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39. Jahrgang- Cine unauslöschliche Schmach. 4-ic Reihe der Geistlichen, welche gegen die Sittlichkeit sündigten und, nachdem mau sie entdeckte und blofzsttllte, von ihren College undGeineinden in Schutz genommen wurden, —wir erinnern an Cook in New chork, hn ston in Baltimore und Beecher in 'Zrooklyn, —ist vorgestern wieder um einen vermehrt worden: in Jersey-City wurde der nichtsnut zige Bursche Glendenning, welcher ein an ständiges Mädchen verführte und in's Grab brachte, von dem geistlichen Gerichte seiner Synode lind Gemeinde ehrenvoll freigespro chen. Da dieses der vierte Fall dieser Art ist, so haben wir nachgerade verlernt, uns zu verwundern. Bei dieser Gelegenheit drängt sich uns je doch ein eigenchümlicher Vergleich ans. Die selbe Beobachtung, welche wir im kirchlichen Leben des Amerikaners machen, haben wir im politischen gemacht. Die herrschende Par te, hat seit Jahre unzählige Untersuchungen gegen Eorrnption geführt, die schmachvoll sie, überraschendsten Enthüllungen traten dabei zu Tage, aber niemals konnte sie sich er mannen, einen Schuldigbcfnndencn schuldig zu ertlären. Wie in der Politik, so in der Kirche. Man weiß kaum, ob dieses Verfah ren dein Gefühl des Uebermnthes oder dem der Schwäche entspringt. Mitunter muß man das Erstcrc glauben, besonders wenn man sieht, wie vieles kirchliche Pharijäerthiun eine Stllbe der Religion und Gewissensfreiheit nach der andern untergräbt, wie es bestrebt ist, seine Hand auf Alles zn legen, was nach der Verfassung des Landes seinem Einflüsse entzogen sein sollte, wie es Geister und Lei ber in seinen Bann zu bringen und nicht nur vorzuschreiben sucht, was die Bürger dieses Landes sehen und hören, sondern auch was sie essen und trinken, resp, nicht trinken sollen. Manchmal kommt uns aber dieses Verfahren auch wie ein Zeichen der Schwäche vor. Ist es doch, wenn man die frommen Leute im Eonclave über die Sünden eines Mitbrudcrs aburtheile, resp, dieselben mit dem bis zur schreienden Schande mißbrauchten Mantel christlicher Liebe bedecken sieht, als fühlten sich Alle desselben Verbrechens schuldig und wag ten es nicht, einen Stein auf den Sünder zu werfen. Daß durch derartige Vorgänge das Reich Gottes ans Erden gefährdet wird, scheinen die Leute, welche es für ein todcs würdiges Verbrecken halten, wenn am Sonn tage einMann ein GlasWein, Schwapps oder Bier trinkt, oder wenn ein Anderer eine Ci garre verkauft, die aber den mit ihnen die Augen verdrehenden und himmelnden Ehe brecher, Mörder und Meineidigen ungemrt freisprechen, wenn er nur Heuchler genug ist, seine Rolle weiter zu spielen, und dabeiFrech he:t genug hat. durch falsche Eide seine Un schuld zu betheuern, kaum zu merken. Die Religion steht nur dann amHvchsten, wenn sie alle Prinzipien der Sittlichkeit verkörpert und repräfentirt, und jedes Bekenntniß, welches dieses thut, cS mag heißen, wie es will, ist zur höchsten Achtung berechtigt; sobald aber ine Kircke oder Seite diesen PriiizlpicnHohii spricht n >d sie mit Füßen tritt, dann verdient sie die öffentliche Rüge und eventuell die Ver achtung jedes ehrlichen Menschen. Wir wol teil hier nicht untersuchen, in wiefern das anicnkanische Kirchenthum in dieser Richtung gefehlt hat, sondern nur aus die Fälle der vier oben genannten Geistlichen verweisen.— Ilm jedoch zu zeigen, daß oicsc Anschauung auch in der englischen Presse um sich greift, - übersetzen wir hier den Artikel der ancrkaiin ! termaßen gut-redigirtcn "Uvcminjx „Wenn wir gezwungen sind, fürdieMenfch liHkcit schainrolh zu werden,—schreibt dieses > Black —was müssen wtr dann thun im Betreff der Religion Angesichts der Freisprechung ! Glendenning's? Das Verbrechen des Ungc- cheuers, dessen Gemissen onrck die Sterbeienf zcr seines ermordeten und entehrten Opfers s Lift immer gefoltert werden sollte, wird zum Verbrechen der Kirche in Folge des Spruches ihrer Vertreter. Die Religion, die Kanzel und die Menschheit sind durch dielen Spruch geschändet, und ein Zischen des Hohnes und s der Verachtung von Seiten der ReligionSvcr- ! ächter schallt der frommen Lüge entgegen, welche einen nichtswürdigen Schurken um hüllt. Heuchelei und Verbrechen, am Altare Gottes entdeckt, schaden der guten Sache nicht, . wenn sie prompt bloSgestcllt und gehörig be- ! straft werden. In dcr That nützt es nur, ' wenn Sünder und Verbrecher gcwabr werden, s daß dcr Tempel Gottes rein ist, und daß eine ! eifrige Gemeinde über die Reinheit derselben ! wacht. Aber wenn Diejenigen, welche das! Wort Gottes Pflegen und verkünden, die Ver brechen ihrer Klasse bemänteln, wenn dieNor- , hänge des Tempels dazu dienen, solche Ver- ! Brecher vor der Indignation einer empörten ! .und entrüsteten Menschheit zu schützen, dann Wird die Sache der Religion und Moral von rtzren eigenen Vertretern angegriffen und er hält unheilbare Wunden. Keiner, welcher die in dem Prozesse Glendenning's gemachten ! Aussagen gelesen hat, wird über die Schuld des Mannes im Zweifel sein. Seine eigenen Aussagen, in denen er sich verwickelt und wi- j verspricht, wurden wiederholt von seinen cige ! tilen Zeugen widerlegt und dieselben würden Dein hingereicht hoben, ihn zu vernrtheilen. Kein Fall von schwarzer, satanischer Gemein- ' heit hätte klarer erwiesen werden können, und der Spruch des KirchentribiinalS, welches den Angeklagten für unschuldig erklärt, ist ein fri- ckoles Verspotten der Gerechtigkeit mm des Pflichtgefühls, ein entsetzliches, schamloses, s ungeheuerliches Sakrilegium, ein Zngcständ niß, daß die Richter eben so corrupt und ge- mein sind, als der Elende, mit welchem sie sympathischen. Da sollte man wohl alles > Vertrauen zu geistlichen Gerichten verliere, wenn dieselben solche Proben liefern, wie in .dem Falle Beechcr's und Glendenning's. O.'iic weltliche Jury, welche einen solchen! Spruch Angesichts solcher Beweise abgeben ! ZönmL, würde von jedem rechtlich denkenden j Mensch en getadelt und verachtet werden: ist ! es nicht geradezu entrüstend, wenn solche Ver- ! brechen bemäntelt und vergeben werden von ! Leuten, welche als leuchlcnde Beispiele der s Sittlichkeit dastehen sollten? Dieses Jahr war ein schlimmes Jahr für schlechte Mcn- jc.'>en,was aber das Betrübende ist, es wurde s zu ei.7em schlimmen Jahre für eine gnteSache. Die Reäion ist durch diese kirchlichen Skan dalprozesse geschädigt worden, wo sie hätte Aliidftzirt weri)cn sollen, und ein lüdcrlicher, wollüstiger Bu>. welcher das Heillgihnm geschändet hat, ist Jui's Neue lNstalllN wor den, um den Ungläubig' d.L Hohthnt seines Standes zn Ichren. Da>? Opfer gebrand markt und der Schurke fteigesproch^' die Kirche vernichtet das Andenken der Todtc"' aber die Welt läßt ihr Gerechtigkeit wider fahren." Die deutsche Sprache ii: den öffent lichen Schnten. Als vor mehreren Tagen an dieser Stelle ! der Angriff eines Sonntagsblattes auf die Bestrebungen, die deutsche Sprache in den hie sigen Stadtschulen zum Gegenstande des öffent lichen Unterrichts zu macyen, zurückgewiesen wurde, dachten wir nicht im Entferntesten da ran, daß jene unberufenen, von einer mehr als erlaubten Unwissenheit und intensivem Fremdenhasse inspirirten Tiradcn an maßge bender Stelle von Einfluß sein würden; wir unterließen es deshalb von dem zweiten, ge radezu kindischen Artikel des genannten Blat tes, in welchem dasselbe seine eingenommene Stellung zu behaupten suchte, Notiz zu neh men. Wie unsere Leser aus dem gestrigeußericht über die Verhandlungen des städtischen Schnl rathes ersehen haben werden, haben die Argu mente des betreffenden Blattes doch bei eini gen ganz sicher bei einem dieser Herren ihreWirkUllg nicht verfehlt und als erste Folge derselben wurde beschlossen, die Zahl der Schu len, in denen hier auch deutscher Unterricht er theilt werden soll, vorläufig aus eine einzige zu beschränken und diese die„Engll?ch Deutsche Stadtschule von Baltimore" zu nciinen. Was die Umänderung des Namens betrifft, so ha ben wir nichts dagegen einzuwenden, denn in dieser Hinsicht halten wir es mit Göthe: „Na me ist Schall und Rauch;" in Betreff der an deren Verfügung, daß der englische Lehrer der betreffenden Schule Prinzipal und verdeutsche nur Assistent sein soll, wollen wir ebenfalls schweigen, obwohl mau viel darüber sagen könnte; aber der plötzliche Beschluß, die Zahl von vier solcher Schulen aus eine zu beschräu kc.'!> scheint uns übereilt und uiiberuseil und ein siN'ilUlchcs Zugestäiidniß des Schnlra hes zu sein, oäß man den früher gesagten Bejcglnß bereut habe. Ursprünglich waren wir nicht für Einriclilnng Fmzieller Schulen, in denen deutsch gelehrt werde.' sollte, sondern unser Bestreben ging dahin, oN deutschen Sprache allmälig in allen Schulen düL Bürgerrecht zu verschaffen, uictit als eine Classe.", Maßregel und „Spezialgunst," wie man es zu siezcich nen beliebt hat, sondern als eine Disciplin, welche nicht allein den deutschen, sondern auch den amerikanischen Kindern di-ser stadl von gleichem Nutzen sein werde. Der Erfolg zahl reicher deutsch-englischer Privatschnlen in den Ver. Staaten hat gelehrt, daß beide Spra chen recht wohl neben einander bestehen kön nen, ohne ein Kind zu überbürden und die Wichtigkeit und Nothwendigkeit, zwei mo d-rne sprachen zu kennen, sollte in einem Lande, welches sich rühmt, aus der Höhe der Zeit zu stehen oder an der „Spitze der Eivi li,ation zu marschiren" wie die Phrase lau tct gar nicht mehr in Frage gestellt werden. Die römischen Bürger ließen in dem augn stelfchcn Zeitalter ihre Kinder allgemein zwei Sprachen lernen und zwar neben ver offiziel len Reichsjprache das Griechliche, weil es oie xeaige Sprache war, welche die bedeutendste ! klassische Literatur halte und von einem großen ! Theile dcr damaligen civilisirten Welt gespro cken wurde. Es gab eine Zeit, in welcher das ' Spanische, n. eine andere, in welcher dasFran ! zösiscke Weltsprache waren, indem diese Na tionen damals Leiber und Geister der civili- sirten Welt beherrschten. Ueberblicken wir - die heutige Weltlage, so sehen wir zwei ger ! manische Nationen auf der Höhe der leibli ! che und geistigen Weltherrschaft, die anglo ! sächsische und die deutsche. Dieselben gebie ten der die größten eivilistrteii Volksinassen und ihre Idee n beherrschen unsere Zeit. Die ! heutige Weltlage mit der attenZcit verglichen, ! ist obwohl jeder Vergleich hinkt— eine ähn- liche, wie die in dcr letzten Hälfte des 4. Jahr ! Hunderts vor Christi Geburt. ! Im Westen strebte eine kaum hundert Jahre ! alle Republik empor, die m ihren Institutio nen den Reim zur eiiisrigenWettherrschafr barg, s im Osten raffle ein sein Jahrhundert behcrr s schender Feldherr und Staatsmann das übe > reife, im Verfall begriffene Gricchenthnm zur > letzten politisch-einheitlichen Kraftailitrengung auf und eroberte mit ihm die damalige alle j Welt; denn dic römischeßepnl'lik, deren Stern ! eine mehr westlichcßichtung nahm, (Spanien, Karthago, Gallien,) war für die damalige s „alteWclt" dasselbe, was für die heutige „alte l Well" die amerikanische Republik ist. Wir ! haben speziell die Zeit im Äuge, in welcher j Alexander der Große, resp, das Gricchenthnm die zu jener Zeit bekannte „alte Welt" eroberte und in welcher die „neue Welt" jener Tage ! unter den Coiisuln Valerius Eorvus, Dc eius MuS, Lucius ScxtinS, das Fundament zn der künftigen Weltherrschaft ihrer Republik legten. Hätten damals die Römer bereits, wie sie es dreihundert Jahre später thaten, allgemein Griechisch gelernt, so würde sich nn ! ter den späteren Beherrschern der Republik, ! unter den DeeemlKrn und Triumvirn, gar > Vieles anders gestaltet haben. Doch hinweg l mil alten Vergleichen und zurück in die lc , bcnde, treibende Gegenwart. Jeder vernünf j tige Mann, welcher in unseren cini- germaßen die Mittel hat, läßt seine Söhne, l wenn nicht gar seine Töchter, neben der Mut tersprache noch eine oder mehrere fremde Spra chen lernen, denn man weiß nicht, wo sie es nöthig haben. Dieses geschieht in EiMand, Deutschland und Oestreich allgemein, W ge schieht sogar in Rußland und Frankreich: in dcr anierikanischen Republik sollte dieses erst recht allgemein geschehen, zumal in diesem Menscyenincer und Bölkerchaos jeder dritte Laut, welcher an unser Ohr schlägt, einer an deren, als der Landesiprache angehört. Die jenige Sprache aber, welche außer der engli schen in den Ver. Staaten jetzt am Meisten gesprochen und gehört wird, ist die deutsche. Wären die Spanier oder die Franzosen hier in dcr starken Zahl vertreten, als zufällig die Deutschen, dann würden wir (wenn unter den Verhältnissen dieses Blatt überhaupt existirtc) neidlos und freiinülhtg die Einführung der spanischen oder französischen Sprache in dem öffentlichen Schulen befürworten. Die Argumente des Sonntagsblattes haben besonders bei dem schulrathe der 14. Ward, Hrn. Grifsith, gezündet und an demselben einen eifrigen Vorkämpfer gefunden. Hr. Grifsith hat es verstanden, in Zeit von 10 Minuten so viel Deutschenhaß zu vcntiliren, daß sich i die englischen Blätter augenscheinlich seiner f schämten, denck keiiies hat diese von einer bedauerlichen Unwinenhett und gänzlichen s Unkenntniß der sozialen Verhältnisse unserer ! Slael zeugenden Auslassungen mitgetheilt. Hr. Grifsith sagt z. 8., daß die Israeliten ! nicht zu Gunsten dieser Schuhen seien und s daß man gerade ihren Wünschen Rechnung l tragen müsse, da sie die wohlhabendsten unter s den deutschen Bürgern seien, die übrigen j Deutschen seien nur ganz gewöhnliche Leute, > die in Piano Fabriken, Möbel-Fabriken u. s. w. arbeiten. Hieraus geht hervor, daß Hr. Grifsith weder die gebildeten Israeliten unse rer Stadt lennt, och überhaupt eine Idee von dcr Stellung und der Zahl dcr Deutschen hat. Adgejcyen davon, daß die reichsten Adoplivbnrger zufällig keine Israeliten sind, ist noch Folgendes zu bemerken: die ersten unserer israelitischen Mitbürger lassen ihre Rinder eifrig Deutsch lernen, cid man findet sie an jedem Dienstag und Freitag Abend im deutschen Theater; sie sind, um ihnen die volle Ehre zu geben, die Haiiplstützen desselben. Was den Insult gegen die übri gen Dcutichen, welche als „Pianomacher, Möbelschremer und Fabrikarbeiter" hier nach .f.. Grijfilh's Ansicht ein kümmerliches Dasein fristen, anlangt, so könnten wir den selben mit Stillschweigen übergehen. Der gute Mann scheint keine Ahnung davon zu haben, daß diese deutschen Arbeiter, welche er in so roher Weise iusultirt, unsere künftigen Fabrikyerren in ihrer Mitte haben; er scheint nicht zn wissen, daß die Eigenthümer unserer großen Industrie - Etablissements vor 20, 30 oder 40 Jahren „Pianomacher, Möbclschrei ner und andcre Fabrikarbeiter" waren. Hr. Grifsith scheint nicht zu wissen, daß unter den Baltimore:- Großgrundbesitzern ein sehr bedeutender Prozentsatz von Deutschen ist, daß die Rhcdcrei und das Importgeschäft j mit wenigen Ausnahmen vonDeutjchcn betrie ben werden. Wenn diese Grundbesitzer, diese Fabrikanten, diese deutschen Kaufleute :e. mit Hrn. Grisfitk Englisch sprechen, so geschieht dieses nicht etwci, weil sie sich des Deutschen schämen, sondern einfach, weil sie wohl wissen, daß die deutsche Sprache für ihn ein böhmisches Torf ist. Und was die kleinen, deutschen Leute anlangt, so ist es notorisch, daß eine verhältnismäßig weit größere Anzahl deutscher Handwerker und Arbeiter Grund- und Hausbesitzer ist, als cingcborner und anderer Bürger derselben Classe; wenn dicse Leute sich bei unserem würdigen Nachbar noch nicht besonders be merkbar gemacht haben, so hielten sie eben dieses nicht für nöthig. Glücklicherweise dauert es nur noch kurze Zeit, daß dieser mit seiner eigenen Unwissenheit prahlende Mann über die Bildnngsaugclcgcnheitcn einer Be völkerung von 300,000 Seelen, von denen mehr, als der vierte Theil Deutsch versteht, mitzusprechen hat, dann mag er sich begraben lassen. Unsere strebende tosmopolitische Zeit hat keinen Platz und keinen Wirkungskreis mehr für solche unwissenden Quertöpse. Störung im Geldmarkt Deutsch land's. Ein Wiener Correipondent der „London Times" schreibt, wie folgt: „Die deutsche Re giernilg hat 1000 Millionen Mark(Pss,ooo,- j 000) in Goldmünzen von je 20 und 10 Mark prägen lassen und die Hälfte dieser ckiörmen Summe in Umlauf gesetzt, während sich zu '--r Zeit.noch ungefähr 500,000,000 Tha ter gS. ' 5v0,000,0>i0 Mark in alten Silber n Sm'i, -ttansbefanden,die fürdcnVcrkehr des Landes'vollio.i'""cn "'s"ch-cn uud auch jetzt noch lheilweiie .. deutsche Regiemng beging s, T dem ,te nichi vorher bedachte, "8. ° das Inumlaufsetzen des neuen Gm. dem alten Silber, eine doppelte Wa., schuf, und mehr Courant ausgab, als nöthig war, indem sie mehr Gold m Umlauf setzte, als sie Silber zurück zog. Diese doppelte Währung konnte natürlich nicht verhindert werden, ?o lange als das Auswechseln der al ten Münzen für die neuen dauerte. Die deutsche Regierung hat oie?e Operation jedoch zu viel Zeit in Anspruch nehmen lassen. Um den Verlust zu sparen, den der Verkauf des Silbers und der Antaus des Goldes her beigeführt haben würde, sowie auch den Ver lust an Interessen für so viel Goldmünzen, als sie vorriithig haben mußte, ging die Re gierung mit dem Prägen des Goldes sehr langsam voran und setzte dasselbe viel zu früh in Umlauf, und die Folge davon war, daß die große Masse des neuen Goldes ein plötzliches niid unerwartetes Fallen des Silbers zur Folge halte. Da nun Silbcrmünzen bis ans uiigeiätir 400,000,000 Thaler in gaiizDeuisch land im Umlauf sind, so zaylt Jedermann in Silber, welches viel billiger ist, und das Gold geht aus dem Lande. Die deutsche Regierung kann die Goldwährung nicht am 1. Januar 1375 feststellen, denn sie hat nicht Goldmün zen genug, um sie an die Stelle der alten Silbcrmünzen zu setzen. Man nimmt an, daß alles Gold, welches nach Frankreich ge schickt wurde, eingeschmolzen worden ist, und wenn die Regierung entschlossen ist, es noch einmal zu versuchen und das Gold nmzuprä gen, so darf sie keine Zeit verlieren und die fchon geprägten Münzen müssen auch im Lande zurückbehalten werden. Im neuen Conrautgesctz wollte man die Ausfuhr des Goldes dadurch verhindern, daß man den Werth der 2V Markstücke aus unge fähr 1 Prozent niedriger, als den der 25 Frank stücke setzte. Gegenwärtig gilt aber der Ver lust von 1 Prozent ?o gut wie gar nichts, da Silber um 5 bis 6 Prozent gefallen ist. Man hätte die Discontorate ans 3 Prozent erhöhen sollen, um dem Fallen des SUvers entgegen zu wirken. Die deutsche Regierung will sich dadurch ans der Verlegenheit ziehen, daß sie ein neues Banlgesetz vorschlägt, wel ches die Cirkulation der Vanlnoten bedeutend beschränken würde." Der Kaiser von Rnßland. Anknüpfend an die Depesche, daß der Kaiser von Rußland wahnsinnig geworden sei, be merkt die „New-Uorker Slaarszeitung:" „Ueber den Gesundheitszustand des Kaisers von Rußland sind ungünstige Gerüchte im Umlauf: er soll von einer schweren Krankheit befallen sein und es heißt sogar, daß er gei steskrank geworden sei. Leidend ist er schon lange gewesen, und die eigenthümliche Cur, ! die er unlängst in Livadia, in der Krim, durch jgemacht, ickren zn verrathen, daß sein Orga ! nismns völlig zerrüttet fein müsse. Seit dem ersten Attentat aus fein Leben im Jahre 1860 hat Isich seiner eine tiefe Melancholie bemäch llgt und dieselbe ist verstärkt worden durch die späteren, von denen das Letzte bekanntlich im Frühjahr Zwn 1867 in den Ehamps Elyiees in Paris Seitens eines Polen stattfand. 'Auch HosiiiMguen, manche unangenehme Vorfälle in seiner Familie, beunruhigende Erscheinun gen in den socialen Verhältnissen des russi schen Volkes, wie Verwickelungen in der Po litik, in der der Kaiser eine entschiedene Hin neigung zu Deutschland zu seiner Richtschnur gemacht Hai, während eine starke und sehr ein flußreiche Partei, die sogar seinen Sohn, den Czarewitsch, wie seinen Bruder Constantin für sich gewonnen hat, fortwährend bemüht gewesen ist, ihn von diesem Slandpnntt fort- und zu den Gegnern Deutschland'S Hinuber zu ziehen alle diese auf ihn eindringenden stö renden und aufregenden Einflüsse haben schon lange fein reizbares Temperament krankhaft verstimmt und feit Jahren soll ihn beständig dcr Gedanke gequält haben, daß man ihn er morden wolle, und die Furcht vor Vergiftung soll so stark bei ihm vorhem'chen, daß er nie Speisen berührt, von denen nicht Andere vor her gekostet haben. Bei feinem diesjährigen Beiuchc in England, wo er auch an einem anderen Punkte landete, als im Programm angegeben war, weiter ein Attentat gefürchtet, war es ansgcfaUeu, daß, wo er sich auch zeigte, ein Zug dcr Trauer sein Gesicht überschattete und seine ganze Erscheinung machte durchaus den Eindruck, daß die große Macht, die er be sitzt, ihm keinen Genuß gewähre, sondern nur eine Last für ihn sei. Es wäre daher woht möglich, daß ihn ein so hartes Schicksal ge troffen hätte; da indessen schon früher derar tige Gerüchte aufgetaucht sind und sich nicht bestätigt haben, so mag auch diesmal ein mo mentaner Anfall gleich als daü Schlimmste dargestellt worden sein. In London schwirre seit einiger Zeit sehr viele unzuverläßliche Ge rüchte umher und wie die Königin Victoria noch lebt, so mag auch der Kaiser Alexander ganz wohl sein. Sollte aber die Nachrickt wirklich wahr sein, so würde sie in Berlin einen sehr peinlichen Eindruck machen. Ter Kaiser Alexander ist der einzige wahre Freund genannt worden, den das deutsche Reich in Rußland habe und wenn dieser Freund seinen Willen nicht mehr zur Geltung bringen kann, so werden wohl die Feinde Deiitschland's dort sich zu regen beginnen." Die Dipthcritis. Nur mit Widerstreben acceptirt der Mensch Wahrheiten, welche ihm ktnbehagen verursa chen und gar zu gerne beschönigt er Thatsa chen, an die er nur ungern glakiben mag. So finden denn auch die Berichte über das epi demische Auftreten von Dlptheritis und Pocken gar manchen Ungläubigen, welcher mit Kopsschüttcln die Befürchtungen Anderer belächelt. Weit davon entfernt, unnöthigcr Weise Sorge zu erwecken, hat der Gesund hcitsrath von New-SM ruhig alle Maßrc geln getroffen, um dem Umsichgreifen der Seuche Einhalt zu thun, freilich bisher leider nur mit geringem Erfolge, denn noch immer mehren sich auf dem Stadtplane von Tag zu Tag die hlauen und rothen Punkte, welche das Auftreten der schrecklichen Krankheiten „Dypthcrie" und „Pocken" in den verschiede nen Stadttheilen anzeigen. Interessant ist deshalb der Bericht, welchen das Sanitäts - Comite des dortigen Gesund heitsrathes über das Auftreten der Dtptheri tis, ihre Ursachen und Wirkungen erstattet hat. Wir entnehmen demselben Folgendes: „Die Dipthcritis verdankt ihr Entstehen dem dipthcri'ischen Gifte, welches die Luftströ mungen mit sich führen und welches das ganze System angreift. Die lokale Entzündung ist von Fiebern und Geschwür begleitet. Tie Krankheit ist eine ansieckende, vielleicht nicht so stark wie Scharlachfieber; die Ansteckung erfolgt durch Berührung von infizirtcn Ge genständen oder Personen und die dieselben umgebende Luft; so daß durch Küssen, Husten, Spucken, Riesen, oder durch den Gebrauch von Handtüchern, Taschentüchern n. s. f., welche von kranken Personen benutzt wurden, die Krankheit weiter getragen wird. Das Gift hält sich außerordentlich lang an gewissen Plätzen, so daß oft nach Neonaten noch An stcckungsfälle vorkommen.—Bei gewöhnlichen Anfällen arbeitet das Gift sofort nach dem Ansatz, hat indeß wie auch die Impfung wäh rend der ersten drei oder vier Tage keine be sonders bedeutende Wirkung, dann aber stellt sich Ermattung, TrockenlM der Kehle und ein stechender Schmerz bei m Schlucken ein. Die Kehle wird roth und bald zeigen sich weiße Geschwüre,während die Halsdrüsen anschwel len. In leichten Fällen verschwinden diese Symptome drei bis vier Tage nach ihrem Er scheinen, in schlimmern dauern sie länger. Nimmt die Krankheit eine ungünstige Wen dung, so steigert sich das Fieber, die Entzün dung gewinnt an Ausdehnung und bald stellt sich gänzliche Erschöpfung ein. Meistens greift die Krankheit Kinder zwischen einem und zehn Jahren an. Die Sterblichkeit war am größten unter Kindern im 2., 3. und 4. Jahre. Die Dipthcritis tritt unter allen Klassen auf, besonders stark aber in Häusern, welche auf tiefem, feuchtem Boden belegen sind, oder ein schlechtes Abzugssystcm haben, oder in der Nähe von schlecht dcsinfizirlen Kanälen, Abtrittsgrubcn und so fort liegen. Jede Uebcrfüllung von Zimmern ist möglichst zu vermeiden.—Die Krankheit ist nicht an eine Jahreszeit gebunden. Das Comite empfiehlt die folgenden Vor sichtsmaßregeln. Vor allen Dingen instreug ste Reinlichkeit in Schlaf- und Wohnzimmern geboten, dadurch wird nicht nur das Äusbre chcn der Krankheit in vielen Fällen verhütet, sondern auch, wenn sie auftritt, gemildert. Alle Schmntzhausen in der Nähe der Häuser müssen bei Seite geschafft, Keller, Höfe, Ab tritte desinsizirt werden. Die Reparatur der Abzugsröhrcn und Anlegung neuer Kanäle erscheint dringend geboten. Schmutzige Wände und Decken sollten frisch gekalkt wer den. Alle Möbel, Teppiche, Beltzcuge soll ten täglich gelüstet werden, wie denn über haupt gründliche Ventilation gefordert werden muß. Ist die Kranthnl in einem Hause auf getreten, so sollte das Zimmer mindestens eine Woche lang gelüftet werde, che es wiederbe nutzt wird. Während die Krankheit herrscht, sollte keinem Kinde gestattet werden, ein frein des Kind oder Besucher, welche auch nur an Erkältung leiden, zu küssen, wie es überhaupt als eine üble Gewohnheit bezeichnet werden muß, daß man die Kinder zwingt, jeden Frem den zu küssen; eine Gewohnheit, die häuffg zur Uebertragung schlimmerer Krankheiten, als der Diptherilis führt. Man trenne ge sunde Kinder strenge von Kranken und halte sie von jeder Berührung mit den Letzteren fern. —Herrscht die Krankheit in einem Hanse, so halte man die Kinder in einem trockenen, wohlerwärmten und gut ventilirten Zimmer und versäume ja nicht, jeder auch der kleinsten Erkrankung des Kehlkopfes oder des Halses nöthige Aufmerksamkeit zu schenken, schliche Kinder sollten besonders kräftig neiiäkrt I! ZU stärkenden Uebungen angeyal h'n werd' Kinder müssen im lufti gen Zimmer unter, ''l-rZchl werden, so daß es möglich ist, die Luft 0-dl.ch vollständig zu wechseln. Aller Ausfluß ."'S Mund und Nase sollte in Gesäße entleert w w.Uche mit Lösungen von Zinksnlphat werden. Werden diese Ausleerungen Leinen gemacht, so sollten die Lappen sofon verbrannt oder wenigstens gänzlich in Lauge ausgekocht werden." Taczes-T^euigkeiten Am Montag, den 7. Dezember, beginnt die kurze Sitzung des 43. EongresseS, welche mit dem 4. März ihr Ense erreicht, ! also keine volle drei Monate dauert und noch von den WeihnachtS- und NeujahrSferien un terbrochen wird. Es ist eine kurze Frist noch bls zum Ende der unbeschränkten Diktatur der republikanischen Partei in der Gesetzgebung und der Exekutive des Landes. Wie wird sie denselben benutzen? Wird sie in unfruchtba rem Familienhaber diese letzten Tage ihrer Herrschaft unnütz verzetteln, oder wird sie in aller Eile noch die kurze, zugemessene Zeit in gewohnter corrupter Weise verwenden, um ?o viele persönliche Beute zu machen, wie möglich ? Oder sollte sie vielleicht zu dem Entschluß kommen, diese drei Monate zn eini gen guten Maßregeln zu benutzen, um dem bevorstehenden Partei - Ruin in der letzten Stunde einen Tamm entgegen zu setzen? Die Geschichte dieser republikanischen Mehrheil läßt nicht an so viel Einsicht und so viel Klugheit glauben, um das Letztere annehmen zu kön neu. So fragt es sich denn, wie viel Schlim mes kann noch in diefen drei Monalen ge schehen, wenn die Maßregeln im Congresse in Erwägung gezogen werden, welche von der vorigen Sitzung noch vorliegen. Hier Prä? sentirt sich in erster Reihe die famoie Civil rcchts-Bill, welche im Hause ihren Ursprung hatte, und welche Gen. Butler als Vorsitzen der des Justiz-Eomitc's sofort wieder zur Äe-. rathuug bringen kann. Es verlautet, daß c< das beabsichtige, und daß" er ihre Annahme mit aller Energie betreiben werde. Die Op vosition dagegen wird entschieden genug sein, aber sie zahlt ja nur eine Minorität. Da Butler weiß, daß der Präsident diese Bill mit feinem Veto belegen wird, so soll er die Ab ficht haben, sie dahin zu amendiren, daß die Farbigen aetrennte Schulen von den Weißen haben sollen, wodurch er den Präsidenten zu ihrer Genehmigung zu gewinnen hofft. Tie Baltimore, Md., Freitag, den 4- Dezember 1874. vom Senat amendirte Civilrechts - Bill von Sliniiier ist fast gleichlautend mit der des Hau fes. Vielleicht gelingt es der Minorität, eine Abstimmung hinauszuschieben, sollte das nicht der Fall sein, so liegt die einzige Rettung im Veto des Präsidenten. Die neue Steuer und Zoll-Bill, welche im Hause in voriger Sitzung passirte, liegt vor dem Senat, wo dieselbe amcndirt und von einem Conferenz- Comite berathen wurde. Das Hans hat den Bericht des Consercnz-Comite's nicht angenom men, und werden neue Berathungen zwischen beiden Häusern nöthig werden. Man erwartet jedoch die Vorlage einer ganz neuen Bill, welche die Fiiianz-Comite'n des Senates und des Hauses entworfen haden. Welche neue Steuer- und Zollbestimniungen darin beliebt werden, ist noch unhekannt. Höchst wahr scheinlich wird auch der Jnflations - Fanatis mus wieder allerlei wilde Versuche macken, einen Erfolg zu erringen. Die Botschaft des Präsidenten wird sich zwar gegen die Inflation aussprechen, aber die republikanische Mehrheit im Congresse ist weniger, als jemals, geneigt, sich den Ansichten des Präsidenten in dieser Frage zu fügen. Bei den Debatten darüber, und ebenso über die Eivilrechts Bill, kann es sehr leicht zu harten Ausfällen zwischen den hadernden republikanischen Brüdern kommen, und vielleicht erlebt man das eigcntbümllcke Schauspiel, daß der republikanische Präsident von der demokratischen Minorität gegen die republikanische Majorität vertheidigt werden wird. Aus Obigem ist zu ersehen, daß die bevorstehende Sitzung eine recht lebhafte zn werden verspricht. Wenn sich die Debatti rcnden dabei unter einander den Standpunkt klar machen, ohne irgend welche neue gemein schädliche Gesetze fertig zu bringen, so würde sich die Nation zu den, Skandal unter den feindlichen Brüdern nur Glück wünschen kön nen. Bor dem Bundesgerichte von Peters burg, Va., haben die Richter Bond und Humphreys entgegengesetzte Ansichten über die Constitntionalität der berüchtigten „Enforce mcnt-Akte" abgegeben. Humphreys jagt, die Akte sei verfassungswidrig; da-- Recht, bei Staatswahlen zu stimmen, könne Niemanden durch Congrcß Erlaß genommen werden. Bond, der Erz Radikale, wich in seinen An sichten von seinem College ab. Die Frage geht nunmehr vor das Oberbnndcs - Gericht. Die Bnndcsschuld hat, laut dem ge stern veröffentlichten Schatzamts - Berichte, im November nm ganze—§l23,42B abge nommen. Ter „N.-?j. Herald" fährt fort, Bismarck' Verfahr? gegen den Grafen von Ar nim zu tadeln. Auch die Verfolgung und Bestrafung gewisser Damen Westfalen's, die ihrem gefangenen Bischöfe ein Beleids- Schreiben zuschickten, sei noch grausamer, als das einstmalige Austreten Butker's gegen die Frauen in Ncw-Orleans. Andere New-Nor ker Blätter nehmen Bismarck dagegen in Schutz und widmen ihm täglich Lobreden, wobei jedoch auch manche Meinungsverschie denheiten über schließlichen Erfolg der Politik des Mannes von Blut und Eisen an's Licht treten. Es erhellt jetzt, daß Bazaine einstmals sechs Jahre als Oherst der spanischen Armee der Königin Jsabella diente und als solcher dem Marschälle Serrano seinen Degen ange boten hat. InNewßork hat sich vorgestern die 38- jährige Fran Adolphineßaumgärtner in ihrer Wohnung erschossen. Der Mann der Verstor benen, Antonßaumgärtner, ist einßetouchcur von Beruf, und dre Frau, welche keine Kinder hatte, betrieb im Basement ihrer Wohnung einen kleinen Milch und Groccrie-Laden. Ihr Mann, dessen Geschäft ihn aus dem Hause rief, gab der Frau vor etwa einem Jahre ein geladenes Pistol, damit sie sich, falls Rauf bolde, die in jener Gegend ihr Unwesen treiben, in dcnLaden dringen sollten, vertheidigen oder wenigstens Lärm machen könne. Gestern Mit tag verließ Hr. Baumgärtner das Haus und kam gegen 4 Uhr zurück. Er fand die Vorder lhür verschlossen. Dieses siel ihm jedoch nicht auf, weil es häufig der Fall war. Als er ver suchte, die Hinterthür zu öffnen, fand er diese ebenfalls von innen verriegelt. Ein Blick durch das Fenster zeigte ihm, was vorgefallen war. Auf dem Boden ausgestreckt lag die Fran und neben ihr das entladene Pistol. Die Verstorbene halte anscheinend mit größter Ueberlegung gehandelt, denn sie hatte ihrKlcid, Eorset und Hemd geöffnet und die Mündung des PistolS dichr vor das Herz gehalten. Die Frau litt seit mehreren Jahren an einer un heilbaren Frauenkrankheit und hatte schon mehrere Male gedroht, Selbstmord begehen zu wolle. Anknüpfend an die Thatjache, daß Or villc Grant kürzlich von dem Präsidenten einen fetten Contrakt für Lieferungen an die Indianer erhalten hat, schreibt B. G. Daniels, ein Birginier, an die New-Aorker „World:" „Ich wünsche Ihre Aufmerksamkeit auf die Thatsache zu lenken, daß des Präsidenten Bruder, Orville Graut, nicht das einzige Glied der Familie ist, dem ein solcher Tra dcrS-Postcu zugefallen ist. Ganz am Be. ginne seiner Administration ernannte er sei nen Schwager John Dent zum Händler für den Militärposten zu Fort Union in Ren- Mexiko, den bedeutendsten westlich vom Mis souri, und werth seine §30,000 pro Jahr. Es ist ebenso bekannt, daß Dent die Ernen nung von andcreFreunden auf vier bis fünf weiteren Posten bewirkie, von welchen zusam men er ein bedeutendes Einkommen bezieht. Wenn die Thatsachen bekannt würden, würde das Land erfahren, daß die Grant-Dent-Fa milie aus dieser Quelle eine Jahrescinnahme von §lOO,OOO bezieht." Schon 1845 und später in 1848 war der soeben in Ncw-lork verstorbene Hr. Have meyer Mayor dcr großen Handels- Metropolis. Die Rew - Jorker Blätter bringen folgende Biographie des Verstorbe nen: „Wm. F. Havemeyer wurde am 12. Februar 1304 in dem Hause Nr. 31, Pine- Straße, geboren und erhielt seine erste Er ziehung von seinem Vater, der im Jahre 1798 von Deutschland hier eingewandert war. Au ßer einer gründlichen Geschäfts-Bildung wollte der Vater ihm auch eine klassische Erziehung angedeihen lassen, und schon als Knabe von 15 Jahren betrat der junge H. das „Colum bia College," auf dem er sich mit solchem Eiser den Studien widmete, daß er bereits im Jahre IB23graduircn konnte. Dann widmete er sich sofort wieder dem Geschäfte und begann eine Zucker-Rassineric, die er mit großem Erfolge bis zum Jahre 1842 betrieb, worauf er sich ganz vom Geschäfte zurückzog. Seine Intel ligenz, sein richtiges Urtheil und sein strenger 'Rechtlichkeitssinn hatten ihm eine große Zahl von Freunden erworben, und diese setzten es durch, daß er 1844 bei der Präsidentenwahl zum Elektor und im folgenden Jähre mit star ker Majorität zum Mayor erwählt wurde. Seine Verwaltung stellte beide Parteien zu frieden, was sich am Deutlichsten dadurch kund gab, daß ihm im Jahre 1346 die Wieder- Romliialion angeboten wurde, eine Ehre, die er jedoch ablehnte, da er sich entschloffen hatte, in's Privatleben zurückzutreten und kein öf fentliches Amt wieder anzunehmen. Diesem Entschlüsse wurde er im Jahre 1848 auf das Drängen seiner Freunde hin untreu, er nahm nochmals die Nomination für das Mayors- Amt an und wurde zum zweiten Male er wählt. Eine nochmalige Nomination lehnte er am Ablaufe seines Amtslcrmincs ab. Be- sonders ermähnenswerth sind seine Verdienste, die er sich in den Jahren 1347 bis '4B als Präsident der Einwaiiderungs - Commission e cnvcuDas Unwesen der sog. Emigranten „Runner" hatte damals in einem solchen § Maaße überhand genommen, daß die Legis- latnr sich veranlaßt sah, durch ein Extra-Gesctz oiese Etnwanderungs - Commission zu creircn r und Hrn. Hapemeyer zum Präsidenten dcrscl- ben zu ernennen. Als solcher war er uner- z müdtich thätlich, die Rechte der Einwanderer e zu schützen und die bestehenden Mißbräuche zu . ? beseitigen, uns seine Bemühungen wurden mit ! , dem besten Erfolge gekrönt. Seither hat er ! verschiedene bedeutende Posten bei merkantilen j Instituten, so z. B. den eines Präsidenten der ! ? „Bank of Nortb-America" u. A. bekleidet, bis ! - das Jahr 1871 ihn wider seinen Willen aber- ! mals in die politische Arena rief. Sein Auf.! nclen im „Looper-Jnstitute" bei Bildung des !: Siebenziger-Eomite'S wird vielen unserer Le- scr noch erinnerlich sein, und ihm gebührt das Lob, kräftig mit beigetragen zn haben,i,?n ' Brechen des „Ringes," der damals wie ein j Alp aus der Stadt lastete. Das Volk erhob ihn zum driitenMace ausdenMayors-Stuhl. ! Was er während seiner dritten Amts-Periode ! geleistet, ist noch zu frisch in der Erinnerung,! als daß wir näher darauf einzugehen brauch. ! ten. Mit der äußersten Gewissenhaftigkeit! hat er sich der lausenden Amts-Geschäste bis ; aus den letzten Tag erledigt und als ein schö nes Zeichen seiner rastlosen Thätigkeit darf es ' gelten, daß selbst der T°d ihn in der Erfüllung ! seiner Pflichten überraschte und so sein lhäti- ! ges, in den letzten Stadien vieibewegtes Leben endete." Ein Artikel der lausenden Nummer von! , „M acmillan' s Magazin" enthüllt i die Thalsache, daß die „kleine Lucie," die Hein ! rich Heme in Boulogne -sur-Mer Volksmär- j s che erzählt! und Balladen recirirte, an deren ! i „braune Augen" Heine eines seiner reizendsten s , Gedichte richtete, und v,e Jahre darauf, als ! die „jleine Lucie groß geworden war,ind ei s neu Mann Halle," den sterbenden Dichter i den „armen Schatten der Elyseeijchen Felder" i -in seinem Zimmer uyweit der Ehamps ! ! Elysees besuchte, Wß Lycie Austin, später ! : l Lady Duss-Äordon, war, ! Am Montage wurde in Albany, N.-V., die Silberwaarcn-Fabrik von S. B. Browcr k Söhne in Plainsiraße nm §5OOO bis §lO, 000 bestohlcn. Zugleich wurde L. G. Bur geß. dessen Juwelen-Fabrik sich in demselben Gebäude befindet, um Geschmeide im Werthe von §45,000 beraubt. Laden James Maxwell's, sen., wurde Samstag Nachts um Eijcnwaaren im Werthe von §5OO geplün dert. Eine Belohnung von §looo'ist für die Ergreifung der Diebe ausgesetzt wor den. Engen Sinke fand sich durch N ach for schuiigen üb er Cag l i o stro veranlaßt, zur Anbahnung eines genaueren cullurge schichilichen Verständnisses dieses Abenteurers jenen Eiiizelrichtiingcn der Schwärmerei und des daran; fußenden Schwindlerthums, wel che in den letzten Decennien des vorigen Jahr hunderts in Europa 11. namentlich in Deutsch, land so vielen Leuten den Kopf verdrehten und auf daö Zeitalter der Ausklärung einen so schwarzen Schatten warfen, näher nachzuge ben. Seine Gallerte der „Schwärmer lind Schwindler zu Ende ZeS achtzehnten Jahr hunderts" schildert Swedenborg, Meßmer, Gaßner, Schrepfer und Cagtiostro. Wer an Sierke'sSchlldernngen von dem Magier Bal sams, genannt Graf Cagliostro,Geschmack ge funden, wird in dieser Gallerte von Magneti jeuren, TcuselSbannern, Magiern u. s. w. seine Freude haben. Der Versasserist beschei den genug, seine Darstellung nicht erschöpfend zu nennen; er fordert Kenner zur Mitwirkung auf. Der General-Capitcin von Euba hat weitere 20,000 Soldaten von Spanien verschrieben. Ob er sie erhalten wird, ist allerdings eine andere Frage, da bekanntlich d'rüben die Republik aller Kräfte bedarf, um mit Don Carlos fertig zu werden. In Wilmington, Tel., haben du Wagenbauer Jones, Guthrie K Comp, am Sonntage durch einen Brand §40,000 verlo ren, wovon jedoch §20,000 durch Assekuranz gedeckt sind. In New. Nork hat das Umsichgreifen der Blattern die außerordentlichsten Schutz maßnahmen der Sanitätsbehörde nothwendig gemacht. Cot. Mosby und Andere ersuchten den Präsidenten um die Begnadigung des in Petersburg, Birg., des Unterschleifes schuldig befundenen Präsidenten der „Ersten National-Bank," T. T. Brooks, sind aber abschlägig beschieden worden. Brooks, ein hochbetagter Mann, geht nunmehr auf 5 Jahre in s Zuchthaus zu Albany, N.-U. Neulich fand bckantlich in Washington die Verehelichung einer Tochter des Gen. Sherman statt. Eine Menge Einladungen ergingen zur Betheiligung, aber, sonderbar genug, stellten sich viele Jnvitirte nicht ein. Eine Nachforschung hat nunmehr ergeben, daß nicht weniger als 400 Einladungen gestohlen worden sind. Im Postamte zu Washington findet oieserhalb nunmehr eine Untersuchung start. In mehreren Blättern wird die Wieder herabsetzung des Gehalts des Präsi d enten auf §25,000 pro Jahr agilirt. Der bekannte Ingenieur Wallace regt den Plan an, bei Busfaio den Niagara zu tunnelliren. Bazaine zeichnete bei seinem neulichen Besuche London's seinen Namen in das Empfangsbuch des Herzogs von Cambridge, Oberbefehlshabers der britischen Armee. Als der Herzog nachher den Namen sah, äußerte er sich in einer Weise, die gerade nicht die Annahme zuließ, daß er deu Beiuch Ba zaliie's erwiedern werde. In New - Nork wird eine neue Zeitung projektirt, welche jeden Montag wörtlich die Predigten aller Hanptkirchen der Stadt und Brooktyn's bringen soll. InHickville bei New Jork wurde am Sonntag Hermann Kreuz, Präsident der „New-?)orker Sängerruude," beerdigt. Die Hinterlassenschaft des Heimgegangenen ist vom Coroner mit Beschlag belegt worden, und sind etwaige Erben gebeten, sich wegen deren Empfangnahme und weiterer Infor mation im „Grand-Cenlral Hotel'' zu mel den. In Jersey-City starb am letzten Sonntag Joseph Dodd, der Veteran des ame rikanischen Posidicnstes, im Alter von 34 lah rcn. Dodd hat wohl Über 60 Jahre im Post amt gedient. Seine erste Arbeit im Post departement war, daß er die abzuschickenden Bricssäcke von New-Aork an die Leute über gab, die zur Weiterbeförderung derselben au torisirl waren. Er brachte seinen Postsack, der die für Washington, den Westen und den Süden bestimmten Postsachen enthielt, ans seiner Schulter die Libertystraße hinunter bis an den Nord-River, dort bestieg er ein Boot und ruderte nach Jersey.City hinüber, wo in einem Wirthshause nahe dem Landungsplätze die Postkutsche, welche von Bewaffneten be wacht wurde, hielt. Dem Agenten des Wa gens übergab dann Dodd den Postsack und ruderte wieder nach New Jork zurück. Die Postsachen, die damals ein- oder zweimal pro Woche nach dem Westen und Süden von New-Uork verschickt wurden, gingen bequem in einen einfachen Postsack; heutzutage wie gen dieselben pro Tag mehrere Tonnen. Spä ter war Oberst Dodd ein Interessent in Post transportations-Contraklen nach dem alten Systeme, dem aber die Eisenbahnen und Dampfboote bald ein Ende machten. In den letzten Jahren gewährte man ihm eine Stel lung mit leichter Arbeit im Postamlc. Als der Grund für das neue Postamt im Cityhall- Park gebrochen wurde, ließ man den alten Oberst Dodd die ersten Schaufeln Erde her ausstechcn, weiter der älteste Beamte war, den das Postdepartement je besessen. Hr. Bance, welcher bis zum 1. Januar die Stelle eines Mayors von New-Z)ork be kleidet, gehört der republikanischen Partei an. In New - Orleans begann gestern das große jährliche Conclave des Großlagers der Tempelritter der Ver. Staaten. Die Ritter hielten eine große Parade ab, woraus die Sitzung, nachdem die obligate Begrüßungs rede des Großmeisters von Louisiana gehalten war, eröffnet wurde. Man hat in Troy, N.--1., Kenntniß von einer Greuelthat erhalten, die in Bezug auf Barbarei u. Entsetzlichkeit ihres Gleichen sucht. Ein Zimmermann, Namens Elias Williams, unternahm kürzlich die Errichtung eines Holzhauses inmitten eines Waldes in einer wilden und öden Gegend etwa 16 Mei len nördlich von Wcllstown in Hamilton-Co. Er dang einen Arbeiter, Namens George Smith, um ihm bei dcmßaue zu helfen. Bor einigen Tagen geriethen dieselben, nachdem sie dem Schnappskrug ordentlich zugesprochen halten, inStreit, der schließlich in einen Kamps auf Leben und Tod ausartete. Williams be mächtigte sich endlich seines Gegners, warf denselben auf einen Sägebock und sägte ihm mit einer schnell erfaßten Säge im buchstäbli chen Sinne des Wortes den Kops vom Rumpfe. Nachdem sich seine Wuth gelegt halte, überdachte er erst, was er angerichtet. Er öffnete sich die Schlagadern am Halse und lag bald ebenfalls als Leiche neben der seines Opfers. Ein kleiner Knabe, der den entsetz liehen Vorgang mit angesehen hatte, brachte die Nachricht davon nach dem nächsten be wohnten Platze. Von dort aus begaben sich Leute an Ort und Stelle und begruben die beiden Todten. Williams war verheirathct, Smith war ledig. In dem Rational - Jnvalidenhause bei -t. ton, 0., starb vor einigen Tagen Oberst Alexander Bohlender, Oberstlieute nant des 28. und später Oberst des 156. Ohio'er Freiwilligen Regiments, an Lungen entzündung. Er war ein geborener Preuße und hatte sechs Jahre in der preußischen Ca vallerie gedient. Er wohnte früher in Cm cinnati und war dort eine Zeit lang Polizei Lieutenant. Bor mehreren Monaten bezog er das Jnvalidenhaus, während seine Fami lie in Eincinnali zurückblieb. Er ward mit militärischen Ehren beerdigt. Auswärtige Blätter nennen die Namen John W. Garrctt und Thomas F. Ba va rd von Delaware als geeignete Prä sid entschafts-Candldaten. Es wird wahrgenommen, daß in neuerer Zeit die Eisenbahn-Fracht-Eoncurrenz den Canal-Transport wesentlich benach thciligt hat. In New-S)ork spricht man be reits von der Schließung des Erie-Canals für dsts Jahr 1374. In Atlaiita, Ga., giebt es zwei Witt wen, die resp, nur 14 und 16 Jahre alt sind. ln B ro o k lyn, N.-V-, hat A. B. Mit i check eine §50,000-Jnjurlcuklage gegen den ! Prediger Dr. Talmagc anhängig gemacht, weil Letzterer ihn „eines, einem Christen un ! würdigen Betragens" beschuldigt hatte. Hr. M. wär bisher ein angesehenes Mitglied der i'Talmaae'schen Gemeinde und fein „unwür diges Betragen" soll darin bestanden haben, daß er neulich einen unhöflichen Brief an ! besagten Dr. T. schickte. Ejnen famosen Ausdruck für ! die Inflation des Papiergeldes haben wir in seinem Leitartikel der „EincilinaliGazette"ge- funden. Da heißt es, das Land durch Pa- piergcldvermehrnng bereichern wäre ungefähr ! Dasselbe,als wenn sich Einer warmes Wasser I in die Hosen schüttete, um sich dicßeine zu er wärmen. Einem besser gewählten Gleichniß sind wir lange nicht begegnet. Wer's nicht glaubt, mache das Experiment einmal an sich , selbst! Der Tabackßhändler I. Anderson von Ne w hat seinem Freunde Garibaldi > §lOOO als Präsent nach Italien geschickt. Telegraphische Tepeschcn. Inland, Depeschen. Roch ei amerikanischer Wohl thäter. Boston, 30. Nov.—Der verstorbene Mo ses Tay hinterläßt ein Vermögen von §500,- >OO und vermacht §38,000 verschiedenen Leh nnd Wohlthätigkeils - Anstalten. Er gibt §5OOO dem Amhcrst-, §sot>o dem Williams-, §5OOO dem Harvard- und §5OOO dem Tnsts- Eolleglum; außerdem vermacht er §50,000 für Wohlthätigkeitszwecke und, wie es in sei nen, Testament heißt, „für die Ausbreitung des Reiches Christi ans Erden." Scnrh Clews öi- iso. bankerott erklärt. New -S) ork, 1. Dezbr. —lm Vnn deskreisgerichle wurde heute vor Richter Blatchförd die Firma H. Clews K Comp., welche es unterlassen hatte, einen Protest gegen das Bankerottverfahren einzureichen, fallirt erklärt. Dieses geschah aus die Petition des Arthur Cooper, Masse - Curator der Lon doner Firma, und 15 amerikanischer Gläu biger. Carl Bogt. N e w-S) ork, 2. Dez. Carl Vogt, wel cher in der Nähe von Brüssel, Belgien, den Chevalier Dubais de Blanco ermordete und dann mit einer groyen Summe Geldes und Geldeswerth hierher entfloh, wurde aus die Anklage des großen Diebstahles hin heule vom Gerichte freigesprochen, weil über zwei Jahre verflossen seien, feit die Klage erhoben und innerhalb dieses Zeitraumes Nichts in der Sache geschehen fei. Unmittelbar nach seinem Austritte aus dem Gerichtssaale wurde Vogt von Neuem arretirtund zwar anfGrund des kürzlich abgeschlossenen Auslieferungsver trages mit Belgien. Tweed um eine Soffnnng ärmer Sein Gesuch um Hävens Cor pus abgewiesen. New - Vork, 2. Dez. Heute wurden vor Richter Barrett die Argumente in dem Habeas-Corpus Falle des Wm. M. Tweed gehört. David D. Field und Ex - Richter Eomstock sprachen für den Arrestanten und der Distrikts-Anwalt PhelpS vertrat den Staat. Da der Gefangene unwohl war, fo wurde er nicht vor die Schranken gestellt. Der Di striktS-Anwalt beantragte die Annnllirung des Befehls, da keine Ursache für denselben vor liege, indem das Gericht, welches den Sträf ling verurthcille, gehörig organisirl war und dessen Versahren nicht von einem coordinirten Gerichte revidirt werden könne. Dieses Ver fahren sei weder nothwendig, noch gesetzlich, auch sei kein Präcedenzsall für dasselbe vor handen. Der Richter unterstützte das Argu ment des Anwalts und der Häbeas Corpus Befehl wurde niedergeschlagen. New-Aork, 2. Dezbr. Das „Tele gramm" behauptet, daß Tweed entflohen sei. (Später.) Gerüchte, welche der Bestäti gung bedürfen, cirkulirtcn heute Nachmittag, daß Tweed aus dem Zuchthanse enflohen sei. Er fitzt noch. New-Jork, 2. Dezbr. Nachfragen an geeigneter Stelle haben ergeben, daß sich Tweed noch im Gesängnisse befindet. New- 2) 0 rk, 2. Dezbr. Tweed wurde heute nach der Stadt gebracht, um vor Gericht zn erscheinen. Infolge eines Uebcreinkoin menS mit demDistrikts-AnwaltePhelps wurde ihm jedoch gestattet, an dessen Privat-Büreau in der Dunncstraße nahe dem Broadway, zu bleiben. Nachdem der Habcas Corpus - Be fehl von dem Gerichte niedergeschlagen war, wurde der Arrestant wieder nach Blackwclls- Jsland gebracht. Lein Nichterscheinen vor Gericht gab wahrscheinlich zu dem Gerüchte Anlaß, daß er entflohen sei. Ter Glcnde,üng-Skandal. N e w N 0 r k, 2. Dez. —Das Presbyterinm von Jeriey-City verhandelte heute in der Af faire des Pastors Glentenning vor geschlosse nen Thüren. Das Presbyterinm sprach Glendcnning von allen gegen ihn erhobenen Beschuldigungen frei. Gouverneur Dix über die Beyanv tung Tweed's. New -Ij 0 rk, 3. Dezbr.—Ein Schreiben des Gouverneurs Dix an den Mayor Have meyer, welches aus letzter Woche dalirt, wird veröffentlicht. Dasselbe hat ans W. M. Tweed Bezug. Der Gouverneur sagt, er sei unterrichtet worden, daß dem Sträfling Tweed so viele Privilegien bewilligt würden, daß derselbe ein eigenes Zimmer habe und mit al lem Comfort und Luxus umgeben sei; Tweed trage bürgerliche Kleidung und genieße die Freiheit des Gefängnisses, kurzum, sei in je der Hinsicht der Gefängniß-Disziplin überho ben. Der Gouverneur erklärt, dieses sei eine Schmach für den Staat; eine verbrecherische Pflichtverletzung Derzeitigen, welche bei Miß achtung aller Gesetze diese Begünstigung er lauben, und dieselbe könne nicht verfehlen, Denen zum Mißkredit zu gereichen, welche im Stande seien, diese Uebelstände abzustellen. Der Gouverneur hält es für seine Pflicht, den Mayor auf diese Sache aufmerksam zu ma chen, als diejenige Behörde, welche im Stande ist, eine Aenderung zu treffen. Felilschlää des Äusstandes der Schiffslader. New -I 0 rk, 3. Dezbr. Der Ausstand der Schiffslader scheint seinem Ende entgegen zugehen. Die Dampfer-Compagnie' sind, fest entschlossen, die reduzirten Löhne anstecht zu erhallen. Die Segelschiffe lassen dagegen zu früheren Raten arbeiten. Die SchiffSarbeiler von Hoboken erklärten sich bereit, mit den Hamburger, Bremer und „Eagle"-Dampfschifffahrts-Gesellschaftcn ei nen Compromig abzuschließen, wurden aber von deren Agenten beschicken, daß Arbeiter, die zur Union gehörten, nicht mehr beschäftigt würden. VcrleumSttngs Prozck von Frl. Gdna Dean Proctor contra Moulton. New- L) 0 r k, 3. Dez. Die Libellklage des Frl. Edna Dean Proctor gegen Francis D. Moulton kam heute vor Richter Woodruff im Bundesgerichte zu Brooklyn zur Verhand lung. Die Schadencrsatzforderung der Klä gerin beträgt bekanntlich Kioo,oov. Der An walt der Letzteren erklärte sich bereit, während der Anwalt des Verklagten die Compctenz des Gerichtes bestritt, da in der Klageschrist der Verklagte nicht als Staatsbürger aufgeführt sei. Richter Woodruff erklärte, anfeinen der artigen Einwand sich nicht einlasien zu kön nen. Der Anwaltsuhr dessen ungeachtet in der Begründung dieses Jnzidcnzpunklcs fort. Der Richter unterbach ihn und sagte, er sei wohl nicht bereit in dcrSachc. Derselbemußte Dies zugestehen und bat das Gericht, seine Gründe dasür anzuhören, den Prozeß von sich zu weisen. Er habe die Zeugenbeweise nicht studirt, doch wolle er sie dem Gerichte überge ben. Letzteres vertagte sich aus kurze Zeil, dann las es dieselben vor. Sie bestanden aus der Erklärung Benj. F. Butter's und des Ex richtcrs Fullerton, daß das Gericht keine Ju risdiktion in dieser Sache habe. Richter Woodruff verlegte dieselbe auf nächsten Mitt woch und überließ es dem Kläger, die An klageschrift zu amendiren. Des Mordes im ersten Grade schuldig. Philadelphia, i. Dezember. In Williamsport, Penn?., wurde beute Barncy McCne, welcher den I. Dceter am 25. Oktbr. v. I. bei Mancy-Dam ermordet hatte, des Mordes im ersten Grade schuldig befunden. Eisersucht scheint die Ursache des Verbrechens gewesen zu sein. Ein neuer Kirchen-Skandal. Dezbr. Der Ehrw. Thomas Cooper, Pastor der Congre gations Kirche zu Frankford, dereines schänd lichen Angriffes und der Mißhandlung der Flora May Peters, eines 18-jährigen Mäd chens, angeklagt ist, wurde vom Schcrifs un. ter Bürgschaft von §5OOO gestellt. Der Pater des Mädchens ist der Kläger und fordert s 10,000 Schadenersatz. Die Gemeindcmit glieder halten ihren Pastor für unschuldig. Geschfffts-Einsteuung etner Bank. Dez. —Das Direkto rium der hiesigen „Citizens' Bank" beschloß heute, die Geschäslsthäligkeit derselben einzn stellen. Der Präsident der Bank constatirte, daß die persönlichen Guthaben der Aktienin haber bis zum Betrage ihrer Einlagen voll ständig gedeckt seien, ebenso würden die De positäre vollständig befriedigt werden. Das Falliment hat trotzdem in finanziellen Kreisen große Aufregung hervorgerufen. Einsturz einer Maner.—Drei MSn ner schwer verletzt. Philadelphia, 3. Dez. Während heute Nachmittag Arbeiter mit dem Abbrechen eines Hauses gegenüber dem neuen Postge bäude beschäftigt waren, stürzte eine Mauer ein, vier derselben begrabend. Alle wurden noch lebend hervorgezogen, drei davon aber find sehr schwerverletzt. Verhaftung von Mördern. Wilkesbarre, Pa., 1. Dezember.—A. C. Fcrber, der Polizei - Chef von Scranton, Jakob Ferber und T. H. Schläger wurden heute verhaftet, den Michael Kearncy am 14. November in Scranton ermordet zu haben; sie wurden in das hiesige Gefängniß abgelie fert. Richter Dana hat einen Habeas-Corpus- Befehl erlassen und sie werden wahrscheinlich unter Bürgschaft gestellt werden. Zwei Drittel eines Städtchens abgebrannt. Titusville, Penils., 2. Dez. Heute Nachmittag äscherte ein verheerendes Feuer zwei Drittel von Karns City, Butler-County, im Ocldistrikte, ein. lieber 75 Häuser brann ten ab, darunter zwei Hotels und das Postge bände. Ter Schaden wird auf §lOO,OOO an gegeben und sollen die Versicherungen nur sehr gering sein. Verhaftung eines Stadt-Mayors. Wilkesbarre Penns,, 3. Dezbr.— M. W. Lostus, Mayor von Scranton, wurde heute wegen Meineids verhaftet. Kläger ist Joseph Roscnihal von Scranton, der den Haftbefehl von dem A'.derman Parsaus von hier erwirkt hatte. Dcr Mayor hatte cinVer hör zn bestehen und stellte Bürgschaft für sein Erschenien vor dem Crimiiialgerichre im Ja- Der Bankraub von Wellsboro'. Wells boro', Penns., 3. Dezbr. —Cos- grovc, der Beraubung der „Wellsboro'-Na tionalbank" angeklagt, wurde heute Betreffs des ersten wegen verbrecherischen Eindringens in die Wohnung des Bank-Prä sidenten L. Robinson für schuldig befunden. Der Nrtheilssprnch wurde vertagt. Der Morvprozeff in Delaware. New - Eastle, Tel., 2. Dezbr. Die Jury hat den Farmer Woodward, welcher den Knaben Lukeiis, der auf feinem Gnce Kasta nien suchte, erschoß, freigesvrochen. Die Gcsetzgevung volD Vi rgin i c n. Rich inond , Va., 2. Dez. —Die Gesetz gebung trat heute Mittag in Sitzung. Gou verneur Kemper unterbreitete seine Jahresbot schast, welche sehr ausführlich ist. Er begün stigt und empfiehlt eine Neusundirung der Staatsschuld mit vierprozentigen Bonds. Ein Plan zur Schaffung eines StaatS-Con rants wird unterbreitet, welcher nach der An sicht des Gouverneurs der Bevölkerung des Staates höchst nothwendig fei. Ter Gouver cur begünstigt die Einwanderung und wünscht, daß der Staat sein eigener Agent sein und alle erwünschte Auskunst in authen tischer Weise geben möge. Ter Gouverneur macht folgende Bemerkungen über die politi sche Situation: „Die letzte Ereignisse haben die Hoffnung erzeugt, daß die Bundesregierung wieder auf die alte constitlitionelle Basis zurückgeführi werden kann, auf der man ihre allen Grenzen und Traditionen wieder respektirt und die brüderlichen Beziehungen zwischen allen Staaten wieder erneuert werden; diese Ereig nisse crmuthigen das bedrückte, verzweifelnde südliche Volk, indem jetzt endlich die Hoffnung dämmere, daß ihnen die Last, welche sie so lange geduldig ertragen haben, abgenommen werden wird. Der schönste Tag der amerika nischen Republik wird der sein, an welchem die großen Staaten für den Bau von Stapel Produkten wieder im Stande sind, friedlich zu produziren. Wir können des Erfolges sicher sein; sobald lalle Zwangsgesetze widerrufen oder vernünftig! amcndirt sind, wird der Druck und die Furcht vor militärischen und anderem Zwange von uns genommen sein. Deshalb muß aber von vorne herein unzweifelhaft fest stehen, daß die politische Gleichheit der Ras sen unantastbar ist, daß dagegen die soziale Gleichheit zu den Unmöglichkeiten gehört." Der Ausstand ver Cisenvaynt'cam tc in West-Virginicn. Richm 0 n d, Virg., 3. Dez. Tcr Ans stand der Beamten der „Chesapeakc-Ohio Bahn" in West Virginien ist vorüber. Tie Compagnie hat denselben ihre Löhne ausbe zahlt niid sie dann entlassen. Die Unterbre chung der Züge dauerte nur 24 Stunden, augenblicklich werden dieselben in der früheren Regelmäßigkeit befördert. Heute fand die jährliche Versammlung der Aktionäre der „Ehesapeake-Ohio-Bahn" statt; der Präsident und dasDireltorium waren indessen mit ihren Berichten noch nicht bereit und so vertagte sich die Bersammlnng bis zum 20. d. M. Gntlaffuttig^ der feiernden Eisen bastn-Beamtcn. Cin einnan, 0., 2. Dez. —Die „Che sapeake-Ohio Eisenbahn-Gesellschaft" berich tigte heute die Forderungen der feiernden An gestellten ans Bezahlung ihrer rückständigen Löhne und entließ sie dann. Tic Züge gehen wieder, wie gewöhnlich. Erschossen dnrch ~Richter Lynch " M emphis, Denn., 2. Dez. Ten Ne ger Isaak Russin, der am Montag wegen ei nes Angriffes ans zwei Negermädchen in Marion, Arkansas, verhaftet wurde, holte dieselbe Nacht noch eine bewaffnete Schaar von 60 Männern aus dem Gefängnisse und erschoß ihn. Das rep. Cong.cßmitglicd White Von ttcntnlky ermordet seinen demokratischen Gegen - Candt daten. L 0 nieville, Ky., 2. Dezbr. Eine Spezial-Tepesche an das „Courier Journal" i meldet von Monnt Sterling, daß heute dort berichtet wurde, daß John D. White, der im ! 9. Congreß-Tistnkte erwählte Candidat, sei- j nen demokratischen Gegen-Eandidaleu Harri son Cockrill gestern in Estella-Eounty erschossen habe. Der Wahlkampf zwischen den Beiden war ein sehr erbitterter; vor einigen Tagen veröffentlichte Cocknll eine Erklärung, in wel- ! cher White scharf mitgenommen wurde. Es ist möglich, daß diese Publikation die Diffi kultätcn herbeiführte. Estella - County hat - keine Telegraphen-Verbindung und die Posten ! gehen unregelmäßig. Es ist ünmöglich, wei tere Einzelnheilen zu erfahren. Ein Mann erschießt seine Fr an. Tcrre Haute, Ind., I. Dezember.- Zu Cloverdale, Pulnam County, Indiana, fühlte sich Thomas Martin durch einen Aus druck seiner Frau beleidigt. Er gab ihr drei Minuten Zeit, denselben zurückzuziehen, nacii deren Verlaus er ihr eine Kugel in den Kops lagte, die den augenblicklichen Tod zur Folge Halle. Tas unglückliche Weib hatte gerade ihren Säugling in den Armen, den sie, ausfallend, noch fest an ihre Brust drückte. Ein Mann, Namens Glanlon, der in dem Hanse anwe send mar, wollte dazwischen springen, um die Frau zu retten, erhielt dabei aber einen ge- ! fährlichen Schuß in die Schulter. Martin hatte versucht, um eine andere Frau zu heira- then zu können, sich von seiner angetrauten Gattin zu trennen, zu welchem Zwecke er der selben 500 anbot. 'Nach vollbrachter Thal fingirte er Wahnsinn. Die Erregung ist in Cloverdale derart, daß man sehr befürchtet, daß Martin im Laufe der 'Nacht gelyncht wird. Indianapolis, 1. Dezbr. George Martin ermordete am letzten Sonntag seine Frau in Cloverdale, wurde heule verHaftel und in's hiesige Gesängniß abgeliefert. Senator Soive über Earpentcr uns Wasyburne. Milwaukee,3. Dez. In Erwide rung aus eine Anfrage hervorragender Bür ger schrieb Senator Howe einen Brief, worin er aus die bevorstehende Wahl eines Bundes Senators in diesem Stallte Bezug nimmt. Er sagt darin, daß die Wahl entweder ans Carpenter oder auf Washburne fallen werde und daß Beide unbcstrcttbar zwei hervorra gende Persönlichkeiten seien, der Letztere durch die Solidität seiner Rathschläge, der Erstere durch seine brillante Beredsamkeit. Rücksicht lich der gegen Carpenter erhobenen Anklagen sagt er, daß nur zwei derselben ihm wirk lich in der Achtung desVolkcs geschadet hätten. Das eine Mal durch seine Unterstützung des „Poland Gag Law," (Knebclgesetz), das an dere Mal durch seine Besürwortnna des „Sa lary Grab Law," (r ückständiges Salair Er höhungs-Gesetz). Die erste Anklage beruht auscinemMißverständniß desGesetzes, welches in keiner weiteren Beziehung zu der Freiheil der Presse stände, wie zcdes andere Kapitel im Criminal-Gesetzbuche. Was dagegen die zweite Beschuldigung anbeträfe, so glaubt Howe, daß Carpenter hier einen großen Miß griff gethan habe, findet aber, daßWashburne im Jahre 1856 in denselben Fehler verfallen sei, als er noch ein Mitglied des Unterhauses war. Von Senator Carpcmcr sagt er noch, daß er die höchste Ehreim Senate sich erwor ben habe und daß er sein Möglichstes gethan, um Wisconsin zu heben. Ein Gefängniß abgebrannt. Awei Arrestanten nmgekom men. Chicago, 3. Dezbr.—ln Ponliac. Jll., brannte gestern Abend das Gefängniß ab und zwei Brüder, Frank und Ssm. Downing, welche wegen unoidenllichen Betragene bci s gesteckt worden waren, kamen in.dcn Flam - > men um. Bon Arkansas. Littl e-R o ck, Ärk., 3. Dezbr. Der Se nat nahm heute die Bill an, durch welche die Annahme von Levee-Bonds für die StaatS- Ländereien verboten wird. Ter Gouverneur schichte eine Spezialbotschaft ein, in welcher er die Errichtung eines Bergbau-, eines Ma-> nufaktur-, einesAckerbau- und eines Einwan derungs-Büreau's empfahl. Washington, 3. Dezbr—Verschiedene Mitglieder der Brook'schcu Partei kamen heute Abend hier an, um ihre Angelegenheit vor den Congreß zu bringen und eine Entschei dung über die Rechtsgültigkeit der neuen Constitution herbeizuführen. In Chicago verheiralhele sich gestern Wilbur Store, der berüchtigte Redakteur der „Times." Europäische Kabe!berichtc. Ei Dampfer gescheitert. -UftPer sonen umgekommen. London, 3. Dez. Der Dampfer „La- Plata," welcher von den Gebrüdern Siemens zum Reparircn des Kabels ansgesandt wor den, scheiterte unweit Ushant am 29. v. M. 60 Personen ertranken. I t Ueberlebende wur den von dem Dampfer „Garelock" von GlaS gow gerettet. Der Eapitän, der Wundarzt, drei andere Offiziere, der Ingenieur, sieben Kellner und Köche, eilf Achmer, 14 Matrosen und sammt liche Kabelleger, 16 an Zahl, darunter Hr. Rickitts, der Chef derselben, ertranken. Deutschland. R d kZehliches, einer der de heute eidlich über seinen neulich? Artikel vernommen, wonach der Gras von Arnim mit jenem Blatte Behufs Veröffentlichung wichti ger Dokumente in Verbindung treten wollte. Ter Staatsanwalt hat beschlossen, den Ge richtshof, der über die von Arnim'sche Ange legenheit entscheiden soll, zn bitten, die Ver Handlungen bei gcschlossenenThnren zu ftihren, da wichtige Staats-Dokumente dabei eine Rolle zu spielen Härten. L ondo n, 28. Nov. Eine Spezial De pesche aus Berlin berichtet, daß nach einge gangenen Nachrichten aus allen Theilen Dcntschland's große MasieiiauSwandctnnge bevorstehen. Die Ursache derseiben ist das Landsturm-Gesetz, das die große Masse der Bevölkerung erregt und die Beunruhigung oer Handclswelt durch die Annahme des un geheuren Armee - Budgets von 80,000,000 Thlr., während zu gleicher Zeit versichert wird, daß das Vaterland mit der ganzen Well in tiefem Frieden sich befinde. London, 30. Nov. Eine Berliner De pesche an den „Standard" sagt, daß der Re dakteur Zehlich in seiner richterlichen Vernetz mung seine Angaben in Bezug auf die Pro- Positionen des Grafen von Arnim an die „Spener'jcheZeitung" vollständig mir Bewei sen belegt hat. Ttc Altratholikcn in Berlin. Berlin, 29. Novbr.—Henre wurde zum ersten Male in hiesiger Stadt von einem att tatholischeu Priester die Messe celebrirt. Tie Gemeinde ist ungefähr 300 Personen stark. Berlin, 30. Novbr.—Graf v. Arnim Hai den Dr.Döschern als weiteren Anwalt für sei nen Prozeß cngagirt. Berlin, 30. Novbr. Heute wurde im Reichstage die Gcsetzesvorlagc für Elsaß Loth ringen verhandelt, was zn einer interessanten Debatte Veranlasittiig gab. Tie Abgeordnc ten des Reichslandes erklärten, daß sie gegen höhere Bewilligungen für die Universität Straßburg, wie gegen alle höheren Ausgaben für das Erziehnngswesen in den von ihnen vertretenen Ländern seien, weil diese Ausga ben nicht im Interesse von Elsaß-Lothringen, sondern lediglich ini Interesse des Reiches gemacht würden. Fürst Bismarck erwiederte, es handele sich hier allerdings niir um Reichs- Jntereffen und nicht allein um die speziellen Interessen von Elsaß Lothringen. Tie Uni versität Straßburg sei für ReichSzwccke ge schaffen worden. In einem glücklich geführ ten Kriege, in welchem das Reich seine Exi stenz zu vertheidigen harte, seien die Provin zen erobert worden. Die deutschen Soldaten Härten ihr Blut uichr für Elsaß-Lothringen, sondern für Kaiser und Reich vergossen. „Wir verfochten" so führte Redner weiter anS „deutsche Reichs- und nicht Eure eigenen kirch lichen Interessen, und zn jenem Zwecke haben wir die Reichslandc annekiirl. Uns leiten andere Gründe, als sie die Füh rcr jenes Volksstammes leiten, von denen die früheren von Paris, die gegenwärtigen von Rom abhängen. LR eine eigenen Ansichten in Bezug ans die Schaffung eines clsässisch lothringischen Parlamentes, welche zuerst viel zu sanguinisch waren, sind bedeutend modifi zirt worden, seitdem ich die Gesinnungen der von jenen Provinzen entsandten Vertreter kennen lernte. Ein solches Parlament würde zu fortwährenden Streitigkeiten führen und eine stetige Gefahr für den Frieden des Rci ches bilden. Wir werden uns daher wohl bedenken, noch weitere Schritte zu thun, um das dort herrschende Uebelwollen gegen uns zn nähren. Wir können die Anwesenheit von Elementen nicht dulden, welche bestrebt sind, das Unter richtSwesen zu beschränken. LR ein Veriahreu wird durch Reichs - Interessen geleitet. Ich werde mich weder durch Tadel noch durch Dro hungen oder Uebcrreoungen von meinem Ver fahren abbringen lassen. Ehe ein Fortschritt s möglich ist müssen wir von dem Vorhanden sein vertrauenswürdiger Elemente überzeugt sein. Wir tonnen nicht mehr von der heranwach senden Generation erwarten, und müssen des halb daran? sehe, daß Elsaß Lothciagen gute Schulen erhält." Tie Geleise-Bill wurde an ein Comite ver wiesen. Tic Bill über Durchführung der Beschlüsse des internationalen Post - Eongresscs wurde angenommen. Hr. Sigl, der Redakteur des bayerischen „Vaterland" ist wegen der Behauptung, daß das Attentat Kullmanii's eine von der Poli zei angezettelte Spiegelfechterei gewesen sei, in contumaciam zu 10 Monaten Haft vernr theilt worden. Berlin, 2. Dez. Fclomarschall Graf von Roou, der frühere kaiserliche Kriegsmini ster, ist bedenklich erkrankt. Bertin, 2. Dez. Tie neulich gemachte Anspielung des deulichcn FiuanznunisterS Eamphaiiseii im Reichstag, daß Teulschlaud über eine große Summe Geldes in London icderzeit verfügen könne, hat hier einige Un ruhe hervorgerufen. Um dieielbe zu be schwichtigen, kündigt ein halboffizicllcr Ar titel an, daß eine solche Znrückzichnug des Geldes gegenwärtig nicht grplam werde. H a in b n r g , 3. Dezbr. Die „Börsen- Halle" sagt, daß der Prozeß des Grasen v. Arnim auf unbestuiinile Zeil verschoben wor den ist. London, 27. Nm>.—Ter frühere Biichcck von Natal in Süd Afrika, John William ! Eolcnso, der im Jahre 1864 vom Bischof in ! der Capstadt wegen Verössenttichnng eines Werkes über das Buch Josna seines Amtes enthoben wurde, wollte heute Äbeno in der ! Stadtkirche zu Oxford predigen. Ter Bi ! icho? von Oxford widersetzte sich dem aber und i verbot den Gebrauch der Kirche für diesen . Zweck. L 0 li d 0 li, 28. 'Nov. Alfred Markhain ist zum Oberbefehlshaber der von der Regie l rung in 'Ausrüsiung begriffenen Nordpol-Ex i vedition eriianni worden. Tieselve wird im Ncai n. I. in See stechen. L 0 nd on, 2b. Novdr. Der „Oüserver" berichtet, daß ?iSraeli lrank ist. Obgleich seine Kranlheit nicht gefährlich ist, so kann er doch die Stadt nicht verlassen und sein Amt nicht versehen. L 0 nd on, 29. Ndv. Heute wüthete ein vcrheerenderSturm an der Ostküste von Eng land und Schottland. Tic Barke „Veteran" strandete bei Frazerburgh und 11 Personen ertranken. Andere Schiffsiinsälle werden be richtet. L 0 nd 0 11, 30. Novbr. Ein Hirten brief des Erzbischofs Manning wurde gestern in allen katholischen Kirchen der Diözese ver lesen, erklärend, daß Alle, die nicht an das Dogma der päpstlichen Unseklbarteil glau ben, Katholiken zu sein aufhören. Ter gestrige Bericht, daß Markham zum Commandeur der Nordpol-Expedition er nannt worden sei, ist falsch. Ter Posten ist noch nicht besetzt. L 0 n 0 0 n, 3V. Novbr. Der Herzog von Connanght stürzte heute vomPfeide und wurde schwer verletzt. L 0 iid on, 30. Nov. Prin; Arthur fiel heute bei einem Ritte zu 'Norwicb vom Pferde und brach ein Bein. L 0 nd 0 11, 3. Novbr.—Der Bericht, wel- cher kürzlich von der Mannschaft des Dpfrs. „McGregor" nach Tau Franzisco gebracht wurde, uemlich daß auf den Fidschi Inseln eine Revolution ausgebrochen sei, wird de mentia. Auf den Inseln herricht Ruhe. London- 3(1. Novbr. Matrosen und Seejoldaren, welche sicv während des Ashanti- Krieges speziell auszeichneten, erhalten am nächsten Dienstage in Wiildsor Medaillen von der Königin. London, 1. Dezbr. —Ter Sturm an der Ostküste von Schottland und England Hai nachgelassen. Beständig treffen Berichte über Verluste von Fahrzeugen und Menschenleben ein. ! London, 2. Dez.-Während des Stnr ! mes am Sonnabend und Sonntag sind an der Südküste über 20 Menschenleben verloren gegangen. Der Postdampfer von Kapsladt, Afrika, bringt die Nachricht, daß das „Gregna Land" von den britischen Behörden annekttrt worden ! sei, um eine territoriale Verbindung zwi : scheu dem Kcivlande nd Natal herznstel ! len. Man glaubt, daß dadurch die beide I Evlome'n zu einer einzigen verschmolzen wer den solle. ! Bundesdampfer „Monongahela" is I ans seinem Wege nach den Kcrgueicii Insel'. 'in der Tafelbai angekommen. Derselbe wir! die dort stalionirte amerikanische Expcdilioi ! zur Beobachtung des Durchganges der Venn jan Bord nehmen. Deren Rückkehr zur Kap i ?ladt erwartet man im Januar. Londo n, 2. Dez. Hier herrscht groß ' Aufregnng in Folge der Entdeckung, daß m Nr. 49. Bord des amerikanischen Dampfers „Ab bottsford," der kürzlich mit dem Dampfer „Indus" im Kanal zusammenstieß, und nun Behufs seiner Reparatur in den Victona- Docks sich befindet, die Pocken ausgebrochen sind. Acht Personen, die von der Krankheit befallen wurden, mußten nach dem Hospital gebracht werden. Das Schisj selbst wurde ecsiiifizirt. Die übrigen Passagiere des „Ab bottsford" haben dasselbe verlassen und sich nach Liverpool begeben, bevor man wußte, daß die gesürchtete Krankheit am Bord desscl b.n ausgebrochen sei. Dr. Kcnealy (der Vertheidiger des Pieudo- Tichbornc) wnroe heute von den „Benchcs os Gray Inn" ausgeschlossen. London, 3. Dezbr. Die Königin gab heute in Windsor Castle einer Deputation franz. Bürger Audienz, welche eine Danksa gilngsadressc in vier starken Bänden für die Unterstützungen des englischen Volkes wäh rend des letzten Krieges überreichten. Die Königin erwiederte, daß eine solche Anerken nung nicht verfehlen werde, die Freundschaft zwischen beiden Nationen zn befestigen. London, 3. Derbr. Capt. G. S. MareS, gegenwärtig Commandeur des könig lichen Schiffes „Ehallengcr" ist zum Befehls- Haber der britischen Nordpol - Expedition er nannt worden. London, 3. Dezbr. Etwa 365 Passa giere des Dpfrs. „Abbottsford," auf welchem die Blattern ausgebrochen waren, sind abge reist, ehe man die Seuche entdeckte; dieselben wurden jedoch in Liverpool überholt und wer den im dortigen Arbeitshause detinirt. Paris, 28. Nov. In einer Unterre dung mit dem Vertreter der Zeitung „La France" sagte gestern Thiers, Italien sei unwiderruflich geeinigt, und wenn Frankreich die Freundschaft mit Italien aufrechtzuer halten gesonnen sei, fo müsse es diese That sache anerkennen und die clerikale Politik dieses Land verwerfen. In Bezug auf Frankreich sagte er, dies sei weder monarchiick noch bonapartistisch, sondern republikanisch gesinnt, was die Regierung MacMahon'S anerkennen müsse. P a ri ö , 29. Novbr. Die Munizipal- Wahlcn fanden heute hier stall, es wurden 53 Radikale, l 0 gemäßigte Republikaner und 11 Coiiservative erwählt. Par is, 39. November.— Rouher wurde am Sonnabende mehrere Suiiiden lang vom Untersuchungsrichter über seine Verbindung mit dem bonaparlistiichen Comite und dessen migesetzlfthen Appell an das Volk verhört. P n ri s, 30. Nov. Die politischen Par teien sind eifrig beschäftigt, die Eröffnung der Rational Versammlung vorzubereiten. Zahl reiche Vorveriammlung'cu haben stattgefunden und Unterhandlungen finden zwischen den ver schiedenen Fraktionen statt. Welche Combi- Nationen gemacht worden sind, kann man noch nicht feststellen. Die vielen eirkulirenden Ge rüchte machen die Situation sehr unbestimmt und prekär. Die Fraktionen der Rechtenschei neu noch nicht recht einig zu sein,. Sicbenzig Dcpnlirtc der extremen Rechten haben be schloffen, gegen die constitulionellen Vorlagen zu stimmen. Graf Ehambord hat ein Schrei bcn an seine Freunde in der National-Ve sainmlung gerichtet, in welchem er sagt: „Dem Eifer meiner Freunde vertrauend, daß sie Al les thun, was die Interessen des Landes und die Sache des Königthums fördern kann, mache ich weiter keine Empfehlungen. Aber die wahren Rohalisten müssen sich vorsehen, Nichts zu thun, was die Wiederherstellung der Bio narchie verzögern kann." Dieses Schreiben ist den Mitgliedern der gemäßigten Rechten unterbreitet worden, und man glaubt, daß dasselbe ihren Ent'chlnß, für die constitntio uellcu Bills zu stimmen, erschüttern werde. derselben hängt jetzt ganz von der Stellung des rechten Centrums ab. Die Linke ist einig, und dieselbe wird vielleicht Vorschläge machen, welche eine Einigung der Rechten erzielt. Versa illcs, 30. Nov. Die Natio italversamlung hielt heute Abend eine kurze Sitzung, in welcher sich nichts von Bedeutung ereignete. Möns. Thiers war anwesend und unterhielt sich eine Zeit lang niit dem Gen. Eissey. Fünf Bills, welche sich aus die Or ganisation der Armee-Eadrcs beziehen, wur den von dein Kriegsminister vorgelegt und dem Armee-Comite überwiesen. Paris, 1. Dezbr. Die National-Ver' 'aiiiinlnng erwählte heute Büffet wieder zum Präsidenten mit 348 gegen 3 Stimmen. Die Linke enthielt sich der Abstimmung. Marlcl vom linken Centrum, Kcrdrcl und Benoist d'Azl? von der Rechten wurden zu Vice-Prä sidciiten erwählt. Tas „Journal de Paris" und die „Presse" berichten, daß schwere Differenzen wegen der Botschaft des Präsidenten an die National- Veisaiiiiiiluiig in dem Kabinet ausgebrochen >eien. Heute Morgen fand ein Minislerralh statt, in der eine lehr erregte Debatte stall fand. Tie Botschaft wird vor Donnerstag in der 'National Versammlung nicht verlesen werde. Pari s, 2. Dez.—lm Ministerrat!?? kam gestern die Bot'chait des Präsidenten Mac- Mahon an die Nationalversammlung zur Verlesung. Ter Passus, der von der Aushe bung des Belagerungszustandes spricht, ver uriachte eine heftige Debatte und schließlich die Verweisung desselben durch dieMajoritcit. Hervorgehoben wurde dabei, daß man jetzt, ivo die Radikalen i den Munizipalwahlen in Paris und auch im Lande so großen Erfolg gehabt, man den Belagerungszustand nichr entbehren könne. Verschiedene Eabinets Mitglieder verwarfen auch die Form, in wel cher der eonstttilttoiiellen Gesetze in der Bot schaft gedacht wird. Heute werden zur schließ lichen Erledigung dieser Frage die Minister nochmals zn einer Berathung zusammenire ten. L 0 nd 011, 2. Dzbr. Der Pariser Cor reipondeut der „Times" telegraphier, daß der letzte Brief des Grasen von Chambord die Spaltung im Ministerium hei vorgerufen ha ve. Zwei legitimlsniche Mitglieder des Ca bincts weigern sich, die Befestigung der Macht MacMahöii's zu unterstützen. Letzterer wird die Demission dieser beiden Minister, im Falle sie aus ihrer Weigerung bestehen, an nehmen. Paris, 3. Dezbr. —Tas radttal - repub likanische Blatt „La Rcpnvlic Francaise" sagt, daß unter den verschiedenen Parteien der Nauonalver'aminliing die größte Confu sion herrscht. Sowohl die Rechte als auch sie Linke halten eine Auflösung für unvcr weidlich. „La France" jagt, die Idee einer Erneue rung tcr Nationalversammlung durch ausciii ander folgende Wahlen gewinne an Boden, wahrscheinlich werde nächstens ein solcher An trag gestellt werden. P aris, 3. Dezbr. Die Botschaft des Präsidenten MaeMahou ist heute Nachmittag in der Nationalversammlung verlesen worden. Tiesclbe besagt, daß die Ordnung im ganzen Lande auirecht erhallen worden und daß die Beziehungen zum Auslande fortwährend aus gezeichnet seien. Frankreich habe gezeigt, daß es die Verträge rcspekiire und bei allen Nach barinächten an Zutrauen gewonnen; keine einzige auswärtige Macht zweifle mehr daran, daß es Frankreich's fester Wille sei, mit allen Nationen in Frieden zu leben. Die finan zielte Lage des Landes habe sich fühlbar ge hoben, Dank der guten Erndte. Die Prodiil tioii habe eine nie gehabte Höhe erreicht. Der Exporthandel sei nie so beträchtlich gewesen als in den letzten vier Monaten. Alle Anzci che deuteten Saraus hin, daß diese sehr bc ! fricdigcnden Nesultare auch im nächsten Jahre ! erzielt werden. London,?. Dezbr. —Von Madrid wurde gestern berichtet, daß der amerikanische Bür ger, Hr. F. A. Tockra, welcher auf Euba zum Tode vcrurtheiit, aber später zu 10-jäh riger Hait begnadigt wurde, gänzlich Ueige geven worden ist. Senor Eastelar ist zum Commissär ernannt worden, um Spanien auf der internationa len Weltausstellung in Philadelphia zu ver treten. Serrano begibt sich nächsten Samstag zur Nordarmee, um die Operatio nen gegen die Karttsten zu teilen. Bei der Auswahl der Perwnlichkcuen für seinen Srad l?a: man besonders darauf geachtet, daß Nie mand. dcr lin Verdacht fresst, mit dem Prin zen Alfonso, Sohn der Ex-Königin Jsabclla, zu chmpathisirem gewähli wurde. Tic Karlisten Führer Vetasco und Eucuta haben einen verunglückten Versuch gemacht, mir ihren Banden in die Provinz Mureia einzufallen. biustiand. London, 1. Dez. - ES ist hier das Gc rücht verbreitet, daß die gemeldete Krankheit des Kaisers Alexander Wahnsinn sei. S t. Petersburg, 3. Czar ist hier eingetroffen: er war bei der Einwei hung des neuen Onal's anwe-end und wurde von der B vvllerung enthusiastisch cmpian gen. Londou, 3. Dezbr. Ter Bericht, daß der Haien von Berbura an der afrikanischen Küste von egypiischen Kriegsschiffen bloctut werde, bcslängt sich nicht. ! Am Gewölbe des hohen Chores der ! Donilirchc zu Vi st nsl e r hat mau unter der > Mauertünche wenhvolle Wandgemälde ge funden. Sie sollen aus dem 13. oder 14. Jahrbnndert herrübreii, id das Toiinapucl beabsichtigt, von tüchtiger Künstlerhand eine , Nenov rung vornehm: zu lassen.