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39. Jahrgang. Uebersicht der wichtigste Greignisse. Z.er April kam wie ein Lamm und ging wie ein Löwe. Die Aequinolrialstürmc, wel che in den levle Wochen des März ihre Ar beit nur halb thaten, kehrten noch einmal wieder, und verrichteten ,n dcr letzteren Zeit ihre Sache gründlich. Regen, Donner, Blitz, Hagel, Schnee, Frost und Sonnenschein, kurz um, die ganze Wettertonleiter wurde uns in den letzteren Tagen meist in elnemZZeitraume von 24 Stunden vorgespielt und deiFrühling kämpft diesmal länger als gewöhnlich um sein Recht. In welchem Grade diese außer gewöhnliche Frllhlingswelter die Saaten be einflußt, ist bis jetzt noch nicht ersichtlich; daß die großen Ueberschwcmmunge im Südwe sten dem Wohlstande der 'Nation einen em pfindlichen Schlag versetzt haben, ist jedoch heute schon klar. Die neuesten Nachrichten aus dem Südwc- Dinge, doch mit welches ganze Strecken und Gemeinwesen überschwemmte, schwindet die 'Noth nicht. Viele kleine Päch ter und zahlreiche Plantagenbcsitzer haben Al tes verloren und bedürfen der sofortigen Un terstützung, nin nicht zu verhungern und wer den nur durch fremde Hülfe im Stande fein, von Neuem zu beginnen. Der Congreß, welcher gewöhnlich mit seinen Wohlthaten sehr zurückhaltend ist und dieselben erst ge währt, wenn sie thatsächlich nicht mehr nö thig sind, hat in diesem Falle prompt gehan delt, und dem Kriegsminister H 90.000 zur Unterstützung dcr Ueberschwemniten angewic. ftn. Tas Veto des Präsidenten, welches während dcr letzten Woche dasHauPt- Ereizniß war, wurde am Dienstage im Se nate aufgerufen, und da die Papiergcldmeh rer sahen, daß keine Hoffnung vorhanden sei, dasselbe zu bewältigen, so machten sie kurzen Prozeß. Di: Frage, ob die Finanzbill über das Veto hinweg passiren sollte, wurde ver worfen. indem kcliie Zwcidrittelö-Majorität zu erlangen war; 34 Stimmen sielen zu Gunsten und 30 dagegen. Was nun ? ist jetzt bei beiden Pannen, wie sie sich in der Finanz-Angelegenheit gebildet haben, die brennende Frage. Jn der ersten Aufregung glaubte man an eine Compromißmaßregel, die Aussichten auf eine solch: fangen jedoch an zu schwinden. Die „Jnflationisten" sa gen, das Finanz-Comite keine Bill vor legen weiiN, welche sie accepliren können; da gegen erkläre die Befürworter der Hartgeld währung, daß durchaus keinen Compro miß unterstützen zollen. Tie Folge dieser Hartnäckigkeit auf Seiten wird eine Fortdauer des aeschüftliLNn Druckes, eine Permanenz det Cnfis sein. Tie !iviir-chs-Bi.K kam am Mittwoch im Senate zu." Sprache, und Hr. Frelinghuhsen erklärte dieV.'ri'ügnn gen dieser neuen Vorlage. Dieselbe i? nicht ganz so umfassend, als die Bill Suinner-'s und würde jedenfalls von diesem energisch bc-, kämpft verden; immerhin geht sie aber weit genug, in einzelnen Fällen sogar zu weit. ! Dieselbe verbietet emen Unterschied der Rasse i und Hautfarbe in den öffentlichen Schulen, ! ons öffentlich: Beförderungsmitteln. inGasl- Höfen, Vergnügungsplätzcn und Wohlthätig keitsanstalten, welche durch Vcstcnerung nu terstützt werden. Tie Bill hat keinen Bezug auf Privat Anstalten, und Senator Freiing huysen sagt, sie berühre nicht im Mindesten ! die Frage der socialen Gleichheit. Die re > publikauischen Senatoren sind eittfchtosseli, l Me Bill oM Debatte anzunehmen, werden l -aber dabei ans Widerstand der Opposition sto- Hen. Es ist jedocb sehr große Wahrscheinlich- i leit vorhanden, daß die Bill noch vor 'Ablauf ! der Sitzung Gesetz fem wird. Dcr Senator . gab das Versprechen, daß nach Annahme die fer Bill die republikanisch: Partei aufhören werde, die 'Negerfrage zu agittren.—Es wäre übrigens wittischenswerth, daß einer der Her ren auf die Idee kommen möchte, dieser Ne ger-Bill die Gesetzvorlage, den Indianern das i Bürgerrecht zn verleihen, als Amendement Z anzuhängen, denn sonst wird diese Bill auch in dieser Sitzung liegen bleiben. Es ist eine Schmach für die amerikanische Naiion, daß sie seit nahezu 15 Jahren für die Sieger Al les, für die Indianer dagegen Nichts gethan hat. Bei allen seinen der kaukasischen Rasse nichl zusagenden Charaklerzügen verdient der > Indianer weit mehr Rücksicht nndßeachlnng, als der tief nittcr ihm stehende 'Neger und Mulatte; die Nation ist der rothen Rasse die größte Rücksicht schuldig, sei es auch nur we pzeii des Verbrechens, welches seit den Tagen ves Eolumbus beständig an den Indianern h.'gangcn worden ist; ein Verbrechen, gegen dessen Wucht das Maffacre von Wyoming j oder die Ermordung der Friedens - Couimis - säre durntz die Modoes Kleinigkeiten sind. Und dieses Verbrechen wird täglich vergrö j Bert. Fast beständig stößt man m den Con- i ausVills, deren Endzweck - die Beraubung und Ausplünderung der Jn- > dianer ist. Augenblicklich liegt dcm Hanse I die Jndianer-Verwilüguiigs - Bill zur Vera ! thung vor. Ans der Debatte erhellte, daß ' ser Modoc-Kricg das Land sechs Millionen ! Dollars gekostet hat. Da der ganze Stamm j -kaum hundert Familien zählte, so hätte man z ffür dieses Geld jeden Modoc zum reichen! Manne machen können, und dem Lande wäre eftie große Schmach—sich von sechSzig Mann über <Ol halbes Jahr Trotz bieten zu lassen— erspart geblieben. Die Zahl der in den Ver. Staaten t.RendenJndianer wird ans 350,000 veranschlagt, Ravon wohnen 244,217 auf Re serven, etwa 100 durchstreift .als Roma- j den die großen we,Wichen Ebenen. Dir' für ! die Indianer Gebiete haben einen Flächenraum von 'Acker, sodäfi. auf jeden Indianer 700 Ac''k kommen, Ter ! nächste Schritt des Cougresses O'ttd sein, die ! Reserve-Gebiete zu beschneiden. 'wurde im Laufe der Woche durch verschiedene Denkreden nndGcdächttiißseicrlichkeiten -wehrt. Am Montag zollten beide Häuser des Eon gresseö dcm großen Todten ihren Tribut; das Hauptereignlß war jedoch die Feier in der Bostoner Musikhallebei welcher Karl Schur; seinem Freunde die Denkrede hielt. Die Rede war, wie zu erwarten stand, ein ! Meisterwerk. Tie Wirren i Arkansas tollen jetzt vor dem Snpremc - Gerichte ge ichlichtcr werde. Di- Gefahr, daß die bösen dort noch einmal auf einander platzen, ist jedoch noch nicht vorüber. Ans Euba wird jetzt die Conftriplion ziemlich streng durchgeführt; Gen. Concha läßt jedoch mir sich handeln und jeder Dienstpflichtige, welcher ?300 Gold bezahlt, darf von der Insel abrei fen. Gold scheinen die Spanier noch viel nothwendiger zu gebrauchen, als Truppen. Vuropa. England wird bekanntlich schon seit Jahren durch Sic Arbeiterfrage agitirt. Bisher wa ren es nur die Fabrikarbeiter und Bergleute, welche den brilischen Staatsmännern zu ,'chaf fen machten, jetzt kommen auch noch die Fcld nrbeiler hinzu; vielmehr sie kommen nichl hinzu, sondern haben sich in solcher Anzahl wbsentirt, daß ein fühlbarer Mangel herrscht. lEin Herr ans Ohio soll versprochen haben, f i 4 Schillinge (H 34) pro Woche so viel Ar bcitt'r aus Amerika herbeizuschaffen, als man brauch t. Daß einmal eine Rückwanderung von Arbttttskräfteii ans 'Amerika nach Europa stattfinden wird, ist sehr wahrscheinlich, aber schwerlich d.'vffte die Zeit jetzt schon gekommen fein. Die Franzosen haben jetzt alle Hände voll zu untersuchen. -Der Perlust von zwei Dam pfern in einer Woch.', welcher der französischen Handelsmarine einen so furchtbaren Schlag versetzte, soll jetzt wahrscheinlich offiziell be schönigt werden, wie man schon früher den Verlust des „Pille du Havrc" beschönigt hat. Zum Unglück für die Franzosen ist jetzt auch noch das Boot mit der im Stich gelassenen Post des Dpfrs. „L'Amcrique" gesunden wor den. Die 'Nationalversammlung wird jetzt -ein Paar Pfund mehr weißer Farbe brauchen. Diesen Franzosen geht neuerdings Alles ver loren, nur nicht die Schiffe und Boote, welche sie selbst aufgeben. Deutschland hat seinen Reichstag wieder -einmal geschlossen und der Fimmzministcr tPreußen's hat einen Ueberschuß von 20,0'0,- Thalern berichtet. Die Steuern werden .''Seusalls deshalb nicht niedriger werden. I Spanien dauert das Knezsvergnügen noch Wie immer mit abwechselndem Glücke fort. Aehnli'ches wi.d aus Atchina berichtet, welches die- Holländer, trotz ihrer zahlreichen Sicgesberi chte noch mt,.ner nicht bezwungen haben. Ter Vice König von Egypten hat neuer dings den Sne; Eanal in Beschlag genom men, und da er auch Abcssimen erobert hat. so soll er jetzt mit dcm Gedanken umgehen, sich zum Sultan zu erklären. Der Schatten am Bosporus wird es schwerlich wehren können. Der Tigris ist aus den Ufern getreten und hat in dem alten Bagdad großen Schaden angerichtet. Japan wird jetzt ernstlich mit Formosa an binden und diesen Sccräuberstaar erobern für Rußland. Ainanz-Projekte. Die - Botschaft des Präsidenten hat die Conrai. tfrage in eine ganz neue Phase gebracht, uno die Finanz-Künstler im Con gresie haben bereis einige neue Bills in Be zug auf jene Frage M Hause eingebracht, die dem Courant- und zuge wiesen wurden. Poland von Vermont brachte eine Bill ein. > die ein freies System des Nationalbankwe s.ms und die Wiederaufnahme der Hartgeld- Zahlungen verordnet. Hooper'sßill ermächtigt zur weiteren Emis - sion von Banknoten, beschränk jedoch dcnße ttag auf HlO pro Kopf in den Staaten oder Territorien, und verordnet die allmähliqe Eourant-Einziehung, bis derselbe auf 3>0.- 000,000 reduziri sein wird sc. Lawrence'S Bitt will die Spezie-Zahlunqcn erleichtern und die Wcrths-Fluktuationen der Bnndestrcfornoten verhüten; demgemäß sol ! len aus gewisse in einem besonderen Verzeich ! isse ausgeführte Artikel die Zölle um zehn Prozent erhöht werden, und diese Erhöhung ! soll sich alle sechs Monate wiederholen, bis . der ganze Aufschlag sich ans 100 Prozent be . läuft. Solche Zölle dürfen nur in Gold be . zahtt werden:c. Croßland's Bill verlangt, daß alle Gesetze, die Steuern auf Staatsbanken legen, wider rufen werden, auch daß alle Gesetze aufgeho ben werden, die Abgaben auf die Depositen der Staatsbanken oder die Cirkulation Hersel den legen. Fort's Bill verlangt, daß für das Jahr 1875 und für alle nachfolgenden Jahre, an statt dcr bisherige!! Steuer von 25 Prozent eine Steuer von 5 Prozent auf das ,5000 übersteigende und von 10 Prozent auf das 810,000 übersteigende Jahres - Einkommen von Individuen und Corporationcn gelegt werde, damit die Regierungs-Ausgaben be stritten und die gesetzlich vorgeschriebenen Schulden - Tilgiings-Fonds gebildet werde können. Ficld'sßill will, daß nnconvertirliche3-K5- Obligattonen, die für Grecnbacks eingewech selt werden können, emittirt werden, die als dann die Nationalbanken statt der Lcgal-Ten der-Res:rvc an Handen behalten können; Ser überschüssige Courant imSchatze soll zurEin lösunz dcr Füns-Zwanziger Bundes-Obliga tionen verwendet werden. Bright's Bill ermächtigt den Finanzsekre tär zur Emission von tz 5,000,000 Bundes- Trcsornoten, um die additionclle Besteuerung des Volkes zu umgehen und doch der Regie rung die Mittel liefern zn könne, ihre lau fenden Ausgaben zu bestreiten. Shocmakcr's Bill schlägt Freibanken und die Einziehung von 50 Prozent in Buiides- Treiornotcu von dem Betrage des vermehrten Nationalbank Courants vor. Der Finanz- Sekretär aber soll Bundes - Obligationen verkaufen, um das nothwendige Geld für die Einziehung dcr Bundes - Tresornoten zu erlangen. Gin Verbrechen des General Landamtes. Alex. K. Vance war ein Unions - Soldt, dreimal verwundet, zweimal ehrenvoll ent lassen. Im Mai 1871 ließ er sich nnlcr Er füllung aller vorgeschriebenen Formalitäten in Scward Conitty, Neb., auf einer von der Regierung erworbenen Heimstätte nieder. Er verwendete außer seiner Arbeit §3OOO auf b.'e Verbesserung des Landstückes und freute sich', den 'Abend seines Lebens hier ruhig und glücklich zubringen zu lönnen. Mau denke sich nun den Schrecken dieses Mannes, als er zwei Tage, ehe die vollstän dige Uebcrtragnug des Landes auf ihn statt finden sollte, von dem Land - Commissär in Washington die Nachricht erhielt, sein An spruch sei nichl mehr rechtsgültig, da er mit der Landschentung an die „Missouri-Burling loii Elsenbahn Gesellschaft" erloschen sei. Es ist nämlich dieser Gesellschaft gelungen, wie, tann sich Jeder denken, durch Entschei dungen des Ministeriums des Innern unter dem berüchtigten Eol. Dilano, etwa t,000,- 000 Acker mehr zu ergattern, als der Congreß ihr zugewiesen hatte. Vance wandte sich nun an gute Advokaten, diese bewiesen genau, daß der Commissär un recht handelte, als er den Anspruch ihres Cli enten verwarf, daß da Land durch den Con greß vsi! jedem Anspruch der Eisenbahn- Compagnie ans dasselbe befreit worden, und daß es Heimstätte gewesen sei sieben Monate, che die Regierung es aus dem Markte gezo gen; daß überdies die Eisenbahn-Compagnie eine Entschädigung erhalten habe gerade sür die Sektion, die dem Vance gehöre. Aber Herr Delano hatte seine klingenden Gründe dafür, die Entscheidung jenes Unter gebenen ausrecht zu erhalten, ein Bettler, mußte Vance seine Heimath verlassen, auf der er zwei seiner Kinder begraben hatte, de reu Grab ihm so von der Regierung gestohlen wurde. Noch wollte er nicht glauben, daß solches möglich sei in der Republik. Er wanderte nach Washington, der brave Soldat fand Eingang zu dem Präsidenten, seinem früheren Commandeur. Dieser hörte seine traurige Geschichte an und —verwies ihn mit derselben an denselben Commissär, der ihn vertrieben hatte. Natürlich fand er dort sein Recht nicht. Das ist keine erbauliche, aber eine lehrreiche Geschichte. Sie mag namentlich mit Nutzen von denjenigen Soldaten gelesen werden, wel che es für ihre Pflicht hallen, auch jetzt noch durch Dick und Dünn mit der republikanischen Partei zu gehen, die ihre Kameraden so be handelt. (W. P.) Amerikanisches Justiz-Elend. Der „Philadelphia Demokrat" bemerkt über Schöppe's Vernrlheilung in Chicago: „Der berüchtigte Schöppe scheint außer sei nem Berufe als Fälscher auch noch den zu haben, überall, wo er in Conflikle mit dem j Gesetze gcräth, ten elenden Zustand unserer chic an den Pranger zu stellen. Man ist deshalb mehr als einmal genöthigt gewesen, gegen diesen GerichtS-Skaiidal Partei zu er greifen, wad bei einer Anzahl Einsichtsloser dann glctchbedeu.'Md wurde mit Partei-Er greisen für Scköppe. diese leichtgläubi gen Vertheidiger des schlechten Burschen nach her dessen nichtsnutzigen Charakter erkannten, wurden sie desto wüthender ans ihn, und diese Wiuff ist cine Hauptveranlassung ex jetzigen Verfolgung Schöppe's in Chicago und Balti, more." Jn Chicago i die Entlassung von Schopp von der ersten Anfta.'e a? Wechsel-Fälschung nnd der Grund dafür ein 'chmälyvolles Justiz- Vergehen. Man entließ damals, weil man ihn für den Grafen hielt nnd die tiefste Ehrfurcht vor ihm und "Uiem lügnerischen Vater empfand. Die „Ehicago- Union" schreibt hierüber: „Diescm Schulcnbnrg gegenüber hat sich Richter Williams ein Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates Illinois zu schulden kommen lassen. Schulenburq war als Fäl scher geständig und Richter Williams hatte kein Recht, ihn der Strafe zu entziehen. Wir haben bereits gesagt und wir glauben e nicht, sondern wir wissen es daß Richter Williams seine Richtccpflicht verletzte und sei lten Beruf beschimpfte, als er das Urtheil Schnleiiburg's permanent suspendirte. Und weshalb diese Milde? Weil Richter Williams es für angemessen hielt, vor einigen geistlichen Herren und „reichgewordenen H —erren" zu schweifwedeln, und weil diese Herren es sür ihre Pflicht hielten, mit dcn gotteserbärmlich stcn Ausflüchten von der Welt einen geständi gen Füftcher von der gerechten Strafe zu schützen, weil er frömmelte und weil sie glaub ten, er sei der Bastaro eines deutschen Grafen! O, Hohn und Schmach! Das ist amerikani sche FreihettS- und Glcichheitsbcgeisterung nach der Version der Frommen im Lande nnd der prominenten und respektablen Mit bürger." TaZeS-Nsuigkeiteil. Das Justiz-Comite des Senats har endgül tig die Wiedereinsetzung des einstmaligen con söderirten AdmiralsSemmes in seine Bür gerrechte abgelehnt. Dasselbe Schicksal hatten ähnliche Anträge zu Gunsten der HH. A. S Taylor und I. W. Bennett von Md. Wäh rend indeß bei Ersterem die noch immer ge reizte Stimmung gegen Scmmcs den Aus schlag gab, wurde den Letzteren nur der Par don verweigert, weil sie nicht selbst darum pe titionirt halten. Der Congreß hat einmal ein gutes Werk gethan, indem er H 90.000 für die Nothlcidenven am Mississippi verwilligt hat. In Guyandottc, Wcst-Birg., wurde zufällig der Postmeister R. H. L. Hayslip, gleichzeitig Redakteur des „Echo," von Chs. Tie Leichenverbrennung, welche gegenwärtig den Gegenstand der Discussion uiAmcrlka wie,n Europa bildet und mcisten theils als ein Fortschritt bezeichnet wird, heißt in der englischen Sprache K'mm-uivi.". Jetzt tritt nun Jemand mit einem neuen oder auch alten Projekte auf, das er "guation" nennt: er will nämlich die Leichen den Flüs sen, Sec'n und dem Meere anvertrauen. Dies würpe sür die Fischesser vorzüglich ap petitlich sein. St. Louis rühml sich, 425,000 Einwoh ner zu haben. als Balti more; aber zwischen den Sladtgrenzen von St. Louis und Baltimore ist ein großer Un terschied. JnSr. Lou, s erhängte sich aus Lebens Überdruß der Deutsche Karl Gchyme. In St. Louis wurde am 2k. d. Mt?. derGrundstcin zum neuen deutschen protestan tischen Waijeichaufe gelegt. Gouv. Moses von Süd-Carolina be suchte dieser Tage das Staatszuchthaus vou Columbia und begnadigte auf ein Mal 20 schwarze Verbrecher. Wahrscheinlich steht dort eine Wahl vor vsr Thüre, Ein Vergleich dcr Schulden und Steuer-Raten in den größeren Stäb ten der Ber. Staaten'liegt vor. New- Uork bat gegenwärtig 109,000,000 Schul den und bringt mit einer Steucrrate von H' - 50 pro 5100, ,28.228.000 im Jahre aus. Philadelphia hat ,44,000,000 Schulden und hat eine Steucrrate von H 2.10 und einen Zu schlag von 10 Cents für die öffentlichen Ge bände und bringt mit feiner ordentlichen Steuer allein ,kl,110,327.16 auf. Brooklyn hal ,40,000,000 Schulden und bringt mit ei ner Stenerrate von H 1.40 Hz,000,000 auf. Chicago hat nur H 13,494,000 Schulden und bringt mir einer Steuerrate von ,1.50 H 5,. 784,000 auf. Baltimore hat,17,931,359.52 zinspftichtigc Schuld und die Stadt-Abgaben betragen jetzt ,1.80. Wir zweifeln 'indeß nicht, daß bei einer gerechten Abschätzung die Abgaben wesentlich vermindert werden kön nen. Der Gouverneur von Pen ns r> lvan i en hat eine Akte der Gesetzgebung unterzeichnet, welche unter allgemeinen Gesetzen Erlaubniß aicbr, in jedem Theile des Staates Privat- Korporationen Behufs der Fabrikation von fast aller Art Waaren, Behufs Erbauung von Gas- und Wasser Anstalten, Gießereien und industrieller Etablissements zu gründen. In New-Aork beging vorgestern der deutsche Kaufmann Moritz Meyer in Folge von Verlusten im Geschäfte Selbstmord. Schon seit mehreren Tagen war er schwermü thig, und am Montage entdeckte man, daß er Pariser Grün genommen habe. Alle Ver suche ihn zu retten, waren erfolglos. Meyer war 52 Jahre alt und stand in großer Ach tung. Die AuswandcrungausDents ch la n d hat zwar nachgelassen, aber noch immer bringt jeder deutsche Dampfer einige Hunderte von mittellosen Einwanderern nach New Jork. Zu gewöhnlichen Zeiten sind diese kräftigen, fleißigen Männer, diese unverdor benen Frauen und diese krausköpfigen, dick wangiaen Kinder der höchste Segen, den dieses Land sich nur wünschen kann: aber in dieser Zeit allgemeiner Arbeitslosigkeit mehren jene unbemittelten Leute die Zahl der Proletarier, welche jetzt den Gemeinden und sich selbst zur Last auf die öffentliche Wohlthätigkeit angewiesen sind. Landlentcn, welche, mit einigen Mitteln ausgerüstet, sich auf Regie rungs-Ländereien niederlassen wollen, bieten die Ber. Staaten allezeit ein nahezu unbe grenztes Feld für erfolgreiche Thätigkeit, aber Unbemittelten kann jetzt nur die Gewissen losigkeit zur Uebcrsiedeüing von Deutschland nach Amerika rathen. Wie die Mennoni >cn im südlichen Rußland massenweise auswandern, und zwar besonders nach Amerika, so nimmt nun auch bei den krim is chen T artaren die Auswanderung so bedenkliche Dimen sionen an, daß man selbst in Petersburg, wo man sich über etwaige Ärankhcitssymptome des BolkSgemüths nicht sonderlich zu irritiren Pflegt, das Haupt besorgt zu schütteln beginnt. Die Ursache der herrschenden Aufregung ist aber auch keine geringe. Die allgemeine Wehrpflicht droht die tartarische Jugend in die Reihen des russischen Heeres zu pressen, und für sie, die strenggläubigen Muselmanen, kann es kaum etwas Schrecklicheres geben, als dem Zwange des moSkowitiichen Regle mcnts unterworfen und möglicherweise auch zum Genuß des arg verpönten Schweine fleisches gezwungen zu werden. Dabeischwebt ihnen noch die furchtbare Eventualität vor, daß sie in die Lage gerathen könnten, gegen ihre Glaubensgenossen, die Türken, in's Feld ziehen zu müssen. Dieser ihre Phantasie be ängstigenden Gefahr suchen sie sich nun durch Massenauswandcrung zu entziehen. Sie ver schleudern ihr Besitzlhum für einen Spott preis und schenken ihre Habseligkeiten dem ersten Besten, wenn sich kein Käufer findet. Die Geistlichen unterstützen diese Wanderlust und schärfen oer Jugend ein, sich der Ehe zu enthalten, weil durch die Gründung eines Hausstandes leicht ihrer Beweglichkeit und Reiseserrigkcit Abbruch geschehen könnte. In Petersburg ist man sich der schlimmsten Fol gen dieser Emigrariouslust bewußt und fürch ter, daß die landwirthschasilichcn Verhältnisse der ganzen Provinz, besonders an der süd lichen Küste, von einer bedenklichen Erschütte rung bedroht werden. Auf welche Weise jedoch dem Uebel beigesteuert werden soll, darüber ist die Staatsweisheit vorläufig noch im Dunkeln. 5" Eine Wittwe, Namens Mack, welche in der Nähe von Masco Utah in St. Elair- Coultty, Jll., wohnte, wurde letzten Mittwoch durch zwei Maulesel zu Tode getreten. Die erbosten Thiere versuchten, ein ganz junges Füllen umzubringen, welches mit ihnen in derselben Umzäunung eingesperrt war, nnd als Frau Mack zur Rettung desselben herbei eilte, mußte sie felber als Opfer sallen. Das „Millennium," auf welches so viele christliche nnd unchristliche Seelen bereits seit weit länger als 1000 Jahren warten, rückt endlich heran, wenn auch nicht für uns, so doch sür die Bewohner von Island, und wenn auch nicht in der tropischen Bedeutung des Wortes, so doch in der materiellen; denn die ses gottgcscgmte Fleckchen Erde feiert im Juli nächsten Jahres sein tausendjähriges Jubiläum, oder vielmehr das seiner Ent deckung. Tte „N.-A. Amerikanische Geogra phische Gesellschaft" will bei der Feier des Tages „mit dabei" sein und hat als ihre Ver treter den Dr. Hayes, den bekannten Nord polsahrer, und mehrere andere Mitglieder er nannt, Die Herren werden am I. Juni nach England und am 20,v0n dort nach dcm „Fcst orte" abreisen. Die Wiedererlangung der Post desDampfers „L'Amerigue" setzt der Schmach, mit welcher sich die Franzosen neuerdings auf dem Ozean bedeckt haben, noch die Kroiic auf. Jeder Eapitän eines Postdampfcrs ist ver pflichtet, vor allen Dingen die Post zu retten. Hr. 'Rousseau ließ die Post seines Dampfers in ein Boot bringen und dftfes scheint man seinem Schicksale überlassen zu haben. Ebenso wenig, wie aber der verlassene Dampfer unter gehen wollte und glücklich nach Plymouth ge bracht wtzrdc, eben so wenig fiel es dcmßoote mit der Post ein, in die Tiefe zu versinken, das Boot wurde aus den; Wasser gefunden und die durchweichten Postsäcke gerettet. Der T emp eren zkreu zz ug ist nach England verpflanzt worden. Ein Beweis für die neulich in einem Leitartikel des „Corre ivondenten" niedergelegte Idee, daß geistige Ept?"tMk'" sich in östlicher Richtung aus breiten. „ . Tie Tladträthe Von N ew-f) ° r k haben eine Ordonnanz gegen verliebte Kater erlassen. Nach es Hinzen nicht mehr erlaubt sein, den Serenaden zu bringen. Eine mechanische Erfindung von großer Tragweite hat sich Hr. John W. Keely von Philadelphia.patcntircn lassen. Derselbe beschäftigte sich von früher Jugend an mit dem Problem, einein der Natur schlummernde Kraft nutzbar zu mackien, welche den Dampf an Macht noch übertreffe und zugleich weit billiger sei, als dieser. Gestützt auf den Satz voiHFaraday, daß ein einziger Gran Wasser elektrische Spannungen enthält, d>e an Ge walt einem starken Blitzstrahle gleichkommen, setzte Keely seine Studien jahrelang fort, bis es ihm endlich gelang, diese latente Kraft mit telst eines Apparates freizumachen, d. h. das Gleichgewicht, das die Kraft im Wassertropfen bindet, auszuheben. Er benutzt dazu einen eisernen Kessel mit Wänden, die dreiviertel Zoll dick sind und einen Druck von 10,000 Pfund auf den Ouadratzoll aushalten kön nen. Derselbe ist 40 Zoll lang und hat 4j Zoll Durchmesser nnd saßt et vaS über drei Gallonen. Durch eine Röhre steht dieser Cylinder mit anderen Kammern in Verbin dung, wo die Kraft erzeugt wird. Durch den von Keely angewendeten Mechanismus wird Wasser in kalten Dampf verwandelt, der mehr Kraft und Elastizität besitzen soll, als der heiße Dampf, und ein einfacher Mechanis mus reicht hin, nm dieses Resultat zu erzielen. Versuche, die mit der Maschine angestellt wor den sind, stellen die groß- Kraft, die damit erzeugt werden kann, außer Zweifel, nndKecly unterhandelt jetzt mit mehreren Kapitalisten wegen Verkaufs eines Antheils an seinem Patente für die Staat New Jork. Der Er finder ist der Ueberzeugung, daß seine Ma schine bald die Dampfmaschine verdrängt ha ben wird. Ein Widderkopf nach schottischerWciie mit Silbcrornamcntcn und Edelsteinen ver ziert, und als Geschenk für den Präsidenten Tejeda von Mexiko durch General R. Bona vides, mcxikanftchen Gesandlenin Berlin, be stimmt, ist in einem Broadway Laden dem New-2)orker Publikum zur Ansicht ausgestellt. Tie Hörner laufen in solid-silbernen Kapseln, Disteln darstellend, ans, in ieder derselben de. findet sich ein Amethyst von der Größe eines halben Dollars. Auf der Mitte des Kopses ist eine kleine silberne Krone angebracht, die einen „Cairngorm," einen in Schottland hei mischen, dem Topas ähnlichen Stein von 24 Zoll Länge und 2 Zoll Breite, umfaßt. Sil tzesme Pfeifenräumcr, Lössel, Hasenfuß und aiidere 'Embleme und Ranchutensilien sind daran angebracht. "In Schottland ist eS ge bräuchlich, die Krone mit Schnupftavack zu füllen, welches sich die Gäste nach dortiger Sitte, sobald sie zum Besuche eintreten, be dltut,' jn diesem Falle soll die Krone als Ci garrettenhalrer tuest. In Columbia Falls, Me, ließ sich dieser Tage ein 83-jährigcr Herr nsch einmal trauen. Sein Sohn, ein Pastor in dem rei fen Alter von Kt Jahren, that seinem Papa Pen Gefallen. Alter schützt vor Thorheit uicht. Baltimore. Md.. Freitag, den 1 Mai 1874. Telegraphische Depeschen. Europäische Kabelberichte. Berlin, 28. April. Der preußische Finanzminister berichtet einen Ueberschuß von 21,000,000 Thalern während des Etats-Jah res 1873. Haag, 28. April. Eine Depesche aus Penana meldet, daß am 11. d. Mts. zwischen den holländischen Truppen und den Atchine scn zwei Schlachten geschlagen wurden; ein drittes Treffen fand am iL. ds. statt; alle drei blieben unentschieden. Aichina, 25. April, via Haag.—ln der am 11. stattgefundenen Schlacht machten 8000 Eingeborene einen allgemeinen Angriff auf die holländischen Verschanzungen, wurden aber überall zurückgeschlagen. Am 16. ver suchten sie, die Befcstigungswerke zu Kraton durch Ueberrumpelung zu nehmen, wobei sie nach achtstündigem blutigen Gefechte zurück getrieben wurden. Alle holländischen Trup pen, 2500 Mann in Kraton ausgenommen, werden am 26. ds. Mts. nach Java zurück- I gehen. London, 24. — Ter englische Geologe Professor John Phillips ist gcstor den. London, 24. April. Da die Zahl dcr beschäftigungslosen Arbeiter in den ländlichen Bezirken groß ist, so wurde heute Abend in „Exeter-Hall" eine Versammlung gehalten, in welcher die Mitglieder Beschlüsse faßten, die der Arbeit Beraubten ihre Sympathie auszudrücken. London, 23. April.—Die „Suez-Canal- Compagnie" veröffentlicht einen Protest ge gen die Entscheidung der Internationalen Commission mit Bezug auf die Frachtraten auf dem Canal, und macht bekannt, daß Schiffe den Canal nicht Passiren können, wenn sie nicht die von der Compagnie festgestellten Gebühren bezahlen. Jedes britische Kriegs schiff inuß diese Gebühren erlegen, bervor ihm die Einfahrt in den Canal gestaltet wird. London, 25. April. —ln England fan den heute zwei Eisenbahn-Unfälle Natt. Die Zahl der Todten und Verletzten beträgt zwanzig. Lond n, 25. April.—DerjDampfer „Far raday" hat begonnen, das neue atlantische Kabel einzunehmen. Londo ii, 27. April.—Der Krenzzug ge gen den Whiskey wurde heute in Manchester eröffnet. Es wurden mehrere Unterschriften für oen Pakt genommen. London, 27. April, 6 Uhr Morgens. Die zur Untersuchung der Bücher dcr „Eric Eisenbahn - Gesellschaft" ernannten verant wortlichenßeamtcn werden am Mittwoch von hier nach abgehe. Der Großfürst Alexis ist das einzige Mit glied der kaiserlichen Familie, welches den russischen Kaiser nach England begleiten wird. London, 27. April. Das Unterhaus hat das Büdget angenommen. London, 28. April, 5 Uhr Morgens.— Im Unterhanse wurde gestern 'Abend eine Bill eingebracht, welche die Licenz-Akte wesentlich amendirt und modifizirt. Die Zeit, zu wel cher die Wirthschaften geschlossen werden müs sen, wird nach derselben ein: halbe Stunde später eintreten, wie bisher. London, 23. April. In der New- Gatcstraße stürzten heute drei Gebäude ein. Mehrere Personen wurden von den Ruinen zermalmt. London, 29. April. —ln Liverpool tagt ciugenblialich eine Confereiiz von Eigen thümern und Agenten von Dampfschiffen, welche zwischen Liverpool und New-2)ork fah ren. Der Schluß der Confercnz wird vor aussichtlich das Signal zu einer eifrigen Conkurrcnz unter den verschiedenen Linien sein, so daß die Tarife für Güter und Passa giere eine Erniedrigung erfahre wird. Gestern wurde zu New - Market eine Ver sammlung voii Farmern gehalten, um die schwebenden Schwierigkeiten mit den Farm- Arbeitern einer Berathung zu unterziehen. Hr. Wood, früher in England, jetzt aber im Staate Ohio wohnhaft, erbot sich, aus letzte rem Staate jede beliebige Anzahl von Leuten zu schicken, welche bereitsten, für 14 Schil linge die Woche zn arbeiten, nnd dadurch die entlassenen Arbeiter zn ersetzen. London, 29. April. Der Lord- Mahor gab heule Abend im „Mansion- Housc" ein glänzendes Bankelt mit Ball. Unter den hervorragenden Gästen waren der Prinz und die Prinzessin von Wales, und der Herzog nnd die Herzogin von Ediuburg. Tie Stadt war zu Ehren des Festes Prächtig illu minirt. Tie europäische Presse über Mrant'S Veto. London, 24. April. Die „Post" sagt: „Präsident Grant hat sein Vaterland zum zweiten Male aus einer großen Gefahr geret tet. Sein Veto verdient ebenso viel Beifall und Dankbarkeit, als seine Siege bei Bicks bnrg und in der Wilderneß. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch der Westen und Sü den dem Beschluß dankbar zustimmen wer den." London, 25. April. Hr. Hugh Mc- Eulloch lobt in einer Corresponden; an die „Times" das Veto des Präfidenten Grant nnd empfiehlt Rückkehr zur Contraklionspoli tik, welche, als er Schatzamts-Sekretär war, von ihm befolgt wurde. w>)ie „Times" sagt in einem Leitartikel: „Für englische Augen ist die anscheinend un endliche Vermehrung des Papiergelbes ein gewagtes Unternehmen, voll von Gefahr für die Wohlfahrt und selbst für die Einigkeit der amerikanischen Republik; es läßt sich aber nicht leugnen, daß lein anderes Land der Welt thun könnte, was Amerika bis jetzt niit seinen Finanzen gethan hat. Es ist Natur gesetz sür Amerika, nach allen möglichen Sei ten hm sich zu entwickeln und auszudehnen." Ter Tampscr „L'Amcrique." London, 25. April. Der Correipon dent der „Daily News" zu Plymouth meldet, daß der französische Dampfer „L'Ameriqne," nachdem das Waffer hcrausgcpnmpt war, untersucht worden sei. Der Rumpf war gesund, aber die Ventil: waren offen. Die 'Mannschaft ist telegraphisch ach Plymouth beordert worden, und der Dampfer wird am Montag nach Havre ab gehen. Das Admiralitäts-Gericht hat die Bürgschaft auf T12b,000 festgestellt. London, 25. April. Ter Dampfer „L'Ämcrique" wird am Montag von Ply mouth nach Havre abgehen, wenn bis dahin eine Einigung zwischen den Bergern nnd Nii derwnters exziest nioxden ist. London, 2ö. Apnl. Nachrichten von Constanlinopß melden, daß Sckwicrig teilen, welche sich in de uez Canals erhoben haben, beigelegt find. ".°ttft de Lesieps acceptirte die von der internationa len Commission vorgeschlagenen Tonnenge- L o ndon, 27. April. Der Bicc-Köniz von Egypten nahm durch sein Militär Besitz vom Luez-Canal, ehe Hr. De Lcsseps sich der Entscheidung der internationalen Commissärc Betreffs der Tonnengebühr fügte. Da Gerücht, Hr. De Lesscps habe sich der Entscheidung der Commission Betreffs der Tonnengebühr für den Suez-Sanal gefügt, bestätigt sich. Frankreich. Paris, 24. April. Zwei Amerikaner, William Payne und Frank Riggs, gingen gestern an die belgische Grenze, um sich zu vuelliren. Polizisten intervenieren und zwan gen Beide, zurückzukehren, ohne daß Blut vergossen wäre. Paris, 27. Apr,.. Gras von Arnim, der deutsche Gesandte zu Paris, hat an Dr. Döllinger einen Brief geschrieben, in welchem er die Politik der deutschen Regierung in Be zug auf Kirchensachen scharfem Tadel unter wirft. Paris, 28. Apnl. Zum Besten des - englischenWohlthätigkeits-FondS wurde heure Abend im „Grand-Hotel" ein Ball gegeben, welchem der amerikanische Gesandte Wash burne und zahlreiche hier wohnende Ameri kaner und Engländer beiwohnten. Pari s, 2. April.— Der französisch-ame rikanische Postvcrtrag ist heute von der franzö sischen Negierung unterzeichnet worden. Der Herzog von Decasses wird denselben per Na tionalversammlung unmittelbar nach dem Wiederzusammentritt vorlegen und nm sofor tige Erwägung desselben ersuchen. Gpgnien. Madrid, 30. April. Nach den letzten Nachrichten vom Kriegsschauplätze hat Mar schall Serrano die Karlisten am Dienstag bei Carochera de Sopuerta angegriffen und die selben nach hartem Kampf geschlagen. General Concha h-ttLos Munreas eingenommen. Das Gefecbt wurde am Mittwoch erneuert. Die Republikaner halten beide genannten Plätze besetzt. " M adrid, 30. April. Amtliche Tcpe lchen melden, daß der Kampf vor Bttbao ge stern wieder aufgenommen wurde. Einige vorgeschobene Positionen der Karlisten sind von oen republikanischen Truppen mir unbe deutendem Verlust erobert worden. AlsttU' Ueberschwcmmung des T i g r j s. Coiistantinopel. 29. April.-Heftige Regengüsse der letzten Zeit haben den Tigris : aus leinen llfern lreten lassen, wodurch Baq i dad von cinergroßen Ueberschwcmmunq heim ! gesucht wurde. Es ist viel Eigenthum zer stört worden, und mehrere Menschen sind er l trunken. ' Inland-Depeschen. Gin Verdikt gegen Jessc Pomeroy. Bosto n, 28. April. - Die Leichenschau- Geschworcnen im Falle des Mordes aus der "Low l'astui-e," wo ein 45 Jahre altes Kind todt und mit 30 Stichwunden bedeckt gesun den wurde, haben ein Verdikt abgegeben, durch welches JesscPomcrvy beschuldigt wird, den Mord begangen zu haben. Pomeroy ist erst 14 Jahre alt. GcdSchtnistfcicrfür Snmncrin dcr „Mnsic-Sall in Boston. Boston, 29. April. Tie Gedächtniß feicr der Stadt Boston für Charles Sumner fand heute Nachmittag in der „Musie-Hall" statt. Das Wetter war regnerisch und stür misch, doch jedes Winkelchcn der Halle war gefüllt von Denjenigen, welche glücklich ge nug gewesen waren, ein Billet zu erhalten die Billets waren so begehrt, daß selbst ein Anerbieten von H2O für ein einzelnes Billet zurückgewiesen wurde. Unter den Erschienenen waren die Mitglie der dcr Munizipal Behörden, dcr Staatsge setzgebung, dcr Erekutiv-Deparlemeiilc, Rich ter und mehrere prominente Persönlichkeiten aus anderen Staaten. Die Tribüne war prachtvoll mit Blumen dckorirt. Das früher veröffentlichte Programm wurde genau bc solgt. Hr. Wendcll Phillips stellte mit einigen be redten Worten den Redner des Tages, Se nator Carl Schurz, vor. Tie Rede wird 8— 10 ZeitungSspalten füllen, und durch keinen telegraphischen Auszug könnte dersel ben Gerechtigkeit geschehen. Ter Redner begann, indem er dcr trauri gen Kunde erwähnte, welche das Land habe vor Rührung erzittern lassen: „Charles Sumner ist todt!" und gab dann eine Skizze von dem Leben des Verstorbenen, ivie er ganz erfüllt war von seinen Bestrebungen gegen die Sklaverei,und wie er sich der Wahrung der Menschenrechte geweiht habe. Mord in B,ffalo, A.-P. Bufsalo, N.-N-, 28. April. Joseph Criqui gerieth heute Nachmittag mit James Fitzgerald in einen Wortwechsel, während des sen er seinen Gegner durch den Kopf schoß und augenblicklich tödtcte. Mord aus Gegenwehr. Port-JerviS, N.-2)., 28. April.— Zu Susauchanna, Pcnns., griffen vier enl lassen? Arbeiter, welche an der' j-prve" wa ren, gestern Abend zwei Fremde an. Die Fremden wehrten sich, nnd einer derselben versetzte dem Arbeiter Lawlos einen Stich in den Unterleib, an welchem derselbe in 40 Mi nuten verblutete. Ein Anderer, Nainens Dodge, erhielt eine gefährliche Stichwunde. Die Fremden sind verschwunden. Der Mörder Walh. Hudson, N.-A., 28. April.—Heute früh brachte dcr Scherifs in aller Stille den Mör der Waltz, der in Caiskill einen Scheereiischtci fer umgebracht hat, nach der Farm, in der er, wie der Verbrecher sagt, seinen ersten Mord verübt hat. Er führte die 'Beamten an die Stelle, wo er angeblich den von ihm ermor deten Drehorglcr vier Fuß lief in die Erde begraben hat.' Der Platz ist voll W iffcr und muß erst orainirt werden, ehe man an die Ausgrabung gehen kann. An den von Waltz bezeichneten Plätzen fand man ein Orgelrad uns eine Kurbel, eine Oelkanne und einen Anzug, sowie den schwamm, mit dem er, wie er sagt, das Blut abgewaschen hat. Sobald der Boden, in dem der Ermordete verscharrt sein soll, entwässert sein wird, wird zur Aus grabung der Leiche geschritten werden. Man zweifelt jetzt fast nicht mehr, daß Waltz schon vorher, ehe er dcm Scherenschleifer das Leben nahm, zwei Männer ermordet hat. Der Mörder Walt; töStct seinen Wärter. Die Einwohner in Gatskill drohen mitLhnckijnsti;. H ndso n, N.-2)., 30. April.— DcrMör der Joe Waltz, welcher morgen in Eatskill gehängt werden soll, ermordete heute Nach mittag seinen Wärter Charles Ernst in sei ner Zelle, indem er ihm mit einem Stück Eisen den Schädel einschlug. Während der letzten Woche hatte Ernst den' Mörder in seiner Zelle bewacht, damit derselbe sich kein Leids aiilhnn sollte. Heute Nachmittag gingen Geo. Olney und ein Berichterstatter in dasGesäna niß, um Waltz zu besuchen und riefen Ernst. Da keine Antwort gegeben wurde, sahen sie durch die Zelleitthür und erblickten den Un glücklichen bewußttos auf dem Fußboden lie gen. Von dem Revolver des Ermordeten hatte Waltz Besitz genommen. Ernst lebte nur noch 15 Minuten, nachdem ärztliche Hülse herbeigerufen war. Der Gefangene zeigte in Bezug ans diese neue Gräufthat' die vollsiän digste Gleichgültigkeit. Die Aufregung in Eatskill ist ungeheuer, und wenigstens 2000 Menschen haben das Gefängniß umzingelt nnd drohen, die Thüren zu erbrechen und den Ge fangenen zu lynchen. Der Scherifs bewahrt Kaltblütigkeit und ist entschlossen, das ge richtliche Urlheil zn vollstrecken. Wenn der Volkshause fich seiner nicht bemächiigt, wird Waltz morgen um 1 Uhr gehängt werden. Es ist an den Gouverneur telegraphirt worden, und zwei Compagnie' Miliz haben Beseht erhalten, sofort von Albaiih nach Eatskill ab zugehen. N.-?).. 30. April.-Da dcr Scheriff von Green County an den Gouver neur te'.egraphiri hat, er brauch: militärische Hülst, um den Mörder Waltz vor der Wuih des Volkes zn schützen, so hat eine Compag nie des 10. Regiments Ordre erhalten, un verzüglich nach Eatskill zu gehen. Die Kopfsteuer für Einwanderer. Alban n, N. 2)., 29. April.—Der Senat hat die Bill, welche dieKopfsteiier der in New 2)ork landenden Einwanderer aus H 2 erhöht, verworfen. Sclbstmorv eines früheren Eon grefimitgtiedes. 2t ew -?> or k, 28. April. Der Achlb. Obadiah Towne, welcher im Jahre 1348 Congreßmitglied für den ersten Bezirk dieses Staates mar, beging heute im „Compton- House" Selbstmord. Er war 50 Jahre alt. Mord auf offener Straße. New -2) ork, 28. April. Ernest Moore wurde heute von H. Müller in der Grecn wichstraßc erst vor den Unterleib getreten und dann anderweitig so mißhandelt, daß er bald darauf starb. Müller wurde verhaftet. Drei Arbeiter lebendig begraben. New -2) o r k, 28. April. —Zu College- Point, L. 1., wurden heute Morgen durch den Einsturz eines Erdwallcs drei 'Arbeiter verschüttet. Zwei sind todt und der Dritte wird nicht am Leben erhalten werden kön nen. Vranpstiftnngsversuch.—Vier Ge bäude niedergebrannt. (Zwei Feuerwehr-Leute und ein Kind New-2)or', ?9. April. Zu Laurel- Hill, L.-J., wurde heute Morgen der Versuch gemacht, eine Reihe von 40 Oenement-Häu sern, deren Bau soeben vollendet war, in Brand in stecken. Bier Häuser brannten nie der, ehe das Feuer gelöscht werden konnte. Zwei Feuerwehr Leute unv ein Kind werden vermißt, und man sucht die Leichen beneiden in den rauchenden Trümmern. Schrecklicher Selbstmord eines jungen Deutsche. New - Aoxk, 19. April. Die Einzeln heiten des Selbstmords, welchen an: Montage ein im Schlachthause von John Fetter zu Rahway, N. 1., beschäftigter deutscher Flei scherburiche, Namens Martin EspAe, be ging, sind ungewöhnlich erschütternd. Der Bursche wurde vor einigen Wochen des Ge schäfts überdrüssig und ging in der vorigen Woche nach New Ljork, um ander? Beschäfti gung zu suchen. Bis Montag Morgen war er spurlos verschwunden, da fand man seine Leiche, den Hals von einem Ohre bis zuck andern abgeschnitten, im Schlachthause an einem Haken hängen. Ein großes Messer, wie es die Fleischer brauchen, um dcm Schlachtvieh die Kehle abschneiden, lag am Fußboden und war mit Blut beschmutzt. Es scheint, daß er sich auf einen Kasten stellte, welcher umgeworfen fast unter der Leiche lag; daß er, nachdem er den Strick um seinen Hals gelegt, den Schnitt über feine Kehle that und dann den Kasten unter seinen Füßen fortstieß. Der isnglückliche war erst seit !0 Monaten im Lande. Durchgebrannt. New-Dort, 30. April. Sigismund Apsej, ein Mitglied der Prodnkten-Börse, ist mit einer Hinlerlassenjchast von minus 50, 000 durchgebrannt. Eine junge Dame zu Tode ver brannt. New -2) ork, zy. April.—Frl. CarieM. Falkenburg, die Ist-jährige Tochter desAchib. O. D.Fatkciibiirg, früher in Jersey City, N.- 1., wohnhast, erlitt in Susquchanna-Depot, Pcnns., amTiensiagßachmittag einen schreck lichen Too. Sie trat an eineu Ofen, um sich zu wärmen; dabei fingen ihre Kleider Feuer, und die Hülse erschien zu spät, um die Un glückliche retten zu können. Diebstähle in einem (Zollspeicher. 3O. April. Es ist die Entdeckung gemacht worden, daß in Peck, Meyer K Comp.'s Zollspeicher eine Reihe systematischer Diebstähle begangen wurden. Der Obmann, der Empfänger und andere in den Handel Verwickelte sind verhaftet worden. Ter Werth der gestohlenen Waaren beläuft jich aus LOOV. > Besuch der Temperenz-Wcibcr bei dem Stadtrath von Gamden- Gtty, N.J. C a mden - C i t y, N. 1., 30. April. Heute Abend erschienen Temperen; Wei her in großer Anzahl im Sitzungssaal des Stadtraths und reichten eine mit vielen Unter ichrlften versehene Petition gegen den Spiri tuosen-Vcrkauf ein. Die Bittschrift wurde angenommen; als aber die Weiber denWnnsch äußerten, eine Rede vom Stapel zu lassen, bekamen ye abschlägigen Bescheid, indem ihnen bedeutet wurde, daß es gegen die Regel sei, die V.rhandlnngen durch Reden von Fremden unterbrechen zu lassen. Der Vergiftungsfall in Philadel- Anklagen gegen einen Wirth. April. Jack Me Dougal, Inhaber einer Wirthschaft an der Girard-Avenue, welche meistens von TiebcS gefindel besucht wird, wurde gestern aus drei lache Anklage der Vergiftung verhaftet. Ein gewisser G. Earterson erschien gestern vor dem Alderman und erzählte, er sei am 22. April in McDougal's Wirthschaft gewesen, wo er sich mehrfach habe zu trinken geben las ten. Er sei in merkwürdig kurzer Zeit bc wnßtlos geworden und habe sich niederlegen müssen. Ein fester Schlaf habe sich seiner be mächtigt und er sei vor Abend nicht wieder er wacht. Als er wieder zu sich gekommen, habe er entdeckt,daß ihm eine bedeutcndcGcldinmme aus der Tasche genommen, daß sein Hut ge stöhlen und selbst die Stiefel von seinen Fü ßen verschwunden seien. Hr. Emanucl Hooper schwur, er sei am 22. Februar in McDougal's Wirthschaft gegan gen, und da er daselbst eine Anzahl Gäste vor gefunden, so habe er sie alle aufgefordert, mit ihm zu trinken. Er selbst habe nur Soda- Waffer getrunken. Während des Nachmit tags habe er dieselbe Gesellschaft fünf Mal aufgefordert, zu trinken, er aber habe jedes Mal nur Sodawasser getrunken. Wie er ein Glas nach dem anderen trank, habe er bc merkt, wie McDougal Etwas in das Glas hineingethan habe, das er für BitterS gehal ten. Plötzlich sei ihm wirr im Kops gewo: den, er sei hlnausgetanmclt und, obwohl mich lern, doch nicht Herr seiner Bewegungen ge wesen. Zwei Individuen hätten ihn einge holt, ihn überwältigt und ihm eine ansehnli che Summe Geldes gestohlen. Mit vieler Anstrengung habe er es möglich gemacht, in McDougal's Wirthschaft zurückzukehren, wo er nach dem Inhaber gefragt, indeß die Ant wort erhalten habe, daß derselbe soeben aus gegangen sei. Das Gefühl der BewußNo stgkcit habe sich seiner wieder bemächtigt, er sei in eine gegenüberliegende Wirthschaft getau melt, wo er, da seincßcine ihn völlig im Stich gelassen, bald in festen Schlaf gesunken sei. Als er am nächsten Morgen spät erwachte, sei er äußerst Hülflos gewesen und habe sich nicht rühren können. Freunde, die er rufen ließ, hätten ihn nach Hanse getragen. Er sei täg lich schwächer gewordei, bis schließlich seine Herstellung zweifelhaft geworden sei. Ein herbeigerufener Arzt habe sofort erklärt, daß Vergiftung vorliege. Der Arzt habe Gegen gift angewandt und ans diese Weile das Leben ! des Patienten gerettet. Doch habe es länge: als crne Woche gewährt, bis er wieder gehen konnte. Patrick schwor, er sei in McDongal'sWirth schaff gegangen, habe sich dort ein Paar Mal zu trinken geben lassen, sei völlig hülslos ge worden uns in diesem Zustande ans eincrSei tcnthür hinausgeworfen und beraubt worden. Polizisten hätten ihn gefunden nnd in's Sta iionshaus gebracht. Sein Gesicht habe eine todtenähnlichc Farbe angenommen und er sei dermaßen von krampfhaften Zuckungen besal len gewesen, daß die erschreckten Polizisten ei neu Arzt hätten holen lassen, welcher sofort erklärt hätte, daß Vergiftung vorliege. McDougal wurde unter 4000 Bürgschaft gestellt. Einer der BelastnngSzcngcn sagt aus, McDougal sei kürzlich in New Port ge wesen, um zu thun, was in seiner Macht stiin de, Jim Ealbert aus seinen dortigen „Schwn litätcn" zu befreien. Schreckliches Unglück. Fünf Alö fjcr von einem Zuge überfah ren.—Vier sofort getödtct. Philadelphia, 2k. April. Heute Morgen ereignete sich in der Nähe von Eres son, 12 Meilen westlich von Altoona, Pcnns., ein bedauerliches Unglück. Fünf Flößer gingen längs dem Geleise nach Eresson zu, als ein östlich gehender Güterzug sich näherte. Sie traten aus das andere Geleise hinüber, wurden aber dort von dem Pacific Expreß Zuge eingeholt, ohne daß cine Möglichkeit vorhanden gewesen wäre, der Gefahr zu ent rinnen. Bier wurden augenblicklich getödtct und der fünfte erheblich verletzt. Tic Namen der Gctödtcten sind Edward Pardce, Amos Pardec, Jacob Bowder und P. S. Irwin. Oer Verletzte beißt Wni. Irwin. Sic wohn , ten in Chcrry Trce, Jndiana-Counth, Penns Brand eines Dampfers im Hafen von Philadelphia. Philadelphia, 29. April.— An Bord des eisernen Dampfers „Mediator" von der „Lorillard - Linie," New - Port, welcher am Fuße der EallowhiUstrciße' liegt, brach heute Abend Fener ans. Der Dampfer hat eine Tragfähigkeit von 1200 Tonnen und ist mit Stückgut beladen. Der „Mediator" kam heuleNachmittag nach seiner ersten Reise von New Uork hier an. Er wurde vor ungefähr k Monaten von Jakob Lorillard gebaut, ist 225 Fuß lang und 4 Fuß breit. Der Werth desselben wurde auf 150,000 geschätzt. Der Werth der Ladung wird ebenso hoch veranschlagt. Die Ursache des Feuers kennt mau nicht, weiß aber, daß es im Maschinen räume ausbrach. Die Ladung und das Jn nere des Schiffes werden wahrscheinlich voll ständig zerstört sein. Der Dampfer sitzt jetzt aus dem Grund. Ter Mörder Xöcidcnvlut in Philadelphia. Philadelphia, 29. April. Zwan zig Tage nachdem das Todesiirtheil über Heidenbtut.den Mörder von Gottfried Kuhnle, gefällt worden war, wurde der amtliche Be richt darüber an den Gouverneur Haltranst eingesandt. Dem Gesetze nach müssen diese Papiere wenigstens 30 Tage in Besitz des Gouverneurs bleiben,ehe ein Beschluß darüber gefaßt werden kann. Es ist dies eine weise Gesetzesbestimmung, welche Gelegenheit gicbr, den Prozeß durch einen „Writ of Error" au die Supreme-Court zu bringen. Seitdem das Urtheil gefällt ist, ist Heideiiblut in seiner Zelle verblieben und hat außer einem katholischen Priester, der ihn täglich besucht, sehr wenige Leute gesehen. Heidenblut gesteht jetzt offen ein, daß er Kuhnle ermordet habe, bemerkt aber.stets, daß er in Selbstvertheidigung ge handelt habe. Allem Anscheine nach ist er sich der Größe seines Verbrechens gar nicht be wußt, und scheint er auch gar nicht zu begrei fen, in welcher fürchterlichen Lag- er sich bc findet. Die Gefängmßbeamten und diejeni gen Perjonen, welche bei den Gerichtsvcrhand lungen betheiligt wäre, sind der Ansicht, daß an ihm nicht die ganze Strenge des Urtheils ausgeübt werden sollte, und diese Ansicht scheint man auch in Harrisbnrg zu hegen. Von maßgebender Seite wird berichtet, daß Gonpernenr Hartranft das Todesurtheil nicht unterzeichnen wird und wäre dies einer Um wandlung des Urtheils in lebenslängliche Ge sängnißstrate gleich. (Volksdl.) Feuer in .Soutsvillc, Penns. Drei Menschen in den Ftam nren ugctttMlN. Harrisburg, 2V.April. Das Wohn haus Henry Penningtoii's zu HoutöviUe, Clcar-County, Pcnns., brannre heute Morgen nieder. Zwei Söhne und eine Tochter Pen ninglon's kamen in den Flammen um. Hotzt sviUe, Csearfield County, Penyi., 30. April. Die Frau,'welche gestern in dem brennenden Hause ihren Tod fand, war Mit einem anderen Manne verheirat!,et. lebte aber mit Penninglon als dessen Csnluvtne. Ihr früherer Mann hatte vor etwa 14 Tagen Drohungen ausgestoßen, daß er sie tödrcn werde, und man nimmt jetzt an, daß er erst die drei Personen ermordete und dann, um eine Entdeckung seines Verbrechens zu ver heimlichen, das Haus in Brand steckte. In der Nähe der Brandstätte wurde ein Enncr gefunden, welcher Kohlcnöl enthalten hatte, und dieser Umstand gab zu dem letzigen Per dachte Anlaß. Tie Polizei macht AnsZrenz:m gen, den Thäler aufzufinden. Das Verdikt der Leichenschau - Geschworenen lautete, daß das Haus des besagten Pennington in Brand gesteckt worden, mio daß prei Opfer in Folae eines VerstrechftiS den Tod in den Flammen gesunden hätten. Eins ganz Hamtlie verbrannt. Mord und Brandstiftung wahr scheinlich Pitt sbiirg, Pennj., 3y. April.—Heute früh wurde das in der Nähe von Homestead, etwa K 0 Meilen von hier gelegene Haus John Hamuct's durch Feuer zerstört. Aste Bewob ner des Hauses, d. h. Hamuet, siine Fjau, zwei Kinder, ein Knecht und ein Knabe, wel chen sie erzogen, im ganzen sechs Personen, fanden den Tod in den Flammen. Bis jetzt sind nur zwei Leichen, welche zu erkennen wa ten. gesunden worden. Eine Sheztal-Tepeiche melden „Es unter liegt keinem Zweifel daß die ganze Familie ermordet wurde, und der Verdacht ruht aus einem Manne, welcher für Hamuet arbeitete. An einer der in den Triimmcrn gefundenen Leichen war ersichtlich, daß der Hals abge jchnitten worden war. Pittsburg, 30. April.— Was bis jetzt über die Tragödie in dcr Nähe von Home stcad an's Licht gekommen ist, bestärkt die Annahme, daß die ganze Familie von einem jungen Manne, Namens Ernst Lane, welcher vermißt wird, ermordet wurde. Hinrichtung in Glcveland, Ohio. s Cleveland, Ohio, 30. April. Ste ! Phen Hood, welcher am 23. Juli v. I. seinen ! Stiefsohn Grcenberrh Hood ermordete, wurde ! gestern im Hose des hiesigen Countn-Gcsäiig nisses hingerichtet. Das Verbrechen ist in i seincrühcrlegten Abschenlichkcit fast ohneGlci ! cheii, und heute noch ist es schwierig zu sagen, j was den Mörder zu dcr That bewog. Stephen Hood war ein Vollblut-Neger, etwa 38 Jahre alt, und hatte seit wenigstöns 20 Jahren in Cleveland gewohnt. Er war seines Geschäfts ein Tüncher und war zwei Mal verheirathet gewesen. Aus erster Ehe ! entsprang ein John, weicher jetzt acht Jahre I alt ist. Nachdem seine erste Frau gestorben, hcirathete Hood eine Frau, welche ihm einen ! Sohn in die Ehe brachte, der vier Jahre älter s war, als sein eigener. Im Juli v. I. stieß Hood Drohungen aus, er werde sich seiner Familie entledigen und nach dem Süden ge Heu. Am Morgen des 23. Juli ging er lim seinem Sohn und seinem Stiefsohn etwa 2 Stunden vor Tagesanbruch auf einen großen, im nordwestlichen Stadtthcil gelegenen freien Platz, wo Tags zuvor Barniiin's Menagerie geweien war. Sie wollten das Geld suchen, welches die Zuschauer etwa verloren mochten. Im Lause des Vormittags gingen die Drei in ein Dickicht, welches eben außer halb dcr c-ckadtgrcnzen liegt, und folgten dcr Richtung nach Newburg. Hood sagte den Knaben, daß sie fischen gingen, und um sie glauben zu machen, daß sie sich weit vonHanie entfernten, führte er sie kreuz und quer im Gehölze umher, bis sie sich endlich am Fuß eines Hügels ans einen Baumstamm setzten. Hood zog eine Whiskey-Flasche hervor, trank selbst reichlich und zwang seinen Stiefsohn, so viel von dem Stosse zutrinken, bis derselbe betrunken war. Letzterer schlief bald ein, und nachdem Hood ihm ein Tuch über das Ge- Ucht gedeckt hatte, schickte er seinen eigenen Sohn mit dem 'Auftrage sort, mehr Whiskey zu holen. Dcr Knabe ging, kam aber nach einer Stunde zurück, ohne einen Ort gefunden zu haben, wo er Whiskey kaufen konnte. Hood befand sich noch au derselben Stelle, wo der Knabe ihn verlassen hatte, aber dcr Stiefsohn war fort. Als der Knabe ihn fragte, wo Green sei, antwortete der Vater, er habe ihn nach Pittsburg geschickt. Tie Beiden kehrten dann auf einem langen Umwege in dieTtadtzurück, wo Hood etwa um 3 Uhr Nachmittags in eine Wirthschaft einkehrte. Ter Knabe'lief nach Hause und erzählte seiner Stiefmutter, dcr Vater habe Green ermordet, denn er habe Blut aus den Blättern gesehen. Die Mutter machte Anzeige bei dcr Polizei, Hood wurde verhaftet, und zwei Polizisten, von dem klei nen begleitet, begaben sich in das Dickicht, wo sie nach langem"Suchen Abends 9 Uhr unter den stärksten Regengüssen die Leiche des Er mordeten mit Reisern und Laub bedeckt san den. Er war mit einer Kculc todt geschlagen worden. Ter Verbrecher bewahrte bis zuletzt seine Gleichgültigkeit und seine Verstocktheit und verschmähte auch den geistlichen Trost, welcher ihm vor dcr Hinrichtung angeboten wurde. Ruhe und Jndisscreiitioinus kenn zeichneten sein Wesen, als er auf dem Schaf fst stand, und antwortete mit einem trockenen 'Nein, als er gefragt wurde, ob er noch irgend Etwas zu sagen 'habe. Vor einem Monat schmuggelte seine Frau in einem Reis Pud ding Feilen und Sägen in'S Gefängniß, um ihm '.Nittel zur Flucht zu verschaffen, aber ein anderer Gefangener verrieth ihn, und die Werk zeuge wurden ihm genommen. Er war in jeder Weise ein nichtswürdiger Mensch und hatte sein Schicksal verdient. Vergiftung durch Vronzsäurc. Cincinnaii, 30. April.—ln Shawnee, Ohio, gab gestern ein Zahnarzt dem Frl. Snllivan cine Dosis von 80 Gran Brom säure. Sie starb wenige Minuten nachher. Ter Zahnarzt ist geflohen und hat sich bis jetzt der Verhaftung entzogen. Zwei junge Madchen in Folge von Abortion gestorben. Fort Wahne, Ind., 28. April. Eine Untersuchung des Falles der Mary In lien, welche gestern Abend in Folge ei nes Abortions - Versuches starb I Hai die Thatsache an'S Licht gebracht, daß ein anderes jnngcs Mädchen im „St. Josephs-Hospital" vor einigen Tagen in Folge derselben Ursache starb. Diese Entdeckungen haben eine bedeu tende Aufregung hervorgerufen, nnd es wird Alles aufgeboten werden, um die Schuldigen zur Strafe zu ziehen. Zur Mörder Elroik. Louisvile, Ky., 30. April. DerFar bige George M. 'Alfred, überführt, Granville Alfred in Washiilgtou-Eounry ermordet zu haben, wird morgen gehängt werden. Jn einem Briefe den „Courier" heißt es, er werde cinGeständniß ablegen wodurch dicFran des Ermordelen, welche sich gegen Bürgschaft auf freien Füßen befindet, als Mitschuldige in den Fall verwickelt wird. Mehrere Vcr suche von Seilen der Frau Alfred, den Ge fangencn zu befreien, sind vereitelt worden, und die Vorbereitungen für die Hinrichtung sind getroffen. Stand der „Arccdmen's Savings- Batlkeu." C h a r l e st o n, S. E., 23. April.—Es war heuie ein starker Zudrang zur hiesigen „Freedmen's Savmgs-Bant." Zu Anfang wurden die Depositoren voll ausbezahlt, als aber der Andrang nicht nachließ, beschränkte die Bank die Auszahlungen ans 20 Prozent nnd verlangte, daß K 0 Tage vor weiteren Forderungen Anzeige gemacht werde. Am I. April belicien sich die Depositen in der Bank auf 525:,000. Heut: wurden etwa S'>oo ausbezahlt. Washiiigto n, 28. April.—Hr. Fre derick Douglas;, Präsident der „Frcedmen's SavingS Bank," sagt, die Depositore!, brau che sich über die Verhältnisse des Institutes nicht zu beunruhigen. Auch die Bankbenm ten geben die Versicherung, daß die Bank und ihre Zweige, wenn man ihr Zeit ließe, in Kurzem im Stande sein werde, allen Au,prü chen zu genügen. St. L ou !S, Mo., 2K. April.—Tie Be amlen der hiesigen „Frecdwen'S SavingS Bank" sagen, daß dieselbe nitter den Schmie rigkeilcn der Bank in Washington nichl leide. New -?) ork, 23. 'April. Heute wur den an der „Frecdmen's SavingS - Bank" Summen über s >OOO nicht ausgezahlt, sou dern die auf die Zeil vou K 0 Tagen bestimmte, vorherige Anzeige verlangt. Philadelphia, 28. April. Ein Be amter der hiesigen „Freedmen's Savings Bank," einer Zweiganstalt der Bank in Washington, meldete heule, daß die von Washingwn ciiigelaiisenen Nachrichten unter hiesigen Depositoren einige Unruhe verursach! Härten; wenn dieselben indeß nur vernünftig handeln wollten, so sei 'Nichts zu befürchten, da die Bank reichliche Fonds besäße, nm allen gewöhnlichen Ansprüchen ;n genügen. Er sagt- ferner, wenn der Andrang zu groß würde, so würde die Llaiiiel bezügl'ck! der K> Tage vorher zu machenden Anzeige in An wenonng komme. Schandthaten eines Negers. Der Bcrvrechcr gelyncht. A u g u ,r a, Ga.. 28. April. Schreckliche Verbrechen, denen schnelle Vergeltung wlgte, wn'.deu am Samstag Morgen an dcr „Cen lral-Vahn" in der Nähe der Slalion Ar. 10 begangen. Ein farbiger Zuchthäusler, Na mens Henry Smith, welcher ant eine Farm in Washinglon-Eounty verdungen war, fand Mittel, von dort zy eittfoninsen, und ver- eine farbige Frau in der 'Nähe von Midville zu schänden. Später ging er in das Haus eines Arbeiters, welcher an der Bahn beschäftigt war. Da der Schurke die Frau des Eisenbahn - 'Arbeiters allem im Hause fand, so hielt er ihr eine Flinte vor und führte, da sie hülslos war. fem jcnsftsches Verbrechen aus. Als die Neger der dortigen Gegend von der an der farbigen Frau began genen Gewaltthat hörten, verfolgten sie den Verbrecher und fingen ihn euij ehe seine zweite Schandthat allgemein besannt wurde. Der Geiangene innroe einem Eonstablcr übe geben, weicher ihn nach dem Counly-Gciäng nisse schaffen sollte. Am Sonntag Morgen jedoch entrissen zwanzig bewaffnete Männer den Neger des.ltonstablers, und der Knall von Flintenschüssen, welchen man bald nachher vernahm, bewies, daß der Schurke seinen gerechten Lohn empfangen. Zu Elberton, Elbttt-Conniy, sollen am Freitage zwei Negerinnen wegen Mordes ge hängt werden. Tie Arkansaser Vffairc. Little - Rock, Art., 28. April. Am Montag Abend wurde in Helena eine sehr zahlreich besuchte Versammlung gehairen, um Volontäre für Brooks zu werben. Die mei sten Thcilnehmcr der Versammlung waren Farbige. Nach einigen kriegerische Reden gab der frühere staatssenalor Achlb. I. T. White, farbig, den Leuten den Rath, „ach Haute zu gehen und hje EiMcheidung der Geietzgehung zu überlassen. In Folge die ser Rede wurde denn auch nicht ein einziger der Tapferen geworben. Eine Compagnie von Ba' ter Leu-en setzte sich heute in der Nähe von Lewisburg in Bc sitz des nach Fort Smiih bestimmten Zuges, um zu verhindern, daß Verstärkung für Brooks die Stadt erreiche. Nach einem Telegramm aus Pine-Blufs >!n Anhänger Brooks' Nachrichten aus AZaslnngton erhalten, daß die Bundesregic rnng sich nicht weiter einmischen werde. Vax 'er's Anhänger sind heute Abend voller .zreiide, indem sie behaupten, die Regierung habe zu ihren Gunsten entschieden. 2t cw -2) or k, 29. April. Brooks und -.arter, welche sich Beide als Gouverneur von Arkansas unterzeichnen, haben Jeder in den heutigen Morgen blättern einen Brief veröf i welchem sie die gegenwärtige po litische Situation und die Ursachen derftllen einer Betrachtung unterwerft. Baxter wie herholt die Versicherung, daß er sich der Ent ichcidung dcr Gesetzgebung, weicherer die Er ledigung der Frage überlassen hat, und die er als das einzig competente Tribunal ansith, ftigcn werde. Brooks dagegen jagt, die Ge üPgcbung habe in dem vorliegenden Falle keine Jurisdiktion, sondern die Gerichtshöfe, welche im Juni zusammentreten, hätten über den F-all so bald, als möglich, zu entscheiden. Kriegerische Anstände in Llrkan ,as. Gin Gefecht in Zefferson- Gonnt. Todte und Ver wundete. Little - Rock, Ark., 30. April. Gene ral Aliig White, welcher den Baxicr'schen An hang zu Pine-Bluff commandirt, erfuhr, daß !cmc Abtheilung von Brooks' Leuten in New Gascouh, Jefferson - County, gemeinsame Räubereien beginge, und ging heute mit ei ner Cplonnc von 200 Mann dorthin ab, nm die Uebclthciter anseinanderzuiagen. Eine aus Pine-Blnff an General Newton cingc lansene Depesche meldet, General White habe Parlamentäre abgeschickt, um die Brooks'schen Leute aufzufordern, auseinander zu gehen; dies: hätten jedoch gefeuert, und eine reguläre Schlacht habe sich entsvonnen, in welcher von Brooks' Leuten 9 getödtct und 20 verwundet worden seien. Die klebrigen seien gefangen genommen, entwaffnet nnd nach Hause ge schickt worden. General White meldet, daß ans seiner Seite 7 Manu verwundet und drei Pferde getödtct worden seien. Liltle - Rock, 'Art., 30. April. Baxter wurde heute Morgen durch eine Compagnie aus Hamystcad - Connty verstärkt. Von Brooks' Seite ging gestern Abend cine Ab thcilmig ab, welche die Teleqraphen Drähte zwischen hier nnd Piue Bluff abschnitten. Letztere Abtheilung wurde gestern Abend von Vaxter's Truppen gefangen genommen. Der Vaxlcr'sche General Major Churchill wurde genern Abend mit 10 Mann, als er von dcm 'Bahnhofe der „Cairo- und Futtonbahn" kam, von 50 Feinden, welche schon auf dieselben gewartet hatten, umzingelt, und Churchill selbst wurde gefangen genommen, doch bald wieder entlassen und hat heute wieder das Commando über seine Truppen. Die Operationen beschränken sich jetzt aus beiden Seiten aus Verhaftungen. Die Vnn deslruppen hielten sich gestern Abend bereit, etwaigen Ausbrüchen von Unruhen zn bc gcgnen. Gemüther befinden sich in ge drückter Stimmung und warren auf eine Em scheidung aus Washington. Tie Uebcrschwcmmttng im Süden. Pazoo-City, La., 29. April. Dcr Fluß fällt langsam, nnd Berichte von allen Punkren melden, daß auch der 2)azoo, Talla halchie und 2)allabusha fallen. Grcemvood am Tallahalchie ist vollständig überschwemmt; das Wasser steht daselbst höher, als im Jahre 18S7. Der Durchbruch des Hushpackana hat teincn bedeutenden Schaden angerichtet nnd die Befürchtungen wegen einer allgemeinen llcbcrschwemmung schwinde. Einige Tage Helles Wetter würden hinreichen, fast altts Wasser, das jetzt die Länderstreckcn bedeckt, ab schließen zu lassen. Kausieute und Pflanzer schöpfen neue Hoffnung, und die 'Aussichten auf die Erndte bessern sich. Memphis, Demi., 29. April. Die „Memphis und Littlc Rock-Bah.i" ist durch die Ueberschmcmmuiig gezwungen worden, die Beförderung von Zügen cinznstcllen. An mehreren stellen ist das Geiciie rvegaespüll worden. Angu sta, Ga.. 30. April. Bei der hie stgen Baumwollen Börse ist von I. B. Las fitte äe Comp, in New - Orleans eine Karle eingelaufen, welche zeigt, daß l4,ovoO.uadrai Meilen Landes in Mississippi, Louisiana und Arkansas überschwemmt sind. Zu dem über schwemmten Gebiete gehören "die reichsten Baumwoilen-Plantagcn. S ma, A 10... 30. April. Ter Alaba ma - Fliis! fällt langsam. Der angerichtete schaden ist groß, und zwischen hier und Mo btie steht noch ein großes Areal von Banm wollen - Plantagen unter Wasser. Mangel an Baumwollen Saamcn wird eine neue Aus Pflanzung unmöglich machen. New Orleans, 30. April. Tie New 2)orker Posten bis zum 25. ds. Mts. sind ausgegeben worden. Die Beamten der Jzackson-Bahntz kündigen an, daß von 'New Orleans nach Cairo und Memphis für die Beförderung von Posten und Passagieren Al les in Ordnung sei. M e:n phis, Ten., 30. April. Jack sonport, Etarendon, Jndian-Bay am White River sind üb-rschwemml. Di-Offiziere des Dampfers „Genevicve" berichten, daß das ganze Land von Skipwtth's Landing bis an die Mündung des 2)azoo unter Wasser steht, nnd daß unter den Einwohnern große Noth herrscht. Ter Fluß steift Langsam. Hülfe für Louisiana. 2va, hi ngton, 28. April. Folgen des Telegramm ist heute von hier an Hrn. H. M. S. Lewis, Meister der Staats - (Srangc von Louisiana, abgegangen: „Washinaron, 28. April. Ans Vesehl des Exekuttv-Coini tc's sende ich Ihnen heute Abend 81000 zur Unterstützung der nothleideiidcn 'Mitglieder unseres Ordens in Louisiana. O. H. Kelly, Sekretär der National Grange." Memphis, Tenil.. 30. April Etwa -8.-000 an Geld und Voeräthen sind sür die von derUeberschwemnlnilg Betroffenen hierznsa-ii mcngebrachr. Tie nädtischcn Behörden Halen sich noch nichl entschieden, wie sie sich zn der Angelegenheit verhaften werden. B o st o li. 30. April. Tie Beiträge Vo sioii'ö für die Nothleidcnden in Louisiana be laufen sich letzt auf H 43.000. Philadelphia, 30. April. Hr. A. I. Trexel, der Schatzmeister des Unttrstllt zungssondS für Louisiana, zeigt an, daß aus dem Wege der Subieriprion die Summ von H 4851 eingegangen ist, und hat dem Mabor von New Orleans Anweisung gegeben, !!10, 000 aus ihn zu ziehen. N e w - 2 or k, 30. April. Tas von der Produkten Börse ernannte Comite, um Ba träge zitt Unterstützung der durch die Ueber schweininiiiig des Mississippi Betroffenen ent gegenzunehmen, hatte bish-uteMittaa gesammelt. ÄayorHavemeycr nimmtPrivai Subicrip lioneii für Louisiana entgegen. Klane gegen den .Loninana'cr Jockey-Elnv." Ncw - Orleaiis, 30. April.— Staats Senator Alexander E. Barver nnd Hr.Brad sord R. Davis, beide Farbige, haben den „Louisiana Jockey Club" je um ?5000 ver klagt, weil derselbe sich weigerte, ihnen we zen ihrer afrikanischen Abstammung während der lelelen Rennen Sitze aus der Seitcngallerie zu verkaufen. Die Kläger führen an durch diese Weigerung und Ausschließung würden nicht nur die Grundsätze der natürlichen Ge rechtigkeit, wildern auch die ihnen durch die Bundes- nnd Staate-Verfassung garantmeii Rechte verkümmert. Natie Bendervcrl,aftct. alt Lake City, 28. Apnl. Ter ! vonMorgan-County haksacbcnKatie I Bender -'> o Meilen von hier verhaftet. Das Frauenzimmer wehric sich verzweifelt. Jn ihrer Tafchc fand sich eine Photographie der allen Bender, die man jetzt sehr leicht finden wird. Katic wird morgen hierher gebracht ! werden. > Kampf gegen die Tttupercuzleritt ucn und das „Lotat Option - tSescy. Sa n Franz isc o, Cal., 30. April. Tie hiesigen Engros-Spiriinosenhäudler ha den einen Verein gegründet, nm ihre Kunden im Innern des Staates gegen die Emmi- j schling der Temperenz-Wclbcr zu schützen und l das letzten Gesetzgebung genehmigte ! „Lokal-Option"-Geictz anzugreift. Sie wol i len einen großen Fond zusammenbringen,: :uni beide Fragen in den Gerichtshöfen mir ' ! Erfolg bekämpfen zu können. Ein Knabe in San Fvanziseo er schoffcu. S au Franzisc o. 30. April. Zwei ! Knaben, Namens Messinger, ariffen heute 'Abend einen anderen Knaben, Namens Abra ham Salomon, an. Letzterer zog eine Pistole und drohte, Jene zu erschießen. Tie Mutier der beiden Messinger kam hinzu, u,n dem Sa lomon die Pistole zu entreißen. Wäh.end oes um die Waffe entstehenden Kampfes entlud sich dieselbe. Die Kugel nahm einen Finger der Frau Messinger iort und fuhr dann Salomon in den Kops. Der Knabe stürzte augenblicklich todt zusammen. Ein Mord. St. John, N.V., 27. April. - Ein Franzose, Namens Paulin, wurde am letzten Freilag bei Cargnef von dem Geliebten seiner Frau eptnordet. Der Mörder, Namens Gal lian, folgte feinem Opfer in emen Wald, wo er mit einer Axt über ihn herfiel und ihm viele tödtliche Wunden beibrachte. Gallian und Frau Paulin wurden verhaftet, s Bathurst, N.-Br., 30. April. Gal "an, welcher Paulin in Caraguet crmyrdcte Nr. 18. hat ein Gestündniß der Thal abgelegt und hinzugefügt, er sei von Panlin's Frau zu dem Zerbrechen verleitet worden. Dieselbe hole ihn bestürmt, ihren Mann zu todten, damit er (Gallian) sie Heirathen könne. Sie habe ein Messer geschärft und auch die sonstigen Vorbereitungen zu dem Verbrechen getrosten. Gattin-Mord. Ottawa, Ont., 29. April—Ei Mann, Namens O'Reilly, mißhandelte seine Frau, welche ein Krüppel ist, gestern Abend mit ihrer eigenen Krücke in so brutaler Weste, daß sie an den erhaltenen Verletzungen sMrb. Ter Mörder ist verbacket worden. Utttergan clrs französischcir Post-Dampfers. Wahrscheinlich viele Personen ertrunken. ?) oko halNa, 26. März. Soeben trifft hier die Nachricht ein, daß der französische Postdampfer „Nil" ans der Höhe von Cap Idsm etwa 3<; Meilen von hier, untergegan gen ist. Der „Nil" ging am 12. d. MtL. von Hong Kong nach Yokohama ab und wurde am 20., als er schon in der Nähe des Hafens war, ans den Strand getrieben. Ein zclnheiten fehlen bis jetzt. Es sollen etwa 1.50 Personen an Bord ge wesen sein, von denen nur vier gerettet wur den. Die Nachricht ist gestern hier eingetrof fen, und es sind iosorl Anstalten getroffen worden, um möglicherweise noch Hülse zu leisten. (-später.) —Der folgende Brief, geichric beu von einem dcr Geretteten, ist heute Mor gen hier angekommen; „Der Postdampfer „Nil" sank während der 'Nacht vom 20. auf den 21. März an dcr Küste von Jdsn. Das schiff ist verloren, und bis jetzt sind nur vi r von uns gerettet. Wir können nicht sagen, was aus den übrigen Passagieren und der Mannschaft geworden ist." Vermischte Berichte. Von Li c w - 2) o r k wird ein schauderhafter Vorfall gemeldet, dessen Opfer ein Deutscher war. Im Vasement dcö Hanse 'Nr. Bk, Greenwichstraße, betrieb seil längerer Keil e.n sHannoveraner, Namens Ernst' Möller, ei i 'Geynde Bureau, in welchem er seit etwa zwei Jahren einen Landsmann, Namens Heinrich Mohr, al Clerk und „Runner" bc'chäftigle. Möller räumte dem Mohr ein neben dem Ge Ichäftslokale gelegenes Zimmer als Schlaf sinbe ein. Zwischen Möller und seinem Clerk hcrnchle mein das beste Einvernehmen, das jedoch zuweilen dadurch gestört wurde, daß Mohr öfters Tiensiboten für andere Stablis sements besorgte und den ihm zukommenden Gebühren - T ollar für sich selbst behielt. In letzter Zeit soll Mohr dieses mehrere Male ge ihan haben nnd wurde deshalb ihm vonMöl ler bedeutet, daß er, falls dieses noch ein Mal vorkomme, sofortselnenDienN verlassen müsse Dienstag früh besorgte Mohr ein Mädchen illr ein anderes Etablissement und erhielt dafür den Dollar. Möller erfuhr dies und bean spruchte die Hälfte des Geldes. LNobr wei gerte sich aber, ihm die 50 Cents zu geben und die;? führte schon früh Morgens zu ei nem Wortwechsel. Um 24 Uhr Nachmittags war Mohr mii drei Arbclttnchendeii, 'Adam Ottenheimcr, Carl Kleist und Ercszentia Ger Harb, welch' Letztere ihr kleines Kind im 'Ar me lrug, im Geschäftslokale dcö Möller, als Letzterer die Treppe herabpolterie und in her rischer Weise dem Mohr den Schlüssel zum Pulte abforderte. Möller öffnete dasselbe, durchsuchte es und verlangte nun in barschem Tone auch den Schlüssel zum Schlafzimmer. 'Mohr gab ihm auch diesen. Möller öffnete Sie Thür und vcfahl dcm Mohr, sofort seine Effekten, die aus zwei zerlumpten Decken, ei ner alten Reisetasche nnd einem alten Koffer bestanden, ans demselben zu schaffen. Mohr gehorchte, brachte die Effekten in da Büreci, Ivo Möller sie mit dcm Fuße bei Seite stieß' Er gebor nun dem Mohr, ohne Verzug das Lokal zu verlassen, doch dieser Befehl wurde von Mohr mit Hohnlachen erwidert und dem Möller bedeutet, daß das wohl leine große Eile habe, da er noch nicht zn Mittag gegcs seit. Er wolle erst essen. Mohr begab sich nun in den obern Stock, wo eine gehalten wird. Holle sich sein Mittagessen und seifte sich an den Tisch. Er war gerade im Begriff, das Fleisch zn zerschneiden, als Möller, der hinter ihm gestanden hatte, aus ihn zusprang und ihm zwei oder drei Faustschläge an? den Hin terkopf verseifte, daß er zu Boden taumelte Im Fallen schlug Mohr mit dem Kopse ge gen eine Bank und wurde ans diese Weise be täubt. Außer sich vor Zorn verletzte Möller dem hülslos daliegenden 'Manne mehrere Fuß tritt- ans Unterleib, Brust und Gesicht nnd flüchtete dann die Treppe hinaus. Er sah ein, daß er Mohr lebensgefährlich verletzt hatte und eilte von Angst getrieben nach Whitehall Straße, wo er einem Bekannten begegnete, den er fast gewaltsam in eine Wirthschaft zog nnd dort nöthigte, mit ihm zn trinken. Er selbst trank zwei Wassergläser Whiskey und eilte zur nächsten Wirthschaft, wo er dasselbe wiederholte. Dann sprang er ans ein gerade abfahrendes Fährboot, fuhr nach Brooklyn und rannte in tollem Lanfnach 437,17. Str., wo er sammt seiner Frau und 5 Kindern wohnt. Der Mißhandelte wurde mittlerweile von den im Lokal Anwesenden ans eine Bank gelegt; keiner hatte jedoch cincAhnuiig davon, daß derselbe ernstlich verletzt sei und wurde deßhalb auch nicht zum Ar;:e geschickt. Um z-5 Uhr als eine im Hanse wohnende Frau in daS Bascmentkam uiid den Zustand des Man nes sah, wurde ein 'Nachbar gern len, Verrieth, iokort einen Arzt ,n holen niid die Polizei ;n benachrichtigen. Dr. Merrill wurde geritten, doch als dieser kam, war es zn spar, denn Mohr war bereiis eine Leiche. Polizist Ram sey wurde gerufen und bcnachrichttglc dieser den Capttän Lowery, der sofort Anordnungen zur Verhaftung des '.Roller traf. Obgleich dieser in der Nachbarschaft bekannt war, so schien es doch Anfangs unmöglich, zu ermit leln, wohin er sich gewandl hatte. Einige Personen wollten ihn ans einem Jersey-Eitt, , Andere auf einem Hoboken-Fährboote gesehen haben, doch ließ der Capttän sich nicht irre machen, sondern schickte seine Geheimpolizi sten nach Vrootlyn, wo sie Möller in seiner Wohnung schwer betrunken bei'm Abendessen überraschten und verhafteten. Man brachte ihn in das Libertystraßen-SiationShaus und sagte ihm, daß Mohr todt sei. Er schien wie vom Blitze getroffen und mußte sich an das Gitter klammern, um nicht zu Boden zu stür zen. Möller, 38 Jahre alr, soll sehr wohlha bend sein. Mohr zählt 52 Jahre. Coroner Woltmann har die Untersuchung dieses Falles übernommen. Tie Leiche Mohr's wurde in die Morgue gebracht. Eine neue Idee mir Bezug ans Leichenverbrennung. Em Eorre spondent hat an Sir Henry Thompson in London einen beachlenswerthen Vorschlag mit Bezug ans Leichenverbrennung gemacht, näm ttch die Leichen statt in eigens dazu gebauten brennen. Der Corrcspondent 'meint: Fast jede Stadt, die einen Friedhof hat, hat auch Gaswerke. Man möchte demnach nur einen oder zwei Retorten mehr bcnöthigcn, groß ge >,ug, nm einen Sarg aufzunehmen. Wenn das Publikum allenfalls Anstand nehmen möchte, solches ans Leichen sabrizirtes Ga zu gebrauchen, so könnte man allenfalls An stalten treffen, damit die Straßenlampen zu beleuchten. Im Falle man einen solchen Plan annehmen möchte, würde das den Steuerzah lern zu großem Nutzen gereichen. Wenn man alle sonstigen Bedenken gegen einen sol chen Vorschlag bei Seite setzt und ihn nur vom ökonomischen Standpunkte auffaßt, har er Manches für sich. Offenbat möchte das die billigste Methode sein und hätte sie außerdem noch sonstige enorme Vortheile für sich. Zn welchem Glänze würden unsere Straßen strah len, wenn gewisse Eongreßmänner und son stigc feurige 'Redner aus diese Weise zeigen könnten, daß selbst in ihrer A'che noch das'ge wohnte Feuer glüht, das sie dann noch zum letzten Male m Straßenlampen glühen lassen tönnten. Tas Tünchen Bcdsord, Westchcster-Co., N.-'A., war am Sonntag in großer Aufre gung. James Miller, Besitzer einer dortigen Mahlmühle, ging eben mit einem jungen Mädchen von der Kirche nach Hause, alsßeidc in der Nähe seiner Muhle von sechs Strolchen angegriffen wurden. Einer derselben ergriff das Mädchen uns hielt ihr den Mund zu, während die anderen fünf sich über Miller hermachten, ihn am Boden icslhielten und in herzloser Weise durchprügelten. Da hörte Miller das Mädchen laui auischreien mir übermenschlicher .uraftanstrcngnng rassle er sich vom Boden auf, zog seine Pistole und feuerte einem der Angreifer, Tonohue, eine Kugel in den Leib, die vermuthlich dessen Tod herbeiführen wird. Tie übrige vier liefen davon, und Miller schleppte sich mit Mühe nach einem Nachbarhaus?, dessen Be wohner er zur Aufsuchung des Mädchens ver anlaßte. Dasselbe wurde bald in einem tast leblosen Zustande in einem Gehöfte aufgefun den und in einem nahen Hause sorgsam ver pflegt. Außer dem verwuiivclen Tonohue hat die Polizei bis jetzt noch leinen der An greifer scsinehmen können. Die Stadl Venedig will jetzt dcm Dichter Byron ein Denkmal setzen. Das ist nicht mehr, als recht, denn der Dichter bat der Stadl in seinem IV. Gesänge von „Chili c Harolde," in seinem „Bcppo," in seinen malischen Werken „Marino Fallieri" und „Die beiden Foscari" unvergängliche Denk > mäler gesetzt.