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Der Teutsche Korrespondent. Baltimore, 27. November t 74. Baltimore. New-York und Philadelphia haben Ursache, ihren großen Eisenbahn Magnaten etwas auf die Finger zu sehen; Andernfalls könnte Baltimore mit Hülfe der liberalen Direktion „Baltimore - Ohio - Eisenbahn," jenen Großstädten gar leicht den Rang hinsichtlich es großen TransportvcrkehrS mit dem We llen ablaufen. Wir haben der Bemühungen der Chefs der großen nördlichen Eisenbahn Compagnie n, die Frachtpreise auf ihrenßah nen, fetzt nun der Winrer dem Berkehr über die <see'n ein Ende gemacht hat, wieder in die Hohe zu schrauben, bereits erwähnt, sowie auch, daß Präsident Garrelt von der „Balti- hio Bahn" sich dem Plane der Di rektoren der „Eric-," der „New Yorker Een . und der „Pennsylvania-Eisenbahn" nicht hat fugen wollen, stiencre Depeschen ans Baltimore zeigen, daß hinter dieser Wei gerung der Baltimorc-Lhio-Bahi:." sich an dem Erprcstungssyslemcderßanderbilt, Tom iveott undGcnossen zu betheiligen, mehr steckt, als Anfangs den Anschein hatte. Baltimore i in Folge seiner Lage, ini Berglciche mit New-York und Philadelphia insofern im Nachtheile, als es hoch obenan der lsheasapeake-Bai gelegen in, u. als dievonßal timore anssegelnden Schiffen an WO Meilen gerade südlich dieseßai hcriuiterscgcln müssen, fhesiedeiiosfeneuOcean erreichen. Ein, Haupt sächlich von der Direktion der „Baltimore Ohio Bahn-Co." unterstützter Plan ist jetzt im Werke, die schmale Landgrenze durch wel che die Cheasapcake-Bai von der östlich dersel ben gelegenen Delaware Bai getrennt ist, mittelst eines zu durchstechen. Derselbe brauchte nicht länger als 17 Meilen zu sein; und würde für sechs bis acht Millio zien Dollars herzustellen lein. Der Nanal würde Baltimore dem atlantischen Ocean so nahe bpingen, daß es in dieser Beziehung Philadelphia gar nicht und New - York nur wenig nachstehen würde, und da Baltimore sämmtlichen südlich und westlich der großen See'n gelegenen Staaten viel näher liegt, als New-York und Philadelphia, so würde Baltimore diesen Staaten als Seehasen baun weit größere Bortheile bieten können, als New - York und Philadelphia. Baltimore und die bei dieser Frage ganz besonders intcrcssirte „Baltimore-Ohio-Ei senbahn - Compagnie" wollen sich Min, wie es scheint, um eine nationale Unterstützung bei der Ausführung ihres .llanalplancs be werben. Sie können mit ziemlicher Sicher heil darauf rechnen, daß Seitens New York's und Philadelphia'? alles Mögliche gethan werden wird, um dieser gefahrdrohcndcnCon. Inrrenz vorzubeugen. Um so mehr muß ih nen daran liegen, die gute Meinung des übri gen Landes für sich zu gewinne!!. Und wir werden uns wohl nicht irren, wenn wir die Liberalität der „Baltimore-Ohio-Bahn-Com pagnic" in der Frachttarif Frage hauptsäch lich ans Rechnung dieser Spekulation seyen. Uebrigeiis haben die Inland-Staaten ohne hin alle Ursache, das Baltimorer Projekt zu fordern. Uns hier kann nur daran liegen, so viele und so billige Verkehrsstraßen an den atlantischen-Ocean zu gewinnen, wie möglich. Und je mehr Conlurreuz zwischen großen, umeinander rivalisircnden Bahngesell'chafteii dadurch entsteht, um so bester wird eS für uns sei. Dazu kommt, daß es unzweifelhaft im Interesse der Geschäftsleute des Inlandes ist, dem großen 'New - Yorker Import- und Fi uanz-Monopole mindestens einen großen Ri valen in einer anderen atlantischen Hafenstadt gegenüber zu stellen. Philadelphia, welches die beste Aussicht, diese Rolle zu spielen, hatte, steht ausschließlich unter der Herrschaft der Pennsylvania-Monopole, als daß von dort in dieser Beziehung für's Erste viel zu hoffen wäre. Baltimore gewährt uns die uächste beste Aussicht. Wir wünschen demsel ben in unserem eigenen, dem Interesse der Staaten des Ohio - Thales, nicht minder in einem Interesse den besten Erfolg. iL. An; Die Hinang-Bcrwaltttnq in Di strikt Golnmbia „ttter dem „Ring." Das Comite, welches während der letzten Congrcßsitziing behufs einer Untersuchung der Angelegenheiten des Distrikts Columbia cm gesetzt worden war, hat nur die Oberfläche des eiternden Geschwürs geprüft und die Sonde keineswegs tief genug eingesenkt. Aber selbst bei dieser schonenden Behandlung trat eine Eorruption der Verwaltung zu Tage, die in jedem geordneten Gemciiiwcscn ihre Urheber, „Boß" Shepherd, Harringloii und Consorlen, in's Zuchthaus gebracht hätte. Die CongreßbcwiUign.ig von Kli>,t,t',iit>ti Iviirde so sehr überschritten, daß sich nach we Inger als drei Jahren den Ergebnissen der da- ! Znaligen.rüiksichlsvollenUiilersnchnng zufolge, eine Schuldenlast von mindestens L22Mt>,- >m> herausstellte. Die Thatsache, daß also venlgstens Kl2,t,oc>Mi> ans eine illegale mid corruptc Weise verschwendet wurdeii, stand schon damals fest. Und doch hielt es das Un tersuchmigs-Comite nicht für seine Pflicht, den Een. Babeock, der alle auf die Crcirmig die ser Schuld bezüglichen Alicnslücte zn mitcr zeichnen nd die Verwendung eines großen Theils dieser Gelder gutzuheißen halte, als Zeugen vorzuladen oder, was der Sache an gemessener gewesen wäre, in den Anklagezu staud zu versetzen. Denn die herrschende Partei stand damals noch im Zenirh ihrer Macht und der Präsident der Ver. Staaten schützte nicht nur seinen Privalietrciär, som dem wagte es selbst Angesicht? dieser Thatsa chen den berüchtigte „Boß" als erstes Mit glied der provisorischen Regieriings-Commi'- fion für den Distriti Columbia zu nomiiii reu. Tno lkes Netiel wlivdc, wie ge sagt, durch die Untersuchung nur in seinen ängern Uzurissen, mir nach den ans der berfläche zu Tage tretenden Erscheinungen deknnnt. Tie Anskiärnng der innern Finanz, vperationen des Ringes dürfte einer spätern Zeit vorbchaiien bleiben, und wenn das zu künftige Repräseiiranlenhans sich seiner Pflicht vewnjzt iil, wird es die Riugverwalrniig des Distrikts Columbia noch einmal zum Gcgcn s-and.e-uer gewissenhaften Untersuchung ma chen müssen, Einiges flicht dürfte schon der dcmnächn erscheinende Bericht der erwähnten Commission darüber verbreite. Was bis zeht über den Pnhali dieses Berichtes Verlan er, verschafft uns heute schon ciile bcbenlend dciicrc Einsicht in die Ringverwaliung, als nlle Zeugenaussagen, die s. Z. vor den, Un terinchnngs Comite gemacht wurden. Die .ä. istrikls-Comniissäre haben zunächst die Em dcckilng gemacht, dass die frühere Regierung des a-i,trikts keine wichtigere Aufgabe tannie, vis Geld zu borgen, wo immer sie es haben konnte und ohne die geringsten Rücksichten mn die Bedingungen, die ihr gestellt wurden, -b-'ie ein heruntergekommener Bruder Studio dorgte sie auf den Credit des Tifirittes unge kseure mummen zu Wncherzinsen. To ivnrde jchon unter der Bcrwalrnng des Eooke bei der „Ersten Ratioiiaibant" in Rem- Aork ein Änlichen von unter folgen den Bedingungen eomrahiru Ii Tic 'dj strikts Regiernng versprach k„ Prozent Zj,, ten; S) ,ie hinterlegte als Sicherheit sechs chrozenligc, permanente „Fmvrouemem" Gold-Bonds z ä) sie überlief; der Baut per tragsmäßig dieÄabi, zu ,cder Zeit innerhalb :w Tagen nach Bezahlung der Roie besagte Gold-Bonds zu !> Cents per Dollar anzu zausen. Iu der Thal ein gutes (beschau! Sine Finanzoperation, die selbst der iieder lchste Privatmann nicht ohne schwere Beden ken auf sich nehmen würde. Als tie Com znissäre die Berwaltuug des Distrikts über nahmen, waren noch s-klltssM't) dieses Aule Heu? ausstehend. Sic lösten es sofort ein Inachlcn eine licne Anleihe zu einekn geringeren Zinsfuß und des Proleslirens der Bank nn geachtet, annullirlen sie die Bertragsbestim iiiung, welche den Creditoren den Ankauf der Oold Bonds nnler so günstigen Bedingnnaen zusicherte. Baarcs Geld um ;eden Preis, das war das soofungswon der Riiiglcutc. Dies geht na ,nenllich daraus hervor, daß sie in Bezug auf die Hinterlegung ihrer Bonos mit einerSora osigtcit und Gesetzesvcrachrnng zu Werke qssi gen, die tu der Geschichte der öffentlichen Fi. lanz-Bcrwairnngeinzig dastehen dürfte Die Kommissäre fanden folgende vcrpmndele Nonds,die sie sofort eintöstcn.- Armortisations -Foncs-Bonds inißclrag von g,„. Provement-Bonds tz iöc,,),: Wasserleitnnqs -Bonds k l.c>,iiU. ceo wurde durch nnqclet? 'che Pcrpfäntungen. durch Wncherzinsen. durch nnsinnige Contrakre und durch notori kchen Betrug und Diebstahl da? Geld des Boltes verschlendert. Man borgte bei Ratio- ! mal-Banken, man borgte bei Sparbanken. man borgte überall, wo baare? Geld zu ha den war, unier den nngünstigslen Bedingnn dicAnleihen auf die gcwissenlo seste Weise contrahirl.so war die Berwendnna des erlangten Gelde? im höchsten Grad nngc ,-yl.ch. Der „N.ng" hielt sich weder an d.e 'lp. Propriatlonsbedingniigendes Congiesscs, noch lin die der DislriktS-p'egislaiur. Das Ggd welches für Schulen, für das Feuerdevarle inentoder für dasPolizeidcpartemenl bestimmt var, wanderte m die Taschen gewissenloser Comrakloren. Dabei wurden die Bücher in einer Weise geführt, daß die Auditoren heule noch keine genaue Schädling der Distrikts schuld zu liefern vermögen. So viel scheint indessen sicher zu sein, daß die crwähnteSchul denlast von nicht hoch genug qe. griffen ist, und man hat allen Grund, an in nehmen, daß dieselbe die Höhe von fünf, nndzwanzig M i ll i o li cn Dol lars erreicht. Ohne Hülfe des Conqrcsscs ? Schuld schwerlich be- Am diese Hülse hin haben "nd Consorten so frech gesündigt Sache des nächsten Congresscs wird es sein durch eine geeignete Geiebgebnng in Betr ff der Berwalrung de? D.slrilis Columbia sol che Schandlichkeltcn für die Zukunft nnniöa lich zu machen Alles in Allem haben ww hier eine der zahlreichen Früchte der republi ! kanlschen Parteiherrichaft und der maßlosen ! Sierkommenhcit der Bundes-Exekutive. ! Indessen hallen wir diese nenestcn Enthüi. lnngen, anerkeilucnSwerth und aufklärend ! wie sie sind, keineswegs für gründlich genn.,s j rilS daßsie den ganzen innere Pttsainmeii' hang der corrupten Ringverwaltnng blosle Sei, konnten. Das 801 l der Per. Staaten, l welches schließlich die extravaganten Schulden des Distrikts zu bezahlen haben wird, hat das Recht, eine nochmalige, gründliche Untersu chung zn verlangen und aus die Bestrafung der eorrupteu Ring-Genossen zu dringen, wie imponircnd auch die AmtSstellung sei, die viele von ihnen gegenwärtig noch' einnehmen. Wenn der stst.Congreßciiie solcheUntersnchung nicht gestattet oder gar dem demokratischen Hause des nächsten Congresscs eine solche Un tersuchung verbietet - zu welchem Zwecke, wie es heißt, Spezial untersuchungen durch einzelne Häuser des CongrcsscS durch ein in nächster Session zu erlassendes Gesetz verboien werden sollen so wird und darf dies nicht gelingen. Dieser horrende Skandal muß um l-den Preis verfolgt werden und das nächste Repräsentantenhaus wird die öffentliche Mei nung auf seiner Seite haben und durchdrin gen, wenn es seincßesngniß auch noch soweit streckt! Die Aufdeckung dieses Skandals muß dies fühlt ein Jeder— die höchsten Spitzen derßundesrcgierung compromittiren; aber sie dürfen nicht geschont werden. Leuten, die bis vor Kurzem noch von einem dritten Termin träumten, könnie es dabei Yassiren, daß selbst ein serviler Senat es ihnen nicht möglich machen kann, ihren zweiten Termin auszudienen. (R.-L>. Stztg.) Tic Reliquien des taatSdeparte mentes. Wir folgen in dem Nachstehenden dengeist vollen Aufzeichnungen des Washingtoner Korrespondenten der „Philadelphia Preß " l um, was so selten geschieht, einen Einblick i'n ! die, die Geschichte eines Jahrhunderts an nu ! serem geistigen Auge vorübersührendcn Reli guien des Staatsdepartementes zu thun, und zwar bei Gelegenheit von deren Ueberführnng und dauernden Niederlage in einem eigens für diesen Zweck errichteten „Mausoleum." Jesferson, Calhorn,, Webster, Buchanan und Seward wllien iiacheinander die Custos dieser historischen Schätze, die zum erstenmal von den Stellen, die sie seit vielen Jahren eingenommen haben' entfernt werden, um, gleichsam wie die nior. scheu Gebeine eines unvergessenen Todten, eine andere Ruhestätte angewiesen zn bekom men. Staub sind sie fast auch schon, diese Eriniiernngsmale an vergangene Zeiten, so wie Jene längst zu Staub geworden, ans de ren Händen sie einst hervorgegangen sind. Weiche Erinnerungen rufen sie nicht wach, diese Zeugen menschlicher Größe, Tugend, Schwäche und der ewig wandelbaren Ge schicke der Staubgeborenen ! Folgen wir nun dem, was uns der Corre spondent der „Philadelphia Preß" erschauen laßt. Auf einem langen, breiten Stuck Pa pier von Meerschanmfarbc sehen wir in einer testen, runden Schülerhand einen 'Namen ver zeichnet, den des unglücklichen Gatten der schönen, geistvollen, aber nicht minder un glücklichen Marie Antoinette von Frank reich. Dann folgen Briefe und Mittheilun gen von derselben Hand unterzeichnet, wie sie zwischen den Spitzen befreundeter Nationen ausgewechselt werden, und die bis aus Anzei gen von Geburten, Heirathcn und Sterbesäl len in der eigenen Familie sich erstrecken. Welch' ei grausames Märtyrerthnm, daß ge rade der beste der Eapets es war, dessen Blut für die Sünden seiner Porsahren Sühne bie ten mußte! Der Kopf von Louis Capet war vom Block gerollt und Abbe Sieges ist es, der in einem andern Stücke morsch gewordenen Papieres als Präsident der Nationalversammlung der jungen westlichen Republik die Anzeige von dieser Tragödie macht. Das Auge bleibt nun haften ans einem an deren Aktenstück und Schauer überlaufen de Beschauer, denn er findet an, ihm die Namen aller jenerFnrchtbarcn verzeichnet, des ganzen Wohlsahns Ausschusses der Schreclcuszcit. Robespierre, Earnot, Danton, Barere und alle die Anderen. Tie verblaßte Tinte sieht wie altes Blni aus. Sind Schnstzeichc auch Merkmale für die Charaktere? In fei neu, zusammen gezogenen Schrifrzügen, bei deren Hinwerfen die Hand nicht gezittert hat, steht Robcspierre's Name zur Rechten und von denen der übrigen Unterzeichner getrennt und allein, als ob das eigenthümliche, räth selhafte Wesen des Mannes bis in die kleinste Handlung seines Lebens, die Zeichnung seines Namens, sich nicht vcrläiignen sollte. Links der Name Carnot's in klaren, offenen Sahrist zngcn, linverstellr, furchtlos, stählern wie der Mann, so die Handschriin nicht mystisch und Zweifel wertend wie die des Erstgenannten. Barere's Züge sind mit Blitzesschnelle hin geworfen, ganz der„Anakrcon der Guillotine," der trotz allem Abgang von Blutdurst die Appellation an's Bolk für Ludwig X VI. als Vorsitzender des Gerichtshofes mit den Wor ten verwarst „Das Gesetz oerlangt den Tod, und ich bin hier nur das Organ des Ge sctzes." Doch die Namen der andern der SchrcckenS männcr. was anders tonnen sie in Rückerin ncrilng bringen, als Blut ? Nun sal zen die Napoleon scheu Dokumente: die mei nen tragen nur die schlichte Signatur Napo eon und sehr o't ist dabei das Papier bei m Unterzeichnen so gewendet worden, daß der Gewaltige seinen Namen vom Texte abge wendet gegen den untern Papicrrand zu hin gewoncn hat. Ter Name selbst ist zudem so unleserlich geschrieben, wie der unseres Horace Greelcy oder Stephen A. Douglas. Sorg fältiger aber ist der Name geschrieben und die Zeit hat der Schlachteufürst sich sogar genom mcn, einen Schnörkel hinzuzufügen in dem das die Vcrhcirathiing mit Ma rie Louise von Oestreich anzeigt. Noch we niger ungestüm, man möchte sagen mit einer gewissen Weichheit, sind die Schrislzüge ans jenem Papiere, das uns die Geburt des kö nigs von Rom verkündet. Ziemlich in dieselbe Zeil fällt ein Schrei bcn seines BrudersJcrome, des Halbameri kaners, die Uebernahme des ncmrrichleten Thrones .des Königreichs Westphalcn seinen guten Freunden ,n Amerika kundgebend xer hier zurückgelassenen schönen Miß Put tcrson schickt der flatterhafte Rone nicht ein mal inen Gruß! Tann ein Brief des Gat ten jener Hortenie von Bcaubarnnis, welche die Mutter Napoleon lii. Der König von Holland hatte bekanntlich, wie so Mancher 00l ihm, das Unglück, eine „große Frau" sti nc Gattin zu nennen. Mit zwei fast lcUergroßen Siegeln verse hen, wird ein Tolnmeiir entfaltet, das von Alexander k. von Rußland herrührt. Es ist in russischer Sprache versaßt und da rinn Hieroglphe snr den Eorrespondcntei: der „Philadelphia Preß." Ein Schreiben Georg 111. vonEnglano,des unfreiwilligen Schöpfers dieser Republik, ist in seiner Unterschiift nicht auszumachen, denn diese gleicht allem Anderem eher, als was man unter Buchstaben versteht. Tonna Maria da c-"loria von Portugal schreibt vollends gar nicht, sondern deutet nur durch kleine kleckse an, was für ihre Namens niilcrichri'r gelten soll. König Carlos der Vierte von Spanien, Ur gro,jval"r des kühneu Prätendenten unserer Wige.zeigiin einem schwarzgeränderten Schrei den eine -tcrbc'all in der Familie an. wie inglcichcn in einem anderen des Erster --ohn. Ferdinand Vii. van Spanien, Va Fiabella. den Tod seiner Von höherem Interesse für unsere Leier ist ein Brie,, gezeichnet „Friedrich Wilhelm," in schonen oiseuen Schriftzügen, in welchem der Heimgang des großen Mannes angezeigt !>^.u. kleiner Nachfolger Friedrich Wilhelm li. von Preußen werden sollte. Schreiber letzt wohl diesmal mit Grund vor aus, dag dicser Todesfall eines der Gekrön ten der Crde von allen Nationen mit Theil nahme vernommen werde wird. Es war Friedrich li., der ans der Mitte seiner Zeilac nosicn geschieden. Nanu wurden ans ihren Deposilorien ent hoben jene, dem amerlkaiiischen Volke theuer stc.ii Aeligitten, die vom Congresscsür die Na tion angekauften Papiere von Georae Wa shington Was aus ihnen der Allgemein heit angehört, das haben mit pietätvoller Hand -cared Sparks und Washington Jrvina gesichtet und ausgezogen, wie es' von leiner anderen Hand besser geschehen kann. Der Roiiiaiiichrtttsteller nur würde es wahrschein lich lieben, in diesen Schätzen noch einmal zu wühle, um vertraulichen Mittheilungen und privaten Aufzeichnungen jene Details zn ent nehmen, welche uns nickn nur den großen rei nen und Befreier seines Landes 'ondern auch den Menschen mit allen seinen schwächen und Gebrechen zeigen. Ein anderes Manuseriprbuch kommt zum Vorichciii von nicht niinderm historischen In teresse, die aus die Gefangennahme und H,,i ilchluiig des englischen Majors Andre beziia lich Correspondenz. In schönen reinen Zü gen ist Andre'S denkwürdiger Brief vermßi ittid kein Zittern war in dcr'Haud, die wenige nachher an einem Galgen schwiii gen sollie. Was der menschenfreundliche Walhingtoii empfunden haben mag bei Em. pfang dieser Ergüsse eines hoffnungsvollen Hingen Lebens, das er nicht retten konnte, das aus die Anklage der feindlichen Spionage dem Tod durch Henkershand verfallen? ttn demselben Bande von Manu>cripreii aus der Revolntionsepoche fesselt das Auge den Absagebrief des Verräthers Benedikt Ar nold. Er schreibt an Washington: „daß, weil er das Interesse seines geliebten Landes iiiiHerzcn trage, er nicht länger in der amerika ittschenArmec dienen könne." TerMaiiu spricht mir Muth, mau sollte sagen mit patriotischem .rcner von einem Schritte, den seine Zeitgc Nossen als schwarzen Verrath gebrandmarkt, ein Urtheil, das bis ans unsere Tage noch kei ne Milderung erfuhr. Er wagt es sogar mir den Worten des Heilands auszurufen am seines Rechtfertigungsschreibens nicht, damit ihr nichr gerichtet wer V>er schaut jemals ganz in die räthfelhaftcn fiesen des Meuichenherzens? Was war es das diesen genialen Mann und tapferen Sol daten eine Sache untreu werden ließ, für die er bei in Beginn des Kampfes so willig Gut und Leben eingesetzt? James Sick. 15.... >. <?uS der..N.-j>. Tribüne ) l: uc. dei bemerkeus.venhesten Anktionsver. kaufe fand am verwichenen Dienstag in Sa Franz.Sco flart. Ein The.l des den Verwa " lern von rcames Lick für das allgemeine Beste Grundc.genlhums wurde lür Verlan; der Rest wurde vom Verkaufe zurückgezogen, um in späteren Zei ten darüber zu verfügen. Die Zeit erscheint nur wenig günstig für den Verkauf von Grundeigcnthum und dennoch ist bereits eine Summc'ciziell worden, welche genügend ist, alle diejenigen Absichten, welche in der Ur kunde, durch welche der so ungemein reiche Mann vor wenigen Monaten sich seines Ver mögcns bis auf einen kleinen Theil entäu ßerte, angeführt sind, thatsächlich auszufüh re. James Lick ist in Fredcricköburg,Pa.,gebo reu und erleinte zu Philadelphia im Anfange dieses Jahrhunderts die Pianofabrikation. Sein mir Fleiß und Sparsamkeit gepaarter Sinn nach Abenteuern führte ihn nach Süd- Amerika, wo er bald als Pianomacher, bald als Pelzhändler thätig war und sich einiges Vermögen erwarb. Als in Folge des mcxi kanischen Kriegs Californien aii die V-rcinig ten Staaten siel und die Nachricht von den dort ansgcfnndenenGoldlagcrn die halbeWelt in Aufregung versetzte, da zog cS auch Hrn. Lick nach dem gepriesenen Dorado. Er gab sein Geschäft in Peru auf und segclre mit -K3o,oiir> in der Tasche nach San Fianziöco. Unter den damals Eingewanderten waren nur sehr wenige, welche über eine solche Summe verfügen koninen und noch weniger, die einen so fähigen Kops, wie unser Pennst,lvanischer Pianoinacher gehabt hätten. Er kaufte ein Grundstück ud ein Hans an der Ecke der Montgomery- und Jacksonslraße, um sein Geld sicher verwahren zu können und dann erst begann er sich nach Geschäften umznsehen. Er sah das baldige Wachsthum der Stadt voraus und kaufte große Strecken, die ihm zweckentsprechend zu liegen schienen. Es war dies im Jahre 18-tB, wo San Francisco kaum mehr als ein Dorf zu nennen war. Er zahlte für die damalige Zeit hohe Preise, kaufte aber auch nur gntgclegenc Landstrecken, über die sichere Besitziitel zu erlangen waren. Er folgte seinen eigenen Jdee'n, und als nach mehreren Jahren die Stadt bereits zu einer bedeutenden Größe angewachsen war, gab es noch eine große Anzahl leerer Grundstücke in der besten Lage, derenEigenthümer kein ande rer war, als unser Lick. Er ist jetzt 78 Jahre alt und da er nicht will, baß nach seinem Tode sein Eigenthum in die Hände gieriger Corporaiioncn oder lachender Erben fallen soll, hat er im vergangenen Juli ein Instrument aufgesetzt, vermöge dessen sein ganzer Grundbesitz in die Hände von sieben Verwaltern gegeben wird. Diese Herren sind: Thomas H. Sclby, D. O. Mills, Henry M. Rewhall, William Alvord, Geo.H. Howard, James Otis und John O. Carl. lii der Ur kunde bestimmt er 8700,000 zum Bau und zur Aufstellung eines Teleskops, das vortrefflicher und von größerer Sehweite sein soll, als je ein solches hergestellt worden; aufgefüllt soll das selbe entweder an den Ufern des Tahoe-See's oder sonst wo im Staate Ealifornien werden. 8300,000 bestimmt er zur Errichtung und' Au sstattung der <üalilc>rn!a Lollool i>f meeliani aal .-wts. in welcher geborene Calisornier bei der Geschlechter in den praktischen Künsten unterrichtet werden sollen. 8250,000 sollen zur Errichtung eines Monuments verwendet werden, welches die Geschichte Californien's dildnch darstellt und His<,ooo für ein Denk mal Francis Scott Key's, des Autors von 'ditr spangw,! bunnor." H 150,000 sollen zur Erbauung freier Bäder in San Franzisco und 5100,000 zn einer Heimalhstätte für arme, alte Frauen verwandt wirden. Ties und die Hanptbestiinmungen, neben denen noch zahlreiche andere mit Gaben, die zwi schen 5 10,000 und 825,000 varüren, vorkom mcn. Familie hat er nur kärglich be dacht. Er gewählt 85000 für jeden Vcrstor l oenen zu elneni Grabmouumente und eine benso hohe Summe für die noch lebenden -samilienangehvrigeii; im Ganzen noch nicht 850,000. Ter nach Ausführung dieser Scheu- Mi gen verbleibende Rest wird zu gleichen -I,heilen unter die ilaliiörinu Aaackomx c>k chch u> SS und die Gesellschaft der Eatifornia bioniere vertheilt, iim davon Bücher, Pia chineii, wissenschaftliche Sammlnugcn u.s.w. anzukaufen iind Gebäude hierfür zu errichten, um auf diese Weise der Ausbreitung der Wis :n'Hatten Vorschub zu leisten. Die betreffende Urlaude umfaßt jeden Zoll au Grund und Bosen und jeden Cent, den Lick eignete. Für einen eigenen Gebrauch res-ervirre er sich auf lel enszcit sein Haus in Lt. Josä, Santa -llara - Eounty. das nach seincia Tode den ) igsuanuien beiden Gesellschaften anhcim i llli, sowie eine Summe Geldes, welche er jährlich von den Verwaltern reqninren kann, die aber H2SMO pro Jahr nicht übersteigen darr. l - wrüehciidcs ist eine knrzeAuizählnnq alles l dessen, was dftser außerordentliche Wohlthä ter gethan. Seine Handlungsweise disferirt be> litend von der Pcabody's und Anderer, Mosern er für sich vcrhälliiißmäßig wenig und im leine Verwandten fast nichts rcjervirte. Die Verwalter können, wenn sie ihr Amt weiie verwalten, vieles Gute stiften und doch wird man nicht wenig erregt, wenn man bedenkt, datz dieselben für Monumente die Summe von verausgaben und daftir ebenso wohl die schönsten Denkmäler der Well her stellen, als den Namen Lick's für eine Zeit, die länger als eherne Monumente dauert, lä cherlich machen können. ! Grzbtschof Ra:,let, von Baltimore und die (Sladstonc-Atattnititt'schc Gontroverse Erzbischof Baylcy von Baltimore hat cm schreiben an einen freund in New-?jork gc richtet und dessen Aufmerksamkeit "auf die Kontroverse zwischen Hrn. Gladstone und den ErzbischofManning gelenkt; er >agt in seinem Briefe, Gladstone's Erklärung, daß die De krete über die Unfehlbarkeit des Papstes die bürgerliche Loyalität Derer beeinträchtigten, welche daran glaubten, sei falsch und oben dfrein eine schändliche Bcrläumdnng. Ter hicsigePrälat sagte serner, er sei von der Wahr heit leinerßchauplung vollkommen überzeugt und appcllire an das Gewissen eines jeden Katholl ken aus Erden; die Annahme des Hrn. Glaostonc lasse sich weder in dem Wortlaute ses Dekrets begründen, noch lasse dasselbe eine wlcheAuslegung logisch zu: selbst dcrGedankc, daß Meies Dekret eine solche Tragweite habe, könne niemals einem Miiglicde des Eonzils in den Sinn gekommen sein. Der vatikani sche Eanon ändere tein loia an den Beziehun gen der Katholiken zu der Eivilgewalt, ebenso wenig, als er das Verhältniß der Protestanten zu de.n weltlichen Regimcnte berühre. Der selbe lasse diese wichtige Frage bestehen, gc. Rade wie sie im neuen Testamente festgesetzt Zilr,Hesclrcckcil-Z>rage. Ueber die Frage, wie den verheerenden Zü gcn durch welche auch in sie em Jahre im Nordwesten der Union schon so viel Unheil angerichtet worden ist, vorge beugt werden könne, ist schon vielerlei geschrie ben worden. Hören wir nun auch eine der größten Autoritäten nämlichG.P.Marsh's Kail null x-ttui-o," welches Werk von einem Verfasser, dem ausgezeichneten nmerikanischcn Gelehrten Marih. Geiandtcr der Vcr.Ttaatcn in Italien, zugleich in englischer und italieni scher spräche herausgegeben wird. In der neuesten, in diesem Jahre erschienenen Aus gäbe desselben sind auch cnieMenge der lristig Neu Gründe für eine vernünttigc Forftcnliur und für das Pflanzen von Bäumen auf linie ren westlichen Ebenen angegeben. Tann schreibt Marsh weiter: „Tie dem Garten und dem Felde gefährlichsten Jnselten vermehren sich 'li Waldungen und in der 'Nähe derselben nicht. Tic asiattichcn Heuschrecken, deren ge iräßige Schwärme den Orient verwüsten, ent stehen m großen unbewaldeteu Ebene, welche dem Sonnenstrahl freleiiSpielraum zur Aus brnlung der Eier gewähren, keine Feuchtigkeit zurZerslörnng derselben ansammeln und keine Vögel beherbergen, welche die Larven fressen. Erst seit die Waldungen in Kleinasien umge hauen sind, wurde die asiatische Heuschrecke in jenen Gegenden io entsetzlich: und die amcri kaiiischcn Heuichrecken, welche jetzt für den Ackerbau in einigen Gegenden Nordamerika s ein ebenso großcSVcrderben zu werden drohen, entstehen in ernstlich gefährlicher Anzahl nur da, wo sich eine ansgedehiitcßodenstächc ohne Wälder hinzieht." An einer andern Stelle sagt Marsh: „Smela, im russischen Gouver iiemcnt Kiew, Hai seil einigen Jahren gar mchi mehr durch asiatische Heuschrecken gelit ten, während sie früher jedes Jahr in iingc iienren Schwärmen kamen, und der „Euren !>o," der den Rüben so gefährlich ist, zeigt sich daselbst weniger verderblich, als in andern Theilen der Provinz. Man verdankt diese Wendung zum Bessern zum Theil der voll iiändigeren Eultur desßodens und zum Theil den Hainen, welche jetzt daselbst mit gepflüg tem Lande abwechseln. Wenn in der Mitte von Ebenen Wälder angelegt werden und wenn sich dann diese Wälder mir Insekten fressenden Vögeln bevölketn, dann werden die Heuschrecken aufhören, eine Plage und ein Schrecken der Landwirthe zu sein." Das (Semeftcl von Mountain Meadow. Die vor Kurzem erfolgte Verhaftung des John D. tzee bei Beaver, im südlichen Utah, frischt die Erinnerung an eine der gemeinsten feigsten, blutigsten und an Rohheit Alles übertreffenden Blutthaten wieder auf, durch welche jemals der amerikanische Boden be fudelt wurde. Dieselbe kann von unsern b'eseru schwerlich vergessen sein, aber eine kurze Darstellung der sie begleitenden schau verhaften Nebenumständc in Verbindung mit der Verhaftung des Anführers der Höllen Hunde, welche für die blutige That verant wortlich sind, dürfte gerade jetzt von bcionde rem Interesse fein. Im Frühling IBS7 verlies; eine Gesellschaft von hundcrtsechsundvierzig Auswanderern, Männer, Frauen und Kinder, Arkansas, um sich nach dem südlichen Californien zu bege ben; sie waren durch eine Anzahl Pioniere, welche im Jahre 184? ausgewandert waren, und die bei ihrem Suchen nach Gold erfolg reich gewesen, zu der Reise veranlagt wor den. s Diese Auswanderer gehörten entschieden zu den besseren Klassen von Arkansas; ihr Zug war ein reicher und bestand ans vierzig Wa- ? gen und einer großen Anzahl Vollblut-Vieh, > und außerdem führten die Leute hundcrtsünf- z zig Tausend Tollars in Gold bei sich. Diese ! Umstände werden als hinlänglicher Beweis gelten können, daß die Leute nur friedliche - Zwecke verfolgten und lediglich durch lltah zu i ziehen wünschten, um an den Ort zu gelangen, an welchem sie ihre Niederlassung zu gründen beabsichtigten. Sie suchten keinen Streit, bezahlten für Alles, was sie erhielten, und mischten sich in keiner AZeise in die Angele genheiten der Mormonen. Allerdings er klärten später einige der an dem Btutbadc Betheiligten, dass einige Mormonen-Familien von den Auswanderern beleidigt worden seien, aber diese Behauptung wurde durch Nichts bewiesen und der Ucbersall des Zuges hatte nicht die entfernteste Aehnlichkcit mit einem Versuche, eingebildete oder wirtlich erlittene Unbill zu rächen. Als sie in Salt Lake-City ankamen, theilte man den Arkansanern mit, dag die Jahres zeit ;n weit vorgerückt sei, um die alte Eini grantenstraße benutzen zu können, aber die Mormonen sagten ihnen, dag es einen besse ren Weg durch das südliche Utah und Revada gebe, welcher bei Los Angelos i Californien ausmünde. Sie schlugen daraufhin diesen lüdlichcn Weg ein und setzten ihren Marsch, ohne belästigt zu werden, fort, bis sie in Mountain Meadow, einem lieblichen Thale, in welchem sie Gras und Wasfcr im lleberflusi fanden, ihre Zelte aufschlugen. Tie Reise war bis dahin eine sehr angenehme gewesen und die Reisenden gesund und voller Hoff nung, sahen sich schon im Geiste am Ziele und in einem Lande, wo Friede und Ueber flusi ihrer harrre. Wahrend sie in diesem schönen Thale lager ten, sie plötzlich von einer hinter den Hügeln hervorbrechenden zahlreichen Bande angegriffen, die sie sür Indianer hiel ten, die aber, wie sich später zur Evidenz her ausstellte, aus als Indianer verkleideten Mor monen bestand. Verschiedene der AnSw derer wuroen bei'm ersten Anfall verwundet und all' ihr Vieh davon getrieben. Die Ar kansaner waren indessen den Ereignissen ge wachsen; sie biloeten aus ihren Wagen einen itreis, warfen Verschaiizungen ans und ver theidigten sich mit ihren Buchsen. Fünf Tage lang behaupteten sie ihre Position, hielten die Angreifenden von sich ab und erlitten keinen sonderlichen Verlust. Am Morgen des sechs ten Tages verschwanden die vermuthlichen vUidiancr, und man sah statt ihrer einen Trupp weißer Männer in der Richtung von Eedar- Eily herankommen. Diese waren Mormonen und wurden von John D. Lee, dem Befehls haber der Rauvoo-Legion in Ecdar-Eitp, com mandirt. Es waren dieselben Strolche, welche, als Indianer verkleidet, den Zug an gegriffen hatten und die, einsehend, daß sie mit Gewalt ihr Vorhaben nicht auszuführen im stände seien, zur Lisi ihre Zuflucht nah men, um die unglücklichen Emigranten in ihre Gewalt zu bekommen. Sie zeigten eine Wasienslillstands-Flagge und Lee halte eine Unterredung nnt den Führern der Arkan saner, in welcher er sich erbot, die Auswan derer gegen die Indianer zu beschützen, die, wie er angab, sich in großer Anzahl zwischen den Bergen aufhielten, vorausgesetzt, daß sie ihre Waffen niederlegen und nach den Mor mouen -Ansiedlnngen zurückkehren würden, dieser Vorschlag wurde schließlich angenom men und die Arkansancr unbewaffnet, und nur ihre werthvollslcn Habseligkeiten mit sich führend, marschirten aus ihren Verschanzun gen und schlugen den Weg nach Eedar Eitu ein; die Mormonen unter Lee schloffen den Zug. jiaum waren sie SOO Aards von dem Laaer entfernt, welches sie so tapfer vertheidigt har ten, als die Mormonen von hinten ans sie zu feuern anfingen und das Gemetzel so lange fortsetzten, bis im> der unbewaffneten und harmlosen Leute mit ihren Leichen den Rasen bedeckten. Nur sechszchn, meist im zarten 'Alter ste hende Kinder wurden verschont, und diese wurden später von Hrn. Rogers, einem In dianer-Agenten des Gouvernements, zurück erlaugt. Es wird erzählt, daß während des Gemetzels eine junge Dame aus Lee zustürzte >nid um ihr Leben bat. Lee führte sie bei --ecke, schändete sie und schnitt ihr darauf mit einem Pfeffer den Hals ab. Aber es ist nicht nöthig, bei den schauerli che Elnzelnheiten di ser ..provocirten, fei gen, niederträchtigen und blniigcn Metzelei zu verweilen. Die Leichen blieben liegen, wo sie gefallen, und das Vieh und die Wagen der Emigianieii wurden, den Aussagen mormo niichcr Zeugen zufolge, nach Ccdar-City ge bracht und zum Besten der Kirche verkauft. Als Hr. Rogers die Mordstelle besuchte, be grub er die Gebeine der Opfer, von denen die Wölfe das Fleisch gefressen, und er sammeile einen zwei Schefsel-Korb voll Frauenhaar, welches an den Salbeibüschen im Winde flatterte. Man hat lange gewußt, und die Thatsache kann nicht bezweifelt werden, daß diese bei spiellose Metzelei von den Mormonen verübt wurde, und daß John D. Lee der Anführer der Mordbailde war. Kein Versuch ist gemacht worden, die Schuldigen zur Verantwortung ; ziehen, bis ans die Verhaftung von Lee, der in Pangwirch. in der Nähe von Beavcr, vom Ver. Stäaien-Hülfs-Marschall totes und seiner Ileinen „Posse" gefangen genommen wurde. Er war in einem eu ichober verborgen und versuchte nicht Wider stand zu leisten. Wie der Telegraph meldet, hat er versprochen, eine getreue Darstellung der ganzen Angelegenheit zu geben und die Namen der Schuldigen mitzutbcilcn. Man vermuthete, er werde auch Brigham Bomig beschuldigen, aber der Salt-Lakcr „Herald" vom IN. d. M. sagt, Lee habe erklärt, daß Bomig bei der Sache nicht betheiligr war und Nichts mit derselben zu thun halte. Hoffen wir, daß nicht nur Lee, sondern Alle, welche an dem schauderhaften Blntbade betheiligr waren, der ganzen Strenge des Ge setzes gemäß ihren Lohn empfangen werden. Weitere Einzelnheit-n über den Untergang des Dampfers..Em pire." Die Katastrophe am Hafendamme von New-OrleanS am Morgen des 17. ds. haben wir lm Ganzen in unseren Depeschen, palten berichtet. Die New Orleanser Blätter vom 18. enthalten jedoch eine solckw Fülle vonEin zclnhciten, welche erst einen gehörigen Be griff von der Größe des Unglücks gewähren. Wir lassen hier och verschiedene von der „Assoc. Presse" nicht berichteten Zwischenfälle und Jneidcnts folgen: Der Dampfer „Empire" verlieft New Or leans am Samstag Morgen um ick Uhr, fuhr nach den Forts St. Philip und Jackson und dann zurück nach Pointe a-la-Hache, wo er bis Momag Morgen um 9 Uhr lag und nach New - Orleans abfuhr. Hier traf er um Ii Uhr am Dienstag Morgen ein, fünfzehn Pas sagiere verließen das Boot, der Rest blieb der Ipüten Stunde wegen an Bord und diese wurden mit wenigen Ausnahmen mitten im chlafc vier Stunden später ohne eine War nung in die Ewigkeil geschleudert. Jim White, der bekannte Steuermann des Kämpfers „Bradish Johnson," sagt, daß als die „Empire" landete (neben dem „Johnson", und einige an Bord der „Empire" angestellte Personen au Bord des „Brauchst, Johnson" kamen und ihm sagten, daß sie die lesmal alle Fracht an der Küste entlang harten die „Empire" das ganze Geschäft wäh rend des Restes der Saison haben würde und dag der „Brauchst, Johnson" gar keine El,anec haben könne. White sprach sich darüber aus, dag die „Empire" überladen sei, daß sie viel zu viel Fracht an Bord habe. White zog sich bald zurück und wurde nicht lauge na'chhe durch den Ruf des Wächters des „Brandist, Johnson" ausgcweckl: „Hr. White! die „Em pire" sinkt." Er zog seine Ho'en rasch an und lies auf's untere Teck, gerade noch zur Zeit um den Dampfer sinken zu lehen. Die Deckarbciter des „Johnson" waren jetzt alarmirt und auf While's Beseht warfen sie die große "st-ix-o" über Bord und die Jolle in's Wasser. Mit der "staue piaall" gelang es White mehrere der Passagiere zu retten, unter ihnen Eapt. A. Ps.Jcanfran von der „Empire," mit feiner Frau und dem längsten Kinde. Tic Hultcrufc und Angstschreie der Sinkenden wa ren entsetzlich, allein die Meisten sanken in ihr uancs Grab, ohne aus ihrem Schlafe erwacht zu,em. ' I. A. Seghes, Rechtsanwalt, hatte seine ,nau und zwe, Dienstmädchen bei sich und > kam von Pointe a la Hache. Cr lagt, daß während der Fahrt die Passagiere sich über den Tiefgang des Bootes wunderten, allein doch an keine Gefahr dachten. Als das Boot an der Algiers-Seite heraus kam, und sich nach der Eonliilraßt. Landung drehte, waren die Schanzen des Bootes unter Wasser, das auf's strömte. Er beschloß, an Bord zu blei bcn, weil seine Frau bereits die Kinder zu Betre gebracht hatte, allein ein zudringlicher Lohnkuticher auältc ihn so lange, bis er mit cincr Familie an's Land ging und so dem schrecklichen der Anderen entging. Hr. D. Pcrret, Agent, Nr. 11, St. Louis straße, ein altlicher Herr, sagt: „Ich war Pas sagier der „Empire" auf ihrer letzten Fahrt hierher. Ich ging an Bord am Montag Nach- j mittag r-ll Uhr, mva 27 Meilen von hier, be. der Harb Times" - Landung. Wie ich an Bord kam, war das Boot schon sehr schwer befrachtet und ging ungewöhnlich tief. Nach dem wurden noch an 5U bis Ii) HogShead Zucker und wenigstens Ivo Säcke Reis zuqe aden. Als ich an Bord ging, war der Fluß sehr unruhig und der Wind sehr stark. Wir ! hatten Jeanfran im acsaar: i(Muß auf den , dnnaen? worauf er crwiedcrte: „Nein, meine Herren, derFl nß ist wieder ganz ruhig, der Wind hat sich gelegt und wie könn ten noch viel mehr Ladung an Bord nebinen Wir langten nm etwa si Uhr gestern Mor gen an der Lautung an, das Booi war des ungewöhnlichen Tiefganges wegen sehr lang sam gefahren. Ich wohne wert von der Lev'ce j weg, und da die Ears nicht mehr fuhren, be schloß ich, am Bord zu bleiben. Der erste Clerk besorgte mir eine Schlafstelle und ich legte mich nieder. Allein ich konnte nicht schlafen, das schwcrgcladenc Boot kam mir immer wieder in den Sinn. Plötzlich Hörle ich über mir ein Durcheinanderr-niieii und Weinen. Ich fühlte, wie das Booi sank, sprang nach den Gnards, stand jedoch schon bis an'S Knie im Wasser. Ich schwang mich im Lootscnhanse auf's Dach und hier saß ich bis mich dieLente des „BradishJohnson" mit der Jolle abholten. Ich glaube nicht, daß aus der Damcnkajüte irgend Jemand gerettet wur de, als die alte farbige Stewardeß Louise- sie stand an den Gnards der Damenkajüte, vor Schrecken ganz erstarrt, unfähig, einen Laut von sich zu geben, oder nur eine Geste zu mg. A"' gerettet und bereit, ein Men zu retten. Jemand an der Jolle "iump in." Sic sah uns ilck) jedoch nicht bewegen, ein unbekannter Mann °° "-"d brachten sie auf den„Bradish / hatte seine Frau id snns Rinder mit sich, oie Frau und ' ,u der „Texas," m-n - " bildhübsches '.Rad ult, schlief mit den andern ' bkr Damenkajütc. Ter Capiläu 5 femer Frau und dem jüngsten die Tochter mit den drei übrigen Rin cr/nnk. " I' der jungen Fannie ran mit dem kleinen Walter Jeansran gründen und nach Capilän zeugt, dag die Ueberladnng des Tampserö die dem Unglück trug." der Landung war fürchterlich. " ber am Bord befindlichen nur mit Mühe durch durcharbeiten, das aus über -mv Personen zuweilen bestand. Der- lag nur noch nur dem Smrmdcck nd den Schornsteinen, deren einer abgebro chen war, außerhalb des Wassers. der Hafcnpolizei lagen Stühle, Tische, Rom- sogar eine Menge l-ateist Lebensretter neben diesen fünf Lei- onnic nndWalterJcansran's s tleinen Rinder der verunglückten letzten beiden kleinen n,> urn!a °"l emer Malratze Mit einem brdeckt noch bisAbcnds da und jcdes 'oeiblicheiißcugicrigen, die sich mit Todesverachtung auf dem Pier drängten, ~Uch"im 6hor ertönen wenn die Decke wcg"og Ae Eroberung von Darfnr. iach elncm Kabel-Telegramm der „Afsoci rten p reye haben ägyptische Truppen das Königreich Darfur in Afrika erobert und den LUllan getodtet. Darfur liegt zwischen dem 10. und l.i. Grade nördlicher Breite, unge fähr so weit westlich von Kartum und dem mittleren.aiife des Nilstromes, als Abessy nlcn östlich liegt. Sein Flächeninhalt ist un gefähr der von Texas, seine Bevölkerung nach den Angaben Nachtigall's, der zu Anfang dieses Jahres dort mar, fünf Millionen. Ueber diese aus Negern und Arabern bnntqe mischte Menschenmenge herrschte Sultan Bra him. Aegypten hat seil lange Absichten ans das Land Brayim's. Im vorigen Jahre er bot sich ein Abenteurer, Namens Heber, diese Absichten auszuführen. Mit 8000 Mann und sechs Kanonen marschirte er im Juli die ses Jahres aus dem Niltbale nach Westen. Ihm folgte in angemessener Entfernung mit Lausend der Statthalter des Sudan, Ismail Pascha Ayub. Hätte der Herrscher von Darsur Organisationstalent, oder sein Volk Liebe zur Unabhängigkeit, die fmishundertlansend Män ner, die es enthält, wären mit den Paar Ein dringlingen bald fertig geworden. So aber war die Vertheidigung schlaff und ungeordnet. Ler Osten des Landes wurde fast ohne Schwertstreich genommen und ehe König Brahim sich's versah, stand Zeber mit seinem Heerhanfen vor der Hauptstadt Faichcr. Hier wurde erbitten gefochten, doch endigte die Schlacht wenn der Kabeljunge die Wahr heit spricht mit einer völligen Niederlage der Neger. Brahim selbst ist gefallen. Damit ist das Schicksal jenes nicht unbedeutenden Landes besiegelt. Der Khedive von Aegypten aber hat auf seiner Bahn abermals einen Schritt vorwärts gemacht. Gehl's in diesem Lempo weiter, so wird er in zehn Jahren sein, was er zu sein wünscht: Allcinhenichcr Mit tclafrika's. Tages Nsuigkciten Präs. Graut äußerte sich neulich in einer Unterredung mit einem Herrn ans Bnffalo, daß er hoffe, der Eongreß werde sosortSchritte thun, die Wiederaufnahme der Hartgeldzah lung ans den t. Juli 187 k anznberanmen. Ter Herr wandte ein, dag eine solche Verfü gung sehr leicht einen neuen Finanzkrach her beiführen tönne, der Präsident meinte scdoch, cr hege keine solche Befürchtung, Seiner 'Ansicht nach werde das Land bis dahin für die Berändcrung genügend vorbereitet sein, und die betreffende Frist sei um keinen Tag zu früh. Tic Hauptsache sei, eine Frist fest zuietzen, die Geschäftswelt werde sich dann schon nach derselben richten und sich den Ber Hältnissen anbequemen. Man beschäftigt sich in den .st reis e n der G eschä f i s >v eI t gegenwärtig recht viel mit dem Projekte einer neuen und direkten Eisenbahn von Boston nach dein Westen. Tie vorgeschlagene Route schließt die „New Ljort und Neu Englano - Eisenbahn" von New - Aort bis Williniantic, die „Hartford-, Pro vi den ee- und Fishliu Eisenbahn" nach Hartford, Eonn., die „Western und Pough keevsie" und die östliche Linie nach Ponqh keepsie ein und nach Krenznng des Hudson IS Meilen der Eisenbahn bei Pisc Bush, welche bis >etzt noch nicht gebaut sind. An diesem Punkte wird eine diretteßerbindung nach dem Westen mit der „Pcnnshlvamer-" und „Eric- Eisenbahn" und mit einem ganzen / >siem von Eisenbahnen nach denKohtcn-nno Eisen tagern hergestellt werden, wie auch eine Linie nach Washington und den, Süden, welche ungefähr 2u Meilen kürzer ist, als irgend eine andere gegenwärtig existirendc Linie. Es Heißt, dag die „Pennsylvania-Eisenbahn" den Hudioi! überbrücken werde, wenn 18 Meilen der Bahn, westlich von diesen! Flusse, vollen det wären, und dag ste auch die Garantie übernehmen wolle, daß, sobald die Bahn vollendet sei, täglich siebenhundert Wagenla dungen Fracht aus dnscr Linie nach Boston befördert werden sollen. Man hat die Absicht, io lange bis die Brücke vollendet ist, den Hudson ans Flößen zu überschreiten, welche Knen ganzen Eiscnbahnzng tragen können. Eie Freunde des Projekts behaupten, daß dagelbe innerhalb sechs Monaten mit 550,- WU ausgeführt werden könne. In eurer coinplizirten Lebensgefahr befand sich vor einigen Tagen ein junger Mann in Maury, Tenii. Derselbe hatte bei'm Schlafengehen eine Talqkerzc aus dem Tische brennen lassen, auf weichem auch ein geladener Revolver lag. TicKerze setzte den Tisch in Brand, das Feuer machie die Pistole losgehen, und als verjünge Mann erwachte, mar er beinahe erstickt, verbrannt und todtge schossen. Das Kopfkissen hatte zum Glück als Kugelfang gedient. In Stev cns -P o i nt, Wise., starb kürzlich nach vier-wöchentlicher Krankheit der deutsche Musiker, Friedrich Kroll, 26 Jahre alt. Derselbe hatte auf einer Eonzert - Tour durch die kleinen Städte Wisconsin's Furore gemacht und die Stevens-Pointer ließen ihn nicht nur feierlich bestatten, sondern setzen ihm ctzl auch noch ein Denkmal. Ein Hr. A. Pescheck edirt soeben in Pest ein „Deutsch-französisch - italienisch - spa nisch lalcinisck' englisch holländisch schwedisch czechisch-slovakisch slovenisch polnisch serbisch croatijch-magyarisches Lexikon." Gott mein, ger' Vor einigen Tagen wurde die Tochter des Bankiers Wm.S h a ron inS a n Fra n zisco durch Erzbischof Aemany verehlicht mil Hrn. F. G. Ncwlaiid. Der Vater der Braut, welcher voraussichtlich der nächste Vereinigte Staaten - Senator für Nevada sein wird, gab ein „Nadelgeld" von einer Million Toll. SolchcSchwiegerpapa'ö gibt's leider nicht viele. In dem, dem deutschen Reichstag zugegangenen Etat für die Verwaltung der Rcichseiicnbahncn auf das Jahr 1875 ist für die „Neichshundc" u. „Neichskatzen" eine er klcckliche lliilerhaltniigsfumme ausgeworfen. Tic Funktion dieser nützlichen vicrsüßigen Organe de öffentlichen Dienstes besteht laut der Vorlage bei den Neichshunden in der Un terslützuug der Rcichsnachlwächier in dem Amte bei den Eisenbahnen während den Rcichskavcn die Aufgabe gestellt ist, aus dem Reichseifenbahii-Gülerboden die daselbst hau senden Mäuse wcgzufangeii. Ter New - Harter Künstler - Verein „P ei let tc" gab am Freitag Abend dem deniichen MalcrHübner i feinen Elnbräumcu ein aro ßcs Bankelt. Ser Dctroitcr Polizei-Sergeant Bach, mann benutzte dieser Tage einen Urlaub, um in der Gegend von Lausing aui die Jagd zu gegen. Am Uier des Ecdarsliisses stieß er aus eine Bei'm Eintritt in dieselbe traf er keine Rothhäute, sondern einen ciiifamen, alten Mann niii eisgrauem Haar und Bari: unstreitig gehörte er der kaukasi schen Race an, obgleich feine Gesichtsfarbe unter der dicken schmntzkruste kaum zu erken nen war. Der Einsiedler wollte fliehen, der Polizeiniann zwang ihn aber zu bleiben und brachte folgendes aus ihm heraus: Er heißt Marius Green, ist 5v Jahre all, lebte mehrere >.iahrc in einem anderen Eouutu Michigan's in der Einsamkeit, zog aber, weil man ihn > störte, weiter nach Norden und wohnt seit zwei Monaten in der Hütte ani Eedarflusse. Als er 23 Jahre alt war, verlobte er sich mit einem jungen Mädchen in Medina, Ohio: der Tag der Trauung war festgesetzt, als ihm seine Geliebte mit einem seiner besten Freunde davon ging. Zwei Jahre später verlobte er sich mit einer liebenswürdigen jungen Dame, diese wurde ihm durch den Tod entrisien. Einige herbe materielle Verluste inawl.n cas "eliß seines Unglückes voll. 'Angewidert von der Welt verbarg er sich in den Urwäldern hlo s. Als diese durch die 'Axt des Pioniers gelichtet wurde, verließ er den Bnckcye-Staal und zog sich in die Wildniß Michigan's zu rück, er min schon seit vielen Jahren '"t- "'ne Nahrung besteht größtenthcils aus Maisbrod und Gemüse, und er verläßt feine Hütte nur, wenn ihn der Hunczer dazu treibt. Haar und Bart haben sstt Jahren weder Kamm noch schecrmcsser gesehen, und len Stücken und Flicken zusammengesetzt, daß sie jeder Beschreibung spottet. ! Das Solo,, euin inßew- V v r k, ein OppofitioiiSlinternehinen des Barnnm scheu Hippodroms, ist in die Brüche gegangen; zwei englische Kapitalisten, Kennard und ohn, haben innerhalb zehn Monaten ein Vermögen von Kay, dabei eingebüßt und ganz entmuthigt, zurück- Jeff. Davis lebt jetzt im Connth Bath, Kt>., und widmet feine ganze Aufmerksamkeit dem beschneiden und Propseii von Obstbän mcn. der Mörder des Chevalier du New N°?"k"i' se't lahren in Ncw-Uork in Haft befindet, aber weaen mangelnder und lückenhafter Verträge mcht ausgeliefert werden konnte, wird nun doch freikommen. Der Anwalt der Erben des ge- Antraa "°Ä,i" den w?> ' die. Klag- fallen zn lassen, o Zur Herausgabe einiger wcrth- verstehen wolle und Abstand nehme von einer Forderungsklaae unveicylicher Hast. Ter Auirag wurde ,u> . .? 'g und der Fall vertagt. ---'H' der dem Anscheine nach unwichtigen n n rriiV P ° sts äckc hink oin ine 11, mschasligtc sich der Herr General-Postmeister bei seinem jüngsten Besuche im New-chorker Poslamte. Diese unbedeuleiide Dache kostet ocr Regierung im Jahre ungefähr 250,000, iuw Niemand vermag nachzuweisen, wo die hinkommen, ob sie in Folge der Be nutzung uiibiliiichbar, oder ob sie als Sportcln betrachtet und unter der Hand versilbert wer den, Postamt der Stadl New-'chork ge braucht zedeu Monat circa 5000 Postsäcke, von welchen ein jedes Stuck der Regierung aus etwa zu stehen kommt. Tie Herren der dortigen Postbehörde entschuldigen sich damit, dag die Postmeister im stände dieselben nicht zurücksenden, w.un sie ihnen zugeschickt wer den. Wahrscheinlich werden diese solche als Getraide- oder Kartoffelsäckc verwenden, k'ne sehr anständige Verwendung incweil. Aber, fragen wir, wo kommen die Säcke hin, welche von New-Aork aus nicht zurückgesendet werden? Ein Readinger besitzt eine ?l uste r n schaale, welche neun und neunzig Pfnnd wiegt. Sic 2 Fug 8 Zoll laug und 2l Zoll breir. Sie stammt von den Südsec- Jnscln. In England gibt es eine Industrie, die aus dem Conlincnte ihres Gleichen nicht hat. Man kann jetzt an den Mauern stondon's folgendes Plakat lesen: „Der Professor La zare Rooncy nimmt sich die Freiheit, dem Publikum anzuzeigen, dag er eine Schule gegründet hat, um praktischen Unterricht im Betteln in zehn Lektionen zu geben. Er verspricht, die ihm anvertrauten Kinder zu lehren, wie sie ihr äußeres Ansehen total verändern und sich jedes Gebrechen beilegen können, ohne ihrer Gesundheit im Geringsten zn schaden. Gegen einen mäßigen Preis sagt er, wie man in mildthätigen Stadtvier teln die besten Straßen brandschatzen kann. Bermiethung von Krücken, von künstlichen Pflastern, von Hunden für Blinde und von ähnlichen Zwillingen. Es wird auch in die Provinz versandt. Geschwindigkeit und Diskretion. Briese franco, 'Nr. 21, Princeß- Slraße, S. Gilles." In Dover wurde, wie der „Britisch Architekt" meldet, ein interessanter anti quarischer Fund gemacht: ein Sarg, in dem sich die „allervollkommcnste Soldatenfigur" befand, mit wohlcrhallcnem Gesicht nndßart, die ganze Figur in allerfeinstes Leinen eilige wickelt, in deren Fallen sich cm überaus köst liches Einbalsamirungsparsüm vorfand. Ein Gelehrter des britischen Museum gab die Meinung ab, daß der Gefundene (der Sarg wurde bei einer Aufgrabung unter deinThurme der Marienkirche entdeckt) „möglicher Weise" König Stephan von Blois sei, der in Dover gestorben sein soll. Jedenfalls war es ein sebr hochgestellter Herr, und ist nurzu verwundern, daß sich im Sarge keinerlei Geschmeide oder sonst Etwas vorfand, was den Alterthums sorschern aus die Spur helfen könnte. Wie der „Gaulois" schreibt, besitzt ein ge wisser Herr Dubais in Brüssel ein Mu seum von allen Schreckeusdiiigcn, die er auf dem Schlachrfclde von Bazeilles aufgelesen hatte. In dieser Sammlung befinden sich nicht blos Waffen, französische und preußische Uniformen, sondern auch eine Mitrailleuse, ein Artillcrie-Protzwagen n. s. w. Ja, kaum glaublich, sogar die Uhr der Kirche von Ba zeilles hat Hr. Dubais für sein Eabinet ge wonnen. Da er auch eine Guillotine zu be sitzen wünschte, wandte er sich an den Pariser Scharfrichter Rock,, der sich nach langem Bit len endlich herbeiließ, ihm eine solche abzu treten. Bei den so veräußerten Gegenständen finden sich folgende zwei Ecrtifikate: „Per kauft au Hrn. Dubais Riemen, welche zur Hinrichtung, und Stricke, welche zum Au''- häiigen gedient hatten. Paris, am 12. Febr. 187-t. Roch." „Verkauft an Hrn. Dnbois das Fallbeil und die Guillotine (M vis nawo), welche zur Hinrichtung Maria Ankoi netten's gedient hatten. Paris, am 25. März lB7r. Rocli." Die Versuche mit dem Pflanzen des Oe l baumcs in Georgia sind volltommui geglückt. Das gewonnene Oel soll vorzüg licher Qualität sein. Die Commission für Fischzucht letzte während des vergangenen Jahres ibrc Recherchen über die zur Nahrung sich eignen den Flicke, welche an den allsten des atlanri j scheu Meeres angetroffen werden, in dem ! Hauptquartier zu Noank in Connecticut fort. Inzwischen war Hr. Livingston Stonc am MacLcod, einem 'Nebenflüsse des Sacra iiicnto, mir dcr Eiusammlnng von staich thä tig; er sanimcllc Millionen stachseier. wo von 5 Millionen in den östlichen und westlichen taaten, 750,000 in Michigan und 250,000 m Utah vertheilt wurden. Hr. Chas. G Adkins erhielt 2z Millionen stachseier aus dem Penobscot; dieselben wurden ebenfalls vertheilt. Fünf bis sechs Millionen Eier von Alosen (ShadS) wurden gezüchtet und die jungen Fische in geeigneten Gewässern ausgesetzt. Unter den vielen w a h 11 w itzig eu B e - s ch lüs se 11, welche am Donnerstag der Wei ber-Convention in Clevelaud vorgelegt wur den, war auch cincr, der die Aerzte auffordert, keine Liquöre mehr für medizinische Zwecke zn verschreiben: es sei besser zn sterben,"als sich durch Alcohol heilen zn lassen. Die Berfas serin des Beschlusses sollte sich lieber gleich be graben lasse Dr. Harknesi theilte dieser Tage der Akade mie derWissciischaftcn in S a nFr an; is c o interessante Entdeckungen mit, die er in Pln mas-Countn und in Lassen Counlh, Califor nien, gemacht hat. Mehr als hundert erlösche ne Pulkane seien dort. Einer höher, als der Pesuv. Die erkaltete Lava, die einst ans dem Krater desselben geflossen, bilde ei nen steinerne See von drei engl. Qnadrat uieilen. Ticßahn; üge iin Siiden sind noch nicht von der Pünktlichkeit und Rastlosigkeit unseres materialistischen Zeitalters angesteckt. Abgesehen davon, daß an einigen Orten die löbliche Sitte herrscht, mitten im Walde an zuhatten, um den Passagieren Gelegenheit zu geben, Heidelbeeren zu pflücken, so wird auch sonst öfters zu allen möglichen Zwecken ange halten. Befindet sich z. B. ein bekannter Stnmpredner ans einem Zuge, so kann er darauf rechnen, daß der Zug bei jedem Dorfe hält, um unserem Tcniosthencs Gelegenheit zu gcbeii, eine Rede zu hallen. Kürzlich fuhr Gouv. Smith von Georgia ans der Bahnnach Eolumbus, er lag im Schlafwagen träumte. Bei Fort Valley drangen plötzlich zahlreiche Mitbürger in den Waaen, weckten den Gouverneur und schleppten ihn nach dem Dorfe, wo er eine längere Rede hallen mußte. Der Bahnzug war so freundlich zu warten und alle Passagiere erhielten Gelegenheit, die Frendendcmoilstralion der Demokraten von Fort Valley mitzufeiern. Idyllische Zu stände ! In Berlin ging am 31. Okiober die „Spencr'sche Zeitung" nach 133 jährigem Be stehen ein und das Blatt nahm von seinen Lesern rührenden Abschied. Soweit haben wir es in Amerika noch nicht gebracht. Wenn hier eine Zeitung stirbt, weiß mau das oft noch keinen Tag vorher. Der Herausgeber macht sich im Gegentheil gar oft das Vergnü gen, anzuzeigen, daß das Blatt infolge einer beabsichtigten Vergrößerung für einige Tage nicht erscheinen werde. In England hat sich eine öffentliche Bibliothek geweigert, die ihr geschenkten Werke Swedenborg's anzunehmen. Bei dein Tode des Ex-Kriegs sekre tärs E dw in M. S tanto ii, zu Ende des Jahres l3Kö, wurde ein unbestlmmics Gerücht laut, daß er Selbstmord begangen habe. Dieses Gerücht wird iiiin nach Per laus von fünf Jahren in der Presse wieder aufgefrischt, zwar werden dabei die Um stände der Selbstcntleibung des einst so qe fürchteren Mannes haarklein erzähl!. Stan lou—so yeißl es—war gewohnt, sich zu Hause rasireu zu lassen. In seinem Privargemache stand ein Babicrstuhl, und au bestimmten Sage der Woche stellte sich regelmäßig ein farbiger Barbier ein, um sein Handwerk an dem Ex Kriegsminister auszuüben. Dieser hatte nun um die Mitte Dezembers ltzlüi vicl über Unwohlsein geklagt. Sein Zustand war ! derart, daß die Scimgeu eine völlige Gci l stcszerrültung befürchteten. Am Abende des ! 23. Dezembers bestand er darauf, sich rasireu zu lassen, und sein farbiger Lcibbarbier mußte gerufen werden. Beide wurden in dein Pn ! vatzimmer allein gelassen, undStanton nahm ! den Baibierstuhl ciu. Als der Barbier init ! der Arbeit des Barlabuehmeus fertig war, legte er das Messer auf einen uahestehenden ' S:elleuiisch und ging zum andern Ende des , Zlüimcrs, um tu einem Wasserbehälter den ! schwamm aiizufeuchten. Em Geräusch vcr , anlaßte ihn, sich umzndreheii. gerade in dem j Augenblicke, als Staulon mit der blitzenden l Klinge über die entblößte Kehle fuhr. Dem I Barbiere standen vor Entsetzen die Haare zu j Berge, rasch gefaßt aber sprang er hinzu, riß , dem Selbstmörder, ehe er sich einen zweite schnitt beibringen konnte, das Messer ans der Hand und schrie um Hülfe. Bald erschien auch der Generalarzt Barnes, der den Kran ! ken in Behandlung hatte und kaum von seiner Seite w'ch, mit einigen Mitgliedern der Fa milie. aber es war zu spät. Stanton hatte das Messer mit kräftigerHand geführt und die Halsanerie durchschnitten. Ani nächsten Mor gen um 3 Uhr starb er. Alle, die um sein gräßliches Ende wußten, haben das Geheim nis! lange bewahrt: endlich jedoch ist es durch den farbigen Barbier an die Oeffenttichkeit gekommen. ' Die Gräfin Alice de Ferrusac, i. Tochter des verstorbenen Obersten Thorn, erlag am Sonnabende in Rew-Vork den Fol gen einer Operation, der sie sich trotz des Ab rathens ihrer Aerzte unterzogen hatte, ,n der Hoffnung, dadurch ein langjähriges, qual volles üetden los zu werden. Dermaler der Verstorbenen lebte, obschon er ein geborener Amerikaner war, lange in Paris, woselbst er durch seinen Reichthum und seine extravagant ten Neigungen allgemeines Aussehen erregte. Er hatte ü Töchter, welche sich sämmtlich durch ungewöhnliche Schönheit auszeichneten, und da sie mit diesem Borzuge auch noch den be reits erwähnten des Reichthums verbanden, so erscheint es erklärlich, daß sie mit einer einzigen Ausnahme in die höchste Aristokratie hineinheiratheten. Die erste heiratbelc einen Baron de Pierrcs, die zweite einen Grasen de Barcnne, die dritte einen Herrn De Paul, die vierte, die Berstorbeiic, einen Grafen de Ker rusae, und nur die fünfte hielt das republi kanische Prinzip ausrecht und reichte ihre Hand einem bürgerlichen Amerikaner, einem Hrn. Kirkland. Die Berstorbeiic war eine aus gezeichnete Sängerin und besäst gesellschaft liche Talente, welche sie zu einer Hauptattrak lion in eleganten Zirkeln machien. Außerdem war >ie berühmt wegen ihrer Diamanten, welche, wie es heißt, mit den berühmten des Fürsien Estcrhazh wetteifern konnten. Sie hin terläßt vier Kinder. Europäische Berichte. . Tie London „Times" berichtet aus El jaß und Lothringen, dag die Eltern gezwungen werden, ihren Kindern nur solche Namen zu geben, wie sie sich im deutschen .Kalender vorfinden. Tie Beamten der Ei vilsrands - Register sollen von oben herab die strikte Weisung erhalten haben, Namen, die der deutsche Kalender nicht einhält, auszu schließen, wenn sie in Frankreich auch noch so gewöhnlich und. Man kann kaum denken, daß ein solcher Eingriff in die persönlichen Rechte gewagt werde. Wahrscheinlich ist es nur verbaten, französische Namen zu geben, mit denen eine politische Demonstration ver bunden ist, z. B. seinen Sohn „MacMahon" zu taufen; warum man aber seine Tochter nicht sollte „Blanche" nennen dürfen, ist wirk lich nicht ersichtlich, und es wäre ein so klein liches Verbot nicht geeignet, die Regierung beliebt zu machen. Die „Prov. Corr." enthält einen Artikel: „Tie Reform der preußischen Verwaltung," in welchem sie einen Uebcrblicl über die Aufgaben, welche der preußische Landtag zu lösen haben wird, gibt, um die Reform der Verwaltung durch zuführen. Es ergibt sich hieraus das Be dürfniß folgender Gesetzgebungsarbeiten: „Für die Provinzen Westphalen, Rheinland und Hessen-Nassau wird zugleich mit einer neuen Kreisordnung eine neue Landgemeiude- und Städte-Ordnung zu erlassen sein, da in jenen Provinzen zur Zeit nicht weniger als I l verschiedene Gemeinde - Verfassungs. Geseke gelten, auf welchen sich eine einheitliche Kreis verfassnng nicht aufbauen lassen würde. Für die Provinz Posen ist im Anschluß an den aus dem Abgeordnetenhaus? hervorgegange nen Gejctzesvorschlag der Entwurf der neuen Kreisordnung aufgestellt worden. Der dem Landtage bereits in der vorigen Session vor gelegte Entwurf einer Provinzial - Ordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg. Pommern, Schlesien und Sachsen ist auf die Provinzen Posen, Westphalen und Rheinland ausgedehnt worden. Auch werden nach dem Vorbilde dieses Entwurfs neue Bezirks- Communal Ordnungen für die Regierungs- Bezirke Wiesbaden und Kassel entworfen werden. Ein besonderer Gcseutwurf betrifft die Verfassung und Verwaltung der neu zu bildenden Provinz Berlin. Es ist serner der Entwurf eines Gesetzes wegen der Dotation der Provinzial-Verbände vorbereitet, so wie der schon früher ausgearbeitete Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Einsetzung von Ver waltung - Gerichten und eines obersten Ge richtshofes für streitige Vermaltungssachcn mit Rücksicht auf die anderen organischen Ge setze einer vollständigen Umarbeitung unter worfen worden. Tie StaatSregierung hofft alle diese Gesetzvorlagen bis zuni Beginn der nächsten Session des Landtages fertig zn fiel, lcn. Gelingt es, über dieselben eine Verstau, dignng mit den beiden Häusern des Land tages zu erzielen, so würden für die späteren Sessionen nur noch die Entwürfe zu kreis- und Prov'.nzial-Ordnungcn für die Provin zen Schleswig Holstein und Hannover, sowie neuer Gcmeinde-Vcrfassnngs-Gcsctzc für die östlichen Provinzen auszuarbeiten sein. Ma die Hohenzollcrii'scheil Lande betrifft, so ist für dieselben nach dem Vorbilde der neuen kreis ordniing bereits im vorigen Jahre eine Anus ! und Landesordnuiig erlassen worden. An die ! selbe wird sich die Erlasiunq einer neuen Ge s meindcordiiung, welche gleichfalls als ein ! dringendes Bedürfniß anzuerkennen ist, an - zuschließen haben. Von allen diesen Gc'etzen ! '"eiche Zur Ordnung der Verfassung sind ! Verwaltung der Gemeinden, kreise und Pro -5 vlnzeu theils bereits erlassen sind, theils erlas , fen werden sollen, wiro der Organismus der s für die allgemeine LandcSverwaltuug bcstcheu- I den Staatsbehörden nahe berührt. Jnsbeion i dcre sind es die Bezirksregicrungen, deren ! Stellung und Befugnisse durch dieselben eine wesentliche Abänderung theils bereits eri'ah ren haben, theils in noch weiterem Umfang erfahren werden. Es bedarf daher die Frage einer eingehenden Erörterung, ob die Regie rungen in ihrer bisherigen eollegialen Ver l fassung noch fernerhin beizubehalten, oder in welcher Weise die'elbcn zu rcorganisiren sein werden. Die Entscheidung dieser Frage kann nicht bis dahin ausgesetzt werden, wo die Re form der Gemeinde, kreis- und Provinzial Verfassungen zun' Abschlüsse gelanglsein wird; vielmehr erscheint es,nothwendig, sich zunächst s über die Grund,ügc eines Reo.aanisations. Linns schon zetzt, im Zusammenhang mit den Erwägungen für die weiteren Ncformgesetze, zn verständigen. Bei den bisherigen Bera thungen des Landtags ist wiederholt der Wunsch zu erkennen gegeben worden, daß dem Landtag ein vollständiger Plan für die Re form der gcsammten inneren LandeSvcrwal tung so bald aIS möglich vorgelegt werden möchte, und es sind deshalb die Gruudzügc eines NcorgauisationSplauS für die allgemeine Landesverwaltung ausgestellt worden, welche zur -Zeil der Beschlnßnahme des Staatsmini steriums unterliegen." „Vor einiger Zeit," schreibt die „A. A Ztg.," „verlautete, daß die amerikani schc Regierung auf der interna tional e n T e l e g r a p h e n-C o n f c r e n z, welche im nächsten Jahre in St. Petersburg stattfinden wird, die Frage wegen Neutralisi rnng der Tclegraphcnlinien in Kriegszeiten von Neuem anregen werde. Wie ich von coinpeienter Seite erfahre, ist dies unbegrün det. Die Regierung der Ver. Staaten, in welchen die Telegraphenlinien nickit Staats-, sondern Privateigcnlhum sind, hatte aller dings vor dem Kriege von 1870 auf diploma tischem Wege beantragt, die Telegraphenkabel unter völkerrechtlichen Schutz zn stellen. Da dieser Vorschlag jedoch nicht die Zustimmung der übrigen Mächte erhielt, wurde er von der amcrikanifajen Regierung wieder fallen gelas sen, und jetzt denkt man m Washington nicht daran, ihn irgendwie zu erneuern. Tie Re gierung der Ver. Staaten wird überhaupt auf der Telegraphen-Conferenz in St. Petersburg nicht vertreten sein, sondern den Privatgesell schaften, namentlich der „Western Union Tele graphic Company," welche fast alle Linien er worben hat, überlassen, Delegirte nach St. Petersburg zn schicken, ebenso wie es früher auf den Confcrenzen in Wien und Rom der Fall war." Tie von der „Schuhm. Ztg." für das Hans - Sachs - Denkmal unter den deutschen Schuhmachern bewirkte Sammlung hat einen günstigen Erfolg gehabt. Es wa ren im Ganzen 12-t-t Th'lr. 17 Sgr. 5 Pf. eingegangen. Hiervon wurden 1000 Thlr. an das Eomitc nach Nürnberg gesandt, 100 Dhlr. für den silbernen Ehrenkranz, 35 Thlr. für die Herstellung von 0000 Stück HanS- Sachs-Bildern als Andenken für jeden Theil iiehmer an der Sammlung und 27 Thlr. 23 Sgr. 3 Pf. für Verwalttingskostcn veraus gabt. Der Rest von 7S Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. ist als Stammkapital einer zu gründenden Fachschule bestimmt worden. Zu dem Eh rendeiikmal des Meistersingers haben 6000 Schntsmacher Tcuifchland's und Oestreich's beigetragen. Vereinzelte Geldsendungen ka men auch von New-2)ork, Rio Janeiro, Li verpool, Petersburg und Kopenhagen. Die Betheiligung an diesem Werk hat alle Erwar tungen weit übcrtroffen, denn noch nie Hai ein Gewerbe, welches notorisch zu den ärmstui gezählt wurde, so cinmüthig ans allen Gauen ! Teuischland's auf den an selbes ergangenen Ruf geaniworttt, als in diesem denkwürdigen Falle. Es wird unsern Vcstrn kaum bekannt sein, dass Kaiser Wilhcl m einen vcr slümmelieii Finger hat; wie derselbe da-.u kam, erzählt die „N. Allg. Ztg." solgender maßen: „Ter Kaiser, damals iiochPrinzWil Helm, hatte im Jahr- 1810 auf einer Jagd auf dem jevt dem strafen Rcdern, zu jener Zeit dem Hrn. von Wülcknitz gehörigen Guie tzancken mit einem Lause seines Doppelgc ivchres eben einen Rehbock erlegt und wollte wieder laden, als der Schußlm zweiten Laufe üll) hus unerklärte Weise entlud und dem schützen den Knochen am Zeigefinger der rechten Hano zerschmetterte. Anfangs nicht sehr schmerzhaft, verursachte die Wunde bei'm Herausnehmen der Knochensplitter doch sehr bedeutende Schmerzen, und es dauerte sechs Wochen, ehe der behandelnde Ärzt Tr. Gräfe seinen Patienten als geheilt erklären konnte. Ter Finger aber blieb verkürzt, es fehlt dem selben das Mittelglied, doch vermag der Kai ser dessenungeachtet ohne alle Beschwerde zu schreiben." U n t e r n e h m n n g s g c i st. Gele gentlich einer Hinrichtung im Washington' Territorium hatte de? arme Sünder bereits feine letzte Rede gehalten, und derScherisf be reitete sich gerade vor,ihn den vcrhängnißvollcn Sprung in'S Jenseits machen zu lassen, als cur Real-Estate-Agent sich durch die, das Schafsol umgebende Menge drängte und sich höflich vor dem Deliquenten und demScheriff verbeugend, um die Erlaubniß bat, ans eini ge Augenblicke die Plattform einnehmen zu dürfen, er habe einige Bemerkungen über die billigen Bauplätze in Dobfon'S Hole, die er zu verkaufen habe, zu machen. Die Erlaub niß wurde ertheilt, worauf der Agent in län gcrer Rede alle Vortheile herausstrich, die den Anwesenden auch einleuchteten. Dann erst begann derScherisf fern Amt und erlaubte sei nein chntzbcfohlenen zu baumeln. Solchen Unternehmungsgeist haben die Rew-Zorker Real-Eslatc-Agenten noch nicht entwickelt, i Telegraphische Depeschen. und Kaw-Jndianer. Iffmk a? Quäker üa Agent der Qsage. und berichtet an den Eommissär während ""k weitere Anzahl von wrn Rationen durch Hand- > haben und daß Viele den ' f' °u/'preche.', daß die Regierung ihnen liesern möchte, für lmr m,d arbeiten wollen. Tie Prediger unter den beiden Stäni empfielill, das ganze In- °°"t l'B. Mcr.dial, den zu öffnen und die wilden " unter die civilisirten Stämme zu . wurden den Ind>ancrstreif s ? ' "'w freie Ziraßc biclcn von Texas nach Kansas in Massach,.setts. 5 u. Map., Sit. Nov. Hervorra gende Republikaner dieses Staates haben ei neu „Eommon Wealth Elub" organisirt. Die zu der Eonsiitution besagt, daß die . desselben mit der Eorruption, wie gegcnivariig ff, der leitenden politischen Par- sei, unzufrieden sind und daß gm dieie Unzufriedenheit, ihrer Ueberzeu gung gemäß, keineswegs auf eine politische P arrei oder einen Theil derGesellschasl erstrecke, wnoern daß dieselbe von allen rechtschaffenen Männern getheilt werde; sie vereinigen sich ,u dem Ende zu einer Association in der Hoff nnng, daß eine bessere Bersländigung unter lcichdenkenden erzielt werde und daß un ter Neuen, welche jetzt apathisch oder angeekelt sich den Parteien ferne halten, ein Interesse sür das öffentliche Leben geweckt werde. Indem wir dieses thun, machen wir kein Versprechen, verlassen auch nicht die Olganisation, zuwel cher wir gehören. Die Beamten des Elubs sind: E. R. Hoar, Präsident; H. L. Peiree, Richard Olnch, John Quincy Adams und W. E. PerkiiiS, Bice-Präsidenten. En Stückchen Krtegsyafen-Cor, ruption. Boston, 20. Pov. Das Massen Co mite des Arbeitcrralhes hat Beweise, daß in den beiden Wochen vor der Wahl 750 Män ner in dem Eoiiiirukrioilshafcn von Charles towii angestellt wurden, welche sofort nach der Wahl entlassen wurden. Die Empfehlungen für die Anstellung dieser Leute wurden größ tenthcils von dem republikanischen Congreß- Eandidaten Gooch unterzeichnet. Die auf diese Weise eingestellten Arbeiter hatten wäh rend der Zeit, in welcher sie die Regierung in Sold nahm, wenig oder gar nichts zu thun. Ter Arbeitcrrath wird diese Angaben dem Congreffe unterbreiten und eine Untersuchung der Corruption verlangen. Ein neues Eisenbahn-Projekt. Boston, 21. Nov. Es wird beabsich tigt, von Boston über Williamantis, Har ford, Poughkeepsic und den Hndsonflnß eine neue Elsenbahn nach dem Westen zu bauen. Etwa 13 Pfeilen von dem Uebcrgange über den Hudson kann die Verbindung mit der pcnnsylvanischen und „Erie"-Linic nach dem Westen und der Linie über Washington nach dem Süden hergestellt werden. Uebertritt eines Geistlichen zum ttatstotiziSmns. Troy, N. B-' 31. Novbr. —Jn sozialen Kreisen dieser Siadt macht der Uebertritt des Ehrw. Russell Nevins, welcher bisher Predi ger der Episkopalen war, znm Katholizismus großes Aufsehen. Tilton-Beccher. New ?jor k, 23. Nov. Die Anwälte Beecher's zeigten heute dem Appellgcrichlc an, daß sie gegen die Entscheidung des Stadl gerichteö, welches die Forderung, daß der Kläger seine Anklagcpunkre spezialisircn müsse, verworfen Halle, appellircn. Explosion eines Tctmofkcssels. Jersey-City, N. J., 21. Nov.—Heute Morgen um 1 Uhr cxplodirte ein Dampfkes sel in der Seifenfabrik von I. Wellwood. 'Nr. 33S und 337, Ncwark-Avemic. Das Hinter gebäude, das einen Flächenraum von .'0 Onadratfuß einnahm, wurde vollständig zer trümmert und gerielh zugleich in Brand. Die Feuerwehr war indessen schnell zur Stelle und die Flammen wurden bald gelaicht, so baß keine Gefahr für die hölzernen' Baracken in der Nähe der Fabrik, die zum größten Theil von Negern bewohnt werden, vorhanden war. Der Schutt des zerstörten Gebäudes wurde ! dann so schnell ivie möglich weggeräumt und in den Ruinen fand man die Leiche der 'Nege rin Eliza Harrison. Zur Zeil der Explosion befanden sich mir vier Personen in dem Ge bände, doch dieselben arbeiteten in dem vorde ren Flügel und blieben daher unverletzt, ob gleich ein Theil des Daches einfiel. Der ex Plodirte Dampfkessel wurde Hr ~ in die Luft geschleudert und siel neben dem Geleise der „Pemisylvania-Bahn," eine Entfernung von Mit) Fuß, nieder. Die Ursache der Explosion ist unbekannt. Der angerichtete Schaden wird auf slö,ftr>o geschätzt. Gis-nbal, - Ncw- Zersc. Elizabeth. N. - F., 23. Nov. Ter 53 Uhr Zug, von Ncw-L)ork nach Washing ton liiii.rwegS, stieß in hiesiger Stadt mit einem Kohlenzuge der „Central - Bahn" zu sammen und demolirte drei Frachtwagcn, den Posiwaggon und die Lokomotive des in der hallenden Philadelphia'er Exprcßzu ges. Es wurde Niemand verletzt, aber die Züge wurden allgemein verzögert. Tie Geistlichkeit eifert gegen!ie Heerte „Black <srook." Philadelphia, 23. Nov. Mehrere prominente Prediger hiesiger Stadt donnerten gestern von ihren Kanzein herab gegen die Ausführung von „Black Erook," welches im Laufe der Woche in einem hiesigen Theater gegeben werden soll. (Der Manager mag sich für diese Reklame von so hoher Stelle her bei den Eiferern bestens bedanken.) <?in vcrticcrcttdcs Feuer n Broot vtllc, Pcnns. Brookville, Penns., >O. Nov. Ein furchtbares Feuer wüthet in der Stadt Brook villc, lefserson-Eonnty, Peiinsylvanien. Daj- iclbc brach heute Morgen gegen 4t! Uhr in ei. nein Leihstalle aus und verbreitete sich mit riesiger Schnelligkeit iiver das ganze Häuser geviert, von der Pickering- und Mill-Straße begrenzt. Alle Gebäude an der Hauptstraße wurden zerstört, darunter das Opernhaus, das Oak-Hall-Holel, das Franklin-Haus, die Odd-Fellows-Hall, die Druckerei des „Rcpnb lican" und eine Menge anderer Geschäfts- und Wohnhäuser. Total-Verlust etwa §200,000. TieEiuzelverluslc sind folgende: Franklin- Haus, Verlust §30,000, versichert §12,000; das Gisenwaareugejchäst von Long 6 Piersal, Verlust 835,000, versichert 812,000; die Schnitlwaareu Handlung von C. S.lorvine, Verlust §12,000, versichert §000; zwei Ge. bäudc von R. A. Arthur, Verlust 83000; R. T. Nicholson's Opernhaus, Verlust 84000, versichert §3000; Masonic - Halle, Verlust 84000, versichert §3000; Oak - Hall - Hotel, Verlust 815,000, versichert 8300; A. Luy der Gusar, Verlust 83000, versichert §5000; Scott äc Snhder, Leihstallbesitzer, Verlust 8800; A. S. Scribner, Verlust 82000; L. L. Blood, Apotheker, Verlust §40,000, ver sichert si 5,000; Odd-Fellows Hall, Verlust §1500; Druckerei des „Nepublican," Verlust 84000, versichert 83000; John Mill, Speze reimaaren Händler, Verlust 82000: M.Laird Smilhers, Saltler, Verlust P4WO; T. P. M. Tinman, Verlust S 2000; Dickcy K Ken nedy, Lchiiitlwaarei! Händler, Verlust §6OOO, versichert K 5"00; Sam. G. Fryer, Verlust 520,000, versichert tzis,ooo: H. Walson, Ver lust HIO,OUO. Außer diesen ist noch viel Scha den von geringerer Bedeutung angerichtet worden. Watilcntschcidttttg in Birginien. Richmon d, 23. Nov. Die Stim mcnzählcrbehörde war den ganzen Tag in Sitzung und prüfte die Wahlberichie des 2. Bezirkes, in welchem I. H. Platt, Rep., n. I. Goode, Dem., Eandidaten waren. Von -t Eonitties wurden amciidirte Berichte vorge legi, welche jedoch zurückgewiesen worden sind, weil sie mchi bescheinigi waren. G.'S Maj. beträgt 30 St. und er erhielt das Cer tisikat. schreckliche Kessel - Grplosion in ei° nen Bergwerke. t-1 ne inna t i, 22. Nov. —ln dem Koh -5 leubergmcrke von Lawrence, Ohio, explodirte jieslerii ein Dampfkessel, und die Bergleute Moore und Joseph Moran wurden aus der Stelle gclödtet. Die Rott, in Kansas. Alchison, Kails., 21. Nov.—Der „Daily s Ehampion" bringt Einiges aus den offiziellen . Berichten über Kansas an die Abtheiliing ist? Ackerbauwejen, woraus die große Noth der dortigen Ansiedler ersichtlich ist. Siebenzehn > Eounttcs, in denen 158,0 Acker Land mit Mais bepflanzt worden sind, erzielen auch nicht einen einzigen Scheffel dieses GctraideS. Miis derselben erreichten in Waizen, Buch, waizen, Reis u. s. w. noch eine inililere Durch, lchnittserndte und sind daher im Stande, die Nothleidenden in ihrer Mitte zu uitterstützen. l Eonnlies haben ungefähr r.l,'ioo Einwohner, sind meistens an der äu > llärslen Grenze gelegen und die Ansiedelungen dort beliehen größtenthcils erst seil den leisten .s. ,llren. Acht davon, in welchen die grogtc Noth Herrinn, sind erst in den letzten zwei Jahren angebaut worden, und zählen eine von etwa 17,01 iv Seelen, von denen viele erst im vergangenen Früh lahre dorthin gezogen sind. Diese haben ihr zur Erbauung von Häusern ss „ des Bodens verwendet, dessen Ertrag nun total theils durch die an haltende Dürre, theils durch Heuschrecken ! Zerstört worden ist. Diese unglück lichen Bewohner haben weder Kleider, noch Nahrungs- noch Feuerunqsmiltel, und sind ganz und gar aus die Miidthätigkeit der Be wohner anderer Theile des Staate angewie sen. Wenigstens 15,000 Menschen in diesen Gegenden müssen den Winter hindurch und bis zur nächsten Erndte unterstützt werden." Lieutenant Kodgson vor dem Kriegsgerichte. .'c e w - Or l e a ns, 23. Nov. General Emory hat ein Kriegsgericht eingesetzt, nm den Lleut. Hodgson aus die Anklagen des Gen. Morrow wtgtii seines Verhaltens im niirdlt, chen Louisiana zu Prozessiren. Dasselbe wir seine Sitzungen am 1. Dezember beginnen. Neuere BertMte von Mexiko. Matamora s, 20. Novbr. Der mexi kanische Eongreß hat die Errichtung eine Senates beschlossen, jeder Staat und der Fö deral-Tistrilt soll durch >e 2 Senatoren ver treten sei. In der ganzen Republik herrscht Ruhe. Bon Bera Eruz bis nach Guanajuato ver spürte man seit dem kZ. d. M. wiederholt Erdstöße; man vermuthet, daß dieselben die Borläufer einer alißergcwäynlichen vulkani schen Eruption sind. S,ts 'Argentinien. P ar a, SN Nov. Tie hier erscheinende Zenung „Triblina" einhält in ihier heutigen Morgenausgabe einen sehr beleidigenden Ar tikel gegen die Qifizicre der portugiesischen Korvette „esapres," welche:u dem Zwecke hier anlegte, um diclnteressen und dasEigeiilbum porlugiesiicher Uiitertha.ieil zu schützen In Folge der ausreizendcnSprache dcr.,Tribni>a-' bcsindet pch die Bevölkerung, die durch das Ersche-nc schon sebr erregt war, in voller Währung. Ter Präsident der Pro' vinz erbat sich von der Regierung Unterstüt zung, um die Aufrührer im Zaume hallen zu tonnen. Man hegt großeßciürchiuiigen, daß -ZN allgemeiner Ausstand gegen sämmtliche fremden ausbrechen wird. Tie „Vinckcr in St. Lcopoldo, Brasilien. Pctropolis. 15. August 1874. Ohne 'Ausnahme alle Zeitungen, die mir zu Ge sicht gekommen sind, sprechen sich in der bitter sten Weise über die Maurer'scheSeklc und de ren Anhänger aus und verdammen dieselben ohne Gnade und Barmherzigkeit als Mord brenner, Banditen ?c. Weit entfernt jene Menschen und ihr Treiben auch nur mit ei nem Gedanken vertheidigen oder entschuldi gen zu wollen, kann ich doch dieses Harle Ur theil nicht bedingungslos unterschreiben. Es sind unwissende, arme berhörte Menschen, die, fast möchte mau sagen absichtlich, in Un wissenheit erhalten, ohne jegliche Erziehung aufgewachsen, Andern zum Werkzeuge dien tcu, ihre unlauteren Zwecke zu erreichen. Und in dieser Unwissenheit, in diesem Auf wachsen ohne jeglichen Unterricht seh- ich die Hauplursachen der ganzen unglücklichen Ge schichte, und die Schuld davon kann ich nur allein dem hiesigen Eolonisationssyitem, ver treten durch das Ackerbau Ministerium, und der Art und Weise wie die Regierung die Gesetze, besonders da, wo es Eingewanderte detr.M, auszulegen pflegt, zuschreiben. ES ist bekannt daß jene unglücklichen Me nschen, die man in letzter Zeil mit dem Namen „PiuckeH' bezeichnete, fast alle in Rio Grande do Lul selbst geboren, daß nur der angebliche Anstifter ein ehemaliger Lehrer Klein und einige wenige derSelle Angehörige von Europa herübergekommen sind. Es sind also nach hiesigen Gesetzen zumeist Brasilianer, und deßhalb ereifern sich auch die hiesigen Zeitungen viel mehr gegen die An stister, als (mitAnsnahme'Manrer's selbst und de„cn Frau) gegen dieAusfnhrer des Unfugs, und selbst Regierungsblätter thun dies und sprechen über die grenzenlose „Verwirrung der Geister," ohne im Geringsten danach zu forschen, wo diese ihren Ursprung hat. Brachten auch direkt von Europa herüber gekommene Einwanderer gute Schulkennlnisse mit, so sind doch ihre Nachkommen in der grogten Mehrzahl hier ohne jede Schulbil ouug ausgewachsen; denn darin stimmen alle Berichte übercin, daß die große Mehrzahl der Unmglreiber ohne >ede Erziehung in, der An luhrcr Maurer und dessen Frau weder lesen iwch schreiben können. Die hiesige Regierung versteht unter Colo nifation nur das Hineinschicke in den Ur wald von Tausenden von Europäern nno prahlt nachher, wenn diese die Wälder gclich. let, die Felder urbar gemacht habe, mit de ren Wohlergehen, ohne zugeben zu wollen, daß die meisten der Herübergekommenen gei stig gänzlich und oft genug ein großer Theil auch leiblich verkommen, ja gänzlich nmqc kommen ist. Verkommt aber der, der von d'riibcn mit einiger Schulbildung herüber gekommen, müssen die Eltern ohne alle gei stige 'Nahrung sofort nach ihrer Ankunft hier von ihrem geistigen BilonNgsslande einige Stnseii herabsteigen, so wachsen ihre Kinder wild wie die Bäume der Urwälder heran, in denen sie leben, ohne jegliche Erziehung, we der Religions noch anderen einigermaßen leidlichen Unterricht erhallend. Daß bei solchen Verhältnissen und Zuslän f den die große Viasse der Eolonisten und ihrer Nachkommen in Unwissenheit und geistiger Finsterniß nicht nur verharren, sondern im mer tiefer und tiefer sinken muß, das läßt sich wohl kaum bestreiten, und es ist trotz aller Klagen in dieser Beziehung durchaus noch nicht besser geworden. Viele der Eingewan derten gaben und geben sich allerdings Mühe, die mitgebrachte Bildung ans ihre Kinder zu übertragen: gelingt es ihnen aber auch, einen Theil derselben noch ihren Kindern beizubrin gen, bei den kindcskindern geht fast jede Spur verloren, und selbst hier in Petropolis, kaum einige Stunden von der Hauptstadt de Reiches entfernt, können jetzt von den hier geborenen Nachkommen der eingewanderten Deutschen keine ltt Proz. mehr einmal noih dürftig lesen und schreiben, und die Colonisa lion in Petropolis zählt noch keine dreißig Jahre. Dag unter solchen Umständen die unwis sende, leichtgläubige Masse unschwer zu sana tisiren ist, und daß ein Gewissenloser, der il,r als ihr angeblicher Seelsorger vorsteht, mir ihr, wenn auch nicht Alles, so doch Viel er reichen kann, ist klar und dürfte meiner nii maßgeblichen Meinung nach auch zum richtigen Verständnisse der Vorfälle in St. Leopolds nicht außer Acht gelassen werden. Wicver enmal 0 l,„rtc Ron. Quebec, Ean., 2t. Nov. Der Be richt über das Auffinden eines dem Ebarley Roß ähnlichen Kindes hier, wurde durch das ungewöhnliche Betragen einer Frau vernr sacht, die im verflossenen August mit ciuei solchen Knaben hierherkam, von dem sie an gab, sie hätte ihn auf der Straße gefunden. Wann oder wo, verweigerte sie stets zu sagen, wie man überhaupt aus ihren Aussagen nicht klug werden konnte. Als die Polizei Wind davon erhielt und der Sache auf den Grund zu kommen suchte, reis'te die Frau plötzlich ohne den Knaben ab. Eine Photographie desselben wurde an Allen Pinkerlon abge schlckl. Ter canavisckjc kirchliche Rechts streit erledigt. Montreal, Ean., 21. Nov. - Die ka tholische Geistlichkeit hatte sich der Beisetzung der Leiche des Truckers Gnibord auf dem ge weihten Theile ihres Kirchhofes widersetzt, weil derselbe dem „Eanadian-Jnstttute," einer Gesellschaft, deren Schritten von der Geistlich keit verdammt und die deshalb exkommumzirt worden sei, bis zu feinem Tode angehört habe. Tie sache ging durch die canadlschen Gc richte, und da hier die Haltung der Geistlich keit gebilligt wurde, wandte die andere Partei sich an das Obcrgericht in England. Heule kam nun von London eine Depesche an, wo nach das dortige Gericht entschied, daß der Leichnam Gnibord's in geweihter Erde begra ben werden sollte und die Geistlichen die Ko sten zu tragen haben. Blutige Rauferei unter Gommu nisten. Montreal, Ean., 21. Novbr. —T ieser Tage ereignete sich in dieser Stadt im Hause eines erst kürzlich angekommenen Franzosen, 'Namens Dubais, der in Eraig-Straße wohnt, eine schlimme Rauferei, in welcher ein Mann so arg verwundet wurde, daß man an dcr Rcl lung seines Lebens verzweifelt. Vier oder fünf andere Männer wurden in schlechter Ma nier gestochen und geschnitten. Alle die arrc lirten Individuen sind Eommunisleu, die vor noch nicht langer Zeit von Paris herüber ge kommen sind. Schnee und Sturm. Bost o n, 20. Nov. Ter erste Schnee fiel heute in New - Hampshire und hicsiacr Stadl. O m a h a, 20. Nov. - Ter kürzlich gc meldete Schneesturm hier war besonders hef tig an der Oberland Road, westlich von Ehcyenne und man befürchtet, daß der Schic ncniveg dort versperrt ist. Tic Telegraphen drählc der „Western Union," die zeitweilig durch die Heiligkeit des Sturmes zerstört wä reu, und wieder in Ordnung. Post- Ealborn e, Ont., Ean., 20.N0v. Vergangene Nache fiel hier 3 Zoll hoher Schnee. Es schneit noch immer fort. i Gkschmalksnäe Drahierbci^ ! Draht Dufur Si lLomp., Nr. ?ZY, Nord. H ow a: d-S t: aß c, crscrligt TraSt KSun? für Äkgi.!i,iühi>ntze, Pal koneu s. w., Siebe, plc.dqlitcr, .lefiZe. ilclirrlitir. men gewebten Trabl . j. n>.: einer eiji.nc K.n. stellen, Stille, Stichle ii. s. w. wird ut >ch L rsvroch ei>. Garn, Ssrupfwarev . s. w. sten Händlern und Sndc:n?u oen btllch'fiin Pxts, sselire. Otc Baarxretsewerden türWnllk Kopfe s Malz. Gersten und Roggev-Mnlz. 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