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Rathaa'« Mittel. In der Wüste der Sahara Ging der Nathan mit der Sarah, Er hausirt mit Hosenfutter, Sie war seine Schwiegermutter. Sarah sagte: „Nathan, siehste, Rings herum is nix, als Wüste! Wie willst uns zu retten hoffen, Käm' ein Tiger jetzt geloffen?" Nathan sagte: „käm' ein Tiger, Sagt' ich, das ist meine Schwieger- Mutter, ich bin überzeugt, Daß das Unthier dann entlaust." Also sprach der weise Nathan Kühn zu seines Hauses Satan, Seiner Schwiegermutter Sarah In der Wüste der Sahara. Die Oranier. Ueber den Zerfall des Hauses Oranien, dessen einziger männlicher Sprosse gegen wärtig der hochbetagte König Wilhelm der Niederlande ist, stellt die „Berl. National zeitung" folgende Betrachtungen an: „Wie glorreich hat dies Geschlecht be gonnen, wie tragisch endet es nun! Drei Jahrhunderte umschließen seinen Ruhm und seinen Verfall. In Wilhelm 111. scheint sich der Genius der Oranier zum letzten Male und vielleicht am Großartig sten offenbart zu haben. Kein Mann ist nach ihm in diesem Hause aufgetreten, der über das Mittelmaß der Sterblichen hin ausgeragt. Der Prinz, der vor Kurzem gestorben, kränkelte beständig; einsam, nur von seiner Dienerschaft umgeben, ist er langsam und schmerzvoll, aber getreu den freisinnigen Traditionen seines Hauses ausgelöscht. Von seinem Bruder, der ihm nach einem wüsten Leben vorangegangen, hat nur die Pariser Chronik geredet; seine Vorfahren erfüllten die Annalen der Welt geschichte mit ihren Thaten, er sigurirte in den k-tits äivors der Boulevardblätter. Die beiden Geschlechter, mit denen die Oranier in beständiger Fehde gelegen, die spanischen Habsburger und die Stuarts, sind lange vor ihnen dahingeschwunden, siech und ruhmlos wie sie. Aber während von ihnen nichts Dauerndes aus Erden ge blieben, als die melancholische und bittere Erinnerung an das Unheil, das von ihnen ausgegangen ist und das sie durch ihren schmählichen Fall doch nur zur Hälfte ge büßt haben, hinterlassen die Oranier ein unvergängliches Denkmal, den niederlän dischen Befreiungskrieg und die zweite zum glücklichsten Austrag geführte englische Re volution. Auf dieser Grundlage ruht die Entwickelung des modernen Europa's, hier ist der Eckstein der Freiheit, und wenn un gezählte Namenlose kämpfend und leidend ihn gelegt und mit ihrem Blute besiegelt, die Oranier haben ihn mit ihren Hammer schlägen, sür die Menschheit aus ewig, be festigt." Dustes aus der alten und neuen Welt. Ein Trupp eleganter T o u r i st e n aus den besten Kreisen war bei'm Roulette in den Speisesälen von Monaco versammelt. Unter den Zuschau ern stand auch Frau v. B. mit mehreren Bekannten am Arm ihres Gatten. Sie verfolgte das Spiel mit lebhaftem Inte resse. Plötzlich schien ihr ein Gedanke durch den Kopf zu fahren: „Was meinst Du," wandte sie sich lächelnd au ihren Gatten, „wenn ich einmal auf mein Alter setzte? Du weißt, Du hast mir selbst davon ge sprochen." „Ja," sagte Herr v. 8., „es ist ganz gewiß, daß eine Dame, die auf die Nummer ihres Alters setzt, das erste Mal gewinnt." „Das werden wir ja sehen," meinte Frau v. B. schelmisch, öffnete ihre Börse und nahm zwei Goldstücke heraus. Alles reckte die Hälse, um zu sehen, auf welche Rummer die Dame ihre zwei Gold stücke setzen würde. Sie beugte sich gra ziös vor und wählte die Nummer 30. Frau v. B. war sehr hübjch, sehr anmu thig, sehr elegant, und die Nummer schien aufrichtig gewählt zu sein. Rien no va plus! ertönte es in diesem Augenblicke. Die Kugel rollte, fiel, rollte noch ein Stück weiter und blieb endlich aus 36 stehen: „Siehst Du," sagte der Gemahl der Dame, „daß mein Rath gut war? Hättest Du die Wahrheit eingestanden, so hättest Du jetzt 7t) Louisdor gewonnen!" Die Dame war bestürzt, aber nicht darüber, daß sie nicht gewonnen hatte. Blumauer confiszirt. —Wir lesen im Wiener „Fr.-Bl.:" „„In jüngster Zeit sind wieder Consiskationen li terarischer Schriften, die fchon ein ehrwür diges Alter im Buchhandel erlebt hatten, oder in Deutschland und anderen Ländern sehr verbreitet sind, in Wien vorgekommen, und heute erscheint die Reihe der Consis kationen durch ein neues Glied vermehrt. Es ist nämlich das in Prachtausgabe und reich mit Illustrationen erschienene Werk: „Probeblätter aus A. Blumauer's sämmt lichen Werken. Mit Nachlaß, Biographie, Porträt und 16 Bildern" der Beschlag nahme anheimgefallen. Wie aus der un ter'm 9. d. M. an den Verleger Moritz Stern gelangten Zustellung ersichtlich ist, begründet das Gedicht „an die Muse" in den beiden letzten Strophen, ferner das auf Seite 9 und 10 enthaltene Gedicht „der Rechenmeister Amor" in den drei letzten Strophen, endlich das auf Seite 14 bis 16 enthaltene Gedicht „der Kaplan und der Junker" in seinem ganzen Um fange das Vergehen gegen die öffentliche Sittlichkeit nach § 516 St.-G. Nachdem Blumauer nicht persönlich seine Gedichte verantworten kann, so wird gar das objek tive Verfahren das Verbot der Weiter verbreitung nach tz 493 St.-P.-0., die Beschlagnahme gemäß der W 487 bis 489 St.-P.-O. und die Vernichtung der zahl« reichen saisirten Exemplare nach H 37 Preßgesetz angewendet. ZZ n n t e s. Regenschirm-Sprache. (Damen können auch Sonnenschirme dazu benutzen.) Den Schirm schnell öffnen mit der Spitze nach oben: Sie interessiren mich! Ditto, Spitze nach unten: Ich möchte Ihre Bekanntschaft machen! —Den Schirm schließen: Ihre Bekanntschaft ist nicht erwünscht. Den Schirm geschlossen über der rechten Schulter tragen: Nehmen Sie sich vor Beobachtern in Acht! Ueber der linken Schulter: Gehen Sie fort, man paßt auf! Den geöffneten Schirm lang sam drehen: Sie gefallen mir! Schnell drehen: Ich liebe Sie! Den Schirm wie einen Spazierstock benützen: Sie dürfen mit mir gehen Aus den Schooß legen: Setzen Sie sich neben mich! —Den Schirm unter'm rechten Arm tragen: Ja! —Un- ter'm linken Arm: Nein! Den Schirm, wenn offen, langsam über'mKops hin- und herbewegen! Adieu! Leben Sie wohl. — Ihn geöffnet und nach hinten über der Schulter getragen schnell drehen: Folgen Sie mir! Ein Weg zum Herzen. „Wie kommt es, daß Freund Meier seine Haushälterin geheirathet hat? Sie ist doch weder hübsch, jung, reich, noch liebens würdig!" „Meier ist ein ausgezeichneter Gourmand, und da hat sie sich so langsam in sein Herz hineingekocht." Wenn sich die Leute um einen Doktor reißen. Dienstmann führt seinen Landsmann in München herum und zeigt ihm u. A. die Universität dortselbst. Der Landsmann will wissen, was die Figuren an der Fazade bedeuten. Der Dienst mann nennt ihm, um seine Unwissenheit nicht merken zu lassen, verschiedene volks thümliche Münchener Gelehrte der neuesten Zeit als Originale; bei dem halbnackten griechischen Denker am linken Flügel an gelangt, sagt er keck: „Das ist der Doktor Schwenninger!" Bauer: „Aha! 'm Bismarck seiLeibarzt! Aber warum hat denn der kan'nßock an?" Dienstmann: „Jo wvaßt, Seppel, seit er den Reichskanzler kurirt hat, thun sich die Leut' so um ihn reißen, dab der beste Rock dabei z' Grund geh'n müßt'!" In der Rechen st und e.—Leh rer: „ Fritzchen, wenn Du nun ein Mann wärst und hättest dreitausend Tha ler,—Du möchtest Dir aber gern ein Haus kaufen, welches zehntausend Thaler kostet, was brauchst Du da noch?" Fritz: „Eine reiche Frau!" Angenehme Aussicht. Mädchen (im Wirthshaus): „Vater, Du sollst nach Haus kommen; die Mutter war tet schon seit zwei Stunden mit dem Stecken auf Dich!" Flaue Zeit. —1- Reisender: „Spielen Sie Tarok?" 2. Reisender: „Nein!" 1. Reisender: „Spielen Sie Skat?" 2. Reisender: „Auch nicht!" 1. Reisender: „Na, spielen Sie viel leicht Sechsundsechszig?" 2. Reisender: „Thut mir leid, nicht die nen zu können." 1. Reisender: „Na, zum Donnerwetter, für was gehen sie dann eigentlich aus die Reis'?!" Tom Ochilstree'sPe ch. —Von dem rothhaarigen Land-Lügner von Texas wird die folgende gelungene Geschichte er zählt: Er kam im vergangenen Winter, offenbar mit einem fürchterlichen „Kater," in die Sitzung des Congresses. Einer sei ner Kollegen erlaubte sich die Bemerkung: „„was zum Teufel ist mit Dir los, Tom, warst Du auf einer „Spree?"" „Jawohl, die ganze Nacht Poker gespielt," antwortete Tom. „Gewonnen?" fragte der College. „JmGegentheil," erwiderte Tom, mit einem schweren Seufzer, „P6OOO verloren. „6000 Dollars?" widerholten seineFreunde entsetzt, Das ist ja fürchterlich! „Jawohl, sechstausend Dollars, sagt Tom, und das Schlimmste dabei ist, PlO davon waren in Baar." Wifsenswerthes. Derjenige, welcher eine Note indosfirt, ist von oller Verantwortlichkeit befreit, wenn ihm nicht innerhalb vierundjwanziz Stunden nach Nichtbezahlung der selben Notiz gegeben wird. Eine Rote, an einem Sonntage datirt, ist ungültig. Wenn eine Note verloren gegangen oder gestohlen worden, so ist der Aussteller derselben nicht derZah» sonders daraus vermerkt ist. Ein Eontrakt mit einem Minderjährigen oder Irr sinnigen ist ungültig. Zede« Mitglied einer Finna ist sür den vollen Betrag der Schulden der Firma verantwortlich, ausgenommen in Fällen, wo Kontrakt- Sber spezielle Partnership vor liegen. Unkenntnis der Gesetz« ist keine Entschuldigung. Ein Vertrag ohne Entschädigung ist ungültig. Alle Unterschriften, mit Bleiseder geschrieben, find gesetzlich gültig. Ein Einpsangschein für Geld ist gesetzlich nicht end gültig. Sontraktc, am Sonntage abgeschlossen, haben keine Gültigkeit. Manneskaft wiederhergestellt. ich 4Z str-, New N-rt. Gute Gäste. Vater und Sohn kommen auf einer Vergnügungsreise in ein ländliches Gasthaus. Beide, außerordent lich starte Esser, haben bereits nach eini gen Tagen den gesammten Vorrath des in abgelegener Gegend hausenden Wirthes aufgezehrt. „Jakob," sagt daher der Vater zu sei nem Sohn, „zu essen gibt's da nix mehr, wir reisen ab; morgen in aller Früh' weckst Tu mich." (Den andern Morgen.) Jakob: „Vater, steh' auf, 's ist Zeit, der Hahn hat schon gekräht!" Vater: „Was? A Hahn hat noch 'krät? Da bleib'n wir noch an' Tag—den müssen wir noch hab'n!" Ein Hönes und billiges Gescheut sür Areunde in Deutschland ist das Wochenblatt mit Sonntags' Beilage Sonntags' Beilage TonntagS-Beilag« -des- Lorresplmdmlen. »» Roste« »«» N pro layr. Dasselbe wird von hexte a« ««ch irgend einem Theil« Deutschland's, Heßreich's «nd der Schweiz für nur O 4 Pro Jahr portofrei versand. §2 sür « Monate sür Z Monate.