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Tages-Ntvigkeilen. (5 er und Post.) ?ut (lis latz cr t if„> cunivtrv t vccrle " o beißt cS cmer „?l. S." unterzeichneten Cor.Fpoi'deiiz aus Washington', .ist jetzt der llretlungsrus am Bord des sinkenden Paiteischiffes. Man sindcl, dass uian die arbeitenden Klassen schmählich s tälend geführt hat, dass ö:e gedritckreu Massen endlich revottiren. Ja wohl, und >si dasselbe Spiel nicht mit den Taus.nden hon Beteranen und deren darbende Hinterlassenen i und ällsser dem gctriebcu wovdcu? Ellle und ia>s'NUc.gen und qran sanie Tanmmnaen! Dabei eine schändliche und willkürliche "c ' Bureaus, sodass Viele vor GAvahiung ihrer gcr.chlen Ansprüche in Ar mntq und in Berzwcislnng viel elender ge l.orocn sind, als wärz.n geradewea un Kriege umgekommen. Dies ist bittere Wahr. Heu uns es hat auch ohne Zweifel viel zu dein levlen Wahlrejuliate beigetragen. Eine an dere Congretzsitznng ist vor der Thüre und es dieivt zu ichen, oh man ssch .eeilen w rd, uns >n dieser zu Hülfe zu kommen und der herrichcnden Noth abzuhelfen. Ich werde Über den vornchntl berichten, Ti'twckchen ist 5? übetstii'ng, daran zu erinnern, dass Eingaben Dncr, ivelche noch Anjpcuche aus nachträgliche Bonniy baben. mit dem Li. Januar abläuft und dass diese nicht verfätunt werden sollte. Ich weiss nicht, oo man dte Geschäfte absichtlich in Rückstand gerathen lagt, um rem Eongress tu beiveisen, dass eine Bermchrung der Arbeilskräile noth wendig sei. Das Pensianöamt gibt zu. Dass die tLcschäie sehr im llcückstailde sind, und es stellt wirklick die Geduld auf die Probe, mit demselben zu thun zu haben. Eine bedeutende Erweiterung der Arbeitslräfte wird daher verlangt und wäre, wenn sie der obwaltenden Verzögerung abhilft, in der That zu wiiii. scheu." Gen. BriSbie isi mir der besondern Mission ,n New - Fort eingetroffen, für die N o r h leiden den in Nebraska Hülfe zu su chen. Io,tm Menschen im westlichen Theile des Staates seien oeui Hnngcrlode nahe und wenn nicht schnell Hüife komme, müssten Viele Gen. Bcisbic besuchte selbst den durch den Fchlsnlag der Erndls darbenden Di rikt und traf auf viele Menschen, welche feit 6—B Wochen kein Fleisch genossen hatt.- und ans andere, die seil qg Stunden und mehr ohne alle Speise waren. Ganze Fami lien darbten und Nebraska sei zu arm, um ausreichend helfen zu können. Man suche deshalb r.u-yvsirts nach Hülfe und wende sich an das Mitleid der Nebenmenschen um Ga ben an. Geld, Kleidungsstücken n. s. w. Tie N ew-Forier Behörden sind letzt arg hinter Tweed her. Freilag theilten wir den betreffenden Brief des Gonv. Tix an Mahor Havcmeyer mit. Hanemener ist/wie bekannt, seil Empfang dieses Br eses verstor ben; unter seinen nachgAasieueii Papieren hat man einen Brief an den Präsidenten der gefunden, worin Hr. Havcmeyer demselben eine Abschrift des Brieses des Gonvernenre zn fertigt und ihn auffordert, sich und seine Kollegen im Betreff der Angelegenheit zu iechlfcitigen. Dieser Brief war noch nicht an seine Adresse gelangt, als der Tod Hrii.Haveincycr überraschle, und Hr. Banee war daher genöthigt, die Sache in ine Hand an nehmen. Das nachfolgende schreiben beweis'!, dass es ihm damit Ernst tst: „Exekuuv-Departemem.Etty-Hall, New- Forth den L. Dez. An die Eommissäre für Wohllhällgkeirs- und Besserungs Anstalten. Meine Herren Wm. M. Tweed, ein Sträs luig auf Blackwell's Island, der unter der Obhut Ihres Departements steht, geniesst, iv-e ich in Erfahrung gebracht, mit Ihrer Genehmigung Bevorzugungen, im Betreff derer Se. Excellenz der Gouverneur unicrcs Staates ein S chreiben an den verstor benen Mayor unserer Stadt gerichtet hat. Ein ßefchwsseu fittd.n Sic ciue Eopie des erwähn ten Schreibens, niio es ist Ihnen hiermit Ge legenheit gegeben, sich im Beweg dieser Ap getegenhcit zu rechtfertigen, welche, wenn sich die Thalsachen als wahr erweisen sollten, meiner Ansicht nach einen genüguidcn Grund für Ihre Amisenlsetzuiig bilden würde. Einer etwaigen Antwort fehe ich bis Montag, den 7. d. MtS. entgegen. Ergcbcnst Samuel B. H. Bance, Mayor." Eommiisär Laimbccr reichte dein Mayor Bance seine Resignation ein. In seinem Schr.ioen sagt c , "er habe ! in verschiedenen Sitzungen auf die laxe Tiö äivstn auf Biackwcll's Island uns ans die Möglichkeit einer Entwcichung T-vced's aus rnerksam gemacht, ohne bei seinen Erliegen ! Gehör zu finden, und da ex die Verantwort- ! lichtest dafür nicht übernehmen wollte, ziehe er es vor, zu resigiuren. In N e wF o rk wurdeDonncrstagßoolh's ! prachtvolles Theater, welches dem Erbauer! über 1 Million Tollars tostcte, und seinen ! Bankerott herbeisüyrtc, auf dem Nuktions- ! Wege für LLBS,(XA) an Oliver Amcs von Bo ston losgeschlagen. Der Milser ist ein Erbe von Oakes AmeS, welch' Letzterer eine Hypo thek von KIW.W) aus das Theater harte. Das Theater hat cine Breite von 134 Fuss on der 2L. Sirasse und 7ü Fuss an der sechsten Avenue. In N cw -F o r k wurde' Donnerstag der be kannte Biolinvirluose Joseph Noll beerdig!. Er tani im Jahre 184!> von Wiesbaden nach New-Fork. Sein- Thätigkeit begann er mit Eonzerten in dem alten „Shakespearc-Hotct," lvo er auch mit dem „Liederkranz" zusammen conzerttrie. Später war er Jahre lang Coii zertineislcr der Philharmoniter, sowie erster Geiger der italienischen und deutschen Openi. Gesellschaften. Als ivlcher hat er mancher auf Zergangen wandelnden Prima-Donna, man chem unsicheren Tenoristen glücklich über ge fährliche Stellen hinweggeholfen. Dirigent und Sänger konnten sich stets ans den allen Noll verlassen,Felbst dann, wenn cr, was bei ihm nichts Seltenes war, im Freundes kreise etwas lustig gewesen war. Man hat ihm Das oit zum Borwnrf gemacht, aber seine Freunde uns Kunstkenner behaupteten, dag cr taun schöner, hinreißender, als sonst jp'clte. Als vor einigen Jahren Hr. Earl Rosa „Die Hugenotten" ausführte und J-- mansen suchte, der die erste Romanze des „Raonl" mit der längst ausser Gevranch ge loinmenen Bwla d'Amour begleiten lönne, da fand sich nur ein Musiker in ganz New- Fort, der Das konnte, uns das.war der alte Noll. Er behandelte an diesem denkwürdi gen Abend das alte, zwölsseitige Instrument mit solch' virtuoser Fertigkeit und verstand, demselben so gesangrelche Töne zu cnt locken, dass man ans sein Spiel fast ebenso aufmerksam achtete, wie aus den Gesang Wach- Jn London soll ein Aquarium gegrün det werden, dessen Herstellung, einschliesslich Eonzerlsaat u. Tgl., aus TYs>,c>tM veranschlagt in. Ein Grundstück ist bereits zum Preise von LtMMM cryanden worden. Heckcr Hat der „Westl. Post" eme Reihe Artikel zur Förderung dcö sog. „Eullurkam- Pfcs ' versprochen, über dessen Bedeutung sich jene Zeitung zur Zeit Mit mehreren anderen Blättern in den Haaren liegt. Die 'National - Eonvenlion des „Wohlfeilen Transports," welche soeben in Richmond, Birg., in Sitzung war, hat sich am Vamstage vertagt. In der Abcndsitznna des Freitags wurde cine Petition an" den Eongress angenommen, in welcher alle von der Eonvemwn gesagten Beschlüsse eingewo luid, tlUth eine Petition der 11celv-^)oncr Legislatur um Reduktion der Eanalgcbühren am Erie-Eanal ist mit eingeschlossen. Auch wird dem Eongresse cmpsohlen, einen SchistS bauhos im Tssien und einen Dampsschlsssbau-- Hof nn Westen bauen zu lassen. Ein Eomile wurde ernannt, welches die Arbeil der Eonvention dcni Eongrcsse überreichen soll. Beamte für das nächste Jahr wurden ernannt, und dann vertagte sich die Convention -ine ckie. In Earbondalc, Peniis., ward die Fa milie Ludwig, ans den beiden Galten und ei nem einjährigen Ainde bestehend, in ihrer al leinilehcnoen Wohnung vergiftet aingefnnden. Tie Erwachsenen starben noch im Laufe des TageS, ohne dass man im Stande gewesen, über die Berüber des Verbrechens 'Näheres auSzusindcn; der Mann war nur im Stande, anzugeben, dass er mit den Seinigcn aus einer Flasche, die ihm Jemand Voss getrunken. Das .Kind lebt noch uuter fürchterlichen Schmerzen. In Pontiac, Irls., brannte Freitag Nacht dasHJrtsgesängniss ab; es kamen Sa nmel und Frant Townmg, welche wegen nn ordentlichen Betragens cingeiperrt waren, dabei um's Leben. Der Ort Unio u town, .sty., wurde vor einigen Wochen von einer ver heeren den Fencrs brnnst heimgesucht. Später saud man aus, dass drei Neger das Feuer aus Rache gegen einen Branntweinbrenner angelegt hätten. Sie wurden verhaftet und uc's Gefängniß nach Morgansfield gebracht. Freitag Abend erschienen dort eine Anzahl Bcrmnmmle, hol ten die Neger heraus uno knüpften sie in der Nähe des Ortes au einem Baume auf. Tie s. g. „Regulaloren" waren beritten und ans Uniomown. Tie äiostcii, welche der Regierung aus dem neulich beendcien erfolglosen Prozesse wegen des Gc ld spliidcn-E l n b r n ch s erwnch len, werden ans HLtlMtt geschätzt. Auge nchts dieser Thatsache ist es noch zweifelhait, ob man auf einen n.uen Prozess bestehen und noch einmal so viel Geld oder mehr daran wenden will, um am Ende ein gleich unbefrie dizendeS Resultat zu erzielen. Ter drcifährige August Graupp, dessen El tern in 'Nr. iMss, i. Strasse, Williams bur g, N.-F., wohnen, wurde neulich krank. Der herbeigerufene Arzt verordnete ihm einige Pulver zum Einnehmen, und cr jagte der Mutter: „Lassen Sic den LA einen "einmal tüchtig schwitzen!" Nur zu eifrig wurde die ser Beiordnung Folge gegeben. Tie Mutter hüllte den Anaben in Flanell ein, packte das lebende Fianellbündci in ein Federbett und brachte dieses i die Nähe eines rothglühenden Ofens. Das jtind schwitzte, bis sein Lebens sunke erlosch. Freitag wurde der Eoroner von dem unglücklichen Ausgange der Schweiss tur in Kenntniß gesetzt. Zur Philadelphicr hundertj äh - rigen liibclseic,r haben bereits 2-.' Staa ten die Einladung angenommen; es sind dies: Dcusschland, Holland, Belgien, Honduras, Hayn, Mexiko, Peru, Schweden und Nor wegen, Spamcn, Frankreich. Nicaragua, die Argentinische Eonsöderatiou, Brasilien, Bene. 'zuela, Liberia, Sandwicb.Jnsln, Japa, j Ecuador, Chile, Guatemala, Salvador und die Ver. Staaten vön Columbia. Von diesen haben zehn Staaten CommissSre ernannt iind es sind vön Schweden und Rörnftqen, Ecua dar, der Argentinischen Conlöderaiion, Mexe ko und den Der Staaten von Colombia für den Zweck Geldbewilligungen gemacht w>tt. dcn. Die Bctheftianng.vön Oestreich, Eng land, Neü- Seeland nnd Canada soll eben',,?.?, wenn auch noch nicht amtlich, zugesagt sei. Auch heiß, es. daß die vorzüg lichen im nach,teil Jahre in Brasilien, Algier, China und Mexiko zur Ausstellung koinmen den Gegenstände im Jahre ,87V auf die Phi ladelphier Ausstellung gesandt werden. Die Znfübe von Obst, namentlich ! Aepfel, zum Ncw-ssorkcr Markte ist so un geheuer, daß do .tige Händler den Versuch ma ch,, große Quantitäten dieser Früchte zu ex portiren, und zwar nicht nur nach südlichen ! Häfen, sondern auch nach Europa. Einer der j letzten englischen Dawpser nahm 1000 Fässer ! Aepfel mit nach Glasgow. Auck Kar'.ofsclii kommen massenbaft in dm Markt, und mäh rend der levten lechS Wochen wurden allein 80.0tt FUB nach Havanna exportirt. Hochgelahrte Zeitungen in Deutschland melden in vollem Ernste, „Tiltan> dch An kläger Beeck,er's." sei -um iZonverneur von NewZ'sork gewählt. Sie verwechseln ihn mit i Tckdctt. ! In Folge des Ergebnisses der letz ten Wahlen in Nord und Süd sind die Course der Sraatsschnldscheine der südl, l chen Staaten der Union bedeutend gestiegen, ! die von Alabama, Nor). Und Süd-Carolina ! und Louisiana sind sei: dem Z. Nov. um 5 ! bis IN Pro;, in die Höhe gegangen. Es rührt ! dies daher, daß man "vom Sturze des ! Schnappiäckicrthums eine rasche Verbesserung der wirthschastlichen Verhältnisse im Süden ! crwarckt. Bezeichnend ist, daß sich seit der Wahl sogar der Credit des unter den Gouver > neurcn Scott und Moses so schändlich b-'stoh- lenen Süd - Carolina gehoben hat, obgleich ! daselbst die „Regulären" wieder gesiegt ha ! den. Man erwartet eben, daß in Folge des gewaltigen moralischen Drucks der Opposi- tionssiegc in anderen Staaten, das Stehlen i sogar in Süd Carolina aufhören werde. ! Hiram Smith wurde am Freitage in Wa ! lerto w n, N--Z)., swie wir bereits telegra / phiick meldete) hingerichtet. Er war schul- big befunden worden, sich an der Ermordung i des Ehrs. Wenham betheiligt zu haben, der ! am 6. Januar 1873 gctödtet worden ist. Mau ! fand nicht weit von hier am S. Januar den Leichnam des ermordeten Mannes unter dein ! Eise des Dcer-Lick Crock. Ein aufgefundener Brief deutete ans ChaS. Sutherland von Co ! pciihageu als den Mörder. Sutherland wurde > am il. Januar anettet, doch vergiftete sich j derselbe ciuc Stunde nachher mit Strychnin. ! Smith wurde am 20. Oktober 1873 arretirt und im Juni d. I. prozejsirt, und am 24. Juli d. I. zum Strang verurthcilt. Der , ! Gouverneur gab ihm eine Gnadenfrist bis ! ' zum 23. Oktober, die er nochmals bis zum 4. 5 ' Dezember verlängerte. Der Verbrecher wurde ! ! lediglich auf Indizienbeweise und auf das, ! was er den Geheimpolizisten gestand, schuldig befunden. Es wurden große Anstrengungen gemacht, um den Gouverneur zu bewegen, die Todesstrafe tu lebenslängliche Einsperrung umzuwandeln, sie waren jedoch vergebens. Die endgültige Entscheidung erfolgte am Don nerstag Um i Uhr Mittags wurde Hiram Smith hingerichtet; cilf Minuten spä- - rer wurde er für todt erklärt, nnd um 1 Uhr 27 Minuten wurde sein Leichnam hcrabge- nomine. Senator Schurz hielt am Dienstag! Abend in „Zt. James Hall," Buffalo, seinen Vortrag über Erziehuugs Probleme. Aach l dem Schlüsse des Vortrages fand zu Ehren s des Senators ein Bankett statt, welches von der „deutschen Jungmänncr-Gesellschafl" vcr- j ! anstaltel wurde und woran eine große Anzahl s deutscher Bürger The.l nahm. Ter Vorstand s der Juiiginäiiiiergeicllschaft, Hr. Gco. Get- höfer, begrüßte den Gast mit einer kurzen Rede, worin er den Zweck der Versammlung ! darlegte und ersuchte dann die Anwesenden, i zu Ehren des ausgezeichneten Gastes einen Salamander zu reiben. Hr. Julius F. Ries- ! fenslahl cominandirte den Salamander und ! brachte einen Toast aus „aus die Geiundheit des Führers des deutschen Elementes in den Ver. Staaten, einen Plann, welcher in und ! außer dem Amte seine Rechtschasseuheit be- s Wahn und dessen Charakter über den Hauch j von Verdacht erhaben ist," in welchen Toast ! die 'Amvcsendcn durch ein dreimaliges Hoch einstimmten. Hr. Schurz dankte kurz für die ihm erwiesene Ehre. Später hielten noch! mehrere Herren kurze Ansprachen, und die Festlichkeit verlief in ganz angenehmer und ! gemüthlicher 'Weise. Tie Herausgeber des „Readiug Ad- ! lcr" iengtische Ausgabe) sind in Philadel- i phia wegen LibeUS gegen den Vater des Charlie Roß um KIVOO gestraft worden. In Phlladctvhia starb der bekannte SchnittwaareHändler Peter Sieger am Frei lag Abend im 71. Lebensjahre. Walter Fear hat nach einer offizicl. lcn Depesche aus Washington keine Aussich ten, der 'Nachfolger des Richters Durcll in Louisiana zu werden. In A n Ii A i b o r, Mich., ist der bekannte Ersinder DanielMohcart, welcher die Taschen uhr mit zahlreichen wichtigen Verbesserungen versehen hat, wahnsinnig geworden und mußte dem Irrenhause von Kaiamazoo übergeben werden. Ein Schreiben aus New - Orleans mel det, daß die dortigen Fluanzcn in einem trost losen Zustande sind und daß während des letz, tcn Jahres über 4000 Grundstücke wegen rück ständiger Steuern verkauft wurden. Die Steuerratc ist enorm. In M ontreal, Can., starben während ! der ichlen !i Monate 5200 Personen, darun ter 601 au den Vlattens. Die Sterberate je ucr Stadt beträgt 46 pro 1000, 15 pro 1000 mehr, als in New Äjoek. Paulilie Lueca begann Mitte No vember in der komischen Oper in Wien ein zehn Abende umfassendes Gastspiel. Sie trat folgenden Opern aus: „Fra Diavolo," „B-c Hochzeit des Figa, o," „Die lustigen Weiber von Windsor," „Don Juan," „Die Favorit:," „Der Freischütz," „Alane, die Tochter des Regiments." Ueber das erste Aus- Wttn am 16. November berichtet die dortige >,PresftM „Iran Lueca gab die „Zerline" in Mozart's „Don Juan." Dem berühmten Gaste zu Ehren erschienen die Orchester-Mit glieder im schwarzen Frack nnd weißer Cra vatte. Als Frau Lueca die Bühne betrat, wurde sie mit stürmischem Applause und ei nem riesigen Bougnet begrüßt. Ueber ihre Leistungen können wir vo.läufig nur sagen, daß diese „Zerline" von der herkömmlichen Aussasftmg sehr abwich, und ein ganz eigen artiges, mit starken, ja, oft etwas derben rea listischen Zügen gezeichnetes Bild darbot. Die stimme hat einen hellen Klangcharakter, scheint aber an ursprünglicher Frische bereits etwas eingebüßt zu haben. Die kunstfertige Sängerin verläugnete sich übrigens nicht und wurde am Schlüsse mir enthusiastischem Bei falle vor die Coulissen gerufen." General Butler soll erklärt haben, daß ihm seine Unterstützung des Franen- Slimmrechts 5000 Stimmen gekostet hat. Er tröstet sich indeß darüber und meint, im Interesse des schönen Geschlechtes müsse man Alles erwägen köiuien. In Chicago wurde der katholische Pfar rer Michael I. Forhan eingebracht, der mit dem Ertrage einer „Kirchen-Fair" von Bridge port, Ich, durchgebrannt sein soll. Die Arretur fand durch Geheimpolizisten in New- Pork statt, wopin Forhan entflohen war. Der Arrestant wurde in KBOOV Caution für sein gerichtliches Erscheinen genommen. Am 10. November starb zu Dortmund in Wenphalen Hr.Tr. C a r l W i n r e r st e i n an einem Leberleiden. Der Verstorbene lebte längere Zeit in Philadelphia und war na mentlich in musikalischen Kreisen bekannt und beliebt. Eine Zeit lang gab er in Philadel phia eine Musikzcttung heraus,deren Kritiken die Anerkennung aller Musiker fanden. Vor mva 12 Jahren kehrte Hr. Winterslein nach Deutschland zurück und fand dort bald Stel lungen als Mitarbeiter an prominenten Zei tungen. Der Verstorbene hinterläßt eine Witt we und vier Kinder Ei n iu n g c r Ma n n in einem Bierkessel z n Tode gebrüh t. — Am Samstag Nachmittag kam in Schüßlrr's Brauerei in Bustato ein schrecklicher Unglücks fall vor. Em junger Mann, 'Namens Mi chael Lauth, in der Brauerei als Arbeiter an gestellt, wollte einen Tampfkrahiicn schließen und stieg zu dem Zwecke auf einen Kessel, in welchem 35 Faß oder 1440 Gallonen Bier in lochendem Zustande sich befanden. Unglück licherweise glitt er aus und siel in die brodeln de Flnftigttii hinab. Em anderer Arbeiter sah dtts und beeilte sich, seinen Eameraden so raick wie möglich aus seiner schrecklichen Lage zn rchreicn. Alle Bemühungen indeß, den Verunglückten am Leben zu erhalten, waren vergeblich, denn er starb schon zwei Stunden nactiher an den erlittenen furchtbaren Brand wnnoen. Der Verstorbene war erst 21 Jahre alt und seit 4 Monaten im Lande. Zur Erheiterung mag folgende der „Deut schen Zeitz." von Rio d e laP lat a ent iiommeneNoliz dienen. Unter dcrUcberschrift „Beiuch" heißt es: „Wir erfahren von glanb wnidijzer Sette, daß der Kaiser Wilhelm von Teutschland während des kommenden Win ters eine Seereise zn machen und bei dieser Gelegenheit auch dem Kaiser von Brasilien einen Besuch abzustatten gedenkt. Für den Fall der Ankunft Sr. Majestät soll zn seiner Residenz der Paiast des Baron von NovaFri borgo in Stand gesetzt werden!" InS ale m, 0., wurde dieser Tage ein Mann von einer Katze geschossen. Lewisßi chard wollte daselbst einer Katze den Gar. ans machen. Abcx das Blatt wurde um gedreht, indem es der Katze gelang, ihn zn schießen, wenn auch nicht tödtlich Er nahm nämlich die Katze in seine Ar me und trug sie in dicNähc eines Schuppens, um sie dort mit einem Rcbolverjchuß abzu thun. Die Katze schien nicht Willens, ihr theures Leben io billig herzugeben und wehne sich mit Leibeskräften. In einer Hand hielt er die '-Heslic, während er den Revolver zwi schen die Knie steckte und mit oer andern den , Hahn spannte. Kaum hatte er ö.cs gethan, - so packle der Schwan; der Kotze den Hahn, : that emen Ruck und der Inhalt desßevolver - flog in Rtchard's rechtes Bein. Stadt Baltimore. Eine Rede des Ex-Gouvern cttrs Wm. Broß vvn ?hio vor der fticstgen Kvrnvörse. Am Frettag Abende kam der Achtb. Wm. Brog, Ex - Gouverneur von Ohio, auf der Heimreise von der Ratiamil-isnn-new„ „Billigen Transports" iußichmoud, Piro., begriffen, in Baltimore >,n und flieg im En ta>v.Houfc" ab. Hr. Bros, ist eine Autorität im HaiidclSwescn des Westens nnd in Chi cago, Eincinnati, St. Louis -c. wohlbekannt. Kanin blltte der hiesige HandclSsiand on der Ankunft des Ex.Gouverucurs aehört, so mach ten ihm Hr. W. Keyser, Vicc-Präsiden' der „Baltimore Ohio Bahu-E0.." nnd mehrere hervorragende Mitglieder der Kornbörse ihre Aufwartung und überreichten Hrn. Broß eine Einladung des Exekntiv-Comite's de. Börse vor Letzterer c>e Anrede zu halten. sär' Br-5 fuhr demzufolge in Begleitung der ae nanntenHerren nach derKornbörsean South- Straßc, deren großer Saal in Erwartung des BesueticS von wenigstens 500 Kaufleuten, die ersten Firmen der SeM umfassend, an gefüllt war. Hr. S. Sprigg Bell, Präsident ocr Börse, stelle den Ex - Gouverneur der Versammlung vor nnd derselbe hielt hierauf eine längere Rede, deren Hanptlext selbstver ständlich die Frage des „Billigen Transports" war. Nachdem er auf die große Bcdetttüng Baltimore's für die Handels,ntwickeliing mil denk Westen hinge vieieu, ging er auf die rie sige Ausdehnung des Landes über, dessen Produkte früher oder später nach Baltimore als dem natürlichsten geographischen Aus gangspunkte ihren Ausweg finden müßten. Ter Redner illnstrirte seine Argumente durch eine detaillirte Hinwenung an? die Karte der Per. Staaten nnd stellte sür Baltimore eine große Zukunft in Aussicht. Er gedachte der „Baltimore - Ohio - Bahn" und ihrer riesigen Entwickelungen u. sprach seine Ueberzeugung aus, daß dieselbe im „Billigen Transporte" den ersten praktischen Schritt thun werde, wenn nicht bereits gethan habe. Der Redner wurde zu Häufigem von dem lebhaftesten Beifalle unterbrochen, der sich noch mehr stci gcrlc, als Hr. Broß Hrn. P. W. Garretl für ichl der Per. Staaten in Vor- Nachdcm Hr. Broß seine Rede been digt, wurde er den Mitgliedern der Korn- Börse vorgestellt, worauf in Begleitung der HH. Keyser, Bell und C. N. Slagle der Ex ° Gouverneur, in dessen Gesellschaft sich auch die HH. W. C. Barrett vouEhanivaign, Zll., und Dr. Elark von Peoria, 111., befan den, ein Ausflug nach Locust-Point stattfand, wurden den Besuchern die Getraide- Elcvatoren und die anderen sehenswcrthen, oeu Fortschritt der Bahn bekundeten Werke der „Baltimore Ohio-Bahn-Eo." gezeigt nnd den Werkstätten aus Mvuut-Elare eine Pisite geiiiacht. Nachmitlaas dinirtc der , Ex-Gouverneur mit den HH. Kcyscr, R. B. I- E. Herbert, W. H. sssouug, ! Tck ' H. Cole und Andern lin „Remiert-Honje." Ab-nos reis'te Ex - Gou verneur Broß nach Washington ab, wo er bis zum Dienstage verbleiben wird. Ankunft des Dampfers „Vraun _ schweig." ! Dampfer „Brauiischwerg," Capt. Un l diitsch, am November von Bremen und ain 91. von Soulhampton abgefahren, traf i Sonntag mit 94 Cajülen-und 183 Zwischen l dcas-Passagicren an seiner Werfte zu Locnst l Point ein. Acht Tage lang nach seiner Ab j fahrt von Sonthamplon hatte er gegen heftige Fi und hochgehende See zu kämpfen; die Wellen rollten öfters über das Schiff und mehrere Male waren die Decke unter Wasser; aber trotz mehreren bedeutenden Beschädigun gen an den Deckhäuschen ereignte sich kein Unfall. In der letzien Hälfte dcr Reise war das Wetter angenehm. Es kamen Sophie Schwiua. Sophie Stout. oD' Boge, Gustav Rasch Uli Familie, tzosevhi .e und Anua gliche;, Anw Ford und Smnuel Seldner arthenia Roller mit Familie uud itta Radin 0 uus,Washington; und Lirgi- Familie aus EinciilnattV aus Deulschiands Clemence Dubais aus Fraiitrelch; Uli Zwischendecke; Catharine und Gearq Eic-uer, .luguy Olterdeui, Johann Fitzen Vera er, Aua. Beck a-ophie und Emilie itrff, Kate Anders, Johann und Mauzarethe Niedert und Wilhelm Aiomann aus Buliimorc. Wilhelm Mailänder aus Lasal Ii!.; A. und Joseph Ederie auS Pcntisvivanlcn; e tto Wai,- Iftlner aus Washington; Carl Langender! ans New- ans Cineuinali und folgende j .ycmrich p.ieberding, Marrarctii.' gchncr. Mari? i ""b Eva -chatte, Almittü ui.o Eva ! varhanne Gas!, Friedrich Rauls, Ernst Tcll.r mit i.aii.iilc, r'uswig-paiz. Theiln o.iemann, loiepb Iwinkniani!, Einsen Reich Augini gie inmt iranniie, ' .chenoaieii mit ,vanlle, Marqar. rucin Ecriu, mit iz-amiiie, Galtii.b nu-i- mi'i l-ramme. Wilhetmine Kuhn, Julie Riw: mit wa - milic, Wilhelm uud Augustetuske, Wrirei-ignc u-ii ! Kettmand Resiich, Louise und Emma Modrsw, Ar. ! rinna Munderloh, Reinhard und '-einri.h Maideio' Arieerich Tiesing mir Aamilie, Christian Nrausc! Hanl und Wlihcünine Fabarius, Eva Emri.h, M. Lohr?, Caroline Zchmeler, Georg chippenberacr .velcnc jienenoo.f, Christine tzeinhas, Caroline Pia leniack, Carl Welsch, Michael Baaikcs, Ernst,-of maler, Gustav Bnchhol;, Friedrich Waat, Ware Mauthee, Heinrich Schiiw.Pctcr Zeih mit Aamilie. Rudolph puhr, Auguste Spuhr, Theodor La-- kowsth mit Sainilie, Arauz lauiMh, Therese Ja ucht,, Heinrich Meier, Aritz Münte!, Leopold Popn Carl Z-chroder, Reinhard Wrgcr, Wrrha -chreiber und sophie Wagner aus Teutschland! Pauiinc pä m d A ASchweiz; Marlin Macck mit'Ann,Nie, THamas "nstt"AaniiNei Thomas Mal'na, Joseph Tynlecek mit Kami ie. Anna La,chtowl:a, ,>oy. Wohlek irr -zamiUe, Zost-s und Magdaicnc Tklar, Soscj Tch-vehla und Carl Buracck aus Mahren? Nikolaus Wind ans Luxem burg; Wen;el undZoy. Hermann, CatharureSstrben Joseph Hodan mit. Familie, Franz und Marie mW FamiUe?'Thoma- Svaiida mit Familie, Frau; Micka mit Familie, M. schlmek, Zakob und Johann Frcek, Thomas und Zoscpha Durlek nnd Aluista zialina uns Böhmen. Eine rührende Szene fand, als die „Braun sckweig" ihre Werfte erreichte, statt. Die Mutter einer jungen Dame, einer Kaftiten- Passagierin, wartete ruhig am User, bis die Laufplanke vom Bord bis zur Werste gescho ben war; dann eilte sie auf's Schiff und suchte die ersehnte Tochter auf. Während sie die Langentbehrte umarmte, verliess sie ihre Fas sung, und sie siel in Ohnmacht. Baltimore und dle pe nns ylv a - nijchcn Oei quellen. Der „Courier" in TuuSviUc schreibt: „Während die „Balti more - Ohio . Bahn" sowohl dem Ackerbau Juteresse dcsWeslenS, als auch demOethandel von Peunsylvanien zu Hülfe gelommcn ist, während sie billige Frachtraten sielltc und eine rechtschaffene, unpaneiische und liberale Poli tik befolgte, scheinen die Zetungen von New ?)ort noch immer nicht glauben zu können, daß die westlichen Bauern und die pcnnjylva. irischen Oclproönzenten ihren Verkehr dieser Bahn zuwenden iveroen. Sie werden dieses jedoch ihriii uud zwar gemeinschafilich thun. Tie.„Graugers" haben bereits ein tiefes In teresse au den Differenzen zwischen den Ocl- Produzenten und denEifenbahn-Eompagiiie'li genommen und dem Wunsche Ausdruck gege ben, ihnen zu Hülfe zu kommen. Die JEo lumbia Röhren-Eomp." begann am Samstag Morgen, Oel vonMtttcrstown nachPittsbnrg zu leiten, täglich fließen etwa 4v,eZoo Faß rohes Petroleum nach den Pittsbnrgcr Rassi nerie'n. Tiefe werden ihr Produkt nach Bal timore schicken und heute schon wird dorr mehr Oct verladen, als in Philadelphia und New- Ljork. Die grösste Oel - Export - Firma des Landes Stursberg, Ruperti S-Eo. beabsichtigt ihr Geschäft nach Baltimore zu verlegen, das selbe thut die Firma Meißner, Ackermann K Co. Tie Titfords haben bereits Vorkehrun gen in Baltimore getroffen, denn man kann nicht von ihnen erwarten, daß sie ihr Etablis sement init Verlust in 'New - 9)ort aufrecht er halten, während sie in Balirmore gute Ge schäfte machen können. Wie die Sachen jetzt stehen, so ist alle Befürchtung vorhanden, daß Newttssork einen großen Theil seines früheren Handels vertieren wird. Es ist wohl möglich, daß es unter den hohen Frachtraten dieselben Geschäfte machen mnd. Ncw-9)ork hat sich durch diese hohen Frachten mit' einer chinesi scheu Mauer umgeben. Unsere Hülfe muß von Baltimore kommen." Schlafwaggons nachChicag o. Aus der neuen Linie der „Baltimore - Ohio Bahn" nach Chicago fahren jetzt auch Schlaf Waggons. Passagiere, welche in vielen Waggons reisen, werden in Zukunft nicht mehr, wie es früher der Fall war, aus ihrer nächtlichen Ruhe aufgestört, um dieWaagons zu wechseln. Der Pfcrdeinark t.—Auf dem Pfer deinarkte bleibt es noch immer, wie es war. Thiere werden in hinreichender Anzahl ans den Markt gebracht, aber an Käufern fehlt es. Die Preise stehen selbstverständlich sehr niedrig; für Htsi> bis K2o> kann man vor zügliche Pferde kaufen. Im Anfange dieser Woche trafen mehrere Mault hicre von Ken tucky hier ein. Dieselben wurden zu verschie denen Preisen zum Verkaufe ofserirt, die Händler sahen sich aber getäuscht, wenn sie glaubten, viele Kauflustige in Baltimore zu ftndeii. Die meisten dieser Mantlhiere wer den wahrscheinlich nach Philadelphia aus den dortigen Marti gebracht Wersen. Energisches Handeln.—Die Firma Gebrüder Marburg, Str. 145, 147 und 149, Süd-EharleSstraße, deren Fabrik letzte Woche zum großen Theile durch Feuer zerstört wurde und denen das gefräßige Element eine sehr beträchtliche Menge ihres Waarcnvorralhes vernichtete, zeigen cme lobenswertste Energie in Wiederherstellung des Gebäudes. Inner halb 24 Stunden nach dem Brande war die Versicherungssumme tz 95,000 ausbezahlt, ge wiß ein gutes Zeichen von der Solidität der Firma, und innerhalb derselben Zeit wurden auch eine Menge ArbeilStente engagirt, um den angerichteten Schaden wieder gur zu ma chen. Um während dieser Zeit die Fabrik nicht brach liegen zu lassen, wurde von ihnen ein anderes Gebäude zu diesem Zwecke ge miethet. Die Handelsbeziehungen der Firma erstrecken sich von San Franzisco bis nach New Sjork und von Eanaoa bis nach New- Orleans, und ihr Fabrikzeichen, „Siegel von Nord-Carolina," ist aus dem ganzen Conti nent und darüberhinaus berühmt. In kurzer Zeit wird die Fabrik, mit wesentlichen Ver besserungen versehen, wieder in voller Thä tigkeit sich befinden. D e r E h r w. D r. G a l I a u d c t, der berühmte amerikanische Taubstnmmeiilchrcr, weilt augenblicklich u> unserer Stadt. Der erste bekannte Lehrer für Taubstummen wai der Spanier Petra Ponce, der im Jahre 15Zv lebie. Seitven, haben sich in fast allen Län dern Mcnschenjrcui.de dieser coleu Aufgabe gewidmet. Hier 1 Amerika war es zuerst Thomas Hopkins Gallaudet, der auch eine Taubstumme heirathete. Derselbe eröffnete zu Hartford das erste Taubstummen-Asyl in Amerika. Als er 1851 starb, errichteten ihm seine dankbaren Schüler daselbst ein Monu ment. Jhm fotgic in diesem christlichen Werke wahrer Nächstenliebe sein ältester Sohn Tho mas Gallaudet, der ebenfalls eine Taub- stumme heirathete und in New-York eine i Kirche für dieselben gründete, wahrscheinlich l die einzige in der Wett. Lehranstalten für ! seine Schützlinge errichtete er außerdem in ! New-York, Albany, Boston, Philadelphia, ' Washington und Baltimore, welche er alle besucht. Seine Fertigkeit in der Zeichen spräche ist so groß, daß er durch dieselbe den Taubstummen eine Vorlesung ober eine Pre digt ebenso rasch wiedergeben kann, als der Redner spricht oder lics't. Sonntag hat derselbe in der „Grace Kapelle," Ecke der Monument- und Parkstraßc. sowie in der„Trinity Kirche" am Broadway den Gottesdienst für seine Zöglinge gehaltliäi. TasStaats Arbeits h au S. (Ilouse vl' Htirrevti-in.s Nicht geringes Auf sehen ruft es hervor, daß die Staatsbehörde thatsächlich '.'3 Acker Land, 16 Meilen von Baltimore und nahe Jessup's Cut an der „Battimore-Ohlo-Bahil- gelegen, für den Zweck der Errichtung des staatlichen Arbeits hauses gekauft hat. Verkäuferin ist Mab, Scott, für welche Hr. M. Bnnnon als Agent fnngirtc. Der Verkauf soll schon vor mehre ren Tagen bewerkstelligt worden, aber die Kunde hiervon bis zum Abschlüsse gewisser wohlfeiler Transportsälze mitdcr„Battimore- Ohio-Bahn" zurückgehalten worden sein. Tie staatliche Behörde, ans dem Gouverneur, Eon troleur, Schatzmeister und General Anwalt bestehend, behauptet, daß das angekaufte Grundstück das beste von mehr als fünfzig sei, die zu dem Zwecke offcrirt worden seien. An der „Baltimore-Ohio Bahn" gelegen, passir teii dort lägt. 3V Züge, u. innerhalb iU Minu ten tonne man vom Gerichtsgebände Balti more's aus den Platz erreichen; es sei bort reichlich Wasser :c. vorhanden und der Ort in jeder Beziehung der beste, den man wählen konnte. Ter Kaufpreis soll HIBMO inach dem „American") betragen, welches Blatt behauptet, daß man ganz gut einen bessern und wohlseilern Kauf hätte abschließen kön nen. Richter Gilmor verwahrt sich in einer Einsendung an die „Gazette," daß er sich zum Verkauf von Land in Dulaney's Valley an die Staatsbehörde verwendet habe. Er habe allerdings zu einer Zeit geglaubt, daß sich dasselbe für die Errichtung eines Staats arbeitshanses eignen würde, aber nachher ein gesehen, daß es gerade jogm wie Jessup's Eni zu weil von der Stadl sei. Der Rich ter läßt durchblicken, daß füglicher Weise das Arbeitshaus nicht weiter, als k und 9 Meilen von Baltimore Härte erbaut werden sollen. Voraussichtlich wird diese Ärbcitshausgruud kaus-Geschichte noch vielen Gestank aufrüh- Eine bemerkenswcrthe Ent scheid u g.—lm Stadtgerichte schwebte so eben die Klage Dretz gegen Derby. Es harr oette sich um das Besitzreebt gewisser Utensi lien und Einrichtungen eines Wrrthschaftelo kalcs. Ein HauS und Grundstück, von der Frau des Beklagten geeignet, wurde unter einer Hypothek des Bctlagrcn und seiner Frau von einem Trustcc verkauft. Das Hauö war bisher als Witthjchast benutzt worden und war als solches zur Zeit des Verlaufes im Gebrauche. Nach dem Verkaufe kam der Be klagte und nahm das Sonnendach, der, an dein Fußboden befestigten Schenktisch, eine große- EiSkiste, welche durch eine Oefsnung in der Scheidewand von einem Zimmer rrr's andere lies, und andere Gegenstände, die dcr Beklagte als von ihm iu die Wirthschaft gemachte Ver besserungen beanspruchle, in Beschlag. Das Gericht entschied, daß das Gesetz in seiner An wendung auf den Aussteller und Inhaber ei ner Hypothek wesentlich von einem zwischen einem Hauscigncr und Miether abgeschlosse nen Pacht Comraktc abweiche. Im letzteren Falle stehe eö einem Miether zu, Verbcsserun gen als sein Eigenthum zu beanspruchen, während unter hypothekarischer Verschreibung derartige üxru,!--" dem Käufer zufielen. Das Gericht begleitete seine Entscheidung mir der Bemerkung, daß es die Beziehungen zwi schen d.m Aussteller und Inhaber der Hypo thek, die Zwecke, für welche die "lmpiove. iiiont-" gemacht uno wie sie befestigt seien,! sowie den Schaden, der durch ihre Wegschaz-! fung erwachsen würde, sorgfältig in Betracht! gezogen habe. Falsche Z 5 - Schci n c. Mehrere Ban quiers machen uns daraus anfmertsi!'.,, daß augenblicklich cnie ungewöhnlich große Zahl falscher H - Scheine clrkulireii. DieselbenJmd den Noten dcr „Tradcrs' National Bank von Chicago" nachgeahmt, und zwar so gcichiSt, daß selbst Lenre, durch deren Hände lägtich große Summen gehen, durch diese -Noten ge lauscht worden sind. Bei genauem Betrachten bemerkt man jedoch die Fackchung bald. Unter dem Buchstaben in dem Worte Chicago läuft bei den falschen Noten eine Linie in das Wort "pa>" hinein, welches gerade unter Chicago steht; ans den echten Noten bleibt inzwischen dieser Linie und dem Worte -ym." clii weiter Raum. In dem Datum des Jäh res 1835 stehen auf den echten 'Koten die bei den letzten Zahlen „3 und 5" näher zusam men als „t und 8," bei den falschen Noten ist es gerade umgekehrt. Das Papier, auf wel chem die Note gcornckt ist, unterscheidet sich von dem dcr echten Note dadurch, daß es in der Qualität nicht von derselben Güte ist. Auch sind die knicenden Figuren nicht so klar und deutlich ausgeprägt wie auf den echten Noten. Ei ncH 0 ch z'e it. Sonntag fand in der Wohnung unseres bekannten Mitbürgers Hrn. Albert Sigmund, Madisonstraße, die Verchttchuug der zweiten Tochter deS genann len Herrn, Hctiie D., mit Hrn. S.J. Kat zenslcin von Washington, Pa., statt. Eine Menge von Nah und Fern eingeladener Her ren und Damen hatten sich dazu eingestellt und unter den Anwesenden befanden sich die Bcr. Staaten-Senatoren W. P. Whyte und Dr. Dennis von Maryland, Mayor Vansant, Gen. Anderson, Staoieini.ehi.ier, Eol. Geo. P. Kaue, Cot. H. Snyder, SchnlrathSpräsi dcnt I. Morris, I. R. Vatdwin, Präsident der „M-chanics' Bank," 'Richter Pinkney, C. E. Futton, Redakteur des „American," W. Wttliiison, Wardcin des Zuchthauses, I. F. Hunter, Direktor des Zuchthauses, George Evans, Joseph Vansant, W. P. Preston, W. W. Taylor, I. Raynor, I. Katzenstem, sen., A. L. Whiting, Hr. und Frau Prciß, Hr. und Frau Seim, jnn., Hr. und Mad. Sickel, I. Katzenstem, jun., W. Hottzmaim, L. und M. Goldjchimdt vonPhiladelphia, M. Nenineyer, F. Eahn und viele Andere. Außerdem lagen Entschuldigungsschreiben und Begrüßnngs depejchen von I. Goldschmidt, Philadelphia, A. Creigh,Washington, S. Heinemann, New ?jort, Eh iS. F. Taylor, B. und N. Metz, New jssork, V. Mansbach, Philadelphia, M. Birnbaum, do., I. Katzenstem, Pittöbnrg, u. j. iv.zvor. TcrTiich war mit einer Meng, prachtvoller und nützlicher goldener und sichere ner Hochzeitsangebmde angefüllt, welche in nicht geringem Grade die Aufmerksamkeit der Besucher fesselten. Die Dranungs-Ccremonie nahm kurz nach 8 Uhr der Ehrw. Tr.J.Mey-- er von der „Har-Smai Gemeinde" nach dem Ritus der indischen Resormgemeinde vor und begleitete die Ceremonie mit eben 10 herzli chen als eindringlichen, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden im höchsten Grade fesseln den Worten. Das junge Brautpaar leerte als schönes Symbol ehelichen Glückes das ihm überr-ichte Weinglas, der Rabbi tauschte die Ringe und das iniige Paar trat mit dem Se gen Gottes in das Eheleben ein. Die Cere monie war eine ergreifende und die in Beglei tung derselben vom Rabbi gesprochencnWorte fanven ohne Zweckel im Herzen des jungen Paares Widerklang. Ter Trauung folgte ein Bankett, bei dem die Herren W. P. Pre ston, Goldschmidt, Mayor Vansant, Morris und Andere kurze Ansprachen hielten, die alle mehr oder weniger den Wünschen für das zu künstlge Glück des jungen Ehepaares Rech nung trugen. Die gestri c Feier war die dritte der Art, welche seit 13 Monaten im Hause un seres geschützten Mitbürgers A. Sigmund be gangen wurde, und drei Kmtcr, ein Sohn u. zwei Töchter, sind unter den günstigsten Au spizien in das Ehelebcn eingetreten und Swil- Kr's hübscher Gedanke: dcw strenge mit dem Lurteu, Wo ch und Mldes Pannen, giebt es einen guten Ninng," möge sich auch bei dem letzten Paare bewäh ren, das gestern die schöiiye Feier des Lebens beging. Ableben eines betagten deut- Ich e n Mir b n rgcrs. Am Donnerstag 'Nachmittag starb iu seiner Wohnung, Ar 163, Eonway-Srreße. Hr. Georg F. Loy.'ein sehr geachteter Adoptivl'ürgcr Sud - Balti more s, im 33. Lebensjahre. Nach langwie riger Krauiheft von sechszehn Wochen, die mit großer Ergebenheit enragcn wurde, enrrafile ihn der Tod dem Krene der Lebenden. Er wurde am 7. Zuli 1319 in Ealw, Württem berg, geboren uud kam im Jahre tstn,; nach Baltimore, wo er bis zu seinem Ende ansäs sig blieb. Er heirathele im Jahre >835 ru Bremen und hinterläßt eine Wirtwe und sechs erwachsene Kinder. Er war Mitglied der ZlollS.Gemeinde der Stadt Baltimore seil , einer H-erherkiiiifr, Mitgründer der „Balli- Mitglied der „Wilhelm Tcll-Loge Nr. 4" und des Schi! ler-Lagers, U. O. der Odd - FellowS," des „Powhatan-LagcrS, U. O. der Nothmäiiiier." Jahren gegründeten „Ja- Er reij'te im Fahre 1879 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach -4-eutsch!cu!d und kehrte, nachdem er seine Pa tersiadt und andere Plätze besucht, im nächsten 00 ?alt.more '"rück. Seil seiner Wiederkehr lebte crvom Geschäftslebcn zurück gezogen und beschloß im Kresse seiner nächsten Anverwandten cm v-elbew-gtes Leben, nelicbt und geschätzt von Allen, die geschäftlich oder ge,ellig mir ihn, in Berührung kamen. Sein- Beerdigung wird morgen Nachmittag > Übr statlsiiiden. i, '9 Baltrmorer Sterb l r ch keitS - T a bell e.- Vcrwichene Woche winden 134 Per soncn, 75 männlichen und 59 weiblichen Ge schlcchts, worunter 93 Farbige und 6 Todt geborene, aus Baltimore beerdig: 3 weniger oerm in der Vorwoche, 1 wenig r ot? in der Parallel Hoch: no.i 1379, aber' re-n 9. 19, 19. .', 35, 23 und 55 mehr, denn i,I den corresvondireiiden Wochen von ig.n "1 '79, 9, '33, '37, '33 und '35. Eine ägyptische Königstochter. Historischer Äoman von Georg Ebers. (Fortsetzung.) Zweiter Band. Erstes Kapitel. Sieben Wochen später bewegte sich auf der großen Königsstrasse, welche aus dem Westen nach Babylon führte, ein langer Zug von Wagen und Reitern verschiede ner Art der schon in weiter Ferne sicht baren Riesenstadt entgegen. Unter dem von bölzcrnen Säulen getra genen Tacke eines über und üb.r vergol deten, vierrädrigen, mit Goldbrokat gepol sterten Fuhrwerks, dessen S.iien durch Gardinen oeischioisin werden kontten der sogenannten Harnramara''*), saß Nitctis, die ägyptische Königsio t tet. Zur Seite ih es Wagens ritten ihre Begleiter, die uns bekannten persischen Edlen und der entthronte König von Ly dien mit seinem Sohne. Fünfzig andere Fuhrweite und sechs hundert Saumthiere folgten ihnen, wäh. rend eine Abtheilung persischer Soldaten auf prächtigen Pferden dem Zuge vorauf ritt. Die Strasse führte den Euphrat enk. lang durch üppige Waizcn-, Gerste- und we che zwer.mnderl-, ja manchmal dreihunderisälk ge Frucht tru gen. Schlanke Dattelpalmen mit schwe len Fruchtbüscheln standen überall auf den Aeckern, die nach allen Seiten hin von wohlgehaltencn Wassergräben und Kanä len durchschnitten wurden. —Tcotz der Winterzeit schien die Sonne warm und hell von wolkenlosen H.mmcl. Ter ge waltige Slrom wimmelte von größeren und lleineren Kähnen, welche die Erzeug nisse des armenischen Hochlandes der me jopolamischen Ebene zuführten und die meisten Waaren, welche von Griechenland und Kleinasien kamen, von ThapiakusP) aus nach Babylon beförderten. Pump werke und Wasserräder gössen erfrischendes Naß ans die Accker und Pflanzungen an den Usern, weiche mit zahlreichen Dörfern geschmückt waren. Alles ließ erkennen, daß man sich dem Mittelpunkte eines al ten, sorglich verwalteten Eulturstaates näherte. Bei einem langen, mit schwarzem Eck psch überzogenen Backsteinhause, an dessen Seiten sich eine Platanenpsiaiizung erbob, hielt der Wagen und das Gefolge der Ni letis. Krösus ließ sich von seinem Rosse heben, näherte sich dem Fuhrwerke, wel ches die ägyptische Königstochter trug, und rief ihr zu: Hier waren wir bei dem letzten Stationsbause angelangt! Dort d'rüben, oer Hobe Thurm, wetcker sich am Hoiizont abzeichnet, ist der berühmte Tempel der Bel, neben euren Pyramiden eines der ungeheuersten Werke von Menschenhand. Bevor die Lonne untergeht, werden wir ehernenPforten vonßabylon.eintref fen. Gestalte mir, daß ich Dich aus dem Wagen hebe und Deine Dienerinnen zu Lir in's Haus sende. Du mußt Dich heute nach persischer Fürstinnen Art klei den lagen, damit Du den Augen desKam byses wohlgefallest. In wenigen Stunden wirst Tu vor Deinem Gallen stehen. Wie bleich Du bist! Sorge oasür, daß Dir Deine Frauen mit läufchcnoer Schminke freudige Erregung aus die Wangen malen. Der erste ist oft der sntscheioenor Eindruck. Diese alle Eisahcnng gttl bei Niemandem mehr, als bei Deinem künftigen Garten. Wenn Du ihm, woran ich nicht zwKste, bei dec erneu Begegnung wohlgefällst, so kannst Du seiu Herz sür immer gewonnen Häven; soilleft Du ihm heute mißfallen, >o ivtto er Dich, nach seiner schroffen Art, k.um wl-de: eines ireundlichen Blickes würdigen. Much, meine Tochter, Much! vor allen Tingen beherzige wohl jeaeLeh ren, weiche ich Dir gegeben habe! Nitelis trocknete ein: Thräne und erwiederte: Wie illll ich Dir für all' Deine Güte danken, Kröius, mein zweiter Vater, mein Be schützer und Raihgeber! O verlaß mich auch später nickt! Bleibe, wie aus oiejer langen Reffe über gefahrvolle Gebirgs pässe, mein Wegweiser und Beschützer, wenn die Bahn meines armenLebens über Gram und Sorge führt. Tank, mein Baler, tausend Tank! Bei diesen Worten schlang dieJangfcai ihle vollen Arme um den Hals des Grei ses und küssle seinen Mund, gleich einer zärtlichen Tochter. Als sie den Hof des dunklen Hauses bettat, kam ihr einMann, dem eine Scharr von asiatischen Dienerinnen folgte, entge gen. Ersterer, der Oberste dec Eunuchen, einer der vornehmsten persi'chen Hesbeam-. tcn, war groß und wohlbeleibt. Sein barlloses Angesicht lächelte süßlich, in sei nen Ohren schwenkten sich kvitbare Ge hänge, seine Arme und Beine, sein Hals und seine weibisch langen Gewänder wa ren mit goldenen Ketten undßingen über deckt. und seine steifen gebrannten Locken, welche eine purpurne Binde umwand, strömten durchoringcnd sckarse Woylge rüche ans. Ehrecbieilg verneigte sich Boges (so hieß der Eunuch) vor derÄcgypterin und sprach, seine fleischige nuißingen überlatcneHaiid vor den Mund haltend: Kambyje -, der Herrscher teroWeit, sendet mich Tic en>- gegen, 0 Königin, damit ich Dein Herz mit dem Tyan seiner Grüße erfrische. Er schickt Lir ferner durch Mich, seinen ärm sten Knecht, die Gewänder der Perserin nen, damit Du, wie es der Gattin des grossesten aller Herrscher ziemt, in niedl ichen Kleidern der Pforte der Achämeniden nähen mögest. Diese Weiber, Deine Die nerinnen, warten Deiner Befehle. Aus einem ägyptischen Smaragd werden sie Dich in einen persischen Diamanten ver wandeln. Boges trat zurück und gestal tete mit einem herablassenden Winke dem Wirth der Herberge, der Fürstin als sein Gastgeschenk, einen höchst geschmackvoll geo-dneten Korb voller Früchte zu über reichen. Nltetis dankte beiden Männern mit freundlichen Worten, trat in das Haus, legte unter Thränen den Schmuck ihrer Heima hab und ließ die volle Flechte an ihrer linken Zeile, das Zeichen ägyp tischer Fürstentöchter, auflösen, um sicv nach medijcker Weise von fremden Händen ankleiden zu lassen. Ihre Begleiter befahlen unleidessen eine Mahlzeit auszutragen. Hurtige Diener Hollen Stühle, Tische und goldenes Ge ralh von den Wagen, die Köche tmnmetlen sich, und Einer war dem Andern 10 ichnell und willig zur Hand, daß gar bald eine köstlich geschmückie Tafel, auf welcher nicht einmal die Blumen fehlten, wie durch Zau erei, die hungrigen Reisenden erwar ten konnie. In gte cher Ueppigkeit war auf der ganzen weiten Fahrt gelebt worden, denn aus den den fürstlichen Wandrern folgen den Saumrossen fand sich jede nur denk bare Bequemlichkeit, vom wasseldlchtcn golddurchwirklen Zelte an, bis zum silber nen Fusischemel; uns in den die Reisenden begleitenden Wagen saßen, nebenßäckern, Köchen, Schenken und Vorschneider, Sal benreiber, Krauzwinder und Haarkräusler. Außerdem befanden sich an dec Land straße nach jeder vie.tenMeile ein gut ein gerichtetes Fremdenhaus. Hier wurden die unterwegs geiattencn Pierde ersetzt, hier gemachten schattige Baumpslanzungen gastlich Zufluvt vor der Hitze desMiilagS, und aus dem Gebirge fand man in Wesen Herbergen an wannen Herden Schutz vor Schnee und Kälte. Die persischen Fremdenhäuser, welche unscin Poiistationen ähnlich waren, dank ten ihre Entstehung uns Verichönerung dem großen Cyrus, welcher durch wohlge haltene Strassen, die ungeheuren Entfernungen seines Weltreiches ab zukürzen suchte. Derselbe hatte auch einea regelmäßigen Postbotendienst eingerichtet. Auf jeder Station fanden die Felleisenreiler einen zur Abreise ferti gen Ersatzmann auf frischem Pferde, wel cher, nachdem er die zu befördernden Briese hatte, in Windeseile fortsprengte, um bei der nächsten Herberge sein Fellei sen einem neuen bereitstehenden Boten zu zuwerfen. Diese Couriere hießen An ga ren und wurden für die schnellsten Reiter auf der schnellsten Reiter auf der Welt ge hatten. Asiatischer Reiscwagen, dem wir zuerst iu TeoophonS Anovaps, eine Ttonigin in ttnicideu fahrt. -heg. T t!d ier as.purt-n <>e Hur .nun.auaunc vct-ieu.ea iz.'cr e-, ü.eiseu. Als die Schmausenden, zu denen sich auch Boges, der Eunuch, gesellt hatte, von der Tafel aufstanden, öffnete sich von Neuem die Thür des Stationshauses. Ein gedehntes „Ah"ließ sich hören.denn vor den Persern stand Nitctis in der kostbaren me dijchen Hoftracht, von dem Bewußtsein ihrer siegreichen Schönheit st lz erhoben und dennoch mädchenhaft errathend über das Staunen ihrer Freunde. Unwillkürlich fielen die Tiener, nach asiatischer Sitte, vor ihr nieder; die edlen Achämeniien aber verneigten sich tief und ehrerbietig. Es war, als wenn die Kö nigstochter mit der schlichteren Kleiouna ihrer Heimath atleSchüchternheit abgelegt", unv mit den von Gold und Edelsteinen strotzenden seidenen Gewändern der persi schen Fürstin den Stolz und die Hoheit ei ner Königin angezogen habe. Tie liefe Ehrerbietung, welche man ihr soeben gezollt halte, schien ihr wohlzuthun. Herablassend mit der Hand winkend, dankie sie den bewundernden Freunden; dann wandte sie sich an den Eunuchen- Obersien und sagte ihm fr-undl-ck, aber stolz: Du hast Deine Schuldigkeit gethan. Ich bin mit den Kleidern und Sklavinnen, welche Du mir besorglest, nicht unzusrie den. Ich werde meinem Gemahle Deine Umsicht zu rühmen wissen; empfange einst weilen diese goldene Kette als Zeichen meines Dankes. Ter allmächtige Aufseher der Frauen des Königs küsste ihr Gewand und nahm diese Gabe schweigend im Empfang. Mit solchem Siolze war ihm noch keine seiner ttlittrgcbencn entgegen gekommen. Alle bisherigen Weiber des Kambyses waren Asiatinnen, und diese pflegten, weit sie die Allmacht des Eunuchen-Obersten kannten. Alles aufzubieten, um seine Gunst durch Schmeichelworte und demüthiges Wesen zu gewinnen. Jetzt verneigte sich Boges zum Zwciten male tief vor Nitelis; diese wandte sich aber, ohne ihn weiter zu beachten, dem Krösus zu und sagte leise: Dir, mein gü tiger Freund, kann ich weder durch Woite noch durch Gaben lohnen, was Du an mir gethan hast, denn Dir allein werde ich es zu danken haben, wenn mein Leben an diesem Hose ei, wenn richt glückliches, so doch friedliches sein wird. Nun fuhr sie mit lauterer Stimme fori: Nimm die s n Ring, welcher seit unserer Abreise von Aegypten meine Hand nicht verlassen hat. Sein Weith ist gering; seine Bedeutung aber groß. Pythagoras. der edelste aller Hellenen, gab ihm meiner Mutter, als er in Aegypten die Weisheitslehrcn unserer Priester erlauschte, diese schenkte ihn mir, als ich von der Heimath Abschied nahm. Auf dem schlickten Türkise hier steht eine Sieben. Diese durchaus untheilbare Zahl stellt die Gesundheit des Leibes und der Seele dar, denn nichts ist untheilbarer, als die Gesundheit. Wenn nur das kleinste Theilchen des Körpers leidet, so kcankt der ganze Men,ch; wenn sich ein schlechter Gedanke in unser Herz einnistet, so ist die Harmonie der ganzen Seele ge stört. Laß Dir diese Sieden, so oft Tu sie nehst, zurufen, was ich Dir wünsche: den ungeiheilten, ungetrübten Genuß leib lichen Wohlseins und eine lange Fortdau er jener liebreichen Milde, welche Dich zum tugendhaftesten und darum zum ge sundesten aller Mensckcn macht. Keinen Dank, mein Vater, denn ich würde Deine Sevutdnerm bleiben, selbst wenn ich dem Kröius die Schätze des Krösus wiederzuger ben vermöchte. Tu, Gyzes, nimm diese lydischc Leycr von Elfenbein und erinnere Dich, wenn ihre Satten klingen an die Ge ben derselben. Dir, Zopyrus, reiche ich diese gvidene Kelle, denn Du bist, wie ick gejehen habe, der treuelleFreund Dei ner Freunde; wir Aegypten aber geben unserer Göttin der Lieoe und Freundschaft, der schönen Hathor, als Symbol ihres fesselnden Wesens, Bande und Stricke in dce lieblichen Hände. —Dir, Darias, dem Freunde ägyptischer Weisheit uno des gestirnten Himmels, überreiche ich zum Andenken diesen goldnen Reisen, aus dem Tu den Thiertceis, von kundiger Hand in das Metall gegraben, finden wirst. Tu, Bartja, mein lieber Schwager, sollst endlich das kostbarste Kleinod empfangen, welches ich besitze. Nimm dieses Amnlei von blauem*) Gestein. Meine Schwe sler,Tachct hängte es um meinen Hais, als ich zum Letzienmale vor demSchlasengchen den Nacittluss aus ibre Lippen drückte. Sie sagte mir, dieser Talisman verschaffe De nen, welche ihn trügen, süßes Gluck der Liehe. Sie weinte dabei, Barija! Ich ! wech nicht, an wen die Gute dachte; aber ! ich hoffe, in ihrem Sinne zu handeln, wenn ich ihr Kleinod in Deine Hände lege. ! Tente, Tachot reiche es Dir durch mick, ihre Schwester, und erinnere Dick manch- mal an unsere Spiele in den Gärten von Sais. Bis dahin hatte sie Griechisch gespro chen. Jetzt wandte sie sich an die in ehr erbietiger Entjeri'ung harrende Diener schast und sagte in gebrochenem Persisch: Nehmt auch Ihr meinen Dank! Zu Baby lon sollt Ihr tausend Bol'staiern erhallen. Ich befehle Dir, Boges, sügie sie, sich an den Eunuchen wendend, hinzu: die ange gebene Summe bis spätestens übermorgen unter die Leute ertheilen zu lassen. Führe mich zu meinem Wagen, Krösus! Der Greis beeilte sich, dieser Aufforde rung Folge zu leisten. Während er Nlte tis dem Fuhrwerte entgegen führte, flüsterte sie ihm, seinen Arm an ihre Brust drük kend, zu: Bist Tu mit mir zufrieden, mein Vater? Ich sage Dir, Mädchen, antwortete der Greis, Du wirft an diesem Hose, nach der Malter des Königs, die Erste werdest, denn ausDeinerZtirn thront der wahreStotz der Königin undDu besitzest dieKnnst,initKKni gem viel zu verrichten. Glaube mir.daß eins kleine Gabe, wie Du sie zu wählen und darzureichen verstehst, dem Eolen größere Freude bereitet, als ein Haufen Goldes, den man vor ihm niederwirft. Köstliche Geschenke zu geben und zu empfangen ist die Gewohnheit der Perser. Sie versie ben es, einander zu bereichern; Du wirst sie lehren, einander zu beglücken. Wie schön Du bist! Sitzest Du gilt oder ver langst Du böhere Polster? Aber, was ist das? Siehst Du nicht Staubwolken von der Stadt her aufwirbeln? Das wird Kamby es sein, welcher Dir entgegensieht. Halte Tick aufrecht, Mädchen! Vor Allem bemühe Dich, den Blick Deines Gatten auszuhalten und zu erwiedern. Nur We nige erlragen die B itze dieses Auges. Ge lingt es Dir, ihm irei und olme Zagen in's Gesicht zu schauen, dann hast Tu ge siegt. Much, Muth, meine Tochter; Aphrodite samücke Dich mit ihrer schönsten Schöndelt! Zu Pferde, meine Freunde, ick glaube, daß der König uns entgegen zieht! N.tetis sas; hoch ausgerichtet und die Hände aus das Herz pressend . dem gol denen Wagen. Die Staubwolke kam im mer vät'cr und näher. Jetzt flackerten aus derselben tickte Zvnnenstrahien, welche sich in den Waffen der Heransiehenden spiegelten, wie Blitze aus dem Gewilier biuimct hervor. Jetzt theilte sich dieWotke und einzelne Gestalten wmden sichtbar, jetzt verschwand der nahende Zug hinter dichtem Buschweik an der Krümmung des Weges, jetzt, kaum hundert Zchritie von ihr entfernt, zeigten sich die beranspren genden Reiter, nah und immer näher kommend, fast greifbar deutlich. Der ganze Zug glich einer bunten Masse von Rossen Männern, Purpur, Gold, Silber und Edelsteinen. Mehr als zweihuncerl Reiter, alle aus schneeweißen nisäischen Pferden, deren Zaumzeug und Schabracken von goldnen Glöckchen und Buckeln, von Federn, Quasten und Sticke reien strotzten, folgten einem Manne, welcher von dem gewaltigen radenschwar zen Hengste, den er ritt, oftmals fortge rissen wurde, öster aber mit riesiger Krast dem unbändigen schäumenden Thiere be wies, daß ee der Mann sei, seinen tollen Muih zu zähmen. Dieser Reiter, dessen gewaltige Schenkel den Hengst zusammen drückten, daß er bebte und krachte, trug ein scharlachroch uno weiß gemustertes Gewand, welches über und über mit sil bernen in dasselbe eingestickten Adlern und Falten bedeckt war. Seine Unterkleider waren von Purpur und seine Stiesel von gelbem Leder. Um seine Hüften schlang sich sin goltner Gürtel, in dem ein kurzer, dolchartiger Säbel steckte, dessen Griff und Scheide mit Edelsteinen übersäet waren. Sein übriger Schmuck glich dem des Bart ja. Auch seine Tiara wurde von der blauen und weißen Binde derAchämeniden umgeben. Unter derselben quollen dichte, ebenholzschwarze Locken hervor. Ein un geheurer Bart von gleicher Farbe verbarg den ganzen unteren Theil seines Ange sichts. Seine Züge waren bleich und un beweglich; seine Augen aber, schwärzer noch als Haar uno Bart, sprühten ein nicht erwärmendes, sondern versengendes Feuer. Eine tiefe brandrothe Narbe, der Säbelhieb eines massageliichen Kriegers, durchfurchte die hohe Slcrn, die große ge bogene Nase und die schmalen Lippen des Reiters. Seine ganze Haltung trug den Stempel höchster Kraft und masslosen Sto lzes. Nitelis vermochte nicht, ihre Augen von der Gestalt dieses Mannes zu wenden. Einen gleichen hatte sie niemals gesehen. Sie glaubte, i diesem unbändig stolzen Angesichte den Inbegriff aller Männlich keit zu crbllcken. Es war ihr, als sei die ganze Welt, vor Allem aber sie selbst, um diesem Manne zu dienen geschaffen wor den. Sie fürchtete sich vor ihm, und den noch sehnte sich ihr weiblich unterwürfiges Herz, wie eine Rebe an den Uimenstamm, sich an diesen starken Menschen klammern zu dürfen. Sie wußte nicht, ob sie sich also den Vater alles Bösen, den furchtba ren Seth, oder den Geber alles Lichts, den großen Ra, vorgestellt habe. Aus ihrem Angesichte wechselten, wie Licht und Schatten, wenn sich zur Mittags zeit der Himmel mit Gewölk umzieht, hohe Rölhe und tiefe Bläffe. Sie vergaß dcr Lehren ihres väterlichen Freundes und dennoch schaute sie, als Kambyses sein unbändiges, schnaubendes Roß zum Still stehen an der Seite ihres Wagens zwang, athemlos in die flammenden Augen des Mannes, von dem sie wußte, daß er der König sei, wenn es ihr auch Niemand ge sagt hatte. Das strenge Angesicht des Beherrschers der halben Welt ward immer freundlicher, je länger sie, von einem wunderbaren Triebe gezwungen, seinen durchbohrenden Blick ertrug. Endlich wintre er ihr mit der Hand einen Gruß des Willkommens entgegen und ritt aus ihre Begleiter zu, welche von ihren Pferden gesprungen wa ren, und sich vor dem Könige in den Staub geworfen halten, theils, lief sich verneigend und nach persi'cher Sitte die Hände in den Aermcln ihre- Gewandes verbergend, da standen. Jetzt sprang er selbst von seinem Heng ste. Im gleichen Augenblicke schwangen sich auch alle seine Begleiter von ibren Pserden. Die ihm folgenden Teppich breiter legten, schnell wie der Gedanke eine schwere purpurne Decke aus die Land straße, damit der Fuß des Königs den Staub des Weges nickt zu berühren brauche, und wenige Augenblicke später begrüßte Kambyses seine Freunds und Verwandten, indem er ihnen den Mund zum Kusfe darbot. Dann schüttelte er die Reckte des Krö sus und besaht ikm, sein Pferd von Neu em zu besteigen und ihn, als Dolmetscher, zum Wagen der Nitelis zu begleiten. Die höchsten Würdenträger sprangen herbei und hoben den König wiederum auf sein Roß; dieser winkte, und der Zug setzte sich von Neuem 1 Bewegung. Kröius trabte neben Kambyses zur Seite des goldenen Wagens. Sie ist schön und „esälll meinem Her zen, rief der Perser dem lydischen Greise zu. Jetzt übersetze mir treulich, was sie auf meine Fragen antworten wird, denn ich verstehe keine andere als die pcrsi che, die assyrische und medische Sprache. Nitelis kalte diese Worte verstanden. Eine namenlose Wonne zog in ihr Herz, und ehe noch Krösus dem Könige annvor len konnte, sprach sie mit leiser Stimme und hoch errölhend in gebrochenem Per fisch: Wie soll ich den Göllein danken, wclcke mich Gnade vor Deinen Augen finden liessen. Ich bin nickt unkundig der Sprache meines Herrn, denn dieser edle Gieis hat mich aus unserer langen Reise in der pelsischen Mundart unletrich tet. Verzeihe, wenn ich Dir nur in ge brochenen Sätzen antworten kann. Mei ne Lehrzeit war so kurz und meure Fa>- sungsgabe isl ja nur die einer aimen un gelehrlen Jungfrau! Ter sonst so ernste Mund des Kambn ses tackelte. Seine Eitelkeit sühtte sich dulch den Eiser der Nitctis, sein Wohlge fallen zu eningen, geschmeichelt, uud der strebsame Fleiss eines Weibes erschien dem Perser, welcher gewohnt war, die Frauen in Unwissenheit und Trägheit, nur aus Putz und Ränke sinnend, auswachjen zu sehen, ebenso wunderbar als lobenswert!?. Darum antwortete er mit sichtlichemWohl gesallen: Es freut mick, daß ich ohueVer mittler mit Dir reden kann. -e-ahre fort, Dich zu beinüben, die schöne Sprache mei ner Väter zu erlernen; mein Tischgenosse Krösus wird auch in Zukunft Dein Lehrer bleiben. Du beglückst mich mit diesem Befehle, rief der Greis, denn ich könnte mir keine dankbarere und eifrigere Schülerin wün schen, als die Techler des Amasis. Sie bewährt den allen Ruhm ägypti scher Weisheit, erwiederte der König, und ich denke, daß sie auch die Lehren der Ma? gier, weiche sie in unserer Religion untei richten werden, in kurzer Zeit verstehen und in ihre Seele aufnehmen wird. Nitctis schlug die Augen nieder. Das Gefärchtete nahte. Statt den ägyptischen sollte sie von nun an fremden Göltern die nen. Kambyses bemerkte nicht ihre innere Bewegung und fuhr fort: Meine Mutler Kassandane soll Dich in die Pflichten mei ner Gattinnen einweihen. Ich selbst werde Dich morgen zu ihr führen. Was Du unschuldiger Weise erlauschtest, wiederho le ich Dii: Du bist meinem Herzen wohl gefällig. Sorge dafür, daß dieses Wohl gefallen erhalten bleibe! Wir wollen oer suchen, Dir unsere Heimath lieb zu machen, und, weil ich Lein Freund bin. so gebe ich Dir den Rath, dem Boges, welchen ich D.r entgegemandte, liebreich zu begegnen, denn Du nirst ihm in vielen Dingen zu folgen haben, da er der Vorgesetzte des Weiberhauses ist. Mag er auch dem Hause der Weiber vorgesetzt sein, antwortete NiteiiS, so denke ich doch, daß Deiner Gallin selost kein Sterblicher als Du allein zu befehlen hast. Winke, und ich werde gehorchen; bedenke aber, daß ich eine Königstochter bin uo einem Lande entstamme, wo das schwache Weib die Rechte des starkenMannes theilt, daß auch meine Brust jener Stolz durch dringt, den ich aus Deinen Augen leuch len sehe, mein Gebieter! Dir. dem Groben, meinem Gatten und Beherrscher, will ich gleich einer Zklavin folgen; oock um die Gunst des unmännlichsten aller Männer, eines käuflichen Dieners, zu wer ben, vermag ich eben 10 wenig, als den Geboten, die er mir vorschreiben möchte, zu gehorchen. Das Erstaunen und Wohlgefallen des Kambyses wuchs. In solcher Weise hatte er noch kein Weib, außer seiner Mutter, reden hören, und die kluge Art, mit der Ritetis u bewußt seine Macht über ihr ganzes Dasein aneitannte uns hervorhob, befriedigte seineEizenlicbe. Der Stolz gefiel dem Stolzen. Er nickte dem Mädchen bei fällig zu und sagte: Du hast Recrt. Ich werde Dir befehlen, wie Du Dich verhal len sollst. Das freundliche Haus aus den hängendenÄarten wird heute noch sürDich eingerichtet werden. Dank, tausend Dank, rief Nit-tis. O, wenn Du wüßtest, wie sehr Du mich durch diese Gabe beglückst. Von den Hangenden Gärten hat Dein lieber Bruder Barija mir so viel erzählen müssen, und keine von allen Herrlichkeiten Deines großen Reichs gefiel uns so wohl, als die Liebe jenes Königs, der diesen grünenden Berz auj thürmen ließ. Morgen wirst D die neue Wohnung beziehen können. Sage mir jetzt, wie meine Boten Dir und den Aegyptern ge fallen haben? Wie magst Du solches fragen? Wer könnte diesen edlen Greis kennen lernen, ohne ihn zu lieben? Wer müßie nickt tis Vorzüge der jungen Helden, Deiner > Freunde, bewusdern?ssSie Alle sind uisse rem Haute tbe >er geworden; besonders s aber hat Dein schöner Bruder alle Herzen > gewonnen. Die Aegyptcr sind denlFrem > den abhold, sobalo sich aber Bartja ihnen ° skigte, zog cinMurmeln der Bewunderung - vurch die gaffende Menge. Bei diesen Worten' Per Königstochter verfinsterte sich die Stirn des Königs. Er gab seinen! Roffe einen harten Streich, aß es aufbäumte, warf es herum' iprcngte an die Spitze seines Gefolges und gelangte nach wenigen Minuten zu den Mauern von Babylon. Nitelis, welche als Aegypten an die größesten Bauten gewohnt war, staunte dennoch über die liefenhaste Ausdehnung und die Großartigkeit dieser ungeheuren Stadt. Tie Mauern derselben erschienen durch aus iineiniiebmbar, ihre Höhe maß jünfzigElleu und ihre Breite war so groß, daß sich zwei Wagen bequemlich daraus ausweichen k unten. Zweihundert und fünfzig bebe Thürme krönten und befestig ten dieie ungebeure Schutzwehr, ja man hätte eine noch größere Anzahl seicher Ci tadellen bedurft, wenn Babylon nickt aus einer Seite von undurchdringlichen Süm pfen beschützt worden wäre. Tie Rieien stadt erhob sich auf beiden Seiten des Eu phrat. Ihr Umsang betrug mehr als neun Meilen, und die sie umgebende Mauer beschirmte Bauwerke, deren Größe selbst die Pyramiden und die Tempel von echcbeu unv Memphis überbot. Das Thor, durch welches der lönigliche Zug in die Stadt gelangte, hatte vor den bohen Ankömmlingen seine ünfzig Ellen bohen ehernen Flügel weit geöffnet. Tiefen Eingang beschirmte von jeder Teste ein Jestiingsthurm, vor je welchem sich, als Wäcklcr, ein gigantischer, geflü gelter Micr von Stein m.t ernstem, bärti gem Mensckenlopse erhob. Staunend otickle Nitelis aus dieseßiesenpforie, freu dig bewegt in die lange, breile Straße der großen Satadt, welche ihr zu Ehren im schönsten Festge wände prangte. Sobalo sich der König und der goldene Wagen zeigte, brach die zusammengelau fene Menge in lauten Jubel aus; dieser steigerte sich aber zu einem unaufhörlichen donnernden und kreischenden Freudcnge schrei, als man den heimkehrenden Bartja, den Liebling des Volkes, erblickte. Die Menge hatte auch Kambyses lange nicht gesebey, denn der König zeigte sich nach modischer Sitte nur selten :n der Oeffent lichkeit. Unsichtbar wie die Gottheit soltie er regieren und sein Erscheinen unter dem Volke gleich einer Festfreude erwartet wer den. So hatte sich denn auch heute ganz ! Babylon ausgemacht, um den gesiebten ' Heimkehrenden zu sehen und z.i begrüßen, i Alte Fenster waren vo neugierigen Frau- i en besetzt, welche den heranziehenden Btu ! meu vor die Füße warfen und wohlriechev- i de Essenzen auf sie hernieder gössen. Das ! ganze Pflaster war mir Myrthen und Pal- menzweigen bestreut, grüne Bäume aller Arien standen vor den Th -reu, Teppiche und Tücher hingen aus den Fenstern, Blumengewinde zogen sich von Haus zu Haus, Weihrauch und Sandeldüsie durch wehten die Lust, und in dickten Gedränge standen zu beiden SKtcn des Weges Tan leude von gaffenden Babylouiern in wei ßen leinenen Hemden, bunten wollen Risi ken und kurzen Mäutelckeu, lange Sstäbe i mit goldenen und silbernen Granatäpfeln, Vögeln oder Rosen in der Harro hattenv. Sämmtliche Straßen, durch welch- sich der Zug bewcg.c, waren breit und gerade; die von Backsteinen erbauten Hänser start: lich und hoch. Sie alle überragte, über all sichtbar, dcr Riejentem'pel des Gottes Bei mit seiner ungeheuren Treppe, die sich ausserhalb des runden, thurmartigen Baues, welcher aus Stockwerken bestand, von denen das höbcr gelegene immer tlei ner war, als die Etage, ans dcr es ruhle, in acht weit gedehnten Kreisen, gleich ei ner ungeheuren Schlange, bis an die Spitze, die das cigcnllicheHeiüglhum trug, hinauf wand. Jetzt näherte sich der Zug der Burg des Königs, deren Größenverbältnisse dcr Un geheuerlichkeit der ganzenAnlage deiSladl entsprachen. Die Mauern, die denPalnst umzogen, waren mit buntal..sirten Bild welken überdeckt, w.lcke selisame Mijchge stallcn von Menschen, Vögeln, Säugethie ren und Fischen, Jagden, Kricgsscenen und feierliche Auszüge darstellten. Gegen Norden, dem Strome entlang, erbeben sich die hängenden Gärten, nach Osten hin lag auf dem anderen User des Euphrat die zweite kleinere Königsburg, welcke mit der elfteren durch den Wuncecbau einer festen Stembrücke verbunden war. Der Zug bewegte sich durch die ehernen Thcle der drei den Palast umgebenden Mauern. Tw Pferde der Nitelis standen still, Schemc!ttäger halsen ihr ans dem Wagen. Sie bciand sich in ihrer neuen Hcimath und bald darauf in den ihr zur einstweiligen Wohnung angewieseiienNäu men des Wecherbauses. Kambyses, Barija uno die uns bekann ten Fiennde, standen noch, von hundert glänzenden Wnrdenlrägern umgeben, in dem mit bunlenTeppichen belegten Schlos shose, als man ianle ?e elbersttinmen ver nahm und eine wunderschöne junge Per serin, in kostbaren Kleidern, reiche Perlcn schiutre in den vollen Monden Haaren tra gend, von mehreren älteren Frauen ver folgt, in den Hos und den Männern ent gegen stürzte. Kambyses stelttc sich der Ungestümen l.ickelnd in den A eg; das Mädchen aber schlüpft mit einer geschicklen Wendung an ihm vorbei und hing einen Augenblick später, bald lachend, bald weinend au Barlja's Halse. Tie verfolgenden Frauen warfen sich in chccrbi.liger Entfernung aus die Erbe nieder; Kamdvses aber rier, als das Mär chen den Heimgekehrten mit immer neuen Liebkosungen überhäinte: Schäme Tick, Atossa! Bedenke, daß Du, seitdem Du die Ohrringe trägst, auig'bört hast, ein Kind zu sein. Ich habe Nichts dagegen, wenn Du Freude über die Heimkehr Dei nes Bruders empfindest, aber selbst in der Freute darf eine königliche Jungirau der Zckicklichkeit ruckt vergessen. Brach', daß Lu zu der Mutter zurückkommst? Tort d'rüben ich' ich Deine Wärterinnen. Geh' uns sage ihnen, ich wolle Dich an diesem Freudcntage straflos lassen! Drängst Lu Dich zum Zweitenmal? in diese, jedem Unberufenen verichlossenenßänme, so lasse 'ch Dach von Boges zwoss Tage lang e n sperren. Merke Dir Das, Du Äilvfang, und sage der Mutter, ich würde sie sogleich mit Barija besuchen. Gib mir einen Kuß! Tu willst nicht? Warte. Trotzkopf! Bei diesen Worten sprang der König aus vaS Mädchen zu, hielt ihre Hände mit leinerLinken so sesl zusammen, daß sie laut au,schrie, bog mit dcrNcchten das reizende Köpfchen zurück uud tüßle die widerstre bende Schwester, welcke nun weinend ih ren Mäklerinnen entgegen und iu ihre Wohnung zurücklief. Als Atossa verschwunden war, sagte! Varlja: Du bast die arme Kleine zu hart s angeraßt, Kambyses; sie schrie vorSchmerz! ! Des Königs Angesicht rerfinsterte sich; er hielt aber die barsche Antwort, welche ! auf seinen Lippen schwebte, zurück und! sagte, sich dem Hause zuwendend: Komm l jetzt zur Mutter; sie hat mich gebeten, Dich ! ;u ikr zu führen, sobald Du anlangen solltest. Tie Weiber können Lich wie ge- I wöhntich nickt erwanen! Nitelis sagte mir i Du habest auch die Acgnpkerinnen mit j Deinen blonden Locken und rosigen Wan- ? gen bezaubert. Vele bei Zeilen zu Mi- i lhca*), daß er Dir ewige Jugend verleihe und Dich vor den Runzeln des Aliers de wabre! Willst Du mit diesen Worten sagen, fragte Äartja, daß ich keine Tugend be säße, welche auch dem Alter zur Zierde gereicht? Ich erkläre Niemandem meine Worte.— Komm! Ich aber werde Dich um eine Gelegen heit bitten, Dir besessen zu können, daß ich keinem Perser an männlichen Tugenden nachstehe. Tas Jnbelgcschrei der Babylonftr konnte Lir sagen, daß Tu nicht der Tha ilen bedarfst, um Anerkennung zu finoen. Kambyses! Komm jetzt! Der Krieg m t den Massa gcten steht vor der Thür. Da wirst Da Gelegenheit haben, za zeigen, was Du kannst und bist! Wenige Minuten später lag Bartja itt den Armen seiner blinden Mutler, welche klopfenden Herzens dem sehnsüchtig ers .arteten Lieblinge entgegenharrle. Jetzt, da sie endlich seine Stimme vernahm und mit ihren Händen das theure Haupt be fühlte, vergaß sie alles Andere und beach ele, indem sie sich des Heimgekehrten ireute,selbst nicht ihren erstgebornenSohn, sen allgewaltigen Köiig, welcher bitter lächelnd zuiah, wie sich ein voller Strom von Mutterliebe auf seinen jüngeren Brü ser schrankenlos ergoß. Von der eisten Kindheit des Kambyses an hatte man jeden seiner Wünsche erfüllt, eder Wink feiner Äugen war gleich einem Befehle gewesen; darum koniue er keinen Widerspruch ertragen und überließ sich sei nem jäh aufbrausenden Zorne, wenn einer seiner U,umhauen, und er kannte keine anderen Menschen als solche, sich jhm zu viderjprcchen erkühnte. Emus, sein Vater, der mächtige Eroberer der halben Welt, depen großer Geist das kleine Volk der Perier aus den Gipfel irdischer Größe gehaben und es verstanden hatte, sich die Lhisurcht zahlloser unlerjochler Stämme >a erwerben, dieser Eyrus verstand es icht, in dem kleinen Kcciie seiner Familie jenes Erziehungswerk auszuüben, weiches hm großen Staaten gegenüber so wun derbar gelungen war. Er sah schon in oem Knaben Kambvses den zukünftigen flömg, befahl leinen Unterthanen, dem Kinde blindlings za gehorchen, und vergaß, saß, wer befehlen will, zuerst das Dienen erlernen müsse. Die Gattin seines Herzens und seiner Jugend, Kaffaudanc, halte ihm erst Kam byseS, dann drei Töchter und endlich nach fünfzehn Jahren Bailja geschenkt. Ter erstgeborene Lobn hatte sich längst den el terlichen Liebkosungen entzogen, als der jüngere Knabe zur Welt kam, um alle Sorgsalt und alle Pflege des zarten Kin deraltcrs für sich allein in Anspruch zu nehmen. Der wuuderholde, warmherzige, sich anschmiegende Nachkömmling ward der Augapfel beider Eltern; ihm schenkten sie die warme Gabe der Liebe, während sich Kambyses nur sorgsamer Rücksichten von Vater und Mutter zu erfreuen hatte. Her Erbe des Thrones zeichnete sich in manchem Kriege durch Muth und Tapfer keit aus, aber sein beschtshabcrisches, stol zes Wesen erwarb ihm zitternde Knechte, während der leutselige, gemüthsvolkeßart ja seine Genossen zu gleicher Zeit liebe Freunde nennen durste. Das Volk end lich fürchtete Kambyses, und zitterte, wenn er nahie, trotz der reichen Geschenke, wel che er verichwenocistch auszustreuen ge wohnt war, während es den freundlichen Bar'.ja lieble, in dem es das Ebenbild des verstorbenen Emus, des „Vaters sei nes Vclkes," erblickte. Kanibyies snblie sehr wohl, daß er sich jene L-.ebe, welche man seinem Bruder von allen Seilen freiwillig zvUle, nicht er lausen könne. Er haßte Bartja nicht, es verdroß ihn aber, daß der Knabe, welcher sich durch leine Thaten bewährt hatte, von allen Periern gleich einem Helden und Wohlrbäter verehrt und geliebt wurde. Al les, was jhm nicht gefiel, hielt er für Un recht, was er jur Umechr hielt, mußte er rügen, und sein Tadel war seil seincrKind hcil selbst den Größten furchtbar gewe sen. Die begeisterten Jubclrnse des Volkes, die überströmenden Lrebesergüsse seiner Mutter und Schwester; besonders aber die warmen Lcbprccknngen der Ritetis, welche dem Bartja gezollt worden waren, fachten beule in ihm eine Eifersucht an, die sein stolzes Herz bis dahin nicht gekannt hatte. Niiet s gefiel ihm ailZnehmenv wobt. —. Dicie sich seiner Größe vollkommen unter werfende und gleich ihm alles Geringe stolz verachtende Tocktec eines mächtigen Kö nigs, dieses Weib, welches, um scineGunst zu gewinnen, sich ernsllichec Mühen bei ker Eitern mg der peislschen Sprache un terzogen batie, diese hohe Jungfrau, deren eigenthümliche, balb ägypujche, Haid grie aft'che Schönheit hihre Mutter war eine Httleiiin gewe>en) seine Bewunderung als etwas Neues, nie Gesehenes in Anspruch nalmi, Halle mcht veifehlt, einen tiefen Eindruck aus ihn z l machen. Darum ver stimmten ihn ihre dem Barija freigebig gezoll.en Lobeserhebungen und machten sein Herz für die Eifersucht cmvsänglich. Ais er mit dem Bruder die Gemächer der Frauen verliess, sasste er einen raschen Ent'chttlß uns lies ihm, ebe sie sich trenn ten, zu: Du hast mich um e ne Gelegen heil gebeten. Deine Mannhaftigkeit zu be währen. Ich will sie Dir nickt versagen! Sie Tapuren sind ausgestanden; ich habe ein Heer an ihre Grenze geschickt. Btgih Dich nach Nbagac, übernimm den Oberbefehl und zeige, was Tu bist und kannst! Ick danke Dir, mein Bruder, rief Bart ja; darf ich m.ine Frcunoe Darius, Gy ges und Zopyrus mit mir nehmen? Ich will Lir dirseGui st nicht verjagen, haktet Euch brav und zaudert nicht, damit ibr in drei Monaten wieder bei dem gro ssen Heere seid, welches im Frühjahre zum Rachezuge gegen dw Massageten ausbre chen soll. Morgen reise ich. Gehab' Dich wohl! , Willst Tu mir eine Bitte gewähren, renn Anramazda mein Leben erhält und ich siegreich heimkehre? Ich will. O, nun werde ich siegen und stände ich mit tausend Mann gegen zehntausend Ta puren! Die Augen des Jünglings leuchte ten. Er dachte an Sappho. Ich werde mich freuen; wenn Tu Dei ne schönen Wor:e zu Thaten machst. Aber halt: ich hab: Dir noch etwas zu sagen. Du bist zwanzig Jahre alt und mußt hei rathen. Rorane, die Tochter des edlen HydarneK ist mannbar geworden. Sie soll ichön sein und ist ihrer Herkunst nach Teurer würdig O, mein Bruder, sprich mir nicht von der Ehe, ick.... ! T>.i r-ruyt ein Wttb nehmen, denn ich ! bin kinderlos. I Loch Du bist jung und wirst nicht ohne ! Nachkommen bleiben; auch sage ich nicht, i das; ich niemals helrathen will. Zürne s mir nichl; aber gerade jetzt, wo ich meine Mannheit bewähren soll, mag ich nichts von den Weibern hören! > Do musst Da Rorane heimführen, wenn sDa aus tum Noroen zurückkehrst. Aber I ich rathe Dir die Schöne m>t in's Feld zw 'nehmen. Der Perser pflegt besser zu kämpjen, wenn er neben seinen liebsten Schätz n ein schönes Weib in jcinemLager > zu vertheidigen hat. Verschone mich mit diesemLesehle, mein Bruder. Bei der Seele unseres Vaters beichwörc ich Dich, strafe m'ch nicht mit einem Weide, das ich nicht kennen mag. Gib Rorane dem Zopyrus, der die Frauen iicbk, gib sie dem Dacius oder Bessus, welche dem Hydarnes verwandt sind; ich i würde unglücklich ... Kambyses lachte und rief, seinen Bru ! der unterbrechend: Das hört sich an, als Hättest Du aufgehört,einPerser zu sein und ! wärest zum Aegyplec geworden. Wahr- ttch, ich bereue schon lange, einen Knaben i wie Dich in die Fremde geschickt zu haben! i Ick bin nichl gewohnt, mir widersprechen zu lassen und nehme nach dem Kriege kei ,ne En schuldigung an. Jetzt magst Tu meinetwegen unbeweibt in's Feld ziehen, - denn ich will Dir nichts ausdrängen, was, ' wie Du meinst, Mannhaftigkeit gefährden ! könnre. Uebrigens scheint es mir, als ! hättest Du nock andere geheime Gründe, meinen brüderlichen Vorschlag abzulehnen. Das sollie mir um DeinetwillenLeiv tkun. Jetzt ziehe hin. Nach dem Kriege laß ich ! kernen Widerspruch gellen. Tu kennst ! mich! ! Vielleicht bitt' ich Dich selbst nach dem Kriege um das, was ich jetzt nicht von Dir ! annehmen möchte. So schlecht es ist. Je ! wanden zu seinem Unglücke, so unweise ist ses, einen Menschen zu seinem Glücke zwin ! gen zu wollen. Ich danke Dir für Deine Nachgiebigkeit. Erprobe sie nicht zu oft! Wie glück ' lich Du aussiebst! Ich glaube gar, daß Tu , verliebt bist und um der Holden Deines ' ! Herzens willen die anderen Weiber verach liest. B.arlja erröldete zum Scheitel, er ' ! griss die Hand seines Bruders und rief: ' ! Forsche setzt nicht weiter nach, nimm zum i Z rciienmale meinen Dank und lebe wohl. j (Forisetzung folg.)