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Ter Teutsche Korrespondent. Baltimore, S. ?ktoberi74. Der dritte Termin. Witt er, oder will er nicht? Der halbamtliche, in Washington erschei nmde „National - Repnblican," das Organ der Administration, brachte Freitag einen de zeichnenden Leitartikel. Er sagt,' daß da Land noch keinen Entschluß hinsichtlich des dritten Termins gefaßt habe. Der Präsident habe jede Aufforderung, sich über den Gegen stand auszusprechen, zurückgewiesen, weil er die Zeit noch nicht sür gekommen glaubt, wo er sich zu einem bestimmten Verhalten ent schließen sollte. Es sei lächerlich und Zeit verschwedung, die Ansichten Washington', Jeffcrfon's, Adams', Madison's und Jack son's über einen dritten Termin anzuführen. Dieses geschäftige Zeitalter kann nicht nach den voreiligen und vielleicht schlecht überlegten Ansichten von Männern und Parteien zuge stutzt werden, die vor einem Dreiviertel-Jahr hundert gelebt haben. Ein Brief des General Erant, den er im Jahre 1864 geschrieben, in welchem er erklärt, daß er sicher nie einemGc danken im Hinblick auf eine Candidatur sür ein Amt Ausdruck geben würde, könnte er ebenso gut jetzt noch ichreiben. „Aber warum ist denn die Idee des dritten Termins so stark und warum fürchten seine Feinde sie? Eben nur, weil er wie 1864, 1868 und 1872 seine ganze Pflicht that, wie er sie auffaßt und ver steht." Schurz und die Inflation. Senator Schurz hat abermals einen großen Erfolg errungen, nicht als Parteipolitiker, sondern als Natioual-Oekonom. Der deut schc Senator war bekanntlich einer der weni gen Männer des letzten CougrcsseS, welche der Vermehrung des Papiergeldes vvn allem Anfange opponirten, und von den wenigen war er jedenfalls der bedeutendste; erst die Re den von Schurz gewannen den Einen und Anderen für die Contraktious - Jdee'n, aber leider blieb die Majorität der westlichen Con greßmitgliedcr der „Inflation" treu. Schurz hat jetzt diesem Fasse den Boden ausgeschla gen; er hat die alberne Prätension, daß der Westen mehr Bank Cirkulation nöthig habe, auf das Gründlichste widerlegt. Kürzlich schrieb er nemlich an den Courant-Controieur Kuox und bat um Auskunft über die genaue Zunahme, welche die Noten - Cirkulation in Missouri unter dem Gesetz vom 20. Juni d. I. erfahren habe. Hr. Knox erwiderte, daß, obgleich der Staat Missouri unter dem neuen Gesetze zu der doppelten Cirkulation berech tigt sei, als bisher, und nnr um die Vermeh rung nachzusuchen brauche, so habe dessen Pa piergeld-Volumen seit Annahme der Akte um 1i,500,000 abgenommen. Mehrere neue Banken hätten in Missouri Ermächtigung er halten, doch noch keine habe ihre Organisa tion vollendet, indem noch keine die nöthigen Bonds hinterlegt habe; es sei nicht sehr wahr scheinlich, daß Missouri vorläufig seine Pa piergeld-Cirkulation vermehren werde. Im Gegentheile haben drei St. Louiser Banken neuerdings Bond-Depositen zum Betrage von 1i,599,600 durch „Legal-Tender" ersetzt, was genau darthuc, daß die westlichen Congreß mitglieder, welche mehr Papiergeld verlang ten, im Irrthume waren. Controleur Knox führt ferner an, daß Missouri unter der neuen Courant-Vertheilung zu 815,459,409 berech tigt fei; von dieser Summe seien jedoch K 9,- 298,821 noch nicht flott, weil die Banken je nes Staates die gesetzlichen Bedingungen nicht erfüllten. Seit Schurz dieses Schreiben veröffent lichte, hat sich auch der „St. Louiscr Demo krat," bisher das bedeutendste Jnflations- Blatt des Westens, von jener Theorie abgc wendet. Der Kamps zwischen „Contraktion" und Inflation ist jetzt so vollständig von den Anhängern der Ersteren gewonnen, daß die Courantvermehruug in der künftigen Con greßsitzung zu den todten Fragen gehört, die leine galvanische Batterie wieder in'S Leben zurückrufen kann. Auch hierin eine Führer rolle gespielt zu haben, ist der bedeutendste Moment in der Senats - Carriere von Karl Schurz. Senator Garpentcr und die Loui fiaiia-Arage. Aus den Dokumenten, welche McEncry's und Penn's Milizen im Kapitale von Loui siana bei dem letzten Putsche erbcnleren, geht hervor, daß verschiedene radikale Ehrenmän ner im regelmäßigeu SoldcKellogg'S standen. Chandlcr, der patriotische Sekretär des repub likanischen 'National - Comite's, bezog seine Subsistenzmiticl aus Lousiana, Butler ver langte und erhielt bedeutende Rimessen, Calcb Cushing war Kellogg's Anwalt und „Gebüh ren zu fordern ist des Advokaten erste und hei ligste Pflicht," und M. H. Carpenter schrieb seinem lieben Gouverneur mehrere Brand briefe, weil ernothwcndig Geld brauche. Daß diese compromitlirendcn Schriftstücke einiger maßen eine Erklärung bedurften, war von al lem Ansänge an klar, nur schien cS, als ob sich die Herren genirtcn, den Ansang zu machen. Butler mit der Eiscnstirne war selbstverständ lich der Erste; er hatte dem Kellogg Advoka tendiensre geleistet und dafür sein Honorar cr hatten, das war Alles. Mit Vergnügen be zog er sich auf sein Verhalten im Repräscn taiilcnhausc, welches zeige, daß cr nicht besto chen gewesen sein könne. Schließlich hat sich auch Hr. Carpenter zu einer Erklärung beancmt. Er war allerdings einmal schwach genug, Kellogg wegen einer Rimesse zu „treten," aber dann fühlte cr Ge wissensbisse nnd gab die erhaltene Summe an Hrn. Cushing ab, was dieser damit angesan gen habe, könne cr nicht sagen. Diese Erklä rung ist weit davon entfernt, zu genügen, der Hinterwäldler würde sagen „zu durchsichtig" resp. "Ivo ibin." Man wird sich nämlich recht wohl der eigenthümlichen, im höchsten Grade auffälligen Stellung erinnern, welche Senalor Carpenter in dieser Louisiana-Ange legcnhcit einnahm; man wird sich erinnern, daß damals schon einige Mitglieder der Op position die Manöver des würdigen Senats präsidenle für eitel Spiegelfechterei erklärten. Die Schachzüge des Hrn. Capenter im Betreff der Louisiana-Frage richteten sich nur nach dem Verhalten des Hrn. Kellogg; solange derselbe zahlte, war Alles in Ordnung, sobald die Ri messen stockten, drohten die Bintsangcr, die Usurpatoren zn stürzen. TasVotk von Loui siana hatte selbstverständlich die Zeche zn be zahlen. Tic Ratio,al-Conventio, der süd lichen Earpct-Boggcrs. Senator Patterson von Süd-Earolina hat eS übernommen, die republikanische Conven tion der „Carpet- Baggers" in Chattcmooga zu manipulircn nnd dieselbe xvird ohne Zwei fcl eine glänzende Kundgebung werden. Was die sauberen Burschen dort beschließen wer den, können wir bereits voraussehen. Das alte Geheul über die Knkluxe wird wieder an gestimmt werden; man wird die Administra tion indossiren nnd den dritten Termin als den einzigen Rettungsanker begrüßen. Wer nach jener Versammlung von Ehrenmännern kommen wird, Dieses können wir ebenfalls ahnen. Cbawberlain, der Gouverneurs- Candidctt für Süd - Carolina, Patterson'S rechte Hand, wird kommen, und Moses wird nicht fehlen. Ter Ehrenmann Kellogg wird in Begleitung feiner Stützen Packard und Cas'ey einziehen, aus Clayton von Arkansas wird man sicher rechnen können, und derStel lenschachcrer Whittemorc wird nicht ferne btei ben. Und was diese Leute beschließen nnd jagen, wird von den Organen im Norden als der Ausdruck der öffentlichen Meinung des Südens hingestellt werden, denn dicic Zusammenkunft ist von nördlichen Politikern arrangirt und geplant worden. Unserer An sicht nach hat dieser Skandal noch gefehlt, um die Erbärmlichkeit der republikanischen Partei in's richtige Licht zu stellen. Ueberführte Diebe und Gauner, welche in jedem anderen Lande längst im Znchthanse sitzen würden, unterfangen sich, der öffentlichen Meinung ei nes Landeöthcttcs Ausdruck zu geben, welcher der Republik in ihren Glanztagen die tüch tigsten Staatsmänner lieferte, und das künf tige Programm einer Partei anzudeuten, welche sich von jeher auf ihre moralischen Jdce'n so viel zu Gute that. —Die Sündfluth scheint sehr nahe zu fein. Sie wendet sich. Die „N.-N- Stsztg.," welche längere Zeit auf der Fenz saß und mit allen Parteien, die Demokratie ausgenommen, liebäugelte, hat sich ersichtlich der Letzteren wieder zugewandt und überbrückt sich die Rückkehr zur allen Liebe folgendermaßen: „Die New Herker Demokratie hat bis da-, hin die deutschen Wähler ziemlich Mann für Mann auf ihrer Seite, und zwar die Mehr hcit nicht aus Vorliebe für die Demokratie, fondern weil die Demokratie nach ihrem Ver halten in Syracnse von jedem prinzipiellen Gegner der republikanischen Partei mit gutem Gewissen unterstützt werden kann. Der dritte November wird im Staate New-Hork die Deutschen wahrscheinlich so einig sehen, wie jelten ein Wahltag in unserem Staate zuvor, und zwar werden sie nicht für die Demokratie an und für sich kämpfen, sondern durch die ' Demokratie für einen neuen politischen Aus gang, für dessen Nothwendigkeit bei den Deut schen in Ncw-Hork vielleicht eine reifere Er kenntniß vorliegt, als in irgend einem anderen Theile der Union." Tie Verhaftung des Grafen Arnim in Berlin. Die aus richterlichen Befehl hin bci'm Gra fen Arnim vorgenommene Hausdurchsuchung, der sodann seine Verhaftung gefolgt ist, ist ein höchst überraschender Borgang, der ans eigen thümliche Verhältnisse in den dem Hofe zu nächst stehenden Gesellschaftskreisen von Ber in hindeutet. Graf Arnim vertrat bekannt lich früher das deutsche Reich als Botschafter in Paris, bis Streitigkeiten mit dem Fürsten Bismarck, der die subjektiven Regungen des Grasen und sein Corrcspondircn mit dem Kai ser hinter seinem Rücken nicht dulden wollte, feinen Rücktritt veranlaßten. Graf Arnim steht im Rufe, ein vorzüglich befähigter Diplo mat und ein energischer Charakter zu sein, nnd so mochte es ihm wohl etwas schwer wer den, sich dem mächtigen Willen Bismarck's unbedingt zu unterwerfen; da er daher die dem Vatikan, wie Frankreich gegenüber befolgte Politik des Fürsten für falsch hielt, so war er mehrfach bemüht, den Kaiser von ihrer Un l richtigkeit und Gefährlichkeit z überzeugen, und nöthigte dadurch den RcicbSlanzler, dem Kaiser dieAsiceualive zn stellen, zwischen ihn I und dem Grasen Arnim zn wähle. Seine Verhaftung ist jetzt durch seine Weigerung, wichtige StaatSpapicrc, Briese, die Bismarck in seiner Eigenschaft als Reichskanzler an ihn gerichtet hatte, auszuliefern, veranlaßt wor den, und wahrscheinlich waren diese Briefe compromittirendcn Inhalts und hätten zu Umtrieben gegen den Reichskanzler verwandt werden sollen. Darauf, daß eine bis in die höchsten Kreise hinaufreichende und selbst von nerschicdcnen fremden Machthabern auf's Eis rigstc unterstützte Intrigue gegen den Fürsten Bismarck im Werke ist, haben wir erst neulich Gelegenheit gehabt, hinzuweisen. (N. - ?)- StSztg.) Der Götzendienst in Brooklyn. Von Brooklyn wurde über den ersten Got teSdienst berichtet, welchen Bcecher nach den Sommerferien in derPlymouthkirchc abhielt; derselbe wurde >n jeder Hinsicht zum Götzen dicnste, denn der Abgott jener Versammlung war Beechcr. Selbst angenommen, Bce cher wäre unschuldig, so dürfte der Mann, wenn er das geringste Taktgefühl besäße, vor läufig, bis Iw'ine Unschuld über allen Zweifel dargelhan, nicht öffentlich austreten; dadurch, daß er beständig solche Ovationen provocirt, verleitet er unbefangene Bcurthcilcr seine Angelegenheit zu der Annahme, daß dieses geschieht, um der Welt Sand in die Augen zu streuen. Ter Telegraph berichtet uns ferner, daß das Eröffnungsgebet ein Meisterwerk von Pathos war. Wir zweifeln nun sehr, ob ein Gebet mehr wirkt, wenn recht viel Pathos da rin ist, und hallen es immer für ein Zeichen von Geistesarmulh, wenn ein Prediger recht pathetisch, wortschwallrcich betet; sagt doch Christus selbst, daß der Manu, welcher an die Brust schlug und sagte: „Gort sei mir Sün der gnädig," das wirksamste Gebet gesprochen habe. Freilich in Brooklyn verlangt man Pathos und dieser blendet jene Leute, welche nicht gekommen waren, Gott, sondern Beechcr zn dienen, kund welche ihren Götzendienst für Gottesdienst ausgeben. „In seinen Göttern malet sich der Mensch." Dieses Wort findet hier eine neue Bestatt guug. Nur eine gänzlich verlotterte höhere Gesellschaft, wie diese Brooklyner Würzkrämer und Baumwollen-Jobber, kann einen von der öffentlichen Meinung als Heuchler, Ehebre chcr und Lügner gebranntmarkten Mann noch ferner vergöttern und dabei der Welt glauben machen, sie begehe Gottesdienst. Die Thatsache, daß die beste Gesellschaft zweier Städte eine Kirche führt, um einem Manne, der des schwersten Verbrechens an geklagt ist, dessen ein Prediger der Kirche an geklagt werden kann, ihrcSympathie kundzu thun, ist ein schlimmes Zeichen; dieselbe be wcis't, daß das bei allen civilisirtcn Völkern maßgebende, ungcichricbene'Lcsetz, cincnMcn schcn, aus welchem ein Verdacht lastet, von dem er nicht nur nicht reinigte, sondern den er noch bestärkte, mit Mißtrauen zn be trachten, wenigstens peremptorisch von ihm zu fordern, auch den leisesten Zweifel zu zer streuen, nicht mehr existirt, daß man hier nur einen Anhang zu haben braucht, um über jedem Gesetz zn stehen. Beecher predigte über die Worte „Dein Wille geschehe." Jedenfalls ist es ihm mit diesem Wunsche nicht besonders Ernst gewe sen. Der Brmeebcstand der Bereinigten Staate. Nach dem letzten, erst vor Kurzem ausge gebenen Armee - Register der Ver. Staaten betrug die Stärke der Armee der Ver. Staa ten am 1. Januar 1874 32,602 Mann, ein schließlich Offiziere und Stab; angeworbene Leute 30,000 Mann (ftitdem reduzirt auf 25,000). Die Eintheilung ist: lOßeglmcn tcr Cavallerie, 5 Regimenter Artillerie, 25 Regimenter Infanterie. 1 Ingenieur - Corps oder -Bataillon von 4 Compagnie' und das Ordinanzwesen mit 532 Mannschaft und Of fizieren. Das Obercommando der Armee besteht aus 1 General, i General-Lieutenant, 3 General-Majors, 6 Brigade-Generälen. Der Gehalt des Generals beträgt 513,500, General-Lieutenants Hl 1,000, Geiieral-Ma jorS 57500, Brigade-Generals H 5500, Ober sten K3SVO, Oberstlieulenants 53000, Ma jors H2SVO, Capitains (beritten) H2OVO, (un beritten) 51800, 1. Lieutenants 51600, resp. 51500, 2. Lieutenants Hl5OO, resp. Hl4OO. Niit jeder zurückgelegten Dienstperwde von fünf Jahren erfolgt eine Gehaltzulage von 10 Prozent. Cadctten an der Militärichulc haben H5OO jährlich und 1 Ration pro Tag. Nachfolgend ist eine vielleicht nicht nntti tercsiantc Aufführung der in der 'Armee der Ver. Staaten als Offiziere dienenden Aus länder, vom Eonlinent Enropa's gebürtig: Körper Egon A., Preiisjcn, Assistenz-Wundarzt. Girard Aisted C., Schweiz, „ Girard Joseph 8., ~ Patzti Julius H., Preussen, iruger Friedrich, stroutingcr Tcutichland, Eapi., 2. Ins. Faleik Wilhelm, Dculschland, Capt., 2. Ins. ThieS Friedrich, Teutschland, 2. Lieut., 3. Inf. NzthaJoh-, Polen, Capt., 4. Inf. Lieh Gerhard L.,'Teutschland, l.'Lieut., 4. Ins. Thlbaut Fred W., Teutschland, 1. Lieut.. 6. In,. Ilgens 2. 7. Ins. sattle Leon !', Swweiz, i. Lie'i.' Tassin August G., Frantreiai, 2. Lieut., 12. Ins. v. Schräder Fr-, Teutschland, 2. Lieut., 12. In,. Tc Trobriant P. R., Frankreich, Oberst, 13. Ins. Tost Georg W., Teutschland,'Capt., li. Inf. Warrcns Kar' H., Preussen, 1. Lieut., 14. Inf. Kautz August P.> Teutsch, Obcrstlieut., 14. Ins. Stielhammer Karl, Schweden, Capt., 15. Ins. Schmidt Theodor, Teutschland, 2. Lieut., lo.Jns. Wedemeyer W. G., Teutschland, Capt., 16. Ins. ttiojenirantz Fried, Schweden, 1. Lieut., iL. Ins. Ruinen 2. Lieut., 17. Inf. Schultze Tdilo, Preussen, 1. Lieut., 18. Ins. Garden Cvrnel., Niederlande, 2. Lieut. >9. Ins. Ebstein F. H. E., Preußen, l. Lieut., 21. Inf. v. Blücher Gustav, T eutschland, 2. Lieut., 2.'. Ins. Todt Helenus, Teutschland, l. Lieut.,24. Ins. Bentzoni Karl, Preußen, Capt., 25. Ins. Paulus Jakob, Preußen, Capt., 25. Ins. RitziuS Heinrich 0., Preußen, 2. Lieut., 25. Inf. Lundeen Joh. A., Schweden, Lehrer der Niil. Acad. Gestorben: Peitenheinicr Karl, Deutschland, I. Lieut.,4. Ins. Fredbcrg Alfred, Teutschland, 1. Lieut., 19. Ins. Entlassen: Naditzki Gustav H., Teutschland, Lieut., 3.Cav. Aue dein akti v en Ti c n sie zurückgetre- Bonnevillc Benjamin 9. E., Frankreich, Oberst. Prime Friedrich E., Italien, Oberst. Cronc Louis E., Sachse, Capital Niagnitzti Gustav, Preußen, Capitän. v. Schirach Friedrich E., Preußen, Eapilan. steilerJalob W., Preußen, Eapilan. Unter einem Gesetze vom 28. Juli 1866 darf der Präsident Behufs der Beförderung mili tärischer Kenntnisse unter den jungen Män nern der Ver. Staaten aus das Gesuch einer Lehranstalt (Lottere or Onivorsiiv) in den Ber. Staaten, welche Einrichtung für nicht weniger, als 150 Studirende besitzt, einen Armee-Offizier als Präsidenten, Superinten denten oder Professor an solcher Lehranstalt (jedoch nicht mehr als zwanzig zu einer Zeit) oetaillircn. Zu diesem Zwecke werden meistens 1. Lieu tenants der Artillerie oder retirirte Offiziere verwendet, und sind 19 Anstalten so bestellt, „Bowdoin-College," „Union College," She ncctady, „Cornell - Universität" in Jthaca, Universität von Vermont, Burlington, Min nesota'er Staats Universität, Massachusetts Institut des Technologie, Kcntuckyer Univer sität, Landwirthschaftliche Hochschulen von Massachusetts nnd Oregon, West-Virginia'er Universität, PennsylvamscheMilitärAkadcmie in Ehester, Indiana'er Universität in Bloo mington, „Howard - Universität," Washing ton. Import und Export der Ver. I Staate!. Folgendes ist eine gedrängte Tarstellung des ausländischen Handels der Ber. Staaten für das mit dem 30. Juni 1874 zu Ende ge hende Fiskaljahr. Tie Zahlen sind den Be richten des statistischen Büreaus in Washing ton entnommen. lusländischer Sandel der Ver. Staaten pro t 74. Import Waaren 5567,406,342 Wieder exportirt für andere Märkte 16,849,619 Totalfür Ber. Stoaten-Märkte.. 5550,556,723 (im .-Zollverschluß30. Juni 577,5,93,978 QQsQ' 17,878,225 Goldwcrth"!^.?!!'.'".?/...!" 569,522,470 Handels-Bilanz vom I. Juli bis 80. Juni 5t,087,522 Export! in einh. 5pecie...55?,099,880 Exportirl in ausi. Specie.., 0,980.719 T0ta1...... ........ 500,0W,4<t5 > a hergegangene I.Juli bis l. Juli bis 30. Juni' 74 . 30. Juni' 73. WaarensürdenVerbrauch.ss6B,434,94B 5009,048,900 Export, 509,522,470 565,303,439 Netto Speele-Ausgang'..^, 105, 'i9O Scheinbare Bilanz.... 539,203,021") 5100,047.824 Notizen. Soeben ist in Boston ein neues Gedicht Longsellow's öffentlich vorgelesen worden und dadurch zum ersten Male zur Kenntniß des Publikums gekommen. Es heißt "I'bo Kang inx c>f tbe erarw." (Dies ist die Ueberjetzung des französischen ttellckre la erowailloro und heißt: Ten Äesselhakeii hängen; womit der Franzose dasselbe ausdrückt, was der Ameri kaner mit dem Worte k mxe-warmiuxi meint, nämlich das''Sich.heimisch machen ,n einer neuen Wohnung.)—Das Gedicht ist chklisch gehalten; es besteht aus sieben Theilen mit correipondirendem Metrum und behandelt die verschiedenen Phasen des Familienlebens mit icner riefen Empfindung und naturwahren Schilderung, welche dem greisen Dichter stets eigen waren. Carson City in Nevada hat nun auch seinen „Black Crook." Mag ein schönes Corps de Ballet sein, welches der j-uiwsso üoree von Carson die Köpfe verdreht! Marquis Lorne macht Ernst damit, öf fentliche Vorlesungen zu halten. Der „London Punch" macht folgenden Witz: „Am Rhein ist trotz Alledem rougv et oir (roth und schwarz) noch im Schwünge. Das rouxo wird jedoch auf die Wangen auf getragen und das uoir auf die Augen brauen." —Ter neueste Pathen-Bettel besteht darin, daß ein „armer Familienvater" ankündigt, er habe noch kein 'Namen für sein neugeborenes Töchterchen gefunden, und ersuche daher ir gend eine „reiche junge Dame," dem armen namenlosen Kinde ihren Vornamen zu geben. —Rochefort wirft sich mit seiner „Laterne" für die Mormonen in die Schanze. Anlaß hierzu bietet ihm das vor Kurzem in Paris zur Aufführung gelangte Vaudeville: „Die Mormonen von Paris," und die bei dieser Gelegenheit von den Journalen gemachten Bemerkungen. „Brigham Dornig, das Haupt der Mormonen," ruft Nochefort ans, „wird seit vierzig Jahren von seinen Anhängern, deren Zahl sich täglich vermehrt, abgöttisch verehrt", und alle sind bereit, für seine Lehren Gut und Blut zu opfern. Sein persönliches Vermögen, welches er bereits zwei Mal der von ihm vertretenen Sache geopfert hat, be trägt dreihundert Millionen. Es ist also er laubt, anzunehmen, daß der amerikanische MormouismuS doch eine ernste, emige Auf nicrksamkcit würdige Erscheinung sei. Das ficht aber die Franzosen nicht an. Für diese Nation, in deren Schoost die Unwissenheit blüht, sind die Mormonen geborene Komiker, die einfach nur in oie Welt gesetzt wurden, um den Autoren des Palais Royal Stoff für Stücke zu liefern. Brigham Doung ist ein alter Libertin, der nackt mit seinen sechsund scchszig Frauen am Arme spazieren geht! Armes Frankreich! Mit ähnlichen Raisonne mcnts wirst du dein Leben lang den MacMa hons in die Arme fallen! u. f. w." Eine wilde Jagd in Ncw-Pork. - Eine Warnung für Baltimore. , New - Vork, 5. Okt. Dritte Avenue, Bowcry und die anliegenden Straßen boten ! gestern ein Schauspiel dar, wie es, Gott sei i Dank, nur selten vorkommt. Eine Heerde Texas-Stiere wurde durch die Straßen ge- s trieben, dieselben scheuten plötzlich, wurden ' wild und rannten rasend nach allen Richtun gen davon. Es war als ob „die Milch der ' frommen Denkungsart" der Bürger in New- " Dort sich in „gährend Drachengift" verwan- ! delt habe, als ob Alles entschlossen sei „City- Hall" zu stürmen und den Mayor, der natür lich den Sabbath zu Hause feierte, trotz der Milden Entscheidung des Hrn. Dix, seines Amtes zu entsetzen. „Der Löwe kommt!" ist der Titel eines humoristischen Bildes, wel ches durch die „Münchener Biloerbcgcn" wei teste Bcrbreitung gefunden hat. „Der Bulle kommt!" hieß es gestern, und es fehlte nicht an Szenen, wclche dencn, die der Griffel des Zeichners geschildert, ähnlich sahen, wie ein Ei dem andern. Die Verwirrung war ge radezu unbeschreiblich. Die Tausende von Spaziergängern, welche von dem sonntägli chen Ausf'uge heimkehrten, rannten in wil dem Durcheinander davon, suchten Schutz in den Häusern und vergaßen Alles, selbst ihre Lieben, um ihre eigene Haut zu retten. —„Der Bulle kommt!" hörte mau überall, und war man durch eine geschickte strategische Bewegung dem wüthenden Thiere ausgewichen, so lief man aus der anderen Seile Gefahr, von den von allen Seiten einschlagenden Kugeln nicht unempfindlich geschädigt zn werden. Es war eine wilde Jagd nach den Thieren, welche sonst als so friedliche Wiederkäuer bekannt find, und es unterliegt kaum einem Zweifel, daß man sie ruhig hätte einsangen können, hätte nicht die lobende und schreiende Men schenmassc, welche sie fortwährend umdrängle, die schon unruhigen Bullen noch unruhiger gemacht.—Manchmal stand das eine oder an dere Thier ruhig, man hätte es entweder ein sangen oder niit einem sicheren Schusse nie terstreckcn können. Das geschah natürlich nicht. Heulend und schreiend nahte man sich der vcrduztm Bestie, feuerte auf sie los, ohne daran zu denken, wo und wie man treffe,und machte sie damit natürlich auf's Nene wü thend. Daun, wenn der tolle eoticr den Kopf wandte, flüchtete man wiederum in tollem Durcheinander nach allen Seiten, bis ein neues Opfer dem Thiere zur Beute geworden. Wie viele Menschen mehr oder minder ver letzt wurden, wird wohl schwer festzustellen sein, denn viele der von den wüthenden Thie ren Verletzten wurden sofort in ihre Wohnun gen gebrächt. Schwer festzustellen ist auch ivohl der Cours, den einzelne Bullen nah men; denn hier ist eine prachtvolle Spiegel scheibe demolirt, dort das herrliche Eckfenster einer Apotheke mit den wnudcrschöuen bunten Glaskugeln zerstört, au anderer Stelle wieder ist der Schaukasten eines geschlossenen Ladens in Trümmern; kurz Zerstörung bezeichnet überall den Cours, welchen die Thiere ge nommen, ohne daß es möglich wäre, das eine oder andere als den Thäter zu itcutifiziren. ES ist ein Wunder zu nennen, daß die Schüsse, welche von allen Seiten ans die Thiere abgefeuert wurden, ist cht mehr Verlet zungen herbeigeführt haben. Tic folgenden Verwundeten wurden im „Park-Hospitale" verbunden u. einstweilen untergebracht: Ema uucl Präger, 40 Jahre alt. Derselbe wurde von einem der Thiere niedergcraniit. Es wurden ihm mehrere Zähne ausgeschlagen; er speit Blut und man befürchtet, daß er in nerliche Verletzungen erlitten. —Alice Crow sord, 50 Jahre alt, am Kopfe verletzt, kein Bruch.—Robert Foster, Polizist vom 5. Be zirt, durch einen Schuß in die Hüfte verletzt. Die Kugel ist noch nicht herausgezogen. Patrick Lanahan, 28 Jahre alt, an Brust und Hüfte verletzt, ein Bruch wurde nicht entdeckt. —Tennis Trixbey wurde durch einen Schuß am Arm verletzt. —August Albert, 34 Jahre alt, wurde schwer am Unterleib verwundet.— Eugen Harris erlitt eine Verletzung am Vor derkopse. Ann Gallagher, 63 Jahre alt, wurde an der Ecke von Chambers-, und Cha thamftraße übcrrannt und schwer am Kopfe verletzt. Tic Polizei meldet über das Unheil, wel ches die wüthendcThicre anrichteten, nochFol gcndcs: Geo. Friedrich wurde von einem Stiere aufgespießt, aber nur leicht verletzt, während Morris McGonnigh von einem Stiere in den Nacken gestoßen und so schwer verletzt wurde, daß er in das Hospital gebracht werden mußte. —Timothy Taly wurde von einem der Stiere umgerannt und trug schlim me Kopfwunden davon. —Oskar Baß wurde an derselben Stelle umgerannt, aber nur leicht verletzt. —Ter 14-jährige Henry Pinkns wurde in der Bowcry von einem der Stiere umgerannt und leicht verletzt. Engen O'Hara, 12 Jahre alt, wurde von einem Stiere gestoßen und tödtlich verletzt. Der Polizist Barry vom 15. Bezirk verfolgte einen der Stiere vow dcr 14. Straße und 4. Avenue bis zur Ecke der Bowcry, wo er ihn erschoß. — Ter Polizist Vroderick vom 15. Bezirk feuerte in der 14. Straße, nahe 4. Avenue, vier Schüsse auf einen Stier und folgte ihm bis zur 3. Avenue und 15. Straße, wo er ihn aus den Augen verlor.—ElizaMulhall wurde von einer der Bestien umgerannt und schwer verletzt. —Um 8 Uhr Abends kam ein wüthen der Stier in den „City-Hall-Park," rannte zur Fountaiue und trank aus dem Bassin. Die Menschenmenge, die dem Thiere gefolgt war, machte es durch Lärmen noch wüthen der und die Bestie stürzte aus dem Park die Centrestraße hinauf. Auf dem Trottoir des „StaatszeituugS"-Gebäudes kam ihm Irving Gracc, ein Wärter im „Park-Hospitale," in den Weg. Das Thier spießte Grace auf und warf ihn in das Basemcnt des „Staats - Zei tungs" - Gebäudes, aus dem man ihn mit gebrochenem 'Arm und Schcnkelknocheu her vorholte. Der Sergeant Moling vom 2. Bezirk ver folgte einen Stier von der Ecke der 4. Straße und Bowery zur 4. Avenue und 10. Straße und wieder zurück zur Bowery nnd Broomc Straße, wo Polizist Donovan ihn bei den Hörnern zu fassen versuchte. Ter Stier ver-i stand den Spaß nicht und warf den Polizisten auf das Sonnendach eines Ladens. Ter Po lizist wurde schwer verletzt. Es gelang jedoch einem Sergeanten, dem Thiere beiznkommen und ihm die Flechsen der Hinterbeine zu zer schneiden, worauf ihm ein Bürger die Kehle zerschnitt. —Der Sergeant Molin wurde meh rere Male umgerannt, aber nur leicht verletzt. Albert Pohl wurde von einem der Stiere um gerannt und ernstlich amKopse verletzt.—Elise Williams wurde von einem Thiere auf den Hörnern einenßlvck weit getragen und sodann auf die Straße geschleudert.-Um 9 UhrAbends wurde an der Ecke der Avenue B und 1. Straße ein Stier, der lamcS Quinn umge rannt u. verletzt hatte, erschossen.—DicSti'ere scheinen auch oberhalb der 14. Straße Unheil angerichtet zu haben, Venn die Polizei des 13. Bezirks meldete gegen Mitternacht, daß ein Stier von der Ecke der 14. Straße und 4. Avenue zur 18. Straße und 3. Avenue nnd von dort zur Ecke der Avenue und 17. Straße rannte, wo er von Carl Höckmann erlegt wurde. An der 17. Straße nnd 3. Avenue verletzte das Thier den Thomas Cody, der eine Kopfwunde davontrug; ferner an der Ecke Avenue B nnd 17. Straße Cornelius Connors und Garrelt Landers, welcher erst kürzlich von Cleveland hier ankam. Ein Polizist, welcher in Bleeckerstraße auf Posten war, sah gegen 7 Uhr sechs Stiere durch Bleeckerstraße auf dießowcry zu laufen. Diese Thiere schienen nicht sehr wild zu sein, wurden aber sobald sie die Bowery erreich ten, durch das Geschrei der Menschen, die ih neu nachsetzten, scheu gemacht und zerstreuten sich nach allen Richtungen.—Dem Art. 55 der Sanitäts'Gesctze zufolge ist es verboten, Bich unterhalb der 42. Straße und dort nur von 8 Uhr Abends bis zwei Stunden nach Sonnen- Aufgang zu treiben. Der Eigenthümer des Viehes ist für den Schaden verantwortlich.— Die Polizei ist indeß bis gegen Mitternacht nicht im Stande gewesen zu ermitteln, wem das Vieh gehörte. An der Ecke der 10. Straße und 3. Ave nue wurde ebenfalls ein Stier von einem Po lizisten erschossen.-Bis l Uhr früh hörte die Polizei, daß lv der wüthenden Thiere gctöd tet wurden. Tages Neuigkeiten Auch der bekannte Nechtsmann ChaS. O'C onnor hat einen Brief über die Loui siana-Angelegenheit geschrieben. Während Hr. Rcvcrdy Johnjon erklärt, daß, wenn auch der Präsident Anfangs einen Fehler began gen, er doch gesetzlich verpflichtet sei, nunmehr Kellogz's Regierung aufrecht zu halten, be hauptet Hr. O'Connor, daß der Präsident im ersten Falle nicht nur einen Fehler machte, sondern auch das Recht habe, denselben da durch wieder gut zu machen, daß er nunmehr die Anerkennung des Kellogg zurücknehme. Der Mann trifft ersichtlich den Nagel aus den Kopf. Der zwölfte Aufruf des Schatzamts zur Einlösung der ä.20 e r von 1862 ist soe ben ergangen. Nach dem 1. Januar 1875 hört die Zinsenzahlung auf die davon be troffenen zehn Millionen Doll. auf. Das „A labaina -" Forder ilng S-G e richt ist zur Zeit wieder in Washington in Ter ?,N.-L). Herald" bringt einen Brief von S. I. Si in mons, Bruder des Hafen-Ein nehmerS von Boston, und früher ein warmer Anhänger Butlcr's, worin er den Letztern und seinen Anhang als betrügerische Leute denun zirt. Er habe Dinge für Butler gethan, de ren Erinnerung ihm heute die Schamröthc in die Wangen treibe. Als Ber. Staaien-Bc amter habe er die Liqnorhändler eingeschüch tert, um für Butler zu stimmen, und den Partei-Eaucns in Boston, Fall-River und an anderen Orten mit Butler' Creaturen besetzt. Er habe dafür Zahlung erhalten, sei aber jetzt entschlossen, Massachusetts, und speziell But lcr's Congreß-Distrikt zu bereisen, um dem politischcnSchwindlerden Garaus zu machen. Eine saubere Sippschaft, diese Politiker des „Musterstaates!" In Paterson, N.-J., ist ein unwis sender Arzt derb gezüchtigt worden. Dr. Ri chards wurde ans SlO.OOO Schadenersatz ver. Nagt, weil in Folge schlechter Behandlung des gebrochenen Armes eines Knaben derselbe nicht nur den ganzen Arm verlor, sondern auch nabe daran war, zu sterben. Die Ge fchworcnen sprachen dem Kläger tzsooo zu. In Chicago steht abermals eine Hoch eit in „höheren Kreisen" bevor, und manche Zlättcr blicken schon heute mit Besorgniß den ninowurmiangcn -aicpc>a>en ciiegegen, v,c vci ervile Telegraph darüber bringen wird. Tic es Mal gilt es der Trauung des Cot. Fred. L. Grant's mit Miß Ida Honore in Chi ago. Dieselbe ioll am 20. Oktober slattfin >en, und Papa und Mama des Bräutigams vcrdcn selbst dabei sein. Ein Dutzend und nehr Brautführer und -Jungfern sind bereits riiannt worden und die Chicago'cr auf dem Ii vivo, damit der großen Welt Nichts über >as Ereigniß entgeht. Der berühmte TragödeEdw. Booth, iber dessen Theaterunternehmen in New Dort >er Concurs ausgebrochen ist, hat in den vor igen Blättern ne. Erklärung veröffentlicht, n welcher er sagt: „Ich bin erfreut, zu sehen, >aß das Publikum mich von jeder Schuld an >em Geschicke, das mich erreicht hat, freispricht. Zch muß eben so dankbar gegen meine Eläu liger fein. Wenn ich untergehe, so wird es m legitimen Geschäfte geschehen. Wäre die es Theaterunternehmen nicht gewesen, so önnte ich ein reicher Mann sein. Ich hoffe, >ie Sache durchzufechten, so bald meine Ge nndhcit es gestattet." Gen. Ogden, welcher McEnery'S Miliz am >4. September in den St ra Bcn käin p fen i o n New - O rl e ans commandirte, berich :et, daß fein Commando 12 Todte und 13 Verwundete hatte. Bon Letzteren sind seitdem Mehrere gestorben. In Nap an ee, Ontario, (Canada,) wurde Freitag Abend ein teuflisches Verbrechen be gangen. Ein Mann, Namens P. Bowen, stand während der Nacht auf, holte seine 15- jährige Tochter aus ihrem Zimmer und ver suchte, ein schändliches Verbrechen an ihr zu begehen. Ans ihr Geschrei eilte ihre Mutter herbei nnd verhütete das Verbrechen, obgleich sie von ihrem Gatten niedergeschlagen wurde. Der Kerl ist verhastet worden. Der jugendliche Mörder Eggler aus Baden, welcher im Staate New 2)ork ein Mädchen ermordet hatte und deshalb äm 16. Dezember v. I. in Aubnrn, N.J., zum Tode verurtheitt warben war, ist be kanntlich in Folge der Bemühungen vieler deutscher Bürger von Aubnrn und Rochester, die das Urtheil in Anbetracht der Jugend des Mörders für ungerecht hielten, nicht hinge richtet, sondern nach seinem Geburtslandc Baden zurückgeschickt worden, nm dort nach den bestehenden Gesetzen nochmals prozcssirt zu werden. Es wird von Interesse sein, das Schicksal Eggler's in seiner Heimath zu er fahren, und in dieser Beziehung meldet nun eine am 26. September in Kartsruhe, Baden, aufgegebene Depesche, daß Eggler in seiner Hcimalh, dem badischcn seekreise, auf's Nene wegen des in Amerika verübten Mordes, be ziehentlich Todtschlags, in Untersuchung ge nommen nnd vorige Woche vor das Schwur gericht zu Constanz gestellt wurde. Letzteres hat ihn nicht wegen Mords, sondern nur we gen Todtschlags zu einerGcsängnißstrase von zwei Jahren und sechs Monaten veruriheilt. Die Staats - Ausstellung von Georgia beginnt am 19. Oktober- Bttletc von Baltimore nach Atlanta, wo die „Fair" stattfindet, sind zn halben Preisen zu haben. Ein neues Item hat die Ncw-2)orkcr Presse in der erdichteten oder wahren Thatsa che gefunden, daß am Freitag vor 19 Jahren Beecher in der Plymoulh-Kirche seinen bitte ren Gegner von heute, Titian, mit Elisabeth Richards verehlichte. Und am Freitage war es, wo Beecher nach langer Abwesenheit zum Erstenmale wieder in der Plymouth Kirche debülirlc. Aus dem Duelle zwischen den Generälen Johnson und Mahone in Nichmond, Virg., ist schließlich Nichts geworden. Beide hatten sich nach Wcldow, N.-C., begeben, um dort den Streit auszufcchten, als beiderseitige Freunde sich in'S Mittel legten und eine Aus söhnung bewerkstelligten. Der frühere conf. General Early und andere Herren waren die Vermittler. Johnson sowohl, wie Mahone waren bekanntlich bedeutende Kriegshelden der Südlichen. 40 von 150 Assekuranz-Compagnie'n haben ihre Büreaus inChicago gefchiossen. Tie Vierzig machen jetzt alle Geschäfte, und die klebrigen werden wohl schnell genug zurück kehren. SenatorC ar P enter erklärt, daß die ihm vom „Gouverneur" Kellogg von Louisiana zu geschickten 51000 durch Cmhing zurückgesandt worden feien. Die nächste Frage ist, ob Cushing das Geld remitlirt hat? Carpenter weif't mit Entrüstung die Beschuldigung zu rück, daß er bestochen werden könne. In Springficld, Jll., schreiten die Borbereitungen zur Enthüllung des Lincoln Denkmales voran. Vorgestern wurde die Statue aus das Postament gestellt. Die fünftelahres-Ausstellung WC incin nati wurde nach 28-tägiger Dauer und nach dem 860,000 eingenommen waren, vorgestern Abend geschlossen. In Folge des mit der Schwei; ab geschlossenen Post-Vertrages be trägt das Porto einfacher Briefe in Zukunft nur 6 Cents bei Vorausbezahlung. Zur H o chz eit d es Frä ul. S Hermail mit Hrn. Fitch hat auch der Präsident des amerikanischen Collcgiums in Rom, S. M. Chatard, seine Glückwünsche geschickt, worin es unter Anderem heißt: „Da ich Ihrem Hoch zeitsfcstc nicht beiwohnen kann und auch nicht in der Lage bin, Hochzeitsgeschenke zu machen und doch wünschte, auch meinen Theil zu ett nem so glücklichen Ereignisse und zu einer so echt katholischen Trauung beizutragen, um so mehr, als Sie mir, wenn ich auch Nichts da von weiß, einen Antheil an dieser Vereinigung zuschreiben, beschloß ich ans eine dauernde und permanente Weise Ihrer Trauung mit einem Geschenke vorauszukommen, von dem ich weiß, daß es in Ihren Augen einen höheren Werth haben wird, als manches Andere der Segen Seiner Heiligkeit, Pius des Neun ten, zu Ihrem Trauungstage. Vor Kurzem sprach ich mit dem heiligen Vater in einer Privai-Audicnz über General und Fräulein Sherman, deren er sich noch gut erinnerte; sprach mit ihm von der nahe bevorstehenden Vermählung des Frls. Sherman mit Ihnen, als einem jungen Offiziere, den ich ihm vor einiger Zeil vorgestellt hatte, wie er sich noch ganz gut erinnerte, und bar dann um seinen Segen für Ihre Vermählung. Er kam die ser Bitte gnädigst nach, so daß Sic mit dem speziellen Segen des Statthalters Christi in den Ehestand eintreten." Ist es nicht sonderbar, daß Ohio gerade Heuer, nach dem Kreuzzuge der Bet weibcr, cineso große Weincrndte erlebt? In San Franzisco beging der 21 Jahre alte Deutsche Geo. H. Keller Selbst mord. In Cincinnati beging vorgestern die „h. Dreifaltigkeits-Gemeinde" den 40.Jahres tag ihrer Begründung. Die Dreifaltigkcits- Kirche ist die älteste deutsche katholische Kirche der Stadt und war bis 1842 die einzige deut sche Gemeinde in Cincinnati. Der spätere Bischof Henni von Milwaukie war der erste Pfarrer der Gemeinde. Am 11. Oktober findet das Benefiz zum Besten derabgcbranntenMcininger in New-?)ork statt. (Im Büreau des hiesigen deutschen Consulats sind trotz mehrtägiger öf fentlicher Aufforderung noch keine Beiträge eingegangen.) Aus Bremen wird gemeldet, daß die ge wöhnliche Herbst - Auswanderung aus Meck lenburg und Vorpommern in Folge der un günstigen Berichte aus Amerika ganz aufge hört habe. Cyrus Boyd, ein Geschäftsmann in N ew sf) or k, erhielt eine Postkarte zugeschickt, auf welcher der anonyme Schreiber ihn und sein Geschäft gröblich beleidigt hatte; unter An. derm halte Schreiber den Empfänger einen „einspännigen" Geschäftsmann genannt. Boyd jvürre dem Absender nach und fand aus, daß ein gewisser Webster Merul sich den hämischen Spaß gemacht hatte. Derselbe wurde verhaftet und dem Co.nmissär Betts vorgeführt, der ihn unter 5250 Bürgschaft stellte, sich zn einem Verhöre einzufinden. Es ist dieses der zweite Fall dieser Art seit Einführung der Postkartcn-Correspondcnz. InChicago machte der deutsche Wirth Johann Landgrass, aus der Gegend vonWürz bürg gebürtig unv als Wirth in Chicago cta blirt, einen Versuch, seine Haushälterin, mit der er lebte, nachdem schon mehrere Frauen sich wegen schlechter Behandlung von ihm hatten trennen lassen, und dann sich selbst zu erschießen. Beide sind schwer verwundet und ihre Rettung zweifelhaft. Dr. Lindermann, der Superintendent der Philadelphia'er Münze, theilt in seinem Jahresbericht mit, daß sich in den Ver. Staaten s 116,000,000 Spezie und in der ganzen Welt überhaupt 10,000 bis 12,000 Millionen Gold und Bullion befinden. Der Nachlaß von Charles Su inner beträgt 5134.758. In Wisconsin ist die H o pfcn -E rn dt e gut ausgefallen und die Preise 30 40 Crs. pro Pfund. Der höchste Preis wurde jedoch nur für sehr schönen Hopfen bezahlt. In Wilkesbarre, Penns., ist Fredr. der am 4. September auf den Polizei chef Clanscr in Hazelton schoß, zu 12-, und Louis Stuckcr, der im Januar in Plainsville W. Brown durch einen mörderischen Stich verwundete, zu 8-jähriger Zuchthaushaft ver urtheilt worden. Von Washington wird in Betreff des l bankerotten "bü'eeckiiieu's Karins' e- Irust-" ! Conccrns gemeldet, daß man noch nicht wisse, ! bis wenn die Zahlung der versprochenen Divi dende aus der Concurs-Masse beginnen könne. Um 20 Prozent zn zahlen, seien 8600,000 er forderlich, aber erst 843,000 vorhanden. Schlechte Aussicht für die armen Düpirten der Neger-Bevölkerung des Landes, die im Köh lerglauben an die Ehrlichkeit der Gauner, die das Institut in's Leben tiefen, ihnen ihre Er sparnisse anvertrauten. Die 'Neger haben für ihre Emanzipatzion schwer zu zahlen. Eine e i g e u thü m li ch e Seuche soll, wie ein New-?)orker Vogelzüchter entdeckt zu haben behauptet, unter den Kanarienvögeln ausgebrochen sein, jenen kleinen befiederten Hausfreunden, die mir ihrem süßen Gezwit scher ein Heim so traulich machen. Sechs bis sieben Taufend der kleinen Sänger, mit dieser bis jetzt unbekannt gewesenen Krankheit be haftet, sollen in den "letzten drei Monaten in den Handel gekommensein, und Hunderte von Leuten sind in den Besitz derselben gerathen, ohne davon eine Ahnung zu haben. Kürzlich soll, so theilt ein Sachverständiger mit, eine ganze Ladung imponirter Singvögel, na mentlich Kanarienvögel, während des Trans aber Nichts destomeuiger und zwar aus dem Wege der Auktion vertauft worden sein. Stra ßcnhausircr waren es, welche die kranken Vö gel zuSchleuderpreisen verkauften. Die Krank heit der Thierchen soll darin bestehen, daß sich Würmer au den Theilen des Körpers festge setzt haben, die wegen der Zartheit der Haut, z. B. unter den Flügeldecken oder auf dem Kopse den Parasiten äm Leichtesten zugänglich und Stelleu sind, die di: Vögel mit ihren Krallen nicht erreichen können. Ticie kleinen Würmer sind so zudringlich nnd zähe, daß sie sich fest in das Fleisch der Vögel einbohren nnd so deren Tod herbeiführen. Bei dieser Plage verfallen die Tlftcrchen auch einer Art von Schwindsucht, die sich von einem ans daS andere fortpflanzt. Das Beste ist, n.an kaufe von keinem Hausirer Kanarienvögel, da man Gefahr läuft, ein oder mehrere Exemplare von erkrankten in die Hände gespielt zu er halten. Der juristische Veteran Achtb. Nevcrdy Johnson hat in einer gestern im „Ameri can" gebrachten Mittheilung sich abermals zu denselben Ansichten bekannt, die er An fangs im Betreff der Louisiana'cr Vorfälle vor das Publikum brachte. Bekanntlich be hauptete der berühmte Rechtsanwalt O'Con nvr in 'New 2)ork, daß der Präsident, nachdem er einmal durch die Anerkennung Kellogg's einen Fehler deging, auch nunmehr die Pflicht schulde, denselben wieder gut zu machen. Hr. Johnson dagegen betrachtet Grant's Ent> scheidung als endgültig und zn Recht be stehend. Könne der Präsident jeden Augen blick seine Meinung ändern, so würde das zu allerhand Verwickelungen und nicht abzusehen den Folgen führen. Ueber den Passus je doch, wo das Recht der Revolution ansängt oder aufhört, äußert sich Hr. Johnson nicht. Uns will bcdllnken, daß alle 'Argumente der HH. Johnion und O'Connor, um Hrn. Graut seine Pflicht und das Gesetz zu lehren, „für die Katz" sind. Die ganze Lonisiana'er Ge schichte läuft einfach darauf hinaus, eine, mit den Machthabern in Washington identisizirte politijche Gewalt im Amte zn behalten. Recht nnd Gesetz haben Nichts damit zn thun. Das Centennial-Comlte, welches gegenwärtig das Land bereist, um den En thusiasmus für die Jubelfeier und Wettans stcllnng vom Jahre 1876 anzufachen, scheint keinen besonderen Erfolg zu haben. In Chi cago hielt das Comite vor der Handelskam mer mehrere ftttminöse Reden, aber die Herren Kaufleute sollen dieselben sehr kühl anfgcnom men haben. Man glaubt sogar, daß die Be völkerung des Nordwestens den hundertjähri gen Geburtstag der Nation in Chicago, an statt in der Stadt der Bruderliebe, seiern wird. Hoffentlich wird sich die sreicste Nation der Welt mit ihrer Jubelfeier dem Auslande gegenüber nicht blamiren. Die Centcnnial scler kann natürlich nicht in jeder Stadt der Union besonders gefeiert werden und Phila delphia hat ohne Zweifel das erste Anrecht aus dieselbe. Massachusetts beging vorgestern die erste Uiiabhängigkcits-Erklärung des Staates von England. Am 5. Oktober 1774 hatten die Mitglieder des NevräseiitativkörpcrS der Colome'Massachusetts sich in Salem versa, melt, dem britischen Gouverneur Gage, Ivel eher sein Velo gegen das Tagen dieser Körper schaft eingelegt statte, Trotz bietend. Um diese Zeit war der in Philadelphia tagende Congrcß allerdings schon seit einem Monate in Sitzung; allein er hatte noch keine LegiS lcttivgewalt beansprucht, sich lediglich der Aus gabe widmend, im Conslitte der Colonie'n mit dem Muttcrlande den ersteren als Organ zu dienen und eine Lösung herbeizuführen, welche ans Anerkennung der Colonialrechle seitens der englischen Regierung beruhen sollte. Das Tagen der Volksvertretung von Massachusetts aus eigener Machtvollkommen heit war somit als der erste förmliche Akt der Autonomie zu betrachten; und wohl war dieses Ercigniß einer Feier werth, deren Be deutung von keinem amerikanischen Bürger übersehen werden sollte. (Wie steht es in Baltimore mit der Feier des nächsten 1!). Ok tober, an welchem Tage vor 100 Jahren nicht Vermummte, iondern Bürger ohne Indianer- Maske in Amiapolis den Thee in's Wasser warfen?) Im Gesängnisse zu Memphis, Tenn., entdeckte man noch zeitig genug in mehreren Zellen Feiten, Sägen :c., deren Benützung ohne Zweifel die Flucht einer großen Menge Insassen zur Folge gehabt haben würde. In Toro iito, Canada, tritt am 12. No vember die Gesetzgebung von Ontario zu sammeii. Ter 2!). d. Acts- soll in Ontario als jährlicher Tanktag gefeiert werden. In Chicago, lU., hat Dr. Swcng feinen Namen von der Rolle des Ckicago'cr PrcsbyteriumS streichen lassen. Einer der s oild erbarst enS chwärmer, die es zur Zeit wohl in dieser „besten, aller Welten" gibt, ist ein Familienvater, Namens G. W. Wcston, der mit feiner Familie am 20. Februar New Orleans verließ, um zu Fuß, einen Schubkarren schiebend, nach St. Louis zu wandern. Am Mittwoch langle diese sonderbare Expedition in Ost-St. LoniS an; sie besteht aus G. W. Wcston, dem 50- jährigen Familienoberhaupt, 5 Fuß 6 Zoll hoch, seiner Frau im Alter von 25 Jahren u. drei Kindern,eines sieben,eines vier und eines zwei Jahre alt. Ter 7-jährige Knabe hat den Schubkarren 175 Meilen während der i ganzen Reise geschoben. Das 4-jährigc Mädchen ging d:u ganzen Weg, ausgenom men zwei Tage, an denen es unwohl war. Weston sagt, daß er in allen von ihm berühr ten Städten und Ortschaften in Folge der vorherigen Ankündigung seiner Ankunft gast lich aufgenommen worden fei. Was cr wäh rend der Reise brauchte, habe cr durch Anfer tigung und Verkauf von Axtstielen verdient, von denen cr 70 Dutzend zu 22Cls. pro Stück verkaufte. In Cleveland, 0., verunglückte Wm. Beiifon, als er einen Flaggenbaum pariren wollte. Das „Richmond(Ky.)Register" erzählt von einem Einsiedler, der in der Nähe jener Stadt wohnt, Folgendes: „Obgleich der Mann eine gute Erziehung genossen, beharrt cr doch darauf, im Freien zu schlafen, und bringt seine Zeit einsam in den Wäldern zu, sich von Schlangen, Eidechsen, Maulwürfen und Stinkihieren nährend." John Sullivan, ein Mitglied der Lösch mannschaft, und der Schaiikwärter Thomas Cogan geriethcn in M e mphis aneinander, uu erschoß Sullivan seinen Gegner. Catacazy, der frühere russische Ge sandte in Washington, soll kürzlich mit gro ßcm Glücke in russischen Eisenbahn-Aktien spe knlirt haben und sich jetzt in guten Verhält nisse befinden. Ueber St. Lonis liegen Berichte aus To peka, Kansas, vor, worin gemeldet wird, daß Gen. Milcs erfolgreich von einem Zuge ge gen die Rothhäutc heimgekehrt ist. Von den Generälen McKenzie nnd Puell, welche durch Neu-Mcxiko ziehen, fehlt noch Kunde. Ei nige Bolen von Fort Wallaee entdeckten ver flossenen Sonnabend am Smoky-Hill-River die Leichname von drei Männern und einem Frauenzimmer, welche von Indianern ermor det worden sind. TieErmordetcil waren Emi grauten, die sich einen Niedcrlassungs - Platz aussuchten. Der Kopf der Frau war zerschmct tcrt und alle Leichname mehr oder minder ver stümmelt. In den letzten zwei Wochen sind in westlichen und südwestlichen Kansas eilsPer sonen von Indianern gctöbtct worden, und von mehreren, die vermißt werden, befürchtet man, daß sie ein gleiches Schicksal erlitten haben. Die Stadt Rich m ond hebt sich neuer dings besonders als Stapelplatz für Mehl; ganze Schiffsladungen werden nach England und Süd-Amerika versandt. Der berüchtigte Pastor Glendenning von lerscy - Eity hat bei dem Presbylcrinm feiner Kirche eine Untersuchung seines Ver hältnisses zu Mary C. Pomeroy beantragt, welche auch sofort eingeleitet worden ist. Europäische Vcickchte. - DasEiscubab n n n gl ü ck an f dci „O st b a h n" in England ist von schreckliche reu Folgen begleitet gewesen, als Anfangs vermuthet worden. Nicht 15, sondern 20 Menschen sind gctödret wordenund 40 verletzt; von den Verletzten liegen manche so gefährlich darnieder, daß ein Aufkommen unmöglich er scheint. Ein unbegreiflicherJrrthum war diellr sache dieser furchtbaren Katastrophe. Es wurde nämlich der Eilzug von Norwich abgcschiclt, obgleich zur selben Zeit der Posizng von ent gegengesetzter Richtung kam. Diese beiden Schnellzüge mußten aber unfehlbar ans das Furchtbarste zusammenstoßen,zumal dcrNegen den Zugführern nicht gestaltete, die Lokomoti venlichter zu sehen, die Züge zu hemmen und den Zusammenstoß wenigstens abzuschwächen. Als das Unglück ersolgt war, wurden sofort Boten nach Norwicb geschickt, um so viel ärzt liche Hülfe als möglich zn verschaffen. Glück- sicher Weise befand sich unter den Reisenden > ein Arzt, der, obschon selbst im Gesichte ver s letzt und von der heftigen Erschütterung lei ! dcnd, doch im Stande war, hier und da seinen ! unglücklichen Gefährten beizustehen. Ein ! Wundarzt war zwar außerdem da, aber ihm ! waren vier Rippen und ein Fuß gebrochen, I und er bedurfte daher selbst ärztlichen Beistan l des. Bald kamen 10 Aerzte an und glcichzei j tig eine Anzahl Arbeiter, welche die Todten ! und Verletzten unter Dach bringen und die Li nie freimachen sollten. In der Finsterniß wur ! den einige zerschmetterte Waggon angczün ! det und bei solcher Beleuchtung ging das Werk ! von Stalten. 15 Leichen wurden nach dem l nächsten Gasthofe gebracht, wo drei der Ver s letzten starben und die Zahl der Todten dcm > nach vermehrten. Aus der List- der Verlet zungen ist ersichtlich, daß manche mit baldigem Tode enden müssen, während andere lcbens längliche Verstümmelungen herbeigeführt ha ben. In allem diesem Unglück sucht man nun den Trost, daß ohne zwei oder drei günstige Umstände das Unheil noch viel größer hätte sein können. Zunächst ereignete sich der Zu sammenstoß kurz nachdem der eine Zug eine Brücke passirt hatte. Eine Minute früher und viele Passagiere wären in' Wasser gefallen und ertrunken. Ter Regen serner hätte die Waggons durchnäßt und verhinderte so, was bei derartigen Zusammenstößen häufig vorzu kommen pflegt, eine Feuersbrnnst und den Tod Vieler m Flammen. Endlich befanden sich in dem Norwicher Zuge zwei Waggons, > die mit Fischen beladen waren, zwischen den Personenwagen und terLokomotive .schwäch - ten so die Wucht des Stoßes ab, während bei dem anderen Zuge drei leere Wagen und ein ' Pferdc-Waggon zwischen den Pcrsoncn-Wag gons und der Lokomotive den Zusammenstoß milderten. In Liverpool sind Gerüchte im Umlauf, daß der Kgnig von Asch anti abge setzt werden soll, und daß seine eigene Mut ter, die bisher für ihn gewesen war, sich gegen ihn erklärt hat. Sie ist indessen bemüht, daß der zukünftige König aus derselben Familie gewählt werde. Der Administrator der Gold küste, Capt.Lces, ist noch nicht von seiner Mis sion aus Kumassi zurückgelehrt, nud es ist un bekannt, wann er zurückkehren wird. —Qnil tah ist ruhig; der neue Tarif ist bereits veröf fentlicht worden. Der ganze amerikanische Handel hat sich von der Goldküste zurnckgezo gen, da die hohen Zölle uno die vermehrten Produktionskosten ihn unmöglich machen. Der Gesundheitszustand auf der Goldküste ist gut. Tie „Gazette d'Jtalia" enthält folgende Mittheilung: „Der deuts ch cK ais er W il hclm hat seine Aerzte über die so viclsach besprochene Reise nach Italien befragt. Diese haben einstimmig abgerctthcn. Hierauf soll der Kaiser dem Victor Emanucl einen Brief geschrieben haben, worin er seinen Sympa thie' für den König und die königliche Fa milie und für Italien den herzlichsten Aus druck giebt und sein Bedauern darüber aus spricht, dem Rathe seiner Aerzte folgen zu müssen, statt dem Zuge seines Herzens gehor chen zu dürfen." In Bremen starb Dr. Merkel, der frühere Erzieher des Prinz - Gemahls Albert von England. Derselbe versah in den letzte 28 Jahren an der dortigen Pfarrkirche die Stelle des ersten Geistlichen. Er hatte seine Studien auf der Universität zu Göttingen ge macht und hierauf mehrere akademische Posten innegehabt, bis er einen Ruf als Pfarrer an die Schloßkirche zu Coburg erhielt. Tort wurde er mit der herzoglichen Familiebekannt und wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften später zum Erzieher der beiden Prinzen Ernst (des jetzt regierenden Herzogs) und Albert er nannt. Die Kroll'iche Oper in Berlin hat durch das Gastspiel des H n. FranzNachbanr einen glänzenden Abschluß gefunden. AI bert Nicmami hat vom Großherzog von Hes sen eigenhändig das Ritterkreuz Pstiftpv's des Großmüthigen erster Klaffe mit Schleifen erhalten. Der gefeierte Sänger wirkte un längst bei einer WohlthätigkeilSvorstellung in Darmstadt mit. Das Publikum zu Cambridge, England, nahm ein so lebhaftes Interesse an einem vaterländischen Drama, daß es nicht damit zufrieden war, zn sehen, ivie bci'm Fallen des Vorhangs der in dem Stücke vor gekommene Schurke" den Galgen bestieg, son dern unter großem Lärm das Wiedcrauszie hen des Vorhangs verlangte, nm den Kerl hängen zu sehen. Vor einigen Wochen starb Willem de M o e, ein junger, sehr befähigter und ange jehcner belgischer Comvonist. Im Jahre 1871 erhielt er einen hohen Preis von dem Biiissc ler Conscrvatorium. Er schrieb mehrere Can taten und Symphonie' und hatte kurz vor seinem Tode ein Oratorium vollendet, beti telt: „Die Jahreszeiten des Lebens." Die englische Primadonna Florcncc Lancia trat am 29. August im Londoner Erystall-Palast als „Margarethe" in „Faust" aus nnd hatte glänzenden Erfolg. Hr. Dr. Laube, der Direktor des Wiener Stadttheaters, ist wegen der pekuniä ren Ungelcgenheiten, in denen sich dieses In stitut befindet, und weil man ans Sparsam keitsrücksichten die große Tragödie von dem Rcpertoir ausschließen wollte, von der Direk tion definitiv zurückgetreten. Mit ihm ver lassen die Bühne dieses Theaters der Vor trags-Regisseur Strakosch, Frl. Frank und die HH. Salomon und Robert. In Wiener Thectterkreisen herrscht ob dieser Thatsache viel Aufregung, zumal man nicht allseitig erken nen will, daß nur der Wiener Krach schuld an den zurückgekommenen Verhältnissen des Stadlrheaters sei. InPeking ist gegenwärtig eine große literarische Curiositäl zum Verkauf ausgebo ten. Dieselbe besteht aus einer Copie eines gigantischen Werkes von 610!) Bänden, bcti lett: „Eine kaiserliche Sammlung antiker und moderner Literatur." Diese riesige Encyklo pädie wurde während der Regierung des Kai sersKang-he (1662 bis 1722) begonnen und in der kaiserlichen Druckerei, wo ein vollsländi ger Guß von Kupfertypen eigens dafür aus geführt wurde, gedruckt. Sein Inhalt ist un ter 32 Abtheilungen geordnet und umfaßt je den innerhalb des Bereiches der chinesischen Literatur behandelten Gegenstano. Unglück licherweise wurde der größere Theil der zum Druck verwendeten Typen nach der Vcrösscnt lichung der ersten Ausgabe von unehrlichen Beamten veruntreut, und der übrige Theil wurde eingeschmolzen, nm Geld daraus zu prägen. In Folge dessen cxistiren nur wem geCopie'n und noch viel weniger kommen auf den Markt. Ter Preis, den der chinesische Besitzer für die gegenwärtige Eopie verlangt, beträgt etwa 4000 Pfd. St. InEngland versetzen oft Hernmstrci cher in dem nächsten besten Pfandhanse einen Sourerain für einen Schilling, niit dem sie sich dann einen guten Tag machen. Ist der Schilling durchgebracht, wenden sie sich um Unterstützung an eine wohlthätige Gesellschaft oder an das Armenhaus, wo nur Leute auf genommen werden können, die ohne einen Cent Geld sind. Wäbrend Guizot's letzter Krankheit traten bei ihm ganz ungewöhnliche Wechsel von geistiger Klarheit und Stumpfheit ein. Zwischen 5 Uhr Nachmittags und Ii Uhr Morgens war sein Geist völlig umnachtet, so daß er nicht im Stande war, sich irgend wel cher Thatsachen oder Personen zu erinnern, Farben zu unterscheiden oder eine Beobach tung zu machen. Am Mittwoch kehrten dann seine Geisteskräfte zurück und waren mchere Stunden hindurch thätig und klar, bis sie ge gen fünf Uhr Nachmittags wieder getrübt wurden. Einen orig i n elle nSel b stm or d, fast an Selbstsprengung vermittelst Regen schirms erinnernd, beging am 8. September in Hernals (Borstadt von Wien) der 74 jäh rige Schuhmacher Franz Wagner. In Er mangelung einer Schießwasfe füllte er eine Papierhülse mit einem bedeutenden Quantum Pulver, steckte sich dieses Präparat in den Mund und zündete das unvcrdeckte Ende des Papiers an. Nach wenigen Sekunden trat die erwartete Explosion ein und der greise Lc bensüberdrüssige wurde jämmerlich zugerichtet. Man brachte ihn in das allgemeine Kranken haus, doch war keine Hoffnung auf Rettung vorhanden. Ein eigenthümlicher Selbstmord versuch ereignete sich kürzlich in Bern. Der Steinhauer Wüthrich, wegen unglücklicher Liebe des Lebens überdrüssig, wollte sich in den Bärenzwinger stürzen, während sich die größeren Bären darin herumtummclten. Glücklicherweise gelang es dem eben hinzngc kommenen Landjäger-Eorporal Lerch, ihn zu rückzuhalten und dadurch eine schauderhafte Scene zu verhindern. Der Mann wollte sich absolut aus Liebe auffressen lassen. (An der W a s s e r s ch e u g e st o r b e n.) Aus Ogersheim vom 7. Sept. wird der „Pfälzer Ztg." gemeldet: „Der Guardian des hiesigen Franziskaner Klosters, k>. Franz Biergans, machte vor einigen Wochen eine Reise nach Köln und Aachen. Ans dieser Reise wurde er in einem ihm bekanntcnHauje von einem Hündchen unversehens an einem Finger verwundet. Nicht im Entferntesten ahnend, daß das Thier krank sein könne, da es munter im Hause umherlief, unterließ es der Guardian, die kaum sichtbare Wunde un tersuchen resp, ausbrennen zu lassen. Am verflossenen Freitag fühlte er sich unwohl, und gegen Abend traten schon Anzeichen von Wasserscheu ein. Die schnell herbeigerufenen Aerzte erklärten die Krankheit für Tollwuth, die sich denn auch in der schrecklichsten Weise kundgab und nur durch periodische Einsprit zungen von Morphium etwas gedämpft wer den konnte. Gestern Abend gegen 11Uhr ist der Unglückliche seinen gräßlichen Leiden er legen." —(EiiiVat e r, d er sci ne Familie ermordet.) Zn dem uns bereits telegra phisch aus Prag gemeldeten entsetzlichen Vorsalle entnehmen wir einem dortigen Blat te gestrigen Datums Nachstehendes: „Eni schauderhaftes Verbrechen wurde heute Vor mitlag in Biibna entdeckt. Der Maschinen sührer Tite der Staatsbahn, welcher in der Nähe der Bubua'er Waggonfabrik im ersten Stocke wohnte, hat gestern in den Abenbstnn den zunächst seine Gattin, seine fünfzehn Monate alte Tochter und seinen dreijährigen Sohn und schließlich sich selbst mittelst eines Revolvers erschossen. Die schreckliche That wurde erst heute Morgen entdeckt, als das Blut durch die Dielen in die ebenerdige Woh nung hinabsickerte. Kurz vor der That hatte Tite die Thüre in sein Zimmer mittelst ei nes Kastens verrammt, wahrscheinlich in der Absicht, das Entkommen eines der Familien glieder zu verhüten. Das furchtbare Vcrbre chen fcheint während des Nachtmahls verübt worden zu sein, denn dieLeicheu lagen sammt lich in der Nähe des Tisches, auf welchem noch Rauchfleisch und ein Krug Bier standen. Die Leiche des Knaben hielt noch einen Kno chen krampfhaft in der Hand. Im Laufe des Vormittags hat sich eine polizeiliche Com mission aus Bubenc in dem Hause eingefun den, welche die Uebcrtragung der vier Leichen in das allgemeine Kraukenhaus nach Prag anordnete. —(F ul da, 8. Sept.) Vo den Schranken der Strafkammer des Kreisgerichts wurde heute bereits der sechste Prcßprozeß gegen den Redakteur der „Fulda'er Ztg." verhandelt. Die Anklage mar darauf gerichtet, daß dersel be in einem Leitartikel (Aphorismen aus den Reden des Herrenhauses vom 13. Mai c.) dadurch, daß er die Reden des Herrenhans Mitglieder Nicht in extens, sondern nur ex ccrptivc reproduzirt hatte,die alten und neuen Maigesetzc habe verächtlich machen wollen. Der Gerichtshof schloß sich derAussassung des Staatsanwaltes au, indem er annahm, daß der Angeklagte enstcllte Thalsachen, wohlwis send, daß sie cutstellt waren,öffentlich vcrbrci tcl und dadurch die Maigesetzc verächtlich ha be machen wollen und verurthcilte ihn auf Grund des Z. 131 St.-G.-B's. zu eincrGcld strafe von 25 Thlr., subsidiär 14 Tagen Ge fängiiiß. (Die Außerconrssctznng von Gold münzen.) Die Gesammtsnmmc der in der Bekanntmachung vom 6. Dezkmber 1873 Seitens der betreffenden Kassiu eingelösten Goldmünzen beträgt laut „StaatSanzeiger:" Preußische FriedrichSd'ore zu 5K Thlr. und kurhcssische Pistolen zn Thlr.: 3,337,293 Z Stück. Württembergischc Goldmünzen: zu 10 sl. 1339 Stück und 23sj Karolins; zu 3 st. -1763 Stück; zu 5 fl. 43 k . (Dukaten) 106,- 827 Stück und 61 Dukaten zu 3 fl. 35 kr.; zu 23 sl. (Dukaten) 2879 Stück. BadischeGold münzen: zu 10 sl. 270 Siück; zu 3 sl. 1172 Stück; zu 3 fl. 25 kr. (Dukaten) 1443 Stück; zu 500 Kr. 73 Vt. Hessische Goldmünzen: zu 10 sl. 3642 Stück; zu 3 sl. 4292 Stück. In Oestreich gibt es cmen dekorir ten Gesangverein. Ter Kaiser hat nämlich dem Männergesling - Verein von Brünn in Anerkennung seiner künstlerischen und Humanitären Leistungen die große gol dcne Medaille fürKnnst nnd Wissenschaft ver liehen. Joseph Labitzki, der bckannteMn sikdirektor und Csmponist, feierte inKarlsbad am 2t. September die goldene Hochzeit mit seiner Frau und seiner Kunst. (D i e R a b b i n e r u n d d i e R e P u b - li k. Paris, 11. September.) Bekanntlich hielten die Rabbiner Kahen und Isidor bei der feierlichen Eröffnung der neuen Synagoge in der Rne de la Victoire Reden, die sehr pa triotljch, aber auch sehr republikanisch waren. Dieses Eintreten der jüdischen Geistlichen für die Republik gefiel höchsten Orts sehr wenig, und der Ministcriatrath, welcher über die Sache berichtet, hatte zuerst die Absicht, gegen dieselben einzuschreiten, da das Gesetz nicht ge stattet, daß die Diener der verschiedenen Enl ren sich mit Politik beschäftigten. Man stand jedoch davon ab, da man die reiche und vor nehme Judenwelt, welche die Rede mit großer Begeisterung aufgenommen hatte, nicht vor den Kopf stoßen wollte, und außerdem hielt mckn es nicht für klug, die Mische Geistlichkeit bei der geringsten Ueberschreitung zu maßregeln, während man andere ganz frei schallen und walten läßt. —lm Vre s t a n er „L ob e"- T h e a t e r sollte das Schauspiel: „Gesprengte Fesseln" zur Aufführung gelangen, welches Busse nach der gleichnahmigen Wecner'schcii Erzählung in der „Gartenlaube" bearbeitet hat. Indes sen entstand wegen dieses Srückes ein heftiger Zcttnngsstrcit zwischen der Direktion des „Lo be"-und „Thalia"-Thcctters, indemßcide das alleinige Aufführungsrecht für Breslau ?r -worden haben wollten. Jetzt stellt sich heraus, daß das Stück zweimal, und zwar von Busse und D-. Bernhardt dramatisirt worden ist nnd das„Lobc"-Theater die erste, tas„Thatia"- theatcr die zweite Bearbeitung an sich gebracht chat. Tie beiderseitigen Aufführungen wer den sich daher zu einem förmlichen Wetlkam pse gestatten. Alles dies aber, bevor der ei gentliche Autor seine Erzählung überhaupt zu Ende gebracht hat. Der Spekulationstaiiz deutscher Bühnen wird iiiNner toller. New -2) ork, 6. Oktober. (Mord in Italien.) "Am 13. Februar 1373 wurde ans einer Straße in der Stadt Palermo in Stei ften ein gewisser Vincenzo Framontano von Dreien seiner Landslente, mit welchen er Streit gehabt hatte, meuchlings ermordet. Tie Mörder entflohen. Sic trieben sich eine Zeitlang an verschiedenen Plätzen Enropa's herum, Bis es ihnen endlich gelang, nach den Ver. Staaten zu entkommen. Die italienische Regierung ließ nicht nach in der Verfolgung der Flüchtlinge; sie setzte sich mit den diessei tigen Behörden in's Vernehmen und gestern früh um 4 Uhr gelang es dem Capitän Wil lianis vom 8. Bezirk einen der des Mordes 'Angeklagten, Namens Giovanni Monsalconi, im Groeeneladen Nr. 201, Vau-Bruntstraße, j Brooklyn, welcher ihm gehört, zu verhaften. Monsalconi widersetzte sich, aber ohne Erfolg. Er wurde nach dem 3. Bezirks Stationshaus in Prineestraße gebracht. Sein Bruder Vin cenzo, welcher ebenfalls bei dem Morde bethet ligt gewesen sein soll, wurde bald nachher ver hastet. Die Polizei sucht jetzt noch nach dem drillen Manne, welcher bei dem Morde beihet ligt war, und hofft zuversichtlich, denselben bald abzufassen. Eincln n a t i, 0., 1. Ott. —Gestern Nachmittag wurde ein entsetzlicher Kinde mord entdeckt. Charles L. Perkttis von der Sattlerfirma De Camp, Perkins S- Lovcy, in der Mainstr., war schon seit längerer Zeit eifersüchtig auf seine Frau, die er i Ver dacht hatte, mit einem Kaufmann ans dem Innern dcsStaatcs,Namen Clair,sträf lichen Umgang zu haben. Nach einem hesli gem Streite mit seiner Frau, ging cr gestern Morgen nach seinem Geschästslokale, kehrte aber bald nach Hause zurück. Cr fand seine Wohnung indessen verschlossen. Um l Uhr kam er in Begleitung eines Freundes wieder und als er die Thür noch verschlossen and,er brach cr dieselbe und betrat seine Wohnung, wo sich ihm ein entsetzlicher Anblick darbot. Aus dem Sopha lag die Leiche seiner dreijäh rigen Tochter mit durchschnittener Kehle. TaS Kind hatte seinen besten Anzug an, aber der selbe war buchstäblich mit Blut durchtränkt. Aus dem Bette lag die Mutter mit einer tiefen Wunde im Halse, doch die Hauptader war nicht durchschnitten und das unglücklicheWeib, das zuerst ihr Kind tödtete und sich dann selbst das Leben nehmen wollte, befindet sich noch am Leben und wird vielleicht gerettei werden können. Sic sagt, daß sie nach der Scene mit ihrem Gatten beschlossen habe, sich aus der Welt zu schaffen, daß. sie aber das Kind nicht hätte zurücklassen können und das selbe deshalb zuerst umgebracht hätte. Die Frau bedauert nur, daß sie ihren Zweck nicht völlig erreicht habe. Sie ist sehr gefaßt und behauptet, daß sie die That mit voller Ueber legung begangen. Telegraphische Tepeschcn. TaS gelbe Lieber in Pcnsacola. Washington, 6. Okt. Im Marinc- Minislerium lief heute folgende Depesche aus Pensacoki ein: „Lieut.-Commander Kellogg von dem Kriegsschiffe „Ajax" starb heute Vor mittag; die Zahlmeister McMahon und O. S. Robertson sind todt krank. Der Lient. Commander Barnclay erholt sich. Miller, der Werkführer im SchifsSbauhofe, starb ge stern. A. A. Semmcs, Capt." Zahnärztlich zu Tode opcrirt. Boston, Mass., 3. Okt. - In der Af faire Liuscolt's, welcher während einer zahn ärztlichen Operation starb, lautete das Ur theil der Geschworenen, daß derselbe durch das Eingeben von Chloroform zum Zwecke einer zahnärztlichen Operation zu Tode gekommen sei. Tie Geschworenen sagten dann noch, daß bei unserer gegenwärtigen mangelhaften Kenntniß von Chloroform der Gebrauch des selben ein vollständig ungerechtfertigter sei und empfehlen, daß die Gesetzgebung Mittel ergreife, die in Zukunft die Anwendung des selben beschränken. Eine Revision der ZTarifgesctzc. Wichtiges Vorgeben des Bo stoner.Handcls-Dircttorinms. B o st on, 6. Okt. —ln der heutigen Ver sammlung des Handels-Tirckloriums wurde einstimmig beschlossen, daß das Exekutiv Co mite einen Spezial-Ausschuß ernenne, um vor dem Schatzamts-Sekretär und dem mit der Revision der Tarisgeietze betrauten Eomite des Senates und Unterhauses des Eongresscs die Nothwendigkeit einer Vereinfachung der Einziehung der Zoll-Reveniien darzulegen, damit die bisherigen Behemmungen des Han dels ausgehoben, die Gelegenheit zum Betrüge vermindert, ehrliche gegen unehrliche Impor tcure geschützt und durch Abschaffung keine Einnahmen erzielender Zollämter und Zölle größere Sparsamkeit erzielt werde.—Das Eo mite des Handels-Direktoriums joll angewie- sen werden, sich mit allen, bei der Reform in teressirten Geschäftszweigen in Verbindung setzen, um die genaueste Jniormation zu erlange, und nnch ganz besonders in Betracht Ziehen, was geschehen tonne, um den Transit der Produkte Canadas durch den Hasen von Boston zu erleichtern. Das Comite ist ferner angewiesen, sich mit der Handelskammer in New vjort in Verbindung zu setzen. Die >batastrople in Hall-River. Spruch der Leichenschau Ge schworenen. ir a l l -River, Mass., 4. Oktbr. —Die Leichenschau Geschworenen der Fall-River Katastrophe finden, daß das Feuer Dcparte mcnt in Anbetracht der herrschenden Consnsion ! prompt zur Stelle uiar, daß jedoch die Haken- ! und Leiter Compagnie schlecht bedient wurde. Die im sechsten Stockwerke arbeitenden Per sonen wurden nicht in gehöriger Zeit von der Gciahr benachrichtigt; wenn dieses geschehen wäre, hätten leicht alle Personen gerettet wer den können, obgleich dieses Lokal nur einen Ausgang hatte, nämlich die Thurmtreppe. Es ist den Geschmoreneu aufgefallen, daß kei ner der im vierten Stockwerke an den Spinn maschinen beschäftigten Männer, die zeitig ge nug von der Gefahr unterrichtet waren, daran dachte, die Kinder im 6. Stockwerke zu war nen. Tie Mittel, einer Gefahr aus dem obe ren Siockwerke zn entgehen, waren nicht ge nügcnd. Löschapparare waren zur Genüge vorhanden, aber es fehlte an Walser. Die Ge'chworeneu (ächte Jammerlappen vom puritanischen Gepräge) schließen ihren Spruch: „Laßt diese Lehre nicht unbeachtet bleiben; sowohl Fabrikeigenthümer, als das Publikum sollten stets bedenken, daß Men schenleben kostbar sind und daß der geringste Sterbliche im Auge Dessen, der für Alle starb, gleichen Werth Hai, als der Erste." —(Jeman- den zu tadeln, oder zu empfehlen, daß die Schuldigen zur Verantwortung gezogen wer den, fällt diesen Duselköpfen nichr ein.) Cin junges Mädchen ermordet. Bridgcport, Conn., 5. Ott. Die 2lZährige Ellen Lucas wurde Samstag Abend todt in einem benachbarten stachen Flusse gefunden. Sie war am Abende vor her mit der Bemerkung ausgegangen, daß sie nach wcziigen Minuten zurückkehren werbe. Ein junger Mann, 'Namens James E. Lat tin, der seil einiger Zeit mit Ellen sehr intim war, ist aus starkes, gegen ihn lautendes Zeug niß verhaftet worden. Ciu türkischer Offizier begebt Selbstmord. Providence, R.-J., 6. Okt. Lient. Mahomed Tefsic, der von der Pforte als In spektions-Offizier nach den Ver. Staaten ge- ( schickt wurde und bei der hiesigen "l'ool ft'oi stationirt war, hat sich gestern Abend erschossen. Er beging die That ans der ro- . then Brücke. Die Kugel war in den Nacken : gedrungen und als man ihn fand, war er noch , am Leben. Ein liederlicher Lebenswandel . scheint die That in ihm zur Reise gebracht zu - haben. Die Leiche wird einbalsamirt nnd , nach Eonsiantinopel geichickr werben. - z Beecher in der Betstunde. ! N e w - 2) ort, 2. O kt. Die Plymouth Kirche war heute außerordentlich zahlreich be sucht. Bereits um 7 Uhr war kein Itehplatz s mehr zu staben; das Gedränge war so groß, daß verschiedene Damen ostumächtig wurden. Unter den Anwesenden waren Chas. Beecher, Dr. E. Beecker, Oberst Beecher, Frau Har- l riet Beecher Stowe, Pastor Holliday und das Untcrsuchungs-Comite. Gegen 48 Uhr traf Hr. Beecher cm und wurde mit stürmischem s Beifall empfangen. Nachdem eine Hymne gesungen war, sprach der Pastor ein Tankge- ! bet, daß ihn Gott den 27. Jahrestag seines s Amtsantrittes habe erleben lassen. Ray ! moiid betete, daß Gott den 'Mann zu seiner ! Rechien segnen möge. Beecher hielt dann eine längere Rede, wo- j rauf in dem Privatzimmer der Kirche ein enthusiastischer Empfang stattfand. Billige Tampferveisc. New -2) ork ,3. Oklbr. Die meisten der heute nach Europa abgegangenen cngli scheu Dampfer nahmen Zwischendecks Passa giere zu SI2 Conrant an: viele bezahlten so gar nur Hit. Man glaubt, daß der Preis nächste Woche aus Stt) weichen wird. 'Man kann jetzt für Hl l-15 nach Paris reisen. Die deutschen Dampfer berechneten 524 Conrant, indem bekanntlich bis vor Kurzem H3O be zahlt wurden. Beccher's erste Predigt. New -2) or k, 4. Okt. Bcecher's Kirche war heute Morgen bis zum letzten Platze ge füllt und eben so viele Menschen als in der selben waren, konnten keinen Einlaß mehr . finden. Um 410 Uhr wurden die Gemeinde i Mitglieder und Berichterstatter eingelassen, um t 0 Uhr wurden nur noch wenige Nichi mitglieder zugelassen. Beecher sah so frisch aus, wie vor 10 lahren. Mehrere Personen . versuchten eine Demonstration zu machen, dieselbe wurde jedoch nntersrückt. Beecher sprach ein eindringliches Gebet und predigte dann über die Worte: „Herr, Dein Wille ge schehe!" Er schienNichlö von dem Vertrauen ! seiner Gemeinde verloren zn baben. t Geldklemme ii Deutschland. New-2) ort, 5. Okt. Tic hiesigen i deutschen Bankiers haben Knude von Deutsch - land erhalten, daß die preußische Staatsbank - ihr Tlsconro auf .5 Prozent erhöht hat. Bescher vor der Graus - lurtt. i Jujurictt-tltagctt au allen Gckcu Z und Glidcn. Broo ktyn, N.-2)., 3. Tkt.—Beecher er schien heute in Folge Vorladung und zn wei terem Verhöre in der gegen Tltton anyängig gemachten Criminal - Klage vor den Großgc 'chivoreneil. Man las dem Beecher die 'Au ll ttagc - Akte vor und cr erklärte, daß dieselbe s richtig sei. Die Anklage tautet dahin, daß - Tilton in schlechter und malttiöier Weise und n mit dcrAbsichl, den guten Charakter des Rev. r H. W. Beecher zu untergraben und ihn der l. Verachtung preiszugeben, am 13. Sept. im c 'tttt'!cj>!>>>." besagten Beecher eines 1868 mit S Frau' Elisabeth Titton begangenen Ehe n brnches, der zweifelhaften Vaterschaft eines le von der Genannten 1869 geborncn Kindes g und anderer crimineller Handlungen be'chul i digt habe. n 'Auch eine Anklageschrift gegen Moulton I liegt vor, welche sich auf die Vergehen des S Genannten nnd den über Miß Praetor ge st machten 'Angaben stützend, daß cr (Beecher) e, besagten Moulton ein Geständnis) seiner i. Schuld abgelegt habe, z. Beecher verließ, nachdem ihm die Grand s Jury erklärt, daß sie keine weitere Fragen an i- ihn zu stellen habe, begleitet von 'einem i- Sohne Henry das Gericht, umringt von einer r- großen Menschenmenge nnd gefolgt von den vi Argus - Augen unzähliger Zcttnngsberichter l statler. Tilton nnd Moulton sollen nicht verhaftet werden, fondern man wird cö ihnen überlas sen, Montag Caulion snr ihr gerichtliches Cr scheinen zu stellen. In Brooklyn herrschte ob Beccher's Vorla dung vor die Grand - Jury große Aufregung nnd man erzählt sich, daß Beecher mit großem Nachdrucke sein Zeugniß abgab nnd mit Be stiinmlheit erklärte, baß Tttron's nnd Moul ton'S Erklärungen gegen ihn, Frau Tilton und „eine andere Dame" „abscheuliche Un Wahrheiten" feien. Nicht weniger als eilf Prozesse sind bis da hin aus dem Beechcr Skandale erwachsen: Tillon gegen „Eagle," „N.-'.'). World" und „N.-H. Times," je Hl0,n00; H. C. Bowen gegen den „Eagle" und seinen Berichterstat ter, vier Klagen, zusammen H 350.000; Miß Praetor gegen Moulton und „Graphic," je 8100,000; Miß Praetor noch emmat gegen Moulton, und heute der Staat gegen Moul ton nnd Tilton. Tie ganze involvine Summe erreicht eine runde Million. Als Gerücht spricht man von einer Schei dungsklage der Frau Tilton und einer Klage des Tillon gegen Ovington, weil er seine Frau beherberge. Gin neunjähriger ttnabe er schössen. Phil a de lphi a, 2. Okt. Ter neun jährige Knabe Francis Meßmir stand heute Morgen aus der Straße und hörte einem Or gcldreher zu, als Jackson King, ein Heizer des Dampfers „Ohio" ein Pistol in die Hand nahm, das sich zufällig entlud. Die Kugel drang dem Knaben in den Unterleib und man fürchtet, daß er sterben werde. Jackson ent floh- Der Rcadingcr „Gaglc in An klage-Zustand verseht. Philadelphia, 5. Okt. Die Eigen thümer des Readingcr „Eagle" sind wegen Berläiiindung des Chr. K. Roß heute von den Großgeschworencn in Anklageziisland versetzt worden. Gharlic Rost. Philadelphia, 6. Okt. Eine Dcpe iche von West-Ehester meldet, daß das in den Händen der Zigeuner gefundene Kind sich nach Untersuchung durch Verwandte der Fa Milte Roß nicht als der vermißte Charlie er wiesen hat. Inzwischen Halle das Gerücht große Ausregung hervorgerufen nnd Drohun gen wurden gegen die Zigeuner ausgestoßen. —Hr. Roß ist schwer erkrankt und feine Freunde hegen keine Hoffnung, daß er mit dem Leben davonkommen werde. Die ichwere Heimsuchung hat ihn fast ganz dco Verstandes beraubt. Mord in Pcnnshlvanien. Witlesbarrc, Pennf., 2. Ottober. John Tunlcavy wurde vergangene Nacht im Trünke in der Wirthschaft von John Jones zu Plymouth, Pennf. erschossen. Jones und drei andere sind verhaftet worden, doch ist es unbekannt, wer den vcrhäiignißvollen Schuß gethan hat. Gefangennahme von „Big Hrank." S chuyl kill - H a vcn, Peiius., 3. Okt. Der berüchtigte Wilmingtoner Einbrecher „Big Frank" soll unweit von hier ergriffen worden sein. Gewisse bei ihm gefundene Papiere bekunden feine Jdcnticität. Abermals auf Reisen. Harrisburg, Pennf., 3. Okt. Prä sident Graut nebst Frau kamen heute Abend hier durch. Der Präsident gedenkt, der Cere monie der Enthüllung der Lincoln-istatne in Springficld, 111., beizuwohnen und cr wird ichl eher, als nach der Vcrhcirathnng seines Sohnes, des Oberstlieutenants F. D.Graiil, die am 30. d. Mts. in Chicago stattfinden soll, nach Washington zurückkehren. „Big Arank" doch nicht einge fangen. Schnylkill-Haven, Penn,., s.Okt. Der Mann, den man verhaftete, indem man ihn für „Big Frank" hielt, ist ein irr sinniger Arbeiter aus Boston. Charte Roß schon wieder einmal! Wcstche st c r, Pa., 5. Okt. Eine Zi gennerbande lagert in der Nähe der Stadt, bei welcher sich ein Kind befindet, das dem ver schwundenen Knaben Charley Roß täuschend ähnlich sieht. Das Kind wird scharf bewacht und die Zigeuner dulden keine Annäherung. Der Polizeibeamte Carpentcr hat nach Phi ladelphia telegraphirt, damit Mayor Stokely einen Beamten schicken kann. Crncutcr Selbstmord einer Arau. Cincinnati, Ohio, 2. Oktober. —Frau Julia Perkins, welche vergangenen Mittwoch ihr eigenes Kind getödtel und dann Hand an sich selbst zu legen versuchte, erneute diesen ! Versuch hcuie nochmals, indem sie sich mit > einer Schecre in den Hals stach. Die Wunde ist tödtlich und ihrePlbsicht ist erreicht. Des Mordes im ersten Grade schul dig befunden. Nashvillc, Denn., 6. Okt.—Der Ne ger Turner Green, der im April 1872 den 'schwarzen George Green ermordete, wurde gestern des Mordes im ersten Grade schuldig befunden. Tiefes Urtheil der Appell Instanz ist gleichlautend mit demjenigen der ersten In stanz. Eine neue Berufung ist angemeldet worden. Bus Wie es dort aussicyt. Charleston, 3. Okt. Ueber 10,000 Wcige und Farbige betheiligtcu sich an der Freitag - Massenversammlung und der feste Entschluß sprach sich ans, an daö Volk zn ap pellircn, falls Gouverneur Moses nicht die gegenwärtigen staatlichen Wahl Commissäre abfetze. Der einstmalige Kanzler Crcscsnc präsidirte. Ein Comite soll sofort dem Gou verneur seine Aufwartung macheu. Charte st on, 3. Okt.—Die unabhängige republikanische Staats-Convention hat heule einstimmig Richter Joh. T. Green für das > Gouverneurs- und den Farbigen M. R. Te laney für das Vice-Gonvcrncürs-Amt nomi nirt. Im 4. Distrikte ist Gen. I. B. Kershaw der Bevorzugte der Unabhängigen für den Congreß. Tie Schlußvcrhandlnngen der Convention waren äußerst enthusiastisch. Montgomery, Ala., 3. Okt. Das demokratische Exekutiv - Eomiic des Slames hcil eine 'Adresse an das Volk der Ver. St. . erlassen, worin die von dein Bnndcö-Semitor Spencer und den Congreßgliedern White, Hays, Pelham und I. Marlin verdreilelen Gerüchte und Berichte über Gewaltthätig leiten im Staate als unwahr bezeichnet wer den. Beweise werden vorgelegt, daß die Be schuldigungen nur zu dem Zwecke erhoben werden, um die Wahlen im Norden und Westen zu beeinflussen und die Sendung von BundcSlrnppen nach Alabama zur Ei lisch ach ternng der Bürger zu veranlassen. Man be diene sich der Gelder, welche der Congreß Air die von der Ueberschwemmung heimgesuchten Distrikte vourt, zu eorrupren und gesevloien Zwecken, um damit der republikanischen Pae tci den Sieg zu sichern u. s. w. Mo nrgo m er h, Alab., 3. Dil. B>r. St. Gchülss - Marschälle brachten heute ans Sumter-Co. vier weiße Männer gefesselt ein, die beschuldigt werden, W. P. Billings am I. August ermordet zu haben. Montag geh.n die Gefangenen nach Mobile ab. ! New-Orl c a n s, 3. Okt. „Gouver neur" Kellogg hat abermals eine Denkschrift ! in Rechtfertigung seiner Finanz Verwaltung j Lonifiana's erlassen. (Bcmerlcnsiverth ist, daß Niemand ihm Glauben schenkt.) Cin weiterer Courmeutar zu Carl Schurz's Rede gege Marschall Packard. ! Montgomer y, Ala., 6. O kt. Ein Brief an den „Advertiser" von einem der her vorragendsten und achtungs.verlhesten Bürger von Snmler - Counly gibt folgende Tarnet lnngen von dem Auslande daselbst: Der BundcsinarschaU dahier ist in fieberhafter Thätigkeit. Kriegs-Geseve, die in Thatsa che gipfeln, exisiirenhicrin Snmler Eonnti,. Bundes-Soldaten dringen in die Häu'er ein ohne Recht und ohne gesetzliche FLrmtichkei ten? Privat - Eigenthum wird genommen und fortgeschleppt ohne Erlaubniß und ohne zu fragen; Privatleute, auf denen nicht der geringste Schatten einer nnrechimäßigen Handlung ruht, werden verhafletzvhne richter lichen Bciehl oder Klage. Bor einigen Da gen wurden sämmtliche Anwesende in einer demokratischen und conservativen Bersamm lnng unter Arrest gestellt, bis der Bundes , Marschall selbst befahl, sie zu entlassen. Zu der daraus folgenden Rächt drangen Bundes ! Soldaten in ein Hans ein und da sie den Ei i genthümer nicht vorfanden, nahmen sie die , Gewehre und Pistolen, die verschiedenen Per : ionen gehören, in Besitz. Ein anderes-Hans, e daö einem Neger gehört, welcher ni.i seinem - kleinen Sohne darin schlief, suchten sie zu i umzingeln. Dabei erwachte der kleineNnabe und in seiner Furcht begann er fortzulaufen, worauf die Soldaten ihm acht oder nenn i Schüsse nachsandten. Ob er verwundet worden ist oder nicht, k vermag ich nicht anzugeben. Die nächste Nacht begab sich Randolph in Begleitung von Soldaten und einem Geheimpolizisten zu ' dem Hanse eines der ruhigsten und geachtet sten Bürger und ließ es umzingeln. Als die ser des Morgens erwachte, fand er, daß alt' sein Eigenthum rund um bewacht werde. Er ' kleidete sich an, öffnete die Thüre und sofort traten des Marschalls Soldaten mir dem Geheimpolizisten ein. Ter Eigenthümer " wurde aufgefordert, seine Hände so herznhal k ten, daß man sie schließen tonne. Ani 'eine Frage, woher sie das Recht zu seiner '-Verhaf tung hätten, wies Marschall Randolph in be zeichnender Weise ans seine Muskete und , sagte: „Hier ist meine Autorität." Ein an derer alter Mann ging Morgens früh zu der . Stadl. Ter Marschall und seine Soldaten setzten ihm nach und sagte, er sei auch iriih ausgegangen, arretirten ihn dann und hielten ihn mehrere Stunden fest. Der Marschall scheint überrascht zu sein, keine „weiße Liga" in diesem Counly zu finden. s Ausbruch von Gcsaugcuctt. Gl, ?- zum Zodc vcrurtbeiltcr Mör e) der begebt eine weitere n Mord. Alle Alüchtliugc wie der ciugcfangen. Holly Springs, Miss., 6. Okt.—Ge n stern Abend brachen fünf Neger ans dem hie n sigen Gesängnisse aus. Einer derselben, :r James Perkins, welcher wegen Mordes zum n Tode verurtheilt war, erschlug den Gcfäng r- nißwächter Mack Hill mit einem Brcchei'cn. Heute sing der Scheriff die ganze Gesell :t schaft wieder ein. Hill war ein Bruder des s. Staatssekretärs.-Tie Neger der Stadt sind c in der größten Aufregung. AuS Louisiana. >- New -Or l e a ns, (!. Okt. — Nachrichten g j von St. Martinsvrlle melden, daß bei der " ! Annäherung der Bundesiruppen die „Weiße - Liga," angeblich mit vier Kanonen versehen, zehn Mellen au? Breaux 'Mills znrncknel. - Die hiesige „Weiße Viga" will Nichts von dem Compromisse wissen.—Tic Andeutungen lauten dahin, daß Eol. W. I. Behau die de inokratiiche Nomination für das Ewuver neurs-Amt erhalten wird. Ein zweites Check Bnck des Kellogg ist während der „Re volntion" in die Hände eines Privatmannes gelangt. Darin befinden sich weitere Ein zeichnungen, worin Bundes Senatoren und andere Persönlichkeiten, die sich in Washing ton im Interesse Äcllogg'S und seiner Parici verwendet hatten, arg ein den Pranger gestellt werden. Frevclthatcn in Tcras. St. i.' ou is, Mo., !>. Dktbr. Eine spe zielle Tcpesche von Tenison in Texas sagt, in der Nacht de 25. September erschienen zr Zt. Joseph in Montagnc Eountu 25 oder .">> maskirle Männer, deren Pferde sogar in Tel kcn vermummt waren. Sic ritten vor das Haus des Hrn. Boyd und riefen den William Stone heraus, der dort mit seiner Familie logirte. Hr. Stone weigerte sich, heraus; kommen, worauf ihm die Vermummten sagen ließen, d'raußen sei eine Schaar Männer, die ihn hängen werde, wenn er nicht innerhalh !24 Stunden die Ortschaft verlasse. Tie Ver mummten ritten dann vor mehrere andere Häuser und stellten ähnliche Forderungen an die Bewohner derselben. Am nächsten Tage kamen der Gehülfs - Bnndesmarschall I. M. Rodman und mehrere andere Bnndesbeamtc nach St. Joseph und fanden, wie Hr. Stone und andere Bewohner des Ortes ihre Fuhr werke bepackten, um mit ihren Habseligkeiten den Ort ;n verlassen. Tic Beamten beglei lclen die Exilirlen 15 Meilen weil auf ibrer Reise und campirten mit ihnen in der ersten Rächt. Sie hatten Vorposten ausgestellt, nni vor einem Ueberfall gedeckt zu sein, da man ! Ursache hatte, zu glauben, daß dieFrcvler den ! verlriebcnenFamilien folgen würden, Gefiel l erschienen die Flüchtlinge vor dem Bunt Tommissär Charles E. Vianrice und reichten ! Klage gegen 22 Mitglieder der Bande, die sie erkannt hatten, ein. Es wurden Verhafte s befehle ausgestellt und dem Gehülssma! chall ! Wright zum Vollzug übergeben. Tcrielbe ist mit einer aus bewaffneten Männern bestehen j den Eskorte gestern Abend von Tcnison aus. gebrochen, um nach Montague -Eoiintv zu eilen und dießerhaftungen vorzunehmen. Tie i Dcmonswation gegen Hrn. Stone niid andere ! Bürger wurde gemacht, um dieselben abzu halten, als Zeugen gegen gewisseParteicn vor dem Gericht zu erscheinen. Schreckliche Mordassatrc in Kansas. Fort Scott, Kansas, 5. Oklbr. Am ! Samstage verursachte I. Baylcy aus dem Ls ! wcgo-AnsstcllungSplatze eine Rnhestornng zu ! vcranlasien und die Polizisten Hopsil und Westsall wollten ihn verhaften; er griff Beide mir einem Messer an, schlitzte Hoysil den tzeib ! aus und verwundete den Westfall ebenfalls tödtlich. Hvhsir starb sofort und WestfaU i ! nicht zu retten. Der Morder wurde verhafte!. Hopse ud Malz. vZ uttrüi schnell auSjusuhnn. od Rr. 14, Süd- GoySraS' v al,tzoll am Saje der lltawftr. (.Ai.tS.'u'