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30. Jahrgang. Ueberficht der wichtigsten Tages .Ereignisse. Zer Congresi hat endlich gethan, was er kasien konnte, und ans den Wink des Präfldenten werden die Papicrgelddruckercien Mit voller Kampfkraft zu arbeiten beginnen und der grüne Segen wird rasch in Kraft tre ten. Alte Zweifel daran, das; der Präsident diesen Versuchen, den Credit des Landes zu rmniren, Hindernisse bereiten werde, sind be reits geschwunden', er könnte nicht, wenn er wollte und was das Schlimmste an der Sache ist —er will nicht, selbst wenn er könnte. Die erste Wirkung der Annahme der Finanz-Bill des Senats war ein Steigen des Goldagios um l Prozent, und sobald die Eourant-Bilt des HameS ebenfalls Erledi gung findet, wird das Agio in die Zehner rasch empor klettern, und jener südliche Poll tiker, welcher von der Papicrgeldvermehrnng erwartet, dag dieselbe das Papier so weil cnt werthet, dag drei „GrccnbackS" nöthig sind, um zZ (Sold zu kaufen, dürfte seine Hoifnnn gen sehr rasch erfüllt sehen. verlausen so glatt, wie eine Prüfung auf dein Theater, Alles paßt, und was nicht paßt, wird passend gemacht. Howard, Sanborn, Shepheed und ihre Eomplicen nebst Anhän gern sind in der besten Sliminung, denn die Znauisitoren sind fein säuberlich verfahren und werden bei der schlicsilichcn Berichterstat tung dem Beispiele des grosien Eselreiters Bilcam folgen und segnen, wo sie ausgeschickt waren, zu fluchen. Sanborn, der ausgehalten werden jollre, wird auf Kosten des EongrcsscS gemalt werden, damit spätere Patrioten sein Bild noch im Departement der Inneren Re venuen bewundern können; Gen. Howard wird einen Platz in der alten Eongreßhalle, dem Pantheon der Ration, erhalten, und Ri chardis und Shephcrd werden im Amte bleiben. Tie Weiberkrankycit im Westen scheint jetzt thalsächlich im Abneh men zu sein, nur Ohio ist noch allenthalben durch daö Phänomen bennrnhigt; im Osten haben die Frauen sehr rasch das Verrückte der Idee, durch Singen und Beten alle Gewohn heiten ausrotten zu wollen, eingesehen. Die Agenten, welche hinter den Coulissen standen u. an den Fäden zogen,um diese verrückienMa rioiietten tanzen zu lassen, bemühen sich zwar noch allenthalben, den Unsinn weiter zu schü reu, aber so sehr sie auch an den Drähten rci Ben, es ivill durchaus nicht mehr ziehen. Ehe der Sommer herankommt, wild man verwundert fragen, wie es überhaupt zuging, d ß in dem praktischen Amerika jemals so Etwas möglich war. tritt jetzt wieder einmal in den Vordergrund, und wie die Washingtoner Eori-espondenten wissen wollen, gewinnt Gouv. Enery an Bo den. Ter Usurpator Kellogg wird doch von Morton mit aller Macht gchattc, und da hinter Morton noch immer Grant mit der ganzen Schergenmacht der rcp. Partei steht, so ist für den unglücklichen Staat wenig zu hosten.—Tie gesprenkelten Patrioten von haben eingesehen, daß Präsident Grant durch aus nicht im Ernste war, als er im letzten Frühjahre vom „Abladen" sprach; sie bom bardircn deshalb jetzt den Congrcß mit Pcti kionen und Denkschriften, in denen sie Eonv. Davis als einen Märtyrer hinstellen. Da der Termin dieses Mannes, selbst wenn seine Ansleguitg des Wahlgesetzes die richtige wäre, am I. April d. I. doch zu Ende war, so läßt sich nicht wohl einsehen, was die Leu heute noch mir ihren Petitionen und Teiuichusten durchsetzen wollen. Wenn der gewesene Gouverneur von dem Staate noch etwas zu fordern hat, so sind die Siaatsgc richte das Tribunal, um ihm sein Rechten verschaffen. Neue Wirren in Arkansas. Einer der turbulentesten Sndstaaten ist Ar kansas; wenn man in letzterer Zeit wenig von dort gehört hat, so ist' der Grund darin ü'-t suchen, daß die iämpfendenPartciell schließ kich erlahmten und daß infolge der enormen Schuldenlast die„Beute" sehr zweifelhaft war. Vor ungefähr zwei Jahren fand eine StaatS wahl statt, ui welcher die beidenGonverncurs- Candidatcn Baxter und Brooks den Sieg be anspruch. Ersterer wurde inaugurirt, oder besser, er inaugurir sich selbst und hat seit dem ungestört da Amt verwaltet. Da unter sein r Administration der Gucrrillakrieg nach gelassen hat, so wollen wir recht gerne anneh men, daß die Beruhigung des Staates sein Werk war, und es ist cm unverzeihlicher Ge ivattall von Seiten des Brooks, fo ohne Wei teres die Regierung des Staates zu usurpiren und aus diese Weise neue Wirren zu veran- Es sollte uns sehr wundern, wenn diele Sache ohne Blutvergießen geschlichtet würde. Gine Taktlosigkeit. Vor wenigen Tagen gaben die New-Porker dem kaiserlich deutschen Gencral-Eonsitt Hrn. I. Rösing bei seinem Scheiden ein Bankett, wobei natürlich in gegenseitiger Anpinielei das Möglichste gcleislcl wurde. Wir wollen recht gerne zugeben, daß Hr. Johannes Rösing seinen Posten wacker anSgcsülll Hai daß er ein eifrig thätiger Manu war, erhellt schon aus der Thatsache, daß er nie müde wurde, den deutschen Klingeibcu! im Lande herum zureichen wir wollen dem schcidendenHcrrn keines seiner Verdienste verkümmern, aber ein: der höchste Beamte der amerikanischen Metropole dem General-Eonsul das Compli uicm sagl, daß man hoffe, ihn sehr bald als Vertreter des deutschen Reiches in Washing ton zu sehen, so war das eine rohe Taktlosig keit. Das deutsche Reich ist zur Zeil in Washington so sähig und anständig vertreten, daß noch Niemandem der Wunsch beigckom inen sein taun, darin eine Veränderung ge macht zu sehen, und wir wüßten nicht, welche Verdcssernng dadurch gemacht werden könnte, daß man den Küster an die Stelle des Postors setzt. Wir wundern uns, daß die Ncw-Porker Presse diese Taltiosigkeit bisher ungerugl ge lassen hat. Der Ozeau beansprucht diesmal einen spcziellenPassus in Ansercr Wochen Rundschau; denn ungewöhn lich zahlreich sind dicKalastrophen, welche sich in den letzteren Tagen aus dem Meere ereig ne. Am letzten Samstag traf die Nachricht von der Explosion aus dem Dampser„Tigrcß" ein, bei welcher Katastrophe über 20Menjchcn umgekommen sind. Fast gleichzeitig wurde die glückliche Rettung der Passagiere und Mannschaft des französischen Dampfers ,',L'Europe" berichtet nno Ver britische Dpfr. „Grccce" traf am Montag Abend mit den Geretteten in New-tzjork ein; der Dampfer „L'Europe" soll dald nach Rettung der Passa giere untergegangen sein. Wie die Rettung der Passagiere des „Ville du Havrc" und der Untergang dieses Dampfers eine sehr heftige Coittrovcrse zwischen Franzosen und Englän dern zur Folge hatte, welche sogar ihren Weg bis vor die höchsten Tribunale beider Länder fand, so brach auch bald nach der Landung des „Grccce" die Animosität zwischen Geretteten und Rettern aus und machte sich in schweren gegenseitigen Beschuldigungen Luft. Tic öffentliche Meinung steht selbstverständlich auch in diesem Falle auf Seiten der Englän der. Merkwürdig und geradezu erschütternd ist die Thatsache, daß, während der Streit zwischen der Mannschaft der Dp. „Grccce" und„L'Europe" noch fortdauert, die Nachricht von einem anderen Unglück eintrifft, welches einem Dampfer der„Franz.Traiisatl.Eomp." zugestoßen ist. Der Dampfer „Amerique" welcher vor etwa zwölf Tagen von New 2)ork abfuhr, ist zwischen Brest lind Havre unterge gangen. Die Passagiere und Maiiiischaft sollen gerettet sein, nur der zweite Ossizier wird als verloren gemeldet. Die betreficiide Eompagnie hat in Zeit von sechs Monaten nicht weniger, als drei Dampscr verloren, eine Thatsache, die geeignet ist, de Compag nie zu rniniren, denn man wird sich künftig jedenfalls zwei Mal besinnen, che man sein Leben einem französischen Boote anvertraut. Auch der Dampfer „Nedcrtand" von der Philadelphia! Linie lief an der Küste von New-Icrsey auf den Strand. Derselbe hatte glücklicherweise keine Passagiere. Einer gan zen Reihe kleinerer Schiffsunsälle nicht zu gc denken. Bon Annapolis, Mk. Gouverneur Groome ist mit der llnterzcich nung der von der letzten Gesetzgebung passir ten Bills ani Montage fertig geworden. Nach der Staatsverfassung bleiben alle bis dahin (6 Tage nach der Vertagung) nicht un terzeichneten Bills außer Kraft. Zu den nicht unterzeichneten Gesetzen gehören: Tas Gesetz zur Ernennung eines Notars für Garretl - Cvunty. (Hr. Groome behaup tet, daß unter dem Gesetze, welches den Gon verncur mir der Ernennung einer ausreichen den Anzahl Notare betraut, es keiner speziel len Legislation zur Ernennung eines solchen bedürfe.) Tas Gesetz, welches deutlichere Verfügn gen darüber trifft, daß zu öffentlichem Zweck condcmnlrtes Besttzthum zu irgend einer Zeit nach erfolgter Condcmnation, und wenn die Periode noch so weil hinausgeriicit wird, noch zu derselben Abschätzung genommen werden kann, welche die ursprünglicheExpropriirnnqs Jury festgesetzt hat, wurde gleichfalls ver worsen. Das Gesetz zur Jncorvoration der „Bank von Dcnlon" wurde verworfen, weil dasselbe keine Verfügung enthielt, welche die Eigner von Aktien zum Beirage der Letzteren für die Schulden der Bank haftbar maaft. DaS Gesetz zur Jncorporation der "tz'liez. z-eulei I-aull sc lwprovomc-nt tz,'o." wurde nicht unterzeichnet, weil es einer Corporation Gewallen giebt, welche gegen die Perfassung des Staates verstoßen. Tie Gesetze zur Jncorporation von "Lolo irwu's Islanck Oester st I rnil ?elc!nL Illanu laaluriiix Oo " und zur Jncorporation der 'ck.anil Imprvvemoni <>f (,'ocil Oo." wurden verworfen, da zn solcher Jncorvoration das allgemeine Jncorporarions-Gesetz ausreiche. Aus derselben Ursache verweigerte der Gou verneur den Gesetzen zur Jncorporation der ~Baltiinore.Annavolis-(cnggcleisigen)Bahn" und der „Balrimorc-Towsontown Dulancy'S Valley Delta (enggclcisigen) Lahn" feine Un terschrift. Das Gesetz zur Errichtung einer Frcibriicke über den Patapsco, zwischen Baltimore und Ann Arundel Eouuly wurde verworfen, weil es die County-Commissäre von Ann Aritndel Z w i n g t, Switzer's Brücke für 520.000 oder weniger anzukaufen, einerlei, wie viel die Brücke nach dem Gutachten der Commissäre i werth sein möge. Das Gesetz zum Baut einer Brücke über den Severnstnß, Ann Arundel - Co., wurde verworfen, weil es einer Compagnie Autori ! satioii giebt, den Lau zn beginnen, che irgend ein Theil der Kapital Aktien eingezahlt ist. ! Das Gesetz zum besseren Schutze der Vögel i in Washingion-County erhielt die Unterschrift des Gouverneurs nicht, weil die vorgeschriebe nen strafen durch Anklage und Prozesstrnng vor Geschworenen collcktirt werden sollen. Die Staatssteuer Wie wir bereits kurz angedeutet haben, wird > öu wählend der nächsten zwei .fahre um g üsl6 CtS. pro KlOO steuerpflich tige Eigenthums höher sein, als bisher und 2v sllL, resp. 20H Cts. betragen. Die bis herige Steuer betrug nur 17 Cts. Die ver schiedenen Zwecke, denen diese Gesammtstener von 20 Üji6 Cts. dienen muß, sind folgende: Venheidigsanleihe üj Cts.; öffentliche Schu len 10 CtS.: Unterstützung des Südens j j Cts.; Tanbslnmmen-AsyljCts.; Maryland ! Hospital ! Cts.; Ncgerschulen 2 Cts.; Taub stummen Asyl (Speziell-Berwilliguiig von SUtS,OOO) öji6 Cts.; Staats-Normaljchule (Spezialvcrwilligung von Kloo,000) chllk Cts.; CorrektionShaus(^2so,ooo)!Cts., zu ! sammelt 20 Sjie CtS. s > Das neue Gesetz über Abschätzung von steiler Pflichtigem Eigenthum im Staate ichreibt i cine große Anzahl von neuen Beamten für diesen Zweck vor. Unsere Stadt ist in S <:telicrdlstrikte eingetheilt: Baltimore County zählt 7 Stenerlrcnc, Avnc'Arundcl-County2, Eharles-County 2, St. Mary's County 2, Princc George's County 2, Zzrederick-County (> uiid alle anSeren Counties je 1 Distr. Die ! Assessoren werden von dem Gouverneur er l nannt; das neue Gesetz schreibt folgende Bc- amtcn vor: eine Aufsichtsbehörde für die Stadt und für jedes County. Zu der Stadt Balti j more besteht dieselbe ans 7 Personen, welche i alle Gewalten besitzen, die in der Akte den Commissärcn der verschiedenen Counties über tragen sind; für jeden Steuer-Distrikt sind ferner drei Assessoren zu ernennen; jeder Asses sor erhält -I4 pro Tag. Die Assessoren müs sen Grundbesitzer sein und haben sich alljähr lich am -t. Mai zu versammeln, um ihre In struktion zu erhalten. Dieselben sind gehal ten, das zu besteuernde Eigenthum persönlich in Augenschein zu nehmen. Nach dem neuen Gesetze wird wahrscheinlich auch das Perso iial-Cigenthum schärfer in's Auge gefaßt wer den, denn, wie wir bereits früher ausführlich mitgetheilt haben, sind Möbeln, Silberzeug, Taschenuhren zc. in dem neuen Abschätzungs gesetze als steuerpflichtig spezifizirt. Zeder Bewohner des Staates hat über sein Eigenthum speziell Bericht zn erstatten und den Bericht zu beschwören. Wer sich weigert, die nöthige Auskunft zu geben, wird um S-> 0 bis H5OO bestraft; auch für falsche Berichte sind schwere Strafen vorgeschrieben. Hat Je mand über zu hohe Besteuerung Klage zu füh ren, so ist das Steuer AppellationS-Gericht >n Baltimore oder in den Counties die Com- .".urr v.r ijrrilzittic rcttyoroe. r>.ie Zeorrcttur der ist vom 15. Januar bis zum 15. Februar vorzunehmen. 'Nach der Correk tur und Schließung der Steuerlistcn sind nur noch 'Aenderungen über verkauftes, zerstörtes, neugekaustes oder bei den ersten Angaben ver gessenes Eigenthum zulässig. Gouverneur Groome ist bereits mit Petitio nen um Assessoren - Stellen förmlich über schwemmt. Ter Gesetzgeber, welcher während der Debatte meinte, daß sich für täglich 54 nicht leichl Jemand finden werde, die wichti gen und verantwortlichen Pflichten eines Asses sors zn übernehmen, sieht hier, daß er sich qc iäuscht Hai. Tic Courant-Bill des congressio ncllcn Uttterüauscs. Tic vorgestern im Rcpräsentantenhause des 43. Congresies angenommene Courant - Bill hat den Vorzug, kurz, einfach und leicht ver ständlich zu sein. Die Alle vom 3. Zum 1864 verfügte, daß der Gesammtbctrag des an dic Nationalbankeii ausgegebenen Cou ranis nicht übcrstciqen soll; durch das Gesetz vom 12. Juli 1870 wurde die Cirkulation noch um .15Z,000,000 erhöht, so daß dieGesamml Cirkulation H 356 ,000,000 betrug. Lctzttrcs Gesetz passir, um den re constrnirtcn Süden mir Eirkulationsmittcln zu versorgen. Dic vorgestern angenommene Hans-B'.ll hebt nun beide Gesetze, soweit die selbe das Courant - Volumen des Landes auf 5354,000,000 beschränken, „uf und verfügt, daß die Gesammt-Cirkulation S 100.000.000 betragen soll. Ferner wird in der neuen Bill der 3i. Abschnitt des Gesetzes von 1864 amen, dirt. Derselbe verfügte, daß die National bankcn der Städte St. Louis, Lonisville, Chicago, Detroit, Milwautce, New-Orleans, Cinciunati, Eleveland, Pittsburz, Balti more, Philadelphia, New-'Zork, Boston, Eharlesloii und Richmond Eoiirant zur Höhe von 25 Prozent ihrer Cirkulation an Hand halten müssen, während die Reserve der Na tionalbankcn kleinerer Städte wenigstens 15 Prozent betragen mußte. Dieser Abschnitt wirv dahin amcndirt, daß dic vorgeschriebene Reserve nicht mehr 25, resp. 15 Prozent der N olen - Cirknlat io n, sondern der De positen betragen soll. Die neue Bill verfugt serner, daß jede Na tionalbank in Zukunft im Bundcsschatzamte ein Deposit von 5 Prozent ihrer Cirkulation in gesetzlichem Gelde hinterlegen soll, um da mit solche Cirkulation der beiresfendeu Bank einzulösen, welche präsentirt werden sollte. Die Abschnitte 31 und 32 des alten Bankgc setzes sind ferner so amcndirt, daß jede Na ttonalbank gehalten ist, ihre Reserven in ih rem eigenen Gewölbe zu holten. Tie Annah me der Hausbill erfolgte durch einen Com promiß zwischen Maynard und Butter; indem Erycrcr versprach, daß dann sofort dieSeuats- Bill erledigt werden solle. Hausbill wurde mit 128 gegen 116 stimmen angenommen; unter den 123 Con greßmitglicdern, welche sür die Schmach ver antwoittich und, waren dreizehn Demokraten und diese hätten die Papicrgcldvermehrung erfolgreich hintertreiben können, wenn sie ge wollt hätten. Alle Vertreter New-England'S, mit Ausnahme Butler', stimmten gegen dic Bill, ebenso stimmten die Vertreter von New- Jork und Brooklyn dagegen, die Delegation von Philadelphia war getheilt und die HH. Albert, Swann und Lowndcs stimmten ge gen alle Vorlagen (Archer und Wilson waren abwesend), die Delegation von Virginien stimmte cbcn'alls dagegen, mit Ausnahme eines einzigen Vertreters, des Hrn. Thomas. Tic neue Eivil-Rechts-Bill. Tas Substitut für Sumner's Eivilrechts Bill, daö Dienstag vom Justiz-Eomite be rictM worden ist, bestimmt: Genus, der Bequemlichkeiten der Wirthsdämcr''o'cr öffentlichen Fahr-Gclegenheiten zu Waffer und zu tzandc, der Theater und anderer öffentlicher Bcrqnü gungvpläye, sowie der Gemcinschulen und der önent lichcn rehr-Jnstitute oder der Wohlthätigkeits-An- Itulten, die ganz oder theilweise durch die allgemeine Besteuerung erhalten werden, und des Gebrauches der so unterhaltenen Friedhose berechtigt, und nur den Bedingungen und Einschränkungen unterworfen ,ein sollen, die das Gesetz bestimmt, und die gleichcr masjcn aus die Bürger ,eder Race, Farbe und ohne Rücksicht auf den srüqercnTienstdarkeitz- Zustand an zuwenden sind. Irgend eine Person, die einem Bürger irgend wel che durch die Bill verliehene Privilegien verweiqerr soll eine Strafe von MD an die gravirte Person be zahlen, auch des Mißverhaltens schuldig erachtet wer den, und aus Ueberführung um nicht weniger als und nicht mehr als KiMD bestrast, oder nicht weniger als ch Tage und nicht mehr alsein labr einge,perrt werden. " Tießundee-TistrittS-und Bezirks-Gerichte sollen unter Ausschließung der Gerichte der verschiedenen Staaten, Cognition von allen Verletzungen der Bill nehmen, und Prozcßklagen können in irgend einem Bundesgerichte verfolgt werden, woimuier der Bc llagte gesunden werden mag, ohne Rücksichtnahme auf die andere Partei. Irgend ein Distriktv-Anwalt der mit Wlllen unterläßt, den erforderlichen Pro,ei, einzuleiten uudLu verfolgen, soll für jedes dcrarlme Vergehen eine Summe von MD an die so aravirte Per,on verwirken und bezahlen, und nach Uebers ib rung. eines Vergehens schuldig eracht und um nicht weinger, als klüsib und nicht mehr, als tZM gestraft Kein Bürger soll für den Tienst eines Gross-oder Klein Geschworenen in irgend einem Staats- oder einem Bunocc-Gerich seiner Race, Farbe oder srü nerenTienstbarleit disqualistzinsein, und irgend ein Beamter, der einen Bürger dieser Ursachen weaen ausschließt öderes unterläßt, ihn vorzuladen ,01l m nicht mehr als Mo, bestraft werden. AlleFälle welche unter diesem Gesetz? einstehen, können von dein Supremc-Gerichte der Ver. Staaten revidirl werden." Tod eines berühmten Erfinders. Eine Depesche von Ncw-2)ork meldet, daß der berühmte Mechaniker und Techniker Ja mes BogarduS am letzten Montage im Airer von 74 fuhren dort gestorben ist. Zahlreiche wichtige Erfindungen zeugen von dem Gcftie der Ausdauer, der Geschicklichkeit und der un- criiindlicheil Thätigkeit dieses Manne; wir wollen nur die bedeutendsten hier ansühren: So sind die eisernen Häuser von denen das Gebäude dcr „Balto. Sun" das Erste war, welches errichtet wurde eine Erfindung von Bogardus. Die Briefmarke und der trockene Gasmeter, die Uhr mit drei Rädern, dcr „Ring-Flyer" in Zuckermühlen, die Gravir maichinc, die TranSserirmaschine der Bank noten Graveure, die planetarische Pfcrdekraft, dcr Dynamometer und zahlreichere kleinere Erfindungen für alle möglichen Gewerbe zcu gen von seiner Vielseitigkeit. James Bogardus wurde am 14. Mär; 1800 in Catskill, N.-V., geboren und kam als klei ner Junge nach New-2>ork, wo er mit Unter brechung von einigen Jahren, die er in Eu ropa, in England, Frankreich und Italien verbrachte, beständig gelebt und gewirkt hat. Außer den zahlreichen „RoöalticS" von nütz lichcn und populären Patenten brachten ihm verschiedene Fabriken ein fürstliches Einkom men und Bogardus galt für einen dcr reich sten Industriellen der amerikanischen Metro, pole. Tages Neuigkeiten. I Bemerkenswerth ist es, daß das congre s sionelle Unterhaus vorgestern mit Zwcidrittcl-Mehrheit eine Bill angenommen hat, welche dasFrankir-Privileg für im Coun ty ihrer Publikation verschick Journale und Wcchselblätter überhaupt wieder einführt. Ein Versuch dagegen, auch dem Bundes-Ackerbau- Commissartns wieder das Recht zu geben, Sämereien, Pflanzen:e. frei durch die Post zu versenden, fiel durch, wenn es auch an einer Mehrheit für diesen Vorschlag nicht fehlte. Endlich ist im Congresse eineßill zur Ver th eilung der Gelder des Genfer Schiedsgerichts zur Vorlage gebracht worden. In Boston ist ein sonderbares Vigilanz- Comite in's Leben getreten. In einer dort vorgestern Abend stattgefundenen Versamm lung wurden folgende Beschlüsse passirt: „Da die Arbeiterinnen Boston's großem Ungemach von Seiten einer Klasse von Männern ausge setzt sind, denen das graue Haar als eincCnt schuldigung dient, um sich ungcbührlicheFrei heilen mit den Arbeiterinnen herauszunch mei sö sei es „beschlossen, daß wir ein Vigilanz-Comi ernennen, um die Arbeiterinnen vor den In sulten zu schützen, denen sie fortwährend aus gesetzt sind; ~beschlossen, daß wir die Arbeitgeber und Diejenigen, welche sich sür die Wohlfahrt der Arbeiterinnen uilercssiren, ersuchen, dem Co mite in ihren Bestrebungen, diesem lasterhaf ten Unwesen zu steuern, beizustehen." Aehnliche Beschlüsse dürsten auch ander wärts geeignet sein, wenn sie auch unsere Le ser, als von dem „moralischen, frommen Bo ston" kommend, überraschen werden. In Washingto n spukt abermals die Utah, resp. Vielweiberei-Frage. Man be hauptet jetzt, daß der Abgeordnete Cannon von Utah als Mormone keine Berechtigung im Congrcsse habe. Das wird die ganze Biel weibcrcl-Wirthschaft auf's Neue zur Sprache bringen, womit aber keineswegs die Aussicht auf eine Erledigung derselben erheblich geför dert werden dürste. Tie Interessen sind noch nicht genügend consolidirt, um bei der „Aus rottung" der Mormonen Etwas „machen" zu können. In Nr. 60, Deystraße, fand vorgestern in Wm. Hogan's Fabrik eine Dorp edo Ex plosion statt. Julia McCarthy wurde da bei schwer verletzt, während fünsunzwanzig andere, dort beschäftigte Mädchen schreiend auf d Straße liefen. Eine ähnliche Exvlo sion fand schon vor einiger Zeit in demselben Etablissement statt. In St. Joseph, Mo., begegnete Eapt. W. D. Foote vorgestern dem Hrn. H. T. Brooks, dem Redakteur der „Gazette," auf der Straße und bediente sich ihm gegenüber ehren rühriger Ausdrücke. Hr. Brooks schickte in Folge Dessen dem Capitän gestern eine Heraus forderung zu, welche dieser indeß nur anneh men will, wenn jener beweis't, daß er wirk lich ein „Gentleman" ist. In Philadelphia kommt in der näch sten Woche ein interessanter Prozeß zur Ver handlung. Tie „Mntual-Lifc-Jnsnrance" zu Ncw-S)ork ist wegen der Summe von ?600,- 000 verklagt, welche die Erben des Hrn. Mon roe Snyder, eines wohlhabenden Bürgers von Bethlehem, der im März 1873 entweder ermordet wurde oder Selbstmord beging, be anspruchen. Der Bundesscnai nahm vorgestern die Bill zur Regnlirung der Eisenbahnen, die durch dic Territorien der Ver. Staaten geführt werden sollen, an. Oberst McTaiiicl's berühmter Renner „Cora Lynn," welcher bei dem letzten Herbstrennen in Pimlico das zwei Meilen rennen gewann, ist gestern in Saratoga, N.- 2)., gefallen.— „Coro" hatte sich auf der Reise von Princcton, N.-1., nach Saratoga durch eine Erkältung den Tod geholt. Der Schätzn mts-Sekretär berichtet, daß es ihm kürzlich gelungen sei, neue 5 pro;. Bonds im Betrage von 5500,000 gegenFünf zwanzigcr zu Pari einzutauschen, daß nur die Zinsendisserenz ausgeglichen und der anderen Partei j-Proz. als Commission zugesteht. Ob er jetzt, nachdem Gold um 1 Prozent ge stiegen ist, dasselbe Kunststück noch einmal fer tig bringt, ist sehr fraglich. Es ist bekannt, daß in Bezug ans P o st karten ein strenges Congrcßgesetz besteht, welches verbietet, dieselben mit gemeinen, be leidigenden oder groben possenhaften Redens arten zu beschreiben, indem dießegicrung das Publikum gegen solche öffentliche Beleidign gen zu schützen wünscht. Nun sandte kürzlich der Buchhändler Hr. I. B. Johnson von St. Joseph eine Postkarte nach Chicago, worauf er schrieb, daß der St. Joseph'er Postmeister, Hr. Phil. Arnholt, den Chicago'er Postmei ster einen Esel nannte. Die Karte wurde von Chicago, wie das Gesetz vorschreibt, nach Washington gesandt. Das Departement ver lang von Hrn. Arnholt eine Erklirung, und dieser fragte Hrn. Johnson, was die Karte zu bedeuten habe, woraus Johnson antworte, daß sein Clerk die Schuld daran trage und daß Hr. Arnholt das Wor! nie gebrauch. Nachdem man jedoch die Handschriften ver glich, kam man zu dem Schlüsse, dem Gesetze seinen Lauf zu lassen, und Hr.lohn M.Cron well, dcrSpezial-Ageiit dcSPostdepartemcittS, verhaftete Hrn. Johnson und brachte ihn vor den Per. Siaalen-Commissär R. S. Musser, der ihn unter K5OO Bürgschaft für sein Er scheinen vor dem Bundesgerichte in Jessm'on- Eiry ncllre. 52500 ist der jährliche Durchschnitts - Ver dienst der New -2) orkcr Journalisten und Literaten, und die Erfolgreichsten und Bestgestellten bringen es bis zu 55000. Karl Heinzen bemerkt in seinem „Pio neer" treffend: „Die Betfurien und Wasscr bachantliinen beweisen, daß delirium tremens auch durch Wasser und Thee erzeugt werden kann." Nächsten Montag beginnt in Charle ston, S.-C., das große Schützenfest. Die „New-Aork World," welche bekannt lich sehr eifrig für die Lci chen v erbrc n - nung ln's Zeug geht, hat ein neues Argu ment in dem Uling-Bagnicki'schen Schwindel entdeckt. Das Blatt schreibt: „In dem be treffenden Vorgänge liegt eine Moral sür Le bensversicherungs-GcjeUschaflen. Die Leichen verbrennung bietet denselben weil mehrSichcr heit, als die Beerdigung. Bei der Verbren nung kann keine versicherte Person 19 Back steine für sich substitniren. Und wenn die Versichernngs-Gesellschaflen sich weigern, Po licen auszuzahlen, so lange die Le'lche nicht wirklich verbrannt ist, so wird es schließlich ebenso schwer werden, die VersicherungS-Ge fellschast zu betrügen, als cö unmöglich ist, das Schicksal zu hintergehen."—Die „World" denkt nicht daran, daß man eine untergescho bene Leiche verbrennen lassen kann und daß dann jede Möglichkeil der Entdeckung vernich tet ist. Das Städtchen Blackstock, S.-C., war dieser Tage in großer Ausregung. Einem Friedensrichter war ein Ochsenviertel gestoh len worden, weshalb er einen Befehl erließ, wornach das ganze Nest, Haus für Haus, durchsucht wurde. Die Carpet - Bagger Politik trägt nun auch in Arkansas ihre Früchte. Zwei Gouverneure beanspruchen die Regierung und einer, Baxter, hat den andern, Brooks,' aus dem Amte gejagt. Baxter will das Kricgs- Gcsetz verkündigen und hat seine Anhänger mir Waffen versehen. Gleichzeitig hat er bei Präsident Grant telegraphisch um Hülfe nach gesuchl. Durch die Ersahrungen in Loui siana gewitzigt, wird Grant indeß wohl, wie er es auch neulich in Texas gethan hat, an stehen, sich nunmehr in Arkansas die Finger zu verbrennen. Auch auf Euba haben die kirchlichen Wirren zu einer Einmischung der spanischen Regierung geführt. So meldete gestern der Telegraph, daß das spanische Obergcricht in Madrid den Erzbischof Llorente von Euba in seinem Amte bestätigt und den vom h. Stuhle an seiner Statt ernannten Prälaten Obera zu Gefängniß oder Verbannung von der Insel vtrurlheitt hat. Ter eigentliche Sir Nog cr T i ch b o ruc soll jetzt in St. Louis gestorben sein und sich dort Wittwe und Kind befinden, um den Pro zeß gegen die Erben in England auf's Nene aufzunehmen. In M arblehead, Mass., brannte vor gestern Abend daS Hans des Zimmermannes lah. Stewart ab. Tie 17-fährige Tochter des Hrn. S. kam dabei um' Leben; die übn genFamilicnglicder konnt*', nur imiMühe ge rettet werden. Baltimore. Md., Freitag, den 17. Ätiril 1874. Telegraphische Depeschen. Europäische Kabelberichte. Teutschland. L olldo n, 10. April. Das Gerücht, die Conservativen und Clerikalen intriguirten ge gen Bismarck und strebten darnach, Man teuffel an dessen Stelle zn setzen, entbehrt dcr Begründung. Berlin, 10. April. In Bezug auf die Armee-Bill ist ein Compromiß zn Siande ge kommen, durch welches die bedeutendsten Hindernisse, welche sich der Annahme dersel ben entgegenstellten, beseitigt werden. Tie Regierung Hai daS Amendement angcnoii! men, welches von den liberalen ReichötagS- Mitglicdern vorgeschlagen wurde und die Stärke des Heeres auf 401,000 Mann und die Dienstzeit auf 7 Jahre beschränkt. London, 11. 'April. Bismarck hat sich mehreren Abgeordneten der liberalen Par tei gegenüber, welche ihm gestern ihre Auf wartung machtet dahin geäußert daß er zu Gunsten des General Manteuffel abdanken werde, wenn die Armeefrage nicht erledigt werde. Die Liberalen einigten sich dann über das vorher gemeldete Compromiß. Bismarck's Zustand bessert sich. Berlin, 13. April.—Heute trat der deut sche Reichstag wieder zu einer Sitzung zu sammen, nachdem die Osterferien abgelaufen sind. Berlin, 14. April. Der Reichstag hat sich mit einer Minorität von 73 Stimmen zu Gunsten der zur Armee-Bill vorgeschlage. neu Amcndemente entschieden. Im Verlaus der Debatte sagte General Mottle, in Folge der „Rachcschwure" sei es nothwendig, das Schwert gezückt zu halten. Entwaffnung würde Krieg bedeuten. Berlin, 15. April. Erzbischof Ledo chowski von Posen ist dcr Verletzung der Kir chsngesetze schuldig befunden und in cuotv uvi!iz verurtheilt worden, seines Amtes ent setzt zu werden. Eine Appellation wird nicht gestattet werden. Wien, 13. April. —Dcr Kaiser hat dem Papste auf dessen neulichen Protest gegen die vorgeschlagenen Kircheugcsetze eine Erwide rung versöhnlichen Inhalts geschickt. Es heißt, die Opposition gegen den Vatikan sei rein formell. Das Oberhaus des ReichSralhs hat die betreffenden Gesctzvorschläge heute an genommen, worauf dic Bischöfe sich in eorp wr zurückzogen. Wien, 14. April.—Dcr Achtb.JohnJay, amerikanischer Gesandter, Und sein Schwie gersohn, General Schweinitz, der Gesandte für Deutschland, werden am 20. d. Mts. von hier nach den Ver. Staaten abreisen. Genf, 13. April.—Der „Strike" der hie sigen Maurer artete Heu in tnmultuarische Auftritte aus, bei denen 5 Personen verletzt wurden. Die Ordnung wurde durch die Po lizei, welche 50 Verhaftungen vornahm, bald wieder hergestellt. KoAanS. London, 10. April. —Die Holländer haben mehrere Häfen von Atchina dem Han del eröffnet. England. London, 10. April. Der Prozeß Jean Luie's, welcher unter der Anklage stand, als Zeuge für den Pseudo - Tichborne Meineid begangen zu haben, endig heute Morgen mit der Schuldigsprechung des Angeklagten. Das Urtheil wurde verschoben. Jetzt wird Capitän Brown wegen derselben.Änllaze prozessirt. Capt. Brown, Zeuge sür den Pseudo-Tich bornc, wurde des Meineids schuldig befun den, und er und Jean Luie wurden zu resp, fünf- und siebenjährigem Ansenthalt im Strasarbeitshause verurthcilt. Londo n, 11. April. Nachrichten von der Goldküste melden, daß der König von Aschantie den Vertrag mit England unter zeichnet, aber kcineGarantic für die Erfüllung desselben gegeben hat. Zliivingston Bestattung. Sorge für seine Verwandten. London, 11. April.—Livingslone's Lci chenbegängniß wird am 18. d. Mts. statlstn den. Die Regierung bewilligt Hl2OO, um die Kosten zu bestreiten. ESZst von hervorragenden Persönlichkeiten eine Subscription eröffnet worden, um einen Fond für Livingstonc's Kinder und seine bei den bejahrten Schwestern zu sammeln. Ankunst der ZSeiche Livingftonc South ampton, 15. 'April. Der Dampfer „Maliva" ist mit der Leiche Living stone's an Bord heute Morgen um F7 Uhr hier angekommen. Der Mayor wird dieselbe wahrscheinlich um 11 Uhr Bormittags in Empfang nehmen. Das Volk sammelt sich in großen Schaaren auf dem Wege, welchen der Zug nehmen wird. Kaufleute schließen ihre Geschäfte und Flaggen wehen halbmast. South am pton, 15. April. Die sterblichen Uebcrrcsle Dr. Livingslone's wur den heute Vormittag um 11 Uhr ausgeschifft, vom Mayor förmlich in Empfang genommen und nach dem Bahnhofe eSkorttrt, von wo aus sie nach London gebracht werden. Kano nenschüsse wurden gclös't und die Glocken ge läutet. Die Volksmenge war ungeheuer und der Geiammteindruck imposant. London, 15. April.— Der Zug, welcher die Leiche Livingstonc's brach, kam Heu Nackmittag nm 3 Uhr in London an. Am Bahnhofe hatten sich nur wenige Menschen eingefunden. Der Sarg wurde auf eincßahre gesetzt und unter dem Geleite einer Anzahl Equipagen nach den Räumen der „Geogra phischen Geftllschaft" gebracht, wo dieselbe bleiben wird, bis die Leichenfeier startfindet. London, 15. April.—Sir William Fer guson, Leibarzt der Königin, hat die Leiche LiSttigstone's untersucht und identifizirt. Furchtbare Erplosion in einer Kolzlengrube. Fiinszig Grubenarbeiter ctöstet. L ondon, 13. April. Heu ereigne sich in einem Kohlenbergwerke zu Dunkinfield in der Nähe von Ashton-under-Tyne, Lanca shire, eine furchtbare Explosion. Viele Berg leute wurden getödtet und verletzt, und die Verletzten in vielen Fällen schrecklich ver brannt. Bis jetzt sind 30 Leichen an's Ta geslicht gefördert worden, und man fürchtet, daß noch viele in der Grube sind. Nach einer späteren Depesche aus Ashton under Tyne sind 46 Leichen aufgefunden worden, und man hofft, daß die Zahl der Ge todteren sich darauf beschränkt. Hundert Ar beiter, welche noch nach der Explosion in der Grube waren, sind unversehrt geblieben. In Dunkinfield herrscht die größte Aufregung. Die Explosion war die Folge des Gebrauchs unbedeckter Grnbenlichter. London, 15. April. Depeschen von Ashlon-under-Tyne melden Heu Abend, daß bei der Explosion in dem Bergwerte von Demkinficld 53 Personen um's Leben kamen und daß 50 Leichen wieder erlangt worden sind. London, 16. April. Von den Berglen tcn, welche lebend aus der Grube an's Ta geslicht gefördert wurden, sind 20 erheblich verletzt. Viele der Leichen sind so schrecklich verstümmelt, daß sie nicht identifizirt werden können. Drohung de Hrn. vesstp, den Tucz - Sana! zu schlietzen. London, 15. April. Hr. De Lesseps ist unzufrieden mit dem Verfahren der inter nationalen Commission Betreff Erhebung einer Tonncngebühr durch den Suez-Canal und droht, seine Lootsen zu entlassen und die Leuchtfeuer in den Leuchttürmen zu löschen, wodurch der Eanal thatsächlich geschlossen würde. Tie Hungersnot, in Indien. L o n d o n. 11. April.—Eine Spezialde pesche aus Calcutta an den „Standard" mcl det, daß die Hungersnoth überall unter Con trole sei. Tic von der Regierung beschafften Vorräthe sind völlig ausreichend und weitere Hülse ist unnöthig geworden. London. 13. April.—Der Corrcspondcnt der „Times" telegraphirl aus Calcutta, daß das in Folge der Huugcrsnoth in Tirhoor herrschende Elend größer wird, und nach amt licher Schätzung sind in den Bezirken von Parra Zshnzeepore und Rajeshhye 4,573,W0 Personen der äußersten Noch preisgegeben. Frankreich. London, 12. April.—Nach einer Depesche aus Melbourne, Australien, ist Rochefori mit seinen Gefährten gestern abgesegelt. Paris, 16. April. Die sranzösischeße gicrung Hai Hrn. de Lesseps gerathen, sich Be treffs der Tonnengcbühren im Suez - Canale der Entscheidung der internationalen Commis sion zu unterwerfen. Paris, 16. April.—Ein Gerücht sagt, die Ex-Kaiserin Eugenie werde sich am Frei tage und Samstage incognito in Paris auf halten. Das Kriegsgericht hat den Obersten Stof fel von der Anklage freigesprochen, Tepe'chen von Bazaine an MacMahon verheimlicht zu Italien. Rom , 15. April. Es ist eine gedruckte Widerlegung der von einem Correspöndeitten der New-Aorkcr „World" gegen denßildhaner Story erhobenen Beschuldigungen erschienen. Tieseibe ist von acht in Rom wohnenden Aus ländcrn unterzeichnet. Ggyvte. Constantlnopet, 15. April. D-r ! Lice-König von Egypten hat Hrn. Lesseps mitgetheilt, daß er ihm die Leiiung des Suez- Canales abnehmen und damit seine eigenen Beamten betrauen wollte, im Falle Hr ! Lesseps seine Drohung ausführen soll' l sämmtliche Leuchtfeuer auszulöschen und alle " Lootsen zu entlassen. Inland-Depeschen. Mit vcv Glorie der Vetwciber in Pcnnfhivanien hat's ein Ende. Pik tsb urgWPenns., 10. April. Die Kreuzfahrer und Temperenzler im Allgemei nen waren gestern m bedeutender Aufregung, da die Polizei-Eommission dem Mayor Blnck morc den Bescheid hatte zukommen lassen, die Polizisten dahin zn instruiren, daß alle Frauenzimmer, welche aus den Troiioirs dem Betunfng frühsten, zu arretiren und alle Hau fen vor den Wirthschaften auseinander zu ja gen seien. Die Frauen findest versammelten sich in den Räumen der„Temperen;A!liance," marschirtcn sonder Furcht ans und waren nm dic gegen sie erlassenen Verordnungen unbe kümmctt. Sie richteten ihren Angriff gegen das Gast zimmer des an der 6. Straße gelegenen „Red- Lion Hotel" und waren eben im Begriffe, ich Thätigkeit zu entwickeln, als dcr Polizei- Chef Irwin sie in aller Höflichkeit davon in Kenntniß setzte, daß die Vorgänge des vorigen Tages die Behörden veranlaßt hätten, gegen eine Wiederholung derselben einzuschreiten. Er sagte ihnen, sie dürsten ohne Erlallbniß des Eigcnthümers keine Wirthschaft betreten und bei Strafe der Verhaftung aus den Trot> wir keine Andachtsnbungen halten. Das war ein ichwerer Schlag für die Da men, welche nach einiger Beraihnng den Ent schluß faßten, sich in's Hauptquartier zu be geben. Sie versammelten sich in kleinen Gruppen und fragten sich, was wohl die Ur sache sein könnte, daß man ihrem frommen Beginnen einen solchen Tamm entgegensetze. Einige waren dafür, der Autorität des Mayors und seiner Vertreter mit souverainer Verachtung zu begegnen, während Andere leise Zweifel ausdrückten, daß auf diesem Wege Etwas zu erreichen sei. Es wurde ein Bore mit der Bitte nm guten Rath an den Bun dcs-Bezirks-Nath Neid abgeschickt, welcher dic Antwort brachte, die Damen möchten in den Wirthschaften mit Einwilligung der Wirthe singen und beten, sich dergleichen Uebungen aber auf den Straßen enthalten. Der Muth der Damen belebte sich auf's Neue, und wie Verum hieß es: „Zu den Waffen!" Der Polizei Ehes weigerte sich indeß, ihnen Schutz zn gewähren und warnte sie nochmals davor, ans den Straßen zn beten; doch mar schirten sie gestern Nachmittag wieder aus, vertrauend, wie sie sagten, daß Gott sie schüt zen und geleiten werde, Sie besuchten eft Anzahl Engros-Geschäfte, wo sie nach Her zenslust beteten und sangen. Der Arm der Gerechtigkeit reicht weit. New-Zork, 14. April.—Hr. Dodd, Prä sident der Sparbank von Hoboken, N.-1., hat heute Nachricht erhalten, daß Feedcrick Klellan, welcher als Kassirer der Bank vor ungesähr einem Jahre mit tzllo,ooo ver schwand, in London verhaftet worden sei. Vier Ganälboote in den Grund gesegelt. Eine Frau und ein Kind ertrunken. Philadelphia, 16. April.— Ter heute von hier nach Liverpool abgegangene Dam pfer „Illinois" fuhr unlcrhalb dcr Stadt in eine Reihe von Eanalbootcn hinein, von de neu vier sanken. Tie Mannschaften wurden gerettet, aber eine Frau und ein Kind sollen ertrunken sein. Grnstftaftes Slsncontre. Lonisville, Ky., 14. April. Heu Morgen nm 11 Uhr trafen sich Hr. W. R. Adbot, ein proiulnentcr hiesiger Advokat, und Hr. John R. Green, Mitglied der Firma Gorton, Galt 3r Comp., am Eingänge des GerichtSgebändes und geriethen in einen hef tigen Wortwechsel. Abbot vcrsetz Green einen Schlag nur dem Stocke, als Letzterer eine Pistole zog, drei Schüsse abfeuerte und Abbot in dcr rechicn Seite, der rechten Schul ter und der Brust verwundete. Die Aussa gen, wer den ersten Schlag gethan, wider sprachen sich. Green ist verhastet worden, und Abbot' Zustand ist bedenklich. Da beide Männer den besten hiesigen Kreisen angehören, so hat die Affaire bedeutende Aufregung her vorgerufen. TödtlichcS ssaire in einem Bordelle Memp h i s, Tcmt.. 14. April. B. I. Johnson, ein Telegraphist zn Brownsville, Ten., wurde am Sonntag Abend von Sa mucl Oldham, einem Elassenvorstehcr in der Methodisten - Kirche, in einem Bordelle durch einen Schuß tödtlich verwundet. Oldham fürchtete, von Johnson bloßgestellt zu werden, und dieser Gedanke war es, der ihn zn dcr That veranlaßte. Er ist geflohen und bis etzt nicht cingcfaiigen worden. Verhaftung cics Schwindlers. N ew-O rleans, 14. April. Abraham Heinmann, beschuldigt, von H. B. Claftin sr Comp, in 'New - 2)ork auf Schwindel-Anga ben Waaren im Werthe von 5130,000 erlangt zn haben, ist gestern hier verhaftet worden und befindet sich vi unterwegs nach New-2)ork. Der Angeklagte soll von dem hiesigen Geheim Polizisten Smith, welcher ihn verhaftete, in brutaler Weise geschlagen worden sein. Ein Schleppdampfer gekentert. Dreizehn Arbeiter ertrunken. New - Orl e a iis, 15. April. Dcr Schleppdampfer „Jay Richard" kenterte heute 'Mittag 25 Meilen nitterhalb der Stadt dem Deichbrnch von Belle Chasse gegenüber. Der Capitän, dcr Ingenieur und ein Arbeiter schwammen an'S Ufer. Dreizehn Arbeiter darunter 12 Farbige —ertranken. Die Ueber lebenden sind heule Abend hier angekommen. Ei Mörder gclnnckit. Corinne, Utah, 14. April. Als der Chinese, welcher am 5. d. Acts. Bernstein er mordete, von Polizisten nach Brigham-Ciky abgeführt werden sollte, entrissen ihn die Bür ger dem Marschall und erhängten ihn an Sem Gebälke einer Eiscnbahnbrücke. Aon Ettva. Key-West, Fla., 15. April.— Nach einer Depesche ausHavanna verlangt der öffentliche Ankläger in dein Kriegsgericht, vor welchem Dockery, der frühere zu Jack sonville, Fla., prozessirt wird, daß dasTodcs urtheil über den Angeklagten ausgesprochen werde. Tie betreffenden Schriftstücke sind dem Ge neral - Capirän Concha unterbreitet worden und es sind Anstrengungen gemacht worden, das DodeSurtheil in Gcsängnißstrase umzu wandeln. General - Capftän Concha hat das weitere Erscheinen des Blattes „Juan Palomo" ver boten und den Redakteur desselben, Juan Or tega, nach Spanien verbannt. Das spanische AppellationS - Gericht unter stützt den Erzbischof Llorenle gegen den Papst und den Ex-Gen.-Eapitän lovellar und vcr urtheilt Overa, den fnngirenden Erzbischof des Papstes, zu Gesängiüßstrasc oder Verbaut nung von der Insel.' Aus Canada.-Nicl's Vnsstosznng aus dem Parlamente. Ottawa, 16. April. Das Unterhans wurde heute den ganzen Tag durch die De batte über die Ausstoßung Ricl'S in Anspruch genommen. Ein Vorschlag Betreffs Amnestie wurde verworfen, und Hrn. Bowell's Antrag für die Ausstoßung Niet's wurde mit 124 ge gen 68 Stimmen angenommen. Ter Polarmder-Tampfer „Tigrcfz in die Luft aestogcu. - Verlust von Menschenleben. Grosse Aufregung in St. Johns. St. Johns, N. F., 10. 'April.— Die Nachricht von dem unglücklichen Ereignisse aus dem Dampfer „Tigreß" wurde gestern Abend von einem anderen Dampfer gemeldet, welcher soeben von den Fischcrbänkcn Labra dor's hier eingetroffen ist und unterwegs mir dem Dpfr. „Tigreß" zusammentraf. Anfangs wurde berichtet, daß der Dampfer sich nur einige Meile von hier entfernt befunden ! habe, als sich die Katastrophe ereignete, und nach Rettung der noch lebenden Mannschaft sei die „Tigreß" untergegangen. Dieses hat sich glücklicherweise als unwahr erwiesen. Seit seiner Wiederkehr aus dem nördlichen Eis meere, wo sich der Dampfer durch die unzäh ligen Eisberge und großen schwimmenden Eisfelder hindurch arbeitete und den Orkanen jener uiiwirihbaren Breiten erfolgreich Trotz ! bot, war der Dampfer „Tigreß" für Fischer ! und Wallsischfänger ein Gegenstand der Be wunderung. 'Nachdem er die Reise zur Aussu chung des Capt. Bnddington und seiner Leute erfolgreich vollbracht hatte, wurde die „Ti > greß" an ihre früheren hiesigen Eigenthümer znrückverkaufi und sür den Seehunds-Fang ausgerüstet. Tie Mannschaft machte einen reichen Fang, und der Dampfer war auf der Heimfahrt begriffen, als sich das schreckliche Unglück ereigne, welches ieine Damps-Ma schine zerstör und das Schiss zwang, sei nen Weg unter Segeln fortzusetzen. ZZaPt Bartict' Bericht. Eapl. Banlett von dem gestern hier einge troffenen Dampfer „Panther" zweifelt nicht, daß der Dpsr. „Tigreß" glücklich den Haftn erreichen wird. Ueber sein Zusammentreffen mit demselben berichtet er: „Am Freitag, den 3. d. M., befand sich der „Panlher" auf seiner Rückfahrt nach St. Johns unter 51 Grad 15< westl. Länge und ! 50 Grad 2B nördl. Breite, als ein Dampfer unter Scg:i gemeldet wurde. Wir näherten uns demselben und sahen, daß seine Flagge . gesenkt war. Nachdem wir die Aothsignale > rhalten, ließ ich cm Booi fertig machen und fuhr selbst hinüber, wo wir fanden, daß cd die vielgenannte „Tigreß" war. Der Capftän und die Offiziere waren aus Deck, als wir den Dampfer betraren. Man sag mir, daß am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr der Dampfer durch eine schreckliche Kessel' Explosion erschüttert wurde, welche eine furcht bare Verwirrung anrichtete und dic unteren Räume gänzlich mit heißem Dampf füll. Am Deck war eine Anzahl Männer beschäftigt, lohe Särge zu machen, und der Capitän er zähl mir, daß dieselben sür die Opftr dcr Katastrophe bestimmt seien. „Am Tage der Erplosion erzählte der Capitän weiter war es vitter kalt, und die abgelöste Wache begab sich in den Maschinenraum, wo die Leute auf dem Kessel lagen und sich wärmten. Nennzehn Matrosen befanden sich in der ge fährlichen Situation als der Kessel in hie Luft flog und Alle zerriß, verbrüh und töd tele. Manche waren so zerfetzt und zerschmet tert, daß gar kein Erkennen möglich war. Die beiden Maschinisten thaten zur Zeit Dienst, undßeide wurden verbrüht." Seitdem hat man erfahren, daß die „Ti greß" in Bay Roberts eingelaufen ist. (Der Dampfer wurde zuerst im Mai v. I. allgemein genannt, indem derselbe eincsTagcs mit Tyson und seinen Letdensgefabrien, wel che er in der Nähe von Labrador auf einer Eisscholle antraf und aufnahm, hier eintraf. Da die Bundesregierung im vorigenSommer beschloß, die „Polaris" aussuchen zu lassen, so kaufte sie die „Tigreß" und schick dieselbe mit der „Juniata" aus, nm Eapt. Budding ten und seine Mannickast aufzusuchen. Der Dampfer scheint nach dcr glücklichenHeimkebr der zweiten Abtheilung von der „Polaris" wieder an dic Firma m St. Johns verkauft worden zu fem. Red.) Noch ein Tampfer in Gefahr! Leed's Point, N.-1., 16. Avril. Ein großer Damvftr liet letz Nacht bei Bri gantine Beach aus den Strand. Name noch unbekannt. Attaiitic - City, 16. April. Der auf dem Strande liegende Dampfer ist ein großer, oollgetakelter, schwarz angestrichener Schra. bendampfer mit schwarzem Äanchsange und einer Flagge, die der französischen ähnlich sieht. Ein Bergeschooner liegt neben dem Dampfer, nm den Letzter, wo möglich, wie der statt zu machen. Die See ist ruhig, aber der Wind wendet sich nordöstlich und Gefahr ist im Anzüge. Ter Damvftr liegt mit dem Bug seewärts. Weiteres ist bis dahin nicht bekannt. Weitere.— Ter Dampscr „Nedcrland" ge strandet! Philadelphia, 16. April. Man weiß jetzt, daß es der Dampfer „Nedcrland," von Antwerpen nach Philadelphia bestimmt, ist, der bei Ärigantinc-Poini mit einer wertb volleii Ladung, aber keinen Passagieren au Bord, gestrandet ist. En Depesche von Atlantic-City bringt soe ben diese Kunde. Der „Nedcrland" war von Antwerpen, vi Liverpool, wo er einer Repa ratur seines Steuerruder unterzogen wurde, nach Philadelphia unterwegs. Das Ruder und Steuerrad sind verloren, aber das Schiff sonst in gutem Zustande. Philadelphia, 16. April. Der zur „Red-Star Line" gehörige, gestrandete Dam pfer „Nedcrland" wurde als zweites Schiff dieser Linie während der zwei Hält des Jahres 1872 in Neweastle-upon-Tvne gebaut und begann unmittelbar nach seiner Vollen dmig seine Fahrten zwischen Antwerpen und Philadelphia. Dcr Dampfer hat eine Trag fähigkeit von 3000 Tonnen, ist ein eiserner Schranbendampfcr von 330 Fuß Länge und 39 Fuß Breite und hat, wenn geladen, einen Tiefgang von 21 Fuß. Dic einzelnen Räume sind durch wasserdichte Wände von einander getrennt und die äußeren Schiffswändc sind doppelt, wodurch die Stärke und Sicherheit außerordentlich erhöht werden. Obgleich die Dampfer dcr„Red Star-Line" in England gebaut sind und unter belgischer Flagge fahren, sind dieselben doch Eigenthum der hiesigen „International Navigation C 0.," deren Präsident Hr. Peter A. Wright ist. Ter „Nedcrland" hätte am 17. d. Mts. von hier wieder nach Antwerpen abgehen und nach ei ner nochmaligenßcise sür die Zukunft zwischen Antwerpen und New-'l)ork fahren sollen. ES ist Hoffnung vorhanden, daß der dem Schisse zugestoßene Unfall die obigen Pläne nicht wesenttich kreuzen werde. Noch eine.Hiobspost. - Verlust des Tampfcrs „L'Stmcriqnc. - Tie Mannschaft, (mit tttnsnayme des 2 Steuermannes,) und Passagiere gerettet. London, 16. April, Nachm. 5 Uhr. Dcr Dampfer der französischen Linie „L'Ame rique," welcher am 4. ds. Mts. von Ncw 2>ork nach Havre abging, ist am 14. d. Mts. 100 Meilen von Brest, Frankreich, unterge gangen. Alle an Bord befindlichen Personen, mit Ausnahme des 2. Steuermannes, sind gerettet worden. New- ork, 16. April. „L'Amerique" war etwas kleiner, wie dic „Ville du Havre," aber ähnlich gebaut. Der Dampfer wurde erst im letzten Jahre zu Neweastle lipon -Tyne vom Stapel gelassen und befand sich aus sei ner dritten Fahrt, als das Unglück ihn ereilte. Am Bord befanden sich 75 Passagiere. New-Park, 16. April. Die erste Kunde von dem Untergänge des Dampfers „L'Ämenque" brachte heute Morgen eine Brest dalirte und „F. Consinery" unterzeichnete De pesche. C. war einer der Passagiere des Dampfers, als dieser von hier abging. Tic Neuigkeit verbreitete sich mit Blitzesschnellig keit durch die Stadt, und war auf allen Zei lungs-Bülletins angeschlagen. Sosort wurde das Bürean der franz. Dämpfer-Compagnie von einer großen Menschenmenge umzingelt. Aber hier war bis dahin keine Depesche ein gegangen. Tic Nachricht wurde Anfangs be zweifelt, bis eine Depesche der „Associirten Presse" von London dieselbe bestätig. Dieses ist das dritte Unglück, welches inner halb der letzten sechs Mona die französische Tampserlinic heimgesucht hol. Die „Ville du Havre" ging im letzten Winter nnr, d „Europe" vor einigen Wochen und „L'Ame rique" am Dienstage. New - Uork, 16. April. Der zweite Ossizier der „Ameriqnc," welcher bei dem Un tergang des Dampfers ertrank, hieß Gacllard und war einer der Ueberlebenden der „Ville du Havre." London, 16. April. Weitere, soeben hier eingelaufene Depeschen melden, daß der Dampfer „L'Ämenque" m der Nähe der In sel Ujhant, 26 Meilen in wesi - nordwestlicher Richtung von Brest, unterging. Mannschaft und Passagiere wurden von englischen, nor wegischen und italienischen Schiffen, welche sich in der 'Nähe befanden, gerettet. Ein ita lienische Schiff kam heule Nachmittag mit der Mannschaft in Brest an. Die Nachricht von diesem Unglück traf erst heute Nachmittag um Fl Uhr bei dem „Lloyd" ein. New- 2) o r k. 16. April. Der Damp ser ..L'Amcriqne," früher „Eugenie L'lmpera trice," kam nach seiner ersten Reise am 29. Januar d. I. in hiesigem Hasen an. Nach geschehenem Umbau hatte derselbe eine Länge von 410 und eine Breite von 43 Fuß 6 Zoll, während der Raum eine Tiefe von 39 Fuß 3 Zoll hatte. Bet voller Ladung hat der Dampfer einen Tiefgang von 24 Fuß. Er war ein Vierdccker, hatte Bark-Takelage, und seine Papiere wiesen eine Tragfähigkeit von 2800 Tonnen nach. Die Kielplätten waren ß, die Seitenplattcn i Zoll dick, und die Balken und Stützen zwischen den einzelnen Verdecken waren der Art, daß sie dem Schiffe eine au ßcrordcniliche Stärke und Dauerhaftigkeit ver liehen. Die Einrichtungen für die Passagiere wa ren luxuriös. Der Salon war geräumig und hoch; die Füllungen waren marmorn und mir goldenen Figuren verziert, während die weiße Decke mit goldenen Buckeln beschlagen war. Kostbare Spiegel schmückten die Wände, und ein Pianosorte und eine Bibliothek trugen zum weiteren Comfort bei; Letztere enthielt die beliebtesten Schriften der Tagesliteratnr und stand den Passagieren offen. An beiden Enden des Salons waren die Cabinete der Passagiere erster Klasse, in welchen 112 Per sonen untergebracht werden konnten. Die Eajüte zweiter Klasse faßte 114 Personen. Tie Ventilation und sonstigen Einrichtungen hatten alle Verbesserungen der Neuzeit erfah ren. Die „L'Amerique" hatte 80, und nicht, wie früher berichtet, 75 Passagiere an Bord, war am 16. d. Mts. fällig und zur Zeil ihres Unterganges nur wenige stunden von ihrem Bestimmungsort entfernt. Befehligt wurde sie vom Eapl. Rousseau. New ?jork, 16. April.— Der Agent dcr„Transallantischen Dampffchifffahrts-Gc sellschaft" hat von dem Direktor dieser Linie in Paris folgende Depesche erhalten: „Die „L'Amerique" wurde in Folge eines Sturmes Zeeuntüchng und sank am 14. April 80 Meilen von Ushant Island und 27 Meilen von Brest. Passagiere und Mannschaft sind gerettet und in Brest an's Land gesetzt. Ter zweite Lfsi zicr ist ertrunken. Die Passagiere sind ein wüthig in der Anerkennung der hcldcnmüthi gcn Bestrebungen des Eapitäns und der Mannschaft." B res!, 16. April. Der Dpfr. „L'Ame rique" ist während eines furchtbaren Sturmes am 14. ds. Mts. untergcga"gen. Er wurde verlassen, als er schon im Sinken begriffen war. DaS italienische Schiff, welches den größten Theil der an Bord Befindlichen ret tete, ist heute hier angekommen. Es bringt 4O Passagiere und 148 Matrosen. Auch ein norwegisches Schiff, welches so Passagiere rettete, ist hier eingelaufen. Ein englisches Schiff wiev mit dem Rest der Passagiere und Mannschaft hier erwartet, falls es nichtin ei neu englischen Hafen eingelaufen ist. Die ae landeten Passagiere sprechen sich lobend über die Kaltblütigkeit und Geistesgegenwart des Capt. Rousseau au. N e w - 2) o r k i-. April. Tie „L'Ame rique" war in französischen Ge'eLschaften für 5600.000 versichert. Man nannte sie eine Schwester der „Ville du Havre," da die Trag tähigkcit der beiden Dampfer nur um wenige hundert Tonnen difftrirte. Der Agent der „L'Amcriqne," Hr Mackenzie, sagt, die finan ziellen Verluste der Geftllschaft wurden nicht bedeutend sein, und cs seien Dampscr genug vorhanden, um wöchentliche Touren zu ina chen, wenn die Direktoren cs für angebracht hielten, dieselben von anderen Linien zu nch nten. Ankunft des Tanipfei's „Greeec." New -? orr, l!. A?rll. Ter Tamvser >,Cc- de -retteten PassqZcrcn und der Mann- S-biff-bcrickl l,eii rS: L? mittags, kam im cui wettlich fahren der Tampser in Zichl. Ais wir um t lftft Nach'.nit as dew'cliic ganz nahegekommen waren, gab bestimm französische Tamlffcr "Curo?e""war, wel cher im Sinken begriffen war und wünschte, dass wir bei ihr Rülltti, der Tyeilc^c-entdecken' izens gingen Hr. Pittt und Hr/Toilglas Äyusn ei ner nochmaligen Untersuchung ancruiais an ZorS üqr Mittag- der gcietzt nur' '' oeriiek ,!? aus licher Vr. und (?:. zu M- westl. ?. unter einer starten Bris?." Bericht eines Passaaiers. New - 5 ort, li. April. Ein Passagier d> r gicdt pi? Gnammtzayl dcr Personen, die wuchs nn Iciligleit, und nas schiff "p.rvpsnur langsam vorwärts. Am Mittwoch Alwnd war die arbeitt, wurde "die Antwvn^gedeu) ans dem Tampicr enfferut würbe. Am Tsunerstag gcnwarl; sie bewabrlen die Ruhe und versahen sich mit rebeneretlcr. Tie Damen kielten pä brav, und ich ein Aiie-rns der Bcilürtung entslo, iliren Gcretteren von den Offizieren und Passagieren des letzteren Tamvsers mit d.-u herzlichsten Willkommen beglicht und sar ihre Mquemlichlcit wurde alles In Hau wurde sie in'-- Truckcndca gcliiachi, und bei ihre: Abs-'.bri schien Alles inCrd>iuna zusein. AIS sie von --qvrc au-ües, ffieß sie aus ein Riff, aber so undcdeuiend. das nu: wem.qe Versauen au Bord die Berührung wir i ein Grunde überhaupt verspür- lch gla Ii i-euichy daH der Ta:nr>cr durch diesen -land des Wasser noch nichr beunruhigend. Tas siirchterliche Weiler der Mittwochs Rachi hatte auf den rtuffaud des Tampfcrs den uugünstiustcn Ein Nuß. DounerNaz jrüh zwischen ! und 2 Uhr benach Höhe mit dem Fußboden des Maschinenraums. Um >l Ärdclt im mit Schivic zriffcn. Unser,z?iiec wurde allriiahliz zclosttt. Tie r.isizierc thatcn ihr H^e2ln>tten stehen. gen, wenn iv-yread dcr-.1-zyt vi,ais geiSetie, was I ein zolche iliüakehr un>ozttch mache. Dadurch de- wogen, beorderte ich die Umschiffung sammtüchcr Panckgieir und n-d-'ru' t,e a'.eituag qen Bsctc ncsea der „Grecce' liefcsiiqen, dic Wellen zcrschincttknen sie. Ich littet die ganze Stacht aus deru x'->deck. in roher Weise zurllitgcdrängl. erste Ingenieur > der Mi?" kam mit der Meldnng zurück, daß das i Wasier 2 ouß gestiegen sei. Svaicr stieß ein wattthal at'gcsehen, an Bord deV,>-' wtgcgiiuno cs ttapt, Thomas. Liff Kann, ffr. Wolf, Hr. W. Botzie,' -asanne Bonnmencr,'tzonise Tehaii. I. Hall, Caroline Hoffinann/tzujel Igiiace. Ulrich Irr, losepq laequicr^Ceieftiäe chtatii, tzouis Minder', Paul Matti, Gotiliel Minder, Lau Mugyie, Robert Minder, Rose Minder, Paul Albe > Muller, Thicbält Marpe, Anioinc Muller, Holomec l -c>mnierhe!dcr,laqucz iTontag', Em, . Anne --ontaz, Marie Z-ntaz.i^afti schlanker, Mina Eduard" Sleffin, Marie Zcheyr.' Rc^Ä,e" -mn, Theoptzile Tchcrrcr, I. Vogt!,, tzou'is Vilser, Euaene Wcttengei, U. Wevne, Ca Waide,uai!, Ulrich Wleiana, Martin Waldeaiann, Elise Wcrenich, Jean Walde,na, Ferdinand Wiltoinui, Calharine Waidemdiin, Bertha Weiß, Jean Waidcinciiil, Berti,> Weip, Pau'.we Nr. 16. J-lncht von Verbrechern. Tödtliche Schieszaffaire. Jnrchtbarcr Orkan in Nasttvitte„ Denn. Immenser Verlust aw Frevel gegen zwei junge Mädchen Vierzigjährige GrsahrunK hat die Vorzüge von Dr. Wist ar 'SWile kirschcn - Balsa m erprobt; er ist jetzt als das beste vorhandene Heilmittel gegen Luv-- gcnleiden anerkannt und umfaßt das ganze Gebier von einem leichien Husten an bis z> r ansgemachteu Schwindfticht. Hätte er kcu e Vorzüge, so würde er längst „gestorben st in und keine Lebenszeichen mehr von sich gegeben haben." (88-93 idrw) Bluliirmttth. TI.OKIN?"i-1l 1l und?Ärver HSoikr" Compi'.nicn, bei welche! i iiich als u' "rag- stanb-ii, Z iff endlich barÄ die i Kupreine ckouri der gereinigte:! Staaiei Nu Gunsten der Fkoecnce enisä-icSen insrden., k> welche allein daS Noi-opo! dc: hoiicn Preise K rcrnichtcr Hot. , .Sk , . Tie eins.qeliffe—t'iktiqfte—beste! Z Wird nur süroa?li v.r!au!t. BcisndcrcßedlNgnn.. Is gen sür Hluvs und Aerkäuler. Arril. 1874. Fiorcnce, Mast. Gtavlirt Nj!z4:l (Gewehre. Gewehre, Buchsen, Pistolen, (Mqrjl2,l2Me' ,Wo Für Baumeister nus Vuderc'. Warrcn's Kalk-, Eement u. CSyps- Tepot, Nr. 18, Lst - Falls -'Avenue. (Aprtll,lJ,t2p,kn>) .Hachtet's ammouiatiftrter .Sypcr- Phospliat Das große Heilmittel sar Schwindsucht, welche durch zeitige Zuflucht zu diesem Mus i sierpräparate geheilt werden kann, wie es vlttch die Hunderte von Zeugnissen, welche die Eigenthümer erhalten haben, bewiesen wird. Dieses ist von vielen hervorragen ! den Nerztcn anerkannt als das zuverläs ! sigste Heilmittel zur Erleichterung und Hei . ung aller Lungenlcider, das je eingeführt wurde, und eS wird dem Publikum als durch . die Erfahrung von mehr, als vier Jahr-- - zehnten erprobt angeboten. Wenn man . in der Zeit dazu seine Zuflucht nimmt, so crmangelt es scltcn, Heilung zu bringen auch in den schärsnen Fällen von Husten, Bronchitis, Croup, Keuchhusten, Grippe, Asthma, Erkältung, Rachcngcschwüren, Schmerzen in der Brust, Ceitenstich, Le berlcidcn, Lungenblutung ?c. Wistar's Balsam macht einen Husten nicht trockcn und läßt die Ursache zurück, w e dies die meisten Präparate thun, sondern er lös'c ihn und reinigt die Lungen und besänftigt den Neizzuftand, in dem er aus diese Weise die Ursache des Leidens entfernt. 11. Fl?wle S 5 Tdhaeu, Boston, Mass.