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Ein unaussprechlicher Pathos, jast Feierlichkeit lag in seinem Tone, und sein seines, edles Antlitz sah bager und lei dend aus. Es gehörte nicht viel dazu, meine uv Jvlm's Gefühle zu Gunsten des „armen Schauspielers" zu stimmen. Ueberd.es baltcn wir in letzter Zeit eisrig im Shakespeare gelesen, und dieses erste Bekanntwerden mit dem großen Dichter machte ja beinahe alle jungen Leute zu be geisterten Schwärmern sür die Tragödie. Sie spielten Ihre Rolle vorzüglich begann John von Neue. alle Zuhörer hielten Sic sür einen Methodisten - Pre diger. Und dennoch mischte ich nichts von theologischen Dogmen hinein, ich blieb einlach bei den allgemeinen Regeln der Moral. That ich das nicht? John bejahte dies, sragte aber weiter, wodurch er auf diesen Einsall gekommen Tie Erinnerung der Thaisache brachte j mich darauf, daß einst, unter gleich de- j drängten Umständen, dasselbe heitere! Spiel hier vor fahren gespielt wurde, - und zwar von Jodn Philipp nein, ick will den Name des größten, gefeiertsten Schauspielers und des feinsten, gebildet sten Mannes, desien sich unsere englische Bühne je rühmen kennte, jetzt nennen -- John Philipp stemble. Bei diesen Worten entblößte er sem Haupt mit einer Miene der größten Ehr erbietung. Auch wir hatten von diesem ausgezeichneten Künstler gehört, besonders John. Ich bemerkte mehr und mehr, wie mein Freund von dem Zauber, der in deni Wesen und Benehmen des Herrn Eharles lag, gefesselt wurdet und es nahm mich nicht Wunder. Eine reichere, vielseitigere Begabung, mehr Geist und Talent habe ich nie in einem Menschen gesunden. Er ging vom Ernst zum Scherz, von dem Tiejen und Würdigen zum Fröhlichen über, doch in jeder Stimmung zeigte er sied edel und stand als ein Künstler, ein Gslcbrter und ein seiner Weltmann vor! uns. 'Niemals waren John und ich ei-! nein so lutcressciiilcii, anziehenden Charat- j er begegne!, dcSbalb wohl war die Macht, i welche er über uns gewann, um so grö j Ber. Ick sage un 5 , denn obgleich ich ! stets lobn's Sck'iftie folgte, so lbat ich eS dennoch mit freiem Willen. Der Nachmittag schwand dahin, indes sen wir noch mit unseren beiden Gefähr ten in ticiem Gespräche am Nandc des Baches saßen. Herr Charles Halle sc in Gcslckft in dem knblcn Wasser erfrischt und ) seine vom Gebe wunden Füße in dem Bache gebadet; und nachher hatten wir ihm und seinem Begleiter, dcn er 2)ates nannte, von unserem Brot und Käse an geboten. Cr schien gestärkt und gekräftigt, und indem er aussprang, ries er srviftch: Jetzt bin ick kerul, dcn Kamps zu be ginnen, selbst mil dem „Thaue von Fise," den heute einer der Johnsons giebt, ein Mann, sechs Fuß groß und zwei Ceniner schwer. Welche Zeit mag es sein, Herr Halisar? „Herr Halisar" (wie es mich jreulc, ihn zum ersten Male „Herr" genannt zu ho ren) balle zum großen Leidwesen keine Taschenuhr unter der Zahl seiner irdischen Besitzthümer, und gestand sreimnlhig den Mangelein: aber er konnte dennoch aus dem Stande der Sonne die Tagesstunde berechnen: und sein Ausspruch, daß es vier Uhr sei, erwies sich als rickftig. Tann isl cs Zeit zum Ausbruch. Wol len Sie uns nicht begleiten, meine jungen Herren? Cs wäre wahrlich ein Jammer, wenn Sie einen 10 bohen Genuß einbüß ten, wie die Anssubrung des Macbeth mit ich will nicht sagen, meine.' geringen Persönlichkeit doch mit der göttlichen Siddons. Eine wunderbare Frau; eine großartige Künstlerin! Shakespeare selbst möchte, glaube ich, gern das Clysium dcr laisen, um sich an ihrem Spiele zu weisen. Werden Sie uns bcgleften? John machte wieder jene schmerzlich ver neinende Bewegung, die er schon zwei oder drci Mal als Antwort aus den Vor schlag des Schauspielers gegeben, wenn er nns die Fahrt nach Coltham so lockend darstellte und versicherte, daß wir um Mit ternacht zu Hause sein könnten. Phineas, was meinst Du zu dem Al len? sragie John, als wir aus der Land straße standen und nach dem Postwagen ausschauten. Ich besitze Geld nnd wir haben so wenig Vergnügen wir iönntcn Deinen Vater von unserem Vor babcn benachrichügen lassen. Glaubst Du. cs würde ein Unrecht sein? Icb war mir nicht klar darüber: nnd selbst och in dieser Sti.nde wenn ich die Frage schlicht und gerade vor mich binslclle, vermag ich nicht zu entscheiden, ob cs ein wirtliches, schwe res Unrecht, eine Sünde war, die uns so lockend winkte Da ich nun stets gewohnt gewesen, mcm Recht oder Unrecht aus „David'S" Augen zu lesen, so gab ich leine Antwort. Wir warteten bei der grünen Hecke zur Seite der Ltraj e einige Minuten. Herr Charles gab es aus, uns zu überreden, und obgleich er ein Wenig stiller wurde, so hatte er doch ein zu gutes Herz, um leicht beleidigt oder gckräntt zu sein. Tie Unlcrhaüiing wurde jetzt nur zwi schen uns Beiden gesuhlt. John ahm keinen Tbeil daran und ging mit schnellen Schritten aus und ab, acbtloS die sriichen, grünen Blätter der Sträucher abpflückend. Als der Postwagen sichtbar wurde, war ich noch vollkommen im Unklaren dar über, was wir lbun winden. Der Wagen kam näber - der Kutscher wurde angerufen und hielt still. Herr EhaileS nahm mit herzlichem Handjchüt teln Abschied von uns nnd stieg aus, in dem er das Fahrgeld sür sich und seinen Kameraden mir den gesammelten Wohl lhäligkeitS-Psennigkn bezahlte; das Zäh len des kleinen Geldes rief eine Verzöge rung und viele spaßhaste Bemerkungen hervor, die ebenso harmlos gegeben als ausgenommen wurden. Plötzlich legte Job seine Hände ans meine Schulten! und indem seine Augen mich fast durchbohrten, wobei ich sein er regtes Antlitz bemerkte, sagte er schnell: Phineas, bist Du ermüdet? Nicht im Geringsten. Würdest Tu kräftig genug sei, die Fahrt nach Coltham zu machen? Könnte es Dir auch gewiß niä't schaden? Möchtest Du es thun? Alle diese kurzen, hastigen Fragen be antwortete ich in der gleichen Weise beja hend . Es war ja genug sür mich, das; er so ersichtlich die Fahn wünschte. Es ist ja nur dieses eine Mal Dein Valer würde uns das seltene Vergnüge kaum verbieten, und er ist zu sehr in der Lohgerberei beschäftigt, er kann nicht vor Mitternachl nach Hause kommen. Zn die ser Zeit werden auch wir zurückkehren Pbineas, komm ! Wir fabrcn! Bravo, bravo! rift Herr EhaileS, in dem er sich berausbeugte, mir beim Aus steigen behüislich zu sein. Schweigend folgte loän. Ter Würfel war gefallen, ein nie gehabter Genuß winkte uns. Den usch siel cs mir aus, daß mein Freund für eine tauge Zeit ganz still und schweigend an meiner Seite saß. Obgleich Coltham uns so nahe lag. war ich dock nur ein einzige) Mal in meinem Leben dort gewesen John Halisar kannte die Stadt besser, da er neben seinem Dienst als Bucksührer auch noch mit dem Ankaus vieler Gesckäslsmaterialien von meinem Vater betrani wurde und somit weit in der Gegend nmberkain. Cs be lnstigte und ersienle mich, zu sehen, als wir vor einem Gastdause, mit dem vielsa genden Zeicken „de Vließes" geziert, hiel ten, wie John so bekannt war nnd ganz den Herrn machte. Sein Benehmen war frei, ungezwungen und dock würdevoll und der Auswärlcr bediente ihn mit Ehr erbietung. Er hatte seinen Platz in der Welt wenigstens unserer kleinen Welt sich errungen nnd staut dort fest wie ein M nn. Zck überliest ihm alle Anordiiun gen, lag still aus dem Soplm, zu deine mich geführt, und beobachtete sein Thun Zuweilen schien es mir, als wenn eine ge wisse Unruhe aus seinen Blicken sprach, doch sein Benehmen war sest und sicher wie immer. Herr Charles halte uns verlassen, nach dem wir verabredet, uns aus dem Hose desjKoffeebauses zu treffen, wo sich damals das Thealer befand. Es ist ei armseliges Gebäude, nickst viel besser als eine Scheuer! sagte lobn, indem er in seinem Aus- und Abgehen innehielt, um mir die Kissen zurechtzulegen. Man sollte ein neues Theater bauen, jetzt, wo Eoltham so in Ausnahme kommt. Ich wünschte avobl, ich könnte Dich aus die Promenade jähren, Phineas, wo sich täg lich die seine Welt versammelt! Toch Da ! mußt Dich ausruhen. Ich stimmte ihm bei, denn ich suhlte mich erschöpst. Es wird Dir gewiß einen hohen Ge nuß gewähre, Frau SiddonS zu sehen, über die wir so ost gesprochen haben? Sie ist nicht mehr in der ersten Jugendblüthe, doch aber noch blendend, wie Herr Charles sagt. Ihr erstes Austreten sand hier ir Eoltbam auf derselben Bühne statt; ?)-ttes sab sie damals. Ob wohl Dein Valer sie ! jemals gesehen hat, Phineas? Mein Bater, John? Er würde um tci i neu Preis der Welt ein Schauspielhaus ! besuchen, i Warum nicht? Nein, John, Tu brauchst nicht so er schreckt auftrieben. Tu werbt ja, ich ge höre nickt zu der Gemeinde, deshalb er strecken sich ihre Verbote nicht auf mich. Das ilt wohl wahr und dennoch er schritt wieder durch dasZimmer, aber seine fröhliche Sorglosigkeit war ganz ver schwunden. Wenn ich allein wäre be gann er nach kurzem Schweigen dann hätte mir Aiemand einen Vorwurf zu ma chen, denn ein Vergnügen, das keine Sünde ist, habe ich ja das Recht, zu ge nießen; uns wenn man dieses Recht mir abspräche, da ich noch so jung bin und ei nen Herrn über m r habe wohl, so würde ich die Folgen meines freien Ems jchlusses tragen, sagte er, stolz das Haupi emporrichtend. Tech einen Anderen zur Theilnahme bewogen zu haben Phi neas, willst Tu nach Hause zurückkehren? Ich bin bereit, Dich zu begleiten, rics er plötzlick, vor mir stehen bleibend Eifrig und ernstlich widersprach ich die i sein Ansinnen, ich sagte ihm, ick wäre > überzeug!, wir thäten nichts Böses, und ! das war auch meine Meinung. Ich hat i rhu, so herzlich, froh und heiter zu sein, ! und seinen Festlag zn genicßen, dass es mir endlich gelang, seine trüben Gedanken z verscheuchen, und wir in fröhlichster, erreg icr Stimmung unseren Weg nach dem Theater antraten. Es war wirtlich ein schlechtes, armselr ' ges Gebäude, wenig besser als eine ! Scheune, und stand in einer Seitengasse, ! welche in die Hauptstraße mündete. Tic- ser enge Weg war vollgepfropft mit Zbea ! terbcsuchern aller Stände, die sich in rei , che, glänzenden Eguipagcn, einfacher I Miethwagen und Säns'.en, mcistcntheil-i j aber zu Fuß nach dem Schauspielhanc begaben; es war ein Tran en, Slrßen Schreien und pärmeu in der kleinen Gasse welches mich ganz bestürzt mackle. O, Föhn, sei vorsichtig! rics ich fast be täubt, mich an seinen Arm hängend. Acngsrige Tick nickt! Ich bin groß unl stark genug, und stehe jedem Gedränge j Hatte Dich fest an mied, Phineas! Wen ich eine Frau gewesen wäre, n! überdies die Frau, weiche er liebte, ß hättelolm nickt mit zartcrerßesorgniß übe mir wachen und schonender Mit meine Schwache umgehen tonnen; die physisch Schwache, die mich selbst demüthigte um mich vielleicht in mancher Menschen Auge! verächtlich machte Mnnoch durch de Himmels Hand aus mich gelegt war u als solch schweres Verhängniß von Johl mit rührendem, zarten Mitleid behandcl wurde. DasGedränge wurde immer dichter und gefahrdrohender. Ich schaute zum Himmel empor und mein Blick blieb a den Hügeln hajlen, welche die Stadt umkiänzten. Wie grün und still sie in dem rosigen Lichte des Juni-Abends dalagen, und wie innig ich wünschte, glücklich wieder daheim inNcrlon Burn zu sei! Jetzt kam ein leichtes Wogen in die ge schlossenen Massen, eine Sänfte wollte ! hindurck dringen, wenigstens wurde dei > vergebliche Versuch gemacht. Es entstand ! ein Zai'.tcn und Nausen, einer der Träger j wurde verletzt und nievergeworsen. Ei ! nige waren empört darüber, Andere be j trachteten den Vorsall als eine Erhöhung ! der Lustbarkeit. Als die Verwirrung den höchsten Grad erreicht, lehnte eine Dame ihr Haupt aus der Sänfte und sah mit lreundftchcn nnd dennoch gebietenden Blick nmbcr. Sie hatie ein bedeutendes Angesicht, ras einmal cischaut, nie wieder zu ver gessen war. Nicht klein von Form, die Linien sogar etwas scharf und die Farbe bleich, war cs dennoch höchst interessant. Eine gebogene Nase, schwellende, leiden schaftliche Lippen und plächtige, dunkle Augen vollendeten den charaktervollen Ausdruck. Sie sprach, und die Stimme stand im E'nklange mit diesem Antlitz. Lieben Leute, bitte, laßt mick hindurch, ich bin Sarah Siddons! Tie Menge wich augenblicklich ausein ander und stieß ein Freudengeschrei aus, das wobl durch die Stadt ertönen mußte Ein augenblickliches Schweigen trat ein, während die Tame sieb dankend verbeugte und lächelte. O, dieses zauberisch süße Lächeln! Tann wurde der Vorhang der Sänfte niedergelassen, während immer von Neuem das Jauchzen erklang. Jetzt ist es Zeit, Halle Tich nur sest an mich! slüstene John mir zu, während er vorwärts sprang und mich nach sich zog. In der nächsten Minute hatte er die Stange der Sänfte ergrissen, welche den vcrwundelen Träger entglitten war, und ehe ich recht begriff, was eigentlich geschah standen wir Beide sicher im inneren Ein gange des Tbealers. Frau Sidoons stieg aus und wandte sich um, die Träger zu bezahlen - So ein fach dieses Thun, mit einer solchen un nachahmlichen Anmuth und Hoheit führte sie cs aus, daß sie sür mich erhaben über jedes menschliche Wesen stand, das ich bis jetzt erschaut bettle. Tie hohe, majestäti- Gestalt, die edlen Bewegungen, die Tone ihrer reichen, klangvollen Stimme machten sie selbst in diesem engen Gange, welchen ein trübes, flackerndes Talgliebt erleuchtete, zn einer wahrhaften Königin im Reiche der dramatischen Kunst, wenig stens erschien sie unseren bewundernden Blicken so. Der eine der Träger war von ihr be zahlt, iibcrleichlich, wie cS aus seinen Danksagungen hervorging, und jetz: wandle sie sich zu Job Halisar. Ich bcdanre, junger Plann, daß üb Ihnen so viel Mühe nnd Umstände ver ursacht habe. Hier ist eine geringe Ent schädigung dafür. Er nahm das Geld, wählte eine kleine Silbermünze daraus und gab das Uebrige mit einer Verbeugung und den Worten zurück: Ties eine Geldstück will ich behalten, Madame, als ein Zeichen, daß ich einst die Ebre hatte, der Frau Sarah Siddons einen Dienst zu erwiesen. Sie richtete ibre herrlichen, dunklen Augen auj John Halisar, d-sien männlich bescheidenes Wesen den günstigsten Ein druck aus sie machen mußte, und der mir ! jetzt vorkam, wie ein junger Ritter, der ei ner Fürstin seine Huldigung darbrachte. Scharf und sest blickte sie ihn an, und in dem sie sich mit ernster Würde verbeugte, sagte sie: Ich danke Ihnen, mein Herr. Dan schrill sie in ihrer stolzen Schön heit dahin. Eine Grze Zeit daraus suchte uns einer der Tbeaterdicner aus und führte uns „aus Frau Sarah Tiddon's Geheiß" zu den bellen Platzen, welche im ganzen Hause zu finden waren. O, cs war ein glorreicher Abend? Noch jetzt, nach diesem langen Zwischenräume, stießt bei der Erinnerung mein alles Blut frischer und wärmer durch meine Adern. Ja, eS svar ein glorreicher, unvergeßlicher Abend! Ehe der Vorhang ausgezogen wurde, hatten wir Zeit, das ui>S gänzlich neue Schauspiel z betrachten, welches das In nere des Theateis unseren staunende Blicken bot. Obgleich das Haus armse lig und klein, so hatte sich dennoch die ganze feine Well von Eollham doit ver sammelt. Coltham, welches damals, von sürsllicher Seite her begünstigt, selbst mit i Bath in Moden, Thorheit und Lurus wellnseite. Welch'ein blcndendec Glanz von Diamanten, mir Perlen und Flittern gestickter Aufsätze, welch' ein Wogen und Wallen kostbarer Federn! Fn den Anzügen der Damen benschte die größte Berfchictenbeil, die aus dem klebergange, in welchem die Mode damals begriffen war, bervorging. Die allen Damen hingen mit d.r größten Beharr lichkeit an ihren weiten, stattlichen Seiden ibcken mit den langen Le bchen und den hübschen, anständigen Vousfanten darüber, während die jugendlichen Schönen zu dem leichten Flitterstaat der neuen sranzösi'chen Mode übergingen und in klaren, durchsich tigen Mousielinkleidern mit kcnzen Taillen und engen Röcken erschienen. Von dieser Mode hat e schon Jael gesprochen, indem sie wuthentbrannt daiübcr heifiel; denn obgleich Jack eine Suäterin war, so ver mochte sie denncch nicht den ihc angeboie neu Hang zur Ausschmückung „des Flei: sches" ganz zu besiegen, und behielt stets ei zwar unterdrücktes, doch tiefes Inte resse jür Alles, was sich darauf bezag. John und ich stimmten diesmal voll kommen mit ihrer Ansicht überein, daß es wirtlich schmerzlich war, zarte vornehme englische Jungfrauen in dieser Weise be kleidet, oder besser unbellcioet zu sehen, nach der Mode, welche unsere Feinde jen seits des sianals ausgebracht. Diese nn giüchicbe Nation, welche j tzt aus dem niedrigsten Standpunkt, sowohl in der Po litik, als in der Religion und allgemeinen Sittlichkeit steht, und in der schon damals die Unsitte herrschte, daß hochge'oor.nc Damen umhergingen, gleich heidnischen Göttinnen geschmückt, mit entblößten Ar men, nackten, mit Candabu bekleideten Füßen und trotzdem nichts von der reinen Einfachheit der alten Welt gewannen, son- I dein nur die äußere Würde der neuen ! Zeit verloren. Das ttcucßcgistvil'gcsetL. Das Registrirgcseb des Staates ig ui der lebten Sin nag der Gesetzgebung wesentlich verändert worden; wir wollen hier Vre Abän dernngcn kurz ansühren; Die Registrarorcu haben künftig am ersten Montage im Scp lcmvcr, nicht aber wie bisher am dritten Mon tage ihre Sivnngen ;n beginnen; sie haben I<> Tage vorher ihre Sitzungen anzuzeigen und nicht, wie bisher, 20 Tage. Auster den Rainen Derjenigen, welche gestorben oder um gezogen sind, haben sie ferner auch noch die Rainen aller Richtciiiwobner und in der Ward Richtsiiininbcrcchiigtc zu streichen. Wenn eine Perwn, die bereits vorher im Staate registrin war, sich melden sollte, so inust der Registraror ein Ecnisikat über die frühere Registrirung verlangen. Die Rcgi strirlisten sind ein Mal von zwei Zcimngen >n Palriniorc darunter einer deutschen! zu vcr össcnilicheii, welche von dem Mahor nd dem Sladtregiswalor zii bestiminen sind, in jedem Eonnty ist die Vinc von einem Platte zn ver öffentlichen. .fiüftig sind nur die Rainen der transicrirten, verstorbenen, disanalisizir ten, nmgezogencn uiidncnregistrinen Stiniin gelier zu vcrösseiitlichcn. Auch sollen diese Rainen auf Plalatc verösienllicht werden, ein Drittel dicscr Platalc ioll Deutsch iein. Die Sitzungen zur Eorrettur der Visten beginnen künftig am erste Moulage im Sktoben Die corrigirten visten sind iii der oben angegebenen Wciie zu vcrö'fenllichcu. Copien dieser Vi neu sind an den Schcrifs und den Elcrl des Sil periorgerichtes an oder vor dein ersten Man rage im Rovembcr zu übergeben. Die Siaai' anwältc der vcrichicdciicn Eonntics und der Auwalt der Rcgistrawrc in Patlimore sollen bei jeder Perbandlnng über eine Appellation gegen die Entscheidung der Wahlrichlcr znge gen sein und die Sache der Registraioren füh ren. Ricniand soll iii einer Ward, oder einem Wahl Distrikte als Stiinnigcber registrin werde, der nicht wenigstens ein labr im Staate und sechs Monate vor der bevorstehen den Wahl im dem Wahl Distrille gewohnt hat. Sofort nach 'Ausschreibung einer nenei Wahl, oder einer Spczialwahi, Staatswah len ausgenommen, soll der Clerk des Gericht den Registratoren die Bücher überliefern nn diese haben in der Stadt Baltimore dre Tage, in dcn Eounlies zwei Tage Sitzum zu halten, um neue Stimmgcbcr zn registri ren und die Listen zu eorrigireii, auch ist di Zeit nnd der Orr dieser Sitzung in einer Zei tung im Lande und drei Blättern in Balli niore, darunter einem deutschen, bekannt z machen. In den Baltimore:' Stimmgebcrlisien ist die Hausnummer und Straße jedem Namen hinzuzufügen. Die Baltimore,' Registratoren erhalten künftig ein Salmr von je 500 pro Jahr, anstatt t pro Tag und ihre norchven digen Tienstkoslen: Bücher, Schreibmaterial, Feuerung und Miethe werden nicht vergütet. Die Registratoren sollen jährlich ein Mitglied des Baltimorer 'Advokatenstandes erwählen, weicher sie als Anwalt in allen Fällen zn ver treten hat und dafür 5-500 lahrcsgehal: er hatten soll. Tie Vertheiln dcsStaats-Schnl- Fonds. Ter Staats-Schnl Fond wurde in dem am 81. Mär; zn Ende gebenden Quartale folgen dermaßen vertheilt: Baltimore 044.94; All-ghaiiy Connty H 8000.44; Anne Aruude! EonntyKBo74.B7;Balli!iiorc HO2OZ -05; Calvcrt 51865.42: Caroline H 1508.23; Carroll 8764.34: Cccil 8860.78; Charles 52340.17; Torchcsttr 2980.68 ; Frcderick 6508.40: Garrctt 1357.22; Hanord 8294- 86; Howard Kl 978.02; kent 52457.60 :Monk gomcry 58190.00; Prince George's 82045- 52; Queen 'Anne's 52802.80; St. Mary's 52137.02 ; Somerset 58736.80 ; Talliot 8184.29; Washington 1785.58: Wicomico 2464.32: Wsrccster 58881.66. Zusammen 5103,783.18. Tie Negerichulen im Staate erhielten wäh rend derselben Zeil folgende Silmmcn: Stadt Baltimore 2353.73; Alleghany Couitt>>s76- 95; Anne Anindcl 867.69; Baltimore-Co. 558.43: Eatverl 444.41; Caroline 5893.51; Carroll 5148.58; Cccil 276.65; Charles 5746.77; TorchestcrsB4.B2; Fredericks>6 65; Harsord 5402.52; Howard 5248.90 ;kenr 5-564.66 ; Moittgomery 532.05 ; Prince George's 734.13; Queen Anne'S 507.31 ; St. Mary'S 584.81; Son'.crsct 567.78; Dalboi 475.61 : Washington I02.l!>: Wi comico 863.40; Worccstcr 158.21. Zusam men 12,50. Der Krieg im Staats - Kriegs - De partemente von Maryland. Maryland ist ein äußerst friedfertiger Staat, und soweit die Bürger desselben und ihre ebenfalls friedfertigen Nachbarn in Btztrachr komme, brauchtcistwir keine 'Miliz zu halten. Da aber auch bei uns der alle Spruch gilt, daß man im Frieden zum Kriege gerüstet sein muß, so hallen wir uns bekanmlich ein Bnr gerheer, etwa von der Größe der Armee des Fürsten von Waldeck. Ter Befehlshaber die icr Maryländcr Armee ist der Gouverneur, der jedoch durch den General Adjutanten vertreten wird. Dieses hochwichtige 'Amt eines Gene rals und Kriegsministers von Manstand be kleidete bisher General Mcßlair. Gonver neur Groonic, der bei seinem Amtsantritte ohnehin nicht viel Aemter metir zn besetzen tand, weil bereits sein Vorgänger itm dieser Mühe überhoben Halle, ernannte in General Bond einen neuen General-Adnilantrii. Da aber der bisherige Bcamie das Ami nicht gm willig räumte, so entstand ein kleiner .Krieg zwischen den beiden Herren, der bisher mit allen Mitteln, welche Strategie und Taltik an die Hand gaben, geführt wurde. AmDienS läge schickte Gen. Mcßlair nach dem Post amtc, um die Postsachen seines 'Amtes zu holen; sein Opponent war ihm aber bereits zuvorgekommen. Gen. Mcßlair erließ jetzt einen Geucralbcschl an den Postmeister, und dieser wandle sich nach Washington um Aus tunsr, von wo er die Weisung erhielt, die Postsachen dem Beamten auszuliefern, wcl chcr die Ancrieiinnng des fnngircude Gou verneurs habe, die Briefe wuidcii infolge Dessen an Gen. Bond ausgeliefert. Mau vermuthet, daß dieser kleine krieg um das Staats Kriegs Departement demnächst zu einer Krisis kommt, wenn der Controleur des Staates zn entscheiden hat, wer von den bei den Helden zu oem Gehalte berechtigt ist. Wir sind überzeugt, daß dieses den Annapo liser Theekessel Slnrm gründlich bcschwichlj gen wird. Der Schluß der Sitzung des Delegateuhauses. Wenn auch zur Stunde der Vertagung sich der Mitglieder eine ungewöhnliche Fröhlichkeit ! bemächtigte, so gelang es dem Sprecher doch, j die Ordnung vollständig aufrecht zu crballeii. ! Sprecher HincS schloß die Sitzung mit folgen ! der Rede: ' „Meine Herren vom Telegatenhanie! Tie j Feil ist ackommen, in welcher wir nach der ! Vorichrist unserer Berfaisiiiig gehalten sind, ! unscreArbciten zu schließen, und ich kann die ! sen Augenblick nicht vorübergehen lassen, ohne ! Ihnen meinen hcrzlichstenTant auszusprechen ! ssir die Güte und Nachsicht, welche mir das Haus während der ganzen Sitzung hat zu Theil werden lassen. Z.hne jegliche legisla tive Erfahrung ans diesen Posten berufen, be durfte es Ihrer Nachsicht umsomehr, und ich habe sie in hohem Grade empfangen. Die Freundfchast, welche mir von Ihnen Allen er wiesen worden ist, ivird in meinen Erinneru ngen der grünen Oase gleichen, und wenn im mcrich dieser Stundengedenke, wird sich meine Erinnerung erheitern. Ich zweifle nicht, daß wir uns Alle in der schönsten Freiindschaft und mit Gefühlen gegenseitiger Achtung trennen. Unser Wirken liegt jetzt der Bevölkerung des Staates vor und dieser sind wir jetzt Rechen schaft schuldig; obgleich wir manchmal vcr schiedencr Ansicht wartn, so glaube ich doch, daß Jeder zugestehen muß, daß Jeder seine rechljchasfeue, ehrliche Ueberzeugung venochl. Ich niuß Ihnen gratuliren zu der Energie und dem Eiter, den Sie hier in alten Dingen gezeigt haben, Wir trennen uns setzt, meine Herren, und ich bin sicher, daß nur uns nur ungern von einander trennen, und das; Jeder mic Pergnm gen an diesen Winter deuten wird. Für die schmeichelhaften Aeiigerungen der Anetten nnng meines Wirkens nehmen Sie meinen Dank, obgleich ich vielleicht eine solche Auer kennung uichr in dieser Weise verdiente, so bin ich doch stolz, sagen; können, das; ich meine Pflicht treu erfüll! habe, nnpatteilich und im besten INierene des Staates. Jetzt, meine Herren, erkläre ich dieses Haus ohne einen be ' stimmten Tag der Wiederoersammlung ver I lagt." Ter Werth der deutschen Thaler und <Klden im Aollamtc. Ueber den zollamtlichen Werth ausländ, scher Münzen hat Gencralanwatt Williams uitrer'm 81. März d. I. an den Finanzsekrc tär Richardson folgendes Gutachten ergehen lassen: „Sir! Ihre Mittheilung vom IN. d. M., s welcher ein an Sic gerichteter Brief des Munt Direktors beitag, in welchem er eiueSchävung des Werthes des deutschen Thaters inio Gut i dens. in dem Gelde der Wer. Staaten ans ; gedrückt, angibt, welche Schätzung er in Gc- ' inäßhcu der Regel für die Werthbestimmnng s der ausländischen Münzen, wie sie durch Ge fetz vom :!. März 1878, Eapircl Bt>B, vorgc schrieben ist, gemacht hat, legt meiner Erwä- j gung folgende Frage vor: „,,Tb der Finanz - Sekretär nach dem er wähnten Gesetz befugt ist, den Werth des deutschen Thalers nnd'Gnldens in dein Gelde der Per. L taatcii zu irgend einer Zeit vor dem l >. Januar künftigen Jahres anzukündigen, i damit die Fakturen der Padnngen, die an ! kommen und deren Werlh in jenen! Eonranr s ausgedrückt ist, in Gemäßheil nur der Ansle gnng rednzirt werden können, die das Justiz- Tepartcment und das Finanz Tcpariemenl jeneni Gesetz gegeten hat?"" In Perbiuduug mit dieser Frage sagen Sie, ! daß die Proklamation vom l. Januar >B7B, i die der Finanzsekrctär in Gemäßhcit der Be z stimmnngen jenes Gesetzes erlassen hat, de j Werth der Mark, die neue Geld-Einheit für das deutsche Reich, enthält, aber nickt den des s Thalers und des Guldens, während der j Werth des größeren Theiles der deutschen ! Fakturen, die in dieses pand kommen, noch immer in Thalern ausgedrückt wird, und daß die Thaler-Rechnnng bis jetzt noch nicht durch dir der Mark ersetz! wordenTst. Tic erste Sektion des erwähnten Gesetzes ! vom 8. März 187:. erklärt, daß dem Werthe j der fremden Münzen, wie er in dem Gelde ! der Per. Slaaieii ausgedrückt wird, derjenige s des reinen Metalts solcher Münzen zur Ron s dienen soll. Tiefe Beiordnung beabsichtigt, wie ich bereits in einem am 8. Januar d. I. - an Sic gerichtetem Gutachren bemerkt habe, atle srühcrhin in Kraft gewesenen Gesetze aus zuheben, die in der 'Absicht erlassen wurden, die Raten zu ermitteln, zn welchen ausländ!- sche Münzen im Zollhaus geschätzt werden sollen, wenn die für eingeführte Handclsgü' ! ter zahlbaren Zölle berechnet werden; jedoch ! war die 'Absicht, lene Bestimmungen in einem ! fpecifizirten Modus zu ersetzen. Dieser Rio diis erscheint in derselben Sektion und besteht ! darin: „Ter Münzdirekior hat jährlich den ! Werth der in Eirtiilanoi! befindlichen uor ! malinästtgcn Münzen der verschiedenen Ra s nouen der Wett zu schätzen," ni d der Finanz sriulär hat solchen W.rth am I. luinar zn ! vcrlündigeii. r. hiic einen solchen Plan für j die anlorilariveFeftneUung niibPertündigung I des Wertas der ausländischen Mauzen in I Gcmäßhci! der neuen Regel, würde die Tpe l ratio der tzelzteren init großen Schwierigkei ! reu verniivst sein. Tiefe Maßregel ist eine, : j die die öfseutlichen und Privat-Inlercst'cn an j geht, und da die petztereii achltzeiiig durch > irgend welche Ungewißheit berührt werden l j würde'.!, die durch eine Abweichung von dem j Buchstaben des Gesetzes entstehen tonnte, so ! erscheint es mir als wesentlich, daß die Er ! sordcrnisse desselben ans das Pünktlichste be : j folgt werden. Daher ioltle die im Gesetz de i ! ugnirte bewndere Zeil für die durch den Fi i : nanzsclretar zu erfüllende Pflicht der Erlas ' sung einer Proklamation nicht mir als eine ! Weisung, sondern auch als eine Beschränkung i seiner Autorität betrachtet werden. Er ist i antorisiri und beordert, zur angedeuteten Zeit i und zu keiner anderen, die Proklamation zn machen. Betrachtet man die Sache in diesem l Pichl, dann fühle ich mich gezwungen, die mir ! vorgelegte Frage verneinend zu beantworten, i! Hinsichtlich des dargestellten rcetlen Falles - führt die erlangte Schlußfolgerung zu fol z gendcm Resultat: Ter Werth des Tha z lers und des GuldeuS in Bezug auf i die Berechnung im Zollhausc ist derjenige, z der durch die Gesetze festgestellt ist, die vor dein - Gesetze vom ü. März 1875 in Kraft waren, e bis die Proklamation im Einklänge mit den . Erfordernissen jenes Gesetzes gemacht seilt - wird; was >cvl nicht, sondern erst am Ersten > des nächsten Januar gethan werden kann. Geo. H, Williams, General Anwalt." Tie Zttständc ruf Santo Tomii,zo. Ans Santo Domingo kommt die gestern bereits von uns mitgetheilte Nachricht, daß die neuen Machthaber den von Bae; mit der „Samana - Bai - Gesellschaft" abgeschlossenen Vertrag annullirt haben. Bei den dortigen Zuständen mußte man ans eine solche Eveu tuaUtät immer gefaßt sein. Tic amerika-n scheu Spekulanten, die sich auf die Sache ein gelassen, haben diese Eveittualiläl auch weis lich in'S Auge gefaßt nnd in dem Vertrage festgesetzt, daß' die Etablissements der Com pagnie luttcr dem gemeinsamen Schutz der Regierungen von Amerika und Santo Do mingo stehen und die Compagnie den Schutz einer jeden von diesen Regierungen jederzeit anrufen rönne. Natürlich war dies eine Un verschämtheit, aber so ganz dumm war cs nicht, denn hinter diesen Spekulanten stand der Babeock'sche Ning, welcherdie direkte An nexioii vergeblich betrieben hatte und jetzt auf diesem Uniweg zum Ziele kommen wolle. Tie Umtriebe zurSanltion dieses Vertrages durch die diesseitige Regierung waren inzwischen fruchtlos und die ce?amana-Bai Spekulanten können sich also natürlich nicht auf jene Ver tragSbesiimmung berufen, wenn sie jetzt den Schutz der amentanischeii Regierung anrufen. Sie werden sich begnügen müssen, in ihrer Eigenschaft als aincrilamsche Bürger Schutz für ihr Eigenthum in Washington zu Verlan gen, und der Santo Tomingo Ring wird jedenfalls Anstrengungen machen, um jenen Anspruch zur Geltung zu-bringe. Tie ganze Geschichte war von vornherein darauf ange legt, die amerikanische Regierung in einen Streit mit der von Santo Domingo zu vcrwit kein und die Santo Toiningo-Frage in irgend einer Forin wieder auf's Tapet zu bringen. In Hinsicht darauf hätte der Congreß die un verschämten Spekulanten gleich bci'm Be kanittwcrden des Vertrages dcsavoniren >0! len, wie wir es damals verlangten. Auch jetzt sollte er sich beeilen, den Gelüsten der Herren Gram und Fish zur Comproimluniiig der amerikanischen Regierung in dieser Ange lcgeiihcii einen Riegel vorzuschieben. Bei dieser Gelegenheit erwähnen wir, daß soeben aus dem literarischen Nachlasse des Senators Snmner das Tonzept einer Rede publizirt worden ist, welche Suinncr nach iei iicr Absetzung a!S Vorsitzer des Ausschusses für aiisivärtlgeAiigelegenhcileil halten wollte, aber aus Ersuchen anderer republikanischer Senatoren unterdrückte, die damals Sinnner in seinem Kampf gegen d>e Adniimstra:ioii unterstützen, aber die Vcrsöhnungs Brücke noch mchi abbrechen wollten. Besonders wichtig ist die Rede nicht und sie bewein nichts Neues, als alicmalls— in Hinsicht aui ihre Unterdrückung die damalige Timiditäl der Ireiilidc Sumncr's. Der Letztere erzählt, daß Gram über die Opposition Lumner's gcgcnden Samo Domingo Plan surchlbar er bvst gewesen sei und ihn habe wissen lassen, daß er ihn „zur Verantwortung ziehen würde, falls er nicht Präsident wäre": und daß Bad cock ihm mi! körperlicher Züchiignng gedroht und der Präsident denselben, rrotzdeni ihm dies mitgetheilt worden, in feinen Diensten dehnlien habe. Fish habe sich fast die Beine abgelaufen und sich'heiser geschwatzt, um ihn für den Sramo Domingo-Ptan Zugewinnen; Argliincm habe ir keines dafür vorbringen tonnen, als den Willen des Präsidenten und die Danlbarkeil, welche die repiiblilamfche Partei Gram schulde, indem nur dieser sie vor einer 'Niederlage bewahrt habe. Als Snm er nicht nachgab, rächten sich Graut und Fish zunächst durch die Absetzung von Sumner's Freund Morlcy (Gesandter in Londo), und in seiner dem Senate nbcrschicklen Motivi rung dieser Absetzung erging sich Fish inAus fallen und Lügen über Suinner, woram die 'er dem Staats - Sekretär die Freundschaft kündigte nnd allen nichtamtliche mir ihm abbrach. Tic Glanbwürdigkcil von Sumner's An gaben kann nichr in Zweifel gezogen wer den. Seine Behandlung durch die Herren Graut und Fish und aus Gram'S Geheiß durch den Senal ist eine der schmählich sten Episoden in der amerikanischen Geschichte und steht der Mißhandlung Sil!m:c' 's durch Brooks und dem miserablen Benehmen des Repräsentantenhauses bei jener Gelegenheit ebenbürtig zur Seite. (N. 2). Stsztg.) tstine deutsche Zndignatious-Ver sammlung in Ncw-Bovk. In der Stadl N'w-2)ork besteht eine staat lich- Einwandcrungs - Behörde, der auch die Präsidenten der dortigen deutschen nnd irischen Gesellschaft beigegeben sind. Die Behörde beaufsichtigt das ganze Einwanderuitgswesen, die Landungsplätze und -Depots, die Hospi täler n. st w. In Anbetracht der Thatsache, daß die Mehrzahl der Einwanderer der hiess gen Sprache nicht kundig ist, war bisher eine 'Menge der Beamten, welche die Com mission zu ernennen hat, dentsche Avoptiv bürger. Neuerdings hat nun die Mehrheil der von der republikanischen Staats Regie rung eingesetzten Behörde die alten Beamten beinahe sämnitlich abgesetzt, und die dagegen erhobenen Proteste sind mit Hohn abgewiesen worden. Man ließ den deutsche!: und irischen Mitgliedern der Behörde wissen, daß man auch ohne sie fertig werden könne. Das rief namentlich im deutschen Publikum große Er bttrerung hervor, und am Montag Abend iand im „Coyper-Institute!' eine riesige Protest- Versammlung statt, in welcher die HH. st aus mann, Er Gouverneur Salomen, Rupcrti, Dr steßler, Ottendorffer, Wallach n. A. Re. den hielte Aus Antrag des Hrn. Wilh siihrlc Hr. Bijsingcr de Ponitz Tic Beschlüsse laiuen: .t'n Erwägung, dast die EiuwonderungS-Eom die Einwanderer ;u beschützen und denselben mit Rats, und Vu>,e beisustehen: "EN Erwägung, dast die für diese Zwecke ersorderli wen Mittel nickt von dem -tonte, sondern von den Emwaiiderercin selbst geliefert werden, und dost des halb die Einwanderungs-Eommissivn nIS ein vhi lantropischcs und nicht als ein politische Znstili t betrachtet werden sollte: Erwägung, dost eine graste Antahl der hier cintresfcndcn Einwanderer weder der Landessprache kundig, noch mit den hiesigen -itten und Gebräuchen vertraut stellen, welche ihre vcrsteheii 'und mit ihren bitten und Gewohnheiten vertraut sind; „In Erwägung. dost, um diesen Zweck;u erreichen, die Legislatur, welche die EinwaudcrungS-Conrmis- der Naiionclitöten, gleichen^ picchtc der übrigen in davon > >e Achorren 'cd Ltoatcs'tem dent schen Elemente eine weitere Vertretung i oer Ein wou cruagz-Eommisston, durch die Ernennung von einem oder mehreren Mitgliedern deutsckcr Abkunft, gewohrien; N"' von 1Z77 da.z? Gicichdcrcäiüziing in eer Iton bcrauin uns ?tm deutschen Elemente die früher weitere Vertretung in derselben entzogen Zn Cr,vogiing, dag die in Folge dieser Abände rungen cuigeiet-.c Cinirnnderuiigd-Coinmission fest ane deuiichipiechende Bcninte enilnssen und ie Ein lgruche des ji.ösidsitteii „Deutschen tÄcsetlschast," bei tast leder Gelegenheit, inlssachtet hat; „An Crwngung, daß die Abänderungen de-Ge setzes und die in Folge derselben ergriffenen Äassre getn i direkte,ii -niderirruche mit dem Geiste und l D Im Lause deS Abends wurde'auch ein Brief des Senators Schur; vorgelesen, worin er sich mir dem Zwecke der Versammlung vollkom men einverstanden erklärte und es bedauerte, Laß er, durch amtliche Geschäfte abgchalren, derselben nicht beiwobnen tonne. Hr. Kaufmann, der bekannte Präsioent der „Teutschen Gesellschaft," bemeritc: „Seit dem die Majoriiär der Commissäre freie Hand bekommen dal, sind fast alle dcntfchen Bcam teil in „Castle Garden" nnd ant Ward's Is land abgesetzt worden, und die, die wichtige Stellungen einnehmen, sprechen alle blos j Englisch. Der Cyefclerk auf Ward's Island, j ein Deutscher, mußte einem amerikanischen ! Parteigänger der Eommift'imi Platz mack en. ! Ter einzige Dcnliche in der Postablhcilnng j in „Castle Garden" ist entlassen worden. Der j Snpeiinlci'.dent von „Castle Garden" ist ein j Amerikaner und versteht kein Wort Deutsch. ! Der Hütt Z ilperinlendriii Caniator, der nun l bis sechs Sprachen spricht, und der Denlichc j Poser, dem das Lesen der Postadressen oblag, ssuo entfernt worden. Ein Irländcr, der 25 Jahre lang Verwalter der Vorrärhe auf 'Ward'S Island gewesen und sein Amt stets zur Zufriedenheit verwaltet harte, sollte cur lassen werden, um einem Günstling Platz zu niachen. Ich hatte den Mnlh, für ihn einzu treten, drang aber nicht durch. Das war der erste Strauß, den ich um der Mehrheit der Commission hatte." Cx Gouverneur Solomon bemerkte: „Tic ganze weiße Bevölkerung Amerika'S besteht ans Eingewanderten ans Europa; die Ge schichte der Einwanderung lehrt uns aber, daß, wenn mil 1790 alle Eniwandermig auf einmal aufgehört hätte, so leblen im Gebiete der Ver. Staaten höchstens 10 Millionen Weiße stall der 40 Millionen, die sich jetzt in dieses Gebiet theilen. Würden die Deutschen fehlen, so entstünde eine bedeutende Lücke nicht nur in der Bevölkerung Ncw-2>ort's,sondern namentlich auch in der Bevölkerung der west lichen Städte, Chicago, Louisvillc, St. Louis, Cineinuaii nnd aller westlichen Staaten. Bei der Frage der Einwanderung, die uns hier beschäftigt, bandelt es sich also auch darum, daß die Zukunft des Landes und die Ver gangenheit Schritt hatten. Fünf Siebentel aller Einwanderer landen in New-Nork, und der Staat New?>ort hat daher von allen Staaten der Union zunächst das größte In teresse au einer humanen Behandlung der Landenden. Vor 1847 trieb sich an den Lan dungsplätzen in 'New Port ein so gemeines Gannergesindel herum, und der Emigrant ward fast als oogclffei angesehen. In jenem Jahre schuf die Legislatur die Eiuwaude rui'.gs-Commission und bahnte damit eine be deutende Besserung der Zustände an. Seit dem zahlte jeder Landende l oder 14, 2 oder 25 Dollars au den Kosten seiner Ausnahme und hat daher natürlicherweise auch ein Recht, or dentlich verpflegt zn werden. Da die Ein- Wanderung bedeutend stieg, so zog sie auch die 'Augen der habgierigen Politiker aus sich, die sich einen so fetten Bissen, wie die jährlich cinbezahlle halbe Million, nicht entschlüpfen lassen konnten. 1867 waren noch zwei Deutsche in oer Commission, jetzt leiner mehr. Nicht als Deutsche wollen wir, daß das Deutsch lhum in derCommiisiou vertreten sei, sondern geben uns zufrieden, wenn mau Amerikaner findet, die genügend Dent'ch verstehen, des deutschen Dialektes mächtig sind und die deut scheu Verhältnisse kennen, denn die Hauptsache ist ja, daß sich die Einwanderer in „Castle- Garden" verständlich machen können." Hr. Ottcndorfser sagte: „Die Veranlas snng, welche uns hier zusammenführt der Versuch, die Leitung derEniwanderungs An gclcgcnhcilen zum Spieldall ehrgeiziger, selbst süchtiger Politiker zu machen, ist allerdings geeignet, die rieffte Entrüstung wachzurufen, denn der Schurke, der seiner verstorbenen Großmutter den Penny stahl, mit der ihre Augenlicdcr zugehalten wurden, hat sich kaum einer schmählicheren Handlung schuldig ge macht, als Diejenigen, welch: die von den armen Einwanderern zu ihren, Schübe erho benen Kopfgelder zur Befriedigung politischer Pläne verwenden. Und doch ist diese Erfchei nmtg keine vereinzelte. Sie ist der Sprosse eines Stammes, der nach allen Richtungen 'eine Wurzeln treibt, sie ist eine der Blü then des eingebildeten, lächerlichen Schollen ritter'hums, das unter der 'Anmaßung, den Geist des amerikanischen Volkes zn repräsen tiren, sich überall hervordrängt und den Ruhm und die Ehre der Vereinigten Staaten zu be sudeln sucht, oer Ausfluß des finsteren Geistes, der die Zukunfl unseres Volkes in die Zwangsjacke engherziger Vorurtheile ein klammern möchte, jenes Geistes, der im Erziehnngsrathc, in der Legislalnr, im Evn grcsse, beinahe ans allen Gebieten unseres öffentlichen Lebens sich geltend zn machen sucht, und unter dem Vorwanöe, die Intercs sen des Landes zn wahren, dem Eigennütze ehrgeiziger nnd oir auch corrnpter Personen zu sröhnen such!, jenes Geistes, dessen sich die polnischen Parteien zur Ausführung ihrer Pläne bedienen, jenes Geistes, der behaup lel, daß vierhundert Millionen gedruckter Lü ge der Well in s Gesicht zn schlendern, eine Manifestation politischer Weisheit sei,-wel cher sich vermißt, Alles verhöhnen nnd vcrach ien zu können, was nicht in seinen Kram paßt; welcher die ans den Erfahrungen aller Zeilen und aller Völker als richtig bc slätigten Wahrheilen zn mißachten welcher die Naturgesetze zu corrigiren und den gefun den Menschenverstand verlachen zu können glaiibk, wenn dieselben nicht nach feiner Piene tanzen wollen." Die Beschlüsse und Auszüge der Reden er klären zur Genüge, worum es sich handelte. Derselbe böse Geist, der sich im Westen noch hinter der Temperenzlerci versteckt, tritt in New Pork offener ani; hat er doch mit Hülfe der rcpnblitanischen Partei die Gewalt in den Händen und braucht sich nicht länger zu geni ren. Wir prophezcihteii dieses, als auch das deutsche 'Adoptivbürgerthnm ans die Unglück liche Allianz mit den sog. „Reformern" ein ging, um eine Bande Spitzbuben, die sich in der demokratischen Partei eingenistet hatten, loszuwerden. Die wahre Reform mußte da mals von Innen, aber nicht von Außen cr- folgen. Aber der Zwist in den eigenen Rei hen, der geflissentlich zwischen den verschiede nen Elementen der Einwanderung genährte Haß (zu dem auch einige New-'Dorker deutsche Zeitungen in kurzsichtiger Weise die Hand boten) vereitelte alle Mahnungen weitergehen der Männer und heute, wo dicrepublikaniich i nativistische Macht obenauf ist, dürfte die Auf gäbe eine ungleich schwerere fein, sie wieder abzuschütteln. Die Zeit rückt täglich näher, wo manche wichtige, für die Zukunft der Ein wanderung inhaltschwere Fragen entschieden werden müssen, und genug Grund ist vorhan den, rechtzeitig die mannigfaltigen Interessen zu amalgaiiiirei! und sich fester, als je, und olme Eifersüchteleien sn he;; eigemn Reihen, der Thatsache zu fügen, daß in dem stampfe der Parteien wir uns jener anschließen müssen, die Angehörigkeit den sichersten Schutz gewährt. In Maryland sind lange nicht die Uebclstäiide zu beklagen, welche in den meisten Staaten des Nordens nndWc stcnS die fremdgcborene Bevölkerung behelli gen. Aber es hat dazu auch manches Straußes bedurft, sonst wären wir hier vielleicht längst in dieselbe Patsche gerathen, wie in jenen Staaten, wo man blind einer mit allerlei Weltverbesserungs-Pläncn und FortschrittS- Wieorie'u das Adoplivbürgertlium tödexnhcn Partey'o'.gte, um nachher wie cs sogar Hrn. schürz in offener Sitzung des Bundes, renales geschehen mit der Weisung abge funden zu werden, daß man als „Foreign" das Land nicht verstehe, indem man lebe, und deshalb das Maul halten müsse. 7 Wilhelm von Kanlvaä. jrabcl meidet aus München, daß dort der berühmte deutsche Maler W. v. ltanlbach an der Cholera gestorben ist. Der >iünftlei , wurde am lö. Oktober l8i)ö zu Arolsen, Für-! Mithum Waldeck, geboren, Rachsem er seine! äugend unter ziemlich ungünstigen häuslichen Perhältuissc verlebt haitc, ging er mit 17 Zähren nach Düsseldorf, wo er unter Eorne lins seine Studien begann und sich vorersi eng nn dessen Richlnug anschloß. Durch Eorne lins kam er unch München und malte daselbst in des HosgarlenS sechs symbo ilsche Figuren, darunter die der „Bavaria," und die bayerischen Ströme, sowie das Decken gemälde „Apollo unter den Mnjen" im Odcon. Zu gleicher Zeit (1828—2 b) schuf er sein berühmtes „Narrenhaus," zu welchem er in der Irrenanstalt in Düsseldorf das Mate rial gesammelt hatte. Diesen Werken folgte eine Serie von 18 Wandbildern zur Fabel von Amor und Psyche, im Palaste des Her zogs Max in München, Szenen aus Klop stock, Göthe u. s. w. im Königsbau, sodann 1837 eines seiner bekanntesten Werke, „Die Hnnnenschlachi," die er sür den Grafen Rae zyiisky in kolossalen Dimcnsioneu, braun in braun, ausführte. Im Winter 1837 —3B schuf er seine zweite große Eomposition, „Tie Zerstörung Jerusalem's," welche er auf Ver anlassung König Ludwig's von Bayern, eben falls in kolossalen Dimensionen, sür die neue Pinakothek in Ocl malte. 18-lö erhielt K. den Auftrag, das Treppenhaus des neuen Museums in Berlin auszumalen. Er wählte als Gegenstände sechs Szenen welthistorischen Inhalts, die er in eben so vielen Hanptge mälden darstellte: 1) „Sprachverwirrung bei'm Thurnibau zu Babel;" 2) „Homer;" 3) „Die Zerstörung Jerusalem'S;" s) „Di? Hniinenschlacht," die beiden Letztgenannten Wiederholungen der schon erwähnien Eompo silionen; 5) „Die Kreuzfahrer in Jerusalem anlangend;" 8) „Das Zeitalter der Neforma tion," Werke, welche durch den Streifen und Pilaster getrennt sind, in denen man symbo tische Darstellungen der Geschichte der einzel lien Völker findet. Dazu kommen noch die Figuren der Sage, Geschichte, Dichtkunst, Wissenschast, Baukunst, Bildnerei, Malerei und Kupferstecher,.'!, während sich über den Bildern ein ArabeSkenfrieS hinziehi, in dessen Ranken eine lustige Kinderschaar die ganze Weltgeschichte parodiri. Eine andere bedeu tende monumeiiiale'Arbeit K.'s ist der Eyllns von Fresken an der Außenwand der neuen Pinakothek, die „Entwickelung der neueren Kunstgeschichte" darstellend. Von größeren Einzelgemälden sind noch zu nennen: „Die Schlacht bei Salamis," für das Maximilia iicum ausgeführt; „Ttto >. in der Grus: Karl's des Großen," Fresko im Germanischen Museum zu Nürnberg; und in neuester Zeit „Der Ketzerrichter Don Pedro d'Arbucz," ein Bild, das durch seine tendenziöse Anjiassunq und durch sein Erscheinen, gerade zur Zeil des Sekumenischen Coneils, eine leidenschaftliche Eontroversc hervorrieft Am bekanntesten ist K. dem großen Publikum, außer durch die Nachbildungen der Treppenhansgemälde in Stich und Photographie, durch seine zahlrei chen Illustrationen zu Dichtern und darunter namentlich durch den „Reinecke Fuchs" und die Schiller- und Göthe Gallerie geworden, Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß dieic Illustrationen unter allen modernen Kunst werten die weiteste Verbreitung gefunden ha ben. Bei unendlich reicher Erfindungsgabe, hohem Schönheitssinn und einer glänzenden Technik gingen K doch manche Eigenschaften ab, welche man bei einem Künstler von so weitreichendem Rufe wohl erwarten sollte. Seine Gestalten sind oft gedunsen nnd mark los, der 'Ausdruck der Gesichter starr und ver zerrt, die Geberden gezwungen und thearra lisch. Berichte. Die Militär Commission des Deut scheu Reichstags nahm am 13. Mär; die erste Lesung der vier ersten Paragraphen des Militärgesetzes vor und lehnte K I Be treffs Fixirnng der Fricdenspräsenz Ziffer von 401,6.50 Mann mir allen gegen 4 Stimmen ab. Dafür stimmten nur die Conservativen nnd die Freicoiiservativ-'n. Die 2 und 8 wurden mit 16 Stimmen der National Libe ralen, Eonservativen und Frcieonse'.vativen gegen die Stimmen der Fortschrittspartei nnd des Centrums angenommen. Bei derTisens sioii des §1 war ein Antrag des Centrums, wonach die zweijährige Dienstzeit die Grund lage der Friedciispräsenzslärke bilden soll, ab gelehnt worden. Für den 'Antrag stimmte nur das Centrum. Ein von Bethusy-Huc einge brachte Antrag, die dauernde FriedenSpräsenz stärke von 885,000 anstatt 401,650 Mann zn bewilligen, wurde mit allen Stimmen gegen die der Eonservativen und der Freiconserva tiven abgelehnt. Die National-Liberalen so: dertcn die Regierung aus, sich über die Zu laistgkeit dcrMinimalzisscrvon 860,000 Mann bis zur zweiten Lesung zn erklären. Ein den § 2 modifizireiidcr, vom Abgeordneten Riaj tcr (Fortschritt) eingebrachter 'Antrag wurde mit allen Stimmen gegen die des Centrums und der Fortschrittspartei abgelehnt. Seitens der National-Liberalen wurden erklär, sie würden bei der zweiten Lesung einen Com- Promißvorschlag einbringen, doch dahin, daß eine Maximalziffer der Friedenspräsenzsiärle neben einer geringern Turchschnittsziffer fest gesetzt werde, sobald die Regierung zn einer Verständigung bereit fti. Tie 'Absätze 2 und 3 von Paragraph 4 wurden unverändert ange nommen, bei Absatz 1 beschlossen, daß statt „3 Teconde-LientenaittS per Compagnie, Esca dron oder Batterie" gesetzt werde „2 oder 8;" bei 'Absatz 4 hinzugefügt werde, „Generale sollen nicht außer Reihe und Glied geführt werden," und daß bei Absatz 5 ferner hinzu fügt werde: „Aenderungen des Fnedensstail des bei Offizier-, 'Arzt- und Beamtenslellcn sind jährlich durch den Etat nachzuweisen." — Diese Vorgänge in der Militär-Commission des Deutschen Reichstages sind zweifellos die Veranlassung gewesen zu jener Kabel Depe sche, die ihrer Zeit eine Verwerfung des Mili lärgesetzcs durch das deutsche Parlament mel dcre. Dem Reichstage hatte das Gesetz zur Debatte noch gar nicht vorgelegen. Nur Com. miisieiiS-Berathungen darüber hatten statt gesunde. TaS Posener Appellations geri cht vcrurtheilre den Weihbischof lauiö zcwsti wegen des an den Religioustehrcr Schröter gerichteten, mit Exkommimicattoii drohenden Schreibens nach 8 47 des Straigc setzbuches (Theilnahme au einer strafbaren Handlung) zu 300 Thalern strafe, eventuell zu zwei Monaten Gefängniß. —(O ber-Schlesie n.) Die Cholera ge winnt in einzelnen oberichiestschen Orten, so u. a. in Lipine, Piosniti und Schwientoch lowitz immer mehr an 'Ausdehnung. In letzterem Orte kamen im Laufe der vor'gen Woche zahlreiche Erkrankungsfälie vor, von denen zwei Drittel einen lödtlichcn Ausgang nahmen. Die Schulen sind vorläufig zur Verhinderung einer Wctterverbreilung des Contagiums geschlossen. Zur Cholera hat sich leider auch der DyphnS gesellt, welcher in den Arbeiterkreisen viele Opfer dahinrafft. —(N eiss e, 8. März.) Am 3. d. M. ha den nach der „Brest. Ztg." vordem Landrath 72 Herren ihren Anschluß an die' Altkatholiken erklärt. —E in er der rc ich ste Vi agnaren Schlesien 's, der fiühereAbgeoi dnete Gras Joh. Renard, ist am 7. März in Wien an den Folgen einer Operation gestorben. Die Or gane, die ihm Nachrufe widmen, betonen, daß der „Spari und die Regierungspartei" einen berben Verlust erlitten habe/den naineiulich die „Sache der Vollblmzncht" rief empfinden Eine hübsche Empfehlung für einen gewissen Göhrke, der kürzlich aus Deutschland eingetroffen ist, bringt die „Ber liner GerichtSzciluug" von Ist. Februar in folgender Notiz: „Bon dem Tuchfabrikanten Göhrke (in Firma Göhrke Sc Saggau) ans Brandenburg a. H., der wegen Unterschla gillig von Domkafsengeideril und Wechsettäl schnngcn verfolg, wird, sind, wie der „Fig." mittheilt, Briese an dess'eiiGlänbigcr hicr iind in Brandenburg eingelaufen, in denen er ih nen aus Ncw-Pork ein Lebewohl zürnn, und zwar mit der Bemerkung, die Dummen blü hen dort ebenso, wie in Deutschland und wür den dort auch nicht alle werden." Er sagt da rin ferner, „ich gehe nach SanFranzisco, und werde ich hier reich, und lacht mir das Glück, so werde ich an meine Gläubiger auch —nichr denken." Eine saubere Persönlichkeit! (Dortmund, kl. März.) Tie hie sige allkatholische Gemeinde hat gestern mit einfacher Feier dcnGrniidslein zu ihrer Schule auf dem sogenannten Landwehrhose gelegt. Das Haus soll, provisorisch in Fachwerk er baut, morgen schon gerichtet werden. Ein Wohnhaus für den Lehrer, Garien und Spiel platz sind dabei vorhanden. —Am 8. d. starb zu Lü l> eck der als Mit arbeiter an vielen belletristischen Zeitschriften in weiten Kreisen bekannt gewordene Schritt steiler Heinrich ALmus. Er schrieb einen glatten Stil nnd wählte seine Srosfe gern aus der lübeckischen Geschichte. Auch ein Trauerspiel, „Erich XIV." hat er gedichter. (Aus der Pfalz.)l z.) Die Kühnlc'sche Maschinenfabrik in Frankciithal brannte am 8. März aus, nur die ZGßenmancrn blieben stehen. In Germesheim wurde der frühere Ealeulator der israelitischen Gemeinde Laza rns Meyer wegen Unterschlagung von 83 Gulden 83 Kreuzer zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. Tie Gas-Gesellschaft zu Kai serslautern vertheilt 20 Prozenf Dividende auf ihre alten Aktien. Bischof Haneberq von Speyer wurde in Kaiserslautern wegen Beleidigung des Martinl'schcn Ehepaars am 8. März zu einer Geldstrafe von 25 Thalern, resp, zu einer zehntägigen Gesängnißstrafe verurtheilt. —ln Baden scheint die Seitens der zwei ten Kammer angeregte Revision der Staats Verfassung aus Hindernisse zu stoßen Die zweite Kammer halte sich von dem Wunsch leiten lassen, die Selbstständigkeit des Landes den veränderten Verhältnissen gemäß zu stär ken und die Hoheit des denrschenßeiches durch harmonische Einfügung und Ausbildung der LanveSvcrsajsung rückhatlslos anzuerkennen. Tie Zeit für riiie derartige Revision schien ihr deshalb besonders günstig, weil zwischen der Staatsregicrung und der VolkSvettreiung gegenwärtig eine glückliche Eintracht besteht und eine entschiedene feste Mehrheit im Sinne der liberalen und nationalen Politik gesichert in, und weil keinerlei ernste Gefahren die be > sonnene Erwägung des Nöthigen und Zweck j mäßigen stören. Das. Ministerium erklärte sich mir dieser Anssassnng einverstanden, der Bericht des betreffenden Ausschusses der ersten Kammer, erstattet durch Gcheimrath Präses sor Ncnaud von Heidelberg, spricht sich jetzt aber mit großer Abneigung und in scindseli gern Tone gegen die Bestrebungen ans. —Eine neulich von Mannheim ausge gangene Zeitungsnotiz erklärte das baireu ihcr Unternehmen Richard Wagner's für völlig gesichert. Diese Nachricht wird jetzt von eben Vorther erläutert. Dem Unterneh men sei ein so bedeutender Credit gewährt worden, daß die festen Bestellungen zue Aus führung der Dekorationen an Maler Hoff mann in Wien und die Bühncneinrichtung an Meister Brand in Tarinstadt gemacht wer den konnten. Tie Arbeilen würden nun emsig betrieben, um die Ausführung trotz der Verzögerungen noch im Jahre 1875 zu ermöglichen. Wir geben diese Mittheilung nicht ohne Vorbehalt wieder. Der ganze Plan scheint aus einer krankhaft überreizten Phantasie entsprungen zu sein und erinnert uns stark a die Mythe vom babylonischen D hnrmbau. Ein Kunstwerk von echten Werthe müßte, denken wir, sich auch ohne baireuthcr Coulissen und Bühneneffekte bewahren kön nen. Da das fabulöse Unternehmen einmal begonnen ist, so wünschen wir ihm glücklichen Fortgang. Aber was wir von näheren Be kannten des Dichtercomponistcn hören, wirst ein sehr zweifelhaftes iücht auf jene günstigen Nachrichten. —Ein französischer Bischof, Msgr. Dupai loup von Orleans, war bisher der Einzige, welcher in ferner Diözese das römi sche Breviarinm nicht angenommen hatte. Nun ist es ihm klar geworden, daß er sich den Wünschen seines CieruS nicht länger mehr widersetzen kann. Deshalb hat er die sür seine Diözese nöthigen Zusätze und Anord nungen der Coiigregatioir der Priester vorle gen lassen, welche damit beschäftigt ist, die selben zu prüfen und zn approbiren. —(Tieß 0 n a p a rte shabeli e b e n falls ihre Orleans.) Der Bruch zwi scheu Chiselhurst und dem Prinzen Zervme ! Napoleon ist ein vollständiger. Prinz Jerome gcberdct sich ganz als „Plön Plön Egalite." ! Andererseits berichtet das „Pays" von einem Einladungsschreiben Lulu's an seinen Vet ter. Einige Anhänger des Prinzen Jerome Napoleon hatten nämlich vorgeschützt, dieser könne nicht zum 16. März nach Chiselhurst gehen, weil er keine Einladung erhallen hat te. Hierauf soll der Sohn Naooleon'S 111. folgendes Eiiftadnngsschreibtn aii Plon-Plon gcnchier haben: „Hine große Anzahl von Freunden wird sich zum 16. Mär; bei mir einfinde! Ihr Platz ist an meiner Seite, ich erwarte Me." Wie man sieht, geberdet sich oer Cader von Woolwich bcreiis vollständig als Familien Oberhaupt. Wem Gott ein 'Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Das „Pays" tcn.'tdie 'Antwort des Prinzenlerome Napoleon nicht, doch weiß eS, daß dieser sich iveigene. nach Chiselhurst zu kommen. (Ober-Schlesien.) Die Cholera gewinnt in einzelnen oberschlesischen Orten, so n. a. in Lipine, Piosniti und Schwieitto chlowitz immer mehr an Ausdehnung. —ln Lippe De tm 01 d befindet sich die Regierung infolge der Versassungswincii in lausend Aengsten. Tic Finanzen snid in größ ter Unordnung, und der Minister, von Flott well, ein treuer Diener Serenissimi, durch . das Defizit im Staatshanshalt bedrängt, macht einen neuen, voraussichtlich wieder vergeblichen Versuch, einen Landtag zusam menzubriiigen. Das Land ist jedoch im Bewußtsein seines guten Rechtes unbeug sam und verlang: einen Landtag nach dein ! gesetzwidrig anftzchobeiien W.'chlgefiy von 184!. -P r 0 scso r Hl, rt 1, der weltberühmte Professor der patyologischen Anatomie an der Universität in Wien, hat am 17. Mär; von seinen Hörern 'Abschied genommen nno sich ans immer vom Lchrantte zurückgezogen. Wie wir aus Wiener Zcittingen entnehmen, mar diese Abschiedsfeicr eine höchst citthnsiastische. Am Abende desseibenTagesfand im Sophien- Saale ein großer Fest Commers statt. Hyrtt brachte nach dem „Salamander" ein "Vivül aimüamM" ans. Es folgten dann noch meh rere Reden von Seile der Studentenschaft. Ten Schluß machte eine zweite Rede Hyrtt'S, in welcher er in warmen Worten seines Va terlandes Ungarn (Pynl ist in Eisenstadt ge boren) gedachte und dadurch die Hände und Kehlen der magyari'ch.it Studenten in fieber hafte Thätigkeit brachte. Von 'Notabilitäten, wie Munstern ?c., halte sich Niemand am Commers belheiligt, denn Hyrtt lebte mil der amtlichen Weil bekanntlich fast immer aus et was gespanntem Fuße. Das „N. W. Tgbt." berichtet: „Graf Andrassc hat vor Wochen eine Weisung an den östr e i ckns ch enßo!schaf t c r b e i ' mt>e i ligc n S l u h l e abgehen lassen, in welcher Zweck und Inhalt der confessionellcil Gesetze des Näheren beleuchtet wurden. Oestreich liege nichts ferner als die Absicht, die Interessen der Kirche schädigen oder dieselbe in ihrer Frei heit beschranken zu wollen. Ter Zweck der coittessioncUen Gesetze bestehe vielmehr darin, die Kirche in ihren historischen Rechten zu schützen und ihr jenen Einfluß zu wahren, den sie zur Lösung ihrer Ausgabe bedürfe. Nicht in einer feittölichenGesinnuiig gegen die Kirche hätten die consesnoilellen Gesetze ihren Ur sprung, sondern in der Erkenntniß der Noth wendigkeit, daß die durchÄufhebiuig dcs Con cordats entstandene Lücke ans legislativem Wege ausgefüllt werden müsse." In Jerusalem war ein so harter Winter, wie ieit langen Jahren nicht mehr. Tie Berge waren ringsum mit tiefem Schnee bedcckr. Dieses seltencSchauspielerregte Stau nen und Ucderraschimg. -Tie Waisenkinder des iNnM,,.-Klosters, welche zum ersten Male eine solche Naturerscheinung sahen, rie fen überrascht aus: „Die Bergeschmücken sich in ein weißes Gewand zu unserer ersten heil. Communion." (Sangcrhans en.) Ein Mord, der bereits im Jahre 1860 verübt worden, der aber erst jetzt zur Sprache gekommen, macht hier allgemeines Aufsehen. 'Am 25. October 1861 wurde in hiesiger Gegend in dcmGräslich Stolberg Noßla'schcn Forst zwischen den Ort schaffen Dietersdors und Uffrungen der Lcich num eines bis jetzt unbekannten Mannes auf gehängt gefunden. Tic Leiche war nur mit einem Hemde und mit einem Paar Lcdcr schnhcn bekleidet. Tie Muökeltheile des Kör pers waren vertrocknet, so daß der Leichnam einer Mumie gleich. Nach dem ärztlichenGul achten hatte der Verstorbene seinen Tod bc reirs im Winter 1860—61 gesunden. Tie ge richtliche Berichtigung halte bei dem murinen hasten Zustande des Körpers äußere Verlet zung nicht wahrnehmen lassen, und lag kein Grund vor. nn einem Selbnmordc mittelst Erhängen zu zweifeln. Erst in neuerer Zeit ist ermittelt worden, daß der Verstorbene nicht durch Selbstmord um das Leben gekommen, sondern von sremderyand erschossen und dann aufgehängt worden ist. Tie bisherigen Rccher chen sprechen dafür, daß der Verstorbene von Wilddieben aus der Jagd, für einen Jäger ge- Hallen, gelödtel und feine Leiche aufgehängl worden ist. Säininrllche Sickerheilsbchörden des Staate sind jetzt aufgefordert worden, zur Entdeckung der Thäter nnd zur Jdenli fizirmig des Ermordeten mitzuwirken, jedoch wird bei der Länge der bereits darüber ver laufencii Zeit schwerlich ein Erfolg zu erhof sen fein. Moskau.) Der toll gewordene Ele phant des zoologischen Gartens Hierselbst, von dein wir unseren Leiern vor ineyreren Wochen erzählten, ist endlich, nachdem die Direktion einen Preis von 800 Rubel aus seine Beiväl ligung gesetzt, wieder angekettet und in seinen Stall geiülm worden. Bei der Gelegenheit bringt die „Moskau sche Zeitung" interessante Enthüllungen über Zustände dieses Instituts. Ter Moskauer zoologische Garren wurde vor 10 Jahren gegründet nnd Hai troydcm, daß d-e kostbarsten Cxemplare kaiserliche Gescheute sind, und daß er in die'em Jahre 15,'00 Ru bcl Zuschüsse erhallen, bereits eine Schulden last von 58,000 Rubel eonlrahiren müssen. Der Bestand an lebendigem Inventar ver ringe sich von Jahr zu Jahr, theils sterben die Thiere, theils verkauft sie die Direktion. Tie Sterblichkeit ist leicht zu erklären; es wurde kürzlich z. B. entdeckt, daß in einer zur Fütterung dcrWicderkauer bestimmten Quan tität von 240 Ceittiiern 25 Centner Sand em halien waren. Auf Anordnung der Direktion wurden ferner 8 Bären zur Fütterung der an deren Raubthicre geschlachtet. 5 koststarc, aus Lültich bezogene Brieftauben sind von den Rallen aurgesresscii worden. Der einzige Ja guar des Gartens starb im Dezember an einer zu früh geschlossenen Oscntlappe. Selbst die Wölfe, die sich doch in den Vorstädten Mos kaii's lustig henimtiimmelii, gedeihen im zoo logischen Garten nicht, von dem ganzen Nu delist nur noch ein trübseliges Exemplar übrig. Ilm die übrigen Bestien vor einem ähn lichen Schicksat zu bewahren, hat die Direk tion 8 Löwen und Leoparden an den Londoner zoologischen Garten verkauft. Etwas vom europäischen Ztra kos ch.—Nachgerade werden schon die Astro nomen auf den Impresario Sleaioich eifer süchtig, denn dieser eindeckt noch mehr Sterne, als der kundigste Astronom am Pariser „Ob servatoire." In der jüngsten Zeit debütirt er mit einem neuen Stern, mit Fräulein Beloc ca, welcher sonore italienische Kunstname in das ehrliche Deutsch („Schöngans"; ükerfcvt, von seinem Zauber yerlieren durste. Er spielte diese Sängerin als Rivalin der Parti aus und erreichte init ihr im „Barbier" voll kommen seinen Zweck. Ter Enthusiasmus war im „Thealre Italien" ein rasender. Als Impresario, der sein Handwerk ausgelernt hat, schonte er seinen Stern und ließ ihn nicht allabendlich leuchten. Das Publikum darf nicht verwöhnt werden: plötzlich hieß es, die reizende Sängerin sei bedenklich erkrankt; Strakosch brauchte noch das Mitleid als Suecurs für seine Neclame. Man gab den neuen Stern schon verloren; da ließ er ihn wieder in der „Eenerentola" aufblitzen, und der Enthusiasmus steigerte sich stach der Eklipse für Frl. Belocca maßlos. Kaum ge wonnen und sichtbar, muß sie wieder vom Firmament verschwinden, denn ""Z'S Neue wird ihreEri'.aiikuiia7Ns.>.nlournä!eiigemel bet- A'.'.ch HP niatyorle das Pcrsteckensspie' len aus und sozusagen in der Neeonvalescenz kam der Stern in der „Semiraimde" in SeHtt Anläßlich dieser Oper kann in Erinnerung ge bracht werden, daß sie diebestimmendeUnache für Rossini war, Italien zu verlassen. Sie wurde während des Earnevals 182? zum er stcnmale in der Fcnice in Venedig gegeben und siel mit Eklat durch. Rossini, ver als Orchester Dirigent am Piano saß, hatte den ersten Anfall dieses Fiascos auszuhalten; man begnügte sich in der Furia nicht damit, ihn mit Zischen, Pfeif-n und Gejohle zu mar kern, sondern man warf ihm noch derbe Eon fetti an den Kopf, Das war dem „Schwan von P-esaro" zu viel; er nahm die Post nach Paris und schwur, nie mehr eine Note für seine undankbaren Landslcute schreiben zu wollen. Der erste Rache-Akt, den er wegen dieser Niederlage an seiner Heimaih nahm, war „Wilhelm Dell." Vermischte Berichte. Gen. Butler hat als Vorsitzer des lu stiz-Comite's imEongressc daraus angetragen, daß in Zukunft alle Beamte (den Präsidenten und Vice - Präsidenten ausgenommen) vom Tiensre suspcndirt werden sollen, so lange An klagen gegen sie schweben. Es beziehr sich die ser Antrag speziell ans die Buiidesnchtcr Bu sieed von Alabama, Durell von tzonisiana und Störy von Arkansas, die „impeacht" werden sollen. Wenn Schüler über den Tod eines Mit schlllers trauern, so ist das schön und gut. Aber ein Zeichen der widerlichen aine rikaui scheu Frühreife der Kinder' ist es, wenn Schuljungen über den Tod einer Mitschülerin Trauerbeichlüsse in den Blättern veröffentlichen. Das geschah dieser Tage in St. Joseph, Mo. Im dortigen „Journal" standen derartige Beschlüsse, in welchen es heißt: „Ta es dem allmächtigen Gott in seiner Weisheit gefallen hat, unsere werthe und geschätzte Freundin und Mitschülerin Annie Fowler von dieser Erde nach dem Rei che der Herrlichkeit abzuberufen, so bleibt uns nur übrig zu sagen: „Gott hat sie gegeben, Gott hat sie genommen, der Name des Herrn sei gepriesen" u. s. w. Weiter unten heißt es in den Beschlüssen: „Beschlossen, daß mir in ! diesem ernsten Ercigniß den Willen des All mächtigen erkennen; daß es seine Hand war, die uns von unserer geliebten und geschätzten Mitschülerin trennte. Beschlossen, daß wir durch den Tod von Annie Fvwlcr eine Punkt liche, ehrenwerthe und pflichtgetreneSchülerin der tzincoln Schule verloren haben, die von ihren pehrern und Mitschülern geliebt war." Ferner beschließen die BengelS, den Sitz der verstorbenen Mitschülerin mit Trauerflor zn schmücken, ihr Andenken ans ewig im Ge dächtniß zu bewahren und endlich eine Ab schrisl der Beschlüsse in der Schule aufzube wahren, eine andere aber der Mutter der Per storbeucn und eine dritte dem „Journal" zn > übersenden. Bismarck hat alle in neuerer Zeil über ihn gebrachte Mittheilungen, soweil sie sich ans gewisse Besuche von „Interviewers" be ziehen, als Windbeuteleien erklärt. lii die Kategorie der „Lüge" stellt Hr. Bismarck ganz besonders die Mittheilung des Ungarn lolai, daß er die Franzosen mir den „kupfer farbigen Indianern" verglichen babc. El l Londoner Correipoudenl der „2t. 2j. World" meint inzwischen, daß doch Altes' wahr sei: ! „Tic einfache Thalsache ist, daß Fürst Bis ! marck nach Tuche Diiigcsagi midlhui, welche ! er kaum geneigt sein wird, am nächsten Mor i gen zuzugeben. !n ein vt-riws. Gemeinig ! ttch nach Tische zeigt sich ein Mann im richii D>c erste P 0 stknlschc n Linie in den Ver. Staaten wurde gleich nach dem Schlüsse j des RevottitionskriegeS von Capr. L. Peaie von Boston und Hrn. Cvans, Eigner des ! „Indian-Queen Hotel" in Baliimore, errich ! tet. Tie Post snbr zwischen Boston nnd Sa vannah, Gco. InElmira, N. schnitt sich der 55 Jahre alte Michael C. Maloney den Hals ab. Maloney setzte sich gelassen ans einen Sinhl, stellte einen Eimer zwischen die Beine und schnitt sich sadanii, mit dem Kopfe über den Eimer gebückt, den Hals ab. M. war früher Spirilnosenhändier in Albany, sehr wvhlha bcnd und angesehen. In irgend einer Weise verlor er seine Habe und kam nach Elmira, wo er total verarmte. Der Mann hinterläßt Frau und drei Kinder. In W 0 rchcstc r, Mass., wurde LoniS E. Granzer unter der Anklage verschiedener in Boston, Philadelphia, Baltimore nnd New Ljork vcriiblerTchwilidcleicii verHaftel. Gran ger war früher bei der „Far West Mining K Tunnel Co." in Liltle Cotlonwood, Utah, angestellt. Cr wurde dort unlängst entlas sen, wovon man ini Osten, wo Granger nicht bekannt war, Nichts wußte. Erborgte darauf hin Gelder zn bedenlcndem Betrage, bis er bci'm Kragen genommen wurde. Granger ist mit einer Tochter Brigham Nonng's verehe licht, huldigt jedoch nicht der' Vielweiberei. Aus dem Ver. Staate 11 Schatz amte sind wieder einmal mehrere Enlschei dnngen in Erklärung der vielen zweifelhaften Punkte des Dans - Gesetzes hervorgegangen. So sollen Kartoffeln, einerlei ob sie zur An? Saat imporlirt werden, oder nicht, eimrTtcncr von 15 Cents pro Bu'ckiel unterworfen sein. Halsbänder, ans Glasperlen mil Metall klammern:c. bestehend, und als Zierralh ver wendbar, sollen nicht als ächte oder falsche luwelcnewaaren besteuert werden, sondern einer vck-vMvrew-Abgabe von 50 Prozent, umcr Abzug von I 0 Prozent, wie das Gesetz vom 3. Juni 1864 cS vorschreibt, unlerwor sen sein. Kohlensäure, weiß cryslall'.sirt, in Pftindslascheii verpackt und für den medizini sehen Gebrauch bestimmt, ist, wie alle andern Säuren, die ärztlichen Zwecken dienen, nach dem Gesetze vom 2. Mär; 1861 einem Zolle von 10 Prozent unterworfen. Der Herr Se kretär hat ferner entschieden, daß Waaren, die aus Ländern am mittelländischem Meere oder westlich davon gelegenen Orten bezogen wer den, keinem unlerschcidcndcii Zolle nnlerzogen werden dürfen. Es wäre wohl Zeit, daß das Schatzamt einen Leitfaden zu den Tarn-Ge setzen veröffentlichte, um den widerstreitenden Deutungen der Erster ein Ende zu machen und den Spitzeln nnd Harpyen, welche die Importeure ausplündern, das Handwerk zu legen. Am 15. Mai letzten Jahres kam die erste P 0 stal - k arte in s Publikum. BIS zum 1. ds. Mts. waren bereits U>o,otto,oot> nbge setzt und ersichtlich sind noch l,oott,w> kar ten erforderlich, um den Bedars des ersten Jahres zu befriedigen. Tie 15 Großsiädle der Union cousilmirteli 40,MM,01m, darunter New - Ljork l IP, Boston 5, Washington I Million u. s. w. Seit langer Zeit schwebte vor dem Ober blindes Gerichte die Frage, ob Lebensvcr sicheru 11 gs - G csel! s chaften gegen die Inhaber von Policen im Süden, die wäh rend des Krieges das Prämium nicht zahlten, aber nach wiedergekehrtem Frieden aiit'sßciie Zahlung anboten, Verpslichiiingen besäßen. Die Sache gelangte in dem Prozesse Hainil kon'S gegen die „N. SjAKbenS-Versichcriings- Gejellichasl," welcher von einem Bnndesge richte in Tennessee gegen den klüger enischic den war, vor das Obcrbnudesgencht. Vor gestern nun hat das Letztere nitt Stimme gleichhen ein Gutachten abgegeben, das, wenn keine abermalige Erwägung stattfindet, die vorkriegszeillichen Policen mi Süden annnl lin. Tie Entscheidung wird wol jedem vor nrlheilsfreien Beobachter als ein großes Un recht erscheinen. In New-Aort erreichte der Nuttatz von Btiimen vom Gründonnerstage bis C stersonn lag reichlich den Werth von 5125,000. Wer nicht rechtzeitig den Blumenhändlern seinen Auftrag gab, konnte nicht einmal ein kleines Bouqucl mehr bekommen. Lilien, gewöhn tich 1-5 EcmS pro Stück, stiegen ans 75 Eis. Ein Florist verkaufte allein 5000 Lilien in nerhaib einer Woche. Am Samstag Abend waren für Geld und gute Worte weder Ea melieii, Rosen, Veilchen -c. mehr zu haben. Die Dekorationen mancher Kirchen kosteten am Ostcrsoniilage 5> 800—51600. Den Nagel auf den Kopf trifft folgender Brief an ein „inflationistisch" ge sinntes Eongreßmirglied: „Sie sind, wie ich ersehe, zu Gunsten von mehr Geld. Ich habe einige Dollars in der Tasche, welche ich gern 'ftntiati.ck" haben möchte; doch habe ich auch einige Schulden und die würde ich lieber 'siilira< wä'' sehen. Wenn Ihr Herren vom Eongrcss'e es fertig bringen könnt, Erstere zu vermehren und Letztere zu vermindern, so wird sich meine Bilanz grade ausgleichen." Wie bedeutend der Käsehandel Uli ca'S, N. 2)., ist, kann man aus der Mit theilung entnehmen, daß im letzten Jahre >B, 466,380 Pfd., ?1,405,065 werth, abgesetzt wurden. Im Widerspruche zu anderen Angaben meldet der größte Whiskcybrenncr in den Ver. St., Hr. Brooks uz Curein nati, daß trotz des Temperen;-Krcuzzuqs der Umsatz in den letzten beiden Monaten öedeu tend den der Parallel-Pcriode des letzten lah ren überstieg. Gleichzeitig verlautet jedoch, haß die Ale- und Bierbrauer, und besonders die Letzteren bedeutend gelitten haben, und giebt das auf's Neue der Bcrmulhungßaum, daß es den politischen Prohibilionisten ipcft mehr um die Verfolgung de? fremden Ele m-ntcs, als die Vcrbzmzzng dcrMäßigkciizii thun ist Prinz Friedrich Karl v. Preußen will die Welt Hinreisen. Seine 'Reiseroute geht durch Rußland und Sibirien nach Ja paii, China, den Per. St. u. i. w. Em preuß. Kriegsschiff soll ihn. schließlich von New-Aork nach Depischiaiid zurückbringen. Ter Import von Champagner nach den Per. Staaten hat in Folge der schlechten Zeiten abgenommen. Im Jahre! 1872 wurden 237,623 Dutzend Flaschen ein geführt, im Jahr: 1878 nzi, 24>7,250Tutzcnd. Tie Pfirsichbäume in Maryla nd und Delaware haben durch einen Sturm, der mit starker Kälte verbunden war nnd sich bis nach Seaford ausdehnte, bis setz noch keinen Schaden gelitten, da sich kein Eis an den Bäumen aeb'.loe, hat. Ein längeres An . dgz,ejij deMälte würde freilich die mißlichsten ! Folgen haben. Im südlichen Theile vcr Halb j insel stehen die Bäume zr. voller Blüthe und die Blüthen sind sehr dicht) Nördlich von I Tooer, Tel., blüht noch kein Baum. Die Bäche nnd Flüsse entlang haben sie Bäume an einigen Stellen durch den Frost Schaden Helitttu. Ueber die bereits telegraphisch gemeldete Vernrtheilung des Bilchof s vonPernambueo berichtet die „Ame rican Mail " zu Rio de Janeiro in ihrer Aus gabe vom 24. Februar: „Um zehn Uhr am Morgen des 21. d. wurde vor dem „Supreme- Tribnnal" der Prozeß wider den Bischof von Pernambuco wieder aufgenommen. Ter An geklagte erschien in Begleitung des hiesigen Bischofs und desjenigen von Kansas, Ber. 5t., welch' letzterer nach Brasilien gekommen ist, um für die armen katholischen Kirchen seines Staates eine Kollekte zu veranstalten. Der Gerichtssaal war mir Neugierigen aus allen Klassen der Bevölkerung dicht gefüllt. Ter Angeklagte, ein Mann von würdevoller Erscheinung, trug unverkennbare Zeichen gro ßer Niedergeschlagenheit. Nach Verlesung der Anklageschrift frug der Vorsitzende des Gerichtshofes den Bischof, ob das verlesene Dokument Unrichtigkeiten cuthalle. Der Bi schos erwiederte jedoch, seiner frühern Ant wort: ' .st---- aiN'-iu Uu-si," getreu, die Frage nicht. Eine lange Debatte folgte nun über das Recht freiwilliger Bertheidiger, den Gerichtshof zu Gunsten des Angeklagten zu adressircn. Ter Präsident gab schließlich die Entscheidung ab, da derGenchtshos diesßechl bereits gewährt habe, so wolle er es aufrecht erhalten, jedoch bitte er die freiwilligen Red ner, sich in Anbetracht der späten Stunde kurz zu fassen. Tie Senatoren Zacarias und Eandidi Mendcs vertheidigten hierauf in pa rhetischen Reden den angeklagten Bischof. Nach Beendigung der Verteidigungsreden wurden die Thüren des Gerichtsiaale ge schlössen und eine geheime Sitzung begann. Um 3.40 wurden die Thüren wieder geöffnet, der Präsident sammelte die Zt.miiicn des Richtcr-Eollegiiims und verkündete folgendes Resultat: 6 verurthcilten den Bischof zu vier lahren Gefängnißstrase bei harter' Arbeit; t zu kurzer Gcfängnißstrafe kür daseinfache Ver brechen deö Ungehorsams und I stimmte ftir Umstoßung des ganzen Verfahrens oder Frei sprechung des Bischofs. In Folge Dessen wurde der Bischof von Pernambuco durch eine große Majorität der Richter des Sbcrgerichts von Brasilien eines Hohen Verbrechens gegen die Gesetze de? Kaiserreiches schuldig befun den und zu vier Jahren Gesängnißstrafe bei harter Arbeil verurtheilt. Die Freunde des Bischofes machen Anstrengungen, nni von dem Kaiser Aenderung des Unheils in Ver bannung zn erlangen." Eine haarsträubende Mordthat neb st L n u ch gcricht wird ans D fagc-Mif sion in dtansaö berichtet. Vor etwa einem Jahre hnraihete ein junger Mann, Namen Pierce, die Tochter eines gewissen Amcnd und zog in das Haus des letzteren, verließ dasselbe aber vor xurzem wegen mancherlei Neulich trafen sich nun die Beiden und söhnte, wie Beobachter glaub ten, sich Miteinander aus. Mir einem Male icdoch zog Pieree einen Revolver und seucrle unter einem Fluche auf seine Schwicgerva ter, welcher noch eine kurze Strecke lies, dann aber mitdemAusruse zusammenbrach: „Mein Gott, reue mich!" Mau nahm ihn nun sofort in cin Haus und trug Sorge für ihn, aber er gab schon nach sechs Stunden den Geist aus Als man Pieree dann verhaften wollte, such teile er mir seinem Revolver um sich Heruni und lies endlich nach dem nahen Gehölze, wo er über den Fluß schwamm. Im Vanfe einer halben Stunde brachte man nun cuie beivass nele Mannhaft zusammen, welche sofort nach jevle und ihn auch endlich festnahm, woraus er vorläufig im Schulhanfe untergebracht winde. Bald >cdoch sammelte sich ein Volks Hause um das provisorische Gefängniß, nahm den Verbrecher gewaltsam heraus und hangle ihn am nächsten besten Baume aui. Dem „Union College" in S che >1 ee ta dv, N. 2)., wurde von einem Freund, desselben eine Schenkung van si>,>>oo gemacht. Lokalberichte ao LSastnn,zton. 22 a' hingt 0 li, 6. April. Das „Jour nal" meldet: „Am Freirag 'Abens starb Capr. 'Adolph Becher, einer von den allen Achlnnd Vierzigern, üver dessen Haupt lange Zeil ein Damoklcsichwcrl in Gestalt eines TodeSur thcils geschwebt halte, ach einer langen und schmerzlichen Xranheii. In kirchheini Wär: temberg)lBo4 gebore, genoß Becher eme gnie Erziehung und erlernte die Buchhandlung. Mitdeiineungcn, thalkräftigen jungenMamie wuchs die Liebe für Sie Freiheit seines schönen deutschen Vaterlandes, und so sehen wir ihn als wnrtrembcrgischen Lieutenant ans dein Hambacher Fest, an welchem sich bekanntlich alle freisinnigen Männer Dcntschland's be iheltigten. Sein Vaterland Schwaben be lohnte ihn dafür mir fünf lahren Hohcnas berg. Becher gründe:: später eine Buchhand lung in Sttttlgart, wo er als Verleger von wissenlschaftlichen Werken noch in gutem 'An denken steht. Als das Sliirmjahr 1848 über Deutschland hereinbrach, war Becher einer der ersten, die mit den wnrtteiiibergischeiiFrcl schaarcn üderden Schwarzwald zogen. Viele hervorragende württembergische Republikaner dienten unlcrderSchaarHaiiplinaiin Becher's. Nachdem die Sache der Freiheil in Tenlsch land verloren, war, flüchlere Becher nach der Schweiz, wurde von da aber bald ousgcwic sen und lam im Jahre 185 nach N.w 2)ort, wo er eine Destilleric und ein Laboratorium gründete. Bei'm 'Ausbruche des Bürgcrkrie gcs finden wir Becher hier in Washington, wo er zuerst eine Weihnhaiidliing anfing) >pä ler aber in das Liqnorgcschätt der Herren Mnhlcisen K Xaittnr lral. 'Als sich di.fiFirma trennte, blieb Eapl. Becher im Geschäft des Herrn Lander, welcher ihn wie seinen eigenen Vater behandettc und ihm in seinem Atter und während seiner langen Krankheit ein treuer Freund und eine gnie Stütze war. Gestern Morgen fand das Begräbniß, sür welches Herr Länder ebenfalls gesorgt hatte, statt, und viele Freunde und 'Bekannte beglei leten den alten Frcihcit.'lämpscr nach der tetz ten Ruhestätte auf dem deutschen Kirchhofe. Am Grabe hielt Herr Hermann Kirchner eine ergreifende Leichenrede, wodurch viele alte Freunde des Verstorbenen zn Thränen ge rührt wurden." Washington, 7. April. Hr. Tr. F. Kampf, der namhafte junge deutsche Agro - nom, weicher im 'Auftrage der amers'..Re gierung die Expedition zur Beobachtung des Venns-Turchgangd begleiten wird, hat sich auf die Aufforderung einer Anzahl geachteter Seittscher Bürger bereit erklärt, drei Vorträge über das wichtige Ereigniss zu hallen. Das Unter Eonme des Distrikts Ans schnsscs vom Repräsciitaiiteiihanse bestehend aus den HH. Losiand, Eldredge und Harmer, sollte gestern Morgen eine Versammlung ab hallen, um die Ansichten der Freunde und der Opponenten dcrMunroc und Lawrence Bills in Bezug auf den Verkauf von berauschenden Getränken im Distrikte Columbia anzuhören. Ein aus den Geistlichen O. H. Disiany, E. H. Gray, John Ehester, I. G. Bittler, F. M. Bradley, Owen, Boker, Port, Noble. Logan und Lillle bestehendes Comite hatte sich schon frühzeitig eingefunden, um dem Hans Comite die Hölle heiß zu machen. Hr. Mun roe, der die Bill im Haufe einbrachte, war ebenfalls anwesend, sowie auch U. S. Pain ler, ein Temperenzler und Eorrcspoiidem der „N.-2). Sun" nnd des ..Philadelphia In qnirer." Als Repräsentanten des deittschZ amerikanischen Repräsentativ - Comite'S wa ren die HH. Simon Woli, Tr. I. Scholl. Wilh. Burchard, A.Schmcdlie, G. Thomani! und R. Säur erschienen. Hr. Schade, der Redakteur des „Semmel," war ebenfalls an wesend, um seine Gründe, wcßhalb keine Ge setze zur Beschränkung oder Umerdrückung des Handels in berauschenden Getränken cilaffen werden sollten, anzugeben. Ueber die interessanten und ziemlich aufge regten Perhandlungen dieser Versammlung berichtet das „Journal „Tic Herren „Revcrends" waren allem An scheine nach durch die Anwesenheit der deut ichen Ann -Temperenzler höchst unangenehm berührt und machten ihrem Unwillen aus ver schiedene Weise Lust. Als um i l Uhr außer dem Hrn. Losiand vom Haus - Comite 'Nie mand erschienen und gemeldet worden war, daß weder Hr. Eldredge noch Hr. Harmcr an wesend sein könnten, kam mau überein, am nächsten Freitag Morgen um w Uhr eine weitere Sitzung zu halten, in welcher sowol l die Befürworter als die Opponenten der be treffenden Bills gehört werden sollten. Bevor Hr. Losland sich enisernte, machte Hr. Wolf einige Bemerkungen und sagte unter Ande rem, daß er anwesend sei, weil ihm Hr. Eid redge versprochen habe, daß die Gegenpartei ebenfalls bcrücksichligl werden sollte. Er hoffe indeß, dag Hr. Eldredge in der nächsten Per iammlung anwesend sein könne. Solllc dies aber ichl der Fall sein, so wäre er bereit,auch fetzt gleich mil seiner Argumentation gegen die bcabsichllglcn Prohibiliv-Gesetze zu beginnen Hrn. U. . Paiuler schwoll hierüber der Kamm ganz gcwaliig, und er wollte wis sen. wen Hr. Wolf vertrete. Er hörte, daß er als der „'Repräsentant des Lasters" anive send sei, als Vertreter einer geheimen „Li quor - Leugne," die dem Gesetze den Fehde- Handschuh in's Gesicht wersen wolle. Wols erwiderte, sichibar ei-regt: „Ich habe Ihnen keine Aimvorr zu geben, aber dcnr Eomite möchte ich mittheile, daß ich im Na mer. einer großen Anzahl deutsch - amcrikaui scher Bürger erscheine, deren soziale Rechte und persönliche Freiheit durch Ausnahme Ge setze beschränkt werden sollen und die al Bürger das Recht beanspruchen, gehört zw werden.' Hr. Lostand sagte, er sei zwar ein Ab stinenzler, glaube aber trotzdem, daß beide Seiten der Frage gehört werden sollten. Hr. Schade fragte dann den Hrn. Losiand, ob die Opponenten des Gesetzes am Freitag gehört würden und als er eine bejahende Amworl erhielt, machte Einer von der anwesenden Temperenzbande die Bemerkung, daß er (Schade) und 'Andere die Trunkenheit und das Laster vertheidigten, Wieste irgend ein anderes Verbrechen vertheidigen würden. Hr. Schade erwiderte daraus, daß die from men Herren die bei civilisinen Nationen ge bräuchlichen Höflichkeilsformen nicht außer Acht lassen sollten,und cs stehe solchen Christen schlecht an, Unwahrheiten zu sagen. Ter un . permeidliche 11. S. Paiuler ergriff dann nochmals das Won und sagte, Schade sei hier, um das satanische Element zu repiäscii tiren. woraus Hr. Schade nochmals cnviderle und sagte, er halte sich selbst in Bezug aus die Temperenzsrage für einen besseren 'Christen, als Painter, wenigstens vergesse er nie die Höflichkeit, die man von einem Gentleman, erwartet."