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wenn beide schaden, so schändet dock nur die ! Letztere. Dein leicbterSinn hätte Dir dieß mal beinahe das Leben gekostet, ein Leben welches vielen theuer ist und das Du für ein schöneres Ende, als dem Erliegen un ter den Streichen der Narrheit, aufsparen solltest. Wir können ckicht versuchen. Dich uns zu erhalten, denn wir würden Dir da durch nichts nützen, uns aber schaden. An Deiner Stelle soll in Zukunft dieser cdle Spartaner als Oberster der Hellenen unsere Nation am Hose vertreten, sie vor Uebergrissen der Priester zu schützen, ihr die Gunst des Königs zu bewahren bemüht sein. Ich halte Deine Hand, Ariftoma chus, und lasse sie nicht eher los, bis Du uns versprochen hast, auch den geringsten Griechen, wie Phanes vor Dir, soweit es in Deinen Kräften steht, gegen den Ueber muth der Aegypter zu beschützen, und eher TeineZtellung aufzugeben, als das kleinste einem Hellenen angethane Unrecht straflos hingehen zu lassen. Wir sind wenig Tau sende unter eben so vielen Millionen feind lich gesinnter Menscken; aber wir sind groß an Muth, und müssen stark zu bleiben su chen durch Einigkeit. Bis heute haben sich die Hellenen in Aegypten wie rechte Brü der betragen; Einer opferte sich für Alle, Alle für Einen, und eben diese Einheit anachte uns mächtig, soll uns in Zukunft stark erhalten. Könnten wir doch dem Mutterlande und seinen Pflanzstätten die selbe Einigkeit schenken, wollten doch alle Stämme der Hcimatb ihrer dorischen, io nischen oder äolisischenHerkunft vergessend, sich mit dem einen Namen „Hellenen" be gnügen, und, wie die Kinder eines Hauses, wie die Schafe einer Heerde leben, wahrlich die ganze Welt würde uns nicht zu widerstehen vermögen, und Hellas von allen Nationen anerkannt werden als ihre Königin. Die Augen dcr Greisin glühten bei die sen Worten; der Spartaner aber preßte ihre Hand mit ungestümer Heftigkeit, stampfte die Erde mit seinem Stclzsuße und rief: Bci'm Zeus Laccdänronius, ich will den Hellenen kein Härlein krümmen lassen; Tu aber, Rhodopis, wärest wür dig, eine Sparlanerin zu sein! Und eine Athenerin! riesPhanes. Eine Jor.ierin! die Milesier. EineGcomorcn-Tochter von Samos! dcr Bildbauer. Aber ich bin mehr als dies Alles, rief das begeisterte Weib, ich bin mehr, viel mehr ich bin eine Hellcnin! Alles war hingerissen, selbst dcr Syrer und der Hebräer konmen sich dcr allgemei nen Erregung nicht entziehen; nur derSy barit ließ sich nicht aus seiner Ruhe stören und sagte mit vollem Munde: Du wärest auch werth, eine Sybaritin zu sein, denn Dein Rinderbraten ist der beste, welchen ich seit meiner Abreise von Italien genossen habe, und Dein Wein von Anthylla mundet mir fast ebenso gut, als der vom Vesuv und von Chios! Alles lachte, nur dcr Spartaner schleu derte aus den Feinschmecker einen Blick der Verachtung. Fröhlichen Gruß! rief plötzlich eine uns noch unbekannte tiefe Stimme durch das vssene Fenster in den Saal hinein. Fröhlichen Graß! -- antwortete dcrEhor der Zechenden, fragend und rathend, wer der späte Ankömmling sein möge. Man hatte nicht lange auf den Frem den zu warten, denn che noch der Sydaril Zeit gesunden hatte, einen neuen Schluck Wcin sorgfältig mit der Zunge zu prüfen, stand ein großer hagererMann in den icchs ziger Jahren, mit einem länglichen, feinen und geistreichen Kopse, Kallias, der Sohn des Pi ämppus von Athen, neben Rhodo pis. Mit den klaren Augen blickte der späte Gast, cincr der reichsten Vertriebenen von Athen, welcher die Güter des Pisistratus zweimal vom Staate gckaust und zweimal, als der Gewalthaber wiederkehrte, verloren hatte, seine Betannlen an, und rief, nach dem er mit Allen freundliche Grüße aus getauscht hatte: WcnnJhr mir mein heutiges Erscheinen nicht hoch anrechnet, dann behaupte ich, daß alle Dankbarkeit aus der Welt ver schwunden ist. Wir haben Dich lange erwartet, unter brach ihn einer der Miicsier. Du bist der Erste, welcher uns vom Verlause dcr elnm p'schen Spiele Nachricht bringt! Und wir konnten keinen besseren Boten wünschen, als den früheren Sieger, fügte Rhcdopis hinzu. Setze Dich, riesPhanes vollcrUngcduld, und erzähle kurz und bündig, was Tu weißt, Freund Kallias! Sogleich, Landsmann, erwiederte dieser, 's ist schon ziemlich lange her, seitdem ich Olympia verlassen und mich auf einem sa miichen Fünfzigruderer, dem besten Fahr zeuge, welches jemals gebaut wurde, zu Kenchreae eingeschifft habe. Mich wundert's nicht, daß noch teinHel lcne vor mir in Nautratis eingelaufen ist, denn wir hatten grausame Stürme zu be stehen und wären kaum mit dem Leben da von gekommen, wenn diese famischen Schiffe mit ihren dicken Bäuchen, Jbis schnäbeln und Fischschwänzen nicht gar so vortrefflich gezimmert und bemannt wären. Tie andern Heimkehrenden mögen, wer weiß wohin, verschlagen worden sein, wir aber konnten uns in den Hafen von Sa mos bergen und nach zehntägigem Ausent halte wieder absegeln. Als wir endlich beute srüh in den Nil eingelaufen waren, ffetzte ich mich sofort in meine Barte und wurde von Boreas, der mir wenigstens am Schlüsse dcr Reise zei gen wollte, daß er seinen alten Kallias noch immer lieb habe, so schnell befördert, daß ich schon vor wenigen Augenblicken das freundlichste aller Häuser erblicken konnte. Ich sah die Fahne wehen, sah die offenen Fenster erleuchtet, kämpfte in mir, ob ich eintreten solle oder nicht; konnte Deinen: Zauber, c, Nhodopis, unmöglich widerstehen, und wäre außerdem von all' den Neuigkeiten, die ich noch unerzählt bei mir habe, erdrückt worden, wenn ich nicht ausgestiegen wäre, um ench bei einem Becher Wein Tinge mitzutheilen, die ihr euch nicht träumen lasset. Kallias legte sich behaglich aus ein Pol ster nieder, und überreichte, ehe er seine Neuigkeit? - auszultamen begann, Nhodo pis ein prächtiges, eine Schlange darstel lendes Armband von Gold, welches er zu Samos in der Werkstatt eben jenes Theo dorus, der mit ihm an einem Tische saß, jür vieles Geld erstanden hatte. Das bring' ich Dir mit, sagte er, sich an die hocherfreute Greisin wendend, fü. Dich, Freund Phanes, hab' ich noch etwas Besseres. Rathe, wer bei'm Viergespann- Rennen den Preis gewann? Ein Athener? fragte Phanes mit glü henden Wangen; gehörte doch jeter olym pische Sieg dem ganzen Volke, dessenßür ger ihn errang, war doch der olympische Oelzweig die höchste Ehre und das größte Glück, welches einem hellenischen Manne, ja, einem ganzen griechischen Stamme zu Theil werden konnte. Recht gerathen, Phanes! rief der Freu denbote, ein Athener hat den ersten aller Preise errungen, und mehr noch, Dein Better Cimon, der Sohn des Kypselos, der Bruder jene? Miltiades, welcher uns vor ncunOlympiaden diesclbeEhre brachte, war es, der in dicsemJahre, mit denselben Rosien, die ihm am vorigenFeste den Preis gewannen, zum zweitenmale siegte. Wahr lich, die Philaiden verdunkeln immer mehr den Ruhm der Alkmaeoniden! Bist Tu stolz, fühlst Tu Dich glücklich über den Ruhm Deiner Familie, Phanes? In hoher Freude war der Angeredete ausgestanden, und seine Gestalt schien plötzlich um eines Hauptes Länge gewach sen zu sein. Unsagbar stolz und selbstbewußt reichte er dem Siegesboten die Hand, welcher, den Landsmann umarmend, fortfuhr: Ja, wir dürfen stolz und glücklich sein, Phanes; und Tu vor Allen magst Dich freuen, denn, nachdem die Kampfrichter dem Eimon einstimmig den Preis zuer kannt hatten, ließ dieser den Gewalthaber Pisistratus von den Herolden als Besitzer des herrlichen Biergespanns als Sieger ausrufen. Euer Stamm darf nun, Pisistratus ließ dies sogleich verkün den, nach Athen zurückkehren, und somit wartet auch Deiner die langerselmteStundc der Heimkehr! Die Glut der Freude verschwand bei dieser Rede von den Wangen des Obersten, und der selbstbewußte Stolz seiner Blicke wandelte sich in Zorn, als er ausrief: Ich sollte mich freuen, thörichterKallias? Weinen möchte ich, wenn ich bedenke, daß ein Nachkomme des Ajax seinen wohlver dienten Ruhm so schmählich dem Gewall haber zu Füßen zu legen vermag. Heim kehren soll ich? Ha, ich schwöre VeiAthene, bei'm VaterZeus und Apollo, daß ich eher in dcr Fremde verhungern, als meinen Fuß zur Heimath lenken will, so lange der Pisistratide mein Vaterland knechtet. Frei bin ich, wie der Aoler in den Wolken, nachdem ich den Dienst des Amasis verlas sen; aber ich möchte lieber der hungrige Sklave eines Bauern in fremdem Lande werden, als in der Heimat!) der erste Die ner des Pisistratus sein. Uns, dem Adel, uns gebührt die Herrschaft in Athen; Ei mon aber hat, indem er seinen Kranz dem Pisistratus zu Füßen legte, den Scepter des Tyrannen geküßt und sich selbst den Stempel des Knechtes aufgedrückt. Mich, den Phanes, das werde ich Eimon selber zurufen, kann die Gnade des Gewalthabers wenig kümmern; ja, ich will ein Ver bannter bleiben, bis daß mein Vaterland befreit ist, und Aoel und Volk von Neuem sich selbst regieren, sich selbst ihre Gesetze vorschreiben! Phanes huldigt demßcdruc ker nicht, wenn sich auch tausend Eimon und die Alkmaeoniden bis auf den letzten Mann, ja, wennauch TcinGeschlecht, Kal lias, die reichenTadnchen, dem Pisistratus zu Füßen werfen sollten! . Mil flammcndcnßlicken überschaute der Athener die Versammlung; aber auch der alte Katlias musterte stelz und selbstbewußt den Kreis der Gäste. Es war, als wolle er eiium Jedem zurufen: Seht, ihr Freunde, solche Männer erzeugt meine ruhmreiche Heimath! Dann faßte er von Neuem die Hand des Phanes und sprach: Wie Dir, mein Freund, so ist auch mir der Gewalthaber verhaßt; doch ich kann mich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß die Tnrannis, so lange Pisistratus am Leben bleibt, kaum gestürzt werden kann. Seine Bundesgenossen LygdamiS von Na ros und Polykrates von Samos sind mäch tig; gefährlicher aber als diese ist für unse re Freiheit die Mäßigung und Klugheit des Pisistratus selbst. MitSchreckcn'hab' ich bei meinem jetzigen Aufenthalt in Hel las gesehen, daß die Voilsmasse vonAthen den Bedrücker gleich einem Vater liebt. Trotz seiner Macht läßt er dem Gesammt wesen die Verfassung des Colon. Er schmückt die Stadl mit den herrlichstenWer kcn. Der neue Tempel des Zeus, welcher von Kallaeschrus, Anlistates und Porinus, die Tu kennen mußt,Theodorus, aus herr lichem Marmor ausgerichtet wird, soll alle bisherigen Bauten derHetlenen übertreffen. Er weiß Künstler und Dichter jeder Act nach Athen zu locken, er läßt die Gesänge des Homer niederschreiben und dieSprücbe des Musäus von Onomaccitus aufzeich ! nen und sammeln. Er legt neue Straßen an und richtet neue Feste ein; der Handel blüht unter seinem Scepter und dcr Wohl stand des Volkes scheint trotz der Steuern, > die ihm auferlegt werden, zu wachsen statt sich zu vermindern. Aber was ist das Volk? Ein gemeiner Hause, der, wie die Mücken, allem Glänzenden entgegcnfliegt, und wenn es sich aucb die Flügel an ihm verbrennt, die Kerze dennoch umflattert, so lange sie brennt. Laß die Fackel des Pi sistratus verlöschen,Phanes,und ick schwöre Dir, daß die vcräntcrungssüchligc Menge dem heimkchrenocnAdel, dem neuen Lichle, nicht weniger beflissen entgegenflicgen wird, wie jüngst dem Tyrannen. Gib mir noch einmal Deine Hand, Du ächter Sohn des Ajar; Ench aber, Ihr Freunde, bin ich manche Neuigkeit schuldig. Im Wagcnrenncn siegte also Eimon, dcr dcmPlffstratus seincnÖelzweig schenkte. Niemals sah ich vier schöncrcßoffe, als die scinigen. Auch Arkesilaus von Eyrene, Kleosihenes von Epidamnus, Aster von Sybaris, Hekatäus von Milet und viele Andere hatten köstliche Gespanne nach Olympia gesandt, ttcbcrhaupt waren die diesmaligen Spiele mehr, als glänzend. Ganz Hellas hatte Boten geschickt. Rho da die Ardeaten-Stadt im das reicheTarteffus, Sinope im entlegenen Osten am Gestade des Pontus, kurz jeder Stamm, welcher sich hellenischer Herkunft rühmt war reichlich vertreten. Tie Sy bariten sandten Festboten von wahrhaft blendendemGlanze, die Spartaner schlichte Männer von der Schönheit des Achilles und dem Wüchse des Hcriulcs; dieAlhener zeichneten sich durch geschmeidige Glieder und anmnthlge Bewegungen aus, dieKro toniaten wurden von Milo, dem stärksten Planne menschlicher Herkunft, geführt, die sanüschen und milesischen Festgenvssen wetteiferten an Pracht und äußercmSchim mer mit den Korinthern'und Mytilenäern die ganze Blüthe der hellenischen Jugend war versammelt, und in den Zuschauer räumen saßen nebenMännern jedcnAlters, jedes Standes und Volkes, viele holde Jungfrauen, welche namentlich vonSparta nach Olympia gekommen waren, um durch ihren Zuruf die Spiele der Männer zu verschönern. Jenseits des Alphäus war der Markt erbaut. Dort konntet ihr Han delsleute aus allen Ländern dcr Welt er blicken. Hellenen, Karchedonier, Lyder, Phrager und feilschende Phönizier von Palästina schlössen große Geschäfte ab, oder hielten in Vuden und Zelten ihre Waaren seil Was soll ich Euch das drängende Gcwoge der Menge, die schallendenEhöre, die dampfenden Festhekaiomben, die loslba rcn Wagen und Rosse, dasZusammenliin gen der verschiedenen Dialekte, die Jubcl ruse alter Freunde, welche sich hier nach jahrelanger Trennung wiederfanden, den Glanz der Fcstgesandtcn, das Gewimmel der Zuschauer undKausleute, die Spannung auf den Verlans der Spiele, den herrlichen Anblick der überfüllten Zuschauerräume, den endlosen Jubel, sobald ein Sieg ent schieden war, die feierliche Belehnnng mit dem Zweigt, den ein Knabe von Elis, des sei, beide Eltern noch leben mußten, mit dem goldenen Messer von jenem heiligen Oelbaum in der Altis schnitt, den Herkules selbst vor vielen Jahrhunderten gepflanzt hat; was soll ich Euch endlich das nicht aushörende Jubelgeschrei, welches, wie brüllender Donner, durch das Stadium brauste, beschreiben, als Milo, der Krcto niat, crscbien, nnd seine von Damcas ge gossene Bildsäule von Erz aus den eigenen Schulter, ohne daß ihm dicKnie wankten, durch das Stadium in die Altis trug ! ? Einen Giganten hätte die Wucht des Me talls zu Boten gedrückt; Milo aber trug sie, wie eine lacedämonischc Kinderfrau ein Knädlcin trägt. *) Jbcrien (Tpnnicn). Rhode. in: heutiecn Ca alonien. TerlessuS in Andalusien. ' (Fortsetzung (olgl.) Tie Prozession,,g der Spinden- Räuber. Washington, 27. Ott. Ter Prozeß der Spindenräubcr beginnt interessant zn wer den. Heute begann das Verhör des „gcheim nißvolten Zeugen" Zirruth. Dieser erzählte, daß er Nettleship seit Jahren kenne und von diesem engagirt worden sei, um nach Wash ington zu gehen nnd den Ingenieur Demani kennen zu lernen. Zeuge traf den Buller, wie es vorher abge macht worden war, und hatte eine Unter redung mit ihm; ersnhr später, daß Butler's richtiger Name Michael HayeS sei. Zeuge sah Hayes und Nettleship von nun an täglich zusammen. Traf Demaine und Hayes im „Marble Salon" nnd stellte Beide einander vor; dieses Zusammcntrcfsen geschah auf Be treiben Nettleship's. Bei einer Gelegenheit sagte Hayes dem Demaine, er könne die betref fenden Bücher und Dokumente erlangen. Zeuge wußte nicht, was für Bücher und Do kumente gemeint seien. Demain sagt, damit werde dem Betreffenden ein großer Gefallen geschehen. HayeS sagte dann, er verlange den Hauptmann zu sehen. Beide gingen dann fort und blieben eine halbe Stunde weg; als sie zurückkamen, sagte Hayes zu Demain: „Ich werde Sie an dem betreffenden Platze treffen." Hierauf trennten sich die Drei. Sit Minuten später traf Zeuge den Hayes im „National-Hotel" wieder, auch Demain fand sich dort ein. Hayes und Demain hatten eine längere Privatunterredung, gingen die Ave nue und 11. Straße entlang nach Alexander's Hause. Zeuge folgte ihnen. TieZeitwnrde ihm schließlich zu lang, auf ihre Rückkehr zu warten und Zeuge sah den Demain seitdem nicht wieder. Dieses Alles ereignete sich am Samstag. Zeuge traf am folgenden Montag abermals mit Hayes zusammen. Hayes fragte, ob er Nettleship gesehen habe und sagte dann, derselbe werde am Abend erwartet. Zeuge war in jener Nacht bis 11 Uhr mit Hayes zusammen; Letzterer wollte dann ans den Bahnhof gehen und zwar allein, aber Zeuge folgte ihm. Nettleship kam mit dem Zuge an, bestieg mit Hayes eine Kutsche und Beide fuhren nach dem „Owen-Houje." Zeuge folgte ihnen. Hayes kam bald ans dem Hotel und traf nilt Zeugen zusammen, wobei er ihm mittheilte, daß N. ihn zu sehen wünsche. HayeS sagte, Nettleship habe ge sagt, dieses sei die größte Intrigue, welche je mals im Lande gespielt worden sei und wenn Zeuge die Stadt nicht verlasse, so würden sie Alle in's ZuchtShaus wandern. Zeuge erwi derte, er sei noch nicht bereit, in's Zuchthaus zu gehen. Zeuge trat am folgenden Morgen mit Nettleship zusammen und dieser empfing ihn mit den Worten: „Ich dachte, Sichätten die Stadt längst verlassen; sagte Ihnen nicht Hayes, daß Sie sich drucken möchten?" Jeuge erwiderte, er sei noch nicht bereit, zu gehen. N. sagte ihm. er solle ihn in Ncwark erwar ten, wo er mit ihm abrechnen wolle. Nettle ship gab dem Zeugen 850 Reisegeld. Unter wegs traf er wieder mit Hayes zusammen. Dieser sagte, es sc: besser, wenn er (Zeuge) für einige Monate unsschtbar werde; "die ganze Intrigue gegen Eolumbns Alexander sei von Nettleship nno Whitely eingefädelt. Washington, 29.'Oktbr.— Firruth wurde heule von Davidge, dem Vertheidiger, in's Kreuzverhör genommen. Erzählte seine Reise nach dem Liverpooler Dampfer noch einmal. Sei freiwillig nach Washington gekommen. So sehr er das Geld liebe, so hätten ihn doch 825,000 nicht fernhalten tönncii. Hayes wurde sodann auf den Stand geru fen und als Zeuge eingeschworcn. Hr. Riddle beantragte auch in diesem Falle ein nollo Zeuge wohnt Nr. 76, Roosevcltstraße, New-Aork; kennt Whitely, Nettleship, Euiiz, Ncwcombe; war im Jahre 1871 in Whitc lcy's Diensten, operirte in Alabama. Im März d. I. sagte ihm ein gewisser Dart, dcr Oberst wünsche ihn zu sehen. Ging nach dem Vüreau in der Blcckcrstraße und traf dort mit Whitclcy zusammen. Dieser sagte: „Können Sie nach Washington gehen?" Zeuge bejahte es. Whitclcy sägte ihm, daß er im „Metropolitan - .Hotel" absteigen und mit Nettleship zusammentreffen solle. Traf 'Nettleship und dieser weihte ihn äußerst vor sichtig in das Geschäft ein. Traf Zirruth und besuchte Harrington mit diesem. Nach der Pause wurde das Verhör mit Hayes weiter fortgesetzt. Zeuge ließ durch Zirruth an Nettleship schreiben und denselben nach dem „Owcns- Honse" bestellen, traf mit ihm dort zusammen und Nettleship verlangte, daß er in New-Pork den Mann engagire, um den Einbruch zu vollführen. N. sagte, in der Sache stecke genug Geld und der Mann, welcher die Arbeit erfolgreich durchrühre, werde wohl versorgt und zum Zuchthaus - Wardcin von New-Jcrscy ernannt werden. Zirruth brachte Zeugen dann mit Demaine zusammen und HayeS erhielt den Namen Butler. Z. sagte: „Dieses ist der Mann, welcher die Bücher schaffen kann." Nachdem die verschiedenen Namen dcr Memorialistcn genannt worden und Zeuge den Namen Eolumbns Alexander gehört hatte, sagte Hayes: „Das ist der Mann, ich will mit ihm unterhandeln." De maine sagte, er müsse Hrn. Alexander erst allein sprechen. Nach einer halben stunde kam Demaine und sagte: „Hr. Alexander wünscht Sic zu sehen." Beide gingen jetzt nach Alexander'S Hans und Demaine stellte den Zügen vor. Zeuge frug Hrn. A., ob er ihn allein sprechen könne und sagte ihm dann, daß er im Stande sei, ihm die Bücher des I. O. Evans zu schaffen und fragte, wie viel ihm diese werth seien. Alexander sagte, er wolle klar verstanden sein, daß er kein Zeugniß gegen die Angeklagten kaufe. HayeS erwiderte, daß er ihn recht wohl verstehe und daß hier von einem Zeu genkante gar nicht die Rede sei. Es werde ihm Geld kosten, die Sachen zu erlangen, nnd er wolle auch etwas für seine Mühe haben. A. sagte, er sei bereit, vernünftige Auslagen zu vergüten, aber er müsse erst seinen Anwalt eonsnltiren. Zeuge machte den Vorschlag, Alexander solle die Bücher nehmen und Demaine aus dem Gc'chäste lassen. A. willigle ein. -Hayes begab sich dann nach Baltimore auf Anrarhen Ncttlcihip's, weil möglicherweise die Memo rinlisten ihn als Zeugen eiltren könnten. Kehrte am Montag nach Washington zurück und verbrachte den Tag mit Zirrulh. Am Abend gingen sie zusammen nach dein Bahn hofe an dcr 6. Straße. Nettleship kam, stieg mit Zeugen in eine Kutsche, Zirruth blieb zurück. N. sagte Zeugen, man werde eine Anzahl wcrthloser Bücher in die Spinde prak liziren, Harrington werde einen anonymen Brief erhalten, welcher ihn warne. Nettle ship habe H. seitdem gesehen und Harrington habe gesagt: „Welche Sorte von Schelmen haben Sie neuerdmgS im Geheimdienste?" Nettleship sagte Zeugen, er solle den Zirruth aus dem Wege schaffen. Sagte Dieses dem Zirruth. Zeuge begab sich nach Baltimore und sah Downs, ging dann nach New Park, uni erneu Einbrecher zu engagircn. Treis mit Zirruth aus dem Bahnznge zusammen. N. sagte Zeugen, er solle einen Mann nehmen, dcr bereits im Zuchthanse gesessen habe, da dessen Aussagen vor Gericht werthlos seien. Zeuge fand einen Znchthausvogcl, Namens Fcrry, nnd bot ihm die Arbeit an; er sagte ihm, er sei ermächtigt. HIVOO zu bieten. F. sagte, er möchte cö nicht riskircn, denn Clar voe kenne ihn. Zeuge telegraphirte dieses dem Nettleship nnd ließ dann dem Geheimpolizisten Cunz sagen, er wolle ihn sprechen. Traf mit Cnn; im „Desoto House" zusammen. Cniiz gab ihm tzl l 5 und sagte, dieses macht mit dem, was Ihnen N. gegeben hat, H2SV. Zeuge gab Quittung für diesen Betrag. Cnn; sagte dem Zeugen, er solle nach Ncwark gehen und den Nettleship dort treffen. Zeuge sah 'Nettleship, Cunz und Reese. Ersterer sagte ihm, er müsse nach Washington gehen und Alexander sehen, damit dieser die Geduld nicht verliere. Hayes ging jedoch nicht nach W. sondern begab sich nach Eliza beth, N. J., hielt sich dort einen oder zwei Tage auf, kehrte dann nach Ncw-'chork zurück, traf mit N. zusammen nnd sagte diesem, er sei in W. gewesen. Nettleship sagte ihm, der Oberst habe einen Mann gesunden, Hayes werde denselben an der Fähre finden und ihn erkennen, indem "Nettleship mir ihm spreche. Traf beide nnd ging mit ihnen nach Ncwark in das Bürean des Distrikts-Anwalrs King. Als sie dort waren, trat Marschall Bailey ein. Hayes wurde angewiesen, nach New Pork zn gehen und mit dem Einbrecher am folgenden Morgen zusammen zn treffen. Traf densel ben, harte aber nicht nöthig, ihn zn instruiren, da der Mann Alles wußte. Zeuge traf am 22. April wieder in Wash ington ein, traf mit "Nettleship zusammen, welcher ihm sagte, es sc: Alles in Ordnung. Traf den Einbrecher und dieser hatte noch et neu Mann bei sich. Zeuge beschwerte sich darüber bei Nettleship, dieser aber sagte, es sei Alles in Ordnung, der Mann sei gut. "Nettleship verlangte bann, daß er die Ein brecher Hrn. Alexander vorstelle, was dieser auch that. Führte dann die beiden Einbrecher von A'S Hause nach Harrington's Bürean. Der Einbrecher Williams verlängte Nettleship zu sehen, um von diesem die Combination des Schlosses zn erfahren, damit er die Spinde öffnen, sie mit Pulver laden und dann spren gen könne, dieses werde die Arbeit verein fachen. Nettleship suchte mit den Einbrechern die halbe Nacht nach Harrington, konnte ihn aber nirgends finden. Am folgenden Tage gingen die Einbrecher nach Harrington's Bürean, sahen sich die Spinde an. Harring ton trat ein nnd nachdem HayeS einige Mi nuten mil ihm über gefälschtes Geld gespro chen hatte, gingen sie. Zeuge begab sich zn Nettleship, unterzeichnete mehrere Quittungen und sagte N. Alles sei in Ordnung, er werde nach New-Pvrk abreise. Traf Williams Abends 8 Uhr und dieser verlangte abermals die. Combination des Schlosses zu kennen, konnte ihm aber kenie Auskunft geben. Zeuge instruirte die Ein brecher, daß Einer mit den Papieren vorne aus dem Hanse herauskommen müsse, der An dere könne durch die Hinterthür entkommen. Die beiden Einbrecher glaubten, Zeuge sei ein Washingtoner Polizist. Williams fragte, wie Viele den Einbruch überwachten? Zeuge antwortete, nicht mehr als nöthig seien. HayeS trennte sich dann von den Einbrechern und ging nach New-"2)ork. Traf dort mit Nettleship am 25. April zusammen und frag te, wie die Sache verlausen sei. Nettleship sagte: „Ganz gut, nur daß Alexander die Papiere nicht nahm." Aus Nettleship's Rath hielt er sich einige Tage verborgen. Bald darauf suchte Cunz ihn auf und brachte ihn zu Nettleship. Dieser sagte: „Waren Sie in Washington betrunken? Ich habe dieses dein Oberst gesagt; Carter hat ihm erzählt, daß Sie die ganze Geschichte ausgesprengt." Nettleship verlangte dann von dciii Zeugen, daß er nach Washington gehen und sich ein sperren lasse solle. Hayes sagte: „"Nein, ich habe noch genug von der Geschichte von zwei Jahren." Zeuge erzählte dann, wie Nettleship den Somerville zu ihm sandte. Nach längeren Argumenten ließ dcr Richter die Geschworenen einschließen und vertagte das Gericht bis mvr gen. , Vermischte Berichte. GonvcrncurD ix in New-?)ork, in die Enge getrieben, Hai sich endlich bei der vorgestrigen Versammlung im „Cooper - Institute" zu New-Pork gegen den dritten Präsidentschafts- Tcrmtn Graut's ausgesprochen. Er habe schon vor 40Jahren ein dahin ziclendcsAmen dement zurßuildeSversassuiig befürwortet und sich damals dahin ausgesprochen, daß kein Präsident länger als sechs Jahre im Amte verbleiben solle.' .In Philadelphia ging dcr wohlbe kannte Priester Georg Strobel, Pfarrer dcr St. Marienkirche, mit Tode ab. Unser Landsmann Paul Str 0 bachin Alabama hat eine neue Berühmtheit er langt. Die republikanische Partei seines Countys hat sich nämlich in eine Strobach und eure Aull - Strobach - Fraktion getheilt. Ein Corrcspondcnt des „Cinciunati-Commcr cial" nennt ihn "Ktnzzvbaek." Dies erinnert an Byron's Definition von Heldenruym, der darin bestehe, wenn Einer für's Vaterland gefallen ist, am anderen Tage seinen Namen in den Zeitungen verdruck zu finden. In Coburg ist die Hosschainpiclcrnl Frau A il g u st eSchlön b a ch, Wittwe des Dich- lcrs Arnold Schlvnbach und Schwester der berühmten Sängerin und Schauspielerin Frau Schröder-Devrtent, gestorben. Wie man der „Türmer Zeitung" aus Lon don schreibt, hat sich Ri ct 0 ttt Gar iba l d i in eine englische Miß verliebt und sie mit deren Einwilligung entführt. Die nothwen dige Folge hiervon war eine Heirath mit an sehnlicher Mitgift auf Seiten der Braut, je doch unter der Bedingung einer sofortigen Abreise der jungen Eheleute nach Australien, da dcr erbitterte issapa seineTochter nicht mehr in London sehen will. Die bekannte „Howard - Associa tion" in England, ein Verein, welcher sich ausschließlich nnd eingehend für die Gefange nen und deren Behandlung intercssirt, hat dieser Tage ihren letzten Bencht veröffentlicht. Er tadelt die Extreme in der Bestrafung nnd will weder von dcr allzu milden noch gar zn strengen etwas wissen. Eine große Anzahl s von rohen und grausamen Verbrechen gegen Frauen, Kinder und Thiere werden in vie len Fällen in der erbärmlich ungenügenden Strafe von ein oder zwei Monaten Haft oder gar Erlegung elender fünfSchillingc gesühnt. Andererseits wird zn streng gestraft. So wurde z. B. ein Mann, der ein Huhn gestoh len, vor Kurzem zu siebenjähriger Zuchthaus strafe verurtheilt, weil er schon zweimal we gen leichten Diebstahls bestraft worden war, während zur selben Zeit an einem anderen Orte ein Mann zur Einlegnng von 5 sch. verurthcilt wurde, weil er 24 Hühner absicht lich hat zu Tode hungern lassen, und wieder ein anderer zu nur 18 Monalcn Gefängniß, weil er seiner Frau Kinnlade und vier Rip pen zerbrochen hatte. Der „Howard-Verein" bemüht sich namentlich durchzusetzen, daß die Sträflinge geldciiibrmgende Arbeiten überall in den Gefängnissen verrichten dürfen. Die Handwerker sind gegen solche Maßregeln, da gegen sprechen sich viele Autoritäten, wie Dr. Briseoe, Inspektor der südlichen Gefängnisse, Dr. Mount, früherer Inspektor der Gefäng nisse von Bengalen, für Gefängnißardeit aus. Dem Hrn. Ulysses Grant werden mitunter von seinen ehemaligen Freunden und Verehrern unangenehme Sachen gesagt. Zur Zeit der Anwesenheit des Präsidenten in Chicago hielt Hr. Anton Hesing von der „Jll. Staatszeilung" dort eine Rede, in welcher er bemerkte: „Ich erinnere mich noch ganz gut, wie mir Grant, damals noch ein unbekannter Gerber, auf dcr Treppe des „Statchousc" be gegnete, als er in die Armee trat und wir ihn fragten: Was können wir für sie thun? Seitdem ist dieser Mann von Stufe zu Stufe gestiegen und hat Millionen gehäuft. Ich habe Grant nie für einen corrnpten Mcn scheu gehalten, bis mir selbst hervorragende Republikaner in'S Ohr geraunt halten: „Der Mann ist corrnpt und spielt mit den Geld mäklern in der Wallstraße unter einer Decke!" Es war bekannt geworden, daß jene bewuß ten 44 Millionen, deren Ausgabe nach län gerem Zögern im Congrcß endlich beschlossen wurde, schon längst in Cirkulation waren, und daß Grant und seine mysteriösen Helfershelfer in Wallstraße sich in dicJntcressen davon theil ten. Wenn ein Mann mit 825,000 Gehalt ein fürstliches Haus machen und seine Tochter an europäischen Höfen als Mitglied der kö niglichen Familie in Washtiigion siguriren lasten kann, wenn man sieht, wie die servile englische Presse hier die Shoddy-Aristokratie in viele Spalten langen Artikeln lobhudelt da muß jeder demokratische Tropfen Blut in den Adern stocken! (Ungeheurer Beifall.) AIS ich noch jung in dieses Land kam, war ich, bei'm Andenken an Washington, dessen ein faches und bescheidenes Leben ich auf dcr Schulbank gelesen halte, auf's Höchste für re publikanische Institutionen begeistert und gab mich dem Wahne hin, als Lincoln zum zweiten Male gewählt wurde, die Tage Washington's würden wiederkehren. Wie steht es aber jetzt mit der Einfachheit nnd Bescheidenheit unserer höchsten Beamten? Grantist zu stolz, mit einem einfachen Bürger in einem gewöhnli che Eisenbahnwagen zu reisen, er verlangt einen Direktoremvagen und das Schlimmste daran ist, daß er nie dafür bezahlt. Wenn ein Dsnck in den Vereinigten Staaten cxistirl, so ist es dieser Ulysses s. Graut und seine Anhänger sind nicht viel besser. (Gro Bcr Applaus.) Auch Gen. Ii gel nnd Chas. Göpp haben sich in Ncw-Pork für Oswald Otten dorfer als Candida! für das Mayors-Amr rllärt. Die Episkopal-Eonvention in New- ?) 0 r k hat sich zur Mehrheit gegen die rilnalistischcn Tendenzen der Kirche erklärt. 38 Diözesen stimmten clerikal und 34 Seitens der Laien- Repräsentation dagegen. Daß damit übri gens der Nittialismus in dcr Episcopalkirchc keineswegs abgethan ist, wird selbst in den entschiedensten Niedcrkirchlein zugestanden.! Die Dame, wegen welcher der Bankier August Belmont eine Kr ü cke tragen muß. Vorgestern wur de in New-Porl das Testament dcr vor zwei Wochen verstorbenen Frau George Washing ton Browne bestätigt. Diese Frau, der von ihrem Gatten ein bedeutendes Vermögen hin terlassen wurde, war die Mutter dcr Dame, wegen welcher August Bclmont sich duellirtc. Das Duell hatte für ihn die Folge, daß er seitdem hinkt nnd eine Krücke tragen muß. Der Name der schon vor geraumer Zeit ver storbenen Dame war nach ihrer Vere'helichiing Frau Oskar ColeS; sie galt für eine große Schönheit. Bclmont mächte in Ntblo'S Theater eine Bemerkung über sie, was eine, ritterlichen Herrn, Namens Hayward, ans Süd - Carolina veranlaßte, ihn zu fordern. Frau Browne hatte außer dieser Tochter noch zwei andere; diese und die Kinder des Soh nes Richard sind die Erben der Hinterlassen schaft. Browne betrieb in Water - Ztr. eine von den Größen dcr Wall Str. gut sregucittirte Restauration nach englischem Zu schnitt. S ch r eck l i ch e r U il g l ü ck s f a l l. Te resa Gorssel, ein 6 Jahre altes Mädchen, wurde Samstag Nachmittag von ihrer Mutter er drosselt in dem im ./ose des Hauses Nr. 20, Arlington-Straßc, in Ncwark, N.-J., stehen den Waschhanse gesunden. Man vermuthet, daß die Kleine mit einem herabhängenden Waschseile spielte, sich dasselbe um den Hals wand, sich dann an den Händen hinauszog, fiel und so erdrosselt wurde. Europäische Berichte. Ein lustiges Gefängniß.) Das Lager von Rhodus, gelegen inmitten eincrFe stung, die von einer starken Garnison besetzt ist, enthält eine große Zahl Verbrecher, welche von allen Theilen des türkischen Reiches dort hin gesendet werden. >2OO kamen in dcr ersten Augnstwoche wieder zwei Dampfschiffe von Eonstanriiiopel daselbst an, die ein paar Tut zend Verbrecher mitbrachten. Nun würde man meinen, daß diese Sträflinge dort in strengster Haft gehalten werden: dem ist aber durchaus nicht so. Geht man in Rhodus in ein Case oder in ein Restaurant, so kann man sicher sein, an einem und demselben Tische Bürger und Sträflinge vereint zu sehen, die von ihren Gefängiilßmächtern gegen ein klei nes Trinkgeld die Erlaubniß erhallen haben, auszugehen und sich zu amüsiren. Manchmal nehmen die Sträflinge aus ihren Spazier gängen auch ihre Wächter mir nnd bewirthen sie dann in den Gasthäusern. Zuweilen kann man sogar sehen, wie dann die Gefangenen und deren Wächter betrunken den Gefängniß mauern zuwanken. Erst unlängst ereignete es sich, daß ein Gefangener, der mit semcm Wächter irgendwo in einem Gasthausc lustig gezecht hatte, seinen schlaftrunkenen Wächter im Gasthause zurückließ und allein in's Ge fängniß zurückkehrte. Unterwegs traf er mit einem Polizctbennttcii zusammen, der ihn fragte, woher er komme und was er in dcr Sradr mache. Daraufhin zog dcr Gefangene sein Messer und stürzte sich auf den Polizei bcainlcn, dcr indeß durch eine geschickte Wen dung dem Stiche auswich. Wie ans Vink 0 vcein Croatien bc richtet wird, ereignete sich am 11. September in dem dortigen Hotel „Zur goldenen Kugel" ein empörender Borfall. Wie allabendlich, kamen auch an diesem Tage mehrere Bürger im benannten Gasthause zusammen, um bei'm Glase Wein einen freundschaftlichen Gedankenaustausch zu pflegen. In dem Lo kale befanden sich auch mehrere Offiziere, die wacker pokulinen und auf die armselige Bür gersippe verächtlich herabblicktcn. Bald begau ucn die Herren zu „sticheln," ohne daß ihnen von den Bürgern erwiedert worden wäre. Oberstlieutenant Berg rief: „Tic Herren trin keil nur per halbes Scidclchcn, da zahlt sich nicht elnmal die Lampe aus!" Auch auf die sen Ausfall erfolgte keinerlei Autwort; da er scholl plöylich ein schriller Pfiff. Rittmei ster Mazuranics — ein Sohn des Bauns von Croatien war es, der ihn ertönen ließ, er galt dein Kellner, dem er herrisch zurief, er möge diese Civilisten, diese Hunde, hinaus schmeißen. Da dem keine Folge geleistet wurde, stand er selbst auf. begab sich zum Ti sche vcr Bürger und versuchte, dieselben mit Ohrfeigen zu rcgaliren, und als auch das nicht anging, machte er von seinem Säbel Gebrauch, stach den allgemein geachteten Bür ger Hrn. August Bell in die Kehle nnd kehr te alödann zu seinem Tisch zurück. Der Ver wundete fiel zu Boden und rief seinem Mar der noch die Worte zu: „Schade, daß man Ihnen diese Waffe gab! Gegen wehrlose Bitt ger sie zu führen, ist leicht, aber Sie sollten sie anderswo verwenden!" Ter Schwervcr wundere befindet sich in ärztlicherßehandlung, an feinem Aufkommen wird jedoch gezwei felt. Es soll übrigens nicht der erste Fall von Rohhcit sein, dessen sich Rittmeister Ma zuranics schuldig machte. Vor noch ganz kurzer Zeit kam er im Gasthause „Prkoö"hoch zu Roß in den Saal geritten und ließ dem Kellner unter Anwendung von Gewalk eine große Bouteille Slivovitz in den Mund schütten. Eine echt russiche Passion.! F ra n k reich mag sich trösten: seine Ehre ist gerettet! Die deutsche Fahne hat sich vor der Mnzösischcn zurückziehen müssen, und zwar in Rom auf neutralem Gebiete. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Als im September 1870 die Besetzung der Stadt durch die italienischen Truppen bevorstand, wurde an den deutschen Kaiser, damals noch König von Preußen, Seitens des Ex-Kömgs ! von Neapel man sagt persönlich im Feld- lnger die Bitte gerichtet, das Eigenthum . der Farncse i Rom, nämlich die Villa Ma dame am Monte Mario und den Palazzo Farncse in der Stadt, unter preußischen resp. norddeutschen Schutz zu stellen. Diese Bitte wurde gewährt, und seit der Zeit sah man an beiden Orten die schwarz-wctß-rothe Fahne, deren Vorhandensein wohl mancher Teutsche sich nicht zu erklären gewußt hat. Da nun jetzt der Palazzo Farnese oder doch etwa die Hälfe desselben miethweise für die Summe voll 40,0V0L.jährlich—tu dtcHändc derfranzö- a:u italienijchenHose über geht,so Hatzte deutsche Fahne weichen müssen, und an thrcstelle wird,sobald dteGesandlschaft sich dort tustallirt hat,die sranzöstscheTrtkolore treten. —lm Monat September erreichte in Wien die Zahl der Selbstmorde fünfund zwanzig. Die Schußwaffe benutzten zehn Individuen, ebenso viele wählten den Strick, ,e zwei Personen töbteten sich, indem sie sich die Gelenksadern oder den Kehlkopf durch schnitten, oder sich vergifteten, während sich ein Jndlviditlm von einer Höhe herabstürzte. Unter den Selbstmördern besanden sich zwei Frauenspersonen. Die Zahl dcr Unglückli chen, die hauptsächlich durch mißliche Vermö gensverhältmssc zum Selbstmorde getrieben worden, war im letzten Monate im Verglei che zu oen früheren, eine geringere. Während die Monate Juni und Juli je 31 Selbstmor de verzeichneten, kamen im August nur 27 u. im September nur 25 vor, also 114 in 4 Mo naten. Stadt Bkltmore. Die Ttadtrathswaftl. E r w ä h l n n g s ä m m t l i ch c r d e m 0 k r a ti scher Candidatcn. tsanzc dcmokr-tisrlic Mcl,rt,clt lO.SZK Stimmen bei Gcsninml- Votnm. Die vorgestrige Neuwahl des crstcnßaths zwcigcs war vom schönsten Welter begünstigt, welches wohl zn der regen Betheiligung an der Wahl das Scinige beitrug. Im Allge meinen war sie von keinen erheblichen Ruhe störungen bekleidet; an einigen Stimmlokaleii prallten die Hitzköpfe etwas unsanft aneinan der, und hie und da hatte der thörichte Ver such, gesetzwidrig und unter falschem Namen einen Wahlzettel einzuschmuggeln, Verhaf tungen zur Folge. V" Ans Nachstehendem ersteht dcr Leser, wie die einzelnen Wards mit den betreffenden Eandidaten umgesprungen sind. Tas Walii-Rcfuttat. t. Sl. F. Schröder, T. ll 0 766 1494 W.s. Tbompwn, R. 35 2. H.ilaichnieyer, D. 60t 604 Z. 666 1Z42 Joseph Glenn, M. 2 !7 4. C. W. Lewis. D. 892 751 103 t B. F. Mntlhcws. :6. t! 0 5. James Tapp. T. tt6l 467 1605 W. Silverwood, Li. 71) 6. I. L. Baker, D. 1036 416 1656 Francis Clark, R. 620 7. ThoS. A. Onion, D. Z 126 37Z 1870 Noah Gill, R. 7,'> o John E, Hill, Li, 23 6. T. P. Kernan. D. 667 216 1516 M. W. Owens, n. D. >l4O 0. Win. E. Slcwart, D. 306 401 .-Zerstreut 3 10. W. T. Browning, D. 360 360 Kein Gcgencanöiöat. 11. H. Li. Dulancy, D. 727 267 1167 C. L. QudcsluYS, Li. 4)0 12. I. S. HeniSler. T. 400 400 13. QtiSKcUholtz, T. 362 360 14. James Ltanöall, D. 721 36t 108 t T. G. Rogers, R. 360 15. M. W. Tvnavin, D. 1024 31) 1734 JamcS Norlh. Li. W5 ' 16. I. MeCawlcü, D., 1201 6l', i960 T. B. Marsyall, R. >6B 17. John Fttzpatriik, D. 604 601 IS. I. I. BuUoct, T." '! i-5! 513 2305 H. N. Bankard, Li. -00 10. W. W. Ornd'orss, T. 052 453 1451 John W. Holten, Li. 0 20. C.W.CHanccUor,T. 106 25l 1636 Gewählt sind demnach die Tcinokraten Andreas Schröber, .Heinrich Kaschmeycr, E. W. Beimett, seu., Eolumbns W. Lewis, James Sapp, John L. Vater, Thomas A. Onion, Thomas P. Kernan, Major Wm. E. Stewart, Warsicld T. Browning, H. Rozier Dulancy, Joseph Z. Hemeler', OliS Keil holtz, James E. Randall, Dr. Vi. W. Tv navin, Joseph MeCawtey, John Fitzpatrick, John S. Bullock, Wilh. W. Orndorfs und Dr. E. W. Chancellor. Von diesen saßen die HH. Lewis, Vakcr, Brown, Hentsler, Kcilhoitz und Dr. Chancellor im alten Raths collegtnm. Im Ganzen sielen 25,336 Stimmen; da von waren 18,161 demokratische und 7225 republikanische; mithin beläuft sich die demo kratische Gesammt - Mehrheit auf 10,936. Die Opposition erhielt, wenn man die den beiden unabhängigen demokratischen unterle genen Candidatcn HH. M. W. Owens mit 649 in der 8. und Äsa H. Smith mit 22 in dcr 18. Ward zugefallenen Stimmen —zu sammcn 671—dazu rechnet, im Ganzen 7396 Stimmen. In der 2., 8., 9., 10., 12., 13. nnd 17. Ward gab's keine republikanischen Gegencandidaten; in der 7. und 15. waren je zwei Republikanerin: Felde. In der Massen-Versammlung, welche letz ten Donnerstag in dcr 20. Ward in Harzcl's Halle an Pennsylvania-Avenue abgehalten wurde, gab ein für Dr. Chancellor begeister ter Redner ihm Aussicht auf höchstens 150 Stimmen Mehrheit; Dr. Chancellor sieget aber mit 254 Stimmen Mehrheit. Tie cottgrcszlrH sanktionirte istin nriscknrna dcr Rcaicrttug in Eottgrcszwatilct. Marschällen. Auf Grund des 8. Abschnittes des W. Ka pitels des Eongreß-Erlasscs vom 21. Februar 1871 hat Bundes - Marschall GoldSborongh für jede dcr 20 Wards unserer Stadt 20 Per sonen, 5 für jeden Wahl -Prezinkt oder jedes Stimmlokal, zu Spezial HüliS-Marschällen für die nächsten Dienstag stattfindende Eon grcßwahl ernannt. Nach dem Wortlaute des angezogenen Ge setzes sollen die Spezial-Hnifs-Marschälle den (ebenfalls von den Bundcsbchörden) ernann ten Wahlaufjchern bei derllnter siichnng irgend einer Liste von Personen, welche sich als Stimmgcber registriren ließen, oder die gestimmt oder Beides gethan haben, hiilfreich zur Seite stehen; in jedem Wahlbc zirke oder Stimm - Prczinkre zu den für die Regislrirnng von Snmmgebcrn festgesetzten Zeiten und an den ditto Plätzen anwesend sein; zu allen Zeiten nnd an allen Plätzen, wenn nnd wo besagte Rcgistrirnng gerichtlich untersucht und die Nameii registrirlcrStimm geber Bchuss der Beanstandung ihrer Stim men gezeichnet werden mögen, gegenwärtig sein; zu allen für solche Wahlen anberaumten Zeiten an dem Wahllokale des Bezirks oder Prezinkls sich einfinden. Ter Biuidcs-Mar schall, seine General- und Spezial - Gehülfen haben nicht nur die Bcfngniß, sondern sind verpflichtet, den Frieden ausrecht zu erhallen, die Wahlaufscher bei Erfüllung ihrer Amts pflichten zu beschützen, an den Registrir-und Stimm-Lokalcn Ruhe nnd Ordnung zu wah ren, daselbst betrügerisches Registriren und Stimmen oder betrügerische Handlungen Sei tens eines Wahlbeamten zu verhindern nnd entweder am Registrir- oder am Wahllokale oder an beiden oder anderwärts vor oder nach der Ncgistrirung oder Wahl Jeden, der eine dcr durch dieses Congrcß-Gesctz oder das hier durch amendirtc Gesetz verpönten Handlungen oder Vergehen verübt oder zu verüben versucht oder sich irgend ein Vergehen gegen die Bun desgcsetze zu Schulden kommen läßt, auf dcr Stelle zu verhaften und mit oder ohne Ge richtsverfahren in Gewahrsam zu nehmen; war jedoch das Vergehen nicht in Gegenwart des Marschalls oder seiner General- oder Spezial-Gehlllfen oder der Wahlaufieher be gangen, dann darf keine Verhaftung ohne Ge richts-Prozedur geschehen. Behufs Vornahme von Arreturcn und Wahrung ocs Friedens haben die Wahlaufscher bei Abwesenheit dcr HülfsbuntesmarschäUe oder, wenn sie zu de ren Unterstützung aufgefordert werden, diesel ben Pflichten und Befugnisse, wie die Hülfs- Marschällc. Aber Niemand darf an dem Tage oder den Tagen einer solchen Wahl für irgend ein an dem Tage oder den Tagen dcr Registrirnng begangenes Vergehen ohne ge richtliches Verfahren in Haft genommen wer den. Der Arrestant ist vor einen Bundes- Eommissär, Bnndesrichler oder ein Bundes gericht zur Untersuchung des ihm zur Last gelegten Vergebens zu bringen. Jeder Extra- Hülfs - Bnndesmarschall erhält für jeden Dienstag H>s ans dcr Bundcskasse. Die „Westliche Marlilüttder Giscn vahn." Dienstag Mittag versammelte sich das neue Direktorium dcr „Westlichen Maryländer Eisenbahn-Compagnie" in seinem Gcschäfts- Lokale auf dcr Südwest-Ecke dcr Eutaw- und Fayettestraßc und constitnirte sich durch Wie dererwählung der HH. I. Dl. Hood zumPrä sivcnten und General-Geschäftsführer,Alexan der Nicman zum Vicc-PräsitKüiten und John S. Horden zum Kassirer und Sekretär für die nächsten zwölf Monate. Der;wötktc Jahresbericht, bis zum 80. September IB7ck gehend und im Namen des Direktoriums von Hrn. I. M. Hood, Präsidenten und General - Geschäfts führer unterzeichnet, ist soeben im Drucke er schienen. Die Brutto-Einnahmen betrugen in den am 30. September abgelaufenen zwölf Monaten H 277.702.24, und zwar H 131,028.4 vom Personen-, Hi 25,047.72 vom Fracht- und Expreß-Verkehre, H 14.333.2 vom Milch- und Marttwaaren-Transporte und H 1015.90 aus diversen Quellen. Die Betriebsunkostcn bettefen sich auf H 104,442.38, sodaß sich ein Nelto-Ertrag von H 33,349.86 herausstellt. Es wurden für neue Seitengeleise, Per rons, Baulichkeiten, für verbesserte Brücken, neue Ausrüstung u. s. f. H 52,103.53 veraus gabt;Zm Sommer mehr, denn vier Meilen neue Schienen gelegt und das Geleise im All gemeinen verbessert, 2100 Fuß neue Seitcn gelcisc undWeichcn-Verbindungcn angebracht, 1003 Fuß neue Gittcrbalkcnbrücken und 1044 Längcnfuß Personen- und Milch Perrons er richtet; eine zehnräderige Lokomotive gründ lich umgebaut, und für Ehaiissirnng der alten Bahn 610.966/23 verausgabt. Tie Mehreinnahme gegen 1873 beträgt 859,407.96; allerdings ein bei den iiiigünstl gen Conznnllnreii unerwartet günstiges Re- sullat! Mau hofft, bald jährlich tzloo,yoo für Zinscnbezahttilig verwenden zu können. Es wurden 255,392 Passagiere befördert, 170,201 im Personen-, 124,293 im Fracht nnd 40,815 Meilen im Bahndienste zurückge legt. Der Bericht empfiehlt die Verlängerung der Bahn von Williamsport aus nach zwei Richtungen. Den Rest des Baufonds hat man zumAus bane der unfertigen Bahn- und Telegraphen- Linie zwischen Green - Spring - Junktton und Baltimore, zum Ankaufe dreißig neuer GÜitr- Waggons und zur Errichtung von Depots in Fnlton und Williamsport verwendet. Dieses öffentliche Werk des Staates Ma ryland, welches seit einem halben Menschen alter cm kostspieliger Elephant für die Stadt Baltimore war, scheint, wie aus dem gestern von nnS mitgetheilten Finanzberichte des Di rcttortums erhellt, endlich einmal aüf einen grünen Zweig kommen zu wollen, und wir werden nicht fehlgreifen, wenn wir diese gün stige Wendung zum großen Theil aus Rech nung des energischen neuen Präsidenten setzen. Ter Jahresbericht desselben, aus welchem wir gestern nur die nothwendigen Statisti ken entnehmen konnten, ist auch in vielen anderen Beziehungen von Interesse, „Die große Zunahme der Revenüen sagt der Bericht in seiner Rückschau auf die gegebe neu Statistiken rechtfertigt die Ansicht, daß sehr bald die laufenden Interessen der Bonds erster und zweiter Hypothek aus den Ueber schüssen der Einnahmen gedeckt werden können. Tte Ftnaliz-Eommlssion der Stadt Balti more, welche durch eine Verordnung des Siadtrathes angewiesen war, nach Diskretion fällige Eoupon-BondS aufzukaufen, hat es für rathsam gesunden, ihre Ankäufe einzig und allein auf Conpon-Bonds erster Hypothek zu beschränken. Dieses wurde im Mai in's Werk gesetzt und hat den Versuchen gewisser Bond- Inhaber, einen VerkausSbefehl unter dem er sten Hypolhkenrecht zu erwirken, ein Ende ge macht. Die Inhaber von Prioritäten zweiter Classe, welche bemerkten, daß infolge dcr raschen Zunahme des Verkehrs ihre Papiere stiegen, gaben sich infolge Dessen rasch zu frieden. Es ist nicht die Ansicht des Direktoriums, sich mit dcr Ausdehnung dcr Bahn bis Wil liamsport zufrieden zu geben, vielmehr wer- ! den infolge Wichtigkeit der Bahn baldmöglichst schritte gethan werden, zwei wichtige Ausdehnungen oder Zweige in An griff zu nehmen, die, wenn sie erfolgreich sein sollten, die „Westliche Maryländer Bahn" zn einer der wichtigsten Bahnen des Landes ma chen müssen und das Wachsthum der Stadt nnd die Entwickelung ihres Handels bedeu tend fördern werden, indem dieselben dcr Stadt ganz neue Vcrkehrsauellen eröffnen und die bereits verlorenen durch Nentralisirung des Einflusses verschiedener rivalisirender Slädte uns auf's Neue sichern müssen. Mit wenig Ausnahme sind die großen Städte des Landes nur ihren Eisenbahnen für ihr Wachsthum und ihre comrnerzielle Größe zu Dank verpflichtet; es ist jedenfalls deiner kenswerth, daß Baltimore weniger Eisenbah nen Hai, als eine andere Stadt von gleicher Wichtigkeit. Philadelphia, welches sein Interesse nie ans den Augen läßt, hat seit geraumer Zeit Schritte gethan, den gesammtcil Handel der Halbinsel östlich von dcr Ehcsapeake-Bai an sich zu reißen. Jene Stadt hat erst kürzlich ihre eisernen Finger nach dem Verkehr der südlichen Counrics von Pennsylvanien, wel cher früher gänzlich von Baltimore controlirt wurde, ausgestreckt und macht jetzt energische Anstrengungen, die reichen Produkte des Tha les von Birginicn, welche bisher nach Balti more flössen, in ihr Verkehrsnetz zu ziehen; wodurch sie darthat, wie vollständig selbst die vortheilhafteste geographische Lage durch Euer gie und Uitternchmnngsgeist besiegt werden kann. Um diesen Bestrebungen die Waage zu halten, sollte unsere Bahn nach Pennsyl vanien verlängert werden und jede zugängliche Gegend zu erreichen suchen. Unsere Com pagnie ist in ihrer Compctttioii mit dcr „Bat timore-Ohio-Bahn" endlich im Stande ge wesen, sich einen gerechten Antheil des Ver kehrs zu sichern, obgleich sie mit großen Schwierigkeiten zn kämpfen hatte, besonders ihr die Terminal Erschwerungen große Hin dernisse bereiteten, während die Eoncnrmttin über ine besten Depot-Gelegenheiten verfügt. Da unsere Compagnie jedoch mit dcr „Nörd lichen Centralbahii" und der „Unioil-Eisen bahn" neuerdings befriedigende Arrange ments abgeschlossen hat, so ist sie im Stande, billigere Frachten und Kärrnergebührcn zu gewähren, als irgend eine andere Compagnie der Stadt. Es ist eine gerechte Erwartung, daß mit den Vortheilen dreier städtischer Bahnhöfe und dem Zugänge zu dein schiss j baren Wasser und dem Getraidespeicher in i Eamon, sowie mit den verbesserten Arrange- I mcnts unsere Bahn jetzt im Stande ist, prak tische Resultate zn liefern, welche bisher auch im besten Falle problematisch waren." Gitte schlimme des „Attstcrn ztricgcs." Seit Jahr und Tag besteht zwischen den Ansternfischern der Staaten Maryland und Birginicn ein Kriegszustand, welcher nicht sel ten zu Prügeleien, Prozessen:c. führte und kürzlich sogar einen Mord zur Folge gehabt hat. Denn nichts Geringeres, als Mord, ist die Verwundung des Ansternsijchers Thomas Riggin durch den virginischcn Austern-Inspek tor Cnstis, invem Riggin letzten Samstag seinen Wunden erlegen ist. Riggin ging sei nem Erwerbe im Poeomoke-Sunde nach, der sowohl von Maryländern, als auch von Vir giniern als Eigenthum beansprucht wird. Tic Ansprüche der Maryländer stützen sich nämlich aus den 22. Abschnitt des Anstcrngesetzcs, welches den Maryländern und Virginiern ge meinschaftlich das Recht giebt, im Pocomoke- Flusse Austern zu sangen. Tie Virginier be haupten, der Fluß sei nicht der Sund und Davidson-Lovett's Grenzlinie zeige ganz deut lich, daß Davidson den Sund Birgimcii über lasse. Wie min auch die isachc stehen mag, wir sollten meinen, es sei kaum Ursache vorhan den, wegen des Fiichens in streitigen Gewäs. fern zu extremen Maßregeln zu greifen. Die Schieß Affaire hat zu einer Correspondenz zwischen den Gouverneuren beider Staaten Anlaß gegeben und Gouverneur Kemper hat eine strenge Untersuchung versprochen. Je eher übrigens der lange schwebende Grenz streit zwischen Maryland und Birginicn, wel cher jetzt einer Commission vorliegt, beendigt wird, desto besser für die Interessen beider Staaten. f W. >H. Rinehart. Gestern Morgen meldete eine Kabeldepcsche von Rom den dort vorgestern Abend erfolgten Tod des Maryländer Künstlers W. H. Rtne hart. Diese Nachricht, obgleich nicht uner wartet, wird in unserem Staate, speziell aber in Baltimore, großes Bedauern hervorru fen nnd selbst in weiteren Kreisen unter den Gebildeten der amerikanischen Nation nicht verfehlen, ihren Eindruck zu machen, denn mit Rinehart starb derjenige Vertreter Ame rika's, aus den sich nach dem Tode Hiram Powers' alle Hoffnungen der amerikanischen Kunstfreunde conzentrirten, er hat sich einen nationalen Namen erworben, welcher alle anderen amerikanischen Kunststerne über strahlte. Wm. H. Rinehart war der Sohn eines deutschen Farmers in Carroll Co., Md., und wurde im Jahre 1825 geboren, zu einer Zeit, als die Gegend, in welcher das Landgut seiner Ellern lag, noch zu Frcderick-Co. gehörte. Die Änabeniahre verbrachte er ans dem Lande ' und seine Sckiulbildung war selbstverständlich höchst mangelhaft. Schon in frühester Ju gend entwickelte sich in dem Knaben die Liebe zur bildenden Kunst, auf dem Landgute seiner Eltern befand sich ein Steinbruch, in welchem er frühzeitig an den unbrauchbaren Blöcken mit Hammer und Meisel sein Bildncrtalent übte. Ter Wunsch, ein Scnlplor zu werden, führte den 22-jähngen jungen Mann im Jahre 1817 nach Baltimore, wo er in den ' Marmorwerken von Baughman sc Bevan als ' gewöhnlicher Arbeiter eintrat. Seine Ge schicklichkeit und sein außerordentlicher Eiser l verschafften ihm bald die Stelle eines Werk ! sührcrs. Bis dahin hatte er noch nie modcl ! lirt, diese Kunst lernte er in wenig Tagen und ' mit dem Meisel sührtc er jedes Modell in wunderbarer Weise aus. Ebenso wie Craw ford, Galt und Powers war auch Rinehart - kein besonderer Meister im Zeichnen und er l verließ sich bei seinen Ausführungen ganz und gar aus seine Modelle. Im Jahre 1855 l wurde es ihm möglich, Italien, das Vater land der Künste, zuerst zu besuchen; er blieb einige Jahre lang in Florenz, wo er die klaff - fischen Meisterwerke eifrig studirte. Es währte nicht lange, bis er selbst unter der Armee von Kunstbeflissenen aller Nationen, weiche sich . jahraus, jahrein in der Stadt der Medicis ! aufhalten, Aufsehen erregte. Im Jahre 1858 kehrte er nach Baltimore zurück und eröffnete , ein Atelier in der „Carroll Halle," ging aber , sehr bald wieder nach Europa, diesmal nach . Rom, wo er mit dem größten Erfolge weiter , arbeitete. Seitdem hat er zwei Mal, im , Jahre 1866 und 1872, unsere Stadt aus kurze r Zeit besucht. Sein letzter Besuch war jeden falls die Glanzzeit seines Lebens. In An napolis wurde seine herrliche Statue des i Oberrichlers Taney enthüllt und sein Pracht . werk, die Marmorstatne „Clytie" wurde von - einem muiiifizentcn Bürger Baltimore's dem . „Peabody-Jnstitute" geschenkt und fand dort i allgemeine Anerkennung und Bewunderung, f Im Frühjahr v. I. kehrte er mit zahlrei l reichen Austrägen, Plänen nnd Entwürfen - nach Rom zurück, nicht ahnend, daß er dem - Lande seiner Geburt für immer Lebewohl gesagt hatte. l Während seiner glänzenden Kttnstlerlauf l bahn hat er zahlreiche Prachlwerke geschaffen; außer den oben angesührten erwähnen wir nur " seine Statuetten „Hcro und Leander;" „Die , Samariterin," im Besitze des Hrn. W. T. - Walters; „Die schlafenden Kinder," „Die t Auferstehung und das Leben," „Der Engel - der Auferstehung," „Latona und ihre Kinder," - „Endymion," seine Earyalidcn im Repräsen , tantenhause zu Washington und zahlreiche t Werke in europäischen Palästen. Im La - den des Hrn. Sisson an der Baltimore-, ober - halb Northstr., sind zur Zeit die Büsten un > screr Mitbürger A. S. Abcll nnd Dr. Whit ridge ausgestellt, die wahrscheinlich seine letz t teil Arbeiten waren. Rinehart war eine ächte Künstlernatur, lie benswürdig und allgemein belicht, und er be- sitzt in unserer Stadt ein Heer von Freunbkn welche dieser Tage in „Raine's Halle" eine Gedächtniß - Versammlung abzuhalten ge denken. Fischzucht- Apparat im „Mary land-Institut c." Emeö ser interes santesten Ausstellungs - Objekte im „Mac,,- land-Jnstitute" ist ein Aquarium mit mehre ren Sorten schwarzer Barsche, mit welcher Fischsorte jetzt dcr Polomac-Fluß bevölkert ist und mil denen nun auch die anderen Flüsse unseres Staates besetzt werden sollen. Ober halb dieses AquariUmS befindet sich ein Appa rat, wo man das Ausbrüten von Lachs- nd Forellen-Etern wahrnehmen kann. Tie Lacks- Eier stammen aus dem Brüteplatze der Fisch- Commission der Vcr. Staaten am McCloud- Flnsse in Caltfornicn, von wo sie tu den Fischteich des Hrn. Kent zu Green-Spring, Baltimore-Caunty, Md., gebracht worden sind, um von dort in d-e verschiedenen Gewäs ser Maryland' verpflanzt zit Wersen- Die Forellen - Eier entstammen ebenfalls dem Fischteiche des Hrn. Kent. Hr. T. B. Fergu son, Fisch-Commissär für das westliche, und Hr. Phtl. W. Downes von Dcnton, in glet cher Eigenschaft für das östliche Ufer, lassen es sich sehr angelegen sein, die Fischzucht in den Gewässern unseres Staates ans alle mögliche Weise zu heben und zu unternützen. Ein ebenso lebhaftes Interesse für diesen wichtigen Zweig bezeigt die „Maryländer Akademie der Wissenschaften." T.B. Ferguson, einer derCommtssäre unse res Staates für Fischzucht, giebt in einem schreiben an den Vorsitzenden des Ausstel lungs-Comite'S einige interessante Einzeln heilen, welche wir hter in Kürze mittheilen wollen. Die in dem Aquarium befindlichen! Salm-Eier sind, wie wir gestern schon er wähnt, aus Californicn nnd zwar von den Sacramcitto-Saliiien, einer Unterart der Pa eiftc-Salmen, und haben große Achnltchkeit mit denjenigen an der atlantischen Küste, be sonders was Aussehen, Fleisch und Gewohn-! heilen bei der Laichzeit betrifft, doch sind sie j nicht so hübsch nnd haben keine so glänzenden j Farben, wie z. B. dcr Venobscot-Salm bei'm Herannahen der Brutzeit besitzt. Die Eier sind etwas größer, als die der Salme von Maine, und die junge Brut daher auch etwas l stärker und lebhafter. Die Temperatur des j Wassers, wo sie herstammen, ist ganz gleich intt derjenigen unserer Flüsse, und ein glück liches Resultat bei ihrer Verpflanzung hierher somit zu erhoffen, und werden die Hülfsquel len unseres Staates dadurch nicht unwesent lich vermehrt. Diese Fische verbleiben etwa 18 Monate in den Flüssen, wo sie zur Welt kommen, bevor sie ihre erste Seereise machen, wo sie dann außergewöhnlich schnell zunehmen. Nach drei oder vier Jahren kehren sie dann wieder zum Zwecke des Eierlegens in die Flüsse zurück nnd wiegen dann bereits 9 bis 12 Pfund. Diejenigen, die der Gefangen nahme bet diesem Besuche ihrer jugendlichen l Heimstätte entgehen und nach Erfüllung ihrer! Natnrpflichten zur See zurückkehren, wiegen! bet ihrer Wiederkunft im daranffolgenscn Frühlinge schon an 15 bis 20 Pfund. Wäh rend sie nun bis zum Herbste, wo sie ihre Eier legen, tu den Flüssen verbleiben, werden sie nicht nur für unsere Bai-Fischer, sondern auch für die Angler in den oberen Gewässern des Staates ein willkommenes Fangobjekt abgc bcn. Professor Spencer F. Baicd, Bundes- Cominlssär, entnahm die Eier der im vergau gangenen August und September gelegten Brut und brachte sie in die Laichstätte im Mc- Cloud-Flusse, woselbst sie so lange verblieben, bis die Augen sichtbar wurden; dann wurden sie in feuchtes Moos verpackt nnd per Eisen bahn hierher gebracht, woselbst sie wieder in eine Brutstätte kamen, bis die jungen Fische den Eiern entschlüpften. Unmittelbar nach ihrem Auskriechen tragen sie noch eine Zeitlang eine große Hülle mit sich herum, die sie hindert, selbst ihre "Nahrung zu suchen. Während dieser Zeit müssen sie Nahrung zu geworfen erhalten, bis sie soweit gediehen y.id, um für sich selbst sorgen zu können. Sobald sie die.Hülle ganz abgeworfen haben werden, sollen sie in die ihnen zusagenden Gc wässcr des Staates vertheilt werden. Hr. Ferguson verspricht dann noch am Schlüsse feines Schreibens, später wettere Mttlheilnn ° gen über seine Erfahrungen hinsichtlich der Weitereutwickelung seiner Schützlinge zu gc ' den. Patente erhielten in voriger Woche E. f D. Wilhers in Parkton, Md., auf Draht- i zäune; Wm. Painter in Baltimore auf eine Sicherhcitsklappe; Ebenderselbe auf eine 's Pumpe zum Entleeren von Cistcrnen, Sumpf- - löchern u. f. w.; W. E. Elliott in St. Den- - liis, Md., auf eine Schiefcrbedachung; L. 7 McMurray Hierselbst aus eine Methode zum i .Herstellen von Löthdraht. Auf dem Pscrdemarkte herricht ( wieder die alte Stille. Dann und wann c tritt freilich einmal ein Tag ein, an welchem j ? das Geschäft besser geht, aber dies gleicht nur ' dem plötzlichen Ausstackern eines Lichtes, wel- j chcs bald darauf wieder trübe brennt. Es ! befinden sich mehrere zierlich gcbantcKutschen- i Pferde im 'Markte, darunter einPaar im Wer- s the von S2VOO, aber dieselben finden keine ) Käufer und werden wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen von hier nach Phtladel- ! phia oder New-Uork versandt werden, wo die Nachfrage nach"eleganten Kutschpferden eine größere lind lebhaftere sein soll. GutcArbcits pscrdc im Preise von HlOO bis Hlsy sind in großer Auswahl aus dem hiesigen Markte zn finden, aber auch diese haben oft lange auf Käufer zu warten. Die einzigen Pferde, welche schnellenAbsatz finden, sind Sic Karren - gäule, die zu H6O bis 890 verkaust werden. WarUdderzookwährenddesl.ctz tcn K rieg es S 0 ld a t oder nicht? Tie Angabe, daß Udderzook während des letz ten Krieges in dcr Bundes-Armcc diente, wurde vielseitig in Zweifel gezogen und konn te auch bisher General-Adjntaiit Bond seinen 'Namen nicht im Armee-Register finden. Ge neral-Adjutant Bond hat jedoch nachträglich die Register noch einmal sorgfältig nachge sehen und nachstehender Brief, welchen er an Hrn. Norris, den Privat-Vekrerär des Gou verneurs von Pennsylvanien, geschrieben, ent hält das Resultat seiner Nachsnchnngen: „An napolis, 27. Ottober 1874. Hni. A. Wil son Norris. Werlher -Herr! Seit ich ge stern an Sie geschrieben, habe ich die allen Armee-Register noch einmal gründlich durch gesehen und den Namen des William E. Ud dcrzook als ersten Sergant der Compagnie II des zweiten Eastcrn Shore-Rcgimcnts ge funden. Udderzook wurde später in das erste Eastern-Shore Regiment und darnach in das 11. Regiment der Maryländer Freiwilligen versetzt. Eingemnstert ward er im Post- Hospital, Fort Delaware. Achtungsvoll Frank A. Bond, General-Adjutant." Feuer in Manchester, Md. Ant letzten Donnerstage brach in dem Hause des Hrn. Charles Wenvcr in Manchester, Carroll- County, Feuer ans. Dasselbe wurde zuerst von Frau Wcaver bemerkt. Diese rief mch rcre Nachbarn herbei, welche sogleich Hand anlegten, um die Flammen zu unterdrücken. Es war jedoch zu spät, das Feuer halte bereits einen zu großen Spielraum gewonnen und erlosch nicht eher, als bis es das ganze Hans zerstört hatte. Die Entstehung des Brandes ist nicht ermittelt worden. Berichte as dem Innern des Staates. (Fand seinen Tod auf den Schienen., Ein Knabe, Namens Harrison, wurde am letzten Dienstage drei Meilen von Piedmonl in Allegaiiy-Counly von einem Zuge der „Baltlmore-Ohio-Bahn" überfahren und auf der Stelle getödtet. Dcr Unglückliche war ungefähr 16 Jahre alt und woyittc lii Wcstern port, Md. (Erlag seinen Verletzungen.) Hr. Da niel Wiseman von Middlctown, Fredcrick- Connty, welcher am 9. d. M. von einem Baume stürzte, starb am 9. d. Dt. an den em pfangenen Verletzungen. (Wieder im Bürean.) Controleur Wool ford war vorgestern wieder in seinem Bürean in Annapolis zn finden. Einäscherung dcs„G!ades" Hotels." Oakland, Garrclt-County, Md., 27. Okt.—ln dem „Glades-Hotel" hier brach heule 'Nachmittag gegen ffl Uhr Feuer aus, verursacht durch ein schadhaftes Kannnrohr. In hiesiger Stadt befinden sich iveiter keine Fcuerlösch - Apparate, als eine einzige Bab cock-Spritze, die zwar gute Dienste leistete, um die anstoßenden Gebänlichkeiten gegen das Feuer zu schützen, aber den Flammen wenig Einhalt zu gebieten vermochte, so daß daSHo tel fast bis auf den Grund niederbrannte. Nur in den unteren Stockwerken konnten noch viele Möbel gerettet werden, allerdings nur ln sehr beschädigtem Zustande. Die Einwoh ner, Männer und Frauen, waren in Masse zur Brandstätte geeilt und halten in ansopie rungsfähiger Weise bei dcr Rettung der Mö beln. Der Eigenthümer des Hotels, John Dailey, giebt seinen Verlust auf P 40,000 an, von dem nur die Hälfte versichert ist. Kräftistungs-Oluark. alkoholischen Zpühlichten. welche den Nus von .vo ftetter'S Magenbttterem zu untergraben suchen, um ihren werthlosen Quark abzusetzen, haben es für passend gesunden, so weit zu gehen, daß sie alle Kräf tigungsmittel, welche Spirituosen enthalten, für im höchsten Grade gistlg verdammen. Nun ist aber ge rade das Gegentheil der Fall, da ein vegetabilisches keinen Pfifferling werth ist, denn er ist dcr einzige Bestandtheil, welcher die Zersetzung und das Zauer- Niemand besser, als Ihr Herren KrästigungSquark- (256-6>tkw) Amtliche ArieMe. Baltimore, de 27. Oktober >874. 2. Puchleter,' i. . iljchmnan, '.c^nnch. , 5. Horn, Theodor 6. Hutter, Karl s 7. Neuheuser, Friedrich > >, Panibach, Lorenz . 0. Roggc, Wilhelm. > (257) . W. Denis"", Post'. MG welche in der gestrigen Smi" angezeigt waren, und deren Adressaten dem Klange nach Deutsche sind : Tamen-Liste. Mrs Agnes Abele, 'Miß Amelunq, Miß Sac?h S Banister. Miß Joste Baltchncr, Miß Joseph Bostl, '?ÜS Elisabeih Becker, Miß Susan A Bulloch, Mrs 52 C Delchtr,,?)!rs S A Dhmcck, Mrs Massouria Eichel- Ml-Mir lZmcntg. Miß Henriette Fischer, Miy Mary Genntitg. 2'!'- Kat? Geyer, Miß Alaru S Gruber, Miß Alice Hecht, Miß lZste Herod. Mrs The rc>e Heinsserrier, Dlrs Caih Hosfmaiiii, ?>>- Rebccka Krise, Mrs Olivia Kahler, Mrs Maru Kcoh, Miß s.'ochner. Mrs Mary 'lUanning, Vtrs Rosa ' - Z'' 0, nilt. Miß R Myers, Miß Edmo !!>'"?!' M>>! Esther PhoeduS, Mrs I R Phillips, Miß Lena Piltig, MrS W Reuwer, NIrS Chas Rich- LiaruA Rothenberger, MrS Schulz, Airs Mar onne Ochtel, Miß Sauerwein, Miß Gracie -zZf"' M.s Rostiia Thomas, Miß Ida Walmer, Wwttts'' Clis'beth Wolst, MrS Kate „ .... Serren-viste. Robert Ahrendt, Jakob Adler, Jakob Bambergkr', Henry Bar, Joseph Bader, August Becker, G Becker, 6' Burch, Chas Climmiv, Wm Con rad k Bruder, Joseph H Decker, ,-z Einstein. Bruder K Comp. Wm H Erick, Wm Erbcck, Geo F Fink, Dr. DA Gitlcr, Heniv Goldmann, I E Haniing, Hahn k Kuhn, Gustav Hisdck, John F Helm, R Hebel. B L Heß. Thos W F Jordan, W C Kcinsen, W Keßler. )) Rllyard Martin, A Myers, Reo. E W Moyel, ChaS Nadcr, Chas OSmann, Edward Mo>cs Pclb, G Roscnstcel, Rojenöale k Co., v Roselicu, Jno Rumdel, I Rudolph, John Zchrö ber, Jno ,v Schär, Georg E Tadlcr, Mr. Sauer, A eldrich, Georg Schuicldt, John Springer, Walter Stadler, Fried Steiner, M Surtz, Henry Trageler, P Waller, Justus Wergel, Barney Werihhcim, HWWcdmgfeld. Baltimorer Viehmarkt. (Für den „Deutschen Correspondenten" berichtet.) Bureau der „Maryländer Bich-Waage," Rind', i l den 20. Oltobcr 1871. De Markt war in Folge dessen )1. )1 Cent niedriger, als letzte Woche n, li'^""" waren nur der Epzenthüincr. ' cvensasto hin ous Risiko Gcsaminivctrag der Jninhr für diese Woche 7611 Stück, vorige Woche 7122 Stück (in der vorjährigen Parallel-Woche 2stio). Bon den Borräihen kamen von^alliniorer Jahrcv?w2 vorige Börsenberichte. Aug. Berl. Ba 6r alte 2Z Ba des Ccrtis.. 0 10 ! j Miiiouri 6er.. 0 06 N-Carl 6r alte 20 25 Stadls. I" '6 Stadttir'o2...wo " I Htadtiirst2 Bat o> 8a1t0..1201 BanlosCom.. 15 ! Fars'Bn?Md bi ° KP, Pt: -1 26>i Mechanics'Ak N>l U)i MerchiS'Bnk..l2o > I. Nat Bank.. 10.0 (27 2. Nat Bank. )26 2. Nat Bank.. 00' 00 CcntrNalßk..w2' ' Nt Exn, 85...W7 106 . People'g Bank 10)1 ' Union Bant... 67 66), - Western Bank)! I BONAklien. 170 , BORpres Äk. 10 l BQB. - 175 ! CBNAliicn.. !I'i 22 Aug. Berl West! M Bahn 0 ParkersbßAkt 6)1 CcntrOhioAkt 15 CentrOhlopres 11 S-PassßAtt.. 2t 25 MbMutlniCo 20 B O B',r '75..101 " ll>2 808 61 >!.. 0)2)1 0ÄQ8r'65...1001 100)1 j)! WBa 2. gar 02 !!C 86r'77... Vb' NCB6r>s . 0.5 NCÄ6rlool).. 6b >NCB gold6r. 02'1 02-. i.Mnr 02 02), Hill Md l.M'!) k> oÄMd2.vre!... 60 iMar.KEin.7r.lo2) M.'l Ai 0i)1 05 6O jOr'gekA!?!... 00 - . Cr'gekAler.. t 6.5 , Or'gckAlxZ.yr 61 O'getAixl.... 70 BakTenn2.6r 75 — FrederikTurnp l SaniaClaraM 5 10 Atlantic Coal 2.10 Pcsplcs'Gas.. 22)1 21 Balto Warchse) 2l)1 Slcw-?)orker Markt. Gold aus der Slraße IWK Pcr.St.-jicr tlS'- > 5.20 er, lb>i2er IM? tvaler IM'. . . ISbäcr ll.!. I I 1657 er o."loer.Zt>2^ Am. i Merchanl'S Union 62 Clcveland, Col. tc F. C t>>- Zi.-))., Central d: Hudson llüver N. llt ioo'l Mil. und St. Paul 12 Baltimorer Markt - Berichte. (Täglich berichtet sir den ..Correspondenten.") Giigros-Preise.)— B altim 0r e, 29.Lkr. IS7!. 550 6 75 City Mills IAI 1 50 Ms.iinnchl <CNU Mills) 1 50 500 Asche, Potajchc^ — ,i 75 700 Periasche... Ilvo —l2o> Bcsenkorn .....? l>K— 7 Blei, Fremdes Pig Gold 6,^— B h und Thcat 10)- 16), ' Mloi.'.'Z'.".'. ".'.'.'.".'.'.'.Z 7.K— -,-zucke- 10 Butter GladeS, je nachSualitäl. 25 20 Ncw-Aork .. .. westliche Noll .. .. 25 20 wcstl. gepacttc .. .. 2l 20 frische Md. undPa.Land.. 10 15 beste Dairv 10 50 Ehcmikalien. Canstic Soda <K— 7)l Soda-Asche 2'^ — 2)^ .. Sal Soda 2)1 — 2), Blcichpuivcr 2).- 2)j Votton-Tuck, Tuet Nr. 1,2,2 >0 12 2O 21 Federn, zcwohnliibc bis bestcSorte 5v 55 Fische, Maikerelen Nr. I, neue 16k) —2600 ..2, 12 00 —ll 50 -> „ 2, med >l5O —s'2 00 große Ilm —11 .50 ~ Harmge, Labrador 6k> —6.50 Castcrn Round... 150 —5OO Box Nr. 1 25 - 25 .. geschälte 25 15 Hakepro 100 Psd 250 275 Codsijh, große 150—5 K, .. kleine 125 150 Futter, Mill Fced, Brown Stuff. .. l 6 20 Middlings, leicht 26 20 Get aid ' isdwer l5 —5O rotyer, ditto lA> —lOO Roggen V!)>> —0 95 Gcwnrz, Inger 12— ' 2 „ Muskatblüthe I 20 1 25 Allipiee 11)1 12 >. Schwarzen Psesfer 2! Cassia 27 Nelken 25 lngwer Ii! Guano, Peruvianischer, G01d.... 6750 ~ Guanape 60 00 „ Südsee 50 00 Orchilla ZOOO Ghps 100 -ISO 125 150 ,< .. 6 550 skl Pale ' 7 — 6 z(i Häute, <?i!t!-llh I"k— II ~ City-Stier 13. 13)5 „ Stier von Auswärts >2)s 13)5 „ Buenos Avrcs (Gold) 27 Seu, Pennsylvanien —22 00 i.i ,5 2t Kannenwaaren 1 Pfd. Covc-Austcrn.. 60 —O5 2 ~ - , I 7. - 225 2 " .. ' ' ' s.s.'iii.' os. 25,, Ot. PILI. Austern, GlaS j5O svo 2 Psd. Pfirsiche 2 25 15 2 ,< 3>) 225 2 ~ Grünes Korn 200 30! 2 z Paiciit-WachS-, !! ~ hydraulisch ges 3 Melasse, Cuba 7 0 Porto Rico 0 1. .. ' 6 ProviNoneii.RwdfleischMüß.'ito l 7 k -21! Zchrot li' l2)^ Seife, ?alley's 0 , .. importirte l2!.— !l Stärke, Perl Ii '— . .. elingssord 0 l Istrup, CalverlCrvstai .u .! )5 - 5 . ~ guterbissciured. !>>> —l2 0 llOO —l5 00 I Talg. Sity. ' ! Terpentin. SpiritS I! Theer d, . si.'N WachS 26 30 Whiskey, High Wincs I I 06) Wolle, gezupstt-. > 0 : S"."-'s.'.'- '3'- !ls Vermischte Anzeigen. Ter „Pacific - Guano - Gesellschaft" auflösbarer Pacific - Guano. Zohn Nccse K Comp., Nr. 10, Sontl - Strasse, Baltimore, Md., Genera!-Agenten. j in Diesem Gefchmic ! cks ist die Absicht der Gcsellschasi, das beste Tüng ! Mittel c^war- PreisB?opro TonnevonÄOOO Psd. Whann's H y p e r - P !) o 3 p l) a! von rohen Hnochcn. TSftann's Hyper-Phosphat von rohen Knochen gebraucht haben, brauchen nicht an den Wcuh dcssei xM" Sein mechanischer Zustand ist ans gezeichnet fein und trocken, wodurch dasselbe besonders sich zum „Drillen" empfiehlt. Nr. tk. Bowlh's Werste, Nr. SN.?, West - Ztzrontstraste, Nr. S. Süv-Wcrftrn. Philadelphia, Pn., zu haben. Pamphlete und Cirkulare werden aus Ansuchen psr Post geschickt. (Augl2.3Me.W> Etablirt Gewehre. ewehre, Büchsen, Pistole, vvarate sür Zägcr, mmunition und Materialien iur tlewehr Fabrikanten u. j. w. j Gewehre aus Bestellung angcjettig,' oder in der ! besten Weise reparirt. " ' " ' " lerander Mcvoma, Nr. St. Sud-Caioert-Straße. Baltimore (Miirzi.>,WMtes.tkw) - . 'n-re. S Eiil goldenes Auch sür-lMe iD W und Geschlechts- W W Mewchcn.und deren-injige W A gründliche, sichere und lchncllc Hciluna de W W bändelnd, wird von derTcutschca SttlanslaU W Emvsanq von 25D sorgsam versiegelt, versandt.W