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6 N - Städtisches. Entlassen. Frau Styles von der Anklage des Muttermordes freigesprochen. Der Wahrspruch mit Beifall begrüßt. Ebenso ergreifend wie der Sthles-Mord—- prozeß begann, endete er auch. Die Ge— schworenen sprachen gestern Nachmittag die Angeklagte, Frau Augusta Styles, nach nur anderthalbstündiger Berathung von der ge—- gen sie erhobenen Anklage des Muttermordes frei. Die Scenen, die sich bei der Verkündi— gung des freisprechenden Urtheils im Ge— richtssaale abspielten, spotten jeder Beschrei bung. Alle, die Angeklagte, deren Ehe— mann und Tochter, die Vertheidiger und die Hunderte von Frauen, welche im Gerichts saal anwesend waren, geriethen in freudige Aufregung und applaudirten den Geschwo renen, und Richter Waterman und seine Bai—- liffs waren einige Zeit außer Stande, Ruhe in die aufgeregte Gesellschaft zu bringen. Die Angeklagte verfiel, als das Urtheil verlesen war, gerade wie bei Beginn der Ver—- handlungen, als ihr Vertheidiger Brady die ergreifende Anrede an die Geschworenen hielt, in ein krampfhaftes hysterisches Schluchzen und sank schließlich ohnmächtig in die Arme ihrer Tochter Belle, die nicht aufhörte, ihre Mutter zu liebkosen. Wie bei dem ersten Ohnmachtsanfall, so blieb gwuch dieses Mal kein Auge im Gerichtssaal trocken. Plötzlich aber erwachte Frau Styles aus ihrer Ohnmacht, sprang auf, eilte auf ihre beiden Vertheidiger, die Anwälte P. H. O' Donnell und James Brady, die so wacker für sie eingetreten waren, zu und küßte sie. Das freisprechende Urtheil findet überall Billigung und Anerkenwung. Die Leiden, welche die Aermste, die von ihrer Mutter förmlich zur unseligen That, zum Morde getrieben worden war, m Gefängnisse und während des Prozesses durchzumachen hatte, sind wahrlich Strafe genug für sie gewesen, wenn sie eine solche überhaupt verdient hatte. Nachdem Frau Styles sich vollständig erholt hatte, schrieb Clerk Horton den Entlassungs—- befehl für sie aus, und zum letzten Mal trat sie den Weg nach dem Gefängniß an. Dort wurde sie sofort entlassen und dann spielte bit in der Gefängniß-Vorhalle die zweite, die Triumph-Scene ab. Denn dort erwarteten sie nicht nur der Ehemann und die Tochter, die so treu zu ihr gestanden hatten, sondern auch die Mitglieder des Martha Washington-Frauenvereins be glückwünschten sie und führten sie dann im Triumph nach einer bereitgehaltenen Kutsche, die sie heimführte. Während der Verhand—- lungen zeigte Frau Styles' Gesicht stets eine Leichenblässe. Als sie jedoch das Hotel Whitman verließ, hatte sie wieder roth an— gehauchte Wangen und sah nichts weniger als leidend aus. Der Fall war kurz nach 2 Uhr den Ge— schworenen übergeben worden und nach an— derthalbstündiger Berathung einigten sich dieselben auf ein freisprechendes Verdikt. Es verlautete später, daß drei Geschworene für Schuldigsprechung und Verurtheilung zu einer kurzen Freiheitsstrafe waren und eine Stunde lang halsstarrig blieben. Es nahm dje Geschworenen eine halbe Stunde, um die des Richters Waterman durch lesen. Den Bemühungen der Freunde der Angeklagten unter den Geschworenen gelang es endlich, die drei Gegner umzustimmen und sie zu überzeugen, daß Frau Styles durch die lange Untersuchungshaft genugsam für das ühr zur Last gelegte Verbrechen gebüßt hätte. Vom Beginn der Sitzung bis zum Schluß derselben war der Gerichtssaal mit Zu— schauern überfüllt; ja, in der Vorhalle stan—- den die Männer und Frauen zu Hunderten und lauerten auf eine Gelegenheit, in den Gerichtssaal hineingzuschlüpfen, um den Plaidohers der Anwälte zuzuhören. Ueber die Hälfte der Zuschauer waren Damen. Die Angeklagte war während der Schluß—- rede ihres Anwalts O' Donnell sehr nervös, hörte aber doch aufmerksamn seinen Ausein andersetzungen zu. Als er der systematischen Vergiftung des Gemüths Belle's durch die jgeramn Erwähnung that, begann sie wieder ju weinen, und es bedurfte großer Zureden shres Mannes und der Tochter, um sie zu be— tuhigen. Hilfs-Staatsanwalt Olsen zeich nete in seiner Schlußrede ein Bild der Frau Schultz; er erzählte den Geschworenen, wie die alte Frau mit Sorgen gekämpft, um ihre Tochter, die Angeklagte, zu erziehen, und wie dieselbe ihr dies dadurch gedankt habe, daß sie sie kaltblütig erschoß. Olsen gab der Groß— mutter vollständig Recht, daß sie die Tochter über das Vorleben der Mutter aufklärte, und seine Schilderung des Mordes war so ergrei fend, daß einige Geschworene weinten. Doch erreichte Olsen damit, wie das Verdikt lehrt, nichts. ; Der Edelweiß-Club. Als Vertreter der „Hhde Park Protectipe Association“ machte gestern Ex-Richter John Barton Payne dem stellvertretenden Mahor Walter seine Aufwartung und unterbreitete ãhm in aller Form die Beschwerde, daß die Leiter des „Edelweiß-Clubs“, 57. Straße und Cottage Grove Avenue, sich einer Gesetz übertretung schuldig machten, indem dort geistige Getränke verkauft würden, ohne daß eine Licenz erwirkt worden wäre. Wal— er erwiderte ihm, daß die Angelegenheit jetzt zum ersten Male zu seiner amtlichen Kennt niß gebracht worden sei, und versprach, falls das Ergebniß der von der Polizei anzustel lenden Untersuchung sich mit dem Inhalt der Beschwerde Payne's decke, dem Verkauf gei stiger Getränke einen Riegel vorzuschieben. Polizeichef Kipleh erhielt die Weisung, ein gehende Erhebungen anzustellen, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Edelweiß- Club vor Gericht citirt werden wird, um seine Berechtigung zum Verkauf geistiger Getränke auf Grund eines Clubcharters nach guweisen. 227 Mißlungen. Elisabeth Collins will ein Kind entführen und wird eingefangen. Nach einer heißen Jagd, an der sich eine ärgerliche Menschenmenge und Polizisten be theiligten, wurde gestern Abend die Farbige Elisabeth Frances Collins nach dem miß glückten Versuch, Hilda Grace Fowler, die sechsjährige Tochter von Charles Fowler, No. 3133 Cottage Grove Avenue, zu entfüh ren, vom Polizisten James Madden von der Stantvn Ave. -Station eingefangen und nach erbittertem Kampfe überwältigt und einge locht. Bevor sie den Versuch machte, Hilda zu entführen, versuchte sie ihr Glück bei Louis Haggett, 12 Jahre alt, Albert Hag— gett, 9 Jahre alt, No. 3129 Cottage Grove Ave. und Harold Doddy, acht Jahre alt, No. 2920 Cottage Grove Ave., welche sich indeß weder durch das Versprechen von Geld, noch durch Zuckerwerk bethören ließen, ihr zu fol gen. Hilda aber ließ sich durch die glänzen den Versprechungen des Weibes verblenden und folgte der Farbigen, welche mit ihr die Cottage Grove Ave. in nördlicher Richtung entlang eilte. Kaum waren sie einen Block weit gegan— gen, als Anna Whitehead, No. 3131 Cottage Grove Avenue, in der Negerin die Verführe— rin der Knaben erkannte und die Eltern Hilda's in Kenntniß setzte. Frau Fowler eilte nach der Polizeistation, während ane die Kindesräuberin verfolgte. Sie holte das Frauenzimmer auch ein und forderte sie auf, das Kind freizugeben. Statt aller Antwort zerrte die Farbige das Kind mit sich. Anna's Hülferufe brachten eine geößere Menschen menge und den Polizisten James Madden zur Stelle. Letzterem gelang es, die schwarzer Megäre einzuholen und nach verzweifeltemn Kampfe, in dessen Verlaufe ihm von der, Canaille die Weste und der Kragen zerrissen wurde, zu überwältigen. Nachdem die em vörten Bürger an dem Frauenzimmer ihr Müthchen gekühlt hatten, wurde es per Pa trouillewagen nach der Polizeistation ge schafft. Die Arrestantin ist 26 Jahre alt und wohnt angeblich in No. 3246 State Straße. Sie gibt an, bis vor zwei Mona—- ten als Dienstmädchn in der Familie von Richard C. Gunning, dem Ex-Süd Town- Assessor, No. 2728 Wabash Avenue wohn haft, beschäftigt gewesen zu sein. Sie leugnet, die Absicht gehabt zu haben, das Kind zu entführen, wurde aber von den drei vorgenannten Knaben positiv als diejenige identificirt, welche sie veranlassen wollte, ihr zu folgen. Hilda's Vater ist ein Kutscher. Falsche Berichte. Schlechter Cement für den Damm in Joliet verwendet. Die Abwasserbehörde hat die Entdeckung gemacht, daß Herbert, E. La Tow, welcher seit dem Jahre 1896 als Cement-Prüfer in ihren Diensten steht, sie hinter's Licht geführt hat. Eine Untersuchung hat er— wiesen, daß der für den Damm in Joliet verwendete Cement den vorgeschriebenen Bedingungen nicht entspricht und daß es der Behörde SIO,OOO bis $12,000 kosten wird, um den Schaden wieder gut zu aemchn. Das in Frage kommende Material, wel ches unter dem Nam- „Peerleß Portland Cement“ bekannt ist, wurde von der Firma I. R. Patterson & Co. No. 71 Adams Straße, an die Contraktoren Gahan & Byrne geliefert, von La Dow geprüft und gut befunden. Der Letztere soll zugtgeben haben, daß seine Berichte nicht mit den Thatsachen übereinstimmten, aber die Be—- schuldigung, daß er bestochen wurde, in Ab—- rede gestellt haben. Die Abwasserbehörde wird möglicherweise den Fall vor das Criminalgericht bringen. —— ——— Baseball. Wie üblich, verloren die Chicagoer auch das gestrige Spiel und sanken dadurch auf den 6. Platz zurück. Score: Baltimore. R. H. V. A. E. ! Chicago. R. H. P. A. E. MeGraw.3b.ll 37 li 1100 Holmes, 1i..11 3 0 oSGrxeen rf 2 2 10 Brodie, cf.. 1 2 0 0 Mertes. ct. 10 600 LaChance, Ib.l 0 6 0 0 Everitt, 1b..0 115 00 Keister. 2b. 2 1 5 1 OMEor. b 0 0258 0 Sheckard, rf.d 2 1 0 o 0 Demont, 55...11 4 30 Magoon, f.. 0 2 4 3 0 Connor, 3b..0 00 40 Robinson, c. 0 3 2 oDonahue c. 013 32 Fitson v. 000 0 0 oCarvinp 0 0 030 Chancer.. . o 0 0 00 Cotal. .. ⁊ 927 15 oõl Total... 577 tea for Garvin in the ninth. Baltimore..· d 2 001 4000 o Chicago. 1000 00 20—— „Two Base Hits“ Sheckard, Keister, Everitt. „Three Base Hit“ Green. „Sacrifice Hits“ Sheckard, Magoon. „Stolen Bases“ MeGraw, Hol—- nes, Sheckard, Demont. „Bases on Balls“ Off Kitson: Demont, Mertes, Ryan, Donahue; off Gar—- vin: Holmes. „Hit by Pitched Ball“ By Garpin: Keister, Lachance. „Struck out“ By Kitson: Gar— vin (2); byh Garvbin: Holmes, Lachance, Robinson. „First on Errors“ Baltimore, 2. „Left on Bases“ Z Valtimore, 1; Chicago, 7. „Double Plays“ Connor to MeCormick to Everitt (2); Green to Eyve—- ritt. Spielzeit stant Umpire“ MeGarr. Zahl der Besucher Sonstige Spiele: In Pittsburag. Pittsburg .. —oo 263 1x— Ailadelhia s 2 002 0105 1— Sn St. Louis. St Lonit .. .. 000 0 31 00x —1 Rewort. o o o o 2 0000 o—- Die für Louisville und Ctncinnati angekündigten Spiele fielen des Regenwetters wegen aus. Die Clubs stehen wie folgt: Gewonnen. Verloren. Prozent. Brooklyn.. ... ... · 6 26 682 Boston.. 51 30 630 Et Lonid a 888 so 3 Philadelphia .. .· . · ·46 34 585 Baltimort.. 16 35 563 Chicago. . . 15 35 563 er ! 42 494 Eintinnati . 40 41 404 Reu Mrk. 35 45 438 Louispille 32 46 417 Wathington ... 31 54 364 Cleveland. 15 68 181 Heutige Spiele: Philadelphia in Chicago. New York in St. Louis. Boston in Cincinnati. Baltimore in Cleveland. Washington in Pittsburg. Wer Arbeiter irgend welcher Art braucht, der schicke eine Anzeige an das Abendblatt. Preis 10 Cents, wenn nicht mehr als 10 Wörter, jedes weitere Wort 1 Cent. Armstrong in Feattle. Der flüchtige Genosse Coughlin's im King County-Gefängniß. Will nichts von dem Aufenthalt Coughlin's wissen. ; Die Auslieferungspapiere für Wm. Arm—- strong, den mit „Dan“ Coughlin der Ge—- schworenenbestechung beschuldigten Flücht ling, werden in Springfield vorbereitet, von dem Detektive Henry Simms hierher gebracht und dann an den Detektive Ty— rell, der Armstrong in Port Angeles ver— haftete, gesandt werden. Armstrong befindet sich seit gestern im King Countyh - Gefängniß zu Seattle. An fangs erklärte er sich bereit, freiwillig nach Chiago zurückzukehren, änderte aber seinen Entschluß und wollte nicht ohne den Rath seines Anwaltes handeln, an den er dann angeblich eine Depesche sandte. Sein Anwalt hier, Daniel Donahue, be hauptet, noch keine Nachricht von Armstrong erhalten zu haben und nicht mittheilen zu können, welchen Rath er ihm geben werde. Von anderer Seite aber wird behauptet, daß Armstrong's Anwalt, von einem an—- deren gewiegten Advokaten unterstützt, alle gesetzlichen Mittel in Anwendung bringen werde, um die Auslieferung zu hintertrei— ben, oder wenigstens zu verzögern, und wo—- möglich Armstrong auf freien Fuß gzu setzen. Die Spur Armstrong's wurde unbewußt von seiner Frau, die nach seinem Ver—- schwinden von der Polizei scharf beobachtet wurde, verrathen. Eines Tages gab sie eine Depesche folgenden Inhalts auf: „William J. Wilson, Port Angeles, Wash. Nehmen Sie sich meines lieben Mannes an. Ich reise Sonntag ab.“ Auf diesen Anhalt hin hatte die Polizei leichtes Spiel. Detektive Tyrrell reiste nach Port Angeles, wo er einen Tag früher als Frau Armstrong eintraf und Armstrong mit Hilfe der Behörden dingfest machte. Die erste Frage, die er an Armstrong richtete, selbstverständlich vollständig unschuldig zu sein behauptete, war natürlich nach dem Aufenthalte Coughlin's. Armstrong be— hauptete, nichts darüber zu wissen, meinte aber, daß er noch ruhig in Chiago sein werde:; ——Òe cÚ . Gehaltsreduction empfohlen. Allen Lehrkräften, die s2OOO und mehr be— ziehen, sollen fünf Prozent abgezogen werden. Das Finanzcomite des Schulraths be— schloß in seiner gestrigen Sitzung, dem Schulrath zu empfehlen, während des Restes des Schuljahres von dem Gehalt von Schul superintendent Andrews, irinen 8 Distrilt- Superintendenten, sowie allen Lehrkräften, die ein Jahresgehalt von F2OOO oder nehr bezichen, fünf Prozent abzuziehen. Auditeur Custer legte dem Comite einen Ausweis vor, wonach sich am Ende des Schulzahres, wür— den die jetzigen Gehälter bezahlt, trotzdein net ein Ueberschuß von ʒ108,008.89 in der Kasse des Schulrathes hefinden wird, resy. von $99,408.99, wenn für den Untcrhalt des Schulzwangs-Depart-ment 89000 in Abrechnung gebracht werden. Auf Grund dieses Ausweises erklärte es der Schulrath Gallagher für sehr ungerecht, wenn das Pro—- jett, den Gehal tsämmtlicher Angestellter um 10 Prozent zu beschneiden, durchgeführt würde. Schließlich einigte sich der Aus— auf die obige Embfehlurg, dir ühri gens nur eine Ersparniß orn F6OOO bedeu tet. Dagegen sollen die St-·ll·n von sechs Aungestellten im Bureau des Schulrathes, die auf Anordnung der Civiidiensibeh örde ent lasjen wurden, nicht neu betezt werden. Nach dec Berechnung von Präsiden Harris, sowie den Schulräthen Downey und Mark, wird sich der Schulbesuch im neuen Schuljahr um etwa 40,000 Schüler steigern, was die Anstellung neuer Lehrkräfle und neue Mehr— ausgaben von etwa F 60,000 bedinge. Im Ganzen schlägt das Finanzceomite die Auk— gaben für die ersten neun Monate d:s neuen Schuljahres auf über 25 Millionen an, und da die Schulräthe ihre Quellen nicht total erschöpfen wollen, verfiel das Comite auf die Gehaltsreduction als Ausweg. Allgemeiner Streik der Bauhand— werker in Aus sicht. Es hat den Anschein, als ob die Bau— handwerker einen allgemeinen Streik hbe— ginnen werden. Der Grund dazu ist, daß sie in Erfahrung gebracht haben, daß zwi— sund der Nordseite, welche letztere Nicht- Unionarbeiter beschäftigen, ein Abkommen getroffen sei, daß die ersteren solche Con—- traktoren, deren Arbeiter streikten, weil sie tin Unionmaterial gebrauchten, keine Zie— sgel liefern wollen, wenn sie ihre Contrakte lösen und von ihnen, die Unionarbeiter be schäftigen, Ziegel beziehen wollten. Sollte das geschehen, so gilt es für sicher, daß der Baugewerkschaftsrath die Ziegel arbeiter unterstützen und einen allgemeinen Streit aller Bauhandwerter anordnen werde. —— —— ————— Bauerlaubniß scheine. Gestern wurden im städtischen Bauamt folgende Bauerlaubnißscheine ausgestellt: Chicago Univ. Settlement, 2stöckiges Brick- Gymnasium, No. 4624—28 Groß Avenue, Pierce, 2stöckige Brick-Flats, No. 135 74. Straße, 83500. ; A. Dobin, 2stöckiger Brick-Stall, No. 3224 Princeton Avenue, SISOO. Delia Sullivan, 3stöckiges Brick-Apartment, No. 6575—9 Langley Avenue, $13,000. John Kiatovee, zwei Istöckige Brick-Wohn— häuser, No. 1657—9 W. 23. Straßze, S2OOO. C. Long, Istöckiges Wohnhaus, No. 2003 W. 25. Place, SISOO. Chicago N. W. R. R. Co., Istöckige Brick- Station, Clybourn Junetion, 12,000. I. M. Carlson, Astöckiges Holz-Wohnhaus, No. 1232 Morse Avenue, SSOOO. Piano Mfg. C 0.,, zwei 3stöckige Brick- Anbauten, No. 757—9 120. Straße, 30,000. Karl. Kiantin, L2stöckige Brick-Flats, No. 10500 Wentworth Avenue, FIBOO. Chicago Theological Seminary, 2stöckiges gecscietens No. 8618 Foxest Avenue, Abendblatt. Mittwoci 26. Aulit 1899. Der Herbst-Carneval. Der Ausschuß einigte sich gestern auf ein vor läufiges Festprogramm. ſt¡* In seiner gestrigen Sitzung einigte sich der Hauptausschuß des Herbst-Carnevals vor—- läufig auf das nachstehende Programm für den in diesem Herbst projectirten Carneval: Mittwoch, den 4. Ottober: Er öffnung durch Illumination der Stadt und großes Feuerwerk am Seeufer. Donerstag, den 5. Otltober: Nachmittags-Conzerte in allen Parks der Stadt. Abends: große historische und Parade aller Nationen. Freitag, den 6. Ottober: Nachmittags-Empfang zu Ehren der Per— sönlichkeiten, die im letzten Krieg eine her—- vorragende Rolle spielten und Massenchor im neuen Colliseum-Gebäude an Wabash Avenue. Abends: Parade von 50,000 Radfahrern mit Læmpions. Samstag, den 7. Ottober: Nachmittags-Parade und Schauexerzieren des 7. Regiments. Conzert in allen Parks. Abends: Große Industrie-Parade. Sonntag, den 8 Ottober: Festgottesdienst in allen Kirchen und Kir— chenconzerte in den Parks. Montag,den 9. Oktober (Chi— cago-Tag): Nachmittags: Grundstein legung des neuen Bundesgebäudes durch Präsident McKinley. Abends: Bantkett zu Ehren von Präsident MeKinley im Au— ditorium. Dienstag, den 10. Ottober: Nachmittags: Okffentlicher Empfang zu Eh—- ren von Präsident MecKinleyh. Abends: Großer Festball. Brillantfeuerwerk am Seeufer und in verschiedenen Parks. Schluß des Carnevals. Ein Schreiben von Frau Sara Stein— berg, Mitglied des „Illinois Farmers' In—- stitute“ kam zur Verlesung, in welchem sie sagt, daß die Mitglieder desselben gerne ihre nächste Sitzung während des Carnevals hier abhalten würden, im Falle ihnen genügend Hallen zur Verfügung gestellt würden. Im Falle sich dies arrangiren lassen wird, so werden, nach der Ansicht von Frau Stein—- berg, 200,000 Farmer im Oktober Chicago einen Besuch abstatten. Die Angelegenheit wurde dem Executiv-Comite mit dem Auf trag überwiesen, sich mit den Beamten des „Farmers' Institute“ in Verbindung zu setzen. Was das Festprogramm anbetrifft, so hängt die definitivbe Aufstellung desselben hauptsächlich noch davon ab, ob Admiral Deweh an der Feier der Grundsteinlegung theilnehmen wird. Binnen zweier Wochen hofft Präsident Truax eine definitive Ant— wort zu erhalten und von derselben wird dann die Aufstellung des Programms ab—- hängen. Der Ausschuß wünscht das Publikum vor Schwindlern zu warnen, die unter allerlei Vorwänden Geld für die Zweckcke der „Fall Festival Association“ sammeln. Nur Agen— ten, die sich legitimiren können, sind zu Sammlungen berechtigt. Heirathsscheine. Die folgenden Heirathsscheine wurden gestern ausgestellt: Alter. P. E. Schultz, Martha M. Eckebrecht 26 —2O George Erdmann, Hilda Barth . . . 24—-23 Jacob Manasse, Elisa Berbaum . . . 27 —24 Anth. I. Frey, Annie A. Williams 27—23 Anna Diepstra, Jistke Iwema .... 416—48 Frank B. Long, Jennie M. Ter Bush 35—32 Morris Malkoe, Ida Adler . . . . . 21—17 Luke Gillegan, Madison, Wis.; Kate Etretch ..35 31 Charles O'Reilly, Geneveve Campbell 24-—2l Michelo Rich, Annie Sevick . .. . . 24—20 Sauford Champlain, Etta M. Brown 21 —l7 James Neely, Gertrude B. Moore . . 22—18 William M. Smith, Marg. E. Reilly 28—20 ert Sandgarus, Pauline Burnaiti 34—29 William I. Stepp, Lena Kelle . . . . 36 23 Walter K. Jackson, Fl. M. Crandall 23—19 Samüuel Hemmings, Augusta Kandler 25—23 Frank I. Ruck, Emma W. Dauser . 23—21 Charles Stussi, Mary Anderson . . . 38—33 Emil Haumesser, Amelia Marchand . 23—22 John B. Hildebrandt, Barbara Klein 36 —27 James Lutthans, Mary Walsh .. . 22—-20 Michael Ryan, Lizzie A. Walsh . .. 25 19 Stephen C. Hickman, Chariton, Ja.; Minerva Fairbanks. ..... . . 30—21 Daniel C. Lynch, Nora Daly . . . . 29 —29 Christ Berkemeier, Minnie Rombow. 29—18 Axel E. Karlson, Emma Voague . . . 33—33 James Lyons, Mary Fitzgerald . .. 33-—2B Fohn Kula, Maryhanna Kula.. .. 29—27 August H. Westphal, Ellen Arnold . 28— -24 Thomas Hughes, Stella Cusack .. . 21—21 Frank R. Warwick, Ethel NReill . . . 21 —lB Joseph Miller, Mamie V. Artice . . . 28—18 Fred Nessel, Bertha Lemon. ... .27—19 John Kavanagh, Mary Connelly . . 30 —4 Roger I. Shoevlin, Annie MeCaffrey 24—22 George H. Forker, Carrie Grassal, Pitisbürg, Pa.... .. . 25—25 T. MeFarland, Laura M. MeCracken 29 —2O Frank B. Newton, Eunice L. Reed . 23—23 Wm. G. Caron, Emma M. Langlois 21—18 John M. Dell, Helen T. Bouse. . . 23 0 Stanislaw Kubera, I. Stadislewska 21 —lB Carl Rundquist, Ida Hellstedt. . . 27—26 William Peterson, Ida Larson ... 19—21 Albert Koester, Mary Schroeder.. . 21—19 James T. Curran, Luc. E. Dumas 30—25 Hugo Anderson, Mathilda Anderson 31 —29 Eugene D. Logoihetti, S. Hoffmann 37—22 Elias Cohn, Virginia, Ill.; Dora Nathan . . 26—1 Frank I. Van Kirk, Minneaholis; ; Elizabeth M. Brane, ebendortselbst 31—22 Christ Cheevers, Bridget Keegan . . 26 —23 A. Ostapouricz, Aleesandra Wojewinik 28 —2 I. E. Mathewson, L. M. Felows 35—25 Elmer H. Glenn, Ellen D. Bürke . . 22——20 Codesfälle. Vom Gesundheitsamt wurden gestern die folgenden Begräbnißscheine ausgestellt (in der Liste sind nur Todte mit deutschem Namen angeführt): William C. Bangert, 28 Jahre alt, No. 1091 West Taylor Straße; gest. am 23. Juli. Henry Kruse, 40 Jahre alt, No. 3930 S. Western Avenue, gest. am 24 Juli. John Wagner, 39 Jahre alt, No. 2706 Fifth Avenue; gest. am 23- Juli. Anna Platz, 64 Jahre alt, No. 2927 Went-- worth Avenue; gest. am 23. Juli. Heinrich Bergmann, 67 Jahre alt, No. 3422 Leavitt Straße; gest. am 24. Juli. Hugo Vogeler; 14 Jahre alt, No. 329 Webster Avenue; gest. am 24. Juli. Gottfried Teschner, 23 Jahre alt, No. 240 46. Straße; gest. am 23. Jutli. Henry Fahrenheim, 67 Jahre alt, No. 4141 Newgard Avenue; gest. am 23. Juli. August Huesken, 52 Jahre alt, No. 15 Jowa Straße; gest. am 24. Juli. Benjamin Van Curt, 80 JZahre alt, No. 588 N. Robey Straße; gest. am 24. Juli. Jennie R. Geis, 46 Jahre alt, No. 429 Elm Straßezgest. am 23. duli. : Henry Hans jr., 43 Jahre alt, No. 3068 N. Lincoln Ströße; gest. am 24. Juli. Frank Jann, 22 Jahre alt, No. 9047 Green Bayh Avenue; gest. am 25. Juli. 2 wird servirt in allen 14 erster Klasse Clubs, / Buffets und Cafẽs. ; A bersangt eine Fasche! 1 Dhr werdet finden, das es reich an Kcraft, herrlich im s O Geschmack und von zweifelloser Rein ua raid h heit ist irad Seippb Nachdem Ihr es versucht s enã-. tabt, ielephonirt oder schickt erne Postkarte an die Brauerei —— bestelit eine Kiste nach Hause lonrad beipp br'g Co. 1 soura -o cuicace Enslands schwacher Punkt. Von Hauptmann Karl v. Bruchhausen in Deutschland. England hat wenig Freunde auf der Welt, und diejenigen, welche das Gegentheil da von sind, haben sich seit mehr als einem Jahrhundert weidlich das Gehirn ign tert, um einen Weg zur Niederzwingung des Inselreiches zu finden. Es wurde schon genau ausgerechnet, wieviel Landtruppen gar so viel sind gar nicht einmal nöthig mit tühnem Handstreich an die englische Küste geworfen werden müssen, um das an einem verrotteten Wehrsystem krankende Land über den Haufen zu rennen. Schade nur, daß der einfache Plan unausführbar ist. Eng lands Streitkcäfte zur See sind so stark, daß nie und nimmer im Ernste an eine solche Ueberraschung zu denken ist. Oder es wurde unwiderleglich festgestellt, daß das auf die Zufuhr vom Auslande in unge— wöhnlichem Grade angewiesene vereinigte Königreich elend durch Hunger zu Grunde gehen muß, wenn es gelingt, ihm diese Zu— fuhr auch nur für ein paar Wochen abzu schneiden. Aber wie wäre das, also eine Blokade, möglich, so lange England die un—- bedingte Herrschaft zur See, selbst gegen— über dem vereinigten Europa, zu behaupten vermag? In den starken und zahlreichen Kriegs schiffen beruht ganz allein seine Stärk-, und der Zusammenbruch ist da, wenn dieses Instrument versagt. Nun sind die en tigsten Panzer mit den gewaltigsten Kano— nen nicht mehr werth als altes Eisen, wenn ihnen ihr tägliches Brod, die Kohle, fehlt. Das traurige Ende des spanischen Geschwa—- ders unter Admiral Cervera liefert in die— ser Beziehung eine in die Augen springende Lehre. Es kann sich aber eines Tages er eignen, daß es England an Kohle mangelt, um die Maschinen seiner Kriegsschiffe zu heizen. Noch mehr: es hat sich bereits er eignet und zwar vor Jahresfrist. Damals mußten zur großen Verblüffung des engli— schen Volkes entgegen dem seit undenk— lichen Zeiten geübten Brauch die großen Flotten-Manöver abbestellt werden, weil die Bergleute der Kohlendistrikte von Süd-Wa— les in Ausstand getreten waren. Wenn es auch nach der Versicherung des ersten Lords der Admiralität für den Augenblick nicht an Kohlen fehlte, so würden die gewohnten Flottenmanöver der Manöververbrauch beträgt an die 50,000 Tonnen Kohlen! in die vorhandenen Vorräthe ein solches Loch gerissen haben, daß der unmittelbare Ersatz des Ausstandes wegen nicht möglich gewesen wäre. Das aber hielt man mit Rücksicht auf einen etwaigen Kriegsaus bruch für bedenklich. Angesichts des Kohlenreichthums Eng— lands erscheint eine solche Verlegenheit auf fallend. Man mnuß sich aber vergegenwärti— gen, daß die modernen Schiffscolosse Lecker— mäuler sind und nicht mit jeder Speise vor— lieb nehmen. Als des erwähnten Aufstandes wegen im vergangenen Frühjahr die Zufuhr der guten Kohle aus Süd-Wales aufghorte, suchte nan sich auf den in Dienst gestellten Schiffen vorübergehend mit Kohlen aus den Nord-Distrikten zu helfen. Das Ergebniß war: eine störend starke Rauchentwicklung und das Zurückbleiben von allerhand Ueber resten in den Heizräumen, wodurch dann wieder geringere Hitzegrade und in weiterer Folge eine Herabsetzung der Fahrges hw:n digkeit der Schiffe bedingt wurden. Die vor geschriebene Schnelligkeit konnte nicht cinge halten werden, alle Berechnungen wurden zu Schanden, und das Endergebniß wac die Manövrirunfähigkeit der Geschwader big zu einer gewissen Grenze. Die Kohlen aus Süd-Wales sind also ein Lebensbedürfniß für die englische Kriegsflotte. Und nicht nur in den heimischen Gewässern, sondern auch im Ausland müssen die Schiffe zum größ ten Theil mit guter englischer Kohle versorgt werden, da die fremden Kohlen vielfach an denselben Nachtheilen leiden, wie die auz den Nordbezirken von Wales bezogenen. Die Versorgung und Complethaltung der über den ganzen Erdball zerstreuten Kohlendepots mit zum Theil englischer Waare stellt gewal—- tige Anforderungen; der Verbrauch ist ein enorner. Für den Kriegsausbruch und für einen kurzen Krieg reichen die Vorräthe der Depots daheim und im Auslande wohl aus; nicht aber für einen Krieg von längerer Dauer. Im Auslande darf während einez Krieges Ersatz nicht angekauft werden; der Verkäufer würde sich nach landläufiger Auf fassung eines Bruches der Neutralität schul dig machen, wenn er Schiffen einer kriegfüh renden Macht mehr Kohlen abließe, als zur Fahrt nach dem nächsten Hafen jener Macht erforderlich sind. Man erinnere sich nur der Erlebnisse des spanischen Admirals Camara in Suez während des Krieges mit den Ver— einigten Staaten. Es wurden ihm keine Kohlen ausgefolgt. MARSHALLFIELD &CO. r Sommer-Kleider herabgesetzt. Saisongemäße Kleider für Männer und Jünglinge, von den besten Fabritanten von fertigen Kleidern in der Welt, zu billigen, reduzirten Preisen, um aufzuräumen. Geschäfts-Anzüge. Outing-Trachten. 335 Anzüge reduzirt auf S3O. sl2 Anzüge reduzirt aut 6. S3O Anzüge reduzirt aut $25. 82.50 Crash-Röcke reduzirt aut $1.50. $25 Anzüge reduzirt aut 20. 82.50 Crash-Hosen reduzirt auf sl. 50. 822 Aüzüge reduzirt auf $lB. v 7 Fancy Flanell-Röcke -5. Jünglings-Anzüge. Bicyecle-Anzüüge. S2O Anzüge revuzirt auf sls. 820 Anzüge reduzirt aut $lO. 115 Anzüge reduzirt aut $lO. 88 Wollene Crash-Anzüge u $5. Einige Männer-Anzüge in angebrochenen Größen reduzirt von 820, 825, 830, 835 auf 815. Transferirt vom Basement-Dept. Kleine Lager von Männer- und Jünglings-Kleidern —um aufzuräumen 822 Männer-Anzüge zu sls. 822 Jünglings-Anzüge zu 812. 818 Männer-Anzüge zu 810. sls Jünglings-Anzüge zu s 6. sls Männer-Anzüge zu sB. Crash-Westen f. Männer zu 50e $2 und 82.50 Alpaca-Westen für Männer zu 81. So muß denn für England der Hauptthe!l der unmittelbaren Kriegsrüstung in der Be— schaffung und Aufstapelung gewaltiger Me— ngen brauchbarer Kohlen bestehen. Thatsäch lich wurde Ende October v. Is., als der Fa—- schoda-Zwist in ein überaus kritisches Sta— dium getreten war, von der Admiral:tät an 17 Firmen in Cardiff der Auftrag für so—- fortige Lieferung von 200,000 Tonnen bester Kohle gegeben; die Tonne zu 13 bis 183,6 Mark. Für den Fall des wirklichen Ausbru— ches des Krieges mit Frankreich wurden dann noch mit den größten Bergwerken von Wales Verträge über außerordentlich starke Kohlen lieferungen abgeschlossen. Hierbei hätte die Admiralität schon, wenn es wirklich zur Lie— ferung gekommen wäre, einen Preis von 17 bis 17,6 Mark für die Tonne bezahlen müs— sen. Aus dieser Thatsache ergiebt sich schon, wie abhängig die britische Kriegsflotte von der heimischen Kohlenindustrie ist. Wir glau— ben auch nicht, daß Letztere im Ernstfalle die geringste Scheu tragen würde, die Nothlage der Flottenverwaltung auszubeuten. Ein Beweis dafür ist schon das vorerwähnte Aufschnellen der Kohlenpreise für die Kriegs— lieferungen. Freilich, wenn das Vaterland in Gefahr käme, würden die englischen Staatsleiter trotz aller Achtung vor dem per— sönlichen Eigenthum nicht zögern, etwa sich bildende Kohlenringe kurzer Hand zu bre— chen. Das kann der Staat. Aber machtlos steht er den Kohlenbergarbeitern gegenüber, wenn diese sich in Kriegszeiten weigern soll— ten, ihre Arbeit fortzusetzen. Da liegt der schwache Punkt der englischen Kriegsrüstung. Er kommt nicht von außen, sondern findet seinen Ursprung in den inneren Verhältnis- Ob ein Appell an die Vaterlandsliebe der Bergleute von Erfolg sein würde? Wer vermag diese Frage zu beantworten. Aber zweifellos erscheint uns, daß die Arbeiter ei nen Fall der Bedrängniß der Kriegsflotte wegen Kohlenmangels zu ihrem eigenen Vor—- theil ausnutzen werden, und zwar gründlich. Sie werden arbeiten, aber das liebe Vater land muß zahlen, daß ihm die Augen über— gehen. Das sind unerquictliche und gefäãhr—- liche Zustände für einen Staat, dessen Macht zusammenbricht, sobald seine Kriegsflotte lahm gelegt ist. Daher sehen wir denn auch im letzten Jahre in England Versuche mit der bis dahin gründlichst verachteten flüs sigen Heizung für Kriegsschiffe (Petroleum- Rückstände, Masut) ausgeführt. In Ita— lien und Deutschland hat sie Eingang ge— funden und zwar in der Weise, daß d:e Koh len-Heizvorrichtungen verschiedener Schiffs typen in ein paar Stunden auch für die Ver—- wendung flüssiger Feuerung umgeändert werden können. Aber die Engländer schüt— teln zu diesem Auskunftsmittel vorläufig noch den Kopf, denn ihr Bedarf an Heizma— terial für die Kriegsflotte ist riesengroß, und sie wären bei der Beschaffung von flüs— sigem Heizmaterial auf das Ausland ange wiesen. Wer aber kann sagen, wie lange z. B. die Freundschaft mit den „angelsächsischen Vettern“ jenseits des atlantischen Oceans anhalten wird? Zum Schluß noch ein Ausblick in die ferne Zukunft. Von Staatswirthschaftslehrern wurde ausgerechnet, wann die Kohlenlager der Welt erschöpft sein werden. Dieser Zeit— punkt dürfte zuerst mit für England eintre— ten. Freilich liegt er noch so weit hinaus, daß Frankreich mit der Revanche für Fa— schoda nicht gut auf ihn warten kann. Aber lemmen wird er. Ob bis dahin neue Er— findungen den schwarzen Brennstoff auch für die gewaltigen Bedürfnisse der Kriegsflotte jentbehrlich machen werden? Jedenfalls muß es für ein Reich, welches keine ehrlichen Freunde hat und kaum jemals solche erwer— ben wird, zu ernstem Nachdenken Anlaß geben, daß seine Weltmachtstellung sich in letzter Linie auf einen Gegenstand gründei, dessen Verschwinden mit Sicherheit voraus— zusehen ist, auf die Steinkohle. w Die Landwirthe in Georgia werden in Zukunft nicht mehr Baumwolle als Haupt- oder ausschließlichen Stapelartikel bauen, sondern Weizen und andere Feldprodukte, auch sich mehr der Viehzucht und dem Mol—- kerei-Geschäft widmen. In Macon hat kürz lich eine Konvention stattgefunden, in wel— cher sich die Pflanger für mannigfaltigen Betrieb erklärten. Es wurde auch jenen Pflanzern, die sich wegen Mangels an Baar—- geld nicht vom ausschließlichen Baumwollbau frei machen könnten, finanzielle Hilfe zuge sichert. 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