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30. Jahrgang. Die taatsgesetzqebung. Tie vtrw,iang er Ttaats-MtU). Als die allgemeine Berwilllgnngs-Bttl sür 1875 T'elegatenhauie unter rathuug war, kam es wegen des für die Mi- Ii; ausgesetzten Postens zu einer ziemlich eif rigen Debatte. Oberst Leonard, der sich schon früher als cm eifriger Gegner der Miliz ge zeigt hatte, beantragte abermals, die Bcrwil ligung von K2s,ocx> ans 510,000 zn redn;, ren und ließ dann folgendes schreiben des Obersten Jenkins verlesen: „Baltimore, den 27. Mär; 1874. Anden Achtb. I. W. Leonard. Geehrter Herr ! In den Verhandlungen des DclegatcnhanseS ha den Sie bei Gelegenheit der Debatte über die Miliz Bill Angaben geinacht, die ich nicht unerklärt lassen darf; wenn Sic deshalb sin den, daß meine Darstellung der Sache aus Wahrheit begründet iß, so möchte ich Sie bil ten, die geeignete Eorrctlion zu machen. Sie sagen, daß un Jahre 1868 der Staat die La gcrkostcn des 5. Regiments getragen hat nnd öaßTie, als Staals-Conlrolenr, damals An weisungen ans nahezu 520,000 für Zelte :e. unterzeichnet'haben. Im Jahre 1868 hat das 5. Regiment gar kein Feldlager bezogen, aber im lunl 1869 wurde das Regiment nach den Verfügungen des damals bestehenden Mili?- GeseyeS in s Lager beordert. Die Kosten je ne Lagcrlebens beliesen sich auf H 4320, und aus Rechnung derselben erhielt ich am 3. Au guft 1869 eine Anweisung auf 53600; der Rest der Summe wurde von den aktivenMit gliedmi des Regiments durch Beiträge ge deckt. Tie Kosten der Anschaffung von Zel ten :e. sind nicht meinem Regimente allein zuzuschreiben, indem damals Zelte für das Feldlager der ganzen StaatSmili; beschafft wurden. Diese Zelte sind noch alle vorhan den; dieselben sind in gutem Znstande und wurden von allen Regimentern gebraucht. Unser Lager aus Cap May im Juli 1870 ko stete 59000, wozu jedes Mitglied 520 bei steuerte und der Staat erlaubte uns am 15. Dezember 1870 einen Zuschuß von H 500; das ist Alles, was der Staat für unser „Dom iiicrvergnügen," wie Sic es nennen, ansge geben hat. Einige der Herren im Tclcgaten hause scheinen die Nothwendigkeit des Lager lebens gar nicht zu beachten. Die Feldlager sind keineswegs bloß Vergnügungs- nnd Er- Holmigs-Tou'ren, sondern Uebnngs-Lagcr, in denen solche Pflichten und Verrichtungen ge lehrt nnd praktisch betrieben werden, welche sich in dem Exerzier Saale nicht lernen las sen. Wc in man denn doch einmal die Miliz für nothwendig hält, dann sollte man sie auch ans einer geeigneien Basis erhalten. Von den H 300,000, welche unter GonvcrneurSwailit'S Verwaltung verwill,gt wurden, ist der größte Theil sür Bewaffnung nnd Eqnipirung ver ausgabt worden, und zwar hat man Organi sationen ausgerüstet, die längst aufgehört ha ben, zu cxistircn. Doch ich spreche nur für -nein eigenes Eommando, wenn ich sage, daß Alles, was wir von dem Staate erhalten ha ben, sich noch in unserer Kaserne befindet, mit Ausnahme von Dem, was durch den Ge brauch abgenutzt worden ist. Alle unsere Musketen sind in gutem Zustande; unsere Organisation hat beständig Exerziei-Uebun gen, unsere Berichte sind in der besten Orb nung, nnd wir glauben, daß ein Cvmman do, welches sich lo viel Mühe gegeben, unter den entmlithigendsteri Verhältnissen feine Or gamfalion ausrecht zn erhalten, die moralische lind wirksame Unterstützung der Gesetzgebung nnd des Publikums erhalten sollte. Mein Regiment hat sich zn den Kosten von S4O pro Mann kürzlich neue Uniformen gekauft, an Berdem zahlt jedes Mitglied jährlich Kl 3 in die allgemeine Kasse, um die lausenden Aus gaben zn decken, welche sehr bedeutend sind. Da ich seit Bildung des Regiments im Jahre 1867 dessen Schatzmeister bin, io kann ich meine Angaben beweisen, nnd ersncheTie, eine solche Erklärung vor der Gesetzgebung abzugeben, welche die Sache in's richtige Licht'stcllr." Hr. Leonard sagte, er habe sich in der Jah reszahl geirrt, anstatt 1868 habe er 1869 sa gen wollen; er habe sich seitdem aus den Bü chern über die richtigen und genauen Zahlen nuterrichtet. Seine Bücher zeigten folgende für die Miliz verausgabten Summen: tsqs.ö. August, jur Lehnung, Nationen 11. Lager s?,Sick IM 3. August, tür das Lagec des .!. Negi sür Mäntel. E . a.gzz 187?., 1. März, an Teolin ic Co., für Mäntel 7,coi) IS7Z, Lo. ?'6rc, an Tevicii iu Ca., N.-P., Mit Ausnahme der Summe von HMXw, welche das 3. Regiment gekostet, habe das 3. Regiment die ganze obige Summe, nämlich 527,459 erhalten; da sich die Zahlungen ans 3 Jahre erstreckten, so habe das Regiment pro Jahr H 3392 erhalten. Außerdem seien unter diesen Ausgaben KIy,SVB für Uebcrröcke und Ponipons und diese Kosten sollten sich nicht sobald wiederholen; deshalb feien Kickst) für die nächste zwei Jahre, oder K3ckckck pro Jahr, hinreichend genug. Ungeachtet dieser scharfen Opposition des Hrn. Leonard, wel cher noch durch Hrn. Koons feknndirt ivnrde, passirte die Perwillignng von K23,vck>. Tie Finanzen vcs„Zt. loi,'o vokiege." Infolge der Bemerkungen des Senators lieldö in der Mittwochs libuiig hat sich der Sekretär des Visitations Comite's vom „St. Zohn's College" veranlaßt gesehen, der Ge setzgebung einen Finanz-Bericht zu unterbrei ten. Hr. Harwood, der Sekretär, jagt in sei nein Berichte, daß er nicht viel über die Hg vothelen, welche aus dem Eigenthum der An stalt lasten, weiß, daß er dieselben nienials gesehen hat, sondern daß er nur im Allgcmci nen Aenntnlß von dem Vorhandensein dersel ben hat. Die Hypotheken wurden gemacht, ehe er Mitglied der Aussichtsbehörde wurde; dieselben lauten ansHt l,sii>>, welche Summe siir den Gebrauch des Colleges geborgt wurde. In Betreff der gemischten Ausgaben verweis! Hr. Harwood ans den Bericht des Gonv. Whyte. Dieser Bericht sagt, dasz TrMelion im Jahre 18K7— 8 zum Beaufsichtige' und Cnrator des Schul Vermögens ernannt wurde. Der Doktor führte nicht besonders Buch, son dcrn legte den Fond der Anstalt zu seinen Privatgeldern in die Bank und zog dann, bald für das Institut, bald für seinen Pn vatgebrauch, so daß im Laufe von fünf lah ren H?o,t)ov gezogen wurden und man seht nicht genau sägen kann, was mit dem Gelde angefangen wurde, da alle Belege fehlen. Die Visitaloren hauen bei dem Ausscheiden des Dr. Nelson noch eine Schuld von ?7>'>!iü vor gefunden, welche sie durch Aufnahme einer Anleihe zu decken gedenken. tsin stiprU-Zcherz. Nachdem das Haus am letzten Mittwoch seine Geschäfte erledigt hatte, schlug eins der längeren Mitglieder zu Ehren des Tages vor, sich mit den Gesetzgebern, welche bei demGon vernenr speisten/einen Witz zu machen. Es wurde ein Namensaufruf des Haii'cs beor Verl und der Quäslor des Hauses ausgesandl, die sehlenden Mitglieder zn holen. Dcr Be amte begab sich in die Wohnung des Gouver neurs, wo sein Erscheinen im Speisesaale allgemeine Entrüstung hervorrief; er berührte jedes Mitglied des Hauses mit seinem Stade, verschwand aber plötzlich und kehrte erst nach Aushebung der Tafel zurück, um die Herren in's Hans zu führen. Tic im Hanse gebtic benenMitglicder hatten sich selbst den sck'limm slen Aprilwitz gespielt, denn während der vier stündigen Abwesenheit des Beamten durste Niemand die Halle verlassen, und während dieGästc des Gouverneurs ungestört schmaus ten, saßen sie hungernd nnd warteten aus Er lösung. Zuchltzausftviifiinge und ihr Betragen. Das Justiz-Comite des Dclegatenhauses berichtete Donnerstag Morgen günstig über Tawson's Bill, um die Zuchthanssträflingc für gutes Betragen zu belohnen. Tie Bill verfügt, dass es die Pflicht der Zuchthaus- Direktoren sein ioll, täglich über das Beira gen der einzelnen träslinge Buch zn führen. Wenn ein Sträfling sich exemplarisch beträgt, so soll demselben für jeden Calenvcr - Monat solchen musterhaften Betragens ein Nachluss der Strafzeit von 5 Tagen pr. Monat gestal tet wirken. Jede Verletzung der Regeln aber soll alle früher verlangten Guthaben von Strasnachlässen verwirken. Nur Tie, welche für Lebenszeit verurtheill sind, haben von dem vorstehenden Gesetze keine Begünstigung zn erwarten. Tie Staat-TanttSt-<sommissiou.Z Die Bill über Einsetzung einer Staats Sanitäts Commission, welche zn Anfang der Woche noch sehr in der Schwebe stand, ist schliesslich doch angenommen worden. Der Gouverneur hat dieselbe prompt zum Gesetz erhoben und solgeudeHH. ernannt: Tr. Rath. R. Smith, Charles W. Chanccllor, E.Lloyd Howard von Baltimore, H. W. Mitchell von Cecil-Co. und I. R. Ward von Baltimore Connty. Ter Tunnel der ..BaUimore-Potomac- Bahn." T.e Bill zur Regnlirnng der Zollrateu für Benutzi.'ng des Tunnels der „Baliimore-Po tomac BayA," welche 5 Cts. pro Tonne nnd -' Cts. pro Passagier für die Strecke von einer Meile vorjcdreibt, gelangte Samstag im Se nate zur 3. Lesung. Senator Longwell von Earroll Connty hielt eine längere Rede, in welcher er eine kurze Geschich des Freibriefes gab, uiiicr welchem der Tunnel gebaut wurde; er sagte, daß damals die Freunde der „West lichen Maryländcr Eisenbahn" besonders be müht waren, der betreffenden Bahn jenen Freibrief zu verschaffen; natürlich in der Vor- aussctziing, daß man der Maryländer Bahn gestatten werde, denselben bei annehmbaren Roten zu benutzen. Der Tunnel kostete nun zufällig bedeutend mehr, als man Anfangs veranschlagt hatte; die „Baltimore-Potomae- Bahn" rechnete deshalb höhere Zollraten, als !in dem Freibrief festgesetzt war, indem die Compagnie die Interessen sür die Mehrkosten des Baues aus die Fahrpreise schlug. Der Redner machte geltend, daß die Ungerechtig keit dieser höheren Forderung augenscheinll'ch sei, indem der Tunnel dem riesigen Bahnnctze der „Pennsylvanier Bahn Comp." zu Gute komme, während die „Westl. Maryländcr Bahn" nur eine knrze Lokalbahn sei. Die Bill wurde mit 2l gegen 4 Stimmen ange nommen.—Die andere, aus beide Bahnen be zügliche Bill, welche verfügt, daß Eisenbah nen, welche eine gegenseitige Verbindung ha bcn, ihren Verbindimgsbahnen den Gebranch ihrer Schienen ans 5 Meilen zu billigen Ra ten gestatten müssen, wurde ebenfalls ange nommen. 'Auch dieses Gesetz wurde zu Gun sten der „Westl. Maryländer Bahn" gemacht; indem dieser die Bennvung der Bahnstrecke ans der „Nördl. Eentralbahn" zwischen dem Tunnel der „Baltimore Polomac-Bahn" und der „Union-Eisenbahn" gesichert wird. Beide Gesetze werden wahrscheinlich Anlaß zn Pro zessen geben, indem die Constitntionalität der selben angezweifelt wird. Tic Spirituoicu-Lizcns-BiN. Unsere Voraussetzung, daß Maryland in dem Teinperenzwirbelsturme, der zur Zeit durch das Land fegt, fest wie ein Fels stehen werde, hat sich bestätig!. Nachdem vor eini gen Wochen der Versuch, den Staat unter den I Bann der „Loeal Option" zu bringen, sieg > reich abgeschlagen worden ist, hat man jetzt auch dem Versuche, das Erlangen von Lizen sen zn erschweren, ein ähnliches Schicksal be eitei. Tie Spirittiosenlizens-Bill des Se nats, welche am Samstag im Delegatcnhauss znm zweiten Male in Ermangelung einer verfassungsmäßigen Majorität verworfen ivnrde, wäre thatsächlich weit schlimmer und drückender gewesen, als die „Local Option." Schon am letzten Donnerstag wäre die Bill nahezu gänzlich verworfen worden und nur mit einer winzigen Majorität gelang es, eine Wicdcrbcrathung des Votums zu beichließen. So versuchten denn die Freunde der Tempc renz-Allianz amSamstag abermals ihr Glück. Hr. WarkinS hielt eine lange Rede zur Unter stützung der Maßreget; er jagte, das Tempe renz - Element des Staates fordere dringend, daß Etwas von Seilen der Gesetzgebung zur Förderung ihrer Sache geschehe und die Herren würden eine schwere Verantwortlichkeit auf sich laden, wenn Nichts geschehe. Tie Mit glieder waicii aber augenscheinlich im Betreff ihrer Verantworilichkcit anderer Meinung. Das Hans organisirte sich als Plenar Comite, nm die Bill auf's Neue mit Amendements zn versehen. Die Temperenzler wiesen alle Versuche, die Bill zu amendiren, beharrlich zurück. Der anstößigste Zug der Bill war die sog. Entschädigung? Clcttisel; dieselbe besagte: „Das Gericht laiin von jeder Person, welche eine LizenS für den Verkauf von Spirituosen löst, Eantion und BccndS verlangen, welche von wenigstens zwei verantwortlichen Perso nen gesichert sein müssen, daß dieselbe allen bestehenden Gesetzen Genüge leisten will. Fer ner kann im Namen des Staates zum Besten irgend einer durch die von dem betreffenden Wirthe veriäustcn Spirituosen geschädigten Person oder znm Besten der Frau oder Kin der einer solchen Person gegen den gegebenen Bond nm Civil-Entschädigung geklagt wer den." Diese Elansel würde das Ädair-Gesetz in seiner schönsten Form in unseren Staat eingeschmuggelt haben. Die Gegner dcrßill, nnd zur Ehre der Betreffenden sei es gesagt, denn es waren auch Leute, wie Spre cher Hines, die HH. Gill und Loanc unter denselben, machten geltend, daß unter dieser Clause! es nur reichen und gewissenlosen Schnapsverkäusern gelingen würde, eine Li zenS, resp, die nothwendigenßürgen erlangen. Andere erklärten die betreffende Elansel sür das, woS sie tyat'ächlich ist, iienttich ungerecht nnd unsinnig. Dem Verkäufer wird verbo ten, an eine Person soviel Schnapps zu ver kaufen, daß sich dieselbe daran betrinken käun. Nun kann kein Wirth wissen, wie viel der be treffende Knude schon vorher getrunken hat, oder wie viel ein Mann vertragen kann; und mit dem Risiko der Entschädigung für alle möglichen Folgen würde eben gar kein Händ ler mehr im Stande gewesen sein, das Ge schäft zn betreiben. Betrügerei und Umge hung des Gesetzes würden eben allgemein ge worden sein. Ein Amendement, diesen an stößigen 'Abschnitt zu streichen, wurde mit 33 gegen 30 Stimmen verworfen. Die Tem perenzler forderten in ihrem Eiser die Vorkrage nnd die Abstimmung hatte folgendes Resul tat: Dafür stimm?en Merritt, Robinson, Bird, Hawkius, Seih, Balliant, Sudler, Eoulbourn, Dner, Hodson, Turner vonEecil, Davis, Thompson, Kemp, Prnitt, Merrill, Koons, Miller, Lamar, Nicodcmus, Annan, Graston, Riley, Dcuvson, Williams, Green field, Berrh, Grimcs, Stake, Elark, Watkins, Fletchall, Park, Braee, Vanderford, Maclin und Glotkelly—37. Dagcgc n—Hines (Sprecher), Bond, Col ton, Hentbe, Nntwell, Turner von Calvert, Keech, Bnchaiian, Merrynian, Banks, John son, Latchsord, Lee. Mc'Cosker, T. H. Hamil ton, Cooper, C. R.Hamilton, McWillicims, Stewart c.Stadt Baltimore), McAleese.Hart, MeEolgan, Joyce, Groh, Fcnton, Wier, Wack, Brown, Steward von Howard, Beds worth und West—3t Ta die Bill keine consiilutionelle Majori tät Hatto, so wurde sie abermals verworfen er klärt. Eine Anzahl Mitglieder verliessen ihre Sitze, iit.l das Stimmen zu umgehen; darun ter waren die HH. Gill und Locine von Bal timore, welche seiner Zeit für die „Local Op tion" stimmten.—Hier darf man wohl sagen: „Das haben mit ihrem Singen die Tempe renzweiber gethan." tri sonderbares Gesetz. Orenstierna's berühmtes Wort: „Ta siehst D.i mein Sohn, mit wie wenig Weisheit Gesetze gemacht werden" findet auch in gewis sem Grade ans unsere Gesetzgebung Anwen dung. In Eanon wird ein feuerfestes Ge wölbe constrnirt für' Aufbewahrung der Land register nnd anderer werthvoller Dokumente, lim ganz sicher zu gehen, wurde eine Bill im Hanse eingebracht, welche den Schreiber des Gerichtes von Easton anhalten soll, die betref fenden Dokumente, wenn sie nicht gebraucht werden, immer in den Gewölben zn halten. Der betreffende Beamte wird sogar angehal ten, Bürgschaft für die strikte Erfüllung die ser Borschrist zn geben. Nun machte aber der Reinschreiber des Hauses einen sonderba ren Fehler, indem er schrieb, die Bücher und Dokumente tollten beständig in dem Gewölbe auibewahrl werden, ausgenommen, wenn man sie nicht braucht. Ter Senat nahm die Bill in derlEile an. Wie die Sache jetzt steht, muss dcr chreiber desGc ! richt von Easton, wenn er eineAbschrisl machen will, d. h. wenn er die Dokumente braucht, ' mit denselben tu das Gewölbe kriechen, an- - sscrdem aber die Landregister ausserhalb des Gewölbes herumfahren lassen. Zum Glück - ist das Gewölbe noch gar nicht gebaut, nnd da auch gar keine Aussicht vorhanden ist, dass , dasselbe vor dem Zusammentreten der nach sten Gesetzgebung fertig werden wird, so hat ! sich dcr Gouverneur den Spaß gemacht, das sonderbare Gesetz zu unterzeichnen. Isin 4tmcndc:nct zu der Ztaats-Berfaffung. Die Bill, welche verfügt, die Staatsver sassung in Betreff der Verlegung von Crimi naliallen zn amendiren, ist in beiden Häusern dcr Gesetzgebung angenommen worden. Die Frage wnd deshalb demnächst der Bevölke rnng des Staates zur Abstimmung unterbrei tet werden. Bisher konnte jeder Eriminal fall aus Grund eines Assidavits von einem Gerichte vor das andere verlegt werden; künf tig hat der Antragsteller das betreffende Ge richt, vor welchem eine Verlegung verlangt wird, zn überzeugen, dass eine soiche Verle gung überhaupt nothwendig ist. Tos grotze Tiegel. Tas berühmte grosse Siegel des Staates wird wieder einma, geändert werden. Auf einen Antrag des Senators Lloyd ist beschlos sen worden, das Staatssiegel so umzuändern, daß in demselben das Wappen des Lord Bal timore vom Jahre 1765 sichtbar wird. Eine Aenderung des Marqländer Wahlgesetzes. Was die HH. Steiner im Senate, Brace und Koons im Hause vergeblich anstrebten, nemlich eine Anerkennung der Republikaner in den Wahlgesetzen des Staates zn erlangen, ist einem Mitgliedc des Dclegatenhauses von Calvert-Eounty in aller Stille gelungen. Dr. Bird hat nemlich, indem er dcn'richtigen Zeit punkt abzuwarten und zu wählen wusste, in beiden Häusern ein Gesetz durchgebracht, wel ches zv den wichtigsten derSitzuiig gezählt wer den muss, nnd welches das Priiizi'v der Mino ritätSvertrcrung wenigstens in den Wahl Eol legien zur Geltung bringt. Der Zweck seiner c Massregel ist, den Republikanern ,m Calle ginin derWahlrichlereineVenretung zu sichern, d Tie betreffende Bill lautet: r Eine Bill, betitelt: eine Akte, den k. Ab - schnitt des 35. Artikels des Allgemeinen a Staatsgeieyes, betitelt: Wahle, z widerru n sen und denselben mit Amendement wieder s herzustellen: Äbsch. 1. Sei durch die Gesetzgebung des Staates Maryland verordnet: daß der 1. Abschnitt des 35. Artikels vom Allgemeinen Slaatögesetz hierdurch aunnllirt nnd neuvcr fügt ist, io daß er folgendermaßen lautet: I. Absch. Sei verordnet, daß die Connty Eommissäre in jedem Connty jährlich drei Personen in jedem Wahl Distrikte oder Wahl treffe ernennen sollen, welche Einwohner eines solchenDisttikts odcr Wahlkreises sein müssen; dieselben sollen gemeinschaftlich (oder im Falle der NichtanWesenheit eines derselben eine Ma jorität) Wahlrichter des Distrikts oder Kreises sein uns es soll die Pflicht der County-Eomis säre sein, bei Ernennung der besagten Wahl richter wenigstens einen derselben aus den Reihen einer anderen politischen Partei zu er nennen als die ist, welcher sie selbst angehören, oder eine Majorität ihrer eigenen Partei in das Collegium zu ernennen. Diese Verfügung wird an dem Stimmen verhältnisse des Staates selbstverständlich we nig ändern, ehrliche Demokraten wird diese Abänderung des Wahlgesetzes jclbstversländ lich wenig berühren. Die Republikaner wer den aber künftig keincNrsache mehr haben, da, wo sie geschlagen werden und dieses war bisher mit Ausnahme der Regelkreise ffn gan zen Staate der Fall über Wahlbetrng zn .schreien. Das Maryländer Corrcktions- Kans. Schließlich ist es Hrn. Greenfield im Unter hause doch gelungen, seine Licblingsmaßregel, die Errichtung eines Correktionshanses betref fend, in beiden Hänscrn durchzusetzen. Die selbe muß als eine der wichtigsten Verfügun gen der Sitzung angeschen werden. Das Ätaatszuchthans ist fast beständig überfüllt; die Gefängnisse geben den Verurthcllten nicht die geringste Beschäftigung, und daes bei Bie len längst nicht mehr sür eine Schande gilt, im Gefängnisse gesessen zu haben, so geben sie sich nicht selten die größte Mühe, um einer solchen staatlichen Versorgungsanstalt über, wiesen zu werden. Das projeltirte Arbeits haus dagegen wird eine ganz andere Wirkung aus die Vagabunden, Gewohnheitssäuser, Ruhestörer, kleinen Diebe und lüdcrttche Dir nen ausüben: wer einigcMonate in dieser An stall im Schweiße seines Angesichts sein Brod verdient hat, wird sich wahrscheinlich hüten, damit dieselbe ihn nicht sobald zum zweiten Male wieder aufnimmt. Auch das Armen haus der Stadt wird durch die neue Anstalt eine Erleichterung erhalten, indem man ge- kräftige Leute, welche die Wohlthaten des Staates in Anspruch nehmen, dem Ar beitshaus? überweisen wird. Eonuecticut. Wenn das Wahlresultat von Ncw-Hcimp shirc vor einigen Wochen der ominösen Schrift an der Wand un Prunkgemache zu Babpton zu vergleichen war, so muß die Montags-Wahl in Connecticut um das Bild festzuhalten dem unerwarteten Eindringen der siegreichen Perser in die alte Euphrcttstadt, welches den Stur; eines Weltreiches zur Folge hatte, ver glichen werden. Ein glänzender Sieg ist von der Opposition in Connecticut gegen die Republikaner und Temperenzler erfochten worden. Tie Cam pagne war auf beiden Seilen ziemlich lau ge führt worden nnd wegen der herrschenden Te.iipcrenz-Anfrcgnng hofften die Republika ner, die Wasserhelden würden für sie das Feld gewinnen, d. h., wie ni New-Hanipfhire, die Wahl in die Legislatur werfen. Beide erlit ten eine totale 'Niederlage. Tic bedeutendste Folge dieses Sieges ist die Erwählung eines demokratischen Bmides-Senators, an Stelle des gefügigen Wertzeuges der Eorruptiou W. Ä. Buckingham. Die „Inflation" be ginnt in der rechten Richtung zu arbeiten. Veruuglücktc Erforschungs- Expe ditionen. Aus Afrika und Australien liegen neue Nachrichten über verunglückte Erforschungs- Expeditioiien vor; die amkauischc Expedition zur Erforschung des Eougo unter Lieutenant Grandy ist fehlgeschlagen und über die längst verloren gegebene Lcicharot'sche Expedition treffen wunderbare Nachrichten ein, wie sie allerdings nur aus solchen uuwirthlichcn Ge genden tommcn können. Berichten wir zuerst über die Expedition zur Erforschung des Eongo. Ain 3ck. November 1872 fuhr unter den Anspielen der „Royal Geographica! Society" der von Licut. Grandy befehligte Dampser „Nigrerin" mit der „Livingstonc Eongo Er ploration-Expedition" direkt nach dem Eongo ab, um sowohl das Quellgebict jencsFlusses zu erforschen, als auch, wenn möglich, den Dr. Liviliastone im Innern Afrika's zn erreichen nnd ihm Hülfe zn bringen. Die britffche Regierung leistete demUnrernehmcn alle mög liche Hülse und dasselbe versprach die besten Resultate. Wie jedoch neuere Depeschen aus den portugiesischen Besitzungen melden, ist die Mannschaft unverrichtelcr Sache dort cinge troffen, hat aber den Chef der Expedition, Lieut. Grandy, mir sieben Manu in der Nähe des Lualaba zurückgelassen. Ohne Zweifel wird man auch diese Pioniere der Wissenschaft in Vergessenheit gerathen lassen, und dem„N.- A.Heräld" dürfte sich über kurz oder lang eine neue Gelegenheit bieten, der Wissenschaft und der Menschlichkeit einen Dienst zu leisten. Eigenthümlich, fast märchenhaft klingen die Berichte über die Lcichardt-Expcdition in Australien; ans denselben geht hervor, daß einer der Chefs jener im Jahre 1847 vonsyd ney abgegangenen, längst verschollenen Exve- dition wahrscheinlich noch lebt nnd unter den Wilden Australien's augenscheinlich ähnliche Schicksale hatte, als Liviugstone im Innern Afrikas. Dr. Leichardt rüstete im Jahre 1847 in Sydney eine Expedition zur Erforschung des Innern von Australien aus, einer der Führer derielben war Leichardt's Schwager Classen. Gegen Ende des Jahres 1849 hörte man von jener Expedition, seitdem blieb sie jedoch ver schollen und man glaubte, dass die Gebeine der Thcitnehmer längst in den Wüsteneien Polynesien'S bleichten. Vor ungesähr fünf Jahren wurde ein Mensch, Namens Andrew Hume, aus dem Innern nach Sydney gen ickt, um dort eine zehnjährige Zuchthausstrafe abzubüßen, weit er an der Westgrenze von New Süd-Wales Straßenraub begangen haben ioll. Dcr'Mann erklärte, er sei vollkommen unschuldig, denn über 2V Jahre habe er keinen weissen Mcn scheu gesehen und zur Zeil, als jcnerStrasscn raub begangen worden sei, habe er sich imJn nern Australien's befunden, wo er Spuren weißer Männer entdeckt habe. Der Mann wurde scharf in's Kreuzverhör genommen und auch von Solchen, welche im Innern des Lan des gewesen waren, genau ausgefragt, und man gelangte zu dcrUcvcrzeugniig, dass Hume ans Spuren von Leichardt's Expedition ge stoßen sei. Hume behauptete auch, dass er ge wisse Spuren und Merkmale gesunden und diejclben leicht wiederfinden werde. Im Jahre 1871 wurde Hume in Freiheit gesetzt und man gab ihm sreieFahrt aus einem Dampfer bisEarpcntaria, wo er sich seitwärts in die Büsche schlug. Da man über zwei Jahre keine Nachricht von Hume hörte, so glaubte man schon, derselbe habe den Behör den Etwas vorgeschwindelt und sich bei dieser Gelegenheit einen Frcipass in's Innere ver schasst, um dort das Räuberbandwerk auf's Neue zu betreiben. Vor einigen Monaten trasen plötzlich Tcpeschen von Brisbane ein, dass Hume dort aufgetaucht sei und Nachrich- ten von Leichardt's Expedition bringe. Hume ging von Port Darwin in'S Innere und wanderte am Stnrt'sErcek entlang dessen Quellen zu; dort traf er einen Stamm Wil der an, unter denen sich ein uralter weisser Mann befand. Dieser erwies sich als Schwa ger Leichardt's, Hr. Classen. Letzterer be richtete, dass er eines Morgens das Lager der Expedition verliess, um nachWasser zu suchen. Als er zurückkehrte, war unter dcr Expedition eine Meuterei ausgebrochen, die Meuterer hakten sich aller Pferde und Lebensmittel be mächtigt und waren in südlicher Richtung ge flohen. Leichard jund Classen blieben hüls los zurück; Ersterer starb fünf Tage später nnd Letzterer wurde von den Wilden halb ver hungert gesunden; die Letzteren nahmen ihn in ihren Stamm aus und machten ihn zu ih rem Medizinmanne. Später erfuhr Classen, dass die Meuterer alle ermordet worden seien. Classen wäre gern mit Hnmc zurückgekehrt, aber die Wilveii gaben ihn nicht frei. Hume brachte Leichardt's Uhr und einen Theil sei nes Tagebuches. Er erzählt ferner, dass er in der Nähe der Telegraphenlmie IS Kameele traf, welche wahrscheinlich zu Major Warburton's Expe dition gehören, die seit einiger Zeit ebenfalls vermisst wird. Die Finanzfrage - Tie entfä,ei sende Debatte im Bnndessenatc. Montag erfolgte endlich im Senate die seit Wochen erwartete Abstimmung und die Inflation hat den Sieg davongetragen. Ha milton von Maryland stimmte gegen die Pa piergeld-Vermehrung, Tr. Tennis abscntirte sich. Für Merrimon's schließlich angenom mene Bill stimmten: Baltimore, Md., Freitag, de 1t) April 1874. Tie Bill, wie sie angenommen wurde, lau tet: Nne Bill zur Fixirung Betrages der Senator Schurz persislirte zuvor die ganze Inflations-Thorheit durch folgendes vom Vor sttzer außer Ordnung erklärtes Substitut: „Und der Finanzsekrctcir wird hiermit ange wiesen, den vollen Maximal - Bettag von 5400,000,000 Bundcs-Tresornoten in Cirku lation zu seyen, nnd solche Maßregeln zu er greifen, die ja nicht verfehlen, zu verhüten, daß irgend welche additionellen Emissionen solcher Noten in die Hände der Spekulanten und Börsenspieler des Landes fallen, sowie daß sie in den östlichen Staaten bleiben, son dern er wird solche addilionelle Emissionen von „Legal Tender"-Couraiit redlich nnd un parteilich unter das Volk des Westens und des Südens vertheilen lassen. Und wenn ir gend eine Eommunität im Westen oder Sü den eine Nationalbank zu etablirsn wünscht, wird der Finanzsekrctär sie hinreichend mit Vundes-Obligationen versehen, ausweiche sie sich deren Nationalbank-Eourant verschaffen können; nnd der Finanzsekretär wird serner angewiesen, daraus zu sehen, daß der Courant durch die Aufblähung nicht dcvalvirt werde, sondern daß er im Volumen elastisch und im Werthe strikt stabil bleibe, oder wenn das nicht zn Stande gebracht werden kann, dann wird er so verständig die Entwerthnng des Con rants arrangiren, daß die Schuldner des Lan des so viel, als möglich, ihrer Bürden ent lastet werden und keinen Verlust erleiden. Aber der Sekretär wird sorgfältig daraus sehen, daß unter den so bevortheilten Schuldnern sich nicht diejenigen befinden, die durch über triebene Handels-Operationen und rücksichts lose Spekulation sich in schwere HastungSver bindlichkeilen involviren, und die jetzt wün schen, einen geringeren Werth zu bezahlen, als den, den sie schuldig sind. Der Finanz- Sekretär wird auch besonders daraus sehen, daß die arbeitenden Männer und die Leute mit geringen Mitteln, denen die Trust-Com- Pagnie'n, Sparbanken, National- N.Staats banken, und die Arbeitgeber mehr als HlOO,. 000,000 in Depositen und unbezahlten Löh nen schulden, irgend welchen Verlust in dem Werthe solcher Schulden, die sie zu fordern haben, nicht erleiden mögen, und daß die 250,000 verslümmelten Soldaten nnd See leute, und die Wittwen nnd Waisen, die 30 Millionen Tollars jährlich an Pensionen er halten, nicht irgend eines Theiles des Wer thes solcher Pensionen, durch solche Entwer thnng des Courants beraubt werden. Und der Finanzselretär wird serner angewiesen, am ersten eines jeden Monats zn untersuchen, ob eine gleichheitliche Bertheilung des Cou rants pro Kopf, wie zwischen England und Frankreich und den Ver. Staaten und auch in den verschiedenen Staaten und Territo rien dieser Union, besteht, und ob jeder Bür ger der Per. Staaten seine Noten zu einem befriedigenden Zinsfuß discontircn kann, nnd wenn er findet, daß dies nicht der Fall ist, dann wird der Sekretär hiermit ermächtigt, noch weitere Additionen zum Courant zuma chen, bis die Cirkulation per Kops, wie oben genau cgalisirt ist, und daß jeder Bürger der Vcr. Staaten ftine Noten zn einem solchen Zinsfuß diskonlireii lassen kann, wie er es wünscht, und der Finanz-Sekretär wird all inählig mit solchen Additionen zum Eourant fortfahren, bis jeder Bürger der Ver. Staa ten genug hat, und bis das Land ganz nnd gar von seiner öffentlichen Schuld erlöst nnd jeder Nothwendigkeit enthoben sein wird, vom Auslande Geld für den Bau von Eisenbah nen nnd andere öffentliche Ameliorcttioncn zn borgen, so daß alle Zinsen, die jetzt bezahlt werden, oder solche Schulden daheim behalten werden, und wenn dies vollendet ist, dann soll der Finanzsekretär sofort die Spcziezahlung wieder einführen, ohne die Geschäfte des Lan des zu erschüttern. (Gelächter.)" Eonkling sagte, kein Geld kann sicher und gesund sein, wenn es nicht stabil ist, wenn es nicht in Hartgeld umgewechselt werden kann. Unser Eonrant ist seit einer Reihe vonlahren dreier Ursachen wegen krank gewesen. 1. Ist er nicht gegen gemünztes Geld auszuwechseln. 2. War er jeder Zeit dem stets launenhaften Willen des Eongrcsses preisgegeben, nnd kein Eourant kann fest sein, an dem jedes Jahr die Eongreß - Majoritäten oder die Congreß- Combinationen hernmpsnschen könnend 3. Er ist krank, weil er willkürlich ist und weil er vom Eongreß gefixt wird. Für diese Bill könne er mcht stimmen, denn sie erklärt eine Abweichung von den Prinzipien der Ehrlich kett nnd der Zahlungsfähigkeit. Sie will die ganze vier und vierzig Millionen Reserve aus geben und d'ranßen lassen. Sie schlägt vor, öie uneinlösbaren Bankpapicrc auszugeben und d'ranßen zu lassen. Temporäre Erleich ernng mag davon kommen, aber es wird nur den Weg zum Unheil und künstigen Elend ebnen. Solch' eine Politik verwirft die Er fahrung einer jeden Epoche der Geschichte, eine solche Politik tritt Treue und Glauben der Nation mit Füßen. Jedes Departement der Regierung ist verpflichtet, dies Papiergeld einzulösen. Außerdem verlangen es die Er klärungcn der National-Conventionen jener politischen Partei, welche die meisten der Sc natoren ans dieser Flur, sowie auch die erste obrigkeitliche Person der Nation gewählt hat,'die ebenfalls zu dieser Politik verpflich ret ist. Stewart sagte, die gegenwärtige Bill sei ein Schritt in bei unrechten Richtung, nnd es wird sicherlich großes Unheil daraus entstehen. Er halte dies für das traurigste Votum, das jemals im Senat gegeben worden ist, und dasselbe prophezeihe grosse Uebel. Anthony sagte, in Zeiten des tiefsten Frie dcnS, mit allen Elementen der Prosperität und des Ueberflusses, und mit Geld genug, geht der Senat damit um, den Papier-Cou raut des Landes im grossen Maßstabe zu ver mehren, und indem er dies thut, weigert er sich, auch nur die allergeringste Maßregel bei zufügen, die auf die Einlösung abzielt. Sol ches Vetfahren sei, seiner Ansicht nach, aller Erfahrung und allen Gesetzen dcr politischen Oekonomie zuwider nnd er wolle hiermit durch sein Votum seinen Protest dagegen einlegen. Thurman sagte, nach viermonatlichcn Be rathungen Hut die dominirende Partei in 'Nichtbeachtung dcr Empfehlungen des Bnn des - Oberverwalters, in 'Nichtbeachtung dcr Empfehlungen des Finanz-Sekretärs und nn ter der äussersten Verachtung des erfahrenen Finanz-Comite s eineMaßregel angenommen, die von einer Minderheit vorgeschlagen wor den war. Die grosse republikanische Partei hat die Massregel eines Demokraten adoptirt. Er, Thurman, könne sich keinen Credit an diesem Triumph beilegen, den sein Freund von Nord - Carolina j'Merrimon) errungen hat. Nach all' den unendlichenTiScussionen war es den Fichtenwäldern Nord-Carolina's vorbehalten, den finanziellen Geschicken dieses Landes Form nnd Gestalt zn geben. Er, Thurman, würde jetzt die republikanischePar tei auseinander gehen lassen, obgleich er nicht sagen könne, daß die Partei, zu der er gehört, sehr solid in dieser Frage sei. (Gelächter.) Die heutige Handlungsweise des Senats be deutet einlach, dass kein Mann seines Zeital ters jemals das Geld wieder in diesem Lande sehen wird, von dem unsere Vorväter und die Gründer unserer Constitution gesprochen ha ben. Sargent sagte, die Annahme der Bill tritt jede Hoffnung des Volkes nieder, aber er ver lasse sich aus ein anderes Departement derße gierung, um das Unrecht, das hier gethan worden ist, wieder gut zu machen. Diese Ad minislration ist auf ein Versprechen gewählt worden, das ganz und gar dieser Bill conträr ist. Er, Sargent, glaube, es sind Männer im Osten und Westen genug, um zu sehen, daß irgend eine Partei untergehen, oder dass die Führer irgend einer Partei umkommen müssen, die da versuchen, das Land mit ei nein uiicinlösbarcn Papier Eonrant zu über fluthen. Schurz sagte, er fühle sich als amerikani scher Bürger durch die heulige Handlung des Senats gedemiithigt. Herren, welche die Bill begünstigten, mögen wähnen, wunder wie sehr sie sich dadurch bevortheilt haben, aber der-Tag ist nicht fern, an welchem sie ihr Votum verfluchen werden; der Tag ist nicht fern, an welchem das Volk wieder zur Bcsin nung kommen und sich von jenen Staats männern befreien wird, die die Nation zum Ruin führen würden. Carpenter sagte, er habe sich lediglich erho ben, um zu sagen, dass Diejenigen auf seiner Seite sich verabredet haben, stillzuschweigen, damit man zur Abstimmung kommen kann. Sie baben beschlossen, nichts zu sagen und wenn man ihnen einen Backenstreich versetzt, dann auch die andere Wange hinzuhalten. Flanagan drückte die Hoffnung aus, daß die Bill vetoirt werden wird; eine solche That Seitens des Präsidenten würde seinen großen Ruhm erhöhen. Morton erwiderte daraus, in diesem Falle würde eine Gelegenheit geboten werden, ans diese höchst außerordentlichen Reden zn ant Worten, und er würde dieGelcgenheit benutzen, für jetzt aber wolle er sich aller Entgegnung entHallen. Dcr Werth dcr deutjchen Thalcr nnd Gul dcn im Zol l a m t. —Ter Bun des General Anwalt Williams hat ans eine 'Anfrage des Finanz - Sekretärs Richards? entschieden, daß der vom Münzdireklor zu ermittelnde Werts der ausländischen normal mäßigen Münzen vom Finanz-Sekrcrür znm Behitt der Wcrlhberechnnng in den Zolläm lern am 1. Januar nächstcnlahrcs verkündigt werden soll,bis dabin bleiben die altenWcrth bestinünungen der seither bestandenen Gesetze in Kraft. Telegraphische Tepeschea. (fttropiüsche Äadclberichte. Teutschland. Berlin, 7. April. Das Besinscnßis marck's bessert sich. Er hat heute das Bett verlassen können. London, 8. April. In Folge des langsamen Fortschritts in der Genesung Bis marck's ist der Vorschlag gemacht worden, Eamphansen zum Vice-Kanzler zu ernennen nnd ihm die Funktionen des Kanzlers zu übertragen, bis der Premier völlig wiederher gestellt sei. M ünche n, 7. April. Wilhelm Kaul bach, der berühmte Historien-Maler, lieg: au der Cholera darnieder und wird, wie man be fürchtet, der Krankheit zum Opfer fallen. England. London, 3. April.— Capitän Glovcr von der Aschanti Expedition, welcher heute in Liverpool ankam, wurde mit großem Jubel empfangen. Londo n, 4. April. Tic letzten Nach, richten von Cape Eoast Castle reichen bis zum 12. März. Vom König der Aschanti's war eine 230 Mann starke Gesandtschast daselbst angekommen. Es heißt, sie hätten eine Weigerung überbracht, von den Menschen opfern abzulassen und den bedungenen Betrag der Kriegskosten zn bezahlen. London, 5. April. Das Schiff „Vic toria Nyansa" ist bei Boulogne gestyeitert und drei Mann sind nm's Leben gekommen. London, 6. April.— Professor Golowin Smith hat in der „News" einen langen Brief über „Home Rule" veröffentlicht. Er befür wortet allgemeine Verbesserung der örtlichen Institutionen mit Verleihung gesetzgebender Bollmachten sür die Verwaltung der lokalen Angelegenheiten, ähnlich denjenigen, wie sie von den Gesetzgebungen der Vcr. Staaten an geordnet werden. London, 6. April. Die jährliche Re vüe der Volontäre wurde heute zu Wimbleton abgehalten. Es waren 10,000 Mann unter Waffen. Einezahllose Menschenmenge wohnte der Nevüe bei. London, 7. April. Hr. Wcbb, der amerikannche Eonfnl in Zanzibar, ist in Lon don angekommen und hat einen Brief von Dr. Livingstone an Hrn. Stanley überbracht, welcher im heutigen „Daily Telegraph" ver öffentlicht ist. Näheres über den Uuterf.ang des Tpsrs. O. neeus t ow ii, 7. April, 'Abends. Der Dampfer „Egypt," von der „National Line," welcher am 28. März von Ncw-?)ork abging, ist heute Abend hier angekommen. Derselbe hatte den ersten Offizier des Dam pfers „Greece" von derselben Linie und die von Bord desDampfers „Enrope" dcr„Fran zösischcn traiisatlanttlchen Gesellschaft" geret tete Berge Mannschaft an Bord, welche die „Enrope" zn retten versucht, sich aber ge zwungen gesehen hatte, den Dampfer auf ho her See zu verlassen, nachdem alle Passagiere und die gcsammte Mannschaft desselben von der „Greece" aufgenommen waren. Der erste Offizier der „Greece" meidet: ~Wir gingen am 23. März von Liverpool und am 2. von Oneenstown nach New-Uork ab. Am 2. April trafen wir den von Ha vre nach New- Ljork bestimmten französischen Dampfer „En rope" in sinkendem Zustande an nnd nah ineuZ Mannschaft und Passagiere desselben, 4ckck an der Zahl, an Bord. Ich blieb mit 2ck Matrosen an Bord der „Enrope" in der Hoffnung, den Dampfer retten zu können, während die „Grceec" ihre Reife nach New Ljork mit den von Bord des französischen Dampfers geretteten Menschen fortsetzte. Am 4. April gäben wir dem Dampfer „Egypt" ein Signal und ersuchten ihn, uns in'S Schlepptau zu nehmen, was auch geschah. In Folge der hohen See rissen die Taue, und da das Wasser im Raume immer höher stieg, so beschlossen wir, die „Enrope" zu verlassen. Wir signalisirten dem „Egypt," uns an Bord zu nehmen, was derselbe sofort that und uns in diesen Hafen brachte. Als wir die „Europe" verließen, waren 18 Fuß Was ser im Maschinenraum. Tie „Enrope" ging am 27. März von Havre nachNew-Ljork ab." London, 3. Eine Depesche aus Melbourne meldet, daß Henri Rochefort und feine Gefährten sich weigern, über die Art und Weite, wie es ihnen gelungen, an Bord des Schiffes zn kommen, das sie von Nen- Calcdonien hierher brachte, Angaben zu ma chen. Sic fürchten, ihren Freunden durch ihre Aussagen Verlegenheiten zu bereiten. Paris, 3. April, Abends. Tie Regie rung hat noch keine offizielle 'Nachricht über die Flucht Rochcfort's und feiner Gefährten erhallen. Paris, 6. April.—Charles Erncstßouli, ein berühmter klassischer Gelehrter und Mit glied derNationalversammlniig, ist gestorben. Bayoiine, 6. April. -t->er Fall des an dcr französischen Grenze verhafteten Eure von Santa-Erilz ist heute erledigt worden, indem der Gefangene allerdings freigesprochen, aller aus Frankreich ausgewiesen worden ist. Nochesort's Flucht. London, 7. April. Weitere Depeschen von Melbourne bringen einige Einzclnheitcn über die Flucht Henry Rochesorl's nnd seiner Gefährten von Neu Ealedonien. Sie hatten von den Behörden die Erlaubniß bekommen, fischen zu gehen. Mit ihrem Boote gelang es ihnen, an einer Barke anzulegen und sich bis zur Abfahrt derselben im Schifssramne zn verbergen. Nachdem das Schiff in ee gestochen war, kamen sie ans ihrem Verstecke hervor und überraschten die Mannschaft durch ihr Erscheinen auf dem Verdecke. Paris, 3. April. —Hiesige Äarlisten ha den 'Nachricht von dem Ausbruch eines Anf standcs in Bilbao erhalten. Nur die Hälfte der karlistischeu Truppen hat an den letzten Schlachten theilgcnommcn. General Santes wird nächstens mit einer starken Truppenab thcilung gegen Madrid marschircn, um die! Verbindung mit Serrano abzuschneiden. M adrid, 3. April. 'Nach einer amtli chen Depesche sind 410 Offiziere und Soldaten von den unter dem Commando des Generals Santes stehenden Truppen desertirt und zu den republikanischen Linien übergegangen. Bayonne, 4. April. Am 3. wurden die aktiven Operationen vor Bilbao wicoer aufgenommen nnd die Republikaner fahren fort, Abanto zu bombardiren. Seit dem2B. Mär; herrschte Waffenstillstand. Marichall Serrano reorganisirt seineTruv pen und die karlislen thun sc lies, um ihre Position zu stärken. Gen. Tristany hat 600 Republikaner bei Ealaf, 44 Meilen von Barcelona, überrum pelt und ohne daß sie einen Schuß thun konn ten, gelangen genommen. M o drcd, 7. April. Serrano hat auf die Positionen der karlisten vor Bilbao wie dernm eine heilige Kanonade eröffnet, ohne daß das Feuer erwidert wird. Zahlreiche Kar lislen desertiren. Man erwartet, dass Ser. rano bald einenHauvtsiurm unternehmen wird. Bayonne, 7. 'April. Die Ortschaft Gerona hat die derselben vom Karlisten-Genc ral Sabnllo auferlegte schwere Contribution bezahlt. Die Karlislen haben zu La Junguera ein Zollhaus crnchter. Indien. Calcutta, 4. April. Nach Berichten aus den von der HungerSnoth heimgesuchten Bezirken gestalten sich die Zustände im Allge meinen immer günstiger. Die Behörden glau ben hoffen zu dürfen, dass die Schwierigkeiten jetzt überwunden seien, ausgenommen im nordwestlichen Theile des Bezirks Tirhoot, wo noch 500,00<i Menschen aus Unterstützung von Seiten der Regierung angewiesen sind. Die Frühlingscrnte hat, ausgenommen in Tirhoot. einen reichen Ertrag geliefert. Tie v riorschuiig des ongo in >-irika. London, 7. April.—Nach Berichten aus dem portugiesischen Gebiete in West-Afrika ist die zweite Expedition vollständig fehlgeschla gen. Grandy harte nur noch über 7 Mann zu verfügen, während sein Bruder nnd dessen Gefährten nach der Küste zurückkehrten. New-'?) or k, 7. April. Nach einem Briefe aus Lima wird den ans Deutschland, Italien und Spanien nach Peru kommenden Jesuiten der Ausenthall in jenem Lande nicht gestaltet werden. ZntandsDepeschen. Glänzender demokratischer Sieg in Eonncctirut. Republikaner und Temperenzler geschlagen. ncsichcrt. "tnalor Das Staats - Ticket und die Gesetzgebung werden demokratisch sein. -ix?,.criox nttmies.' H artfor d. k. April. Tie heule zn er wählende Gesetzgebung hat einen Bnndesfe nator an Stelle des Achtb. W. A. Viicting ham zu wählen, dessen Termin am 4. Marz 1873 abläuft. Die letztcGefetzgebung hatte eine kleine demokratische Majorität von dreiStim men bei gemeinschaftlicher Abstimmung. Die Gouverneurs-Candidaten sind: Ehas. R. Ingerfoll (Dem.), Henry B. Harrifon (Rep.) nnd Henry D. Smith (Prohibitio nist). Das Votum der letzten Wahl stand folgendermaßen: Demokraten 43,ck39, Re publikaner 39,243 und Temperenzler 234 l An Stelle des Senators Buckingham wird wahrscheinlich der deinokralck'che Repräsen tant W. H. Bcirnnm in den Senat erwählt werden. Hartford, 6. April. Füiifnndfünszig Ortschaften geben Harrifon 10,272, Ingerfoll 11,993 nnd Smith 1445 Stimmen. Hier erhielt Harrifon 288, Ingerfoll 4087 und Smith 125 Stimmen. Der Staat hat wahrscheinlich ganz demokratisch gewählt, so wohl das Staats-Ticket als auch die Gesetzge bung wird demokratisch sein. Tic Demokra ten beanspruchen eine Majorität von 40 bei gemeinschaftlicher Abstimmung. New-Häven, 7. April. -- Tie Wahl hat einen glänzenden demokratischen Sieg er geben. Ingerfoll hat 1669 Stimmen Majo rität über beide Gegner. Beide Häufer sind demokratisch. Hartford, Conn., 7. April. Inger soll's Majorität aus dem ganzen Staat be trägt etwa 2500 Stimmen. Der Senat steht t 7 Demokraten zn 4 Republikanern und das Unterhaus 143 Demokraten zu 96 Republi kanern und 2 Unabhängigen. Tie Wahlen in Ohio. Tieg der Demokraten. Stimmen der Presse. Ci nci nna ti, 7. April. In den städ tischen Wahlen trugen die Demokraten gestern durch eine Majorität von 4000 Stimmen den Sieg davon. Bei der vereinigten Abstimmung im Stadtrath werden sie eine Majorität von etwa 15 erreichen. Hr. Taple, Candidat für das Amt eines Nichters im Appellations-Ge richt, erhielt 16,500 Stimmen. Indem die „Gazette" sich auf die Ursachen der Niederlage der republikanischen Partei bezieht, sagt sie: „Das alte liberal-republikanische Element, welches sich im verwichenen Herbste von den Demokraten trennte, ist zn feinen alten Verbündeten zurückgekehrt. Auch die ge sammle Ami Tempcrenz-Partei stand in den Reihen der Gegner der Republikaner. Die Temperenzler selbst zeigten bei dem Wahl kämpf eine nur nnbedeittende Betheiligung." Der „Enqnirer" sagt: „Während wir >.cn Demokraten zu dem errungenen Siege von ganzem Herzen Glück wünschen, dürfen wir uns nicht verhehlen, daß sie an den gemäßig ten Republikanern, welche sich gegen den Fa natismus, der da versucht, die persönlichen Verhältnisse der Bürger zn regntircn, eine mächtige Stütze hatten." 'Nachrichten ans Eamon, Warren, Mount- Vernon, Lucia, Logan, Denmfon, Wooster, Baumert, Urbana, Mansfield nnd Lockland melden Siege der Temperenzler. In Sid ney, Pomcroy, Buchrus und Shelby war das Ante Temperenz-Tlcket erfolgreich. In London wurden der Mayor, der Marschall nnd einer der dreiStadtralhs-Mitgliedcr von Seiten der Kreuzfahrer erwäklt. In Zcnia und Springsield werden beide Parteien im Stadtrath wahrscheinlich gleich stark vertreten sein. Hillsboro' hat einen demokratischen 'Mayor gcivahlt. Tie Demokraten in Eo inmbus hatten eine Majorität von im Gcm zen 1500 Stimmen. Cincinnati, 7. April. Bei den gestri gen Wahlen in Evansville, Ind., trugen die Demokraten den Sieg davon. Wheeling, Wcst-Va., 7. April.— In Bellairc, Bndgeport und Martin's Fern), Ohio, trug bei den gestrigen Wahlen das Anti-Eonzcssions-Tickct den Sieg davon. Eincinnati, 7. April. Die demo kratische Majorität in Eincinnati wird sich bei einer Gcjammtzahl von 28,000 aui etwa 5000 Stimmen belaufen. Tie Wahlen in Michigan. Detroit, Mich., 7. April. Bei den gestern in diesem Staat gehaltenen Munizi palwahlen wählten die Republikaner ihr Ticket in kalamazoo, Eornnna, Fenton, Albion, Eold-Water, Ann-Arbor, Hillsdale, Grand- Haven, East-Saginaw nnd Alpena. Tie Demokraten wähllen ihr Ticket in Niles, Port- Hnron, Pontiac, Battle - Crcek, Bay-Eity, Grand Rapids, Lansing und Mnskegon. Ter Tempercnz-Zctlel wurde in 2)psilanti, der Volks oder Whiskey-Zettel in Flint und der Reform-Zettel in Jonia gewählt. Bei'tn Baden ertrunken. B o st o n, 5. 'April. Tie l 2 jährige Su san Morton Qnincy und die Iv-jährige Lu kretia Goddard, Tochter des Tr. B. A. God dard von hier, fanden im Februar, während sie sich in der Nähe von Eordova, Argeuti niichc Republik, badeten, ihren Tod in den Wellen. Musterhafte Bankdcrwaltnng: Bosto n, 6. April. Aus einer Untersu chung dcr Angelegenheiten der „National- Bank" zn Brighton, Mass., geht hervor, dass > von einem Beamten dcr Bank H 70,000 bis HlOO,OOO unterschlagen worden sind. Tie! Bank ist durch ihr überwiesenes Grundeigen- j thum vor Einbußen gesichert worden. Gegen die Vermeqrnng des Pa piergeldes. Bosto n, 5. 'April. Tie gestern Abend in „Fanenil-Hall" abgehaltene Massenver sammlung, deren Mitglieder Gegner der Ver mehrung des Papiergeldes wären, wurde von ungesähr 30cm Personen besucht. Tie - Ansichten aller Anwesenden vereinigten sich in ! einem einstimmigen Protest gegen die Ver mehrnng des Eourants. Dcr Achtb. Hr. Gray, ein prominenter Kaufmann und Eapi talist, führte den Vorsitz, während aus dem Verzeichniss der Vice-Präsidenten Leute stan den, wie Charles Francis 'Adams, Benjamin R. Eurtis, Robert E. Winthrop, George Thlor Bigelow nnd John O. Adams. Ter Präsident sagte, über 5 Jahre seien verflossen, dass der Eongress sich verpflichtet habe, sobald als thunlich die Hartgeld - Wäh- rung wieder einzuführen und das Volk sei in seinem Glauben an dies Versprechen arg ge täuscht worden, denn mit der Annahme des jetzt vorliegenden Planes würde dcr Eongress j sich das Recht anmaßen, zn jeder Zeit "den ! Betrag des Papiergeldes beliebig auszudeh nen. Er habe übrigens die feste Zuversicht, dass der Präsident durch sein Veto "das Land vor der drohenden Calamität schützen und die Emission eines unbeschränkten Betrages von iiichteinlöSbaremPapiergeldverhindernwerde. Hr. George B. Blake, juii., von der Ban kiers Firma Gebrüder Blake, sagte, es sei eine Demüthigung, dass die Stimme der Bür ger am Eongress ungehört vorüberginge. Die Vermehrung des uneintösbaren Papiergeldes würde eine vorsätzliche Verletzung einer heili gen Verpflichtung sein und müsse als eine Massrcgel bezeichnet werden, welche in Frie dcnszeiten direkte Ungerechtigkeit und Unter drückung involvire. Ticjcnigcn Eongress. Mitglieder, welche für die Vermehrung des Eourants stimmten, hätten dadurch den Cre dit und den guten Ruf des Landes geschädigt, dem Volke schmähliches Unrecht gethan uiid gegebenes Wort nicht cingelös't. Das einzige Mittel, dem Unglück vorzubeugen, bestände in einer Appellation a den Präsidenten Gram, da von der Bundcsgcsetzgebnng kein Heil zu erwarten sei. Weiter eingebrachte Beschlüsse befürworten die Ernennung von zwei Eomite'n; Ausgabe des einen soll sein, ein Memorial auszuarbei ten und dem Präsidenten zu unterbreiten; das > andere soll sich mit Eomite'n in anderen Städten in Verbindung setzen, um mit den selben einer Vermehrung des Papiergeldes entgegenzuwirken. Hr. H. P. Kidder, Mitglied der Firma Kidder, Peabody sc Comp., sagte in seinem , Protest gegen die angedrohie Vermehrung des , Papiergeldes, wenn die Ver. Staaten ihre Stellung als grosse Handelsmacht wahren ' wollten, io müssten dieselben zu der von allen Nationen angenommenen Hartgeld-Währung möglichst bald zurückkehren, und er glaube, dass " das in einem Zeilraume von zwei bis drei Jahren bewerkstelligt werden könne, g Hr. Edwin Atkinson sagte: „Wir sind hier s, zusammengetreten, weil die Ehre der Ration gefährdet ist; weil diejenigen, welche wir als „ unsere Vertreter wählten, unser Vertrauen verrathen haben; weil, während ein Sitz im Bnndesjenat durch den Tod eines großen, edlen und wahren Staatsmannes vakant ge n worden ist, der andere schlimmer als vakant z, ist, nnd weil wir Niemanden haben, der in n dieser Noth für uns anstritt nnd unsere Rechte )t vertheidigt. 'Nie zuvor hatte Jemand eine ! bessere Gelegenheit, als der Präsident sie jetzt hat, zu beweisen, daß er Tüchtigkeit besitzt, die hohe bürgerliche Stellung, zn welcher er erwählt wurde, einzunehmen." Gouverneur Dir ftege die Ver mehrung des Papiergeldes. A lbany, N.-2)., 7. Avrit. Gouver neur Dix sagt in einer heutigen Botschaft an die Gesetzgebung: „Ich alcinbe.cs dem Wohle und der Ehre des Staates schuldig zu sein, Sie, als die erwählten Vertreter des Staates, auf die Porschläge aufmerksam zn machen, welche dem Eongresse bezüglich des Bundcs- Eonraiits jetzt vorliegen. Obwohl noch nicht zur Reise gediehen iind der Beschlnßnahme beider Häuser wartend, nm gesetzliche Kraft zu gewinnen, sind sie nichts dcstowemgcr vor beiden theilweise so weit sankiionirt wor den, daß das Resultat zu ernsten Besorg nissen Veranlassung giebi. In meiner Jah resbotschast vom Januar habe ich die feste Hoffnung ausgesprochen, daß das von der Regierung emiitirtc Papiergeld verkürzt und Schritte gethan werden würden, nni die Hart geld - Währung wieder aufzunehmen. Ich ahnte damals nicht, daß ein so ungewöhnli cher Vorschlag zur Vermehrung des Papier gelbes im Ernste gemacht werden würde, sei es durch eine weitere Emission von BundeS- Eonrant, oder durch eine solche von Natts nal-Baiikiioten. Angesichts der angedeuteten Absicht, das Volumen beider Mnnzsorten zn vermehren und dadurch alle Versuche, die Hartgeld - Währung wieder einzuführen, zn vereiteln eine Politik, welche nach meiner Ueberzeugung die Industrie und den öffentli chen Credit des Landes aus das Aeußerste ge fährden würde bitte ich Sic dringend, A! les zu lhun, was in Ihrer Macht steht, um die Annahme der gemachten Vorschläge zu verhindern. Ihre Ansichten, welche bei Wei tem mehr, als vie Gesetzgebung irgend eineS anderen Staates, die finanziellen und com merzicllen Interessen der Union vertreten, sollten von großem Gewicht sein. Tie in die Augen fallende Ungerechtigkeit der vorge schlagenen Maßregel wird Ihnen noch klarer werden, wenn sie berücksichtigen, daß,wenn die Annahme ohne Aushebung der Legal Tender- Akte erfolgen sollte, dann nicht nur der Werth des Papiergeldes noch weiter sinken, sondern die zwangsweise Annahme desselben bei Be zahlung von Schulden erfolgen würde. Da durch aber würde die Negiernng ihr vor fünf Jahren feierlich gegebenes Worl brechen, ihre Noten sobald als möglich gegen Spezie wie der einzulösen. Das Papiergeld in seinem Werthe zu drücken und zugleich das Volk zu zwingen, dasselbe als Aeqnivalent sür Spezw anzunehmen, würde eine der tyrannischesten Maßregeln und einen Betrug gegen die finan zielle Macht involviren, deren sich die Regie rung eines civilisinen Landes jemals schuldig gcmachi hak. Bor fünf lahren würde sich der Rechtlich keilssinn gegen die blcßeu Gedanken eines solchen Akts der Pcrfioie empört haben, aber der Beharrlichkeit im Unrecht und in der Un gerechtigkeit gelingt es in den meisten Fällen, erst um dem Gedanken au eine weitere Un bill. und dann mit dem Znnck derselben eine Aussöhnung herbeizuführen. Wenn wir mit Hintansetzung aller Lehren, welche uns die Geschichte giebt, mit Verachtung aller Grund fätze politncher Gerechtigkeit, eine Polint ver folgen, welche eben so betrügerisch als dcmo ralisirend ist, dann werden unsere Nachfolger mit Demüthigung und Scham auf uns zurück blicken. Die Millionen von entwerlhetein nnd nncinlösbarem Papiergeld werden, wenn die Emission den geinachten Vorschlüge!! gemäß erfolgt, nach einem Gesetze der VerlheUnng, welche keine menschliche eontroliren kann, die Stadt New Ljork überschwemmen nnd der Atrien Spekulation neuen Vorfcynb leisten: sie werden die Wege der Industrie verbarrika diren und dem ehrlichen Geschäftsverkehr hin derlich entgegenwirken; sie werden in allen Zweigen der Arbeit eine Reaktion hervorru fen, durch welche die arbeitenden Classen ihre Beschäftigung und ihren Verdienst einbüßen, und sie werden den öffentlichen Credit in fei neu Grnndvesten erschütterm Tagegen aber, daß sich Unehre und Verläuindnng auf diese Weife Einging verschaffen, sollten wir —wie wir eS gegenjcde andere uns drohendeSchniach thun wurden feierlich Protest erheben. Ich wähle diese kräftigen Ausdrücke mir voller Ueberlegnng nnd habe das feste Vertrauen, daß Sie mit mir die Anficht thetten, zur Zeit einer Gefahr, wie die über unfern Häup ter n schwebende, müsse die deutlichste, nach drücklichste Sprache geredet werden. Deshalb empfehle ich Ihnen, sich über den Gegenstand in einer Weife auszudrücken, welche der Würde der Gesetzgebung entspricht, und welche Sie in Bezug auf das Interesse Ihrer Eon stitueiiten für förderlich halten. Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, daß eine zeitige Erklärung Ihrer Ansichten, welche dem Evn greß durch die Senatoren nnd Vertreter dicfeS Staates zn unterbreiten wäre,den Strom der Schmach nnd des Unheils, welcher das Land zu überschwemmen droht, aufhalten könne. Sollten Ihre Proteste nnd Warnungen tein ! Gehör finden, so wird Ihnen, wenn das Un glück über uns hereinbricht, wenigstens der! Gedanke einigen Trost gewähren, daß Sie keine Anstrengungen gescheut haben, dasselbe abzuwenden. John A. Dix." A lbanp , N. 2)., 7. April. —lm Sc nat wurde die Botschaft des Gouverneurs über ! die Frage des Bundes-Eonranis, sowie Be fchlüfse, welche mir den in der Botschaft aus gesprochenen Ansichten übereinstimmen nnd verfügen, daß Abschriften derselben nachWash ington gciaudt werden, dem Finanz-Comite überwiesen. Alba n i), N. ?)., 7. April. —ln der Ge setzgebung wurden Beschlüsse eingebracht und dem Comite für Mittel und Wege überwie sen, welche den Inhalt der Botschaft des Gou verneurs Dix billigen, und in denen es heißt, es sei die Pflicht der Verwaltung zu Wash ington, der Emission uneinlösbaren Papier geldes Einhalt zu thun und möglichst bald zur Hartgeld Währung zurückzukehren. GekieiU!Nis;volits Verschwinden eines Richters. Poughke e p s i c, N.-2)., 3. April. Thomas George, der Ex County Nichter von Orange Connty, ist auf geheimnißvollc Weise ausNewburgh verschwunden. ErsollSchwin deleicn begangen haben, derenGesammtbetrag sich auf HiW.iM beläust. Eine einzige Fa milie soll um H 30,000 geprellt worden ftin. Seine Möbeln und feine Bibliothek wurden mit Beschlag belegt. Er selbst soll irgendwo in Virginien sein. MorV unter betrunkenen Negern. Elmira, N. 2)., 5. April. Der Neger Charles Smith wurde heute Nachmittag von einem andern Neger, Namens George Boyer, erschossen. Beide waren betrunken und ge riethen in Streit. Smith zog ein Messer, und Boyle zog ein Pistol und erschoß feinen Gegner. Näheres über das stzcuer in Gor sasiie, N -?). H udson, N.-2)., 6. April. Das Feuer, welches gestern Aliend im Herzen des Dorfes Eoxiackie wüthete, zerstörte Eigenthum im Werthe von H20.V00. Zn den durch die Ver luste Betroffenen gehören Hr. S. W. VriggS mit 8500; Schneider syamily mitHto,ooo; Advokat E. F. Boughton mit H5OO und der Barbier Theodor Müller mit S3OOO. Tie „Nalionat-Bant" von Eoxiackie erleidet einen unbedeutenden Verlust. Tic Bureaus der „Wcstcrn-Uiiion-Telegraph Comp." schweb ten in grosser Gefahr und die App .rate wur den in Sicherheit gebracht. Tie Versicherun gen sind folgende: „Phönix" in Brooklyn 2vvo; „Franklin" in Philadelphia 8200; „'Atlantic" in Brooklyn Htuckv und „Albany" in Albny HIOOO. Frau Brigham Houug Nr. lü. N ew - 2) or k, 3. April. -ras ~'Aftor Houje" beherbergt augenblicklich einen Gast, welcher einige Aufmerksamkeit erregt, nämlich ! Frau Brigham Ljoung Nr. i:>. Sic hat's feil etwa einem Jahre mit dem Brigham nicht mehr aushallen können und will von ihm geschieden werden. Sie sagt, sie fei in dem Glauben erzogen worden, dass Brigham Zjonng nächst Goli käme, ihre näheren Be ziehungen zu ihm halten ihr jedoch die Ueber zeugung gegeben, dass er ein höchst mivoukom mener, sündhafter Mensch sei. Tie Schei dung, sagt sie, sei deshalb noch nicht zur That jache geworden, weit die verschiedenen Gerichte in ihren Ansichten über den Fall auseinander gehen. Fran Uoung'S Name ist Anne Eliza Webb; sie wurde in Nauvoo, 111., geboren, ist etwa 27 Jahre alt und eine augenehme Erschei nung. lieber ihr Entkommen sagt sie, sie habe ihr Haus heimlich bei Nacht verlassen und sich in's „Walker Honfe" in Sakt Lake City begeben, wo sie Schuy gefunden habe. Am 2? November habe sie Utah verlassen und in Wisconsin, Illinois, Kansas und anderen Staaten Vorträge gehalten. Ihr erster Mann sei der Ehrw. James L. Tee gewesen, wel chem sie zwei Kinder geboren habe; dagegen sei ihre Ehe mir Brigham sjoung unfrucht bar geblieben. Nach ihrer Ansicht werde das Mormonenthum bestehen, bis die 'National Gesetzgebung sich in's Mittel lege. Sie wird ans dem weiteren Gange ihrer 'Reife auch in Baltimore und Washington Vorlesungen hallen. WcrttzvoUe Gntdecktinge, in Goo massie. Beschntdigungc ge gen SSolscley. New - 8) ork, 3. 'April.—Eine Brief von Cap Coast Castle meldet: „Unter den in der Residenz des Königs aufgefundenen Schätzen waren Taufende von seltenen antiken Curia- sttäten, von denen viele, wenn man sie nntcr den Hammer brächte, einen hohen Preis crzie len würden. Im Zimmer des Königs wurden silberne Frühstück und Tafel - Service gefunden, außerdem ein silberner Thectopf, Teller, Nies ser, Gabeln, Pokale, silberne Tassen nnd reiche böhmische Glaswaaren, Luxuriöse Teppiche und reiche verzierte Möbeln gehören ! zu den entdeckten Schätzen. Das Schlaszim- j wer des Königs war ans das Ueppigste aus ! gestattet. Zu einem Koffer fand man sieben i golocne Masken, ein goldenes Halsband nnd andere Kostbarkeiten. Die Könige von Iwa j bin und Adansi, welche über mächtige Stäm nie Herrschen, haben ihren Wunsch zu erkennen ! gegeben, mit dein König von Nampou in! Frieden zu leben. Das Ashanri Königreich >ii zusammengefallen. Dem General Wolseley werden in Bezug auf sein Eommando in dem Fcldzug schwere Vorwürfe gemacht, weil er sich weder-gegen Vantccmuch noch gegen den wichtigen Play Noraminechi wandte, obgleich beide Städte f nur eine Meile von Eoomassie entfernt sind. ! Ter arme Tweed! Ne>v- A o r k,6. April. —ln Folge der Enthüllungen, daß Tweed, statt eine Vrrbrc cherzelle imZuchthansc auf Blackwell'sJsland zu bewohnen, im mittleren Gebäude dieser Anstalt ein bequem cingerichteteSZimmer ein nehme, bemerkt fein früherer Privatfekrctär, daß man ihm aus reinen Meuschlichkectsrück sichten einZimmer überlassen und etwas mehr Freiheit gewährt hätte, als den übrigen Ge fangenen, und die Rücksichten, welche genom men worden feien, würden durch seinen Ge sundheitszustand nothwendig bedingt. Sein Befinden fei durch das über ihn verhängteste theil sehr verschlimmert worden nnd fem Zu stand fei jetzt geradezu bcdaucrnSwerth. Kein Gefangener im Zuchthaufe fühle die Strafe so bitter, als er. Würde darauf bestanden, daß er in einer Zelle untergebracht werden solle, so müsse für ihn eine besondere Zelle gebant werden, denn seineEorpulenz schlösse dieMög lichkeit ans, in einer der gewöhnlichen Zellen zu wohnen. In der That, wenn in feinem Falle das Urtheil in seiner ganzen Strenge vollstreckt werden solle, so würde dasselbe einem Todcsurtheile gleichkommen. Die „Samana-Vai-Eottlpagnic" in Gefahr. New - Aork, 6. April. Ter von San ! Tomingo hier angekommene Dampfer „Ty- > bee" bringt folgende Nachrichten: Der eng- j tische Generat-Eonsnl zu Port-anPrince halte eine Observations-Rcife nach der Samana Bai gemacht gemacht und später Sanro Do mingo beiucht und von Seiten der Regierung ! von Hayti Vorschläge Zwecks eines Vertrages unter den beiden Republiken überreicht. Zu den Bedingungen gehören die Abtretung des streitigen Grenzgebietes an Hayti und die'An nulliruug der mit Bürgern der Vcr. Staaten getroffenen „Samana-Bai Convention." Die Diskussionen über die Annehmbarkeit dieser Bedingungen hat beträchtliche Aufregung her vorgerufen. Der neu-erwählte Präsident Gonzales ist noch nicht in sein Amt eingesetzt worden, da die wegen Entwurfs einer neuen Verfassung zusammenberufene Convention in ihren Ver handlungen bis jetzt keine Einigung erzielt hat. Ter Spczial-Commission der „Samana- Bcii-Cvmp." ist cS noch nicht gelungen, eine freundschaftliche Schlichtung der zwischen der Regierung nnd der Compagnie schwebenden Differenzen herbeizuführen, und die proviso rische Regierung hat die „Samana-Bai-Con vcutlon" für null und nichtig erklärt. Tie Eommissäre haben dagegen protestier und ver langen zur Schlichtung der Streitfragen die I Znsammenbernsnug eines Schiedsgerichts. . Tie Compagnie wird sich inzwischen mit der > Bitte um Schutz gcgen irgend welche lieber- I griffe von Seiten der Regierung von Sanro i Domingo an die Regierung der Ver. Staa- > ten wenden. Dr. Howe bleibt fnngireuder f Gouverneur in Samana, während die HH. ' Samuels und Fabeus mit der „Zchbce" nach ! New-Port zurückgekehrt sind, um über die Angelegenheiten der Compagnie Bericht zu erstatten. Der Geschäftsgang war wegen der zweifelhaften Lage des Landes und wegen Mangels an Geld gelähmt. 'New 2) o r k. öl April. Ein Dekret des Präsidenten Gonzales, welches den Contrakt mit der „Samana Bai Compagnie" annnl lirt, giebt als Grund für die Aufhebung des Eoiilrakts die Thatsache an, daß die am i, i Januar 1874 fällige JahreSabgabe on der > Compagnie nicht gezahlt worden sei. Das! Dekret erklärt die von der Compagnie gemach- > len Vorschläge sür unannehmbar und verfügt, daß sofort ein Eommissär nach Samana ge Heu, Besitz von dem Bezirk ergreifen und die Regierung und Gesetze der Republik, wie solche vor Abschluß des Eouiralts daselbstcri stirten, wiederherstellen solle. Bier' Arbeiter durch Gas erstickt, j i New ;>> ort, 7. April. Gestern Nach ! mittag ereignete sich in den „Bisbcc-Ehcmi ! j cal Roofffig-Worls"zu Hnnter's Point, L. ! 1., ein Unglück, welches wahrscheinlich vier ! Menschen das Leben kosten wird. Einer der l i im Hofe stehenden Tcstillirkolben wer schad- l hast geworden, und vier Arbeiter, Namens f i Eaton, Flqnn, Heniiesscy und O'Brien,wur- ! den von dem Obmann beauftragt, den Scha- ! den auszubessern. Ter Teckel des Kolbens ivnrde entfernt und Ca'on begab sich mit sei - neu Gefährten in denselben hinein. Eaton . war erst wenige Sckundenin denselben hinab gestiegen, als er einen schwachen Hülferuf ausstieß und von heftigen Krämpfen befallen wurde. Seine Gefährten suchten ihm Hülfe zu leisten, wurden jedoch auch von der tödi lichen Einwirkung des Gases überwältigt nnd sielen nach wenigen Minuten in heftigen Krämpfen aus den Boden des Destillirkol bens. Da der Obmann die Vier nicht arbei ten hörte, so ging er an den Kolben, sah die hülslofe Lage derselben und traf eiligst An stalten, sie an die frische Luft zu befördern. Alle waren bewußtlos und anscheinend todt. Man schickte zum Dr. Lewis Graves, welcher nach vorhergegangener Untersuchung sagte, daß alle Belebungsversuche fruchtlos sein Witt den. Stephen Eaton und Willram Flynn wurden in ihre Wohnungen geschasst, wo sie nach wenigen Minuten starben. Hennesieh, welcher von den Vieren die stärkste Eonsiita tion hat, gelangte an der frischen Luft wieder zum Bewußtsein, nnd Dr. Graves hofft, ihn am Leben erhalten zu können. O'Brienstarb um 3 Uhr. Wäre der Desiillirkolben, ehe die Arbeiter hinabstiegen, geöffnet und gehörig gelüftet worden, wie das gewöhnlich zu ge schehcn pflegt, so wäre die Katastrophe ver i mieden worden. Selbstmord eines Scheukauf - Wärters. - lersey City, 6. 'April. Heute Mor s gen beging der Lchentanfwärtcr I. Varrest f in seiner Wirtbichaft Selbstmord, indem er i sich mit einem Revolver in die Schläfe schoß. Der '.'Nanu hatte seil mehreren Tagen über mäßig stark getrunken,und heuteMorgen zeig- . ten sich die -puren des Säuferwahnsinns. - Er ergriff einen 'Revolver, stellte sich vor den ! . Spiegel und jagte sich mit der grössten Kalt ! - blütigkeit ein Kugel durch den Kops. Es de . fanden sich zur Zeil mehrere Gäste in der f' Schenkstnbe, welche aber glanbien, Varrest - mache Spaß, der blutige Ernst jagte ihnen ! einen panischen Schrecken ein und sie liessen - ihre Getränke nnbcrührl stehen. Iwci Tcstooucr gestrandet. Cape May, N.J., 4. April. Die Schooncr „General Sheridan" vvmMachon go River, Va., und „W. S. Sweet" von Nausemond River, Va., sind gestern 'Abend in der Nähe der Eols-Spring-Barre gcstran det. Ersterer wird wieder flott werden: für! den Letzteren, welcher voü Wasser, ist keine Hoffnung vorhanden. Die Deutschen nnd das Tonntags- Gcsct; in Philadelphia. Philadelphia, 3. April. Hiesige ! Deutsche, welche Gegner des Sonntagsgeset- ! zes sind, hielten heilte Abend unter Vorsitz - des Hrn. Wilhelm Holdmann eine zahlreich besuchte Versammlung ab. Zweck der Ver sammlung war die Gründung eines Vereins, dessen Mitglieder sich verpflichten, für kein Amt irgend einen Eandidatcn aufzustellen, welcher nicht ein Gegner der letzt bestehenden, den Spirituosen-Handel betreffenden Gesetze ist- Es wurden mehrere Reden gehalten, in welchem gesagt wurde, das gegenwärtige Ge f setz sei eine Beschränkung der Freiheilen der - Bürger. Es wurden Beschlüsse angenommen, nach ! welchen die Gründung eines Bundes, „Die ! treue Wacht," welche sich über den ganzen - Staat ausoehneil soll, bevorsteht. Mitglied dieses Bundes kann jeder Bürger Werdens sich verpflichtet, nur jolche Eandidatcn für öf fcittliche 'Aemter zn unterstützen, welche mit dem gegenwärtigen Sonntagsgesetz nicht ein verstanden sind. Verhaftung eines desilnterschleifs verdächtigen Bank-Gassirers. Erie, Penns., 3. April.— D. T. Wil liams, Eafsirer der „National-BanM zuCoii neaulville, welche vor einigen Wochen um S47MÜ beraubt wurde, ist, da feine Bürgen ihre Bürgschaft haben, heute verhaltet worden. Am Morgen, nachdem der Raub begangen war, wurde Williams geknebelt und in bewußtlosem Zustande im Bankgebände gesunden. Tle letzten Untersu chungen der Bankbücher ergeben einen Unter ' schleif von K27,vot), ein Umstand, welcher t gegen WM-ms Verdacht hervorgerufen Hai. Nr. 15. Kadiment einer grasten Glas- Hütten-lirma. Pittsburg, Pa., 4. Aprcl. Tie große Glashütten-Firma James B. Lyon sc Co. hat verschiedener Ursachen wegen snspendiren müs sen. Eine dieser Ursachen ist dem Vernehmen nach der lange andauernde Ausstand der Ar beiter und die daraus entstandene Flauheit im Flintglas Handel. Unter den ncnlichen unerhört gedrückten Handels- und Gcwerbs verhältnissen hat indessen die Firma außer ordentliche Verluste erlitten und in der letzter Zeit kaum ein Fünftel dessen verkauft, was in den correipondirendcn Monaten früherer Jähre verkauft worden ist. Tie Firma hat ein Eircular erlassen, in welchem sie sagt, daß der lang anhaltende finanzielle Druck im gan zen Lande ihre besondere Geschäftsbräuche so sehr gelähmt nnd die Schwierigkeit der Ein hebung ihrer Geldfordcrnngen so schrcrschwert habe, daß ihre Hülfsgncllen versiegten und ihr jetzt die Nothwendigkeit auferlegt, ihre Gläubiger um cinc Frist zur Berichtigung ihrer Verpflichtungen zn bitten. Am Mon tag wird eine Versammlung der Ercditorelr Ein Mitglied fagte, die Firma kann ihren Gläubigern ein Vermögen von 51,000,000 bis -K1,300,000 nachweisen, nnd Alles, was die Firma verlangt, sei Zeit, um die an Handen habenden Vorrälhc nmsetzell zu töniien, so daß man mit dem Erlös die Verbindlichkeiten derselben zu decken ver mag. Tampfkcsse 1- G rplosi onl" Drei Mensche getövtct. Sonth Bethlehem, Penns., 7. April. —Am MuSconeteong Tunnel an der „Easton- und Ainboy-Bahn" cxplodirten heule Abend zwei Danipfkesiel. Der Maschinenmeister, der Heizer und ein Arbeiter wurden getödtet, wäh rend der Ingenieur mit Verletzungen davon kam. Die Dampfkessel waren verhällniß mäßig neu, und die Ursache der Explosion ist bis jetzt nicht aufgedeckt worden Tie Enthüllungen in Richmons, R i chmond , Va., April.—Nach einer Sitzung von fast 3 Stunden erklärte dieCom- Mlssioii, welche über den geistigen Znstand des Staats Schatzmeisters, Obersten Joseph Mayo, ein Urtheil abgeben sollte, daß der selbe wahnsinnig sei, und beorderte, daß der selbe einer Irrenanstalt übergeben werde. Trauriges Ungtück in .Hafen vo Ports,nontl, Pa. Inns Men schen ertrunken. Portsmouth, Va., 7.April.—Gestern früh um 1t Uhr creigneie sich in unserem Ha fen ein trauriges Unglück. Zehn Neger, als Stauer im Dienste der „Baltimore Dampf- Packet-Gesellschasl" stehend, hatten Fracht an Bord eines in Norfolk liegenden Dampfers gebracht nnd bestiegen eines der kleinen Boote, welcbe zur Nachtzeit den Verkehr zwischen hiev und Norfolk vermitteln, um nach Hause zu rückzukehren. Als sie Baker's Werste gegen über etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, bekam das Boot ein Leck und füllte sich Ichiiell mit Waffer. Der Fährmann, welcher die Gefahr bemerkte, strengte alle icinc Kräfte an, nm ein an Baker'S Fiats liegendes Floß zn erreichen, als der 'Nachen, mir 12 Fuß vom Floß entfernt, plötzlich nm'chlng und alle In fassen in's Wasser fielen. Es war damals ! starke Ebbe, und fünf der Neger, welche nicht schwimmen konnten, wurden vom Ufer weg gespült und ertranken. Die Namen dersel ben sind Lemuel Fault, E. Slanbact, Henri) Brown, George Wilson und Carter 'Marlin. D ie übrigen schwammen an's Floß nnd wur den gerettet. Ter Fährmann klammerte sich an den Kiel des gckencerten Bootes und wurde von ande - reu Fahrzeugen, welche zn seiner Rettung her ! beieilten, ausgenommen. Gestern früh bei > Tagesanbruch fuhren Boote, hinaus um nach ! den Leichen zn suchen nnd gegen Mittag >va > reu sämmtliche Leichen in der 'Nähe der Stelle, ! wo die Katastrophe sich ereignete, an'gesischt ! worden. Sämmtliche Verunglückte hinter- lassen Familien in PortSnionth nnd waren verhältnißmäßig jung. Eoroncr Herma Viaithews hielt die Leichenschau. Tie Zeu genaussagen wurden ausgenommen und ein Verdikt im Einitange mit obigen Thatsachen abgegeben. TchrcätLckier Unfall. M c m vhis, !enn., 5. April. —ln Jork Pickcring, an der südlichen Grenze der Stadt, beludcn gestern 7 'Arbeiter einen dichter mit Sand, als sich plötzlich ein Theil des hohen steilen Uicrs lös'tc und das Fahrzeug, soivie drei Arbeiter, Dave Tracy, Dnd Wane nnd ein Unbekannter, in dein l 0 Fuß tie'en Nasser bcgrnb. Indianer zum Galgen. LittleNock, Art., 3. April. Heute saUren in Fort <rinith drei Indianer wegen Mordes gehängt werden. Einer derselben heisst John Ricllh nnd ist ein Vollblnt-Choe-> law: er erinordeie im November den Hütts- Piacschall Perr>> Tewall. Ter Zweite, ein Staniinesgcnoffe von Tewall, heisst Isaae Fillinoec, ist nur in Jahre alt und unbelununcri um das ihm be vorstehende Schicksal. Im Inni v. I. ging er aus, um an irgend Jemand einen Raub mord zu begehen, da er zu saut war, um sich seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Er begegnete einem armen Reisenden, wel cher den ganzen Weg von Ealisornicn zu Inj; zurückgelegt hatte. Nachdem er an dem Mann vorbeigegangen war, kehrte er um, ging wie schoß thu nieder. Ter Tritte, John Pvinler, war schuldig besunden worden, im lebten Herbst einen Viehhändler vom Choctaw- Stanim ermordet zu haben. Er betheuerte seine Unschuld und sagte, dag man ihn sür ein Verbrechen, welches von einem Anderen begangen worden, zum Tode führe. Tie Ge fangenwärler hielten ihn iür unschuldig. Im Tuclt crscff offen. Ba st. Lonis, Miss., 5. April. Gestern fand in der Nähe der Monlgomery- Station zwischen Aristides Bicnveiiue nni T.V.Phillips einTuelt statt; die Waffen wa reu doppelläufige, mit einzelnen Kugeln ge ladene Flinten, nnd die Distanz war aus t Schritte festgesetzt. Vicnvenuc wurde durch einen Schuß in's Gehirn gclodlel, während ! Phillips unversehrt blieb. ! Ermordung eines Uafmanns. Ncw. Orteans, La., 4. April. Ed ward Elarcn, ein von den Geschälten zurück - getrctener Kaufmann, wurde in voriger Nachr ermordet und seine Leiche in das neue Bansin geworfen. Man hat keine Spur der Thäten zn eindecken vermocht. Dciüzvrncki. N e w-Ork c ans, La., 7. April. Zn Bayon Lapourche, zwei Meilen unterhalb Thibadeanx, ist ein Teich aus eine Streckevon 40 Fuss gebrochen. Tas Wasser wird wahr scheinlich Morgan'? texanische Eisenbahn überschwemmen. Mord i einem BlUnrv-.'.immer^ Eincinnat i, 5. Avril. In Blufslon, Ind., waren gestern Abend Strolche bei'nr Bittardiviele in Sireil geralhen. Ein alter s Farmer, Namens Philipp Jones, kam herzn ! und suchte den frieden wieder herzustellen, s Ter Streit land statt in der einzigen Wirth i schau, welche der Betsenche Widerstand ge ! leistet hatte. Einer der Strolche, Beniamin ! Field, zerschmetterte dem Friedensstifter nii: dem Onene den Schädel und entfloh dann, j Jones starb bald nachher. In Folge des Er , eignisses herrscht in Blusflon grosse Aufre gung. Widerstand gegen die Beyörde ir Ohio. Eincinnati, Ohio, '-.April. In ! Monnt Bernon, Ohio, versuchte der Diayor ! eine Verordnung gegen das Versperren der TrottoirS zn erzwingen, und er befahl ein Schilderhaus zn entfernen, das die krcnz züglcrinnen vor einem Materialwaaren Laden s ausgestellt und besetzt hielten. Als man das ! Schilderhaus entfernen wollte, leistete ein ans s Weibern und Männern zuiammcngcsetzicp s Hausen Widerstand und verhinderte die GM ! fernung des Schilderhäuschens. Tic Sacke j hat gcoste Ausregnng hervorgerufen und man befürchtet ernstliche Rnbestörungen. Ter Vicc-Prasidcat einer Bank irrsinnig. Chicago, 111., April. - Ter Vice ! Präsident der hiesigen „Marine Bank," Jakob Buller, wurde vor einigen Tagen bei einem ! Besuche bei Freunden in Mnscatine, lowa, ! irrsinnig und wird nach der Irrenanstalt ge s bracht werden. In dem Hanse, worin er zn Gast war, schlug er die Möbel in Stucke, lief ! fast nackt in der Strasse herum und sprang durch das Fenster. Schon mehrere Wochen . ! vorher hatte er in der Bank Spuren von Ver - ' rücltheit gezeigt und hatte;. B. erklärt, er scr ruinirt. Während der Abwesenheit des Banl ! Präsidenten Scammon entfernte er alle Gc-- ! schäflSbiicher, beriet eine Veriammlung von s Aktionären, verlangte, dass alle Tirektoren - ! rcsignirten und zeigte sich auch ionst als nichr ganz bei Troste. Man überredete ihn, vach lowa zn gehen, da ihn die Reise wieder her stellen werde. Butler war ein Mann von , grossen Fähigkeiten: er balle die Stelle eines l Richters der Snpreme s-ruu ui lowa belle . det und einen Sitz -n de- r e uslainr einge nommen. 5 Verhaftung eines Itttlnnasiliche , Mörders. ..! SanFran z l s e o , Etil., 7. April. . ' Eldrldgc Viowrii ist u-iler der Beschuldigung, r ! den Michael Fahret, ermordet zu haben, ver, . s haftet worden.