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Der Teutsche Korrespondent Baltimore, U. Qktobcrjf74. Süd-Carolina und Louisiana. Niemand wird in Abrede stellen können, daß in den beiden ruinirtesten Südstaaten, Süd-Carolina und Louisiana, die Neger es waren, welche den Ruin herbeiführten, indem sie durch ihre Stimmen die räuberischen „Car pcrt-BaggcrS" in'S Amt brachten, und trotz der von ihnen praktizirten grenzenlosen Cor ruption immer wieder erwählten. Es wäre deshalb thatsächlich ein Akt poetischer Gerech tigkeit, wenn die Regeneration mit Hülfe die ser selben Neger, welche die beiden Staaten in die Situation hineingestimiitt haben, her beigeführt würde. In Süd-Carolina haben die unabhängigen Neger ein Staats-Ticket gegen die reguläre radikale Diebesbande aufgestellt, welches von den Coilservativcu unterstützt werden wird und Aussicht aus Erfolg hat. In New - Or leans, resp. Louisiana, haben umgekehrl die unabhängigen Neger, größtcntheilS Geschäfts leine und Pflanzer, betchlossen, das Staats. Ticket der Conscrvativen zu unterstützen; wenn die Neger Ernst machen und nicht wie der in der cilftcn Stunde, wie früher durch das radikale Kuklux Geschrei verwirrt, unter die reguläre Fahne zurückeilen, so kann daraus viel Gutes entspringen. Ucbrigcns ist gegen wärtig weniger Ursache für diese Befürchtung vorhanden, als früher. Die Neger habest bei der letzten Revolution recht wohl gemcrkr, daß die „Weiße Liga" nicht aus Halsab schneidern besteht, welche jeden Neger ohne Gnade abmuckjen, sondern daß die Insurrek tion nur gegen die diebischen Usurpatoren ge richtet war. Viele dieser Neger haben mit der Zeit eingesehen, daß es nicht gut thut, einen Staat zu ruinircn, dessen Bürger man ist nnd bleiben will; es ist niso sehr möglich, daß diesmal der Bund der Weißen mit den Negern, resp, (wie in Louisiana) der Neger mit den Weiße gute Resultate haben wird. Beide Rassen sind in den ehemaligen Skla vciistaaten durch die Macht der Verhältnisse neben einander gestellt, sie haben gemeinsame Interessen, u. je eher sie dieses erkennen, desto besser für Beide. Wir wollen von der in Aussicht gestellten gemeinsamen Aktion das Beste hissen. Die Jinauzlagc unseres Nachbar- Staates Virginien. „Ter Finaiiznoth blaffe Wehmuih" ist in allen Südstaaten sichtbar, und einige dersel ben sind durch dieselbe so weit gekommen, daß jeder Gedanke daran, daß es der lebenden Generation gelingen werde, sich ehrenvoll herauszuarbeiten, ausgegeben werden muß. Virginien, trotzdem es verhältnißmäßig wenig unter der Mißregicrung der „Carpcl Bagger" zu leiden hatte, sitzt dessen ungeach tet w tief in Schulden, wie irgend ein südli cher Staat. Virginicn's Schulden stammen größtenthcils ans den rite bellum - Zeiten; die Anlegung versckiiedener Wasserstraßen, der Ban mehrerer Eisenbahnen und Kunslstraßcii kostete enorme Summen. Unter den Ursa ckien, welche die Schnldcninasscn des Staates so sehr vergrößerten, waren: 1. die Zerstö rung eines großen Theiles der Staats-Cre dit-BasiS durch die Emanzipation und andere Resultate des Bürger Krieges; 2. die Thei lung des Staates, wodurch der dritte Theil seines Gebietes abgerissen wurde; 3. die Mißverwaltiing der taats - Einkünfte; 4. die Annahme der Fiiudirungs - Bill; 5. die Entwerlhung des Landes und endlich die da rauf folgende Reduktion der Steucrbasis. Von der gciammtcn Staatsschuld vor der Theilung des Staates hat Virginien K 30,- 473,741.49 übernommen, wovon etwa K fnn dirl wurden. Dem neuen Staate West-Bir ginieii wurden etwa K 15,239,370 überwiesen. Tie Stcuerrate betrug seil mehreren Jah ren 50 Cts. pro 8100, und die jährliche Steuenimlagc würde sich etwa folgenderma ßen gestalten: Ltcucr aus männl. Weiße <?l prc lkovf) i,l',7.c>k 3Zs,vsk.t>7 Tumiiia k2,A!s,bs>c>.lZ Nimmt man an, daß WchstcnS 82,100,000 realisirt werden und etwa 8150,000 für rück ständige Steuern eingehen, so erhält man H 2,250,000 verfügbare Steuereinnahmen. belragen ? Tie Interessen belaufen sich auf GesainnNanSgabcii.,, k^9vn,cnn Die Frage, was Angesichts dieses Defizits geschehen muß, soll in einer ans den 10. No vember einberufenen Confercnz der Staatsbe amten mit den Crcditoren gelös't werden. Der Leichettraub in Vuffalo Ueber den Raub der Leiche der Frau Carey, den wir bereits mitgetheilt, tragen wir nach dem „Bussalo-Demokrat" Folgendes nach: „Am vergangenen Dienstag wurde die Leiche begraben und in der Nacht'von Dienstag auf den Mittwoch aus dem Grabe gestohlen. Der Ehegatte der Verstorbenen, Hr. Richard Ca rey, war über die frevelhafte That aus'sHöch ste gekränkt und ließ Nichts unversucht, den Leichenräubern aus die Spur zn kommen. Er setzte H 250 für die Wiedererlangung der Leiche und ebensoviel für die Entdeckung der Thäter aus. Zugleich erwirkte er einen Befehl zur Durchsuchung des Gebäudes, in dem die anatomischewsekrioncn vorgenommen werden. Er begab sich mit einer Schwester der Ver storbenen und begleitet von einigen Polizisten nach dem Sektionssaal. DasSchauspicl,wel ches denEintrctenden sich darbot, hatte für die anwesenden Stndirenden der Medizin, welche hier praktischeUebuligen iii derZergliedernngs kunst menschlicher Körper trieben, nichtsUnge wöhnliches, machte jedoch aus die Wächter des Gesetzes und die in ihrer Begleitung befindli chcii Privatpersonen einen schrecklichen Ein druck. Ans sechs Secirtischcn lagen sechs völ lig nackte Leichen, vier männliche und zwei weibliche, und um sie herum gruppirten sich 20 bis 40 Studenten der Heilwissenschast,von welchen verschiedene mit ihren scharfen und funkelnden Instrumenten gerade an dcrArbcil waren. Der Schwester der verstorbenen Frau Carey erfuhr em Schrei des Entsetzens, denn sie erkannte in einer von den beiden weiblichen Leichen die sterblichen Ucbcrresle der Vcrslor benen. Hr. Carey erkannte sie ebenfalls und machte seinen Empfindungen ohne Rückhalt Luft. Die Studenten, nennunddreißig an der Zahl, wurden verhaftet und später ans ihr Ehrenwort, imGericht zu erscheinen,entlassen. Frau Carey litt etwa ein Jahr lang au der seltenen Krankheit des Gebärmutter-Krebses und erreichte ein Alter von 40 Jahren. Hr. Richard I. Carey, ihr Gatte, wohnt an Elk siraßc, ist Besitzer eines Groccrieladens u. ein wohlhabender Mann." Tie Grinordunc, des deutschen Consuls zu Kakodadi, Japan. Der deutsche Consul zu Hakodadi, Japan, Hr. L. Haber, wurde kürzlich von einem Ja panesen ermordet, welcher sich darauf der Po lizei auslieferte. Er halte dem Consul 25 Wunden beigebracht und denselben förmlich zu Stücken gehauen, und zwar geschah das ohne alle direkte Veranlassung, weder in Trunkenheit noch aus Verrücktheit, sondern lediglich ans fanatischem Haß gegen die Frem den. Das Gesläiidmß oder die Angabe des Mörders wird eine Einsicht in die Imeiisivi tät des Fremdenhassesderjapaiiesischcii Volks klasse geben, welcher jener angehört und den Namen Saniurai führt. Sieben Götterruft er zu Zeugen, daß er die Wahrheit sage. Aus seiner Erziehung, namentlich aus der Kenntniß einiger Bände der Geschichte Japan's habe er gelernt, sagt er, daß alle Dinge dieser Welt von den Göttern herstammen, iind daß Japan gut regiert weide. Am Abende des Tages vor dem Mord sei ihm einer der Götter „Dzu mn-Tenno," ein chemaligerkaiser, erschienen, der das Reich gegründet hat und habe also zu ihm gesprochen: „Tie Fremden, welche dahier in Hakodadi wohnen, sind im Begriff, den Sturz des Tenno (Kaisers) zn berathen; da rum todte Du die Diebe (Fremde und Japa nesen, die mit den Ersteren verschworen sind) auf der Stelle, che sie ihren Plan ausführen können." Dieses Gebot seines Gottes habe er mit Freuden vernommen, obgleich er dessen Ausführung für sehr schwer gehalten habe. Der Schluß seines Bekenntnisses, das vor dem Mord geschrieben war, spricht die Hoff nung aus, daß ihm sein Vorhaben gelingen w-.de. Sollte es mißlingen, so hofst er Trost und Schutz von den Göttern. Die Klasse der Samurai, zu welcher der Mörder gehört, sind die früheren Soldaten der großen Fürsten und Thron-Vasallen, welche durch die Revolution, die den Mikado wieder zur vollen Gewalt brachte, ihre Stel len verloren haben. Sie schreiben dem Ein fluß der Fremden die Ursache aller Neue rungen zu. Daher ihr grimmiger Haß gegen dieselben. Bekanntlich hat die japancsiiche Regierung sofort eine strenge Untersuchung über den Mord eingeleitet, mehrere Kriegs schisse besetzten den Hafen, und wenn eine Verschwörung gegen die Fremden existirt, so ist Alles geschehen zu der Letzteren Schutz. Der neue preußische Landwirth schafts - Minister. Die der Ernennung Dr. Friedcnlhal's zum Landwirthschasts - Munster vorausgehenden Schatten sind so deutlich, daß man an dem Eintreten dieses erfreulichen Ereignisses nicht länger zweifeln kann. Um so mehr ist es am Platze, auszusprechen, daß diese Wahl in sämmtlichen liberalen und reichssreundlichcn Kreisen eine gute Aufnahme finden wird. Dr. Fricdcnthal gehört zu den Männern im Abgeordnctciihause und Reichstage, welche keinen Feind haben; nicht aus einem Grunde, den man dafür auch manchmal angeführt hört, sondern weil in der Thal der Mann sei nem Namen entspricht und eine jener ironi schen Naturen ist, die gerade aus dem politi schen Kampfplätze am wenigsten entbehrt werden können, wo man zu den Rufern im Streit und den Handegen des Worts auch Herolde und Vermittler braucht. An der Befähigung Fricdenthal's für den neu n Posten-wir wollen es schon wagen, ihm denselben zuzuschreiben wird Niemand zweifeln, eben so wenig, daß sein Eintritt in's Amt den Zusammenhalt zwischen der großen liberalen Mehrheit des Reichstags und Abgeordnetenhauses und der Reichs-und Landesregierung verstärken wird, ein Znsam- menhalt, der nach beiden Seiten die erste Be diugung für das Festhalten des Errungenen nnd seine Weiterbildung im nationalen Sinne ist. Es ist doppelt willkommen, dost auf diese Weise die doppelte Befähigung zur unmittelbaren verantwortlichen Ztaaislcituug durch die parlamentarische Erziehung und das großartige industrielle Geichäftsleben anerkannt wird. Eben so kann man sich nur darüber freuen, daß eine tüchtige Kraft wie Friedenthal gerade jetzt in das land mirthschaltliche Ministerium als Führer bcru- Frage der Staatslhätigkeit für dieses Gebiet nicht selten vonnnvcrstäiidi gen und eigennützigen Händen angefaßt wird. Man wird dem künftigen Minister der landwirtkschafllichen 'Angelegenheiten selbstständlge Sachkunde nicht abzusprechen wagen, und er ist zugleich praktischer Staats mann genug, um zu wissen, wo das staatliche Beste und nichts weiter liegt. Für das Aus land ist es vielleicht überflüssig, zu bemerken, daß durch diese Wahl ein weiterer Schritt zur vollen Homogenität des preußischen Mi nisteriums sich vollzieht, und daß indirekt auch das Reich an den Vortheilen dieser Verstärkung des ReichSclcmciits im prcußi scheu Ministerium Antheil nimmt. Im Reichstage wird die dem beliebten College in Aussicht stehende Anerkennung nur ange nehme Empfindungen wecken, nnd zwar, wie wir zu hoffen wagen, weit über die Grenzen und Schranken der noäi so weit gezogenen politischen Partei - Zusammengehörigkeit hinaus. Europäische Berichte. —A us Mei >iinge 11 schreibt die in Hild burghausen erscheinende „Dorszeiiung:" „Der Anblick der ungeheurtti Brandstätte ist er schlitternd und erinnert an die furchtbare Trümmerstätte am Stcinthor nach dem Bom bardement von Slraßburg. Der Hauptge schäftsthcil der Stadl niit den großen Ge schäftshäusern und Kaufläden, dem Rathhause (das vollständig ausgebrannt ist), dem Land schaftShaiise und ansehnlichen Privathäusern liegt in Asche, nur hier und da ragen einzelne geschwärzte Mauern und hohe Schornsteinein die Lust. Klein-Bcnshausen am Blcichgra ben, überwiegend die Wohnstätlc der Armen, ist vollständig abgebrannt. Gerettet und ge borgen konnte bei der furchtbaren Gewalt und Schnelligkeit, mit welcher die Flammen von Giebel zu Giebel und von Straße zu Straße flogen, sehr wenig werden, obgleich die Feuer wehren mit Spritzen aus weiter Ferne, zum Theil mit Extrazügcn der Werrabahn, nach Meiningen geeilt waren, ein kleines Heer bil deten und mit großer Umsicht, Energie und Ausdauer eingriffen. Im „Englischen Gar ten," auf allen grünen Plätzen lagern Beilen, Möbel und dabei die jammernden Eigenthü mer. Gerade der ärmere Theil der Bevölke rung ist sehr schwer betroffen, und die Tau sende, die ihr Hab und Gut verloren haben, wissen nicht, wo sie ihr Haupt zur Ruhe le gen." So weit der Gesammlverlust hat fest gestellt werden können, übersteigt er 2 Millio nen Thaler, während die Versicherung im Ganzen ungefähr 850,000 beträgt, so daß I, 150,000 Thaler nicht durch Versicherung ge deckt sind. Die Sammlungen in Teutsch land werden mit der dort üblichen schauder haften Filzigkeit betrieben. In Berlin, der reichen ReichShanptstadl, waren acht Tage nach dem Feuer erst 8000, schreibe achttausend Thaler gesammelt! Das deutsche Reich mag so „groß" und mächtig sein, wie es will, in Bezug aus opferfreudigen Wohlthäligkeits sinn steht es noch im dicksten Mittelalter. —Während sich in Deutschland für das schwerbetroffene Meiiiiligen hüls reichc Hände regen, äußert sich das Sigel'schc „Vaterland" mit cvnischem Hohn und will den Meiningern Nichts zuwenden, weil sie den Erzfeind des Vaterlandes, den „Juden Las ter," in den Reichstag entsendet haben! —Die„Hamburgerßeform,"eiri nicht-katho lisches Blatt, sagt in der Nr. vom 16.Sept.: „Der Kriegerverein zu C 0 b lenz ist, weil er sich geweigert hatte, diejenigen seiner Mitglie der, welche dem Mainzer Katholikenvercin angehören, auszuschließen, vom dortigen Po lizeidirektor verboten worden. Dieses Ver fahren erregt selbst ans national-liberaler Sei te Bedenken, denn man fühlt, daß solche Prä cedenzsälle bald gegen die eine, bald gegen die andere Partei zur Anwendung gebracht werden können und auf diese Weise das Ver einsrecht, wie überhaupt jedes Recht schlecht weg illusorisch machen. Schon Laskcr sprach s. Z. von einem „Federstrich oder polizeilicher Willkür," und heute schreibt die „Magdeb. Ztg.:" „Was helfen uns alle Gesetze, wenn dic'Polizei sie illusorisch machl? Die Ultramoittanen und die Socialde mokrctten sind der Liberalen politische Wider sacher und als solche werden sie unablässig von uns bekämpft; aber die Anhänger beider Richtungen stehen als preußische taatscinge hörige gerade so unter dem Schutze des Geset zes und in dem Genusse der staatsbürgerlichen Rechte, wie wir Alle, und es hieße nicht blos den jeweiligcnWiderspruch in allcrbcdenllich stcr Weise verschärfen, wenn wir Liberalen uns an der Schmälcrung ihrer Rechte erfreu teu, sondern wir würden uns den Ncchtsbo dcn, aus dem wir selber stehen, muthwillig untergraben. Gleiches Recht für Alle, wo Alle gleichen Pflichten unterliegen! Nur als die gewissenhaftesten Vertheidiger dieser For derung wahren wir uns die Legitimation zur Bekämpfung der politischen Irrthümer unse rer Gegner, wogegen wir uns des Anspruchs aus Anerkennung unserer Rechtsliebe begeben würden, wenn wir aus politischen Gründen der Polizcigewall ein Versehen gegen das Recht nachsehen könnten." Viel Gelächter rief vor Kurzem in Stuttgart die Flucht eines vielfach berüch tigten Diebes, Namens Bockert, hervor. Der selbe war ans dem städtischen Krankenhause entkommen, wieder gesangen worden im stand nun im Verhör vor dem Untersuchungs rickter. „Wie haben Sie denn ihre Fkiichl bewerkstelligt?" fragte dieser. „O, ganz ein fach," lautete die Antwort. „Sehen Sie, ich war nahe der Thür, öffnete diese, so wie jetzt, grüßte höflich und entfernte mich." Zu grö Berer Deutlichkeit begleitete der Gefangene feine Worte durch die That und gewann das Weite, während der Richter ans dessen Wiederkehr wartete. Seitdem hat sich Bot kcrt bei Gablenberg sehen lassen, ist aber noch mals entwischt. Die mit der Einschmelzung der Preu ßiscken Thaler beauftragteSilberschmel ;e inHamburg wird noch auflahre hin mit die ser Arbeit zu thun haben, und es sind bereits mehrere Millionen dieser, wie anderer einge zogenen deutschen Münzen zugeführt worden. Die ganze Manipulation ist der Controle ei nes Reickspostbcamten unterstellt und voll zieht sich in der einfachsten Weise. Ein Theil dieser gewonnenen Silberbarren wird der im rüstigen Bau befindlichen Hamburger Münz stalte zur Ausprägung überwiesen werden. Letztere tritt voraussichtlich mit dem l. Jan. k. I. in Thätig, nt und erhält die Münzma schincn aus Strustbiirg. Die Thätigkeit der Hamburger Münzstätte ist auf mindestens 10 Jahre veranschlagt und der Leitung eines höheren Beamten der bertiner Mnnzdirektioii unterstellt. (OpPositioiigegendieLeichen verbreiiiiung.) In West - Hartlepool, Grafschaft Turham, England, sand dieser Tage eine tumulmarische Demonstration ge gen die Leichenverbrennung statt. Die Knu de, daß in der nächsten Sitzung der Stadtver schöncrnngs-Commissärc ein Antrag aus Ein sührnng der Leichenverbrennung gestellt wer den würde, hatte die Einwohnerschaft, insbe sondere den weiblichen Theil derselben, in Gährung versetzt und als die Eommissäre sich versammelten, drangen etwa 200 Weiber in den Sitzungssaal und gaben ihrer Opposition gegen die Leichenverbrennung in nicht sehr ar tigen Phrasen Ausdruck. Der Antragsteller, ein Advokat, Namens Tnrnhull, wurde bei seiner Ankunft mit Rufen, wie „Verbrennt ihn !" „Steckt ihn in ein Thecrsaß !" „Gebt uns ein christliches Begräbmß!" empfangen. Als die Sitzung eröffnet wurde, erschien eine Fraucndepiltaiion und überreichte eine Adresse, in welcher gegen die Leichenverbrennung als „empörend gegen die Ideen moderner Civili sation" protestirt wurde. Der Vorsitzende gab den Frauen beruhigende Versicherungen, woraus sich dieselben mit den Rufen: „Ver brennt Tnrnhull !" „LaßtcS ihn zuerst schmel ken !" „Steckt ihn in einen Ofen !" u. s. w. langsam entfernten. Ter Antrag siel, als er gestellt wurde, selbstverständlich durch. Wäh rend der Sitzung war die d'raußen befindliche Volksmenge bis zu 2000Meuschen angcichwol lcn, und als Herr TnrnhnU das Gebäude ver ließ, wurde er von derselben mir lauten zorni gen Rufen empfangen und nach seiner Woh nung verfolgt. (Würzbnrg, 23. Sept.) Da die Voruntersuchung gegen den Attentäter Kult mann am Bezirksgerichte in Schweinfurt beendigt ist, wurde Kullmann vorgestern Abend aus dem Schwemsurtcr Gefängniß in das hiesige übergeführt. Unterdessen werden hier Anstalten getroffen, bet der kutlmann'- schen Verhandlung dem gewiß großen An dränge des Publikums Rechnung zu tragen, und sind zu diesem Behufe Unterhandlungen mit dem Stadrmagistratc angeknüpft um Ueberlassung des großen Schranneiisaales, da der eigentliche SchwnrgenchtSsaal sich schon ür die gcwöh lichen Verhandlungen als unzureichend crweis't. —M. Nciiand in Paris hat ein Buch herausgegeben mit dem vielversprechenden Titel: „Die Verbrechen der Bonaparte: mit einem Abriß der Geschichte Frankreich's und Napoleon in der Hölle." —(B lervertilger.) Vom Grafen von Rodensteiil erzählt die „N. Landw. Presse' im Odenwalde geht die Sage,daß er innerhalb dreier Jahre seine Besitzungen Beersurt, Reichelsheim und Rodensteiil in Heidelberg im Gasthause „zum Hirschen" flüssig machte und die Stndirenden von Hei delberg zu Universalerben seines Durstes ein gesetzt haben soll. Icderman hält dies nur für eine Sage. Aus der allerncueslcn Zeit (Juli 1874) kann aber folgende Thatsache be richtet werden: Achtzehn fränkische Flößer, welche mit der Zusammenstellung eines Flo. Bes Zwilchen Stafselberg und Eltmann in Bayern beschäftigt waren, tranken in Abwe senheit ihres Floßpatrones den für die Reise „ach dem Uittermain bestimmten Biervorrath von 1231 H Liter in drei Tagen aus. Der beiläufige Werth des Bietes war 217 Reichst mark. Die vertilgte Biermengc betrug dem nach aus icdcii !>>; Liter uud aus jeden der beschönigten Arbeiter pro Tag 22,8j>n Liter, resp 45) Seidel. Aus cineu Tag entsällt ciu Werth von 72z Reichsmark uud aus einen je den der achtzehn durstigen Flößer von etwas über 4 Reichsmark! Die E inw oh n crza hlv o n S pan dau hat sich in den letzten 20 Jahren infolge der dortigen Etablirnng der Militär-Wcrkstät len geradezu verdoppelt, sie ist von 10,830 im Jahre 1854 ans circa 22.000 im Jahre 1874 gestiegen. Zur Warnung siir ihre Mituntertha nev, namentlich in der gutenStadt Verl i n, verösscntlicht die dortige „Bolksttg." Folgen de: „Bor Kurzem wurde ein Kausinann von einem Rcichsbeamten im Dienste hart ange lassen. Dem dadurch Beleidigten entfielen die Worte: „l-r-ic sind ein grober Mensch!" Der Beamte, der denkaufmann kannte, erhob gegen diesen die Anklage und, trotzdem der Angeklagte den Beweis dcrWahrheit vollstän oig sührle, dag der Beamte ihm zu dieser AeußerungVeranlassung gegeben Halle, wurde er dennoch zu drei Tagen Gefängniß vcrur theilt. Der Richter sührte aus, dag diese Sclbsihülfe einem Beamten gegenüber strasbar sei, da dem Beleidigten der Beschwerdeweg gegen den Beleidiger bei dessen vorgesetzter Behörde osscn stehe." Lord Ripon wird in Rom erwartet. Er soll beabsichtigen, von seinem jährlichen Einkommen von 1-> Millionen Franken einen Theil dem Papste zur Verfügung zu stellen. Er wird seinem Freunde Lord Bitte wohl Nichts nachgeben wollen. Als dieser nach seinem Uebcrtritte sich in das Kloster S. Euscbio auf zehn Tage zurückzog, ließ er seine tägliche Rente von 25,000 Franken zur Hälfte dem Kloster, die andere Hälfte der Easse des Petersgroschens während der zchn Tage überweisen. Prinz Napoleon wird eine längere Schrift veröffentlichen, in welcher er die Ge mahlin Napoleon's M. aus alle mögliche Weise blosstellcn (K<) wird. In dieser Schrift wird nicht allein der unheilvolle Einfluß aus einander gesetzt werden, welchen die „Spanierin" ans die Politik und Geschicke Frankreich's ausgeübt, sondern auch die Ge schichte ihrer Heirat!) mit 'Napoleon dem Dritte in allen ihren Einzeluheitcn erzählt und sogar ihre srühere Lebeus-Geschichte mit getheilt werden. Prinz Napoleon wird die Schrift nach seinen eigenen Erinnerungen und Aufzeichnungen er kannte bekanntlich die Ex-Kaiserin m Madrid, als er dort Bolschaf ter war, und stellte sie später dem Kaiser in Paris ans etwas selbstsüchtigen Rücksichte, aber keineswegs, damit er sie zur Kaiserin er hebe, vor— schreiben, sie jedoch nicht unter seinem Namen hcrcnsgebeu. Bei der gro ben und rücksichtslosen Feder, welche der Prinz führt, kaun man sich aus einen groben Skandal gefaßt machen. Ja den orleanisli schen Kreisen, wo man von dem Borhaben des Prinzen Kenntniß hat, ist man darüber entzückt. Der Veröffentlichung der Schrift wird die Regierung jedenfalls keine Schmie rigkeiten entgegenstellen. Einen gutenFan g hat das an der Nordwestküste Madagascar'S kreuzende cngli sche Kriegsschiff „Bulture" am 11. August ge macht. Es wurde nämlich aus ein Sklaven schiff Jagd gemacht, dasselbe geentert und dann das Erlösungswcrk vollzogen. Nicht weniger als 41 Männer, 5V Franenzimmcr und 137 Kinder wurden befreit. Tie Skla ven litten ungemein anSchwäche und Krampf, da sie seit langer Zeit ihre Stellung nicht hat ten wechseln können. Drei und vier Tage dauerte es bei vielen Kindern, che sie nach ih rer Befreiung ihre Gliedmaßen srei wieder be wegen konnten. Der Eapitän des britischen Schiffes, Herr A. T. Brooke, nahm die Be sitzer der Silavenladung, fünfunddreißig Ära ber, nach Zanzibar, um sie dort verurrhcilen zu lassen. Während der Ucberfahrt sind sie benzehn von den befreiten Sklaven in Folge von Schwäche und an Dysenterie gestorben. Das ist der bedeutendste Fang, der seit langer Zeit gemacht worden ist. —'s B erlin, 20. Sept.) Der „Rh.K." erzählt: „Ein seltsamer Zug bewegte sich am Freitag Abend gegen II Uhr durch die Jäger straße. Voran ging ein mächtiger Hund, wel cher einen mit zwei Weinfässern beladcnen Wagen zog, an dem zwei Laternen befestigt waren. Es folgte ein Mann mit einem sechs Fuß langen, kunstvoll geschnitzten und vergol deten Ruder, an dessen Spitze eine Ananas prangte. Dann kamen lachend und schwat zend Köchinnen und Küfer mit den Emblemen ihrer Thätigkeit und diesen schloß sich einZng von 150 Herren in Fesltagskleidcrn an, wel che schon ziemlich angeheiterter Stimmung waren. Der mit einiger Personalkcnntniß ausgerüstete Zuschauer erkannte in dem Zuge viele im Gebiete der Wissenschaft, Kunst und Journalistik ausgezeichnete Männer, Philo logen von Ruf, Banquiers, Kaufleute u. j. w. Der Aufzug galt ber Uebersicdlung des bekannten WemhändlersHausmann aus sei nen bisherigen Geschäftsräumen in das von ihm neu erbaute Hans, Jägcrstraßc, Nr. 5, zu welchem der mit dem Bau betraute Mau rermcister kurz vorher mit einer humorvollen Ansprache den vergoldeten Schlüssel gebracht hatte. Als dicGesellschaft auf dem Flur des des neuen Hauses anlangte, fand sie allcThü rcn zum Inneren verschlossen und nun ent wickelte sich eine sinnige Corridorscene. In lustigen poetischen Ansprachen verlangten ver schiedene Eharaktergestallen Einlaß, wurden aber von dem am Fenster stehendenWirth aus guten Gründen, welche derselbe ebenfalls ge reimt vortrug, abgewiesen. Endlich trat der rechte Mann, der „kluge Zecher" hervor, und nun flogen die Pforten auf und der Zug bewegte sich erst durch die großen, von benga tischen Flammen erleuchteten Keller, sodann nach den Partcrrcräninen, in welchen eine Riesenbowle angesetzt war, für die das oben erwähnte 'Ruder zum Rühren benutzt wird. Ein Ohmfaß diente als Terrine und stand in einem durchgeschnittenen Fudcrfaß, welches das Eis zur Kühlung enthielt. Leider läßt sich nicht verschweigen,daß die einmaligeFül lung des Ohmfasses den Gästen nicht Genü ge l'hat. Ein Theil der trefflichen von Bren ner'schen Capelle—namentlich vier Wald hörner— spielte beliebte Weisen und das Büffet erregte anßcrordentlichcnßcisaU. Einer der Säle von Haußmann ist auch architekto nisch sehr interessant. Er ist nämlich genau nach dem Muster dcr alten „Gerichtslanbe" gebant. Mächtige Gewölbe von 16 FußHö he haben in der Mure ihren Bcreinigungs- und Stützpunkt in einem starken Pfeiler,wel cher folgende Inschrift trägt: (Tilto n-B eccher in England.)— Die englischen Tclegrapheubehördcn scheinen außerordentlich tugendhast geworden zu sein, wie sich aus den nachstehend erzählten That sachen ergibt. Kommt in Quccnslown ein Dampfer mit dcr amerikanischen Post an, so bemächtigen sich die Eorrespoudcntcu der Lo ndoner Biälter sosort der neuesten Zeitungen u. beeilen sich,die wichtigstcnNachrichlen nach London zu lelegraphireu.Derßccchcr-skandal hat bekanntlich in der ganzeuWclt viel staub aufgewirbelt und so war nichts natürlicher, als daß die Eorrcspondentcn Auszüge ans Moultvn'S „Statement" von OuccnStown aus nach London telegraphirte. Tie Annah me-Station erhob keine Einwendungen gegen die Depeschen; bei ber Uebcrmittelung aber stellte es sich heraus, daß am nächsten Mor gen die Londoner Redaktionen von dem Tele graphenamt die Mittheilung erhielten,daß ih re Correspondenten gewisse Depeschen aufge geben hätten, wclcheÄngesichls derThatsachc, daß viele Frauen als' Telegraphisten an gestellt seien, nicht wohl telegraphirt werden könnten. Die Postdireition, unter deren Leitung die Telegraphcntiiiicn stehen, motivirte die Unter drückung der Depeschen mit gewissen Gesetzes- Bestimmungen, welche der Direktion einen großen Spielraum lassen. Ehe das Interdikt erfolgte, hatten indeß mehrere Blätter schon die Botschaften erhalten, ersuchten aber in Folge des Erlasses der Postdircklion ihre Cor respondenten, für die Zukunft sich zu bemü hen, „alle nicht zur Telegraphirung geeig neten Passagen" auszumerzen. Die lugenv haste Postdirektion und die Londoner Blätter scheinen den Prozeß der Lady Mordaunt und die damit zusammenhängenden skandalösen Vorgänge, welche die Londoner Presse in extenso publizirte, gänzlich vergessen zu haben. —„Pater" Hyacinth scheint mit Lord DiSraeli eine Meinung in Bezug ans einen bevorstehenden gewaltigen Krieg zu sein. In einer großen Rede, die der „Pater" in Genf vom Stapel ließ, sagt er: „Ucbcrall am Ho rizonte erhebt der Krieg sein scheußlich' Haupt und zwar der internationale Krieg, der Bürger- und Religionskrieg." (Die erste Leichen-Verbren nil 11 g.) Aus Breslau, 22. d. Mts., wird gemeldet: „Die erste Leichen - Verbrennung wurde heule Nachmittag in der städtischen Gas-Anstalt im Beisein des Polizei-Präsi denten Freiherr von Uslar-Gleichen, sowie mehrerer Aerzte und Naturforscher ausführt. Die Leiche einer alten, im Hospital verstorbe nen Frau, welche keine Angehörigen hinter läßt, war zu diesem Versuche von der Hospi tal - Verwaltung überwiesen worden. Etwa eine Stunde, nachdem der entseelte Körper in den Gas - Ofen eingeführt worden war, zeigte sich das Werk der Verbrennung als vollzogen." Der bekannte welfischc Abg. Windt hor st (Meppen) soll beabsichtigen, in der de vorstehcndenSejsion des preußischen Abgeord netenhauses einen sormellenAntrag zn stellen, das Sequester des Vermögens des Königs Georg v- aufzuheben. Windthorst soll vom Exkönig vre Weisung erhalten haben, der preußischen Regierung bestimmte Couzessio neu in Aussicht zu sielten. (Ergebnisse des internationalen Post c 011 grcssc s.) DieVerhandlungeii des iu ternalionalen Postcongrcsscs in Bern haben bisher folgendes Resultat ergeben: Das Por to für frankirte Briese im internationalen Postverkchre wurde im Allgemeinen mit 25 Centimes pro 15 Grammen festgesetzt, jedoch ausnahmsweise auch die höhere Taxe von 30 Centimes (als Maximal-Taxc) zugestanden. Das Porto für Correspondenzkarten betrügt die Hälfte, das Porto für unfrankirte Briese das Doppelte der Taxe für srankirte Briefe. Drucksachen werden bis zum Gewichte von 1000 Gramm'i, Muster und Waarcnprobcn bis zum Gewichte von 25NGrnminen zugelas ien. Das Porto beträgt 5 bis 10 Centimes pro 50 Gramm. Die Transitfreiheit wurde nicht angenommen, jedoch wird wegen Her beiführung von möglichst niedrigsten Transit jätzcn (4 bis 2 Francs pro Kilogramm) noch verhandelt. Das Militärbczirksgericht zu Mün chen hat dieser Tage einen Soldaten zu 10 Jahren Festung verurtheilt, weil er in einer Eifersuchtsseene einen Unteroffizier mit dem blanken Säbel angegriffen und geschlagen hatte. —Während der östreichischen Feldinanöver bei Bruck haben nicht weniger, als acht Of fiziere und Soldaten Selbstmord begangen, nämlich: ein Ober Lieutenant und ein Lieu tenant, zwei Unteroffiziere und drei Mann der Infanterie und ein Wachtmeister der Cavalle rie. Ein Mann der Cavallene, dcr sich zu erschießen versuch! halte, ist am Leben erhalten —ln Darmstadt wurde, wie die „Frkf. Zrg." erzählt, an einem Abende „Don Juan" gegeben. Vor dem zweiten Finale, ehe der liebenswürdige Bösewicht in den Schlund der Hölle gestürzt wird, läßt er sich bekanntlich eine Flasche Champagner geben und trinkt ein letztes Glas. So that nun auch Hr. Becker, der Darmsiädtcr „Don Juan," wozu er noch Folgendes imprnvisirte: Er trat mildem vol len Glase an die Rampe und sang zu seiner Melodie den Text: „Hoch lebe unser Kaiser! Hoch lebe unser Großherzog!" Begeisterter Beifall des Publikums-worauf die Prozedur der Höllenfahrt regelrecht stattfand. Möchten doch alle Reichssreunde vor einein ähnlichen grausamen Geschicke bewahrt bleiben! —Stark wäre Das freilich und ein böses Beispiel für andere gcsiiinuiigStüchtlge Don Juane—falls es wahr ist." —(A m eri k ani schcCom m i s s i 0 n.) Die von der nordamerikanischen Regierung zum Studium der Wasserbauten ?c. abge ordnete Commission hat Wien wieder verlas sen, nachdem sie, geleitet von dem Sektions- Ingenieur Biziste, von den Donau-Regie ruiigs Arbeiten und den dazu gehörigen Plä nen Einsicht genommen und in icderNichtnng dclaillirte Auskünfte eingezogen hat. Ans einer Fahrt nach Nußdorf und von dort zur Schwimmschul-Allee wurde von ihr besonders die Absperrungsvorrichtung mit lebhaftemJn teresse besichtigt. Die Commission, welcher unter Anderen Gen. H. G. Wright (New- Hork), Gen. B. S. Alexander (an Fran zisco) und Gen. C. B. Comstock angehören, ist von New-Hork am 19. August abgereist und hat aus dem Wege nach Wien, Liverpool, London, Paris, Berlin und Danzig besucht. Von hier geht sie weiter nach Bukarest, Galacz, Siilina, Konslaittinopel,Suez, Nea pel, Rom, Florenz, Marseille. In Mein in gen waren bis Sonn abend, den 19. September, Abends 121,000 Gulden an Unterstützungen eingegangen. Die Nciluralgaben sind hierin nicht mttgc rechnet. Vermischte Bericht-. St. Louis. 10. Okt.—(Cronenbold noch immer im Gefängnisse.) Auf mehrseitige Anfragen erwähnen wir hiermit, daß Benj. F. Cronenbold sich noch immer in dem Kran kenzimmer des County-Gefängnlsses befinde!. Die Nachricht, die ein hiesiges Blatt brachte, daß Cronenbold nach dem „St. Vincent's Asyl" gebracht wurde, ist daher diesem nach zn berichtigen. Cronenbold's Angehörige beabsichtigten vielmehr, ihn nach dem Jnfir manum des Dr. Stevens, frühere Residenz des Hrn. Frank P. Blair, nahe Carondclet bringen zu lassen. (Amerika.) Die Rü b enz 11 ck er -Fab r ik in Free Port, Jll. so schreibt der dortige „Deutsche Anzeiger" ist wieder im besten Gange, nachdem Behufs reichlicheren Zuflus ses des Wassers Verbesserungen an der großen Pumpe angebracht worden sind und eine zweite Pumpe in dem nahen Hellow-Creck angebracht worden ist, um dem Wassermangel vorzubeugen. Der Zuckergehalt der diesjäh rigen Rüben ist sehr befriedigend und der Be trieb der Fabrik ein lohnender. Bon den frü heren Prophezeiungen, daß die Kapitalanlage sich nicht rentiren werde, ist keine eingetroffen und Hr. Rosensticl hat die Freude, sein Un ternehmen mit dem besten Erfolge gekrönt zn sehen. Z iir C h ara kt er ist ik der „Christ lich e n P r ess c."— Die „Nation" schreibt: „Binnen Kurzem wird vor dem Bnndcs-Di striktS-Gcrichte ein Fall vorkommen, der so wohl für die Presse, wie für das Publikum imAllgemcinen von hohem Interesse sein wird. Es ist dies nämlich ein Antrag des Cnrators oer Jay Eooke'schcn Coiikursmasse aus Aniiul lirung eines Coiitraktes, den diese Firma mit Henry C. Bowen, dem durch den Tillon-Bee cher-Skandal so bekannt gewordenen Heraus gebcr des „Jndependent," abgeschlossen hatte. Dieser Contrakt besagt, daß Bowen den Ein fluß seines Blattes und seinen persönlichen da raus verwenden sollte, den Verkauf von Bonds der „Northern - Paclsic-R.-R." zu fördern, wofür er gewisse Prozente von den verkauften Papieren erhalten sollte. Bowen that dies und erhielt für seine erfolgreichenßemiihungen T 50,000 in Bonds und H46V.000 111 Aktien— wobei natürlich der Nominakwcrth gerechnet wurde. Der Contraktor weist jetzt diesen Contrakt zurück, weil derselbe, wie er sagt, contric Konus mores (d. h. gegen die Sitte) ist und verlangt die Bonds und Aktien von Bo wen zurück. Wahrscheinlich wird sich aus die sen Fall die juristische Regel anwenden las ikmlentts," was, frei übersetz! ungefähr heißt : „Wenn bei den Parteien Gauiier sind, so kann der Beklagte behalten, was er einmal hat." Der Gerichtshof wird zu entscheiden haben, ob der Trustee "morali- ec." in Jay Cooke'S Schuhen steckt und, falls dies noch der Fall ist, ob der Contrakt „ein moralis :e." ist, oder nicht. Entscheidet er die letztere Fra ge bejahend, so wird Bowen nichts Anderes übrig bleiben, als die Bonds wieder heraus zu geben. Dieser Herr hat, wie wir glau ben, bereits zahlreiche derartige Geschästchen gemacht und da er, wie er selber in seinem „Jndependent" sagt, „ein Christ ist, der sich Mühe gibt, sündige Menschen zu erretten und die Macht des Teufels zu vernichten," so sieht er jedenfalls in derartigen TranSaklioiicii mchls Word bei einer H 0 chzei t. —Modest Stcib und Fräulein Marie Nculett feierten am Abende des 1. Okt. zu Vachcrie, St. James-Gemeinde, Louisiana, unter Bethei ligung einer großen Anzahl Gäste ihr Hoch zeitssest. Alle waren in der fröhlichsten Stimmung, als gegen 7 Uhr Abends zwi schen zweien der Anwesenden ein Streit sich entspann, dessen trauriger Ausgang die ganze Festslimmung verscheuchie. Doseiim Thibo deau, ziemlich schwer von dem genossenen Schnapps berauscht, wandte sich, nachdem er schon verschiedene andere Gäste in mannig facher Weise belästigt hatte, an Rnphin Si man, stieß und schlug denselben mit seinen Fäusten, welcher Behandlung dieser vergebens auszuweichen suchte, obwohl er sich dieselbe zn verschiedenen Malen verbat. Thibodeau trieb es immer ärger, bis Simon ein Messer hervorzog und dasselbe seinem Gegner in die linke Brust, gerade in's Herz hinein stieß. Auf den Ruf des Ersteren: „Ich bin ge stochen!" eilten die anderen Gäste hinzu, unter deren Händen Thibodeau aber bald seinen Geist ausgab. Vor Schrecke gelähmt, dachte Keiner derselben daran, den Mörder festzuhal ten, der, nachdem er zuvor noch seinem Opfer aufzuhelfen versucht hatte, sich entfernte und seither Nichts von sich hat hören lassen. TligesNeuigkriten. Die Geschäfte wollen immer noch nicht viel besser werden. So sehr dies zn beklagen ist, soweit die Folgen auf die Arbeiter fallen, die in vielen Fällen feiern, oder um geringen Lohn arbeiten müssen, so hat diese „Zeit der Trübsal" doch in mancher Beziehung ihre heilsamen Folgen. Sie lehrt gewisse Leute, die sich der Ueppigkeit und der Verschwen dungswuth ergeben hatten, sich der Tugend des Sparcns zu befleißigen. In der Tbat hatte der Luxus vor dem Panik in Amerika linier fast allen Klassen eine erschreckende Höhe erreicht. Man behing den Körper mitSammt, Seide und Juwelen. Kostbare Kutschen, mit stolzem Gespann in vcrgoldctenGcschirren,häu fig mit dem Kutscher in Livree aus dem Bock, füllten die Straßen unserer Städte, „Par ties," die Tausende kosteten, gehörten zu den Alltäglichkeiten und in den Häusern selbst enl faltete sich ein Luxus, wie ihn kein anderes Land der Welt auszuweisen hat. Aber nicht blos in den sogenannten „vornehmen" Krei sen wucherte solche übertriebene Ueppigkeit, das böse Beispiel steckte vielmehr an und stieg bis in die untersten Schichten. Da schlug plötzlich, wie ein Blitz aus blauen Wolken, der Panik in die Bude und die aufPapier und Schulden gebaute Herrlichkeit stürzte wie ein Kartenhaus zusammen. Der Panik mußte nach der vorhergegangenen Wirthschaft folgen, der große Bankerott von Jay Cooke 6- Co. gab blos den Anstoß dazu. Die Folgen spüren wir heute noch, aber sie werden vorübergehen. Man lernt unterdeß sparen, weil man muß, und es bil det sich auf diese Weise in aller Stille eine neue Grundlage, auf welcher allein ein ge sunder Wohlstand ausgebaut werden kann. Die unerhörte Ueppigkeit, die das Land in Folge des Papicrgcldschwindels erfaßt hatte, war ein Fieber, das durch den Panik gebro chen wurde. Der Patient fühlt sich noch ge schwächt, aber er wird genesen und gesunden, wenn er die gehörige Diät befolgt. Jene Quacksalber aber, die ihn durch „mehr Pa piergeld" und mehr Schwindel kiiriren wol len, sind seine schlimmsten Feinde. Es exi stirtc kein wirklicher Wohlstand vor dem Pa nik; es war blos ein Schem Wohlstand, ein Blendwerk, das ein jähes, böses Ende iieh inen mußte. Freuen wir uns, daß dicserZn samliicnsturz dcskartenhauses überstanden ist, und laßt uns alle in unseren Familien, in unseren Kreisen durch unser Beispiel gegen die demoralisirende Ueppigkeit wirken und die Rechtlichkeit und Recllilät wieder zu Ehren zu bringen suchen. Dann werden sich die bö sen Geister des Schwindels, der Corruption und des lcicherlichcn>shoddythuins verkriechen müssen und der gesunde Wohlstand und das wahre Bürgerglück werden wieder einziehen in das mit Hülfsqnelle so reich gesegnete Amrika! Tie P i l l s b ii > g c r sind über die Ballon fahrten des Pros. Tonaldson ebenso enl üctt, als die Baltimore;-; es scheint jedoch in der Rauchstadt nicht so viel unternehmende Jen kinsc zu geben, als bei uns, denn schon am zweiten Tage mußte der Lustsahrls-Professor als Ballast vier Cirkus - Damen und Hrn. Thomas, den Agenten, mitnehmen. Der Con greß dcr Nationen scheint die guten Leute an dcr Grenze des HintcrwaldeS 5o entzückt zn haben, daß die Reiterinnen -c. überflüssig waren und auf Luftreifen gehen konnten. Das Wohnhaus des verstorbenenSenators Tumner in Washington wird auf §40,000 geschätzt. Wie verlautet, wollen die Eigner des „Arlinglon-Housc" das Gebäude kaufen. Die New-Horkcr Gerichte haben entschieden, daß der Verkauf von Lagerbier am Sonntage nugesctzlich sei. Der „Herald" sagt: „Zu entscheiden und das Gesetz aus zuführen sind himmelweit vcr'chiedeiie Dinge!" In New - H 0 r l verklagte unlängst dcr bekannte Thierschutzmami Bcrgh einen Cidcr fabrikanten, weil er einen Hund als Zngthier an einer "Oiller aiiil" benutzte. Das Ge richt entschied zu Gunsten Bergh's und ver urtheilte den Verklagten zu §25 Strafe nebst Kosten. Die „N. H. Tribüne" hat die compromit tircnden Briefe Buller's, Carpenter's und Anderer, die in N e w O rleans gefunden und zur Ehrenrettung der Genannten als ge fälscht bezeichnet wurden, photographiren lassen und wird sie in dieser Form heute dem Publikum vorlegen. Groß fürst Alexis hat einer Biblio thek in Lowell, Massi, ein werthvollcs Ge schenk an Büchern gemacht. Die Verheerungen des gelben Fiebers in Pensa cola, Florida, sind furchtbar. Ein vom 1. Oktober datirtcr, so eben aus der Pensacola'er Navy Hard in Washington cingctroffencrßriesmeldet: „Das Fieber hat nicht nachgelassen. Drei barm herzige Schwestern starben in der letzten Nacht. Sechs Offiziere liegen darnieder." Schreiber sieht mit Sehnftichi dem kältern Wetter entge gen, „die Folter >ei eine furchtbare." Nie mand scheine dem Fieber zu entgehen; selbst die, welche es schon früher harten, werden auf's Neue davon ergriffen. „Es ist hier schrecklich öde, fast Jedermann scheint todt zu sein." Die Situation in New - Orlcans ist weit davon entfernt, ein Ende der dortigen Wirren in baldige Aussicht zn stellen. Nun haben vorgestern Abend auch die Neger eine Ant! - Kellong - Versammlung gehalten, und Pinchback ist init dem Plane aufgetaucht, eine politische Verbrüderung der Weißen und Schwarzen anzubahnen. Dieser Pinchback in ein ebenso gefährlicher Mensch wie Kellogg und bei der -Neigung der Bnndes-Gewallest, der 'Partei und nicht dem Volke Nccht zu ge ben, scheinen uns die 'Aussichten Loittsiana's heute noch so iiittröntich, als je, zu sein. Cot. Brooke befehligt jetzt in Ncw-Orteans und erhielt vorgestern neuen Zuzug von vier Compagnie'!; Bundes - Cavallene. Grant's Machtwort bleibt obenauf, der Congreß legt die Hände mü'sig in den Schooß und der mit den Negern ailurte Radikalismus lacht sich in'ö Fäustchen. Armes Louisiana!— Man wird sich erinnern, daß die Mehrzahl der angeseheneren F cuerv erf i chcru gs- Gesellschaften ihre Agenturen in Chi cago geschlossen haben. Als Grund gaben sie ! an, daß die dortigen Behörden sich bisher be harrlich weigerten, bessere Schukmaßnahmcn zn treffen, um die Gefahr der Fcncrsbrünsle zu vermindern, und daß das Löschwesen Chi cago'S, wenn mau de Umfang der Stadt in Betracht ziehe, zu den schlechtesten in den Ver. Staaten gehöre. Eine, in Chicago in's Le- ! den getretene „Bnrger-Gesellichast" hat seit- j dein eine Zuschrift an das Ncitional-Dirckto rinm der Assekuranz - Gesellschaften gerichtet und darin die Gerechtigkeit der von demselben verlangten Reformen zugestanden, aber sich darüber beschwert, daß mcin nicht eine längere Frist gestattet, ehe man den äußersten Schritt gethan habe; politische Hemmnisse seien zu nächst zu besiegen und dazu bedürfe es Mühe und Zeit. Gerade das, erwiedert das Direk torium, fei der Grund des schnellen Vorge hens; um die Behörden zur Raison zu brin gen, habe man die Zurückziehung der Agen turenbeschleunigt. DieCorrespondenz zwischen den Chicago'ern und dem Direktorium der Assekuranz - Gesellschaften beginnt nunmehr Früchte zu tragen. Man hat eiligst den er fahrenen und um seine Verdienste für die Ver vollkommnung des Löschwesens in New-Hork so verdienten Gen. Shaler nach Chicago kom men lassen und ihn ersucht, ein Gutachten über die erforderlichen Reformen abzugeben. Gen. Shaler ist jetzt an der Arbeit und man erfährt, daß er sich bereits dahin geäußert hat, „daß allerdings der Gcfchäftsihcil der Stadt gut gebaut ist, aber der südwestliche, als die "I-Uwber rsAicm" bekannte Stadlthcil große Gefahr verheerender Feuer darbietet." Es ist jetzt die Aussicht vorhanden, daß Chicago bessere Schutzmaßnahmen trifft u. die schmerz lich vermißtest 'Agenturen wieder ihren Ein zug hatten. Wir theilten bereits mit, daß der vor eini gen Monaten inAnbnrn, A.-H., wegen eines Mordes zum Tode vcrurthcilte junge Badcnjcr Egglcr vom Gouverneur Dix ans Betreiben des deutschen Gesandten wie es hieß vollständig begnadigt worden, wo gegen der Gesandte die Verpflichtung über nahm, den jungen Mann nach Deutschland zurücktransportircn und seine 'Nimmerwieder kehr zu garantiren. Die Zurllctscndnng fand statt, aver in Consianz wurde Eggler auf's Neue prozcssirt, des Todtschlags fchnldig be funden und zu 2 Jahren und 6 Monaten Haft vcrurthcrlt. Tie „N.-H. Slsztg." bemerkte dazu: „Nach dem 11.neu deutschen Strafge setzbuch: bleibt die gerichtliche Verfolgung ei nes Teutschen für im Anstände begangene Verbrechen in Teutschland ausgeschlossen, „wenn von den Gerichten des Auslandes über die Handlung rechtskräftig erkannt und ent weder eine Freisprechung erfolgt oder die aus gesprochene Strafe vollzogen," und wenn „die 'Strafverfolgung oder die Strafvollstreckung nach den Gesetzen des Auslandes verjährt oder die Strafe erlassen worden ist." Es ginge hieraus hervor, daß Gouv. Dix den Eggler nicht vollständig begnadigt, sondern ihn unter dem Verständnisse, daß dem jungen Man ne in Teutschland ein neuer Prozeß gemacht werden solle, dem deutschen Gesandten über geben hätte. Dies kann aber nicht der Fall sein und wir glauben eher, daß die deutschen Gerichte ihre Eompeten; überschritten haben. So viel wir wissen, war die Begnadigung eine vollständige. Vielleicht läßt sich indeß Hr. Tix oder der deutsche Gesandte zu einer Erklärung herbei." Wieder ist ein reicher Verbrecher der Strafe entschlüpft. Benj. Cronenbold von St. Louis, der vor einige Zeit den Liebhaber seiner Schwester, einen jungen deutschen Mann, erschoß, wird von den vom Gerichte mit der Untersuchung betrauten Aerzten für wahnsinnig erklärt. Folgendes ist der Inhalt der Zuschriit der Sachverständigen an Richter Primm: „Die unterzeichnete Commission von medizinischen Sachverständigen, welche von Ew. Ehren eingesetzt wurde, um den geistigen Zustand von Beiij/F. Cronenbold zu unter suchen, berichtet hiermit achtungsvoll: Wir finden, daß der besagte Eroiienbold in einem solchen Gcmiithsziistaiide ist, daß er völlig un fähig ist, seine Lage als des eines Verbrechens angeklagten Menschen zn verstehen, daß er uoil c'o,;.4eiitts lst, lind wir sind der Meinung, daß dieser Geisteszustand perma nent sein wird (mit anderen Worten, daß er unheilbar wahnsinnig ist). Wirsügcn, Jeder von uns, unsere Gründe bei, warum wir zu diesem Resultat gelangt sind, und ersuchen Sie, diese Erklärungen als einen Theil unse res Berichts zu betrachten. Chas. W. Ste vens, Obmann; C. H. Hughes, I. H. Ban day, Wm. B.Hazard, Gco.l. Engelmann." Im Eongreß-Disttikte Butter's in Mas sachusetts ist in Hrn. Phiips cm bedeutender Gegner des Lösselhcldcn aufgetreten. Selbst Massachusetts scheint mit Butler fertig zu sein. Die Demokralen wollen im Falle der Eandidatnr des Hrn. Philips keine Nomiua tion machen. DieHopfenerndte Californien's wird aus etwa 4000 Ballen geschätzt, von de nen über 1000 beieits nach dem Osten ver sandt worden sind. Tie Qualität ist eine gute. In Oregon und im Territorium Wa shington waren ebenfalls etwa 100 Acker mit Hopsen bestellt. Ein furchtbarer Zusammenstoß zweier P ferdc ereignete sich am 10. August auf dem Wettrennen bei Fort Wayne, Ind. Tie Thiere sollten um die Wette rennen und wur den vorher von den Jockeys, um sie warm zn machen, hin und her geritten. Während sie in entgegengesetzter Richtung in vollem Jagen waren, trafen sie mit den Köpfen gerade vor einander. Dem einen Thiere wurde der Sch ädel eingestoßen, das andere wurde schwer bc schädigt. Beide Reiter flogen weit durch die Lust und waren lange besinnungslos. Einer von ihnen wird wohl sterben. In He nry -Co mit y , Kentucky, war jüngst das Gerichtszimmer wieder einmal der Schauplatz einer schmachvollen Scene, die so recht illustnrt, wie das Faustrccht Gesetzen und Gerichten Hohn spricht. Ein junger Mann, Namens Wetherby, machte zur Nacht zeit einer Tochter eines gewissen Silas Cun niiig einen Besuch. Das Mädchen wollte je doch davon nichts wissen und schrie um Hülfe. Vater und Mutter wurden vom Schlafe anf gcwcckl und wurde Wcthe'Ny von der wüthen den Mutter des Mädchens mit einer Feuer schanfel zu Boden geschlagen. Er wurde dann festgenommen und am anderen Tage vor Ge richt gestellt. Wetherby machte vor Gericht die Aussage, daß er schon früher in dem Zim ! mer des Fräulein Eunning gewesen sei. Der Vater des Mädchens wurde darüber aufge bracht, nannte Wetherby einen Lügner und jagte ihm eine Kugel durch den Leib. So geschehen im Gerichts - Zimmer in Henry i Connty! ! Dem betrügerischen Staatsschatzmeister PhelPs v 0 ii New-Hork gehl es nun ! doch an den Kragen. Während die Geschwo l renen in dem, vor einigen Tagen in Atbany ! geschlossenen ersten Prozesse sich nicht einigen konnten, wurde sofort eine neue Jury einge. schworen und im zweiten Prozesse Phelps des Unterschleises schuldig befunden. Ehe noch der Richter das Urtheil sprechen konnte, trug der Staatsanwalt daraus an, zunächst Phelps ' wegen der zweiten Anklage, Fälschung, zu prozejirre und überhaupt nicht eher dic'Scn- ! tenz zn verhängen, bis alle Anklagen und ! es liegen deren mehrere vor erledigt seien. Phelps hat die beste Aussicht eines Dreijähri gen Freiquarlicrs im Staats - Zuchrhause. Man ist in New - Hork seit Tweed's Sturz gegen amtliche Schwindler gerade nicht in ei ner nachsichtigen Laune, wozu das Volk sich jedenfalls gralulirt. ! New Horker Blätter sind mit langen Schilderungen des Donnersiags-Brand e s der „Gutta-Percha Fabrik" an der 25. Straße angefüllt. Man nahm an, daß das Feuer durch das Ueberkocheii Ancs Kessels cittstan den, welcher mit Ingredienzien, die bei dcr Rubber-Fabrikalion benutzt werden, angefüllt war. Die Flammen griffen so schnell um sich, daß das Gebäude inFlaminen eingehüllt war, ehe noch die erste Spritze den Brandplatz er reicht hatte. Tie Arbeiter konnten sich nur durch verzweifelten Sprung aus dem zweiten Stockwerke des Hauses rell.n. Nur eine ein zige enge hölzerne Treppe führte in die obe ren Stockwerke und diese war schnell zerstört. Dcr 39-jährige John Breuna sprang, wäh rend seine Kleider fast ganz am Körper ver brannt waren, auf die Straße. Er wurde, schwer verwundet, in's Hospital gebracht. Während weitere Spritzen eintrafen, stürzte die Süd Ost-Ecke des Gebäudes auf ein klei nes nebenanstehendcS Haus. Dcr Eigner, ein Schuhmacher, Namens Galligan, wurde dabei erschlagen, als er grade gegen das Ver bot der Polizei seine Vorräthe in Sicherheit zubringen versuchte. Der Verlust erreicht nahe an 8200,000. Fesd 0 li, nicht Theodoli, heißt der Prä lat, welcher bei Frosuiane unsern Rom's in die Hände von Banditen fiel und genö thigt war, denftlbcn Hio,ooozn geben, che sie ihn wieder laufen ließen. Die Spitzbuben hatten Anfangs eine drei Mal so große Sum me verlangt. Ex-Senator Roß von Kansas ist gegen wärtig wieder Vormann bei einer Zettüng, eine Stellung, die er bereits achtzehn Jahre lang einnahm, ehe er sich aus dcS Glatteis der Politik begab. In N ew-H ork wurde am Samstage ein Dampfer mit Lokomotiven, nach Rußland be stimmt, befrachtet. In einigen Tagen gehen auch Bahnkairen nach Melbourne, Australien, für die „Hobson Bay Bahn" bestimmt, ab. In Bridgeport, Conn., fand man be kanntlich am 3. d. Mts. in einem kleinen Lache die Leiche der Ellen Lewis. Auf oas Urtheil der Coroners-Jury hin iit nunmehr ihr Liebhaber E. Joseph Latelen, der zuletzt in ihrer Gesellschaft gesehen wurde, als der Mör der arretirt worden. In New - Orleans jagte sich der Deut sche Simon Eiiginann ans Verzweiflung über den Tod seiner Frau eine Kugel durch den Kopf. Die ganze Anzahl der Passagiere, welche vom 1. Januar bis 30. September im „Casile- Garden" zu New Hork landete, erreicht 124,608, nämlich: Oestreich 1124, Belgien 281, Böhmen 2414, Dänemark Z:>6B, Eng land 16,309, Frankreich 2117, Teutschland 32,652, Ungarn 616, Holland 1273, Irland 36,007, Italien 4532, Island 16, Luxemburg 388, Norwegen 3774, Rußland 6255, Schott land 4656, Schwei; 2003, Schweden 3578, Ver. Staaten 2206, Wales 1470, andere Län der 324. Eine Gem ei nhe it son d er Gl ei ch cn wurde vor Kurzem im deutschen Stadtthectter zu Bufsalo verübt. Als Fräulein Amalia Schultz im zweiten Akte die Rolle der „Marie" ausgezeichnet spielte, wurde von der tinken Seile der Gallerte her ein aus Krautblättern, Hühnerfüßen und allem möglichen Umalh zu winmengesctztes „Bouquet" ans die Bühne geworfen. Sofort bemerkend, daß man sie dadurch zu insultiren beabsichtige, nahm Frl. Schultz keine Notiz von dem „Bouquet," aber Hr. Rieffenstahl ließ sofort, nachdem er von der verübten Büberei Kunde erlangt halte, die Person verhaften, welche das „Bouquet" auf die Bühne geworfen Kalte. Die Thäterin, ein Dienstmädchen, gerieth übcr die Aussicht, eine Nacht in einer Zelle zuzubringen und die wei teren Folgen ihrer unbedachten That in große Angst. Als man ihr versprach, sie freizu lassen, wenn sie angebe, in wessen Austrage ste die Gemeinheit verübt habe, bekannte das Mädchen, von ihrer Dienstgeberin 25 Cents und ein Freibillet dafür erhalten zu haben. Man ließ die Person darauf hin laufen, aber, wie es heißt, wird Frl. Schultz die Urheberin der pöbelhasten Gemeinheit gerichtlich be langen. In Su m m it, N.-1., starb soeben der deutsche Kaufmann Nikolaus D. C. Möller, durch seinen tangjährigen erfolgreichen Ge schäftsbetrieb mit Westiiidicii bekannt. In M org a n-C 0 u nty , Geo., hat de junge I. O. Hanson seinen Vater durch zwei Schüsse tödtlich verwundet. Ter zur Zeit betrunkene Vatermörder einkam. In New-Hork gab sich aus Gram über den Tod seiner Frau der Contraktor O'Bricn dem Trünke hin. In einein Anfalle von Säuserwahnsinn ergriff er Freitag ein Ge wehr von der Wand, setzte den Lauf an die Stirn und drückte mit dem Fuße los. Der Obertheil des Kopfes wurde gänzlich zcr schmettert und Blut und Gehirn im Zimmer nmhergespritzt. Sonntag Abend sand in New Hork ein Conzert zum Besten der abgebrannten Meininger statt. czlii Washington hat General-Postmei ster lewell verfügt, daß in Zukunft alle For derungen an das Departement direkt durch die betreffenden Persönlichkeiten eingezogen wer den inüssen; Anspruchs-Agenten sollen igno rirt werden. In Fall - R ivcr, Mass., sielen Freitag Nachmittag die beiden, am Thurme der Cen tral-Kirche arbeitenden Leute Hunt und Simms ans einer Höhe von 35 Fuß auf das Trottoir. Hunt wurde tödtlich verletzt, Timms kam mit leichtem Schaden davon. In alt Lake City, Utah, begründete die Grand-Jury eine Anklage gegen Ths. E. Ricks wegen eines Mordes, den er vor 10 Jahren begangen haben soll. Es ist bemer kenswerth, daß Ricks selbst ein Geschworener des Gerichtes ist. InDeiroit, Mich., starb vor einigen Tagen Friedrich Marschncr, ein aller deut scher Musiker, der in den letzten Tagen durch seine frappante Aehntichkeil mit Kaiser Wil helm I. eine gewisse lokale Berühmtheit er langt und bei vielen Maskenscherzen als Kai ser figiirirt hatte. Das Friedensfest, welches die Deutschen in 1371 feierren und bei wel chem er in Uniform, mit Stern und Orden geschmückt, die jubelnde Menge bei sich vor über defilircn ließ, war der Tag seines größ teu Triumphes und der Srolz seiner alten Tage. Ein irrsinniger Deutscher, Namens Jakob Schweitzer, an oer Croghan-Straße in De troit, Mich., wohnhast, setzte am B.Oktober sein HauS in Brand und schoß sich daraus ui's Gesicht. Er blieb im brennenden Gebäude und verbrannte zu Tode. Sein Leichnam wurde bis zur Unkenmlichkeit verkohlt. Der Unglückliche hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Auch noch nicht dagewesen, daß seit einigen Wochen systematisch das Polizei amt inH 0 bokcn, N.-1., bestohlen worden ist, ohne Saß man denThätcr auffinden konnte. Endlich ist derselbe in der Person eines jungen italienischen Biuschen zur Haft gebracht wor den. Ernst Ortwein, der gräuliche Mörder der Familie Hamnett bei Pittsburg, ist noch immer nicht gehängt, wiewohl ihm der Rich icr das Todesurtheil schon vor mehreren Wo chen verkündigt hat. Seine unermüdlichen Rechtsanwälte haben seinen Fall vor das dieser Tage wieder zusammengekommene Obcrgericht von Pennsylvanien' gebracht. Nicht weniger, als sieben Einsprachen wegen Irrthums sind von diesen Anwälten gegen den Wahrspruch der Geschworenen und das ihm vorangegangene Gerichtsverfahren erho ben worden. Die meisten der Einwendungen sind jedoch nur technische Haarspaltereien. Den PlttSbnrger Advokaten (Luty, Schwarzwäl der und Moore), welche sich so große Mühe für Ortwein geben, kann man wenigstens nicht vorwerfen, daß Geldgier sie leite; denn Ortwein hat Nichts, und sie sind vom Staate als „Ossizialanwälte" für ihn bestellt, kön nen also auf keine glänzende Belohnung rech nen. „Ruhm," nichl Geld wollen sie gcwin i ii en. West 0 n hatte in New-Hork bis Samsla Nacht um 11 Uhr nur etwas mehr als 345 Meilen zurückgelegt und konnte nicht weitcr marschircn. Die Wette lautete auf 500 Meilen. Bcrgh sollte diese Dhierquälcrei inhibiren. InChicag 0 hat man sich dahin verstän digt, Gen. Thaler von New-Hork permanent mit der Reorganisation des Lösch-Departe meuts zu betrauen. InOakland, Cal., erschoß sich am 3. Okt. der San Franziöco'er Aknenmäklcr B. W. Bogelsdorss. Bei seiner Leiche wurde sol gcnder Brief gefunden: „Au den Eoroner! Ich kam von San Franzisco hierher, um Selbstmord zu begehen. Bitte, benachrichti gen Sie die Jury hiervon. Kein Gedanke an Wahnsinn oder Zufall. Ich wünsche hier in Oalland begraben zu werden. Ter Platz ist mir einerlei; der Armeiisriedhos wird genü gen. Die einzige Bitte, die ich habe und die Sie mir bewilligen werden, ist, daß ich ohne Sarg oder Kiste beerdigt, daß meine Leiche nackend in das Grab gelegt und Mutter Erde fest um mich und auf mich gelegt werde. Ich bin heute 50 Jahre, 1 Monat und 7 Tage alt. Ich borgte mir die Pistole von Ch. Kea ding, Washingtonstraße, San Franzisco. Bitte, rctourmrcn Sie dieselbe. B. W. Bo gelsdorss." In Caribo, Cal., fand Samstag Abend eine Nitro-Glycerin - Explosion statt, weiche das Gebäude zerstörte, und wobei ein Mann, Namens Arnold, der zur Zeit an der Arbeit war, getödtet wurde. In Philadelphia wurde vorgestern die neue,, deutsch evang.-ref.-Salems-kirchc" eröffnet und eingeweiht. Prediger ist oer Ehrw. I. G. G. Wiehle. In Texas will man abermals den Deutschen Dcgener für den Congreß nomi nircn. In Philadelphia kaufte unlängst der Deutsche Joh. Wilhelm von einem Jrlcindcr das „Point Breeze-Hottl." Ersterer ließ das Hotel renoviren, und amstag Abends fand ein Taiizlränzche statt, zn welchem sich außer > einer Anzahl Deutscher auch mebrere Irtan einstellten. Dave! kam es zn Reibereien nnd schließlich zur Prügelei. Im Laufe derselben zog der in dem Hotel logirende Deutsche Georg Volz, welcher von mehreren auf ihn losschlagenden Jrländern uniri igt war, einen Revolver und feuerte fünf Male auf seine ! Gegner. Dem Stewart Jamisou drang eine Kugel in die Brust, und er fiel todt zu Bo den. Volz wurde verhaftet und behauptet, in Selbstvertheidigung geschossen zu haben. Eine in Folge des nculichen Bra 11 dn n glückes in Fall- River, Mass., in Wahnsinn verfallene Mutter geht täglich mit dem pcisekcssel nach den Trümmern der „Granit Fabrik," um ihren drei Töchtern, wie sie es seit Jahren gethan, das Mtttags csscn zu bringen. Aber die Töchter der Un glücklichen liegen Hilter dem Rasen: alle Drei kamen bei dem Feuer um's Leben. Mitun ter gelingt es den Nachbarn, sie von dem Gange nach der Fabrik abzuhalten, indem sie ihr vorsieUen, daß die Mittagsglocke noch nicht geschlagen habe; aber gemeiniglich geht sie, den Blick zur Erde gerichtet, nach der Brandstätte, schaut sich dort nach ihren Lie ben um und kevrt sodann verwirrt an ihren verödeten häuslichen Hccrd zurück. In Chicago sieht dcr republikanische Coiigreßmann C. B. Farwelt vor Gericht,um sich zu verantworten, in betrügerischer Weise einen Mann, Namens Mäher, bel'm Hazard- Spiele um ein: Farm von 80 Ackern gebracht zu haben. Die „Tribüne" widmei dem sau bern Congreßmann einen beinahe 2 eilen langen 'Artikel, worin sie idn als professionel len Spieler und Betrüger bei m Kartenspiele hinstellt. Und trotz alledem ist Farwell ein Candidat zur Wiedererwählnng! Das geht denn doch über's Bohnenlied. Henry Ward Beecher hat seinem Bor lesungs-Ageitten angezeigt, daß er bestimmt heute Abend in der Musik-Halle" zu Boston auftreten werde. Am Mittwoch werde er in Chclsea und am Donnerstage in Brookliue reden. In Boston erhält B. Htooo für seine Vorlesung. Hr. Carl Ludwig Ber 11 ahs schreibt neuerdings dem „'Anzeiger deö Westens:" „Meinen früheren Bciiierkungen Über die An erkennung der Verdienüe des ainerikanüchen Volkes um die Fortschritte der Cultur durch deutsche Gelehrte füge ich jetzt nach neueren Geipräcken mit dcutichen Fachgelehrten die hohe Achtung bei, in welcher viele amerikani sche Gcketirte von ihren hiesigen Collegen gc Kalten werden. So wurde Hr. Whitney m Cambridge als der größte jetzt lebendeSprach forscher; die Professoren Edward Morse im, „Baudoin-College" in Salem, 'Mass., und Leidy in Philadelphia als höchst bedeut.ndc I vergleichende Anatomen, sowie die Hrn. Tho mas, Professor am „23. St. MedicakCol lege" in New Hork und insbesondere Hr. I. Marion Timms als groger, der Letzte als der bedeutendste lebende Chirurg, genannt. Man tadelt ihre mangelhafte allgemeine Bildung, stellt sie aber in ihren Spezialitäten den bedeu tendsten europäischen Gelehrten zur Seite." In Bost 0 n rettete ein armer Mann der Tochter eines Millionärs das Leben und er hielt vom Vater der Geretteten ein Beloh nung im Betrage von itwci und einem Kalbe Toll. Er war von diesem Akte der Freige bigkcit so überwältigt, daß er alle Orgeldre her, die auszutreiben waren, dazu engagirle, dem Millionär eineSerenode zn bringen,nach deren Schluß er die erhaltene Belohnung un ter sie vertheilte. Die Bundesregierung läßt in Philadci phia jetzt fünf ansrangirte flach gehende Kanonenboote auseinandernehmen und siir altes Ei en verkaufen, weil sie ans diese Weise bessere Preise zn erzielen hofft, als durch einen Verkauf der Fahrzeuge. Eine ch inesi s ch c Hochzeit sand un längst in San Franzisco statt. Das „San Franzisco Bulletin" meldet darüber: „Loi Mong erhielt, che er sein elterliches Haus ver ließ, eine sorgfältige Erziehung; bald nach seiner Aiiinnst hier wurde er als ein Missio när cngagirt und er veranlaßte meyrere seiner Landsieul'', zum Christenthum überzutreten. In seiner Eigenschaft als Missionär lernte er Fräulein Chüng Fa kennen und während er ihr die im alten Testamente niedergelegten Doktrinen erläuterte, faßte die Zuneigung, die nun in eine Heirath gereist ist, Wurzel. Die Trauung sand in dem chinesischen Mis sionshansc in Gegenwart einer großen Anzahl von Freunden statt und dieselbe vollzogen der Reo. Dr. Loomis und der Nev. Jra M. Eondit, ersterer in englischer, letzterer in ch> ncsischer Sprache. Die Braut trug em ele gantes weißes Grosgrainkleid nebst Schleppe, das mit Orangenblülhenzwcigen und kleinen weißen Attasschlcisen besetzt war. Auf dem a la tNiinoiss frischten Kopfe prangte ein Kranz aus Orangenblüthen. Ein an dem Kran; bi festigte;- schöner weißer Spitzenschleier fiel >ll graziösen Falten über die braunen Schultern der Braut herab. Der Brantjchmuck bestand aus Perlen und Gold. Ter Bräutigam er schien im schwarzen Frack. Es heißt, daß dies das erstemal in dieser Stadt ist, daß ein christlicher Chinese und eine christliche Chinesin in christlicher Weise getraut wurden." Bon Salt Lake City, Utah, kommt Nachricht über eine neue Widersetzlichkeit Brigham Houng'S gegen einen BundeS bcamten. Es erhellt, daß Orson Pxatt, Sohn des Apostels Pratt, und Bundes Gehülss marschall, abgeschickt wurde, um Brigham vor die Grand-Jury zu laden. Dabei stieß er ans Widerstand. Nunmehr ging Gehülss marschall Pratt Maxwell nach Brigham's Wohnung, hatte aber dieselbe kaum betreten, als er mit Fußtritten, die ihm der Thürhüter versetzte, bedacht wurde und zu Boden fiel. Nun kam auch Mayor Wells mir 160 bewaff neten Mormonen herbei, um ihrem Prophe ten beizustehen. Maxwell holte jedoch Hülfe herbei, arretirlc den Thürhüter und Andere und überreichte schließlich an Houng den Be fehl, vor der Grand-Inry zu erscheinen. Es herrscht große Aufregung und Gouverneur Woods ließ die Truppe unter Waffen ru fen. In Wajhi 11 gt 011 herrscht große Freude über die im Indianer-Gebiete erfolgte Arretnr des berüchtigten Indianers Satanta. Daß Tcitanta übrigens sich selbst stellte, ist unsern Lesern bereits bekannt. Die Indianer schla gen sich nicht bei kaltem Wetter. Wenn erst wieder die Wälder grünen, wird auch Satanta ant's 'Nene ans dem Kricgspfade sei. Bei H alisax singen Fischer einen nenn Fuß langen Makrel, der nicht weniger als 500 Pfund wog. lamesGor d 0 11 B e nn et t, der Eig ner des „N. H. Herald," soll mit der Tcchllr eines in Washington wohnenden See-Osfi ziers verlobt sein. Der Export von Ob st nach Europa scheint neuerdings bedeutende Dimensionen anzunehmen. Vorgestern wurden z. B. von New Hork 1000 Fässer Aepfel verschickt. Die l Fracht beträgt etwa 4 Schillinge, und das , Obst kommt m den meisten Fällen in sehr gu tem Zustande in Europa an und findet schnei len Absatz. Nachrichten von Japan, die bis zum 4. September reichen, lassen ersehen, daß die Streitigkeiten zwischen jenem Lande und China noch nicht geschlichtet sind, und daß beide Par teien an der Insel Formosa und an den strate gischen Punkten der Küsten beider Länder ihre Streitkräfte conzentriren. Man glaubt, daß die gutliche Beilegung der Zwistigleitei! von dem Resnltale der Unterhandlungen des japa nesiichcii Gesandten in Peking abhängt. In Massachusetts hat Butler aber mals die Nomination seines Distrikts für den Congreß erhalt.n. soll dem Löffel- Helden die Nomination Sieses Mal mehr Geld, als je, gekostet haben. Aus Louisiana kommen nach wie vor widersprechende Berichte. Einmal heißt es, daß Kellogg seine Wahl als Gouverneur einem Schiedsgerichte zur Prüfung unterbreiten will, das andere Mal wird die Nachricht eben so bestimmt als grundlos demeniirt. Chs. A. Dana, Redakteur der „Sun," hat die Nominativ der „Industriellen" für das Mayors-Amt von New Hork abgelehnt. Inlersey Eity, N.-1., erdrosselte der Trunkenbold Ulrich Erb seine Frau. Die Tochter war gerade in ein benachbartes Wirthshaus geschickt worden, um Schnapps zu holen. In Ch est er, Penns., war am Montag Morgen der frühere Polizei-Chef Chs. Crea incr mit der Reinigung eines Revolvers be schäftigt, als ein Lauf desselben sich entlud, und die Kugel seinem nahe ihm stehenden 16 Monate alten Söhnchen in den Magen drang. Das arme Kind liegt im Glrt-en, der Vater ist der Verzweiflung nahe. Ein Chinese in San Franzisco hat sich um ein Patent für verbesserte Arbeits anzüge beworben. Fr ank i c C hri st ie, die Tänzerin, die den Sohn eines Bundes-Admirals heirathcte, und sich aus Verlangen der Eltern desselben von ihrem lugendlichen Manne scheiden ließ, tanzt jetzt in Indianapolis, Ind., und hat sich schon verschiedenen „Interviews" z un terziehen gehabt, Sie sagt, „Pressly" schreibe ihr jeden Tag vom College in Bethlehem, Penns., wo er sich eben befinde. Ter katholische Blichof der Diö zese H a r tf 0r d, Con., Hochw'ste Francis Patrick McFarland, welcher vorgestern in Hartford im 56. Lebensjahre mit Tode ab ging, wurde in Franklin, Penns., geboren und im „St. Marien Collegium" zu Em. mittsburg, Md., für den Pr'icste.stand vor bereitet. 1845 erhielt er die Priesterweihe, fungirce später als Pfarrer in Watertown und Utica, N.-H., bis er 1848 Bischof von Ha! Ford wurde. Bis 1872 wohnte ein Provi dence, R.-1., schied aber von letzterem Orte, als Prooidcncc selbst zur Diözese erhoben wurde. Bischof McF. hatte unter allen religiösen Gemeinschaften Hcmford's viele Freunde, baute ein Kloster sind eine bischöf lich! Wohnung und hatte den Plan zum Baue eines großen Domes entworfen. Nack, längerer geschwächter Gesundheit führte ein Umerleibögesibwür seinen Tod herbei. Von Ncw- H 0 rk wird gemeldet, daß ge stern früh um 3 Uhr bei der Einfahrt des Zu ges der „Morris-Essex-Bahn" in's Depo jix Hoboken ein Mann, NamenH Ths. Earroll, überfahren und qetödset wurde. In 'Jan Franziseo fand vorgestern unter großer Theilnahme die Beerdigung dctz Superintendenten der neuen Münze, L. M. Eckfeldt, statt. E. beging bekanntlich vor ei nigen Tagen Selbstmord. TelcgrkMsche Tcpeschcn. Mnc schrcikttaie Scene. Ein Ja tnilienvatcr wird von Kreissäge erfaßt nnd in Stücke geschnitten. W ashiiig t 0 11, 11. Okt. -Einich'eck liches Ereigniß fand gestern Nachmittag in einer der Werkstätten deö hiesigen Kricgs hafens statt. Vor etwa vier Monaten kam Eduard P. Sipter, geboren in Bordentown, New Jersey, hier au und arbeitete seit dieser Zeit in der Navy Hard, wo er au einer gro ßen Kreissäge beschäftigt war. Gegen halb 3 Uhr that derselbe einen Fehltritt mit einem schweren Hammer, dessen Gewicht ihn in-den Bcreich der fortwährend arbeitenden Säge brachte. Diese erfasste den Unglücklichen, wie einen Spahn und im 'Nu war der Oberlheil des Kopses abgesägt. Dann ergriff sie je,neu rechten Ann, den sie von dem noch zuckenden Körper trennte, als ob er mit einem Rasir inesscr adgcsct nitten worden sei und so fort, bis sie ihr Opfer in lauter Stücke zersägt hatte. Es war ein Schauder-erregender An blick, so die einzelnen Körpcrthsiie rund um das mörderische Instrument liegen zn sehen. Bevor die wenigen in der Nahe befindlichen Arbeiter, die vor Entsetzen fast gelähmt wa ren, die Kreissäge sittl sehen konnten, Halle diese ihre kliittge Arhcil vollendet. Tie ein zelnen Körperthcile wurden dem Leichen bestattcr Botelcr an der 8. Straße übergeben, welcher sie so gut es möglich war, zusammen fügte und nach der Wohnung des Verstorbe nen, Ecke der 10. und MStraße, brachte, wo dcr Körper auf Eis gelegt wurde. D>e Beerdigung wird stattfinden, sobald die Brü- Nähe der Stadt. Die RegicrungSiruppen hallen Moron besetzt. Am 12. d. Vi., dem für die Inauguration des 'Präsidenten Avella nada feslgcselttcn Tage, -01 l eine große Bewe gung in's Werk gesetzt werden. Das den Insurgenten gehörige Kanonen boot „Parana" wurde von dem Geschwader der Regierung verfolgt und lies in Montevi deo ein, wurde fedoch von den dortigen Be hörden sofort wieder ausgewiesen. Dcr Präsident ntcr den India nern. V i lii ta, im Indianer-Gebiete, 11. Okt.— Der Präsident langte heute Nachmittag in Btglettiiiig des Er Sekretärs Borie, des Ge nerals Ha'rney und Anderer von t. Louis hier ein. Hunderte von Indianern zogen Kilians, um den „Greai lalher" zn seken. Oberst Bondinot überreichte eine Bcivill komni nnngs-Adresse. Vinita, Indianer-Gebiet, N. Okt. Hundertc von Eherokesen kamen Kerker, um den „Großen Vater" zu sehen. Oberst Bon diiiet hielt eine Bewilliomiünnngsrede, und I der Präsident erwiderte daraus: „Es gereicht mir zum großen Vergnügen, Ihr schönes Land zu besuchen, das ich niemals zuvor ge'ehen habe, obgleich ich aus allen Seilen desselben gewesen bin. Es hat eine reiche Scholle und ist in seiner Schönheit unvergleichlich. Ohne zur Zeit EtwaS über diePotttik zu sagen, die, wie ich glaube, in Hinsicht ans das Territo rium eingehalten werden sollte, will ich nur so viel bemerken, daß ich erfreut von den Be weisen des Foit'chtiiles ni.rer Euch bin, und ich hoffe, daß man Euch in der Cultivirnng des Bodens eines so reichen und herrlichen Landes alle Aufmunterung zu Theil werden lassen wird." Cadd 0 Eh 0 ctaw Nation, 12. Okt. Ter Gouverneur der Ehoetaw-'Nalion, die Legislatur, die Richter der Instiztribunale und andere Beamten der Ekoctaw Regierung und eine große Menge von Bürgern kamen henke, um den Präsidenten zn bewillkommnen. Hr. McGec King kielt für den Gouverneur die Bewillkonininu'.'gsrede und dankte ikni und der weißen Race für die Civilisation und die Fortschritte, welche die Indianer gemocht Kaken, und befand'rs für die Freundschaft, die der Präsident jeder leil für das India ner-Volk und den ehrwürdigen Gouverneur der Ekoctaw - Nation an den Tag gelegt hat. Prftkchlin snngirte als Dolmei'cher." Ter Präsident erwiderte Folgendes: „Ich war sehr befriedigt, indem ich durch Euer Land passirte, so viele Beweise des Fortschrittes unter Eurem Volke zu sehen. Ich freue mich aufrichtig, Euch mit derVich Jucht beschäftigt zu sehen, und ich glaube in einem Lande, das so sehr für diesen Industriezweig geeignet ist, kann es Euch gar nicht fehlen, zum 'Reichthum und zur Prospcrilät zu gelangen. Ich habe mich stets bemüht, die Indianer gegen Unrecht und Ungcrcchtigtett zu schützen und ihnen je des Civilreckt zu geben. Wenn ich cn künf tigen lahren abermals das Vergnügen haben werde, durch Euer Land zn Passiren, hoffe ich groß: Banmwollcnsclder und andere Produkte zu sehen, die Euer Boden und Klima hervor zubringen geeignet sind. Ich zweifle nicht, daß Ihr mit der Zeit mit zu den reichsten > Bürgern der Ver. Staaten zählen werbet, l Ihr habt einen Boden und ein Klima, welche ' es rechferiigen, wenn ich dieses zu Euch sage, Es freut mich sehr, so viele Bürger der Ehoe- ' taw - Nation liier anzutreffen." Tie Gesell schaft des Präsidenten besteht aus Madame Graut, Madame Sharp, Herrn und Madame Borie, Fränlein Boric und General Babcock. In St. Poms gesellten sich zur Partie Gene- - ral Harney, Madame John Deut und Fräu lein ShieldS. General Sheridan schloß sich ihnen in Sedatta an uns begleitete sie nach Tenison. Auf dem Rückwege nach Eaddo verabschiedete er sich, um naa> Fort Till zu gehen. Die Gesellschaft reist mit einem Ex. Trabahnzuge nach Fort Leavenworth und von dort ach Sptingsicld in Illinois. Vuttcr ans dem Stnmp. Boston, 3. Ott. Butler sprach gestern Nachmittag in Newburpporr und gestern Abend in Andover. In Betreff des neuen ReciprozitätSvcrtragcS tagte er, daß er der Verfügung, welche eanadiichcu Schissen gc statte:, unter denselben Bedlugliugcn, wie amerikanische Fahrzeuge, in inländlichen Hä fen einzulaufen, oppouireu werde: er erklärte den „Ala'oama"-Vertrag für eine Mißgeburt und dankie Gott, daß er keiner von den Com missürcn gewesen sei. TerWcsteu, meinte er, sei bestimmt, über kurz oder lang das Land zu regieren und es sei klug, denselben nicht zu erzürnen, wegen der Finaiizsrage. Das Volk gebrauche mehr Lourant, doch sei diese Frage von keiner Wichtigkeit, so lange der Bürger krieg im Süden nicht gänzlich beendigt sei. Verhaftung von Falschmünzern. Buffalo, N.-H., 0. r.k:br. Buudes- Geheimpolizistcu arretirtcn beute Nachmittag in hiesiger Stadt den Thomas Ballard, alias John Davis, einen der geschicktesten Graveure und Falschmünzer des Landes, mit sammt seinen Eomplicinnen Elisabeth Ballard und Anna Aoams. In ihrem Besitze fand man HU,OOO gefälschtes Geld der verschiedensten Sorten, sowie eine Presse, Stempel, Platten ii. s. iv. Die Gefangenen wurden zum Ver hör vor Eommiisär Scroggs geführt. Bnfsalo, N.-H , UZ. Ottbr.—Dcr noto rische Fälscher Tyo's. Ballard, welcher in der verflossenen Woche mit mehreren Frauenzim mern hier verhaftet wurde, weil man große Summen gemischten Geldes, Pressen, Stein pel:c. in ihrem Besitz fand, wurde heuic mit seinen drei Schicksalsgcfährlinuen der Unter suchungshaft überwiesen, weit sie nicht im Stande waren, je §15,000 Bürgschaft zu stellen. Gin Vater ermordet seinen Toftn. S cheiicetad y, 'N.-H., 12. Okt.— Fred. Gates, 02 Jahre alt, stach seinen Sohn am Samstag während eines Wortwechsels in den Unterleib, so daß die Eingeweide hcranstra teu. Ter junge '.'Nanu wird sterbe müst'en. Schrecklicher Mord i ndSctlistmord Cambridge, N. - H., 12. Okt. Der 27 Jahre alte Irlänver Lawrence Graec, un gefähr 5 Meilen südlich von der Stadt, nahe Buskirk's Brücke, ivohuhaft, ermordete gestern in schrecklicher Weise seine Frau, indem er der Unglücklichen mit einem Rasirmefscr an zwei Stellen tiefe Schnitte m deuUuterleib versetzte. Ter Mörder ging nach der That nach einem andern Theile des Hauses und schnitt sich selbst den Hals ab. Grace war als ein liederlicher Bursche bekannt und häustg in den Händen der Polizei, kein Grund wird für die That angegeben. Ter Tod der Frau wird jeden Augenblick erwartet. Firan Titton ertrankt. New-Hork, 10. Okt. Frau Eli'abeih Tilton ist krank. Ihr Arzt iagi. daß die Er eignisse der letzten Zeit ihr 'Nervensystem total zerrüttet haben, Gittr Mat>ors-NominaUo in Ncw-Vork. Ncw-Hork, 10. Okt.—Tie Tammany- Connty - Eonventivu hat Win. H. Wickham für das Piayvrs., James Hayes für das Re gistrarvrs.Aml und Wm. p. Eole (Editor des "Irisli .liaoriean"), Samncl A. Penks lEoitor des Magnus Groß und I. W. Gurtzer als Aldcriiicii larxe nomlllirt. Mut Ii uz änlicher (Vattinmord. N e w -Hör k, 12. Oktober.— Ulrich Eoh, ein Deutscher, wohnhaft zu Union-Hill, N.- H., wurde heute Abend ans den Verdacht hin, seine Frau ermordet zu haben, verhaftet,! ! Dieselbe wurde todt aufgefunden mit allen! l Zeichen einer Erwürgnng an ibrew. Halle. Portorico. - Gin? Grklarung vcs . Admirale Polo de Varnadc. c New-Hvrk, 12. Okr. —'-1.1 e>ois!.' ! i ciue hier erscheinende spanische Zeitung, ver ! ! öfsenUlcht eine Zuichrifl des Admirals Polo de Barnabe, des irühcren Gesandten in Wa i shingtvii, welche sich aus die Geschichte derEedi ! ung Portorico'S an Teutschland bezieht, wie ! solche zuerst vom U roonoui'-, .loariial" ver - breitet wurde. Der Admiral erklärt, daß die! in Berbindnng mit der Geschichte veröne! ! lichte Depesche gar nicht exiiure und daß es ebenso unwahr sei. daß er seine Resignation ! als Gesandter inWashingion eingeschickt habe. > Er verließ Washington, weil seine Dienste im i See Departement seinesVaterlandeS notkwe big gewesen seien. Tie ganze heacich ipanc - sche Portorico Geschichte sei ein Netzwerk von Absurdllät und chrächllicher Vcrlänmdnng. Der Marincmintster Nobcson hcktt eine Rede.—Ter drizj- Termin des Prästdcnttn. Spricht Ro vcson jn: Namen Grant'S t N.J., 10. Okt. Sek''. ! Robeson hielt gestern Abend eine Red', vor ! einer politischen Versammlung, in Wucher ex Zagte: „Weder dw Administration, „och ' deren Haupt werden jemals nuß-uhalb der republikanischen Partei gefunden werden, und niemals wird man finden, daß der Prä sident gegen die besten Interessen der Nation und gegen die anerkannten Tradit oncn des Landes Handell." Tiefe Bemerkung wird so ausgelegt, als sei sie mit Bezug auf die Agi tation wegen des dritten Termins gemacht worden. Später äußerte sich Hr. Robefon in einer Privatunlerredung dahin, daß Grant nicht daran denke, einen dritten Amtstermin zu verlangen; er habe es bisher nicht einmal der Mühe werth gefunden, die Diskussion dieser Frage besonders zn beachten. Taraus lasse sich sein ominöses Schweigen erklären, unv im Gespräche mit seinen intimen Freunden habe er mitunter die Frage berührt und diesen sei seine Ansicht genau bekannt. Aus diesem Grunde habe er auch vermieden, sich klar auszusprechen, damit es nicht scheinen möge, als lege er dem Gerede irgend welches Gewicht bei. . Das Bttuvcskrciogcrlcklt in Birgi nicn. l Wahlria,tcr in titn tlagcznstand versetzt.-Eonscr vative Candidatnr. Nichmond, Va., l>. Okt. Die Groß - Geschworenen des Bundes-Gerichtes versetzten zwei weitere Wahlrichtcr von Pe tersburg, Va., Namens T. A. Ehappel und I. M. Murray, wegen Verletzung des Zwangsgesetzes in Anklage. Bis jetzt sind nicht weniger als sechszeyn Wahlrichter von Petersburg angeklagt. Dr. A. I. Mcßee wurde von den Eoiiscr v.rtivcn des Richmonder Staats Senats- Distriktes bei der siebcnnndzwaiizigsteii Ab stimmung zum Candidateii nomimil; seine Mitbewerber waren Gen. B. T. Johnson und Oberst W. C. Eariington; Letzterer :c>g sich übrigens rechtzeitig von dem Kampfe zurück. Wichtige Gntschcidung eines Äcr sicherungsprozcffcs. Nichmond, Va., >3. Okt. Richrcr Bond vom Bundesgerichte hat heute den Pro zeß des Wm. P. Davis gegen die „New-Hor ker Versicherungsgesellschaft" entschieden/Da vis war für Slo,ooo versichert und zahlte die Prämie bis zum Ausbruche des Krieges pünkk lich; der Agent sagte ihm, daß er ieine Prä micn später nachzahlen könne. Als der Krieg zn Ende war, bot Davis der Compagnie das Geld an, diese wies es jedoch zurück. Richter i Bond sprach dem Kläger 85000 nebst Interes sen zn. Das gclve Ficker inl<i>arlcftol. E harkest 0, S. E., 13. Okt. —Tie Sanitätsbehörden haben infolge der Gerüchte über das gelbe Fieber nähere Untersuchungen Angekettet und berichten, daß während der , letzten sechs Wochen mehrere Personen am get . best Fieber erkrankt und zwei gestorben sind, , daß aber alle Vorsichlsmaßrcgctn getrosten wurden, um das Umsichgreifen der Seuche zu verhinden. Fröste im Süden. Atlanta, (Ha., 13. Okt. — Heute Mor gen hatten wir hier den ersten Frost. Gin Negerprediger als Brand stifter und Mörder. Nashvillc, 10. Okt. Der schwarze Prediger Joseph Ravageö wurde in der Nähe von Franklin, Tcnn., erschossen, während er versuchte, in die Wohnung ciiics altenMniiiics, Namens Shy, einzudringen, um dielen nebst seiner Frau zu ermorden und das Haus in Brand zu stecken. Ein schwarzer Geheim Polizist, welcher von Nashville abgeschickt wor den war, um einen früheren Versuch, Ehy's Wohnung einzuäschern, zu untersuchen, ge ricth mit RavageS zusammen und dieser ver traute ihm seine Pläne an. Ter Geheimpoli zist unterrichtete Shy von dem Anschlage und dieser war ans dcr Hulh, n. als der Vrandstiitcr und Mörder sich zeigte, erhielt er eine wohl gezielte Kugel, welche seiner Verbrecherlaus bahn ein Ziel lehre. Gtne Mörderin Evansville, Ind., 12. Oktbr. Am Samstage begab sich Mad. Honng vonVionnt Carmel, Illinois, nach Logansville, um von einer Mad. Tonahoe Gelder eruzuzieheii, die ächtere angeblich ihrem (Mad. H.'s) Stiel söhne schuldig iei. Ein Wortivcchsel ciit brannte, der damit endigte, dass Mad. Höring ihrer Gegnerin eine Pistolciitadung Schrot in den Unterleib schoß. Mad. D. wird sterben: rNad. H. wurde arretirt. Die Leiche Abraham Lincoln's. Spri ii gfrelb, 111., 10. Okt. Gestern Abend wurden die Uebcrrcstc Abraham Li coln's auf's Neue eingesargt, wahrscheinlich jetzt zum letzten Male. Die in W ishinglon vorgenommene Einbalsamiruiig c.wies sich aIS ein vollkommener Fehlschlug, auch der erste Sarg war Nichts werth. Als der Lcich uam im Jahre 187 t von dem temporären Ge wölbe nach der Crypta des Mausoleums ge bracht wurde, legte man dcn'clbeu in einen Metallsarg: der Zustand der Leiche war jedoch ein derartiger, dag der Sarg nicht paßte. Gestern Abend wurden die Ueberresic Liiieoln'v in einen Vleisarg ciuge'chlosscn, dieser wurde in einen Cederiiholzs'arg gestellt, welcher in einem geschmackvoll ansgcsührteii Sleinlar kophag ruht, der sich in der Crqpta des Mo nunicntcs befindet. Tic Vorkehrungen für Enthüllungen des Monumenies sind gctros fen. . Selbstmord einer junge Dame. Teuver, Col., 10. Olibr. Gestern Morgen ereignete sich in Grcelci, Couitty ein betrübender Vorfall. Frl. Lizzie stions, eine hochgeachtete inuge Tame, schoß sich in die Brust, die Angel prallte augenscheinlich an sie stecken blieb. Da sie befürchtete, das; dieser erste Schuß nicht tödtlich sein werde, so jagte sie sich eine zweite Angel durch den Kopf. Die Eltern der jungen Dame wurden bereits durch den ersten Schuß allarmirt und eilten herbei, aber sie fanden eine Sterbende, bei welcher sich alle Rettungsversuche als erfolglos erwiesen. Die Ursache dieser schreck liehen That war, weil sie gehört kalte, daß ihr Geliebter sich in New Hork verhciralhet habe. Ei notorischer Mörder crstochc. Brownsvi lle, Texas, 11. Okt. Der notorische Mörder Franzisco Parez, nlkw Chiron, welcher Ende August 1872 oen hiesi geu Kaufmann Alexander erschoß, wurde ge stern Abend getödtet. Parc; erschoß in Ma taniorcs einen Kutscher und verwundete einen Anderen, worauf dieser ihn mir einem Messer erstach. Der „Pacific - Guano - Gesellschaft" auflösbarer PacLNc - Guano. John T. Reese ck Comp., Nr. lü, South -Straße, Baltimore, Md., General-Agenten. c PreisBso pro Tonne von LUNü Pss t (Ag2l,2Mtc,n>l John I. Recfc sc oowv. Whanu's . L) Y pcr - P !, o s p h u t voit rohen Knocheil. Whann's Hyper-Phosphat von rohen Knochei'. , Ahaun'sHhber-Phosphal Sein mechauischcr Zustand ist aus o! gezeichnet fem und trocken, wodurch dasselbe: besonders sich ;um „Drillen" empfiehlt. ,>- WbannA'Hvper.Pl>oSphiit c>on röhrn Aus,' „ c wird nur von Ualton Whaiin 5 'on,p. i- . i miiialo. Del., subiijirt und ist i„ ihren . e ! kern - nzcrh.ru. Nr. 16, Löwin Wer ds Batt>in o r e, O e ' ' "! N l° eben elphi a, Pa.. ! MiMiittcl! Sr.edte!' Ammontateck Super pho. >r pdate, one, rotask 6e. ch Zoh. V.Hachiei K vomp., cx (Nov.i,lJ,tö!w) Nr. 14. Bo w.l's We rs te.