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39. Jahrgang. Ueberflcht der wichtigsten Ereig iffe. Während uns Coggw's Comct, vor dessen Einwirkung aus die Temperatur der Erde und ihrer Atmosphäre der schwitzenden Menschheit von den Astronomen so bange gemachr wurde, in Gnaden verschont hat und es im Juni und Juli fast schien, als sei die Erdennähe des Jrrsternes schuld, daß wir einen so angeneh men und kühlen Vorsommer hatten, tommt jetzt die Hitze mit einem Male und da schon wieder ein Comel wenn auch für das bloße Auge unsichlbar —am Himmel steht, so ist cS selbstverständlich, daß diesem die Einwirkung aus unsere Temperatur zugeschrieben wird. Die Badegäste rüsteten sich bereits insalge des kühlen Juli zum Ausbruch, die GebirgShotels und Villen wurden verlassen und die Hoteliers in den Modebädcrn zeigten bekümmerte Ge sichter, plötzlich kommt ihnen die unenrägliche Hitze zu Hülse und dieselbe versvricht die Ehre des Sommers von >874 zu retten. Zn den Ver. Staaten war der letzte Mittwoch der heißeste Tag; in Baltimore und Washington hielt sich das Thermometer aus Sommerhitze, in nördlichen Städten wie Bussalo. Montreal und Chicago stieg es dagegen auf Bluthitze und Fieberhitze, d. h. hoch in die neunzig bis hundert Grad und darüber. Di Politik vc Vanies gleicht in ihren Sprüngen der Temperatur dieses Sommers. Während Oppositionssiege im Süden seit der Emanzipation nur ''Ww NN tili->iet'een" waren, siegte in den letzten Wahlen in Nord Carolina und Tcnnessee die Opposition mit fast überwältigender Majori tät, so daß es sehr sonderbar zugehen müßte, wenn die Radikalen beide e-laaten in den nächsten Jahren wieder gewinnen sollten. Die Republikaner können sich bei diesen ominösen Niederlagen sagen, „das hat mit ihrerStrciige die CivltrechtS-Bill gethan." Dießcfprechnn gen der Möglichkeit eines dritten Termines haben durch diese demokratischen Siege in zwei tonangebenden Südstaaten einen Däm pfer erhalten; dagegen gewinnen alle unab hängigen Bewegungen in den westlichen Sta aten ein formidaßes Aussehen. In Illinois steht der Sieg der durch die mißvergnügten Nevubiikancr verstärkten Demokraten sicher in Ausficht, in Missouri und Kansas macht die Bewegung der Unabhängigen gitteFortschritte und in ersterem Staate sangen die Republika ner, welche sie so lange verspotteten, bereits an, dieselbe zu fürchten. Es ist sehr möglich, daß Senator Schurz doch wieder erwählt wird. Der in letzterer Zeit viclbcfnrchtete und oft besprochene Siaffcnkricg ist dieser Tage in dem kleinen Städtchen Au stin, Miss., thatsächlich ausgebrochen. Ein Weißer, Dr. Smith, gerieth aus der Straße mit einem Neger in Streit und in der Hitze zog er einen Revolver, schoß ans feinen Geg ner, traf diesen aber nicht, fondern erschoß zu fällig ein zwölfjähriges Negcrmädchen. Die Neger, welche in jenem Landslädtchcn bedeu tend in der Majorität sind, ergriffen den Dok tor und schleppten ihn nach einem nahen Gc- Hölze, um ihn dort aufzuknüpfen. Mapor Woodion rettete den Mann und brachte ihn in's Gefängniß. Da die Aufregung unter deiiNegcrn sich immer mehr steigerte, so schickte Mayor Woods'on den gesährdeicnSmith heim lich nach Memphis. Jetzt wendete sich die Eiirriistiing der Schwarzen gegen den Mapor und dieser mußte flüchten. Der schwarze Pö bet Icjchloß jetzt, das genzeStädchcn der Erde gleich zu machen und die Weißen bewaffneten sich und setzten sich im Gerichtögeöäudc fest. Seitdem wüthet der Kampf mit abwechseln dem Erfolge. Von Memphis sind seitdem zu verschiedenen Zellen an lausend Menschen nach dem Kriegsschauplatze abgegangen nnd wenn es denFährcrn aus bcidenScilcn nicht gelingt, die Leidenschaften im Zaume zu halten, dann dürste es zu einem schrecklichen Blittbadc kom men. Dieser erste Ausbruch des Rasscnkrie ges hat nichts mit der Politik zu thun, denn die Weißen von Austin, welche von den Ne gern am Grimmigsten gehaßt werden, sind zu fällig Republikaner. Die Vorpostengcfcchtc zu diesem Rasftnkriegc ereigneten sich in der verflossenen Woche in Tennessee gelegentlich der Wahlen. ist noch immer mit dem Schleier des Geheim iilsses umhüllt. Verschiedene Male glaubte man in der verflossenen Woche eine Spur zu haben, einmal schien es sogar, als sei das ver mißte Kind wirklich gefunden, aber jedes Mal täuschte man sich und die Polizei ist heute noch eben so klug, als vor sechs Wochen. In ocr verflossenen Woche tagte in Detroit Derselbe war von verschiedenen strebsamen Schulmännern aus allen Theilen des Landes besucht, und als Quintessenz der Verhand lungen läßt sich der Beschluß über Gründung eines deutsch amerikanjschenLchrer-Seminars bezeichnen. Das Projekt hat unsere volle Billigung und wir empfehlen eö von H-rzcn der Unterstützung unserer Leser. Di: denlsch amerikaillsche Schule braucht entschieden dcnlsch amerikanische Lehrer, indem der deut sche Schulmeister in derselben mit seinen be schränkten Sprachlennlnissen, seinem Ballast von Religionslehre nnd seinem oft nur be schcidcnen Wissen in den nothwendigen Fä chern, Geschichte, Geographie zc. in der amc lakonischen Schule ohne einige Jahre der Weiterbildung und Vorbereitung nicht ge nügt. Selbst angenommen, daß die herüber kommenden deutschen Lebrer gerade die gebil detsten und strebsamsten sind, so muß doch Je der, wenn er in der deutsch amerikanischen Schule etwas Tüchtiges leisten will, von vorne anfangen. Die Deutsch - Amerikaner, welche eine Million und mehr für ihr Mut tcrland halten, follteu auch KlOO,OOO für die Bildungsbestrebungcn ihrer Rasse im neuen Vaiertande aufbringen können. Die deutsche Presse des Landes sollte es zur Ehrensache machen, dafür zu sorgen, daß dieser Fond ausgebracht werde, denn ihr nützt eine gute deutsch amerikanische Schule am Meisten. NuslanV. Doutscklaud hat der erklärten Absicht, die spanijchc Republik anerkennen zu wollen, die That auf den, Fuße folgen lassen; die ande ren Mächte werden sich ohne Zweifel beeilen, dasselbe zu thun. Das Attentat wird noch fortwährend von der deutschen Presse bespro chen. Die uns aus Deutschland zugehenden Blätter enthalten neuerdings auffällig viel Berichte über Majestätsbeleidigung und de ren Bestrafung. Die greise deutsche Majestät scheint uns übrigens ein wenig zn zimperlich zu sein, denn die unschuldigste Aeußerung wird nachgerade von dcncfcken Denunzian len benutzt, um dem Siebenmenschen einen MajestätSbelcidigniigsprozcß an de Hals zu bängcn. So äußerte kürzlich ein Würltem berger Bürger im Wirthsyausc: „die schlech ten Fürsten verdienten gehaßt zu werden." Flugs war er festgenommen und nach einer Untersuchungshaft vo.r 11 Wochen wittde der arme Schelm vom Schwurgerichte mit 7 ge Zen 6 Stimme freigesprochen; also eine Stimme fehlte, und her Mann wäre wegen einer allgemeinen Bemeriijiig der MajestätS beleidlgung schuldig befunden worden. Die ses ist ein lraurige Zeugniß für dje in Deutschland herrschenden Rechtsverhältnisse; aber auch ein Beweis von dem im gesegneten Laterlande herrschenden Denunziantenthumc. Frankreich hat wieder einmal ein: kleine Sommer - Aufregung erhalten. Bazaine ist iiäi.ilich durchgebrannt und somit befinden sich zwei gefährliche Feinde des Septennals auf tteien Füßen: der extreme Republikaner No chesorl und der Bonaparttst Bazaine. Wir glauben, daß Beide über die Zeit hinaus sind, in welcher sie besonders gefährlich wa ren. Infolge des thätigen Antheils, welchen das deutsche Reich neuerdings an der fpani iiischen Angelegenheit nimmt, beginnt Chan vin wieder bedeutend mit dem Säbel zu ras seln. Der Kriegsminister de Eissey hat einen Credit von 4 Millionen und eventuell 1 Mil liarde verlangt. Das sieht sehr bps aus, ist aber so schlimm nicht. Diese Verwilligung ist nur Schaugcld, welches nicht, ausgegeben werden darf, gerade wie der Sohn einer rei chen Familie, wenn er auf Reisen geht, oft einen ungeheuren Credit erhält, damit die Bankiers Respekt vor ihm bekommen. Frank reich wird sich sehr ruhig verhalten; es wird tvird nicht nur die spanische Republik aner kennen, sondern auch das Paschergeschäst mit en Karlisten einstellen, denn der deutsche Weltherrscher möchte sonst grimmig werden, und eine solche Macht reizt man nicht gerne, zumal wenn man so schwach und zerschlagen ,st, wie die ehemals große Nation. Del Wappeuschw ndel iu Amerika. Viele unserer Leser werden sich noch der eigenthümlichen Krankheit erinnern, welche in den fünfziger Jahren den ehrsamen deutschen Bürgerstand und in vielen Gegenden sogar die Bauern erfaßte; die Sehnsucht nach einem Wappen zog damals durch alle plebejischen deutschen Herzen, jeder Wllrzkrämer und Lohgerber schrieb nach Leipzig oder Hannover au einen Heraldiker und ließ sein vcrmiuhli ches Wappen kommen, das sortan auf allen Stuhl und Sophalchtien von den wappen begeiftcrien Töchtern eingestickt wurde; auf manchem Schuster- und Schneiderschilde prangte fortan ein buntes Wappen, und jeder Tabackssabntant oder Wunderdoktor warnte die Verehrer seines Fabrikates vor Fälschungen, die leicht zu erkenne seien, .indem nur die ächte Waare mit seinem Wappen gezeichnet sei." Man mochte da mals Anblicken, wo man hin wollte, so starrten Ew-m die Wappen des hochge borenen sunsHichdttipig MiUiouenköPfigen deutschen Michels entgegen, mit und ohne visirten Ritterhelm, mit und ohne Quer balken und rothen, schwarzen, blauen und gelben Feldern; es war kein Zweifel, daß auch der schäbigste Spießbürger sein Wappen und seine hohen Aynen hatte, daß die ganze deutsche 'Nation eine hochadeliae war, und Rüxner's „Turnierbuch," sowie die heraldischen Werke wurden in verschiedenen neuen Auflagen rasch vergriffen. Das ganze Unheil halte ein Götlinqcr Professor ange richtet, und dessen Wappentheorie fand in jenen Jahren der nationalen Misere und des Polizcidrucks einen günstigen Boden. Wer Nichts ist, muß Etwas ans sich machen, und das Adetswappen der Vergangenheit war für Viele, welche das Glück der Gegenwart ver nachlässigte, ein Trost. Schreiber dieses erinnert sich noch recht lebbaft eines hessischen Suballcrnbcamtcn, der sich mit seinen 600 Thalern Gehalt gut bürgerlich durchschlug. Ter brav: Mann konnte es nicht verwinden, daß sein verarmter Urgroßvater freiwillig den 'Adel ausgegeben, und es ist zu befürchten, daß er besagten Urgroßvater noch im Grabe verfluchte. Mit großer Genugthuung wies aber der Mann nach, daß seine Ahnen bei dem Sterncrbund (einer berüchtigten hessi schen Raubritter - Vereinigung) eine Führer rolle gesviclt, nnd daß das Raubschloß seiner mächtigen Vorfahren im Thale der Hanne gestanden und durch Rudolph von Habsburg zerstört worden sei. Diese Wappcnkraukhcit ist augenscheinlich im deutschen Volke verschwunden, das Volk hat begonnen, aus's Reue die Bühne der Weltgeschichte zu betteten, es hat sich selbst schätzen lernen, und der vernünftige Deutsche blickt heute mit dem Lächeln des Zweifels und Hohnes auf den schäbigen Baron, der albern genug ist, sich auf fein Wappen und seine Ahnen zu berufen. Eigenthümlicher Weise scheint aber jetzt in den Ver. Staaten diese Krankhcir auszubre chen, nicht sowohl unter den Deutschen, sondern iinler den eingeborenen Amerikanern. Es giebt wenig reiche Leute hier zu Lande, die nichl an ihrem Kittschcnschlagc irgend ein War"m anbringen lassen, und von gar vie len v..nüi.frigen Leuten kann man hören, wie sie von ihren Vorfahren, dein normannischen Graftngeschlechle So und So, oder den bri tischen Paus:c. erzählen. 'Nun wissen wir Alle recht wohl, wer diese Grafen und Barone waren, welche vor zwei hundert Jahren in Virginien uno Maryland ihren Taback und ihren Kohl bauten; die Meisten halten eine sehr nnritterliche Bergan genheit und was die Ahnfrauen vieler FF's betrifft, so weiß man, daß gar manche der selben infolge jenes puritanischen Tugend parcxismus wegen ihres zweiselhaftenGcwer bcs aus London :c. ausgewandert wurde, oder daß sie in England, Deutschland oder Skandinavien mir schwieliger Hand denßeicn geführt hat. Schars's Chronik von Balti more zählt verschiedene Fälle auf, daß in den Colonialzciteii ganze Schiffsladungen junger Mädchen hier versteigert wurden und daß gar manche dieser „weißem Sklavinnen" eine glück liche Nummer zog und ipäterGattin eines rei chen Handelsherrn wurde. Also von den Ah neu laßt uns lieber schweigen, sonst dürfte manchem hochachtbaren Manne und mancher feinen, tonangebenden Dame ihrStammbanm ebenso wenig zur Ehre gereichen, als dem oben erwähnten hessischen Fiskalbeanttcn der feine, trotzdem er auf die Raubritter von der Hanne unbändig stolz zu sein schien. Ein ähnliches Unheil, als jener GLttingcr Professor durch seine Wappentheorie, hal jetzt ein spekulativer New Ljorier angerichtet. In dem Saale des„Society Bibliothekgebäudcs" liegt ein dickes, reichgcbmideneeßnch, welches angeblich die Slammbäiimc mchrererHundcrt Familien enthält, und in das sich Jeder, wel cher seine Verwandtschaft mit einer dieser Fa milien nachweist, mit seinem ganzen Hanse (e 'Name 10 Cts.) eintragen lassen kann. Trotz der verlMnißmüßig hohen Auslage haben sich, wie die „World" berichtet, schon zahlreiche Gimpel fangen lassen, darunter ist unser würdiger Präsident, ferner verschiedene StaatS-Gouoernenre, mehrere Journalisten, Advokaten, Kaufleute n. s. w. Wenn der Ncw-L)or!er Gimpelfänger gleichzeitig eine Wappensabrit etablirt, so wird er noch größere Geschäfte machen, als die Herren in Leipzig; nicht gerade, weil hier die Zahl der ehrgeizigen Rabattes größer ist, als in Deutschland, son dern weil diese guten Leute hier zu Lande mit ui'.ler erschrecklich viel Geld haben. Die Ailssicllltttg in Philadelphia. Tie Commission der Säknlarseier hat ein Cirkular bezüglich der Ausstellung veröffent licht, ans dem wir nachstehend einen Auszug geben: Die Ausstellung findet im „Fairmonnt- Parl" der Stadt Philadelphia statt, wird am 19. April 1367 eröffnet und am 19. Okt. des selben Jahres geschlossen. Die zehn Departements, in welchen die Aiisst-lluligs - Gegenstände ihren Platz sin den werden, sind folgendermaßen einge theilt : 1. Rohprodukte ans dem Mineral-, Pflan zen- und Thi.rrcich. 2. Materialien und Waaren, die zur Speise oder in der Kunst verwandt und durch Extrak tion oder sonst ein zusammengesetztes Verfah ren hergestellt werden. 3. Gewebte und Filz Stoffe, Kleidung und Schinnckgegenstände. 4. Möbel und Fabrikate für den allge meinen Gebrauch bci'm Banen nnd in Häu sern. 5. Werkzeuge, Geräthschaften, Maschinen u. s. w. 6. Motore und Maschinen für denfsTrans- Port. 7. Apparate, welche zur Vergrößerung und Verbreitung der allgemeinen Kenntnisse die nen. 3. Jiigeniciirweftn, öffentliche Werke, Ge genstände der Architektur:c. 9. Darstellende und bildende Künste. 10. Gegenstände, die darstellen, welche An strengungen zur Hebung der physischen, gei stigen nnd moralischen Eigenschaften kerMen schen gemacht worden sind. Größeren Sammlnngcn werden bestimmte Plätze angewiesen werden. Gesuche für Gewährung von Raum sind zurichten an den General-Direktor der in rernationaleii Ausstellung, Philadelphia, Pa. Für eine solche Gewährung haben dicAus steller Nichts zu bezahlen. Dampf und Wasserkraft wird in beschränk tem Umfange gratis gegeben und bei der Zu thciliing des Platzes festgestellt. Wenn'der Aussteller eine größere Kraft braucht,wird ihm dieselbe gegen einen sestenPrels vomCommis är geliefert. Derartige Ansuchen müssen ebenfalls bei Zntheilnng des Platzes gemacht werden. Auf ihre Konen habcn'dft AliSstellerSchan tasten, Regale, Tische alle etwaigen Riemen und Einrichtungen für Uebertraguilg der Tampftrast von dem Maschinenraum zu stellen. Die Ausstellung und Ausschmückung von Gegenständen hat in Uebereinstimmung mit dem vom General - Direktor angenommenen Plane zu geschehen. Gefährliche oder das Auge beleidigende Artikel, sowie Patent - Medizinen, Gcheim mittel nd Präparate, deren Bestandtheile unbekannt sind, dürfen nicht ausgestellt wer den. Das Entfernen von Objekten darf nicht vor Schluß der Ausstellung geschehen. Das Anfertigen von Skizzen, Zeichnun gen, Photographie' oder sonstigen Darstel lungen von ausgestellten Artikeln ist nur nach eingeholter Genehmigung des Ausstellers und des General - Direktors gestattet. An sichten von einzelnen Theilen des Hanfes ton nen auf Erlaubniß desGcucral-Dirctlols an gefertigt werden. Sofort nach Schluß der Ausstellung, oder spätestens bis zum 3!. Dezember IB7si haben die resp. Aussteller ihr Eigenthum zu entfer nen. Mch dieser Zeit noch hier lagernde Gü ter werden durch den Generaldirektor verkauft oder sonst in anderer Pftift darüber verfügt werden. spezielle Regulationen werden bezüglich der Ausstellung von Gegenständen ans dem Gebiete der schauen Künste, der Organisation der internationalen, der Preisrichter, der Preisvertheiluno, des Verkaufs gewisser Ar tikel innerhalb des Ausstellungsgcbäudes und > andere in diesen Vorbcstimmungen nicht be-! rührter Punkte erlassen werden. Ein amrllchcs Verzeichnis, dessen Verkauf die Eciiteniilal-Eommifsion überwacht, wird in englischer, französischer, deutscher und spa nischer Sprache gedruckt werden. Tage-?jtkvigk.iten. Das Bürean des Gen erst auwal ts ist es nicht allein, gegen welchesklagen '.gen Verschleppung oder unerlaubter V.rwendung von SlaatSeigeiithum laut geworden sind. In jedem anderen Departement werden Equi pagen auf Stagtstostcn gehalten, und hat je der Richter des Oberbuiidfsacrichtcs in seiner Wohnung ein Zimmer, dessen ganze Ausstat tung, von der Bibliothek bis zum Teppich und Sovha, die Regierung lieferte. Außer dem hat er noch ernen Diener zu feiner Ver fügnng, der ihn im Gerichte und zu Hanse bedient. Im Congreß und Senat geht es kaum besser zu. Senatoren und Congreß mitgljeder halten sich auf kosten der Regie rung Setretäre und Stenographen und bezic hen unglaubliche Quantitäten Schreibmate rialien sind Zeitungen. Arbeiter und Amts. Boten im Capital werden von Angestellten als Dienstboten beschäftigt, und die Familien der Staatsbeamten benutzen die Fuhrwerke der Regierung als Marktwägen. In Befol gung des von dem Oberrichter statnirtenExem pel ließen auch die Mitglieder des CabinctS mit einer einzigen Ausnahme in ihren Pri vatwohnnngen ein Zimmer auf das Elegan teste einrichten. In vielen Fällen haben Se natoren und Congreßmitglieder in ihren Woh nungen Mcublement, welches der Regierung gehört und das sie ohne Zweifel zurückzilge den gedenken. Erst jüngst wurde bekannt, daß Solicitor Smith, jetzt fnngirender Sekre tär des Innern, im vergangenen Dezember James Brown als Arbeiter oder Boren ge dungen und seinen Monatslohn von 60 ans die Zahlliste des Departements gesetzt hat. Brown hat für das Departement nie das Ge ringste gethan, sondern stand ausschließlich im Dienst der Smith'jchen Familie. Er hat feineEntlassuug erhalten, welche am 15. Aug. in Kraft tritt. Ueber den neulich entdeckten Mißbrauch im Finanz-Departement wird ser ner berichtet, daß, wie es scheint, es zur allge meinen lukrativen Praxis der Steuerbeamien geworden ist, ihren Familien-Gliedern Appa iiagcii ans Onkel Sam's Seckel zu bezahlen. Ein Steuerbeamter hatte den Namen seiner Fran auf die Gehalts-Zahlungsliste gesetzt und ihr allmonatlich 1000 bezahlt (wird hof fentlich wohl nur KIOO heißen sollen. A. d. N.) Ein anderer setzte den Namen seines 8- jährigen Töchterlcins als Kaiizlistin aus die Zahlnngslisle und bezahlte ihr monatlich 75. Viele derartige Fälle sind an das Licht gezo gen worden und es war hohe Zeit, daß der Finanzsekretär Gristow gegen diesen schreien den Mißbrauch einschreitet. Vom 1. August d. I. an dürfen keine derartigen Gehalte mehr iu den Rechnungen erscheinen. Ueber den jetzt grassirenden Co meten Borell i 's schreibt Contre-Admiral Davis von Washington, daß derselbe seinen Pcrihe lion etwa um den 25. August Passiren wird. Er wird Abends mit dem Teleskop ctwg bis zum Ende des Monats und Morgens wäh rend des ganzen September gesehen werden können. Es ist nicht wahrscheinlich, daß er glänzend genug werden wiro, um mit unbe waffnetem Auge gesehen werden zu können. Noch hat sich kein Schweif entwickelt. Die von Vroftssor Newcomb bestimmte Bahn deu tet an, daß der Comet ein neuer ist, da kein bekannter Comet in einer Bahn sich bewegt hat, die irgendwo der Bahn dieses Coiiiclcn nahe kommt. Unsere Herren College von der engli schen Presse befolgen mit Bezug aus die widerwärtigen Preiskeilcrcicn noch immer die alte Taktik, in dem berichtenden Theile des Blattes wird über die kleinsten Umstände treu berichtet, auch der verächtlichste Gurgelab schneider und das zweifelhafteste Frauenzim mer, welche anwesend wäre, werden als Prominenzen bezeichnet, dagegen wird edito riell über das Unmoralische solcher Kämpft gejammert. Ibis evon'r ckc>, Ihr Herren. So bald die Presse weniger und die Staatsgewalt mehr Notiz von solchem Sport nimmt, wird derselbe aufhören. So lange aber das Inte reffe der Leser täglich auf den Skandal gelenkt wird, werden alle moralischen Artikel nicht ausreichen, demselben ein Ende zu machen. Die Blattern machen sich tnNew Nork wieder in sehr fataler Weift bcmerk lich. Allerdings kommen die meisten Fülle in dem f. g. Shanty-Distrikt zwischen der 90. und 100. Straße auf der Ostsette vor, allein auch innerhalb der eigentlichen Stadt sind Erkrankungen neuerdings nicht selten. In der vergangenen Woche kamen im Blattern- Hospitale ans Blackwells-Jsland SO und m der Stadt 3 Todesfälle vor; die Zahl der neuen Erkrankungen betrug 30. Als Grund für das erneuerte Umsichgreifen der Krankheit giebt Dr. Harris, von der Saniläts-Behörde, die unter den niederen Klassen der Italiener und Jrländer verbreitete Furcht vor dem Ho spitale an. Diese Leute verbergen Erkrankun gen jo lange als irgend möglich, um die Ue berführung der Paiienten nach dem Blattern- Hospitale, vor dem sie eine abergläubische Scheu hegen, zu vermeiden, wodurch der An steckung Thür und Thor geöffnet wird. Die Sanitätsbehörde hat beschlossen, energische Schritte zu thun, um diesem Unfug zn steuern.—Das Mährchen, daß der Wind den Anstecknngsstofs vom Blatternhospitale nach der Stadl hinüber wehe, wird von Aerzten als höchst albern und lächerlich erklärt. Bei Centreville in St. Clair County, Jll., wohnt seit mehr als einem Vierteljahrhundert ein deutscher Sonderling, Na mens Andreas Lieben, von aller Welt geschieden, auf feiner einsamen Farm. Er steht am Anfange der scchsziger und sieht intelligent und rüstig aus. Dieser Tage er hielt er Besuch von Gcrichtspersonen und an deren Bürgern, weil das Gerücht ging, bei'm Tode seiner alten Frau fei es mcht mit rechten Dingen zugegangen. Doch ergab sich, daß dies Gerücht keinerlei Begründung hatte. Zu gleich stellte sich aber heraus, daß Lieben, der „wilde Andres" genannt, feit Jahren mit sei uer Stieftochter, der rechten Tochter feiner jetzt verstorbenen Frau, in wilder Ehe gelebt und mehrere Kinder mit ihr gezeugt hat, die er ohne, allen Unterricht heranwachsen läßt. Seine Stieftochter und Concnbine will jetzt Nichts mehr mit ihm zu thun haben, wiewohl er sich erbietet, sich jetzt mit ihr trauen zu las fen. Leute, die es gut mit ihr meinen, haben ihr gerathen, sich wirklich mit ihm trauen zn lassen und wenn sie dann nicht mit ihm zu sammen leben wolle, eine Scheidung zu er langen, und eine gleichzeitige Theilung des Besitzthums; die Farm, gänzlich schuldenfrei, ist nämlich viel Geld werth. Nachbarn wol len den Kindern jetzt eine gute Erziehung an gedeihen lassen. Die Kleidung des „wilden Andres" ist reinlich, aber stark geflickt und nicht immer mit demselben Stoffe, aus dem das ausgebesserte Kleidungsstück von Hanse ans bestand; io ist z. B. sein Hut, der ur sprünglich von weißem Filz war, mit viel leicht einem Dutzend Flicken besetzt, unter de nen sogar Calieo- uns weiße Leimvandstück cken. Die Schuhe, die der sonderbare Mensch trägt, find aus roher Ochsenhaut und ohne Zweifel von ihm selbst gemacht. Nach dem BucheMormonist das jetzi ge Jahr das letzte der Herrschaft Brigham'S. Er ist jetzt 74 Jahre alt. In San Luis ObiSpo, Cal., ist die Indianerin Li-li-la im Alter von 120 Jahren gestorben. Sie half an dem Bau der Mis sions-Gebätide vor 102 Jahren. Aus Jersey-City wird belichtet: „Er wird sie nie Heirathen, der tugendhafte Pfar rer Glcudcniiy sein ftißcs Schäfchen Mary Pomcroy nämlich. So versickert mit Em Phase des Pfarrers Anwalt. Das gegenthei lige Gerücht soll von den sechs hervorragenden Kirchen - Mitgliedern ausgesprengt worden seui, welche nach des Pastors Behauptung mit der schönen Orgamstin ebenfalls Schäfer stündchen abgehalten haben. Nun sage Einer noch, daß aus den Höhen von Jersey-City kein idyllisches Leben gesührt wird!" Ein Pennsylvanisch-Deutschcr, H r. H ein rich Lößner aus Laneaster, welcher seine alte Heimath besuchte und eine begeisterte Lob rede auf die große Republik hielt, wurde ein gesperrt, aber später auf Verwendung des amerikanischen Gesandten wieder freigelassen. In der New - P ork er Wasserheil anstalt des deutschenHcilküiistlersDr.Schif ftrdccker starb vorgestern Frau Jsabella Pot ter, 25 Jahre alt, an falscher Behandlung. Die Leichenschau ergab folgende Thatsachen: Dr. Chas. A. Scale sagte aus: „Am 7. Juli besuchte mich der Vater der Frau Potter und händigte mir eine Notiz ein, in welcher ge. sagt wurde, dqß die Verstorbene an kaltem Brande leide und daß es wünschenswcrth sei, dieselbe nach dem „Roosevelt Hospital" zu schassen. Der Vater sagte damals, sie sei in einer Kaltwasscr-Heilanstalt in 22. Str. und Schifferdecker habe versprochen, sie in secks Wochen zu knriren. Als der Varer sich zuerst nach ihr erkundigte, sagte ihm Schisftrdecker, sie befinde sich aus der Besserung. Die Eltern der jungen Frau halten die Stadt aus einige Zeit verlassen und brachten, als sie zurück kehrten, die Wärterin nach dem Institute in 22. Str. Die Wärterin fand Frau Potter über und über mit nassen Tüchern bedeckt, nnd dieselbe hatte in diesem Zustande mehrere Tage dagelegen. Schisftrdecker fchien den Zu stand der Frau gar nicht zu kennen, bis er davon durch die Familie der Frau Potter be nachrichiigt wurde. Dann fandte Schiffer deckcr nych einem Arzte, welcher die kranke untersuchte und hje schon erwähnte Nore an den Vater her Krqykxn sandtx. Der Vater bat im „Roosevelt Hospital" um Ausnahme für feine Tochter, dieselbe wurde verweigert. Schtfferdecker erklärte darauf dem Vater der Kranken, er könne diese nicht mehr in seinem Hanse behalten. Der Zeuge besuchte die Verstorbene zum ersten Male am 7. Juli und die Wärterin sagte ihm gleich, die Patientin fei nickt nur gänzlich darchwässcrt, sondern auch über und übcx mit Wunden bedeckt, welche in Fäulniß übergegangen seien und in welchen Maden herunikröchen. Daraufhin besuchte der Zeuge die Verstorbene und fand ein wohlgebautes Frauenzimmer in schreck lichem Zustande ans schmutzigem Lager. Frau Polier w.r im Delirium, herbeigeführt durch das Ausbrechen der Eiterbeulen. Der Zeuge war bestimmt der Ansicht, daß diese nur durch das wochenlange Anwenden von Wasser ent standen seien. Auf dem Unterkibe befanden sich große blaue Flecken, offenbar entstanden durch die Anwendung von Wasser, und der Zeuge erklärte den Eltern sofort, daß Frau Potter nicht wieder hergestellt werden könne, Baltimore, Md., Freitag, den 1-l- AuM 1874. weil das Eitergift in den ganzen Körper ein gedrungen fei; ihre Fortschaffung aus dem Hause in der 22. Str. habe er für unmöglich gehalten, weil eie Frau zu schwach war. Der Zeuge beschreibt den Zustand, in welchem sich das Zimmer und das daranstoßende Bade zimmer befanden, als geradezu Ekelerregend, und sagt, er habe sich mehrere Male an die Adoptiv-Tochter Schifftrdecker's gewMdt, um reines Bettzeug zu erlangen, ohne jeden Er folg, und schließlich habe eres nur durch Dro hungen dahingebracht, daß man der Kranken reine Bettwäsche geliefert habe. Der nächst Zeuge, Dr. Edward C. Seguin, Nr. 17, Ost 17. Straße wohnhaft, hatte Frau Jsabella DePuy, der Mädchenname der Verstorbenen, welche erst drei Monate vor ihrem Tode sich verheirathete, im Oktober 1873 behandelt. Sie litt damals an einer Lähmung im rech ten Beine und Zeuge verschrieb ihr damals Strychmn in kleinen Dosen. Zeuge batte auch die Obduktion vorgenommen und crtlärte, daß der Tod in Folge von Erschöpfung, her beigeführt durch die vielen Eiterbeulen, einge treten sei. Susan McDermott, die Wärte rin, bestätigte die Aussagen des Dr. Leale mit l Bezug aus den scheußlichen Zustand, in wel chem sich das Zimmer, in dem die Pattentin lag, befand. Sie sagte ferner aus, daß Schis fetdccker sich fünf Tage lang gar nicht n-,ch der Kranken umgesehen habe. ChristianC.J. Schtfferdecker wurde dann auf den Zeugen stand gerufen und satte, er führe in dem Hause Nr. 313, West 22. Straße, eine Kalk wasscrheilanstajt. Er habe kein Doktordiplom, habe aber zwei Jahre in Leipzig stndirt. Frau Potter sei etwa zwei Monate vor ihrem Tode in sein Hans gekommen, sie habe an rheuma tischer Lähmung der unteren Extremitäten ge litten. Er habe sie mit Kaltwasserumschlägen behandelt und keinerlei innerliche Medizin verordnet. Nachdem Frau Potter etwa drei Wochen in seinem Etablissement gewesen, habe er sie untersucht und die offenen Wim den entdeckt, worauf er oann einen Arzt her beigerufen habe, welcher die Ueberführung der Verstorbenen in ein Hospltal für nöthig eiklärte. Schiffcrdecker machte feine Aussa gen in aufgeregter nervöser Weife und, als er um Erklärung eines medizinischen Ausdrucks ersucht wurde, sagte er, er habe die Bedeu tung desselben vergessen. Coroncr Wolt man hielt eine längere Ansprache an die Ge schworenen, woraus dieselben sich zurückzogen. 'Nach etwa halbstündiger Berathung brachten sie den folgenden Wahrspruch ein: „Wir finden, daß der Tod der Jsabella Potter durch die verbrecherische 'Nachlässigkeit des Dr. Schifserdccker herbeigeführt wurde, indem er ihr Verbleiden in seinem Hause gestattete. Der Gesundheitsrath sollte daraus sehen, daß solche Anstalten unter der Ueberwachuiig eines competenten Arztes stehen." Dr. C. I. Schifferdecker wurde in Folge dieses Wahl spruches unter 2500 Bürgschaft gestellt. Die Flucht Baz a i ne' s von der Insel Sanne Marguerite hat für Frankreich weiter keine Bedeutung, als daß der Marschall, wel cher sich früher in einem nicht allzuengcn fran zösischen Gefängnisse langweilte, sich künstig in dem für Franzosen ziemlich weitenGcfäng. niffe Ausland wird langweilen müssen. Eine Rolle kann Bazaine inFrankreich vorerst nicht spie'cii. Die Neger von Joh nson-County, M 0., feierten den Jahrestag der Emancipa tion der Sklaven >n Jamaica bei Eentre- View, einem kleinen Orte des Connty's. Während der Feier brach ein Streit aus, der bako zu einem Kampfe Allergegen Alle wurde nnd bei welchem Pistolen und Rasirmesftr die Hauptrolle spielten. Ueber zwanzig Personen wurden verwundet, eine gctödtet. Unicr den Verwundeten befindet sich auch ein Weißer, Namens Haines, welcher zufällig cinenSchnß erhielt. Nach der Angabe des Sekretärs der „9k ati oiia lG rang er-A ss ociat io n " vermehren sich die einzelnen Logen außeror dentlich ; denn im letzten Juli sind 500 neue Logen errichtet, wovon die meisten den südli chen Staaten zugehören. Es giebt nun im Ganzen 20,000 Farmer- oder Grangerlogen mit 800,000 Mitgliedern. In den südlichen Staaten sind jedoch die 'Neger von den Logen ausgeschlossen. Der amerikanische M usik - Narr Gi l more hat jetzt ein nur aus Deutschen b- ste hendes Orchester, welches er sehr hoch schätzt, wie ans folgendem Vorfalle erhellt: Hr. Gilmor hatte vorige Woche einem Biifsalo'er „Nabob" versprochen, in dem Palaste dessel ben an Delamarestraße eine „Soiree" zu ge ben. Zur bestimmten Zeit fand er sich mit seinen Musikern dort ein. In den glänzend erleuchteten Sälen und Parlors waren etliche 400 eingeladene Damen und Herren versam melt, um den klängen der herrlichen Musik zu lauschen. In den Zwischenpausen wur den „Champagner in Eis," andere fcineWcinc und Delikatessen aller Art von Dienern in reicher Livrc servirt, aber nur den einge ladenen Gästen und Hrn. Gilmor—w'äh. rend man für die Musiker scchsFaßLier aufgelegt hatte. Obgleich sie sonst keine Ver ächter des schäumenden Gerstcnsanfts sind, saudeii die Musiker doch eine Beleidigung da rin, daß man ihnen bei dieser Gelegenheit Bier vorsetzte, nnd Hr. Gilmor gebot'ihncn, es nicht anzurühren. Als im Laufe des Abends der-Fcstgeber den Musikern ftinCom plimcut machte und sich bei Gilmor erkun digte, wie sich „seine Leute" amüsirten, sah er denn auch, daß sie das B-cr nicht ange rührt hatten und som t „Durst litten." Auf seine Frage, was dies zn bedeuten habe, ant wortete ihm Hr. Gilmor trocken, seine Leute seien zwar Deutsche, trinken aber kein Bier, sondern nur Champagner, und seien nur an die edelsten Weine gewöhnt. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl war genü gend, die 6 Faß Bier im Umsehen verschwin den zu machen. Keine drei Minuten später standen 25 Flaschen Champagner und 25Fla jchcn Rheinwein auf dein Büffet neben dem Musikstande, und daß die „Leute" des Hrn. Gilmore den 50 Burschen rasch die Hälfe zcr brachen und überzeugend bewiesen, daß sie an „edle Weine" gelvöhnt waren, brauchen wir wohl nicht zu versichern. Ob der „Nabob" sich darüber gewunden hat, daß Musiker und namentlich Deutsche, Champagner dem Ger stensaft vorziehen, konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen, vermuthen es aber mit gutem Grund. Jedenfalls hat Gilmore's deutscheMusikgesellschaft bei den dottigenAme rikanern dem deutschen Namen und deutscher Musik Ehre gemacht und dajür müssen wir ihm öffentlich Anerkennung zollen. Das schönste „Baby" in Kansas wird dicAuszeichnnug erhallen, in einem Ain derwagen gefahren zu werden, dessen sich kein europäischer Prinz von ächtem und unzweifel haften, Geblül zu schämen braucht. Ein Handliingshaus in Leavenworth, Kam'., hat neinlich bei der „Manufacturing Comp." in Montpellier, Vt., einen Kinderwagen bestellt, der bei einer demnächst in Kansas abzuhalten den Staatsausstellung demjenigen „Baby," welches von den Preisrichtern als das schönste erklärt wird, verehrt werden soll. Der Wa gen, welcher bereits abgeschickt wurde, soll ein Meisterwerk feiner und geschmackvoller Arbeit sein. Die Malereien im Innern sind das Werk des Hrn. Friedrich Schade und erregen durch ihre knnst- und geschmockvolleErfindiing und Ausführung allgemeine Bewunderung. Vor etwa fünf Wochen kam eine polnische Familie, aus Vater, Mutter und einer drei undzwanzigjähngen Tochter bestehend, nach der Gegend von Lo we l l i n Ne br as ka, und begann ein Blockhaus zu bauen. In ih rer Begleitung befand sich ein nennzehnjähri gec Deutscher Friedrich August Marbach. Er ist ein Schornsteinfeger aus Elberfeld. In Chicago hatte die polnische Familie ihm Kto geliehen. Was weiter vorgegangen, zeigt fol gcnder Brief: „Lieber Schwager. Als ich Hamburg verließ, wurde ich mit einer polni schen Familie bekannt. Dieselbe überredete mich, mit nach Lowell, Nebr., zu gehen. Als wir nach Chicago kamen, war mein Geld alle, nnd sie streckten mir K4O vor. Ich habe ihnen dann helfen ein Haus bauen und habe für sie gearbeitet. Sie wollten aber die K4O zurück haben. Da haben sie immer gezankt, Ins ich bös wurde und cuies Morgens in ihr Zim mer ging, die Ax: nahm und einem Jeden ei neu Hieb mit der Axt gab. Ich wollte dann fort, sie haben mich aber eingefangen, und ich bin jetzt an Händen und Füßen gefesselt. Sage Vater, daß er herüber kommen soll, oder doch wenigstens Geld schicken, um mich vor Gericht vertheidigen zu lassen. Er wird aber wohl Nichts für mich thun wollen, wenn er hört, daß ich fy 'was begangen habe. Mit herzli chen Grüßen und küssen an Dich und meine Eltern verbleibe ich Euer undankbarer Schwa ger ynd Sohn Friedrich Uugust Harbach." Die Grangcx und Fqr>„ex in den Vcr. Staaten sind entschlossen, eine Eisenbahn von dem Westen nach dem Osten mit Doppclgcleis selbst zu bauen, da der letzte Congrcß ihre Beschwerden wegen der hohen Fahrfrachren der Eisenbahnen unberücksichtigt gelassen hat. Sie haben bereits in Chicago kürzlich eine Versammlung zu diesem Zwecke abgehalten, an welcher sich auch viele östliche und westliche Kapitalisten zustimmend bethei ligt haben. Das Associations-Systcm ist das einzige Rettiingsmittel gegen allen politischen und sozialen Druck. Die Granzer machen sicher einen weisen Gebrauch, indem sie sich das Eigenthum einer neuen Eisenbahn sichern, auf welcher sie ihre Ackerbauprodukte mit der billigsten Fracht nach dem Osten und nach den östlichen Häfen transportiren können. Die Staats - Ackerb au - Conven tion von Georgia hat die Wiederein führung des Wuchergefetzes empfohlen. MegrkpMo Depeschen. Inland, Depeschen. Amerikanische Werthpapicre in Deutschland. Washington, 11. Aug. Unser Con ful in Frankfurt a. M. schreibt an das StaatS-Departement, daß die rascheZunahme der Banken in Deutschland während des Jah res 1862 die nemlichen unheilvollen Folgen gehabt hat, welche man damals voraussetzte. Viele dieser Banken wurden genöthigt, zu li quidiren, und aus Allen ruht ein gewisses Mißtrauen. Die Folgen waren höchst unheil voll für kleine Spekulanten. Das Fallen von Eiscnbahnstchcrheiten in diesem Markte hat alle unhcttvollen Prophe zcihnngen wahr gemacht. Eisenbahn-Obli gationen aus den Ver. Staate, welche genü gende Sicherheit boten und bedeutende Zinsen versprachen, wurden zu niederen Preisen an Frankfurter Bankiers verkauft, welche diesel ben zu höheren Preisen an kleine Spekulan ien absetzten. Man ist sehr im Irrthume, wenn nian glaubt, daß die reichen Bankiers in Europa die einzigen Inhaber der amerika nischen Werthpapiere seien. Eine große Quantität derselben ist in den Händen kleiner Händler nnd Handwerker, deren einziges Ein kommen die Zinsen bilden. Gegenwärtig ha ben so viel Eisenbahnen versäumt, ihre Zin sen zu zahlen, daß diejenigen, welche wirklich zahlen, die Ausnahme von der Regel bilden. Infolge Dessen sehen die Deutschen alle amerikanischen Papiere mit Mißtrauen an. Der Bankerott der Staaten Georgia und Alabama hat den Credit von amerikanischen Staaten gänzlich rninirt. Die Deutschen können nicht einsehen, wie ein Staat mit sol cher Steucrkrast und solchen Hüifsqucllen bankerott sein kann, sie glauben deshalb, daß man sie getäuscht und betrogen hat. Die Ehre und der Credit unsercr Nation sind gefährdet worden durch die Rücksichts losigkeit und Unvorsichtigkeit, mit welcher Staaten und Corporaiionen das Recht erhiel ten, Bonds auszugeben. Der Consnl spricht am Schlüsse die Hoff nung ans, daß die verschiedenen Staaten bald in die Lage kommen möchten, den Ver bindlichkeiten gegen ihre europäischen Schuld ner gerecht zu werden. TöSttilkcr Etkenbayn-Unfall. Bridgeporl, Conn., li. Aug. Jo hann Bettcrmann, ein nüchterner, fleißiger Bürger, wurde gestern von einem Personen zuge überfahren und sofort gctödtet. Der Zugführer sah ihn aus demGeleift lieg-', aber nicht zeitig genug, um denZiig rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Bettcrmann wurde ge stern ausbezahlt, doch fand man kein Geld bei ihm, so daß die Vermuthung nahe liegt, daß er erst beraubt und dann auf das Geleise ge schleppt wurde. Eine neue Spur des geranvtcn Eyarles Brcwster Nssi. Troy, N.-U., 10. Aug.—Eine Spezial- Depefche aus Bennuigton, Vt., an die hiesige „Times" meldet, daß daselbst ein Frauenzim mer, Namens Flynn, verhaftet wurde. Sie führt ein Kind bei sich, welches der Beschrei bung des geraubten Charles Brcwster Roß entspricht, nnd die Aussagen des Frauenzim mers sind widersprechender Art. Philadelphia, 10. Aug. —Vom Po lizei Chef in Bcnilimfton, Vt., sind Privat- Depeschen au hiesige Freunde des Hrn. Roß eingelaufen, durch welche die Verhaftung eines Frauenzimmers, welches einen kleinen Knaben bei sich führt, der dem geraubten Charlie Roß ähnlich ist, bestätigt wiro. Das Frauenzimmer gibt ausweichende Antworte!!. Eine zweite Depesche bittet um ein genaues Signalement des vermißten Kindes. Eine dritte Depesche aus Veiiningtoii, welcher aber die Unterschrift des Polizei Chefs fehlt, mel det, das Kind habe gesagt: „Ich heiße Char lie Roß, aber Mama will nicht, daß ich es irgend Jemandem sage." B ennington, Vt., 10. Aug. Frau Fredcrick Hami'ton, srüher Mary Flynn aus Bennington, Vt., ist heule verhaftet worden, da sie ein Kind bei sich führte, welcher der Beschreibung des geraubten Charlie Roß ent spricht. Haar und Augen des Knaben ha ben dieselbe Farbe, wie die in dem Signale ment angegebenen. Das Haar ist kürzlich geschnitten worden. Er hat dasselbe Alter, spricht deutlich, sagt, sein Name sei Charlie vnd er habe einst eine schone Heimath gehabt. Indeß sind Umstände vorhanden, welche es unwahr>cheinlick inachen, daß er mit dem Vermißten identisch sei. Fred. Hamilton ist ein Angestellter in P. T. Varuum's Cirkus nnd steht mit seiner Frau in Correspondenz. Sie sagt, das komme von New ?)ork. Poli zistcn warten auf das Eintreffen'einer genaue ren Beschreibung des Knaben. Philadelphia, 11. Aug. I. W. Lewis, ein Onkel des geraubten Charlie Roß, reiste gestern Abend von hier nach Penning ton, Vermont, ab, um das dort gefundene Kind zu identifizircil; er telegraphirte heut: Abend, daß dasselbe nicht Charley Roß sei. Der Fälscher Vau Etteu. New-Jork, it. Aug.— Als man den Koffer des Fälschers Ban Elten untersuchte, fand man verschiedene Bahn - Bonds und Schmucksachen imWcrthc von K 15,000, sowie 20 Bankaktien. Heute Abend wurden noch mehrere Complicen des Verbrechers verhaftet. Ein Löwe in Freiheit. Schcneetady, N.-V- 12. Angnst. Während ein mit einer Menageric verbunde ner Cirkus gestern Abend ans dem Wege von hier nach Saratoga war, collidirte der Wag gon, aus welchem der Löwcnkäfig sich befand, einige Meilen südlich von Ballslon mit dem Balkenwerk einer Brücke. Ter Käng wurde zertrümmert und der Löwe war in Freiheit. Er sprang durch das Feld, kehrte um und sprang auf einen Waggon, in welchem sich Pserde befanden, von denen der Löwe mehrere mit seinen Tatzen verwundete. Man wurde endlich seiner durch eine List wieder habhaft. Es wurde cinKalb gctödtet und in einen Gü terwaggon geworfen. Der Löwe sprang sofort nach und wurde auf diese Weise gesangen. Giseubayn- Uuglttck. Mnf Per sonen ans der Stelle todt nnd fünfzehn vis zwanzig schwer verletzt. St. Albans, N.-A., 13. Aug. Der Nacht-Exprcßzug von Boston nach Montreal auf der „Passnmpsie - Southwcstern - Bahn" verunglückte heule Morgen in der Nähe von Richford, Vermont. Folgende Personen wur den gctödlct: Maschinist Lancot, Bahnmeister E. S. Harris, Eondukteur Qmnbv, der Hei zer und ein kleines Mädchen. Zwei Aerzte sind aus einem Hütfsznge nach der Unglücks Stelle abgegangen. Ueber 30 Personen sind mehr oder weniger verletzt. Richford, Vt., 13. August.—Das Un glück wurde durch einen Weichenwärter ver anlaßt, welcher versäumte, dem Zuge ein Signal zu geben, daß die Brücke von der Flulh fortgeschwemmt war. Die Verletzten waren größtcntheils Cana dier; Einige werden schwerlich mit Leben da vonkommen. Die Ueberschwemmuilg, welche die Brücke hinwegsührte, war eine sehr bedeutende; die selbe Hai auch noch andere Brücken beschä digt, und dem Saaten in jenem Thale gro ßen Schaden gethan. Rauvmors in Delaware. Wilmliigton, Del., 9. August.—Die Leiche eines wohlhabenden Viehhändlers, Namens Robert A. Mackey, ist in einem Bache in der Nähe von Odessa gefunden wor den. Es liegt ein Raubmord vor, und die Polizisten suchen eines Individuums, Na mens Joseph Taylor, habhaft zu werden, da 'derselbe zuletzt in Gesellschaft Mackey's gese hen wurde. Wilin ington, Del., 9. August. - Am Freitag Abend, deniZl.Juli, wurde imDraw yers Ereck bei Odessa in Wilmington-Coniily der Leichnam eines Mannes gefunden. Der selbe lag augenscheinlich schon mehrere Tage im Wasser und war daher bereits ziemlich in Verwesung übergegangen. Es wurde an dem Leichnam nichts gesunden, wodurch man ihn hätte idcntiftciren können. In seinen Taschen waren zwar einige unbedeutende Artikel, aber er hatte keinen Cent Geld bei sich. Keine Uhr, kein merthvolles Ding ließ sich an ihm ein decken. DieCoroners-Unterjnchung wurde gc halten der Form wegen, cinVerdilt abgegeben und die Leiche beerdigt. Niemand kümmerte sich um das Geheimniß, das hinter dcrAuffin bnng jener Leiche verborgen war. Am vorigen Freitag aber erfuhr man, daß der Name des Verstorbenen Roberl A. Mackey sei. Der Mann war Viehhändler und wohnte in Lewis ville, Chestcr-Connty, nicht wett von dem Orte entfernt, an welchem Udderzook feinen Mord vollbrachte. Am Mittwoch, den 29.Juli, fuhr er nach Newark inDelaware und traf auf dem Wege einen Mann, Namens Joseph Taylor, der in d.r Nähe von lennersville, dem vor maligen WohnorteUddcrzoot's, wohnt. Nach dem sie Beide tüchtig poeulirt hatten, fuhren Mackey und Taylor mit einander nach St. George's, das mehrere Meilen von Newark entfernt ist, und dort fingen sie abermals zu trinken au. Macke bezahlte die Zeche und ließ dabei viel Geld sehen, während Taylor arm wie eine Kirchenmaus zu sein schien. Von jener Zeit an hat man den Mackcy le bendig nicht wieder gesehen. Taylor erschien später in Odessa und hatte Mackey's Pferd und Buggy im Besitz. Als er im Hotel an hielt und feine Rechnung bezahlte, ließ er viel Geld sehen. Er fuhr weg und am Donnerstag kehrte er nach Middlctown in der Nähe von Odessa zurück, verkaufte dortPferd undßuaq für die Hälfte des Werthes und verschwand Am Freitag fand man Mackey's Leichnam nnd jetzt sagt man, daß derselbe die Merkmale einer an ihm verübten Gewaltthat getragen hat, obgleich das Verdikt der Coroncr's - Jury mchts davon erwähnt. Gestern Abend kam Mackey's Bruder nach Middletown, um die Ausgrabung der Leiche zu veranlassen. Diese Affaire erinnert an den von Udderzook verüb ten Mord und alle Umstände deuten daraus hin, daß auch hier ein Mord verübt war -cn sei. Taylor soll von jeher in schlechtem Ruf gestanden haben. Derselbe hat seines Vaters Unterschrift zn betrüglichen Zwecken gesällcht und andere verbrecherische Handlungen began- Schändliches Verbrechen eines Negers. Lynchjnstiz. Columbia, S. C., 12. Aug. Ein Neger, Namens Henry Glover, schändete am Samstag zu Lexington eine geachtele weiße Frau und richtete sie mit Schlägen furchtbar zu. Er wurde heute eingefangen nnd ge lyncht. Der Rassenkrieg in Arkansas. Memphis, 11. Aug. Eine Spezial depesche von Helena, Ark., an das „Appeal" meldet, daß gestern Abend Ii Uhr drei Damen und zwei Herren in einem Kahne von Austin dort eintrafen und berichteten, daß in dein Städtchen ein offener Kampf wüthe. Gestern Abend schickte der Posten - Commandant 25 Mann die Eisenbahn entlang bis Coldwatcr- Station, wo sie einen Posten von 20 Negern aushoben und entwaffneten. Einer derselben suchte zu entfliehen und wurde erschossen; hierauf entstand ein Durcheinander, bei wel chem ein anderer Neger verwundet wurde. Abends spät rückte eine starke Anzahl bewaff neter Neger vom Süden an; dieselben trieben die Weißen zurück und attackirten die Stadt. Die Weißen wurden bis in das Gerichtshaus znrnckgctrieben. Sie machten später einen Ausfall und trieben die Neger zurück, welche mehrere Todte und Verwundete hatten. Der Kampf dauerte noch fort, als unser Gewährs mann abrcis'lc. Als der Kahn über den F'.uß setzte, wurde von den Negern auf denselben geschossen. Memphis, 1 l. Aug. Eine zweite De pesche von Helena meldet: „Major Horn Chal mers von Hernando ist soeben hier eingetrof fen, um einen Dampfer zu miethen, damit er den bedrängten Weißen in Austin Hülfe brin gen kann. Er sagt, bei Tagesanbruch sei ein Courier vom Mayor Woodson aus Austin eingetroffen, welcher berichtet, daß das Städt chen von tausend Negern umzingelt und schleu nigst Hülfe nöthig sei. Um zwei Uhr werden zweihundert Mann von Hernando hier ein treffen, welche um 4 Uhr, durch 100 Mann verstärkt, nach Austin abgehen werden. Dr. Smith, welcher die unglückliche Ursache jener Unruhen ist, kam gestern Abend hier am Vor ungefähr drei Wochen wurde er in den Straßen von Austin von einem Neger ange griffen ; er zog einen Revolver und schoß auf den Neger, fehlte diesen aber nnd traf ein in der Nähe stehendes Ncgermädchen, was die Schwarzen dermaßen aufbrachte, daß sie zu sammenströmten und den Doktor nach dem Gehölze führten, um ihn zu hängen, was wahr scheinlich auch geschehen wäre, wenn Mayor Woodson und die Frau des Dokeors nicht Alles aufgeboten hätten. Seit jener Zeit befand sich Dr. Smith im Gefängnisse, um zu verhindern, daß er in die Hände'des schwar zen Pöbels falle. Letzten Freitag wurde er von feinen Freunden nach Hernando gebracht. Als die Neger dieses hörten, versammelten sie sich und drohten dem Mayor, daß sie die Stadt in Brand stecken würden, wenn Smith nicht sofort zurückgebracht werde." Memphi s, Denn., 11. Aug. In einer dritten Depesche aus Helena, Ärk., an das „Appeal" heißt es: „Aus der Umgegend von Austin, Ark., lausen Depeschen ein, welche um Soldaten, Waffen und Munition nach suchen und melden, wenn die Weißen, weiche im Gcrichtsgebäude umzingelt sind, nicht bald entsetzt werden, so werden sie sich ergeben miis sen oder gefangen genommen werden. Der Dampfer „Ann White" ist gemiethet worden, und wird um 5 Uhr mit einer bedeutenden Anzahl bewaffneter Weißer abgehen." In einer weiteren Depesche an dasselbe Blatt heißt es: „Die Neger um Austin wurden heute Morgen von Süden her durch eine Abtheilung berittener Weißer angegriffen. Es wurden 4 5 Neger getödtct und 20 gefangen ge nommen. Die Schwarzen zählen etwa 700 Mann, während die Weißen nur über 200 verfügen. Beide Parteien erwarten Verstär kungen. Bid jetzt sind die Weißen im Vor theil. Die 'Neger ans den gegenüberliegenden Plantagen bewaffnen sich drücken in großer Anzahl gegen Austin vor. Memphis, 11. Aug.—Die Aufregung ini Betreff des Aufruhrs in Au st in ist hier im Wachsen. Der Telegraphist in Galena be richtet, daß auf der anderen Seite des Alis sissippi beständig 'Negertruppen nach Austin zogen. Der Dampfer „White" fuhr heute' Nachmi ttag fünf Uhr mit 300 bewaffneten Männern unter Oberst Morgan von hier ab. Unter den Leuten sind 20 Neger, welche sagen, daß sie beabsichtigen, dem Unfnge ein Eydc zu machen. Auch aus dem Landwege sind zahlreiche Weiße abgegangen, und wenn die Weißen in Austin das Gerichtshaus hatten können, so ist Hülfe und Entsatz möglich. Paui Reeves, welcher bei dem Aufruhr in Somerville geschossen wurde, starb gestern. Er wurde mit seinem bei demselben Auf ruhre erschossenen Bruder in ein Grab beer digt. Viemphis, Tenn., 12. August. —Leute, welche mit dem Dampfer „St. Francis" hier angekommen sind, melden, daß Austin gestern Nachmittag um zwei Uhr von den Negern eingenommen wurde. Memphis, Denn., 12. August. —Capt. James Lee vom Dampfer „St. Francis," welcher heule Morlftn hier ankam, meldet: „Nachdem die Neger, welche Austin umzin gelten, gestern zurückgetrieben waren, ver schwanden sie, und es hieß allgemein, daß sie die in den umliegenden Plantagen uiibeschützt zurückgebliebenen Frauen und Kinder ermor deten. Dre Männer, welche Austin verthei digt hatten, machten sich sofort auf den Weg, um ihre Familien zu beschützen. So war Austin bald ohne alle Vertheidigung, 2—3 Straßen ausgenommen, und die Neger kamen und besetzten den Ort. Sie erbrachen Wirth schaften und Läden und nahmen, was ihnen gefiel. Nach den letzten Nachrichten hatten sie an den wenigen Weißen, welche nichl hat ten entkommen können, keine Gewaltthätig keiten begangen; da sie sich aber betranken, so fürchtete man, daß sie das Dorf in Brand stecken würden. Es wurden Boten an Capt. Lee geschickt mit der Bitte, in Austin anzule gen; er hatte indeß zahlreiche Flüchtlinge an Bord, und die Neger hatten gedrohr, mehrere derselben zu todten, u. A. auch den Dr. Phil lips, ein früheres republikanisches Mitglied der Gesetzgebung. Da nun diese Passagiere den Capt. Lee baten, nicht anzulegen, so kam er diesem Wunsch nach." Der „St. Francis" begegnete zu Peter's Landing den Weißen mit Verstärkungen von hier. General Chalmers, welcher an Bord des Dampfers war, wurde gebeten, das Com mando über die Leute zu übernehmen. Er ging infolge dessen mit ihnen zurück. Sie wollen bei O. K.-Landing landen und beab sichtigen, die von den Hügeln kommende Ver stärkung der Zieger abzuschneiden. Sie wer den die 'Neger ohne Zweifel schon jetzt gefan gen genommen haben, da dieselben von der Annäherung der Weißen Nichts wußien und sich der Schwelgerei zu sehr hingegeben hat ten, um an Gegenwehr zu denken. General Chalmers ist ei Mann von Muth nnd Kalt blütigkeit, und da er das Commando führt, so ist man überzeugt, daß kein Vli'l unnölhig vergossen werden wird. Die Politik hat mit dieftn Wirren Nichts zu thun, und Mayor Woodson nnd mehrere Ändere, welche von den Negern für vogelsrei erklärt worden sind, sind Republikaner. Weiteren Nachrichten ans Austin sieht man heute Morgen mit Spannung entgegen; da der Ort aber 20 Meilen von der nächsten Te lcgraphen Station entfern- liegt, so wird vor Mittag kaum etwas Bestimmtes eintreffen > können. In einer Spezial - Depesche ans Helena an das „Appeal," welche die Einnahme Austin's durch die Neger meldet, heißt es: „Oberst Morgan hielt zu Bennett Landing einen Kriegsrath und sprach seine Meinung dahin ans, daß eS zu gewagt lein würde, die Zieger in Austin anzugreifen, da es ihm an der Be sngniß, an Leuten und Munition fehle; er ziehe es deshalb vor, zu Moons zu landen, um dort die nöthigen Befehle abzuwarten und sich auf den Angriff vorzubereiten. General Chalmers kam au Bord; er war gegen die vorgeschlagene Landung zu Moons und be sürwortete es, zu O. K.-Landing oder Shoo- Fly zu landen; die meisten Offiziere theilten seine Meinung. Oberst Morgan erklärte sich gegen diesen Plan, rief die Offiziere zusam men und erklärte denselben, daß er es unter den obwaltenden Umständen für seine Pflicht halte, das Risiko nicht zu übernehmen, Da mit waren wiederum die meisten Ossiziere un zufrieden, so daß Oberst Morgan sich veran laßt sah, feinen Posten aufzugeben; General Ehalmers wurde zum Befehlshaber gewählt und landete in Shoo-Flq. (Später.) Die folgende Depesche ist so. eben hier cingcrrofftn: „Helena, 12. Aug. An Thomas H. Allen S- Comp. Schicken Sie uns Verstärkungen mit dem Dampfer „St. Francis," schicken Sie Gewehre und, wo möglich, auch fertige Munition, sowie Nationen auf 10 Tage für 500 Mann. I. N. Chattners." Darnach scheint es, das Ge neral Chatmer beschlossen hat, den Angriff heute nicht zu unternehmen. Memphis , 12. Aug. Die Aufregung in Betreff des Aufruhrs in Austin wird hier immer größer infolge der unbegründeten Ge rüchte, daß junge Männer von hier bei dem Angriffe auf Austin gefallen seien. Folgender Anschlag ist in der Stadt ver breitet: „Zuverlässige Männer werden ver langt! Dieselben müssen sich heute Nachmit tag 4 Uhr auf dem Dampfer „Tt. Francis" melden. Waffen und Munition werden ih nen geliefert werden. Ferner werden drei hundert wohl bewaffnete Männer, darunter 20 Artilleristen, auf demselben Dampfer ver langt. Gen.King White wird dasCommando führen." Dieser Maueranschlag hat die Aufregung noch vermehrt. Man glaubt, daß mehrere hundert Mann heute Abend auf dem Dampfer „St. Francis" abfahren werden. Von Arkansas erwartet man heute Abend drei Geschütze. Das „Appeal" hat heute Morgen Spezial Depeschen von Helena, folgenden Inhalts; ,Aktiva dreißig Mifflssivpi'er Nachzügler der Truppenabthcilnng, welche gestern von Mem phis nach Austin abging, kamen heute Mor gen Mit dem Tampfer „White" hier an und stiegen in „Ortawar's Hotel" ab. Die Neger gerlethen infolge dessen in große Aufregung. Gegen 9 Uhr ließ sich der Mayor die Äafftn ausliefern und schickte dieselben mit dem ersten Dampfer weiter. Tie Neger berichten, daß es gestern dort zum Kämpft kam und daß acht Weiße gctöd tet wurde. Soeben ist folgende 'Nachricht eingetroffen: l a ck so ii, 12. Aug. An Oberst Marion Campbell, Helena! Sic werden von mir er sucht und ermächligt, den Aufruhr in Austin zu unterdrücken, damit der Meyelei ein Ende gemacht werde. A. Amcs, Gonv. Eine weitere Depesche von Helena meldet, daß ein Hr. Sebastian soeben von Austin dort cinqctrofftn ist und Folgendes berichtet: Zwischen drei- und vierhundert Mann von Memphis landeten bei Shoo Fly, 5 Meilen unterhalb Austin, nnd zogen in die Stadt, ohne auf Widerstand zn stoßen. Die Bürger hatten den Ort am vorhergehenden Tage aus gegeben und die 'Neger hatten sich nach allgc meiner Plünderung zerstreut. Die Memphi ser fanden 30Ncgcr, welche sich sofort ergaben und in das Gefängniß geschickt wurden. Bis 9 Uhr heute Morgen war Alles ruhig. Die' Neger sollen sich bei Trodder's Landing organisiren, um Austin wieder zu erobern. Ihre Vorposten hatten Jeden an. Oberst Campbell ist von Helena nachAnstin abgefahren, um zu versuchen, dicßuhe wieder herzustellen. Memphis, Tenn., 12. Aug.—Die neue sten 'Nachrichten aus Austin melden, daß die Truppen sich aufgelöst haben und nach Haufe gegangen seien. Der Friede war wieder her gestellt. Memphis, Ten., 13. Aug.—Die Sol daten, welche nach Austin gingen, kehrten heute zurück und meinten, der Tumult in Au stin sei von eben demselben Fiasko begleitet gewesen, wie derjenige in Somerville, und die Berichte über denselben seien bedeutend über trieben worden. Während der ganzen Ruhe störung wurde mir ein Neger gctödtet nnd von den Weißen nicht ein Einziger verwundet. Ein Laden wurde von den 'Negern geplündert, während sie Austin besetzt hielten. Sieben zehn Rädelsführer wurden verhaftet, um ih- M Prozeß abzuwarten. Ei Deutscher in Süd-Carolina er- mordet. Augnsta, Ga., 12. Aug. Letzten Mon tag Abend wurde ein Deutscher, Ramens James Petersen, in einer Wirthschaft bei Langley, S. E , von Peter Antry erschossen. A. schoß aus einen andern Mann und traf den Petersen. Ter Mörder entfloh. Gewitter in Ohio. Neun Damen vom Blitze getroffen. Cincilinati, 12. Aug. Zu Tremoitt- Village, etwa 6 Meilen nördlich von Spring ficld, Ohio, schlug der Blitz heute Nachmit tag um 4 Uhr in den dornigen Äirchthurm. Neun Damen, welche im Vestibül standen, um einem Tranergotlcsdienste beizuwohnen, wurden vom Blitze getroffen; fünf derselben wurden schwer verletzt, so daß an ihrem Auf kommen gezweifelt wird. Tie Black.Hill-Nrpcdition. Ent deckung von Gold Ptacers. Hauptquartier der Black Hill- Expedition, 8 Meilen südöstlich von Harney-Park, Dakota-Tenilorium, 2. Airz. —Das Land, das die Expedition durchzog, ist, wie sich zeigt, sehr sruchtbar nnd einer der schönsten Landeslhcite der Ver. Staaten. Vor etwa einer Woche hat man Andeutungen von Gold entdeckt und seit zwei Tagen ist das Vorhandensein desselben in hinreichenden den reichliche Bezahlung, die diese ncu-entdcck ten Ptacers bearbeiten werden. Wie groß die Gold-Aera ist, läßt sich jetzt noch nicht be stimmen, aber die geologischen Merkmale des Landes und die Nachforschungen der Prospck lircr oder Schürfer und alle sonstigen Anzei chen deinen ans das Vorhandenftin reicher Goldfelder hin. Bis jetzt hat man blos sei nen Goldstaub, der sich in den oberen Erd schichten vorfindet, erlangt. Die Mineure hoffen jedoch guce Quarz-Adern zu finden. Wenn der Vertrag mit den Sionx erlischt, wicd der Ansiediung ein schönes und fruchtba res Land, das bisher ganz unbekannt geblie ben ist, eröffnet werden. Gras, Wasser und Holz sind im Uebersluß vorhanden. Es gibt vielerlei Früchre und Wildprct genug. Tie Tbälcr eignen sich für die Viehzucht, oder den Ackerbau und die landschafrliche Szenerie ist über alle Beschreibung schön. Die Fluren sind mit Blumen in reicher Manichsalligkeit geschmückr und in dieser Beziehung ist das Land ein zweites Florida. Das Commando befindet sich in vortrefflichem Gesundheitszu stände und die Ersorschnug des Landes geht rasch vor sich. Ter Beeckie 'sche Skandal. New-Port, 13. August.—Heute Mor gen 10 Uhr versammelte sich das Unterm chungö-Comite in Beecher's Wohnung. Bec cher iaß an einem Ende der Tafel und ver las seine Darlegung, in welcher er Tillon's Anklagen entkräftet. Tic Untersuchung dau erte fast de ganzen Nachmittag. New- L) ork, 13. August- Endlich nach vier Tagen wird Moulion'S Erklärung vor dem Ulilersuchnngö - Eomite der Plymouth- Kirche der Oessenllichkeit übergeben. Wenn dieselbe thatsächlich buchstäblich ächtist, dann I läßt sich nicht einsehen, warum man sie nicht bereits früher publiziere. Das Ganze ist uon oowwiual. Moulton sagt, daß er der ver traute Freund Beider gewesen sei, daß man ihm gewisse Dokumente anvertraut habe, von denen er die Abschrift vorlege. Er sei zum Vermittler erwählt worden, um Frieden zu stiften, nicht aber, um den Bruch noch mehr zu erweitern. Nachdem die kurze Erklärung, welche gar i Nichts sagt, verlesen war, wurde Hr. Moullon einem knrzenkrcuzvcrhöre nmcrworfen. Moul j ton sagte, er entspreche der Aufforderung des ! Eomite's und habe alleßriefe m der Abschrift > mitgebracht. Auf die Frage, ob dieAbschnften ächt seien, ! antwortete Moulton bejahend. Hr. Wttislow verlangte die Originale der Briefe zu sehen. Moulton sagte, daß er die selben nur da vorlegen werde, wo man ihn zwingen könne, dieses zu thun. Im klebrigen war aus diesem Herrn nicht dasGeriugste her- auszubringen. Inzwischen ist in der Ehicago'cr „Tribüne" j eine „Gath" nntcrzeichncteTcpesche einhalten, welche, wie der Brooklyner „Eaglc" sagt, von George Alfred Toivnsend herrühren soll. Tie Depeichc, welche sehr lang ist, einhält eine Un terredung mit Frank D. Moutton, welche am Samstag stattgefunden haben soll. Tiescr Herr, welcher den übrigen Preßmenschen gc genübcr so sehr zugeknöpft ist, muß, wenn man dem Correspondenten der „Tribüne" glauben darf, sich in der Unterredung außerordcnttich offen über Dinge ausgesprochen haben, deren Verheimlichung sich das Comite so sehr ange legen sein läßt. Moulton soll unter Andcrm gesagt haben: „Tilton ist ein weit besserer Mensch, als Beccher. Ich habe von ihm nie eine Lüge gehört und Beecher hat die ganze Zeit gelogen. Er begann mit Verrath. Nach dem er mir gestanden, daß er mit Elizabeth Ehebruch begangen habe, ging er foinri nach Titton's Hause und verlangte von Elizabeth einen Widerruf ihres Bekenntnisses. Mit diesem Schriftstücke in der Tasche kam er ;n meinem Hause zurück und bat Mick, mit ihm zu gehen; aus dem Wege gab er fortwährend seiner Reue und feiner Verzweiflung Ans druck, trotzdem er die Erklärung Elizabeth' in der Tasche hatte. Als Theodor mir dies erzählte, ging ich sofort nach Beecher's Hause und verlangte die unbedingle Herausgabc des Schriftstückes. Bescher Hai keinen morallichen Muth, wie könnte auch ein Manu, der ein solches Leben lebt, denselben haben." „Beecher mag der Strafe entgehen, der Macht der Thatsachen wird er nicht entgehen. Ich glaube, das Eomite wird ihn freisprechen und die Plymouthkirche wird ihn zurückneh- meii, trotzdem er Dinge zu Frauen gesagt hat, welche geradezu empörend sind." Der Cor reipondent erklärt hier, daß das, was Beecher gciagt haben soll, zum Abdruck gänzlich un geeignet sei. „Beecher hat ferner gelogen. Cr hat mir sein heiliges Ehrenwort gegeben, daß er ieit derEnldeckung nicht mehr mir Frau Vilton verkehrt habe und doch fand Tilton diese Briefe in dem Reecher'schen Leben Chri sti versteckt." „Die Briefe, welche mir vor gezeigt wurden, sind Briefe, welche die cri minelle Liebe des Geistlichen für das Weib eines Andern über allen Zweifel klarstellen, sagt der Corrcsponsent. Sie zeigen eine über große Liebe in Ausdrücken, welche durch Ci tate aus der Bibel nur schwach verhüllt sind." In den Briefen soll Beecher Frau Tilton meh rere Male um ein Rendezvous ersnchl haben, und vicse spricht i eine ihrer Briese in nicht eben undeutlichen Ausdrücken die Hoffnung aus, bald wieder niit Beecher zusammenzu tressiii. -- Moulton soll gesagt haben, er wür de gerne Geld und Blut hingegeben haben, um Beecher zu retten, wenn dieser aber auf. trete, wie er gethan, müsse alle Rücksicht schwinden. Dann erzählt derCorrespondent eine längere Unterredung mit Tilton, bei welchem er die Nachts zubrachte. Tilton sprach sich mit gro ßem Freimuth über die Plymouth Kirche aus, welche er ein großes, elegantes Clubhaus nannte, welches sich um Moral und Cristcn thun, gar wenig bekümmere. Die Frage, wie er noch an die Herzensreinheit feiner Frau glauben könne, nachdem er sich von ihrer Un treue überzeugt habe beantwortete Tilton, wie folgt: „Weit ich es weiß, weil ich sie kenne. Ihr ganzes Wesen ist durchdrungen von rcli giosen Gefühlen und ihr erschien Henry Ward Beecher wie ein Gott, wie Christus." Til ton läugnet, je ein Anhänger der Theorie der freien Liebe gewesen zu sein nnd sagt, er habe die Achtung seiner Frau verloren, als er ihr erklärt habe, daß er nicht an die Göttlichkeit Christi glaube. Seine Verbindung mil der Woodhnll erklärt er mit dem Wunsche, sie zu veranlassen, das, was sie über die Sache wußte, nicht zn veröffentlichen und so seiner Familie den Schimps zu ersparen. Tilton leugnet, jemals mit anderen Weibern sich ab gegeben zu haben, und Richter Morris, sein Anwalt, der bei der Unterredung zugegen war, sagte, er habe alle gegen Hrn. Tilton in Um lauf gesetzten Gerüchie gründlich untersucht u. gesunden, daß sie sämmtlich jederßegründung entbehrten. Die Geschichte der Abbitte wird wie folgt erzählt: Niemand wußte um das Verbrechen, als Frau Morse und Oliver Johnson. Die alte Frau Morse hatte das Bekenntniß von ihrer Tochter und wußte, daß es Moulton werde mitgetheilt werden. Tilton ging zu Moulton und sagte diesem: „Frank Mouiton, ich ersuche Sie, nach Plhniouth Church zu gehen und Hrn. Beecher aufzufordern, hierher zu kommen und mir gegenüber zu treten." ES schneite, Moulton begegnete Beccher am Eingange zur Kapelle nnd sägte ihm: „Theo Vor Tilton ist in fürchterlicher Aufregung in meinem Hause. Er weiß um Ihr Verhältniß zu seiner Frau." Wie vom Schlage gerührt stand Beecher einen Augenblick da, dann folgte er fast willenlos. Als die Beiden in's Zim mer traten, schloß Tilton die Thüre. Ruhig hielt er Beecher sein Vergehen vor und dieser war ganz außer sich vor Neue und Schrecken. „Du hast ein Recht, mich zn tödten!" rief er. „Ich habe mein Leben verwirkt, nimm es!"— „Nein," erwiderte Tilton, „aber Sie sollen nicht guter Dinge sein, während ich trüben Sinnes unter der Last meiner Sorgen daher schleiche. Sie sollen wissen, daß Sie erkannt sind." Dann trennten sich die Beiden und Beccher verfaßte die berühmte Abbitte. Als Anhängsel zn der Eorrespondenz, von welcher wir vorstehend einen Auszug gaben, sendet „Gath" eine Anzahl Briefe der Frau Tilton, aus welchen jedenfalls hervorgeht, daß die Angabe der Frau, ihr Mann habe sie 'Noth leiden lassen, nichl eben aus Wahrheit beruht, denn in allen Briefen spricht sich das Bewußt, sein der Pflicht, welche sie ihrem Gatten gegen über hatte, aus. I all' diesen Briefen zeigt sich indeß gleichzeitig der Einfluß, welchen Beccher auf die Frau ausübie, und kaum einer der Briefe, welche aus den Jahren 1865 nnd 1366 dalirten, ist ohne Ausdruck der Bewun derung für den Mann, den sie abgöttisch zu verehren schien. Das ganze Vergnügen, welches ihr die Besuche des Pastors machten, findet schon in jenen Briefen Ausdruck und sie erzählt, anscheinend recht unschuldig, die kleinen Aufmerksamkeiten, welche ihr Hr. Bee cher, während Tilton im Westen Vorlesungen hielt, erwies. Im Januar 1867 schrieb Frau Tilton: „Mein Lieber. Im Anfange Deiner Abwesenheit ging es schon au, Dich an meine Vollkommenheit glauben zu lassen. Jetzt aber, wo Du Dich der Heimath zuwendest, muß ich Dir sagen, daß Tu Dich im Irrthum befindest. Ich bin die Gebrechlichkeit und Schwachheil selbst." Am 23. Januar 1867 schrieb Frau Tillon: „Hr. V. besuchte mich am Samstag. Er sagte, ich übe einen äußerst beruhigenden, friedfertigen Einfluß auf ihn aus, mehr als dies durch irgend Jemanden, den er srüher ge kannt, geschehen sei. Er brachte mir zwei Blumentöpfe, und als er wegging, sagte er: Welches hübsches Haus, ich wollte, ich konnte hier wohnen." —Spätere Briese erwähnen we niger ihrer Zusammenkünfte mit Hrn. Bec cher; ihre Aeußerungen der Liebe und An hänglichkei werden kürzer und zeichnen sich dadurch aus, daß sie weniger Wärme dem Adressaten gegenüber verrathen. Sic ergeht sich in einigen derselben in Reflexionen über die Menjchheit nnd über das langsame Fort schreilen derselben. Zur selben Zei: beklagt st- sich darüber, daß Tilton Journalist sei und spricht den Wunsch aus, er möge dem Leben voll Sorgen und Mühe entsagen und ver iuchen, als Schriftsteller auf anderem Felde zn wirken, damit auch den Kindern ihr volles Recht werde. Ncw-?jori, 13. Aug.— Folgendes ist die Quintessenz der Erklärung Beecher's: „'Meine Herren vom Comite! In einer an das Publikum gerichteten Erklärung vom 22. Juli d. I. stellte ich die von Theodore Thil ton gegen mich erhobenen Anklagen kurz, bündig nnd feierlichst in Abrede. Jene kurze Erklärung möchte ich hierdurch bestätigen und näher ausfuhren. Ich bemerkte damals in meiner Erklärung, daß ich vor Ihrem Comite erscheinen werde mit einer ausführlichen Auseinandersetzung und einer Erklärung der Thatsachen. Diese Zeieist jetzt gekommen. Vor vier Jahren stürzte Theodor Tilton von einem der stolzesten Rcdaktionssitze in Amerika, auf welchem er die sache der Re ligion, der Humanität und deö Patriotismus vertrat, und einige Monate später wurde er der Vertreter und Freund von Viktoria Wood hnll und der Vorkämpfer ihrer sonderbaren Sache. Durch feine Narrheiten wurde er an Ehre, Ressourcen und im Geschäfte t anke-, roll - Tie geHelme Geschichte dieses Verhältnis ses, welche ich jetzt kurz darlegen will, ist die Geschichte seiner Bestrebungen, mich zu be nutzen, ihn wieder im Geschäfte zu ctablircn, seine Reputation zu rehabilttiren und ihn abermals in der guten Gesellschaft einzufüh ren. Es ist eine traurige Geschichte, deren volle Bedeutung mir erst sehr kürzlich zum Bewußtsein gekommen ist. In eine Wildniß von Verwickelungen verloren, befolgte ich die ganze Zeit her eine falsche Theorie und eine ihönchte Hoffnung, ich glaubte, daß der Freund, welcher mir die Versicherung gab, daß er entschlossen und fähig sei, die leiden schaftlichen Marotten Titton's zu beherrschen, ihn wieder geschäftlich aufzurichten und mich zu rechtfertigen, sein Wort halten werde. Derselbe hat jedoch, wie er selbst zugesteht, keinen Erfolg gehabt, und endlich habe ich die wahren Motive des Hrn. Titton erkannt. Meine Darlegung gibt keinen einseitigen Standpunkt meiner Beziehungen zu Hrn. TheodorTr'-ton. Dieselbe beginnt mit meiner herzlichen Intimität mit ihm in seiner frühe ren Carriere und meine Briefe zeigen, wie bange ich zur Zeit seiner Berirrnngen um ihn war. Dieselbe beschreiben meine Rene wegen deö > Uebels, welches ihn betroffen und von dem ich mir einbildete, daß ich die Ursache sei; sie zei- gen meine Bereitwilligkeit ihn zu opfern, wel ches Opfer es auch kosten möge. Seine Thor heiten und Fehler machten eine Rettung un möglich. Ich sehe es jetzt cm, daß er von Ansang an ein selbstsüchtiger, rücksichtsloser Inrriguant war und mich mit einem Netze des Verdachtes, der Mißverständnisse und Lügen umwoben hat, zu welchem meine unschuldigen Worte und Handlungen und selbst meine Alle der Wohlthätigkeit die Maschen lieferten. Daß ich so lange blind war über die wahren Beweggründe zu dieser Intrigue,daran waren meine vielen Arbeiten schuld, theilwcise aber auch die Thatsache, daß ich verschiedene Pa piere in die Hände des Hrn. Moulton gege ben, welcher mir versprach, Alles zur Zuftle dcnheit auszugleichen. Ich litt viel, aber ich fragte wenig." Die Ausführung des Hrn. Beccher ist un endlich taug und tauft im Gange darauf hinaus, die Anklage Tiltoii'S alö cinenßache akt hinzustellen, weil feine Erpreffungsver fuche nicht ferner geglückt fei. Die verdächti gen Briese erklärt Beccher sehr matt. Das Ganze ist ein widerlicher Versuch dief-S schein heiligen Burschen, seinen Gegner als Ehren mann zu vernichten. New -L) orl. 13. August. -G. Alfted Townsend erklärt, daß jedes Wort seiner Unterredung mit Moulton buchstäblich wahr sei. Nr. 33 Euroyäische Äabelberichte. Berlin, 8. — Du „Kölnische Zei tung" sagt, die französische Regierung habe eingewilligt, den Kriegsdampfer „Orenoquc" von Civita Vecchia vordem 15. ss. Mts. zu rückzurufen. Kaiser Wilhelm hat das Verdikt der Frei sprechung des Capt. Werner genehmigt. Die deutschen Kriegsdampfer „Nautilus" und „Albatroß" sind von Kiel über Plymouth nach Spanien abgegangen. Kapitän Werner London, 10. Aug. Der „Morning Post" berichtet man, daß der Capitän Werner von der deutschen Flotte, welcher die Schwie rigkeiten mit den Spaniern vor Carthagena hatte, zum Conlre-Admiral ernannt werden wird. Berlin, 13. Aug. Fürst Bismarck ist von Kissingen hierher zurückgekehrt. London, 9. August. - Der Tumult in Portsmouth hat sich am Samstag erneuert, und mehrere Personen wurden erheblich ver letzt. Das Militär war genöthigt, die Poli zei zu unterstützen, che der Hansen sich zer streute. London, 10. Aug. Unsere Stadt und Umgegend ist heute von schweren Gewittern heimgesucht morden. In anderen Theilen des Landes ist schönes Wetter. Londo n, 13. Aug. Im ganzen Lande und seit letzter Woche starke Regengüsse ge fallen. MranireiS. Paris, 9. Aug. Die französische Re gierung hat besohlen, daß ein weiteres Kriegs schiff an die Mündung des Bidassoa abgehen soll. Paris, 11. Aug.—ln der Stadt herrscht große Aufregung infolge der Nachricht, daß Marschall Bazaine am Sonntag Abend von der Insel San Marguerite entflohen ist. Die Einzeliiheiteil über seine Flucht sind noch nicht bekannt, man weiß nur, daß dieselbe mit ei ner Strickleiter bewerkstelligt wurde und daß ihn ein nach Italien bestimmtes Schiff aus nahm. Die hiesigen Journale erklären, daß die Regierung Alle, w lche bei dieser Flucht behülflich waren, prompt bestrafen werde. London, 11. Aug.—Folgende interes sante Einzclnheite über dicFlucht Bazaine's sind hier eingelaufen: „Die von Bazaine bewohnten Gemächer gingen aus eine Terrasse hinaus, welche über einen hohen Boripriing erbaut war. Aus der Terrasse war eine Schildwache postirt, welche die einzelnen Bewegungen des Gefan genen z beobachten hatte. Am Sonntag Abend ging der Marschall mit seinem Adju tanten, dem Obersten Billette, auf der Ter rasse spazieren. Um 10 Uhr ging er, wie gewöhnlich, schla fen, hatte aber vor Tagesanbruch seine Flucht bewerkstelligt. Von der Terasse muß er ver mittels einer Strickleiter an die See gelangt sein. Bazaine muß seinen Halt haben fahren tasten, denn die Strickleiter war mit Blut be fleckt. Unter dem Abhang befanden sich in einem gemietheten Boot seine Gemahlin und sein Better. Frau Bazaine ergriff selbst die Ruder, um an einen fremden Dampfer zu gelangen, wel cher seit dem Abend vorher aus der Höhe der Insel gelegen hatte. Der Flüchtling kam sicher an Bord des Dampfers und ist wahr scheinlich in Genna gelandet." Paris, 12. August. Der Plan zu Be zaine's Flucht wurde, wie man jeyr erfährt, vor 6 Wochen entworfen. Derselbe war voll ständig das Werk der Madame Bazaine. Der Marschall weigerte sich Anfangs, zu ssic hen, willigte aber schließlich ein, da er sab, daß er keine Aussicht hatte,sein Urtheil irgent wic gemildert zn sehen. Er fuhr in der Jacht „Baron Ricasoli," Eigenthum einer italieni schen Gesellschaft, von der Insel ab, da er ein französisches Fahrzeug nicht benutzen wollte. Seine Gemahlin und sein Bruder begleiteten ihn auf der Flucht. Sein Zufluchtsort ist bis jetzt nicht bekannt. Von mehreren Seiten heißt es, er sei in Spanien. Die Bedienten in dem Fort, wo der Marschall gefangen ge halten wurde, sind verhaftet worden. Paris, 12. Aug. Das „Journal des DcbatS" meint, das Verbrechen, dessen Ba zaine überführt wurde, unterwerfe ihn dem Gesetze der Auslieferung, und Frankreich müsse dieselbe verlangen. London, 13. Aug. Das Pariser Blatt "I-o meldet, die Untersuchung der mit der Flucht Bazaine's verknüpften Umstände ergibt, daß der Gefängniß-Direktor ernstlich in die Angelegenheit verwickelt ist, während die übrigen Beamten kein Vorwurf trifft. Die Mailänder Blätter melden, daß Ba zaine die Stadt auf seinem Wege nach dem Schloß Arenenberg, dem He enwärtigen Auf enthalte der Ex-Kälserin Gugenie, passirt ha be. Es gehl außerdem das Gerücht, Ba zaine sei gestern in Spa aniekommen. 'Nncrkeiinuilg der ipanische Republik. Paris, 10. Aug. Fürst Hohenlohe, der deutsche Gesandte, hat den Herzog Decazes, den Minister des Auswärl'ge, benachrichligi, daß Deutschland b adsichlige, die spanische Republik anzuerkei'iicil. Wien, 10. Aug. Von der deutschen Regierung ist hier am Samstag ein Rund schreiben Betreffs der spanischen Angelegen heiten eingetroffen. DaS Schreiben schlägt vor, die Mächte möchten die Anerleiliiuilg der spanischen Republik in Erwägung zie hen. Madrid, 12. Aug. Das „Jmpar cial" meldet, daß England, Frankreich und Teutschland die spanische Republik förmlich anerkannt haben. Paris, 12. Aug. Der hiesige spani sche Gesandte hal sich von Madrid feine voll ständigen Beglaubigungsschreiben erbeten, da Frankreich sich bereit erklärt habe, die spani sche Republik anzuerkennen. Paris, 9. Aug.—Marschall Serrano hat die auswärtigen Mächte unterrichtet, daß die spanische Regierung beabsichtige, den Golf von Eaiitabnen zu blockircn. Die englische Regierung proteitirt. Madrid, 9. August. Die „Epoca" hält alle Gefahr einer Einmischung der übri gen europäischen Mächte in die spanischen Angelegenheiten für beseitigt. Was Ton iZarloS jagt. N e w-?) or k. 9. Aug. Ein Correjpon deut des New Parker „Herald" hat eine inte ressantc Unterredung mit Don Earlos gehabt. Letzterer hat sich geäußert, daß er eine Inter vention Deutschland's nicht fürchte. Eine Intervention würde seine Sache >nur fördern. Spanien würde dann nur ei n Heer haben, dessen Anführer Don Carlos sein würde. Spanien sei durch Kriege, Revolutionen und Regierungswechsel arm gemacht worden, und sein ganzes Leben werde der Ausgabe geweiht sein, dem Lande seinen Wohlstand wieder zu verschassen. Don Carlos hat die beste Hoff nung, seiner Sache zum Siege zu verhelfen und verspricht sich auS seinem Siege eine neue Aera für Spanien, in der es in jeder Weise emporblühen werde. Madrid, 13. August. Der Bericht über eine bevorstehende Cabinels - Crisis ist falsch. Die republikanischen Truppen unter Mar. schall Zabala und Gen. Lazerna haben sich bei Miranda vereinigt, wo sie achtzehn Bataillo neu Karlisten gegenüber standen. Wien, 13. Aug.—Die„NeneFreiePresse" berichtet, daß England die spanische Republik anerkannt hat. M a drid, 13. Aug. Frankreich wird einen Gesandten nach Spanien schicken, so bald der spanische Vertreter in Paris seine Beglaubigungsschreiben erhalten hat. Es wird offiziell gemeldet, daß die Karlisten einen erfolgreichen Versuch gemacht haben den Ebro zu überschreiten. Italien. Ro m, 8. Angnst. Gestern Abend ging eine bewaffnete Bande von 40 Mann von Jrnali nach Bologna und zerstörte auf ihrem Wege die Telegraphen-Drähte und entwaff nete die Eifenbahnwärter. Die Bande wurde von Militär verfolgt, und fast alle Mitglieder derselben wurden gefangen genommen und ihre Waffen und Munition confiszirt. Rom, S. Aug. Der Papst hat seine Absicht zu erkennen gegeben, vier neue Cardi näle zu ernennen. Rom, 9. August. Acht Rädelsführer der Internationalisten find hier verhaftet wor den und in Florenz und anderen Städten ste hen weitere Verhaftungen bevor. Es sind Zeitungen mit Beschlag belegt worden, aus denen hervorgeht, daß die Partei der Jnter- Nationalisten in Italien große Fortschritte gemacht hat. Rom, 13. August. Die Bande von Tumultuanten, welche in Barlctta ihr Unwe sen trieb, ist auseinandergesprengt worden, und mehrere Mitglieder derselben find verhaf tet worden. Eine Anzahl geheim gehaltener Büchsen wurden confiszirt. bland. St. Petersburg, .Aug.—Der„Gr los" meldet, daß der Kaiser den Sohn de verstorbenen Kaisers Napoleon eingeladen habe, den hiesigen militärischen- Manövern beizuwohnen. Oltintien.-Uedrrlchwrmmiingen. > Bombay, lo..Aug.—lm oberen c-ecinde - haben verheerende Ueberschwemmungen statt . gefunden. Mehrere Ortschaften sind wegge spült worden.