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3V. Jahrgang. Uebersicht der wichtigen Ereignisse. Z-ie Tage sind gekommen, in denen das wichtigste Ercigniß die Nachricht bildet, daß hier oder dort die fabelhafte Secschlange gese hen wordendenn bei 00 oder wo Grad 'in schatten ereignet sich kaum Etwas, als gelegentlich ein Sonnenstich; die hohe Politik, wclcksc die Zeitungen mir demJntcressantesten, demstofse für die edle Kauiicgießerei versorgt, fluchtet sich in die Bäder und in die Berge: die niedere Politik hält sich an kiihleGcträukc; .Pandel und Wandel liegen still und nur Fä cher, Fliegen und MoSguitos sind in bestän diger Bewegung. Ter vonarcst, welcher sich den ganzen Winter hindurch mii nutzlosen Zänkereien die Zeit vertrieben und das Land gelangweilt hat, macht jetzt den Kehrans und sucht so rasch, als möglich, aus dem heißen Washington davouzugclangen. Tie Berwilliguiigs Bills sind angenommen, die RegiernngSmaschieiie ist also für ein wci. tercs Jahr geschmiert. Bei diesen Berivilli gilngcn spielten die Herren das alte Stück chen auf, daß das, was die Comite'n in einer Aiiwandliiug gewissenhafter Sparsamkeit ge strichen halten, in der Plenarsitzung zu dop pelter Höhe unter dem Deckmantel von Amen dements wieder eingeführt, resp, eingeschmug gelt wurde; mit anderen Worten, füricden ge sparten Cent wurde ein Dollar zum Fenster hinaus geworfen. Die Civil-Bcrwilligung ist höher, die Indianer-Berwilllgung gleich falls, die vermischten Berwilllgüiigen haben unzählige Zusätze erhalten, von denen das Co mite für Mittel und Wege sich nicht träumen ließ und das Militär wird, ebenso wie das dent'che, nicht vermindert. Die Bill über Abschaffung der Angebcrgcbühren ist vorge stern vom scnale und die Bill über Berth'ei lang der Genfer Entschädigungssumme gestern vom Rcpräsentanlciibause angenommen wor den. Tic Civil RechtS-Bill erhielt am letz ten Montag ihre Beruhigung; sie wnrde vom Repräseiitantciihause zu den Akren gelegt und die Ergebnisse der bevorstehenden Congreß wahlen werden die Herren schwerlich danach lüstern machen, sie wieder aufzunehmen. Die Tage der Regcrgesetzgebung sind augenschein llch für lange Zeit vorüber. Dasselbe kann man übrigens nicht von den behaupten, welche sich in bunter Reihe heran drängen. Die Corruptiou der herrschenden Partei gleicht der Hyder, kaum ist ein Kopf abgeschlagen, so stehen zehn andere an der Stelle; kaum daß eine Gaunerbande enthüllt -st, sind bereits die Gerüchte über die andere 'M Umlaufe und die Untersuchungen nehmen gar kein Ende. Jetzt soll auch das saubere Syndikatsgejchästcheii unter die Lupe gebracht werden und man prophezeit von vorneherein rincn unerhörte Skandal, zumal hohe und höchste Personen an den Profiten dieses Schwindels bethciligt gewesen sein sollen. Das Repräsentantenhaus hat in den letzteren Tagen zwei Territorien des Landes - New- Mexiko und Colorado - die Aussicht gestellt, als Staaten in die llniov aufgenommen zu werden, die betreffenden Bills passirten mit bedeutender Majorität, werden aber voraus sichtlich im Senate auf Widerstand stoßen, denn es ist notorisch, daß die seßhafte Bevöl kerung keines einzigen dieser Gebiete eine Staatcnbildnng rechtfertigt. Diesem Staa tenfabriziren, mir um Stimmen im Bundes, senate zu erlangen, sollte nachdrücklich eine Grenze gesetzt werden. Ob 37 oder 30 Sterne bei der <säkularfcier die amerikanische Flagge schmücken, das macht die Union nicht größer und nicht geringer, wohl aber verächtlicher wird sie dadurch, wenn Leute vom Schlage ei nes Sargent, eines Mitchell, eines Nye, ei nes Clayton und Oorsey im Biindessenate sitzen. -i. Ainanzminisier, Gen. Bristow, ist von der Presse fast zu sehr gelobt worden, als daß wir nicht befürchten sollten, er werde vielen Erwartungen nicht entsprechen luid sich im Laufe der Zeit als ein höchst mittelmäßiger und vielleicht sogar ichlech- tcr Flnanzminister entpuppen. Bis jetzt hat rr sich allerdings vortrefflich gehalten; mit ei nem Fleiße, der bisher unerhört war, hat er sich den Geschäften seines Amtes gewidmet, mit einer Gründlichkeit, die in Anbetracht des inngenmäßiaeit Leichtsinnes, mir welchem Hr. Richardson se,n Amt versah, förmlich wohl that, hat er alle Rechnungen geprüft, sür die seine Unterschrift vcrlangi wurde; er schaffte prompt zahlreiche Sinccuren ab und gedenkt, verschiedene Bureaus zu consolidire'n. ES sollte uns übrigens nickt wundern, wenn ihm Plötzlich bei die,ein Reorganisation?- und Rci nignngswerke der höhere Befehl zukäme, des grausamen Spiels genug sein zu lassen, denn die abgesetzten und bedrohten Ärippcnbeißcr werden jedenfalls Alles ausbicteii, um ihre Existenz zu retten. Wir fürchten, daß der ouitselfrige Manu sehr rasch die Flügel sin ken lassen wird. Tas neue Kabel Zwilchen Europa und Amerika, das erste, wel ches direkt bis zur amerikanischen Küste führt, wurde dieser Tage durch den Dampfer „Fa raday" vollendet. Dadurch ist ein neues Ver vtiidungsglied zwischen der alten und der iieiien Welt entstanden, nnd die erste Folge wird jedenfalls ein Billigcrwerdcn der Depe scheu sein; auch dürfte sich die Zahl der Ka beldepeschcn in den amerikanischen Blättern bedeutend mehre; daß die vier existtrenden iliilerjeeischen Telegraphen auch einen Einfluß aus die schläfrige europäische Presse ausüben werden, läßt sich jedoch nicht voraussehen; für diese in Amerika heute noch ebenso ein mibe, kaiintes Land, als in den Tagen, in denen der geistige Verkehr noch dnrchßriefe auf Pak lct Schissen vermittelt wurde. Vuropa. Frankreich cht man wieder einmal am Vorabende wichtiger Ereignisse und McMa hon, welcher sich noch vor vier Wochen im Bc wliytsein des gesicherten Septennats wiegte, hcu ohne Zweifel jetzt die Ueberzeugung ge wonnen, das; bei den Franzosen Nichts 'sicher ist, als der Wechsel. Die französische Regie ruiig ist seit dem Tage von Scdan ein Provi sorium, dessen Beseitigung schon verschiedene Male nahe bevorstand; es wurde der Reihe nach von der Commune, von der blauen Re publik, von dem absoluten Gottesgnaden thume, von der constilutioncllen Monarchie und von den Bonapartisten bedroht; Com mune, Gottcsgiiadenthuiii und Bürgerkönig thnm sind jetzt unmöglich geworden, der Kamps liegt deshalb zwischen der Republik und dem Kaiserreiche und alle Aussichten sind vorhanden, daß Letzteres Sieger bleiben wird, denn die Nationalversammlung hat, ohne zu wollen, Alles gethan, um dem Kaiserreiche den Weg zu ebnen. McMahon ist äugen schcinlich nicht im Stande, das Septennat zu organistren; dieses erhellt besonders aus der vorgestrigen Abstimmung über den Vorschlag, das Stimmrecht ans Leute im Alter von 25 Jahre, als die jüngsten der Stimmbcrechtiq ten. zu beschränke!,. Dieser Antrag wurde mit ziemlich bedeutender Majorität vcrwor seit. Die Imperialisten, resp. Bonapartisten, fühlen mit jedem Tage mehr, daß sie Herren der Situation sind; sie benehmen sich dem entsprechend. Vorgestern wurde Gambetta auf dem Wege nach Versailles von den Im perialisten gröblich insuttirt, einer derselben versuchte sogar, ihn zu mißhandeln. Die Linke hat jetzt die Auflösung, resp. Vertagung der Nationalversammlung beantragt, und sobald dieselbe von dem linken Centrum Suc ciirs erhält, wird cS um das McMahonat ge schehen sein. In Wien tagt zur Zeit ein Congrcß von Aerzten, um Maßregeln gegen das fernere Einschleppen der Cholera zu ergreifen und Ansichten über die Behandlung von Cholera kranken auszutauschen; es ist zu bedauern, daß Amerika in jener Versammlung nicht ver treten ist. In ciiilgen Wochen soll in Belgien ein Völkerrechts - Congreß lagen, um weitere Schritte zur Förderung des SchiedsgerichtS- Prinzips zn thun. Die aus das internatio nale Recht bezüglichen Gesetze sollen geprüft nnd codifizirt werden. Die Berichte ans England und aus den übrigen Staaten des Conlinents waren, wie gewöhnlich, sehr uninteressant; nicht einmal der kneg in Spanien vermag noch irgend welche Theilnahme zu wecken. Abwickelung der Geschäfte des Kongresses. Es hat nicht den Anschein, als ob der Eon grcß seine Sitzung über den kürzlich festgesetz ten Termin (22. Juni) hinaus verlängern werde, es bleiben ihm also, falls er nicht Lust hat, amSonntag auch zu arbeiten, nur noch zehn Arbeitstage. In dieser Zeit wird es nicht möglich sein, die vielen wichtigen Maß regeln zu erledigen, welche zwischen den bei de Häusern in der Schwebe sind. Die Etat Bills sind wie immer bis vor Thorschluß verschleppt worden. Von zwölf solcher Bills waren bis vorgestern nur dreier ledigt, nämlich die Etat Bills für die Flotte, für die Militär-Akademie und für die Fvrti fikationen. Sechs andere waren in den Hän den von Confercnz-AuSschttssen; zwei waren im Hause, aber noch nicht im Senate durch bcrathen, und eine der wichtigsten und ge fährlichsten, die „Omnibus-Bill", war im Hause noch gar nicht aufgenommen. Diese Verschleppung kann nicht ohne die gewöhnli chen Folgen bleiben, und es wäre sehr zu be dauern, wenn dadurch in der cilften Stunde die anerteniieilswerthcn Anstrengungen Ausschusses für Bewilligungen, die Ansgu ben einzuschränken, mehr oder weniger veiei tclt würden. Zu den vielen Maßregeln, die keine Aus schuv zu vertragen scheinen, ist vorgestern eine neue gekommen, die von der Spezial Unter snchniigs-Ausschuß vorgelegte Bill zur Reor ganisation der Regierung des Distrikts Co lumbia. Ohne dag wir uns ein Urtheil über die noch nicht geprüfte Bill erlauben möchten, würden wir es als den größten Skandal die ser Sitzung betrachten, wenn sie geschlossen würde, ohne daß in der Regierung des Di strikts eine Reform verheißende Aenderung vorgenommen würde. Für die Zollamts-Reform-Bill haben sich die Aussichten gebessert, indem der Senat sie in Angriff genommen und vorläufig eine der Reform günstige Stimmung bewiesen ksitt. Er hat iogar sich gegen Wiedereiiischaltuiig des im Hause gestrichenen Paragraphen in Betreff der Inspektion der Bücher nnd Pa piere der Importeure entschieden; mehr kön nen die Letzteren nicht verlangen und viele von ihnen haben nicht einmal so viel verlangt. Um die Bill zum Widerrufe dcr Gesctz-Be stimmnngcn, unter denen Sanborn und Ge- ihr Unwesen trieben, hat sich dagegen der Sein bis dahin nichts bekümmert. Diese Bill gehört kaum weniger als die zwei vorer wähnten, zn den Akten der Buße und Rene, ohne welche die Leiter der Nationalregierung keinen Anspruch ans eine Modifikation des Berdammungs-Urtheils über ihr Treiben haben. Der Eonfcreiiz.Ausschuß beider Häuser über die sogenannte Currency Bill hat sich festge fahren, ohne Aussicht auf Erlösung. Die Vertreter beider Häuser wären wohl geneigt, eine Instatious Maßregel zu Stande zu brin gen; darüber, wie weit man den Instationi sftn zu Liebe gehen könne, würden sie sich wohl einige, aber eine solche Einigung wäre wcrthlos. Ihre Aufgabe ist, eine Maßregel zn erfinden, die nichl zum Boraus jeden Ge danken an eine Genehmigung seitens des Präsidenten ausschließt. Nach dem neuesten Manifest des Letzteren ist jene Aufgabe un- Confcreiizler haben nach den neuesten Berich ten in der That daraus verzichtet. Das Auf treten des Präsidenten ist ohnehin füx die Congreß-Mehrhett eine Quelle des ärgsten Verdrusses und der peinlichsten Verlegenheit; sie wird sich also hüten, den Präsidenten zu cniem neuen Baarzahlungs-Manifcst zn pro vociren. Eine andere Ursache von Verlegenheiten für die republikanische Partei, die Eivil-Rechts- Bill, wird ebenfalls ans die lange Bank ge schoben werden; das Hans hat sie vorgestern sür diese Session definitiv beseitigt. Auf der andern Seite ist von der Amnestie-Bill, die im Dezember das Haus passirt hat, ebenfalls keine Rede im Senat. Dieser betrachtet es als das Berniächtniß Snmner's, daß er zur Amnestie nicht ja sagen dürfe, ohne daß die Neger ihre Civil-Rechte haben. Inzwischen haben von den paar Hundert Rebellen, die unter den bestehenden Gesetzen noch ausge schlössen bleiben, in dieser Session wieder eine Anzahl Spezial Amnestie erhalte und die Bill hat eigentlich keinen erheblichen prakti schen Werth mehr. Die Erledigung der „Alabama"-Forderun gcn scheint auch wieder nicht zu Stande zu kommen, und eS ficht immcrmehr darnach ans, als ob diese Angelegenheit ein Scitcnstück zn den berüchtigten „französischen Spoliationen" gäbe. Das neue Bankerott Gesetz gehört Zu den Maßregeln, über deren Schissbruch höchstens Jay Cooke und ähnliche Abenteurer, nebst ihrem Anwalt Termainc, zu klagen ha ben. — Die Frage der inneren Verbessern, gen ist an der erzwungenen Sparsamkeit des Congresses gescheitert. Doch ist im Hause am vorigen Freitag noch eine Bill durchgesetzt worden, welche den Bau eines Canals im Misstssippi-Delta bezweckt. Ueber die wissen schafllichen Probleme ist das Haus dabei mit souveräner Verachtung hinweggegangen und hat es insbesondere das Vcrticsungsprojekl des Ingenieurs Eads, des Erbauers der Mis sissippi Brücke bei St. LouiS, schnöde behan delt, worüber dessen Freunde und Verehrer höchst entrüstet sein werden. Die Frage wird übrigens weiter ventilirt werden, der Senat wird die Bill ruhig liegen lassen und die New-Orlcanser vorläufig ihrem Schicksale überlassen. Die Abneigung des Congresses, sich in irgend Etwas zu mischen, wobei Loui siana im Spiele ist, tritt immer stärker zu Tage. Louisiana ist für die republikanische Partei eine der schweren Lasten, die sie gerne abladen möchte. Die Session läuft ab, ohne daß in Betreff der vakanten Sitze Louisiana's in beiden Häusern Beschluß erfolgt, Alles bleibt IM Status yuo, und Louisiana mag im nächsten Herbst eine zweite Auslage des Skan dals von 1872 veranstalten. Die Zulassung von Colorado und Ncw- Mexiko, welche dem Hause so wenig Skrupeln machte, wird im Senat auf crnslereErwäguiig stoßen und ist für diese Session nicht mehr zu erwarten. Die Senatoren fangen an, betreffs ihrer Würde besorgt zu werden, wenn dieselbe durch Crcirung solcher Bogus-Staaren zu einem so leichten Preis wird. Für die Utah-Frage isi noch weniger Zeit. Die Haus-Bill hat im Allgemeinen eine so ungünstige Beurtheilung erfahren, sie ist juri stisch so unhaltbar, daß die großen juristischen Lichter im Senat es nicht wagen werden, sie hinnilterzuwllrgcn. Schon bei dem Ver tagnngsbeschluß, der vor einigen Wochen an genommen wurde, war es klar, daß die Leiter des Congresses den vielen schwierigen Pro blcmen, die sich ihnen präseiittrlen, durchzu gehen wünschten. So wird es denn auch ge schehen. Die wenigen Tage, die bis zum festgesetzten Termine bleiben, müssen den Budget-Gesetzen gewidmet werden und der Congrcß wird mit einer halbwegs gewissen haften Erledigung derselben vollauf zu thun haben. Was die Probleme betrifft, so wird ihre Lösung wohl weniger derSchlnß-Session dieses Congresses, als künftigen Conzresscn vorbehalten bleiben. Dir Situation in stzrankreich. Die Situation m Versailles ist zur Stunde sehr gefährlich. Die Bewegimg zu Gunsten einer Auflösung der National-Versammlung dauert fort und gewinnt an Bedeutung durch die Thatsache, daß Thiers, sowie eine große Anzahl von Depntirten des linken Centrums sich derselben angeschlossen haben. Ein franz. Republikaner in New Kork sieht die Lage der Dinge in Frankreich zur Stunde als sehr gefährlich an. „Die zweite Lesung der Bill in der franz. National Versammlung schreibt er —, welche das neue Wahlgesetz re gulirt, und wodurch sofort 2 —3,vöv,vo Stimmgeber ans den Listen gestrichen werden, sollte die Herzen aller Derjenigen, welche dem Kaiserreiche trcugeblieben sind, mit über schwänglicher Freude erfülli haben. DiePas strung dieser Bill mit einer solchen Majorität ist gleichbedeutend mit der Annahme, und die selbe gibt dem jungen 'Napoleon den einzigen Trumpf in die Hand, welcher in seinen Kar ten noch vermißt wurde. Als vor 24 lahren dieNalioitalversammlimg, von demselben eng herzigen und conservativeil Geiste geleitet, wie gegenwärtig, beschloß, 2,, Stimmgc bcr zn cnlrcchten, sagte Thiers in dem Palais Bourbon „Das Kaiserreich ist gemacht," und' man braucht heute nicht einmal ein Staats mann zu sein, um dieselben Folgen, welche die Slimm-Entrechtuiig damals hatte, vor auszusehen." Der französische Republikaner machte aller dings auf die Vortheile aufmerksam, welche der dritte vor dem vierten Napoleon voraus hatte, aber erinnert an folgende Thatsachen: 1.. daß zur Stunde 5 aller französischen Ver waltnngs-Beamten alte Diener des Kaiser reiches sind, welchen sie ihr Emporkommen zu danken haben; 2., daß der Herzog de Brog lie, als er vor sechs Monaten die republika nischen Maircs in ganz Frankreich absetzte, dieselben durch Commissäre ersetzte, welche be reits vor dem Sturze des Kaiserreiches dien ten; 3., daß mit Ausnahme eines halben Dutzend alle Generale der Armee Bonapar tisten sind, und endlich, daß trotz der schreck lichcn Folgen des Jahres 187 das französische Volk nicht leicht vergißt, daß es unter Napo leon litt zwanzig Jahre lang einen nie dace weseucn industriellen nnd commerziellenWoh! stand genoß, dessen es sich gerade jetzt in den Tagen der Krisis nnd der permanenten Stag nation recht lehhaft erinnert. Wenn der Franzose sagt unser repnbli kanischcr Gewährsmann weiter —, sich jener Zeiten blühenden Wohlstandes erinnert nnd dieselbe mit der gegenwärtige Geichüftsstag- Nation vergleicht, welche ihre Ursache in dein radikalen Unvermögen der Pscudo-Republi kaner hat, dann kann er nicht umhin, als auf die Idee zu kommen, daß das Kaiserreich sehr gut war. Man prüfe die Gesinnungen des stanz. Volkes, speziell in den Industriestädten, und man wird überall dieselben Ansichten finden. Der französische Arbei.cr, ohne Zwei fel der beste Republikaner, wird immer sagen: „'Napoleon und sein ganzer Anhang waren ohne Zweifel große Schurken und nicht den Strick werth, um sie zu hänge, aber dennoch hatte Jeder unter seiner Regierung genügend Arbeit, während letzt der Hunger an alleThü rcn klopft; außerdem hat der Franzose unter der jetzigen Republik weit weniger persönliche Freiheit, als unter dem Kaiserreiche. Gebt uns irgend Etwas, möglicherweise ein viertes Kaiserreich, nur befreit uns von diesen uner träglichcn Zuständen." Das ist die gegenwärtige Stimmung in Frankreich. Beseitigung des Provisoriums um jeden Preis ist die Losung. Was hat dann Aussicht, an die Stelle zu treten V Nicht das GotteSgnadenlhilin nuter Henry V.,cben sowcMg eine constilnlioiietlc Monarchie unter Ludwig Philipp il ; jeder denkende Franzose hat es längst eingesehen, daß der Kampf zw- - schen der Republik und dem Kaiserreiche liegt. - Die Republik ist seit 1370 aber in der Achtung - der Franzosen durchaus nicht gestiegen, indem ! man ihr alle Fehler, welche die verkappten > Monarchisten in ihrem Namen begingen, zur - Last legt, so ist denn der Junge von Chiscl l hurst, über dessen Zukunft noch vor drei Jah ' ren alle Welt spottete nnd lachte, der wirk liche Mann der Zukunft. Wie lange? kann allerdings Niemand sagen, denn Jedermann ! weiß, daß bei den Franzosen Nichts lange dauert. Deportation von ~Pupcrs und Verbrechern nach Amerika. Bekanntlich war es in frühern Zeiten der Brauch, daß europäische Regierungen und Gemeinden solche Personen, die ihnen wegen ihrer Hlllflosigkcit zur Last fielen oder die ein Verbrechen begangen hatten, ganz einfach nach Amerika schickten. Dieser Unfug hat bis in die ncneste Zeit hinein bestanden und scheint auch jetzt noch hie und da wieder anszntau chen. Aus einer soeben bekannt gewordenen Mittheilung des Staatssekretärs geht hervor, daß dieser Gegenstand eine nichts weniger, als angenehme Correspondcnz zwischen der Ver. Staaten-Regierung nnd einigen auswärtigen Behörden veranlaßt hat. Am 22. März 1869 wurde Hr. Bancroft, Gesandter der Ver. Staaten in Berlin, benach richtigt, daß das Staatsdepartement eine mchtoffiziellc Mittheilung erhalten habe, nach welcher eine israelitische Gesellschaft im Be griffe jtehe, alle armen und hlllfsbedürftigen Israeliten nach Amerika zn senden. Hr. Bancroft erwiederte, daß er dies nicht glaube und daß seines Wissens von dort aus keine Elmgranten nach Amerika befördert worden ieien, die nicht den Willen und die Befähi gung haben, zu arbeiten. lB7l übermittelte Hr. Rublce, Gejandter der Ver. Staaten in Bern, dem eine zwischen ihm nnd dem jchweiz. Bundcsrathc gepflogene Corre- Ipondenz, ans welcher hervorging, daß eine Gememdebchörde des Cantons Aargau hülf >o,e, schwachsinnige und sonst untaugliche Personen ans Gemeindckostcn nach Amerika schicken wollte. Hrn. Rublee gelang es, daß die eines unheilbaren Idioten ver hmderr wurde. Ter Präsident des schweize rischen BundcsratheS sprach in warmen Wor ten seiiic Mißbilligung über diesen eben so ungerechten, als unmenschlichen Versuch aus. Im Nov. 1871 wurde Gen. Schenck, Ge- London, vom Departemente be nachrichtigt, daß eine Liverpooler Gesellschaft arme Kinder nach Amerika spcdire, und er wurde beauftragt, die Angelegenheit zn nnrcr mchen. Er antwortete, daß er bereits mit Lord Granville darüber unterhandelt habe und daß die Abfindung suspendirt worden sei. Im Dezember 1871 und im Januar 1872 iiistruirte das Departement den Gen. Schenck hinsichtlich dreier Personen, die aus der Ge fangenschaft entlassen und nach Amerika ge schickt worden, und im lakre 1373 wurde er benachrichtigt, daß andere britische Verbrecher nach diesem Lande deportirt worden seien. Im August 1873 meldete Gen. Schenck dem Siaats-Sckrctär: „Ich denke nicht, daß die von Lord Granville erhaltenen Noten genü gen, und glaube, daß die Ver. Staaten zn eincr entschiedeneren Zusicherung Seitens der Regierung Ihrer Majestät bezüglich der Be leitigung der Uebelstünde, über die ich Klage geführt, berechtigt seien." Das Departement war der nämlichen Ansicht und iiistruirte den Munster, energische Vorstellungen bei der brit. Regierung zu machen. Bon Euba her wurden die Ver. Staaten mit alten hülstosen Weibern bcdachi, als ob sie deren nicht schon genug hätten. Vier dersel ben wurden, wie es scheint, im Jahre 1872 verbannt und siebenzig andere sollten folgen. Admiral Polo wurde sofort vom Departemente davon benachrichtigt. Er antwortete, die vier alten Damen seien nahe verwandt mil dem ImurgentenführerGarcia Jnguez und was in Bezug auf die anderen siebenzig Weiber und Kinder gesagt werde, sei ein bloßes Gerücht. Daß neun griechische Verbrecher vom Justiz minister in Freiheit gesetzt und nach New- Orleans gesandt werden seien, wurde in der Eorrcspondenz in Abrede gestellt. Im Oktober 1872 machte Hr. Bancroft die 'Regierung des Großherzogs von Hessen auf die in deutschen Zeitungen veröffentlichte Nachricht aufmerksam, daß ein Verbrecher, Namens Johann Staufs, der wegen Mord', Brandstiftung und Raub lebenslängliche Zuchthausstrafe iintcr derßedingmig, daß er nach Amerika auswandere, begnadigt wurde. Die Thalsache wurde zugestanden, aber die Regierung gab die Versicherung, daß dieses nie mehr geichchen werde. Eine andere Nachricht, nach welcher zwei deutsche Verbre cher nach Amerika deportirt worden sein soll ten, schien ohne Begründung zu sein. Zn Folge einer Beschwerde, welche der Staatslekretür im Dezember 1872 an die ita lieniiche Regierung richtete, dankte der italie nische Minister der auswärtigen Angelegen heilen dem amerikanischen Gesandten Hrn. Marsh für seine Bemühungen, die durch Pri vatagentcn begangenen Betrügereien anfzn decken nnd legte seiiier>Antwort an den Staats sekretär ein Cirkular vom Minister des Innern bei, welches an alle Präfektcn des Königreichs geschickt wurde, in der Absicht,' „daß die un moralischen Spekulationen der Agenten unv die ungesetzliche Emigratton verhindert werde." Vergangenen April überreichte Graf Eorti, der italienische evesandte in Washington, dem Departemente die Abschrift eines neuen Ge setzes, welches die Absicht ausspricht, jede un geeignete Auswanderung, namentlich von Kindern, zn verhüten. (N.-Sj. Stsztg.) f Theodor L'Arrongc. Der auch in Amerika bekannte Theater-Di rektor Theodor L'Arrongc ist am 2. Mai in Uckerrath, einem im Siegthal gelegenen Dorfe, sechs Meilen von Köln, wo crcin kleines Land giitbesaß, in seinem 62. Lebensjahre gestorben. L'Arronge stammte ans Hamburg, sein Fa milienname war Aaron, und wurde er wegen seines kleinen, drolligen Persönlichkeit „Äa ronche" genannt, woraus der Träger dieses Diminutivs, als er in die Bnhiieiiwelt trat, sich den französisch klingenden Namen L'Ar ronge beilegte. L"A. war ursprünglich ein israelitischer Schriftgclehrler, Eantor m einer großen Gemeinde des Glaubens seiner Bor väter und nanim eine gründliche, musikalische Bildung sein eigen. Dreißig Jahre alt, ging er zur Bühne über, und da seine Acußerlich keit ihn schon auf das Gebiet wies, auf wel chem er am Wirksamsten sich hervorthun konnte das des Komischen, hatte der Novize keine be. sonderen durchzumachen. Auf dem Felde der niederen Komik suchte L'A. in den 4V Jahren seinen Rivalen und der äl teren Generation Berlin's wird die Komiker trias am weiland Königstädlischcn Theater Grobeckcr, L'Arronge und Ediniiller, noch in lebhafter Erinnerung sein. Jüngere Elemente verdrängten dann die alten biederen, gemnth. lichcn Komiker der Königsstadt. Noch in, Jahre 184 war L'A. der Liebling der Berli ner am Alexanderplatze und Umgegend. An fangs der fünfziger Jahre, als das Agiren schon etwas körperliche Belästigung mit sich bkachre, hatte L'A. sich aus einem Darsteller in einen Prinzipal metamorphosirt und steht als solcher wegen seiner Fähigkeit, Umsicht und Kenntniß der Bühncnverhältnisse, aber auch wegen seiner schneidigen Rücksichtslosig keit, die viele seiner Untergebenen für Grob heit und Tyrannei auslegten, in gemischter Erinnerung. In den Städten Tanzig, Brom berg, Posen, Düsseldorf, Mainz Aachen und Köln genoß er des wohlverdienten Ruft'S, ein tüch!iger„verftäiidig sparsamer und auch wie der, wenn es sein mußte, z. B. bei Herstellung kostspieliger Opern, liberaler Theaterdirigenl gewesen zu sein. 'Nachdem er im Jahre 1867, Frühjahr und Herbst,-im New-'2)orkcr Stadt lhcatcr und auch in der hiesigen „Eoncordia" sehr erfolgreiche Gastspiele abgewickelt hatte, kehrte er nach Köln zurück und übernahm, wenn Ref.- nicht irrt, das Stadtthcatcr in Mainz, bis ihm später die Leitung des Thea ters in Ems übertragen wurde. Hier hatte er einen Wirkungskreis, welcher ihm Gelegen heit bot, durch ebenso energische, als kunst sinnige Führung der Bühne die Aufmerksam keit des deutschen Kaisers ans sich zu ziehen, welcher bekanntlich in Ems alljährlich zur Kur weilt. Bei einer solchen Gelegenheit war es auch, als L'A. cm Brillantring als Aner kennung seiner Verdienste um Hebung der Emscr Bühne vom Kaiser durch den Geheimen Cnbinetsrath Bork überreicht wurde. In sei ner Eigenschaft als darstellender Bühnenkünst ler war L'A. in seinen späteren lahren nur noch ans dem Gebiete der niederen Komik wirksam und auch da nur mit Zuhülfenahme von Mitteln, welche eben nur ans diesem Felde statuirt werden können. Jedenfalls stand sein Dircktorialtalent weit über dem der Darstel lniig. L'Arronge hinterläßt mehrere Söhne ans erster Ehe; jcine zweite Gattin ist die frühere Opernsänger! Snry aus Tanzig. Die Vcrmögeiisvcrhällnisse werden mit Recht für geordnet gehalten, da L'A. stets Sinn für geordnete Verhältnisse in alle Lagen des Le bcns gehabt. Ob indeß die vor einiger Zeit mitgetheilte 'Nachricht wahr ist, daß ihm'ein Lottericgewiiiil von zehntausend Thalern zu gefallen, kann Ref. nicht verbürgen) (Jonrn.) Ter Sekretär des Innern soll bcadsichtigen, an Stelle der vor einigen Tagen abgedankten In di an er- Frie de ns -Eom in iss ion eine neue z ernennen, welche gänzlich an? Oiiäkcrn besteht; dieselbe soll vermehrte Ge walten erhallen und wird man bald sehen, wie weit die frommen Männer mit den Rolh häuten kommen. Baltimore, Md., Freitag, den 12. Juni M-l. Tages-Neuigkeiten. Die Annahme des Cönserenzberich tes überdie Pcn sions- B i Il s wird die Pensionsausgabcn um einige Hunderttau sende erhöhen. Eine dieser Bills erhöht die Pensionen von 69l Invaliden von K 31 .25 ans H5O die andere bewilligt einar migen Soldaten dasselbe, was Invaliden er hallen, welche ein Bein verloren haben, nem lich H 24 pro Monat. Die Dhatsachiy daß der neüe Finanz Mlnl st c r Gen. Bristow ein alter Freund des Gen. Schurz ist und demselben bei seiner Ankunft in Washington sofort einen Besuch machte, läßt einige Blätter die Vermuthung aussprechen, daß demnächst eine Aussöhnung zwischen dem Präsidenten und dem deutschen Senator stattfinden dürfte. DaS ist ziemlich weit hergeholt. Die Feindschaft zwischen Schurz und Grantist weniger eine Person liche, als eine prinzipielle und derartige Klüfte zwischen zwei Persönlichkeiten kann nicht leicht ein guter Frcunv überbrücken. In Lcmp's Brauerei zu St. Lonis hat sich vor einigen Tagen der deutsche Schuhma cher Karl Bode aus Hessen - Kassel erschossen. Der Mann litt am Säuferwahnsinn. Der Bundesschatz meist er Spin ne r überreichte dem neuen Finanz-Minister Hrn. Bristow seine Resignation mit der Er klärung, daß er während seiner Amtsdauer bei jeder Veränderung desFinanzministcriums seine Resignation offerirl habe. Hr. Bristow befolgte jedoch den Brauch seiner Vorgänger, die Resignation nicht anzunehmen. In Ciiicinnati wurde am letzten Son ntag die snnge Frau Vandenberg durch Expto sion einer Kohlenöllawpe tödtlich verletzt. Die junge Frau,kaum 16.Z Jabre alt, war äst am vorhergehenden Dienstag mitihremManiic getraut worden und hatte am Sonntage ihre Freunde und Verwandten zn einer kleinen Festlichkeit in ihr Haus geladen. Da ihr das Feuer ans dem Heerde nicht gut genug brannte, so griff sie zur Kohleiiölkanne nnd das Unglück geschah. Das Haus der Freude war im Nu in ein Tranerhans umgewandelt und vier Personen, welche die brennenden Kleider der unglücklichen Frau löschten, er hielten außerdem noch arge Brandwunden. Daß der Besicger khiwa 's, General Kaufmann, in Ungnade gefallen ist, haben wir bereits früher berichtet. Die Enthüllungen über die heillose Paschawirthschaft in Türke stan haben den Rücktritt des glorreichen Bc sicgcrs von Khiwa zur Folge gehabt. Einst weilen das ist in 'Rußland so üblich hal er zwar nur einen dreimonatlichen Urlaub er halten, allein diesem folgt wohl sich:r die de finitive Enthebung von dem Posten des Ge neral Gouverneurs von Turkcstan. Ein Schwefelbcrg ist ncunhnndcrt Meilen westlich von Omaha entdeckt worden. Fünfzehn Prozent Beimischung andcrerStoffe abgerechnet, besteht derselbe vollständig aus dem reinen Mineral, und man glaubt, wenn dasselbe erst einmal in den Handel gekommen ist, werde dadurch das Jahrhunderte alte sizilianische Monopol niedergebrochen werden. Für Zeitungen werden in der Stadt Ncw-Uork neun Millionen, für Theater sieben und sür religiöse Zwecke drei Millionen Dollars ausgegeben. Kirchen giebt es 470, Schenken 843 in 'New Jork. Die Ausgaben für geistige Getränke berechnet man für das Jahr ans 50 Millionen. Ans vielen Gegenden des Landes, und be sonders Connecticut, Wisconsin, New-Pork, vom Onondaga-Sec, Illinois, West-Virgi nie u.s.w., kommt Kunde über große, durch den Sonntags- nnd MontagS- Sturm angerichtete Verheerun gen. In Connecticut brachen mehrere Däm me, in Beloit, WiSc., zertrümmerie der Blitz zwei Thürme, im Onondago-See kenterte ein Boot und zwei Knaben ertranken, in Kemp villc, Canada, wurden viele Häuser entdachl und an manchen Punkten sind die Eisenbahn geleise arg beschädigt worden; bei Marlins bürg, West - Virginien, litten die Felder sehr schwer. Em angeblicher Abkömmling des Generals Washington, James R. Washington, der bei dem Seifenfabrikanten Francis Dan, Nr. 75, Murraystraße, New 2)ork, als Laufbursche beschäftigt ist, hatte mit dem Buchhalter der Firma, JosephPfohl, Nr. 255, Hudsonstraße, Streit und schoß die sen in das rechte Bein. Der Vorfall wurde bis vorgestern geheim gehauen, doch da sich der Znstand des Manms verschlimmerte, wurde Washington in die Tombs geschickt, um den Verlauf der Wunde abzuwarten. Laura koch, Marykcys und Lizzicßarrocks leiteten bei'mkrcisgerichte inlacksonvllle, Jll., Klage gegen den Wirth Ernst Wiede mcier ein. Sic behaupten, daß ihre Männer in Folge des Genusses von bei dem Verklag ten gekauften Spirituosen unordentlich und liederlich geworden seien und verlangen des halb K3V Schadenersatz, sich hierbei auf das StaatS-Temperenzgesctz stützend. Eine Kohleuöl-Qnelle ist am 15. Mai von Hrn. Si mo ii Haag, einem in LancSvillc, Harrison County, Ind., wohnenden deutschen Katholiken in seinem „Spring" unter dem Hause entdeckt worden. Dicscibe liefert bis jetzt ungefähr 1 Barrel Ocl pro Tag und ist Aussicht vorhanden, daß man mit der Zeit durch etwas Mühe noch mehr gewinnen kann. Die Flüssigkeit besteht, so viel bis jetzt ermit tclt werden konnte, ans ungefähr zwei Thei len kohlcnöl und einem Theile Quellwasftr, welches sich nach kurzer Zeit setzt und das reine Ocl oben läßt. Diese unerwartete Eni dcckimg wird ftir die Bewohner von LancS villc und die Umgegend von großem Nutzen sein. Als Mittel gegen die Folgen des Bisses toller Hunde nennt ein Texancr eine starke Abkochung in Milch von Wurzeln der i'MiiillX'og. ckoc-niürn, dem Patienten so lange verabreicht, bis sich Schlaf einstellt. Das Mittel soll bereits in den vorgerückten Sta dien der Wasserscheu mit Erfolg angewandt worden sein. Für das Mannheimer M onu me n t der im Jahre 1849 standrechtlich erschossenen deutschen Revolutionäre hat ein St. Louiser Comite, bestehend aus den HH. F. Hecker, E. Prätorins, A. Hammer, C. Tänzer, W. Stängel, G. Schneider, C. Lüdeking, PH. Weigel, Dr. Castelhun und Joh. Barth, einen entsprechenden Beitrag eingesandt n. wünscht, daß an dem Denkmale folgende Botivtasel angebracht werde: Der neue amerikanische Gesandt bei'm deutschen R c i ch e, Hr. I. Ban eroft Davis, ist, wenn wir nicht irren, ein naher Verwandter des bisherigen amerikani schen Geschäftsträgers in Berlin, Hrn. Ban-- crost. Davis war seit Jahren im Staats dienste nnd hat besonders bei'm Genfer Schiedsgerichte der ameritanischen Regierung geleistet; außerdem war er Hülfs Staatssekretär; er ist ein tüchtiger Kopf und außerdem cm freund der Deutschen. Die Wahl scheint demnach von Seiten des Hrn. Grant keine schlechte zu sein. 'Nach langer Berathung haben sich endlich die leitenden Geister der herrschenden Partei in beiden Häusern des Congresses zur Vor läge einer Bill verständigt, die gewissermaßen als Compromiß in der Finanz-, resp. Couraut-Frage des Landes betrach tet wird. Die neue Bill, die bereits vor gestern vom Eonserenz-Comite im Senate eingereicht wurde, ;,beschränkt" den Papier geld-Umlauf auf 5382,000,000, schreibt die Noten Einzeichnung vor, bis der Betrag schließlich auf,300,000,000 ermäßigt wird, nnd stellt die endliche Umwandlung der Na lionalschnld in 5-prozeutige Obligationen in Aussicht. Eine genane Durchsicht der Bill überzeugt uns, daß die „Juflationistcn" noch in,mer zu siegen gedenken; bleibt sich Graut comeguent, so wird er die neue Bill, falls sie Yassiren sollte, ebensowohl wft die ursprüng liche Papiergcldmehrungs-Vorlage mit seinem Velo belegen. Das Unterhaus des Congresse hat etwas Vernünftiges gethan, indem es so wohl Pinchback als Sheridan als liichtbcrcch. tigt zu Eongreßsitzcn von stousiana erklärt hat. Bemerkenswerth ist es, daß im 5. Eon greß.Bezirke Maryland'?, zurzeit durch den Republikaner Alberl vertreten,"der wohlbekannte Benjamin G. Harris als Can dida! aufgetreten ist und erklärt hat, daß er als Gegner der 14. und 15. Amendements der Constitution in die Schranken treten werde. Werde er erwählt, so würde sein erster Antrag im Congresse dahin lauten, sofort alle von Farbigen eingenommenen Sitze durch Weiße ausfüllen zu lassen. Gleichzeitig erklär? er, daß er für keinen einstmaligen Anhänger Gree lcy s stimmen werde. Er lHarns) stehe zur Partei des weißen Mannes und werde mit ihr siegen oder fallen. Von Philadelphia, New-lork, Washing ton-c. werden eine Menge Todes- und Er kranknngsfällc in Folge des Sonnen stiches gemeldet. Von Ottowa, Canada, verlautet, daß das einzige Hemmuiß zum Abschlüsse eines Reciprozitäts-Vertrages mit den Per. St darin beruhe, daß Letztere nicht geneigt seiend eanadische -Fahrzeuge zum Küsteiidienste znzu' lassen. In Indiana at sich die Groß Loge der „Odd - Fellowö für die Bestrebungen der Heulweiber erklärt. In 811 ffa l 0 R.-?)., suckle Ernst Butt ner den Tod im Wasser und fand ihn. D<st Mann hat schon früher drei erfolglose Selbst mordsvcrsuche gemacht. Das Geschäft inC aliso r n i e r Weinen nimmt von Jahr zu Jahr bedeu tendere Dimcnsioncn an und wird es den Freunden dieses lieblichen Gewächses ange nehm sein, zn vernehmen, daß hcner den Weinbauern daselbst allen Nachrichten zufolge eine günstige Ernte bcvorstebt. Man erwar tet einen Ertrag von 10 Millionen Gallonen. Die Reben sind im Allgemeinen och in der Entwicklung zurück, doch dürste dieser Um stand von Bortheil sein, da der lange und warme Sommer Californicn s in den Trau ben einen so reichen Zuckerstoff entwickest, daß es schwierig ist, aus demselben einen leichten Wein herzustellen. Um diesem Uebclstandc abzuhelfen, haben viele der Winzer die Trau ben schon verarbeitet, che sie vollständig zur Reife gelangt waren, doch läßt sich dasselbe Resuliat vielleicht dadurch crziejen, indem man die Zeit zur Entwicklung der Traube künstlich verkürzt. Die Frage der Verringerung des A rmec. B e st andes darf man, so weit es die gegen wärtige Congreß-Sitzung anbetrifft, als erle digt betrachten: Es bleibt bei'm Alten. Aehn lich wird es wohl mit einer Menge anderer, Anfangs mit so viel Ostentativ versprochener SparsämkcitS-Maßregeln gehen. Ueber die Vertheiln ng der G e n f e r Schiedsgerichts-Gelder scheint man nn Congresse noch zu keinem Verständnisse gc kommen zn sein. Der Senat erklärt, der im Unterhause passirlen Bill nicht beistimmen zu wollen, so lange die Assckuraiiz-Compagiiie'n von der Zahlung ausgeschlossen bleiben. Am Ende wird die ganze Geschichte bis zur näch sten Sitzung verschleppt. Von M orris t 0 w n, N. ?)-- hört man, daß der letzte Sturm dort große Verheerungen angestiftet hat. Der Hagel zertrümmerte die Fenster, zerstörte die Bäume, lödtcte viele Hühner und richtete großen Schaden auf den Feldern an. Die Bill über Abschaffung derAn g ebergeb ii h re n im Zolldicnste wurde vorgestern nach längerer Debatte im Bundes- Senaie angenommen, nur der fünfte Abschnitt der Original-Bill wurde in amendirler Forin wieder eingeschaltet. Dieser Abschnitt verfügt, daß in gewöhnlichen Prozessen Criminäl sälle ausgeschlossen der 'Anwalt der Re gierung, welcher weiß, daß er ans den Bü chern nnd Papieren eines Kaufmannes einen Beweis liefern kann, eine Requisition zur Hcrbeischafsung des betreffenden Buches und Dokumentes erlassen darf. Dieser Abschnitt wurde am Dienstag im Hause gestrichen, trotz dem das Comite sür Mittel und Wege den selben empfohlen hatte; erst Senator Wright setzte es durch, daß derselbe wieder hergestellt wurde. Das Bnndcss cfta tza m t hat folgende wichtige Entscheidungen in HMsachen gege ben: Opium, das Produkt Pcrsim's, ist einem UnterscheidungSzolle von 1 Prozent all vnl. unterworfen; indem Persien östlich vom Cap der guten Hoffnung liegt.— Pfeifen imo Flöten fürkindcr werden uiuer dicSpiel- Waaren gerechnet und zahlen 5 Prozent -ni vnl. Zoll; baumwollene und gestrickte Bän der, welche zu Schuh und Otieftlstrippen verwendet werden, sind unter dem Gesetze vom 2. März 1867 zn verzollen, Gewebte wollene Piano- und Tijchbeäcn zahlen 5 Cents pro Psmid und 25 Cents >u! V!.; Miniaturthe aier zc, gedruckte Karten und andere mecha nische Knnstsachen zahlen 35 Pro;, all v.-ck., ein für den Gebrauch einer Kirche npirorttcr Gegenstand, welcher nicht speziell zollfrei wird, ist zn verzollen; Herbarien können zoll frei nponirt werden; Seiden Sergen, wel che, lrotzdem sie eine lleine Baninwollen-Vei Mischung haben, unter die Seidcnwaaren ge rechnet werden, zahlen 6 Prozent ock vol., freie Güter, welche den Theil eines Importes bilden, können ohne Prüfung und ohne Ab schätzung an ihren Bestimmungsort geschickt werden. Bor dem Senats Comite über Wahlen stand vorgestern Senator Mitchell von Orc g a, um wegen der verschiedenen gegen ihn : orliegendenÄnklagen vernommen zu werden; speziell wurde sein Privatleben von verschie denen Gegnern angegriffen. Der Senator legte eine Anzahl Dokumente vor über den in den Beschuldigungen berührten ,zainilienskan dal. Er zeigte, daß er zur Zeit, als er seine zweite Frau gcheirathct, die besten Ursachen gehabt habe, zu glauben, daß seine erste Fran gestorben sei; er gab zu, daß er seinen Namen von Hippie inMitchcll umgeändert habe. Das Comite verlas die vorliegenden Dokumente nnd kam zn der Ansicht, daß das Privat- und Familienleben des Senators nicht Gegenstand der Untersuchung sei. Was die Anklagen be treffe über die unrechtmäßige Erwählung des Senators, so bildete dieselbe leinen Grund sür eine nähere Untersuchung, und das Co mite verlangte gestern, der näheren Untersu chung dieser Angeiegenheit überhoben zu wer den. Das Senats-Comite über Revolnti' onS - Ansprüche hat beschlossen, eineßill cinzubcrichtcn, welche dem Großenkel deSPrä sidcnten Monroe, Hrn. Snml. S. Gouver neur, die Halste der Obcrst-Lieittcnants-Gagc zuspricht, welche Monroe vom Staate Vir ginien ans dem Revolutionskriege zn fordern yat. Im Jahre 1779 passirte nämlich in der virginischen Gesetzgebung ein Gesetz, welches allen Offizieren der Linie des Staates für ihre Lebenszeit halbe Gage zusicherte. James Monroe war Oberst-Lieutenant eines virgi nischen Regimentes, da er eine bedeutende po litische Rolle spielte und im Jahre 1816 zum Präsidenten der Ver. Staaten erwählt wurde, so erhob er niemals Ansprüche. Unterdessen hat der Eongrcß die Kriegsschulden und Ver bindlichkeiten der Staaten ans den Rcvoln tionskriegen übernommen. Der Enkel wird jetzt endlich den Betrag erhalt:. Dasselbe Comite hat ferner beschlossen, eine Bill cinzu berichten, den Pensions-Commissär anzuwei sen, ausznfinden, wie viel General Rochefer mais zu fordern hat. R. kam alsjungcrMann mit Lasayette nach den Ver. Staaten: da er von Haus aus sehr reich war, so verköstigte er sich selbst und beanspruchte nie Bezahlung. Seine Nachkommen sind jetzt gänzlich ver armt, und es wäre ein Akt der Dankbarkeit von den Ver. Staaten, wenn man den Enkeln zahlte, was der Großvater großmüthig aus schlug. . - Fast gleichzeitig sind in Mcchanicsbnrg, Penns.,' Indianapolis,lnd., und Spring field, Jll., Farmer nnd Grängcr- Conventionen in Sitzung. Aus den Verhandlungen erhellt, daß der geheime Cha rakter der Gesellschaften auf cutschicdcueiiWi dcrsvruch stößt und die Forderung laut wird, in Zukunft nicht länger das Tageslicht zn scheuen. Wir haben von Anfang an ange nommen, daß durch eine gehnme politische Bewegung, die immer nnd immer wieder an die dunklen Tage des Nichtwiffcrthjlins crin ucn, nichts GutcS erzielt, sondern nur eine Entfremdung gegen die ganze Bewegung wachgerufen werden kann. Als Resultat einer durch die „Amerikanische Gesellschaft der Ingenieure" (in New stjort) angestellten Untersuchung wird uns nunmehr mitgetheilt, daß der neulichc D a m in b r u ch in Massachusetts allein der größten Sorglosigkeit des Aufsehers und der That sache zuzuschreiben, daß der Damm selbst von gänzlich untüchtigen und unerfahrenen Perso ucn gebaut worden sei. Ein St. Petersburger Corrcspondcnt des Londoner „Standard" meldet, daß unlängst auf der Wolga bei Gelegenheit einer tollen Wettfahrt zwischen den Tpfrn. „Belisa riuS" und „Provorny," um sich in den sta dungSplätzen gegenseitnz die Passagiere abzu jagen, der Kessel des erstgenannten Dampfers barst. Fünf Menschen, darunter der Eigen thümer des Dampfers, wurden auf der Stelle getödtct, achtzig, wovon gleichfalls eilf kurz nachher starben, mehr oder weniger schwer verwundet, während fünfzehn, die in der Verzweiflung in's Wasser sprangen, ertra kcn. Man hört wieder einmal ans dem vielbe sprochencn Gra ni K i rch ipiclein st o n i slan a, wo vor einiger Zeit blutige kämpfe zwischen den Weißen und Farbigen stattfan den. Das Bundesgericht hat nunmehr drei Personen, Cruitshank, Hadnot und Irwin, welche sich an den Unruhen betheiligten, der „Verschwörung gegen die öffentliche Ruhe" schuldig befunden, so aber gleichzeitig der Gnade des Gerichts empfohlen. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. Das Philadelphia'er „Büllclin" hat Nä heres über die junge Amerikanerin ausgefunden, welche in der nculichen Dia manten-Gefchichte in St. Petersburg eine so hervorragende Rolle spielte. Die Schöne heißt „Miß Fcciiix" und ist die Tochter eines einstmals Hervorragenden, aber längst mit Tode abgegangenen Predigers in Philadel phia. keine besondere Tugendheldin, war sie bereits zwei Male verheirathet.. Ihr erster Geniahl starb plötzlich in Virginicn und ihr zweiter, ein bekannter New-chorker, trennte Letzteren führte sie sodann ein tolles Leben in Amerika, kehrte aber später nach Europa zu rück, fing den 12 Jahre jüugcrn Neffen des Czarcn in ihr Netz und erhielt von ihm die kostbaren Diamanten der Großfürstin Con stantinc und Wechsel zum Betrage Awn 5 Mill. Frs. Ehe die Geschichte an'S sticht kam, war die elegante Amerikanerin mit ihrer Beute bcrejtö in Sicherheit. Ter arme Ni kolans Constantinowitsch aber hat jetzt für seine Thorheit zu büßen, und sich die Ungnade des Czaren nnd noch mehr die der um ihre Diamanten gekommenen Großfürstin zuge zogen. ' Vor einigen Tagen brachte der Telegraph von Chicago die Nachricht, daß der dor tige Bischof Foley den Priester Terry, der sich vor dem Zorne des Prälaien nach Ottowa. Canada, geflüchtet, des Amtes entsetzt, weil vmelbe das erste Blich Moses als hloßeTich timg und keine thatsächliche Wahrheil bezeick habe. Es erhellt nunmehr, daß die ganze Geichichte eine leere Erfindung der seniatio nellen Chicago'cr Presse ist." Der Priester habe weder eine solche Vorlesung ge halten, wie ihm die Chicago'cr Presse unter geichoben, noch der Bischof irgend Etwas von einer Vorlesung überhaupt gewußt, als er neuerdings den Priester nach einem größeren S-irkungskreise versetzte. Die hiesige „Sun" widmet der Geschichte eine längere Bespre chung und tadelt es, daß durch solche Wind beuteleien nicht nur der Ruf von Individuen, wndern auch der Kirche überhaupt vcrnn glimpft werde, ganz abgesehen davon, daß durch solche Berläumdnngen der Moral, die grade in der Presse ihre wärmsten Vcrthei diger haben sollte, in's Gesicht geschlagen werde. , a Das t r a n r i g st e Bei sp i c l eines Renegaten bietet der bekannte Th. Nag dar, der sür Harpcr's „Jllustrirtc Zei- zeichnet. Derselbe ist ein geborener -deutscher, entblödet sich aber nicht, in der letzten Nummer jenes Blattes das ganze hie sige dentjche Element ans's Gröblichste zu be leidigen, indem er zugleich vor dem bigotte sten Nalivisiiius auf dem Bauche kriech!. Er hat da ein Bild geliefert, das eine Straße in Cincinnati darstell?. Ans einein Schilde steht: Lagerbier." Polizisten und Bürger sind als Schweine dargestellt und unter ihnen zwei Francngestalten mit Gebet Büchern. Die Unterschrift des Bildes aber heißt: „Juwelen unter den Schweinen." In New - Nork erhängte sich gestern Adolph Bogcr, als Porter bei Pickhardt sc Andrcsscn angestellt. Bogcrmachteeincm jun gen Mädchen den Hos, das ihm aber in den letzten Tagen die kalte Schulter zeigte. Vor gestern Abend begab er sich nach dem Mäd chen und verlangte schiießliche Antwort auf seine Bewerbung. Tiesclke fiel verneinend aus und gestern Morgen beging 8., beiläufig erst 27 Jahre alt, Selbstmord. Auch von New --Ö a v cn, Eon., kommt nachträglich Meldung über Verheerungen, die dort der Montags Sturm angestiftet hat. 15—16 Dämme wurden in New-Haveii, Sa lisbury, Falls'Villagc :c. weggeschwemmt, bei Norfolk zwei Brücken, eine Scidenfabrik und eine Eiscnschmelze zerstört. W. H. Bor num in New Häven allein erleidet einen Ver lnst von 520, und in demselben Verhält nisse haben Andere gelitten. Die neue Regierung deS Di st r i k t s E o lu m b i a wird, wie wir schon vor mehreren Tagen als wahrscheinlich be richteten, nach der Hansbill aus einer Com Mission von drei Mitgliedern, die vom Präsi oeiiten zu ernennen und vom Senate zu be stätigen sind, bestehen. Diese Commission bildet die Exekutive, während ein Armee In genieur die Leitung der öffentlichen Verbesse rungen erhält. Nene Verbesserungen außer den angefangenen werden jedoch nicht vorge nommen. Tie zu erhebenden Stenern be tragen für Washington 3 Prozent, für Geor gctown 2I Prozent und für den Landdistrikt Prozent des abgeschätzten Werthes. Die Distrikts Legislatur, das Gonveriicnrsamr und die damit verbundenen Aemter werden aufgehoben und die Gehalte aller Beamten um 2 Prozent verringert. Zwei Senatoren und zwei Repräsentanten sollen ein Comite bilden, um im nächsten Congresse eine Bill zur Reorganisation des Distrikts Gonvcrnc ments vorzulegen, so daß die gegenwärtige exekutive Commission nur temporär ist. Wie sehr die deutschen Einwände rervoiidenAmeri k a n e r n g e r i ii g gesch ätz twcrdcii, ersieht man ans der Rede des BniideSsenators Pratt von Indiana, welcher keineswegs einen sehr schmeichelhaften Vergleich zwischen den Deutschen und Negern macht; er sagte nämlich: „Es scheint mir fett sam, oas; Leute, die sich gegen die sogenannte „Gleichstellung" der 'Neger mil der weißen Vevöllerung aussprechen, sich niemals gegen die Gleichberechtigung von ausländisch- sind inländisch-geborenen aiiierikanischeii Bürgern äußern, gleichviel, ob der vom Ausland her über Gekommene dumm und unwissend, arm, oder ein Verbrecher ist; gleichviel, od er un sere Gesetze kennt und vielleicht nickit einmal spricht. Mit den zahlreichen europäischen Einwanderern, die in unseren Seehäfen alljährlich den Boden unseres Lau des betreten, halten unsere farbigen Bcvöl kcruiigsclemenft in jeder Hinsicht einen für sie günstigen Vergleich aus." Montag 'Nachmittag ereignete sich in Mör lein's Brauerei zn Cinci n n a t i ein schrecklicher Unglücksfall. Herr Mörlein ließ nämlich in seiner Brauerei 'Reparaturen vor nehmen, zu welchen, Zwecke Gerüste aufge schlagen wurden. Ein Zimmermann, Na mens Heinrich Schmoll, befand sich auf einem der Gerüste und arbeitete. Plötzlich gab das Ouerbrett nach und brach zusammen, und Schmoll fiel etwa 45 Fuß tief auf den ge pflasterten Boden herab. Die Verletzungen, welche er erhielt, sind so schwer, daß er densel ben wahrscheinlich erliegen wird. Er brach den linken Arm, zwei Rippen und einen Fi gcr. Am Kopfe erlitt er drei große klaffende Wunden, auch hat er innere Verletzungen da vongetragen. Tie Aerzte halten die Vftedcr- Herstellung des Verunglückten für kaum mög lich. Schmoll wohnt in Ncwpon, wo er Fran und zwei Kinder hat. Die N e w - 2) orkcr wollen einen ehrlichen Mayors-Candidateii ausstellen und sehen sich zu diescmZwecke unter den prominenten Deut 'chen um. Mit' dein Mayors-Amte werden in Verbindung gebracht die HH. Oswald Ot lendorffcr, Herausgeber der „Stszlg.," Franz Sigel, Sigismund kaiismaim und Ex-Gon vernenr Salomon von Wisconsin. Oltcn dorffer scheint die meiste Aussicht zu haben. Ter neue deutsche Botschafter für Frankreich, Fürst Hohenlohe Schillmgssürst, wurde ani 23. Mai von dem Präsidenten der französischen Republik, MacMahon, in feier licher Audienz empfangen und dessen Beglan bigungSschrcibcn entgegengenommen. Fürst Hohenlohe hob in seiner Ansprache hervor, der vculsche Kaiser habe, indem er ihm eine so hohe Stellung übertragen, ibm empfohlen, der Ansrstchterhaltung und Weiterentwicklung der guten Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich seine ganze Sorgfalt zuzu wenden. Er bitte den Marschall MacMahon, sich überzeugt zu halten, daß alle seine Be mühungen daraus gerichtet sein würden, das gute Einvernehmen, welches gegenwärtig zwischen den beiden Regierungen obwalte, auch fernerhin aufrecht zu erhalten. Der Marschall-Präsident gab in seiner Erwiedc ruiig ebenfalls den freundschaftlichsten Vcr sick'crungcn Ausdruck und beglückwünschte sich, daß die Wahl des Kaisers aus einen so ausge zeichnete Mann, wie den Fürsten Hohenlohe, gefallen sei. Diese Audienz ist die erste der artige Feierlichkeit seil dem Sturze des Kaiser reiches gewesen. Der Austritt der Ein c i n:i a tier Tnrngcnieinde aus dem „Nord amerika n i s ch e n T u r n e r b u n d c"ivird gemeldet. Zn den Pechvögeln, die nicht nur selbst Pech haben, sondern auch Andere in'S Pech führen, gehört der Literat und Turner Rappaport. Vor ungefähr einem Jahre wurde derseibc verschiedener Ursachen halber aus der Ciiiciniiaiicr „Turngeiiieiildc" ausgestoßen. Er beklagte sich dann bei der kürzlich abgehal tenen Tagsatzmig des „TurnerbniidcS" in Rochestcr, und die Dagsatznng nahm ihn in Schutz. Darüber große Erbitterung in der „Turiigemeinde" zu Cincinnati. Dieselbe be schloß am letzten 'Montage mit 3l gegen 2 Stimmen, aus dem „Nordamerikaiiischen Turnerbnndc" auszutreten. Sollte dieser Be schluß der Sache des DurnwesenS schaden, so wäre es sehr zu bedauern. Dieser Entschluß der obigen Gemeinde, welche zu den ältesten und einflußreichsten des Landes gehört, wird ohne Zweifel überall großes Aussehen verur sachen, und sieht man mit Spannung der Wirkung dieses Beschlusses entgegen. In New - stjorthat sich unter der Parole: „Schutz den Grünen!" eine deutsche Gesell schaft zum Schutze der Eiiiwandercr ge bildet. Tic „N.-A. Stsztg." von gestern erzählt: „„Heute begraben sie Einen, der wohl wenigen politisch aktiven Demschcn New chork's ein Unbekannter war. An g nst Tan tpho e us (Freiherr von) ist von langem schmerzlichen Leiden durch den Tod erlös't. —Mit welchem Eifer er namentlich in politisch reger Zeil durch das lebentigc Wort sür die erkorene Sache zn wirken ptlegte, ist sozusagen stadt bekannt. In den Organisationen, denen er sich anschloß immer mit ehrlicher, ganzer Hingebung zählte er in der Regel zn den thätigsten Mitgliedern. Es steckte in dem Manne manche, nicht ganz entwickelte Fähig keit. Biel Rosen hat ihm sein Erdcnwallen nicht gebracht. Er ist Einer von Denen, an deren frisch aufgeworfenem Grabe die besten Freunde sagen: „Wohl ihm!"" Im Sauferasyl von RingS-County, N-.-U., befinden sich lt Patienten irischer Nationalität, 86 Anglo Amerikaner, Eng länder, !i ans den briiischen Provinzen, 6 ans Schottland und 3 De u tsch c. Tie kleine Noliz ist der Beachtung der Deutschenhasser und Temperenzler bestens cmpsohlen. In Chicago erschoß sich der Deutsche Julius Spengler. Telegraphische Tepeschen. Europäisch? Mbclbcrichte. , Oestreich, W i ö n. 6. Inni. Das katholische Epi skopat Böhmen's hat beschlossen, dem neuen kirchengcsctze Widerstand zn jcistcn. Die Passive Opposition hat bereits begonnen, in dem vakante Vikariate ohne Einwilligung der Regierung neu besetzt worden sind. W i c n, 8. Juni. Am 15. d. Mts. wird hier eine internationale Eonserenz zu sammentreten, nm sich über Mittel zu bera then, die Ausbreitung Cholera zn verhü ten, und um die Ursachen der Krankheit auf zuklären. Alle enropäftchen Mächte haben Zugesagt, die Eonscrenz zu beschicken. , ik. Juni. Der internationale SanitätS Congrcß hat sich bis zum 7. Juni 1375 vertagt. London, 4. Inni. lesserion Davis ist gestern mit dem Dampfer „Adriatic" von Liverpool nach New -York abgereist. London, 5. Juni. Im Unterhause wurde gestern Abend mit 16! gegen l26Stim men der Vorschlag der Regierung angenom men, daß die Wirthshäuser in der Stadt an Wochentagen von Morgens 7 Uhr bis (A Uhr Nachts offen sein dürfen; in Ortschaften, welche mehr als 25 Einwohner zählen, sollen die Wirthshäuser von 7 Uhr Morgens bis kl Uhr 'Abends, nnd in Ortschaften von weniger als 25 Einwohnern von 6 Uhr Morgens bis ly Uhr Abends geöffnet sein. Während des Abends tagte Hr. Disracli, er wolle Veranlassung nehmen, die irrige An nähme zn berichtigen, daß diese Sitzung von kurzer Dauer sein werde. Sieben Bills von anßcrordenUlchcr Wichtigkeit seien dein Par lamente ;n nutervreileii. Dies würde sehr bald geschehen, nnd wenn die Mitglieder die .-Zeit vertändelten, so werde diese 'Sitzung, statt kurz zn sein, eine ungewöhnlich lange wer den. Londo n, 6. Juni.—Alfred Lockwood und W. R. HyneS, Beide von 'New Port, fuhren gestern in Sydenham spazieren. Plötzlich wurden die Pferde scheu und gingen durch, wobei beide Herren aus dem Wagen gewor sen wurden. Herr Lockwood wurde so "schwer verletzt, daß er bald daraus starb. London, 8. Inni. —Es scheint, das; der Earl os Ljarborough gern Einen nimmt; am letzten Dienstag traf der Onäslor des OberhauftS den edtcn Grasen sternhagelbe trunken an und sührie ihn in ein Privatzim mer. Als der Beamte später nach seinem Patienten sehen wollte, fand er ihn nicht mehr in dem Zimmer, und seitdem ist er spur los verschwunden. London, 8. Inni. Der Papst hat durch ein Mandat die Smiode von Dublin zusammeiibernfen, welche die Lage der katho Uten in Irland erwägen soll. London, 8. Inni. —Hr. DiSracli sagt, dem Parlnmenle würden nicht weniger als 17 wichtige Bills vorgelegt werden, und er ermahnt die Mitglieder, fleißig zu sein, nm eine verlängerte Sitzung zu verhüten. In Newüham, Cambridgeshire, hat heute eine verheerende Fenersbriiiist gewüthet. Elf Familien sind obdachlos geworden. London, 9. Juni. Ter Herzog von Coiinaughl erschien gestern Abend zum ersten Handlungen Tbeil. Lo ii i> o ii, 9. Juni.— Ten von Paris ein getroffenen Nachrichten zufolge beabsichtigt die französische Regierung, die Auslieferung des tzjomniuiustcn Rochesort und seiner Ge Nossen zn verlangen unter dem Vorwande, daß die von ihm verübten Verbrechen nichl als „politische" betrachtet werden dürfen, sondern als solche, welche nach dem internationalen Rechte die Auslieferung deö Delinanenleu als zulässig und geboren erscheinen lassen. P aris, 6. Inni. Das linke Centrum hat die Iniiialivc ergrifft und eine Pro klamation zur definitiven Ver kündigung der Republik oder eine A uslös uii g der N ational Ver sa in nil ung verlangt! Il Dcpntirte stimmen diesem Programme bei nnd es ist keine weitere Aussicht zur Aussöhnung der L o i> d o ii, 3. Mai. Der Pariser Eorre spondent des „Standard" meldet: „Das Manifest des linke Centrums, welches ver langt, daß entweder die Republik erklärt werde, oder die National-Bersammlnng sich auslöse, hat eine Aufregung hervorgerufen, wie sie seil dem Tturze Thiers'nicht cxistirt hat. Man glaubt allgemein, daß die Auflösung der National-Versammliing durch dies Mani fest beschleunigt werde, ohne Paß die Aussich ten aus die Herstellung einer definitiven Re gicnlngSfonn wüchsen. P a r i s, 8. Juni. Die Stimmung in Veriaillcs ist sehr gedrückt.. Der Vorschlag iiir die Auflösung der Na tional Versammlung ist von 125 Deputirten, welche bosscn, daß auch die >95 Mitglieder des linken Centrums ihre Unterschrift hergeben werden, unterzeichne: worden. Der Vorschlag zur Auslösung wird der Kam'ner bei nächster Gelegenheit vorgelegt werden. Das linkcCen lrum ist entschlossen, in der Frage, ob Re publik oder Auflösung, eine Entscheidung her bcizufllhren,- nnd zwar vor der im August stattfindenden Vertagung. Pari S, v. li. Der Erzbischof Lau driot von Rheims ist gestorben. Paris, 9. Inni. In der National Versammlung verlas Hr. Girard, Tepntirtcr von Nievre und Mitglied der Linken, cm Dokument, welches nach seiner Auslage wäh rend der letzten Wahl im Departement von Nievre in Umlauf gesetzt worden war. Dasselbe ersucht bonapartistischc Beamte, alle Stellen, welche sie zn vergeben haben, an abgegangene Offiziere zn übertragen, welche die Wahl des bsnapartistischcn Candidaten Bonrgoing begünstige!!, und sngt hinzu, daß der Finanz-Minister der Regierung ein Per. zcichniß dieser Beamten zugestellt habe. Hr. Girard verlangte eine ehrliche Unter suchung dieser Angelegenheit. Hr. Ronhcr behauptete, von der Existenz diclcS Doku menlsNichlS zu wissen, und ließ durchfühlen, daß dasselbe erdichtet sei. P a ri s, l. Inni. —Gestern gab der ame rikanische Gesandte Washburiic i Ehren des Herzogs von Eargeö ein großes Essen. Unter den Gästen befanden sich die Gesandten Eng land's, Rußland's, Demschlaiid's und ande rer Staaten, ferner Ex Gouverneur Wash biirne von Wisconsin, I. N. Jones, Ver. Staaten Gesandte in Brüssel n. A. Nur eine Dame war zugegen, nämlich die Frau des Gesandten Washburne. Paris, l. Inni. In der National- Versammlung wurde heute mit 318 gegen 337 Stimmen ein Amendement zur Muinzipalbill angenommen, welches das Alter der Stimm berechtigten auf 21 Jahre festsetzt. Paris, i. Juni. Ter Eiscnbahnzug, welcher die Depntirtcn heute Abend von Ver sailles nach Paris brachte, war von einer starken Eskorte begleitet, um die Bonapar listen zn schützen, gegen welche von Seiten der Freunde Gambelta's die Erbitterung groß ist. Tie kaiserlich gesinnten Blätter enthalten hef tige Angriffe gegen die stinke, und es berrschi ein allgemeines Gefühl der Unbehaglichkeit. P a-k i S, I. Juni. Als gestern Abend Gambetta von Versailles in Paris ankam, wurde er von verschiedenen Bonapartisten an gehalten nnd herausgefordert, die anstößigen Bemerkungen zu widcrholcd, welche er in der National Versammlung gemacht haue. Ein Dokument, ähnlich dem, welches Gi rard in der Nationalversammlung vorlas, ist in den Kasernen verbreitet worden. P a li. Juni.—Hr. Schölcher und Möns. Tegel! begaben sich heule nach dem Bureau der Zeitung „ste Pays" im 'Namen des Maire Clemenceau, welcher von den Rc publikanern abgeordnet wurde, für einen hei tigen Artikel in jener Zeitung Genugthuung zu verlangen. Paul Cassagnac war gerade abwesend, er hat aber seitdem angezeigt, daß er morgen eine Erklärung geben wird. Paris, 11. Juni. Eine große und am geregte Volksmenge versammelte sich heute zur Zeit der Abfahrt der Dcputirten am westlichen Bahnhose. Gambetta wurde mit Hockrnien begrüßt und ausgezischt. Die Polizei suchte die Menge zu zerstreuen. Möns, stefevre, cm Deputirler der stinken, wurde verhaftet, aber später freigelassen. Ein Tumult entstand und Gambetta wurde abermals iii'ullirt. Die Polizei säuberte dann den Bahnhof und hielt denselben während des' Nachmittags besetzt. In der Nationalversammlung verlangte Möns. Bare eine Untersuchung der anfrüh rerischcu Vorgänge, welche die Regierung an zuordnen versprach. Bei der Rückkehr der Depntirten von Ver sailles schlug der Gras W. Croix Hrn. Gam betta mit einem Stock in's Gesicht, wurde aber prompt verhaftet. Tie Geschäfte der Nationalversammlung wurden in Folge dieser aufrührerischen Vor gänge sehr gehindert. Der internationale IZongrcstlkln Brüssel. st oli d o n, I. Juni. Die „Times" veröffentlicht eine Depesche ans Berlin, welche - sich über das wahrscheinliche Verfahren des .im nächsten Monat j Brüssel znsammcntre j tenden National - Congrcffes angiebi. Der Correspondeul sagt, der Cougreii werde die j anerkannten Gebränch: des Völkerrechts, so > weit dieselben sich aus die kriegsführuug be ziehen, codifiziren. In Form eines interna- tionaleii Vertrages wird ein neuer Codex verfaßt werden, welcher für die ganze civili ürte Weit gültig sein soll. Ein dem Congrcß zu uiltervreitender Vcrtrags-Enrwurf ist vor bereitet worden. Derselbe .enthält 76 Elan icln, welche über die Rechte nnd Verpflichtun gen Ziriegsnhrender Bestimmungen enthalten. Auch die Art der Waffen und die Behand lung der Kriegsgefangenen wurden in dem Eiitwnrj lpezisizirl. London, ii. li. Im Unterhause jagte heute der Unterslaatssekretär Hr. Bourke >n o'vlgc einer Interpellation von John Si iiion, der von ver russischen Regierung eilt Oodex, welcher dem nächstens in Brnjiel zusammemrclenden internationalen Zsongreß vorgelegt werden soll, betreffe die Ausübung der Mititär-Antoritäl in Feindes land, den Unterschied zwischen Kämpfern und Nichttkäiiipfirn, die verschiedenen Arten der Kriegführung, die Repressalien und die Be handlung der Gesangcncn. Hr. Bourke sagte, die britische Regierung habe sick noch nicht entschieden, ob sie Delegaten zu dem Congresse Ich.ckcii wolle. Bayon c, 10. Juni. Zwischen Cstclla und dem Arga-Thale erwarten 25 Bataillone Karlisten mit 12 Kanonen die Ankunft der Republikaner, welche von Tasalla ans vor rücken. P a r is, 11. Juni. Eine Depesche von der spanischen Grenze meldet, daß zahlreiche Banden in den baskischen Provinzen gegen Don Carlos revpttirten nnd von diesem ver lausten. daß er Frieden machen solle. Ten Carlos hat besohlen, die Rebellen nach ihrer Gefangennahme zu erschießen. Rom, 5. Juni. Der Papst war heute Morgen im Stande, das Hochamt abzuhal ren. und ging nachher in seine Bibliothek zu rück. Er ist sehr schwach, aber das Fieber hat ihn verlassen. Rom, 6. Juni. —.Der italienische Senat hat den Handelsvertrag mit Mexiko und den Poslvertrag mit Brasilien bestätigt. Rom, 8. Juni.—Die amerikanischen Pil ger werden am nächsten Donnerstag bei dem Papste Audienz haben. R o m, 9. Juni. Die Pilger aus den Ver. St., begleitet von 10 hier ansäßigcn amerikanischen Katholiken, besuchten heute den Vatikan nnd wurden vom Papste empfangen. Bischof Dwcnger stellte die Pilger vor sind sprach des Weitern „über die unwandelbare Hingebung der Katholiken der Ver. St. an den HI. Vater. Ehrlich die Freiheit liebend, ver dammten sie aufrichtig die tyrannische Versal gnng der Kirche durch Prahler, welche die Freiheit verlängneten nnd Gott entfremdet ftien." Nach dem Bischöfe iprach in ähnli eher Weise Dr. Theard. Der Papst erwiederte, „daß inmitten der Finsterniß, welche die Well umgebe, dieser Besuch ein Strahl des Lichtes sei. Tie Feinde der hl. Kirche seien zahlreich. Es sei ein gro Ber Trost, auf die neue Welt zn blicken, wo der wahre Glaube sich so wunderbar entwik tele, nm häufig die Errichtung neuer Diözc sen nothwendig zn machen. Trotzdem herrsche doch noch eine falsche Religion in einem gro isi'ii Theile jenes Weltheils nnd man müsse unablässig Gott anflehe, daß er Alle zum wahren Glauben znrncksnhre." Tic Pilger traten sodann Einer nach dem Andern vor, kiißren die Hand des hl. Vaters nnd übergaben ihm die von Amerika mitgc brachten Geschenke. Noch länger blieben die Pilger n Vatikan und schieden schließlich, ttzff entrissen, vom hl. Vaier. Wie verlautet, wollen die Pilger, che sie Rom verlassen, dem Papste noch ein Al bum, die Namen allcrPilgcr enthaltend, über reichen. Am Donnerstage cmpsingen Alle vom Pap sie die hl. Commnnion. Rom. li. Inni. Tie ainerikaiilschcii Pilger machten heute dem Cardinal Voro iiieo einen Besuch, welcher jedem eiucMedaille überreichte, die vom Papste zum Gedächtniß der amerikanischen Pilgerfahrt zn prägen be lohlen wurde. Der Papst hat den berühmten Archäologen Dignor Rossi angewiesen, den Pilgern die Tempel und Alterthümer des al ten Rom's zn zeigen. Gleichzeitig wurde die Vergrößerung der Gesellschaft zur Förderung des Katholizismus in Amerika besprochen nnd dem Papste die Präsidentschaft angeboten. Akrika- Ter 'Ausstand in Aez. L ondo 11, 8. Juni. Der Ausstand in Fez ist unterdrückt worden. Die Truppen des Sultans haben am 19. ds. Mts. eine heftige Kanonade auf die Stadt eröffnet, durch welche viele Hänser und Geschäftslokale zerstört wur den. Die Truppen zogen später in die Stadt ein und plünderten einen Theil derselben. Neunzig Einwohner wurden getödtct. Die Insurgenten streckten schließlich die Waffen, und der Sultan hat Amnestie ertheilt. Blutige Austritte. Die Hun gersnot h. London, 11. Juni. Eine Spezial- Dcpcsche ans Ealcutta an die „Times" mel det, daß in der Nähe von Tarjeeling cm Volkshanft eilten Angriff ans Exporteure von Nahrungsmitteln machte. Die Tumultan ftn waren meistens uiivewassnet uns nahmen die durch die Demonstration herbeigeführte Aufregung wahr, um eine Anzahl von Läden zu plündern. Mehrere derselben wurden ge tödtct. Der Rcgiernngs - Eoimnissär hat Truppen abgesandt, nm weitere Ruhestörun gen zn verhüten. Der Correspondent der „Times" lelcgraphiit ferner: „In Mozm fcrvare, wo die Noth schon groß ist und noch wächst, werden 2, Menschen von Sei ten der Regierung unterstützt. MkNld-Tepeschcn. Ei neuer Gesandter nacki Berlin. Bancroft Davis ernannt. Washington, 1. Juni. Ter Präsi dent übersandte heute dem Senate die Erneu .ung des I. Bancroft Davis zum amerikani schen Gesandten in Berlin. Hr. Bancroft wird bis zur Ankunft seines 'Nachfolgers auf seinem Posten bleiben und dann wahrscheinlich nach Washington ziehen, wo er die Wohnung dcsEx Senators Hartem gekauft hat. Sumncr. B o st o ii, l.Juni. —Tic Versteigerung des nach Boston gebrachten Theiles der per sönlichen Habe S iimncr's fand heute statt und war zahlreich besucht. Die hauptsächlich aus Porzellan-, Glas und andern Artikeln, Vasen :e. bestehenden Sachen brachten gute Preise. Der Sumucr Gedächtniß Fond erreicht jetzt tzls,oou. Mord und Brandstiftung. R ntla nd, Vi., 1. Juni. Gestern früh um 6 Uhr entdeckte man, daß das -Hans einer Buhlcrm, Namens Annie Fricze, in Brand gerathen sei. Dasselbe wurde von den Flammen zerstört, aber unter dem chutt wurde noch ein Theil des Körpers des vcrnn glückten Weibes hervorgezogen, welcher deut liche Spuren trug, daß, che sie verbrannte, ein Mord an ihr verübt worden war. Es war ihr die kehle abgeschnitten worden, auch bemerkte man Stichwunden in der Brust. Es war bekannt, daß sie Geld und Geschmeide im Werthe von mehr, als HIV hatte; aber alles Nachslichcns ungeachtet konnte man keine Spur davon entdecken. Explosion einer Schiffsladung Ni tro-Glyccrin; tt Personen ver unglückt. Busfalo, N.-?)., 9. Juni. Ein mit Nitro Glycerin bcladcner Schooncr, der „Exile," ist auf dem Snpcrior-See in die stuft geflogen. Sieben oder acht Personen, welche sich an Bord befanden, kamen um'ö Leben. Explosion von Steinol ans einer Eiscnvayn. New bürg, N.-2)., .Juni. Bei Grceiiwood explodirte gestern Abend aus der „Ericbahn" ein mitStcmöl befrachtcterWagen des Zuges Nr. 35. Der Eondntleur S. S. Carcy wurde tödtllch verletzt. Gin euer Planet. R ochc st er, N.-ty., 9. Inni. Gestern Nacht um 10 Uhr hat Lewis Swift von hier' einen ncnen Planeten cutdeckt. Derselbe ist in der 'Nähe der Brust des Sternbildes Girasse, und ein recht glänzender Stern mit einem Schweis, der einen halben Grad lang ist. Seine Bewegung ist langsam und gegen die Erde gerichtet. (Dies scheint eher ein Eomek als ein Planet zu sein. A. d. R.) Verheerungen im Staate New syort durch das Unwetter vom Sonntag. N e w-2) or k, l. Juni. Aus verschiede neu Theilen des Staates sind eingehende Be richte über den durch das Unwetter vom Sonn, tag angerichteten Schaden cliigclanfin; Hm gclichauer haben arg gewüthet. Die Treib häuser und Gärten in der Nähe von Rochestcr wurden schlimm zugerichtet. In Pillssord wurde eine große Scheune vom Blitze getrof fen und brannte nieder. In der Ortschaft Chili wurde ein Mann vom Blitze betäubt, und in Atbion wurden dreiKühe vom Blitze gelobtet. Zwei Feuerkugeln explodirte aus einem Marktplätze in Urica. In Hamilton wurde die katholische Kirche vollständig zer trümmert, eine andere Kirche verlor den Thurm, welcher in einen angrenzenden Hos räum stürzte, und die Fensterscheiben der bischöflichen Kirche wurden sämmtlich zcrbro che. Das Dach des Bahnhofes wurde vom Sturme fortgerissen und zertrümmerte in sei nem Fall ein anderes Gebäude. DerSchorn- Nr. 2ä. stein von Johnson's Gerberei wehte nm, und Fensterscheiben im Werthe von Tausenden von Dollars wurden zertrümmert. TaSDach des Bahnhofes in Poolevllle wurde fortgerissen, und an den Fensterscheiben, sowie auf den Feldern und an den Obstbäumen durch Hagel bedeutende W-Wüstungen angerichtet. Un terhalb Albany wurden zwei Schleppdampfer an's Ufer getrieben. Unterhalb Fort Schuy ler wurde eine Scheune eingeäschert. Die Straßen von Scheiiectady standen in Folge der heftigen Regengüsse lies unter Wasser und mehrere Gebäude wurden vom Blitze getros sen. In der Ort'chaft Glen, Montgomery-- Eounly, wurde I. I. Faulkncr's Kornmühle erheblich beschädigt und vier andere Gebäude gänzlich zertrümmert. In Florida mähte der Sturm eine Fichten - Anpflanzung, welche 7 Äcker Landes bedeckte und Eigenthum des Hrn. Henry E. Pcltingill war, buchstäblich nieder. Davis Blood's Hopfen Anlagen wurden zer stört. Zwei Häuser des Hrn. Lody zn 'Mill- Point wurden vom Blitze eingeäschert und eine Scheune vier Fuß von ihrem ursprünglichen Platze getragen. Weitere Opfer de? "Selbstmord- Manie. Jersey-Eity, N.-1., 9. Juni. — Fran Gorman, eine alte Dame von 73 lah ren, stürzte sich gestern aus einem Fenster ihrer Wohnung, Ecke der Hudson - Avenue und Kossuthstraße, in eine Cisterne, ans wel cher ihre Leiche später hervorgezogen wurde. Man nimmt an, daß sie im Wahnsinne hau-- delte. Catharine Ryan machte sich gestern von ihrer Wohnung aus den Weg, um sich im Hackensack Flnisc zn ertränken. Am Ufer traf sie mehrere Fiichcr, denen sie ihre Absicht zn erkennen gab. Dieselben erwiderten ihr, sie möchte ihnen die Fische nicht verjagen, und sich einen anderen Platz annncheu. Sie kain anderen Stelle in den Fluß. 'lhr Leichnam wurde später herausgefischt. 'New - ?>ork, 9. Juni. Hr. William Corry, ein wohlhabender Comraktor, beging Selbstmord, indem er sich mit einem Pisto lenschnß den Zchädel zerschmetterte. Erhalte schon früher Aeußerungen gethan, daß ihm das Leben kein Vergnügen mehr bereite. - Ginc weitere Grube - (Explosion. Willcöbarre, Penns., 9. Inni. — Als lameS Williams gestern 'Nachmittag in den Stantort-Schacht der „Lehigh Wittes barrer Kohieiigesellschasl" hinabstieg, ereignete sich eine Gas Explosion, in Folge deren er 6 Fuß tief in den Abgrund stürzte. Das Wasser steht im Schachte 25 Fug hoch, und die Leiche des Vernnglifttteii ist noch nicht gc ftindcn worden. Selbstmord durch voudallum. Wilminglo ii, Tel., 9. Juni. Am Dienstag Abend kam eine etwa 6 jährige Fran in das .Haus von Roben M. Gibion und wünschte Onanier ftir die '.stacht. Am folgenden Morgen Nagte sie über Nnwohljein und schob eine beabsichiiglc Tour nach Lanea er von einem Tage bis zum andern ani. Als sie gestern zum Mittagessen gerufen wur de, fand man sie ans ihrem liinmcr ladt. Sic war an den Folgen einer Laudaiiiim - Vcrgis tiuig gestorben', und in ihrer Reisetasche wur de eine Flasche gesunden, welche ll Unzen Laudaiini enthielt. Was ist iu Oftio tos k Der Gou verneur bietet die Miliz auf. Colnmbns, 11. Inni. Der General Adjutant hat jocben eine Depesche von dem ("onverneiir crbalten, wodurch er angewiesen wird, die „Little Grcps" von Cineiniiali auf znsordern, sich slüiidlich bereit zn hatten, um nach Nelsonville zugehen. Tie nöthige Or ocr wurde nm 3 Uhr vom General Adjutan ten erlassen. Eol mbns, 11. Inni. Das „State Journal" hal Depeschen von '.stelisnville, daß 31' Neger, meist von Virginien, .'tentncly und Tennessee, Heine Morgen vier Uhr dorr eintrafen, wn 2l Polizisten ans Eolnmbns begleitet. Die Leute begaben sich soiort nach Longslrel's Minen, wo sie sofort bewaffnet wurden und eine Postenkette ausgestellt war, welche die Bergwerke ningab. Niemand wurde von dieser Postenkette ein gelassen, welcher nicht von dem Vergwerksbe sitzer oder von der Polizei Erlaubniß hatte. Drei Neger, welche gestern Abend den Zug vermißten, fuhren heute in Begleitung des Polizci-ChesS von Eolnmbns, I. 3t. Spen ccr, nach Nelsonville. Als der Zug dort an kam, versuchten mehrere 'Bergleute mit den Negern zu sprechen, der Hug fuhr jedoch bis zn den Bergwerken, wo der Polizei Chef nnd die drei Neger ausstiegen. Als sie den Waggon erließen, wurde von der Plattform eines Bahnwageus auf sie ge schossen. Der Scheriff, welcher sich in der 'Nähe befand, verhaftete den Mann, welcher den Schuß abfeuerte. Vor 0K: Postenlette waren über hundert Männer, Frauen und Kinder versammelt, doch erhielt Niemand Zutritt. " Ter Anssland kam Riher, weil der Berg werkbesitzcr S. D. Poston verlangte, daß das Via aß, ach welchem die Arbeit der Bergleute gemessen wird, um l Eubikzoll vergrößert werde. Die Bergleute wollten dieses nicht zngestcyeii, aber sie willigten ein, daß ihr Lohn von H 3 auf H 2.87 rednzirt wer.de. Tic Bcrgwcrksbcsitzer wollen Nichls m>t den zur Union gehörigen Bergleuten zn thun yaben. 'Nel'ouville ist ruhig. Eine stcrieytlickic Niederlage der temperenzlerisckic Gasscnwei ter. BncyrnS, Ohio, I. Juni. Eine der Gasscn-Tempcrenzlerinüeii, eine gewisse Fran Trimple, wurde soeben der Uebenrc ttiiig der städtischen Ledinanz gegen den ten:- perenzlcrischcn Straßennnfiig von einer Inn, schuldig gesprochen und zn einer Geldbuße von Hi-s,'sowie in die -'tosten, welche sich aus circa HIB belaufen, vcrurthcilt. Tic Ge währung eines neuen Prozesses wurde ihr verweigert; es wird aber die Cassation des Urtheils in der Suprcmc Court beantragt werden, nnd hoffen die Heulweiber, daß sie schließlich noch siegreich ans der Affaire her vorgehen werden. Gouverneur rvo,cö. Eharle st o ii. l>. Juni. -Richter Graham hat eine Entscheidung über die Frage abgege ben, ob Gouv.Moses unter dem gewöhnlichen Criinmalvcrsahren anznllagen und zn Prozcj streu sei. Er ist der Ansicht, baß die angcbli che Vergehen Amtshaiidlimgcn waren und daß der Gouverneur deshalb nicht wegen gc wöhnlicheiiDiebstahls prozcssirt werden köninw Der Richter verfügte deshalb, die Anllage niederzuschlagen. Sambo will weder Ausruyr, noch Ausstand. Memphis, l. lum. Tie hiesigen Farbigen dielten vorgestern Abend eine Mas ienvcrsanimlniig, worin der neulich von einem Theile der Presse erhobenen Anschuldigung, Sic Farbigen beabsichtigten, sich für einen Aus stand gegen die Weißen vorzubereiten, ent schieden entgegeugelrelcn wurde: Ties sei . ferne von ihnen, wohl aber scheine es, daß ' etliche .-seftimgem zur Förderung polnischer Iwecke zwischen den beiden Raecn Zwietracht säen wollten. Erplosion einer Lokomotive. Amanta, Ga., 1. Inni. Gestern Morgen explodirte die Lokomotive des Bau Zuges wäyreiid der Einnahme ihres Waffer vorratheS, drei Meilen nördlich von TuliNH. Der Heizer wurde aus der Stelle gelödtcl und der Eoiidiikteur Adams allem Anscheine nach tödtlich verwundet. Der Maschineiiführer BaSkvillc entkam mit leichten Verbrühungen. Es waren, wie die Untersuchung ergab, die beiden Enden des Kessels gleichzeitig gebor sten. Die Zustände in 'Arkansas. stitrle Rock, Ark., <!. Juni. Richter Rice und Gcrichlselerk Prigmore von Jcsser !on Eonnth, welche kürzlich wegen Bcrraths verhaftet wurden, sind gegen je HIOOO Bürg schast entlassen worden. Gen. King White macht bekannt, daß er alle seine Trkippen entlassen hat. In Pine Blnfs sind mehrere- Personen wegen Bcrraths verhaftet worden. Biclc Anhänger von Brooks sind entflohen. Brooks selbst gehl frei umher. Mord und Selbstmord aus Eifer sucht. T l. st oiiiS, Mo., 11. Juni. Als Io- Hannes Pierre nnd eine Fran, welche ihn be gleitete, gestern Morgen in leftersou Eil in einen westwärts bestimmten fing steigen wollten, stellte sich ihnen plötztichstcopold Hol derle in den Weg und feuerte einen Pistolen schuß auf Pierre ab, ohne ihn zu treffen. Dann schoß er auf sie Fran und verwundete sie lebensgefährlich und erschoß sich schließlich selbst. Da das Frauenzimmer früher mit ihm zusammengelebt hatte, so nimmt man an, daß ihn Eifersucht zu dem Berbrechen trieb. Lynchjustiz in Louisiana. Thrcveport, sta., I!. Juni. — E. stn j cas, ein Neger, wurde heute wegen Belhcili ! gung an der Ermordung des I. Ellicoti ver haftet; später holte ihn ein Vigilanz Eomitc ! aus dem Gefängnisse und knüpfte ihn an, i Dieses ist die dritte Person, welche wegen die ! ses Mordes summarisch gehängt wurde. Selbstmord eines gefangene Strztes. Salt stake-City, Utah, il. Inn>. Dr. E. S. Eraiii, welcher, der Abortion ai - g Klagt; seit mehreren Tagen im hiesig n ! Gefängnisse inhastirt war, hat sich gestellt i erschoßen. ->