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Der Teutsche Korrespondent- i Baltimore, 8. November 1874 ' Der Prozess der SpindcnrSubcr. Das ist ein unglückliches Jahr für die repub likanische Partei. Die Washingtoner Ein bruchsgeschichte vom letzten Frühjahr war bereiiö halb vergessen, als sie vor 11 Tagen durch Aufnahme des Prozesses gegen die Spindenränber wieder aufgefrischt wurde. Und was für Enthüllungen bringt dieseSZeu genverhör zu Tage! Aus demselben geht her vor, daß ein Washingtoner Justizbeamlcr, der Distrikts - Anwalt Harringtvn, ein intimer Freund des„Boß"Shephcrd, welcher bekannt lich ein außerordentlich intimer Freund des Präsidenten Grantist, mit den Geheimpoli zisten des Schatzamtes Wh,tlcy, Netlleship u. Eunz conspinrte, um die Bestrebungen der Washingtoner Steuerzahler, die Millionen Diebe des Distrikts - Ringes zu entlarven, durch eine Einbruchsgeschichle diskredlttren zu können. Zu dieser BoguS - Affaire bedurfte man geriebcnerVerbrechcr, welche die Geheim Polizisten bewrgten. Der Eonnolly'sche Be kcgdicbstahl in New-Porl, welcher seiner Zeit so großes Aufsehen machte, reicht nicht an das Washingtoner Verbrechen heran. Dort wur den auch Papiere geraubt; aber jener Dieb stahl geschah, wenn man die Phra'e gebrau chen kann, in Selbnvertheidigung, hier wurde nur ein Einbruch fingirr, mit Vorwissen der Bestohlenen verübt, um Verdacht auf geach tete Männer zu werfen. Whitlcy, Harring ton und Ncttleship sind bereits so compromit tirt, daß sie der Vcrnrtheilung nicht entgehen können; aber die Fäden dieser Verschwörung reichen weiter, sie gehen bis in die Ministerien und man darf kühn behaupten, bis in das „Weiße Haus." Sekretär Robeson ist be kanntlich von New Jersey, und alle Bundes beamlen jenes Staates scheinen angewiesen gewesen zu sein, den Verschwörern Vorschub zu leisten, denn in dem Büreau des Bundes Marschalls von Ncwark wurde der Contrakt mit den professionellen Einbrechern abge chlossen. Diese Enthüllungen drei Tage vor dcrEon greßwahl werden in vielen Staaten rechtliche Männer, welche bisher mit denßepv.blikanern stimmten, stutzig machen. Tie Weltpost. In aller Stille hat sich letzter Tage eine Thal vollzogen, die zu den bedeutendsten der Gegenwart gehört, und für uns hier um so erfreulicher ist, als die erste Anregung zu der selben von unserer Regierung ausging, die schon vor ungefähr zehn Jahren die Einfüh ung der Welt-Post oder des Welt-Portos be ürw ortete. . Man denke: Ein Brief, der mit einer 25 Centimes-Marke etwa V Cents beklebt ist, geht so zu sagen durch alle Weltlheile, und zwar ohne jede Nachzahlung oder sonstige Be rechnung ! Der Weltpost-Eongreß in Bern ging hierbei von dem Grundsätze aus, daß je der von einem Lande nach dem anderen abge schickte Brief eine Antwort erfordere oder selbst die Antwort auf einen Brief sei, den sein Em psänger schreiben wird oder geschrieben hat. Z. B. für einen Brief von Amerika nach Deutschland läßt sich die hiesige Poslbehördc k Cents bezahlen, welche '.Cents sie behält; für einen Brief aus Teutschland nach Amcri ka erhält die deutsche Rcichspcst zwei Silber groschen, die sie cinsicckt. ohne einen Theil an Amerika abzugeben. Freilich mußte hierbei auch der Fall berück, sichiigt werden, wo die Eoirespoudenz zwi schen zwei Ländern geführt wird, die nich! be nachbart sind, und demnach ein Brief über das zwischen ihnen liegende Land befördert werden muß, das blos den Transport besorgt, ohne eine Einnahme davon zu haben. Für diesen Fall ist denn auch im Wellpost-Eon greß, der jetzt in Bern feine Berathungen ab geschloffen hat, gesorgt worden. Ein solche'. Zwischenstaal erhalt für das ganze Posi-Pak ket, das er über scin Gebiet htnweg befördert, eine kleine Entschädigung, die das Porto des einzelnen Briefes nicht erhöht. sung dieser Enlichädignng und die Formott tät der Ausgleichung hat eingehende Bc rathungcn erfordert. Welch' ein Unterschied zwischen heute und einer noch gar nicht ferne liegenden Bergan genheit! Bor wenigen Jahren noch kostete ein Brief von hier ach Deutschland 20—40 Cents, von Deutschland nach Amerika eben sovielc Kreuzer oder mehr, und heute kann ein Brief für 0 Cents oder 0 Kreuzer die „ganzi Welt" durchlaufen! Wie war es damals in Teutschland? Ei Brief in Preußen z. 8., der nur den preußi schen Staat durchlief, halte neun Groschen, auf kürzercStrecken sechs und für die kürzesten drei Groschen zu bezahlen, ebenso war es in Oestreich u. s. w. Niemandem war es erlaubt, einen versiegelten Brief zu befördern, keine anderc„Gclcgenhcit" durfte benutzt werden als die Vost. Wer für einen Freund einen vcr siegelten Brief auf der Reise mitnahm, war straffällig n. s. w. Sterblichkeit nntcr den Arme und den Wohlhabenden. Der Sekretär der englischen National Lc densversicherungsgcsellschasl hat unter dem Titel „Statistik von Familien in den höl?rcii Klassen," cin Dokument veröffentlicht, welches für alle Inhaber von Versicherungspolicen wichtig ist. Ans dieser Stattstik, welche 48,- 000 Fälle umfaßt, geht hervor, daß die durch jchnirttichc Lebenslange bei den Wohlhabenden diejenige dcr allgemeinen Vcvöllernng weil übertrifft. T ieser Umstand ist beachtenSwcrlh, wenn man bedenkt, daß die mcisicn Versiche rungen unter den Wohlhabenden stattfinden, während die Sterbttchkcitstabcllen, nach Ivel chen die Prämien festgestellt werden, auf der durchschnittlichen Lcbenslänge der allgemeinen Bevölkerung basiren. Ans der Statistik ergibt sisi, daß das Durch schnittsalter in cmcr gegebenen Zahl unter den Wohlhabenden 55 Jahre beträgt, bei der allgemeinen Bevölkerung England'S aller Klassen aber nur 41 Jahre. Oder, wenn man die Sache aus einem anderen Gesichtspunkte betrachtet, von 100,000 Kindern, die niilcr den den Wohlhabenden geboren werden, erreichen K 3,398 das Alter vo 60 Jahren, mähend von derselben Anzahl Kinder, die unter dcr allge meinen Bevölkerung das Licht dcr Welt er blicken, nur 36,983 jenes 'Alter erreichen. TaS „Britisch-Medical-Jonrnal" macht da zu die ganz richtige Bemcrtnny: „Es ist für die Versicherten lintcr den Wohlhabenden von nicht geringer Wichtigkeit, zu wissen, daß die Prämien, welche sie zahlen, nach Tabellen be rechnei werden, die eine nahezu 70 Prozent höhere Sterblichkeitsrate nachweisen, als die jenige ist, welcher sie unterworfen sind. In Gesellschaften, die wirklich gegenseitig sind, werden die unverhältnißmäßig hohen Prä mien größtenthcits durch Bonusse wieder aus. geglichen, aber in einer großen Anzahl von Gesellschaften wandert ein beträchtlicher Theil des ungeheuren Profils m die Taschen der Stockh'atter und ermuntert zu verschwenderi schen Ausgaben." Die amerikanischen Versicherungsgesellschaf ten haben als Basis sür die Berechnung ihrer Prämien die „amerikanische Ersahrungs- Sterblichkeits-Tabelle" angenommen. Diese Tabelle zeigt die Sterblichkeitsrate unter den Versicherten dcr Ber. Staaten, und nmfaßl daher nicht allein die wohlhabende Klasse, son dernTieienigcn in derselben, welche nach ärzt licher Prüfung für die Versicherung auSge wählt wurde. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß diese Tabelle für die Versicherten weit Vortheil hafter, als die englische Tabelle. Tie Reform- und Zttdustric-Schu lcn CroftvritiNlicn's. Ter 17. Jahresbericht der Jnspckiion über die Reform- niid'Jndustrleschulcn Großbrilu nien's ist ausgegeben worden. Die Zahl die fer Institute betrug am 31. Dezember v. I. 65, gerade so viel wie amSchluffc des vorher gehenden Jahres. Von denselben waren 53 in England und 12 inSchottland;4s fnrKnci ben u. 20 fürMüdchcn bcstimml. Tie Jnsas sen beliefcn sich ans 5622, was einen Zuwachs von 47 ergibt. In England waren 2687 Kna den protestantischer und 086 katholischer, in Schottland 610 Protestant, und 181 kathol. Consession. Entlassen wurden während des Jahres 1601, um lii weniger, als im Vor jähre. Von ihnen wurden 663 mit einem Dienst oder einer Anstellung versehen,46B von den Verwandten rctlamin, 148 wanderten aus, 192 gingen zur See, 15 zum Militär, 13 wurden wegen Krankheit entlassen, 16,w0 runter 9 Mädchen, wegen Unverbcsserlichkcit, 44 starben und die übrigen 45 entliefen oder die ihnen zudrktirte Zeit war zu Ende. In 1872 wurden 60 mehr zur See gesen det, was die Jmpeltion auf die wachsende Conkurren; der industriellen Schulschisse schiebt, welche ftvt jährlich 3—400 Knaben an den Kausmannstand oder die Marine abge den. Die Gcsammtsumme aller nach dcrße fdrmschule geschickten Kinder,von deren erstem Bestehen an im Jahre 1854 bis zum 31. Dez. 1873, beträgt 26,236 Köpfe, darunter 21,177 Knaben und 5149 Mädchen. Tie Jnlpetlion hält die Erfolg- der Rcforinschulcn für sehr ermuthigcnd und wenn man von 5 oder o Schulen absieht, welche Schwierigkeiten mir der Unterbringung ihrer Zöglinge hatten, so jst diese Ansicht richtig. Während die straf rechtlichen Fälle unter Erwachsenen sich nack dem Verhältniß der Vermehrung der Bevöl kerung steigern, stellte sich die Sache bei der Jugend viel günstiger, und die Inspektion ist der Meinung, dies Resultat tönne dreist der Wirksamkeit der Reform- und Industrie schulen zugeschrieben werden. Die Listen der Gefängnisse weisen bereits mehrere Jahre hin ter einander nach, baß weniger als zwanzig Prozent der jungen Verwahrlosten, die unter der Disciplin einer Reformichule gestanden haben, später der Criminell Justiz anhcimsal lcn. Die Kosten sür Unterhalt und Anleitung stellten sich verschieden hoch. Englische Kna den kosteten auf der neu eingerichteten schule für katholische Knaben zu Birkdale jährlich 24 Pfund 3 Schilling, in den Zuslnchthün fern des Ostens dagegen nur 14 Pfund 4 Schilling, im Durchschnitt I Pfund 4 Schil ling. Die Kosten für englische Mädchen be liefen sich durchschnittlich ant >8 Pfund 18 Schilling. Tie Verdienste aus de gewerbli chen Arbeiten der Zöglinge variirlcn gleich falls; im Turchslbiiiil betrugen sie im Jahre 3 Pfund 17 Schilling bei Knaben und 3 sifund 15 Schilling bei Mädchen. An einer ledeutenden Anzahl von Schulen wurden die kosten der Erhaltung durch die Arbeits icrdienste ihrer Insassen recht ansehnlich vcr ingert. Wurttcmbergische Ehe. In Baseler Blättern wird eine Ehegeschichte wzähll, die auch für solche Württcmberger, welche sich m Amerika auf dem Eivilwege ocrhcirathcn, von Wichligkeil ist. Ein Würt tcmberger heirathete in Basel eine Badense rin, ohne aus die Eiviltrauung die kirchliche folgen zu lassen. Die Ehe war keine glück liche, und die Frau klagte vor den Baseler Behörden auf Scheidung. Diese aber erklärten sich für incompctcnt und wiesen die Streiten den an das competcnte Gericht der württcm bcrgi'chen Heimath. Dieses Gericht aber er kannte, daß eine Scheidung deshalb nicht er folgen könne, weil eine bloße Civilche ohne kirchliche Trauung in Württemberg nicht an erkannt werde. Die auf dem Civilwege an getraute Badcnserin sei dadurch keine Würt tembergcrin geworden, und ebenso wenig das der Ehe entsprossene Kind. Dieses müsse als ein unebelichcs Kind betrachtet werden. Jetzt wurde Baden in Anspruch genommen. Tort hieß es aber wieder, man erkenne die Eivilehe an, aber die ehemalige Badcnserin sei durch ihre Verheirathung Württcmbergerin gewor den und habe das badische Heimathsrecht ver loren. Ebenso wenig habe das als ehelich angesehene Kind das badische Bürgerrecht zu beanspruchen. Man that nun noch den letz teu Schritt und suchte das streitende Paar zu bestimmen, sich kirchlich trauen zu lassen, da mit man sie nachher gerichtlich scheiden könne. Das haben sie aber abgelehnt. So wird der gordische Knoten wohl ungelöst bleiben. Schluß des Kullinaun'schcn Pro l'icnrbn icl,,. .-z->!,-c.„.,cr W ürzb im g, 30. O tt. Der Gerichts hof trat heule Morgen wieder in Sitzung. Dr. Reinecke sagte aus, er betrachte Kullmann nicht als einen religiösen oder politischen Fa natiker, noch besitze er natürliche Anlagen zu Verbrechen, auch sei crkcin gewöhnlicher Mör der und seine Begriffe von Recht und Unrecht seien ungcfchwächt; allein auf der andern Seite sci'lhm als Erblheil ein Maugel an strenger Prora l zugefallen. Sein Großvater mütterlicherseits beging Selbstmord, seine Mutler starb, von geistiger -Nacht beschattet uud sein Vater sei ein Trunkenbold. Diese Thatsachen, meint Dr. Reinette, lieferten ein Bild voiz Kullmann, einen -Mangel von un abhängiger Gedaukenbildung, Empfänglich keit für äußerliche Eindrücke, Kälte des Ge sühls, Eitelkeit und Hang zu Gewaltthaten. Er sei deßhalb der Meinung, daß Kullmann als für alle seine Thaten verantwortlich zu betrachten sei, nichtsdestoweniger besitze er krankhaste Anlagen, die feinen freien Willen zu beeinträchtigen im Stande seien. Der Ge richtspräfident schloß aus diesem medizinischen Gutachten, daß Kullmann sowohl zur Zeit des MordveriuchcS als auch heute nur in be schränktem Maße für seine Handlungen ver antwortlich gemacht werden könne. Ter Angeklagte wurde schuldig erklärt und zu 14 Jahren "Gefängniß verurthcilt. Fer ner wurde er auf weitere iv Jahre der bürger lichen Ehrenrechte einkleidet und für denselben Zeitraum unter Polizei-Aussicht gestellt. Kullmann war bei Anhörung des Urthcils spruchcs durchaus nicht megt und weigerte sich, zu appellircn. Unter strenger Eskorte wurde er in'S Gefängniß zurückgebracht. Habrich, Direktor eines Jrrenasyls, sagte au?, daß, währendKullmann nur einen schlecht einwickelten Moralsiiiubefitze, sein freierWillc dadurch nicht besonders afsizirt werde und nur geringer Grund für eine Milderung vorhau den sei. Der Piäsident des Gerichtes verlas Berichte von dcnPolizeibchördcnMagdebiirg's und von dem öfjcnllicheii Ankläger in Salz wedel, das Verhältniß Knllmann's zu den katholischen Gesellschaften dieser Städte bc treffend, sowie eine anonyme Mittheilung an Bismarck, unterschrieben: „Einer für alle römisch-katholische Eheststen." Der Vertheidi ger des Angeklaget!, Gerhard, verlas aufhct zcnde Auszüge ans nltramontanen Schritten, geschrieben, nin in katholischen Gesellschaften vorgetragen zu werden und einen Auszug ans einer Rede Ridel's, welche der Angeklagte alle gehört und behauptet ,daß diese wohl geeignet seien, einen so leicht ''nzüudbaren Charakter, wie den Knliniann's? aufzureizen. Der öf fentliche Ankläger tadelte das Benehmen der uttramoiitaueu Presse, welche kurz nach dem Mordversuche die Sacheso darstellte, als habe Bismarck die ganze Affaire vorher geplant. Dann aiialnsirle er die einzelnen Zeugenaus sagen und sagte, daß nur zwei Fragen hierin Betracht kämen: i. beabsichtigte Kullmann Bismarck zu todten und schoß er zu diesem Zwecke seine Pistole ans ihn ab? 2 War du That eine vorbedachte? Tee Gefangene selbst hat diese beiden Fragen unzweiselhast im be jahenden Sinne beantwortet. Derselbe war früher kein Fanatiker, wurde aber ein solcher. Ter rohe Akt, den der Ange klagte in Salzwedcl früher verübte, war wem Gewalt, sondern entsprang vielmehr einem Rachegcfühle und kann nicht zur Bemäntelung seiner nunmehrigen That angeführt werden. Der Staatsanwalt for derte dann die Geschworenen auf, „Schuldig" zu erkennen, und trug auf 15 Jahre Gefäng niß an. Ter Vertheidiger erhob sich wieder, und den Eonflilt zwischen Staat und Kirche besprechend, zeigte er, wie derselbe auf den Geist deß Angeklagten wirken mußte. Knll mann, der vorher durchaus lein religiöser Fa natiker gewesen, sei ein solcher durch die auf rührerischen Schriften, die in den katholischen Gesellschaften, deren Mitglied er gewesen, verlesen und erörtert wurden, erst geworden. Bismarck zu tödtcn, sei durch jene Reden bei ihm angeregt und gereist worden. Verbinde man dies mit dein ererbten krankhaften Gei steszustände, so könne man ihn für die Thal nicht verantwortlich macheu und trage er da her auf Freisprechung au. Nachdem noch von Seiten des Staatsan walt?, wie des Vertheidiger? einige Bemer kungen gewechselt worden, gab Kullmann einige Notizen über seilen bisherigen Lebens lauf. Seine Lehrlings>ahre hätten ihn ver dorben, und besonders die Spöttereien prote stantischer Biiiarbeiter hätten ihm seine Lage nnertiüglich gemacht. Niemand in Salzwc del sei verantwortlich für oiescn Mordversuch. Tie Nachricht von der Einkerkerung des Erzbifchoscs von Posen habe in ihm die Idee hervorgebracht, Bismarck zu erschießen. Europäische Berichte. (El Ii furchtbares Geschi ck.) „Lieber Cohn! ich grüße Dich viellaufcndmal und bitte Dich, lieber wieder nach Hause zu rückzukommen, da Tu ohnehin in Wien nicht viel verdienen kannst!" —so schrieb jüngst dcr Gcmeindehirte der Ortschaft Mwkow, nächst Horschow-Teyn in Böhmen, seinem Sohne, der auf Erwerb nach Wien gegangen war. Dieser ließ eS sich nicht zweimal sagen, und wanderte bald fürbaß auf das heimathliche Dorf zu. Zwei Stunden von dem Ziele machte er Rast in einem Torfe und kehrte im Wirthshause ein, um sich zu stärken. Er be merkte es nicht, während er den lauschenden Gästen von dem „wnndergroßen Wien" er zählte, daß die Sonne bald hinter das Böh merwaldgebirgc verschwunden, und als er wie der ausbrach, war es schon so spät geworden, daß er erst Nachts sein liebes Heimathsdors betrat. Nun stellte er sich die Frage, ob er die Leute im Schlafe stören, oder ob er bis zum Morgen warien solle, wo er dann Alle gar sehr überraschen würde. Er entschloß sich für das Letztere. Damit er aber ja 'Niemanden: seine Anwesenheit verrathe, suchte er den Hos seines ehemaligen Dienstherrii aus und kroch auf den ihm wohlbctanuren Heuboden, wo er sich im Heu vcrkroch nnd bald fest einschlief.. - linker schrecklichen Schnurzen erwachte er. TaS Dach über ihm, die Kleider an seinem Leibe standen in hellen Flammen. Von Ver zweiflung erfaßt, eilte er zu dem nahen Brun neu und stürzte sich hinein, um das an seinem Körper brennende Feuer zu löschen. Er nahn: leinen Schaden durch den Sturz, obwohl der Brunnen tief war, und als er wieder zur Be sinnung kam, suchte er mft großer Anstreng ung, zwischen den Fugen des Gemäuers sich festhaltend, wieder an's Tageslicht zu gelan gen. Da sah ihn ein Weib, das sofori in den Ruf ausbrach: „Da ist der Schurke, dcr Brandlcger, er hat sich in den Brunnen ver krochen!" Wüthend stürzte sich daraufhin ein Hanse, der eben mit Löschen beschäftigt war, ans den vermeintlichen Verbrecher und stieß ihn mit Heugabeln und Feuerhaken in den Brunnen zurück. Mit einem gellenden Schrei siel der Unglückliche in die Tiefe, dann wurde es still. Tic Leute brachten eine Letter, und einer der Eitrigsten stieg in den Brunnen hinab, faßte den Körper bei den Haaren, band ihm unter Verwünschungen einen Strick um den Hals, an welchem er dann hinaufgezogen wurde. Man ließ den Todten mit Stroh be decken, und trieb die Leute zur Hülsekeistung bei dem Feuer an. Erst als dieses gedämpft war, kehrte die Menge wieder zurück zu dem gelynchten vermeintlichen Brandleger, neugie rig, zu sehen, wer und woher er denn sei. Der Eifrigste am Brunnen, dcr den Körper am Slrickc in die Höhe gezogen halte, war auch jetzr der Neugierigste, er drängte sich vor zu dem Leichname, schob das Stroh beiseite, um das Gesicht zu betrachten, und fuhr mit einem Schrei des Entsetzens zurück er schaute in das entstellte, schmerzverzerrte Antlitz seines Sohnes. Der Eifrigste und Neugierigste war der Gemcindehirt gewesen. (Paris, 6. Oktober. Die Bcschnei dnngsmcsscr des lowa.) Hänge Dich, Dok tor Schlicmann, mitDcinem Schatz des Pria. Mus! Ein französischer Antiquar, Hr. Vik tor Guerin, hat cine noch viel curiosere Aus grabung gemacht; er hat im gelobten Lande nichts Geringeres zu Tage gefördert, als die Messer, mir welchen die Kinder Israel's unter Josua beschnitten wurden. Hr. Viktor Gue rin machte gestern, wie wir dem „Journal Of fiziel" entnehmen, in dcr .Hoallkmie Oes in. sorijNioils ei lielles I.oiters nähere Mitthei lungen über diese wahrhast vyramidale Ent deckung. Im Buch Josua (Eap. 5, Vers 2,) heißt es: „Zu der Zeit sprach der Herr z Jo sua: Mache Dir steinerne Messer nnd de schneide wieder die Kinder Israel's zum an dcrn Mal." Und weiter wird erzählt, wie Josua sich dieses Auftrages entledigt hat, und wie die Sliitte, an welcher die Operation vor sich ging und die jenseits des Jordan unweit Jericho lag, „Gilgal genannt wird bis auf diesen Tag." Hr. Viktor Guerin glaubt nun dieses Gilgal in der heute von den Arabern Djcljul genannten Ortschaft wiedergefunden zu haben, und richtig hat er dort eine Menge von schneidenden Werkzeugen aus Silex aus gegraben und in denselben ohne Weiteres die Beschncidungsmesscr Josua's wiedererkannt. Da es ferner an einer anderen Stelle der hei ligen Schrift heißt, daß ein Theil dieser Mes ser Josuain's Grab gelegt morden sei, so nahm Hr. Viktor Guerin in einer gewissen Grotte, in welcher er die letzte Ruhestätte des Nachfolgers Moses vermuthete, weitere Aus grabungen vor und brachte richtig auch dort die nänilichen Silcx-Wcrkzeuge, wie in Djel jul, an'sTagcslicht. Visher hatten die Orien talisten darüber gestritten, ob in der obener wähnten Stelle der heiligen Schrift von „stei nernen" oder vielmehr von „scharfen" Mes sern gesprochen wird, indem man nicht zuge ben wollte, daß die Zeitgenossen Josua's sich noch steinerner Werkzeuge zum Schneiden be dient hätten. Die Entoeckung des Hrn. Gue rin winde der ersteren Interpretation zu Hülfe kommen, wenn mon nicht und dies bricht leider den Veschncidungsmessern des Hrn. Guerin die Spitze ab fast überall in der alten Welt und sogar in Amerika dicht unter der Erooberfläche gesprungene oder se>bsi ge schliffene Silcxstücke fände, die eben in der vorgejchichtlichenZcitallenthalbenzumSchnei den gedient zu haben scheinen. Die „Neue freie Presse" in Wien bringt einige Bemerkungen zur Affaire Arni m, deren Reproduktion unsere publizistische Pflicht uns auferlegt: „Im Allgemeinen ist das Publikum so ziemlich einstimmig in der Auf fassung, daß Arnim ein Opser der Staatsrai son ist und daß bei dem ganzen Falle Motive maßgebend sind, die nicht eingestanden wer den können. Dort, wo man Kenntniß von den Leidenschaften hat, von welchen Staats männer oft fortgerissen werden, hält man die offiziös angegebenen Gründe des staltgehab ten Einschreitens nicht für die echten. Fürst Chlodwig Hohenlohe, der Nachfolger Arnim'S aus dem Pariser Posten, ist ein seiner Diplo mat, voll von Ehrgeiz und Schlauheit und vollendeter Meister in der großen Intrigue. Auf ihn wird die Entfremdung, welche zwi schen dein Reichskanzler und Arnim eintrat und nun sich zum traurigen Zerwürfnisse ge steigert hat, in erster Linie zurückzuführen sein. Er hat die Abgänge im Archive der Pariser Botschaft entdeckt iind dcnnnzirt, er hat die Berichte darüber nach Berlin geschickt, und daraufhin wurde der schon zum Botschafter nach Konstantiliovcl ernannte Arnim plötzlich ganz fallen gelassen. Daß es eine Ungcschick jichkeit und Nachlässigkeit gewesen wäre, wenn Graf Arnim vertrauliche Papiere, Staatsge heimnisse enthaltende Dokumente, deren Bc kanntwerdung die Sicherheit des Staates ge fährden würde, in dem Archive der Botschaft gelassen hätte, wo sie der Cognition des Bor schaftSpersoiials preisgegeben blieben, hat Fürst Chlodwig Hohenlohe sicher nicht erwo gen. Wollte der ehrgeizige Plann einen Eklat hervorrufen, der in ganz Europa das größte Aufsehen erregt und unberechenbare Conflikte der Personen heraufbeschwört? Die Kreise, wo der jetzige Botschafter in Paris gekannt wird, halten eine solche Absicht nicht für aus geschlossen. Fürst Hohenlohe hat die Lunte angezündet und kann jetzt in Paris ruhig üben und zusehen, wie die gelegte Mine in Berlin aufflattert. Der Coujliki der Perso nen ist da, und die Eine wird unterliegen. War es Das, woraufHohenlohe abzielte? Ich begnüge mich vorläufig mit dieser Andeutung. Es wj d natürlich viel erzählt und gefabelt und ich will aus der Fülle des Cirkulireiiden Dasjenige herausgreifen, was nicht nur die innere Wahrscheinlichkeit für sich hat, sondern auch in Kreisen colporlm wird, wo man nicht selten weiß, was vorgeht. Graf Arnim soll in neuerer Zeit ziemlich stürmisch seine Reha bilitation verlangt haben, da er durch seine Versetzung in Dispoiiibilität au seiner Ehre gekränkt worden sei. fürchtete inan nun Indiskretionen Ar mm's, welcher von der Kaiser in Augusta und dem Kronprinzen bis in die jüngste Zeit be günstigt wurde? Besitzt 'Arnim Briefe des Reichskanzlers, welche gerade der Kenntniß der Beschützer Arnim'S entzogen bleiben sol len, oder sollte 'Arnim durch die Verhaftung materiell verhindert werden, seine Rehabilita tion durch persönliche Schritte zu betreiben? Viele halten es nicht für unwahrscheinlich. Was den Inhalt der von 'Arnim zurückbehal tenen Papiere betrifft, so soll sich darunter auch ein Schriftstück befinden, in welchem aus Anlaß des Sturzes des Präsidenten Thiers die Gesichtspunkte der deutschen Politik ent wickelt werden. Es soll darin das Bedauern über Thiers' Sturz und eine mögliche Peslau ralion der Monarchie in Frankreich ausge sprochen sein, da Teul'chlaiid am Ende Rüß laud's doch nicht ganz sicher sei und dieses zwar nie mit der französischen Republik, wohl aber mit einer in Frankreich wiederhergestell ten Monarchie sich gegen Teutschland verbün den könnte. Man begreift, daß eine derar tige Eorrespondenz geheim bleiben muß, da die Verlautbarung des Inhalts viel coinpro mittircn kann. Aber hier gehl die Meinung dahin, daß man der Diskretion Arnim's ver sichert sein konnte, und daß gerade anS diesem Gesichtspunkte die Verhaftung eines Man nes, der so gut, wie jeder andere Staatsbe amte, durch seinen Diensteid gebunden ist, mchl zu rechtfertigen sei. Dffiziöse Stimmen bereiten darauf vor, daß der Prozeß Arnim geheim verhandelt werden wird. Als ob Das anders sein könnte! Ter Streitfall, über welchen das Gericht zu entscheiden Hai, ist der, ob es Pri vaibriese oder Siaaisdoknmenie sind, welche Gras Arnim zurückbehält. Dazu muß das Gericht den Inhalt dieser Papiere tennen, und mußten demselben die Behelfe der Reichskanz lei, d. i. das Eopirbnch des Fürsten BiS marck, zur Verfügung gestellt werden. Um diesen streitigen Pnntt wird die ganze Ver handlung sich zn bewegen haben, und da diese Papiere oder Dokumente Dinge enthalten, deren Bekanntwerden das Staats Interesse gefährdet, so wird man sich auch nicht Wim bcrn dürfen, wenn das Stadtgericht in diesem Falle bei geschlossenen Thüren verhandelt. Die Geheimhaltung liegt in dem Wesen des ganzen Prozesses, der dadurch in den Augen der Bevölkerung eine noch mysteriösere Bedeu tung erhält, als er ohne dies schon hat." Ans Berlin, 16. Oklbr., schreibt der Eorrespondcnr der „Köln. Ztg.": „Gestern hat wiederum eine crinünalpolizeiliche Haus suchung in dein Palais der Gräfin Arnim v. Boytzenburg am Pariser Platz staltgefunden, in welchem ihr verhafteter Schwiegersohn eine Stadtwohnling inne hatte. Sic dauerte von Mittags bis gegen Uhr Nachmittags. Sie wurde unter Lettimg des Crimiiial-Eom missarius Pick von ungefähr 6 Beamten aus geführt und erstreckte sich auf die Remise, in welcher außer Möbeln auch eine größere Zahl von Kisten mit Sachen des Grasen H. Arnim stehen, meist noch unausgepackt und in selbem Zustande, wie sie bei der Uebersiedclung aus Paris hier angekommen waren. Vierzehn Kisten sind einstweilen mit Beschlag belegt und durch Möbelwagen nach dem Gcrichls lokal transporiirt worden. Jetzt wird die Re mise durch cmen Schutzmann bewacht, der den Befehl hat, Niemanden zuzulassen. Es ist dabei cinßrand ausgekommen. Auf weiche Weise uud durch wcsseiiSchuld das Feuer ent standen ist, hat sich bis jetzt noch nicht feststel len lassen. Einige sagen, durch einen laback rauchenden Beamten; doch ist das eben nicht wahrscheinlich, da unsere Beamten im Trenstc nicht zu rauchen Pflegen. Durch das Feuer wurden einige Möbel zerstört und cin Wagen angebrannt. Es brannte in Heller Flamme; doch als die Feuerwehr, welche raich zurStclle war, erschien, war cS bereits so weit gedampft, daß es nur noch rauchte. DaS Erscheinen derselben, sowie der ganze Vorgang hatte eine zahlreiche Menschenmenge aus dem Platze vor dem Hause versammelt." Tic„krcuzzcttmig" berichtet noch: „Tie Gemahlin desGrafen hat diesen vorgestern, das erste Mai seit llTagen, besucht, und es hieß, daß sie ihn würde einen Tag um den andern sprechen dürfen. Heute ist aber mitgetheilt worden, daß vorläufig Niemand mehr Zutritt haben wird. Auch cin Zettel siineS Rechtsanwalts mit einer An frage wurde zurückgewiesen." Kurz, unsere Justiz zeigt, doß sie die Sache sehr ernst nimmt und in wesentlichen Dingen leinen Unterschied der Person kennt. Tic Erklärung des Präsi deuten des Berliner Stadtgerichts wird von den hiesigen Blättern verschieden beurtheilt. Einige finden es weder nöthig noch nützlich, daß der Präsident die Unabhängigkeit der preußischen Gerichte vertheidigt. Her Schritt ist jedenfalls ungewöhnlich, aber die Erklä rung erweitert wenigstens die Kenntniß des Thatbestandes und bewcis't, daß die Justiz bei dcrßcrhaftung ans eigene Hand vorgegan gen ist. Die frivolen Verdächtigungen der preußischen Gerichte durch die auswärtige Presse werden von den Berliner Blättern, selbst von solchen, welche Sympathie' für den GrasenAriiim hegen, mit mehr oder min der Entrüstung zurückgewiesen. Zu den Letzteren kann man die „Vossiscke Zeitung" rechnen. Ihr wurde die ausführliche Darstellung zugesandt, welche die ganze Sache vom Arnim'schen Standpunkte aus beleuch ten sollte. Wir haben sie um der UnPartei lichkeit willen vollständig mitgetheilt, aber das Urtheil den Lesern überlassen. Ter Ein druck kouitte für den Grasen Arnim nicht i wohl ein günstiger sein. Alles, was darin ! gesagt wurde, um Arnim als Staatsmann zu verherrlichen und ihn über Bismarck zu stel ! lcn, alle Anklagen gegen Bismarck über des ! sen persönliches Benehmen gegen den Grafen haben mit der Rechtsfrage Nichts zu thun. Die Darstellung zeigt die größten Lücken und ist hin und wieder handgreiflich falsch. Graf Arnim will die ganze Politik in der römischen Frage dem Reichskanzler vorgezeichnet haben und der Reichskanzler hat als Amwort auf die in der „Presse" veröffentlichte Depesche Arnim's ans dem Jahre 187 c in dem mini steriellen Blatte eine Tcpesche desselben Ge sandten aus dem Jahre 186 mitgetheilt, aus der unwiderleglich hervorgeht, daß damals Arnim die römische Frage noch gar nicht zn würdigen wußte. Andererseits geht aus der Mittheilung der „Vossttchen Zcilung" auf das Deutlichste hervor, daß der Widerspruch zwi schen den Ansichten des Reichstanziers und seines Botschafters in Paris so gcoß, wie möglich war, was Arnim wunderbarer Weise gelegentlich abzuleugnen sucht. Fernerhin geht daraus hervor, daß der Graf Arnim sich nicht damit begnügte, seinem Vorgesetzten seine eigenen abweichenden Ansichten mitzu theilen, sondern auch bei dem Kaiser selbst dem Reichskanzler entgegenzuwirken suckle und, wie seine Freunde rühmen, mit einigem Er folg. Run, die Sacke selbst ist den Eingc welkten längst bekannt. Wir fragen: Ist eS zulässig, daß ein Gesandter, und wäre es selbst ein Botschafter, ohne Vorwisscn des Ministers der auswärtigen Angelcgenheiien auf die entscheidende Stelle einzuwirken sucht? Einige meinen, für einen Botschafter ein sol ches Privilegium in Anspruch nehmen zn dür fen. Wir sind entschieden anderer Meinung und begreifen den Unmuth, mit welchem Bis marck einmal hinwarf, das Wort Botschafter scheine von Unbotmiißigkeit abzustammen. Wenn dem Fürsten Bismarck vorgeworfen wird, er habe dem Grasen Arnim nicht ein mal ein Wort der Theilnahme bei dem Ver lust seiner Tochter zukommen lassen, so geht am Besten daraus hervor, daß von privaten Beziehungen zwischen beiden Männern schon lange nicht mehr die Rede sein konnte. Um so auffallender ist die Anschauung des Grafen Arnim, eine große Anzahl von Schreiben, die er aus dem Reichskanzler - Amte erhielt und die dienstlich gebucht sind, seien seine Privat bliese. In ganz ähnlichem Sinne spricht sich heute die „Boss. Ztg." aus, ja, sie geht so weit, zu sagen: „Formell läßt sick schon aus solchen Vertheidigungen und Widersprüchen erkennen, daß die Sache des Grasen vor den Gerichten so gut, wie hoffnungslos ist."" Tages Neuigkeiten. Nach offiziellen Quellen zählt die Bostoner römisch-katholische Diöcese 100 Kirchen mit 175 Priestern, 34 Kapellen und 310,000 Kircheumitglieder. 15 Kirchen sind im Bau begriffen. Dies weist gegen das Vorjahr eine Annahme von 10,000 Beken ners 10 Kirchen und 17 Priestern auf. Ein eigenthümlicher „Strikc" wird aus Stuttgart gemeldet: Es ist nämlich der bisherige, äußerst niedrige Abonnementspreis, für welchen das Ossizier Eorvs Eintritt zum Parterre des Hoftheaters hatte, um das Sechs fache erhöht worden, und in Folge dessen feh len jetzt im Theater die Uniformen. Ein Wechselblatt bemerkt: „Wenn irgend ein Geschäftsmann seine Angelegenhei ten so lüderlich verwalten wollte, wie unsere National-Rcgierung, dann würde er in zwölf Monaten bankerott sein, wenn ihn seine Freunde nicht vorher in ein Narrenhaus schicken sollten." Nahe Crafton , Ky., hielten jüngst meh rere alte Prediger in einer Kirche Conimuuion und Fnßwaschung. Mehrere Jungens prü gelten sich während dessen vor der Kirche und öa der Sohn eines Predigers den Kürzern zog, kam ihm sein Vater zu Hülfe und gerie then dadurch sämmtliche Prediger mit in den Faustkampf. Die Anstifsir der Prügelei sind verhaftet. Daß auch die kindliche Liebe zu weit gehen kann, bewies der Sohn eines Zeitungs- Herausgebers in einer kleinen Stadt Pennsyl vanien's, welcher nur deßhalb das Verbrechen der Brandstiftung begangen haben wollte, da mit es seinem Vater nicht an interessanten Jtems schle. Das Gericht erklärte diesen guten Sohn nichtsdestoweniger für einen verlorenen. In LockHaven, Clinton-Connty, Pa., muß Geld rar sein. Eine deutsche Frau of serirte dort letzte Woche ihr Kind, ein slram mcs Knäbleiu, für zehn Dollars und konnte selbst dazu keinen Käufer finden. Ein Irrsinniger, Namens Georg Hall von E a st-L 011 g Mea do w, steckte vorgestern Abend seine eigene Scheuer, die 15 Tonnen Heu, welche seinem Pächter gehörten, enthielt, in Brand. Das Gebäude ging in Flammen auf. Daß Pastoren nicht immer Verführer, wie Beccher, sondern zuweilen auch die Verführ tcn sind, zeigt folgende Erzählung eines Blat tcs mN e w Alba ny, Ind.: „Der Predi ger Clarcnce King von Lonisville inachte vor einigen Tagen New-Albany einen Besuch. Als er Abends die Mainstraße binabspazierte, redete ihn eine Dame an und klagte ihm, daß sie in LouiSville wohne und nicht zurückkehren tonne, da sie ihr Taschenbuch verloren habe. King predigt nicht blos „Nächstenliebe," son dcrn übt sie auch. Er erbot sich nicht blos, der Dame das nöthigcGeld zu geben, sondern bot sich sogar als Begleiter an, damit sie sich nicht verirre. Und Arm in Arm wanderten Prediger und Dame dem Bahnhofe zu und fuhren selbander mit dem 10 Uhr Zuge nach LouiSville. Nichts wurde seitdem von seinen Freunden von ihm gehört, bis er eines Mor gens zurückkehrte uiid folgende Erlebnisse er zählte: Als er in Louisvillc das Haus der Dame erreicht hatte, wollte er sich entfernen, sie ersuchte ihn jedoch, mit einzutreten und sich zu wärmen. Er willigte ein. Sie reichte ihm ein Glas Wein und er trank. Ihre Schwester sagte sie ihm sei in's Theater gegangen und werde bald zurückkehren. Er trank noch einige Gläser Wein und wurde aufgeregt. Was dann alles weiter passirlist, schwebt ihm nur noch dunkel vor. Er erin nert sich nur noch, daß er in dem Privatzim mer der Dame war. Als er wieder zur Be stimmig kam, befand er sich in der Wallnut straße in LouiSville. Wie er dahingekomincn und in welchem Hanse er gewefens weiß er nicht. Als er das HauS betrat, halte er K2ls> in der Tasche, und als er nachzählte, noch tzö. Einem Berliner Buchdruckcrei Be sitzer war wie die „Gerichts- Ztg." er zählt ein Zahnarzt, einer der sogenannten Absynth-Toklorcn, einen Betrag schuldig ge blieben. Ter Buchhalter verklagte den !>>-. pliilmwlchii-ie. wie er ihn mit einer Deutlich keit, die nichts zu wünschen übrig Ueß, in al len Schriftstücken des Prozesses nannte. In teressant aber ist der ExckutionSantrag, ange sichts der überseeischen Studien des Herrn „Dr." Der Antrag lautet wörtlich: „Sollte sich nichts der ExekiitionGecigiicteS vorfinden, so bitte ich eine Hochlöbliche Stadtgcricbts- Exekutioiis-Eommission gehorsamst von dem Verklagten das Abiturienten Zeugniß ab pfändcn zu lassen." Das Vertrauen, das der Gläubiger seiner Gelehrsamkeit bewies, har den Zahnarzt so gerührt, daß er die ichuldige Summe sofort zahlte. Ei Parfe, der den d eli ts ch kl ing cn de nNa m c n K. M. Schro ff führt, kam vor etwa vier Monaten in den Ver. Staaten an, um die Institutionen dieses Landes, na mentlich das Erziehungswcsei! zu stndiren. Er stand früher mit der indischen „Times," einer in Bombay publizirtenZcitnng, in Ver bindung. Er wurde am Mittwoch von Hrn. Eaton, dem Erziehungs - Commissär, dem Präsidenten vorgestellt und hatte eine längere Unterredung mit demselben. Tie Parsen, welchem Stamme Hr. Schroff angehört, zäh len etwa 100,000 Köpfe, wohnen zum großen Theile in Bombay und sind meistens wohl habende Kaufleute. Sie sind in religiöser Hinsicht Anhänger der Lehre von Aowaster und beten das Feuer als das Symbol der Gottheit an. Sie haben eine große Ehrfurcht vor Erde, Luft, Feuer und Wasser, die vier Elemente. Sie zeichnen sich durch ihre Rein heit der Gedanke, der Rede und Handlungs weise ans. Die parsischen Frauen haben Privilegien, die den Hindns und Muhamcda ncrii vorenthalten werden. Sie fabrcn in offenen Kutschen und brauchen kleine Schleier zu tragen. Polygamie ist bei den Parsen nicht erlaubt und eine Scheidung wird nur bei Begehung von Todsünden bewilligt. Sie verbrennen oder begraben ihre Todten nicht, sondern haben auf einem fünf oder sechs Mei len von der Stadt cntferntkiiHttgcl sogenannte „Thürme des Schweigens." Dieselben sind 40 bis S 0 Fuß hoch und haben einen Umfang von hundert Fuß an der Grundlage. Wenn ein Parse stirbt, wird der Körper auf der Spitze eines dieser Thürme gelegt und wilden Thieren, die zu diesem Zwecke abgerichtet sind, wird erlaubt, das Fleisch von deuKnochen der Leiche zu nagen. Die Gebeine fallen dann durch den Thurm in einen unterirdischen Gang, von wo aus sie in das Meer gespült werden. Hr. Schroff ist der vierte Parse, der je in den Ver. Staaten war und man erwar tet, daß er hier eine Vorlesung hält. Ter bereits hier erwähnte Hr. Bishop, welcher mit seinem aus Papier-Mache gcfer liglen Segelboote vom St. Loreuzstrome bis nach dem Golf von Mexiko zu fahren gedenkt, erregt in außerordentlichen, Maße tue Auf merksamkeit des amerikanischen Publikums, und die englischen Blätter bringen bereits lange Lebensbeschreibungen des kühnen Schif fers. Wir entnehmen denselben die folgenden einfachen Daten: Hr. Bishop wurde in Bo ston geboren und begann seineCarriere damit, daß er als Schiffsjunge eine Reise von jener Stadt nach Südamerika miimachie. Dorr angelangt, gab er dasSeeleben auf und führte eine unstätc Existenz, während deren er ganz Südamerika durchwanderte und Abenteuer erlebte, die er in einem Buche wiedererzählt hat, das unter der Jugend ziemlich verbreitet ist. Er legte sich hauptsächlich auf naturwis senschaftliche Studien und verwerthete die so erworbenen Kenntnisse in der Bewirth chaf tung seiner Farmen in New-lerscy, auf denen er hauptsächlich Kronsbeeren cultivirt." Die Ncw-Uorker Blätter melden das am Donnerstag erfolgte Ableben des Brooklyner Kaufmannes Leopold vo n Bierwirt h, eines hochgeachteten deutschen Bürgers und Mitgliedes der New-Uorker Handelskammer. Hr.Bierwirth verfocht Jahre lang die Annah me von Gesetzen, durch welche während eines Krieges Privateigenthum auf See gegen Weg nahme durch Kriegs- oderKaperschiffe geschützt werden sollte. Im Jahre 1873 richtete der Verstorbene einMemorial an die Handelskam mer, in welchem er energisch gegen die dem Congressc vorliegenden Gesetzentwürfe, nach welchen die AnSwanderungs-Angclegeuheitcn aus den Händen derEmigrations Conimissärc genommen und in die der Ber. St.-Behörden gelegt werden sollten, protestirte. Seine Ar gumente, die er gegen das Gesetz vorbrachte, waren so überzeugende, daß die New - Ljorkcr Delegation einstimmig gegen dicjeGesetzc auf trat und dadurch die Annahme derselben ver hinderte. In früheren Jahren war Hr. Leo pold von Bicrwirth Emigralions-Eommissär, Präsident der „Deutschen Gesellschaft" und General Eonsnl von Württemberg. Ter Ber waltniigsralk der„DentscheiiGcsellschaft" stielt Freitag, veranlaßt durch das Ableben seines ehemaligen Präsidenten, eine Extravcrsamm lung unter Borsitz des Bicepräsidenten R.Pa> genftechcr und faßte folgenden Beschluß: „Der Tod des Hrn. Leopold von Bierwirth hat die „Deutsche Ge'cllschasl" eines ihrer hervorra gendsten Mitglieder beraubt. Seinen Bemü hungen und Anstrengungen war es hauptsäch lich zn verdanken, daß die Legislatur des Staates New-Vork die EinwandcrungS-Eom mission in'S Leben rief und die versttssedenen Gesetze erließ, durch welche deren Befugnisse l und Pflichten festgestellt wurden. Hr. Leopold von Bierwirlh war der erste Vertreter der „Deutschen Gesellschaft" in der Einwande rungs - Commission, und die ernste und wür dige Weise, in welcher er dieselbe vertrat, hat einen Einfluß erwirkt, der noch nach feinem Tode fortdauern wird." Wie berichtet wird, hat die berüchtigte Laura Fair, deren Mordprozeß feiner Zeit fo viel Anflehen machte, der „Doktorin" Mary Walker eine Herausforderung zum Dnell „über'm Tafchentuch" zugeschickt. Welche Prächtige Gelegenheil Beide auf cin- Die „N. - ?j. Mu f ikz ci tn ng" theilt Folgendes mit: „Die Wuth, Tenorist zu wer den, hat in Amerika schon fast alle jungen Leute ergriffen. So befinden sich inMailand gegenwärtig nicht weniger, als 200 Amerikaner, welche das große lyrische Repertoire studi rcn." Eine Schöne von Ohio ging nach Sara toga, um dort mindestens einen Grafen auf zugabeln; das Ende vom Liede war, daß sie sich mit einem Fabrikanten von wasserdichter Schuhwichse verlobte. Somit hat sie jeden falls eine glänzende Partie gemacht; kann sie anch nicht mit ihrem Manne glänzen, so glänzt doch seine Wichse. In 110 Minuten von Philad el - phia nach New - Pork. Ein Expreß zug der „Pennsylvania - Bahn - Compagnie," bestehend ans drei Passagierwaggons und der Lokomotive nebst Tender verlieg am Donner stag Morgen um 8.34 Philadelphia und ge langte nach einer rasenden Fahrt um 10.20 im Bahnhofe zu Jersey-City an. Tie Entfer nung von 90 Meilen wurde in 1 Stunde uud 50 -.Riiinten zurückgelegt. Da sich mehrere Eisenbahn - Direktoren an Bord befanden, sollte diesen wohl der Beweis geliefert werden, was in Schnelligkeit geliefert werden konnte. Hoffentlich werden die theuernLeben derFahr gästc versickert gewesen sein; bei der gewöhn lichen Beschaffenheit der amerikanischcnßahn geleise ist solche Fabrt nicht sehr rathsam und vcroient keineswegs Nachahmung. Tie Zahl der in Massachusetts und Conee ticut studir enden Chinesen beträgt jetzt bereits über 00 u. soll demnächst ans 100 steigen. Sie slndiren auf Staatskosten uud für den Unterhalt eines jeden von ihnen wer den jährlich 700 Dollars bewilligt. In Brook lp n, N. - Z-, fiel bei einer fashionablen Trauung der Braut, während die Ceremonie in der Kirche vollzogen wurde, der Chignon weg. EL entstand eine kleine Pause, aber Niemand hatte den Muth, sich zu bücken und die Haarmasse aufzuheben. Die Braut lehnte sich auf den Arm ihres Gatten und ging, mit Schamröthe bedeckt, in Beglei tnng desselben ans der Kirche. Auf dem hin tern Theile ihres Kopfes befanden sich circa 11 Haare, welche mit einer kleinen Schuh schnnr zusammengebunden waren. Von Louis villc, Ky., werden zwei Selbstmorde gemeldet. Leopold Kauffmann, der wegen Mißhandlung seiner Frau verhaftet worden war, erhängte sich im Gefängnisse. Richard Fischer crsckoß sick, weil er ciiic auf seinem Hause lastende Schuld von §2OO nicht abtragen konnte, > Das Philadclphia'er „Volksblatt" bemerkt in Bezugnahme auf den Kull in an n P ro zest: " „Das große Kullmanu - Spektakelstnck bat einen höchst armseligen Abschluß gefunden und haben die Verhandlungen selbst einen höchst alltäglichen Verlauf genommen. Wenn man sick auch Mülie gegeben hat, die religiöse Agitation in Deut'chtand als moralische Ur heberin des Atrentais zu brandmarken, so ist das gäuzlick mißlungen. Von Fanatismus kaun man auch nickt eine Spur finden und . scheint man cö nach Allem mit einem rachgie rigen, boshaften und gewaltthäligeu Halb uarren zu thun zu haben, die fast in allen i Jrrcuausiatten zalstreick v.rtreien sind. Eine ' ! politische Bedeutung kau man dief.m Atlen i täte nach dem Ergebnisse obiger Verhaudlnu s gen wohl kaum mehr beimessen." ! Tie Atlionäre der zoologischen Gcsellichasl '! in Philadclpbi a beschlossen gestern, ?itö,GD vou den Enratoren des Alfred Copc- FondS anznnehnien. Todei gingen sie die Verpsiichinng ein, daß in dem zoologischen (Harten keine geistigen Getränle vertäust wer den dürfen. I o h'. A. S atti g KEo., cin bekanntes Import- nud Wechsel - Geschäsl, tr. AD, Broadway, New-Hork, haben ihre Zahlungen eingestellt und das Comptoir geschlossen. Der Betrog der Pa'siva kau noch nicht fest gestellt werden, soll jedoch sehr bedeutend sein. Die P h ila dc lP h i a'er Eom m if s äre auf der WienerAnSstellnng gaben gestern dem Baron Schwarz-scnborn ein Bankelt in der „Umon Lcagnc Halle" in Philadelphia. Tie Sängerin Panline Earlssa hat am Samstage in Ncw-?jort einen Hrn,Fischer gcchlicht. Die Quarantäne zwischen Mobile und Pensacola wurde gestern aufgehoben. Fräulein losieM a n S fi c I d, welche den James Fisk nmer die Erde brachte und in Paria einigen Narren die Köpfe verrückte, ist wieder in Ncw-Llork eingetroffen. Tie bekannte dc nlsch amcri k a n i - f che Wei b c rre ch tlc ri n Frau Mathil de E. Weil machte in New r'jork am Sams tage, begleitet von ihrem (Hatten und einer Anzahl Freundinnen und bewaffnet mit ihren Bürgerpapiereki, einen Versuch, sich für die kommende Wahl registriren zu lassen. Die Registrirungsschreibcr waren derTame gegen über in einer üblen Lage und konnten sich nur dadurch helfen, daß sie deren Bürgerrecht an erkannten, jedoch erklärten, sich auf Grund eines im Falle des Frls. Susan B. Anthony gefällten Erkenntnisses weigern zu müssen, ein Mitglied des schönen Geschlechts zur Ne gistrirung zuzulassen. Ter Applikanlin, der es augenscheinlich nur darum zu thun war, einen weiteren Test-Fall herbeizuführen, blieb daher nichts Anderes übrig, als sich, un'.er Prolest, zurückzuziehen. Ter Schav a mt s-Se krc k ä r Bri st o w mag sich in Acht nehmen, sonst wird er abgelebt: augenscheinlich versteht er sein Ge schäft sehr schlecht. Wenn man bedenkt, welche riesigen Summen Richardson seit Fahren in seinen September- und Oktober-Berichten als Verminderung der Nationalschuld aussührte, um die Oktober- und Novembcrwahlcn zu bc , einslusscn und den winzigen Betrag dagegen l hält, welchen Bristow aufzuweisen hat, so muß man zu der Ansicht kommen, daß er ent weder scbr ehrlich, oder sehr dumm ist. Die Nanonalschuld verminderte sich im Juli an geblich um 81,282,866.13, im August um H 1,626,760.60, im September H43r.417.02 und im Oktober um 5631,434.50. In den letzten vierMonaten wurden demnach 84,026,- 470.24 von der Schuld abgetragen. Die Verminderung der Schuld betrug in derselben Periode des vorigen Jahres H 5,085,236.05. Dessenungeachtet 'waren in dlescm Jahre die Revenüe- Einnahmen um H 2 ,000 ,000 bedeu tender, als im vorigen Jahre. —Viele, welche seit sechs Jahren am Tage der November- Wahl durch einen glänzenden Bericht über Verminderung der Natwnalschuld überrascht wurden, werden sich gestern nicht wenig ge wundert haben. Es ist eine feststehende Politik der rc vubli k a n i sch e n Partei, daß sie alle Schurken, welchen das Volk ein Mißtrauens votum oder den Laufpaß gibt, auf die eine oder andere Weise versorgt. „Eredit Mobi lier" Blngham wurde, nachdem er in feinem Distrikte geschlagen war. zum Gesandten für Japan ernannt; Ehren - Richardson, unter dessen Augen Sanboru und Jayue den Fis kus plünderten und Whitley und Ncttleihip Verbrecher cugagtrten, um durch einen fingir len Einbruch der Distrikts-Untersuchung eine andere Wendung zu geben, wurde als Richter des Ansprüchegerichts lebenslänglich versorgt, jetzt soll auch Richter Poland von Vermont sicher gestellt werden. Dieser Brave, welcher seil seinen lünglingsjahren an der öffentlichen strippe gestanden hat und der jetzt in die Jahre gekommen nt, in denen man nicht ar beiten kaun und nicht betteln mag, soll, nachdem ihn keine Eoustitnenten so glänzend haben durchfallen lassen, als Nichter des Su preme - Gerichts in Washington versorgt werden. Das Finanz - Dep artemcnt hat ein Circular an die Zollbeamten erlassen, mit der Weisung, den Capitalien amenk. Schisse, die wahrscheinlich durch den Suez Eanal Passiren, zur Kenntniß zu bringen, daß die türkische Regierung nno die Suez Cauak Compagnie die Vorschläge der internationalen Tonnen- Commission, die in 1873 in Eonstantinopel in Session war, in Bezug auf eine einheitliche Auflage der Tonnen-Gebühr, angenommen hat. 'Demgemäß ist ein Franc pro Tonne der regulären Gebühren in Abzug zu bringen, in denen Schiffe nach dem Moorsom - Systeme, das in jenem Lande gebräuchlich ist, gemessen worden sind, worüber spezielle Eertifikatc durch compctente Autorität ausgestellt werden. Tasselbe hat die ZKntto - Tonnenzahl des Schiffes und die Gebühren-Abzüge zu enthal ten, zu denen die Regulationen der Eommis ' sion berechtigen. Das Finanz - Departement hat das Formular zu den erwähnten speziellen Certifikaten entwerfen lassen. Tiefe Formn lare werden den Eollcttoren geliefert werden, wenn die Rheder oder die Eapitäne solcher nach dem Auslande fahrenden Schiffe darum anhalten. Ein 'Neger in Tennes s ec, der ein „Got teSgelehrter" oder wenigstens ein Prediger des Evangeliums ikl, hat eine Aufforderung, als Eandioat für Congreß auszutreten, aus dem Grunde abgelehnt, weit er moralisch viel zu gut für ein Mitglied des CongresscS sei! Wie sehr dasS t u d i nin der Theo l 0- g i e nachgelassen, schreibt man aus Ber lin, zeigt auch der geringe Besuch des theo logischen Seminars in Herborn. Zur Auf nahme in dasselbe ist für das nächste Jahr nur eine einzige Anmeldung ergangen. Ueber die Erschi cßung des verlieb ten Musikanten Luke in Wauagua, N.-J., wird ferner berichtet: „Der 65-jährige Musikant James Luke, alias Decker, welcher in Wirthshäusern zum Tanze aufzuspielen pflegte, verfolgte in letzter Zeit eine junge Ehefrau, Namens Sarah Crool, und wurde sowohl von ihr, als ihrem Manne gewarnt, sich in respektvoller Entfernung zu halten. 'Nicht lange zurück drohte die ihrer Entbin dniig entgegensehende Frau, ihn zu erschießen, wenn er sie nicht mit feinen Aufmerksamkeiten verschone. Sonnabend Nacht kam Luke an getrunken in die Crook'sche Wohnung und er laubte sich Freiheiten gegen die Frau, worauf sie ein Pistol ergriff und ihn erschoß. Sie wurde verhaftet, um den Verlaus der Coro ners-Unterfuchung abzuwarten." Der deutsche Anzeigenagent Mathcs in -N ew -- Nor k, welcher sick am 2. Oktober m ! Folge von Eifersucht eine Kugel in die Brust jagte, ist vorgestern feiner Wunde erlegen. In Bro okl y n, N.-Z)., grassirt die Selbst mordmanie feit einiger Zeit in wahrhaft er schreckender Weise, und fast jeden Tag laufen Anzeigen darüber bei den Behörden ein. Vor gestern allein erfolgten drei Todesfälle, welche durch Selbstmord herbeigeführt wurden. Heinr. Stephens, ein deutscher Tiickler, 52 ! Jahre all, erhängte sich in seiner Wohnung, Leonard Straße, an seiner Hobel bank. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau, aber keine Kinder. Jnßethany, Mo., wurde am letzten Freitag der 21-jährige Joseph W. Hamilton wegen Ermordung des E. W. Halloch hinge richtet. Der Mord wurde bereits vor orei Jahren begangen. Hamilton legte drei Tage vor der Hinrichtung ein volles Geständniß ab. Telegraphische Tepeschcn. Entlassung von Arbeitern ans den Tchiffsvanwerften- Portsmonth, N.-H., 1. Novbr. Eine große Zahl von Arbeitern wurden aus den hiesigen Schiffsbauwcrften am Samstag entlassen. Die Arbeiten in dem Schiffsbau- Departement sind eingestellt worden. Nock ein Raub dnrck maskirtc Männer. SVriligsield, Mass., 2. Nov. Zwei , maSkirte Männer drangen vergangene Nacht ' in das Haus der Frau Sarah A. Bradley zu North-Adams ein, banden dieselbe an einen ' Stuhl fest, durchwühlten das ganze Haus und ' ! stahlen §3OO. Ein walinstnnigcr Mann ermordet seine Arau nnv sucht dann, sich selbst zu tödten. Boston, Mass., 3. Novbr. Gestern er mordete zu Norwood George Dnnham sein Weib. Der Leichnam derselben war schrecklich zerstiicllt. Das 7-jährige Kind sand man unverletzt neben der Mutter. Nach der grau sigen That brachte Dunham sich selbst eine Schnittwunde am Kopfe bei, von der man aber glaubt, daß sie nicht lödtlich sei. Der Mann ist erwiesen wahnsinnig. Eine Schandthat, welcher die Rache aus dem Fuße folgte. Port lervis, M.-'ch., 31. Okt. In Gibson, einem kleinen von Bergleuten be wohnten Dorfe in Penusylvameu, ist am vo rigen Samstage ein teuflisches Verbrechen be gangen worden, dem die wohlverdiente Rache auf dem Fuge folgte. Marlin Grovcs, ein unwissender ausschweifender im Alter von 35 lahren, harte schon seit Jahren in einer Hütte auf dem Berge hinter Gibion gewohnt. Er pflegte ab und zu rn das Torf zu kommen und wurde bei diesen gelegentlichen Besuchen in der Regel mehr oder weniger betrunken. er nun betrunken oder nüchtern sein, er galt immer für einen Mann von viehischen und ungezügelten Leidenschaften. Auch am Samstag war er rn Gibion. Er war nicht j sehr betrunken und ungefähr um die Mitte i des Nachmittags wurde er vermißt. Dies s war etwas Ungewöhnliches, da es seine Ge > wohnheit war, seine Orgien bis in die Nacht fortzusetzen. ' Ungefähr um 2 Uhr hatte Frau Davis, die Wittwe eines Bergmannes, ihre >3 Jaisxe alte > Tochter zur Besorgung eines Austrages nach ! einem etwa eine Meile vom Torfe entfernten ! ! Platze ansgcsandt. Da das Mädchen um 4 s Uhr noch nicht zurückgekehrt war, so wurde die i Mutter beunruhigt. Wenige Minuten nach i vier Uhr wurde das Mädchen in iast besin s nnngslosem Zustande von zwei Männern in ! das Haus gebracht. Dieselben sagten, sie hätten das Madchen in einem etwa eine halbe Meile voin Dorfe entfernten Gehölz nicht weit von der Lanostraße izeiunden. Die Kleider - waren zerrissen und das Gesicht war van Blut ! überströmt, welches aus einer großen, obgleich nicht gefährlichen Wunde oberhalb der linken Schläfe floß. Als das Mädchen augeredet wurde, öffnete sie die Augen, war aber zu schwach, um zu sprechen. Ein Arzt wurde herbeigerufen und etwa um !> Uhr Äbcuos war das Mädchen im Stande zu sprechen. Es sagte, nachdem es feinen Auftrag ausgeführt, habe es sich aus den Heimweg gemacht und sei an der Stelle, wo es gesunden wurde, von -Martin Graves, der dort am Wege saß, überfallen, in den Wald geschleppt und durch einen Fanstschlag zu Boden geschlagen. Was von da an bis eS ihm geschehen, ist das Mädchen außer Stande anzugeben, durch die Untersuchung des Arztes ist aber ermittelt worden, daß GroveS ein nicht näher zu bezeichnendes Verbrechen an ihm verübt hat. Als sich die Nachricht von der Schandthat im Torfe verbreitete, entstand unter den Bergleuten eine ungeheure Aufre gung. Eine Gesellschaft von 25 Mann machte sich aus, um Grovcs auszusuchen und exem plarische Justiz an ihm zu üben. Sie zogen den Berg hinauf und fingen ihn iin Walde ein. Sie brachten ihn dann in eine tiefe Schlucht zwischen zwei hoben Hügeln. -An diesem einsamen Platze sprachen die Bergleute j das Todcsurtheil über Graves aus und voll ! streckten cS sofort, indem sie ihn au einen Ka ! stanicubaum aufknüpften. Später wurde er in der Nähe der Hütte begraben, in welcher er - j so lange gewohnt hatte. "Die an der jungen ! Davis verübte Schandthat ist nicht Graves' ! ! erstes Verbrechen dieser Art. ES werden ihm > ! nach der allgemeinen Ansicht noch drei ähn , ! liche Frcvelihaten zugeschrieben und dadurch - ! war er der Schrecken aller Frauen und Kinder > geworden. Ctn.Hüt,nervtet erschossen. E lmira, N.--P., 1. Novdr. Ein jun ger Mann, Namens Benjamin Haight, wur de vergangene Nawt, zwei Meilen von hier, von dem'Aclitb. Edmund Miller erschossen, als er aus dessen GeHöste Truthühner zu steh len im Begriffe war. Haight starb heute Abend. Tie Schiffsfahrt durch einen Schnee- Sturm unterbrochen. Buffalo, N.-2>., 3. November. —Ter Schraubcndampfer ,/Ncw - :>)ork" und ein Schleppdampfer mit fünf Booten, welche ge stern von hier absegelten, kamen bis Long- Potttt, wo sie durch einen heftigen Schnee stürm zur Rückkehr gezwungen wurden. Heule morgen wurden die sämmtlichen Schiffe an's Land geworfen, und liegen nun vollständig auf dem Trockenen, so daß'sic von keinem Schlep pdampfer vermittelst der Kette erreicht werden können. Die Schiffe sind größtcnthcils mit Acpfeln befrachtet. Schneesturm aus dem Crie-See.— SÄiffsunfalle. Buffalo, N.-8., 3. November. Die Barke „S. S. Osborn" mit Eisen und der Schooncr „John Weber," mit Getraide beladen, sino in der Gravelly-Bai gescheitert. Ter Schooner „Twin SisterS" und noch zwei andere Schiffe, deren Namen unbekannt, sind an dem Tecumseh-Niff, der Schooncr „Uncle Sani" und der Schleppdampfer „Gib iicy" sind an dem Rose-Riff gescheitert. Eine Anzahl anderer Schleppdampfer sind zu den resp. Stellen zu Hülfe geeilt. Meuchelmord. Great Falls, N.-8., 3. Novbr. Gestern Abend erhielt Frl.Hanson von Brook field in ihrem Hanse einen Schuß, der sie so fort tödtete und der von Außen durch das Fenster gesendet wurde. Man vermuthet, daß Joseph Bnzzcll der Thäter war, den sie des Bruches des Ehegelöbnisses angeklagt halte. Raub von hsi IüüZUU). Ncw -2) ork, 2. 'Nov. Zwei Männer und eine sifrauensperson wurden hier auf den Bcrdacht hin verhaftet, dem Luther Bryant vor etwa drei Wochen LIOO,OOO geraubt zu haben. Weiteres über vcu Bryant'schcn Raub New - Aor k, 3. 'November. Robert Murray, -Ii? Welchman, welche: bereits zwei Mal srcieKost und Logis m Smg Sing auf „Uncle Seim's" Kosten genossen hat, und George, alias „Rat" Reillv, ein von wühester Jugend in der Kunst der Taschendiebern gründlich erfahrener Kamerad, sind von un serer wachsamen Geheimpolizei als die beiden Berbündcten genau erkannt worden, welche den Raub im Hause des Postmarkenhändlcrs Luther Bryant vorgenommen haben sollen. Die Geheimpolizisten bedienten sich zurUcber sührung des in Berdacht stehenden Murray eines Knaben, wclcster vor dem Hause des Genannten in Nr. 62, Stantonstraße, mit ei nem sogenannten Kreisel spielen mußte und seinem Spiele folgend dem Verdächtigen zu folgen hatte, sowie er sein Erscheinen auf der Srraße machte. Durch diesen Knaben brachten die Geheim polizisten in Erfahrung, daß sich Murray in angetrunkenem Zustande öfters dahin äußerte, „daß er ein 570,000-Geschäst gemacht habe;" zu gleicher Zeit wurde den Wächtern der Ge rechtigkeit dieMittheiliing, daß die FranMur ray's aus ihrem Dienstverhältnisse im „Boule vard-Garden" amßroadway getreten und seit her. was die Garderobe anlange, eine „feine Dame" spiele. Murray verausgabte viel Geld, spielte überhaupt den „Noblen" und kleidete sich nach der neuesten „Fashion." Am vergangenen Freitag Abend verfügten sich die Geheimpolizisten in die Wohnung der Mnr ray'schcn Eheleute und nahmen nne Haussu chung vor, u. da sie mehrere Gegenstände vor fanden, welche Bryant als sein Eigenthum erklärte, so wurden die beiden Eheleute ver haftet und in die Tombs abgeführt. Wäh renddem wurde auch Reilly in seiner Woh- Illing in Nr. 252, West 18. Straße, verhas tet. Nach einer da vorgenommenen Haussu chung hat die Polizei eine größere Quanti tät gebrauchter Postmarken vorgefunden, wel cher Umstand wie kein anderer bis >evt fest gestelller sür die Schuld des Verhafteten lpricht. GeslernMorgen wurden die Verhasteten dem Richter imTombs - Polizeigerichie vorgeführt, um ein Verhör zu bestehen; Lnlherßryanl gab vor Richter Bryant eidlich zu Protokoll, „daß er §70,000 in Goldmünzen und für §30,000 in anderen Werthgegenständen in seiner Woh nung ausbewahrt habe, welche während der Zeit, die er im Gesängnisse verweilte, gestoh len worden sind." Murray ist ein mittelgroßer, ungefähr 30 Jahre alter Mann mit blonden Haaren, freundlichem Aeußcrn, dem man den geriebe nen Gauner nicht so leicht ansehen dürste; seine angebliche Frau ist eine schlanke Brü nette, mit sanften braunen Augen, graciösen Bewegungen, semem Profil und frischem, ge sunden Aussehen. Niemand könnte in ihr die Milverfchwsrene von Dieben und Einbre chern vermuthen. „Rat" Rcilly hat nun ganz und gar das Zeug zu einem Galgenvogel, verworrenes Haupthaar, schwarze stechende Augen, niedri ge, zurücktretende Stirne, aufgeworfene, dicke Lippen, einen borstenähnlichen Schnurrbart und ein Sliernacken ckaratterisircn den In kumbent all' dieser natürlichen Reize, daß er „der rechte Mann am rechten Orte ist." Die Geheimpolizisten Reilly und William fon, welche die ersten Spuren der Einbrecher entdeckt und die Verhaftungen derselben vor genommen haben, sind der festen Meinung, daß Bryant die angegebene Geldsumme beses sen habe, und wollen Alles aufbieten, nui die Wiedererlangung zu bewerkstelligen. Die Verhafteten verbleiben vor der Hand in den Tombs. Eine Firäu crschicszt cin e U Mann, der ihr Gewalt anthun will. P a terf o n, N.-J., 2. Nov. Zu Wa raque, Passaic-County, erschoß Sarah Eronk, eine verhcirathete Frau, am letzten Sonnabend den JameS Luke, einen 65 jährigen Mann, der ihr Gewalt anthun wollte. Frau Cronk steht ihrer baldigen Niederkunft entgegen. Bevorstehende .Hinrichtungen in Penushlvanicn. Philadelphia, 30. O kt. Drei des Mordes überführte Verbrecher sollen am 12. November in Pennsylvanien hingerichtet wer den. Udderzook in West Ehester, Omara und Ervin in dem Gefängnisse zu Montrosc, SuSquchanna-Eonntn. Arvcitcr-Unrutien in pcnnsttlvani schcn Bergwerken. Pittsbur g, Pa., Zl. Okt. Kriege rische Demonstrationen zwischen den Italie nern und den aus Armstrong's Minen bei Bnena-Vista entlassenen Bergleuten rufen in jener Gegend grosses Aussehen hervor. Eine Anzahl Bürger von Buena-Visla und Eftza dethtown sorderren heule den Scheriff aus, die Unruhen zu unterdrücken. Sie sagten, daß die feindseligen Parteien, welche sich an bei den Seiten des Flusses ausgestellt haben, die ganze Nacht hindurch auf einander schössen. Die Kugeln schlugen in die Mauern und Fach werke der Häuser ein und gefährdeten die Be wohncr. Der Scheriff hat an den Gouver neur telegraphirt, damit derselbe Maßregeln ergecife, um die Unruhen zu unterdrüeeii. Gin Gefecht mit Pistolen unter Löschmannschaften. Pottsvillc, Penns., 1. Novbr. —Per gangene Nacht würdest in Mahanoy - Eith mehrere Ställe durch Feuer zerstört. Nach dem dieselben gelöscht waren, entstand zwi schen den Löschmannschaften der verschiedenen Feuerwehr-Eompagnie'n ein Streit, wobei mit Pistolen aller Art der ausgiebigste Ge brauch gemacht wurde. George Major er hielt einen Schuß und liegt in einem kritischen Anstände darnieder, da die Kugel in der Nähe des Herzens eindrang. Daniel Tongherln, welcher Major schoß, wurde von Willia n Major selbst in den Hals geschossen und ist schwer verwundet. Tic beiden Letzteren n nc den verhaftet. Verschiedene andere Vcrwun düngen sind noch vorgekommen und die ganze Stadt ist darüber in großer Auslegung. Nattb und Brandstiftung. Gin Knabe schwerverletzt, die Magd verbrannt. PittSburg, Penns., l. Nov. Heute früh am Morgen drangen einige Räuber in straße, stahlen alles Silberzeug und steckten dann das Haus ui Brand, und seine Familie retteten sich durch Springen aus den oberen Fenstern, nur sein Sohn Io eph und die Magd, Namens Margaretha Lhiich, blie ben zurück. Joseph eilte die Treppe hinab und durch die Flammen und erlitt schwere Brandwunden, während die Magd verbrann te- Nachdem das Feuer gelöscht war, fand man ihren total verkohlten Leichnam. Politischer Tumult in Wilming ton, Tel. Wilmingtc> n, Del., 30. Okt. Hier ereignete sich gestern zwischen vi und ll llhr ein politischer Tumult. Die Republikaner hielren in der 10. Ward eine Massenversamm lung, welche stark von Farbigen besuch' war. Es war klar, daß sich auch die Demokraten in großer Stärke eingesunden hatten, und als die Redner versuchten, sich Gehör zu verichas sen, wurden sie mit Ziegeln und Steinen an geglissen. Die Farbigen in der Berjainiulung versuchten Unannehmlichkeiten zu vermeiden, indem sie ruhig nach Hause gingen, der Pö belhanfcn, welcher von zwei wohlbekannten Individuen angeführt wurde, folgte ihnen aber mit Flinten und Pistolen, holte sie an der Ecke von der Zweiten und Madison-Straße ein, und es entstand ein Kamps, welcher sich bald nach anderen Theilen der Ward und theilweise auch nach anderen WardS verbrei tete. Pistolen, Flinten, Steine und alte zur Verfügung stellenden Waffen wurden von bei den Parteien benutzt und mehrere Personen verwundet, eine davon, wie man fürchtet, tödtlich. Einer der Angreiser erhielt einen Schuß in s Auge und ein anderer wurde durch ! die Hand geschossen. Einige Aufrührer waren maSkirt. Der Vorfall hat hier große Sensa ! tion hervorgerufen. Moorvrailvc in Birginicn. Festung Monroe, Va., 2. Nov. Ein großes Feuer wüthet in den Tismal- Swanips und der Ranch davon ist so dicht, daß man das Leuchtfeuer zu Old-Point, aus eine Entfernung von einer Meile, nicht zu se hen vermochte. Amerika. Cincinnati, 1. Nov. Der „Eom mcrcial" enthält heute folgende Spezial De pesche: St. Louis, Mo., 3t. Okt. Mittwoch Abend wurde hier ein junger Teutscher, des sen Namen man noch nicht ermitteln konnte, von Thomas Lanergan, einem Obergehcim- Polizisten dieser Stadt, verhaftet. Der Be fehl zu seiner Arretirung kam direkt von Bis marck aus Berlin. Derselbe war Unter-Sekre tär des Grasen Arnim zur Zeit, alö dieser in seiner Eigenschaft aIS deutscher Botschafter in Paris die vermißten Dotuinente von Bis marck empfing. Ein Theil derselben war dem Umersekretär init der Instruktion anvertraut worden, mit denselben zu verschwinden. Seit der Ver haftnug des Grasen von Arnim hielt er sich verborgen. Vor etwa sechs Wochen reis'te er nach New-Zork und von da nach KansaS-City, Missouri, wo er etwa zwei Woche verweilte. Dann begab er sich nach St. Loms, wo er vor 10 Tagen ankam. Unter einem angenomme nen Namen bezogt er hier in dem aristokrati schen Theile der Stadt eine Wohnung. Geld scheint er im Uebersluß zu haben, denn eine Anstrengung, um Beschäftigung zu erhallen, ist nicht von ihm gemacht worden. Als Gras von Arnim gegen Bürgschaft entlassen wurde, verpflichtete er sich, seinen Unter Sekretär zur Rückkehr zu bewegen, sowie auch die Doku mente abzuliefern, die sich in dessen Besitze be fänden, und verhaft Bismarck ans die Spur desselben. Letzterer telcgraphirte an die deutsche Ge sandtschast in Washington, und diese setzte sich mit Lanergan hier in Verbindung. Dieser begab sich sofort zu dem Unter-Sekretär, wel cher aber verlangte, daß der Wunsch, er möge zurückkehren, von dem Gcaftn Arnim selbst ausgehen solle. Nachdem ihm genügend be wiesen war, daß es dessen Wunsch sei, daß er nach Berlin zurückkehren möge, willigte er eiu. Tie Dokumente und Briese hatte er einem deutschen kaufmanne in New chork in Verwahrung gegeben. Mittwoch Naciit ver ließ er St. LouiS und kam Freitag Nacht in Ncw-?jork an, woselbst er die Papiere in Em pfang nahm und beute nach Europa segelte. Tic Geheimpolizisten sollten die Sache ge heim halten, doch ein Freund des Umer-Se krctärS plauderte sie ans, ohne jedoch den Namen desselben angeben zu wollen. Tie Geheimpolizisten, darüber betragt, gaben zu, einen solchen Mann auf Anweisung von Ber ltii nach Europa geschafft zu haben, doch wei gern auch sie sich, den 'Namen desselben zu nennen oder einzugestehen, daß er mit der von Arnim'schcn Angelegenheil in Verbindung stehe, sondern geben nur zu, daß politischer Gründe wegen nach ihm gefahndet worden sei. , ~. Washington, 2. Nov. Die hiesige deutsche Gesandtschaft hat keine Kenntniß von der Verhaftung des angeblichen Untersekrctärs des Grafen von Arnim in St. Louis, noch sind ihr irgendwelche Insirntlionen über die sen Gegenstand von Bismarck zugegangen. Der deutsche Gesandte, Baron von Schlözer, stellt jede Beziehung der deutschen Regierung mit der Affaire in Abrede. Waldbrände. Cinei-nnati, Ohio, 2. Novbr. Tie Einwohner von Russell, Kh., mußten gestern gewaltige Anstrengungen machen, damit die herandrängenden Flammen der rundum in in Brand stehenden Gebüsche ihre Stadt nicht ergriffen. Ein einuati, Ohio, 2. Nov. —Die Stadt Lancaster im südlichen Theile von Fairfield- Eonnty ist so von Rauch angefüllt, der von dem Brande der umliegenden Fichtenwälder herrührt, daß die Einwohner gezwungen wa ren, den Tag über die Gaslampcn anzuzün den. Die Buschbrände zwischen Bainbridge und Bourneville, Roß Eonnty, haben eine grostc Strecke Erndtefelder, Umzännnngen, Scheu ncn und Häuser zerstört, so daß manche Land bewohner Alles cingcbüstt haben. E i nci nn at i, 3. November. Tie Wälder an den Ufern des Ohio zwischen Marietta und Jronton, einer Strecke von Ivo Meilen, stehen in Flammen. Der Rauch und Oualin sind so dicht, daß die Schifffahrl ans dem Ohio zu einer Unmöglichkeit geworden ist. Am Aergsten wüthet der Brand in Fair field Eonnty. Whee > ing, West - La., z. Nov. Berichte von der Bahnlinie der ~Pa HandleCentral. Ohio. Eisenbahn - melden, daß an verschiedenen Punkten von hier bis zu Parlersburg, sowie an dem,4lusse entlang die Walder in Nrand standen. 0 dieser Ge- Erplosson eiues Dampfkessels. Ei ncinnati, 2. Nov. Eine Spezial- Dcpesche von Parma, Mich-, meldet die Ex plosion eines Fabrik-Dampfkessels, durch wel che Dwight Gillet, C. E. Bartlett und Jo hann Sanders, der Letztere lebensgefährlich verwundet wurden. Der an dem Fabrikge bäude angerichtete Schaden beläuft sich auf auf §50,000. Auöstaüd dcv Mienarveitcr in Indiana. Indianapolis,.?. Nov. Unter den Minenarbeirern in Clay-County, Indiana, ist ei allgemeiner Ausstand ausgebrochen. Es ist keine Aussicht vorbanden, daß dieselben die Arbeit bald wieder aufnehmen werden. Das letzte Nnglntk auf dem Eric Tee. —Spruch der Leichenschau- Geschworenen. Detroir, Mich., 31. Ott. Die Leichen schau über M. Stoddard, den ersten Maschi nisten des Dampfers „Brooklyn," wurde heute geschlossen. Die Jury erkannte, daß dcrDam pfer zur Zeit der Katastrophe mit einem ande ren um die Wette fuhr; daß das Sicherheils ventil in Unordnung war, daß der Kessel mehr Dampf führte, als ihm gestattet war, und daß Capt. Brown, der Eigenthümer Hillard und der verunglückte Maschinist, sowie der noch lebende Maschinist D. Ryder für das Unglück verantwortlich waren. Tod eines amerikanischen Ge sandten. L oniSvilic, 2. Nov. Die Familie des Achtb. E. Ramiay Winz, amerikanischen Gesandten inEcuador, erhielt heute Nachricht, daß derselbe am li. Okt. in Quito gestorben sei. Hr. Wing war seit geraumer Zeit kränk lich und schickte vor einigen Monaten seine Abdankung ein, konnte aber bisher nicht nach den Ver. Staaten zurückkehren. Wing war zur Zeit seines Todes erst 30 Jahre alt. DaS gelbe Fieberen Mobile. M outgomery , 20. Oktbr. Hier sind erschreckende Gerüchte über die Verbcerungen des gelben Fiebers in Mobile im Umlaufe. Die Epidemie brach vor einigen Tagen aus und bringt sich Jeder, der kann, in Sicher hell. , Tie Geschäfte ruhen fast gänzlich. Tic Straßen sind menschenleer, und selten sieht man einen Wagen in denselben. In West- PaScagoula wüthet das Fieber fürchterlich, und erkrankten daselbst gestern 108 Personen; 10 starben am Tage vorher. Hier ist eine scharte Quarantäne gegen olle vom Süden eintreffenden Züge errichtet woriWi. Verhaftung von Republikanern unter dem Hlvangsgefetzc. Selma, Ala., 2. Nov. Diggs, der Connty-Solicitor und Morgan, der steuer- Collektor, zwei Republikaner, wurden unier dem Zwangsgesetzeverhaftet. John Silsby. der unabhängige Eandidat, machte die Afri davils und beschwor, daß Beide Stimmgcber bedrohten, wenn sie das unabhängige Ticket stimmen würden. Die -Angeklagten wurden vom Bundcs-Commissär unter Bürgschaft gestellt. Noch eine Dampfkessel - Explosion. St. LoniS, Mo., 2. Nov. Durch die Erpiofion cinesDninpfkessels in den „Viilkaii- Eisenwerkcn" wurden Michael Jopee und Pairick Fegan verbrühe und sind seither ihren Wunden erlegen. Michael Eonway wird sei nen Verletzungen ebenfalls erliegen. Ein Dampfer auf dem Superior- Scc nntcrgsgangen. Verlust Von Menschenleben. Schreck liche Leiden der schiffvrnchlgcn. St. Pa nl, Minne., 2. Novbr. Der Damvfer „Lottie Bcrnard," Eapt. Morris, von Dnluih, welcher vom Pigeonsliisse nach Dnlulh unierwegs war, ist letzten Donnerstag während eines schrecklichen Sturmes, welcher über das Deck fegte und schließlich die Feuer auslöschte, untergegangen. Es befanden sich 15 Personen am Bord, darunter ein Passagier, Namens Willic Blanchard. Der Letztere und ein Mairose ertranken durch das.nenicrii eines Rettungsbootes. Den übrigen Dreizehn ge lang es endlich, eine Jolle flott zu machen und ach unendlichen Mühsalen erreichten sie das Ufer. Einige konnten weiter gehen und gelangten, nachdem sie fünf Meilen zurückge legt, in ein Indianerdorf, wo sie 'reundt'ch aufgenommen wurden. Mehrere Indianer machten sich auf, die .-zurückgebliebenen zu su chen; sie fanden einen Plann gestorben und zwei zum Tode erschöpft. Die Leute wurden nach einer Ansiedlung gebracht, wo sie sich rasch wieder erholten. Schrecklicher Mors eines vcntschcn Cticpaarcs in Minnesota. - l Cin anderes deutsches Chcpaar die Mörder. S l. P a u l, 2. Novbr. JameS Lick und dessen Frau wurden gestern Abend auf der Straße v°n Georg Lantenichlägcr, G. Napp und dessen Frau, welche dem Ehepaare Lick augenscheinlich ausgelauert yaltcn, überfalle. Frau Lick wurde auf der Stelle ermordet. Frau Rapp und ihr Mann griffen dann Hrn. Lick an: die Frau war mit einem Messer und ihr Mann mir eurem Löthkolbcn bewaffnet. 'Nachdem sie den Mann geschlagen hatten, bis er bewußtlos vor ihnen lag, schleiften sie ihn in cin kleines Wasser, legten ihn mit dem Gc sichle nach unten hinein nnd Rapp stellte sich so lange auf den Körper, bis Lick erstick! oder ertrunken war. Die Mörder wurden ver scheucht, aber später alle Drei verhastet. Ter Mörder Vcpinc zum vcrurtliciit. S t. P ant, Miiincs., 2. Novbr. Eine Spezial Depesche von Fort Gnrry an die „Presse" sagt, daß Lepine am 29. Juni gehängt zu werden. Derselbe war der Theilnahme an der Ermordung des Eanadicrs Scott eingeklagr. Schneefall in Nebraska. Omaha, Nebr., 30. Oktober. Das Weiter war in den letzten drei Tagen kalt und stürmisch. Gestern fiel hier der erüe Schnee, der durch die kalten Winde schnell gefror. SaltLakeEity. 30. Oktober. Ter Expreßzng der „Union-Pacisic-Bahn" kam 9 Sttindeii zu spät in Ogdcn an und berichtet 10 Fuß Schnee ans den Schienen zwischen Evanston und Ogden. Cin Schacht in Flammen. Glück liche Rettung der Bergleute. San Franzisco, Eal., 30. Oklbr.— Heute Nachmittag 2 Uhr brach in Belcher'S Mine, 450 Fuß tief unter dcr Erde, Feuer ans. Riesige Rauchsäulen schlugen aus dem Schachte empor. Ter Alarm brachte das ganze Feuerdeparlement ans die Beine; die Bergleute wurden sämmtlich gerettet. Eine halbe Stunde nach 'Ausbruch des Feuers schlug: die Flammen aus der Schacbtöss nniig empor nnd bildeten eine mehrere Hun dert' Fuß hohe Fenersäule, glühende FelS stücke nach allen Richtungen schleudernd. Der Schacht glich einem senenpeicndcn Berge. Das Holzwerk des 1000 Fuß liefen Schachtes wird zerstört werden. Nach den letzten Berichten war das Feuer bewältigt. Crplosion in einem Bergwerke. S a nFranzlsco, 1. Nov. Bei der in den „Bclcher-Bcrgiv-rken" erfolgten Explo sion ist M. JobnS schwer verwundet worden nnd in Folge dessen gestorben. Patrick Kelly wurde tott in einem Schachte gesunden. Ein unentschiedener zkomps in Ar qentiniett. Cine Cntschci dungsschlacht steht bevor. Mo nie Video, 2. Nov. Nachrichten aus Buenos-Ayres, die zwar nicht offizieller Natur sind, berichten von einem stattgefundc nen Kampfe zwischen den RegicrnngStruppcn und den Jiisurgcmen unter General Mttre am 26. v. M. in der Nähe des Berges Rio Salado in der Provinz Buenos Ayres. Der Kamps soll niicinichiedcn geblieben sein, doch schreiben sich die Regrernngslrupv-n den Sieg zu. Mure zog sich zurück, um sich mit Ribas zu vereinigen Jind dann geliieinschastlich ans die Hauptstadt loszumarschircn. Die Regst rungsiruppcn verbleiben in ihrer Position vor Buenos-Ayres und ein Eiitschcidniigö kämpf wird hier stündlich erwartet. Einrichtung eines Mörders. Bathurn, N.-8., 3'. Olibr.—Oliver Gallein, des Mordes an kavier Paulin über führt, wurde gestern Hingerichter. Der Er mordete war mit dem Aussalze behaftet, und zwischen der Frau desselben und dem Mörder war ein Liebesverhältnis; angeknüpft worden, das schließlich zu eincin Eomplotte gegen das Leben Panlin'S führte. Gallein erschlug ihn mit einem Beile und bekannte späier Alles, worauf die Frau als Mitschuldige arrctirt wurde. Canada in frieden mit den In dianern. Ottawa, Ont., 2. Nov. Die Milizen im Nordwesten sind auf eine Präsenzstärke von 2vv reduzirl worden; seither waren 340 Mann unter Wafsen; diese Reduktion ist durch die hcrrichendcn friedlichen Zustände und vorzüg liche Organisation der berittenen Polizei er möglicht worden. Den Berichten über feind liche Absichten der Indianer und von anderer Seite wird kein Glauben beigemessen. Weitcrc Berichte aus Central- und Süd.Amerika Panama, 21. Okt. Ans Salvador wird berichtet, dast Volk und Regierung die freie Kirche im freien Staate anstreben. In Guatemala werden Borkehrungen ge troffen um der Ucberschwemmung der Städte Amigua, Pastorcs, San Lorenzo u. a. vorzu beugen. Der Dampfer „Winchester," am 24. Oktober in San Jose angekommen, brachte eine Zufuhr an Mehl; dieselbe war von der Regierung bestellt, da Mehl, der Stockung der Mühlen wegeu, knapp ist. Ende September war man in Honduras mit der Präsidentenwahl beschäftigt. Eandi daten waren: Penciano Viva, Manuel Ea lindres und Ramon Midence. Tie Regie rung wird an derAusstcllung in Philadelphia Theil nehmen. Die Präsidentenwahl sollte m Nicaragua am 4. ds. Mts. stattfinden. Tie beiden Ean didaten Ehamorro und Selon gehören extre mer Richtung an und werden nicht günstig beurtheilt. Selon ist Candldat der Elerikalen, dessen Erwählung eine Zeitung sür den casus belli ris-n-vis Eentral-Amerika hält. (Peru.) Eine Dame ans Ciozeo ist zum Studium der Medizin zugelassen worden. Die Arbeiten des Admirals Tucher im Amc>- zoncnstrom haben die Regierung veranlaßt die Flusse Chandamayo, Perene und Zanibo von einer Commission untersuchen zu lassen, behnks Feststellung der Möglichkeit, die Schiff fahrt von Aquotu bis zum Zusammenfluß des Perene zu eröffnen. Die im Jahre 1872 des Präsidentenmordes amfeickuldigten drei Militärpersoiieii siiis verurtheill worden. Der Antrag behufs Niederlassung der Je suiten wurde abgewiesen. Der Senat appro birle den Vertrag mit China und den Postver trag mit Argentinien. Das Ver. Staaien- Krw'gsschiff „Omaha" ging am 10. Oktober von Callao nach Valparaiso und wird nach kurzem Ansenthalt zurückkehren. (Chile.) Das Verlangen der Engländer, den Capitän Hyde, von dem gesunkenen Dam pfer „Tacna," zu entschädigen, verursacht ur Valparaiso große Erregung. Hr. Rumbold hat die chilenische Regierung in einer Note von seinen desfallsigen Instruk tionen unterrichtet. Die englischen Kroninrlsten erklären da-5 Verfahren Chiie's für illegal, da der Vorfall sich anßord eines Schiffes unter fremder Flagge ereignete und außerhalb der Grenzen chileni scher Tcrrilorialinrisdittlon. Die britlichen Behörden würden, gegenüber einem gleichen Fall in Großbritanien, ineompeleiit sein. Die englische Regierung verlangt deshalb von Chile: 1) den Ausdruck des Bedauerns wegen der Verhaftung des Capilän Hyde. 2) Indemnität für denselben. 3) Der Betrag der Jndemniläl bleibt der Entschließung der chilenischenßegicrnng über lassen, da Hyde nicht ohne Verantwortlich keit ist. Die chilenische Regierung hat den Fall dem das zu ihren Gunsten entschied. Chile behaerl aus seine vcrmeintlichenNechtc und erklärt, der Vonall habe sich innerhalb den Grenzen seiner Territorial - Jurisdiktion er-- eigner. Der Verlust der Chileneu sei nicht zu crset zcn; das Verfahren gegen Hude sei gcrcchtfcr tigl durch die Nothwendigkeit, den Fall in zu verlässiger Weite zu untersuchen. Auf einem Ball in Omilloda wurde dem cubanischen Patrioten, Gen. Qnesada, ein Die Ristori-Gcsellschaft 'oll mit 20 Vornel luugcii in Santiago §5N,000 verdient haben. (Bollvia.) In La Paz wurde am 18. -Au gust ein Vertrag mit Chiln abge-ichlossen, der, wie erwartet wird, die Differenzen der bei dm Staaten endet. (Hayli.) Tic neue Consirtiition untersagt den Fremden den Erwerb unbeweglichen Ei gentbnms. Für Eigcntbnmsbeschädizungen während revolutionärer Vorfälle haftet der Staat nicht; die Enigebornen und Ausländer sind für diesen Fall ant den Weg Rechtens verwiesen. Tie Gebote de-. sicsmldrn Mcnschrn vcrsi.indrs. Personen, die in den mci llcn T ingcn den Geboten des gesunden Mcnschenvcrsl/indez geliorchcn, vcr nachläsiigcn sie zu I>st, wenn dscseldci! die schleunige Wiederbelebung ocs entleerte Körpers und des er matteten Geistes erheischen Und wie thöricht und ge fährlich ist es doch, solche Ermahnuligen ,u vernach lässigen. Krankheit folgt der Schwäche und Erschöp fung dicht aus de: -pur. Thue durch schleunige Kräf tigung ihrenl leisen, nner raschen schritte Einhalt. T as zuverlässigste Mitte.', das für diesen ,Bwcck aus gewählt werden kann, ist oiteltcr's tUtugcnbit terer, ein schmasthastes Gesuildheire-Elirtr, welches die wahren Ersordernisse für Stärkung, psegclung ichc üZolkcs ist zur Abhüise vou Schwache eder rei ben des Magens, der rcber und Gcdä.'-nc, sowie auch der langen Meihe von Beschwerde, welche Itulliche LtitiNk. I Uoch^e'öttindnlitr)i !7. Si-riien-, 'nhcodor . Kalb, ckolw A. ! lii. Sibisti, Joseph so. Stilbach, Gerhard ! (MS) l!l. W. Tenilo, Poflm. Wett, Eamrrrs Mrs Maro E-'rn. Mrs vonlie i Ehamderlain, B!rS B-nru -i T-uirlc-, lllcs Biaru E Dulcu, Mrs Rose A Tliimg, "irs üunie M Ebvens. ! Mrs E .ran, MrS E srnbci. Miß Knie .rinne. Mrs .trinke, chlisi reue tunk. Mi i Mbeua wermun, MG dibbic .Sanibnrgh, Mrs .lohn "am. B.rs ..vvn >'art nrann. Charlortc Lounges, Mist Mari Kasuar, oors Emilie Keilhoib, Mist si-nnine raclncr, B! ?i Ellen raib, Mar A reuten, Mrs Mag- ie reu?, Mi?! Kule rimbock, Min tanie roibner, Airs Eni - a Ai.??-!?. virs Mandelbaiim, Mrs '.stanui B Bleiers, A??>! nie Ben, Mrs üosevh t rZtt, >rs Ä Palmer, Mis. Emma Silben. Mist Mar,i>dt tlteinhardl. Mig Eva Neisinq, Mist Salter, Min renn Springer. Mis Tiannah Stikf, 'Miß >!arr-e Sirube, irs Maggie Strodtmann, Mist Mamie Staub, st'-'! ?ialc Zho mas, Sophie Thomas, MrS rouiie Waereite, MrS Annic Willis, Dmmermaun, Mrs Ma. Bruder, BlaD TEBrcnl'. Albert Bruce, A E Buckminster, Enos Erauncr, ahn Tai hart, L Tapprilk. Auausi T-genharki. .? E Tieml!'. SADobier, Mr Tatshcimer. Wm E.en, o>'nr>, - Gell, Win Gilbert. Thomas Grau. Mr. cnnnther, Kahn W ldostallc, B E Ecinzer.ing, Ferdinand Hen rich, .söhn selbig, E B .ivcll, ohn Hürmaiin, Kol tunrk. okob Klein, Samuel .'tülmaau, Meb. " - ling 1 T Kroll, .lohn roites, Tictrich Mcnger, Geo ' I Mcnner, Meißer MW, llewis Mev>-r, MMelheser .n Eomp. :>iev. D Mvcr, Air Mizer, A riariinez, Bi ' s na,nn, 5 Miiius. Roienwal n.hs 0! Niotls, Nullmnn .s Wclw, Ma'pi, -ninnN, ,Si , chmrd, Mr. aucrn-ald.He >rs ,>w!' k Zchlca. Olco M -.auerwcin, - v-nvcrt -amnd!, vi, diacl Zcidcrt, 3,'lni OlvilsOce hnucr,^August Lm>-lscs,. L'„n>U, J-Wd W ,i, P 3 Wcldnli,i.,ch Clinrics Weigert, cMnrgc W Vermischte A^em/n. 1 Nhlttm's ' lHypcr - P i) I g p l) ä l '! von rohen Knochen. z r In der Nuitur Ses Wullens inird Sie reanc Lvur- I samkeit durch Sen Gevrauch jnlchen Düngers crycl , S welcher den grdjiien Ertrug liefert und das r„d in e Whann's Hypcr-Phospbat von rohen Knochen 1 dauernden Wirkungen der aufgcldstcn Nnoaicn r>rr chindend, ist es sur Waizcn unndcrtressdar. ?l2e Far mer, Weichs 4 gebraucht haben, brauchen nicht an den Werth dcssel t) bc erinnert ;u werden. Ohr sorrwahrendrs l'tcbrau chen desselben, Jahr für Jahr, ist der größte Leweis . Farmer, weiche dieses berühmte Tüugmiiu'l bis jetzt noch nicht gebraucht haben, sind ernstlich ersucht, xsA Sein mechanischer Zustand ist ans gezeichnet fein und trocken, wodurch dasselbe besonders sich zum „Drillen" empfiehlt. A' Whann's Hpper PhoSphal von roden ,Mocn Nr. 1, Bo'.vli,'S 2S-r!tc, Nr. ?03, West - Frontstrassc, Nr. 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