blutige Schlacht geschlagen - worden, welche einen ganzen Tag gewährt habe und unentschieden geblieben sei. Ter Verlust der englischen Truppen belauft sich auf beinahe 300 Mann, einschließlich vieler Offiziere. Tic „HighlaiiScrS" allein sollen t.'X) Todte und Verwundete verloren haben. Die Vcrstärkuiigötriippeii, deren Sir G rrnei Wolseleu bedurfte, sollen Ist Meilen entfernt gewefen sein. London, 2st. Febr.—Nach wcilercnEin i zclheiten über die zwischen den englischen > Truppen und den Aschantis statlgesnndeneii ! Schlacht wehrten sich die Letzteren verzweifelt. Tie Schlachr währte von 6 Uhr Morgens bis :; Uhr rllachmitlags. Es wurden 17 englische . Offiziere und Um englische Soldaten vcrwun : det und gctödict. Der Verlust der cingebore > neu Verbündeten ist undekaiint, wird aber - als sehr bedeutend angegeben. Mau glaubt, t daß sich eine weitere bedeutende Trnppenab . theilnng der Aschantis Coomassie von Süd : veften her nähern. Außer den bereits berichteten Verlusten ist , noch zu bemerken, daß die Fnsilie.-c stv Mann . verlöre. London, 25. Febr. Im Kriegsmini stennm ist von der Schlacht, welche Sir Gar net Woiscley den Aschaniis geliefert haben soll, kein Bericht eingelaufen, an das Admi raliläts-Büreau ist indeß eine nicht amtliche, aber sehr umständliche Depesche gelangt. Dar nach ist die Schlacht am 31. Jaiiuar bei Acroinboo, und nicht bei Coomassie, wie frü her berichtet wurde, geschlagen worden. Unter den Gefallenen befinden sich Major Baird und Capilän Buckle. Der „Globe" sagt: „Wenn diese Nachrich wahr ist, so hat die britischen Waffen ein gro ßes Unglück heimgesucht, und das Einzige, was Sir Garnet Wolscley übrig bleibt, ist, einen sicheren Rückzug an die Küste zu be werkstelligen." Eine Spezial Depesche an den „Standard" meldet, die Aschantis hätten die englischen Truppen völlig eingeschlossen, seien aber um Ende mit großem Verlust zurückgeschlagen worden. Der Hauptchcf der Aschantis sei gcsallen. Der König befehlige seine Armee in Person und werde wahrscheinlich seinen Angriff erneuern. Nach derselben Depesche war der 5. Februar für einen Sturm auf Coomassie bestimmt worden. London, 28. Febr. Die genern über den Krieg gegen die Aschantes m hier eingelaufe nen Depeschen riefen große Aufregung "hervor. Tic Befürchtungen, welche man für die Si cherheit der Truppen Sir Garnet Wolselcy's hegte, sind jedoch durch folgende, im Kriegs- Ministerium eingetroffene Depeschen beseitigt worden: „Coomassie, 5. Febr. Gestern sind wir nach fünftägigem hartem Kampf hier ange kommen. Die Truppen haben Bcwunderns wertheS geleistet. Wir haben nicht ganz 300 Plann verloren. Der König hat die Stadt verlassen, befindet sich übrigens in der Nähe. Er hat versprochen, heute zu mir zu kommen und einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Wir hoffen, morgen unsern Rückweg nach der Küste antreten zu können. Die Verwundeten erholen sich; im klebrigen ist der Gesundheits zustand günstig. Wolscley." V e r s a illes, 25. Febr. Als Ex-Präsi dent Thiers heute in die National-Bersamm lung trat, brachte ihm die Linke m Folge des von ihm gestern veröffentlichten Briefes, in welchem er seiner Ueberzeugung Ausdruck ver leiht, daß die republikanische Regierungsform die einzig mögliche für Frankreich sei, eine bc geisterte Ovation. P a r i s, 25. Febr. Man hat vorgeschla gen, im Jahre 1875 abermals eine Weltaus stellung zu halten. Bayonnc, 25. Febr. Ein Gerücht lagt, daß Gen. MorioncS vor Bilbao eine furchtbare 'Niederlage erlitten hat und genö thigt war, auf Santander zurückzufallen. Nachrichten aus Japan. London, 25. Febr. Soeben hier ein getroffene Nachrichten aus Japan melden,daß die über die Insurrektion in Nagasaki einge laufenen Berichte übertrieben sind. Man hegt keinerlei Befürchtungen, daß in der Stadt ein allgemeiner Aufstand ausbrechen werde, und die Fremden daselbst glauben nicht, daß ihnen irgend welche Gefahr drohe. Die Regicrungs trnppcn stellen die Ordnung in Nagasaki rasch wieder her. ZnLllndsTepeschen. Botschaft des Präsidenten. Washington, 25. Febr. Der Präsi deut schickte heule dem Congreffe folgende Bot schaff zu: „An den Senat und das Repräsentanten haus: Ich habe die Ehre, Ihnen hiermit den Report der Säcularfeicr-Commission vor; legen und einige Worte der Empfehlung bei zufügen. Es sind bis jetzt von drei Großmächten Europa'S Weltausstellungen veranstaltet wor den. Es scheint passend, daß der bundcrtstc Jahrestag unserer Unabhängigkeit durch ein Ereigmß bezeichnet werde, welches der Welt das Wachsthum und den Fortschritt einer Na tiou vor Augen führt, welche der Freiheit huldigt und bei welcher der niederste wie der höchste Bürger nach ihrem Ruhm nnd nach ihrer Ehre strebt. Ein Fehlschlagen dieses Unternehmens wäre beklagenswert!). Der Er folg kann dadurch gesichert werden, daß die öffentliche Meinung über die Wichtigkeit die ser Angelegenheit aufgeklärt wird. Zu die sem Zweck bedarf es meiner 'Ansicht nach der Gesetzgebung durch den Eongreß, um die 'Aus stellnng zugleich national und international zn machen. Der Nutzen einer erfolgreichen Wcttansstellung ist manuigsallig. Nolhwen digerweije wird sie von Ausgaben begleitet sein, die ihre Einnahmen übersteigen; allein dies wird mehr als ausgewogen Zdurch die Vortheile des Zusammenströme des Volkes aus allen Theilen unseres Landes, durch die Vereinigung der Völker verschiedener Natio nalität, durch die Zusammenstellung unseres Gewcrbesleißes, der Fortschritte in der Indu strie, im Ackerbau, in Kunst, Wissenschaft, Civilisation mit den Erfolgen des 'Auslandes. Die Auswahl des Ortes für die 'Ausstellung scheint mir eine passende zu sein, da hundert Jahre vor dein für die Feier festgestellten Da tum die llnabhängigkeitserklürung von dem selben Punkte ausging. Wir haben in un sercn verschiedenen Climatcn, Bodenarten, Mineralien und in unserem Gewerbsslciß Manches, was anderen 'Nationen von 'Nutzen sein kann. Umgekehrt werden diese die Pro dukte ihres eigenen Fleißes bringen und unser Volk damit bekannt machen zu Nutz und Frommen aller Velheiliglcn. Entweder ar beite man ans einen completen Erfolg dieser Weltausstellung hin oder erdrücke sie gleich m der Kindheit, mit dem Bekenntniß unserer Unfähigkeit, ihr den internationalen Eharaktcr zn geben, nach welchem unsere Selbstachtung hiustrcbt. Exccutiv-Palast, 25. Febr. 1874. , U. S. Grant." Tie Eliolcra in Buenos-'Ayres. Washington, 26. Febr. —Im Schatz amtS-Departemciit ist eine amtliche Mitthci iniig eingelaufen, daß die Cholera in Buenos Ayres herrscht. 'Am 29. Tczbr. wurden 4 Patienten in's Hospital geschickt, und am 3. Dczbr. wurden schon 64 Fälle angemeldet. Man glaubt, es fei die eigentliche asiatische Cholera. Der amerikanische Gesandte halte sich geweigert, auslaufenden Schiffen einen Äaniläts-Klarirfchein auszustellen; in Folge dessen hatten mehrere Schiffeden Hafen ohne ein solches Papier verlassen. Ter Temperenz-Krenzzug. St. Louis, 23. Febr. —Zn Belleville, Jll., hat die Betfeuche ihr Ende erreicht. Der Hauptsührer der Frommen wurde als ein arger Heuchler entlarvt. „Ties," so sagt der „Stern des Westens," „ist die Historie des ersten Wciber-Tcmpercnz- und Äiiownolhing- KrenzzngS in St.-Elair-Eounty, im9s.Jahre der Unabhäligigkeits-Erklärung der Vereinig ten Staaten." Boston, 24. Febr. —Tie hiesigen Blätter ! veröffentlichen eine Zuschrift des Papstes an ! die „Katy. Staats-Temperen;-Union in! Massachusetts." In dem Schreiben mahnt ! der Papst von der Trunkenheit ab und ver bindet damit eine Reihe Rathschläge zur Ent haltsamkeit. Er betont die Mäßigkeit unter dem Einflüsse und den Lehren der Kirche, und wünscht den Bestrebungen der „Union" den besten Erfolg. Worcester, Mass., 25. Febr. Eine Anzahl eifriger Temperenzler und verschiedene hiesige Geistliche hielten gestern eine Be rathuna über die neue Bewegung gegen die Spirituosen-Händler. Alban y, N.-1., 25. Febr. Zn einer heurigen Versammlung des Staals-Tempe renz Comite's wurde ein Beschluß angenom men, welcher die Gesetzgebung ersucht, eine Prohibitiv-Bill anzunehmen, und erklärt, daß die Mitglieder des Eomite's zuversichtlich er warten, der Gouverneur Dix werde diese Bill unterzeichnen. Es wurden Beschlüsse ange nommen, durch welche die Freunde der Tem pereuz aufgefordert werden, die Sache durch jedes Mittel zu fördern, und durch welche den edlen Frauen des Westens der göttliche Bei stand aus ihrem Krcuzzug erbeten wird. Nc w 2) or k, 25. Febr. Ein Comite der "ttigmir Uealer-' l nie" hat von Albany die Nachricht mitgebracht, daß das Accise-Ge setz modisizirt, die Lizenzen von Kltt auf ! 4t) herabgesetzt und die spasmodischen Ver suche zur Ausfertigung des Sonnragsgesetzes aufhören sollen. Philadelphia, 25. Febr. Bei der Versammlung des „Radical Club" hielt Eli zabcth Eady Stanton heute Nachmittag eine lange Rede über die brennende Frage, den Temperenz-Kreuzzug. Sie tadelte das Sin gen und Beten und das TurchziehcndcrStra gcn und sagte, das Einzige, wonach die Frauen zu streben Härten, sei die Erwerbung ! des Stimmrechts. Hätten sie das errungen, ! io würde der übermäßige Genuß geistiger Ge ! tränke von selbst bedeutend abnehmen. Ncw lork, 26. Febr. Eine Depesche Piquä, Ohio, meldet, daß eine Menge, welche sich vor einer Wirthschaft sammelte, ! um an dem Barkeeper, der gegen Damen be j leidigend gewesen war, Rache zu nehmen, sich zerstreute, ohne irgend welche Gcwaltthätig ! leiten zu begehen. Pittsburg, 26. Febr. —Ter „Leader" brachte Folgendes: „Einer unserer Berichtn'- statter sprach heute bei Bischof Tamciicc vor, um, wo möglich, dessen Ansichten über die neue Bewegung der Temperenz-Ladies zn er fahren. Ter würdigePrälat hielt damit auch keineswegs zurück und antwortete aus die Frage des Berichterstatters, ob er wohl so gefällig sein wolle, ihm seine Meinung über diesen Whiskcykrieg mitzutheilen, wie folgt: ! „Zch kann sagen, daß ich in dem Plane der ! Frauen, Salonwirthc durch Singen undße ! ren aus ihren Gcschäftsplätzen zu vertreiben, keinen Unterschied scheu kann von einem ! „Mob," außer allenfalls, was die Waffen, ! die Wurfgeschosse anbetrifft. Der „Mob" wendet Steine, die Ladies wendciiGebcle an, ! und wahrhastig, das Eine ist io gut ein ! „2Nob," wie das 'Andere. Hier haben Sa ! lomvirrhe ihre Steuern bezahlt und leben im ter den Gesetze des Landes, und meine per ! sönlichc Meinung ist, daß Das, was sie ! Frauen vorhaben, Unrecht ist." 'Auf die 'weitere Frage: „Werden Zhre Geistlichen > Schritte m der Sache thun?" antwortete der s Bischof: „Gewiß, ich kann das nicht sagen, j Wenn irgend einer der Geistlichen oder eine der Frauen ihrer Gemeinden es für passend ! erachten, in dieser SacheNarren aus sich selbst s zu machen, so steht ihnen das frei und sie mö- gen thun, wie sie wollen." Außerdem er klärte der Bischof noch, daß er nicht an den Erfolg der Bewegung glaube: daß er eben falls ein Cirkular von den Damen erhalten habe mit dem Gesuche, ihre Versammlung be kannten machen: allein da er am Sonnlag viermal;n predige hatte, so habe er keine Zeit gehabt, an solche Sachen zu denken. Als zum Schlüsse der Berichterstatter noch die Frage an den Prätaten richtete, ob er glaube, daß hier eine Bewegung wirklich zn Stande kommen werde, antwortete er: „Das kann ich nicht sagen, iß es aber der Fall, so wird es einen großen Spaß, einen regelmäßigen Carneval absetzen, das kaun ich Sie versi chern." Cincili iiati, 25. Febr. Der Stadt rath hat der Polizei gestern Abend besohlen, die Verordnung bezngiich der Hindernisse auf den Trottoffs streng durchzuführen. Die be tenden Weiber werden sich also vor den Wirth schaften nicht versammeln dunen. Eine ähn- liche Verordnung ist in London erlassen wor den. In Mount Vcrnon, MeComicllsvillc, Bcllefontainc und Londonderry wird fortge betet. In Lancaster und Delaware sind die Weiber sehr thätig, aber es ist ihnen bis jetzt noch nicht gelungen, die Wirthe verrückt zu machen. In Eircleville hat man sich verge bens bemüht, eine Temverenzbewegung in Szene zu setzen. In Richmond, Ind., sind 188 Weiber an der Arbeit, aber obgleich sie bereits mehrere Tage gebetet haben, ist doch noch kein Wirth bekehrt worden. In Ehristline, Ohio, hat der Pastor John Jenner so lauge gebetet, bis er wahnsinnig geworden ist. Gestern Abend durchschnitt er sich die Kehle und ichlitzle sich den Bauch ans. In der Legislatur wurde gestern der Antrag gestellt, daß die Gesetzgeber den betenden Wei bern zu dem bis jetzt erzielten Erfolge gratn liren, aber eine Majorität fand derartige Glückwünsche nicht für passend. Dio Lewis will am nächsten Samstag in New-S)ork eine Rede halten. New-?)ork, 28. Febr. In der „St. Michaelis Kirche" in Jersey - City, N. J., wurde heute 'Abend unter den 'Auspizien des katholischen Vereins der gänzlichen Enthalt samkcit eine Temperen;-Versammlung gchal tcn. Ter Sehr Ehrw. Dean Byrne führte den Vorfitz und die Sakristei war mit Geist lichen gefüllt. Dreitausend Personen, von denen viele den Verlrag unterschrieben, waren anwesend. stüegen mutnmäsitichcr Bcrgiftnttg verhaftet, v Portland, Me., 28. Febr. — H. Kim ball, seine Frau und Stieftochter sind vcr hastet worden, weil sie in dem Verdacht ste hen, Josephine Freiich, welche in kimball'S Wohnung heute Morgen todt in ihrem Bette gefunden wurde, vergiftet zu haben. (s'it furchtbares Nttglüerzurrechtcu (Zeit abgewendet. Rochester, N.-Py., 28. Febr. Heute Morgen wurde von einem Unbekannten ein Versuch gemacht, das Gebäude der öffentlichen schule, Nr. 12, in Brand zu stecken. Das Fester war unter der Treppe angelegt, jedoch gelöscht, ehe Schaden angerichtet wurde. In den oberen Zimmern waren3o> Kinder, denen, chenn das Feuer um sich gegriffen hätte, kein anderer Weg zur Rettung übrig geblieben wäre, als zu den Fenstern hinansziispringen. Mord aus Eifersucht. N e w- I 0 r k, 25. Febr. Henke Nach mittag erschoß ter Polizist John Doyle Frl. Lawler, Nr. 83, Süd- 5. Avenue, wohnhaft. Er soll äußerst eifersüchtig ans dieselbe gewe sen sein, sich stark betrunken und in diesem Zustande in ihrer Wohnung einen Streit her. vorgerufen haben. Während des Streites zog er einen Revolver und schoß sie dnrch den Kops. Ter Mörder wurde zur Haft gebracht. GciciNlitls!voller Tod. N e w - I 0 rk, 25. Febr. John Bergen und seine Frau Mary, welche seit einigen Jahren in Nr. 124, Bandcwciter Straße, ein ein kleines Zimmer bewohnten, waren Beide dem Trünke ergeben und lebten häufig in Un einigkeit. Gestern Abend wurde in dem Sla rionshcmfe de? 4. Bezirks Anzeige gemacbl, daß Bergen todt sei: er sei gegen den Ofen gefallen und an den Folgen dieses Falles ge storben. Ter Fall wurde vom Eoroner untersucht, und es wurden Gerüchte laut, daß die Frau ihren Mann am Sonntage mit einer Axr er schlagen habe. Sie bleibt jedoch dabei, daß er in der Trunkenheit gegen den Ofen gestürzt sei und ans diese Weise seinen Tod gefunden habe. Frauen, welche diesem Zimmer gegenüber wohnen, sagen jedoch aus, daß Bergen und feine Frau am Sonntag Morgen einen Streit mit einander gehabt hätten, und daß aus dem Zimmer die Rufe „Mord" und „Hülfe" her vorgedrungen feien. Tic Untersuchung wird fortgefetzt werden. Flotten -Exerzitien in Florida- Bai. N e w -Jork, 26. Febr.—Depeschen ans Florida-Bai melden, daß die gestrigen Excer zitien der Kriegsflotille sich ans das Operiren mit Torpedos bezogen. Eine Meile von der Flotte entfernt, wurde ein Blockichiff vor 'Anker gelegt, und wahrend die eiiizelneii Fahrzeuge an demselben vorbeifuhren, spreng ten sie 14 unter demselben angebrachte Tor pedos. Es war ein großartiges Schauspiel, indem das Wasser in manchen Fällen in einer dichten Säule doppelt io hoch, als der Groß maß war, empor geschlendert wurde. Tic Erschütterung war gewaltig, nnd alle an Bord Befindlichen waren wie von einem clek krischen Schlage getroffen. Eoimnodore Par ker sagt, das Operiren mit Torpedos sei für große Kriegsschiffe, welche keine Schnellfegler seien, nicht rathsam. Die Flotille wird am Samstag über die Torttigas-Inseln nachkey- West abgehen. Am 9. Mär; werden durch die Brandung an der Küste von Ken West 2500 Mann an'S Land gesetzt weiden. Gewaltsame Befreiung von i'ier Bankräuber und Flucht eines Mörsers. Groszc Aufregung in Delaware. Ncw - C ast le, Tel., 25. Febr. Die vier Bankräuber Lawton, Huribun, Caner und Hope, zn zehn Jahren Zuchthaus-, und Frazier, der Mörder, zur Todesstrafe vcrur theilt, sind durch eine Bande Einbrecher be freit worden. Die Bösewichte geriethen ver mittelst mitgebrachter Leitern über die Gcfäng nißmauer. 'Nachdem sie sich des Wardeins bemächtigt hatten, öffneten siemitTiebSwerk zeugen die Zellen und Fenster, um die Flucht der Gefangenen zn erleichtern. Die Bande der Befreier bestand aus 12 —15 Personen und man nimmt an, daß sie in einem Rcinor quem von Philadelphia hierherkamen nnd auch in derselben Weife wieder New-Easile verließen. New Castl e, Tel., 25. Febr. Etwa ! um l Uhr heute früh hörte Israel Ridings, j der Nachrwardein des Gefängnisses, ein leises Geräusch im Gefängnißhofe und wurde, als! er die Thür öffnete, von etwa einem Dutzend Individuen ergriffen. Dieselben knebelten ihn, legten ihm Handschellen an, banden ihm die Füße und warfen ihn in den Kohlen räum. Einer der Kerle drohte, ihn zu erste chen, doch ein 'Anderer, bekannt unter dem 'Namen „Big Frank," legte sich in's Mittel. Dann stiegen sie ans zwei kurzen Leitern, wel che sie mitgebracht hatten, wieder über die 'Mauer uns nahmen den zn lebenslänglickier Zuchthausstrafe vcrnrlheilten Mörder Alli son's, E. Frazicr, mit. Man nimmt an, daß sie auf elnem Schlepp dampfer, welcher gestern Abend auf der Höhe von Ncw-Easttc gesehen wurde, heute Morgen jedoch verschwunden ist, hier ankamen. „Big Frank" ist einer von den vor einiger Zeit Ge peitschten: seine Freunde wollten ihn schon befreien, ehe die Prügelstrafe an ihm vollzogen wurde, doch hiesige Bürger vereitelten den Plan. Philadelphia, 25. Febr. Neuere Berichte von New Castle bestätigen, daß die Bande, welche die Gefangenen befreite, aus zwölf Individuen bestand. Eine Belohnung von 81000 ist vom Scheriffe ausgesetzt ivor l den. P h i l a d c l p h i a, 25. Febr.— Eine Spe zial-Tepesche ans Wilmingron, Tel., meldet: „Als der Hülfs-Scherisf Griffin erwachte, fand er die Zellenthüren und die Thüre zum Gefängniß offen, und die Gefangenen waren auf und davon. Ridings wurde, nachdem man eine Zeitlang gesucht hatte, in gänzlich hülfloser Lage im Keller gefunden. 'Als er von seinen Fesseln und dem Knebel befreit Muskeln der Kinnladen versagten den Dienst und sein Zustand zeigte, daß er gestorben wäre, wenn die Hülfe noch lange hätte aus sich warten lassen. 'Man vermuthet, daß Fra zier, welcher ein intelligenter Mann ist, den Plan zur Flucht entwarf. Während der letzten Wochen erschienen häu fig fremde Fraueü in New Castle, und ans einer derselben ruht namentlich der Verdacht, daß sie den Verkehr zwischen den Gefangenen und deren Verbündeten vermittelte. Sic fragte bei mehreren Gelegenheiten nach den Wohnungen von verschiedenen Familien, be suchte jedoch diese nicht, sondern begab sich in das Haus farbiger Leute, welche vermuthlich bestochen wurden. Frazier machie sich jeden Tag eine Siuiidc lang Bewegung und hat wahrscheinlich die Briese zwischen den beiden Zellen, in weichen die Einbrecher saßen, befördert. Tic Letzteren haben sich seil dem Anfang ihrer Hatt gilt be tragen; sie aßen nicht die gewöhnliche Gesan geneiikost, sondern Speise, welche vom Schc risf geliefert wurde, und die sie selbst bezahl ten. Es ist eine Belohnung von HtOon aus die Ergreifung derselben auSgesctzi. Es liegt die Vermuthung nahe, daß die Verbündeten der Gefangenen aus einem Schleppdampfer von Philadelphia nach New Eastlc fuhren, dort landeten und kurz nach Mitternacht in die Stadt gingen. Zwei solche Boote und augelonüneu und , eins derselben um "> Uhr wieder abgegangen. ? >e Befreier fanden in der rst'äbe desGeiäng nisses zwei Keilern, welche gestern von Arbci kern gebraucht morden waren. Nachdem die Leitern zusaminengcbnnden waren, bildeten sie eine einzige, welche lang genug war, um mittels derselben die Mauern des Gefängniß Hofes zu übersteigen. Nachdem T ics g'cichc hen. wurden die Fenster zu den Zellen Law ler'S und Hurlburi's erstiegen und aus ihrer ! Vage gehoben, so dag den B.ldm die Mag s lichleit gegeben wurde, sich Tencn im Hofe anzuschließen. Wahrscheinlich hat dann ent weder Lawler ooer Hnrtburt das Unternehmen geleitet." Big Frank" eingefangcn. Philadelphia. 28. Febr. Heute Morgen um >8 Uhr trat ein Mann in eine Wirthschaft ein, welcher von einem der Gäste als „Big Frank" erkannt und gleich daraus vom Eonstabler Baba verhastet wurde. Ter Eitliprungene wurde vom Capl.Hcins identt sizirt und vorläufig dem hiesigen Gefängnisse überwiesen. Phi la delp h i a, 28. Febr. Ein Bür ger ans Wilmington, Del., ging, als er „Big rank" erkannte, sosort in Alderman Jcn ilings' Bürean und machte einem Eonstabler Anzeige. Beide gingen nach der an der Ecke der 18. und Sharswoodstraße gelegenen Wirthschaft, wo der Bürger dem Polizisten den Flüchtling bezeichnete. „Frank" leistete durchaus keinen Widerstand, sondern ging ru hig mit in's Stationshans, wo er von Ge hcimpolizisten identifizirt wurde. Er war in Begleitung eines Anderen, als man ihn zuerst ans der "Straße sah: derselbe ist doch entkommen. „Frank" sagt, sein Gefährte habe mit dem Entrinnen aus dem Gefängniß Nichts gemein. Er ist sehr blaß und ängstigt sich, zurückzukehren, weil er Lynchjustiz befürchte:. Im Slarionshaus trank er eine ganze Pini Whiskey. Ueber die Flucht ans dem Gefängniß sagt er nur so viel, daß der Plan vorder arrangirl war, und daß er und seine Genossen durch Frazier, wel cher sich ffcmlich frei bewegen konnte, in fort währender Verbindung mit einander standen. Er bezeichnet die Vermuthung, daß man ein Frauenzimmer mit der Flucht in Verbindung bringen wollte, als ein Stück Roman, giebt übrigens zn, daß Frauen bei ihnen gewesen und und ihnen Whiskey gebracht haben. Er meint, es sei ein Malheur, daß er nach Phi ladelphia gekommen, doch er habe geglaubt, daß man ihn dort zuletzt suchen werde. Er be richtet serner, daß er mit seinen Genossen ans einem Güterzuge in Philadelphia angekom men sei, und daß sie sich in Wen Philadelphia getrennt hätten, indem die andere Flüchtlinge mit einem Frühzuge nach New-Port abgciah ren seien. Er habe eine der oberen Brücken überichrilteii und im nördlichen Siadttheile übernachtet. Er tadcli seine Freunde, daß sie ihn nirgends in Philadelphia hätten verbcr gen können. „Frank" halte 9 bei sich, als er verhastet wurde, und behauptet, dies sei der Rest von den 15, welche er bei seiner Flucht ans dem Gefängniß bekommen hätte. Er sagt, jeder der Entsprungenen habe die selbe Summe erhalten. (Später.! Es verlautet ictzt, daß der Mann, welcher in „Big Frank's" Gesellschaft gesehen worden, che Letzterer wieder verhaftet wnrde, Niemand anders gewesen sei, als Jim Hope. Als der Coiislablcr Hand an „Frank" legte, ging der Andere davon und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Die siamesischen Zwillinge. Philadelphia, 25. Die zwcue 'Ausgabe der „Medical Times" berichtn, daß die Obduktion der siamesischen Zwillinge am Freitag fortgesetzt wurde und interessante Enthüllungen brachte. Tie Acrzic fanden, daß die beiden Lebern, von denen man an nahm, daß sie mir durch Blutgefäße vcrbiin den seien, wirklich nur einen Körper bildeten da das parenchymatöse Gewebe sich ohne ll terbrechnng von der einen zur andern erstreckte, und die beiden Lebern, als man sie heraus nahm und ans den Tisch legte, in der Thal nur eine Masse bildeten. Tie sogenannte Fortsetzung dcr Pfortadcr ist also Lebcrgewebe. Man wird sich erinnern, daß die Vermuthung ausgesprochen wurde, Ehang habe einen Le bcrjack mehr als Eng. 'Als jedoch die Lebern herausgenommen wurden, entdeckte man, daß auch von Eng ein oberer Lebersack ausging, so daß der Strang 4 Bauchfell-Säckeenthiel!. Diese Entdeckungen zeigen, daß jeder Vcrsiicb, die Zwillinge zn trennen, aller Wahrschein lichten nach den Tod derselben zur Folge gc habt haben würde. Mysteriöser Fall. Philadelphia, 26. Febr. Frau Mary Walbot starb heule Morgen au den Folgen eines Pistolenschusses, welcher, wie man vermuthete, von ihrcmGatten abgefeuert worden war. Vor ihrem Tode jedoch hat sie denselben von aller Schuld freigesprochen. Ableben cincsZHeleyrtctt. Char le st 011, S.-E., 25. Febr. Der i ehrwürdige lutherische Prediger Johann Bach um!!, ansgezeichner als Naturforscher nnd während seines ganzen Lebens ein Freund und Mitarbeiter von Agassi', und Aiidnbon, ist im 'Aller von 85Jahren gestorben. Das Lei chenbegängniß wird morgen stattfinden. Vcrliccrcndc Ucversckiwcminunge. Memphis, Tcnu., 25. Febr. 'Alle Ströme in diesem Staate und in Arkansas stehen ans Fluth-Höhe und steigen noch fort während. Die Eisenbahnen leiden anßeror dentlich. Balkeiigerüste an der „Memphis und Charleston-Bahii" sind in der 'Nähe von Middlcton in einer Länge von 200 Fuß zer stört. Aus der „Tenncffee-Bahn" wurde eine Anzahl Brücken weggeschwemmt. Der Ver lust an Vorräthen ist unberechenbar. Alle Ströme in 'Arkansas sind aus den Ufern ge treten. Memphis, 25. Febr. Tic Bcfchädi gnngen der „Mississippi Cenlralßahn" durch Sie Uebcrichweminung sind bedeutender, als man Anfangs angenommen hat. Von dem Uftrdamin des Tallahatchie Flusses ist eine 400 Fuß lange Strecke hinweggcrissen. Die Brücken sind gleichfalls beschädigt. Letzte voffnnn.z der yulstoscn Fischer. Detroit, Mich., 25. Febr.— Die Fischer auf dem Eise sind noch nicht alle gerettet. Das Eis in 10 Meilen von der Küste sortgc trieben und brichk. Da man ihnen auf keine Weife zu Hülse kommen kann, so besteht ihre einzige Hoffnung darin, daß die Schollen an die Hanpnnaffc des Eises treiben. Die See geht hoch, und die Schollen werden dem WA iengaiige nicht mehr Stand halten können. Tic Attti-Mottopott,tc, lowa s. Des Mo ine's, 26. Febr.—Die Staats Convention der Anli Monopolisten trat gestern hier zusammen. Es waren 64 Eonniies durch li-tDcputtrtevertrclen. Wäh. rend der Abend Sitzung wurde eiiiePlattfoein angenommen, welche ini Wesentlichen fol gende Beschlüsse enthält: Eine freie, repnbli klinische Regierung biete den besten Schutz für Leben und Eigenthum, und einfache, redlich gehandhabte Gesetze würden am Ersten zum Zweck führen. Eine politische Reform, ver bnnden mil Ehrlichkeit, Sparsamkeit und Unantaftbarkeit im amtlichen Leben, fei zn empfehlen. Der drille Beschluß empfiehlt eine Reform des Eivildienstes und sagt, Ehr lichkeir und Fähigkeil allein gäben ei Anrecht auf öffentliche Aemter. Nachdem der schütz zöllnerifche Tarif angefochten, wird erklärt, daß alle Eorporationen unter der Eontrole entweder der Bundes , oder der Slaatsgcfetze stehen sollten, je nachdem der Freibrief derlei ! ben von der Bundes- oder der Staats-Regie rnng ausgestellt sei. Ein freies Bank System unter Bnlidesgejetzen wird empfohlen. Ter siebente und letzte Beschluß spricht sich gegen fernere Landbcwillignngen an Eisenbahnen aus und erklärt, das öffentliche Besitzthnm müsse inr Ansiedler rescrviri werden. Schließ lich werden alle Bürger ohne Unterschied des Berufs und der politischen Ansichten eingela den, zur Beseitigung der Uebel, von denen das Land heimgesucht fei, beizutragen. Tic Anklaacn gegen den Stadt schatzmeister in San Franzisco. S an Franzisc ö, 25. Febr. Gestern berief Richter Stanley vom Eounttigencht die ! ' Großgeschworenen in das Gerichtszimnier, und wies sie an, eine Untersuchung darüber anzu steilen, ob der Stadrschatzmcister Hubert mehr als 8600,000 in der Bank von Ealit'ornien in i Contravcniion der ausdrücklichen Beniniinnn ! gen des Siactts-Gefetzes, das eine solche Hand ! inng zur Felonie macht, dcponirl bat, und ob ! der Mayor OttS ein Milichuldiger an dieser ! Handlung sei. Di- Ansprache des Richters war sehr )chari, nnd die Sache hat bereits viel Aufsehen gemacht. Der Countti Richter ist einer icner Beamten, die das Gcictz beaui tragt, die Rechnungen des Stadlichaizinelsters zu untersuchen, und er bemerkte in inner 'An sprache, die ermittelten Thatsachen deuten a, daß der Mayor moralische Begriffe hat, die so sehr von feinen, des Richters, Begriffen über Recht nnd Unrecht, abweichen, daß er feinen Ruf dem Mayor nicht anvertrauen, noch mil ihm die Verantwortlichkeit theilen kann, die ihm das Gesetz auferlegt. San Frauzisco, 2st. Febr. Gestern Abend erschien Mayor Otis vor dem Rathe der Snpervisorcn, und erbot sich von der Stellung des Nalhsvräsidcntcn so lange zu rückzutrclen, bis die von Richter Stamcy wegen angeblich im Amte begangener Ueber griffe erhobene Anklage, von dem Eollcginm untersucht sein wird: der Mayor suchte sein Verhalten zu rechtfertigen, und sagte, daß Rich ter Stanley s Verfahren voreilig und lediglich von kleinlicher Eifersüchtelei eingegeben sei. Das Colleginm faßic einhellig z Gunsten des Mayor? Otis und des Schatzmeisters Hubert Bcrlranensbeschlüsse. Nachrichten aus Havanna. Havanna, 26. Febr. Tie „Gaceta" veröffentlicht einen Befehl, durch welchen alle Hanseigenthümer und Familienväter nnsgc forden werden, den Behörden alle Namen von Weißen und Schwarzen, welche in ihren Hau fern wohnen und militärpflichtig sind, anzu geben. Unterlassung? Bergchcn i > dieser Be ziehung werden init Geldbußen bestraft, und Solche, welche ein ungenaues Verzcichniß der Hausbewohner abliesern, werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Gin Schaffner der..Valt imorc-T t,i Bahn" verunglückt. Eii in berlaiid , Md., 26. Febr. He iic Morgen gericlh der Güierzng Schaffner Geis ith, jiiii., als er bei tziirleioii, to Meilen östlich von Wheeting, seinen Zug aus ein > Zeiiengeleiic bringen wollte, nnt dem Fuße ! in einen sogcnaunteu Schiencnseoich, und ehe er sich freimachen lomitc, wurde er üben ih. i reu und aus der Stelle getöiuet. Ter jn ige s Mann war 22 Jahre all, unvcrhe rathet und ! die einzige Stütze seiner verwinwetenMui er. In New-?> o i k tagt cineEonvenlion r j Beegwerls-Jngenicurc. Stadt Baltimore. Tic (Erweiterung der Grenze Baltimore's. In Folge eines von den HH.John Bacon, Samuel Brady, R. A. Boarman, E. Bahn Slingluis, Jcsse Slinglnsf, Eoliimbns Ship lei, I. I. Bellotl, John Watkinö und I. Bostel, ausgegangen Aufrufs, versammelten sich gestern ungefähr 98 Bürger von Balti more County in dem Gcrichlöhause zu Tow soniown, ni Maßregeln Bet cffs der Erwei terung der Grenzen Balrimore's zu treffen. Ter Ächtb. John Wethered führ den Vorsitz, während Hr. James H. Smith als Sekretär mngirte. 'Nachdem der Vorsitzende über den Zweck der Versammlung gesprochen ) atte sag er, daß er gegen de Erweiruilgz Sladtgrenzen sei. Hr. I. L. Ljcllot offerirte einen Beschluß, welcher dahin ging, daß ein Ausschuß von 28 Herren ernannt werde, wel cher sich mit derValffmore Connty-Delegation der Gesetzgepung in Verbindung setze und mir derselben berathe, auf welche Weise man die Erweiterung der Sladlgrenzen verhindern könne. Hr. John T. B. Dorsey unterstützte den Beschluß. Vor zwanzig Jahren, sagte er, ici Baltimore Eounly von der Stadt "ge trennt worden; jetzt wo es an Einwohnerzäht angewachsen sei, ein Gerichtsgebäude, ein Ar menhaus, ein Gefängniß und andere Bauten habe ausführen lassen, wolle man es um zwei Fünftel seiner Steuerbasis berauben. Fehle aber erst dieser Theil, io werde ein anderer an Howard-, noch ein anderer anCarroll-Comity gehen, und was mit dcmßeste geschehen werde, müsse man Gott überlassen. Ter Beschluß des Hrn. Hcllott wnroe daraus einstimmig angenommen. Der Vorsitzende ernannte daraus nackssie hende Herren als Mitglieder des Ausschusses: I. Wcthered, I. T. Ensor, Eduard Stiefel, R. R- Boarman, Dr. M. Merryman, John I. Biddiwn, Geo. W. Dorsey, Francis Cochranc, Oberst T. G. MeJurosh, I. F E. Talbott, Jaiob Schambcrger, I. P. Clarke, I. H. Smtth, James H. Moog, I. I. zyellolr, Cvlnmbus I. Shipleq, Robert Poole, I. G. Vatterwn, Carey MeCtclland, James Mahool, Samuel I. Robinson, Henry Sangermann und Richard A. Rcmarc. Alte denkwürdige Fayncu.— Zum Besten der „Panson-Meinorial Kirche" zu Porttand, Maine, wird in diesen Tagen I in sencr Stadt ein Gedächtniß Souper errich r werden, bei welchem die Fahne der Per. - sraan BNM „Cnterpriie" in ibreni Gcsechl ' mit der englischen Brigg „Boxer" am 13. September I8!3 und die Fahne, welche vom Force McHenris, bei der Belagerung desselben durch die Engländer, weh, über der Tafel ansgebrcitel werden sollen. EinWirlh ano n in vo n der Ber scuchc heimgesn ch l. Hr. Mitzel der Eigenll,inner der starkfreqncniiricn Wirth schaft an der Eutawstraße, gegenüber der ..Coneordia," erhielt gestern ein Schreiben, nr welchem ihm mitgetheili wnrde, dass er heute Morgen präzise 9 Uhr den Bei uch eines Da men Comite's zu erwarten habe, welches ihn mii Gebeten aus seiner Wirlhichait räuchern werde, ialls er dieselbe nicht vorher schließe. Hr. 'Mitzel begab sich nach Empfang des Schreibens sosort zu Eapt. Lepson und er suchte denselben, ihm einen Polizisten zur Verfügung zu stellen, Sa einige Mitglieder feiner Familie krank seien und bedenkliche Re snllatc zn erwancn ständen, falls sein Lokal zum Schauplatze eines aufregenden Ereignis >es gemacht werde. Viele glauben, daß das Schreiben, welches anonym gehalten ist, von einem Spaßvogel ausgeht, während Andere der Meinung sind, daß die frommen Damen es wirklich darauf abgesehen haben, mit in brünstigen Gebe Hrii. Mitzel zum Wasser simpel zu bekehren und ihn zum Schließen ici ner Winhschaii zn bewegen. DieEonscrcz der „V er. Brii se ' i u Chri si o." —Am letzten Moulage ichloß die 91. Sltznng der Pennsylvanier Canferen; der „Ver. Binder in Christo" i.i Mechames bürg, Pa. Tic nächste Sitzung der Consercii; wird in LitllcStoivn, Aoäins Connty, Pa., abgehalten werden. Man beschloß, während des laufenden Jahres eine Sonntagsschui Coiiveiilion abzuhalten und ernannte die Ehrw. W. B. Raber, C. T. Stearn und I. H. iffonng als Mitglieder eines Eomire's, um .-seil und Ort der Convention zn bestimmen. Als Mitglieder des Comiic's, welches die Arrangements für die Convention treffen soll, wurden ans dem Aork-Bezirk die Ehrw. I. Ä. Colpstock, C. T. Stearn, H. A. Schlichter und I. A. Sands von Baltimore, W. B. Raber und I. H. 'ffonng von Ljork, I. Bea mcr von Shiremaiislown, I. R. .Hutchinson von Tuncarnnon-Slalion. E.W. Koony von Woodbnry.Station und G. W. Lightner von West Fairview Station, W. H. Crammer aus dem '.York Kreise, F. Grein ans dem Dover- Kreise, A. Tripner aus dem LittleStown- Kreise, F. I. Wallace ans dem Liverpool kreiie, G. Bingham ans dem Vicksburg- Krcise, A. H. Rice ans den: Manchester- Kreise, D. R. Bnckholder aus dem Perry Kreise, I. Garman aus dem Goldsboro' Kreise, I. B. Jones ans dem Jefferson krciie und A. Lackey ans dem Parklon-Kreis'e und die Ehrw. I. C. Sniuh, S. A. Mo,ver, A. G. Hnber, T. S. Wentz, W. Omen, I. T. Sckäscr, W. O Dickson, W. O. Smiih, W. T. Lower, VG l.nigley, W. H. Wagner, L. A. Wickcy, I? ff. Weidler, G. W. Beatiy I. Eroff und I. P. Anthony ans dem Eham bersburger Bezirke ernanni. Eiii c fai hl onab I e Ho ch ze i l.—Vor lüstern Nachmittag fand in der Lcriiiglonstra !en Synagoge die Trauung des Frl. Ella I. Hlttmann, Tochter des Hrn. Joel Gntmaiin, lud des Hrn. David Hutzlcr, Sohn des Hrn. N. Hntzler, statt. Obgleich das Wetternichl lüustig war, da unausgesetzt ein feiner näi ender Schnee in kleinen Staubslocken durch >ie Vilft wirbelte, so halten sich doch die hiesi seil Israeli nicht abhalten lassen, der Trauung zweier junger Leute beizuwohnen, >ie den prominentesten hiesigen Familien an sehörcn. Lange bevor die Tranungs Cere nonic ibren Anfang nahm, harie sich d Sy lagogc bereu? mit Hunderten von Damen and Herren gefüllt, von denen Erstere in den leganiesten Toiletten erschienen waren. Von zer Decke herab hingen prächttge Guirlanden and Binineii, während vor dem Altare zahl läse aus weissen Roten gewundene kränze und zwei in einander gc'chlnügeiie, ans Bin men geformte Hände angebracht waren. Ein köstlicher Duft drang durch alle Räume des Tempels, der in seinem feiilichin kleide einen erhabenen und doch zugleich freundlichen A blick gewährte. Gegen 2 Uhr Nachmittags erscholl der erste Ton der Orgel,ein feierlicher Hochzeitsmarich erllang, die in den Tempel führenden Thüren öst-ieten sich und das Brautpaar, von den HH. A. I. Hnvlcr uns Moses Pels und den Dame Esther Stein iind Roia Hecht geführt, berral das Innere. Tie Braut wurde von ihrer Mutter und der Äurrer des Bräutigams, Letzterer dagegen von seinem Vater Hrn. M Hutzlcr und Hrn. Joel Gutinaii, den: Barer der Braut, de gleiiei. Die >unge Dame rrng ein meißfcide nes kleid, welches reich mir natürlichen Bin men verzier! war. 'Als die Brautleute unter einem Blumen Baldachin Plav genommen, vollzog der Ehrw. Dr. Deutsch nach dem Ri ins des reforminen Jndenthums die Trauung i höchst feierlicher Weise. 'Nach Beendigung der Ceremonie begaben sich die Nenverinähl teil nach dem Hause des Hrn. Joel Gniinann an der Lombard-, nahe Eurawstraße, wo sich gegen Abend mehr als 588 Personen, darun ter die angesehensten Bürger innerer Stadl, einfanden" Tie anwesenden Damen waren in die Prächtigsten Gewänder gehüllt und der Glanz, Reichthum und Schimmer der allein, halben sichtbar wnrde, erinnerte an die Bil der ans „Tausend und eine Nachr." In dem Empfangszimmer lagen die Gescheute ansge breitet, deren Werth sich aus mehr als 7888 belicf. Goldvcrzierle Musilsoien, sechs große Bronzcnhren, silberne Fruchlkörbeund silberne Schüsseln, ein vergoldeter kartenlisch, getra ge von einem Riner in voller Rüstung, und hllnd.rr andere Gegenstände erblickte das Auge, das schließlich von all' der Prachl und all' den: Glanz völlig geblendet wurde. Un ter den von Ncw-ffork cingerroffenen Hoch zcitsgästcn befanden sich die HH. A. Mo: geniha, s. Otrcnhel'.ner, I. Wäglcin und Karl Branuhold. Der „Staats Ackerban Verein" hieU gestern in seinem Lolale an der Ecke der Enlaw und Fayeitc Straße eine Ver fammlung ab, in welcher Hr. O. Bowle Da vis den Vorsitz führte. Der Zweck der Ver sammlnng war, Maßregeln zn treffen, daß in Zukunff die landwirthschasllichen 'AusslcUnn gen der einzelnen Eountles nicht au demselben Tage abgehalten werden, an welchem die Slaats-Ackerban Ausstellung stattfindet. Da die „Carroll Countu Gesellschaft" ihre 'Aus stellung in diesem Jahre zur selben -Zeit bc geht, während welcher die staais-Ackerban l'tusstellnng abgehalten werden soll, so wurde der Sekretär angewiesen, an die betreffende Gesellschaft zn schreiben und sie um Verän dernng der Zeil ihrer Anssicllnng zu ersuche. Ein Vorschlag, die Staats-Ausstcllung in diesem Jahre mii der von Fredenck Count !zu vereinen, wurde verworfen. Hieraus veiP lag man sich. Todrlicher 'Ausgang. Friedrich Lauierbach, welcher bei dem vorgestrigen Feuer an der Canran Avenneiolch' gefährlichcßrand wnnden erhielt, erlag denselben gestern Vor mittag. Der Verstorbene war ans Bayern gebünig und stand im 11 . Lebensjahre. Vor 2l Jahren kam er nach Amerika und Hai seil her immer in Baltimore gewohnt. Er war ein fleißiger nrebiamer Mann, dessen Tod sehr zn betlageii ist. Außer einer trostlosen Wittwe hiiiieiläßl er zwei Töchter, von denen die allere >8 und die lüngere >8 Jahre all ist. Sein Leichenbegängniß wird am Sonnabend von ! ieiner Wohnung Nr. 185, Peireestraße, an ! unter Theilnahme der ..Harmony-Logc der s Odd Fellows" stattfinden, s Bedauernswertste r Unia l l. Während Hr. S. W. Gans, Rcanisirenr des deuffcheii Theaters in der „Eoncordia," ge stern in seiner Wohnung 'Nr. 118, German Siraße, einen Torpedo, wie sie am voraestri gen Abend bei der Anffnhrnng des „Boin bardements von sirastburg" bcmitzl wurden, aus seiner Taichc ziehen wollte, explodulc der gefährliche Körper und die rechteHand des un glücklichen ManeS wurde förmlich zerrriffen . Dr. I. A. Gilliß ward herbeigerufen und lei stete dem Verwundete den nöthigen Bei x stand.