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46. Icrkfvgcrrrg.—Uo. 2. Teleyruplnscke Aepesclien. Satolli ist »»Bost" Und der jDapst wird ihn nicht fallet! lassen. Ulgr. Ebapclle beim Hapst, der ihm obigen Bescheid ertheiltc. Die Lage der kath. cü Kirche in den Der. Staaten besprochen. R o m , 28. März, Papst Leo gewährte heute dein 'Monsig nore Chapellc, Coadjntor des Bischofs von Santa Fe, Neu Mexico, eine Andienz. Monsignore Chapellc fungirte bekanntlich während der neulichcn Confercnz der ame rikanischen Erzbischöfe in New York als Sekretär, stellt aber in 'Abrede, daß seine Reise nach Rom im Aufträge jener Kirchen sürsten erfolgt sei. Er erklärt, daß er hauptsächlich bemüht sei, jnnHe Priester für du- Santa Fc-Misfion zn gewinnen, zu welchen! Zwecke er die bedentendsten Priesterseminare in Frankreich und Italien besucht halte, lieber die Ernennuug des Monsignore Satolli zu seinem gegenwärti gen Posten sprach er sich sehr befriedigt aus. Während der Audienz sprach sich der Papst sehr begeistert über die Bedeutung und Zukunft der katholischen Universität zu Washington aus. Monsignore Satol li'S Ernenung sei nolhwendig gewesen, um innerhalb der katholischen Kirche in Ame rika unedel. Friede und Eintracht herzustel- Icn. Cardinal Rampolla, der päpstliche Staatssekretär, erklärte ebenfalls Mgr. Chapellc gegenüber, daß der Vatican be treffs der katholischen Kirche in den Ver. Staaten bei seiner bisherigen Politik ver harren werde. Giftmordprozeß. N c w Y orkj 28. März. Der Prozeß gegen den Dr. Robert W. Buchanan wegen der Vergiftung seiner Frau, ist jetzt amtlich in Gang gekommen. Die Aussicht aus allerlei interessante Ent hüllungen hatte eine Menge Zuhörer her beigezogen. Die Person deS Angeklagten selbst bietet nichts von Interesse; er ist mitt leren Alters, von kleiner Statur und einem ungewöhnlich ausdruckslosen Gesicht. E>ein angebltches Opfer, seine zweite Frau, war dst Vorsteherin eines lüdcrlichen HauseS als er sie hcirathete, und zwanzig Jahre älter als er selbst. Kurze Zeit nach dem Tode der zweiten Frau, hcirathete er seine erste Frau wieder, von welcher er geschieden Worden war. Zu Ehren Vlaine's. W ashingto n, 28. Mürz. Der Oiesaudte R. B. Mahony hat von seinem Amtsposten in Ecuador ein Exem plar des Regierungsblattes von Ouito, vom 25. Februar, hergesandt, worin ange ordnet wird, daß die Flaggen zu Ehxen des verstorbenen Ministers Blainc auf halb mast gehißt werden sollen. Begräbniß des brasilianischen Specialgesandten. Washington, 28. März. Die BegrÜbnißfcier über die sterblichen Ueberreste deS Barons Anglar de Andrada, des von Brasilien, welcher in der Samstag-Nacht einem Schlagansalle erlag, wurde heute Morgen in der St. Mathcws-.Lirchc abgehalten. Der Pfarrer T. G. Kervick celcbrirte die Messe; ihm zur Seile standen die Pfarrer Lee und Williams. Die Ehrcnbahrtuchtrügcr waren der Staatssecretär, der britische Gesandte, die brasilianischen, mexikanischen und peru anischen Gesandten, die Geschäftsträger von Chile und Argentinien und Scnnor Cer auiera, ein Mitglied der Spccialgcsandt schaft von Brasilien, deren Chef der Ver storbene war. Aus Ersuchen des brasilia nischen Gesandten hatte der Kriegsminister die Marinecapelle und zivei Abtheilnngen BnndeSrcilerci von Fort Fisher als Ehrcn garde befohlen. ~lbs Lilsnt kattls." N c w Y ork, 28. März. Von der Frohmanu'schen Theatergcsell schast wurde gestern Abend im Standard Theater das nach der Jsaac Hcnderfon'schen Novelle „Agatha" bearbeitete Stück „tbe Bilent Huklle" aufgeführt. Dasselbe wurde vom Publikum güustig ausgenommen und die Darsteller wurden beim Schluß heraus gcrufen. ~4'bo Bilont Lucktlo" spielt vorzugsweise in Italien und hauptsächlich kommen in demselben italienische Charaktere zur Dar stellung. Den Schauspielern werden in dem Stücke mancherlei Fallen gestellt, und hin und wieder sielen die Bühnenitaliencr bei der Pcrsonifizirung echter Italiener in der heitersten Weise hinein ; mancher Mime, dem daS ~'Monsicr" noch einigermaßen ge läufig abging, stolperte in bedenklichster Weise über die „Marchcsa" und „Contessa." Die Ausstattung des Stückes war überaus prächtig. BctS Schwert des Generals Beaure gard. C Harle st o'n, S. C., 28. Marz. Gestern Abend hat der Stadtrath das Schwert deS verstorbenen Generals Beaure gard, welches derselbe der Stadt Charleston testamentarisch vermacht hatte, in aller Form angenommen. Die Ueberreichnng sand durch einen Sonderausschuß statt, welcher nach New OrleamS gesandt worden war, um das Schwert in Empfang zu neh men. Nachdem vom Bürgermeister und Aldermänncrn Reden gehalten worden waren, wurden Beschlüsse angenommen, welche der Familie des Generals zugestellt werden sollen. Eine öffentliche Gcdenkfeier zu Ehren deS Generals Beauregard wird am 12. April abgehallen werden. Beuc Banken. Washing ton, 28. März. Der Farmers L Mcrchants National Bank in Mount Pleasant in Pennfylva uien und der South Milwaukee National Bank in Milwaukee, wurde vom Comptrollcr für das Geldwesen die Er mächtigung zum Geschäftsbetrieb ertheilt. DaS Aktienkapital beträgt in beiden Fällen 50,000 Dollars. Gesuche um Ertheilung von Freibriefen gingen von der Ersten Natioualbank in Dewitt in 'Nebraska und der Guanah Na Konalbank iu Guanah in Tcras ein. Gesandter Ristey meist Die gegen ihn erhobenen Beschuldi gungen Als bösartige Verlämndungeu zurück. New York, 28. März. Von Washington wird gemeldet, daß John E. Rislcy, der neuernannte Gesandte in Dänemark, gestern Abend von seinen Freunden über seine Bestätigung durch den Senat beglückwünscht wurde. In der Un terhaltung mit einem Berichterstatter er klärte er über die in einem Terre Häuter Blatte gemachte Beschuldigung, daß er von den „Rittern deS goldenen Ctrkels" während des Krieges tzlßoo erhalten habe, um in New York Waffen zu kaufen, und das Geld für sich selbst verbraucht habe, daß dieselbe zu einfältia sei, um etwas darauf zu er wicdern. Er sagte, daß er nur 23 Jahre alt gewesen sei, als er mit seiner Frau nach New York gezogen sei, und daß er damals überhaupt nicht gewußt habe, daß eine der artige Vereinigung, wie die der „Ritter vom goldenen Cirkel" existirt habe. „Sic mögen offen erklären," sagte er mit vielem Nachdruck, „daß jene Beschuldigun gen durchaus unbegründet sind." „Ich wußte nicht, daß ich in Indiana Feinde hatte, da ich stets bemüht war, mit den Leuten dort in aller Freundschaft zu Verkehren, und heute morgen erst habe ich von dieser HIBOO Fabel gehört." „Im Gespräch mit dem Senator Voorhees dachte ich darüber nach, wie die Geschichte wohl entstanden sein könne. Voorhees meinte, daß es möglicherweise ein Versuch sei, ihm selbst dadurch einen Hieb zu versetzen. Als ich hörte, daß die Sache zuerst iu der Expreß in Terre Haute veröffentlicht wurde, er innerte ich mich, daß ich gegen den Vater deS Herausgebers Allen, früher einmal einen Prozeß gewann. Aber ich kann mir kaum denken, daß ein Mann den Charakter eines andern auS reiner Rache verun glimpfen könne. Ich ärgere mich nicht darüber, weil die Leute, welche mich kennen, Vertrauen zu mir haben." Neue Ernennungen. Noch kein Deutscher darunter. Washington, 28. DTarz. . Der Präsident machte heute folgende Ernennungen: George Godillard von Mississippi zum Gcneral-Consul in Guyaguil. Ezra W. Miller von Süd-Dakota zum Buudcsanwalt für den Distrikt kota. Ihres Amtes enthoben. Washington, 28. März. Folgende Spezialagenten des Oberland amteS wurden, weil ihre Gehälter aus dem diesjährigen Etat nicht mehr bestritten wer den konnten, ihres Amtes enthoben, näm lich: E. F. Allen in lowa, A. E. Boise vcrt in New Hampshire, G. F. Bogue in KansaS, T. E. Ryan in Indiana, Jacob Brenner in Kansas, C. F. Bayard in Ore gon, 'IN. M. Bane in Illinois, E. T. Ensign in Colorado, I. E. Gillingwater in Missouri, L. S. Hanchett in lowa, C. A. Lounsberry in Nord-Dakota, A. F. Leach iu Connecticut, C. E. Loomis in Illinois, I. W. Scothorn in Ohio, Bartlett Minot in Süd-Dakota, C. A. Mosicr in Wash ington, E. E. Marshall in Nebraska, E. T. Niccolls in Missouri, L. G. Randall in Ohio, I. S. Stidger in Nebraska, Luther Smith in Michigan, C. H. Tandy in Missouri, W. F. Horn in Ohio, John Yost in Illinois. Der Spczialagent De Lam bert in Kansas sandte seine Entlassung ein. Bei der Belastung der elf noch übrigen Agenten wurde einzig und allein auf deren Tüchtigkeit gesehen; die meisten der selben sind Republikaner. Wahrscheinlich ein lange vorherge planter Word. Kalamazoo, Mich., 28. März. Spätere Ermittelungen über die Ermor dung Schilling'S haben ergeben, daß die Thal wahrscheinlich schon seit Monaten ge plant war. Im letzten November wurde der sehr wachsame Haushund Schilling'S todt vorgesundcn, und trotz aller Mühe tonnte der Thäter nicht entdeckt werden. Da der Hund ein sehr scharfer Wächter war, so ist wohl anzunehmen, daß er von dem späteren Mörder beseitigt wurde. DerJn quest über Schilling'S Leiche wurde heute beendet, und der Wahrspruch lautete, daß derselbe von einer unbekannten Person er mordet worden sei. Verschiedene Personen werden als verdächtig bezeichnet, und mög licherweise wird sehr bald schon eine wichtige Verhaftung vorgenominen werden. Gut für die Der. Staaten. Ottawa, Ont., 28. März. Der Vertrag mit Frankreich ist in eine neue Phase getreten, welche für die Ver. Staaten von Wichtigkeit ist. Der Finanz minister lheilte gestern nn Hause mit, das; bei der Herabsetzung des Zolles auf nicht moussircnde Weine um 30 v. H. vom Werthe, Canada keine Ausnahme zu Gun sten Frankreichs machen werde, sondern einfach die Zollgebühren im Allgemeinen herabsetzen werde. In Folge dessen werden amerikanische Weine, gewisse Früchte und Nüsse zu bedeutend herabgesetzten Preisen cingetührt werden können. Die Nörgler über den Vortrag werden jetzt natürlich das Parlament angreifen, weil den Ver. Slaaten große Vorthcile ge währt werden, ohne daß dieselben Gegen dienste leisten. Die Regierung, welche sich anfänglich weigerte, das Haus zu ersuchen, den Ver trag gntzuheißen, tpird dies am Mittwoch thun, weil eine Weigerung die canad:schen Interessen bei dem Schiedsgericht über die Behringsmeer - Angelegenheit beeinträchti gen könnte. Telephon-Einkünfte. Boston, 28. März. Die Jahresversammlung der Aktionäre der „American Bell Telephon Company" hat heute in hiesiger Stadt stattgetnnden. La:ü Jahresbericht haben sich die Einnah men d<- >ist, nach Abzug aller Un kosten ans 3 411,676 Dollars belaufen, t>. h. um 300,000 Dollars mehr als im vorigen und um 8550,000 inehr als im vor vorigen Jahre. Uon der Reservation durchge brnmtt. Eine Baude von f 8 Apachen strolcht am Lolorado herum Und erhebt Loutributioneu. Phoeui x, Ariz., 28. März. Gestern Abend ist hier die Nachricht ein getroffcn, daß eine bis an die Zähne be waffnete Apachcnbande von der Reservation entwichen und am Eave Ercek, 32 'Meilen von hier, gesehen worden sei. Acht derselben haben sich in der dortigen Ansicdlung ge zeigt, tvo sie die Bewohner um Lebensmittel und Schießbedarf brandschatzten. Sie be fänden sich nach dein Colorado unterwegs und kümmerten sich den Henker darum, was die Agcnturbehörden dazu sagten, hatten sie auf Befragen nach ihrem Erlaub nißscheinc erklärt. Außer ihnen wären ihrer noch 10; und dafür sprachen auch die vielen Pfcrdespuren, die vom Lagerplätze der Indianer wegführten. Sogar die Kin der der Rothhäute waren mit Pistolen be waffnet. Die Ansiedlungen am unteren Colorado sind von dem Hcrannahen der Rothhäute benachrichtigt worden und eine Hülfsmannschaft von 15 Mann hat sich da hin ausgemacht. Als Grund für ihren Auszug von der Reservation gaben die Rothhäute an, daß sich unter den dortigen Indianern viele Kranke befänden, und sie hätten deshalb einen Klimawechsel vorge zogen. Am Eave Creek ist man geneigt, die Flüchtlinge für Kid und dessen Bande zu halten, und glaubt, daß dieselben siel) auf dein Wege nach White's Hills befinden, um sich den dortigen Mohave-Jndianern anzuschließen. Scheußlicher Raubmord. Up pc rMarl bor o, Md., 28. März. Im südlichen Maryland herrscht wieder um durch die Ermordung eines Weißen, noch dazu eines Millionärs, eine hoch gradige Aufregung. Am letzten Sonntag kam Francis M. Bowie von „The Forest", im untern Prinz George County gelegen, in Geschäften nach Marlboro, und früh am Sonntag Morgen wurde sein Pferd mit blutbeflecktem Sattel im Stall vorgefundeu. Sofort wurden Nachforschungen angcstellt. Mittwegs zwischen hier und „Tbc Forest" stieß man auf eine Blutlache und auf eine yzpur, als ob ein Körper in der Richtung nach mehreren verlassenen Sklavenhütten hin sortgeschleift sei. Die Spur führte nach einem alten Brunnen, aus dessen Bo den Bowie's Leiche gesunden wurde. Weitere Untersuchung ergab, daß sein Schä del eingeschlagen und der Hals durch schnitten war. Offenbar war die Be raubung Bowie's der Beweggrund zum Morde, da die goldene Uhr deS Ermordeten, sonstige Schmucksnchen und eine bedeutende Geldsumme vermißt wurden. Der Neger I. W. Johnson wurde als der Thal ver dächtig verhaftet. Er leistete heftigen Widerstand, wurde jedoch überwältigt und in daS hiesige Gefüngniß abgcführt, wo er von mehreren HülsSsheriffen bewacht wird, da man ein Lynchgcricht befürchtet. Trotzdem am Säuferwahnsinn ge storben. Buffalo, 28. März. In Westfield starb heute morgen John H. Towie am Säuferwahnsinn. Das wäre weiter nichts ausfallendes, wenn der Ver storbene nicht 'Agent für Keeley's Säuser kur gewesen wäre. Vor zwanzig Jahren war Towie ein angesehener Geschäftsmann in Westfield; er war ein braver Soldat während deS NebellionskricgeS und Mit glied der G. A. R. Vor mehreren Jahren wurde er ciu Säufer, und büßte dadurch den größten Theil seines Vermögens ein. Richter Wallber verlangt die strengste Untersuchung. Milwaukee, 27. Mürz. Durch den heute veröffentlichten Erlaß des Richters Wallbar, die Großgeschworencn zusammenzuberusen, um den Ursprung der kürzlich stattgehabten FenerSbrünstc auf daS Genaueste zu untersuchen, wurde den hie sigen Bürgern eine Ueberraschung bereitet. DaS Vorgehen des Richters wird allent halben besprochen, da die Geschworenen vor dem Mai nicht zusammentretcn können. Falschmünzerei im Zuchthaus. Little Rock, Ark., 28. Mürz. Der Hülssbundesmarschall Flcnning hat in dem Staatszuchthause eine Band Falsch münzer entdeckt. Zwei derselben wurden gestern verhaftet; eS waren dies I. W. Lof ton, ein Wächter, welcher wegen Mordes auf ein Jahr eingesperrr worden war, und dessen Termin gestern zu Ende ging; und Tom JohnS ein Pferdedieb, dessen Zeit am I. April ablünst. Man fand vier Gyps formen, zwei in LoftonS Wohnhaus und zwei in Johns'S Zelle. Anßerdem wurden mehrere falsche wilbermünzen, Dollars, halbe Dollars und Ouarters aufgesunden. Die Entdeckung sand dnrch einige Jungen statt, welche die falschen Geldstücke ansge gebcn halten. Lofton ließ die Münzen an Bindfaden zu den Jungen hinunter, und zog das dafür eingewechselte gute Geld auf dieselbe Weise tvicder hinaus. Billard-Turnier. New York, 28. Mürz. Der Billardküustlcr Albert Garnier hat von drüben telcgraphirt, er könne Jacob Schaefcr'S Stelle in dessen Turnier im hiesigen Lenor Lyccum während des künfti gen Monats nicht einnehmen. Das Tur nier wird deshalb nicht staltfinden. Tod eines Aünstlers. Ncw York, 28. März. George H. Galt, einer der bedeutendsten hiesigen Maler ist gestern Abend in seinem Arbeitszimmer ganz unerwartet gestorben. Von Geburt ciu Engländer, hat Galt seit langen Jahren hier gelebt. Lhicagocr Bankinstitute. Washington, 28. Mürz. Aus dem neuesten Bericht des Coinptrol lers für daS Geldwesen ergiebt sich im ersten Ouarlal lausenden Jahres ein ganz ausgezeichneter Stand der Chicagoer Bon ken. Dieselben hatten am BerichtStage Einlagen im Betrage von tz60,552, an überschüssigen Geldern H 11,576 und dieße servcfonds beliefen sich ans 3.03 V. H. mehr, als gesetzlich vorgeschrieben ist, nämlich 28.03 v. H. Chicago» Dienstag» 28. Mao; 1803. Ein schändlicher Streich. Neun „blinde Passagiere" aus einer unbewohnten Insel ausgesetzt. Dieselben werden, dem Derbungcru nahe, von Fischern ausgesundeu. London, 28. 'März. Der Kapitän eines Vieh-Dampsers setzte auf der Fahrt von Liverpool nach New York nenn Amerikaner, welche sich auf den Dampfer geschlichen hatten, um die Heim reise kostenfrei zurücklegcn zu können, auf der unbewohnten Insel Eapel auS. Dort wurden die dem Verhungern bereits bedenk lich nahe gekommenen Leute von Fischern entdeckt und zunächst nach der Insel Knockadoor verbracht, von wo auS sie mit einem Dampfer nach O.ueenStown zurück kehrten. Ldison's Huadruplex-Patont. Durch eine Entscheidung des Bundesober gerichts hinfällig gemacht. New York, 28. März. Durch die Entscheidung des Bundesober obergerichtS in dem Huber Patent-Prozeß wird Edison'S Quadruplex-Patent gerade zu ausgehoben. Edison erklärte gestern Abend in einer bezüglichen Unterredung die amerikanische Patentgesetzgebnng als völlig werthlos für Erfinder. Er habe nur auf Grund in England erworbener Patente etwas verdient. In einer ganzen Reihe von Patentprozessen seien die Entscheidun gen des BundesobergerichtS zu Gunsten der Patent-Piraten ausgefallen.Hinsichtlichder Patentrechtc der Bell Telephon-Gesellschaft hat das Bundcsobergericht nur noch einen einzigen Punkt zu entscheiden, nämlich den, ob das vorherige ausländische Patent, wel ches die Dauer des amerikanischen Patentes limirirt, von dein Datum der Ausstellung des amerikanischen Patentes oder von dem Datum deS Patentgesuches, erwirkt worden sein muß. Sollte das BundeSobergericht in ersterem Sinne entscheiden, dann werden eine Menge hiesiger Patente von den aus ländischen Patenten völlig unabhängig werden und für den vollen Termin von 17 Jahren Gültigkeit haben. Wollen nicht stetig arbeiten. New Orleans, La., 28. März. Bei der Jahresversammlung der Beam ten des Truro Instituts, legte Robert L. Leucht einen Bericht über die russischen Flüchtlinge vor, welche im letzten Jahre bei OpclousaS untergebracht worden waren. Er sagte, das; alle Versuche sie zu guten und dauernden Bürgern deS Staates zu machen, fehl'geschlagen seien. Sie ließen sich freilich keine Vergehen zu Schulden kommen, aber in Folge ihres unstäten Wanderlebens, sei cS unmöglich sie zu ver anlassen, sich fest anznsiedeln und stetig zu arbeiten. Sie ziehen vor sich eine Beschäf tigung zu suchen, bei der sie arbeiten kön nen, wenn es ihnen grade paßt. Von der aroßen Anzahl, welche Beschäftigung in den Baumwollensabriken fand, sind nur noch drei Familien vorhanden. Leucht ist der Ansicht, daß die Russen in gewöhnlicher Arbeit mit dem Neger im Süden nicht in den Mitbewerb treten können. Obgleich einige der Flüchtlinge versucht haben, von der Mildthütigkeit der Gesellschaft zu leben, so habe, wie Leucht erklärt, doch die Mehr heit sich nach Kräften bemühtj sich auf eigene Faust durchgeschlagen. Aemter-Liebhaber. Washington, 28. März. Für den Posten deS UnterstaatSsckretärS für die landwirthschaftlichen Angelegenhei ten liegen dem Ackerbauminister die Namen von 10 Bewerbern vor, nämlich die der Herren E. M. Hord von Tennessee, Samuel Blackwell von Alabama, E. L. Merritt von Illinois (Springfield), EharleS Griffiths von Illinois, F. E. Alvord von Virginicn, General Stephen D. Lee von 'Mississippi, Daniel Strange von Michigan, Pros. Shackelford von Alabama und S. W. Eorbin von Virginicn. Es ist aber vorerst nicht die Absicht des Herrn Morlon, seinem von „Onkel Jerry" übernommenen Gehül scn WilletS den Laufpaß zu geben, denn er bedarf desselben noch, um sich in die Ob liegenheiten seines Amtes ordentlich einzn arbeitcn. Bis dahin werden sich also die Herren wohl gedulden müssen. Erfolglose Jagd auf ein durchge branntes Liebespärchen. Bridgcport, Eonn., 28. März. Am vergangenen Sonntag brannten in dem unweit von hier belegenem Dorfe Birmingham der junge Walter Stowe und Frl. Nettie TomlinS.du'-ch. Der Vater des Mädchens verfolgte die Ausreißer vierzehn Meilen weit, mußte aber schließlich die Jagd aufgeben. Bis jetzt ist eS noch nicht ge lungen den Aufenthaltsort des Liebes paares ausfindig zu machen. Bedeutender Feuerschaden. Elizabeth,N.J., 28. März. HeuteMorgcn um 2 Uhr fand in Etiza bethport, der Wasserfront entlang, eine ver heerende Feucrsbrnnst statt. Fünf, meist von Polen bewohnte Häuser brannten nie der. Durch die Funken wurde die Fabrik von Moore BroS. L Eo. in Brand gesteckt, und das Maschinenbaus und die Schmiede wertstätten nebst der gesnmmtenMaschincric wurden durch dje Flammen zerstört. Der Verlust von Moore Bros. L Eo. beläuft sich auf tz60,000; die Versicherung darauf be trägt H 38,000. Der Schaden an den Wohn häusern erreicht die Höhe von H 15.000 und ist thcilwcise durch Versicherung gedeckt. Nlexikanische Bauditeu iit Haft. W nshington , 28. März. Im KriegSministerinm traf ein Tele gramm ein, welches die Gefangennahme von 3 merikanischen Banditen, deren einer an dem Garza'schen Ausstande als Führer be theiligt gewesen sein soll, meldete. Die Ge fangenen wurden der bivilbehörde zur Ab urtheilung übergeben. Ersparnisse mr Ackerbauamt. W a f h ing t o n , 28. Mä ' Der Ackerbauminister Morlon richtete - i feine Abthcilur.gschcfs die briefliche frage, ob unbeschadet deS Dienstes, ei Verringerung der Arbcitslräfte votgenom men Die erste Spur von dem ent sprungenen Nluttermörder Irving Latimer. Er taucht bei einem Farmhause aus und frühstückt dort. I ackson, Mich., 28. März. Wahrscheinlich ist jetzt die erste Spur von der Richtung, welche der in der Sonntag Nacht auS dem Zuchthausc entsprungene MuttcrmörderJrving Latimer eingcschlagcn hat, entdeckt worden. Der in der Nähe von Horton, etwa zwölf Meilen von hier, woh nende Farmer Soule, ist fest überzeugt, daß Lat-mer am Montag Morgen in seinem Hause war. Derselbe sagt, daß, als er gegen halb sieben Uhr auS seiner Scheune kam, in der Nähe seines Hauses plötzlich ein Mann aus dem Boden aufgclaucht schien, als ob er unter der Veranda gelegen habe und eben von dort herauSgckrochen sei. Er habe angegeben, daß er von Parma komme, in Ehicago gewesen sei, daß ihm aus dem Bahnzuge seine Kleider gestohlen seien, und daß er sich auf dem Wege zu Hrn. Hudnutts, einem Apotheker, in Hanover befinde. Der Mann hatte eine graue Weste und graue Beinkleider an, wie sie im Zuchthause in Jackson getragen werden. Der Rock, den er trug, war viel zu laug für ihn, und sah abgetragen aus. An den Füßen hatte er ein paar alte Filzstiefel, und aus dem Kopse einen Schlapphnt. Soule bewirthete ihn mit einein Frühstücke, daS er mit Appe tit verzehrte. Als er wegging, nahm er den Weg über die Felder, statt der Land straße nach Horton. Der Farmer erklärt, das; er, nachdem er das Bild von Latimcr gesehen habe, fest davon überzeugt sei, daß es Latimer gewesen sei, der bei ihm gesrüh stückt habe. Wenn es wirklich der entsprungene Sträf ling war, so muß sich derselbe Hut, Rock und Stiefel außerhalb des Gefängnisses verschafft haben. Es scheint gewiß zu sein, daß Latimcr fünf Fünfdollar-Goldstücke aus HaightS Tasche stahl, als er sich der Schlüssel ver sicherte, denn Frau Haight erklärt aus das Bestimmteste, daß Haight dieselben bei sich hatte, als er von Hause fortging; nach sei nem Tode aber wurde kein Geld bei ihn; gesundem Frecher Bahnraub. Der Räuber nimmt einem Passagier k 250 uud eme goldne Uhr ab. Indianapolis, Jnd., 28. März. Von Goschen, Jnd., wird geschrieben, daß der Sheriff Erull von hier, gestern telegraphisch benachrichtigt wurde, daß ans einem Pasfagierznge der Baltimore- und Ohio-Balm, in der Nähe von Napanee in diesen! Staate, gestern am frühen Morgen von einem maskirlen Mann ein ungewöhn lich frecher Raub begangen wurde. Der Räuber bestieg den Bahnzug in Syracuse, bedrohte einen Passagier mit einem Re volver, erleichterte ihn um 8250 und einer goldnen Uhr, und sprang bei der Ankunft in Napanee vom Zuge. Das Begräbniß des Lol. Shepard. N e w York, 28. März. Der vor einigen Tagen verstorbene Re dakteur Elliott F. Shepard, wurde heute von seiner Wohnung aus zu Grabe getra gen. Der Leichenfeier in der Kirche ging um 10 Uhr Vormittags eine kleine Trauer scier im Trauerhausc, welche der Pfarrer Dr. Hall leitete voraus. Um 11 Uhr setzte sich der Leichenzug nach der Kirche in Bewegung und gaben dem verblichenen Freunde die Herren Chauncey M. Depew, Warner Miller, Noah Davis, John S. Kennedy, Warner Van Norden, John Sloone und. John A. Schleicher das Ehrengcleite. Bundesstatistik. Washington, 28. März. Der Ackerbauminister Morlon bestellte zu StaatSngcnten für landwirlhschaflliche Statistik iu Tennessee George L. Fryer, in Illinois Frank A. Dilatush, in Wisconsin L. M. Fay und in Wyoming A. S.Mercer. Die Grippe in New Pork. N e w Y o r k, 28. März. In den beiden letzten Tagen wurden dem hiesigen Gesundheitsamle 10 Todesfälle zur Anzeige gebracht, in denen die Grippe als Todesursache augegebeu war. Die Unruhen in L)onduräs. 'New York, 28. März. Eine Kabeldcpcsche an den „Herald" von Santa Barbara, Honduras, meldet Fol gendes: In allen Thcilen der Republik herrscht Unzufriedenheit, und in Folge der revolutionären Bewegungen unter General Bouilla liegen die Geschäfte still. In Folge der von der früheren Regierung gezeigten Stärke sind die Revolutionäre cnunuthigt, aber gezwungen, hin und wieder eine De monstration zu machen, um ihre Schwäche zu verbergen. Der Staats-, Finanz- und ztriegsminister sind aufgesordert worden, ihre Aemter niederzulegen. Zum Sturz des Präsidenten Hippolyte. Kingston, Jamaica, 28. Mürz. Bei den hiesigen haptischen Flüchtlingen, welche den Sturz des Präsidenten Hippolyte beabsichtigen, sind ermuthigende 'Nachrich ten eingelansen. Danach hat der Präsident Heurcus von Santo Domingo die an ihn von den Flüchtigen abgesandtcn Unterhänd ler freundlich empfangen, und das Resultat der Unterredung soll ein Versprechen sein, das; San Domingo die Sache der Flücht linge unterstützen werde. Sollen scharf eraminirt werden. Washington, 28. Mürz. Die Bewerbungen um Anstellungen im 'Marinehospitaldienst sind so massenhaft beim Schatzamt eingelaufen, daß der Ge neralarzt Wylnan sich veranlaßt gesehen hat, die Anforderungen zu veröffentlichen, welche bec Anstellungen zu erfüllen sind. L -cselben schließen ein besonder - schartes christliches Examen über Anatomie, Phy stogie, Chemie, äNnteria Pledica, There peutik,,Chirurgie, Geburtshülsc und Fraü chstrantheiten. Außerdem müssen lieb die Aspiranten Mich och einem mündlieben Examen unterwer en. Die „New llork Times" In den Besitz eines Syndikates übergegangcn. N ewYo rt, 28. März. Die hiesige „Times", das hervorragendste „Mugwump"-Organ des Landes, ist von ihren bisherigen Besitzern, Gilbert E. Jones und seiner Schwester Frau Pycr, Henry Morgan und Frau Znbriskie, um den Preis von 8050,000 an ein Syndikat verkauft worden. Charles R. Flint soll der leitende Geist des neuen Unternehmens sein. Als Mitglieder des Svndikats werden genannt: James I. Woodward, Präsident der Hanovcr National Bank; Jobn A. MeEall, Präsident der New Parker Lebensversiche rungs-Gesellschaft; Henry B. Hvdc, Prä sident der Eguitable Lebensversicherungs- Gesellschaft. Das großartige TimeS-Ge bände verbleibt im Besitz der Familien Jones und Morgan. Das Blatt wird seine bisherige Tendenz auch in der Zukunft bei bchalten. Kommt nicht zur Ruhe. Neue Scherereien der Frau Marie Benins Blaine. New York, 28. März. Frau Marie Nevins Blain sigurirt schon wieder in den hiesigen Gerichten. Bekannt lich weigert sie sich wegen der schweren Er krankung ihres Söhnchens das New York Hotel zu verlassen. Der Besitzer desselben hat nun in der Supreme Eourt den Antrag gestellt, Frau Blaine wegen Nichtachtung des Gerichtes, begangen durch Verweigerung der Annahme eines Exmissionsbcsehls, zu bestrafen. Die Verhandlung über den Fall sand gestern statt, doch hat sich Richter Lawrence die Entscheidung Vorbehalten. Er ließ jedoch gesprächsweise durchblicken, daß dieselbe zu Gunsten der Frau Blninc aus sallen werde. Betrügerische Beamte in Wanitoba. Winnipeg, Plan., 28. Mürz. Bourget und Ehasscy, der crstere Rech nungsfübrer und der letztere der Post beamte der Regierung, sind vorläufig Amtes enthoben, und es ist sehr unwahr scheinlich, daß sic wieder eingesetzt werden. Es heißt, daß Unterschleise und betrüge rische Geldbewilligungen, die sich aus lau sende von Dollars belaufen, entdeckt sind, und das; noch andere Personen bei den Be trügereien belheiligt fein sollen. Wurden freigesprochen. Montgo m m e r y, Ala., 28. März. Vor einigen Monaten wurden die Bau gltierS MoseS Bros, von hier, welche im Juli 1801 bankerott machten, wegen Unter schlagung in Anklagczustaud versetzt. Ge stern aber wurden sie vom Stadtgericht von der Anklage sreigesprochen. Des Wahtbetrugs besämldigt. N e w Y ork, 28. März. "Der Stadtclerk Thomas H. Burke, der während des Dezember v. I. dem Mayor Gleason von Long Island Eity das Wahl zeugniß anSstellte und sich dann davon ge macht halte, ist gestern hier verhaftet und nach Jamaica geschasst worden, wo er sich wegen Uebertrctung des Wahlgesetzes ver antworten soll. Ausstellungsobjekte nach Ehicago. Washing ton, 28. März.' Vom Ackcrbaumiuistcr ging heute noch eine Sendung Ausstellungsgegenstände nach Ehicago ab. Der Unterminister Willets erklärte, die Ausstellung des Ackerbauamtes werde bis zum 1. Mai vollständig sein. Es befinden sich gegenwärtig 10 Leute dieses Departements dort, und noch 20 gehen in den nächsten Tagen dorthin ab; die Herr Willets begleiten wird. Die Todesstrafe für mörderische Sträflinge. L a n sing, Mich., 28. März. Veranlaßt durch die Flucht des Mörders Latimcr aus dem Zuchthanse, beantragte der Abgeordnete Sumner gestern Abend, daß seine Bill, wonach Sträflinge, welche während ihrer Gefangenschaft einen Mord begehen, mit dem Tode zu bestrafen sind, und welche von ihm schon beim Beginn der Sitzung eingebracht, aber bei Seite gelegt worden war. dem Ausschuß für Justizwescn überwiesen werde. Dies geschah, uud die baldige Annahme der Bill steht jetzt in Aus sicht. Der Ausschuß für Staatsangelegen heiten hat versprochen, auch morgen über Sumncrs andere Bill Bericht zu erstatten, welche anordnct, das; Geld zur -Anschaffung der nöthigcn Geräthsehaflcn zur elektrischen Hinrichtung solcher Sträflinge bewilligt werde. Nom Mbergericht bestätigt. Philadelphia, 28. Mürz. Das Obergcricht hat heule das Urthcil in Sachen der Anarchisten Henry Bauer und'Earl Nold von Pittsburg bestätigt. 47 Postmeister vierter Klasse er nannt. W a s h ing lo n, 28. März. Der vierte HülfS-Generalpostmcisler Maxwell ernannte heute 47 Postmeister vierter Klasse. In 37 Füllen waren die bisherigen Amtsinhaber abgesetzt worden. Der neue Mberland - Tommissär. Washington, D. E., 28. März. Der Oberlandcommifsär Lamorcaux hat heute sein Amt angetreten. Ins Amt eingetreten. Washington , 28. März. Der ncuernnunte 1. Auditor für das Schatzamt, Ernest P. Baldwin, hat heute sein Amt angetrctcn. Dampfer angekommen. 2 u e e it s t o w u, 28. März. Der Dampfer „British Prince" ist heute aus Philadelphia hier eingetauscn. Le w es, Del., 28. März. Der Dampfer „Manitoban" ist heute Früh, von Glasgow kommend, auf der Fahrt nach Philadelphia hier vorbeige fahren. B r c m e r h a v c n, 28. März. Der Dampfer .Saale" von New York. Herr Eregier hat sich entschlossen, aut dem Wahlzelte! zu bleiben, welchen die Ar beiter unter dem Namen „United Eilizens Ticket" ausgestellt haben.. Wirers 1 Cerrt. Städtisches. Das Wetter. Das Wetter scheint sich jetzt besser an lassen zu wollen, wenigstens soll dasselbe heule schön bleiben und der Thermometer auch morgen noch in die.höbe gehen, indem der Wind nach Süden nmschlägt. kleine Nachrichten. Herr .LuhnS hat 203 städtische Ar beiter,Bewolmcr der 20.Ward und größlen thcil Schützlinge von Ald. Carcy enllasscn. llnter ihnen sollen sich etwa IN besnnden haben, welche, wenigstens den Versuch machten, ihren Tagelon zu verdienen. Die Frau des Bankiers Leander A. McCutlom sand heute früh um 4 Uhr in ihrer Wohnung 154 W. Jackson Str. ihrcir '.Okann lodt im Bette liegend. Er hatte in letzter Heit sehr stark getrunken und ist dies wahrscheinlich die Ursache seines Todes. Nute Morgen wurde in der Allen No. 6124 Indiana Ave. die Leiche .. t.. etwa 4 Wochen alten Kindes gesun den. Zeichen von einer Gewaltthat wurden an dem Körper nicht gcsnndeir. Die Po lizei brachte die kleine Leiche nachßolstoneS Morgue. Thomas Burke, welcher John Hand Green in der Wirlhschaft No. 25 W. '.Oka disonstr. eine Handtasche gestohlen halte, wurde heute von Richter Blume unter 850 t) Bürgschaft den Großgcschworenen über wiesen. Vor Richter Woodman standen heute 25 Streiter, welche angcklangl waren, sich iit der Nähe der Eanover lärmend benommen zu haben. Die Ver handlung sand jedoch nicht stall, sondern wurde ans den 7. April verschoben. Die Streiter wurden bis dahin unter 8500 Bürgschaft gestellt. Samuel Brown und Michael Whit ney wurden heute Morgen um ein Uhr von den Polizisten Dohertv und O'Brien unter der Anklage in Hast genommen, ans John Eohn, Ecke Dcsplaines- und Madisonstr., einen Raubansall gemacht zu haben. Si« wollten sich flüchten, als die Blanröckc sich näherten, doch ein Schuf; ans Dohcrtv's Revolver brachte sie zum Steven. Sie sitzen in der Dcsplaincüstr^Slation. William Arnold, welcher gestern Abend am südlichen Tunnel-Eingänge der Lnsallcstraße von einem .Labclbahnwagcn der Lincoln Ave.-Linie ützersahren wurde, starb heute Morgen im Alcxianer-Hospital, wohin man ihn nach dem Unglücksfalle be fördert hatte. Er wollte das Geleise über schreiten, als der Kabelbahnwagen sich nä herte, stolperte und befand sich im nächsten Augenblick unter den Rädern. Plan mutzte den Greinvagcn cmporheben, um ihn aus seiner schrecklichen Lage zu befreien. Zusammenstoß. Unglücksfall auf der Northwestern Bahn. Drei Knaben verletzt, einer davon tödtlicb. Ein von Rocksord, Jll., kommender Ex- Pretzzug der Northwestern Bahn stietz heule Morgen um 7 Uhr mit einem Vorstadlzug zusammen und zwei italienische Frucht hündler, Frank Rifter, No. 205 S. Union Str., und Frank Christino, in demselben Hanse wohnhaft, wurden verletzt. Beide befanden sich in der letzten Ear des Vor stadtzugeS. Sie wurden nach der Dispcn sary der erwähnten Bahngesellschait, Ecke Kinzic und Market Str., befördert, wo ihre Verletzungen als schwer bezeichnet wurden. Nach dem Zusammenstoß brach in der Hinteren Ear des VorstadtzugcS Fetter aus, welches jedoch schnell gelöscht wurde. Der Verkehr mutzte indes; für die Dauer von 3 Stunden unterbrochen werden. Die Schuld für den Ausammenstotz wird dem Weichensteller beigelegt, dessen Name nicht bekannt ist. Die Polizei ist der Meinung, das; seine Nachlässigkeit nicht gros; genug gewesen sei, um eine Verhaf tung zu rechtfertigen. Der Vorstadtzug hatte den Wellsstranen, Bahnlwf um 5 Uhr 55 Minute, verlaifen und war an der 40. Stratze au ein Seilen geleise gefahren, um dort eine Ear zurück zulasscn. Er fuhr dann rückwärts ans dus Hauptgelcisc, wo der Zusammensteß statt sand. Die beiden genannten Fruchthändler, Knaben im Alter von 16 Jahren, waren, wie man zuerst aunahm, die einzigen Pas sagiere, welche Verletzungen davonlrngen doch später sand man unter den Trümmern der demolirten Ear einen dritten italieni schen Fruchthändler Namens Uiaius, des. sen Verletzungen so schwer sind, das; er ih nen wahrscheinlich erliegen wird. Sein rechter Arm und sein rechtes Knie sind zer malt, und autzerdem hat er innerliche Ver letzungen davongetragcn. Er wurde nach dem St. Lucas-Hospilat befördert. Schadenfeuer. Alis unbekannter Ursache brach heute Morgen um 11 Uhr in dem Erdgeschotz No. 45 und 47 Lasallestr., das von den Glas- - plnttendecoraleuren Palm, Fcchtelcr öb Eo. benutzt wurde, ein Feuer aus. Glücklicher Weise wurde es rechtzeitig entdeckt, sonst würde die Feuerwehr, in Anbetracht der vielen leicht brennbaren Stoffe, der Flam men nicht so leicht Herr geworden sein. Ein Mitglied der Firma erklärte, den Ver lust jetzt noch nicht bestimmt scststellen zu können; nach oberflächlicher Schätzung werde derselbe sich aus 81500 belaufen, sei jedoch durch Versicherung voll gedeckt. Das Gesuch war verfrübt. Hellte sollte vor Richter Adams das Ha bcas Eorpus Gesuch von Earolina Hcnder son zur Verhandlung kommen, wurde aber avgcwicsen, weit die Grotzgeschworenen noch keine Nlrge gegen sie wegen der Ermordung von Mary Montgomcrn . erhoben haben. Diese war als Dienstmädchen in P ntlman beschäftigt und wurde erwürgt ausgesundeu. Flau Hcnderson wird als verdächtig von der Polizei gefangen gehalten und ihr An walt wollte sie aus dem Gefängnis; befreien. Sie wird also warten müssen, bis die Un tersuchung geschlossen ist.-