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Ter Teutsche Correspondent. Vattirnore, April tL74. "Verhandlungen der Ttaatsge- Ictzgevnng. Annapolis, den 27. März. 2 ena t. Tie Baltimorer Polizei Big. Hr. Blake riet die Jopeesiche Unterhaus Bill zur Amendirurig des 287. Cavitels von 1870 über die Baltimorer Polizeimannschast auf; sie war mir Amendements einberichtct worden, denen der Senat zustimmte, ivorauf er die Bill mit 16 gegen 0 Stimme annahm. I Sie erhöht den Wochengehalt der Capiiäne ans §3O und fixirt die Salaire des Ober-Ge heimpolizisten und des Sekretärs des Mar schalt? auf §>2oo jährlich. für Anwesenheit in einem der städtischen Ge richtshöfe setzt eine Senatsbill auf 84 fest; man gab ihr die zweite Lesung und verfügte Behufs der dritten ihre Reinschrift. Tie permanente Wasserleitung aus dem Auf Hrn. Stevens' Antrag wurde die Un rerhaus-Bill, welche Baltimore zum Ausge ben von Obligationen in Höhe von §4,000,- t>oo zur Herstellung einer permanenten Wasser leitung aus dem Gunpowdcr ermächtigt, Be hufs dritter Lesung vorgenommen. Hr. Davis nannte diese Bill eine für seine Mandanten (in Baltimore County) höchst wichtige Vorlage und offcrirte zu ihrem ersten Abschnitte folgendes Amendement: „Der Mayor undSladtrath von Baltimore werden audurch ermächtigt und angehalten, die nahe den Hauvlröhrcu und Canälen woh ncnden Einwohner von Baltimore - Eounty unter denselben Bedingungen und Raten, wie die Baltimorer, mit Wasser zu versorgen" n. f. w. Ter Rest des Amendements schreibt die gleichmäßige Umlage der Wassersteucr für Stadt und Eounty, die Art und Weise ihrer Eintreibung, die Anstellung (von Polizei zum Schutze der Wasserleitung, die Strafen für deren Beschädigung oder Besudelung vor. Hr. Blake erklärte sich für einen (Gegner der Bill, da der jetzt in Errichtung begriffene interimistische Gunpowder - Aquädukt allen Bedürfnissen entspreche. Ter Redner erklärte aber zugleich, auch dem Taviö'scheii Amende ment seine Unterstützung versagen zu müssen. Hr. Stevens hielt das 'Amendement für überflüssig und iinverniinirig; wünschen die Landbewohner Wasser, so würde man sie un ter angemessenen Bedingungen auch damit versorgen. Hr.Davis entgegnete, er wolle seinen Man danten nur ihre natürlichen Rechte sichern, deren die Bill sie zu berauben suche, welche Behauptung er durch die GesctzgebnngS - Er lasse von 1803 und 1853 für Errichtung einer Wasserleitung in Baltimore, sowie dnrchHin wcis ans die vorliegende Bill zu begründen versuchte. Wolle die Gesetzgebung eine Pri val-Körpcrschaft ermächtigen, daß sie eine Commune beraube, ihr dasWasser ableite und ihre Ländereicn austrockne? Tic Stadtßal timorc habe bekanntlich die Privilegien der Wasserleitung? Compagnie übernommen. 'Auch verfassungswidrig sei die Bill, weil sie die Stadrverordiinng, auf die sie bassre, nicht anführe. Hr. Stevens bemerkte, er wolle die Angele genheit ohne alle Argumente dem gesunden sinne des ScnattS unterbreiten; der Gun powder sei ein großer Fluß, ans dem dicstadt mittelst einer Röhre Wasser nach Baltimore zn führen beabsichtige: dadurch würde auch nicht eine Quelle im County versiegen, aber jedes von der Stadt erlangte Privilegium gut bezahli werden. Hr. Claggett frug Hrn. Tavis, wenn sein Amendement vereits den Baltimorer StaiH gesetzen, wie er vorgelesen habe, einverleibt sei, wozu bedürfe es daiin seinerWiederholung in der Bill? Hr. Tavis entgegnete, die betreffcndeKlau sel beziehe sich auf Jones' Fälle; er möchte sie auch auf den Gnnpowder angewandt sehen. Hr. Stevens bat die Senatoren, der Bill durch keinen derartigen Zusatz Etwas in den Wegzulegen; das Eounty werde mit allem Wasser, das es verlange, versorgt werden; zudem liege dem Uilierhause bereits eine da rauf bezügliche Bill vor. Hoffentlich werde die Senats-Bill in der ihr vom Comite gegc benen Gestalt passiven. Schließlich fiel das DaviS'sche Amendement mit 1 (Hrn. Davis') gegen 18 stimmen durch. sofort rückreHr. Davis mit einem zweiten, dem ersten bis auf einen Punkt gleichen 'Amendement wieder vor; es ließ die Be schränkung der llmlegung der Wasscrabgabe ans Gebäiidc innerhalb 30 Fuß von Röhren aus. Auch dieses ging den Weg des anderen Amendements. Tie Bill wurde dann mit 18 gegen 3 (Blake, Bremer und Davis) stimmen ange nommen. Tie Ncvcilüc-Vit!. Im Namen des Fmaiiz-Ansschusses gab Hr. Carle die Unterhaus-Bill zur Amendiriing der Revenüc-811l zurück; die Bill sei erst am 25. März in den Besitz des Eomile's gelangt und will unter Anderem eine Zusammenstel lung der Staats steiicrgcsctzc umfassen; es sei daher gründliche und sorgfälige Erwägung des Gegenstandes dringend geboten, welche aber in dieser Sitzung nicht möglich sei, wes halb das Comite um Enthebung von fernerer Erwägung der Bill nachsuche; der Gouver neur werde dann die Gesetzgebung in der näch sten Sitzung aus die Vorlage wieder aufmerk sam machen. Der Bericht iand Annahme, das Gesuch des Comite's wurde gewährt, und die Bill somit bestätigt. Tie ~Nördliche Ventrallahn" und ihre Bekanntlich schwebt im Baltimorer Supc rivr-Gerichte ein Prozeß des Staates gegen die „Nördliche Ceiiiralbahn-Gesellschaft," im, diese zur Bezahlung der Slaalsstcuer ans ihre Brutto Einnahmen in zwingen; die Gesell schaft verschanzt sich bei ihrer Weigerung hin ttr eine angebliche Klausel in ihrem Freibriefe, welche ihre in Händen der Aktionäre befind lichen Aktien von der Steuer enthebt, weshalb die Verklagte all' lhr Eigenthum für steuer frei erklärt. Da es min, ivcil weitere ähnliche Prozesse zu erwarten stehen, sür den Staat wichtig ist, eine richtige gerichtliche Entschei dung zu erlangen, und die Verklagte tüchtige Anwälte engagirt hat, so bcaniragte Hr. Ficlds einen Beschluß, wornach der Staats schatz Controleur in dem Prozesse den Genc ral-staatsanwali zu Hüls- nehmen und der Gouverneur auf Jenes' Aufforderung noch einen Anwalt, dessen Honorar die nächste Ge setzgebuug bestimmen soll, anstelle kann. Der Beschluß wurde zum ersten Male ver lesen. Tic Wnchcrbill. Auf der besonderen Tagesordnung stand die Wnchcrbill des Hrn. Stevens zur Erhö hung des Zinsfußes. Ter Fields'schc 'Antrag, sie ansiinbeslimmte Zeit zurückzulegen, ward mit 8 gegen 10 stimmen verworfen. Hr. Williams las ein Substitut vor, das er zu geeigneter Zeit ofseriren wolle; es fixirt den gesetzlichen Zinsfuß ans 6 Prozent und gestaltet bei schriftlichen Contrakien 7 3,10 Prozent. Hr. Steiner eiferte in längerer Rede gegen die Bill, worin erden Vorkämpfern für Ab schaffung aller Wiichergeielzc drei irrige Standpunkte nachzuweisen suchte; das Ver langen nach einer Aenderung des Gesetzes komme nichl von Geldbednrfligen, sondern von Capitalisttii und den ineorporirten Ban ken; weil die Vuchergcsetze umgangen wer den, deshalb brauchten sie nicht abgc'chafft zu werden, da es kein menschliches oder göttli ches Gesetz gebe, das nicht umgangen werde; dann müßten auch die zehn Gebote abgeschafft werden. Ter Redner citirte zur llmcr slübung seiner Ansichten eine Stelle aus Bo wen's Vollswirthschaftslehre Seite 249 und führte Virgmicii's Beispiel an, das zu seinen Wuchergesetzen wieder habe greifen müssen, nachdem sich an ihm Genna s Erfahrungen beinahe wiederholt hätten. Zuerst wurde über das Phclps'sche Amen dement, die Maximal Zmsenratc bei schrift lichem Abkommen auf 10 Prozent zu sixiren, abgestimmt, und es mit 7 ge gen t I Stimmen verworfen. Gleiches Schicksal hatte ein Amendement, wornach der gesetzliche Zinsfuß 6 Prozent betragen soll, es ici denn, daß schriftlich anders ansbcdungen wird. Hr. Williams brachte jetzt obiges Amende ment (6 Prozent, schriftlich höchstens 7? Pro zent) ein. Hr. Tnck wollte gar keine Aenderung am jetzigen Gesetze. Hr. Billingsley wollte nie höher, als 6 Prozent gehen;scincMandantcn könnte nicht mehr bezahlen. Nach weiterem Geplänkel setzte Hr. Ficlds seinen Antrag, die Bill an sn n b cst imm te Zeit zu rück; uleg e n, in i t 13 gcgen 5 Itini men durch. Abend-Sitzung. 3V Polizisten in Baltimore County anzii stellen ; Baltimore zum Nehmen von Aktien der „Drumpvinter Bahn" zu ermächtigen: Fuchstödter in Prinec George's County zu belohnen. Unterhaus. Tic Befteucrungs-Nbschätzung. Die Haus-Bill, welche die allgemeine Ab schätzung und Besteuerung von' Eigenthum im Staate verfügt, wurde aufgenommen und lag zur zweiten Lesung vor. Der 5. Abschnitt verlangt die Ernennung von 5 Personen durch den Gouverneur, welche in Gemeinschaft mit dem Cowroleur und Schatzmeister als eine Commission für Con trole und Aufsicht sungiren sollen. Statt Dessen wurde ein Amendement eingefügt, nach welchem die Countq-Commissäre und das Steuer Appcllationsgerichi von Balti more als Aufsichtsbehörde zu sungiren ha ben. Die Besteucrungs Bill wurde abschnitts weise verlesen und dann zur Reinschrift und dritten Lesung beordert. Die Haus-'Bill, welche vcriügt, Conzessio nen an Telegraph , Expreß- uiid Transport Compagnie' auszugeben, wurde aufgenom men und passirte mit 59 gegen 1 Stimme. Die Abstimmung, durch welche vor einigen Tagen Groh's Eiuwanderungs-Bill verwor fen wurde, ist wieder in Betracht gezogen worden. Die Regisirirnngs-Bill desHrn.Hart wurde sodann aufgenommen. Annapolis, 28 rj Senat. Der Präsident legte dem Senate eine folgenden Inhalts vor: „Meine Herren! Der Bericht des Fliiaiiz-Comite's, welches der weiteren Berathung der Revenue - Bill des Hauics überhoben zu sein wünschte und die Annahme dieses Berichtes durch den Senat machen es nothwendig, haß ich Ihnen eine Darstellung der Finanzlage gebe, damit Sic sehen, was nothwendig ist, im Falle die Maßregel verworfen werden sollte. Der Zweck der Bill ist, die Sleuerbasis zu erweitern, in dem cur großer Theil des Kapitals und Per sonal-Eigenihums der Bürger, welches bis her von der Besteuerung frei war, derselben unterworfen wird, um aus diese Weise die Last auszugleichen. Die Annahme der Re venue Bill würde diese Wirkung gehabt haben und die Voranschläge sind unter der Voraus setzung gemacht, daß sie passire werde. Man wird sich erinnern, daß das Gesetz, welches die direkte Besteuerung vorschreibt, von der Gesetzgebung von !872 widerrufen, was die Einkünfte öeS Staates um §125,000 ver minderte. In jener Gesetzgebung wurde je doch eine Berwillignng von §50,000 für Ne gerschulcn gemacht, ohne daß gleichzeitig eine . 'Steuer umgelegt worden wäre, um diesen ! Betrag zu decken, so das; derselbe ans der j Staatskasse stießen mußte; aus diese Weise entstand eine Differenz von jährlich §175,000 während der letzten zwei Jahre. Da die StaalS-Einkünfte vor Aushebung der direkten Steuern kaum genügten, die lau senden Ausgaben zu decken, machten sich die Verluste, welche ans diese Weise entstanden, stark fühlbar; es würde noch weit schlimmer geworden sein, hätten sich nicht einige der in jener Sitzung angenommenen Revciine-Maß regeln so vortrefflich bewährt. Die ans Erwartungen von Stenern, welche den Kohlenbergwerk Compagnie', denEiscn bahn-Coinpagiiic'n und anderen Corporatio nen auferlegt waren, basirtcn Voranschläge haben Nichts ergeben, denn es wurden keine geeignctenMaßregeln getroffen, um ftne mäch ligen Compagnie'n zur Steuerzahlung zu zwingen und dieselben haben es bisher ver standen, jede Steuer erfolgreich abzuschüt teln. Allc diese Umstände machen es nothwendig, daß, wenn die Steucrbasis nicht erweitert werden sollte, die Auslage aus der gegenwär tigen Basis bedeutend erhöht werde, um den Anforderungen des Schatzamtes zu entspre schen. Große Verwilligungen zu verschiedenen Zwecken sind unter Berathung und werden wahrscheinlich aiigenommen werden; wenn jedoch nicht gleichzeitig die Mittel zur Zah lung verfügt werden, ehe diese Gesetzgebung sich vertagt, so wird eine Extrasivniig iiuvcr weidlich sein. Wenn deshalb der Senat dagegen ist, das Eigenthum des Staates, welches bisher frei ausgegangen ist, zu besteuern, so wird, um das Defizit zu decken, eine Erhöhung der Bc stcue.uug nothwendig. Ein Vorchlag liegt vor, die Verwillignng für Negcrjchnlcu ans HIVO,OOO zu erhöhen, ferner liegen große Verwillignngen für ver schiedene Wohlthätigkcits-Jnslitute vor, wenn die Summen nicht gleichzeitig bestimmt und vorgesehen werden, so ist ein Steneraufschlag von wenigstens 4 Cts. auf je Hloo unver weidlich. Da dieses der Fall ist, so fühle ich mich dem ! Volke welches mich erwählte, um seine Fi nanzangclegenheiten zu beaufsichtigen, ver pflichtet, dem Senate in dieser Mittheilung eine genaue Darlegung der Sachlage zu geben. Die Revenue-Bill wurde der Gesetzgebung am 22. Januar unterbreitet. Da sie mit großer Sorgfalt entworfen worden war, so nahm das Delegatenhaus dieselbe ans Em pfehlung des Comite's für Mittel und Wege mit nur geringer Aenderung an; das Finanz. Comite des Senates hat sich geweigert, die Bill in Berathung zu ziehen. Ich muß die ses sehr bedauern. Gleichzeitig hoffe ich, daß mir dcr Senat Gelegenheit giebt, mich mit ihm über die Sache zu verständigen. Ich mache speziell darauf aufmcrlsain, daß, im Falle man den Theil der Bill über Na tionalbanken nicht zum Gesetze erhebt, diese Institute fortfahren werden, sich auch wäh rend der nächsten zwei Jahre der Besteuerung zu entziehen. In Anbetracht aller dieser Umstände hielt ich es für meine Pflicht, Ihnen diese Ansich ten zu unterbreiten, und überlasse die Verant wortlichkeit dcr Gesetzgebung, die nothwendi gen Schritte zu thun, welche in Anbetracht der Finanzlage erforderlich sind. Ich ver bleibe pp. Levin Woolford, Schatzamts-Controleur." Dieses Schreiben wurde verlesen und an das Finanz-Comite verwiesen. Senator Carle sagte, es fei dem Finanz- Eomite in Anbetracht der zahlreichen Vorla gen unmöglich gewesen, die Bill genau zu prüfen; dasselbe hätte sie einfach ohne Weite res cinberichteu müssen, oder aber, es müßte die Verantwortlichkeit von sich abwälzen. Ter Senator krltisirte das Verfahren des Controleurs sehr scharf und hatte infolge Dcs- hitzigen Wortwechsel mit Senator Tie Haus-Bill des Hrn. Seth, welche den Gouverneur ermächtigt, Gettaide-Wäqemei ster anzustellen, wurde vom Finanz-Eomite ungünstig einberichtct.und die Bill wurde an das Haus zurückgeschickt. Hr. Carle vom Fiiiaiiz-Comite berichtete günstig über eine Bill, den Abseyn. 185 des Cap. 172, betitelt „Revenuen und steuern," so umziigestalten, daß die Nationalbanken, welche Geschäfte in diesem Staate machen, be steuert werden. Die Bill wurde zum ersten Male verlesen. Hr. Stevens rief die Bill ans, Absch. 7, Art. 21 der Allgciii. Staatsgesetze zu amen diren, daß jede Bank eine Steuer von 20 Cents aus je Slo ihrer cirkulirendcn Noten zum Besten des Schulsonds zahlen muß. Ein Amendement wurde angenommen, daß alle Banken, welche unter den Gesetzen des Staa tes liicorporirt sind, allen Steuern unterwor sen sein sollen, welche zu Staats- oder Mn- nizipalzwcckcn Hingelegt werden. Folgende Senats. Bills wurden günstig einbcrichtet und zum ersten Male verlesen: Dem P. W. Crain §5 zurückzuerstatten; die Staats-, County- und Munizipal-Beani ten zn verhindern, die ihnen anvertrauten öf fentlichen Gelder zn Pri"atzwecken zu miß brauchen; dem I. s. Franklin, Schreiber des Apvellationsgerichtes, 5942.05 Gebühren zn zahlen; das Eigenthum jeder Eisenbahn im Staate zu Eounty- odcrMunizipalzwccken zu besteuern. Ter prolektirte Schiffscanal. Der Senat nahm als Spezial-Order die Bill auf, eine Vermessung vornehmen zn las sen, um die beste Route sür einen schiffsca nal zur Verbindung der Chesapeake- und Te laware-Bai zn vermessen und §20,000 für diesen Zweck zn verwilligen. Hr. Carle hielt eine längere Rede zur Un terstützung dieser Bill; er zeigte, daß ein sol ches Werk absolut nothwendig sei für den Auf schwiing des Baltimorer Handels. Dem Congrcssc habe eine solche Maßregel vorgele gen, dieselbe sei jedoch verworfen worden; er glaube, daß die „Pa. Central-Bahn" ihren Fuß daraufgcsetzt habe. Hr. Stevens unter stützte die Bill gleickffalls, worauf dieselbe zur Reinschrift und dritten Lesung beordert wurde. Tpe;ial-Pcnsions-i. Der senal nahm sodann die Spezial-Pen sioiis-Bill auf, welche sich ans falsch gcfchrie bcne Namen und auf Auslassungen in der früheren Peusionslistc bezieht. Die Bill wurde mit 9 gegen 7 Stimmen verworfen. Die Bill war schon einmal verworfen, aber das Votum wieder in Berathung gezogen worden. Hr. Field erklärte die Bill für ei nen himmelschreienden Betrug; nach derselben könne jedes alte Weib, welches bei den Schlachten von Lewes und St. Michael (die sog. Austeriikricge) davongelaufen sei, Pensio nen fordern. Angenommene Bills. Die senats-Bill über Compclenz der Zm gen; die Bill, welche die Ernennung eines Eommlssärs verfügt, um Zeugenaussagen im Betten der bei Zerstörung des Gerichts'hauses von Dorchester-County verloren gegangenen Dokumente entgegenzunehmen. Ter gemeinschastlichr Beschluß, IN welchem die Gesetzgebung ihre Sympathie mit den Fcnicrn ausspricht und die Vertreter Maryland'S ersucht, sich sür dieselben zu ver wenden, wurde angenommen. Nachdem eine Anzahl Scnats-Vills die zweite Lesung passirt, wurde die ..Vcal-cption-Btll sür Somcrsel-Vo." angenommen, und der Antrag, die Bill dem nngüiisilgcn Bericht zu ftibsiituiren, wurde Aniiapolis, den 30. März Senat. Eine Petition legte Hr. Brcwer vou24sFrauenßalttniore's um ein Loeal - Option- und Entschädiaimas- Gesetz vor. - v Vocal-cptlon für Somerset - yountn odt Hr. Bratlan sagte, in Folge gewisser Miß vernändiiisse sei des Senats Versahren vom Sonnabende Betreffs der Unterhausbill für Local-Qplion für Somerset County nicht j Ordnung gewesen; man hätte über Annahme der Bill, nicht über Substiluirnng derselben für den ungünstigen Bericht des Rechtsfragen - Comite'S abstimmen sollen; das Letztere sei bereits, als dieser Bericht zuerst erstaun wor den, geschehen. Man zog die Sonnabends - Abstimmung demgcmäy wieder in Erwägung; worauf die Bill mit 7 (Aydclotte, Blake, Bremer, Brat tan, Crawford, FieldS und Steiner) gegen l 0 Stimmen durchfiel. Später berichtete Hr. Tnck im Namen des Rechtssragen-Comitts die Unterhausbill zur Amendiriing des Lrtsgcsetzes sür Somerfet- County über die Conzessioncn für Kleinhänd ler, welche weiter Nichts, als Loeal - Option bezweckt, ungünstig ein. Hr. Bratlan beantragte Snbstituirung der Bill für den ungünstigen Bericht, ward je doch hcimgcwiesen, und der Bericht ange nommen. Annahme von Gesehvorschlägen. Die Diäten des Unterhauses des Ballimo rcr Scheriffs für Dienst in städtischen Ge richtshöfen zu ftxiren; dasJagen auf fremdem Gebiete in Dorchesler - County zu bestrafen' den Mayor und Stadtrath von Baltimore zur Annahmt von 30 Morgen Landes an Charlesstraße Behufs Anlegung eines Parts zu ermächtigen; den Freibrief der Sparanstalt in Sandy Spring, Md., zu amendiren; den Mayor und Stadtrath von Ballimore zur Ncuabschätzung des Grundeigcnthums in der Stadt, wennimmcr sie es für zweckmäßig er achten, zu ermächtigen; Luther T. Collon S- Comp. für Beröffentlicknng des Schulcom miffärs - Berichts von 1872 zu bezahlen; den Freibrief der „Baltimore-Swaiin-See-Pser debahn Gesellschaft" zu ändern; die „Har ford Sparbank von Harford" zu incorporiren; für Bezahlung der Uebcrnehmer des Baues des Armenhauses in Baltimore-Counly Bor kehr zu treffen. Tie Seuatsbill, welche zum Ausgeben von 5100,000 Staatsobligationen für den An kauf eines passenden Grundstückes und die Errichtung eines Gebäudes fiir's Staats Lehrerseminar ermächtigt, ging mit 16 gegen -1 Stimmen durch. Tie Marylänvcr Irren-Anstalt. Behufs dritter Lesung ward die Bill für Erriatung und Regelung der Maryländer Irrenanstalt vorgenommen. T:e HH. Ficlds, Stevens und Williams waren gegen die Bill in ihrer jetzigen Gestalt; sie gelangte in die Hände des Finanz-Comite's zurück. Mit Zustimmung von zwei Dritteln der Senats-Mitgliedcr durfte Hr. Stevens eine Bill zur Umtaufe der „Süd-Baltimorer Che mi'chen Fabrik" in die „Chappell'sche Chemi kalien- und Tüngmittcl - Compagnie" ein bringen. Ta Spital der,.Univcrfti-U von Mary lanv." Zur dritten Lesung lag jetzt die Bill zur Bewilligung von §30,000 für den Bau eines Spitals der „Universität von Maryland" vor. Hr. Stevens beantragte als Amendement eine zusätzliche Bewilligung von §lO,OOO für die Fatnllät des CoUegiums der Aerzte und Chirurgen von Baltimore zur Errichtung und zum Unterhalte einer Entbindung? - Anstalt für bedürftige Frauen. Hr. Fields opponirtc der Bill, weil sie die Staatskasse plündern helfe. Er beantragte Streichung der Erlaß-Klauict, d. h. Verwer fung der Bill. Hr. Carle eiferte gegen das Stevcns'sche Amendement und befürwortete die Bill: es sei besser, zwei Institute erster Klasse, als drei armselige zu haben; Baltimore könne drei Arzneischnlcn nicht unterhalten: der Staat habe für Erhaltung der „Universität von Ma ryland" und der „Washington Universität" zu sorgen. Eine längere Debatte erfolgte, in der Hr. Davis der Bill opponirtc, und die HH. Wil liams und Carle für dieselbe in die Schranken traten. Ter Ficlds'sche Antrag auf Streichung der Erlaß Klausel wurde niedcrgestimmr. Hr. Denson beantragte ein Amendement zum Stevens'schenAmendement, dem israeli tischen Spitale in Baltimore für >874 und '75 je KIOOV zu bewilligen. Sein Vorschlag wurde mit 15 gegen 5 Stimmen angenom men. Hr. Davis beantragte als Amendement, daß die Fakultät alle armen und kranken Ad vokaten, die um Behandlung und Unter stützung nachsuchen nncnlgeldlich aufnehmen soll. Dies ward mit 8 gegen 10 Stimmen zurückgewiesen. Hr. Davis beantragte Streichung der Be stimmung, wornach die Universität gehalten ist, einen Studenten aus jedem County des Staates und jedem Gesctzgcbungs-Bezirke der Stadt Baltimore gratis zu unterrichten. Der Borschlag fiel mit 6 gegen 10 Stimmen eben falls durch. Das Stcvens'sche Amendement wurde mit 10 gegen 3 Stimmen angenommen. Hr. Davis unterbreitete ein Amendement, zur Errichtung einer Rcchtsschulc als Anhäng sel der Universität HZY,ovozu bewilligen. Auch diese Vorlage ward verworfen. Schließlich wurde Behufs dritter Lesung die Bill mit 10 gegen 8 Stimmen zur Mun dirung beordert. Angensmmenc ScnatsbiU. Staatsbanken zur Bezahlung einer Steuer von 20 Cents für je su>o ihres Noten- Umlaufes in den Schulfond anzuhalten; die Weggelder aus gewissen 1301 conzessionirlen Chaussce'n in Baltimore-Count betreffend. Zweite Lesung von UnteryausbiNs. Die Kommissäre von Baltimore - County zum Baue einer Gasansialt und eines Pest- Hauses aus den, Grundstücke des neuen Armen hauses zu ermächtigen; in den Countics Washington und Montgomcry eine Hunde steuer einzuführen: die Commissäre von Har sord-County zum Zeichnen von Attien im Be trage von aus eine durch das County gehende Eisenbahn gegen erste Hypothek zu er mächtigen. Die Ortsgefetze von Alleghäny-County über Fabrikanten und Bergleute zu amendiren. v rfte Lesung einer Tcnatsbiil. Die „Süd - Baltimorer Chemische Fabrik" in die „Chappell'sche Chemikalien-und Diing mittcl-Compagnic" iimzutanfeu. Hr. sarle tl, l-bitte. Hr. Carle erhob sich und nahm, was er letz ten Sonnabend in der Hitze des GesechtS etwa Ehrenrühriges oder NachlhciligcS über Sena tor FieldS und den Staatsschatz - Controleur Woolsord gesagt, zurück; der Mensch sei zu Zeiten schwach. Abend-Sitzung. Annapolis, den 30. Mär;.—Die Bill zur Erweiterung des Baltimorer Stadt wcichbildcs ward für Mittwoch zur besonde ren Tagesordnung gemacht. Annayme von Uutcryaus-Vilts. Harford-County zum Nehmen von 1100,- 00U Attien einer Bahngesellichast zu aurorisi. rcn; Betreffs der Conzessionirnng von Tele graphen- und Expreß-Compagnic'n; Obli gationen von Somerset-Counly einlösen zu lassen; die Rebhühner in Washington-Connly zu hegen; die kath. Kirche in Baltimore zum Ankaufe eines Platzes für einen neuen Kirch hof zu ermächtigen; die „Maryländer Trust , Verwahr- und Depositen-Compagnie" zn in corporiren. Tie Musikarademle, Die Bill, welche die Baltimorer Musik- Akademie zum Ausgeben ihrer Obligationen ermächtigt, fiel durch. Unterhaus. Das Delcgatenhaus trat um 10 Uhr in Sitzung. Das Eorporationö Comite berichtete gün stig über die Senats-Bill die Akte überLttcn siruiig auswärttgcrVcrsichcrungsgesellschaften zu amendiren. Unter verschiedenen vom Senate übersand ten Bills war auch die Rcvenue-Bill. Die selbe wurde später an dcnsciiat zurückgeschickt, weil dieser Körper weiter darüber berathen wollte. Hr. Hart legte eine Petition von 700 Bür gern Baltiinore's gegen die „Abattoir".Bill vor. Tie Hans-Bill des Hrn. Joyce, die Poli zeigesetze von Baltimore zu amendiren, so daß die Gehälter der Beamten erhöbt werden, wurde mit verschiedenen Amendements vom Senat übersandt. Hr. McColgan sagte, es lägen bereits drei oder vier Bills über diese Angelegenheit vor und er hoffe, dieselbe werde der Stadt - Dele gation überwiesen werden, damit dieselbe eine Bill einberichte, welche die guten Züge aller dieser Maßregeln enthalte. Hr. Joyce war dagegen, da die Amendc ments des Senats nur den früheren Verfü gungen des Hauses entsprechen. Der Antrag, die Bill an die städtische De legation zu verweisen, wurde angenommen. (Die Debatte über die Schlachthaus - Bill siehe Spezial-Correspondenz.) Hrn. Grecuficld's Bill, das Maryländer Correktionshanö zu errichten, wurde rufen und in Ermangelung einer versassungs: mäßigen Majorität verworfen. Der Antrag, das Votum in Wiedcrbera thung zu ziehen, wurde angenommen. Die Haus Bill in Betten dcr Getraide-Bcr wieguiig wurde vom Senate zurückgeschickt und auf den Tisch gelegt. Tic RegiitrirungS-BiS. Tie Registrirungs Bill des Hin. Hart wurde zur zweiten Lesung aufgerufen und ei nigen leichten Abänderungen unterworfen. Ein Amendement wurde angenommen, wel ches verfügt, daß die Baltimorer Liste in zwei Blättern publizirt werde, von denen eins Deutsch sein soll. Hr. Brace schlug ein Amendement vor, welches verfügt, daß der Gouverneur drei Reglstratorcn für jcdcsConnlh und jede Ward der Stadt Baltimore ernennen soll, von de nen einer der Oppositionspartei angehören muß; veworsen. Abermals des Ztaats- Kur; vor der Vertagung wurde dem Haine folgendes Schreiben vorgelegt: „Annapolis, 3. März 1874. AndieAchtb. Mitglieder des Dclegateiihauscs von Mary! land.—Meine Herren! Da Einwände erhoben worden sind gegen den Posten in der Allge meinen Verwilliglings-Bill, wie dieselbe von dem Comite für Mittel und Wege einbcrichtct worden ist, mich für meine Arbeit, die Reve nucgesetzc des Staates zn revidiren nnd in ein System zu bringen, zu bezahlen, so ersuche ich Ihre Achtb. Körperschaft, die Bill so zu amendiren, daß besagter Posten gestrichen werde. Ich ziehe es vor zu warten, bis die Zeit und die Ereignisse den Werth meiner Arbeit bemonstrircn. Indem ich dem Tcle gatenhausc für die Frciindschaft danke, mit welcher Sie die Verwilligung nnterstützten, bin ich doch der Ansicht, dag das von mir eingeschlagene Verfahren unter den obwalten den Umständen das Richtige ist. Ich verbleibe sehr Achtungsvoll Ihr ergebenster Levin Woolford." Nach der Berlesnng des Woolford'schen Schreibens wurde dasselbe an das Comite für Mittel und Wege verwiesen. Tie Negistrirungs-Bill wurde für Mitt woch auf die Tagesordnung gestellt. Abends i yn ng. Das Haus trat um 8 Uhr wieder in Sitzung. Folgende Bills wurden angenom mein den Freibrief von Frostburg zu omcii diren; die Anstellung einer Polizei-Commis sion für AnnapoliS betreffend; die „Mary länder Lanal-Comp." zu iiicorporircn; einen Leichenbeschauer für Dorchester-County zu er nennen; die Feldzaungesetze von Charlcs- Counly zu reguliren: einen weiteren Frie densrichter für Somerset-County anzustellen; ein „Lokal-Option".Gefetz für Queen An ne's, Caroline- und Talbot-County; den Durchstich eines Canals von Quantico-Creet zum Nanticoke-Flusse in Wicomicc.County zu gestatten.— Die Bill über das Dampfkef jel-Inspektionsgcfeb wurde bis zum 6. April verschoben. Annapolis, den LI. März. Senat. Vau- und Seimftätten-Beretne Eine Botschaft ward an's Unterhaus gc sandt mit der Aufforderung, zur Einigung über dessen Amendement zur Blake scheu Bill, wornach Bau- und Heimstätten-Vcreinc ihre Darlehen unr in Baärgeld, nicht in Wechseln geben dürfen, ein Conscrenz-Comile zu ernen nen. Der Senat hat die HH. Williams und Blake zu Mitgliedern dieses Comite'S er nannt. Tie Zahl der Senatsbeamten. Einem Erlasse des Senats gemäß erstattete Hr. Carle, Obmann des Finanz Comite's, dahin Bericht, daß die Zahl de? Beamten und Bediensteten des Senats sich im Ganzen auf 21 belaufe. Ter Bericht wurde dem Proto kolle einverleibt. Zweite Lesung von Senatöbilts. Auf alte Hunde im Staate eine Steuer ;u legen, ausgenommen inTorchestcr Gonntynnd in allen Städten, Oertern und Flecken, wo die bereits die Hundesteuer ein geführt haben; den Bürgen James Spiecr'S, Gx-Scherifis von Harford County, zu Hülfe zu kommen; die Schcrisss-Sportcln in Gar ret-County zu regeln; Luther C. Marlin eine gewisse Summe auszuzahlen; Nathan G. Bcrry HM.'i zu bezahlen; die Fische und Ter rapins in den bewässern des Staates niil Ausnahme von Greil zu hegen; den u>. Abschnitt des 16. Artikels der allgemeinen Staatsgesctze über "Ltmneorx" zu wider rufen; Peter W. Crain .'>U zurückzuerstatten; die Znsaiiuiicusevniig von Gcschworenen-Gol lcgien des Baltimorer Stadtkreis-Gerichts zu regeln; Ruth P. Griffith und Susann Bond in Baltimore und Lydia Smith in Harford- Gonnty je HM Pension zu bezahlen. Tic Baltimorer Muüe-Akadcmi. Da die Abstimmung, welche die Bill zur Ermächtigung der Müfik-Akadcmic, ihre eige nen Obligationen auszugeben, verwarf, wie der in Erwägung gezogen worden, so lag die Frage der Annahme der Bill wiederum vor; dieses Mal ging dieselbe mit 1.7 gegen 6 Stim men durch. Hr. Brattan beantragte jetzt Wicdcrerwä gung auch dieses Votums, ward jedoch mit seinem Antrage heimgewiesen. Tie csscrungs- und Erziel,nngs-Nnftalt für Neacrtinvcr in Prince George's vountq. Die Bill, welche HIS,VOV zur Errichtung weiterer Baulichkeiten für obige Anstalt be willigt, wurde zum zweiten Male gelesen, und ihre Mundirnng anbefohlen. Annahme von Zcnatöbikls. Tie Jncorporir-Aktc der „Merchants' Ge genseitiger Assekuranz Compagnie von Balti more" zu amendiren; zur Errichtung einer Gasanstalt und eines PesthauscS auf dem Grundstücke des neuen Armenhauses in Bal timore-County die Ermächtigung zu erthei len ; von Stockton über Fallston nach White Honsc in Harford-County eine Chaussee bauen zu lassen; den Freibrief der „Maryländer Ackerbau-Gesellschaft" dahin zu amendiren, daß der Gouverneur, Senats-Präsident, Spre cher des Unterhauses und Direktor des Staats- Lchrer-Seminars von Amts wegen Vorstands Mitglieder sind. Tic Parksteucr Baltimorer Stadt- Tie Senatsbill zur Verminderung der Park abgabe der Stadlpfcrdcbahncn in Baltimore und Regelung ihrer Fahrraien lag jetzt zur dritten Lesung vor. Hr. Stevens protestirte wiederholt energisch gegen die Annahme der Bill, welche einen zu Recht bestehenden Contrakl brechen würde. Hr. Fields zog chenfalls gegen die Bill los; sie sanktionire einen Contraktbruch und sei verfassungswidrig. Der Redner resümirte das Auftreten der„Stadtpferdebahn-Compag nie" und das Wesen der Bill und ließ vom Sekretär den in einer Versammlung von Bahnakrionären in Raine's Halle am 10. No vembcr erstatteten Comite-Bericht über den Zustand der Angelegenheiten der Compagnie vorlesen. Hr. Duck suchte die Verfassungsmäßigkeit der Bill darzutlun. Hr. Carroll ergriff um 3 Uhr das Wort gegen die Bill. Bei Vertagung der Bormittags - Sitzung, die um Uhr erfolgte, war es noch nicht zur Abstimmung gekommen. Nachmitiags-Pl e u a r - S i tz u n q. . Tie Rcvenue-BiL. Sofort formirte sich der Senat zumPlenar- Ausschüsse und nahm die Revenue-Bill des Unterhauses vor, von der 18 Abschnitte vorge lesen wurden. Man fügte keine Amendements von Bedeutung hinzu. Abend-Sitzung. Barksteuer der Pferdel-ahnen. Die Stadt - Pferdebahn - Bill erfreute sich dann wiederholter Aufmerksamkeit des Se nats. Nachdem Hr. Blake die Bill befürwortet, fiel sie mit is gegen 9 Stimmen durch; mit „Nein" stimmten die HH. Carroll, Bremer, Densen, Carle, Ficlds, Knight, McCulloh, Stevens und Walsh. Es fehlte somit an der coiistituttonelle Mehrheit. Man zog die Abstimmung wieder in Erwägung und setzte die Bill sür morgen früh l t Uhr aus die Ta gesordnung. Unterhaus. Das Delegarenhans versammelte sich um 10 Uhr. Tos..Zprttig-tSrove-Asyl." Der Sprecher legte dem Haufe eine Mit theilung vor, unterzeichnet von dcn HH.R.s. siewart, M. Latrobe, G. M. Brown, S.T. Wallis und Jas. A. Stewart, in welcher be richtet wird, daß das „Spring-Grove-Asyl" im Falte der Staat keine Berwilligung für dasselbe macht, von seinen Gläubigern in Be sitz genommen wird. Jm zweiten Male verlcjen. Tic folgenden Bills wurden zum zweiten Male verlesen: Die Gehälter der Polizisten in Baltimore zu erhöhen. Hr. Gill bean tragte, diese Bill an das Justiz-Comite zu verweisen, da eine constilutionelle Frage in Betracht komme. Hier werde eine Gehalts erhöhung von mehr als §lOO,OOO verfügt und die Staatsverfassung verbiete, eine Ge halterhöhnng während der Dienstzeit eines Beamten. Hr. Joyce erhob Einsprache gegen diesen Antrag. Hr. McColgan fragte, ob der Herr meine, daß die Baltimorer Polizisten Staatsbeamte seien? Hr. Gill führte die Idee aus, daß die Verfügung der Staatsver fassung sehr weitgehend sei. Hr. Hart fragte, ob nicht eine ähnliche Bill über Erhöhung der Gehälter der Geheimpolizisten die Unterschrift des Gouverneurs erhalten habe? Hr. Gill bejahte dieses, meinte aber, jeneßill habe dem Justiz-Comite ebenfalls nicht vorgelegen. Gouv. Whyte habe auch die Kohlensteuer- Bill unterzeichnet, dennoch habe das Appel lationsgericht dieselbe als verfassungswidrig erklärt. Wenn der Gouverneur eine Bftl unterzeichne, so beweise das noch lange nicht, daß dieselbe gut sei. Der Anrrag des Hrn. Gill wurde mit 35 gegen 28 Stimmen ver worfen. Tie Bill wnroe sofort zum dritten Male verlesen und lag dann zur Annahme vor. Hr McColgan sagte, er werde für die Bill stimmen, wenn dieselbe so amendirt werde, daß das Gehalt in Zukunft erhöht werde, er wünsche jedoch nicht, daß die jetzigen Mitglie der mehr erhallen sollten. Diese Gehatter höhung sei unzcuig, kein einziger Steuerzah ler billige dieselbe, außerdem halte er die Bill für verfassungswidrig. Hr. Joyce sagte, die Zulage betrage nur 45 Cts. pr. Tag. Hr. Greenfield sprach gegen die Bill, Hr. Fentoii unterstützte dieselbe. Hr. Gill sprach abermals gegen die Bill und sagte, er sei trotzdem der wahre Freund der Polizei. Wenn diese Bill angenommen werde, so werde das von Steuern überbürdete Volk unter der Last zusammen brechen, oder aber, was noch viel wahrscheinlicher sei, die deniokrallschc Partei werde vernichtet werden und er möchte sehen, was dann die Polizisten ansangen wollten? Eine Stimme „Fischen gehen!" Hr. Gill: „Jawohl, sie werden fischen gehen, weil sie nichts Besseres zu thun ha ben." Hr. Johnson von Dorchcster-Connty oppo iiirte der Bill. Hr. Banderford beantragte die Vorfrage und die Bill wurde mit 37 gegen 28 Stimmen verworfen. Die Baltimorer Mitglieder stimmten wie folgt: McCosker, I. H. Hamilton, Coopcr, E. N. Hamilton, McWilliams, Stewart, McAlcesc, Hart, Joyce, Groh und Fcnton dafür, und Gill, Loanc, a> reciifield und McColgan dagegen. Abwesend waren die HH. Foster, Staylor und Harig. Die Bill bcS Hrn. Banderford über TtaatelTruikarbeittn wurde zum zweiten Male verlesen und so amcndirt, daß alle übermäßig hohen Ange bote zurückgewiesen werden sollen. Ferner wurden folgende Haus-Bills zum zweiten Male verlesen: Die „Baltimore-, Towfontown-.DulancyS- Valley- und Delta-Narrow Gange-R. R.- Ccmp." zu incorporiren: Den Freibrief der „Baltimore- und Potomac-Eifenbahn" zu amendiren; die Eisenbahn-Gesetzc des Staa tes zu verbessern; die Bill des Sprechers Hines, dieConzessionirulig des S p irituofe Verkaufs zn reguli ren. Einen Theil des Staats-Piehhofes zu verkaufen. Hr. WatkinS rief die Perwiitigungs-Bikl für 1174 auf. welche zur dritten Verlesung vorlag. Hr. Leonard sagte, er sehe in der Bill Verwilli gnngen für Wohlthängkeitsanstalten, welche nicht in dem Entwürfe gestanden, als derselbe zum ersten Male dem Hanse vorlag Er for derte den Sprecher auf, dieses zu erklären. Ter Sprecher sagte, er könne sich nicht erinnern, daß dieselben verlesen worden feien, dagegen behaupten einige Mitglieder, sie sc,cn verlesen worden und der Clerk sei bereit, zu beschwö ren, daß er diese Anstalten verlesen habe. Als man zn der Berwilligung von §2500 für den Sraats-Controlenr für Revision der Nevenuegefetzc kam, wurden mehrere Anträae gestellt, aber nicht erledigt. Auf Antrag des Hrn. seth ging das Hans in's Plenar-Co mite und Hr. Watkins beantragte, die be treffende Berwilligung für den Controleur ,u streichen; angenommen. Da Comite berich tete an das Haus und nach einem Wortwech. sel zwischen deyi Sprecher und den HH Brace und Robinson, wurde die Abstimmung über die Bill gefordert und dieselbe mit 56 gegen 13 Stimmen angenommen. Folgende Haus-Bills wurden angenommen- Gewisse Drucker Rechnungen zu bezahlen. Ein Staats-Correkllons Haus zu errichten. (Mit 49 gegen 14 Stimmen.) Gewissen Soldaten und Mairofcn aus dem Kriege von 1812 Pensionen zu vcrwilligcn. Einen n wandern n gs- Agenten zu - r ennen. Die Registri rung von Stimmgcbcrn betreffend. Die Hei zung und Ventilation des Kapitals verbessern zu lassen. Tie Leichen der consöderirten Sol daten nach dem „Loudon-Park-Todtenhofe" bringen zu lassen. Pnvatstraßen betreffend. Hrn. Weber n. A. verschiedene Ansprüche zu zahlen. Eine Sanirätsbchörde zu creircn. Tie Fische in den Gewässern des Staates zu schützen. Einige SanilätS-BillS passirtcn die zweite Lesung. Das HauS hielt Rachmittagssitzniig, um eine Anzahl Bills zum zweiten Male zu ver lesen. Tie Bill, welche die Errichtung einer neuen Staats - Heu und Bichwaage verfügt, wurde bis zum 6. April verschoben. Die Bill, welche die Bestrafung des Ha zardspiels vorschreibt, wurde dahin amendirt, daß das geringste Strafmaß von §5OO ans §lOO reduzirt wnrde. Ein Antrag, dieses Amendement in Wiederberathnng zu ziehen, schwebte noch, als sich das Haus vertagte. Die Bill des Hrn. Loanc über Mondsüch tige und Irsinnigc wurde für morgen ans M Tagesordnung gefetzt. Ein Antrag, die Gcietzcsklaujel der Spiri- Mosen Inspektion? - Bill zu sireichen, wurde mit 28 gegen 23 Stimmen verworfen. Anifa Polls, den i. April. Senat. KZ,NN für ein Tpital in Baltimore. Tie Bill, welche der „Universität von Ma ryland" zum Ban eines Spitals in Balti more 830,000 verwilligt haben will, kam jetzt zur Erörterung. Bei der Abstimmung fiel sie mit 13 gegen 9 Stimme, also in Erman gelung der constitutioiicllcn Majorität, durch. Im späteren Verlaufe der Sitzung zog man die Abstimmung wieder in Erwägung und nahm die Bill mit 15 gegen 6 Stimmen an. Tie Baltimorer tadt - Pserdcvahnen nd ihre Parl-Avgabc. Ks bleibt bei m Alle '. Auf der besonderen Tagesordnung stand die Bill zur Verringerung der Parkneucr der Pferdebahnen Baltiinore's und Feststellung der Fahrraten; die Abstimmung, zu welcher man sofort schritt, ergab ihre Verwerfung in Folge des Mangels an verfassungsmäßiger Mehrheit; es fielen 12 Stimmen'dafür, Ii dagegen. Mit „Ja" stimmten die H.H. Ayde lotte, Blake, Brattan, Crawsord, Claggctt, Davis, Gctty, Phclps, Steiner, Spencer, Tuet und Williams; mit „Nein" die HH. Carroll, Brewcr, Denson, Carle, Fields, Änighr, Louwcll, Lloyd, McCulloh, Stevens und Walsh. Tie Bitt ?cr>vorfcn. Die zweite Nummer der besonderen Tages ordnung war die Earle'schc Bill zur Terrain- Vermessung für einen Schiffscanal von der Chesapeake- nach der Delaware - Bai und zur Verwlllignng von 820,000 für diesen Zweck. Die Abstimmung ergab IvSrimmen dafür, 13 dagegen; die Bill ist sonach todt. Das über County-Commissäre zu ändern; ditto den Freibrief der „Chesapcake- Ohio-Canal-Compagnie;" den Mayor und Stadtrath von Baltimore zum Zeichnen von Aktien der „Maryländer Canal-Compagnie" und zur Jndossirung der Obligationen dcrscl den zu ermächtigen; ditto die Commissäre von Dorchester-County zurSubscription auf's Grundcapital der „Vienna'er Eisenbahn-Ge sellschaft;" für den BezirkTangicr inSomer set-County noch einen Friedensrichter zu er nennen; dieConzessionirung vonSpirituosen händlern in Cceil-County zu regeln; einen neuen Wahlbezirk, den 12., in Prince Geor ge's County zu errichten; eine Gesellschaft zum Baue einer Chaussee von Hagerstown nach Sharpsburg zu incorporiren; die Vögel in'Garrett County zu hegen; eine neue Negi strirnng der Stimiugcber im Staate anzuord nen (nebst Amendements, deren dritte Lesung verschoben ward); den Testamcnts-Vollitrcckcr Joshua F. Colkey zur Ausstellung von Besitz titeln über gewisse Grundstücke zu kirchlichen Zwecken zii ermächtigen; Isaak N. Nicholö irrig bezahlte Staatssteuern zurückzuerstatten; Jakob Sauser für Festnahme des Mörders des Capt.Miles zu belohnen: für Entfernung der Leichen Conföderirter Vorsorge zn treffen. Ter lgrenjstrcit init Virgiineu. Ein günstiger Bericht ward vom Comite für Beziehungen zu anderen Bundesstaaten über Einsetzung von Schiedsrichtern Behufs Feststellung der Grenze zwischen Maryland und Virginicn erstattet. Den 8. Abschnitt des 4. Artikels der Stanis-Verfassnng über die Verlegung von Criminal Prozessen dahin zu amendircii, daß die Vorlcguiigssrage mit Ausnahme von Mordprozessen dem Ermessen des Gerichts hofes anheimgestellt wird (Mö aller Senato ren stimmten dafür); den Ort Belair zu in corporiren: die Befugnisse des israelitischen Waisenhauses in Baltimore zu erweitern; das Gesetz über Jncorporirung verschiedener Ehaussee-Eompagnie'n in Baltimore Eountp dahin zu amendiren, daß dieselben Damps- oder andere moderne bewegende Kräfte benut zen dürfen. <sWeiterung de Weichbildes Valtimore Aus der ferneren besonderen Tagesordnung stand die Unterhausbill zur Erweiterung des Baltimorer Stadt-Weichbildes; sie lag zur dritten Lesung vor und wurde abschnittsweise erörtert. Hr. Longwell beantragte Streichung des 2. Abschnittes und die Substituirniig des Fol gcndcil: „Die Commissäre von Baltimore-Comich haben für jeden Wahlbezirk oder Theil eines Bezirks oder Prezinkt, die anneklirl werden sollen, drei Wahlrichter zu ernennen und das Wahllokal zu bestimmen; die Wahl ist am ersten Dienstage im Mai 1L74 in derselben Art und Weise, wie die Wahl von Abgeord ncteii für die Staalsgesetzgebnng, abzuhalten. Die Wahlrichter dürfen von keiner Person, deren Name nicht in den Rcgistrir-Büchern verzeichnet ist, und welche nicht innerhalb des zu annektirenden Reviers wohnt, Stimmzet tel annehmen, und die Wahlbenchterstatler haben über das Wahlresulrat an den Gouver ncur, Aituar des Kreiögerichts von Balti morc-County und des Tuperior-Gnichts von Baltimore zu berichten, und wenn die größte Stimmeuanzahl für Anneklirung sich aus spricht, dann soll die Annettirung geschehen und der Gouverneur seine dahin gehende Proklamation erlassen." Hr. Longwell sagte, bei sser irung dieses Amendements gehen seine Absi b und sein Wunsch nur dahin, einen gerechte Ausdruck des Willens des Volkes, das über diese An gelegenheit abzustimmen berechtigt sei, und nur solcher Bürger zu erzielen, was nach sei nem Dafürhalten am Besten durch eine beson dere Wahl zu bewerkstelligen sei. Hr. Stevens opponirte dem Amendement in kräftiger Rede; die Bill, wie sie jetzt laute, treffe schon für eine gerechte Wahl Vorsorge. Tic HH. Claggett und Carle befürworte ten eine Spezialnahl und das Amendement. Hr. Williams wollte vom Letzteren, wie vom Ersteren Nichts wissen, ein gebührender Ausdruck der Volksmeinung lasse sich am Bc stcn durch eine allgemeine Wahl erzielen. Hr. Duck oficrirte ein Amendement, wor nach der Gouverneur die Wahlrichter zu er nennen haft zog es jedoch in der Folge wieder zurück. Hr. Denson jedoch erneuerte den Tuck'schen Vorschlag, den Hr. Davis wiederum dahin amcndirtc, daß eie vom Gouverneur Ernann ten Bürger und Stimmgeber von Baltimore- County sein müssen. Das Denson'sche Amendement ging mit l 2 gegen 7 Stimmen durch; desgleichen da? r'ongwell'sche Amendement mir 14 gegen S Stimmen. Hr. Tnck beantragte zum ersten Abschnitte ein Amendement, das die südliche Grenze des Stadtweichbildes bis zum niederen Wasser stände an dem südlichen User des Patapsco verlängert, in östlicher, gerader Richtung über den Patapsco bis zum Mariuc-Spitale führt und des Flusses Norduser nahe der Mündung von Colgale's Creek erreichen läßt. Diesem Vorschlage trat Hr. Stevens und dann auch der Senat bei. Hr. Tnck unterbreitete serner ein Amende ment, daß Nichts in diesem Gesetze so ausge legt werden dars, als widerrufe es die Bestim mungen des 99. Capitels von 1870 für Ab stecken von Straßen in Baltimore-Connly dicht am Stadtweichbildc und das lB72erGe setz, Capitel 78, nebst seinen Supplementen oder trete denselben in irgend einer Weise zu nahe oder annullire irgendwelche kraft besag ter Gesetze bereits eingeleitete oder noch einzu leitende Prozeduren. Auch dieses Amendement passirte; es wur de von den HH. Neverdy Johnson und Frick von Baltimore mit Begleitschreiben derselben hierher geschickt. Jetzt tratHr.Tavis wieder mit einemAmcn dcment hervor, daß im Falle der Annektirnng der Mayor und Stadtrath von Baltimore den Commissärcn von Baltimore - County eine zwischen beiden Theilen zu vereinbarende Summe für die seit dem i. Januar 1865 per ausgabtcn Beträge für Weg-Durchbrüche und -Bauten, Brücken, Abstecken von Straßen u. Avenue, Grundstücks Ankäufe, Schulbanten u. s. w. in dem annektieren Reviere ausbe zahlen. In längerer Harangue befürwortete Hr. Davis fei Amendement, gegen welches Hr. Tuck beredt und mir schlagenden Argumenten Fronte machte. Nach längeren Debatten stet das Amende ment mir 3 gegen 14 Summen durch. Annahme von Hausbiks. Tie „Citizens' Bank von Baltimore" zu incorporiren; die Befugnisse des Mayors und Stadtrathes von Wcstminster in Carroll- Counth zn erweitern; den Spirituosen-Ver kauf innerhalb dreier Meilen von Hauson ville in Frederick Couiliy zu vcrpöneii: einen AufzugS-Durchlah an der Brücke über den der Ferry-Bar zu errichten; die „Bclair-Sparbank" zn incorporiren; die Be fugnisse der Vorsteher der St. Marien-Jndn stric-Schule für Mädchen zu erweitern u.f.w. Ueber 2V Bills nahm der Senat heute Abend an. InErmangelung verfassungsmäßiger Meh rheil nel die Bill zum Verkaufe des Staats. Antheils an der „Annapolis-Eliridgcr Bahn" an die „Trumpointcr Bahn. Compagnie" durch. Nachmittag s - S i tz un g. Um Uhr formirre sich der Senat zum Plennr-AuSschuffe und erörterte die Revenue- Bill, welche abschnittsweise durchgenommen wurde. Man nahm Amendements an, welche die sogenannte Erbsieuer auf 2H Cents pro je 8100, die Schulsteuer auf 12 Cents pro je Kloo erhöhen. Der Senat verwarf die Bill mit l 1 gegen 7 Stimmen; d. h. aus Mangel an constirn tioneller Mehrheit. Das Votum ward jedoch wieder in Erwägung gezogen, und die Bill für morgen Vormittag Ii Uhr auf die beson dere Tagesordnung gesetzt. Der Senat vertagte sich dann bis 8 Uhr Abends. Abend-Sitzung. Um 8 Uhr begann die Sitzung wieder. Mit Zustimmung von zwei Dritteln der Seuats-Mitglicder durfte eine Bill, welche zur Anstellung von NechtSbcistand zur Ver tretung des Staates in dem beabsichtigten Schiedsgericht zur Fixirung der Grenzlinie zwischen Virginicn und Marhland ermächtigt, eingebracht werden. Tic Erwägung der Bill zur Erweiterung des Baltimorer Stadtwcichbildcs wurde bis morgen Mittag 12 Uhr verschoben. Tic Earle'schc Bill zur Bestrafung eines Steuereinnehmers oder StaatSgcld-Venvah rers, der von einer Bank oder Körperschaft für Staatsgcld-Depositen bei denselben Vcrgü tung annimmt oder erhält, mit Geld- oder Kerkcrstrafe wurde zur Neinschrift beordert. Die Shad- und HSnngSfischerei im Pa tuxent zu regeln; jährlich ?1000 fünf Jahre lang derCharlottc-Hall Schule zu bewilligen; die „Siid-Baltimorcr Chemische Fabrik" in die „Chappel'sche Chemikalien- und Dünger- Compagnie" umzutaufen; die Fische und Terrapins in de Gewässern des Staates zu hegen; für's Bessernngshaus für Negerkindcr in Prince George's Conuty HISMO auszu setzen; „die Chesapeake Einwandernngs, Land- und Anbau-Gesellschaft von Maryland" zu incorporiren (eine äußerst umfangreiche Bily u.,. f. Unterhaus. Hr. Park stellte den Antrag, ein gewisses Spezial - Comite aufzufordern, die „Locol- Option-"Bill für Allegany Conntq sofort ein. zuberichten. Es scheine, als wolle man diese Maßregel zurückhalten und im Comite erstik keu lassen. Tie Bill sei einem Theile der De legation seines County's überwiesen worden; diese Herren seien jedoch gegen dieselbe. Hr. Wier entgegnete, daß sein Collegc(Park) diese Bill heimlich in's Haus geschmuggelt habe, als die meisten anderen Delegaten des County's abwesend gewesen seien. Tie Be völkerung von Allegany-Coniity sei gegen die Maßregel und er repräsentire hier jedenfalls eben so viele Steuerzahler, als Hr. Pari. Hr. Joyce bemerkte, daß er von ungefähr zum Mitgliedc des genannten Comite's er nannt worden sei. Dasselbe würde ohne Zwei fel gestern Abend die Bill in Betracht gezogen haben, wenn er nicht nach Hanse gerufen wor den wäre. Der Antrag des Hrn.' Park sei be leidigend und er hoffe, daß derselbe niederge slimmt werde. Die Bill würde wahrscheinlich morgen einberichtet werden. Mehrere Mit glieder erklärten sich befriedigt mit dieser Er klärnng und ersuchten Hrn. Park, seine Order zurückzunehmen. Hr. Park entgegnete mit Nachdruck, er werde seincnAntrag nicht zurück nehmen und wenn er geschlagen werden solle, so möge dieses nn offenen Hause geschehen. Der Antrag wurde dann mit 4L gegen lk Stimmen verworfen. Der gemeinschaftliche Beschluß des Senats im Juteresse der Ferner Gefangenen wurde günstig eiuberichtet und angenommen; ditto der Senats Beschluß über die„Eastern Shore- Bahu." Die Haus Bill, den Ver. Staaten die Ju risdiktion über ein Gebiet in Prince George's County abzutreten und die Stadt Fort Wa shington zu bilden, wurde günstig eiuberichtet und angenommen. Hr. Äatkins von der Majorität des Co mite's für Mittel und Wege berichtete heute Morgen über dieMitlheilung des Controleurs Woolford, daß das Comite überzeugt sei, daß der Staat dem Controleur die verlangte Summe schulde, da er jedoch den Posten zurückgezogen zu sehen wünsche, so überlasse man es der nächsten Gesetzgebung, ihn zu be zahlen. Hr. Koons legte einen Mlnoritäls bericht vor. Der Bericht der Majorität wurde auf den Tisch gelegt. Die Senatsbills welche unter dem Namen Tpiritnoken-Licenz-Pilt bekannt ist, wurde von dem Coniite für Mit tel und Wege einberichtet mit einer ganz neuen Bill als Amendement. sprach gegen das Amendement. Der Senat habe seine Bill nach sorgfältiger Berathung angenommen, das Haus solle des halb nicht so unhöflich sein und dieselbe durch ein solches Amendement erdrücken lassen. Das Amendement werde den Wünschen der Dem penzleutc nicht so vollkommen entsprechen, als die Bill. Tie Temperenzler seien berechtigt, von diesem Körper einige Rücksicht zu verlan gen, bis jetzt habe sich jedoch das HauS dage gen gesträubt, dieselben zu berücksichtigen. Der Redner besprach sodann die Bill und das Amendement und unterstützte Erstere mit Wärme. Hr. Watlins sagte, er sei ein Anhänger der „Local-Option" und hcdanere, daß das Haus die betreffende Bill verworfen habe. Er sei ein strenger Temperenzler und werde in dem Bestreben, das durch die Trunkenheit entstehende Uebel anszurotlcn, vor keiner Ver antwortlichkeit zurückschrecken. Tie Senats bill sei unprakliich nnd deßhalb habe das Co mite sie amendirt; ein Gesetz, was von keinem 'Nutzen ici, solle lieber gar nicht angenommen werden. , Hr. Nikodemus sprach ebenfalls gegen das Amendement. Die Frage über Mäßigkeit sei bereits genug agitirt und eine große An zahl Bürger hätten die Gesetzgebung darauf aufmerksam gemacht. Diese Stimmen soll ten gehört werden. Die Senatsbill sei ge rade Das, was man im Lager der Tempe renzler wünsche und dieselbe solle angenom men werden. Major Stewart sprach gegen die Bill; die selbe werde in der Stadl Baltimore großen Schaden anrichten. Tie Bill und das Amen dement wurden sodann verlesen und ans mor gen zurückgelegt. Tr. kisenbart gerettet. Die Bill des Hrn. Äoons, den medizini schen Pfuschern das Handwerk zu legen, wur de ungünstig einberichte! und der Bericht an genommen. Die Haus-Bill, den Freibrief der „Balti more-Potomac-Babn" zu amendiren, wurde zum ersten Male verlesen. Tr. Henkle bean sprucht, daß die Verfügungen der Bill unge recht seien, indem man die Comp, auf 10 Cents Zoll für den Tunnel beschränke, wel cher tz 2,00,000 gekostet habe. Dieses allein solle genügen, um der Bill den Garaus zu machen. Hr. Gill sagte, der Original Freibrief habe einige Mängel, welche durch diese Bill besei tigt werden sollten. Hr. Keech war der An sicht, daß die Bill angenommen werden solle. Hr. Robey sagte, die Raten der „Balli more-Potomac-Bahn" seien seines Wissens viel zn hoch und er hoffe, daß die Bill ange nommen werde. Nach längerer Debatte wurde die Bill mit 59 gegen 6 Stimmen an genommen. Die Bill, welche das Passiren von Lokomo tiven, Waggons und Zügen über Verbin dungsbahnen in 'Maryland vorschreibt, wurde gleichfalls angenommen.—Das Haus machte um 43 Pause bis 4 Uhr. Nach mi tta g s s i tz un g. Tie-verwikigungs-PiU sür 873 wurde so amendirt, daß sie mit der diesjähri gen Berwilligung übereinstimmt, worauf sie zur dritten Lesung beordert wurde. Mehrere andere Bills wurden zur Rein schrift überwiesen. Gegen sechs Uhr fand ein Namensaufruf statt; es dauerte bis gegen 8 Uhr, bis wieder ein Quorum vorhanden war. In der Abendsitzung wurden sodann folgende Bills angenommen: Die Gewalten der Curatoren der Huntiiigdon- Chapel zu erweitern; den Coinmissüren von Baltimore - County zu gestatten, gewissen Bahn-Gesellschaften das Wegerccht über das Gefängnißgruiidstück zu gestatten; eine Volks zählung >n Garrett - Eounty vorzunehmen; Geld zur Volleudnug des Todtenhofes auf Point-Lookout zu verwilligcn; die Citizens' Gas-Comp. von Baltimore zu incorporiren' den Freibrief der „Baltimore-Drum-Paint- Bahn-Comp." zu amendiren; die Gehalte der Commissärevon Baltimore Co. zu bestimmen: die Auktionatoren von Baltimore - Eounty anzuhalten, Lizensen zu lösen; die Stadt zu ermächtigen, Grundstücke zu kaufen und zn pachten und Statioushänser auf denselben zu errichten; die Wahlgesetze von Harfoid Co. zu amendiren; die Kohlenbergwerke in Alle gany- und Garrctt County zu reguliren; den Verkauf der Staatsheuwaage in Baltimore zu die Hölcrgeschäftein Washing Co. zu coiizeffumiren - die Stadt Baltimore zu ermächtigen, das Eigenthum der„Westtrn- Maryland - Bahn - Comp." zu kaufen; die Stadt zu ermächtigen, Aktien der „Washinq tou-Poiut-Lookout Bahn" zu zeichnen; einen öffentlichen Noiar für Garrett County zu er nennen. A n po li s, den 2. April. Senat. St. Zoyn s Kollege. Der Vorsitzende legte dem Senate Zuschrif ten von William Howard, Sekretär des Visi tatoren - Collegiums, und dem Gouverneur des St. John's - College vor; dieselben er streckten sich in Gemäßheit einer Weisung des Senats auf den Stand der Finanz - Angele genheiten der Anstalt während der Amtsver wallung des Pastors C. K. Nelson und wur den dem Finanz Comite überwiesen. Darnach bclief sich die Schuld bei Lieferanten vonßor räthe für die Anstalt während des Dr. Ncl son'schcn Regimes auf 750, woiür eine Hypothek auf's Grundstück gegeben worden. Bom Unterhause langten dessen Bills in großer Anzahl, sowie mehrere von ihm passirte ScnatSbills an; die Ersteren wurden zum ersten Male gelesen und den zuständigen Comite'n zum Referate über wiesen. Unter den Letzteren befand sich die Bill über die Auktionatoren in Baltimore- County, der das Unterhaus ein Amendement angehängt hatte, welches die EonzesfionS-Ge bühr aus K5O verringert; der Senat trat dem selben bei und paftirte feine amcndirte Bill nochmals. Zu den vom Unterhause amen dirten Senatsbills gehörte ferner die Bill, welche den Mayor und Stadtrath von Balti more ermächtigt, den Bürgern der Stadt die Frage der Subscribirung von §250,000 für die „Washington City-Point Lonkouter Eisen- Bahn" am Stimmkasten vorzulegen. Das Unterhaus hat ihr das Amendement beige fügt, daß die Baltimorer Bürgerschaft zu - gleicher Zeit über eine ebenso hohe Sudscrip tivn für die „Südliche Maryländer Eisen- Bahn" abstimmen soll. Der Senat nahm das Amendement in den Kauf und die so amendirtc Bill nochmals an. Tie Sievrnüc - Bili des Unterhause Sic stand zunächst auf der besonderen Tagesordnung und ging mit 18 gegen 5 Stimmen durch. Mit stimmten die HH. Carroll, Aydclotte, Blake, Bremer, Bil lingslcy, Crawford, Davis, Denson, FieldS, Gelty, Knight, Mndd, Phelps, Stevens, Spencer, Suit und Duck; mit „Nein" die HH. Claggctt, Carle, Lloyd, McCulloh und Zweite Lesung von Hausbill. Hypothekarische Verkäufe betreffend (mit! Amendements); die „Miryländcr Canal- Compagnic" zu incorporircn; ditto den Ort Vienna; für Reinigung und Durchlüftung des Kapitals 816,000 zu bewilligen. Tie Krwcitcrung des Baltimorer Weichbildes. Man nahm nun die Unterhansbill zur Er weiterung des Weichbildes der Stadt Balti more wieder vor. Hr. Davis stellte das Amendement, daß ein von den Commissären von Baltimore-County und zwei vom Mayor und Stadtrathe von Baltimore ernannte Commissäre die genauen Grenzen des zu annektircndcn Gebietes ver messen und abstecken: der Senat nahm den Zusatz an. Hr. Stevens' Antrag, diese Abstimmung wieder in Erwägung zu ziehen, fand An nahme. Ter Antragsteller bemerkte, der allci nige Zweck und die Wirkung des Amende ments würden in der Vereitelung der ganzen Maßregel bestehen; die Vermessung und Ab sieckung wären vor dem zur Wahl festgesetzten Tage unmöglich. Hr. Davis entgegnete, Baltimore - County sollte, wenn diese Grenzen abgesteckt werden, dabei vertreten sein. Wie die Bill jetzt laute, se, für Vertretung des Counrys keine Vorkehr getroffen; wie sollte das Eounty dann amt lich erfahre, wo seine Grenze sich befindet? wie seine Bewohner es wissen, wo sie das Stadtgebiet betreten? Das Amendement ging durch. D'ranf beantragte Hr. Stevens als weite res Amendement, daß eine Mehrheit der drei Commissäre nach Benachrichtigung aller die Vermessung und Absteckung vornehme. Dies ward angenommen; desgleichen das weitere Davis'sche Amendement, daß die drei Com missäre H 5 Diäten jeder bekommen, und die Stadt die Vermessungs-Kosten tragen soll. Hr. Davis unterbreitete einen neuen Ab schnitt, daß die in der jetzigen Sitzung der Gesetzgebung erlassenen Gesetze: zur Fuudirung der schwebenden Schuld von Balrimorc-County im Betrage von höchstens 82,000,000; zum Ausgeben von weiteren Obligationen in Höhe von tz 1,500,000 für die Correktion von Jones' Fällen; Zum Ausgeben von Obligationen in Höhe von höchstens H 5,000,000 für eine permanente Wasserleitung aus dem Gunpowdcr nach der der Bürgerschaft Baltimore's erst nach Ent scheidung der Anncttir - Frage am Stimm kasten unterbreitet werden; spricht man sich zu Gunsten der Ännekliruug aus, dann sollen obige drei Gesetze den in dem annektirten Re viere wohnenden Stimuigebern zu gleicher Zeit mir den jetzigen Wählern der Stadt zur Entscheidung vorgelegt werden. Dieses Amendement fiel durch. Tie Bestimmung des 8. Abjchnittes, „daß das annektirte Gebnt bis zur nächstenSitzung der Gesetzgebung demselben Congreßbezirkc oder-bezirken angehören soll, als jetzi," wurde durch Streichung der Worte: „bis zur nächsten Sitzung der Gesetzgebung" amendirt, weil nur durch Congreß - Erlaß eine Umänderung von Congreßbczirkcn möglich ist. Hr. Davis, der noch immer nicht zur Ruhe gekommen, wollte den . Abschnitt mit der ganzen Bestimmung über die Grundeigen thums-Abschätzung für städtische Besteuerung gestrichen wissen und ritt für sein desfallsigeS Amendemenl eine ganze Stunde in's Treffen; die von der Bill vorgesehene Besteuerung sei verfassungswidrig und nicht gleichförmig. Der Redner führte als Stützen seiner Be Häuptling eine Anzahl Gewährsmänner an. Troy der gewalligen Anstrengungen des Hrn. Davis, fem Kind über Wasser zu halten, ließ der Senat mit 2 (HH. Davis und Billings ley) gegen 17 Stimmen das Amendement sinlcn. Ohne dadurch entmuthigt zu werden, rückte Hr. Davis sogleich mit einem anderen 'Amen dement heraus, einem neuen Abschnitte, der Jeden, welcher bei der von der Bill angeord neten Wahl einen slimmgcber besticht oder zn bestechen versucht, mit Geld- und Gefäng nißfirase belegt. Hr. Stevens warf ganz richtig ein, daß sür Bestrafung gesetzwidrigen Stimmens bereits im allgemeinen Wahlgesetze gesorgt sei, was dieses Amendement ganz überflüssig mache. Hr. Davis erhob sich zn längerer Entgeg nung; nehme man das Amendement nicht an, so werde es an dein Wahllage Blutvergießen geben; der neue Abschnitt schütze gegenßetrug; falle er durch, so möge man ihn sür die Fol gen an Wahltage nicht verantwortlich machen. Während Hr. Davis noch im besten Rede flüsse war, verstand sich Hr. Stevens zur Ae cepriruiig des 'Amendements, das der Senat dann ebenfalls annahm. Hr. Davis verlangte Streichung des 7. Avschnitles über die „Magistrats - Personen" dem Anschluß Gebiete; die Verfassung kenne keinen Beamten unter diesem Namen. Der 'Abschnitt wurde demgemäß gestrichen, und an seine Stelle trat ein Amendement, das den Gouverneur ermächiigt, mit Zurathe zichuilg und Einwilligung des SenaieS einen Friedensrichter für jede durch diese Bill errich tele Ward zu ernennen. Runmchr spielte der unermüdliche Hr. Da vis seinen Haupttrumps gegen die von ihm mit löditlchem Hasse verfolgte Bill aus und trug ans Streichung der Erlassu-igs-Klausel. d. h. indirekt ans Verwerfung der Bill an und sprach bis nach 3 Uhr für seinen Antrag, welchen er, sich eines Besseren besinnend, schließlich wieder zurückzog, um als Amende ment eine ganz neue Bill, welche ganz Bal timorc-Couiity der Stadl einverleibt haben will, zn unterbreiten und darüber eine längere Harangue loszulassen. Es war inzwischen 35 Minuten nach 3 Uhr geworden; im Saale langweilten sich nur noch sieben Senatoren und der Vorsitzende, indeß die Sitze hinter den Senatorensesseln sich zum ersten Male während der ganzen Sitzung total geleert hatten. Als er sah, was er angestiftet hatte, erklärte Hr. Davis 20 Minuten vor 4 Uhr, er könne unmöglich zu leeren Bänken sprechen, und be antragte namentliche Ausrufung der Senato ren. Dem 'Antrage ward Folge geleistet; zehn Ausgerufene anlworlettn, worauf der Quästor die Abwesenden zusammentrommeln mußte. In seiner Abwesenheit sah sich Hr. Brcwer zu der impertinenten Frage veranlaßt, wie lange man hier noch ausgehalten Wersen solle? Dabei rief er: „Wenn Das nicht Partei gängern ist, möchte ich wissen, was es sonst ist!" Ter Präsident erklärte, man könne nur die Rückkehr des nach den Abwesenden auSge laiidten Onäsiors erwarten. Hr. Bremer: „Während wir hier sind, be findet sich Hr. Davis d'raußen und nimmt sein Mittagsmahl zu sich." Mit des Quästors Rückkunft stellte sich auch eine beschlußfähige Mitglieder-Anzahl ein. Hr. Davis fuhr dann in feiner Rede fort. Es wurde 4 Uhr, und er sah sich genöthigt, noch einmal den Namensaufruf zu verlangen, und hielt zu sprechen inne. 20 Minuten nach 4 Uhr ward vcr Namensaufruf suspendirt; Hr. Davis hob feine Rede wiev-r an, indeß die meisten Senatoren im Vorzimmer um hersaßen, sich bei einer duftendeiiHavaniiaiiii tcrhielteii, aber immer bei'm nächsten Na mensaufruf im Saale zu erscheinen ans dem Sprunge waren. Mittlerweile verweilte Hr. Davis bei Re miniscenzen und persönlichen Erlebnissen im Orte Davißville und unterhielt das Rcstchen von Zuhörern eine halbe Stunde lang mit interessanten Begebnissen Betreffs dieses rei zenden Dorfes. 17 Minuten vor sUhr lausch ten nur noch 6 Senatoren dein Honigseime seiner Beredtsamkeit. Hr. Stevens drang jetzt auf NamenSauf ruf, in Folge dessen die weiteren Verhandln! gen sogleich ruhten, und Hr. Davis bis 25 Minuten nach 5 Uhr zu sprechen fortfuhr. Die Abstimmung über sein neuestes Amen' dement, eine neue Bill, ergab I Stimme (Hr- Davis) dafür, 2k dagegen! Wiederum ließ Hr. Davisein Amendement vom Stapel, das den 9. Abschnitt bilden sollte und wornach die Gesetze Maryland'S über Bestechung auf die von der Bill angeord netcn Wab! Anwendnng finden sollen. Es ward ebenfalls niedcrgestimmt. Hr. Duck, dem gleich seinen Collegcn der Geduldsfaden gerissen war, wandte sich mit dem Ersuchen, den Senat derNothwendigkeit, extreme Maßregeln zu ergreifen, um eine Ab stimmung zu forciren, zu entheben, an Hrn. Davis, der sich doch jetzt von der Stiniinung des Senats überzeugt haben müsse. Hr. Williams beantragte, daß Z 6 Uhr die Bill zur Abstimmung gelange. Ter Präsident erklärte den Antrag für au ßer Ordnung und kündigte an, nur die Frage über die Abstimmung über die Bill könne ge stellt werden. Ohne sich irre machen zu lassen, ergriff Hr. Davis auf's Neue das Wort; das Wesen und die Bedeutung der Bill habe er noch garnicht berührt, sondern nur die cinschlaqendenßechts. und Bersassungspunktt theilweise erörtert. Nachdem Hr. Davis fast ununterbrochen von Hl Uhr an seiner Rede freien Laus ge gönnt, trat er Abends 47 Uhr r dem Per- tagungs Antrage zurück und der Senat ver- Uh üblich mit leichtem Herzen bis 3 ... <?in IN ee-nnts - Fabrikant. Wahrend des ganzen fünfstündigen Vor trages des Hrn. Davis saß Hr. Georg H. Carman dicht hinter ihm, mit der Emsigkeit einer Biene Amendements zurechtstutzend, um sobald eines todt gemacht worden, ein neues wieder durch Hrn. Davis osserircn zu lassen. Abendsitz nng. Um 8 Uhr Abends trat der Senat mit 18 Mitgliedern wieder zusammen. Annahme der Bill zur Erweiterung de Bal timorer Stadtgebietes mit 2 t gegen t (Hr. Davis). Ueber die zuerst vorzunehmenden Geschäfte setzte es erhebliche Plänkeleien. Hr- Stevens unterbreitete eine Ordre, daß die Abstimmung über die endgültige Annahme der Bill für Erweiterung des Baltimorer Stadtweichbildes nni 0 Uhr vorgenommen werde. Hr. Tavis sagte, als der Senat sich vcr l ragte, habe er (D.) das Wort gehabt und sei ' c nur dem Vertagungs-Antrage gewichen: folg- i lich stehe ihm jetzt noch das Wort zu. s so verstand aber der Vorsitzende die Sache ! nicht; der Vcrtagungs-Antrag sei nach Ss pendirung eines Namensaufrufes des Sc , nats gestellt worden. Hr. Duck erklärte, nach einer Senars-Ordrc das gestern Abend unerledigt gebliebene Geschäft heute Abend zuerst an der Reihe. Der Präsident stimmte Dem bei; sonach wa ren die Bills zur dritten Lesung vorzuneh men. Hr. Williams beantragte Ausschub der regelmäßigen Geschäftsordnung bis 51c> llhr. Hr. Davis yrolcstirle dagegen, wie gegen Alles, was wie eine Drohung, die Debatte zu knebeln, aussehe. Ter Williams'schc Antrag drang durch. Doch nahm man nach mehreren Reden und Gegenreden die Bill zur Erweiterung des Weichbildes von Baltimore vor. Hr. Davis ging iu's Einzelne ein, nm zu zeigen, das Stadtgebiet bedürfe keiner Ver größerung; es umfasse bei noch nicht 300,000 Seelen 12 Quadralmeilen, mährend London Mit K Millionen nur etwa 30Qnadratinc>Ien groß sei. 410 llhr war Hrn. Davis' Redclust gestillt und die Bill passirte mit 21 gegen i (feine eigene) Stimme. Den ganzen Abend hindurch waren die Lobbies undGallerie dicht gefüllt; auch meh rere Damen waren anwesend. Unterhaus. Die Hausbill, welche den Verkauf eine Theiles von dem Grundstücke der Staais- Viehwaage erlaubt, wurde angenommen. Später wurde ein Versuch gemacht, cincWie derbcrathung der Bill durchzusetzen. Die Gegner der Bill (die HH. McColgan, Joyce, McCoSkcr und Henkle) machten geltend, daß das betreffende Grundstück zum Tränken des Viehes unbedingt nöthig sei; daß dagegen der Verkauf dem Staate wenig oder gar Nichts einbringe. Hr. Turner und Hr. Fen ton, welche die Bill einbrachten, sagten, daß das Eigenthum von keinem Werthe für den Staat sei, aber durch Privatpersonen nützlich verwendet werden könne. Das Vieh könne nie dort getränkt werden, weil das Wasser zu schmutzig fei. Ter Antrag wurde verwor sen. Die allgemeine Berwilligungsbill für die Staatsausgaben des Jahres 1373 wurde so dann ausgenommen und passirte mit L 5 gc gen 2 Stimmen. Hr. Merryman vom Ackerbau-Comite be richtete günstig über die Senatsbill, alle Hunde im Staate zu besteuern. Die Senals-Bill, der physikalischen Fakul tät der Universität von Maryland eine Geld summe zu verwilligen, um dieselbe in den Stand zu setzen, ein Hospital zu errichten; ferner die Bill, dem „College of Physicians undSurgeons" eine Verwillignng zu machen, und die Bill, dem israelitischen Hospitale in Baltimore eincnZuschuß zu verwilligen, wur den ungünstig von demComite für Mittel und Wege emberichtet und die Bills wurden dem i Berichte untergeschoben. (Dieselben haben > demnach Aussicht auf Annahme.) Das Wörtchen ~wcUi' >' er Ttaats- Hr. Koons verlangte eine Suspension der Regeln, um folgenden gemeinschaftlichen Be schlug zu beantragen: „Zudem durch die Constitution der Ver. Staaten, welche als das Fundamental-Gesetz des Landes an.csehen wird und deshalb auch das höchste Gesetz dieses Staates ist, ungeach tet etwaiger widerstreitender Verfügungen uii serer Staatsverfassung, das Stimmrecht den Farbigen übertragen worden ist, deshalb sei beschlossen. daß die Beibehaltung des Wörtchens „weiß" in der Verfassung dieses Staates tadcliiswcrth ist und gegen die Con stitution des Landes und den Geist des Jahr hunderts verstößt." Dieser Antrag führte zu einer hitzigen De batte; Antrag folgte auf Antrag. Ter Sprc chcr entschied, daß der Beschluß dem Hause vorliege und die Frage sei, ob derselbe an das Comite über die Negerbevölkerung verwiesen werden solle. Hr. KoonS appellirtc der Beschluß ging schließlich vor da?Jusliz-Co mite. ~Local cption"-Matzregel abstimmen zu lassen, wurde ungünstig be richtet, und der Bericht wurde angenommen. Tie Hansbill, den Charfrcitag zu einem gesetzlichen Feiertage zu machen, wurde angc noinmen. Ferner die Hausbill im Betreff von Be schlagnahmc der Löhne von Nichleinwohnern. Ferner die Bill, die „Baltimore Towson town- Dulany Vallcy-Bahn" zn incorpori ren. Die Hausbill, welche den Polizei-Com missäreu vonßaltimorc gestaltet, einen Schre iber für das Marschalls Büreau zu ernennen, wurde angenommen. Abendsitznn g. Die HauSbill, welche eine Abschätzung in Baltimore gestattet, wcnnimmer der Mayor und Stadtrath es für geboten erachtet, wurde ! vom Senate zurückgeschickt, aber die ainen dirte Bill verworfen. Das Votum wurde wieder in Berathung gezogen. Folgende Hausbills wurocn angenommen: die Stadt Baltimore zn ermächtigen, Aktien i der „Baltimore - Drum Pointer Bahn" zu zeichnen. Folgende Senatshills wurden angenom men: den Freibrief der „Sparbauk von An napolis" zu amendiren. Der ungünstige Bericht über die Hausbill, den Quacksalbern das Handwerk zu legen, welcher gestern angenommen wurde, ward wieder berathen und die Bill wurde dem Be richte substituirt. Beamten-Ernennungen des Gou verneurs vom Senate bestätigt. Gestern Abend bestätigte der Senat der Ge setzgebung in geheimer Sitzung folgende ihm vom Gouverneur Übersandte Ernennungen: für des Gouverneurs Stab. Andrew G. Ehapman von Charles County General-Inspektor: Ferdinand C. Latrobe General Audltenr; Andrew I. Pennington General-Quartiermeister; Gilmor Pieredith Gcneral-Eommissär; Wm. H. Grimcs von Washington - County General - Stabsarzt; Georg S. Brown aus Baltimore General- Zahlmeister; Edmund L. F. Hardcassle aus Talbot-Couiity Genie-Chef; Thomas W. Campbell von Batrimore Chef des Geschütz wefens; John F. Lee aus Prince George's County Cavallerie-Chef; James Howard Är tillerie-Chef. Ueber den zum Stabschef des General-Ad jutanten Ernannten wurde keine Verfügung getroffen. Staals-Sanit ä t S-C o minisfion. Die Doktoren Nathan R. Smith, Charles W. Chancellor und Ed. Lloyd Howard von Baltimore, Henry H. Mitchell von Eeeil- und I. Robert Ward von Ballimore-Eouiity. Fi fch er ei-E om m iff l on. I. B. Ferguson von Baltimore und Phi lipp W. Doivns von Carolinc-Couniy. voinmwsio ers ot' IN-äs für Maryland Thomas H. Hunt von Chicago und I. M. Williamson von Philadelphia mit dem Wohn orte in genannten Städten. Mehrere Friedensrichter wurden zuletzt bestätigt. Ter neue General-Adjutant. Annapolis, 1. April! Groome hat heute Frank Bond aus Anne Arundel-Couiity zum General-Adjutanten der Miliz ernannt. Stadt Baltimore. Gin scycuSwcrthes Berkaufslokal au der West-Baltimorestraffe. Herr Hugh sisson, der Eigenthümer der Dampf-Marmorwerke an der Ecke der North und Monumentstraßc, hat das Rinchart'sche Gebäude Nr. 140, Wcst-Baltimorestraße, ge miethet und dasselbe zu einem Verkaufslokale eingerichtet, wie es, eleganter und prächtiger ausgestattet, kaum in Baltimore gefunden werden kann. Wenn man von der Straße m dasselbe eintritt, so befindet mair sich in einem verhält,,ißmäßig schmalen Raume, an dessenSeftenKaminsimse, Platten sür Möbel, Pfeiler für Begräbnißplätze :c., sämmtlich aus Marmor ausgeführt, in bunter Auswahl allsgestelU sind. In der Mitte erblickt man kostbare Statuen, die in wahrhast künstleri scher Weife geschaffen, einen wohlthuenden Eindruck auf den Besucher machen. Wenn man den betreffenden Raum durchschritten, gelangt man in einen quadrntförmigen Saal, welcher an eine Kuust-Gallcric erinnert. Herr liche Monumente und Grabdcnkstciue stehen rings an den Wänden, und die dnnkelrothe Farbe der Letzteren contraslirt äußerst vor theilhaft mit dem blendend weißen Marmor. Vier lebensgroße weibliche Statuen verleihen dem Saale einen besonderen Reiz. Tie Aus führung der Gesichter, die cmporgcstreckten Hände, de iFalteuwurf der Gewänder alles Dies ist so meisterhaft, daß man nicht lange darüber in Zweifel bleibt, daß in den Werk stätten des Hrn. Sisson nicht nur geschickte Arbeiter, sondern auch Künstler zn finden sind. Rund um den Saal läuft eine kleine reich verzierte Gallerte, von welcher man die im Saale aufgestellten Statuen und Monumente in einem günstigeren Lichte sieht, als vom Verkausslokalc ans. Das zweite Stockwerk ist mit Kaminsimsen aeiüllt Di Letzteren sind aus den verschiedenartigsten Marmorar ten angefertigt, und es ist höchst interessant, diese Arten in Augenschein zu nehmen und Vergleiche zwischen denselben anzustellen. Ne ue' dem schillernden weißen Marmor von Carrara erblickt man die schwarzen Marmor- Arten, die Hr. Siffon aus Deutschland und Egypten importirl. Auch der französische und belgiichc Marmor ist ausgestellt, aber in reich ster Auswahl sind die amerikanischen Arten vertreten. Der Marmor, welchen Carroll- Connry in großen Quantitäten liefert, steht au Güte nicht hinler dem zurück, welcher in den Marmorbrüchcii von Tcnnessee gefunden wird, und auch mit allen übrigen Marmor- Arten vermag der Maryläuder kühn einen Vergleich auszuhalten. Hr. Hugh Sision ist unstreitig der beste Marmorkenner Baltimo re'S. Fast ganz Europa hat er durchreis't, um die Marmorbrüche jenes Erdtheils kennen zu lernen, und die Brüche bei Carrara sind ihm gerade so gut bekannt, wie die Brüche unseres eigenen Staates. Daß er gegenwär rig ganze Schisssladungen der edlen Stein alt. welche er in seinen Werkstätten verarbei tet, von Europa importirl, haben unsere Le ser bereits wiederholt aus den Lokalspalten dieses Blattes ersehen. Heute ist Charfreilag, der Erinne rungslag der Kreuzigung des Weltheilandes. Die ganze Christenheit, protestantisch, wie ka tholisch, wie sehr auch die Ansichten in Glau bcnSsachen sonst auseinander gehen, stimmt in der ernsten Feier, welche den Todestag des Erlösers in Erinnerung bringt, überein, wes halb auch in allen christlichen Ländern derselbe als geborener Festtag betrachtet w.rd. Tie Einführung des CharfrcitagS ist weit älter, als die des Gründonnerstags, und stammt schon ans dem ersten Jahrhunderte, und ob gleich die Reformation 1400 Jahre später viele Festtage modifizirtc, so blieb doch der Rang dieses Tages un Kirchcnkalcnder unver ändert. In der katholischen Kirche wird beule keine Messe gelesen, keine Musik, kein Glocken klang ertönen ; die Altäre sind schwarz drapirt, und der Andächtige betritt nur den Tempel, um ein stilles Gebet zu verrichten. Abends wird in allen Kirchen das Klagelied Jercmiä (l' nxl.i-m), wie am Gründonnerstage gesun gen, und es trägt eine jede Andachrsübung einen ernsten Charakter. Gestern Nachmittag bis in den Abend hinein waren viele Kirchen zahlreich besucht. Dcr Dampscr „Edgar Stewart," welcher vor einigen Wochen von dem Gene neralanwaltc der Per. Staaten mit Beschlag belegt wurde, wird bis zum Juni - Termine des Bundesbezirks - Gerichts unter Aussicht des BundeSmarschalls Goldövorough verblei ben. Die Anklage, welche vorliegt, ist die, daß der Dampfer die Navigations-Gesctze dcr Vcr. Staaten übertreten hat. Falls die An klage aufrecht gehalten und richtig befunden werden sollte, wird der Dampfer von der Bundesregierung confiSzirt werden. Man glaubt jedoch allgemein, daß Hr. Butcher, welcher sich für den rechtmäßigen Eigenthü mer des Dampfers ausgicbt, im Stande sein wird, die von dem ipanischen Gesandten Admiral Polo erhobene Anklage zu widerle gen. Rasche Fahrt eines deutschen Segelschiffes. Laut Kabelnachricht erreichte am Mittwoch der von hier abgesegelte deutsche Dreimaster „Sirius," Capi. Möl ler, nach einer nur 20-rägigen Fahrt Bremen. Patente erhielten am Dienstage folgende Personen vom Patentanitc in Washington ausgestellt: James H. Oliver in Baltimore auf einen hölzernen Schnhnagel; Roberl Ty son in Baltimore auf eine Vorrichtung zum Heben und 'Niederlassen von Propellern; John W. Down in Baltimore auf eine stell bar: Treifuß-llnterlaae; Wm. I. Cochran in Baltimore aus ein" Waggonrid; Marie schrote, Verwalterin des I. H. Schrote''chen Nachlasses in Baltimore, auf eine Maschine zum Tcigkncten: Rudolph Heinz in Wash ington, D. C., auf eine Sägefeilmaschine. Eine C o n ven ti on der Ackerbauer unseres Staates wird am 9. April in Balti more stattfinden. Fast jeder landwirthschaft lichc Verein wird durch Delegaten in ocr Con vention verrieten sein. Die „Staats Acker bau-Gesellschaft," welche die Angelegenheit in'S Leben gerufen, hat noch nicht bestimmt, wo die Convention abgehalten werden soll. Wahrscheinlich wird man die „Concordia" oder „Ford's Opernhaus" wählen. Das „Baltimorer Co llegi um zur Untersuchung invalider Bundes soldateii" erwählte vorgestern Tr. A. W. Dodgc zum Präsidenten und Tr. W. H. Curry zum Sekretär. Am Mittwoch Abend hatten sich in Bcnson'S Halle in Woodverry über 200 Arbeiter ver sammelt, um die Situation zn erwägen und aus Samstag Abend eine Versammlung an zusagen, in welcher man sich über Mittel be rathen wird, wie die Arbeitslosen zu unter stützen seien. ES wurde ein Fünfer-Comite ernannt, welches sich mit anderen Fabriken in Verbindung setzen und versuchen soll, Be schäftigung sür Diejenigen zu finden, welche in den „Druid-Spinnereien" arbeiteten. Tie jevt geschlossenen Fabriken beschäftigten im Ganzen 425 Arbeiter, davon waren 350 Mäd chen, 50 Knaben und 25 Männer. Tie Zahl der noch nicht 16 Jahre alten Knaben und Mädchen bclicf sich aus 135. Bis vorgestern Abend waren noch von keiner Seite Por schläge zur Beilegung der Differenzen gemacht worden. Der Eisenba hnkrlcg. Dem Ver nehmen nach sott der Eisenbähnkrieg, welcher während der lebten drei Monate zwischen der „Baltimore-Ohio-" und der „Pcniisylvanier Centralbahn" geführt wurde, ein Ende er reicht haben. Ter Krieg entstand bekanntlich infolge der Weigerung der „Pcniisylvanier Central Bahn-Comyaguic" die Waggons der „Baltimore Ohio-Bahn" über die New Jer sey Abtheilung der Peunsylvanier Bahn von Philadelphia nach New - t'jork zu befördern. Tie Angelegenheit soll jetzt geschlichtet sein und in wenigen Tagen werden vic Durchzüge der „Baltimore-Ohio Bahn" wieder über das Geleise der Peunsylvanier Bahn laufen. Spekulanten in Philadelphia uno Baltimore sollen bereits Fahrbillelc von Baltimore nach dem Norden, die gegenwärtig noch zu niedri gen Preisen verkamt werden, in großer Men ge an sich gehrachi haben, um dieselben, da die Preise in nächster Zeit voraussichtlich stei gen werden, mit Gewinn zu veräußern. Noch 8V Z eug cn! Gestern florirten immer noch im BnndesbezirkS - Gerichte die Prozesse gegen Thomas Williams, Peter Scheminaiil und James Ellison, Wahlrich ter, und Thomas C. Boone, stimmregistra. Tor für den dritten Wahlbezirk von Anne Arnndel-Coiiiity, nnter den Anklagen, bei der letzten Staatswahl im Herbste mehr, denn 150 schwarze Bürger ihrer Stimmen beraubt, deren Wahlzettel versteckt und dafür über 150 andere in den Stimmkasten gesteckr zu haben. Die Zahl der gestern sich auf dcin Zeugeustande produzireiidcn schwarzen war 34, sodaß die Gesammizahl der bis jetzt Verhörten 221 be trägt, aus deren 'Aussagen sich .ergibt, daß 218 in genanntem Wahlbezirke den radikalen Zettel abgegeben haben wollen. Es sind noch 8 Zeugen vorgeladen; die Prozesse wurden, weil Richter Giles in Abwesenheit des Rich ters Bond, der im Süden einen Gcrichts- Tcrmin abhält, inzwischen die Verhandlungen des BundeskreiS-Geiichtes leiten muß, bis Montag, den 4. Mai, verschoben. Tödtliche Ansteckung eines Deutschen durch ein Pscrd. Chri stoph Hubcr, ein 43-jährizer Deutscher, wel cher in den Ställen der „Hall-Springser Pfer debrhn-Conipaglitt" als Stallknecht angestellt war, wurde von einem Pferde, das mit der Druse (J-'iuttre) behaftet war, vor 14 Tagen angesteckt und starb am Mittwoch Abend in seiner Wohnung, 'Nr. 515, Harford-Avenne. Er hinterläßt eine Frau und vier Kinder. Ter Stalllntschcr Washington Boslay liegt eben falls erlrankt darnieder. Augenblicklich sind in den Ställen der genannten Compagnie sechs Pferde mit der Krankheit bchaftst. Berichte aus dem Innern des Staates. (Brand.) Am Montag Nachmittag wurde das Wohnhaus und zwei Scheunen auf der Farm der Frau Anna Guisbert in Frcderick Conuly durch Feuer zerstört. Man vermuthet, daß in diesem Falle eine Brand stifluiig zu Grunde liegt. (Massenversammlung in Hagerslown.) Tie Demokraten in Hagerslown, Washing ton-Counly, hielten am Montage eine Massen versammlung ab und nomiiiirien Dr. C. E. S. McKee als Candidat sür das Mayors- Amt. (Feuer in Garctt Connth.) Am Dienst ! rage voriger Woche gericth die Telcgraphen > Office in Altamour, Garrctt-County. in Brand und wurde von den Flammen total eingeäschert. Ein mit Hol; und Kohlen ge füllter, an die Office stoßender Schuppen brannte gleichfalls ab. (Erhöhung der Löhne.) Die „Bolti more Ohio-Bahii-Compagnie" hat angekün digt, daß sie nach dem i. April die Löhne sämmtlicher Arbeiter, welche sie in ihren Walz merken zuCumberland.Allcgany-County, be schäftigt, um in Prozent, resp, wieder auf den allen Satz, erhöhen wird. (Starb im Gefängnisse.) I. W. Web ster von Deal's Island, Someriet-County, wurde kürzlich i<erhaftet, weil er das Spiri. tnosen Gesetz ür Tangier's Distrikt übertre ten. Er wurde um §2O und Kosten gestraft und auf fünf Tage in's Gefängniß gesteckt, wo er am dritten Tage plötzlich starb. In Harsord-Coulity hat sich ein neuer Farmer-Club gegründet. Die Beamten des selben sind: C. W. Haviland, Präsident; I. Pai-ry, Vicepräsident; H. lanneh, Sekretär; A. D. Wll'on, Schatzmeister. (Verurtheilt.) John Long wurde vor einigen Tagen ini Washington-County-Ge richte wegen Pferdediebstahls zu neun Jahren Zuchthausstrafe vcrurtheilt. (Ableben eines alten Teutschen.) Hr. Christian Ramsburg.ein alter deutscher Bür ger. starb am letzten Sonntage im9o.Lebc>lS lahre zu Middlctown, Fredcrick Counry. (Entsprungen.) Ein Neger, welcher unter der Anklage des Diebstahls im Gesang, nisse zu Elkton sag, entsprang kürzlich, als der Scherisi gerade im Begriffe stand, ihn nach dem Gerichte zubringen. BiS jetzt ist der Flüchtling noch nicht wieder festgenom men worden.