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Der Dextsche Corresps«de»t. Dienstag, de« St. Jult l«»5. U«terha»tu«g».Wegweiser. MuNr-«ra»e«i». - Während dieser Woche! und Freitag »die Piraten von Pen;ance!" <;>-,s'stag Jolanthe." . 'Apollo Warten," Ecke Baltimore- und Pine s'i. s c, —Jeden Abend dieser Woche großes Conzert. li, '.atomisch« Ausstellung. Täglich offen in Ä!r. 61, West-Baltimore-, Ecke der Gaystraße. »Tolchester-Beach.- auch Sonntags „Marhländer Sentralbahn." Tägliche Er tursionen nach Loch-Raven und MockZ os Deer-Creck. t!>??rsion Bah-Rlbge. —Tägliche Exkursionen per Dampser »laneMoselev." Sonimcraartcu.-Jedcn Dienstag und „Germania - Männcrchor." Heute. 21. Juli, Abends Uhr. Mondsch-in-Exkurn»» au, »em Dampf« «Äellie White.» j Ali unsere Leser in Wash ington, Georgetown, D. C., und Alexandria, Birg.l Bestellungen auf den „DeutschenCorresPondente u" werden von unserem Agenten, Hrn. D. Wes seler, Nr. 118, First Str., Washington, ent gegen genommen. Aür Leser in der Tommerfrischc. Personen, welche die Stadt während der Sommermonate verlassen, lönneu den „Deut schen Correspondenten" per Post zugeschickt erhalten, wenn die Adressen in der Expedi tion abgegeben oder schriftlich eingesandt wer den. Preis KS Cents pro Monat sür das tägliche und 2S Cenrs sür das Wochen- und Sonntagsblatt, Portofrei. H>H?- Markt- und Börsenberichte—A ri i k e l—„ein Opfer spanischer Kultur," Tages neuigkeiten, Vermischtes aus der alten Wclt, Todesfälle von Deutschen, GrundstückSüber traguligcn, Schisssnachrichten, Abfahnsiage der Dampfer von New-Zork, Lokalia, aus dem Innern Maryland's und den angrenzen den Staaten—siehe dritte Seite! Zoologische Station der „Johns Hopkins' Universität." zogen drei Burschen wohl über den ..Noose." Die Expedition nach dem Nooie-Rtver war zwar,vom wissenschaftlichen Standpunkte aus betrachtet, ein Fehlschlag; denn sie bot Wenig von Werth sür den Zoologen, doch war sie so reich an interessanten und amüsanten Zwi schenfällen, die nach ernsten, tiefen, biologi schen Studien eine solche willkommene und erheiternde Abwechslung boten, daß einige Nolizen darüber wohl nicht unwillkommen jein dürften. Zu der zoologischen Station gehören meh rere Fahrzeuge, darunter eine kleine Dampf jachl von 3S bis 40 Fuß Länge bei einem Tief gange von 3 bis 4 Fuß. Der Kessel dieses kleinen Dampfers war schon seit geraumer Zeit inwendig verrostet, weil man sehr oft gezwungen war, Salzwasser zur Erzeugung des Dampfes zu gebrauchen, daß er zu letzt kaum benutzt werden konnte und vor ei nem Monate zur Reparatur nach einem Schiffsbanhofe an dem unteren Theile deS Noose-River, nahe dem Lrte New-Beru, ge bracht werden mußte. Während dieser Zeit waren wir genöthigt, alle unsere Expeditionen mit Segelfahrzcugeu zu machen, was natür lich mit viel mehr Mühe verbunden war nnd wobei viel Zeit verloren ging, weil wir oft auf günstigen Wind und auch die Strömun gen bei Ebbe und Fluth warten mußten. Bei einem Dampfer fährt man gerade zu und scheert sich wenig um Wind oder Strömung. Zu wiederholten Malen gab uns die Regie rung einen ihrer Dampfer auf einige Tage, doch war deren Tiefgang >o bedeutend, daß sie nur bei Hochfluth durch die seichten Ge wässer lausen konnten, in welchen bekanntlich die Fauna und Flora am Reichsten sind. Es geschah oft, daß wir bei Rücktritt der Fluth und alimählich eintretender Ebbe auf eiuer seichten Slelle stecken blieben und dort ver harren mußten, bis uns die Fluth wieder er löste. Daher kam es, daß wir Alle sehnsüch tig aus die Zeit warteten,wenn unser „Raup lius" zurückkehren würde. „Nauplius" heißt nämlich der Dampfer; nun muß ich wohl er klären, woher dieser Name. Alle Crustaeee'n (Krebsthiere) müssen, nachdem sie dein Ei entschlüpft sind, eine Metamorphose durchma chen, ehe sie ihre vollkommene Form erhalten. Nun heißt die unvollkommene Form, die Lar ve vieler Crustacee'n, X-lupliu-.. Der dialogische Stab wählte diesen Namen,wahr scheinlich um damit anzudeuten, daß die'es Fahrzeug eigentlich nur sehr unvollkommen sci, und daß man hoffte, es früher oder später zu vergrößern. Vor ungefähr einer Woche kam die Nachricht, daß der Dampfer wieder neu hergestellt sei und vom Schiffsbauhofe abgeholt werden follte. Nun kann man zu Wasser auf zwei Fahrstraßen von unserer Station nach der Mündung des Noose- River gelangen. Die eine Fahrstraße snhrt durch die Veauson-Bay hinaus in .den Oze an, am Cape Lookont vorbei, bis an die Mü ndung des Pamplieo-Tundes und diesen hin aus bis an den Noose. Diese Fahrstraße ist über 150 Meilen laug. Ein anderer Weg führt direkt mittelst eines nen durchstochenen Kanals vou Beaufort-Bay nach dem Noose. Diese Straße ist nur halb so lang, wie die Erstere, ist aber noch nicht ganz vollendet und an einzelnen Punkten sehr seicht, so daß man namentlich durch den Kanal noch mit keinem größeren Fahrzeuge gefahren ist. Dennoch beschlossen wir, da dieser Weg so viel kürzer, wie der andere und auch die Fahrt hinaus in die ossene See ersparte,, ihn zu verfolgen und den Durchgang des Kanals mit dem „Nan plins" zu riskiren; er sollte das erste Boot sein, das je dieie Straße gefahren war. In einer Versammlung aller Biologen wurde bestimmt, daß man durch das Loos die Mannschaft auserlesen solle, welche nach New- Bern reisen sollte und von dort mit einem Se gelboote nach dem Schifssbauhose, um dann unseren „Nauplius" nach der Station zu brin gen. Das Loos traf einen Hrn. Jenkins, früher „Fellow" der „JohnS Hopkins' Um lersttäl" und gegenwärtig Lehrer an der Staats - Normal - Schule von Indiana für Naturwissenschaften, aus Boston gebürtig und einen Sjankee aus echtem Schrot u. Korn. D«S zweite Loos traf einen Hrn. James Nixon, ebenfalls früher an der „Johns Hop tinS' Universität" und zetzt an der Universi tät von Süd-Carolina angestellt. Der dritte Platz wurde mir zu Theil. Jen kins, ein baumlanger, dürrer Mensch, ist ein Mann von endloser Geduld uud Gntmüthig keit, vortrefflichen Tugenden für einen Natur forscher; obschon sein Gesicht fortwährend den Ausdruck ernster Würde trägt, ist er doch stets gut gelaunt und hat immer eine heitere Anek dote zu erzählen. Dabei spricht er sehr lang sam und stotternd und mit dünner, fast kindi scher Stimme, welche bei einersolchen kolossa len Statur fast lächerlich erscheint. Nixon ist ein Südländer, von untersetztem Körperbau, ziemlich wohlbeleibt; er hat ei nen großen Ncusundländer, der ihn stets be gleitet, er nennt ihn „Dämon," er sollte ihn „Dämon" nennen, denn er ist ihm sicherlich ein treuer Freund. Zwei Tage, ehe wir nach dem Schisssbau- Hose abreisten, fuhr unser Capitän Parkins dahin ab. Es ist cin tüchtiger Seemann und ein erfahrener Lootse. Er wurde voHmehre ren Jahren dahier von der „Johns Hopkins' Universität" angestellt, um unsere Fahrzeuge durch die hiesigen Gewässer zu lootsen, nnd nns nebenbei im Segeln zu unterrichten. Sein Sohn Edmund ist der Maschinist des „Nauplius" und begleitete seinen Vater, um Alles sür unsere Ankunft vorzubereiten. ES wird wohl diesmal besser sein, die bio logischen Collektionen nnd Studien, die wäh rend der Fahrt gemacht wurden, nicht zu er wähnen. Die wenigen Untersuchungen, für die sich wirklich gute Gelegenheit bot zur gründlichen Durchführung, sind von solch' technischer Natur, daß sie sich schwerlich für kurze Nalizen eignen. Die Nachricht, daß die Biologen in Bean fort eine Fahrt durch den neuen Kanal beab sichtigten, verbreitete sich mit großer Schnel ligkeit. Alle Zeitungen im westlichen Theile deS Staates schickten uuS Copie'n, in wel chen sie über die Expedition, die daran Be theiligten und über den enltivireilden Einfluß der Station in diesem Theile des Staates, sowie über den Werth des Kanals für die zukünftige Schissfahn des Südens sprechen. Von einem Richter Clarke, einem früheren Richter des Lberaerichls in Süd - Carolina, welcher finanziell mit dem Kanal in enger Verbindung steht, erhielt ich ein Schreiben, in welchem er darum nachsuchte, an der Ex pedition vonNew-Bern aus Theil nehmen zu dürsen. Ein ähnliches Ersuchen lief von ei nem Redakteur eines in New-Bern erschei nenden Journals ein. Beiden wurde die Fahrt höflichst erlaubt. EZ war ein herrlicher kuhler Sommermor gen. als das Trio. JenkinS. Nixon und ich, die „Undine," eines unserer kleinen Segel lboote. durch die Brandung vor dem Labora torium steuerte. Dämon stand lm Bug und bellte einige wilde Enten an, die gerade über dem Wasser dahin flogen. Die Sonne war gerade über den Horizont g-stlegen, als wir unsere Instrumente und Munition tn da? Boot packien, und nun schien sie durch die Bäume am User und beleuchtete die welßge irönten Häupter der Wellen. Wir fuhren von Beanfort nach Moorehead- City von wo au« wir die Bahn nach New- Bern nahmen. Diese südlichen Bahnen sind wirklich amüsant, den ganzen Tag über fährt nur ein einziger Zug, und nur ein einziges Geleise ist vorhanden. Niemand hat es eilig, Alle« geht nrgemüthlich her. Wir kamen et wa« nach der angekündigten ZettM Abfahrt in Moorehead an, weil dieFluthströmung ge gen uns war, und dachten schon, wir hätten den Zug versäumt. Als wir jedoch nach dem Bahnhof kamen „wie haißt!" Bahnhof, es ist nur ein alter Schuppen da spielten der Condukteur und Lokomotivführer Karten anf einem alten Petroleumsasse, ringsumher la gen die Schaaken eben verzehrter Wasserme lonen. „Wann fährt der Zug ab?" frug Nixon. „Sobald wir diese« spiel fertig ha ben, Gents. Bitte, treten sie ein!" Der Zug bestand aus einem Viehwaggon und einem Passagierwaggon, denen eine klei ne altmodische Lokomotive vorgespannt war, die einen furchtbaren trichterförmigen Schorn stein trug, so daß es aussah, als ob die Ma schine an den Schornstein hingebaut worden wäre. Endlich waren die Kerle mit ihrem Spiel zu Ende, und es ging los; der Loko inolivsührer zog an demseil.das znrDampf pfeife führte, um das Signal zur Abfahrt zu geben, doch es schien, als ob die Lokomotive heute übel gelaunt war oder einen heiseren Hals hatte; sie gab keinen Laut, außer einem schwachen Gezisch von sich. Während der ersten Vienelmeile fuhren wir ziemlich langsam, aber während der nächsten Viertel ineile fuhren wir noch langsamer. Hin und wieder hielt der Zug an, um Viehheerden Zeit zu geben, aus dem Wege zu gehen. „Wa ruui," frug Jenkins den Conduktenr, „haben Sie den <.'v>ventel>er vorn an der Lokomo tive? Sie sollten den Apparat hinten an dem. letzten Waggon befestigen, damit die Kühe nicht zu den Passagieren hereinklettern." Un gesähr eine Stnnde lang waren wir ans diese Weise dahin gerutscht, als der Zug plötzlich mit einem erschütternden Ruck anhielt, „Was -?! M Teufel ist denn jchi los ?" syrie Nixon. Der Condutreur !it die Ferne, wo sich ein eng windender Fahrweg durch die Heide schlängelte. Wir sahen etwa eine halbe Meile entfernt zwei Menschen anscheinend beritten, die eine Heerde Schweine vor sich her trie ben. Es wurde nns nnn erklärt, daß diese saumäßige Fracht mit nach New-Bern ge noinmen werden müßte. Als die Viehtreiber näher kamen, entpuppten sie sich als zwei Neger, die auf Mauleseln ritten. Nachdem die Schweine eingeladen waren, und wir abermals abfuhren, rief JenkinS, der über haupt in Figur uud Charakler unserem huino ristischen Lantsmanne Mark Twain sehr ähn lich ist, den Negern zu: „Hallo! Sam, wollt Ihr nicht Euere Esel vor die Lokomotive span nen, damit wir vor Nacht nach New Bern kommen?" Allein Das leuchtete Sam nicht ein; seine Esel, rief er zurück, hätten ein Bor urtheil gegen das Ziehen von Dampf-Maschi nen. Die Rutscherei fing wieder an, und da bei wurde es unausstehlich heiß, als die Sonne höher stieg; da der Zug so langsam fnhr, verursachte er auch sehr wenig Luftzug, so daß keine Gelegenheit geboten war, sich abzukühlen, außer durch Ablegung unserer Oberkleider. JenkinS, der nicht an diese süd liche Temperatur gewöhnt war, fing zuerst an, sich zu erleichtern, zog seinen Rock und die Weste ab, dann auch die Beinkleider. Wir Anderen solgten bald seinem Beispiel, so saßen wir Drei in confortablem Neglige in dem Waggon. Ganz unerwartet trat der Condnkteur herein und wollte bei nnserem Anblick Kralehl anfangen, doch beschwichtig ten wir ihn mit einer halben Flasche mitge brachten Weines, woraus er etwas freundli cher bemerkte, daß er eigentlich Nichts dage gen hätte, wenn die Herren im Bade-Anzug reisten, doch müßten wir wenigstens vor der nächsten Station unsere Unaussprechlichen an ziehen. Wenn dann Niemand einsteige, könnten wir es uns eine gnte halbe Stunde gemüthlich machen, ehe die nächste Station erreicht würde. Er wolle dem Lokomotiv führer sagen, etwas früher vor jeder Station pfeifen zn lassen, Das sollte das Zeichen ein zum Hosenanziehen. Unsere Situation er innerte mich lebhaft an ein amüsantes Aben teuer, welches dem berühmten ehemaligen Pros. Dr. Herz von Erlangen passirt sein soll. Dr. Herz, cin alter etwas excentrischer Jung geselle, wurde zu der Hochzeil eines intimen Freundes und Collegen in Nürnberg einge laden. Der Herr Professor nahm sich vor, sich diesmal ordentlich herauszustreichen, und der Damenwelt zu zeigen, daß er mehr sei, als ein launenhafter grilleuvoller Diogenes. Er beschloß deshalb, in voller Gala in Nürn berg zu erscheinen, nämlich mit Cylinder, weißer Kravatle, Schwalbenschwanz nnd schwarzen Tuchhosen. Aber— o weh! —am Tage der Hochzeit war es entsetzlich heiß und die Souue schien ans Erlangen hernieder mit versengender Glnth. Was war da zu ma chen? da unser Prosessor absolut seinen Pa rade-Anzug zur Schau tragen wollte und mußte, beschloß er, sich so wenig, wie möglich, zu beschweren, und zog keine Unterkleider an. So rückte er denn aus; von seinem Hause aber nach dem Bahnhofe war eine ziemliche Strecke Weges. Während er nun dahin schntt, bewölkte sich Plötzlich der Him mel; eS fing in der Ferne an zu donnern, grelle Blitze zuckten am Firmament, immer näher kam das Gewitter, und bald rauschte ein strömender Platzregen ans Jupiter Plu vins' Schleusen hernieder. Nun hatte zwar der Herr Prosessor einen Schirm mitgenom men, den er von seinem Großvater geerbt hatte und mit dessen Hülfe er sich gegen die Sonne schützen wollle, hier im Regen jedoch hals er ihm wenig. Er wäre gern in ein Haus geflüchtet, aber er war dazu viel zu schüchtern, und dann hätte er auch seinen Zug versäumt. So kam er endlich an den Bahn hos und erhielt glücklicher Weise gerade ein ganzes Coupe für sich, als der Zug eben ab fahren wollte. Das war doch noch ein Trost für ihn, hier konnte er sich wenigstens wieder etwa« restauriren; denn er war ja allein nnd völlig abgeschlossen und wußte, daß die ser Zug keine Station hatte, au welcher an zuhalten war, ehe er Nürnberg erreichte. Namentlich die schönen schwarzen Hosen hat ten gelitten, sie waren über und über mit Morast bespritzt die zog er nun ganz nn genirt aus, und, o sauetl» sluiMoiws, be gann dieselben zu reinigen. Die Hosen aber waren sehr naß, und da es sich mittlerweile d'ranßen wieder erheitert hatte und die liebe Sonne von Neuem ihre heißen Strahlen herunter sandte, beschloß der Herr Prosessor, seine Beinkleider zum Coupefenster hinans zu hängen, damit sie dort eher trocknen könn ten, denn mit solch' nassen Kleidern konnte er doch unmöglich zu der Hochzeit kommen. Das war nnn durchaus keine unphilosophische Logik; der Wind jedoch versteht Nicht« von Philosophie. Denn kaum hatte er sein Kleinod zum Fenster hinaus gehängt, da ent riß der Wind der Zug fuhr nämlich mit sausender Schnelligkeit—Dasjenige, o grau sam! seinen Händen, was seinem Herzen ne ben seiner Brille am Nächsten lag. Weit hinaus über die Felder flogen die Hosen, die Beine flatterten im Winde, und im Ver schwinden schien ihn der Hintere Theil höh nisch und schadensroh anzngrinzen. Angst erfüllt, verzweifelnd sank der Beraubte in eine Ecke des Coupes. Wie wird sich jener Bauer gefreut haben, der aus seinem Felde die schönen neum Hosen gefunden! Zwischen Erlangen und Nürnberg, bei Fürth, ist ein Damen-Seminar. Die jungen Fräuleins hier hatten einen AnSflng nach Nürnberg ge plant, um das „Germanische Museum" zu besuchen. Das war nun sehr lobenswsrth, daß die jungen Fräuleins die kleine Reise nicht scheuten, um an dieser berühmten Reli qnien-sammluug die Sitten und Gebräuche ihrer germanischen Vorfahren zu studireu. Sie hatten deshalb mit der Bahn-Behörde Uebereinkommeil getroffen, daß dieser Zug hier anhalten und sie nach ihrem Bestim mniigsorie befördern sollte. Wer beschreibt nun das Entsetzen des Hrn. Professors, als Plötzlich der Zug anhielt, eine Schaar plaudernder, lachender junger Da men den Perron überfluthet und direkt auf den Zug zusteuert? Und wie höflich diese Condukleure waren, ihnen so schnell, wie möglich, Sitze zu verschaffen, denn der Zug hatte hier nur wenige Minuten zu verwei len. O Jupiter, da kam auch ein solcher ver dammter Kerl mit einem halben Dutzend Damen direkt aus das Coup.- des Professors zugerannt er wollte gerade die Thür öff nen, da stürzte der Letztere wie wahnsinnig an das Coupc'fenster und rief: „kein Platz hier! 'S ist Alles besetzt!" „Wie? Was?" rief der Beamte, „sind Sie toll? Sie sind ja der einzige Mensch, der d rinnen ist!" Jetzt begann der Zug, sich schon langsam zu bewegen „bitte, meine Damen, steigen Sie ein, kümmern Sie sich nicht um deu al bernen Hanswurst." Damit schob er eilig die jungen Mamsellen in das Coup«, denn der Zug war schon im Gange. Und der Prosessor O<) Flores! <> slulti iwokessores! hätte er keine Glatze gehabt, seine Haare würden selbst seinen ho hen Hut gelüstet haben.—Er war nahe daran, rasend zu werden, da erblickle er—veum I-iuckiilnu«! seinen großväterlichen Regen schirm den ergreisen, aufspannen und sich dahinter verkriechen, war das Werk eines Augenblicke«. Zuerst und im Hereintreten bemerkten die Damen diese« Curiosum nicht, doch, als die Thüre zugeworfen war und sie neugierig um sich schauten, da gewahrten sie ein greulich Phänomen, ein lebendes Wesen hinter einem Schirm, von welchem oben ein schwarzer Cylinder und unten ein paar nackte Beine hervorragten. DaS mußte unbedingt ein Verrückter, ein Wahnsinniger sein. Nun fingen Sie an, Hülse, Zeter und Mordio zu schreien, so daß alle Passagiere in demselben Waggon glaubten, e« sei eine Katastrophe passirt. Der Zug wurde angehalten. Die Schaffner, Conduktenr«, Passagiere, Alle« eilte herbei da stand unser armer, zittern der Pädagog neugierig staunte ihn Alles an einen Menschen mit Brille. Cylinder, weißer Cravatte mit schwarzem Schwalben- schwänz und unten vollständig entblößt ohne Hosen, welcher anscheinend ganz un schuldig sich angaffen ließ. „Aber um'S Himmels Willen, Hr. Professor, wie kommen Sie i» dieie Lage?" ertönte plötzlich die Stimme eines schmucken jungen Mannes mit dem Ordensband der „Bavaria" quer über die Brust. Es war gewiß ein Schüler des Bedauernswerthen. „Fragen Sie nicht so einfältig, Meyer." entgegnete der Profe,- sor. „Leiben Sie mir Ihre Hosen!" Das konnte Meyer nun leider nicht thun, denn die bayerischen Seminardamen sollen sehr vou Vorurtheil gegen das Hosenausziehen in ihrer Gegenwart eingenommen sein. Aber er brachte bald einen großen Shawl, in welchen sich der neue Diogenes einwickelte nnd mit seinem Jünger in würdevollem Schritt, wie ein Jndianeryauptling nach der letzten Sta tion zurückwanderte. Als wir nach dieier Episode noch ungemhr eine halbe Stunde ge fahren waren, enönte unser Warnungsstgual, schnell schlüpften wir in unsere Kleider, denn wir waren in New - Bern, der ersten Rast- Station unserer Expedition. Dämon sprang zuerst hinaus und freudig an Capt. Parkins empor, so daß er den kleinen Seemann aus lauter Jubet beinahe umgeworsen Halle. Richter Clarke und mehrere Reporter waren ebensalls da, uns zu begrüßen. Nun sängt zwar der eigentliche interessante Theil unserer Reife erst cin, doch wird es besser sein, aus dieser zwei Akte zu machen. schweres Brandunglück in der Staatsyauptstadt. AnnapollS , 20. Juli. Heute Nach mittag entzündeleu die II und 7 Jahre alten Söhne des Hrn. JaS. W. Tier, mit Namen James und Albert, ein Feuer im Kochofen, indem sie sich zu diesem Behufe in bekannter Manier der Kohlenölkanne bedienten. Diese stellten fie dann aus den allmälig glüheud werdenden Ofen, und die Folge davon war ! eine Explosion, durch welche die Kleider de? beiden KnabSN iü Prqnd ürieiz: Wurdest. Ihre Mutter, fowie zwei Schriftsetzer des „Republican" eilten ihnen zn Hülse und wik kelten sie mit großer Geistesgegenwart ohne Zeitverlust iu Teppiche ein. Allein obgleich die Retter damit allerdings das Schlimmste vermieden, konnten sie leider doch nicht ver hindern, daß Albert tödtlich nnd James sehr schwer verletzt wurden. Auch Frau Tier er litt bei den Rettungsversuchen böse Brand wunden an den Armen. Der Vater und Gatte der Bedauernswerthen ist als Schuh macher auf dem Buudes-Dampfer „Constel lation" angestellt. Stadt Baltimore. Nach Boston fuhren gestern als Passa giere des Dampfers „Chatham," Capl. W. A. Hallelt, die folgenden Baltimorer: A. B. Reed, JaS. P. Farley, C. A. Bntterworlh, John R. Gould, jun., Geo. Randall nebst Frau und Sohu, Frl. Susie E. Peake, Frau D., Frls. Aunie und Emily, sowie R. D. Carter, E. Bieser, jun., sam. Bieser, Frau M. I. und Frl. Belle Hunt, Benj. E. P. Crampton, I. H. Preston, Walter Preston, Mr. Fowler, S. I. Weeks nebst Frau Frau Robinson und Sohn, G. C. FranciScus, E. Hall, Dr. I. Slewart, Tr. E. M. Wise, Dr. I. H. Houck, B. H. Irwine, Theo. Gilpin, R. Haines, I. Gottschalk, Frl. M. Haines, Frl. I. Bokel, L. A. Lambert nebst Frau, Frl. W. H. Girvin, I. G. Peters, S. Orick, I. R. Kernan, P. s. Bellow nebst Fran'und Sohn, H. D. Hall, B. W. Bokel, Frl. B. Jones nebs Tante, C. E. E. Flet cher, W. St. Bliggard, F. H. Armacost. In der Sommerfrische befinden sich zur Zeit folgende Baltimorer: Fran I. H. Süumeiiig in Manchester, Md.; Frau W.L.Ritter in Reisterstown, Md.; Frau A. Nachmaun. A.B. Spandaner und D.D. Taylor in Atlantic-Cily; Geo. I. Vechtel in Blue-Ridqe-Summit, Pa.; Frau H. Hart mann in Hettysburg, Pa.; I. D. Moritz in Asheville, N.-C., und H. Ä. Lerch in Ocean- City, Md. Bei'm Mondschein nach dem Meeresstran d. Für Solche, die wäh rend der heißen Jahreszeit nur Sonntags ihre Geschäfte verlassen können, hat die „Pennsylvania-Bahn-Gesellschaft" sür nach - sten Samstag einen Special - Exkursionszug eingestellt. Derselbe verläßt Union - Depok Samstag, Abends zi 2 Uhr, und kommt in Cape May oder Atlantic - City am Sonntag srüh 6 Uhr an. Die Rückreise wird am Sonntag, Abends 6 Uhr, angetreten, und die Exkursiouisten treffen um Uhr Aoe'tds wieder hier ein. Durch dieses Arrangement wird den Teilnehmern au dem Ausflüge 12 Stunden Aufenthalt an der Meeresküste ge währt, ohne daß sie auch nur eine Geschäfts stunde verlieren. Rundreise-Billete können zu H 2 in der Billetnr der „Pennsylvama- Bahn" entgegen genommen werden. Banerlaubniß scheine erhielten ge stern die Corpus - Christi - Kirche zur Errich tung einer Kirche an der Ecke der Monnt- Royal-Avenueund Townsendstraße; Marian Kaufmann für ein dreistöckiges Wohnhaus am Broadway, nördlich von Madifonslraße, und Martin Keller für zwei zweistöckige Gebäude an der Ecke der Monument- und Luzerne straße. EinProtest. Gegen den angeordne ten Abbruch des Marine - Observatoriums ans Federal-Hill wird von den Geschäftsleu ten und Commiisionshändlern an den ver schiedenen Wersten entschieden protestirt. Das gegenwärtige Verfahren, nach welchem ein Schiff oder Dampfer, sobald sie in Sicht kommen, vom Lazareth aus per Telephon angemeldet wird, kommt nur denjenigen Ge schäftsleuten zu Gute, die ein Telephon in ihren Geschäftslokalen haben. So lange das alte Observatorium im Gebrauch war, konnte jeder Betheiligte wissen, daß das von ihm erwartete Schiff in Sicht sei, sobald die Flagge an dem Observatorium aufgezogen wurde. Die unzufriedenen Geschäftsleute erklären, daß sür die Summe von H 2500 ein ornamentales Observatorium ans Federal- Hill errichtet werden könne und das alte Ver fahren beibehalten werden solle. Eine Verbesserung. Die Ver waltung der „St. Marien-Jndustrie-Schule" hat den Grundstein zu einem neuen Gebäude legen lassen, welches S 4 Fuß Front und eine Tiefe von 150 Fuß haben wird. Hr. Thos. C. Kennedy, welcher die Pläne gemacht, be aufsichtigt den Bau. Weshalb wardCooper gehängt? war am Samstag der Text der Predigt des Neger-Pastors I. M. Gilmore. In derselben stellte er die Behauptung auf, daß Cooper nur gelyncht worden fei, weil seine Gegner wohl gewußt, daß ihm das Ober-Bundesge richt einen neuen Prozeß bewilligen werde, und daß bei diesem Prozesse Zeugen zu Gnu sten Cooper's auftreten würden, die bei dem ersten Prozesse nicht erschienen seien. Auch den Scheriff, sowie die County-Behörden klagte der Pastor der Pflichtverletzung an, da sie zeitig genug von dem Ueberfalle benachrich tigt gewesen, um Vorkehrungen zum Schutze des Gefangenen, für den sie verantwortlich seien, zu treffen. Contraktvergebnng. Den Con trakt zur Lieferung der vom Stadt-Commis sär benöthigten Gossenrandsteine erhielt die „Woodstock-Granil-Comp." zu 65 Cents pro lauseuden Fuß zugesprochen. Für Gossen steine liefen keine Angebote ein, und der Stadt-Commissär ward ermächtigt, dieselben zu den bestmöglichen Preisen zn kausen. Keine Wettfahrt. Bundes - Su pervising - Inspektor Curran begab sich be kanntlich nach Washington, um eine Unter suchung über die augebliche Wettfahrt anzu stellen, die letzte Woche auf dem Potomac zwischen den Dampfern „Armenia" und „Ar rowsmith" stattgefunden haben soll. Ans den Aussagen der Passagiere des erstgenannt ten Dampsers, die von Hrn. Curran vernom men wurden, ging deutlich hervor, daß keine Wettfahrt staltgesunden hatte. Wetterbericht. Gianal Börcau. 1 " Baltimore, den 20. Juli 1S8»./ S-» m-l«. TW. Richt. Schn' 7.0« M.! 25.973 80.1 «8 NW 5 Klar 11.00 B. 20.503 50.2 45 S S Klar 3.00 N.! 25.514 85.!» 36 W « Schön 7.00 A.125.»13 . »1.4 58 S « Mar 11.00 N.125.537j 53.0 «0 S 3 Mar Wittl.Bäromeierst.2».i»4l H'st.Tycrmouietcrst!«B..'! Schnelligkeit deSMndeS in'einer Stunde betrug 8 Meilen. Das gestrige Wetter. Nachfolgende Beob dMe"tll 'mir^^de? 75°. "allen ' I Stationen. ? !> Stationen. 5" M»ena. KS Marauetle KS «oston 72 Miiwaukec 80 »uffaio 7S ! New-York 75 Cheqeiine 60 Oswego 74 Bl 7S Dulutd" S 7 St. Vouis""'."' 87 «rje..' 74 St. Paul 73 SScanada «0 I? xa Crosse 'L Eavannah 7- Witnnngton JocklonvUle - 7» - Mobile 81 »1 8g Tharlefton. 81 Neni-OrleanZ,... 82 We»terau»st » t«n. A«r »te «it tclstaate« i« ««gemeinen klare« «etter.sn» »ich« winde »n» u«ver»n»«rte Temperatur. Kinder-Kutschen iu Ford'S Bs »ar, Nr. 51, West-Baltimorestraße. Gro ße« tlengateS Assortiment zu den niedrigsten Preisen. (102-) Fortdatternde Hitze» Mthrcrc Personen von »er Hitze «berwitttigt. Mehrere To»e»s»lle. Der heikeftt la« diele» Sommer». Die seit einigen Tagen herrschende Hitze hat auch gestern trotz der Verheißung einer kalten Luftwelle durch den Bundes-Wetterpropheten nicht nachgelassen. Während der Sonntags- Nacht fiel das Thermometer bis auf 76 Grad, um aber, sobald die Sonne sich zeigte, wieder auf 80 Grad zu steigen und dann immer langsam weiter hinaus zu klettern. In den höher gelegenen Stadtlheilen machte sich eine kühlende Brise bemerklich, die indessen nich stark genug war, um auch in den Geschäfts theilen zur Geltung zu kommen. Um 3 Uhr Nachmittags war das Quecksilber auf SS Grad angelangt und l.'at dann langsam den Rückgang an, fiel aber nur bis ans 85 Grad am frühen Morgen. Ter Tolckiester-Dampser „Louise" verließ gestern srüh mit 900 Exkursionisten seine Werfte. Todesstille unter Kindern haben in den letzten Tagen in erschreckender Welse zuge nommen, aber auch uuter den Erwachsenen fordert die Hitze täglich ihre Opfer. Im Kost- Hause Nr. 132, Conwaystraße, starb vorge stern Abend in Folge eines Sonnenstiches der 42-jährige James Reed, nnd aus derselben Ursache zwei Stunden später in Nr. 5, War nerstraße, James McLaughlin, 32 Jahre alt. Die Negerin Mary Hopkins, m Nr. 7, Dnn can Alley, wohnend, stürzte gestern Vormit tag II Uhr, von der Hitze überwältigt, nieder nnd starb wenige Minuten darauf. Tr. Hill, der Coroner, ward benachrichtigt.—Valentin Bloikamp von Nr. 12, Süd-Chapelstraße, ward gestern Nachmittag in seines Vaters Stall von der Hitze überwältigt. Dr. RuSk, der ihn behandelt, hofft ihn wieder herzustel len. Adam Pseiser, der Änlicher eines MilchwagenS, ward am Nachmittage ans jeimr Myütt vom SMiMlch brtrofjen. Man küchle ihn nach seiner Wohnung, 9!r. 32, Nord-Annstraße, wo er trotz der besten ärzt lichen Pflege um Uhr starb. Ein Jnquest ward nich! abgehallen. Auch der 14-jährige JameS Rulhersord stürzte gestern unter dem Ein>U>sse der Hitze an der Ecke der Howard- und Madisonstraße nieder, erholte sich jedoch bald wieder so weit, daß er nach seiner Wohnung, Nr. 237, Sa ratoga-Straße, gehen konnte. Ein Pferd des MöbelhändlerS Geo. Kennard stürzte gestern in Folge der Hitze an der Ecke der Point-Lane nnd Harsord-Zioad nieder nnd verendete bald. An Gaystraße, in der Nähe des Belair- Marktes, brach Nachmittags gegen 3 Uhr der 14-jährige Wm. Hoß, von der Hitze über wältigt, zusammen. Man schaffte ihn zunächst in das Hans Nr. 276, Nord-Gaystraße, wo Dr. Hea'rd ihm seinen Beistand zu Theil wer den ließ, und von dornn seine elterliche Woh nung, Nr. 301, Ost-Madisoustraße. Auf den 50 Jahre alten Isaak Rernick änßer.e die intensive Hitze des gestrigen Tages erst Abends gegen 47 Uhr ihre schädigende Wirkung. An der Ecke von Sharp- nnd Lombard-straße stürzte Rernick kraftlos zn Boden und wurde, nachdem Dr. Gardiner vom „Maternite-Ho spitale" ihm die erste Hülse hatte angedeihen lassen, von seinem Sohne nach seiner in Nr. 274, Germanstraße, gelegenen Behausung transportirt. Ter etwa 50 Jahre alte Ne ger Benj. Wright schließlich, welcher in Nr. 155, Nord-Exelerstraße, wohnhaft und als Koch auf dem Baidampfer „Anne Lloyd" an gestellt ist, fiel nahe der Ecke von Baltimore und Exeterstraße Abends 10 Uhr, ebenfalls unter den Folgen der Hitze leidend, bewußt los zu Boden. Er ward sofort nach dem „Stadt Hospitale" übergeführt, wo er unter Tr. E. van Hood's Bemühungen bald seine Besinnung wieder erlangte. Ableben einer ebenso reichen, wie woh lt häti g e n Da me.—Um 44 Uhr verschied gestern früh in Nr. 54, Cathe dralstraße, in Folge von Altersschwache Frau Jasabelle McLanahan Brown,'Wittwe des verstorbenen Hrn. Georg Brown. Sie war, ehe dos Greisenalter ihre Energie ge krochen hatte, eine der wohlthätigsten Damen der Stadt, die durch ihre persönliche Liebens würdiakeit uud ihren Eifer für die einmal als wirklich gut erkannte Sache manches gemeinnützige Unternehmen zu einem glän zenden Erfolge zn macheu gewußt hat. Ge boren in Newcastle-Coumy, Penns., im Ja nuar 1797, vermählte sie sich in 1818 mit Hrn. Geo. Brown, dem Chef der großen Baltimorer Bank - Firma Alexander Brown 8-Söhne, welcher, als er im Jahre IBSS ve schied, sür den damals reichsten Mann in nn serer Stadt gehalten wurde. Die Wittwe bezog dann auch regelmäßig ein fürstliches Einkommen, dessen größten Theil sie zu wohl thätigen Zwecken verwandte. Namentlich unterstützte sie anch die Verwundeten nnd Leidenden der Consöderation in so reicher Weise, daß sie dadurch selbst bisweilen in finanzielle Schwierigkeilen gerieth, und ihr Name ist vom Obersten Moseby und anderen Geschichtsschreibern der Südstaaten oft in höchst anerkennender Weise genannt worden. Sie war sernerhin die Stisterin und Begrün derin der „Brown-Memorial-Kirche" an der Park-Avenue u.'Townscndslraße, bekanntlich ein unvergängliches Denkmal für ihren Gat ten, welche bereits im Dezember 1870 einge weiht wurde. Nach Beendigung des Bür gerkrieges ferner unterstützte sie zahlreiche in Noih gerathene Familien ans den Südstaa ten, indessen wird behauptet, daß in dieser Beziehung Niemand mehr Gutes lhat, als sie. Das „Princeton - Colleg" verdankt ihr sehr viel, namentlich auch sein schönstes Ge bäude, die sogenannte „Brown-Halle," wel che sie ans eigenen Mitteln zur Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten errichien ließ. Reiche Geschenke wandte sie ferner dem „PreSbyterianer - Hospital für Augen- und Gehörleidende" an der Ost-Baltimorestraße uud vielen anderen wohlthätigen Anstalten zu, und in den Zeiten der Noth war sie im mer die Erste, welche durch Begründung von Suppenanstalten u. s. w. das allgemeine Elend einzudämmen versuchte. Sie hinter läßt zwei Söhne, Gen. Geo. S.Brown und Alexander D. Brown, und eine Tochter, Frau Grace Greenway, sowie ein Vermögen von etwa anderthalb Million Dollars. Die Beerdigung werden wahrscheinlich die Pastoren der ersten Presbyterianer-Kirche n. der „Brown-Memorial-Kirche" leiten. Seinen Leiden erlege n.—Clarence Wilson, das vierjährige Sö'yuchen des Hrn. Frank P. Wilson, Geschäftsführers der „Che sapeake- 6-Polomac-Telephon-Comp.," starb gestern an Brandwunden, die er am Sonn lag erlitten. Der kleine Bursche hatte sich vorgestern früh einige Streichhölzchen zu ver schaffen gewußt, welche bei'm Spielen sich entzündeten und die Kleider des Kmles in Brand setzten. Ehe Hülse herbei kommen konnte, hatte der Aermste arge Brandwunden erlitten und die Flammen eingeathmet. Un ter schrecklichen Schmerzen, die die Aerzte vergebens zu lindern suchten, gab das Kind sein junges Leben aus. Coroner Jones ward benachrichtigt. G esto rb en. Wm. Schofield, Hülss- Schenff, starb gestern Mittag in seiner Be hausung, Nr. 634, West-Baliimorestraße, an der Diarrhöe. Er war noch vergangenen Freitag im Dienste und begann am folgenden Tage über Entlrästuug zu klagen. Zu Grabe gelrage n.—Gestern Nach mittag 5 Uhr fand das Leichenbegängniß des am Samsiag, den 13. Juli, Abends jS Uhr am Sonnenstich gestorbenen Hrn. Anton Lech uer von seiner letzten Wohnung, Nr. 210, Ridgelystraße, aus aus der „Western - Ceme tery" statt. Zahlreiche Freunde und Be kannte sanden sich im Trauerhause eiu. um dem Entschlafenen das Geleite zu seiner letz ten Ruhestätte zu geben. Eine reiche Fülle duftender Blumenspenden schmückte den Sarg, in welchem der Todte im ewigem Frieden ruhte. Bon den Prinzipälen des Verstorbenen, der Firma E. Bauernschmidt 6 Marr, wie deren Angestellten liefen pracht volle Blumengaben ein. Als Bahrtnchträ ger fungirten die HH. Fr. Eminert, Joh. Knaus, Conrad Fuchs, Joh. Wedel, Heinr. Slibing und Joseph Cray. Der Verewigte war am 20. Januar 1841 zu Hall in Tyrol geboren, wanderte vor 15 Jahren nach Ame rika aus nnd war bis zu seinem Tode in der Brauerei von Bauernschmidt K Marr als Bierausfahrer beschäftigt. Er hinterläßt eine trauernde Gattin, zwei Töchter im Aller von 12 und 15 Jahren, zwei Schwestern und ei nen Bruder. Der Streit um Telegraphen drähte. —Die Arbeiter der „Western tlnion Telegraphen - Compagnie" begannen gestern diejenigen Drähte der „Bankers' uud MerchantS' Telegraphen-Compagnie" zurück zu erstatten, welche sich an Pfählen der „Ame rican-Rapid - Compagnie" besanden. Dage gen ist die „Bankers' und MerchantS' Tele graphen-Compagnie" angehalten, alle Drähte der „American-Rapid Compagnie," die sich aus ihren Pfählen befinden, an die „Western- Umon-Telegraphen-Compagnie" zu übertra gen. Hierdurch wird die Verlegung von un gefähr 60,000 Meilen Drähte nothwendig. Jncorporirt wurde gestern der„Brigh ton-Club" durch Henry L. Hermann, W. A. Scott, P. H. Malone, John M. Hanway und ChaS. R. Boreler. Der Club ist der gemüth lichen Unterhaltung gewidmet und wird sein Hauptquartier in Nr. 131, Lexingtoustraße, ausschlagen. Die Neger-Lager-Versamm lungen im Irving-Park und Wayman's Grove, welche am Sonntag abgehalten wur den, waren von Tausenden Personen aus Baltimore, Washington und Umgegend be sucht. Die Lokomotive eines aus IS Wag gons bestehenden ExrrazugeS gerieth ans dem Geleist und richtete arge Verheerung an. Niemand ward jedoch verletzt. Ein EhescheidungS-Prozeß in sog. „HöherenKreise n."—Unsere Leser werden sich gewiß noch jener pomphaften Hochzeil erinnern, welche vor sieben Jahren zwischen Fräul. Mary Francis Hoyt, einer Nichte Gen. Sherman's, und Hrn. JameS R. Rayniond von hier in hiesiger Stadt ge feiert wurde, und der Gen. Sherman nebst einer Anzahl hervorragender Persönlichkeiten ans Washington beiwohnte. Tie Braut stand damals im 23. Lebensjahre, war eine anerkannte Schönheit und galt für etne reiche Erbin. Bei ihrer Verheiraihnng erhielt sie eine namhafte Morgengabe, während ihr Gemahl gerade nicht mit Glücksgütern geseg net genannt werden konnte. Nach etwa ein jährigem glücklichen Zusammenleben in Bal timore, während dessen das junge Paar '.stu fige Besuchsreisen nach Brooklyn, dem Ge burtsorte Frau Raymond s, unternahm, siedelte dasselbe nach eineni Städtchen in New-Jerscy über, wo Hr. Raymond sich kaufmännischen Geschäften widmete, ohne indeß die erhofften Erfolgs zu erzielen. Ta Plötzlich kehrte Frau Raymond in ihr elterliches Haus Nr. 204, Park - Avenue, Brooklyn, zurück und der Gatte begab sich nach Washington. Am 24. Juni reichte Frau Raymond in WestchesterCo., N.N.,eine Ehe scheidungsklage ein, welche am Samstag nach King s County verlegt ward und auf diese Weise in die L)effenllichkeit gerieth. Ehe liche Unireue uud Vernachlässigung sind als Scheidungsgründe angegeben. In seiner Replik beschuldigt Raymond seiner SeitS die Klägerin der Untreue und verneint die Be hauptungen derselben. Er sucht um Ge währung der Scheidung auf Grund des Ehe bruches nach, nennt auch die Taten, ohne je doch Namen zu nennen. Der Prozeß be ginnt im September. Eine sonderbare Entschädi gn n g S kl a g e. Im Baltimorer Stadl- Gericht reichte gestern Warren W. Downing gegen John P. 'ühodes eine Cnlschädignngs- Klqge für H 25,000 wegen Störens des Fa milienlebens ein. Ans der Klageschrift geht hervor, daß die Gattin des Klägers srüher mit dem Perklagten verheirathet war und am 23. März 1884 ans Grund einer vom Gallen angestrengten Klage, in welcher sie deS Ehebruchs bezichtigt ward, g«schieden wurde. Am 31. März l8?S heirathete die Geschie dene den Kläger Dowi7.'.ng, welcher nnn be hauptet, daß sie am 12. In,.' mit dem frühe ren Gaiten die eheliche Treue gerochen. Er beabsichtigte, heute eine Ehescheidungsklage einzureichen, doch kam ihm die Frau zubSk und trug gestern ans Scheidung von Tisch und Bett an, da ihr Mann sie schlecht behandle und ungenügend sür sie sorge. Aus den Gerichtshöfen.—W. S. Bryan, jun., Verwalter von ,Capt. Samuel H. Travers, stellte gestern im Superior-Ge richt durch John H. Handy und Benjamin E. P. Erampton tz 15,000 Sicherheit. In der Klage von I. Thomas Jones gegen die „Gegenseitige Feuer-Versicherungs- Gesellschaft von Ann Arundel- und Howard- Eounty" emannte Richter Phelps Robert A. Dobbin zum Sequester. In demselben Gerichte reichte Peter T. Tella durch James W. Denny gegen Sam. I. Harman, Verwalter des Vermögens von David Wolfsohn, eine Klage ein, um ihn zur Zahlung von §276 für Pflasterung desjeni gen Theiles der Chesnm-Alrey zu zwingen, welcher injFront des Wolfiohn'schen Grundei genthums liegt. Eine städtische Ordonnanz ordnete die Neupflasterung der genannten Alley durch den Stadt-Commissär oder die Eigenthümer der betreffenden Grundstücke unier der Aufsicht des genannten Beamten an. Tella ward von Wolfiohn für das Pflastern seines Theiles der Alley engagirl und sucht jetzt von dem mittlerweile eruaun len Verwalter seine Bezahlung zu erlan gen. Im Stadtkreis-Gericht ward ferner I. Dietrich durch seinen Rechtsanwalt Louis P. Helmighausen gegen Mary und W. H, Mor gan, Heinrich und Elisabeth Dietrich, Min derjährige, sowie Joh. Roth, deren Vor mund, klagbar, um die Theilung gewissen Eigenthums herbeizuführen. Im Bundes Distriktsgericht ward durch Richter Morris Joh. B. Weber, welcher im Aliri von l? Jahren hier einwanderte, natu ralisirt. I», Waiseugerick'te erhielten gestern Eli sabeth Burmeister und Louis P. Hennighau scn gerichtliche Vollmacht zur Verwaltung des Nachlasses von Friedrich Burmeister und stellten durch Johann Ulrich und Karl Lötz HKOOO Bürgschaft. Unbezahlte Miethe. Harry I. Ehilwn ward gestern Morgen dem Polizei lichter Fitzhngh vorgeführt, um sich ans die Anschuldigung zu verantworten, das Haus Nr. 450, Madison-Avenne, unbefugter und gewaltsamer Weise betreten zu haben. Das HanS war bis zum 20. Jnni von Hngh I. Stewart bewohnt, welcher an diesem Tage in's Land zog, ohne die Miethe für den Mo. nat Juni zu zahlen. Eine Woche später lehrte er zurück und fand, daß er das Haus nicht betreten konnte, da ein neues Schloß an der Hausthüre angebracht worden war. Chil ton, welcher durch Achtb. W. P. Whyte ver treten wurde, erklärte, Stewart sei im Rück stände mit der Miethe gewesen, und er habe ihm deshalb das Anerbieten gemacht, ihn für den Rest der Pachtzeit von der Miethe zu entbinden, falls er auszöge. Da er nach dem 20. Juni das Haus vakant gesehen, so habe er geglaubt, Stewart sei auf seinen Vorschlag eingegangen. Stewart behauptet nun, daß er den Schlüssel nicht abgeliefert und Chilton deshalb kein Recht gehabt habe, das Schloß zu verändern oder das Hans zum Verkaufe oder Vermiethen auszubieten. Polizeirichler Fitzhngh behielt sich die Entscheidung vor. Des Schwindels beschuldigt.— William Rutledge von Croß-Keys, Baltimo re-Connty, welcher seit mehreren Jahren in der Stadl, sowie in Baltimore - Connty als Agent fnngirte, um Pensions-Ansprüche aus zutrommeln und deren Anerkennung im Pen sions-Departement zu Washington zu sichern, ist am Samstag vom Polizisten O'Rourke verhastet und vom Friedensrichter Gallagher auf die Anschuldigung, Gelder unter falschen Vorwänden erlangt zu haben, dem Gerichts verfahren überwiese:,. Frau Clara V.Miles von Nr. 2S, Whatcoatstraße, Baltimore,hatte gegen den Arrestanten die Anschuldigung er- Hoven, seit 18 Monaten angeblich einen von ihr gemachten Pensionsanspruch betrieben und in diesem Zeitraume unter allerhand Vorwänden tz!80 von ihr erlangt zn haben. Eine Nachfrage im Departement zu Washing ton ergab, daß Rutledge für Frau Miles überhaupt keinen Anspruch eingereicht hatte. Noch ein Opfer der beiden Kosthaus- Diebe, die am Samstage dingfest gemacht wurden, meldete sich gestern in der Person der Frau Charlotte W. Gaskell von Nr. 173, Montgomerystraße; dort mietheten die beiden Strolche Zimmer, verweilten einige Tage und verschwanden dann auf Nimmerwieder sehen. Mit ihnen wurden eine goldene Kette im Werthe von G2O, ein Revolver von §» und Ringe im Werthe von §3 vermißt. Auch dem James Jenkins, einem Kost gänger der Frau Gaskell an Montgomery ilraße, stahlen die frechen Burschen eine Bu sennadel im Werthe von P 2.50. Auf beide Anschuldigungen hin wurden sie auf's Neue dem Gerichtsverfahren überwiesen. Abermals ein Kosthau sdieb dingfest gemacht. Geheimpolizist Troste verhaftete gestern einen gewissen Gusl. Romance, alias Rnbenstein, alias Burnnce, welcher Hrn. Jos. Nugent in Nr. K 4, Süd- Schröderstraße, eine goldene Uhr nebst Kette, ein Paar Beinkleider und Pl 2 in baarem Gelde, uud Hrn. Benj. F. Clark in Nr. 130, Hauoverstraße, einen Anzug zum Werthe von §lB entwendete. Der Spitzbube gehört zur Zunft der soge nannten „Kosthaus-Diebe," welche sich sür wenige Stunden oder Tage in einem Hause, wo sie Beute zu wittern glauben, einquartie ren, um bald darauf unter Mitnahme werth voller, anderen Hansbewohnern gehöriger Gegenstände Plötzlich wieder zu verschwinden. Der Arrestant wird heute Richter Caschmeyer von der mittleren Polizeistation zum Verhöre Eine desperate Geschichte. Hr. Brandt, Privat-Sekretär des Postmei sters Veazey. ist desperat, denn es werden vom Publikum gar zu große Anforderungen an ihn gestellt. Zu Dutzenden erhält er täg lich Briese, in denen er um Auskunft über Personen ersnchi wird, von denen das „City- Directory" absolut Nichts weiß. Auch Geschäftsleute ziehen lhn in ihr Ver trauen, und einer von ihnen bittet „umge hend" nm Ausiunft darüber, welche Schreib materialien - Handlung iu Baltimore wohl die beste ist. Ein Anderer wünscht den her vorragendsten „Licker - Dealer of yonr Cit tie" kennen zn lernen n. s. w., u. s. w. Ja, seufzte Hr. Brandt gestern, Das ginge ja Alles, wenn die Leute mir wenigstens lesbar schreiben würden, allein da muß man erst jedes Wort entziffern, um endlich durch den Unsinn des Inhalts sür die Mühe belohnt zu werden. Eine prächtige „Königin der Nacht" entwickelte gestern Abend in Hrn. Pastors N. Bnrkart's Wohnung, Nr. 236, West - Biddlestraße, zwei herrliche Blumen, welche mit Vanillen-Dufte da« ganze Haus durchströmten und deren Pracht und Herr lichkeit von Freunden des Hrn. Burkart und Nachbarn nach Gebühr bewundert wurden. Manneskrast wiederhergestellt. Tin vpsrr srüh«« S«»ba>. »clch« »»r» t-Mg-A etc d-t, v-chd-m « -»-»«' »-anten Mitirl »«,«»«>, »r«»tr» »»», »in ewslche« VNt»t> »er welch«« er k-steosre« dr» Änlich DerßesuchmexikanischerJour n a listen. — Die mexikanischen Journali sten, welche gegenwärtig eine Tonr durch die Ver. Staaten unternehmen, treffen heute srüh hier ein und werden während des Ta ges Ue Gäste der hiesigen ZeiinngS-Reprä lentanlen sein mit dem Hauptquartier im „Carrollton-Hotel." Das Programm ist fol gendes: etwa um 12 Uhr Mittags werden die mexikanischen Collegen von einem Em pfangs - Comite der hiesigen Presse empfan gen und nach dem Ralhhanse geleitet wer den, wo der Mayor, umgeben von einem Stabe hiesiger Zeitungselgenthümer, sie im Namen der Sladt begrüßen wird. Von 2 bis 4 Uhr folgt ein großer Lnnsch in den Räumlichkeiten des „Journalisten - Clubs," welchem eine Ausfahrt nach dem „Drmd- Hill Parke" nnd später anf spezielle Einla ditiig des Direktors S. W. Fort ein Besuch der Lper in der „Mnstk - Akademie" folgt. Nach Schluß der Vorstellung giebt Ma>or Colcman vom „Carroltton-Horel" den Gästen ein großes Souper in seinem durch die gan zen Ver. Staaten bekannten nnd berühmten VcreinigungSpuntre von unsere Stadt be suchenden Fremden. Was im Besonderen unsere Gäste betrifft, so sind es im Ganzen 2K Per'onen, und zwar sind die verschiedenen Zeitungen unseres Nachbarstaats in folgen der Weise vertreten: Jreneo Paz, Herausge ber und Redakteur der „La Patria;" Aug. Arroyo de Auda, Redakteur der „La Pren sa;" I. Mastella Herausgeber uud Redakteur der „The Two'RepublicS;" V. E. Manero, Redaklenr der „Prensa Zlsso ciada:" A. G. Bianchi, N. Lngo Vina, M. CabaÜero, Pedro Znbiela, I. de la Torre, Dr. Gregono Mendizabal, Alberlo A. Men dez, Luis Barroso, Luis Marin, Einilio E. Garcia, Tr. Abel F. Gonzalez, Rasael de Saldana, Francisco Acaza, Antonio Villa loboS, Manuel Gomcz Portugal nnd Alci biades Gonzalez. Tie Damen sind Frau Castillo Negrete de Roniero, Frau Arroyo de Anda, Frau Mendizabal, Frl. Amalia Paz, Frl. Klara Mendizabal, Frl. Rosa Paz. Das Empfangs.Comiie unserer Presse be steht ans folgenden Herren: John Morris und John S. Shriver, Präsident und Selce- tär des „Journalisten Elnbs," Samuel G. Wilmer und Joseph M. Kelly von der „News;" Chas. M. Fairbanks und Charles W. Tachiell vou der „Sun;" Charles Rey nolds nnd Stanley Fletcher vom „Herald;" Wm. B. Clarke und Lyun U. MeckinS vom „American;" Eduard Raine vom „Deutschen Correspondenten;" H. I. Ford von der „Timess" Harry Wilson von der „Associir ten Presse" und Harrh Conway voit den „Lriole-Tidings." Das ArrangementS-Co mite besteht aus den HH. John S. Shriver, Chas. Reynolds und Chas. Fairbanks. Die Massen-Versammlung von Schreinern, welche auf Veranlassnna der „Möbelarbeiter-Union Nr. 6" gestern Aoend in der „Rechabite - Halle" zur Berathung über die am I. Mai kommenden Jahres ge plante Einführung achtstündiger Arveitszeit durch das ganze Land zusammen trat, war, wahrscheinlich in Folge der intensiven Hitze des Tages, nur schwach besucht. Man neigte sich desyalb Ansang« verschiedener Seits oer Ansicht zu, sich sofort wieder zu vertagen: doch hielt man es schließlich für das Beste, gleichwohl zur Verhandlung zu schreiten, worauf nach formeller Eröffnung der Ver sammlung Hr. F. Wagner den Anwesenden Hrn. E. Bauer als ersten Redner vorstellte. Da die Tagesordnung mdeß nicht strikt eingehalten ward, so boten anch die Verhand lungen wenig von öffentlichem Interesse. Naaidem Redner den Zweck der Versamm lung erläutert, geißelte er den Conlurrenz kampf der Fabrikanten, nnter welchem der Arbeiter am Meisten zu leiden nnd nicht eher eine bessere Znknnft zu erwarten habe, als bis er nicht im Denken felbstständig zu wer den beginne. Er unterzog sodann das Monopol einer scharfen Krilik, kennzeichnete Maryland seit Errichtung des Prüzelpsostens als den ver kommensteil Staat der Welt und suhr fon: „„Sehen Sie aus die Mitglieder der „Han delskammer;" es sind Leute, die noch lein Waizenkorn haben aufgehen sehen, die aber Hunderttausende von Bnscheln Waizen ans kaufen und durch ihre Spekulationen dem Arbeiter nur das Brod vertheuern."" Nachdem Hr. Bauer noch einmal die Mo nopole, unter Anderem auch die „Kohlen Lords" und die „ Hester.t - Union - Telegra ph"! Comp.," stark dnrch die Hechel gezogen, stelle er zum Schlüsse die noch häufig anzu treffende Ignoranz des Arbeiters mit als eine Ursache der zur Zeit bestehenden Verhältnisse hin, munterte ?nr Oroaniiatton auf und suchte zu bewegen, daiz mit einer Verkür zung der ArbeüSze.t e.ne Verringerung der Proeul.ion und dauerndere Beschäftigung des Handwerkers und Arbeiters verlnüpft sein wtlde. Ter nächste Redner, Hr. Christoph Heß, hielt sich noch weniger an das Thema, und seiner Rede Sinn war zuweilen so dunkel, daß schließlich der Ruf: „es wird langwei lig!" aus dem Auditorium hörbar wurde; eine Aeußerung, welche einem Theile der Hörer zugleich zur Heiterkeit, die sich über haupt öfters bemerkbar zu machen schien, An laß gab. Während Hr. Heß noch niibeirct weiter redete, erschienen die Mitglieder der „Metallarbeiter Union" nnd erhöhten die Zahl der Anwesenden durch ihr Erscheinen auf elwa sechszig. Nach Hrn. ergriff Hr. Baner aber mals das Wor., nm das Achtstundenzesetz kurz uur als ein Palliaiivmitlel, nichl aber ein Universalmitlei der herrschenden Uebel stände hinzustellen nnd zu bemerken, daß das Kapital sür den bevorstehenden Kampf „na tional und international" vorhanden sei. Hr. S. Hickler verlas sodaun nach vorausge schickter Bemerlnng, ehe die Nichtbeachtung der Tagesordnung ibn zu seinem Borgehen Anlaß gebe, einen gestern in einem New-?)or ter Blatte über die fragliche Angelegenheit erschienenen Artikel uud unterbreitete darauf folgenden Beschluß: „In Anbetracht, daß unter dem heutigen Produktionssystem eine Reduzirung der Ar beitszeit znr entschiedensten Nothwendigkeit geworden ist, wird beschlossen, daß wir den im Mai 18ZK ein zusührenden achtstündigen Arbeitstag mit allen Kräften unterstützen, uud ferner wird beschlossen, damit dieser Einführung der nöthige Nachdruck gesichert wird, daß die Ver sammlung die Nothwendigkeit der Bewaff nung eines jeden Lohnarbeiters empfiehlt." Die Resolution wurde nach kürzerer De batte mit IS gegen 9 Stimmen abgelehnt und die Versammlung für geschlossen erklärt. Ter deutsch-amerikanifche de mokratische Verein der l 7. Ward versammelte sich gestern im Hauptquartiere Nr. 105, Weststraße. »Hr. Johann A. Reu sing, der Präsident, verlas die Resignation des bisherigen Sekretärs Hrn. E. G. Jung, die angenommen ward, worauf Hr. Richard Wolf zum temporären Sekretär ernannt wurde. Der Vorschlag, zur Wahl eines pro tokollirenden Sekretärs zu schreiten, fand Annahme, ebenso das Amendement, gleich zeitig einen correspondirenden Sekretär zu erwählen. Durch Acclamation ward Hr. S. Silberschmidt zum protokollirenden und Hr. R. Wolf zum correspondirenden Sekretär er wählt. Das Protokoll der letzten Versamm lung wurde verlesen und angenommen. Das Fünser-Abrechnungs-Comite versammelt sich morgen Abend 7 Uhr im Hauptquailier, um die Bücher zu prüfen. Da das Picnic des Central-Körpers am 27. Juli stattfinder, so trat Vertagung bis Montag, den 3. August, ein. Der „Germania - Sch lieider - Ver e i n" hielt gestern Abend in der „Mechanics' Halle" eine Generalversammlung, in welcher Präsident F. L. Vinup den Vorsitz und Se kretär Julius Günther das Protokoll führte. Nach den einleitenden Ronlinegefchäften ward das kürzlich ernannte Picnic-Comite verstärkt durch die HH. K. Brandt, F. Jaschick, Gust. Bucking nnd Leop. Bruckjch. Bekanntlich findet am 10. Ailgust gelegentlich der in Bal timore tagenden Convention der „Journey men-Tailsr's National-Union" im „Schützen- Park" ein großes Picnic nebst Sommernachls fest statt. Aus morgen Abend 8 Uhr ward die spezielle Comite - Sitznng anberaumt. Nachdem noch mehrere neue Miiglieder aus genommen worden waren, erfolgte Verta gung. Der„Ost-Baltimorer Frauen- Kran k e n - U n t e r st ü tz n n g s V e r e i n" veranstaltete gestern in Hönervogt's Park ein großes Picnic nebst SommernachtSsest, wel ches den zahlreichen Teilnehmern eine Reihe vergnügter Stunden brachte. Die Witterung war dein Untenlehmen außerordentlich gün stig. Die vielen schattigen Plätzchen boten hinreichenden Schutz gegen die drückenden Sonnenstrahlen: dabei ward ein erfrischen des Naß aus Hönervogl'S Kellerverließen verzapft, und für den knurrenden Magen gab es einen delikaten Lunsch. Die holde Kin derschaar amüsirte sich an den Schaukeln und dem Karoussel, während die Erwachsenen nach den einschmeichelnden Weisen de« Prof. Rehberger'schen Orchesters sich im Tanzsaal drehten. Aus der Kegelbahn entwickelte sich ein re ger Wettkampf um die ausgesetzten Preise. Damen, wie Herren waren Preis-Bewerber; als Siegerinnen gingen hervor: Frau Lo renz, 1. Preis, Blumenvase»; Frau Kirchner, 2. Preis, Wasserkrug; Frau F. Rumpf, 3. Preis, ein halbes Dutzend Weingläser; Frau Wiencke, 5. Preis, ein Korb; von den Her ren: H.Kraft, 1. Preis, ein Seidelgla«; Wilh. Wießner, 2. Preis, ein Spazierstock; Hr. Uork, 3. Preis, eine Peitsche. Um das Gelingen des Festes haben sich besonders nachstehende Damen verdient gemacht: Laura Rehberger, Kath. Omeiß, Helena Friedet, Elisabeth Rumpf, Elisabeth Ambcrg, Annie Hildewein, «ath. Schumann, Lronora Groh und HklkNk Wienckr. Die hl. Kreuz Gemeiude veran staltete gestern in Zwanzger'S (jetzt Bach mann st Park an der Annapoliser Road ihr zweites Jahres-Picnic, welches sich eines überaus zahlreichen Besuches zn enreuen hatte. Nachdem Vater L. Voglmann um 47 Uhr srüh ein Hochamt celebnrt hatte, ver sammelten sich die Schulkinder, wohl 300 an der Zahl, in dem Schulgebäude, von wo sie unter Aussicht des Lehrer - Colleginms und des betreffenden Comite'« nach dem Vergnü gungsplatze zogen. Voran schritt das voll zähüge Prof. Pick'sche Musikcorps, und als Ehrenbegleitung marschirlen die „Zt. Pauls Ritler" in Uniform u. mit Abzeichen daneben. Im Parke angekommen, entwickelte sich bal»> ein fröhliches heiteres Leben. Während des Nachmittags kamen noch viele Nachzügler in» ihren Familien an, so daß es gegen Abend ein echtes deuliches Volks - Fest gab. Galt ja doch der Erlös dem in Ar iieit befindlichen Anbaue desGotteshaujesu. da wollte Niemand zurückbleiben. Jedermann trug mit Frenden sein Scherflein zn dem wohlthätigen Werke bei. An Un.erhaltunaS gegensiänden fehlte es nicht. Nnr Schaoe, i?aß der reizende Park nicht öfters frequeNt.t. wird. Allein der Weg ist zu weit und zn be schwerlich, nnd es sehlt an jealichen Verkehrs Mitteln. Auch mehrere Mitglieder der „14 hl.Nothhelser-Gemeinde" mit ihrem verehr ten Seelsorger Pater Memrad an der Spitze beehrten durch ihre Anwesenheit das ichöne Fest. Vater Vogtmaun besand sich von An saug bis zu Ende unter den Glücklichen. Dein srischenJ.Sommerseld'schen Bier ward tapier zugesprochen; auch in der Küche machte sich eine bedeutende Nachfrage gellend. Der Schaukeln bemächtigte sich die holde >iinder »chaar, während die renere Jugend im Tanz Pavillon der Göttin Terpsichore huldigte. Aus der Kegelbahn wurde mancher Schweiß tropfen um die auSge'etztcn Preise vergossen. Dieselben waren: erster Preis—ein goldener King; zweiter Preis—-H6 baar; dritter Preis —ein Waichtiich; vierter Preis ein Reit zaum; sünfter Preis— ein Kistchen Cigarren; sür die meisten „alle Zehn" §5 baar und sür die meisten Pudel ein Kistchen Cigarren. Die verschiedenen Comite'n thaten vollans ihre Schuldigkeit; cS waren DieS: Schatz Meister Blank. Küche die Damen: Mid dendorf, Vorsitzerin, Fay, Schneider, Abend , schön, Faulstich, Böhnlein, Marie Katharine ! S'chmidt, Buschmann, Elise Müller, Stade, I Anna Wehage. Eiscremestand—Frau Rom Braun. Conseklstand Frau Kaltenbach. Platz Comite—Jof. Gehring, Vorsitzer, Job. Pfass, seit., Joh. Hr. Naael, Julier, sen, A. L.'il?er, Conrad Kern, Leon. Rübel, Karl Welrle, Mäckel, Zöller, Rnck, Friedrich Wag ner, Franz strecksuß, Ambr. Bogt. Bar Comite--Middendorf, Vorsitzer, L. Burgert, R. Weiler, Peter Fritz. Klaßmeyer, Herm. Phil. Thnmann, Heinrich Mihm, Phil. Lössel, Theodor Hauste, Adam Reil sing, Karl I:?Uer, Joseph Elsner. Ad.lM Braun, Keßler, Peter Wendel, Joseph Besche, Georg Reils und Franz Junker. Einpsangs-Comite—Jos. Thurmann, Vors., Ferd. Hämig, Johann Knnkel, Spieker, Joh. Slumpf, Jakob Uznbcr, Phil. Braun, Geo. Meyd, Joseph Hang, Gregor Abendschön, Heinrich Thurmann, Johann Meyd, Jo'eph Wagner, Hugo Ziuka..d, Karl Frank. Ke gelbahn Joh. Schmidt, Vors., Knackstedl, B. Kümmel, Wilh. Schneider, Geo. Wei ßeusell, Jos. Germershauieu, Joh. Schnei der, Friedrich Knnkel. Glücksrad Franz Bopp, Vors., Johann Rüppel, A- Fuy, I. Psaft, jun., Louis Wehage, Johann Baner, Conrad Zeilmaiin, Appel, Michael Seebe» ger, jun. Schaukel—Johann Rens, Johann Regle, Vors., BerenS, Bremmer, Martin Reblein, Geo. Hossmann, Joseph Böhnlein. Tauzmeistcr Frank Väth, Anton Wehage, Wilh. Hanele. TaS Familienfest der cv. - luth. St. Johannis-Gemeinde i Pastor Bnrlart«, welches gestern im lainchiqen „Schützenparke" an der Belair-Noad scöhliche Menschen in hellen Schciaren zu gemeinsa mem Vergnügen zusammenführt, hätte kaum einen bessereu Verlans, wie es thatsächlich der Fall war, nehmen können. Da der Ertrag der Vergnügung zum Besten der Gemeinde bestimmt war, so harten die Mitglieder der selben den sengenden Strahlen der Nachmit tagsfonne Trotz geboten und waren schon früh mit Weib nnd Kind nach dem prächtigen Platze hinaus gewandert. Das rege Leben freilich, wie man es sonst auf Picnics wahr zunehmen gewohnt ist, eittwickelte sich dies mal erst gegen Abend, als eine kühle Brise der Hitze des Tages nachfolgte. So verflo gen denn die Nachmittagsstunden den An niesenden in traulichem Geplauder, Alt und Jung saßen in gemüthlichemKreise beisammen und lanichten den Vorträgen derMolter'schen Kapelle, oder man lustwandelte unter den schattigen Bäumen, und nur von Lebenslust übersprudelnde Gemüther ließen sich von den erklingenden Tanzweiien verlocken. Als aber der Abend seine Schatten herab senkte, da schwand auch gleichsam der Alp, der bisher die rechte Entwickelung des Froh silines gehemmt, und hoch gingen die Wogen der Freude. Der Kirchenchor brachte unter Leitung seines Dirigenten, Prof. G. S. Frank, eine Reihe hübscher Lieder zu Gehör, die nach Gebühr belohnt wurden, und die Zöglinge der Sonntagsschule genossen unter Aussicht ihrer Eltern den schönen Abend nach Herzenslust, am Karoussel oder an unschuldi gen Spielen sich ergötzend. An Erfrischungen sehlte es nicht, und der Frauenverein regte thätig die Hände, um dem Verlangen der Besucher auch nach etwas Compaktem nach zukommen. Tie Festlichkeit nahm einen un getrübten Verlans, sür welche dem Kirchen rath, bestehend aus den HH. I. Dörr Präsi dent, K. Twele Sekretär, H. Giese Schatz meister, A. Becker, G. Müller, I. Marr, L. Lohmeyer, K. Hoffmann, F. Lochmann, H. Nsriins, W. Kranz, H.Leinibach nnd F.List, iowie den Milgliedern des regsamen Frauen vereius, welche gemeinsam die Vorbereitun gen getroffen hakten, alle Anerkennung ge bührt. Pastor Burkarl theilte die Freuden des Tages, nnd mehrere Anttsbrüder, welche sür wenige Stunden erschienen, leisteten ihm bei dieser angenehmen Beschäftigung gern Gesellschaft. Der „W estend-Kranken-Unter st ü tzn ng s v ere in" wählte sich, wie in früheren Jahren, zu seinem diesjähngenPic uic und Sommernachtsfeste den herrlichen „West-Schützenpark" am Fuße der Fulton straße. Wohl eignet sich kein Platz im west lichcn Stadttheile mehr zur Veranstaltung eines Sommersestes, wie gerade dieser Park mit seinen vielen zur Erholung der Besucher getroffenen Einrichtungen. Es gibt da meh rere Schaukeln und Schießstände, zwei Ke gelbahnen, schattige Lauben und unzählige Spielplätze. So mannigfaltig nun auch die verschiedenen Gelegenheiten zum Amüstren waren, sie wurden gestern von den Vereins Mitgliedern, wie deren Freiinden und Gön nern sämmtlich in Anspruch genommen. All' überall, wohin das Auge blickte, herrschte frohes Treiben; nicht der leiseste Mißton störte das Vergnügen; Jedermann bemühte sich, seinen Theil zur Unterhaltung beizlltca gen. Bei Anbruch der Dunkelheit wurde der Park mit bunten Lampen und chinesischen Laternen beleuchtet, was einen imposanten Anblick gewährte. Bei dem Auszuge, Ivel cher Nachmittags 2 Uhr von August Rein hardt's Lokal, Ecke der Frederrck-Avenue und Monroestraße, stattfand, fungirten als Fest Marschall hoch zu Roß Hr. Ferd. Volkerl uud als Fahnenträger die HH. I. Feuerherd, G. Meier und Heinr. Eschbach. Als Arrangements Comite wirkten die HH. Ferd. Volkert Vorsitzer, August Reinhard lind Vincent Hackelmann; als Platz Comite die HH. Joseph Konus, Kaspar Zumkeller, Christ. Groß und Joh. Müller. Bar verzapfte Hr. Georg Sieglein I. Vommer seld S Labeirank. Das Glücksrad, Caroussel, die Schaukeln und Küche standen unter Leitung des Hrn. Zipprian. Als Preise an der Kegelbahn wa ren ausgesetzt; I. Preis ein Sattel, 2. Preis ein Reitzaum, 3. Preis §5 Baar und 4. Preis ein Kistchen Cigarren. Der Verein be steht nun seit neun Jahren, verfügt über ein Kapital von tz4ooo und zählt gegenwärtig »0 Billglieder. Das von der„Ost-BalttMorer Loge Nr. 103, Pythi as-Ritter.'- gestern in Muth's Park an der Belair-Road veranstaltete Picnic bereitete nicht nur den < Milgliedern derselben nebst ihren Damen, londern auch deren zahlreich erschienenen Freunden eine angenehme Unterbrechung des alltäglichen Lebens. Fern vom dampfen Backsteilimeere der Stadl war sür Erwachse ne, wie Kinder aus dem schönen Platze sür mannigsaches Vergnügen in Hülle und Fülle gesorgt. Wie für das junge lebensfrohe Völkchen der Tanzpavillon, in welchem Joh. Hübner s Kapelle aufspielte, den Hauptan ziehungspunkt bot, so sürDie, welche trotz der herrschenden Hitze sich vor kräftiger Bewegung nicht scheuten, die Kegelbahn, wo sechs Preise der Sieger harrten. Im Laufe des Nach mittags sanden sich Vertreter der „Alleman nia Loge Nr. 76" und de» „Monumental- Dnll.Clubs Nr. 4, U. R.," aus dem Fest platze ein und nahmen Theil an der allMi gen Fröhlichkeit, die nach Hernnbruch der kühlen Adenstunden ihren Gipfelpunkt er reichte. Die verschiedenen Comite », welche die Vorbereitungen zu der gemüthlich ixriau feuden Vergnügung sich so umsichtig hatten angelegen fein lasse«, bildeten die HH. Jul. Meister und Geo. Bränuinger, Ex-Kanzler; W. Osterling, Vice-Kanzler; H. Gallion, comm. Kanzler; K. Thon, Prälat; A. Her minan, Schatzmeister; I. Ralhgeb«, Se kretär; P. Gallion, Wajjenmeister; F. Zick, F- Pntz, I. Lambert, F- Lamm. A. Andel, I. DräftS, G. Keene, H. Schwartz, W. Pen jel, G. Groß, A. Wirth, F. Thomtrop und Kahl. Schon lange blinkten die freund lichen Slernlein auf das frohe Getümmel ia dem hübsch erleuchteten Patte h?rab, thc auch die letzten Paare, zufrieden mit den gehabl>!N Genüssen,den Weg nach dem traulichen Heim wieder antraten. Die eval! gelisch - lntherische St. Stephani-Gemeinde (Pas.or Helmighausen) uniernahni gestern eine Was sersahri nach deni reizenden Avondale, welche von dem schönsten Wetter begünstigt war. Ter Dampfer „Nellie White" braqte die Exlnrstonistcn von seinem Pier Nr. ll.Lighl straßen-Werfte, in zwei Partie n nach dem Crholungsplave. Pros. Weber'S Orchester unterhielt die Gäste mit angenehmen Mnsik vor.rägen. Am Platze suchten die Meisten die zahlreich vorhandenen Baumriesen ans, nnier deren schaliem'pendem Dache sich's aus dem schwel lenden Rasen so angenehm lagern ließ. Die Einen gingen an'S Wasser und verhieben sich die mit Fischsangen und Bootfabren oder nahmen ein erfrischendes Bad; die An deren vergnügten sich am Schießstande und auf der Kegelbahn oder freanentirien die Schänke, an welcher ein lüqler Tropfen ans der,.Baiiview".Branerel floß. Tie holde Kinderschaar ergötzte sich mit Wettrennen. Ballspielen und Sacklaufen. Zwei Base-Ball Clubs »der „Excelsio. " und der „Sharp m ihren kleidsamen Uni sormen trugen nicht wenig zur Unterhaltung bei. So flössen die Stunden im eiligen Lanse dahin, und nnr schwer lrennle sich das munlere Völkchen, als dai Signal zum Auf bruch erscholl, von dem liebgewonnenen Plätz chen. AIS Arrangements-Comite sungirten die HH. W. Heinrich Weber Vorsitzer, Dietrich Stange, Aug. Becker, Geo. Schevpach, Joh. Gebhardt, Christ. Lindauer, Fr. Buchmaier, Nik. Schmidt, Joh. Wolfram, Jak. Scheidt uud Jakob Spielmann. Die Bar stand mi ter Leitung der HH. Fr. Neuben Vorsitzer, Adolph Würzbacher, Joh. Filliug, I? Höf lich, I. All, Heinr. Hofmann nnd F. Sttauß. Pol i; e i lich es. Joh. Knnkel nns Friedr. Willig, welche vergangene Woche wegen Angriffs au? Peny Roberts arretirt wurden, sind vom Friedensrichter Heveren in Highlandtown gegen Bürgschaft entlassen worden. Ein gewisser John Williamion, welcher vermittelst des berüchtigten „Flim Flam-" Spieles Geo. Hooper in Nr. 122, Wcst-Bal timorestraße, und die HH. Jas. Long K Co. in Nr. 44. um je s>o Cts., sowie die HH. Cook K Sides in Nr. IBi>, West-Baliimorestraße, um zu beschwindeln wußte, ward gestern nach staltgesundenem Verhöre vor Richter Caschmeyer dem crimi nalgerichllichen Verfahren überantwortet. Elisabeth Hagan ward gestern von Rich ter Caschmeyer im mittleren Slalionsdan'e wegen gewohnheitsmäßig liederlichen Lebens wandels auf die Dauer von sechs Monaten dem Staats-Arbeitshause überwiesen. Wegen angeblichen thätlichen Angriffs auf Mich. Pilker in Nr. 5, MeDermotlstraße, wanderte gestern John Findley bis zu seinem Prozesse vor dem Criminalrichter hinter Schloß nnd Riegel. Dasselbe Loos traf C. Deitz, welcher sich gegen W. Salomon, Nr. :Zll, Nord-Edenstraße, in der vergangenen Dienstags Nacht eines gleichen Vergehens schuldig gemacht haben soll. Ans die Anschuldigung, dem Neger Frank Carr von Nr. 5,4, Pearislraße, H 11.50 gestohlen zu haben, ward gestern der Neger Oliver scott verhaftet. Carr behauptet, Scott habe sich am Samstag in seiner Abwe senheit in seine Wohnung geschlichen und das Geld aus einem Koffer gestohlen. Scott wird heule vor Polizeirichtcr Wiener ei i Verhör zn bestehen haben. Wegen Waarenverkanss ohne Licenz wurde gestern Samuel Sprall, da er die ihm vom Richler Caschmeyer anserlegle Geldbuße von ?2.'> nichl zahlen konnte, in s Gefängniß gefandl. Sprall war auf eine von Joh.r T. Shipley erhobene Anschuldigung, ihm einen angeblichen ld laräligen Ring zu einem über denen lhalsächlichen Werth weil hinausge henden Preis veranßert zu haben, verhaftet worden. Die beiden F. Dilchler, Vater uud Sohn, welche bekanntlich am Samstage in Rosendale s Möbelfabrik, Nr. 27, Nord- Frederickstraßc, John Hagan, welcher eben falls in dem Etablissement thätig ist.verbläu len, wurden gestern jeder nnier Bürgschaft für ihr Erscheinen zu ihrem criminalgerichtli chcn Prozesse entlassen. Jordan's White Tnlphnr-Tprings, Jrcdcrick-Vo., La. Dieser populäre Badeort, Meile von Stephenson's Postamt, La., 54 Meilen nord östlich von Winchester, in reizender Gegend gelegen, prangt jetzt im schönsten Sommer schmucke und wird besonders von Washingto ner und Baltimorer AuSflüglern palronistrt. Unter Letzteren weilen znr Zeit Hr. F. W. Klipper uud Familie dort in der Sommer frische. Die Badeeinrichtungen haben seil vergangener Saison bedeutende Aenderun gen, resp. Verbesserungen erfahren. Die Hin- und Rückfahrt von Baltimore kostet .§K.SO, von Washington H 3.25; Billete sind bis zum 1. November gültig. Die betref fende Anzeige gibt die Preise an. welche Badegästen berechnet werden. PH. König's "^.iiiei-ican-Iloii^e" in vapc Mai,, N.-J, Den zahlreichen Baltimorer», zu denen auch viele Deullche zählen, welche diesen Sommer Cape May, N.-1., als ihren Sommersrischort answählen, darf Hrn. Phi lipp König'S „H.m«zi'ie'!llr-Uouse" da selbst warm empfohlen werden. Sie finden in Hrn. König einen zuvorkommenden Wirth, im Speisesaale nach deutscher Manier vor züglich zubereitete Mahlzeiten, in den Zim mern ganz neue Ausstattung und gute Bet ten und—was nicht gering anzuschlagen ist— sehr mäßige Preise. Auch kaun n I-r e-u-te gespeist werden. Wer ein gutes Glas Bier öder Wein im Freien zu trinken wünscht, Der findet es in König's Sommer garten neben dem „New - Columbia- House." HM" Nach Pen - Mar. Dre Ex kursionen der „Westlichen Maryländer Eisen bahn" haben begonnen. In diesem Jahre erstrecken sich dieselben auf Pen Mar, High- Rock, Mt. Quirauk, Brinkwood und Ragged Edge. Wer einmal anf den Bergen geweilt, wird wieder zu ihnen zurückkehren; wer ihre Schönheiten nicht kennt, Der sollte nicht ver säumen, ihnen einen Besuch abzustatten. Die Eisenbahn-Gesellschaft sorgt in der libe ralsteu Weise für den Comsort uud die Unter haltung der Exkursionisten, und die getroffe nen Arrangements sind so vollkommen, daß selbst Damen ohne Begleinng und Kinder die Exkursion unternehmen können. Die frische Bergesluft stärkt Jedermann, die Kranken und Gesunden, uud kann durch Benutzung der täglichen Exkurstonszüge der „Westlichen Mary'länder Bahn" bequem und billig er reicht werden. Das Musikcorps des „5. Märyländer Regiments" unter Prof. Jtzel ist speziell für diese Saison engagirt. Bay Ridge ist für diese Saison eröffnet worden, nnd vermittelt der Palast Dampfer „Jane Moseley" den Verkehr zwi schen Baltimore und dem beliebten Badeort. Wer im letzten Jahre sich in Bay Ridge auf gehallen und diese Saison dasselbe wieder besucht, wird es kaum wieder erkennen. Die äußerst reinlich gehaltenen Wege und Gras plätze, die eleganten nen angestrichenen Ge bäude, die Reihe niedlicher neuer Badehäu ser und andere Verbesserungen haben Bay- Ridge sehr zn seinem Vortheile verändert. Eine große, geräumige Tanzhalle, eine Ke gelbahn, eine Rollschlitlschnhbahn, ein Base ball-Platz und andere Dinge mehr sind vor handen und tragen ihren Theil zur Unterhal tung der Exkursionisten bei. An zwei Sei ten ist die Chesapeake-Bai mit Leichtigkeit zu erreichen und willig giebt sie einen Theil ih res großen Fischvorrathes dem geduldigen Fischer ab. Das wohl ausgestattete und gut gesührte Hotel wird von Hrn. A. R. Bur rows verwaltet, welchem ein Corps zuvor kommender Angestellter zur Seite steht: aber auch für Familien, welche ihre eigenen Mahl zeiten mitbringen, sind die nöthigen Bequem lichkeiten vorhanden. Der Dampfer verläßt Lightstraßen - Werfte, Piers Nr. l 2 und IZ, um 8 Uhr 15 Min. Vormittags und 4L Uhr Nachmittags. Pros. Ziegler's Kapelle coii zertirtjeden Tag. Nach Tolchester»Beach. nahmen die beliebten WasseranSstüge Don nerstag, den 28. Mai, ihnen Anfang. Eru Dampser bringt die Exkursionisten nach dem herrlichen Bade- und Er'yolnngsplatze an der Chesapeake-Bai, dem EsdzielHunderlUuije»- der, welche, dem Getriebe der heißen staud nmwölkten Straßen i>er Stadt entfliehend, an den Brüsten der ewiz jungen Miukr Na tur friedliche Ruhe und Erholung, suchen. Tolchester Beach bietet deSAnzieheu-den mehr, als viele andere Sommer Ressorts. Zu den dieszährigenNovibäti!» gehören eurßollschlitl jckuh Rinl mit tresslichem Fahrlerrain, Käst ge mit merkwnrblgen Thieren, erweiterte Badelokale, neue von eineni geschickten Gärt ner hergerichtete Park-undßwlnen-Anlageu, eine neue Art Karoussel n. s. ß. De« Dam pfers „Louise Fahrten von hier beginnen täg lich Sonntags ausgenommen—um j!) Uhr srüh und j8 Uhr Nachmittag« vom Pier Nr. IK, Light-Straße; an Sonntagen früh S Uhr und Nachmittag« j» Uhr. Die Bedin gungen zum Miethen des Platze« für Kirchen- Gemeinden, Sonniag«schulen und Vereine sind im Büreau Nr. l«, Lightstraßen-Werste, zu ersten. Hine Karte. >n >lle, welche an Folgen von lugendwiidea, nervöser Schwäche, srlthcm Verfall. Beriust der Mon neSkiasi u. s. «. leiden, sende isb kaftenfrrl da» sie turirt. Diese« aroßc Heilmittel wur«e »on ei vem Mlsfionär in Siid-Bn enka entde«. Schick! adresstrte?Couoert an «cs.loscphl- Inman S>-ti«» v, «ew-vott-«»,. lZuliii.tg.tar.«?) Vokalberichte ans Washington. jührunft.— Sr li«bi »en «ct».- Zntrres. santtK »csiamcnt. Washington. 2«. Juli. Am Sam stsg Abend gegen l' Uhr wurden die Frauen Lydia Ellioit und Sallie Dickinson von Nr. 9V7. E-Slraße, alssie den Cenire-Marlt ver ließen, Plötzlich von einem inngen Neger an gefallen, welcher eme Handtasche, die Frau Elliott lrug, faßte und die Frauen durch schlage zu veranlassen suchte, diese?be fahren zu lassen. Dies gelang ihm denn anch, aber ehe er i>ch seiner Beute erfreuen konnte, hatte Polizist Kenne», ihn amKragen und brachte ihn nach dein Staiionshause. Tort entpuppte er sich als der 2» jährige Maniell Carter, alias John Williams, welcher bere,:s einen Termin iu, Zuchthanje abgefesseu hat. In ft-inen Tasckien befand sich ein Nouzbnch, welches Hr. W. W. Cafe von Nr. 207, New-Jerscy Avenue, als jein Eigenthum idenlmzir.e. Hr. Ltilsvn HmchinS, der Eigner deS „Post" Gebäudes, e>'klärte, daß er sofort, nachdem die Versichernngsleul-ihre Untersu chiilig beendet, mit dem Nenbau beginnen werde. Das neue Gebäude wird denselben Platz einnehmen, wie das niedergebrannte, und den Eingang an der D-Straße haben. Die Polizeibehörde erhielt gestern vom Polizeichef I. A. Roland in Nor,o»k, Birg., eine Depesche, in welcher nm die Arretnr der ik-iährigen Hattie B. Savage von Magnolia, Naiisemond-County, Virg., ersucht wird, welche mit einem Kaufmann ans demselben Lr.'e, Namens W. H. White, durchgebrannt sein soll, um sich mit demselben zu verheira lhen. Der Aufenthalt der inngen Dame ward ermittelt, nnd sie befindet sich zur Zeit im Po Ijzei-Hauplquattier, um dort weitere Ordr z abzuwarten. White behauptet, daß er die Einwilligung des Vaters des Mädchens habe, während die Sliefmutler gegen die Verbiii dung sei. In Alexandria, Virg., geriethen heute Abend Roberl Mead, ein früherer Angestell ter der „Birginia-Midlander Bahn," und Alben Colliiigsworlh, fein Nachfolger im Amte, iu Streit, in welchem Mead seinen Revolver zog und Colliiigsworlh in den Rük keil schoß. Colliiigsworlh raffle sich ans und schlug seinem Gegner mit einer brennenden Laterne über den Kopf, einen Schädelbruch vernrsachend. Colliiigsworlh ist schwer ver wnndct, und Mead wird wahrscheinlich ster den. Die McCormack'sche Restanration ward in der vergangenen Nacht von Dieben erbro chen, die den eisernen Geldschrank ausspreng len und Hildo in Baar und in regi firirlen Bundes-Odligglionen raubten. Die Polizei hat mehrere verdcchtige Personen ver bastet, von dem gestohlenen Gute jedoch noch Nichts wieder erlang!. Rosa Pettrons, ein Negermadchen im Dienste des Hrn. Richard Crnet, wurde am Samstag vom Geheimpolizisten Block unter der Anschuldigung verhaftet, ihrem Brod he.rn gestohlen zu haben. Sie gab den Diebstahl zu und lieferte das Geld wieder ab, worauf sie unter §3OO Bürgschaft sür ein weiteres gerichtliches Verfahren gestellt ward. Die 22-iährige Umty Givens stand heute vor dem Polizeilichter Snell unter der Anschuldigung, ihr sechs Wochen altes Kind ausgesetzt zu haben. Das Kind wurde vom Polizisten Slack in Sicherheit gebracht, und derselbe Beamte verhaftete anch einige Stun den später die Mutter, welche sich ohne Wei teres als solche bekannte. Sie erzählte, daß sie von einem inngen Manrer versiihrl, in Folge Dessen von ihrem Arbeitgeber einlas len und, als sie sich an die verschiedenen Asnle der Stadt um Ausnahme ihres Kindes wandte, einfach abgewiesen ln ih rer Verzweiflung entschloß sie sich dazu, ihr Kind auszusetzen, in der Ueberzeugung, daß sich dann irgend Jemand desselben annehmen müsse. Die Schwester der Unglücklichen er Härle dem Polizeirichter entschieden, daß sie sich sowohl der Mntt» , wie des Kindes an nehmen weröe, und der Polizeinchter be gnügte sich schließlich mit der eidlichen Ver sichcrung der Verwandten, daß sie die un glückselige Müller sür ein weiteres genchtli ches Versahren zur Stelle schaffen würden. Es ist in der That bemerleiiswenh, daß keine einzige der vier englischen Zeitungen, deren Expeditionen uud durch den kürzlichen Brand im „Post"-Gebäude zerstört wurden, anch nnr eine einzige Nummer ver säumt hat. Sämmtliche betroffene Zeitun gen sind in anderen Zeitungs - Expeditione» geschrieben, gesetzt nnd gedruckt worden nnd erschienen, wie gewöhnlich auf den Trüm mern Karlhago's. Hr. Eduard Huck, ein deutscher Arbeiter aus Montgomery Couuly, Md., wurde ge stein ans 7. Straßen-Road, in der Nähe von Blighlwood, von der Hitze überwältigt und niiißte nach dem „Freedman's Hospital" ge schasst werden. Ein Baltimorer, mit Namen Geo. Price, alias Geo, Chrise, der sich ans einer „Knnslreise" in hiesiger Sladt aufhält, wurde gestern mit einer Ge'tängnißstrase von dreißig Tagen bedacht, wodurch zugleich seinem os fenbar „hohen Streben" ein jähes Ende be reitet wurde. Er hatte einen unbezähmbaren Appetit nachW-in, nnd da er von Hrn. Bell,. Golly zn einer von diesem veranstalteten Ge sellschaft nicht speziell eingeladen war, so lud er sich selbst ein. Aber er soll nicht bloß aus den Höhen der menschl'cheii Gesellschaft ge schwärmt, sondern sich auch mituuler mit „Kleinigkeiten" bisaßt, d. h. unter Anderem z. B. einem unbemittelten Handwerker sein Werkzeug gestohlen haben. Er wurde vor läufig für ein weiteres gerichtliches Verfahren unter tz3oo Bürgschaft gestellt. DaS Testament des verstorbenen Hrn. Christoph Hager wurde heute im hiesigen Waisengerichte zur Bestätigung eingereicht. Danach erhält der Enkel des Erblassers, Henry Sloman von Baltimore, G4OOO, so bald er volljährig wird; das „Gettysbnrger Colleg," Pcnni., G2OV; die „Lutherische Gesellschaft sür auswärtige Mission im Staate Mary land" H2O, da« „Washingtoner Waisenasyl" P2OV, Katharine Neurath für ihre Kinder Der Rest fällt der Gattin des Erblaf sers, Friedericke W. Hager, auf Lebenszeit uud nach ihrem Tode seiner Tochter, Frau Marie S. Kaiser, und deren Kindern zu. In Folge eines FahrnnsallS wurde ge stern die Gattin des Hrn. Julius Wagner in der Gegend der 4. und H-Slraße erheblich am Kopse verletzt. Amtliche Briestiste. Baltimore, Juli IWS. 1 Ball«, N. iz. Co. IS jkrause, Helene Z. 2 Bcl«an, Z. 1« »ra»n. M. 3 BieiawSk«, Ä. 17 Swcit. Hermon 4 Bruiiiier, Rosine 18 Maasie», Mar» 5 «ukantz, N. 1s» Martin, August « Dciijin. Aldert Mkiler' Wilhilm. 7 De Ecmpe», A- Buicher « DeSgum, Liivier 21 Sbnade». Mr. H Aich!!. Alfred Skilberi, Hermon 10 Hiremaii, Eol. LI Smüh, Capt., N. P. 11 Mischer, Karl 2l Thierauf, M. HriednH 12 Gaa, Alois 2st Weiß, Kaiharine lü Geniiuer, Karl 2U .-jidoins, Joses Alice Aiiustr. Italienische Briese. I 7 Bea,rft. Postme.ftn. HN»Hance'S Sassap arilka, eine medizinische Mischung von Honduraser Sas saparilla, Ouojokholz, Klettenwurzel, Sassa fras, Jod-Kali u. s. w. In diesem Präparate wird man eine der besten Umstimmungs- und Reinigung« Mischungen, die dem Publikum vorliegen, finden. Es ist in Onartflaschen gefüllt und eines der billigsten, wie der beste» Präparate mit Sassaparilla als Hauptgrund, loge, die je dem Publikum osserirt worden. Wer je an Rheumatismus, Leberbesch»er. den, Rose, Hautkrankheiten de« Blute«, ,c. leidet, sollte diese« Mittel wenigstens probs. ren. Preis tzl die Flasche. Bei Se t h S. Hance, Nr. 108, West-Balrimorv-Straße, z» haben. 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