Der Deutsche correspondent. [volume], June 13, 1879, Image 4

About Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918

Image provided by: University of Maryland, College Park, MD

                
Ter Deutsche Correspondent.
Baltimore, den tS. Juni
Unterhaltungen.
To Ich est er-Beach. Dieser Erholungsplatz wurde
Dienstag, 20. Mai, eröffnet, und macht der Dampfer
„Pilot Boy" Dienstags, Donnerstags und Samstags
regelmäßige Fakten. d lä d
Avenue findet jeden Montag Nachmittag «bendS
Schauspieler Hakin's Keadquartcrs, Str. 8,
Nord-Hiqhstraße—jeden Abend dramatisch-inusikalische
Unterhaltung.
Bai-Srturfionen.- Die Barge „Cockade-Cily" be
ginn» Montag, Mittwoch und Donnerstag eine Reihe
Nachmittags- und Mondschein-Ausflüge.
Dampser „Pentz - Vrkursionen von Dienstag,
den 17. Juni, an jeden Mittwoch nach Oxford; jeden
Dienstag und Fre!lag Äbeild-Extu
rsÄoteß großes Volksfest Mchaels-
Sch reier'S Park, Belair-Road.'
isweiteS Picnic unv Sommernachts-Kest der
„Sieüben-Loge Nr. 87, PythiaS-Ritlcr," Monlag, den
16. Juni, im „Darley-Parke."
«UgemeineS Deutsches Waisenhaus. Gro
ßes Frühling-fest Montag, den lk. ds., im Schüven-
Parke, Belair-Road.
tkeUer's Pavillon am Bear-Creak ist ein passender
Exkursionen und Picnic-Gcsellschaften! freier
Unkel »räfig-Vereen."— Große Dampfschiff-Ex
kursion naöh Freitag, den M.Juni,
Wirthschaften.
Im «ran» Palaee-Salon u schau lk,
- Broad-
sowie alle Zorten seiner Weine un/Liquore.^
«olle Kaiser's Weinhandlung, Nr. 71, Hano-
gegenüber dem Markte, hat stets die besten
Zliouis «rekcl's Talon, N.-Hollidavstr.,
In Hrn. Karl Lentbecher's Restauration, Nr. 1,
Pist-Osfice-Avenue, giebt'S zu jeder frijcheS Bier,
Schwinn°s^säUc^'Nr."2V"un^^
MraNstrafte, gibt's immer frisches und gutes Bier,
Wein, Cigarren:c.
G. W. Becker äcSohn, Nr. 303, Weft-Pratt-
' N " P s dcnt traße hat
und l.aioww
«raA"und^A.'von' Mivel,'N? !"und"ll',"Züd-
Emawstraße, bei IohaßNr.^B2l^,
Hrn. Zatob Teeger'» Wiener Lagerbier kann man
In Nr. 23, Gcrmanstraße, erhalten.
Johann Trost's Löwen-Brauerei, Canton.
Stadt Baltimore,
Der „Correspondent" und die „Di
stritts-Telegraphen-Compagnte
Die „Corrcspondcnten" Osfice steht mit den
Drähten der „Amerikanischen Bczirks-Telcgra
lphen-Compagilie" in Verbindung. Man kann
sich also der Vermittelung desselben bcdicncn,
um Anzeigen, Bestellungen von Abonnements
-—"Mlsdie Zeitung, Neuigkeiten oder irgendwelche
Nachricht zu irgend einer Stunde des Tages
«der der Nacht auf unsere Kosten nach dcrExpedi
tion des„Corrcspondenten" zu bcsördcrn. Dics
ist. eine große Bcqncmlichkcit, welche bci den
Gönnern unseres Blattes sicherlich gebührende
Würdigung finden wird.
Die Bundesdistriktsrichter - Stelle
für Marytand.
Der Senat beschäftigte sich in seiner gestrigen
Exekutiv - Sitzung drei Stunden lang mit der
Ernennung des Hrn. R. Stocken Matthews
zum BnndcsdistrittS - Richter für Maryland.
«Senator Bayard brachte die Angclegcnhcit zur
Vorlage und erläuterte die Gründe, aus wel
chen das Justiz-Comite ungünstig über die Er
nennung berichtete. Senatoren Blaine nnd
Whyte öpponirten dem Berichte nnd befürwor
teten die Bestätigung. Senator Groomc unter
stützte deu Bcricht. Dcr Scnat vertagte sich
nm H 6 Uhr,, ohnc über die Ernennung cutschie
den zu habcn. Die hauptsächlichen Einwände,
welche heute gegen Hrn. Matthews vorgebracht
wurden, waren, daß er seine» politischen Ein
fluß benutzt habc, um die Befreiung illoyaler
Personen während des Krieges zn erwirken,
nnd daß eine Majorität dcs Maryländcr Volks
der Ernennung opponirc. Tic gestrigen Ver
handlungen scheinen anzudeuten, daß fast alle
Republikaner nnd eine genügende Anzahl De
mokraten sür die Bestätigung stimmen werden,
nm die Letztere durchzusetzen.
4A«te Aussichten fiir einen großen
Theil der Stadtgefängniß-
Jnsassen.
100 Iladoas Corpus - Befehle zu erwarten.
Richter Pintnc», deginnt bereits, die Zahl
der Znsaffen ;n lichten.
John W. Willson, Anwalt vou Johu Wil
liams, welchen Polizeirichter Farlow nm 10.
Juni wegen Trunkenheit und Friedensstörung
nach dem Stadtgefäuguissc geschickt, hat eiue
Petition an's Stadtgericht um Ausstellung ei
nes llitdeas (?orplls-Bcfchls BchnsS Frcilas
jiing seines Klienten ausgesetzt nnd wird sie in
den nächsten Tagen demselben unterbreiten.
Ein anderer Advokat, Namens Thomas C.
Ruddell, der sich in der letzten Zeit mit Fällen
dieser Art eingehend beschäftigte, hat seine Ab
sicht kundgegeben, nächstens bei'm Stadtrichter
«Sarey im Namen von 100 Personen, die we
gen Trunkenheit 11. s. w. im Stadtgesängnisse
sitzen, nm llitdous (?vi'i»is-Besehle einzukom
men. In allen diesen Fällen wird das Frci
laffungsgesuch mit Mangelhaftigkeit dcr be
treffenden fricdensrichterlichcn Ucberweifuugs
befehle motivirt.
In Verbindung hiermit steht die in dcr letz
ten Zeit vom Criminalrichter Piukuey ange
ordnele Durchführung des staatsgesetzes vom
Jahre 1862, welches dem Stadtgesäiigulß-War
dein aufgibt, allwöchentlich dem Crimiualge
richte ein Verzeichuiß dcr Namen aller Perso
nen, welche vou Friedcusrichtcru cutwcdcr als
„Vagabunden" oder „in Ermangelung dcr ge
forderten Friedensbürgfchaft" dorthin geschickt
Nwrden, vorzulegen. Auf dcr <istc für die am
7. Juni endigende Woche hat Richter Pinkney
die Ueberweisungsbcfchlc vou 55 Personen, die
wegen Trunkenheit und ordnungswidriger Aus
führung und in Ermanglung der Bezahlung
der Geldbuße nebst Kosten Insassen des Stadt
oefängliisses geworden, untersucht und als Re
sultat der Untersuchuug folgenden Entscheid ge
gebm: „Keiner dieser Fälle kommt iu den Bc-
reich des Staatsgesetzes von 1862. Dicsc Leute
haben ein Recht, die Richtigkeit uud Gesetzlich
keit ihrer Ueberweisuug durch'SHabeasCorpus-
Verfahreu prüfen zu lassen, oder an das Balti
znorer Stadtgericht zu appellireu, welches nach
der 1867 er Staatsversassung, 4. Artikel, 28.
Abschnitt, bei Rekursen gegen Erkenntnisse von
Friedensrichtern der Stadt Baltimore in Cri
inmal-, wie in Civilfällen das zuständige Tri
buflal ist. Bei Denen, die mau wegen Nicht
stelluna von Friedensbürgschaft dein Gefäng
nisse überwiesen, sind die Ucbcrweisuugsbesehlc
defekt, und alle Ucberwiefcncu wären sofort zu
ihrer Entlassung berechtigt, gäbe nicht das 8.
Kapitel des 1862 er Gesetzes dcm Crimiualrich
ter die volle Befuguiß, besagte Befehle zu rcvi
l diren und nach Untcrsuchuug der verschiedenen,
ihm vom Gesäuguißwardeiu eiuberichtetcu Fälle
du Betreffenden entweder in Freiheit zu setze»
»der auf höchstens sechs Mouatciu's Gefängniß
zurückzuschicken. Ich habe die Freilassung von
14 und die Rückkehr von 7 Personen (I. H.
Carr, Isaak Davis, John Shorey, John
Brooks, Aannie Müller, Martha Butler und
Philipv Gatchcll oder Satchcll) in's Gefängniß
angeordnet."
Bon Tee und Safen.
Der D ampfer „Leipzig," Capt. Pfeif
fer, fuhr gestern Nachmittag um 2 Uhr vouhiei
nach Bremerhaven ab und nahm 42 Passagiere
!- im Zwischendecke, sowie eine ans §160,000 ge
d Werthete Ladung mit.
Am Baue des neuenTrockendocks
s bei'm Fort McHenry sind zur Zeit über 50
Arbeiter beschäftigt. Der Bauunternehmer Hr.
I. E. Simpson hat einen großen Theil des
x Eisen-Materials der Maschinen-Halle auf dem
Philadelphia Ausstellungsplatze angekauft uud
l läßt dasselbe hierher befördern, nin cs zu Ma-
schineu, Kesseln und in zu errichtenden Schmiede-
Werkstätten zu verwenden.
Die Allan-Linie. — Die Dampfer die
i ser Linie werden, wie frühcr, während der Som
° mermonate eine nicht unerhebliche Anzahl von
Erholungfuchenden nach Halifax, N.-Sch., und
wieder zurück befördern. Die Fahrzeuge, wel
che, was die auf denselben gebotenen Bequem-
tlchteiten und feine Einrichtung anbetrifft, von
andern Dampfern nicht übertroffen werden,
find, wie folgt, zur Abfahrt von Locust-Point
augezeigt: „Cafpian," „Hibernian" und „No
' va Scotian" am 18. Juni, 2. Juli, 16. und
SO. Juli, 13. und 27. August, 10. und 24.
- September.
- Vom Blitze getroffen wurde Mtt-
»och Rachmittag die an der Commercial-
Werste liegende holländische Barke „Califor
mau." Es wurde jedoch kaum nennenswcrther
. Schaden angerichtet, da der elektrische Funken,
si wetcher ein Drahtfeil tras und aus einen Block
M MtMaug, letztern nur wenig beschädigte.
SchiffSunfälle. Im Monate April
gingen 104 Segelschiffe, wovon 10 verniißt
werden, und K Dampfer, wovon 1 zu deu ver
mißte» gerechnet wird, unter. Vou deu Segel
booten wareu 38 englische, 12 deutsche, K iior
wegische, II französische, 7 amerikanische, 4
italienische, 11 holländische, 4 schwedische, 3
östreichische, 2 dänische, je I portugiesisches, rus
sisches, chilenisches und griechisches und 2, de
ren Nationalität nicht ermittelt werden konnte.
Von dem Dampfern fuhren 3 unter der engli
schen, l uuter der norwegischen, l unter der
östreichischen und 1 unter der französischen
Flagge.
Hr. John Leonard, Palentinhaber auf Sig
nallichter und Leuchtapparate, hat am Mitt
woch Abend und Donnechag früh im Leucht
hause zu Nord-Point Versuche mit sei
nen Lenchtapparaten angestellt, welche von meh
reren Seeleuten und Regieruugsbeamteu in
Augenschein genommen wurden. Das von
ihm produzirte Licht soll sehr hell und auf
weite Entfernung sichtbar sein.
Ein Dampfer brachte gestern von New-Aork
einige Huu dert W ach t eln, die auf Kosten
mehrerer hiesiger Bürger aus Sizilien impor
tirt worden sind, hierher. Dieselben werden
verschiedenen Waldungen in Maryland zuge
führt werden, und man hofft durch sie den
Wildreichthum im Staate zu vermehren.
Ozean dampfer.—Seit letztem Samstag
trafen im hiesigen Hafen die englischen Dampfer
„Milancfe," „Agnes," „Lovaine," „Timor,"
„Mercedes" uud „Nova Scotiau" eiu, und
die Dampfer „Leipzig," „Black Watch," „Al
verton" und „Alva" fuhren mit vollen Ladun
gen von hier ab.
DaSueueSchleppboot „Kate Jones,"
welches kürzlich in Camden, N.-J., für Capt.
Alexander Jones gebaut worden nnd hier ein
getroffen ist, wurde gestern Morgen von Hen
dersou's Werfte aus zu eiuer Probefahrt benutzt,
au welcher sich mehrere Herren betheiligteu.
Die Strecke vom Fort McHcnry bis zum Fort
Carroll, 6 Meilen, legte cS in 21 Miuutcn zu
rück und war in 2 Stunden 2 Minuten bei
Hackett'S Point unweit Aiinapolis. Dies Re
sultat wurde als ein äußerst günstiges für die
Fahrgeschwindigkeit des Bootes bezeichnet. Die
Rückfahrt nach Baltimore währte zwei Stun
de». Während derselben wurde am Bord di
uirt, und höchst zufriedengestellt von den Lei
stungen dcs Bootes traf die Gesellschaft wieder
im Hafen ein.
Die „Kate Jones" ist aus Eisen gebaut, 102
Fuß lang, 20 Fuß breit, l<>s Fuß lief uud hat
zwei mächtige Dampfmaschinen. Sie trügt
zwei Masten uud hat hübsch eingerichtete Kajü
ten für die Offiziere nnd Mannschaft. R. C.
Speddeu ist ihr Capitäu und Johu H. Walters
der Maschinist.
Wetterbericht.
Signal-Bnrcau, I
Baltimore, den IZ. Juni 1873. /
me°.e°r' Tb-r. 5-uchl Wetter
7 Morq N.SSSi WWW 4 Schön
7Z7M. A.85-4 7l > B'. W 5
12 Miti. A.BIK' 7S 70 ! S 4 ! ..
Z Nach. N.75!> 83 , «t >S W! 4
!37.> i'M.7s!«i 80 8.» ! S ! 4 Wölk.
7K 8« ! N Z Schön
74 8l !N I 8 !
Niedrigste Temperatur iIZ.
Mittlerer Barometerstand W.BUI.
Thermoinelerstand 7b.0.
Das gestrigeWetler. Bis gestern
um Mitternacht im hiesigen Signal - Bürean
eingetroffene Depeschen berichteten den Stand
des Thermometers in nachstehenden Städten,
wie folgt: Alpena 55, Boston 62, Breckcn
ridge 69, Bnffalo 64, Cheyenne 57, Chicago
59, Clcvcland 63, Detroit 61, Duluth 56, La
Crosse 74, Marguctte64, Milwaukee63, New-
Zjork 66, Oswego 57, Pembiua 69. Port
Hurou 57, St. Paul 72, Toledo 70 und
Kaution 68.
Die größte Wiudschuelligkeit während einer
Stunde betrug 8 Meilen.
W etterauss i chte u. Für die Mittel
staaten steigendes Barometer, nördliche uud
östliche Winde und kühleres, klares oder theil
weise trübes Wetter mil vorhergehendem Strich
regen an dcr Küste.
Das Froh iilei ch ua m sse st wurde ge
stern in allen katholischen Kirchen der Stadt
feierlich begangen. Viele Schiffe im Hafeu
wareu zur Feier des Tages beflaggt.
In dcr St. Alphonfus - Kirche, welche mil
Laub und Guirlanden reich dekorirt und von
Andächtigen fast bis aus den letzten Platz ge
füllt war, wurde das Fest in der üblichen Weise
feierlichst begangen. Nachdem Pater Ziegler
die Predigt gehalten, die in der Erklärung der
Bedeutung des Festes, nämlich Erinnerung au
die Einsetzung dcs hl. Abendmahls, gipfelte,
wurde eine feierliche Prozession unter Boran
tragnng der Monstranz, „des hochwürdigsten
Gntcs," durch die Kirche veranstaltet, bei Ivel
cher Pater Ziegler als Celebrant, Pater Putzer
als Diakon, Pater Hoffmami als Subdiakon
und Pater Leibfritz als Ceremonienmeister fuu
girteu. Nach derselben sang dcr Kirchenchor
n nter Leitung des Prof. Stoffel einige Hym
nen in recht ansprechender Weise. Abends
gegen 48 Uhr fand die „Aussetzung dcs hoch
würdigsten Gutes" in der Kirche statt, welche
Feier allabendlich bis nächsteiiDonnerstag fort
gesetzt werden wird.
In dcr St. Michaels-, St. Jakobus-, Her;
Jesu-, hl. Kreuz-, „14 HI. Nothhelfer-" und
anderen Kirchen war die Feier ähnlicher Art.
Ueberall fanden Mnsikaufführuugeu zur Ver
herrlichung der Andacht statt.
Versammlung der Möb e l s 6srei -
n e r.— In Lohmeyer's Halle an Ost-Prattstr.
hielten gestern Abend zahlreiche Möbelschreiner
eine Versammlung, in welcher Hr. Wm. Köh
ler präsidirte und Hr. Chr. Hesse das Protokoll
führte. Das Achtstundeu-System wurde wei
ter erörtert und ein Comite vou 'leuu Mitglie
dern ernannt, welches in den verschiedenen
WerkstättenErkundignngen über die Forkschritte
dcr Achtstuudcn-Beivegüng einziehen soll. Dies
Comite wurde ferner angewiesen, Vorbereitun
gen sür eiue Massenversammlung im „Mary
land-Institute" oder irgend eiuer andern passen
den Halle zu treffen und einen fähigen Redner
auszuwählen. In der am nächsten Domier
stags-Abcnde stattfindenden Versammlung soll
das Comite über seiue Thätigkeit Bericht er
statten. Dasselbe besteht aus den HH. Ernst
Bauer, P. Eisinger, Chr. Hesse, Joh. Schwei
gert, Chas. Moritz, PH. Markus, H. Stork,
M. Besser uud Wilh. Köhler. Dcr Sckretär
theilte mit, daß für die Zwecke dcr Organisa
tion H 75 snbscribirt seien, wozu ein Arbeitge
ber H 5 beigesteuert habe. Während der Ver
sammlung brachte das hier zur Zeit weilende
„brasilianische" Musikcorps mehrere Conzert-!
stücke zu Gehör.
Die „Mörtel- uud Ziegelstein
trägcr-Uuiou Nr. 1," zum größten-
Theile aus Ziegern bestehend, hat beschlossen,
einen Tagelohn von P 1.50 zu fordern, sobald
Aussichten ans beständige Arbeit vorhanden
sind.
Das Direktorilim der ' 'Umir-al
Setiool" inspizirte vor einigen Tagen das etwa
sechs Meilen von Baltimore, zwischen der Ca
tonSville- und Washington-Road, gelegene In
stitut. Nachdem die Direktoren die einzelnen
Räumlichkeiten besichtigt hatten, wurden sie im
Schulzimmer vou einem der Kuabeu bewill
komm!. Pastor Dr. Grammar, HH. ThoS.
M. Johnson, F. A. Crook und Joseph Merre
field hielten daraus aufmunternde Ansprachen
an die Knaben, welche vor der Verabschiedung
dcr Direktoren einige Deklamationen hielten
uud Lieder saugen. Hr. Chas. Counjelman ist
dcr Superintendent, und Hr. A. M. Pastley
dcr Lehrer dcs Instituts.
Die 28. Jahrcs-Schlußseier der
Baltliuorer Töchterschule, deren
Präsident Pros. Dr. N. C. Brooks ist, fand
gestern Vormittag im Institute aus derEcke von
Park-Avenne uud Wilsonstraße im Beifeiu der
Elieru und Freunde der Zöglinge statt. Das
Programm der Feier umfaßte anziehende Vo-
uud Instrumental-Musik, Deklamationen,
Vorträge über verschiedene interessante Themata
und eine srenndliche Abschiedsrede. Letztere
wurde vou Frl. S. M. Hetzel gehalten, uud
die übrigen jungen Damen, welche sich an der
Ausführung des Programms betheiligteu, wa
ren die Frls. Marie L. Löweusteiu, Calhouu,
Miuuic Crawsord, Hardisty, Alice Harlan,
Owens,Grimes.Grisfiß, Boone.C.L. Howard,
Dillon uud Simmons. Großen Beifall fan
den die Musikvorträge und Deklamationen,
darunter Gö he's „Ertkönig" von Frl. Löwen
stein. Die schöne Feier fchioß mit Bertheilung
von Medaillen und Anerkcuiiuugs-Diplomen
au die jungen Damen, welche sich besonders
ausgezeichnet hatten.
Die Graduirten des Instituts, welche je eine
goldeuc Medaille erhielten, sind: Frls. B.
Grisfiß, Louife Löweusteiu, Sallie Morris aus
Baltimore, M. Hardisty aus Collingtou, Md.,
Alice Harlan aus Elklou, Md., Sallie M.
Hetzel aus Cumberlaud, Md., C. I. Howard
aus Piuey-Point, Md., und W. Owens aus
Frieudship, Md.
Die Geschworenen des Stadt
gerichts sür die zweite dreiwöchige Abthei
lung des Maitermins sind folgende Herren:
W. W. McJntirc, John A. Stewart, F. W.
Meerbach, Louis A. Bixler, E. D. Ouion,
Geo. G. Stivens, M. S. Watkius, Wm. F.
Lucas, Jamcs I. Chalmer, Jas. J.Campbell,
Geo. F. Melville, Geo. Wrightsou, Sebastian
Schäfer, JaS. Kirk, Geo. D. Reefe, I. Friedr.
Lötz, John H. C. Seccombc, Chas. W. C.
McCoy, Christoph Micks, LouisMiuks, Jakob
R. Nußbaum, Rich. H. Hyde, W. H. Heiner,
Robert Bennett und Karl I. Gehriug.
Die Demokraten der 15. Ward hiel
ten gestern Abend eine Versammlung in der
„Spring-Gardm-Halle," Ecke der Montgo
niery- und Sharpstraße, in welcher Hr. Edward
K. Davis als Vorsitzender und Hr. John B.
Hollingshead als Sekretär fuugirten. Nach
einer längeren Ansprache des Hrn. Davis wur
den Routinegeschäsre erledigt, worauf Verta
gung erfolgte.
«a« Ja«,»«'» lxfte» sShrn «avq - »«da«.
Grundstücksverkan f.—lm Austrage
dcs Curators Hrn. I. A. Preston habcn die
Auktionatoren HH. O. A. Kirkland K Comp,
das Grundstück Nr. 38, Nord - Pacastraße,
welches 20 bei 113 Fuß hält, mit Gebäuden
bebaut und einer Hypothek von H2s<x> unter
worfen ist, gcsternNachmittag meistbietend ver
steigert. Hr. Geo. W. M. Crook erstand das
selbe für PI20«.
Contrakt-Uebcrt ragung. Das
Druck-Comite der Stimm-Registrir-Bchörde
hielt gestern unter deni Vorsitze des Hrn. Jas.
R. Dundon cinc Sitzung, in welcher die Pub
likation der Bekanntmachungen zc. dieser Be
hörde dem „Correspondenten" und „Evening
News" contraktlich übertragen wurde.
Be amt en-In st a lli ruu g.— Die Be
amten dcr kürzlich gegründeten „Göthe-Logc
Nr. V 8" der „Pythias-Ritter" wurden vor
einigen Tagen in Nr. 10, Penusylvania-Ave.,
durch denHülss-Großkanzler Jakob Franz seier
lichst installirl. Im folgenden geben wir die
Namen der Beamten: Ex-Kanzler Karl We
ber, Kanzler Christ. Schöl, Bice-Kanzlcr Hein
rich Spittelfen, Prälat Joh. Hensel, S. M.
Michael Büttner, Sekretär Joh. Spittcl, W.
M. Friedr. List, jun., und Wächter Joh. Teu
fel und Georg Raab.
Als das Opfer eines Temperenz-
APo stets ist Frl. Ida Foutz vor einigen
Tagen nach ihrer Heimath in Double Pipe-
Creek, Carroll-County, Md., zurückgekehrt.
Sie war bekanntlich vor mehreren Monaten
niit Nelson I. Lee, der in verschiedenen Orten
Maryland's Wasser gepredigt und als ächler
Glcißncr das Fräulciu zu bclhöreu verstanden
hatte, durchgebrannt und faß eines Tages, als
er ihr Bermögeu, etwa H2l0(», durchgebracht,
verlassen da. Sie ist guter Hoffnung und wird
binnen Kurzem vou ihrem Bethörer cin An
denken bckommcn, dcss»u Erhaltung ihr allein
überlassen bleibt. In Chicago hattc Lee, wie
seiner Zeit mitgetheilt wurde, mit ihrem Gelde
cin Radmachcr-Geschästeröffnet, wurde daselbst
wegen angeblicher Bigamie verHaftel, aber, da
Frau Nr. 1 nicht erschien, wicdcr in Freiheit
gesetzt. Bor etwa 14 als Frl. Foutz
verlassen, ohne Mittel uud freunde iu sremder
Stadt dastand, klagte sie ihrcr Mutter brieflich
ihre Noth und erhielt daranf Ps>>, fo daß sie
die Heimreise antreten kouutc. Dcr uuglücklichc
Schritt des Frl. Foutz, die eine hübsche junge
Dame sciu soll, ist ein schwerer Schlag für die
in hohcr Achtung stchendc Familie.
Eine Dosis Laudan um »ahm am
Mittwoch Abend, augeblich aus Lebensüber
druß, Edw. Edwards iu seiner Wohnung Nr.
203, Ost-Moiiumentstraße. Dr. Miller stellte
ihn bald wieder hcr.
Auf der Bahn gclödtc t. —Ei» etwa
16-jähriger Jüngling wnrdc am Monlag früh
i» Pcrryville, Md., von einem Güterzuge
überfahren und schrecklich verstümmelt aufge
fuiidcu. Er hatte den in Bewegung befindli
chen Zug besteigcn wollcu, war dabei auf's
Gcleisc gestürzt nnd vou den Rädern mehrerer
! Güterwagen zermalmt worden. Der Unglück
liche hatte ein ans rothem Leder gefertigtes
Taschenbuch bei sich, welches übrigens Nichts
enthielt, was zu seiner Identifikation hätte füh
ren können.
Friedensrichter I. W. Abrahams ans Port
Deposit hielt eine Leichenschau, bei welcher die
Geschworenen den Wahrspruch„Tod durch Un
fall" abgaben. Die zersetzten Ucbcrrcste dcs
Unglücklichen wurden gleich darauf beerdigt.
Jähes Ablebe n.—F. Fritzigics, ein 50-
jähriger Deutscher, vcrschicd am Dienstage plötz
lich in seiner Wohnung Nr. 113, Süd-Regc
sterstraße. Er war am Dienstag Morgen in
einem Gülterschuppeii der „Baltimorc-Ohio-
Bahu" auf Locust-Poiut, wo cr arbeitctc, als
ih» ci» Schlaganfall betraf. Seine Gattin
ließ ih» in einem Wagen nach Hans bringen,
wo er wenige Stunden später verschied. Au
ßer der Wittwe betrauern 8 Kiuder, vou wel
chen die mcistcn unmündig sind, das Ablcben
ihres Ernährers.
Dcr Todesfall im iiiittlercnSta
tioiishaufe. Coroucr Dr. Walker besich
tigte gestern Morgen den Leichnam des am
Mittwoch Abend im mittleren Stationshaufe
jäh dahiugcfchiedeucu Thomas Kelly und stellte
eiue Untersuchung an, nm die Ursache seines
Todes zn ermitteln. Kelly war bekanntlich am
Mittwoch Nachmittag in der Trunkenheit am
laugen Dock in's Wasser gestürzt, wurde vom
Polizisten McClelland unter Beihülfe einiger
Bürger gerettet uud in's Stationshans ge
bracht, wo er kurz nach 10 Uhr Abends starb.
Nach den Aussagen der voni Coroner vernom
menen Personen, ist cs zweifelhaft, ob er iu's
Waffcr stürzte oder sprang. Dr. Street vom
„Stadt-Hospitale" hatte über den Fall eine
knrze Unterredung mit dem Coroner, wobei
Letzterer die Ueberzeugung gewann, daß Kelly
an einem Schlagslussc, hcrbcigcsührl durch un
mäßiges Trinken und eine Nervenerschülteruug,
der Folge seines Slnrzes in's Bassin, verschied.
Die Bornahmc einer Todtenschan erklärtc der
Coroner sür überflüssig.
Ertrunken. Ein Co jähriger Ncger,
Namens John Wilson, stürztc vorgestern Nach
mittag vom Bord der Brigg „Virginia" in
Cnrtis' Creck und ertrank.
Er war ein Arbeiter aus C. H. Hodges'
Farm in Anne Arnndcl-Eouuty. Sein Leich
nam ist noch nicht aufgefunden worden.
Todesfall. Im reifen Alter von 83
Jahren ist am Mittwoch Morgen der in hiesi
ger Stadt wohlbekannte Hr. Wm. Shriver in
Union-Mills, Carroll-County, Md., uach län
geren Leiden an Bright's Nlerenkrankheit ver
lchieden. In Uuiou-Mills geboren, übernahm
er nach dem Ableben seines Baters die von die
sem daselbst gebaute Mahlmühle, nebst zugehö
rigem Grundbesitze. Vor mehreren Jahren
feierte er das seltene Fest der goldenen Hochzeit
mit seiner betagten Gattin, die ihn überlebt.
Außer ihr hinterläßt er mehrere erwachsene
Kinder. Der verstorbene Präsident der Ericson-
Dampferlinic Hr. John S. Shrivcr war einer
seiner Brüder, von welchen noch mehrere, da
runter der 90>jähnge Hr. Thomas Shriver iu
New-?)ork, am Leben sind.
Ein greiser Zieger, Namens Isaak Web
ster, der seit 1824 verschiedenen hiesigen Fir
men, zuletzt HH. E. T. Schultz K Comp.,
Nr. 43, Germanstraße, als Packlräger treue
Dienste leistete, ist am Mittwoch gestorben.
Die Beerdig n n g d es Commodo <
res Parker, Superintendenten der Marine-
Akademie, welcher am Dienstage verschied, fand
gestern Nachmittag von der Akademie ans ans
dem Regierungs-Friedhofe statt. In der Ka
pelle der Akademie, wo der Sarg mit den sterb
lichen Ueberresten des Commodore auf dem Ka
tafalke stand, hielten Kaplan Hudson und
Pastor Southgate im Beisein der Familien-
Angehörigen, der Offiziere, Midshipmen u. A.
Nachmittags 4 Uhr ein Traucr-Gottesdicust,
worauf sich der Leichenzi« uuter der Leitung
dcs Commandeurs I. A. Howell, wie folgt,
formirte: Musikcorps, Bataillon Marinc-
Soldaten, Pastor Sonthgate uud Kaplan Hud
son, Bahrtuchtrüger, Leichenwagen, Ehren-Es
korte, Leidtragende, Mannschaften verfchiedener
Bundcsdampfer, Bataillon Kadetten, Offiziere
mehrerer Kriegsschiffe, Offiziere uud Professo
ren der Marine-Akademie, BisitatioiiS-Behörde,
Offiziere der deutschen Corvette „Nymphe,"
Angestellte der Marine-Akademie. Unter Ka
nonensalven, die vom Kriegsschiffe „Santee"
ans in Zwischenräumen von je II Minuten
abgcscuert wurden, bewegte sich der Leichenzug
zum Friedhofe, wo, nachdem die genannten
Geistlichen die Begräbniß-Cerenionie'n gehalten
hatten, der Sarg in die Gruft gesenkt wurde.
Als Bahrtuchträger fuugirteu die Coutre-Ad
miräle I. Worden, Donaldfon uud Wymau,
Commodore Stevens, Medizinal-DirektorMax
well, Commandeure Greene nnd Sattig.
L eichenbegängqijs e.—Vom Trauer-
Hause Nr. 195, Nord-CärÄiucstr., aus wurde
gestern Nachmittag Hr. B. R. Bartou, dcr am
Dienstage auf der „Philadelphia-Wilmiugtou-
Baltimorer Bahn" iu so bedauerlicher Weise
zu Tode kam, zu Grabe aus der „Baltimorer
Cemetery" geleitet. Im Beisein vieler Leidtra
gender hielt Pastor E. Gray die Leichenrede,
woraus die sterblichen Ueberreste in den Schooß
der Erde gebettet wurden.
Hr. Stepheu R. Cook, eiu junger Rechts
anwalt, dcr erst kürzlich in's hiesige Barreau
aufgenommen wurde uud am Moulage uach
kurzem Krankenlager starb, wurde gestern von
mehreren hiesigen Anwälten u. A. vom Hause
des Hrn. V. I. Brown Nr. 327, Lexinglon
straße, aus zu Grabe nach dem „Loudou-Park-
Ceiuetery" begleitet. Die HH. I. M. und
Wm. W. L. Cook von dcr Firma I. M. Cook
K Comp, an Commerccstraße sind seine Brüder.
Glücklich davon gekommen.—
Eine Frau, Namens Ann Hanly, ging gestern
Nachmittag in dcr Nähe der Charlesstraße im
Rausche über die Fayettestraße und betrat das
Geleise dcr „Citizens' Pferdebahn" dicht vor
einem herankahrenden Waggon, dessen Pferde
sie niederwarsen. Deni Kutscher gelang es zum
Glück, den Waggon zum Sleheu zu bringen,
ehe die Räder die Frau erfassen konnten. Nach
dem im „Stadt-Hospitale" ermittelt war, daß
sie keine Verletzungen erhalten hatte, wurde ihr
im mittleren Stationshause Gelegenheit gege
ben, den Rausch vollends los zu werden.
Selbstmordversuch. Ein Grob
schmied, Namens Charles Anderson, dessen
Schmiede sich an dcr Ecke von German, uud
Eutawstraße befindet, versuchte sich am Mitt
woch Abend mittelst Einnehmens von Landa
num den Tod zu gebeu. Nachdem er das Gift
genommen, wurde er halbbewußtlos auf einer
Kellerthüre in der German-, nahe Eutawstr.,
liegend gefunden. Polizist Asthalen brachte
ihn nach dem Hause dcs Dr. Wiltshirc an Pa
castraße, der ihn nach Anwendung der geeigne
ten Gegenmittel soweit herstellte, daß Anderson
sich gestern Morgen nach seiner Wohnung an
Süd-Schröderstraße begeben konnte. Flauheit
feines Geschäfts uud Krankheiten in seiner Fa
milie sollen ihm den Anlaß zu dem Schritte
Der Befehl zur Vorführung von
Denwood B. Hind s vor das Kreisge
richt für Baltimore-County wurde Mittwoch
Nachmittag von Towsontown nach Baltimore
an den Stadtgefängnißwardein abgesandt. Als
Richter Aellott gestern das Verhör in der Sache
anstellte, war Petent Hinds nicht anwesend,
sondern durch seinen Anwalt vertreten. Staats.
auwalt Spencer wollte ohne weitere Untersu
chung nicht zugestehen, daß ein Mord ersten
Grades nicht vorliege, woraus sein Gehülfe,
Advokat Joseph Stewart, ihm mit der Bemer
kung, es sei ein Belastungszeuge vorhanden,
welcher bekunden werde, daß der ermordete
James nicht den ersten Schuß gethan, zu Hülfe
kam. Es wird ein Tag nächster Woche für
weitere Erörterung der Entlassung Hinds' ge
gen Caution angesetzt werden. Am Schlüsse
der gestrigen Verhandlungen fanden sich auch
der jüngere Mitangeklagte Hinds, der bereies
seit einigen Wochen gegen Caution auf freien
Füßen sich befindet, und fein Vater ein.
Von der Hitze überwältig t.—Die
Kühlung, welche das schwere Gewitter am Mitt
woch brachte, war nur vou kurzer Dauer, ihr
folgte gestern wieder eine empfindliche Hitze,
welche, da sich nur periodisch eine schwache
Brise bemerkbar »lachte, den Schweiß aus al
len Poren trieb. In Folge davon wurden ei
ue Person und auch ein Pferd vom Sonnen
stiche betroffen.
An der Ecke von Exctcr- und Fayettestraße
fiel gestern Bormittag der 15-jährige an der
Boundary-Avenue wohnende Francis Garrity
bewußtlos nieder. Dr. E. G. Wells stellte
ihn bald wieder her, woraus er nach der Woh
nung einer befreundeten Familie in Nr. 28,
Nord-Excterstraße, gebracht wurde.
Ein Hrn. Michael Welsh gehöriges Pserd
brach gegen 11 Uhr Vormittags in der Prait-,
nahe Calvertstraße, in Folge Sonnenstichs zu
sammen und verendete bald daraus. Das
Thier war etwa P 75 werth.
Unsäll e.—Als ein in WilkenS'Haarsabrik
an der Frederick-Road beschäftigter Bauschrci
ucr, Namens W- Eaton, am Mittwoch an
einer Kreissäge arbeitete, wurde ihm der rechle
Daumen fast ganz von der Hand abgeschnitten.
Der Apotheker Hr. Teipel leistete ihm sofortigen
Beistand, woranf er sich nach 'einer Wohnung,
'Nr. 9, Süd-Schröderstraße, begab.
Eiu bei Hm. Hudgins, Ecke Mill- und
Prattstraße, angestellter Schmied erlitt gestern
Nachmittag dnrch eine schwere Eisenstange, die
ihn traf, eine Quetschung des rechten Fußes.
In seiner Wohnung, Ecke Pratt- und Highstr.,
wohin er gebracht wurde, nahm sich ein Arzt
seiner an.
Gestern Morgen gegen BßUhr wurde dem
16-jährigen William Krause, welcher in Mc-
Cullough's Kohlengeschäst am Fuße der
Howardstraße beschäftigt ist, durch einen Koh
len-Waggon der rechte Fuß in nicht unbedenk
licher Weise gequetscht. Man transportirte den
Verletzten nach seiner Wohnung Nr. 15, Grin.
dallstraßc, wo ihm ärztlicher Beistand zu Theil
wurde.
Fahrunsall. Ein Pferd des Hrn.!
Wm. Clarke ging gestern Nachmittag um 56
Uhr an der Ecke von Washington- und Monu
mentstraße mit einem Wagen durch, in welchem
Frau Clarke und ihre Tochter Mary saßen. An
der Ecke der Chestcrstraße stürzte das Fuhrwerk
um, wobei beide Insassen arge Verletzungen
davontrugen. Sie wurden nach ihrer Woh
nung gebracht, wo die Doktoren Taylor und
Reilly ihuen ärztlichen Beistand leisteten. Dcr
Wagen wurde zum Betrage von Z 25 beschädigt.
Brände.— Im Hause der Frau Johns,
Nr. 79, Lexingtonstraße, gerieth am Mittwoch
flamme i» 'Brand. Die Flammen wurden,,
ehe erheblicher Schaden angerichtet war, unter
drückt.
—Gestern Abend um 48 Uhr wurde der
Feuerwehr vom Alarmkasten Nr. 316 ein
Brand signalisirt, der in dem Etablisferneut der
zwischen Monumeut- nnd Fällsstraße, dessen
Inhaber ldie HH. I. W. Lancaster K Comp,
sind, entstanden war. Im Lokale, wo der
Dampfkessel steht, hatten die Flammen ihren
Ursprung und ergriffen das zwcitc uud dritte
Stockwerk des Gebäudes, welches ebenso, wie
die Borräthe, starken Schaden erlitt. Eigen
thümer dcs Gebäudes ist Hr. Charles Dougher
ty. Die Kardcu-Mafchincu im ersten Stock
werke wurden durch Wasser übel zugerichtet.
Der angrenzende Stall des Hrn. Jakob Green
wurde ebenfalls von den Flammen heimgesucht
und theilweise zerstört. Gegen 48 Uhr war der
Brand von der Fcucrwehr vollständig gelöscht.
Das Donghertn'jche Gebäude, sowie die Ma
schinen und Vol-räthe sind in auswärtigen
Compagnie'!! versichert. Der Gesammtschaden
konnte nicht ermittelt werden, wird sich aber
aus ungefähr H4OOO belaufe».
Der „Körner-Verein" hielt gcstcru
Abcnd iu Valentin Lipp s Lokale auf der Ecke
der Somerset- und Chasestraße unter dem Prä
sidium dcs Hrn. Michael Aul ciuc Sitzung, in
wclcher die laufenden Geschäfte erledigt und
Schritte gethan wurden, um das Juteresse der
Mitglieder an dem Vereine zu fördern.
Der „Brauer und Küfer-Kran
ken- U u t erst ützuii gs - Verei n" veran
staltete gestern fein erstes großes Picnic uud
Volksfest in dem von dcr freundlichen Mnttcr
Natur mit so vielen Reizen ausgestatteten
„Darley-Parke" an der Harsord-Road, wel
ches, was Gemüthlichkeit und Ordnung anbe
langt, ohne Zweiscl unter die schönsten Picnics
dieser Saison gerechnet werden muß. Gar
viele vou den Mitgliedern uud Freunden des
Vereins hatten sich mit ihren Damen schon im
Laufe dcs Nachmittags, um der iu der Stadt
herrschenden drückenden Schwüle zu entgehe»,
i» dem schattigen uud luftigen Parke eingefun
den, nnd am Abend zählten die Besucher nach
vielen Huiidcrtcn. Für Untcrhaltung und gc
dicgcue Belustigung war für Jedermann auf's
Beste gesorgt. Das Prof. Jsemauu'sche Or
chester dcs Hollidaystraßcn-Theatcrs spielte im
Tanzpavillon mnnter zum fröhlichen Reigen
aus uud brachte außerdem verschiedene Conzert
picccii zu Gehör. Auch aus den Karoussels,
dcu Schaukeln und dem Schießstande konnte
»ran immer ein lustig s Völkchen beisammen
finden.
Besonders lebhast ging es in der Kegelbahn
zn, wo nm hohe Geldpreise gekegelt wurde.
In Folgendem geben wir die Namen der
glücklichen Gewinner: den ersten Preis Hl 5 er
hielt Hr. H. Schott, den zweiten Hl(> Hr. C.
Reiner, den dritten H 8 Hr. W. Bollers, den
vierten HU Hr. A. Richter, den süusteu H 4 Hr.
C. Schlitzberger und den sechsten Preis H 2 Hr.
H. Burke; für die meisten „Zehn" erhielt Hr.
Richter H 5 extra. Außerdem waren von den
Mitgliedern des Bereins noch 13 Preise—zum
Theil recht werthvolle Geschenke ausgesetzt
worden. Bon diesen crkegelte Hr. H. Bon
derhorst den ersten Preis und Hr. Karl
Schreier deu zweiten Preis (12 neue Bierfässer,
Viertel). Am Abende wurde der Park durch
Lampions schlich illumiuirt uud gewährte ei
nen sehr hübschen Anblick. Für euieu famosen
immer frischen Gerstensaft und delikat zuberei
tete Speisen forgten Küche und Keller dcs Hrn.
F. Bartens, des coulauteu Berwalters des
Parkes, nach alter bekannter Weise auf's Beste.
Erst spät am Abend machten sich die Gäste aus
den Heimweg, resp. Heimsahrt, in dem Be
wußtsein, ein urgemüthlicheS Fest verlebt zu
habeu. Die Kraukcn - Uuterstützungs - Kasse
des Bereins wird jedenfalls durch das gestrige
Picnic eine recht erfreuliche Einnahme erzielt
haben.
Als unbefugter Blumenstrauß-
Pflücker sah sich gestern Joseph Krzelweski
vom SpezialWächter Peter T. Bolz auf dem
St. Alphousus - Friedhose ergriffen uud vor
Polizeirichter Morse im nordöstlichen Stations
hause geführt, welcher dem Arrestanten HS Geld
buße uebst H 1.15 Kosten auferlegte.
Polizeiliches. Anna Erbe sah sich
vom Richter Benner dem Crimiualgerichte aus
die Anklage überantwortet, Johauu Erbe mit
einer Flasche attakirt zu haben.
Geo. I. Biegler wurde wegen Nichtbe
achtung einer Zeugenvorladung arretirt und
vom Capt. Kenuy dem Scheriff überliefert.
G.C. Raabe sah sich vom Richter Peters
unter der Anklage, Chr. Georges angegriffen
zn haben, zum Prozesse dem gerichtlichen Ber
fahreu überwiesen. Ein gleiches Schicksal traf
Geo. Bechett wegen angeblicher Mißhandlung
von Valentin und Anna Schultz.
Für seilt Erscheinen vor Gericht wegen
der Anklage, Joseph Lindncr geschagen und ge
treten zu haben, stellte Joseph White gestern im
östlichen Stationshause Caution.
Vermischte s.—Hr.J. W. Hatchell büßte
eine erhebliche Quantität Milch ein, als sein
Pferd von seinemGeschästslokale, Ecke Division
uud McMechenstraße, mit einem Milchwagen
durchging.
Die jährliche Feier der Quäker-Schule
(Pros. E. Lamb) findet heute Abend in dem
Institute an Lombard- nahe Eutawstraße statt.
Eine Anzahl Manrer ist zur Zeit am
Baue dcs PserrhauseS der St. Patricks-Kirche,
Ecke Broadway uud Bankstraße, beschäftigt.
Zwei Maulesel, die gestern gegen Mittag
in der Baltimore-, nahe der Calvertstraße, mit
einem Wagen durchgingen, riefen erhebliche
Aufregung hervor, wurden aber ohne Schaden
angerichtet zu haben, in der Soulhstraße zum
Stehen gebracht.
Das Cadettencorps der höheren Knaben
schule trifft Borbereitungen zu einer am 3».
Juni auf dem Dampfer „Pilot Boy" nach dem
Tolchester-Beach zu unternehmenden Exkursion.
Aus dem Beach wird das Corps eine Parade
und Exerzierübungen abhalten.
Die JahreSprüsung der Zöglinge der
„Chizak-Amuno" - Gemeiudeschule au Lloyd
straße (Rabbiner Dr. Schueeberger) findet am
nächsten Sonntag Morgen statt.
Die „Bayard-Loge Nr. 37," der „Py
thias-Ritter," feierte am Mittwoch Abend in
Thompson's „Bayview-House" an Eastern-
Aveuue in Cauton ihr zehntes Stiftungsfest
mit einem Bankette und Balle, woran sich meh
rere eingeladene Gäste und Repräsentanten an
derer Logen beteiligten.
Aus der „Westlichen Maryländer-Bahu"
begaben sich gestern mehrere Hundert Exkursio
nisteu «ach Penmar.
Collisiou. Der Wageu des Hrn. C.
Whitely, Theilhaber der Firma C. Whi
tely, Gebrüder K Comp, an Baltimore-,
nahe Sharpstraße, collidirte gestern Abend ge
gen K 3 Uhr mit der Feuerspritze Nr. 7 an der
Ecke von Howard- und Roßstraße, wodurch
der Wagen nicht unbeträchtlich beschädigt wurde»
! Hr. Whitely jedoch mit leichten Blefsuren da
von kam.
Der seit nahezu drei lahren schwebende
Geiger - Brown'sche Erbschastspro
zeß ist endlich gestern zu Gunsten der Klägerin
Elisabeth Geiger, Wittwe dcs Kürschners Gei
acr, im Stadtkreisgcrichtc entschieden worden.
Die Verklagten waren Karoliue Brown uud
drci Geschwister derselbcu, dcrcn verstorbener
Bruder Georg D. Brown in seincn letzten Lc
bcnsjahren von der Klägerin mit großen Opfern
aufgenommen und in feiner Krankheit verpflegt
worden war nnd derselben mchrere Häuser Icsta
mcntarisch vermacht hatte. Die Klagc ging zu
nächst aus den Berkaus gewisse», von des Ver
storbenen Geschwistern krast eines Cnralor-Do
kuments im Interesse des Bruders zu verwal
tenden Grundeigenthnms, auf das die Klägerin
auf Grund des Testaments Anspruch geltend
machte. Georg D. Browu's Bater, Namens
John Brown, war ein sehr reicher Mann, der
aus Ashley-Hall nahe der Aork-Road seinen
Landsitz, am Mouul Vcrucm-Sguarc seiucu
städtischen Wohnsitz hatte und dnrch seine Ex
centricitätcn in weiten Kreisen bekannt war.
Die Verklagten, die gesetzlichen Erben Georg
D. Browu's, der als Junggeselle im Hause der
Klägerin starb, behanptetcn, sein Testament sei
zwangsweise nnd mittelst ungebührlichen Ein
flusses erlangt worden, und seine Geisteskräfte
durch dcn Genuß berauschender Getränke stets
so geschwächt gewesen, daß er eine rechtsgültige
letztwillige Verfügung gar nicht habe treffen
können; zudem sci der elwaige Antheil Georg
D. Browu's au dem fraglichen Grundbesitze
kraft der Bestimmungen des Vcrwaltuugsdo
kumcilts, aus dem er sein Interesse daran ab
leitete, mit seinem Tode erloschen. Eine große
Menge Zeugen wurde vernommen, bis kürzlich
die beiderseitigen Plaidoyers gehalten werden
konnten, und gestern endlich gab Richtcr Gil
mor sein Urtheil ab, welches das Testament des
Verstorbenen aufrecht crhäli uud das Gesuch
der Klägerin um Verkauf dcr Grundstücke bc
willigt. Es handelt sich um zwei grundzins
freie Hänjer au Süd-High- uud Albemarlc-
Straße im Gesamnttwcrthc von mehr, denn
Der letzte Anwalt dcr Klägerin, der
ihre Angelegenheit siegreich durchführte, war
Thomas Hughcs, wclchcm dic Gegenpartei die
Advokaten Wm. Pinkney Whytc nnd Morgen
sich gestern
dic neue Zufuhr auf 11 Köter. Es fand ge
stern keine Ertränkungsscenc statt.
Stcchaf faire. Gestern Abend spät
geriethen auf Miller's Werfte S. Rotta uud
A. Giovauni, Matrosen dcr italienischen Barke
„Etimologia," Capt. Scrra, mit einander iu
Streit, während dessen Rotta von seincm Geg
ner in die rechte Lende gestochen nnd gefährlich
verwundet wurde. Rotta wurde in einer
Ambulanz nach dem „Stadt - Hospitale" ge
schafft uud vom Dr. Street behandelt, während
Giovanni in den sichern Gewahrsam des öst
lichen Stationshauses wandern mnßtc.
Diebstähle. Charlcs P. Dunuigaii
wurde gestern voni Richter Farlow den Groß,
geschworenen aus die Anschuldigung überant
wortet, der Frau Philipps, Nr. Ib, Madeira-
Alley, 125 leere Säcke entwendet zn habcn.
—Moscs Aqlcr, ein 'Neger, hat sich henre
vor Richter Farlow im östlichen StationShanse
wegcn der Anschuldigung zu verantworten, dem
Farbigen Henry Johnson P 5 Baargeld uud
cinc Uhr zum Wcrthc vou stibitzt zu ha
ben.
RoheHandlnngsweisecincsNc
gcrS. Ein stämmiger Neger, Gco. Bcckctt
mit Namen, erkor sich gestern Vormittag zwei
kleine Knaben im westlichen Stadttheile znm
Gegenstände seincrKampfgelüste nnd lhciltc bci
dieser Gclcgcnhcit bcsondcrs an dcn Klcincrc»
von Beiden, an den etwa achtjährigenßalentin
Schultz einige rccht derbe Püsfe ans.
Jammernd und wimmernd lies der Kleine zu
feiner Mutter und erzählte derselben, wie übel
der Neger ihm mitgespielt habe. Als Fran
Schultz darauf in gerechter Entrüstung dcn
frechen Farbigen zur Rcde stellen wollte, ver
setzte derselbe dcr Frau eineu so hcftigcu Faust
schlag in's Gesicht, daß sie ohnmächtig zu Bo
den sank.
Daraus wollte der Ucbcrmiithigc Fcrscugeld
geben, wurde jedoch sofort vou einem Wächter
der heiligen Hermandad, welcher Zeuge des
rohen Auftritts gewcfcu, ergriffen uud uach
dem westlichen StatiouShause gebracht, wo
Friedensrichter Peters ihn dem gerichtlichen
Verfahren überwies.
Benjamin Franttin's Tprüchtvort:
„Nicht durch Das, was mau verdient, fon
dern durch Das, was mau erspart, wird man
reich" —sollte besonders in diesen harten Zeiten
beherzigt werden. Röcke zum Waschen -lv Cts.,
weiße Westcn zu Hl, granc nnd schwarze Al
paca-Röcke. Serge-Anzüge in allen Farben
zn Kls, für dic jetzige lahrcszcil. Positiv dic
billigsten Preife in dcr Stadt bei <5. N. Lehm
«ii- Tohn, Nr. S»0, Wbst-Pratt , nahe
Hanovcrstraßc. (141-)
Der Tner-Vearn'sche Atordprozeß.
Die Schußwunde und das Chloral.
Suo w-H il l, Worccster-Couuty, Md., den
12. Juni. Beklemmende Schwüle h.'rrfchte
heute dahier, der langersehnte Regen hat, ob
schon die Wolken bereits gestern sich zu entladen
drohten, die dürstenden Fluren noch nicht er
quickt, und Gerichtshof, wie Geschworene, An
wälte uud Angeklagte Alle leiden nnler der
drückenden Hitze.
Dr. John T. McMastcr ward zuerst
von dcr Vertheidigung als Experter nnd znr
Beantwortung einer hypothetisch gchaltcncu
Frage über feine Anficht Betrests der Ursache
des Todes von Frl. Ella Hearn aufgerufen.—
Hülfsaukläger Page beanstandete die Frage als
iucomplet und in lhrcn Angaben vou durch die
Zcugcu ermittelten Thatsachen unrichtig. Mit
den Erörterungen des Einspruches vcrgiug die
Morgcnsitzuug; um 12 Uhr pausirte der Ge
richtshof bis Uhr.
Nachmittagssi tiuiig.
Äiachdem dcr Gerichtshof die hypothetisch gc
haltcnc Krage der Bcrtheidiguug abgeändert
hatte, gab Zeuge Dr. McMastcr folgende Er
klärung ab: Der Hcarn'sche Kall hat zwei
Elemente der Gesahr für's Äienschcnicbcn cnl
hüllt, die Wunde, welche bei einem nervösen
Mädchen möglicher Weise zum Tode führen
kann, und das Chloral, wie cs gebraucht wor
den, das nach seiner Ansicht den Tod veran
laßt haben konnte. Er hat berechnet, daß die
Patientin während fünfzehn Tage ihrcr Krank
heit ungefähr 120 Gran täglich bekam; Das
sind jedoch nur Muthmaßungen oder ungefähre
Annahmen. Dic Wunde rief bei der Paiicii
tin einen Zustand hervor, wclcher sie für die
Wirkungen des Chlorals besonders emfänglich
machte, und die natürlichen Folgen der Wunde,
durch die ärztliche Behandlung verschlimmert,
führten zu tödtlichem Ausgange. Weder die
Wunde an uud für sich, noch das Chloral al
lein würdcn den Tod znr Folge gehab! haben;
aber von Beiden trug das Chloral als die bei
Weitem stärkere Ursache am Meisten zum Tode
bei. Das Ganze ist eine reine Frage von
Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten.
Hr. Page stellte hieraus ebenfalls eine hypo
thetische Frage an den Doktor, doch erhob Hr.
Crisfield Einrede, und die Frage ward dem
Gerichte gleichfalls zur Abänderung unterbrei
tet, das, um inzwischen die Borlagc zu prüfen,
eine Pause bis Abends 48 Uhr auorduere.
Der Gerichtshof traf an der Page'fchen Fra
ge über die Ansicht bezüglich der Todesursache
ciue geringe Abändernng, woraus Dr. McMa
stcr Folgendes antwortete: Soweit die Wunde
in Betracht kommt, ist seine Ansicht dicsclbc,
wie er sie in dcr Nachmittagssitznng geäußert;
auch in Ansehung des Chlorals kauu er sie nicht
wesentlich ändern. Die angegebene Mengc Chlo
ral war verderblich und erzcugtc jenes Darnic
licgen der Nerventhätigkeil, welches den Tod
zur Folge hattc. Die primäre Ursache dcr Ner
venschwäche war die durch die Pistolenkugel er
littene Erschütterung; diese Schwäche wurde
durch das verabreichte Chloral nicht nur auf
recht erhalten, fondern noch verschlimmert.
Dr. McMafter mußte ein bis 9 Uhr währen
des gründliches Kreuzverhör bestehen, wider
sprach sich jedoch in keinem Punkte.
Dr. Isaak L. Costen sprach seine An
sicht dahin ans, daß die Wnnde an nnd
für sichnichtbcdenklichgenngwar,
um deu Tod herbeiführen zu kön
nen; bci angemessener Kur und
günstiger Umgebung wäre die
Kranke an den Folgen der Wunde
ni chtgestorben. Auch diefer Zeuge hatte
ein scharfes Kreuzverhör auszuhalten.
Dr. Rnfus G. Dafhield, seit sieden
Jahren wurde über Chloral,
seine Wirkungen, die Fälle, i» denen er es ver
ordnet, und die Symptome bei übermäßigem
Gebrauche des Mittels verhört. Die hypothe
tische Frage über die Todesursache beautworletc
er in ähnlichcr Wcife, wie College Costen; nach
seiner Ansicht war auch die Rervenerschütte
rung zische die Todesursache, sondern das sort
gesetzte Einnehmen des Chlorals.
.Dr. Johu Dale, seit süns Jahre» prak
tischer Arzt, mißt dem Chloral glcichsalls die
Schuld an Frl.Hearu's Tode bei; es sci uahczu
ciue Uumöglichkcit, daß cinc solche Verletzung
den Tod nach sich ziehen sollte. Auf Hrn. Pa
ge's hypothetische Frage erklärt er die Wunde
sür die mögliche, den fortdauernden Chloral
gebrauch für die wahrscheinliche Todesursache.
Abends 512 Uhr trat Vertagung derSitzuug
bis morgen früh 9 Uhr ein.
Dr. Pierce's (Lieb
lings - Verordnung) ist ein höchst wirksames
Stärkung?- und das zu
gleich die werthvollsteii nervcnberuhigeiiden
Eigenschaften bcsiyr, die es besonders den Bc
dnrsnisscn schwächlicher Damen anempfehlen,
die mir Rückeuschwächc, innerlichem Fieber,
Congestiou, Entzündung, Schwärung oder
mit nervösen oder neuralgischen Schmerzen be
haftet sind. I» allen Apotheken zu haben.
(137,9,41 kW)
Zweiter Prozeß Rechtenwald's we
gen Tödtnng Woyorinski's.
Drei Jahre »ach Scr That freigesprochen.
Friedrich F. Rechtenwald, mit Johann Psche
rer von den Großgcschworcncn von Baltimorc-
County dcrErmorduug Wilhelm Woyorinski's
angeklagt, wurde gestern im hiesigen Crimiual
genchte prozessirt. Tie dem Prozesse znGrunde
liegende Affaire ereignete sich am IB.Juui 1876
in Baltimore Connty in der Nähe vou High
laudtown, nördlich von Canlon. Am 24.
Oktober 1876 erhieltc» Pscherer und Rechten
wald in Towsontown ihren Prozeß, dcr mit
des Erstcrcu Freisprechung endigte, während
Rechtenwald des Todtschlages schuldig befun
deil wurde. Dem Letzteren bewilligte man in
der Folge einen neuen Prozeß, worauf die An
gelcgcnhcit uach Baltimore verlegt und nach
wiederholten Verschiebungen gestern endlich er
ledigt wurde.
Der Augellagte ist gegen 30 Jahre all und
! zollte den Verhandlungen die größte Ausmerk
l samleil. Die von Hrn. R. R. Boarmau ge
sührte Vertheidigung verzichtete aus das Recht,
einen Geschworencn-Prozeß zu verlangen, und
unterbreitete ihrerseits die Entscheidung dcm
Richter Piukuey.
Bci'm ersten Prozesse theilten wir die Zeu
senausfagen seiner Zeit ausführlich mit. Die
estern verhörte» Anklagezeugen waren Georg
ljohlmann, Dr. Pritchard, Eduard Heinz,
Taumel Bowdcn und Pcter Noha. Aus ih
eu Aussagen ergab sich folgender Thatbestand:
Zonntag Nachmittag, dcn 18. Juni 1876,
intcrnahmen Rechtenivatd und Pscherer einen
Spaziergang nach Highlandlown nnd kehrten
in Frank's Wirthschaft ein, wo sic Pohlmann,
Heinz nnd den Schmied Woyorinski trafen
nnd in bereits angeheitertem Zustande Krawall
anzufangen suchten. Die Beiden entfernten
sich, wandten sich auf dcr Eastcru-Avenue der
Stadt wieder zn und mochten in langsamem
Schritte etwa 400 Aards weit gekommen sein,
als Pohlmann, Heinz und Woyorinski sic ein
holten; die Beiden suchten wiederum Händel,
cs kam zum Wortwcchscl und zn Thäilichkci
ten, wobei Pohlmauu, nachdem er Pscherer
iilcdergeschlageu hatte, vom Angeklagten in den
Arm gcschosscii wurde. Nuumchr flüchtete»
Pscherer und Woyorieski aus eiu Hrn. Noha
gehöriges Hascrscld, wohin sie von den Ande
ren verfolgt wurde». I» dem darauf folgen
den Handgemenge erhicll dcr Vcrstorbcue von
Rechtenwald den tödtlichen Schuß; er ging
danu zwanzig Fnß weit, als cr niederstürzte,
indcß Pscherer uud Rechteuwald uach dcr Stadt
entkamen.
Peter Noha, Sohn des Feldeigeiithümers,
kam, durch den Lärm angelockt, herbei. Wie er
aussagte, sah er, wie drei Männer deu am
Boden liegenden Angeklagten mit Fußtrittc»
mißhandelten; dieser blutete und sah leichen
blaß aus.
Dr. Pritchard, der nächste Zeuge, fand eine
zwei Zoll lange Wunde uuler der linken Brust
warze; die Kugel traf die sechste Rippe uud
fuhr au dieser entlang rings um bis zum
Rücken; WoyarinSki starb am nächsten Tage.
Die Vertheidigung führte Benjamin Noha,
Harry Bothwell, Frl. Betty Nagel uud die
HH. Beizer uud Stewart vor; aus ihren Aus
sagen ging hervor, daß Rechtenwald und Psche
rer von den drei Anderen bis in's Haferfeld ver
folgt, Steine nach ihnen geworfen, und der An
geklagte geschlagen wurde. Die HH. Beizer
und Stewart gaben dem Letzteren ein gutes
Leumnndszeugniß.
Zuletzt wurde Rechteuwald selbst verhört; er
erklärte, die Drei hätten ihn uud Pscherer zu
erst angegriffen, uud er habe den tödtlichen
Schuß ilnr zur Selbstvertheidiguug, während
er am Boden gelegen, und die Drei über ihn
hergefallen, abgefeuert.
Nachdem Hülfsstaatsanwalt Carr das aus
solche Fälle bezügliche Gesetz verlesen hatte, er
klärte Richter Plnkney, ohne erst des Vertheidi
gers Boarmau Entgegnung auf die Argunien
tirnng der Anklage abzuwarten, den Augeklag
teu für „nicht schuldig," und Rechleuwaid ver
ließ mit seinen ihm zu dem Ausgange des Pro
zesses gratnlirenden Freunden den Gerichtssaal.
iSerichts-Verhandlnttge».
nperior Gerich t.—(Vor Richter Dob
bin.) Die „Merchants' uud MiuerS'S Traus
portatious-Compaguie" gegen die „Associated
Firemen's Assekuranz - Gesellschaft," Klage
auf Auszahlung von aus Grund
einer Police für Feuerbeschädigiiug dcs Dam
psers „George Appold;" uuter Verhand
lung. Für heute sind die Prozesse von
Georg H. Williams, Curatorvon Joseph R.
Golibart, gegen James B. McPherson nnd
der Curaloreu Steuart uud A. G. Brown
gegen Patrick Eonway, sowie die Einwände
gegen des Auditors Conto in Sachen der
Charles Water'schen Vermögensmasse zur Ver
Handlung augesetzt.
Common Pl ea s - Gericht. (Vor
Oberrichrer Brown.) Der Staat in Ofsley'S
Namen gegen Ada Rose, EbSworth und
Dashiell, Klage gegen die Bürgen einer Vor
müiideriu; unter Berhaudluug. Heute ste
hen Nr. 42, 4!!, 44, 40, 5«, 57, 62, «:!,
kk, K 7, es, 74, 80, 82, 1!», 89, ö9, 104,
105, t! 8 uud 10«! der Prozeß-, Nr. 295 k der
Sisiir Registraude auf der Tagesordnung.
Stadtgericht. (Vor Richter Garey.)
John Harris wider Georg und John Coburu,
Perwaller des Thomas Coburn'schen Nach
lasses, Klage aus Bezahlung von dem ver
storbenen Thomas Cobnrn gelieferten Waa
ren; unter Verhandlung. Hecht K Putzel
gegen Louis W. und John L. Gellier; den
Klägern H 920 zuerkannt. Für heute sind
der schwebende Prozeß Harris' wider Cobnrn,
fowie Nr. 158, 100, 79, 176, 182, 18Z, 185,
189, 145, 13, 53, 19, Z«>, 38, 27, 177, 121,
122 und 82 der Prozeß-Registrande für mor-
Stadtkreis-Gericht. (Vor Richter
Gilmor.) Gantdekrcte wurden gestern gegen
das Grundeigenthum der Beklagten in folgen
den Prozessen erlassen, nnd die darin genann
ten Curaloreu mil deren Bollzug betraut: die
„Citizen's Security- und Land-Compagnie von
Baltimore" gegen Anna M. S. und I. S.
Weatherby, Gruudstück au Calhorn» - Straße,
Curator Samuel Suowdeu; die „Newington-
Land- und Darlehen - Compagnie von Balti
more" gegen Sophie uud Jakob W. Müller,
Grundstück an Ost - Madijoustraße, Curator
Sammt Snowden; dieselbe Compagnie gegen
Levi Z. Condon, zwei Grundstücke an Whal
coal- und an Preßtmanstraße, Curator Sam.
Snowden.
Criminalgerich t. —(Bor Richter Pin k
ney.) Freigesprochen: Friedlich F. Rechlen
wald, Todtschlag Wilhelm Woyonesli's; G.
Wilson, Thätlichkeit gegen Julius lakobs
sohn; Alonzo Keyscr, Bestuhlung von Marie
Eichelberger uni H 42 und von lennie Eichel
berger um H2O. Zurückgelegt: Franz Ger
win, Diebstahl von John T. Ford gehörenden
HlB. —Stadtgefängnißhaft: Chas. Preston,
ein Schwarzer, der Bestchluug der Sophie
Aistier uiu 41 Ceuls geständig, 2 Tage. —Die
Sitzung ward bis heule vertagt.
Folgenden Angeschuldigten soll heute der
Prozeß gemacht werden: John Badger und
Harn, Brown, Diebsgewerbe; Bernard Reilly,
Nathaniel S. Hoskins, Heinrich Edel, Karl
T. Rösler, Bernard Lullen (2 Fälle), Patrick
Maguire, laines Cozine, Owen Garvey, Geo.
K'lchenftein, Max Biederman, Spirituofeu-
Berkauf am Sonntage; Eugene Rosenbanm,
Angrin aufloh. Heller; Beruard Cnllen, Füh
rung eines Freudenhauses und Spirittiofeuver
kauf an Minderjährige; Joseph Gäng, Halten
eines Bordells; W. Depkin, Angriff auf L.
Zerkeubach; Robert Seaton au? Äathariue
Tuttle; Georg Kiugsmore auf John McMa
hou; John McMahon auf Geo. Kiugsmore
uud Polizist Atyers; Johu Kennedy auf Poli
zist Myers; Michael Welsh Welsh;
John Hunt, slias Miles, auf Susan Brown;
Joh. Harlmann auf Gco. Quigkey, Henry
Wheatley auf den Schlvarzeu David Fortie;
Jobu Stevens, Zieger, auf Deuuis Breuat;
John Waters, Neger, auf Rachel Williams;
Charles Grob aus Henry Grob; Johann P.
Hcldorfer auf Margarethe Wiucker; D. G. A.
Moore auf Joh. Waltemeyer; Mich. Cassidy,
Jakob Murkland und Patrick Clark auf deu
Schwarzen Salomon Cornish; Owen Roberts,
Zerstörung fremden Eigenthums; Jane Mc-
Kee, Angriff auf Thomas H. Carter; Thomas
H. Carter auf Jane McKee; Aaron Brag aus
David Wilfson; LudwigLohn auf Kate Tuttle;
Morris Lazarus aus John Brooks; P. Oales
auf T. W. Grove und W. A. Smith; Willie
Jackson aus Georg Lankau; Lewis P. Haslup
auf Charles S. Matthews; Jakob Western
berger auf John Santry.
Große Auswahl von Stückwaare für bestellte
Kleider iu L. Bar's Kleiderladen, Ecke
Gay' und Aayettestratzk. (si )
Lokal-Berichte aus Washington.
l ich es. —
Washington, 12. Juni. Iu der
Nähe dcr Nord-Capitol- uud J-Straße wurde
gestern Abend gegen 7 Uhr der Kuabe Huut
Larcombc von einem Karreu dcs Stephan
Taky überfahren, und nicht unbedenklich am
Kopfe uud an de» Füße» verletzt. Man trani?
portirte den kleinen Vernngiückteii nach der
Wohnung seiner Eltern Nr. 307, H-Straße,
wo Dr. «uddarth ihn in ärztliche Behandlung
nahm.
Während des hcftigcu Gcwittcrs schlug
gcstcru Nachmittag gegen 4 Uhr der Vliv iii
den Schornstein der Wohnung des Generals
Schenck, Ecke der Massachusetts - und
14. Straße ein, richtete jedoch glücklicherweise
nur unbedeutenden Schaden an.
. Hl- August Smith reichte gestcru ciue
Klage gcgeu die „Bell - Line" - Straßenbahn-
Gesellschaft ciii, in welcher cr eine Enlschädi
lungsslimmc vou H 20,000 verlangt für die
Verletzungen, welche er erlitt, als cr am 20.
März d. I. von einem Straßeuwaggou dcr
genannten Gesellschaft überfahren wurde.
Audrcw V. S. Smirh von New - ö>ork,
welcher untcr der Anschuldigung steht, Frl.
Alice Kclcham in New?)oik lim die Geld
summe von K 40,000 beschwindelt zu haben,
trat gestern Nachmtttag iu Begleitung dcs Ge
heimpolizisten Richard O'Eonnor seine Rück
reise nach New-?)ork an, um sich daselbst gegen
die erhobcne Anschnldiguug zu verantworten.
John McElligolr machte gestern eine
Klage gegcn dcn Distrikt Columbia aiihäu
gig, in welcher er Schmerzens - Gelder zum
Betrage von H20,00i» verlangt, da cr durch deu
Einsturz einer Sandgrube, welche nicht in der
gefetzmäßigen Weise cingczänitt war, erheblich
verletzt wurde.
Frau Broodwell eröffnete gestern zum
ersteil Malc das sogenannte Ohio-Zimmer in
Monitt-Vernoil, welches ehemals vom Gencral
Washington als Bibliotheks- nnd Lcsc - Zim
mer benutz! worden war, dem Publikum.
In der vergaugeucu Woche starbcu uach
dcm letzten Bericht des GesnndheitSbeamtcii
Dr. Townsend, im Distrikt 85 Personen, von
denen 25 Weiße männlichen, l 6 Weiße weibli
chen, 25 Farbige männlichen und 9 Farbige
weiblichen Geschlechlcs wareu. Vou deu Ver
storbenen waren 33 uulcr 5 Jahre und 13 über
60 Jahre alt.
— Richter Low' vom hiesigen
Stadtgerichte verschied gestcruNachmittag gegen
j6 Uhr. Er war am 18. Mai vom Schlage
gctroffen worden.
Aus Martinsbnrg, W.-Virg.
(Zuwachs für'S Zuchthaus.) Dcr Negcr
Smith, welcher wcgcu Tödtuug des Eisenbahn
Wächters C. Lantz des Todtschlagcs schuldig
bcsunden wurde, ist zu zehn Jahreii Zuchihaus
vcrurlheilt worden. Joh» B. File wurde zu
drei Jahren Zuchthaus verdonnert nnd vom
Scheriff nach dem Institute abgeführt.
Berichte aus dcm Innern Ses
Staates.
(Aus Annapolis.)—Die Maschinisten-Cadct
tcn dritter Klasse der Marine-Akademie haben
gestern Nachmittag auf demSchiffe„Standish"
unter dem Befehle des Lieuteuam - Commau
deurs Folger ihreSommer-Ucbungstonr ange
treten, von welcher sie gegen Ende des Monats
September zurückkehren werden.
(Aus Baltimore - County.) Im Schachte
Nr. l der Gunpowder-Wasserwerke wurde am
Mittwoch durch eiueu Erdrutsch ein 35-jähri
ger Ncger, Namens John Clark, getödtet uns
Luke West schwer verletzt. Der Berunglückle
stammte aus Georgetown, D. C., und West
ist aus Staunwn, Virg. Bei dcr vom Fric
densrichtcr Herbert über Clark abgehaltenen
Leichenschau lamete der Wahrspruch „Tod durch
Unfall." Das republikanische Exekutiv-Co
mite von Baltimore-County wird am nächsten
Mittwoch in Towsontown eine Conferenz hal
ten.
(Erfolgreiche Einbrüche.)— Diebe brachen am
Dienstag Abend in das Haus des Hr». I. I.
Myerly und in W. H. Wall'S Laden in Simp
sonville, Howard-Couuly, eiu. Aus Ersterem
entführten sie Silbersachen nnd mehrere Dol
lars Baargeld, aus Letzterem die goldene Uhr
des im Laden schlascnden Clerks Hrn. Hnll,
sowie H6O aus einer Geldschnblade.
(Ans Annapolis.) Das am Dienstage er
solgle Hinscheiden dcs Commodores F. A.
Parker, Superintendenten der Marine Alade
niie, hat hier allgemeines Bedauern hervorge
rufen. Henle Nachmittag wird feine Beerdi
gung stattfinden. —Eiue Fcnerwehr-Compagiiic
unter dem Namen des Fener-Departemeiits
der 3. Ward ist hier organisirt morden.
Schiffsnachrichten.
Der Dampfer "Wm. Kennedy," Capt. Foster, fegttte
„Marv Graham" <'c»-il. >, Temple?
und „Uno" (norweg.), Capl. ».'orenven, nach t-zlouce
ster, d» Zchooner.Zan Blas,- Lapt. Hlntoii.nach Qld
Nach auslandischen Häfen fuhren voii hierab: «estern
die Dampfer „Leipzig" und „Black Walch."
Gruttdstüits-Ucbertragunflcil.
Isaak S. George:c. an (!. Spillmann, Grundstück
Caspar S. Desch an c!. Eckstorni, Grundstück Nord-
Clarlson-Mc»,lZxtv! kl
George C. Herschmann an H. L. Helldorsfer, ein
Grundstück! ZSW.
Anna Mäher an B. Sullivan, Grundstück Ostseite
der High-, nahe PrattftraKe, AixKi! Grund
mielhe kZV.LK^.
Elias Weal an F. Scheun, Grundstück Westseite dcr
Stricker-, nahe Colestraße, 14x«!: L5U!i, Grund
miethe ktZ.
Francis A. Benson >c. an Z. Hubner, Grundstück
Südwest,eile derDruid-Hill-Ävenue, nahe s!anvalestr.,
20x90; L2<XXI. Grundmiethe ZIW.
Georg Hubner -c. an I. Nuna», Grundstück Süd-
Westseite dcr Truid-HiU-Avenue, nahe Vanvalestrake!
kLVOU. Grundmiethe tlZii.
George M. Gill -c. an W. G. Oler -c., Grundstück
der Madison-, nahe dcr Burcnstraßc,
Hendel TlrauS :c. an den „Georg Washington-Bau
verein ff," Grundstück Ostseite dcr Central-Avenue,
nahe Monument-Straße, l«!xS0 ! 5175. Grundmie-
seile der Hulton-, nahe Vasauettc-Avenu" LttMxMN
j?M). Grundmiethe ZIZ2.
ss. Ä. H. Gruiidslück
Win. T. iting, Grundstück Tslseite
VerficherungS-Comp'," Grundstück Ostseile de:
Ä^ad^the^k^^
stück Äiordseile der Baltimore-, nahe Harrison'-Ztraße;
k2S(K». Grundiiiielhe
Joseph W. Zenkins zc. an A. W. Machen. Grund
(/rundstückn Howaros.r., zwei
Hohn Hubner :c. an I. A. Dixon, Grundstück Nord
seite der Harlem - Avenue, nahe der Mount - Zlraße,
ZiIX».
Gurke an Anna M. i?edennann, Grund-
Thomas HuMS. Lerwalter,' an'V. Ida Duke-Z,
Grundstück Südseite der Vanvale-, nahe Carehstraije!
ZltilU. Grundimcthe?tvv.
Südseite^der^Balt?,?^
Tiinolhh MyerS an Friedrich Äerchner und Frau,
drei Grundstücke an der Ostscitc der Ttocklon-Alley:
Zb»S. Grundmiethe tzM. .
Zvhn T. Morris, Verwalter, an Äatharine Bell
meyer, der nahe de
Sommernachts - Mst der „Ttenben-
Loge Nr. »7, Pythias-Ritte?."
Nächsten Montag, den 16. Juni, veranstal
tet die „Steuben-LogeNr. 87, Pythias Ritter,"
ihr zweites Picnic und Sommeruachtsfest im
herrlichen Darley-Parke an der Harford-Roadi
wo es an allen erdenllichen -Volksbelustigungen
nicht fehlen wird. Für Conzert- und Tanz
mustk ist Capt. Weber's Musik-Corps engagirt
worden. Unter anderen Vergnügungen ist vom
Comite für ein Preiskegeln um namhafte
Baargcldpreise gesorgt worden.
Graefenberg
Dreißiglahrebekannt und
von Allen, welche dieselben
gebraucht haben, als sichere
Knr für Kopfschmerzen,
Leberlcidcn,Verdanuiigsbeschwerdtn, Gal
len- nnd jede andere Art Fieber, anerkannt.
Dieselben wirken mit größter Milde und
stellen die Gesundheit Derer, welche an all
gemeiner und nervöser Schwäche leiden,
wieder her. Zu verkaufen bei allen
Apothekern. Preis 25 Cents per Box.
Ersah snr Muttermilch,
Na!>t»ltt«;s Mittel
für Nein! «iuscr, .Uraiikc, Per-
unv !>!ccviivalcsccnlcil.
Volke:
' i 5 l Albrecht.
»HS vhemi
gkvüc» ZiZelthe und der Uel'criegciiücil.Um>/Änl'le!>?
Herren, achluiigovolläe>l,ue
W. V. i! Elle r. !
Herr Serrma»» Thier, Gcschäfl»iül»rer »es
Vahnansstng des,,Ario».^'
Dic großc Säugcr-Exkursiou uach Irvings -
Park an dcr „Battimorc Obw Bahn," uäch- !
steu Tountag vom Gesangverein „Arion" vcr- !
anstaltet, verspricht, nach allen Borbcrcituugcu !
zu urtheilen, einer der unterhaltendsten Ans i
slüge der Sa-sou zu werden. Das Comiic
hielt am Mittwoch icinc lctzte Sitzung uud bc
richtete, das; alle Arrangements getrossen scien,
um deu Thciiuehliiern ciucu gcuußrcicheu Tag
in jovialem Sängcrkreisc zu bereiten. Dcr!
Sängerbund von Äashington wird sich i»e»r
pore (aktive nnd passive Mitglieder) cinfindcn, !
desglcichcn dcr „Arion" vou Annapolis nnd
verschiedene prominente hiesige Vereine. Es
sind zwci Musikcorps engagirt, eines für Tauz
miisik, das andere für Coiizertpieccu; Gcsaugs
vorträge der verschiedeucii Bcrcinc, Mafscii- !
chörc, großes Preisschicßcu um bcdeutcudc
Geldjnulnicii, atrobnuschc Prodnllioncn, Wctl
laiiscn ii>!tt<-li> uud soustlgc llutcrhal
luiigcn stchcu auf dem Bergullguilgs P.o
granimc. Sollte das Wcttcr günstig anSsal l
len, so wird die Thcilnahmc dcs Piiblitunis
voraussichtlich ciuc schrbcdeutcndc sciu. Wcgcu
dcr Abfahrt dcr Zügc holc man sich in dcr An
zeige Auskunft.
Äotkssest dcr „Tt. Michaels ittitter
von Baltimore.
Am Moutag, dcii lii.luui, findct das sechste
große Pottsscst dcr „St. Michacls-Rittcr" von !
Baltimorc in dcm lieblichen Schrcicr schcn
Parlc an der Vclair Noad statt, wozu bereits !
so viele uiusassclide Arrangements Preis
iegclii um uaiuhastc Gcldprcifc, Cvuzcrt, Tanz
n. s. w. gctrosfcu fiud, daß jedcm Theil
nehmcr cin gcnußrcichcr garautirt
Tampfcr,,Pent;"-tsrkttrsionc»
»ach?rford.
Am Mittwoch, den 13. Juni, nehmen die
schönen und allgemein beliebten Dampier
„Peutz" Exkursionen nach Oxford, welche von
der. Zeit au jeden Mittwoch stallfinden werden,
'.hren Anfang. Die Abfahrt ist auf 8 Uhr
Morgens, uuo die Rückkehr gegen 7 Uhr Abends
festgesetzt. Die Mondschein- und Abend-Ex
lursionen werden, wie im vorigen Jahre, an
jeden, Dienstag und Freitag veranstaltet wer
den. Die Zeit der Abfahrt bei diesen Mond
schcimErknrsionen ist auf M Uhr Abends und
die Rückkehr gegen II Uhr Nachts festgesetzt.
Mr tressliche Conzcrtvorträge am Bord ist die
Prof. Winter'schc Kapelle engagirt worden.
Wer kann einen bösen SalS
vertragen?
Niemand braucht ihn zu ertragen. Hance's
AndormSyrup »k Ilorvluminl) heilt
alle Halsleiden gründlich. Preis 25 Cents.
Aon Seth S. Hanee Nr. 10 8, West -Ba l -
tim estra Bc, zu beziehen. (150-)
Was et» angesehener Tt. Loniser
In Louisiana, Mississippi, Alabama und
Texas hat man sich seit lahren davon über
zeugt, daß man die Feldarbeiterin Reis, Hücker >
und Baumwollfeldern gegen Sumpffieber
schützen kann, wenn sie angehalten werden,
k)r. I''. VViüxxikt's
a.ul Xxuo zu nehmen. Es giebt große,
Plantagen mit Hunderten von Arbeitern, ans
denen jährlich nicht ein Fieberfall
während früher in der Mittte des Sommers
die Hälfte der Arbeitskräfte darnieder lag. >
Diese Medizin ist bei alleu Droguisteii zu ha- '
bcn. (131-42)
Geschwächte wieder hergestellt.
Opfer jugendlicher Unbedachtsamkeit, die je !
des bekannte Mittel vergeblich probirt haben,
können gratis ein einfaches Rezept zur ra
scheu Heilung nervöser Entträftung, vorzeitig.".'.!
Verfalls, verlorener Kräfte und aller durch!
Ausschweifungen herbeigeführten Unordnungen !
erhallen. Jeder Apotheker hat die dazu nöthi- s
gen Bestqndtyeile. Mau schreibe au David
son s- Comp., Nr. «<Z, NaffaMr.,
New-Z!)ork. *
Mütter, gebraucht Btonetl's
?I kIX(' Ein zuverlässiges Mittel
gegen Leiden der Kinder; cS gibt kein besseres!
gegen Kolik, Maqensiiure und Darmbeschwer- !
den. Zu Lü Cents bei Apothekern zu habe». !
(Apr2o,l2Mte)
«nv englischer Sprache.
L-,e! Mannbarkeit. Weiblichkeit! Hinder
«ilse der Ehe! Ursachen und bellum, oder das
»goldene Buch für Alle!» Wird, surqsam
ren ÄerthEinseiidun-,^ von W EentS oder de-
.V /, /.VF
UI, »tr«.<?l, !
! Elektrische Gültel «ad Bandage«.
Wunderbare Heilungen!
Krämpfe,
Veroentrschöj-lllkg
and Mmang.
Attestat etne» Arztes.
Chicago, Jll., den 23. Oktober 1878.
„An die „Puloermacher'scht Galvanische
Compagnie!"
Meine Herren! Zwei Wochcu sast
wiederkehrender Starrkrämpfe und der Ge
brauch beinahe unglaublicher Mengen von
Chloroform und andcrcrschmcrzstillciidcr und
betäubender Mittel ballcn m>ch über alle
Maaßen heruntergebracht: ta ward ich von
einem bösartigen Ncrvcnficber bcfollcn, wel
ches drci Wochen anhielt und wich I»s zu ei
nem Gradc schwächte, von wclchem man sich
selt:n wieder erholt. HülstoS war ich nnd
tbeilwcise gelähmt, konnte nur mit v.oßcr
Schwierigkeit ciueu Lössel voll am Vcichlcstcn
vcrdaulichcr Nahrung verdauen und kaum
schlafen.
Iu dcm cbeu bcschlicbcne» legte
ich, während ich fürchterlich litt und icdcn
Augcnblicl einen Rückfall befürchlclc, den
Gürtel an, nnd sast augenblicklich spnrlc ich
Linderung, siel iu einer, angenchn cn .übigcn
Schlummer und erw-lchtc crsiischt nnd cri»eb
lich gestärkt. Die Bcfscrnng tanertc fort,
und meine Genesung givg äiißclst ra!ch nnd
i besriedigcnd vor sich.
Aus dcu bcstcii Gründen mnchl es mir da
bcr Freude, iür dcu Werth und dic Wichtig
keit Ahrer Erfindung auch meincrscits >tcng.
niß ab,ulcgcu. Sowohl als Ar,t, wic aIS
Einer, der ibre wohlthätigen Wirkungen an
sich selbst erfahren, erllärc ich diefclbc sür uu
bedingt vorzüglich.
Joseph Jndson Kendri«t,
üilvck. I>r." '
PulvtrmAches'ö
elektrische Gürtel
kurirrn
Nerven- Crschöpf« itg»
..„Comptoir von W. C. Davis, Oicngicser.
Eincinnati, 0., den S. Ja». 18?9.
An die „Pulvcrmachcr'schc Galvauischc Com
pagnie!"
Gcehrle Herren! Viele Jahre war mein
Balcr mit einem Nervenleiden bchasici, wel
ches so bcfllg wurde, daß cr nicht mcdr gehen
nnd kein Geichäst bcsorgen konnte. Nachdcm
er dic bcstcn Aerztc in der Stadt zu Ratd? gc
> logen und Huuderle von Dollars sür ärzlliche
- Behandlung ausgegeben, wurde er zum Per
iucheii eines Ihrer eleltrischen Gürtcl beivo
gen, dcn er erst einige Monaie gebrauchl hat;
! letzt erfrent er sich besscrcr Gcsundhe,!, als
seit Jahren, bcsitzt prächtigen Appclit und
kann wieder gehen und sich mil einer wahr
haft erstaunlichen Eucrgic wieder umheibe-
wegen.
Ich erachte es für incinc Pstich», wie nicht
miuder sür ein Bergnuzcn, si» die Wohllha.
Leu, dic ihm aus Ihrer Behandlung crwach
scn sind, den herzlichsten Dank ausznsplcchcii.
Achtungsvoll der Ikrigc
Kred. W. (Sardner."'
elektrische Giiilel
heilen
heftigen AhkUinlUismlts,
Schmede» ».s.w.
~„B ull er 's Stl, ti 0 ii. Pcndlcl 0n °
oii n ly, ii »>., den i:l. '7?.
An die „Pulvcttnacher'sche Galniniischc
Pagiiie!"
scch« lanAe litt iä, an '»t-cumi-Its
mus in scincr schlimmsten Form,
! war ich durch ihn nakc,ii »cläkinl ni,!' üililjlc
' an einer Krücke l-.elicn. Nachl« blicb dcr Sitilas
mir fern, nnd osl vcrdrachle ich v»r dein K».
> rrinscuer die Nackt »lit dcm Vcrjnchc,
rung zu erlanacn. Vor iiiiAesnlir acltt M.>-
naleil vcrschasstc ich mir cincii vollkräs
tigcn Gürlcl, iilid er bat wlc durch Zauber
gewirkt. Jetzt sudle ich keine Schmcrzcn melir,
Hill „ans dem Düinmc," lvic c lllid
dabc in nicinem L.'ebcn kein größeres Wol>!l>c.
Hagen cnlpfiiilden, als seil zwci Monalcii nach
Anlegung dcs Giirt^ls.
Ucbcr dreißiq labre habe ich dcn Hing lif.
sahrcn, mcinc Rlankhcii und jtur sind vicl.ii
meiner bekannt, nnd stets »verde i.la
Ihre Bchandluugs-Mclhode empscdlc,,.
<sapt. Pterce.""
pulvmmchtv'g
elektrische Gürtel
heilen
Spermatorrhöe, Uervenlchwächr uiu>.
„..Kolumbus, Obio, deu Dc.cm
bcr 1878.
Au die „Pulvcrmachcr'sche Galvaniiche
pagme!"
Werthe Herren! Au« Gerechtigkeit qeqcn
s-ie und Ihr bewunderiinciswiirdige« Heil
mittel wünsche ich über eine in Kleinem Falle
durch den Gebrauch Ihres Gürtels und
pensoriums herbeigeführte Rur ,u viiesinen.
Vor vier Wochen Mangle da« Bockel durch
die Post in meinen Besitz, und lrobdcm mein
beiden (ikvbilitss «vlniuttli«) stcbcn
oder länger mich qcpiagt, kann ich doch mit
Genugthuittia erklären, d»h ich „tzt. du ich
Dieies nicdcrichreibe, nahezu, »ocim ,„chl voll,
l slandig, gekeilt bin. Die schwächenden Al>-
l sondcrungen. sonst so hänstq, haben nnsae-
Hort, und dic so außerordentliche «erv.'siiät
ist geschwunden. Ich fühle mich wie neu ge
boren und nehme an Fleisch und Gewicht
Sie können sich leicht deuten, daß ich iu vor
trefflicher Slimmung bin, und Ihnen habe
ich diese« Alles zu danlcn. Wem, ich ihm»
in irgend einer Wcisc dicueu kann, so aebiclen
Sie über mich. Aufrichtig Ihr
H»""
Pulvcrmacher's
elektrische Gürtel
knriren
Nierenleiden, Appetitlosigkeit u.s.w
~„C h - c a 1 0, den l'». Dkia er I>i73.
An die „Pulvermacher'sche Galvanisch- tzom.
paguiel"
Meine Herren! Ich halte e« für oerech. »c.
gen Äie, daß ich Sie von meii-en» Falle nnd
der Wirkung Ihrer elektrischen Bchuudl..-.g
iu K-nnlniiz setze. Ich war vou Niercndc-
Ichwerden uud Lendenschmerzen oepcinlgt
davon wurde ich geistig .„ckc^-,Alla
gen, verlor den «ppctil und Halle gräßliches
ttopsweh. Aus Ihren Rath kausic ich :;hie
elektrischen zuiaiiimciit,ejev>en Baudagcn
Nachdem ich dieselben eine Woche gcliaqeir
spürte ich entschiedene Besserung, und nach
süns oder sechswöchigem Gebrauche war l>».
gänzlich wieder hergestellt. Lmm-m0,,.
hiermit meinen aunichligkn Tank:
Ihnen zur Erweiterune. Mir,,-
icd-r lcg.ti.ncn Ar. j„„.
S-hniton,
Aperm.'/.orrhöe,
erschöpfte Zliebensenergie «sw.
ukl al 0 , N.-?)., den l. Jan. I8?s.
«u dic„Pulvermachcr'sche
pagnie!"
Werthe Herren! Dic verlorene Ärast und
Energie früherer Jahre sind mir durch An
wendung Ihres Gnriels und Suspensoriums
total wiedergegeben worden. Ich fühle nilch
Zwanzig Jahre jünger. Aufrichtig Ihr
H. «. D.«"
Belrcffs weiterer Cin,elnbeilen skfe
man die beschreibende Broschüre und das
„LliZN'l'ltlv - yvältVLXliV.'- welches
aa Jeden franco mit dcr Post geschickt wird.
"Puloermacher Galvanic-Cowp."
Nr. Broadway, New-Aork.
tSun,ls..<2Mcl«wft,>