6 Städtisches. Ein Mandat. Hausfrauen oder Hausmeister setzen sich der Verhaftung und Bestra fung aus, falls sie Papier oder Abfälle auf die Straße werfen. Superintendent Doherty's Erklärung für ein solches Vergehen. De Stadtverwaltung hat eine Verordnung erlassen, der zu Folge Jeder, der Papier auf die Straßen oder in die Alley wirft, oder solches vor oder hinter seinem Grunstück herumfliegen läßt, verhaftet und vestraft werden soll. Diese Verordnung tritt mit dem heutigen Tage in Kraft und wird streng durchgeführt werden, ganz gleichgültig, ob die Uebertreter Männer oder Frauen sind. Um nun Allen die Entschuldigung zu neh— men, daß sie von dieser Verordnung nichts gewußt hätten, hat Her Dohertyh, der Su— perintendent des Straßendepartementz, 100,000 Plakate drucken lassen, auf denen mit großen, fetten Buchstaben steht: Wer Papier auf die Straße wirft, oder solches in der Alley herumfliegen läßt, setzt sich sei— ner Verhaftung und einer Geldstrafe bis zu $25 aus.“ Diese Plakate werden durch Polizisten überall in den Alleys so angeschlagen ter— den, daß sie Niemand übersehen kann. Auf die erste und unter Umständen auf die zweite Uebertretung, oder besser Nichtbeachtung die— ser Verordnung soll eine Warnung durch den Polizisten des betreffenden Bezirks, dann aber unerbittlich Verhaftung erfolgen. Das Straßendepartement wird aber bei der stren gen Durchführung der genannten Verord— nung noch nicht stehen bleiben, sondern auch dafür sorgen, daß keine Lumpen, Blechkan—- nen, Flaschen und zerbrochene Körbe in den Alleys herumliegen. Herr Doherth giebt den Hausfrauen den Rath, Alles zu verbrennen, was brennen will und das Uebrige fein säu—- berlich zusammenzupacken und in die Asch—- kästen zu werfen. Der Superintendent ließ sich gestern über diesen Punkt folgendermaßen aus: „Es wird fortwährend über Chicago's schmutzige Straßen, über die zu kleine Ver— willigung des Stadtraths für Reinigung derselben und über die mangelhafte Arhbeit der Contractoren geschimpft, aber über den Unfug, Papier und Abfälle in die Alleys und auf die Straßen zu werfen, sagt Nie— mand etwas, weil fast Jeder es thut, ohne zu bedenken, daß eben darin das Hauptübel liegt. Ich behaupte, daß, wenn nur die Hausfrauen dafür sorgen wollten, daß Pa— pier und Abfälle nicht hingeworfen werden, wo sie vom Winde weitergeweht werden kön— nen, so werden auch unsere Straßen und Alleys bald in einen besserem Zustande sein. Wie die Dinge aber jetzt liegen, könnten wir ehrliche und gewissenhafte Contractoren und doppelte Verwilligungen haben und die Straßen und Alleys würden doch nicht rein sein, weil es einfach unmöglich ist, sie rein zuhalten. Wir haben deßhalb mit Zustim— mung des Mayors und Oberbaucommissärs zu diesem Mittel gegriffen und sowohl der Polizeichef, wie auch der Polizeianwalt ha ben ihre kräftigste Unterstützung zugesagt. Unser Vorgehen muß jedoch nicht so auf gefaßt werden, als wenn wir die Hausfrauen drangsaliren wollten, denn das würde schon aus politischen Gründen unklug sein, sondera wir wollen sie durch die Verordnung auf die Wurzel des Uebels aufmerksam ma hen, sie aber auch zu gleicher Zeit, wo es nöthig ist, zur Ordnung zwingen. Ich bin mir wohl bewußt, daß unser Unternehmen kein leichtes ist, und es der jetzigen Administratioa viele Feinde machen wird. Wir werden nichts— destoweniger unerbittlich vorgehen und un— sern Lohn in der Lösung des Problems, wie die Straßen und Alleys rein gehglten wer— den können, finden. Am schwersten wird unsere Aufgabe in den Residenz-Districten sein, doch hat der Polizeichef allen seinen Mannen strenge Order gegeben, darauf zu achten, daß die Verordnung beachtet wird. Leichter ist es in dem Geschäftstheil, weil er tleiner und besser zu übersehen it.“ 2 ; Peinliche Störung. Ein Theaterdireltor in Nöthen. Mit großen Unannehmlichkeiten hat Di rektor O. B. Thayer von der Schiller Opern gesellschaft, die augenblicklich im Great Nor— thern Theater spielt, zu kämpfen. Gestern Abend als das Haus bereits besetzt und die Overture zu der Oper „Martha“, welche in Scene gehen sollte, zu spielen angefangen hatte, wurde ihm plötzlich gemeldet, daß seine erste Sängerin, Mm. Le Lassier, durch Un— wohlsein am Auftreten verhinderi sein wür—- de. Gleichzeitig streiklten Fanny Myers und der Bariton Forane, weil sie angeblich rüctständiges Gehalt nicht erhalten hatten. Alles Bitten und Flehen half nichts, sie wei— gerten sich einfach zu spielen, wenn das Geld nicht ausgehändigt würde. Es blieb daher Direktor Thayer nicht anderes übrig, als dem Publikum mitzutheilen, daß keine Vor stellung stattfinden könne und man das Eintrittsgeld an der Kasse zurückverlangen solle. Bei dem Gedränge an der Kasse wurden mehrere Personen leicht verletzt. Der Erde überantwortet. Gestern Nachmittag wurde die Leiche von Gerhard Foreman, der am verflossenen Frei tag starb, auf dem Kirchhof zu Rose Hill be— graben. Eine große Menge Leidtragender gab dem Verstorbenen von seiner Wohnung No. 290 Michigan Ave. nach dem Kirchhof das Geleit. Der Trauergottesdienst wurde im Sinai Tempel durch Rabbi Joseph Stoltz abgehalten. Die Bahrtuchträger waren Leon Mandel, S. T. Leopold, George W. Neise, Bernard Cahn, Emanuel Franz Ken— thal, Levy Monheimer, Samuel Steel und Bernard Rosenberg. : Veue Freunde. Die Bewegung für Referendum und Ini— tiative greift weiter um sich. Die Vertreter der hiesigen Vereine, welche sich für Einführung des Referendum und der Initiative nach schweizerischem Muster inte ressiren, versammelten sich in Uhlich's Halle, um über den Fortgang der vor 6 Wochen in's Leben gerufenen Agitation Bericht zu erstat ten. Die Berichte lauteten im Allgemeinen günstig. Die folgenden Vereine waren ver treten: ; ; Direktorium sämmtlicher 10 Sektionen der bairisch-ameritanischen Vereine; Schwäbischer Unterstützungsverein; Turnverein Almira; ; Turnverein Eiche, Kensington; Aurora-Turnverein; Schweizer-Turnverein; Ravenswood-Männerchor; Südseite-Turngemeinde; Socialer-Turnverein; Turnverein Garfield; Schweizer-Club Chicago; Freisinnige Gemeinde der Nordwestseite; Chicago-Turngemeinde; Schwaben-Verein; Plattdeutsche Gilde No. 4; Turnverein Vorwärts; Turnverein Gutheil; Plattd. Gilde No. 2; Typographia No. 9; Gesangverein Almira; : Alter Wirthsverein; Plattdeutsche Gilde No. 11; Edelweiß Männerchor. Das Agitationscomite wurde beauftragt, durch Versammlungen und Flugschriften die gute Sache nach jeder Richtung hin zu fördern. Im Laufe der Debatte über die neue Be wegung und deren Förderung sprachen sich die Herren Max Stern und Karl Härting zu Gunsten einer politischen Agitation aus, 9 war die Mehrzahl der Anwesenden ent—- schieden dagegen. Die Herren Hermann Lieb und Frank Stauber, welche im Laufe des Nachmittags der Sitzung der Federation of Labor beige metn und den Versuch gemacht hatten, das Interesse diesjer Körperschaft für die neue zu erwecken, berichteten, daß sie eine gute Aufnahme fanden und daß die Versammlung sofort ihre Delegaten zur Convention in Bloomington instruirt habe, der Bewegung allen Vorschub zu leisten. Diese Nachricht, welche den Beweis dafür lier fert, daß die Bewegung sich immer mehr aus—- breitet, rief große Begeisterung hervor. Trafen verspätet ein. Die Passagiere von zwei Dampfern haben unter der Seekrankheit zu leiden. Tragischer Tod von Joseph Dietrich aus CLogansport, Ind. ; In Folge des Sturmes trafen zwei Dam— pfer der Graham & Morton Linie, die „City of Milwaukee“ und der „City of Louisville“ erst nach Mitternacht, mit zwei bis drei Stunden Verspätung im hiesigen Hafen ein. Fast alle Passagiere, deren Zahl nach An— — von Bundesinspectoren, die vom Gt setz gestattete weit überschritt, hatten unter der Seekrantheit zu leiden und waren daher herzlich froh, als der Hafen endlich erreicht war. Zur Vermehrung ihres Unbehagens wurden sie auch noch Zeugen eines Unfalles, der Joseph Dietrich aus Logansport, Ind., das Leben kostete. Herr Dietrich war ge—- stern in Chicago eingetroffen, hatte sich wäh— ren des Tages die Stadt angesehen und beabsichtigte, mit dem Dampfer „City of Milwaukee“ um 11 Uhr nach St. Joseph zu fahren. Da aber der Dampfer zur Ab— fahrtszeit noch nicht eingetroffen und er von seiner Wanderung durch die Stadt müde war, so setzte er sich am Rande des Docks nie der und war bald fest eingeschlafen. Er wurde erst durch den Lärm, den der Dampfer beim Landen verursachte, erweckt. Erschro— cken sprang er auf, verlor aber in seiner Schlaftrunkenheit das Gleichgewicht und stürzte in's Wasser. Er ertrank, ehe man ihm zur Hülfe kommen konnte. Reisen in den Rocky Mountains. Die „Scenische Linie der Welt“, die Den ver & Rio Grande-Eisenbahn, offerirt für die Touristen in Colorado, Utah und New Me—- xico die ausgewähltesten Resorts und für die transcontinentalen Reisenden die großartigste Scenerie. Zwei separate und bestimmte Rou—- ten durch die Rocky Mountains, alle durch gehenden Tickets sind auf beiden gültig. Die direkte Linie nach Cripple Creek, dem arößten Goldfelde auf Erden. Doppelter täglicher Zugdienst mit durchgehendenPullman-Schlaf—- wagen und Touristen-Wagen zwischen Den—- ver und San Francisco. Die beste Linie nach Utah, Idaho, Mon— tana, Oregon und Washington über den „Ogden Gateway.“ Schreibt an S. K. Hooper, G. P. & T. A., Denver, Colorado, für illustrirte beschreibende Pamphlete. ; Brutale Behandlung. Ein acht Jahre altes Mädchen angeblich ein Opfer mütterlicher Rohheit. In einem Gange zwischen den beiden Häu— sern No. 419 und 421 West 18. Straße fand am Samstag Abend die No. 595 Cenire Ave. wohnhafte Frau M. Kara die Bjährige Rosie Vlazny schlafend auf. Das Kind war braun und blau geschlagen und zeigte sonst Spuren von brutaler Behandlung. Als es aufgeweckt worden war, erzählte es, daß es von der Mutter tagtäglich geprügelt worden sei und es deßhalb Angst habe, zu dieser zurückzu tkehren. Die Mutter, welche in No. 645 Süd— Mayh-Straße wohnt, erklärt, daß dies nicht wahr sei, sondern daß sie gut und das Kind schlecht sei. Die Nachbarn pflichten ihr darin bei. Ene gründliche Untersuchung des Falles soll seitens der Canalport Ave. - Polizei er folgen. Die Mutter des Kindes ist 57 Jahre alt und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Mann starb vor 4 Jahren und ließ sie niit dem kleinen Mädchen und einem Knaben, der nunmehr 12 Jahre zählt, zurück. Das Mäd— chen behauptet, sie und ihr Bruder seien Jahre lang von der Mutter mißhandelt und oft aus dem Hause gejagt worden. . Hilfsbereit. Richter Kaufmann wohnt einer TCrauung in einer Synagoge bei, Um einer Störung durch Verhaftung der Braut und deren Eltern vorzubeugen. Ein vereitelter Racheakt. Eine eigenartige Trauung fand gestern in der Synagoge der 1. Ungarischen Gemeinde an Maxwell Str. statt. Der Equipage, in der sich die Braut befand, entstiegen diese, deren Vater Israel Heitner, Friedensrichter Kaufmann aus Lake View und Constabler Beck. Im zweiten Wagen befauden sich der Bräutigam Harry N. Hellman, von der Firma Helman Bros., No. 617 Noble Sir., und der Brautführer. Während die Trauung durch den Rabbi Balogh vollzougen wurde, stand Richter Kaufmann bereit, irgend einen Streich, der von Feinden Heitner's geplant war, durch einen richterlichen Gegenhieb un—- schädlich zu machen. Zu diesem Zwecke war der Konstabler mit einem Dutzend nicht aus gefüllten Haftbefehlen ausgerüstet und der Richter hatte sein Tintenzeug und Feder in Breitschaft, um diese, wenn erforderlich, aus zufüllen und vollstrecken zu lassen. Doch der erwartete Streich blieb aus und nach der Trauung wurden diese Haftbefehle sofort vernichtet. Eine gewaltsame Störung der Hochzeit war seitens des Hirsch Rice und dessen Schwiegersohnes Jac. Schreier erwar—- tet worden. Diese wohnten bis vor etwa zwei Wochen in Heitner's Haus, No. 1127 N. Halstedstraße und waren, weil sie keine Miethe bezahlten und die Wohnung ruinir ten, an die Luft gesetzt worden. Darob schworen sie Rache. Als sie erfuhren, daß am Sonntag, (gestern) die Hochzeit der Toch ter Heitner's stattfinden und diese dann die von ihnen verlassene Wohnung beziehen sollte, erwirkten sie vor Richter Salisbury Hafts befehle gegen die ganze Familie Heitner und übergaben diese einem Constabler zur sofortigen Vollstreckung. Es wurde diesem aufgegeben, die Verhaftung nöthigenfalls in der Synagoge vor der Trauung vorzuneh— men. Dies hatte Heitner erfahren und KRich— ter Kaufmann um Rath befragt. Dieser gab ihm dann den Rath, gegen Rice und Schreier wegen böswilliger Vermögensschä digung Haftbefehle herauszunehmen und diese, falls die von Salisbury ausgestellten im Tempel vollstreckt werden sollten, sofort in Kraft treten zu lassen. Er erklärte sich bereit, mit nach der Synagoge zu gehen und dort sofort einzuschreiten. Doch dies war nicht nothwendig, denn Salisbury's Haftẽ— befehle wurden bislang nicht vollstreckt und die Hochzeit konnte ruhig gefeiert werden. —— . Baseball. Das gestrige letzte Spiel er Colts in Cin— cinnati endete mit einer Niederlage für die Chicagoer. Da sie indeß die beiden vorher— gegangenen Spiele gewonnen hatten, sind sie noch gut weggekommen. Score: Cineinnati. R. H. P. A. E. s Chicago. R. H. P. A. E. Burke, lf. ..é 1 2 6 000 Everett, Bb.. 10 5 41 1 ; Beckleyh ib.i 2 8s 2 olAnson boo 111 11 Irwin, 3b. .0 1 0 1 osßyan ri .. 0 ? 0 Miller ri .. 0 00 0 osCallahan. lf.l 1 4116 mMePhce, 0 13 5 IConnor æb o o 0 020 Vaughn,c...v 1 4 0 oosßriggs. p. 01 05306 Rhines, p.. 0 0 1 1 o 0 sKittridge, c.O 04 206 T0ta1...· 3 027 1 T0ta1.... - b 16 - Cincinnali. 00 00e02 I Chicago· o 0 01 0o000—: „Carned Runs“ Cincinnati, 1; Chicago, 11. „Two— base Hits“ Burke, Callahan. „Left ön Bases“ Cineinnati, 8; Chicago, 4. „Stolen Bases“ Hoy, Everitt. „First Base on Balls“ Off Briggs, 1 „Oit by pitched Ball“ Hoy, Anson. „Struck dt“ Von Rhines, 3; von Briggs; 2. Spielzeit pire O'Day. Sonstige Spiele: In Cleveland. Clevelanb o 4 34002 00; St Louis ooo0606: Stellung der Clubs: Gewonnen Verloren: Prozent. Voston.·· e 61 30 .681 Baltiort.. 60 30 . 667 Cincinnati. .· . · 59 32 .648 Rew Yorkt. . . .. 54 36 .600 Cleveland. .. . . .. . 50 44 .532 Chicago. e 47 51 .480 Piltsbura s 1 452 Louisville. .. 54 .443 Philadelphia .. . . .42 58 A 42 Brooklyn.... 35 54 .412 Washington. ... . .. 87 54 402 Stous -e 72 ·265 —— ———— Einbruch. Friedrich's Wirthschaft von Dieben heimge sucht. Einbrecher drangen letzte Nacht in die Wirthschaft von Albert Friedrich, Ecke Clark und Madison Straße und erbeuteten S2OO und Getränke und Cigarren im Werthe von S3OO. Ein Versuch, den Geldschrank zu öffnen, war fehlgeschlagen, doch fand man noch die Werkzeuge der Einbrecher, die offenbar in dem Augenblick gestört wurden, als sie die Sprengung vornehmen wollten. Im Geld—- schrank hätten die Diebe eine bedeutende Summe Geldes gefunden. Fritz Warns, der den Saloon von Mitter— nacht bis 7 Uhr Morgens zu bewachen hat, ist verschwunden, und es wird vermuthet, da er mit den Dieben gemeinsame Sache machte, da er wußte, daß Herr Friedrich kein Vertrauen in Banken hatte und deßhalb sein Geld selbst aufbewahrte. Zu geringe Bürgschaft. Wm. Linden, der leichtsinnige Bursche, welcher, wie wir an anderer Stelle d. 81. berichten, an der Maxwell Str. die 2jährige Fannie Bronzen von 154 Maxwell Str. überfuhr, wurde heute dem Richter Dooley vorgeführt und, obwohl das Kindchen so schwer verletzt ist, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird, bis zum 26. unter nur SSOO Bürgschaft gestellt. Der Bursche ist zwar erst 15 Jahre alt, aber weiß genau, daß er durch sein unsinnig schnelles Fahren den Unfall -erschuldet. Der Bursche hätte auf jeden Fall ohne Zulassung von Bürqg— schaft festgehalten oder diese so hoch bemesser werden sollen, daß sie nicht gestellt werden konnt. Abendblatt, Montag, 16. Augaust 1897. Blutige Rache. Joseph Brodzyk schießt auf seinen erfolgrei chen Nebenbuhler Vincent Szyja. Vincent Szyhja und Joseph Brodzyk, zwei edle Polen aus der Polackei, liebten ein und dieselbe Landsmännin, die hübsche vierzehn jährige Bronislava Kurzark. Einige Zeit ließ sich die junge Dame die Liebesbewer bungen Beider ruhig gefallen. Abwechselnd ließ sie sich von Joseph oder Vincent zu Pic— nics führen, sich mit Eiscream tractiren und anderweitige Aufmerksamkeiten erweisen. Der, speculative, mit Kindern reich gesegnete Papa Bronislava's aber dachte, es würde sich sehr empfehlen, bei Zeiten eine Auswahl zu tref fen, und dadurch wenigstens eine Mitesserin aus demHaufe zu schaffen. Es wurde Kriegs rath gehalten und die Entscheidung über den zukünftigen Schwiegersohn fiel zu Gunsten Szyja's aus. Dies wurde vor etwa 14 Ta— gen den beiden Nebenbuhlern eröffnet und schien es, als ob Joseph Brodzyk dies sehr gleichgültig aufnahm. Ja, er ging sogar so weit, dem glücklichen ( Bräutigam Bronis lava's zu gratuliren. Dies beruhigte Alle derartig, daß als gestern die letzten Vorberei tungen für die Hochzeit getroffen wurden, Joseph als Rathgeber hinzugezogen wurde. Er holte gegen Abend Szyhja aus der Woh nung No. 25 Cornelia Straße ab, holte mit ihm noch Albert Piwowarek und Peter Napha ab und alle vier begaben sich dann nach der Wohnung Kuzareks, 1080 N. Hoyne Ave. Dort amüsirte sich Alles anscheinend sehr gut. Der Vater der Braut ließ Wein und Schnaps herbeischaffen, es wurde auf das Wohl des Bräutigäms getrunken und als man heimging, verließen die ehemaligen Ne— benbuhler Arm in Arm das Haus. Auf dem Wege nach Napha's Haus flüsterte dieser Brodzhk etwas in's Ohr und dieser nickte bei stimmend. Napeja ging dann in ein Haus, kam bald darauf mit einem Revolver bewaff net zurück und übergab diesen Joseph. Die— ser legte ohne ein Wort der Warnung auf Vincent an und schoß los. Die Kugel drang in den Kinnbacken Knochen ein, gerade un terhalb des rechten Auges. Nach dieser meuchlings verübhten That überließen die üb— rigen Drei den Schwerverletzten seinem Schicksal. Szhja wurde später besinnungslos aufgefunden. Als dies im Polenviertel be kannt wurde, geriethen die heißblütigen Slaven in große Aufregung. Jugendlicher Selbstmörder. Er zählte nur vierzehn Jahre. Der 14 Jahre alte Ludwig Williams be ging gestern Abend in der Alley hinter sei— nem elterlichen Hause, No. 3831 State Str., Selbstmord, indem er eine Dosis Carbol— säure zu sich nahm. Seine Mutter ist 60 Jahre alt und wohnt seit Längerem von ih— rem Gatten getrennt. Sie betreibt ein Kost haus, hatte aber außerdem eine gute Stütze an Ludwig, der als Kutscher für eine Wäsche— rei nicht nur sich selbst ernährte, sondern auch ihrßeistand leistete, wenn sie solchen bedurfte. In der letzten Zeitthätte er weniger zu thun, worüber er äußerst niedergeschlagen gewesen sein soll. Mehrere Male soll er seinen Kame raden gegenüber die Absicht ausgesprochen haben, Selbstmord zu begehen, doch nahm man ihn nicht ernst. Nach dem Essen gestern Abend hielt er sich noch eine Stunde im Hause auf und ging dann zur Hinterthür desselben hinaus. Als Paul E. Polzin, ber in No. 3851 State Straße wohnt, gegen acht Uhr durch die hinter William's Wohnung gelegene Alley ging, stolperte er über den Körper des Knaben. Er holte sofort Hülfe und man brachte den Unglücklichen in's Haus. Ein sofort herbeigeholter Arzt stellte eineCar— bolvergiftung fest und binnen 15 Minuten verschied der Knabe. Wo er gelegen hatte in der Alley, fand man später das Fläschchen, welches das Gift enthalten hatte. Ein leichtsinniger Kutscher. Schlecht wäre es gestern dem 15jährigen Wm. Linden, einem Kutscher des Wm. Dow ling von 116 Maxwell Straße, gegangen, wenn sich die Polizei seiner nicht schnell an genommen hätte. Die Ajährige Fannie Bronzen spielte gestern Nachmittag auf der Straße vor dem elterlichen Hause, als ein Buggh, das von Wm. Linden kutschirt wur— de, herannahte. In der Angst wußte die Kleine nicht, wie sie dem Gefährt ausweichen sollte, und lief diesem gerade entgegen. Sie wurde niedergerannt und eines der Räder ging über ihren Kopf hinweg. Linden ver— suchte, gefolgt von einer Menge aufgeregter Menschen, davonzueilen, wurde aber einge holt und wäre exemplarisch verhauen worden, wenn nicht die Polizisten Kirby und Murry von der Maxwell Str.-Station ihn den Wü—- thenden entrissen hätten. Er wurde nach der Maxwell Str.-Station geschafft und dort wegen schwerer Körperverletzung ge— bucht. Das Kind trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Heirathsscheine. Heirathsscheine wurden an folgende Per sonen ausgestellt: Alter. Charley Baas, Marthe Vogt . . . 26 —l9 Frank Grabski, Agnes Weilte. . . 24—21 John Scott, Rosina Matthews . . 25—20 John Murray, Delia Morley . . · 28—21 Lawrence Miller, Mary Balloran . 85 —4 Anton Palim, Mtry Stasal. . . · 28 —2l Edward Oates, Ida Johnson . . . 28—20 Alfred Peach, Delight Foskett. . . 21 —2l Michael Vlach, Mary Stasny. . · 22—20 Gustaf Erikson, Ida Carlson. . . 29—20 Harrh Ardern, Margaret MacNaff . 24—20 Robert Rowe, Milla Campbell . . 34 —4 Fred Osman, Meta Pugleberg . . 29 —2B Wm. Latal, Annie Moravick. . . 21 —lB Sohn Church, Mary Kane.. 1 Fred. Krummling, Susanna Roden-- hoffer. ... . Patrick Purcell, Inez Brooks. . . 25—18 Henry Ohm, Christine Larson. . . 26—23 Burttell Segno, Christine Moser . 28—27 Frantk Williams, Nanna Thrust. . 28 —22 Jozef Steo, Anna Sindra. . · · 22—30 George Williams Alma Johnson . 28 —2l Hubert Moyer, Louise Haynes. . . 26 —- Geharnischter Beschluß. Die „Chicaao Federation of Cabor“ wirft der„Cook County Democracy“ den Fehdehandschuh hin. Die „Chicago Federation of Labor“ hat der „Cok Counth Democrach“ den Krieg er klärt, weil Letztere für ihr am 28. August stattfindendes Picnic Nicht-Union-Musiker engagirt und sich trotz aller Vorstellungen seitens eines Comites der Federation gewei gert hat, Union-Musiker zu nehmen. Die Angelegenheit kam in der gestrigea Sitzung der Federation zur Sprache und es wurde einstimmig der Beschluß angenommen, daß die Federation nicht nur über das Picnice einen Boycott verhängen, sondern auch mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln die Wahl von Mitgliedern des Clubs zu öffent lichen Aemtern hintertreiben soll, salls nicht der Club bei dem bevorstehenden Pienic Union-Musikern den Vorzug vor Scabs ge ben würde. Den Anlaß zu diesem energi schen Auftreten der Federation gaben die Un— terhandlungen, die der Club mit Nichtunion—- Musikern behufs Engagement zu dem bevor— stehenden Picnic eingeleitet hatte, und die be leidigende Weise, in welcher der Club die De— legaten der Federation behandelte, die den Club auf seine Pflichten gegen organisirte Arbeiter aufmerksam· zu machen suchte. So—- bald die Federation of Labor erfuhr, daß der Club trotz des ihr im Februar gegebenen Ve rsprechens, nur Unionleute zu beschäftigen, mit „Scabmusikern“ Verhandlungen an knüpfie, sandte sie eine Delegation dahin, welche indeß nur mit Versprechungen u speist wurde. Eine weitere Delegation unter Vorsitz des Präsidenten, welche sich gestern Nachmittag nach den Clubräumen begab, wurde überhaupt nicht vorgelassen, und Aller Gemüther waren daher höchst erregt, als die Discussion eröffnet wurde. ; Die Folge dieser Eregtheit war jener ge— harnischte Beschluß, der einstimmig ange—- nommen wurde. In scharfer Weise wurde auch Polizeichef Kipley getadelt, weil er eine Verfügung er lassen hat, daß sämmtliche Potizisten bei Work Bros., die angeblich Nicht-Unionleute beschäftigen, ihre Uniformen machen lassen müßten, und es wurde beschlossen, ihn burch ein Comite ersuchen zu lassen, jene Berfü gung zurückzunehmen. Gegen den Besitzer der Dailey News und des „Record“ wurde eine Beschwerde erhoben, daß er zu Reparaturen an seinen Setz maschinen Nicht-Unionleute beschäftige. Die Angelegenheit wurde an das Beschwerde-Co—- mite verwiesen und diesem der Auftrag, auf gütlichem Wege die Anstellung von Union— maschinisten zu erlangen. Zum Schluß wurde der Streik der Ge— werke an den Schulhäusern mir großem Enthusiasmus gutgeheißen. Der Delegat Brennock erklärte, daß der Streik einen Wendepunkt für die organisirte Arheit in Chicago bedeute und daher von höchste: Wich— tigkeit sei. Der Kampf müsse und werde auch gewonnen werden, denn das Recht sei auf Seite der Arbeiter, mit denen der Schul— rath seit Jahren ein unwürdiges Verstecken— spiel getrieben habe. P. F. Doyle, F. I. O'Brien, I. H. Payne, S. A. Wilson und G. H. Thompfon wurden zu Delegaten für den am 14. September stattfindenden Staatscongreß der Federation gewählt. Verzweifelter Kampf. Polizist und Dieb ringen auf dem Dache eines Hauses. Einen verzweifelten Kampf mit einem an geblichen Dieb hatte gestern Nachmittag Po lizist Blais, von der Desplainesstraßen-Po lizeistation auf dem Dache eines Ecke Mor gan Straße und Washington Boulevard ge legenen, etwa 60 Fuß hohem Geschäftshauses zu bestehen. E. P. Miller, ein Schanktellner in der Wirthschaft von John O'Neil, Nr. 118 Halstedstraße, stahl angeblich mit John Ben— rand, einem Schankkellner in der derselben Wirthschaft zusammen aus dem Kleiderwaa renladen von Schumacher und Benjamin, No. No. 114 Halstedstraße, eine Anzahl Hüte und Halsbinden. Polizist Blais sah ihn bald nach der That in einer Alley und wollte ihn in Haft nehmen, als er davonlief. Blais folgte. Er lief jedoch schneller und verschwand in dem erwähnten Geschäftshause. Blais betrat bald darauf ebenfalls das Gebäude und klet terte bis zum fünften Stockwerk desselben hinauf, ohne eine Spur von dem Flüchtling zu finden. Dann entdeckte er plötzlich, daß die Dachluke offen war. Er stieg die Leiter hinauf und sah sich dem Flüchtling gegen über. Als er ihn aufforderte, sich zu ergeben, rief derselbe: „Niemals!“ und es erfolgte ein verzweifeltes Ringen. Miller war stark, ja, es zeigte sich bald, daß er Blais überlegen war und zu seinem nicht geringen Grauen, fühlte sich dieser allmählig nach dem Dach rande hin gedrängt. Näher und immer näher rückte das schauerliche Verhängniß und in seiner Verzweiflung rief Blais um Hilf-. „Wir kommen schon!“ erscholl es da aus der Dachluke heraus und im nächsten Moment hatten die Polizisten Butmore und Hurley von der Desplainesstraßen - Polizeistation Miller beim Genick und Blais war gerettet. Miller wurde von dem Leiter des bestohlenen Geschäftshauses identifizirt. Bennard wurde ebenfalls verhaftet, sowie ein Mann Namens John Walsh, der einen der gestohlenen Hüte auf hatte. Das entwendete Gut wurde den Eigenthümern zurückerstattet. ————— Nahmen sich das Ceben. Der Schneider Harry Handler nahm sich gestern Morgen in seiner Wohnung No. 760 N. Paulina Straße durch einen Schuß in den Kopf das Leben. Er war 56 Jahre alt und ein starker Trinker. Dem Trunk soll er sich ergeben haben, weil er mit seiner Frau und seinen drei erwachsenen Töchtern fortwährend in Unfrieden lebte. Der Arbeiter H. Hengenherst machte ge stern in einem Anfall von Schwermuth in seiner Wohnung No. 790 W. 22. Straße sei aem Leben durch Gift ein Ende. Xortgesetzter Aufräumungs-Verkauf von —— 4 Sommer- Schuhen für Männer. Der vor kurzer Zeit zurück angezeigte Aufräumnngs-Verkauf von Sommer-Männerschuhen ist immer noch im Gange und wird auch den ganzen Monat hindurch fortgesetzt werden. Um diesen Berkauf nun noch anziehender zu machen, haben wir unserem sowieso schon auf dem Höhepunkt der Zeit stehenden Waarenlager verschiedene neue Sorten hinzugefügt, wo durch die be st e Auswahl in der Stadt geboten wird, aus der man sich aussuchen kann. Kid, russisches Kalbsleder, Bordeaux Kalbsleder und Viei Kid, alle Größen und Breiten —in den populären Schattirungen: Russet, Tan, Oxblood, Chocolate und Braun—in den beliebten Formen: Coin, Rugby, Bulldog, Opera und Half French— einige haben seidene Vesting Tops verschiedene Muster von Tips viele haben schwere einzelne Sohlen und eignen sich daher für späten Herbst-Gebrauch. Diese Schuhe bieten dieselbe Bequemlichkeit, haben dieselbe perfekte Form und sind gerade so gut gemacht, wie alle unsere Schuhe. In den Läden an State— Straße ist der Verkaufspreis für welche von diesen Schuhen 84.00 und 85.00. Infolge der Vortheile, deren sich unser Departement beim ECinkauf und Verkauf erfreut, sind wir im Stande, dieselben zu markiren zu dem phänomenal niedrigen Preise von 82.50 per Paar. Bei dieser Gelegenheit beweisen wir wieder die Behauptung, daß „Unsere Preise im— mer die niedrigsten sind“ für zuverlässige Waaren. Lohfarbige Damen- und Kinder— Schuhe herabgesetzt um 20 oder 25%. 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Es wurde nichts im Zimmer gefunden, was auf einen Selbstmord hindeuten könnte. Die Leiche wurde nach Rolston's Morgue ge— schafft. Ellis war 49 Jahre alt und wohl bekannt. Er lebte, wenn er nicht als Schau spieler unterwegs war, mit seiner Frau in Plower, Wis. Ellis wohnte seit dem 10. August im Windsor Hotel und spielte z. Z. in der E. C. Wilson Company. Blutiger Streit. Andrew Zancesch und Martin Schulz statteten dem Alb. Janek in No. 720 West 15. Str. einen Besuch ab. Es wurde stark gezecht und bald waren die Drei in solcher Verfassung, daß es zu Streitigkeiten kam. Das Resultat derselben war, daß Janek mit einer tiefen Stichwunde unterm Auge und anderen Wunden nach dem Hospital geschafft werden mußte. Zancesch und Schultz wur— den wegen thätlichen Angriffs verhaftet und bis zum 19. unter je 800 Bürgschaft ge— stellt. Als die Polizisten die Beiden aus Janek's Wohnung herausholten, sah diese aus, als ob Vandalen in derselben gehaust hätten. Tische und Stühle waren zerbro— chen, ebenso der Bierkrug und die Gläser. Das Abendblatt, durch Träger in's Haut kost:l nur 6 Cents die Woche. Herren-Kleider. Herren- Kleider, lextia oder auf Bestellung a-- macht, bei leichten Abschlagszahlungen. Star Tailors. 776. Clart-Straße. egennber dem Court House. Abends offen. Tel.: Main 1485 —— —— —— Künstliche Gliedmaßen. 250 bis 2100; yneumatische Alumi num- Füße; a-- räuschlose Gelenke; andere neueste Verbesserungen. Krückten, elastische Strümpfe. Arparatei Mißge taunte Ja s. I. Lyons, 96 5. Ave.. riconr i. ei Bestellungen reflektire man auf's „Abendblatt“ Optiker. 8. Manasf e, Optiker, 88 Madison Sträße. Tribunr- Gebäude. Augen werden kostenfrei untersucht. Das Augenlicht wird wieberhergestellt und Kopfschmerzen dauernd geheilt durch ünsere wissenschaftlich nge paßten Brillen und Augengläser. ———— Photoaraphen. 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Deubler, 58-60-62 Losolte Str., Ecte Randolph, gegenüber dem Rath aus. Wer trägt die Schuld ? Die Z3jährige Ruth Hulten, deren Eltern No. 14 Oat Place wohnen, wurde gestern früh, als sie die Straße vor einem electrischen Wagen der Belton Ave.-Linie zu kreuzen versuchte, von diesem an der Ecke der Bel— mont Ave. und Oak Place überfahren und 100 Schritt weit fortgeschleift. Der Motor mann Gustav Mathias von 1968 N. Paulina Straße, versuchte alles Mögliche, um den Wagen zum Stehen zu bringen, doch war dies, weil er zu schnell gefahren war, unmög-. lich. Als das Kind unter dem Wagen hervor gezogen wurde, war es bewußtlos. Der hera beigerufene Arzt constatirte den Bruch der beiden Schenkeltknochen des linken Beines, au- Berdem war der ganze Körper und das Ge sicht voller Wunden. Die Schwerverletzta wurde nach dem Augusta-Hospital gebracht. Als gestern Nachmittag Jacob Coster von No. 820 W. 21. Place das Haus 749 W. 21. S— topfüber die von der Straße nach dem Erd geschoß führende Treppe hinab, brach das Genick und war sofort todt. —— —— PATEN T 2 belorat rhaaclihri Peot ssche Zelchnun— ——— ELTZER & cO., ——— Sui ; a textyerwititn und lenter r ter. DagoM ; ; Das “Frenen Heile Dich selbst! Specife versagt . nie die Wirkung bei jeglicher Erkrankung der Harnorgane und trant hafter Ergietzung derselben, bei beiden Geschlechtern lcat seder dlashe be p ue Gebraudsanweisuns a ; 5 SI.OO. on jedem en rene ee er: Sianl Ba Buren us. Abe Chicago, JU Das Mary Thompfon Hospital : on Chicago, für Frauen und Kinder, Adams Straße, Ecke Paulina, ein großes, luftiges Gebäude, 18 angenehme Privat nmer tebe ennior Bards. Rebmt Ouden tue— dur Thür.