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Der Teutsche Correspoudcn!. Baltimore, tt>. April t 74. Gi unpraktischer Plan. Um den verderblichen Wirkungen ver Pa pierg-ld-Verwässeriing entgegen zn arbeiten, wird von einigen Blättern empfohlen, nur auf der Gold-Basis Geschäfte zu machen; die „N.-?>. Presse" denkt sich das Folgender maßen: „Es steht gesetzlich fest, daß auf Gold lau tende Zahllingsversprechen auch nur in Gold bezahlt werden können. Wenn nun die Gc schäftslcute nur mit Gold zu lösende ZahliingS Verbindlichkeiten eingehen wollten, so könnte den Bestrebungen der Geldvcrwässercr viel von ihrem verderblichen Einfluß genommen werden. Ein vereinigter, in vernünftiger Weise ausgestthrtcr derartiger Versuch würde das nneinlösbare Papiergeld discrediliren und durch den uilvorthcilhattcn Coutrast, den die Kauskrast dieses uneinlösbaren Papier geldes zu der eines besseren Handelsmediums, sei dies nun Silber, Gold oder einlösbares Papiergeld, bilden würde, jenes unbeliebt, ja verhaßt mache bei der Masse des Volkes. Die Papicrgcldvcrwässerer, die ein populäres Steckenpferd zureiten vermeinen, thäten besser, die Sache in diesem Lichte zu betrachten, sonst werden sie eine derartige Opposition gegen ihre Theorie n und Maßnahmen hervorrufen. Die Herren in Washington sind allerdings iin Stande, "skin Mstsl" Papiergeld zn schaf fen, aber sie sollten auch wissen, daß sie da durch eine Partei in's Leben rufen können, die auf gutem Gelde besteht, mit dem Zah lnngsversprechen eingelöst und ehrliche 'Arbeit bezahlt werden soll. Welche von diesen beiden Parteien im Volke mehr Unterstützung fin den würde, ist wohl nicht zweifelhaft. Der jenige würde der Mann des Volkes sein, der daraus dringt, daß wir Geld haben, welches die größtmögliche Kaufkraft besitzt, und daß die Arbeitslöhne in solchem Gelde ausbezahlt werden." Das ist in der Theorie sehr hübsch, in der Praxis aber unausführbar nnd 4ven eS thun lich wäre, würde cs vou verderblichen Folgen sein. In der Finanz-Welt gibt es nurzwei Klassen, die, welcke Geld habe n nnd Solche, welche Geld nöthig haben. Unter einem Gold Eontrakte bei schwankender Valuta würde nur der Acrniere letden, der Reiche aber immer un Vortheil sein. Lohnzahlungen ans der GoldbasiS würden sich gar nicht durch setzen lassen, indem kein Kleinhandel auf der GöldbastS möglich wäre. Das Papiergeld würde verhaßt )ein, aber man würde es nch men und wenn man in der Noth ist, wird man gern den Dollar als Dollar annehmen. Haben wir doch während des Bürgerkrieges bei einer Eniwcrlhung ans 30 Cts. den Pa pier-Tollar auch als Dollar nehmen müssen und genommen, ohne daß irgend ein Arbeiter daran hätte denken dürfen, seinen Lohn auf der Goldbasss zu fordern. Die Löhne sind allerdings während des Krieges gestiegen, aber nichl in dem Verhältnisse, in welchem die Kauskrast des Geldes abgenommen hat. Wie sehr ma auch alle Bestrebungen ancr kennen muß, um Mittel zu finden, diesen ver derblichen Schlag, welchen der Congreß in seiner Blindheit der Nation zugedacht hat, zn paralisiren, cs gibt kein's, welches denselben, wenn er cinmal'gethan ist, ungeschehen machen kann. Wir hoffen deshalb noch immer, daß sik) die Venen im Ictzlcn Nngcnblicke noch be fianen: haben dock augenscheinlich die „In fiationisten" am Donnerstag und Freitag an Boden verloren. Morgen wird es sich zeigen, wer Sieger bleibt: die Vernunft oder der Hu sum. Die Erweiterung der Stadt grenzen. Endlick ist eL trotz einer obstinaten, erbit terten Opposition unserer „Vettern vom Lande" gelungen, in der Gesetzgebung eine Bill durchzusetzen, welche die Erweiterung der Stadtgrenzen von Baltimore gestillter, wenn die Bewohner des Gebietes, welches aus diese Weise zur Stadl Baltimore geschla gen werden soll, Nichts dagegen einzuwenden haben. Es ist nicht anzunehmen, daß der Gouverneur die 'Maßregel mit seinem Velo belegt. Wenn deshalb die Opposition der HH) Davis, Kecck, Mcrryman n. A. keine nn den Haaren herbeigezogene, sondern that sächlich aus den Wünschen ihrer Eonstiluen ten beruhende war, so wird bis zur nächsten Wahl im Mai, bei welcher sich die Bewohner des zu amicktircuden Gebiets für oder gegen den Anschluß zu erklären haben, in den betref fenden Kreiselt nock gehörig agitirt werden. Die Hauptpunkte der Bill sind unsern Le sern bereits aus früheren Mittheilungen be kannt. Die Stadlgrenzewird ans diese Weise im Osten um 1, lin Norden um 2 Meilen und im Westen um 1 Meile hinausgeschoben: Die östliche Grenzlinie der Stadt wird am unteren PatapSco, dem Marine-Hospital ge genüber, beginnen und nördlich bei'm Eolga tc's Creek vorbei bis zur O'Donnellstra'ße, östlich vom „Mount Earmcl-Todteiihose," führen, sodann die Philadclphia'er Land- Straße jenseits des Hcrring-Run überschrei ten und zwischen der Bclair- und Harsord- Road, zwei Meilen von der gegenwärti gen nördlichen Grenze entfernt, die nörd lichen Grenzlinie schneiden. Die nördliche Grenzlinie kreuzt die Harsord-Road bei We ber's Brauerei und die ?)ork-Road diesseits von Cold-Spring, die Charlesstraßcn Avenue bei A. S. Abcll's Landsitze Guiliord, die Jo nes' Fälle zwischen Woodbcrry und Melvil lc's Starion an der „Nördl. Eentral-Bahn" nnd schneidet die westliche Grenzlinie diesseits von Hookstown, nahe dem Eigcnlhume der „Euclid Land Compagnie." Die westliche Grenze schließt das Bcsscrungshans sür ver wahrloste Kinder ein, gehl mitten durch den „Mount Olivet Todtenhof" und fällt bei .Hammon's Ferry Road in den Patapsco. Die Südgrenze geht in der Mitte des Pa tapsco his zur Ostgrcnze. Tie Wahl, in welcher die Frage definitiv entschieden werden soll, findet am ersten Dienstage im Mai d. I. (5. Mai) statt. Wir zweifeln nicht daran, daß eine Majorität der Bewohner für den Anschluß an die Stadt stimmen wird. T gegen sind nur die großen Steuerzahler und Gründbesitzer, während die zahlreiche Arbeiterbevölkernng, sowie die klei nen Landhcsitzer durch die Erweilerung der Stadtgrenzen nur gewinnen können. Die Distrikts - Untersuchung. Der tolle Jubel der Washingtoner „Ring"- Organe über das bisherige Ergebniß der Distrikts - Untersuchung, erinnert an einen Borsall ans einer deutschen Lehran stalt. Ten Zöglingen derselben, Bürsch chen von Ist—lB Jahren, war das Rau chen verboten, und jede Ucbertrerung die jes Verbots wurde mit Relegirung bestrast. Daß trotz diescsßcrbotcs doch geraucht wurde, kann man sich leicht denken. Ter Direktor des Instituts, ein strenger, aber dabei doch humaner Mann, ging eines Tages spazieren und in einem Hohlwege fand er 10 seiner Schüler, wie die Lokomotiven dampfend, im Kreise sitzen: er wandte sich ab, betrachtete die schönen Berge an der anderen Seite uns ging ohne Gruß, und ohne anzu sehen, vorüber. Als später nicht erwähnt wurde, entstand unter den 10 großer Jubel, daß der „Alte" nichts gesehen, bis dann Einer die vernünftige Ansicht aussprach: „Er har Nichts sehen wollen." Die „Ring" Organe in Washington sind ganz entzückt darüber, daß das Distrikts - Un tersuchung-Comite bis jetzt noch Nichts ge funden hat. Dazu bemerkt der „N. - 2). He rald" ganz treffend: „Wenn man die gerin gen Fortschritte in Betracht zieht, welche bis jetzt das Untersuchulige-Comite des Congreffes in den Enthüllungen der verschiedenen Betrü gereien gemacht hat, so drängt sich Jedem ieicht die Vermuthung auf, daß man Nichts finden will, daß man geneigt ist, die Sünder zu schonen. Es ist möglich, daß wir den Mitgliedern des Comite's Unrecht thun, und wir werden uns freuen, wenn wir anssinden, daß wir uns geirrt haben; doch muß man zu obiger Vermuthung kommen, wenn man die Art und Weise in's Auge saßt, iu welcher das Comite verfährt. Die Congrcßmitgliedcr aller Parteien sind geneigt,schonend inirden Washingtonern zu verfahren. Geselliger Berkehr, Gastmäh ler, gemeinschaftliche Kneipereien, ein Spiel chen, weibliche Lobbyisten, welche die zahlrei chen Schurken und Schelme im Dienste haben, dcmoralisireu die Mitglieder; sie lieben es nicht, den Schmutz ihres eigenen Nestes auf zudecken. Sodann handelt die Distrikts Re gierung uuinillelbar unter den Augen der Administration, gehört thatsächlich zu dersel ben Partei und wurde von den Mitgliedern derselben hochbcgünstigr, cs ist deshalb natür lich, daß die republikanischen Mitglieder des Comite'S vorsichtig sind, Licht auf die Be trügereien der Distrikts - Beamten fallen zu lassen. Das Comite sollte icdoch bedenken, daß jeder Versuch, die Washingtoner Schur ken weiß zu brennen, nur Odium auf das Comite uns auf die Partei bringen wird. Die enormen Summen, welche verschleudert wurden, die leichtsinnige Arbeit, die Thatsache, daß Conlraktoren und Distrikts- Beamten in wenigen Jahren ungeheurcßeich lhümcr erwarben und andere verdächtige Ne bciiiimstände können nicht zugedeckt werden. Nichts Geringeres als vollständige Blosstel lnng wird dem Publikum genügen." Wel chcs schreckliche Geheut werden die Organe des „Ringes" wieder über die Artikel erheben! Das Comite aber wird wie jener Schnl monarch—mit abgewendetem Gesichte an den Washingtoner Sündern vorüber gehen. Die Ermordung von zwei deut schen zeaufleulen in Mexiko. Wir haben neulich gemeldet, daß zwei deut sche Kaufleute aus der Reise nach Guadala jara von mexikanischen Straßenrändern er mordet und verstümmelt worden seien. Das in der Hauptstadl Mexiko erscheinende deut sche Blatt „Vorwärts" theilt aus dein in Guadalajara erscheinenden Lokal - Blatte folgende Einzclnheitcn üvcr diese Grcucilhat mit: „Herr Adolph Bartholly, ein sehr angese hener Kaufmann von hier, befand sich auf der Rückreise von Colima hierher, in Begleitung seiner Gemahlin und Kinder, des Dr. West phal, eines Teutschen und mehrerer anderer Kaufleute, in der Tiligcnce. Da der Weg sehr unsicher ist, nahmen die Passagiere in Sannla eine Ted.cklug von 8 GenSdarmei, In der Nähe von Santa Ana Acatlan wur den sie von 40 Banditen angefallen, aber da sich im Anfang nicht mehr als zehn der 'Räu ber zeigte, cntjcklosicn sich Herr Bartholly und 'eine Begleiter, sich zn vertheidigen. Zu dieiem Zwecke stiegen sie aus der Diligence und schössen ans die Räuber; dies war oas Zeichen zum Beginn des Kampfes. Bei'm ersten Schuß erhielt Dr. Westphal eine Kugel in's Herz und fiel ans der Stelle lodt nieder. Als dieses die Gensdarmen jä hen, ergriffen sie in aller Eile die Flucht, die unglücklichen Passagiere ihrem Schicksal über lassend. Dessen ungeachtet fuhren diese fort, sich zu vertheidigen, aber alle ihre Anstrcn gungcii waren umsonst, denn nach wenigen Minuten kam der Rest der Banditen und warf sich über sie, wilden Thieren gleich. Mit einem Säbelhieb spalteten sie das Ge hirn des Herrn Bartholly, verwundeten die Herren Manuel Fernandez, Carlos Sancho nnd maltraitirlen die übrigen Passagiere. Es war eine schreckliche Scene; Frau Bar tholly wars sich schluchzend auf den Leichnam ihres Gatten, die Banditen rissen sie mit einer Brnlalitär ohne Gleichen weg und durchbohr ten die am Boden liegenden Leichen der bei den Deutschen mit unzähliacn Schädelstichen; denn, der Aussage der Kutscher der Diligence nach, waren sie schon todt, als man sie iii die ser Weise mißhandelte. Diese schreckliche i Scene der Metzelei und des Raubes sand am 'Dienstag um 3 Nhr Nachmittags statt; un ! glücklicher Weise wußte man es erst um 6 Uhr in Guadalajara durch den Telegraphen. Au genblicklich machten sich mehrere Deutsche, mit guten Waffen nnd guten Pferden versehen, von hier aus den Weg, nm die Leichname ihrer Landslente zn holen. Gestern kam die Wittwe des Hrn. Bartholly und einer der Verwundeten hier an. Der Sympathie', welche die Herrn Bartholly und Westphal hier genossen nnd die schrecklicher Umstände, die typen Tod begleiteten, haben hier allgemeinen Abscheu nnd Entrüstung hervorgerufen. Die ganze Stadt schreit um Rache und fordert die Bestrafung der Verbrecher." Das „Vorwärts" fügt hinzu: „Hr. A. Bartholly, ein angeschener Kausmann und sehr beliebte Persönlichkeit in Guadalajara, war im Begriff, mit seiner Familie nach Deutschland überzusiedeln, als ihn das grau same Schicksal traf, unter Mörderhänden sei nen Geist nnszngeben. Hr Wcstvyal, ein jnn gcr Arzt, war erst vor einigen Monaten ans Deutschland herüber gekommen." Taqcs Neuigkeiten Die letzten „Interviewers" des Präsidenten wollen alisgcftlndcn haben, daß Gram g c gen eine Vermehrung des „Legal Tender"- UmlautcS, aber zu Gunsten eines sorgsam ausgearbeiteten, die Interessen des Landes nnd der 'Noten Inhaber schützenden Freibank Systems ist. Es wird wiederholt, daß er in diesem Sinne in einigen Tagen dem Eon greise eine Spezial Botschaft zuschicken werde. Jedenfalls ist cs wohlthuend, wahrzunehmen, daß Gram dem projcklirlcn JnflationS- Schwindel größere Aufmertsmiikett zollt, als er bisher anderen Maßnahmen des C-ugresses zn Theil werden ließ. Manche Anzeichen deuten darauf hin, daß die Jnslationisten in den letzten Tagen Terrain verloren haben. In Na 11 tic 0 kc, Penns., erschoß sich am Montage, nachdem er noch Tags zuvor gepre digt hatte, der Mcthodistenpredigcr I. H. Paddock. Am Montage fuhr er mit seiner Frau ans, kehrte wohlbehalten heim, ergriff einen Revolver und jagte sich eine Kugel durch den Kopf. Ueber das Motiv der That verlautet nichts. Ter Rabbi Fr end enkhal in Wil liamsport, Penns., hat die Betweiber gründlich „absayren" lassen, als sie ihn anf sordertcn, sechs Frauen aus seiner Gemeinde zum Betschwindel zn schicken. Der Rabbi erklärte, er könne keinen Juden zur Betheili gung an derartigem Schwindel sanatisircn. Tic Israeliten tränken, ohne Trunkenbolde zu sein, sie spielten, ohne Gewerbsspieler zu werden, sie äßen von allen guten Dingen, ohne sich zn Schlemmern zu machen. Was er thue, geschähe nichl heimlich, sondern im Kreise oder in Gegenwart seiner Familie. Seine Kinder tränken in Gegenwart der El lern Wein und Bier mit Maß, würden daher auch keine Säufer. Keinenfalls würdmiiidi sche Frauen das Gebet entweihen durch die Betheiligung an öffentlichen Schaustellungen, die von Demagogen, oder solchen Leuten, die aus dem Betünsugc „Geld mackcn," geleitet würden. Bemerkenswert!) ist, daß die hiesi gen anglo amerikanischen Blätter über alle Temperenzlcrcicn mit peinlicher Ausführlich keit berichten, aber den anderseitigcn Aeuße rungen wenig oder gar keinen Raum wid men. Das betreffende Congreß Comite hac zu Gunsten der Ausnahme von Li e n - M erito als Staat einbcrichtet. „Tammany Hall" in New-2j o r k hat von sich hören lassen und Spezwzahlnng, Freibanken nnd demokralische Oberherrschaft als die Panacäc für alle Leiden des Landes erklärt. Die Banken New?) ort's sind im 'Allgemeinen gegen die "JnflationS - Bor schläge des Coiigresscs. Als sich Marschall Bazaine in Mexiko befand, ehelichte er die junge und hübsche, aber arme Senoriia Pena y Pcna, Enkelin eines der vielen Ex Präsidenten Mexiko's. Bazaine ist seitdem Gefangener in St. Mar guerite und mit den Gütern der Erde nur spärlich gesegnet. Seine Frau hat nun un längst durch den Tod einer Cousine bedeuten des Vermögen in Mexiko gccrbl, zu dessen Uebertragung nach Frankreich bereits die geeigneten Schritte getroffen worden sind. Aus dem "IVomon' Keckioal (kokll-As" zu New-Jork sind soeben fünf neue weib lichc Aerzte aui die Menschheit losgelassen worden. In New -Ljo r k traf die Nachricht ein, daß auf der Reise die am 4. Februar von New-Pork nach Gibraltar abgegangene ruisi sche Barke „Jupiter" während eines heftigen Sturmes am 7. Febr. der Capitän n ii d sechs seiner Leute über Bord gc schwemm! wurden und bis ans zwei der Levteren erlranken. Die Beamten der Staats-Grangcvon Ala bama, welche in Montgo mer y, Ala., in zweitägiger Sitzung zusammengetreten sind, haben Beschlüsse angenommen, welche daraus hinzielen, mit der Staats-Grange von Geor gia bezüglich der Angelegenheit des dirciten Handcls mit Europa in Verbindung zu tre ten. Es wurde ein Einwandcrungsplan vor geschlagen, der sich, wie man annimmt, als erfolgreich erweisen wird. Tie nenlichen 'Nachmittags Vorstellungen der Ncw 2) orkcrTh e a t e r zum Besten der Armen haben H5OOO netto (nicht, wie wir Anfangs annahmen, 520,000 und darüber) ergeben. Hr. Palmer hat das Geld der „St. John'S Gilde" zugeschickt. In dem Briese, wovon die Gabe begleitet ist, sagt Hr. Pal mer, die Gabe sei für die Armen und Hung rigen und komme von einer stets mißvcrstan denen nnd oft gar sehr verunglimpften Men schenclasse: von Schauspielern und Thcater dircktorcn, ohne wcläie kein wohlthätiges Un ternehmcn mehr rcussircn könne. Hr. Wis well antwortete in einem äußerst verbindlichen Briese, worin er sich sehr anerkennend über den Wohlthätigkeitsstnn der Schauspieler aus spricht; der Sinn seiner Zeilen ist ungefähr: „Wozu die langen Expektorationen? Wir nehmen auch von Schauspielern, wenn wir Etwas kriegen können, aber es muß derMühc werth sein!" Den flüchtigen Cajsirer aus Hamburg, Christian Paul Lolhcr, der seinem Prinzipal dortselbst circa 23,000 Thaler entwendet ha den soll, vermochte die Polizei am Bord des in der Mittwoch Nackt in New-'?)ork einge lamenen Dampfers „Hania," aus dem man ihn vermuthete, trotz aller Bemühungen nicht zn entdecken. Weder stand sein Name ans den Schissslistcn, noch hatte irgend Jemand am Bord eine entfernte Aehnlichkeit mit dem Flüchtling. Auch war nach der Versicherung des CapltänL kein einziger Passagier iii Sonthampton an's Land gegangen. Die Nachforschungen aus der „Pommerania" hat ten keinen besseren Erfolg, so daß man anneh inen muß, Christian habe der schlauen Ham burger Polizei und dem weisen Senator Pe tcricn einen recht unangenehmen Schabernack gcspie.l. Bei der Siaatswahl, welche soeben in dem Staute R hode-JSland stattfand, hatte die Temperenzpanei die seltene Chace, sich unbe hindert in voller Stärke zu entwickeln. Sie erschien nichl als dritte Partei im Felde, son dern als eine der zwei Parteien, welche cinan der die Aemter streitig machten. Tic Tem pereiizsrage war die einzige Frage des Wahl kampfis. Die Demokraten, sich zu schwach fühlend, hatten aar nicht noininirt. Tie Temperenzpartei benützte diese Gelegenheit, dem republikanischen Ticket das ihrige gegen überzustellen, und zwar derart, daß sie an Stelle derjenigen republikanischen Candida ten, welche sich nicht für Tcmpcrenz verpflich teten; ihre eigenen setzte. Das Resultat bc stand darin, daß die Temperenzpartei in Mi norität blieb. Der Gouverneurs - Eandidat, ein Temperenzler, stand aus beiden Tickets, wurde somit einstimmig erwählt. Tie Stärke der Parteien zeigt sich" am Votum für die Vicc-Gonvcrneurs Candidaten. Der Eandi dat der Anti - Temperenzpanei erhielt von je 13 abgegebenen Stimmen 7 und der Cvndi der Temperenzpartei 0. In einer Ortschaft am Kiuniwaick - Creek im County Vancebnrg in Kentucky, wo sich eincPaiize Colonie Deutscher niedergelassen, hat ych soeben ein trauriger Vorfall er eignet. Heinrich 'Maaß und Bernhard Mo lenkamp, Nachbarn daselbst, hatten vor eini ger Zeit Streit mit einander nnd Beide muß ten Bürgschaft für friedliches Verhalten g>.geii einander stellen. Vor einigen Tagen gegen >0 Uhr Vormittags ward der alle Streit durch irgend welche Ur'achc wieder angesacht. Tie Frauen von Molcnkamp und Maaß sind Schwestern. Heinrich Maaß erklärte an,e nem Tage seiner Familie, er werde Frau Mo leiikawp todt machen, begab sich auch sofort nach dieser Erklärung nach dem nur ungefähr dreihundert Schritte von dem snnigcn ent fernten Hanse Molcnlanip's und schoß aus einem Revolver auf Frau Moleniamp, sie schwer, wo nicht tödllich, verwundend. Maaß kehrte daraus zu seiner Familie zurück, er zählte, was er gethan und sprach die Absicht aus, auch sich zu tödtcn. Daraus bat er seine Familie, nach Molenkamp's zugehen und sich nach dem Zustande der V-rwundeten zn er kundigen. Aber kaum hatte die Familie sich ' entfernt, als er sich zwei Kugeln durch den I Kops jagte. Er blieb aus der Stelle todt. Wie man hört, ist wenig Hoffnung für die Genesung der Krau Molcnkamp vorhanden. Präsident Granl hat wieder einmal von „dem göttlichen Rechte der Könige," oder solcher, die es gerne werden möchten, Gebranch gemacht. Er hat nämlich den Sonnenschein feiner Gnade auf Leander und Byron Fox, Vater und Sohn, in New-Vork, salleu lassen. Weder „Leander" noch „Byron" waren, wie ihre berühmten Namensvettern, über denHcl leSponl gcschwommcn, sondern hatten das sicherere und einträglichere Geschäft betrieben, ihre obscönen Artikel und Schriften durch die Post ni befördern und waren dafür zn je l Jahr Gefängniß nnd §>s6o Geldbuße verur theilt morden. Ter Präsident in seiner Gnade har ihnen dieGesängnißhaft erlassen, dieGeld buste jedoch denn in Geldsachen hört bei ihm die Gemüthlichkeit auf mußten sie be zahlen. Der Präsident ist sehr gnädig in ge wissen Fällen, man wird dereinst von ihm sa wie ein romischcrschriftsteller voinKaiscr was, beiläufig gesagt, dereinst nn Quartaner mit „seine Tante war eine geborene Clemens" übcrielzte. Madame EcSpedcs, die Wittwe des er mordeten Ex Präsidenten der cubauiicheii Rc publik, ist, wie wir bereits kurz meldeten, in Rew-Pork angekommen nnd hat bei ihrer Mutter, Mad. Onciada, Nr. 113, West 42. Straße. Quartier genommen. Frau Ecspc des ist l tiefe Trauer gekleidet, spricht aber dennoch die Ueberzeugung ans, daß ihr Ge mahl nicht ermordet ist, sondern in irgend ei nem Winkel von Euba von denSpamcrn ver borgen gehalten wird. Die Dame rcft're am 6. März von New '.York ab, um ihren Gat ten in Kingston zu wessen, und erfuhr erst bei ihrer 'Ankunft daselbst von seiner Ermordung. Diese erschiitterndeNachricht scheint eine furcht bare Wirkung ans ihr Nervensystem ausgeübt zu haben und in Folge derselben hat bei ihr die fixe Idee Platz gegriffen, daß Cespedcs nicht todt ist, sondern vielmehr demnächst als Befreier der Republik hervortreten werde. In der Begleitung der Mad. Cespedcs befanden sich die HH. Carlos Castillo, Cisneros nnd Arango. Die Tr an sp orta ti 01: sfra g c spukt noch immer im Congrcsse. Das Senats-Co mite hat ausgerechnet, daß wenigstens 100 Mill. Dllrs. nothwendig sind, um den Per kehr zwischen dem Mississippi und den nord atlantischen Staaten zn verbessern. Abermals wird aus der Sceschulc zn Annapolis eine „Hazing" Prozedur gemeldet. Der Sohn eines Admirals ist einer der An geklagten. Präsident Gram und Sceamts Sekretär Robeson sollen beschlossen haben, ohne Gnade und Barmherzigkeit tie Uebel thäler zu bestrafen, reip. auszustoßen. Wenn diese Absicht nicht nur durch den allmächtigen politischen Einfluß der Ucbcllhnter neutrali sirt wird! Ter Congreß bat beschlossen, einen Ccm missär nach Alaska zu schicken, um über die Mißbräuchc des dortigen Robbensanges und Pelzhandels Ertnndignnq einzuziehen. Damit aber besagter Eominissär sich nicht durch die „Pelz Compagnie" beeinflussen läßt, soll ihm ein 'Armee- oder Sec-Osfizicr beige geben werden. Die Arretur Bnetl' s, des Corrczponden ten des „St. Louis Repnblican" und der „Detroit Free Preß" in Washington, erfolgte aus die Eriminal-Anklage yin, daß er den Senator Chandler von Michigan arg vcrnn glimpft habe. Tic Voruntersuchung soll mor gen stattfinden. Ex-Senator Foote von Mississippi be suchte am Freitage zum Erstenmale seil dem Kriege den Ver. St. Senat, lenkte aber keine besondere Aufmerksamkeit ans sich. Hr. F. praktizirt zur Zeil als Advokat in Wash ington. General - Bundes - Anwal t Wil liams, der Mann, welcher nahe daran war, Obcrrichtcr der Ver. Staaten zu werden, scheint nichl nur durch amtliche, sondern auch durch verwandtschaftliche Bande au die Sache der Eorruplion, des ttnterschlcises und Kassen raubes geknüpft zn sein. Vor Kurzem wurde sein Stiefsohn als bethciligt an dem im Bun des Ichatzamtc begangenen Bondsraub ver haftet. Gcgenwänig entpuppt sich der berüch tigte Hughes, der Hülfsbundcsanwalt in Brooklyn, N.-H., welcher seine amtliche Stel lung dazu benutzte, die Bemühungen seines Vorgesetzten, des Bnndesanwaltcs Tenncy, im Eanborn'schen Prozesse zu vereiteln als ein Schwager des Generalbuiidesanwaltes. — Kr. Tenncy hat HughcS zur Resignation auf gefordert. Es erhellt, daß dieser Hughes, durch den Einfluß seines Schwagers in's Amt gekommen, nicht nur ein ganz ineompetentcr Beamter war, sondern auch, daß er den Schur kenstreich in dem Sanborn'ichen Prozesse nach Instruktionen, die er sich vorher heimlich in Washington geholt, begangen. Bon Wem der Schwäger des Generalbuiidesanwaltes seine Instruktionen in Washington erhalten, ist iu der That nicht schwer zn errathen.-Tie „N.-fff. Stsztg." bemerkt dazu: „Die Ver. Staaten haben also gegenwärtig nicht blos einen Finanzsekretär, welcher den vertrags mäßigen Stcucrranb organisirt, sondern auch einen Generalbundcsanwalt, welcher durch geheimes Jnlcrveiiiren die Schritte seiner Un tergebenen bei m Verfolgen der Stcnerränbcr durchkreuzt. Und außerdem haben die Ver. Staaten einen Präsidenten, welcher all' dies ruhig mil ansieht." In Bombay, Ostindien, fand bekannt lich vor Kurzem ein Angriff sanatischerMnsel männer auf die Parias start, weil einer der Letztern ein Buch über den Propheten heraus gegeben halte, das von den Anhängern des Letzter als eine Verhöhnung ihres Glaubens angesehen wurde. Es erhellt nunmehr, daß das Werk des Parias eine Ueberfetzung von Washington Irving s „Leben Mahonied's" war, dessen freie Anschauungen den Mnicl Männern in Vombay nicht behagten. Das B o st o n e r „Eveinng Jounial"brmgt das Gerücht, Sekretär Nichardson werde Mitte Mai nach Europa abreifen. Es wird hinzu gefügt, er habe die Absicht, sich mit einem auswärtigen Bankhanfe in Verbindung zn seyen. Senator Schurz wird am 29. April in der „Musik-Halle" zu Bo st o n eine Rede zu Eh ren des Andenkens Charles Sumncr's halten. Der Mayor wird den Vorsitz führen. Hr. Wcndell Phillips wird den Redner vorstellen und ein Gedicht von Oliver Wendell Holmes wird verlesen werden. Am Samstage gingen acht Dampfer, darunter der nach Bremen bestimmte „Her mann," von New Port nach Europa ab. Ter Dampfer „Merrimack" von der brasilianischen Linie, über dessen Sicherheit vor einigen Tagen berichtet wurde, ist nun am 3v. März von St. Thomas abgegangen, und kann jeden Augenblick in New Port ein treffen. Der Gesandte der Ver. St. in England, Gen. R o b e r t I. S ch c n ck , hat nach mehr tägigem Ausenthalte in Chicago seinen Bru der in lowa besucht und schifft sich am 11. Lawrence Ferry, Clerk in einer Schienen Fabrik in Covinglon, Äy., siel bei Un tersuchung einer Maschine, in eineZirkclsäge, die ihn im eigentlichen Sinne des Wortes in Stücke zerschnitt. Der ans Blackwcll's Island sitzend: New - ?) orker Munizipal -Dieb Tweed war am Freitage 51 Jahre alt. Ein „Herald-"Eorrcspondenterinnerte sich des Geburtstages, den früher der „Boß" in so glänzender Weise zu begehen Pflegte nnd be suchte Blackwcll's Island, wurde aber nicht vorgelassen. Die ~'N. ftj- Presse" schreibt: „Ans eine dcsfallsigc Anfrage antwortete der „Boß" aus einem Stück braunen Papiers mit folgenden Zeilen: „Tweed ist nicht w hl ge nug, um irgend Jemand zu sprechen, nnd muß achtungsvollst eine Unterredung aus schlagen." In der letzten Zeil hat nach An gäbe dcsWardeins der„Boß" sich indessen von seiner früheren Krankheit gänzlich erholt und schien ihn die Hoffnung, daß er seine Freiheit erlangen oder in das County-Gefängniß ge bracht werde, zu verjüngen und ihm neue Kraft zn geben. Sollten diese Hoffnungen zu Schanden werden, meint dcrWardein, so wird es bald um ihn geschehen sein, er wird's nicht überleben. Bon den Söhnen Tweed's sprach blos sein Lieblingßichard gestern bei ihm vor: seine Frau und Tochter, die ihn seil seiner Gefangenschaft blos dreimal besuchten, kamen auch gestern nicht hinüber. Ihr Besuch ist für den „Boß," wie für die beiden Frauen zu angreifend und erschütternd und will er ihn darum lieber entbehren. Von Tweed'sFreun den war nicht ein einziger erschienen. Ter „Stable Gang," zu dem er gehörte, feierte ebensowenig in der herkömmlichen Weise sei neu Gebulstag. Alles harte den einst so Ge waltigen vergessen, mit Ausnahme des Zei tungsmannes, der bei den letzten Strahlen der sinkenden Sonne von den düstern Gefängniß inaucrnAbschied nahm und sinnend im schwan ken Kahne nach Manhattan-Jsland zurück fuhr," Jeisey-Eity und New-Pori haben sich ver einigt, um dem Verkaufe von unge sund ein Fleische, worunter besonders "Lob Va-ri" (unreifes Kalbfleisch) geiiaunt wird, ein Ende zu machen. Wo man dasselbe antrifft, soll es sofort confiszirt werden. Freitag erkrankten etwa 20 Matrosen dcS in Boston liegenden Dampfers „R oin a n" plötzlich unter Bergiftnngs-Shniplonicn. Ein rasch herbeigerufener Arzt wendete die Mage npumpe an und stellte sie bald wieder her. Es zeigte sich bei Untersuchung der von ihnen ge offenen Speisen, daß Arsenik in einen Ku chen in bisher nicht nnsgeklärlerWeise gelangt war. Einen ehrenvollen Namen hat sich in dieser Zeit derßelscuchc in Ohio die doriige Gemeinde Wapakoneta erworben. Eine Anzahl dortiger Bürger, meist Dcntichc, hat ten an den Gemcinderath eine Bittschrift ge richtet, worin sie um Erlasiung einer Verord nung baten, welcke das Singen und Beten aus den Seitenwegen nnd Straßen für eine "nllisunoi'" (Gemeinschadcn) erklären und dasselbe bei einer Strafe vrn §>'> bis §5O für jede Person verbieten solle. Und wirklich der Gemeinderalh von Wavakoneta hatte den Muth, trotz der verzweifelten Proteste der Temperenzler und Tempereiizlcrinncn, eine solche Verordnung, die einzige in ihrer Art, zn erlassen. Die Temperenzler haben pro phezcihl, daß Wapakoneta sürdiescn„Frcvcl" schon in allernächster Zeit das Schicksal von > sodom und Gomorrha erleiden werde. Aber noch steht und gedeiht Wapakoneta im Glänze > der Freiheit und Vernunft. In Pratt's Oelwcrkcn zu Brooklyn,! N. P., stehen die Küfer aus, da nicht zur s „Union" gehörige Perssncn angestellt worden sind. Zum Schutze der bedrohten neuen Ar beiter zögen dieselben am Freitage nnt'r Be deckung einer Anzahl Polizisten nach der Fähre. Trotz alledem wurden sie an einzelnen Stellen von den Ausständigen angegriffen und mehrere wurden schwer mißhandelt, che die Polizei einzuschreiten im Stande war; es wurden auch mehrere Pistolenschüsse abge feuert. Die striker haben erklärt, sie wür den nicht dulden, daß NichtMitglieder der Union ruhig an die Arbeil gingen, und der Vormann der Fabrik' ist ebenso entschlossen, kein Mitglied der Union wieder anzustellen. In Des M 0 ines, lowa, ist min auch Isaak Brandt, der Gehülfe des bereits in Untersnchii'ig befindlichen Staatsschavmeistcr Nankin, wegen U terschleises von §40,000 zm Vcranlwomiilg gezogen worden. Das Eong reß mitgli c d H a le von New-'.York Haldem Sprecher des Reprä sentanteiihauses seine Abdankung als Vor sitzender des Haus-Eomiic's für die Angele geilheiten des Distrikts Columbia überreicht. -Lein Vernehmen nach hat seine Abdankung ihren Grund darin, daß das Haus es neulich abgelehnt har, auf verschiedene Vorschläge seines Comite's einzugehen. Repräsentant Harmer vou Pennst,lvanien ist der Zweite in jenen Comite, derselbe ist aber, wie man hört, gesonnen, die Vorsitzerstcllc in demselben ab zulehnen. Ihm zunächst steht Colton von lowa und derselbe wird wahrscheinlich Vor sitzender des Comite's werden. Von New- R 0 chelle, N, ?)., wird s über eine Alcohol-Vergistnng berichtet: „Tic Eoroners-Jnry, welche den Tod der Frau Margaret Trai.ior zu untersuchen hatte, gab einen Wahrspruch aus Tod durch A>cohol- Vergiftung ab und tadelte den Accise - Rath, daß rr bei der Lizense-Erthcilung nicht mit größerer Vorsicht verfahren sei. Tie Post mortem Untersuchung hat ergeben, daß der Magen und das Gehirn durch und durch mit Alcohvl geschwängert war. Frau Trainsr war Morgens m ihrem Bett todt gesunden, nnd ihr Mann g.ift den Verdacht, sie ermordet zuhaben, verhauet worden. Sie soll am, Tage vor ihrem Tode ein Pint Whiskey ge- ! kaust haben." In H 0 b 0 ken, N.-J., wurde Donner stag die Entführung von Frau Scott, Gattin eines Bürgers von Jm'e-Eity, durch einen voliiiichen Springinsfeld, Namens Anthony Eostody, noch durch die rechtzeitige Dazwi ichenknnst der Schwester des Herrn Scott ver hindert. Beide waren gerade im Begriff, aus dem Bremer Dampfer sich einzuschiffen, als Frau Scott von dieser gesehen und zur Rück kehr gezwungen wurde. Eostody ließ die Geliebte fahren und quartierte sich mit einer Geldsumme von §7OO und einer goldenen Uhr, beide Eigenthum Scott's, ruhig auf deinTampfer ein und wird sich wahrscheinlich an den deutschen Gestaden nach einem neuen Liebchen umsehen. Tie wider Willen zu Hause gebliebene Gattin soll sich nunmehr sehr reumüthig zeigen. Die Bun d cs -I usti z- Be zi rk e sind seit der Ernennung des neuen Bnndes-Obcr richters solgenvermnßen zngetheili^wordeii: „ „ j Öberrivter Wairc. .. 5. Ziichtcrßradle. )) )> 8. >, Niäner Mller. „ . Richter Fiel. Vermischte Berichte. ! New -?)0r k, 3. April. Vom norwegi ! schcn Dampfer „Anna," welcher vor 47 Ta i gen von hier nach Rotterdam abging, ist bis jetzt keine 'Nachricht eingetroffen. Ter Tam vfer ist in 'Norwegen versichert. N e w - S) 0 r k,' 3. April. Es kann kaum irgend welche Hoffnung auf die Sicherheit des neuen norwegischen Dampfers „Anna," wel cher am 15. Februar, also vor 47 Tagen, von seinem Ankerplatz in Bioollyn nach Roller dam abging, unterhalten werden. 'Nach An gäbe der Schifssmäkler HH. Funch, Edye K Comp hatte der Dampfer 61,000 Scheffel Ge traide, verschifft von Hrn. R. C. Bnrlage, dem hiesigen Consnl der Niederlande, geladen. Das Getiaide war unter Aussicht des Capt. Nichols, des Vertreters der „United States Lloyd's Marine Insurance Company," an Bord geschafft worden und die Verladung hatte iii gehöriger Weise stattgefunden. Au ßerdem hatte die „Anna" reichlich 300,000 Psnnd Mundvorrälhe und eine nnbedeulende ! Onantilät vermischter Ladung an Bord. Die HH. Funch, Edye Comp, fürchten, daß der Dampfer untergegangen sei, es sei denn, daß die Maschine desselben unbrauchbar geworden und er gezwungen worden sei, seine Reise un ter Segel fortzusetzen. Der Dampfer ist in Bergen und anderen norwegischen Städten versichert. Auch die Ansicht des Hrn. Christian Börß, ! des norwegischen Consnls, geht dahin, daß die > „Anna" Schiffbruch gelitten habe. Er sagt, der Capitän, Chr. N. Hille, sei einer der tüch tigstcn Seeleute, die er kenne. Tic Ladung des Dampfers hat einen Werth von etwa §lOO,OOO. Li cw -?) ork, 0. April. William Ti nion, cjn Deutscher, 17 Jahre alt, fiel am Samstag Morgen aus dem vierten Stockwerke des Hauses Nr. 24, Chnrchstraße, in das erste Stockwerk und starb fast augenblicklich. Die Leiche wurde nach der Polizeistatio des 8. Bezirks gebracht, wo der Coroner die Leichen schau halten wird. Die „clsäjstsch lothringische Gesellschaft" hat im Monat Mär; cinundsünszig Lands lentc, welche mittellos eingewandert sind, mit Kost und Logis unterstützt, mit Stellen ver sorgt oder nach dem Westen geschickt. Tieda durch verurjachtcn Ausgaben betrugen 5>528.- 22. Tie Gesellschaft gedenkt dem Älgeordnc ten Teutsch, welcher im deutschen Reichstage bekanntlich die Veranstaltung eines Plebiscits in Elsaß und Lothringen beantragte, als Au crkenming kür seine Haltung eine 'Adresse und eine goldene Medaille zuzuschicken. Brooklyn, N.-2)., 6. April. (Eine Irrsinnige.) Am Tonnerstag Nacht wurde Andrew McKeon, ein fleißiger Arbeiter, wel cher in einem Hanse an der Flushing Avenue wohnt, nahezu von feiner Gattin getödtct. Die Frau, welche schon über fünf Jahre in der Irrenanstalt in Flalbufh zugebracht halte, wurde von dort erst vor kurzer Zeit entlassen nnd schien ziemlich geheilt. 'Am Donnerstag, nachdem McKeon sich zur Ruhe begeben hatte brachte sie ihre beiden Kinder in den Hof, er griff ein großes Messer und stürzte damit aus ihren Gatten los. Das Geschrei der Kinder weckte den Mann zur rechten Zeit, und es ge lang ihm, die Frau zn überwältigen. Am Freitag brachte man Frau McKeon, bei wel cher die Tobsucht inzwischen ausgebrochen war, nach der Irrenanstalt. Philadelphia, 3. April. Fennimore und Samuel R.Troy, welche sich als Schaff ner der „New-Jersey-Division" der „Pennfyl vania - Bahn" Unterschlagungen hatten zn Schulden kommen lassen, standen gestern vor Gericht, um ihr Urtheil zu empfangen. Hr. Cassidy, als Anwalt der „Pcnnmlvania-Ei sendahn Gesellschaft," sagt?, die Angestellten der Bahn hätten durch diesen Prozeß erfahren, daß, so geschickt und so mächtig auch die Ma nipulationen derselben seien, das Gesetz sie dennoch zu Nichte mache, daß die Gesellschaft bei diesem Prozesse weiter keinen Zweck ver folgt habe, als dem Gesetze Geltung zu ver schaffen, daß allerdings für die übrigen Be amten zur Warnung ein Exempel staluin werden solle, daß er aber dennoch den Richter ersuche, von einer Gefaugmßstrafe abzusehen, im klebrigen jedoch über die Verurtheilten ein solches Strafmaaß verhängen möge, daß das Gesetz nicht als leerer Schall dastehe, und daß alle Betreffenden aus dem Urtheil für die Zu knufl eine sichre ziehen könnten. Die Rede machte auf den Richter den gewünschten Ein druck, denn derselbe erwiderte, daß er, bewo gen durch diesen Antrag des Anwalts der Ei senbahn Gesellschaft, Gcfängnißstrafe von sei nem Urtheil ausschließen wolle, und daß er hoffe, selbst ein mildes Urtheil werde Anderen zur Warnung dienen. Demnach vcrurthcilte er die Angeklagten in eine Geldbuße von je §5OO und die Kosten. Philadclphi a, 6. April.—(Funfnnd zwanzigjähriges Amts-Jubiläum.) AmSam slag Morgen fand in dem Tempel der deutsch israelitischen Gemeinde „Rodcf Schalem" an der Broad und Mount Bernau-Straße nach dem Gottesdienste unter überaus zahlreicher Betheiligung der Gemeinde-Mitglieder eine erhebende Feier statt. Es galt, dem Borbcrer l und Sänger der Gemeinde, Ehrw. Isidor i Fränkcl, als Anerkennung für seine 25-jährigc ) treue Amtsthätigkeil ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit und Freundschaft zu geben. ! Nachdem der Chor der Synagoge, welcher ; unter Peilung des Prof. Engelle steht und : aus den Damen Frl. Rosa Frankel, Frau ! Rattoy und Frau Maurer, sowie den Herren Max Friedman, (früher in Baltimore,) I. ! lalob, Schlesinger und Krüger zusanuncnge j fetzt ist, mehrere Chöre ganz vortrefflich vor getragen und der Borbeter, Hr. Fränkel, meh rere Gebete gesprochen und gesungen hatte, hielt der Ehrw. Dr. Jaslrow eine Predigt, in welcher er in beredten Worten schilderte, wie sehr sich das Judcnthnm innerhalb der letzten fünfzig Jahre gehoben habe. Nachdem noch ein Chor gesungen war, trat der Präsident der Gemeinde, Hr. Elias Wolf, vor, und ! überreichte dem Jubilar eine künstlerisch aus geführte Gedenktafel in prachtvollem Rah men, wobei er ihm im Namen der Gemeinde in englischer Sprache die herzlichsten Glück wünsche und den Tank für seine segensreiche Thätigkeit auchprach. Dem Hin. Wolf folgte Hr. Lcvi Meyer, der an dcnEhrw.Frän kel eine kurze deutsche Ansprache hielt und ihm in einem Convert ein Geschenk der Ge meinde Mitglieder (wie wir hörten Ki'ux) überreichte. (Dem.) E i ii A b eiitcueri n New - A o rk. Die Dichtung aller Zeiten hat die' Geschichte der Zkäubcr mit einem Sagenkreise umgeben, der des wunderbar Schrecklichen gar viel ent hält, und doch passiven in NewHork alltäg lich ebenso schreckliche Räubergeschichten, wel che, um die Romantik derselben vollständig zu machen, nichts fehlt, als die düstere Staf- sage der Abruzzen oder böhmischen Wälder.' -Em Advokat aus Watcrtown, N.-J., A. ) B. Morris ist sein Name, entkam am Frei- f tag Abend nur mit knapper Noth den „Nein berinneii." Er schlenderte langsam den Broad way hinauf, als ihm ein zwar reinlich, aber ärmlich gekleidetes, junges Mädchen entgegen kam, und ihm niit Thränen in den Äugen klagte, daß seine Mutter krank sei, und daß, da es in Folge der Krisis seine Stelle verlo ren habe, nicht im Stande, sür die Bcdürf nisse des Hause? zu sorgen. Mitleidigen Her zens bot Herr Morris der Unglücklichen eine §2-Note an, allein sie weigerte sich, dieselbe anzunehmen und sagte, Herr Morris möge mit zn ihrer Mutter gehen, damit er sich über zeuge, daß er sein Wohlthun an keine Unwür dige verschwende. Herr Morris gab den dringenden Bitten nach, wurde in eine der Nebenstraßen geführt; schritt mit dem Mäd chen dnrck einen dunklen Hansgang und kam in ein wohlgeheiztcs Zimmer. Seine Füh rers sagte, er möge sich ans das Bett setzen, sie wolle inzwischen ihre Mutter aus seinKom > men vorbereiten. Kaum hafte Morris sich ! niedergelassen, als ihm das Frauenzimmer ! ihren Shawl Über den Kopf warf, während j ihn zn gleicher Zeit zwei starke Fäuste bei den Beinen faßte. Man versuchte ihm Uhr und l Ketie zu entreißen, cS gelang dies nicht; auch die Entwendung der Geldbörse machten seine i Yestigcii Bewegungen zur Unmöglichkeit. ! Nach längerem Kampfe gelang cs Morris, l sich zu befreien; mir einem Faustschlagc ) streckte er das Krancnzimmer nieder, zog dann sein silberbeschlagencs Federmesser und rief: „Wir sich mir naht, den schieße ich nieder." war dunkel, und so bemerkten die Spitzbuben die Täuschung nicht. Herr M rriS retirirte nach der Thüre und sand s diese verrammelt. Nur mit größer Anstren gung gelang es ihm, die Thüre zu öffnen, und athemlos gelangte er aus die Straße, ohne sich nach dem Hause, ans welchem er eben so glücklich großer Gefahr entronnen, umzusehen. Dem ersten Polizisten, welcher ihm begegnete, erzählte er oas eben bestandene Abenteuer, da er indeß das Haus nicht zu finden vermochte, war cs unmöglich, dcnMis sethütern aus die Spur zn kommen. Herr Morris wird sich das Abenteuer wohl zur Lehre dienen und Hinsort seinem Mitleide für veramte junge „Damen" nicht mehr so freien Lauf lassen. Unfälle an den Seelüften nnd aufde 11 Bi n ncnsecn. Tas Finanz dcparte.ncM ha: folgende amtlicheMitlheilnn gen über die Unfälle erhalten, die Schiffe au der amerikanischen Küste in dem mit dem 31. März 1874 geendeten O-uartal zugestoßen sind: Zalil der Unfälle 77 : cs wurden davon 03 amerikanische, 11 britische, l deutsches und 2 russische Schisse betroffen. Unter jener Zahl sind 12 Dampfer, 3 Schiffe, 7 Briggs, 2Bar kcn, 49 Schooner, 2 Schaluppen und 2 Ca nalboote. Tie Schiffe gingen dmch folgende Unfälle verloren: Durch Standung 38, durch Untersinken 13, durch Zusammenstoß mi: an deren Schissen 0, durch andere Ursachen 20. Tcr Gesammtwenh der verlorenen Schiffe ist 5695,893 und der ihrer Ladungen 5500,773. Auf den großen Seen des pandes sind in nerhalb der letzten zehn Jahre 4527 Schiffe verunglückt. Ter Verlust an Menschenleben bcläuft sich auf 1341 Personen, uns der Ge sanimtbetrag deS verlorenen gegangenen Ei s genthums auf §27,370,062. Wie „lun g-A merika" De nschst u- dirt, Darüber schreibt die „Chicago Ti mes:" Der deutche Unterricht, wie er jetzt be trieben wird, ist emeNuisance, eine grobe nnd lächerliche, unverzeihliche Nuisance. Die Schüler beginnen damit, wenn es ihren El lern einfällt und hören damit auf, wenn cs ihnen selber einfällt. Sie b:ginnen ihn mir dem Vergnügen, welches die Neuheit zeitwei lig mit sich bringt. Sie spielen damit wie ein Kind mit einem neuen Spiclz.uge. Sie lä cheln über die robusten Toppclconsonante, ki chern über die lnngenslärkenden Gutturallaute und lachen über die mißlingenden Versuche ihrer Eameradcn, die unmöglichen Umlauie auszusprechen. Sie bleiben in der Classe ge rade so lange wie der Spaß dauert, sobald aber der deutsche Lehrer verlangt, daß das Spiet aufhören und die Arbeit ansangen soll, erscheint ihnen das Beibehalten dieses Stu diums als eine unleidliche Aufgabe, nnd in ei nigen Tagen bekommt der Lehrer einen höfli chen Brief von den Eltern, worin er ersucht wird, „Johnny vom deutschen Unterricht zu dispensiren." Johnnu wird dispeusirtt. Zu Weihnachten kommt er in eine höhere Classe und im Früh jahr wendet sich der Geist des Jungen wieder dem Studium einer reicheren Sprache zu, als die seine ist. Wieder geht er in die deutsche Classe. Diesmal um zn „siegen oder zu ster bcn." Wenn er zur Detlnuition der Adjckftva kommt, „stirbt" er. Es geht noch ein Jahr vorbei. Johnny wird groß und ehrgeizig und zum dritten Male beginnt er den deutschen Unterricht. Es gelingt ihm nnd sein Lehrer führt ihn immer vor, wenn Besucher anwe send sind. Aber die blühende Farbe, welche von seinen Wangen weicht, sobald die unre gclmäßigcn Verben anfangen, sein Gedächt niß und seinen Verstand zu Plagen, und nnd sie schreibt ihm noch einen Entichuldi aungszcttel. Auf diese ergötftiche Weise be hält der Erziehungsraih den deutschen Unter richt in den Schulen, aber keine Schüler bei'm Unterricht." Licht statt Glocken.— Das New- Porter „Journal" berichte!: „Statt des alt gebrachten, durch Jahrhunderte geheiligten Gebrauchs von Kirchenglocken hat oie Ge mcindc zum heiligen Stephan in Brooklyn eine neue Methode eingeführt, die Gläubigen in ihr Gotteshaus zu rufen. Es ist ein äuS gefärbtem Glas bestehendes hohles riesiges Kreuz, welches auf der Kirchthnmspitze weit hin sichtbar ist und durch ein elektrisches Licht kurz vor Beginn des Gottesdienstes und wäh rend desselben erleuchtet ist. Dieies Licht ge mahnt die Gemeinde an ihre religiösen Pflich ten. Tie in Regcnbogensarbeii schimmernden Strehlen machen einen wunderbaren Effekt nnd soll das Licht die Stärke eines Leucht thurmseuerS besitzen." Ein kaltblütiger Selbstmords ver s u ch. - Der Deulsche KarlMeier, Sol dat im >2. Ailtttcrie-Regiment der Ver. Staaten, befand sich an einem Abend verletz ten Woche betrunken in einem Tanzlokal in San Franzisco. Er hatte eben getanzt, da zog e> kaltblütig seinen Revolver und feuerte ihn nach seinem Kopse ab. Tie Kugel drang am rechten Auge ein nnd kam an der linken Seite dcS Halses heraus. Meier setzte sich hieraus kaltblütig nieder, verlangte ein Glas Schnapps und zündete sich eine Cigarre an. Er wurde nach dein Geiängniß transportirt und dort verbunden, wobei er sein Bebaue u ausdrückte, daß er so schlecht geschossen habe. Später brachte man ihn noch dem Hospital. Eine sonderbare Schatzgräber - Ge schichte wird aus Kentucky gemeldet. Kurz vor Ausbruch desKriegcs wurde berichtet, daß im obern Theile Kentücky's §20,000 iu Gold gestohlen worden. Die Diebe entkamen. Während des Krieges starb >n Shawueetown ein Mann, der aus dcmTodtenbctte bekannte, daß er das Geld gestohlen und iu einem Erd Hügel in der Nähe von Paducah vergraben habe. Ter Mann, der im Besitze dieses Ge heimnisses über den vergrabenen Schatz war, machte sich während der Kriegszeir an's Gra ben und wühlte einen ganzen Berg, fand je doch keine Spur von dem Schatze. Jüngst hat nun ein Mann ans dem County dicNach grabungcn fortgesetzt und dabei zwar nickn den Schatz, aber eine reich: Silbcrader enl deckt. Europäische Berichte. Ter In st i ;-A ussch u ß des deut schen Bundesrathes Haidas Gesetz über die Ausweisung, beziehungsweise die Jnternirung renitenter Kirchendiener, durch berathen. Von dem Referenten, dem hau featifchen Minister-Residenten Krüger, wurde dasselbe zur Annahme empfohlen. Es fehlte nicht an Stimmen, welche abweichende Ansichten vertraten und sich namentlich gegen die Entziehung des Jndigeuats aussprachen. Andererseits wurde behauptet, daß in Preu ßen ein wirklicher Nothstand vorhanden sei, dem durch das Gesetz ein Ende gemacht wer den sollte. Ein von einer Seite cingebrach ter Gesetzentwurf, der nur die Ausweisung zulassen wollte, fand keine Zustimmung, ebensowenig ein Antrag, das Gesetz für ka tholische Geistliche allein zu erlassen. Im Prinzip fand der Entwurf schließlich, beson ders im Hinblick auf Preußen, wo bereits zwei Bischöfe (nun drei) in das Gefängniß abgeführt wurden, Annahme, jedoch wurde § 1 in einer milderen Fassung angenommen, ungefähr dahin, daß der Verlust des Jndige nats erst dann eintreten soll, wenn Aus weisung oder Jnternirung wirkungslos blie ben. (Die „N.-Lj. Stsztg." bemerkt hierzu: „Auch wenn die katholischen Bischöfe und die Priester in Preußen das Interesse des Papst thums höher stellen, als die Interessen Pren ßen's und Deutschland's, ist man dennoch nicht berechtigt, ihr deutsches Jndigenat anzu tasten; man mag ihnen für ihre Auflehnung gegen die Staarsgefetze jede strafe auferle gen, aber ihre Staatsangehörigkeit darf man ihnen nicht entreißen. Das thun zu wollen, wäre geradezu iiudeutich; dem deutscheu Strafgesetze ist bis jetzt die Verbannung ! fremd gewesen und wir würden es als ein schlimmes Symptom der Entwickelung der deutschen Verhältnisse betrachten, wenn man in dem gegenwärtigen Eonslikre mit den Bi schöfen zu einer solchen Maßregel greifen würde. Deutschland darf auch die opposi tionellen katholischen Geistlichen, trotzdem daß sie die Kirche als ihre alleinige Heimath betrachten wollen, nicht zu Heiiuaihlofen ma chen: man mag sie abfetzen und wenn sie die sen Akt des Staates nicht anerkennen wollen, sie in Haft halten, weiter darf jedoch die Macht des Staates nicht gehen oder er ns kirt, daß der Kirchenstreit mit feiner 'Nieder läge endigt, denn die Bolksmcinuug würde gegen ihn Partei ergreifen, wollte er in der Verfolgung des Prinzips alle Mittel für recht erklären. Fürst Bismarck irrt, wenn er glaubt, er könne diesen Krieg gegen das Papst' thum ebenso rasch siegreich durchführen, als den gegen Frankreich. Co in ein Kamps ge gen Ueberzeugung- und Meinungen uns da ist nichl die Gewalt am Platze.") -Für Ungarn hat sich, wie das Kabel bereits milgetheill, ein neues Ministerium ge snndelt, das sich getraut, den in Unordnung gerathenen StaatsmcchanlSmns wieder in Gang zu bringen. Ter Zustand der nngari schenStaatsfinanzcn (schon Ende 1872 waren die steuerriickflände auf l 17 Millionen ange wachsen) genügt allein, um die besten Absich ten eines Ministeriums zu Schanden zu ma chen, das welcher Partei-Schaktirnng cS auch angehöre, vermöge der Znsnmmenietzmig des ungarischen Parlaments, nicht einmal auf eine absolute Majorität in demselben rechnen kann. Der Größenwahn der Magyaren ließ dieselben ihr Hauptaugenmerk daraus richten, die andern 9ftuionenUgarn's, die Teutschen, Rumänen und Serben, zn inagyarisiren. So lange die magyarlsche Parte-, sich der um slchtigten Führerschaft Franz Deak'S erfreute, war ihre Oberherrschaft absolut. Doch seit Deak an'S Krankenlager gefesselt ist, ist die Partei deren Chef er war, in eine Zerfahren heit und Spaltung verfallen, ans welcher sie sich nicht mehr aufzuraffen vermag. Kaiser Franz Joseph hat während ieinee Anwesen heit in Pesth-Osen den greisen Patrioten Deak besucht. —(K at a str ophevorein e in S ch w u r gc ri chts sa a l e.) JnNeulilschein, Böhmen, fand am 6. ds. eine Schwurgerichts Verhand lung statt, zu welcher sich die Zuhörer massen haft drängten. Sic occupirten dabei eine im Hose des Gerichtsgcbäudcs befindliche Gallerte, welche als Zugang zum Perhand lungssaal diente. Die Menschenmenge ver größerte sich von Stunde zu Stunde, die Er mahnung des Gerichisdieners, die betreffende Galerie durch Andrängen nicht zu überlasten, blieb leider fruchtlos; da, gerade in deni Au genblicke, als die Saalthür geöffnet werden sollte, Abends 8t Uhr, trat die Katastrophe ein: das gußeiserne UmfaffnngSqeländcr der Gallcrie barst und die aus derseibenStehmdcn stürzten in den Hofraum lftnab, die Gallcrie lammt den sta> kcn Tragsteincn mit sich fort reißend. Ueber hnnderlfünszig Menschen wa ren in die Tiefe gestürzt! In Folge des Getöses und LärmS eilten die Geschworenen und Richter ans dem Sitznnqssaale. Welch' fürchterlicher 'Anblick bot sich ihnen dar. Die Nachricht von dcmUuglückssalle verbreitete sich mit Blitzesschnelle durch die Staot: der zufäl lig in der 'Nähe der Unglücksstätte auweieiide Nied. Dr. Perl eilte ioiort vahin und brachte den zahlreichen Verunglückten die erste ärztli che Hülse, der StadtphpsicnS Nied. Dr. Zimmer war ebenfalls alsbald zur Stelle. Endlich gelang cS nntcr allseitiger Betheili gung, die Schwervcrwundelen (ls—2oau der Zahl) theils in ihre Wohnungen, theils in das städtische Krankenhaus zu trausporti ren. Die leichter Verletzten eilten selbst in ihre Behausungen. Die Zahl der Letzt ren mag 15 —2V betragen. Obwohl Niemand unmittelbar bei m Sturze sein Leben einbüß te, so dürsten doch drei bis vier der Verun glückten ihren Wunden erliegen. Nament lich ist die Cigarren-Arbeiterin Antonie War hauitjchck, welche unter einen der großen sckweren Tragsteinc zn liegen kam, bisher be wußtlos und wird ihr Tod jeden Auge.,blick erwartet. Außer dieser sind lebensgefährlich verletzt: der Tuchmacher Auion Latzi.cka, der Schankpächter Franz Barwig und die Cigarren - Arbeiterin Louise Horat. Viele haben beide Beine oder Arm und Bein ge brochen. —Der Bericht über den Gesctz ent w u r s, welcher zurVollendnng der neueuPari ser Oper sie Summe von 0,9:,, >100 Kr) ver langt, ist jetzt bei der Kammer eingereicht worden. Aus demselbeu geht hervor, daß die große Oper im Ganzen 40-Millionen Kr. kostet. Die für oen Bau des Hauses selbst gemachten nnd noch zu machenden Ausgaben belausen sich ans 32,000,000, die Dekoratio neu und das übrige Zubehör aus 2,500,000 Kr. und die sür den Augenblick vertagten Au sgaben auf 900,000 Kr.; der Grund und Bo den kostete 10,500,000 Kr. Die noch ausz führenden Arbeiten erheischen die Summe von 34 Millionen Fr., was mit den Unkosten sür die Dekorationen die Summe von 0 Mil lionen Kr. ausmacht, die noch dftieS Jahr verausgabt werden sollen, so daß die Oper Ende 1874 oder Anfangs 1875 eröffnet wer den kann. (Breslau, 27. Februar.) Nach dem „Kirchl. Wochenbl." sind in der Parochie Schwarzwald, Kreis Adelnau, Prinz Posen, im Anfang dieses Jahres etwa 1100 Ge meindcmitgliedcr und außerdem noch 250 aus benachbaiten Gemeinden mit dem dorti gen Pfarrer Werner aus derLandeükirche aus getreten nnd haben sich den Altlutheranern in Breslau angeschlossen. Die Bewegung un ter den evangelischen Polen der dortigen Gc gend scheint einen bedcuiendcn Umfang anneh inen zu wollen. (AuS Deutsch-Lothringen, 14. März.) Die auf gestern und heute anberaumt gewesene Verhandlung des Metzcr ZuchthauS- Polizei-GerichtS gegen neunzehn von den 39 katholischen Pfarrern, welche des Vergehens gegen den sogenannten Kanzel Paragraphen beschuldigt sind, endete mit der Perturheilung von vierzehn Angeklagten nnd mit Freispre chung der übrigen fünf. Wie cs heißt, wer den die 14 bestraften Geistlichen gegen dasUr theil nicht Appellation einlegen, sondern ihre Festungshaft sofort antreten. Nachträglich sei nock erwähnt, daß StaatSanwalk Veit jeden der Angeklagten mit je einemManatFestnugs haft bedenken wollte, wogegen Seitens des Vertheidigers, Advokatanwatts Waldenberg, besonders hervorgehoben wurde, daß die Bc schuldigten als Untergebene des Bischofs von 'Nancy nur in dessen Austrage gebandelt hat ten, als sie deuHirtenbrief von der.nanzcl ver lasen. Der Rest der 39 ist aus Tonnerstag, den kO. d., vorgeladen. —lm östreichischen Abgeordne tenhaus!: wird Paragraph für Paragraph der kirchlichen Vorlage durchberathen nnd trotz der heftigsten Opposition angenommen. Freilich dürste es noch geraume Zeit dauern, bis die ganze Vorlage zur Annahme gelangt, da die selbe aus sechSzig Paragraphen besteht und sich bis jetzt für jeden Paragraphen, über wel chen debattirt wurde, ein Dutzend Redner, fast ausschließlich von der gegnerischen Seite, meldeten. Ter Papst hat inzwi'chen in ei ner Eneyklica an die östreich. Bischöfe diese Gesetze für ebenso schlimm, als die preußischen erklärt, nnd sein Gemüth ist um so betrübter, als er Oestreich früher im engsten Bunde unt dem apostolischen Stuhle wüßte. Er fordert deßhalb die Biichöfe zur Wachsamkeit aus und appellirl gleichzeitig an den Kaüer Franz Joseph, den er überdies in einem Schreiben vom 7. März persönlich beschwört, nicht zn dulden, daßdieKirche m „unehrenhafte Knecht schast nnd die katholischen Unterthanen in höchste Bedrängniß" gerathen. Nicht ohne Spannung sieht man der Lösung dernun auch in Oestreich drohenden kirchlichen Wirren ent gegen. Tie „G ermani a," das bekannte cle rikale Berliner Blatt, bringt folgenden Aus sehen erregenden Artikel: „Nach unserem Da sürhalten gibt es kein Tculschland ohne Oest reich. Das ist nichl eiwa eine „großdeutiche" Schwärmerei, sondern eine polnische Noth wendigkeit. Will man Oestreich aus „Deutsch land" ausschließen, nun, dann lasse man die Prätension fallen, daß ein so constnnrtes Deutschland ans nationalcrGrundlage beruhe. Ist daher Fürst Bismarck fest entschlossen, Oestreich nicht anzugreifen, dann kann er uns nicht verargen, wenn wir behaupten, daß sein Deutschland nichts Anderes ist, als ein gro ßes Preußen, welches sich den Verhältnissen anbequemt und sich für eine Zeit lang „Deutschland" nennt. Tann ist seine ganze Politik weiter nichts, als eine ausgesprochen Partikularistische, und seine bisherigen Kriege verlieren ganz und gar jeden idealen Charak ter, und sinken in die Reihe der gewöhnlichen Eroberungs- und Beutezüge hinab. Deutsch land liegt die nationale Idee zu Grunde. Seit dem Preußen's König Deutscher Kaiser ge worden, hat er die Staatsidec mit der natio nalen vertauschen müssen. Darin beruht seine Stärke, darin die Bedeutung des Aktes, der sich am 18. Januar 1371 in dem Schlosse zu Versailles vollzog." In Erwiderung aus den 'Artikel der „Germania" schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung: „Die „Germania" hat sich unseres Wissens noch nie so eingehend über dasVerhältniß Teutsch land's zn Oestreich ausgesprochen, wie in An knüpsung an eine, deni Reichskanzler gegen über einem ungarischen Gast in den Mund gelegte Aeußerung. Tie „Germania" ist außer sich darüber (oder thut so, als wäre sie es), daß die Politik des deutschen Kanzlers jeden ehrgeizigen Gedanken in Bezug aus Oestreich-Ungarn ausschließt, was übrigens weitbekannt war nnd ist, was aber aus die „Germania" einen vorgeblich überraschenden Eindruck macht! Wir nehmen hievon Akt; aber wir können nicht umhin, zn fragen, was denn eigentlich, wenn nicht Alles ein frivo les Gerede sein soll, das Programm der „Germania" ist? Gehört zum Programm der „Germania" dieAnslösnng der östreichisch ungarischen Monarchie?" Bismarck' Zustand war bei'm Ab gang der letzten Post kein zufriedenstellender und wenn auch zu Besorgnissen lein 'Anlaß vorhanden war, so wurde eben doch in parla mentarischen Kreisen die Verhinderung des Kanzlers, an den Geschäften theilzvnehmen, in unangenehmster Weise empfunden. Die Un zulänglichkeil der gegenwärtigen Form der Rnchsregicrnng kommt dabei drastisch zur Er'cheinnng. Das Reich hat nur einen ein zigen Minister, und dieser ist Fürst Bistmarck; durch seine Erkrankung ist nun auch dieser Eine außer Aktion gesetzt. Weder Delbrück, der Präsident des Kanzleramtes, noch General v. Kamccke, noch irgend ein anderer Vertreter der Rcichsregierung sind in der Lage, in Ver- Handlungen, welche das Reich betreffen, eine bindende oder auch nur eine vertrauliche Er klärung abzugeben, denn Keiner von ihnen ist dem Reichstage gegenüber verantwortlich. Ganz besonders fühlbar wird diejer Stand der Tinge in der Militär-Lommiision, welche die wichtigsten Beschlüsse saßt, während die Regierung von Tag zu Tag eine definitive Erklärung ihrerseits hinausschiebt. Wie die Tinge gegenwärtig liegen, hat der Abgcord netc v. Sauckcn denn doch Recht gehabt, als er es jüngst in einer Reichstagssitzung be klagte, daß die Verfassung des Reiches aus den Leib Eines Mannes zugeschnitten sei. Verhandlungen der Staats Gesetzgebung Annapolis, den 3. April. Senat. <?tnc Betitio reichte Hr. Steiner von 36 Viehhändlern ge gen den Verkauf irgend eines Theiles des jeyt dem Staate gehörigen GrundeigenlhumS der Staate Viehwaage ein. Das Lootsen-Wesrn. Der Vorsitzende legre dem Senate eine Zu schrift von Will. H. Perot, C. Mortonstew arr, I. Stricker Jcnkins und G. von Lingen, den Mitgliedern der Lootsen-Commission, vor, welche darin gegen das derzeitige Lootsen-Sy siem der Chc'apeake - Bai nnd des Patapsco vorstellig werden und erklären, das jetzige Ge setz entspreche den Zwecken, sür welche es ge schassen, durchaus nicht. Die Eingabe wurde verlesen. iilbgewiclcne Pcnyo-Ansvrücht. Das Finanz Comite ließ die Bill, welche gewissen Veteranen aus 1814 und Witt wen solcher, die noch keine Pension bisher er haften, solche bewilligt, ungünstig cinderich ten. Hr. Duck beantragte snbstituirung der Bill für den ungünstigen Bericht, was ihm abgeschlagen wurde. Man nahm den Be richt dann an, sowie einen ungünstigen Be richt über Pensionirnnq der Elisabeth C. Torscq. Hr. Williams, Mitglied "des Conferenz- Comilc's beieer Häuser über die B luverciiis bill, berichtete diese wieder mit Amendements ein. In ihrer jetzigen Form verbietet sießau-, Spar- und Landvercine, den um Darlehen Nachsuchenden statt des Baargcldes Wechsel zn geben und inchr, als 6 Prozent für die ganze geliehene Summe zu berechnen. Aus Hrn. Stevens' Antrag ward der Bericht zu rückgelegt. ilnnaymr von Untcryausbik. -t-lc „Citizens' Bank von Baltimore" zu incorporiren: ditto die „Maryländer Canal- Eompagnie." Perw-rkung von ScnatSvillS. Die Bill, wornach die Commissärc von Charles-County ermächtigt werden, auf's Gn'.ndcapital der „Südlichen Marnländcr Eisenbahn," wenn die County - Bevölkerung dafür stimmt, §75,000 zu zeichnen, siel mit 10 gegen Ii Stimmen durch. Man zog das Vo tum wieder in Erwägung'. Ans Hrn. Earie's Antrag nahm man die Revenne-Pills vor, und zwar zunächst die Earle'jche Senatsbill, welche jedem Staats , Eonnty- oder Ortsbcamten die Benutzung von ihm zur Obhut oder Verwahrung anver trauten Fonds zum eigenen Gebrauche oder z irgend einem anderen Gebrauche oder zu irgend einem anderen Zwecke, als dem, für den sie bestimmt sind, verbietet und jeden Ver wahrer öffentlicher Gelder, der für Deponi rung derselben Vergütung annimmt oder er hält, mit Geld- oder Freiheitsstrafe bedroht. Die HH. Carroll und Fields erachteten die Bill für überflüssig. Der Letztere sagte, es exislire ein Gesetz, das Dasselbe bezwecke; zu dem müsse der Slattsschatzmetsler sür §260,- 060 Canlion stellen. Hr. Tuck erklärte für die Bill stimmen zu wollen, damit Steuereinnehmer von dem Wechscl-Tiskontircn, wovon ihm Beispiele zu Ohren gekommen, abgeschreckt würden. Mit 10 gegen 10 stimmen ward die Bill verworfen. Die Uuterhausbill zum Widerrufe und Wie dererlasse des 1872 er Gesetzes für Besteue rung der Brulto-Einnahinen von Bahngejell schalten in Maryland zn StaalSzweckcn ward mit gegen 0 Stimme angenommen. Hr. über die Ünterhansvill zur Vornahme einer allg-meinen T.xirung und Abschätzung des Eigenthums im Staate güilsttgen Bericht. Die Bill wurde verlesen und gelangte zur Debatte. Hr. Carle beantragte Streickung der Be stimmnng im 1. Abschnitte, welche Kirchen und Gottesäcker von der Steuer befreit: der Werth des Kirckeneigenthnms in Maryland tnlans sich aus §00,000,000. Hr. Williams betrachtete die Besteuerung von Gotteshäusern und Friedhöfen als Vau dalismus. Hr. BillingSley sprach sich in ähnlichem Sinne aus; der 'Abschnitt besteuere die Reli gion, die Gottesvcrehrnng. Hr. Davis beantragte Amendirung des Earle'schcn Amendements durch Streichung des I. Abschnittes und Substitniriing des Folgenden: „Alles liegende und gemischte persönliche Eigenthum aller Art im Staate ist der Abschätzung und Besteuerung nach den Bestimmungen dieses Gesetzes unterworfen." Hr. Fields erklärte sich als Freund des Amendements und freute sich, den Senator von Ouccn Anne's County in dieser Maßre gel mir ihm eines Sinnes zn sehen. Hr. Carle: „Der Senato: (Kjelds) stehrauf meiner Seite." Hr. Carle acccptirte das Davis'iche Amen dement. Hr. Steiner sprach für eine Steuer aus stark dotirte prachtvolle Kirchen, hielt jedoch ! Slenerbefrcinng bis zur Höhe von §15,000 Eigenthnmswcrth derselben für angemessen: wie er überzeugt sei, seien die Kirchen selbst mit deni hier ausgestellten Grundsätze zu frieden. Hr. Davis sprach für sein Amendement be redt, führte die Trinity-Kirche am Broadway in New-check an, die für§oo,ooo,ooo Grund eigenthmn besitze und frug, was das Resultat ! hier wäre, wenn wir ein solches Institut hier ! hätten? 'Man solle sich rechtzeitig warnen l lassen; wer ans prunkvolle Welse Gott vereh reu wolle, sollte für den Luxus auch bezahlen ! und nicht verlangen, daß Andere, die hierin > vielleicht nicht mit ihm übereinstimmen, zur Bestreitung der Unkosten für ihn bezahlen. Das Earl'sche Amendement, von Hrn. Da ' vis amendirt, siel init 9 gegen 12 Stimmen ' durch. Tic <rrichtug einerVtsitations-Bcyördc für j Woyityittigkcit- unv Bcsscrungs - An kialicn. Die Bill des Hrn. Steiner für obige Maß- rcgcl fiel durch. Nur 5 Senatoren stimmten dafür. U nterha u s. Areipäffe:c. Oberst Leonard brachte einen Beschluß ein, dahin lautend, daß cs als „sehr unpassend er achtet werde, daß StaatsbcamteFreipässe von Dampfboot nnd Eisenbahn-Compagnie' ac ceptiren; solchen Compagnie' soll künftig verboten sein, derartige Frcipässe an Staats beamte auszugeben. Ter Antrag wurde an ein Comite, bestehend aus den HH. Leonard, Henkel und Stake verwiesen. Die Hausbill des Hrn. Wier, dem I. Vell und A. S. Abel! irrthümllch bezahlte Steu ern zurückzuerstatten, wurde angenommen. Bill, das Hciraths-Lizcns-Gesetz des Staates so zn amendircn, daß die Gebühren für Ausgabe einer LizcnS auf 30Eis, reduzirt werden, lag zur endlichen Annahme vor. Hr. Hawkins, der Urheber der Bill, sagte: „Ich wünsche nur die Aufmerksamkeit der Herren ans diese Maßregel zu lenken; denn die kurze Zeit, welche uns noch bleibt, vcrbie let jede weitere eingehende Besprechung. Tie Bill wurde inErmangelung einer con stitutioncllen Majorität verworfen. Hr. Stewart bemerkte, er würde mit Vergnügen für die Bill seines Freundes gestimmt haben, wenn er mcht befürchten müsse, daß durch die selbe eine alte Unaiinchmlichkcit wieder in's Leben gerufen werde. In den Colonialzciten, als die Krauen noch selten waren, seien diesel den von den Pflanzern mit Taback bezahlt worden. Der Tarif für eine schöne, gute Frau habe 100 Pso. Taback betragen, eine häßliche habe man für S 0 Pfd. haben können. Die für 100 Psd. gekauften Frauen hätten dann gewöhnlich ihren minder glücklichen Mit schweftern vorgeworfen, daß sie nur 50 Pfd. gekostet. Wenn diese Bill durchgehe, dann würden Weiber, welche K 1.50 gekoster, wahr icheialich die Nase über solche rümpfen, die künftig für 50 Cts. an den Mann gebracht würden, deshalb stimme er gegen die Bill. Tie Bill zur Ammdirung des Geietzes, welches unsähigen Personen verbietet, das Apotheker-Geschäft zu betreiben, wurde ange nommen. Tic Druckcrci-BiN. Tie Hausbill über die Druckarbeiten für die Slealögesetzgcbung wurde unter Suspen sion der Regeln aufgenommen. Hr. Bandersord befürwortete die Bill; auch Oberst Leonard sprach zu Gunsten derselben; die HH.Seth undKoons opponirlcn derselben. Tie Bill wurde in Ermangelung einer verfas sungsmäßigen Majorität mit 39 gegen 30 Tie Bill über Erweiterung der Sladtgren zen wurde mit den Amendements des Senats eingeschickt und das Haus billigte dieselben. Das Amendement des Senators Davis über das Auslegen von Straßen durch die County-Behörden wurde von Hrn.Kecch miß. billigt. Er sagte, daß dasselbe gewisseGcsetze in Kraft erhalte, welche der Bevölkerung des Eonnties lästig seien. Sollte die Annexation wirklich stattfinde, dann werde das Counth gezwungen sein, innerhalb der Stadtgrcnzen Straßen ans Kosten des Eonnties auszulegen. Er hoffe, daß das Hans dieses Amendement verwerfen werde. Dasselbe wurde mil 4L gegen 21 Stimmen angenommen. Schließlich kam die Bill zur Abstimmung. Hr. Keech nnd Hr. Turner verlangten, daß die Bill verworfen werden möchte. Dieselbe sei so amcndirt, daß von der Original-Bill nichts mehr übrig sei. Die Bill, wie sie jetzt laute, sei im Interesse einiger Politiker ge macht, um sich im Amte zn halten. Jeder, welcher da'iir stimme, werde die Verantwort lichkcit dafür zu tragen haben. Die Bill wurde sodann m:t 53 gegen 12 Stimmen angenom men. Zicucrabschätzung in ivaltimore. Tie Bill über Steuerab'chätznng in der Stadt Baltimore, welche gestern Abend inEr mangeluiig einer constitutionellcn Majorität vcrworftn wurde, ward wieder aufgerufen. Hr. Gill machte ans die Thatsache aufmerk sam, daß dlrseö dieselbe Bill sei, welche bereit? mehrere Male vor dem Ha nie gewesen und über welche die städtische Delegation getheilt sei. Die Bill wurde mit 45 gegen 15 Stimmen angenommen. vontrolcur Woolkrd. Die Abstimmung, wodurch der Bericht des Comile's für Mittel und Wege über Cöntro- leur Woolsord'S Brief wegen seiner Forde- ! rung von §..500 sür Revision der Revenüe- Gcjetze auf den Tisch gelegt wurde, ward in Wtcderbcrathung gezogen und der Bericht wurde angenommen. Derselbe empfiehlt, daß der Posten aus dem Budget zurückgezogen werde und daß eine spätere Gesetzgebung über die Forderung entscheiden soll. iBin wtnzigrr Erfolg der Temperenzler. Die Hans-Bill, welche verfügt, daß Con zessionen sür den Verkauf von Spirituosen nur auf Empfehlung der Grand Jury aus gegeben werden müssen, wurde aufgerufen. Hr. Hines sagte, er habe gehofft, die Bill allgemein machen zu können, doch er sei ver sichert worden, daß mehrere Connties eine Ausnahme wünschten; er habe deshalb nichts dagegen, wenn Amendements beantragt wer den würden. Es wurde sodann beantragt, die EonnlicS Baltimore, Prinee-Gcorge, Ealvert, Allegany, Howard, Washington, Wicomico, Somerset und Carroll und die Stadt Balti more von den Wirkungen der Bill anszmich mcn. Der Antrag des Hrn. Park, Allegany County einzuschließen, wurde verworfen; ebenso der AntragFrcderick Co. auszunehmen. Die Bill wurde mit 49 gegen 14 stimmen angenommen. Das Unterhaus versammelte sich um 4 Uhr und die Bill in Betreff der Mondsüchtigen und Wahnsinnigen wurde längere Zeit bespro chen und dann mit 49 gegen 7 Stimmen an genommen. Die Bill zur Regnlirung und Lizcnsirung der Hol- und BretlerJnspcktorcn wurde ver worfcn Tie Miliz-Bill des Hauses wurde ange nommen. Tie Bill, den Musterungsbeaniten S. I. Tawion §lB6B zu zahlen, passirle. Ebenso die Bill, Magislrals-Erkenntnissc einzutragen und dieselben zu „Lien" ans GiMudbesib zu machen. Ferner wurde die Bill, das Gesetz über Miether nnd Vermicther zu amendiren, an genommen. Ferner passirte die Bill, eine Besteuerung von Aktien der Nationalbanken in oft sein Staate und Eollektion von rückständigen Stenern zu verfügen, angenommen. Bill, einen weiteren Richter sür die Stadl Ballimore einzuscbcn, wurde verwor fen. Folgende Bills wurden angenommen: Die Wiedcrabschatzung von I. Ncal's Ei genthum zn verfügen; den Freibrief der ~'Nonh Brauch Comp." zu amendiren; Alte gany Coiliity zn gestalten, einen Gesängniß ichließcr anzustellen; die „Ballimore nnd An napolis Bahn" zu incorporiren; die „Bali. Trust Safe Deposit Comp." zu incorporiren; eine Chaussee von Hagersrown nach der pennsylvanischcn Grenze anzulegen; die Stadl Baltimore zu ermächtigen, die Stadt eisenbahn zn kaufen; die Austern- u. Früchle verpacker von dem Gesetze über die Arbeitszeit Minderjähriger auszunehmen; die Psandlei her anzuhalten, eine Staatslizens zn lösen. Annap olis , den 4. April. Se na t. Luther A. Martin, Er-Scheriff von Lhar les-Counly, 582.30 aus der Staatskasse zu bezahlen; die Diäten des Tcheriffs von Bai timore-County für Anwesenheit im County-- Kreisgenchle und seine Gebühren sür den Un techall von Gefangenen zn sixiren (nachdem der Senat vo seinem Amendement Betreffs der Zeit deS Inkrafttretens des Gesetzes zu rückgetreten war); die „Citizens' Bank von Baltimore" zu lucorpcriren; die Commissärc eines zeden Countys zn einer Köcverschast mir voller Besngiiiß zum Ernennen von Wahlrichtcen, Straßen-Ausschern, Steuer eimiehm.rii und ander r zu Eoumy- Zwecken erforderlicher Beamten nnd mit anderen Be sugnissen zu machen; die Ansprüchte von W. E. Weber, Norris, Kruber, L. K. Colton und Anderer zu befriedigen, den Mayor und Stadtrat!) von Cumberland zum Ankaufe von E'rnudeigenthnm für Errichtung eines Markt- oder Naihhauses zu ermächtigen; das Umher lausen von Schweinen zn Kiioxville in Krcde rick-Connty zu verbieten; die Vorsteher der Hnnlingdou - Kapelle in Baltimore - Eoniily zum Besitze von Grundeigenthum in Höhe von §50,000 Behufs Ausführung der Zwecke ihrer Jncorporirung zn ermächtigen; die An spräche von Findlay Roberls KäEomp., W. S. Taylor K Comp., O. R. Carroll, John Murphy K Comp., John F. Wiley und An deren zu bereinigen. isl?ar,rcitag kcin Feiertag. JnErmangelungversasinngsmäytgerMehr heit fiel die Unterhansbill für Erhebung des Ehar Freitags zu einem gesetzlichen Feiertage durch, und der Walsh'iche Antrag, dieses Vo tum wieder in Erwägung zu ziehen, wurde nicdcrgestimmt. INecodiflzirung der Ztaatsgesche. Im Auftrage des Rechtsfragen Ausschusses berichtete Hr. Stevens die Unkerhausbill, die eine neue Eodifikalion der allgemeinen und der örtlichen Staats - Gesetze anordnet, mit Amendements ein. Das erste'Amendement streicht den 1. Ab schnitt der Bill nebst den 'Namen Lewis Mayer's als Eominissär und läßt die Namen ! und Zahl unausgcftillt. ! Das zweite Amendement bestimmt, daß die ! Randindcxc nach dem Plane von Brightlcy'S ! Digesten (Gesetzsammlung) angefertigt wer oen sollen. s Tas dritte 'Amendement verleibt demßande die in 'Maryland gültigen englischen Gesetze ein. Andere Amendements bestimmen, daß die Commissärc der nächsten Gesetzgebung ihre Arbeil vorlegen und, wenn sie dieselbe geneh migt, je K5OOO erhalten, nach deren Bezahlung ! das Werk Behufs Veröffentlichung Staats i cigenlhniii wird. Es wurden 'Anträge gestellt, um die leer gelassenen Stellen für Eoinmiffäre mit fol genden Namen auszufüllen: James Alfred l Pearce, Lewis Mayer, David Fowler, Henry Aisquilh, V. B. Chew, E. Beaiiy Grass, r Robert F. Bratlan, F. Goldsbo ' rongh, Frederick K. Stone, David S. Bris , coe und anderen. Auf Hrn. Fields' Vor i schlag legte man die Bill bis Momag Abend 8 Uhr zurück. Jwcitc Lcsung vou Untcrl>as-Blils. Ten Spiritucycii-Conzessions - Verkauf in , Maryland zu r geln; die Amtsthätigkeit des - Schcriffs von Alleghany Co. betreffend; das i Gesetz zum Ausschlüsse untüchtiger Personen vom Apotheker-Geschäfte in Baltimore zu än > der; den „Seneca - Pointcr Club" zur Er - wählunz von Nicht-Maryländern zn Direkte l ren zn ermächtigen; zum Verlaine des Oat , Hill Schnlgcbäudes im Bezirke Nr. 104 in Fredcrick Co. die Ermächtigung zn ertheilen: einen Ort in Garrel! - Co. zu incorporiren; l den Freibrief der - Ileneiiii-U Koeioi.v" von - Baltimore zu amendiren; ditto das Gesetz über entlaufenes Vieh; das Gesetzbuch über Mäkler-Conzessioncn zu amendiren; Anstern l und Obst Einmackcr von der Wirkung des i Gesetzes über die Arbeitsstunden von Perso t ncn nntcr 16 Jahren auszunehmen; zur An . Stellung eines Sekretärs des Baltimorcr Po : lizeimarschalls die Ermächtigung zugeben; : die Tabacks - Jnspizirung betreffend, die all l gemeinen nnd örtlichen StaatSgeietze zu kodi fiziren; den Mayor und Stadlrath von Bal timore zur Akticnzcichnung aus die „Trum ° poinier Bahn" zu ermächtigen; die „Gcld . spinden-Verwahr und Depösitcn-Comp. von i Baltimore" zu incorporiren; der „Pennsyl , vanicr Bahn - Gesellschaft" den Bau ei ner Zweigbahn durch die Counties Fre derick und Moutgomery zu gestatten; ine Compagnie zum Baue einer Chaussee von Hagerslown bis zur Pennsylvanier Grenze zu incorporiren; ditto die „Citizens' Sparbank" von Garret-Co.; den Mayor und Stadtrath von Baltimore zum Ankaufe des Eigenthums der „Stadtpfcrdebahn- Gesellschaft" zu ermächtigen; die „North Brauch Compagnie" zu incorporiren; den Freibrief Mechanicstown'S zu än dern; dasGefetzbuch über Irrsinnige zuamen diren; ditto über Gerichtshöfe; ditto über HauSwirthe und Miether; für friedenSrichtcr lnhe Erkenntnisse, wenn sie die Kran von Pfandanshrüchcn aus Grundbesitz erlangen fallen, gerichtliche Eintragung vorzuschreiben; den Mapor und Stadtrath von Baltimore zum Ankaufe der „Westlichen Maryländer Eisenbahn-Gesellschaft," wenn er ihnen zweck mäßig dünkt, zu ermächtigen; für gehörige Messung von in Baltimore verkauftem Diiii ger Borkehr zu treffen; für eine Bcfferungs Anstalt eine Summe zu verwilligen; John Bell K 24.8!) zurückzuzahlen. Tie Unterhaus - B?ll zur Amcndirung des Bv. Kapitels von 1872, der den Freibrief der „Baltimore--Potoinac Bahncompagnie' än dert, Betreffs der Gebühren für die Be nutzung des Tunnels derselben in Baltimore Seitens anderer Bahnen ward mit 21 gegen 4 Stimmen angenommen. Dafür stimmten die HH. Blake, Bremer, Billingsley, Brat tan, Crawford, Claggett, Davis, Denson. Fields, Getty, Kiiight, s'ongwcll, Mudd, McCulloh, Phclps, Stevens, Steiner, Spen cer, Suit, Tuck und Walsh; dagegen dieHH. Carroll, Aydcllotte, Carle und tzloyd. Zurnckgclegt wurde die von Hrn. Carle im Namen des Finanz Comire's einbenchtete Unrcrhaus- Bill, welche für 187ö Berwilligungen macht. UuHünstigr !t>ria,e über Unteryäue-Bills. Tas Stcucrappellations Gericht in Balti more zur Revldirnng und Berichtigung der Abschätzung des Grundcigenthums von Io- an Hauoverstraßc zu ermächtigen; A. S. Abell eine irrig in die Staatskasse ein gezahlte Geldsumme zurückzugeben. Tie Bc richte wurden angenommen. Ta Saa-Vüdgct für 174 Tie Unterhausbill, welche für die StaatS rcgierung während 1874 die nöthigen Ber willigungen macht, gab zu lebhaften Erörtc ruugen Anlaß. Hr. Bratlan wollte die für die Miliz an gesetzten P2s,vyy auf tzltt,MX verringert ha ben, was mit I) gegen 11 Stimmen durch fiel. Nun stellte Hr. Brattau den Antrag auf Berminderung des Milizctats auf sofort baten verschiedene Senatoren iim's Wort. Das fünfte Regiment und die Erin nerungen an Cap May dienten dem kleingc wchrjcner einiger Redner zur Zielscheibe; hie und da platzte aus Hrn. Fields' Munde auf die „Soldatenspielerei" eine Bombe. Hrn. Williams dünkte die Miliz-Soldaterei ein heilloser Humbug; der ganze Milizetat sollte gestrichen werden. Hr. Davis eilte den Bedrohten zu Hülse; §.'5,000 seien sür eine gut organisirtc Miliz eine geringe Summe. In den Grundr.chlen des Staates heiße cs, eine gut geregelte Mi liz sei die geeignete nnd natürliche Verthei digerin einer fteien Regierung, und im 1. Ab schnitte des 9. Artikel der Staats-Verfassung stehe, die Gesetzgebung solle von Zeit zu Zeit die von den Umständen nnd Bedürfnissen er heischte Vorsorge zur Organisirung, Aus rüstung und Dlsziplinirung der Miliz tref fen; solle dies geschehen,'so seien §25,000 wenig genug. Amendement fiel mit 12 gegen 13 stimmen durch. Dagegen wurde das Amendement, die §'A,,OOO aui §20,000 zu rcduziren, angenom men. Hr. Brattan wollte dann die §60,000 für Penstoucn gcstrichcn haben. Hierüber debat tirte Hr. Btllingsley dagegen, die HH. Brat tan und Carle für das Amendement, das mit v gegen I i beseitigt wurde. Zunächst kam das vom Kinanz-Comileciii berichtete Amendement, die Uiilcrstiivnnqs Poyen wir nachstehende wohltbätige Anstalten zu streichen: §4OOO für die „Sl. Marien In dnstrie-schnle," §i >OO sür das Greisinnen Asyl, §l5OO sür die protestanliicke Unions- Klinik. §2OOO sür die Hcimalk der Verlasse en, §l5OO für die Hcindarbeils - Schule, s §>>oo für s st. Joseph's General-Spital, §5OO für die Knaben-Heimath, §5OO für s St. Vincenz Asyl, §5OO für die farbigen Oblaten-Schwestern, §5OO sür die Heimath zum „Guten Hirten," §3OOO für die „Mary länder Jndustrie-Schnle für Mädchen" nnd §5OO für das „Baltimorcr Waisenhaus" an Stricker-Straße. (Als Hr. Carle die Bill nnd Amendements einberichtete, erklärte er, sür seine Perlon be günstige er einige dieser Unterstützungen; allein die allgemeine Stimmung des Senats scheine gegen deren Beibehaltung zu sein: im Jahre 1872 wurden sie ans der Verwillignngs bill gestrichen, nnd man habe es jetzt, nm ein gleichförmiges Versahren anfzuslelleu, für zweckmäßig besnnden, sie in. dieser Sitzung nicht zn rehabilüircn. Unter den Senatoren herrsche die allgemeine Neigung, diese stetig wiederkehrende UntcrstütznngS Gesuche bei der Gesetzgebung zii ciitmuthigen, sowie die An sicht, Anstalten sich selbst unterhalten oder auf Staarslfiilfe nicht angewiesen sein sollten; Unterstützung einiger, wie sehr sie sckche auch verdienen, führen zu Gesuchen von seilen anderer, und man sollte sick unbedingt ftir ein festes Verfahren entscheiden.) Dem Amendement opponirtcn die HH. Bil lingSley und Stevens, denen die HH. Fields, Carle und Brattan secondirtcn, und schließ lich ward eö mit 7 gegen 14 Stimmen ver worfen. Sosort rückte Hr. Ficlds, von Hrn. Brat tan unterstützt, mit dem Amendement vor, der Heimath der Verlassenen sür's Ostufer in Easton Z5OOO auszusetzen; dasselbe fand An nahme nebst noch zwei Amendements, der Kirchen-Heimitth nnd -Klinik in Baltimore §2OOO und (ans Hrn. Tenson's Veranlassung) dem israelitischen W ai se n hau s e in Baltimore während zweier Jahre je §5OO aus zusetzen. Die Bill ging dann durch. Tic MiUzbUl erlitt von Herrn Stevens Einberichtung ohne alle Empfehlung; sie gelangte für Mo, tag aus die besondere Tagesordnung. Tic <souzcs„onicng von 4lot,len-cscll- Tiese SenatSbill lag zur dritten Lesung und Annahme vor und führte zn längeren De batten. Hr. Claggctt erklärte die Bill für alle Con ttlmentcn von Cumberländer Kohlen für höchst wichtig und brachte eine Reihe vonEinwäildm gegen die Vorlage vor; sie sei ein eirffacher Versuch, die neuliche Entscheidung des Ober appellations-GcrichtS gegen das 1872 er Ge setz zu umgehen nnd dieses dem Wesen nach wieder zu erlassen, d. h. 2 Cents pro Tonne Steuer zn verlangen, was für verfassungs widrig erklärt worden sei. Tic Eonzcssson werde ferner dem Staate weniger einbringen, als die Eapilalsteuer, welcke sie ersetzen soll und die jeyt gleich mäßig, gerecht, sicher nnd nicht schwankend sei. Tie Eonzcision sei im Vergleiche mit der Ztaatsstencr von 17 Cents aus ie Hu>o Ei genthumswcrth überhaupt ungerecht, weil sie nach diesem Verhältnisse bei 100 Tonnen nur 17 Cents betragen sollte, in der That aber §2 betragen würde. Auch unweise sei die Bill, weil man das Anthrazit Kohlcngcschäft ans dem Weltmärkte bei der starken Eonkurrenz eher unterstützen, als hemmen sollte; sie werde auch die Nachfrage nach Maryländer Kohlen verringern und dem Ehesapeakc-Ohio Canale einen argen Schlag versetzen. Tie Eonzes sionsbill, resp, ihre Veriassungsmäßigkeit werde von den Eompagnie'n angefochten wer den lind den Siaai in' Prozeßkosten stürzen. Tchlieülich gäbe die Bill für spätere Eesepge bnngen ein schlimmes Präcedenz. Hr. Carle sprach kurz, aber kernig für die Bill. Hr. Steiner fand, da man die Eiiencrz gruben nicht besteuere, die Bill für höchst un gerecht. Hr. Gctty protestine gegen die Bill, die trotzdem Mit 10 gegen 5 Stimmen aiig e- Tie Davis'iche Sani täts-Behördc in Baltimore-Eonnty zu errich ten, passirle; auch die Unterhausbill über Beschlagnahmen von Eigenthum von Nicht- Maryländer. Um 3 Uhr vertagte sich der Senat bis Abends 7 Uhr. A bcndsi y ii ii g. Tcr Tcnai lrat uin 7 ttyr wicscr jutammcn. Hr. Carle vcricktere im 'Namen des Finanz Eomire's mehrere Untcrhansbills für Rücker stattiing von Geldern, welche irrlhümlichcr weise als Tabacks - Speichergcbnhr in die Staatslasse eingezahlt werden, günstig; die Uuterhausbill zur Bezahlung von §75 an S. I. Tawioii, im Jahre 1808 Einrollir- und Einmustcrungs - Offiziere, ungünstig ein. Beide Berichte fanden Annahme. Des Gouverneurs Dftto gegen die Senats- Hill, welche die Cominissär von Carroll-Co. ermächtigt, zur Versorgung des Bureaus des Testaments Registrators genannten Countys mit Eintrag und andere Büchern, Schreib materialien ii. >. f. eine County Steuer um zulegen, wurde mit 10 gegen 1 Stimme auf recht erhalten. Der des Comcrcn; Ausschusses über die SenatSbill zur Nöthigung von Bau , Heimstätten-, Spar- und Landvereinen nach gesuchte Darlehen nicht in Wechseln, sondern nur in baarem Gelde zn leisten, wurde ange nommcit, und dann die Bill passirt. Man zog jedoch gleich nachher die Abstim mung wieder i Erwägung, und Hr. Stevens argilineniirte gegen, Hr. Williams für die Bill. Der Erstere beantragte ihre Znrückle gung ans unbestimmte Zeit, was mit ll gegen 10 Stimmen durchging. Tie Bill ist somit für diese Sitzung todt, und die Bauvcreine dürften mindestens noch 2 Jahre lang Wechsel ausgeben. Tie allgemeine Tarirung von Eigenthum Tie UntcrhanS Bill, welche eine allgemeine Abschätzung des Werthes allen Eigenthum im Staate vorschreibt, wurde vorgenommen, mehrere Abschnitte vorgelesen und erörtert, was den Senat zwei volle Stunden beschäf tigte, und die Bill dann bis Montag Vormit tag 10 Uhr znrückgrlegt. Tic Zncorpoririing ssrosiburg's. Im 'Namen des Körpcrfchasts Comite's erstattete Hr. Williams über die Umerhaus bill zur Jncorporienng des Ortes Frostburg ein ungünstiges Referat. Tic Eiicubalmen im Staate durch Conn ties nnd Städte zu besteuern; welche Eom pagnie'n oder Körperschaften für Lebens Asse kuranz-Gefellschaflcn zu erklären sind, näher zn bestimmen. Äiinaymc von Untcrliaiisbiks. Georg E. Haddaway in Talbot-County §250 zu bezahlen: für oas Befahren von An schluß-Bahnen in Maryland mit Lokomoti ven, Personen- und Güter - Waggons Vor schrisien zu erlassen; einen Schließer sür's Gefängniß von AUeghany-County mit §250 Jahresgchalt anzustellen. Princc sicorqc's vount, und lstscnvaynen. Zur dritten Lesung lag die Uuterhausbill, welche Prince George's County zur Sub scripiion auf das Gruudcapital der „Wash ington-Point Lookonter" und der „Südlichen Maryländer Eisenbahn" ermächtigt, vor. Hr. Carroll war kein Freund der Bill; sie werde von den Steuerzahlern des Counry'S nicht mir verlangt, sondern sogar verworfen. Er habe für eine ähnliche, Charles-County betreffende Bill gestimmt, weil von dessen Steuerzahlern kein Einwand oder Opposition eingegangen; allcln im vorliegenden Falle stehe die Sache anders; hier liegen Opposi tion und Proteste der Steuerzahler vor, und er sei nicht gewillt, die Frage einer unverant wortlichen, leine Steuern bezahlenden Mehr heit zur Entscheidung am Stimmtastcn unter breiten zu lassen. Hr. Duck wies auf die eingelaufenen Denk schriften und Vorstellungen von Steuerzahlern gegen die Bill hin. Hr. Carle nannte die Bill für die Steuer zahler von Prince George'S County, von de nen sie gar nicht verlangt werde, lästig und drückend. Mit 8 gegen 10 stimmen fiel die Bill durch: mit „Ja" stimmten die HH. Aydelotte, Bratlan, Tensoii, Gelly, Mudd, McCulloh, Stevens und Steiner; mit „Nein" die HH. Carroll, Brcwcr, Crawford, Davis, Long, well, Lloyd, Duck, Williams und Walch. Ter Senat beschloß, emc Botschaft'mildem Vorschlage der Ernennung eines gemeinschaft lichen Comite's an'-s Unterhaus zu senden, um den Gouverneur zu benachrichtigen, daß beide Häuser sich Montag um Mitternacht vertagen würden, und zu erfahren, ob Sc. Excellenz ihnen noch eine Mittheilung zu' machen habe. Der Senat ernannte die HH. Duck und Longwell zu Mitgliedern des Co mite's. Jetzt war eS Ii Uhr geworden; mehrere Senatoren entfernten sich, um mit dem jlft Uhr abgehenden Bahnzuge nach Baltimore abzureisen, sodaß gerade eine beschlußfähige Mitglieder-Anzahl übrig blieb.