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Z>er Deutsche Korrespondent. Montag, L». September Unterhaltungs-Wcgwriser. „Albaugh's Hollidaystraßen-Thealer." Jeden Abend und Mittwoch uud Samstag Nachmittag: 5aS czroße Echnüstüc! ..Clw.- .Jelly's Frontstraßen Theater." Jeden Abend uud Menstaz und ffreitag Nachmittag: da- Frl. Louise Buü.ngham in .Maze?'pa." „Musik-Akademie." In dieser Woche: „Ford'S Opernhaus." Diese Woche: „Harris' Mammuth-Museurn." Heute Nacdmiuag und Abend: Melodrama: ..In che «ants.» Anatomilches Museum, Ecke Baltimore «nd Gal,'striche. Vctzlc Woche offen. EröffnuitgS-Lliusch »«Utk dci Chr. F. Siegle. Rr. 12, Orteaii-Zstriche. Lunsch An unsere Les er in Wash. ingtou. Georgetown, D. C., und Alexandria, Birg.! Bestellungen aus den „Deutschen Cor re spond e n te n" werden von unserem Agenten, Hrn. D. Wes seler, Nr. lIS, First Str., Washington, ent gegen genommen. ZE° Markt- und Börsenberichte—A rt i k el—„die Entscheidung über dasEivildiensl Gesetz," „zur Notiz sür die Feinde von Sprachkenninissen," «der vermißte Konsul," TageSneuigkeiten, Berichte aus dem Innern Maryland s und den angrenzenden Staaten, Lokalia, Baltimore'S wöchentliche Sterblich kertsstatistik, Gerichts - Verhandlungen, ver mischte inländische und kurze Kabeldepeschen, Schiffsnachrichten—siehe dritte Seire! Stadt Baltimore. Postmeister Beazey'S Antwort. Den grundlosen Angaben, welche ein sen saucnswülhiqer Berichterstatter des „Ameri can" in Washington über eine mögliche Re signation des Postmeisters Beazey auszuvo jaunen sür gut befand, und die auch ohne Einziehung näherer Erkundigungen aus zu verlässiger Quelle ihren getreulichen Abklatsch fanden, hat der Postmeister in entschiedener Weise die Spitze abgebrochen. Er sandte der betreffenden Redaktion einen ebenso höflichen, wie deutlichen Brief, um dessen Veröffentli chung er auch im „Deutschen Korresponden ten" freundlichst ersuchte. Cr sagt in dem selben: „Am 18. September luhr ich zum letzten Male nach Washington und halte da mals mit dem Generalpofimeister Vilas eine Besprechung über eine Erhöhung der Facili täten im hiesigen Postverlehre. Seit diesem Datum bin rc!) nicht mehr in Washington ge wesen, habe weder mit dem Präsidenten, noch Hru. Vilas in irgend einer Weise schriftlich verkehrt und keinerlei Botschaft an einen der beiden Herren gesandt oder von denselben er halten. Bon Hrn. Cleveland habe ich über haupt nur einen einzioen Brief empfangen, und dieser ist vom 18. Juli datirr. Ich selbst da'Le zwei Mal an den Präsidenten gejair.e den, am 13. nnd SV. Juli, und demselben auch nur ebenso viele Besuche abgestattet, den «inen, eine Art Vorstellungsvisite, im Früh, jähre und den anderen am 9. September. Die über mich verbreiteten Angaben und Vermuthungen sind deshalb Erfindung." Das genügt. Wieder zu sammentrittdeSStadt rath s.—Bekanntlich treten heute zum ersten Male nach den Sommerferien beide Zweige des StadtrathS zusammen, indessen dürfte die Zahl der Sitzungen vor der endgültigen Vertagung zwei oder drei nicht übersteigen, und der neue Stadtrath wird, wie man weiß, aus der Oltoberwahl hervorgehen. Der Mayor wird dem «stadtrathe eine Bot schaft cintchicken, welche namentlich von dem in der Gegend der Frantlin- und Careyflcaße nothwendigen AbzugSkanale handeln wird (feine Kosten dürsten sich aus Hso,ooo bis tzeo.VOV belaufen). Der Mayor wird näm lich dem Stadtrathe empfehlen, einen Be schluß anzunehmen, worin der Stadt-Tom missär ersucht wird, Pläne und Kostenan schläge für den Abzugskanal auszuarbeiten und sie dem nächsten Stadtrathe vorzulegen; serner wird der Mayor die Verordnung ve tiren, welche G6OOO zur Etablirung einer neuen Häken- und Leiter-Compagnie in der Gegend der Pratt-, Eutaw- oder Lightstraße verwilligt, und zwar wird sich dies Veto wie derum auf die Thatfache stutzen, daß eine solche Ausgabe in dem städtischen Budget nicht vorgesehen wurde, und daß also auch kcin Geld sür diesen Zweck vorhanden ist. Unterzeichnet. Der Mayor unter zeichnete am samstag die Beiordnung be züglich des Ankaufs eines Grundstücks an der Westseite der Covington-, zwischen War ren- und ErindaUstraße, Behufs Erweite rung des „Federal-Hill Parks." Verkauf einesprächtigenLand sikes. Dr. A. T. Schertzer, der bekannte hie>lge Arzt, kaufte in der vorigen Woche von den HH. Wilson «c Phillips den schönen Landsitz des Hrn. Gco. F. Haines, südlich von Lwings' Mills in der Stahe des Land sitzes des Dr. Campbell in Baltimore-County, für H7VVO. Das Grundstück umfaßt 25 Atter Laud erster Klasse, und das Gehöft besteht ans einem coinfortabeln Wohnhause nebst Scheune und Stallnng. DerAuSstand derSchiffs-Zim mert eure. In einer am Freilags- Abend gehaltenen Berfammlnng des „Ver eins der Schisfs-Zimmerleute und Kalfaterer" wurden 16 neue Mitglieder in den Verband der „Änights of Labor" aufgenommen. Zu gleich faßte man einen Beschluß, in welchem sich Jedermann verpflichtete, lieber noch sechs Monate länger auszustehen, als sich der vom „Verein der schiffsbauer" dekretirten Lohn herabsetzung zu fügen. Gutmann's großes Waaren läge r.—Die HH. Joel Gurmann K Comp., Nr. 30 bis 36, Nord-Eutawstraße, verfügen jetzt sicher über eines der größten und reich haltigsten Lager an Damen- nnd Kinder Artikeln im ganzen Lande. Kein Wunder olso, daß Damen aus allen Theilen der Stadt dorthin strömen nnd stunden lang verwei len, um alle die Herrlichkeiten an Mänteln, pelzgefütterten Jacken, feidenen und ande ren nach neuester PanjerMode n.s.w. zu bewundern. Eine neue Goldfe der.—Unter dem Namen „Paul E. Wirt Fountain-Pen" ist cine neue Gold seder in den Handel gekom men, welche alle Anforderungen an ein sol ches, in unseren Zeiten unemvehrlich gewor denes Instrument erfüllt. Die „Founiain- Gold- Pen" ist geschmeidig, dauerhaft uud wegen ihrer einfachen Construklion überaus praktisch. Sie verleiht der schr.ft eine hüb sche Gleichförmigkeit, ist mit dem dazu gehö rigen Halter bequem in der Tasche zu tragen und aus diesem Grund Geschäftsleuten ganz besonders zn empfehlen. Die hiesige Agen tur sür den Verkauf dieses Kleinods haoen die HH. H. W. Schwecleudiek K Comp, in Nr. 288, West-Baltimorestraße, übernom men. Das letzte l.—Ei ner Kabeldepesche aus Rom zufolge hat die „Propaganda" nunmehr die Beschlüsse und Maßnahmen des Baltimorer Plenar Conzits geprüft, und der Papst hat sie bestätigt. Die amerikanischen Repräsentanten des Conzils bei'm heiligen stuhle, nämlich die Bischöfe von Cleveland, Ohio, und von Fort Wayne, Indiana, sowie Dr. O'Connell, Prokurator des Erzbischoss von Baltimore, hatten eine Abschieds - Audienz bei m Papste, und bei dieser Gelegenheit sprach derselbe in den schmeichelhaftesten Ausdrücken von der Thä tigkeit des Conzils, sowie von derjenigen der katholischen Hierarchie in den Ver. Staaten iiberhaupt. Namentlich wies der Papst da rauf hin, daß die Fortschritte, die die Kirche in Amerika mache, ihn mit höchster Genug thuung erfüllen. Die Bischöfe werden unmit telbar, nachdem sie die offizielle Sanktion der Conzil - Beschlüsse empfangen haben, Rom verlassen; und Dr. O'Connell wird die „irekr et (leerc>l!r" Ende des nächsten MonatS per sönlich nach Baltimore bringen. Erz-DiakonFarrar'S Besuch.— Wie wir bereits berichtet haben, yält am Tonnerstags-Mittag um 12 Uhr Erz-Diakon Farrar von London in der „Musik-Aka demie" die Eröffnungsrede sür das akademi sche Jahr der „Johns Hopkins' Universität." Eine Hälfte des Hauses wird für die Beam ten der Universität, das Lehrerpersonal, die Studenten uud deren Verwandten referoirt, und die andere Hälfte steht dem Publikum zur Verfügung. Indessen muß Jeder, der der Feier beiwohnen will, sich vorher ein Tillet besorgen, welches mit Leichtigkeit per Postkarte erlangt werden kann zu adressi ren an daS Universität? Büreau bis späteflens morgen Abend. Auch wird der Erz Diakon am nächsten Sonntag am Bormittag in der St. Pauls- und am Abend in der st. ters-Kirche predigen. Der letzte Ansskng nach Round x o p.—Heute Morgen findet bekanntlich die letzte Exkursion in dieser Saison nach Round- Top und Gettysburg vom Hillenstraßen- Oabnhose aus statt. Diese Exkursionen ha be«'sich wahrend des ganzen Sommers gro ßer Beliebtheit erstem, und eS ist desHall, anzunehmen, daß noch recht Viele diese letzte Gelegenheit benutzen werden. Der Zug geht um L.SS Uhr früh ab und lehrt um 8 Uhr Abends zurück, so daß den Exkursionisten volle sechs Stunden zur Besichtigung von Round-Top und Umgegend zur Verfugung stehen. Politisches. Man kann sagen, daß die Herbstcampagne jelft eröffnet und in vol lem Gange ist. Das Hauplereigniß der ver gangenen Woche war, daß Oberrichter G.-o. William Brown und Hr. JameS Hodges als Candikat für das Mayorsaml iu den Vor dergrund geschoben wurden. Beide Herren sind als ehrenwerthe Männer hinlänglich be kannt, und nur ehrlose Menschen dürften während der Campagne einen derselben mir Koth zu bewerfen veriuchen. Beide sind De mokraten und bekämpften in früheren Jahrei die „Kuow-Nothing-Partei." Richter Brown wird besonders als Kandidat der unmftiede neu Demokruten und des Aireyzweiges der Republikaner genannt; er hat bereits das 73. Lebensjahr erreicht und bekleidet seit Jahren das höchste Richteramt in der Stadt. Bevor er sein 70. Lebensjahr erreichte, legte er das Amt nieder, um der demokratischen Gesetzgebung Gelegenheit zu geben, zu seinen Gunsten ein Gesetz zu erlassen, laut welchem durch eine Neuwahl sein Termin um sechs Jahre verlängert wurde. Die unzufriedenen Demokraten mögen es vielleicht ehrlich mit der Ausstellung deS Richters Brown meinen, die Republikaner aber nicht; denn sie erklären in ihren Organen bereits offen, daß sie aus den Schacher eingehen wollen, wenn ihnen die unzusriedcnen Demokraten den Lö"?en antheil der Aemter geben. Sie verlangen u. A. einen Republikaner als Scheriff und yaben bereits den Bundes-Marschall MeCliutock für dieses Amt auserlesen; ferner zwei Ge lichtS-Aktuare, eine gleiche Anzahl Vertreter im Stadtrathe und lNderGesetzgebuug.dann noch einen Ver. Staaten-Senator und Alles, was sonst noch zu erhaschen ist. Das Schwin gen des blutigen Hemdes, wie Senator Sher man rud Fvraker es zur Zeit in Ohio betrei ben, wird die republikanische Partei hier un terlassen. Richter Brown wurde während der KriegSjahre als ein Rebell betrachtet. Heute tagt die republikanische Stadt-Convention, und dieselbe wird es wahrscheinlich unterlas scn, einen Caudidaten auszustellen, vielmehr heißt cs, daß dieselbe ein Comite ernennen wird, um eine Fusion mit den iiiuuftiedeneii Demottalen anzubahnen und am nächsten Sanislage dann in einer großen Massenver sammlung Richter Brown formell zu nomi niren. Die Nennung des Namens des Hrn. Hod - geö hat der Fusionsbewegung einen kleinen Dämpfer ausgesetzt, denn Hr. Hodges gehört seit Jahren zum Reformzweige der demokra tischen Partei und bekämpfte stets die sog. „Boße;" auch kann man iyn jetzt nicht als einen Candidateu der „Boße" betrachten, sondern er ist der AnSerlesene desjenigen Theiles der wahren Anhänger der demolra tischen Partei, welcher seit 26 Jahren treu zur Fahue hielt und jetzt, nachdem der Volks wille der Partei den Sieg gab, auch entschlos. sen ist, der Nationalpartei jedwede Unter stützung und Hülse zu Theil werden zu lassen. Eine Fusion mit den Republikanern kann aus unsere National Regierung nur hindernd ein wirken. Hrn. Hodges' Stellung erfährt die beste Erläuterung durch feine eig neu Erklärungen über dieselbe in folgenden Mittheilungen: „Vor einigen Tagen stattete mir ein hochan geseheuer nnd in keiner Wesse mit dem Be amtentum in Verbindnng stehender Herr einen Besuch ab, um sich über meine Ansich ten bezüglich der Annahme meiner etwaigen Nomination zum Caudidaten für das May orsamt Seitens der Majorität der demokra tischen Partei zn informiren. Es fanden über diesen Gegenstand mehrere Untercedungen statt, da ich mich selbstverständlich Anfangs sträubte, die Leitung eines ausgedehnten Ge schästes auszugeben, um die Bürde des May orSamteS aufmeineSchultern zu laden, allein meine Pflichten gegenüber der Partei, deren Prinzipien ich anhänge, gaben schließlich den Ausschlag, und so entschloß ich mich endlich, eine Noniination zu aceeptiren, vorausgesetzt, daß mich die Art und Weise, in welcher sie angeboten wird, befriedigt. Bei der am 7. Oktober bevorstehenden Primärwahl Anlaß zn einem Contest zu geben, lehnte ich ab, er klärte mich dann jedoch zur Annahme der Candidatur bereit, falls die Convention mir dieselbe mit Einstimmigkeit antragen sollte. Als ich meine Zustimmung gab, glaubte ich in der That auf die zuversichtliche Unterstüt zung durch einen hervorragenden Demokra ten in der Fusions-Beweguug hoffen zu dür fen, was ich aus mehrfachen Gründen mit der Jndofsiruiig meiner Nomination durch die Unabhängigen als gleichbedeutend erach tete. Ein anderer Grund für diefe meine Ansicht beruht in der Thatsache, daß ich seit 26 Jahren conseguenler Reform-Demokrat gewefeii bin und deshalb glaube, daß den Unabhängigen meine Nomination acceptabel fein werde. So habe ich denn, meine Jndof siruiig durch die Fusiouisten voransgefeyt, mich zur Annahme der Nomination durch die demokratische Partei bereit erklärt» wenn mir dieselbe in der von mir erwähnten Form und ohne Verpflichtungen und Abmachungen ir gend welcher Art angeboten wird. Ja> habe dabei, was Alle, die mich kennen, mir still fchweigend zugestehen werden, wohl kaum nöthig, zu erklären, daß ich im Falle meiner Nomination und Erwählung mich bestreben werde, die Stadtverwaltung im Interesse des Volkes zu leiten, uud zur Erreichung dieses Zieles kein Opser zur Erhaltung einer ten Regierung und Förderung der öffentti chen Wohlfahrt scheuen werde." Unter den jetzigen Aussichten unterliegt eS demnach wohl keinem Zweifel, daß Hr. Hod ges die Nomination fast einstimmig erhalten wird. Wie cS heißt, besuchte vor einigen Tagen ein Comite, welches die Erwähluug des WaisenrichterS Geo. W. Lindsay begün stigt, dieHH. Keyser, Findlay und Gill, konn ten von diesen Herren ,edoch keine Ermuthi aung erhalten. Richter Lindsay hat nun eine Anzeige erlassen, laut welcher er sich von der Primärwahl zurückzieht, und in der er sagt, daß es in seiner Stellung kaum passend iein dürste, als Bewerber um ein anderes Amt aufzutreten. Mayor Latrobe hat sich am Samstag, wie gewöhnlich, nach Deer-Park begeben, wo er im Kreise ftiner Familie den Sonntag verbringt; erscheint sich wenig um die Ausregung, welche die Nomination eines Mayors-Candidaten hervorruft, zu beküm mern und sagt einsach: „Ich bin Candida! und verlasse mich auf meinen Reeord." Das demokratische Hauptquartier wird heute iu „Barnum's Hotel" eröffnet. Am Dien stag finden die Primärwahlen sür 180 Dele aalen zur Convention, welche die Gerich.s- Akluare niid den Testameuisregistrator, eiren Candidaten für das ScheriffSamt nnd das des Stadtgeometers zu nomiuiren hat, stat.. Die Wahl wird von 4 bis 8 Uhr nach Prezin' ten abgehalten; für den Scheriffs- nnd Geo meters-Candldaten wird nach dem Crawford- System gestimmt,wonach Derjenige, welchem die größte Anzahl Stimmen in der ganzen Stadt zufällt, für nominirt erklärt wird. Die Delegaten versammeln sich am Mittwoch Mittag um 12 Uhr in Raine's Halle, wo dann die Nominalionen vorgenommen werden. Seitens der Fusioinsten werden bereits die HH. S. Teackle Wallis nnd Enoch Pratt als Candidaten für die Gesetzgebung genannt. Hr. I. Frank Morrison nahm in verletzten Versammlung des „Creseent-Clubs," dessen Präsident er bekanntlich ist, Anlaß zur Er läitterung seiner politischen Stellung. „„Ich habe," sägte Hr.Morrison, „in einem der Ta gesblältcr einen Bericht über eine letzthin in Süd-Baltimore stattgefundene Versammlung gelesen, in welcher Hr. Cabell Bruce von mir als einem „politischen Maschiuen-Boß" rede te, der im Verein mit anderen bekannten Po litikern diesiger Stadt das Volk würge und seine politischen Wünsche ersticke. Derartigen Angriffen aus meine Person habe ich bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, da die selben von einigen jungen Rechtsanwälten ausgehen, welche lediglich zu dem Zweck, sich selbst in den Vordergrund zu drängen, mich, wie andere bekannte Anhänger der demokra tischen Partei dadurch zu verdächtigen sncheu. Als Hr. Bruce mir das vorhin angeführte Attribut beilegte, sagte er eine wohlbewnßte Lüge. Ich bin Demokrat und nehme mir das Recht, mir meiueu Gesinnungs- und Parteigenossen politische Combinationen zu spinnen über die Erwählung von Demokra ten, wie dieselben zum Besten der Partei so wohl, als auch des Volkes ausschlagen möch ten. Die Prinzipien-Erklärung des Clubs fpricht mir, wie jedem anderen Mitglied des selben dieses Recht zu; die mannigfachen Be wegungen, welche sich jetzt täglich vor den Augen des Volkes vollziehen, werden noch vor der Wahl analysirt, und Diejenigen, die zur Zeit am Lautesten „nieder mit den Bo gen!" rufen, möchten nur gar zu gern selbst solche Werden."" Probefahrt.— Der Schraubendam pfer „Essex" von der „Weems Linie," wel cher dieser Tage von den HH. Wm. Skinner L Söhnen fertiggestellt worden ist, machte am Samstag seine Probesahrt, soweit dabei seine Maschinerie in Frage kommt. Dieselbe siel fehr befriedigend aus, denn der Dampfer legte die Strecke bis nach ~Seven - Foot- Knoll" in 19 Minuten zurück. Das neue Fahrzeug wird im Laufe der nächsten Woche in Dienst gestellt werden. Zwei Schiffe gestrandet. Capt. Kirwan, vom Dampfer „Choptank," berichtet, daß während des Sturmes am letzten Dien stag an der Mündung des Broad-Creek, am Choptank, oberhalb der Stadt Cambridge, zwei Fahrzeuge auf den Strand gelaufen sind. Das eine ist der Schooner „Chefa peake," Capt. Brannock, das andere eine un bekannte Schaluppe. Menschenleben gingen nichi verloren, aber die Schiffe liegen hoch und trocken auf dem Strande. Fahrun fall. Hr. Howard Hamill machte am SamstagS-Nachmittag eine Spa zierfahrt, wobei sein Pferd durchging und mit einem Telegraphenpfosten an der Ecke der Centcal-Avenue und Chewstraße colli dirte. Der Wagen wurde zum Betrage von etwa GIOO beschädigt, indessen kam Hr. Ha mill selbst, obgleich er auf die Straße herauS fiürzlt, ohue Verletzungen davon. ~Ehr e n-D ani el" und Heerde. Vor einer nur kleinen Zuhörerichaft hielt gestern Wm. Daniel im ~Mouilt Pisgrh- Tabernakel" eine seiner bekannten Paulen. Er schilderte in schrecklichen Farben die schäd lichen Folgen des Spirituosen- und Bierge uusses, dessen Unterdrückung freilich, so lanae die Licenzen eine goldene Einnahmequelle des Landes bildeten, mir großen Schwierig keilen ver't.iüps. sei und m Baltimore nur durch die Crwäh.ling eines ProhibitionS- Scherisfs, -Staalsamvalts, -RichterSu.s. w. erreicht wcröen könne, welche daS Sonntag Gesetz mil der nöthigen Slrenge durchzufah ren bereit feien. Der Redner ertheilte des halb am Schlüsse allen Anhängern feiner Prinzipien die Ermahnung einer thätigen Thei.iiahme an der politischen Bewegung. Personal-Notizen. Ans Cincin uai. wird aemeldet. daß Hr. Thomas P. Barry als General Pafsagierageiit der „Cin ciunali Washiligton-Ballimorer Bahn" cesig. nirt hat. Seine Resignation tritt mii dcm 1. Oktober in Kraft. EinGast a u s D eu ts ch la n d.—Hr. Karl Gärtner, Vertreter der Stadt Magde burg im deulschen Reichstage, hält sich gegen wärtig als Gast des Dr. Georg Reulmg in unserer Stadt ans. Er reist zu seiner Erho lung und um ans eigener Anschauung Zu stände nvd Einrichtungen in unserer Repuh. lik kennen zu lernen. Vom Schlagflusse betroffen. Hr. Isidor Augusl ans Cumberlaud erlitt ge stern Morgen auf der Camden-Station einen Schlagansall, gerade, als er im Begriffe war, mit dem H7-Uhr-Zuge von hier feiner Hei math zuzueilen. Dr. Wylie ließ dem Kran ken ftiiien Beistand zu Theil werden, und um nenn Uhr glaubte Hr. Angnst sich so weit erholt zu haben, um nach Cnmberland ab fahren zu können. Wenige Stunden nach her traf eine T epefche mil der Nachricht hier ein, daß er auf dem Zuge feinen Geist auf gegeben. Gestorben. Professor Joh. Schiffer, ein auch hier allgemein bekannter Musiker, ist am 25. d. Dt. im hohen Alter in Alleghe ny - City, Penns., gestorben. Gebür.ig aus St. Wendel in Preußen, wanderte er, damals noch sehr jung, mir seinen Eltern hierher aus und war 26 Jahre laug Organist der St. AlphonsnS - Kirche. Er>t vor ftinf Jahren siedelte er nach Allegheny Citv über nnd be kleidete dort das Amt eines Organisten der St. Marien-Kirche. Heute Vormittag findet für das Seelenheil des Verstorbenen in der hiesigen St. AlphonsnS-Kirche ein feierliches Requiem statt. Hr. Rudolph Sullivan, ein bekannter Leihstallbesitzer, erlao am Freitag in seiner Behaufung Nr. 67, Bureustraße, der Brioht'- scheu Niereutraiitheit im Aller von 63 fah ren. Die Beerdigung findet heute Morgen von der St. Jgnattus-Kirche aus statt. Zu Grabe getragen. Unter zalss reicher Betheiligung von Freunden und B' kannten ward Samstag, Vormittags lO Uhr, die entseelte Hülle der am Donnerstag, den 24. d. MtS., nach kurzer Krankheit aus dem Leben geschiedenen Frau Auguste Louise Kahl, geb.Keßler, vom Sterbehauje Nr. 267, West-Fayettestraße, aus nach der „London Park-Eemetery" geleitet, um dem Schooße der Erde übergeben werden. Pastor Mar tin Kratt von der deutschen evangelischen Re sormationS-Gemeinde iprach im Hanie, wie am Grabe ticfergreifende des Trostes und der stillen Ergebung zu deu Hiuterblie beneu, während der Gesangverein „Harmo nie" unter Direltion von Hrn. Theod. Stäb kein das Lied „wie sie so lanft ruyen" in er hebender Weife vortrug. Unter der reichen Fülle von duftenden Biumenspenden zog vor Allem ein hoher kunstvoll gearbeiteter Anker, gewidmel von den Damen der „Harmonie," die Aufmer.'amkeit auf sich. Als Bahrtuck lräaer erwiefen der Entschlafenen die HH. Theod. Släblein, Louis Hehl, Karl Wam bach, Cd. Mar.iii, Wilhelm und Wuh. Fischer, sämnulich Mitglieder des ge nannten Vereins, dem der Gatte der Verstor benen seil vielen Jahren als thätiges nnd treues Miwlied angehör., die »etzle Ehre. Frau Auguste L. Kahl war ani 15. Dezember 1832 zu Frendenwald in Thüringen geboren, siedelte im Jahre 1853 nach America über und lebte bereits seit 33 Jahren im glücttich sten Ehebunde. Sie hin.erläßt den tiefge beugten Gatten, einen verheirathelen Sohn, eine Schwiegertochter, während noch drei Schwestern und zwei Brüher im alten Hei malhlande wohnen. Hr. Geo. Merrymann, dessen Ableben bekanntlich am Donnerstag Abend erfolgte, wurde geliern Nachmittag unter sehr großer Betheiligung von der Behausung der Fami lie Nr. 283, Linden-Avenue, aus auf der „Greenmonnt - Eemetery" zur letzten Ruhe gebettet. Das Begräbuiß zeichnete sich in mancher Hinsicht vor anderen auS; denn ein mal hatte der Verstorbene noch bei Lebzeiten die Bahrtuchträger, nämlich die HH.J. Ths. Smith, Wm. H. Clabaugh, Jas. M. Coaie, I. Brown Baxley, fen., Jakob H. Medairy, Dr. M. Barues und Samuel Suowdeu selbst ernannt, und dann waren anch auf feinen speziellen Wuuich alle Blumengaben ausge schlossen, nur eine Waizengarbe im Kleinen lag auf dem Sarge. Desgleichen fand am Samstag ans der „Bonnie Brae-Cemetery" Hr. Geo. C-antice, fen., seine letzte Ruhestätte, welcher am Tor nerstag in feiner Behausung Nr. 154, Mo- sauf, entschlafen war. Vorher fand ein feierliches Todtenaml in der K che zur unbestec..en Empfängniß stat.. Verhäng n ißvolle Spielerei. Dem fünfzehnjährigen Wm. Colwell in Nr. 238, Leestraße, siel samstag Nachmittag eine mit Pulver gefüllte Flascae in die Hände. Hocherfreut üver den „glücklichen Fund," lief er mit demfelbeu auf einen leeren Bauplatz au Ridgelysiraße nnd lr.eb in Gemeinschaft mit zwei Altersgenossen sein kindisches Spiel mit dcm gefährlichen Dinge, bis plötzlich eine Explosion erfolgte, bei der alle Drei schmerz hafte Brandwunden davontrugen. Die Ver letzungen waren derartige, daß Dr. Blake's ärztliazer Rath in Anfprnch genommen wen den mußte. Brände. Kurz nach 10 Uhr am San? stag Abend brach im zweiten Stockwerke des Hauses Nr. öl, Nord-Hollidaystraße, Feu?'' aus, und die Feuerwehr wurde vom Kasten 248 berufen. Es gelang ihr schnell, den Brand zu ersticken, uud der Schaden dür>.e sich nur auf etwa G2OO belaufen. Er ist voll durch Versicherung gedeckt. Das Haus ge hört Hrn. I. T. Coleman und ist von der ~Baltimore Printing Company," Hr. M. B. Shorey Eigenthümer, gemiethet. Ur sprung des Feuers war ein Schornsteiubran^. Eine große, Hru. Autou Spathe in der Nähe von Melvale, Baltimore-County, ge hörige Scheune wurde Freitag Nachmittag nebfi sechs Tonnen frischen Heues ein Raub derF!ammen. Der Verlust ist, da keine Ver sicherung auf dem Gebäude ruhte, ein unbe deutender. Der Ursprung des Brandes ist unbckniit. Kurz vor Uhr gestern Nachmi..ag brach in der Kurz und Scynittwaarenhand lung des Hrn. Moritz Weglein in Nr. 156 t, Lexingtonstraße, aus noch unbekannte Weise Feuer ans. Hr. Weolein, welcher zur Zur der Entstehung des Brandes nicht in dcm Hause anwesend war und erst, als die Ret' tnngSmannschaften dle Flammen unter Con trole hatte.., zurückkehrte, schätzt den an sei nen Vorräthen angerichteten' Schaden aus HIOOO, doch ist derftlbe durch Assettiranz in der „Continental-" und rnngs Compagnie" gedeckt. DaS Gebäude, Eigenthum deS Hrn. R. Hiß, wurde ;n» beschädigt und ist in der „Equitabte-Versiche rungs Gesellschaft" assekurir t. Colkifion. In der Hoffmau-, in der Nähe der Entawstraße, collidirten gestern Morgen die Gespanne der Doktoren S. A. Fleming von Nr. 225, Madisou-Ave., und H. H. Gutmann. Letzterer wurde durch die Wucyt des Zu'ammenpralleS aus seinem Gefährt geschleudert und erlitt eine nicht un erhebliche Verletzung am linken Arme. Der Vorfall ward durch Hra. Fleming'S Pferd veranlaßt, welches scheu geworden und mit dem leicyten Wagen davougerast war. Wetterbericht Bc> tl > morc, dcn September 1885. s Rorv' Wind ZcN A."' Thcr, , WM. mclcr. Richt. Schn 7.V0 M. 30.221 58.8! 82 - 0 Klar 11.00 B- 3V.18S 75.0 S 6 >t 2 Klar J.oo j». 30.124 77.2 SS S O I Schön 7.VU A. 7I.S «ISO 1 Schön 10.00 N. 50.140 5 07.8 ! «2 N O 3 Schön Mittl.Baromtterst.JO.lOS > H'chThermomelerst7U.o MuU.THcrinoMetcrst.V7.6 s Niedr .. 58.4 Die größte Schnelligkeit des Windes in einer Stunde betrug 5 Meilen. Tas gestrige Wetter. Nachfolgende Beobach blickt" 10 Uhr Zeit°des 75. Meridians) nachgenannten Slatwnen gemacht: S ! S Aipena 58 Marquette KS Nufiaio".«<> Seeland Kö Sandust» KS Duluth 50 St. Louis 71 Eric t>7 St. Paul «5 ESeanaba <ZO Toledo 67 La M AllaMa Ott Memphis 77 Eharleston 77 Mew-OrleanS.... 72 «S»tte»«u»st«,«». vi» «ittel ftaattn im Allgemeinen klare» «etter, i« den lSdlichen »heilen »etliche Siege«, »ertnber liche, grShtentheil» Sftliche un» sndliche «in »e «n» deinah« »«»ert»d<rt«»e«per«tur. Vi« Sattinmord. Blutige« «nde «in«r seltZamen Ehr. In dcm Hause der Anna Herbert, Nr. 23 ui-d 2S, Süd-Sprinastraße, wurde gestern Abend um etwa 6 Uyr Anna E. Hance von einem Manne erschossen, der allem Anscheine uach ihr eigener Gatte Capt. Thomas C. Hauce war. Coroner Rutledge, davon be nachrichtigt, berief eine aus den HH. W. A. Heumann, G. Rofenthal, I. Luckiu, G. E. Eiittvisle, P. Harc, Benjamin Lancaster, G. W. ?)ounA, Edw. Vogler, Edw. G. Cuyler, Kart Rühi, I. B. F.ynn und Thomas Mc- Coubray, juu., bestehende Jury, welche sich nach Besichtigung des Leichnams nacy dem östlichen Stattonshaufe vertagte. Das Zeu genverhör ergab Folgendes: Annie Jackson, die farbige Dienerin des HaufeS, jagte aus, daß sie sicy im Eßummer befand, als der erste Schuß fiel, daß sie in ihrem Schrecken aus der Hausthüre aus die Straße hinaus räume, und daß sie, dort an gelangt, einen zweiten Schuß fallen hör.e. Dann eilte sie wieder in das Haus zurück und kam gerade noch zur rechten Zeit, um zn se hen, wie Capt. Hance die Treppe hinablief, versolgt von Bessie Moore, einer anderen weißen Bewohnerin des HaufeS, welches überhaupt eine Anzahl Frauenzimmer von keineswegs makellosem Rufe beherbergt. Zeugin j.agte ihn, was geschehen, und wo Kate sei, worauf er erwidere: „Sie ist todt, uud ich habe sie getödtet." Die Verstorbene war im letzten Frühjahr nach dem Hanse ge kommen und wurde bänfig von Hance ve sncht. So stellte er sich anch gestern Nach mittag wieder ein und ging direkt nach dem Zimmer feiner Frau. Als er das letzte Mal dagewesen war, war es zwischen Mann und Frau zu einem sehr heftigen Wortwechsel ge loinmen. Che sie sich verheirathete, nannte sie sich eine Zeit lang Lizzie Ray, dann auch Kate Le Roy nnd nach ihrer Perbeirathung Amne E. Dance, Zeilglu hatte geyölt, daß ihr Manlt 'sie scyttcht behandelt und einmal sogar einen Revolver aus sie gerichtet habe. Beffie Moore hat Frau Hance gekannt, feit sie, die Zeugiu, im Mai d. I. nach Frau Herbert'S Haufe gekommen war. Aua) sie börie die Schüsse nnd rannte auf die Straße oinaus, aber auch sie sah Capt. Hance die Treppe hinablanfen und rief ihm zu: „Mein Gott, was habcu Sie gethan?" Er cr.videne: „ich habe sie getödtet." „Was haben Sie mit dem Revolver gcmacht?" „Ich habe ihn iu die obersteschubtade der Kommode hinein gelegt, vcn wo ich ihn auch genommen hat.e." Hance war kurz nach 4 Uhr Nachmittags nach dem Haufe gekommen und blieb oben, als seine Frau zum Abendessen hinabkam. Sie schien damals durchaus guter Lauue zu se'n vnd sprach und lachte mit den üdr.gen Frau enzimmern. Er Pflegte überhaupt seine Frau regelmäßig zu beinchen, so oft er nach der Sravt kam, und sie äußerte oft, daß sie bisweilen miteinander hätten. Sergeant Jones sagte ans, daß er sich im östlichen stationShanft befand, als etwa nm 47 U.,r ein Mann herein kam und berichtete, daß in Nr. 23 uud 25, Süd-Springstraße, eine Frau ermordet worden fei. Der Be amte eilte fo schnell, wie möglich, nach dem bezeichneten Hause, und als er das vordere Mansardenttmmer desselben betreten hat.e, saud er die Fran nacil and mit dem Gesichte nach unten aus dem Fußboden tiegen. An ihrer rechten Schläfe bemerl.e er eine Schuß wunde, aus welcher das Blut laiigfam her vorquoll. Eine zweite Kugel hatte offeuoar die Frouimaner deS Hauses getroffen, denn dort hatte sich der Kalk in der Ausdehnung von etwa einem halben Silberdollar abgelöst. Mit Hülfe deS Polizisten Lauer legte der Sergeant den Leichnam auf das Bett nnd bedeckte ihn. Bessie Moore gab ihm eine Beschreibung Hance'S und zeigte ihm auch dessen Photo lua»hie, worauf Zeuge zusammen mit dem Polizisten Lauer nach der Südseite deS Bas sins und zwar nach Moore K Brady's Austernoeschäft ging. Tori ermittelte er, daß Hance Capitän oer im Flusse liegenden Pun gy sei, uno die Beamten bega ben sich deshalb an Bord desselben. Dort fanden sie Hance in der Kaiüte und verhafte ten ihn. Er hatte feine Kleider gewechftlt, und als Zeuge ihn fragte, wo er feinen Re volver haoe, erwiderte er, er besitze gar kei nen, vielmehr habe seine Frau zuerst mit dem Revolver auf ihn gezielt. „Er ist in der Kommode in einer Schachtel," fügte er hinzu, „sie hat sich felbst geschossen. Ich babe ihn dorthin gelegt. Sie hat sich zweimal ge schossen." Hierauf wurde der Jury die Schußwaffe vorgelegt. Sie ist Vom Kaliber Nr. 22 uud war vom Sergeanten Jones in der betreffen den Schublade gefunden worden zusammen mit einer schachtet Patronen, in welker;wei fehlten. Die Schußwaffe hat nicht das Au? sehen, als ob sie erst vor Kurzem abgefeuert worden ist, und d>"- Coroner sowohl, wie die Jury sind deshalb der Ansicht, daß sie nicht das Mord-Jnsiru'nent ist. Anna E. Herbert, die Eigenthümeriu des Hauses, gab an, daß die Verstorbene vor et wa acht Jahren'zn ihr gezogen sei und bei ihr gewohul habe, bis sie sich mit Hance ver heirathete. Letzteres geschah vor etwa drei Jahren, aber im April V.J. kehne sie wieder zur Zeugin zurück und erzählte Folgendes: Hance hatte sie mit sich nach seiner Heimath in Calvert-County, in der Nähe von saw mon's Irland, genommen, aber er hatte sie gezwungen, bei m Austernfischen mitznhel ftn, und überdies sie und iyr i eines Mäd chen so schlecht behandelt, daß sie sich schließ lich genöthigt gesehen habe, ihn zu verlassen. Sie hatte das Kind Nierst im „Hause zum guten Hir.cn" untergebracht, mußte es aber wieder von dort fortnehmen, da es sich zu sehr nach der Mutter sehnte und in der Anstatt gestorben wäre. Zeugin gab daraus der Frau P6O, womit sie ein Kostyans an der Exeter- Straße eröffnete, in welchem namentlich auch einige Studenten der Medizin logir.en. In zwischen besuchte Hance seine Frau und machte ihr heftige Vorwürfe, weil sie die Studenten beköstigte. Ja, fchließlich verkaufte er sogar ihre Mö belli und ließ sie dann im Stiche, worauf sie niit ihrem kleinen Mädchen iu dürstigster Kleidung und hungernd zur Zeugin kam. Diele unterstützte sie von Neuem, foweit es in ihren K.ästen stand. Ze 'giu fürchtete sich vor Hance und sah es nicht gern, daß er Gestern Morgen schien seine Fran sehr nie dergeschlagen zusein und ersuchte die schwarze Dienerin, die Hausthüre geschlossen zu ha ten, damit Hance sie nicht vesucqen könn-. Soviel Zeugin weiß, hatte die Verstorbene nie ein in ihrem Besitze, auch war s. sehr mäßio im Trinken und hat nie Bälle besucht. Sie würde Hance eine gute Frau gcweftn sein, wenn er sie gut behandelt hätte. Polizist Bauer, welcher sich zur Zeit der That an der Ecke der Baltimore- u. Edenstr. Besand, bestätigte dos vom Sergeanten Jones Gesagte, worauf sich die Jury bis heute Abend um 7 Uhr 15 Minuten vertagte. J.i dem Zimmer der Ermordete > fand man einen von Calvert-County da.ir.en Brief Hance's, in welchem er sie mit Zärtlichkeit! üverhäuft und sie ermahnt, sich nicht einer gewissen Operation zu unterwerfen, wie sie veabsich ..gte. Hance ist ein bekannter Fluß - Capi tal!, und fein Vater ist Capitän eines Anster.i- Polizeidampfers. Die Verstorbene war eine schöne und stattliche Frau von etwa dreißig Jahren. der noch gestern spät Abends vorge nommenen Poslmortem-Untersuchnng fanden die Aerzte die Kugel in dem Gehrr., der Er morde.en. Dabei mcchte man eine wichtige Entdeckung. Die Kugel schien nämlich viel zu groß, als daß sie zu dem oben erwähnten Revolver vom Kaliber Nr. 22 hätte passen können. Vielmehr glaubt man, dieselbe als Geschoß sür eine Art Bulldog-Revolver vom Kalioer Nr. 42 taxiren zu dürfen, und man neigt sich deshalb der Ansicht zu, daß das gefundene Pisiol nicht zur Ausübung der Blutthat be nutzt wurde, vielmehr die wirkliche Mordwaffe noch vor dem Eintreffen eines Polizisten bei Seite geschafft worden ist. In der 14 hl. Nothhelfer-Kirche an der Ecke von Pratt- und Mouutstraße be gann gestern die alljährliche vierzigstündiqe Andacht unter entsprechender Feierlichkeit. Nachdem Pater Meinrad um 7 Uhr die Früh messe celebrirt hatte, setzte er das hochwür digs e Gut aus, welches während des ganzen Tages viele Andächtige verehrten. Um 10 Uhr celebrirte Vater Broderick von der St. Martins Kirche an der Ecke von Fayette- und Fultoustraße unter Assistenz der Patres Meinrad und Corbinian.O. v., von New ark, N.-J., das Hochamt. Nach dem Evan gelium hielt der Seelsorger der Gemeinde, Pater Meinrad, die Predigt, in welcher er auf die Bedeutung des Festes hinwies und die Andächtigen ermahnte, einer der vierzig Stunden der Andacht beizuwohnen. Wäh rend des Hochamtes trug der Singchor unrer Leitung feines Dirigenten Prof. C. Janfen die cäcilianifche Messe von Kaim in würdiger Weile vor. Nachmittags um 3 Uhr fand feierliche Vesper nebst Predigt und Abends um 7 Uhr Schlußgottesdienst statt. Das Pro gramm für den heutigen Tag ist: S Uhr Hoch amt, 3 Uhr Vesper und 48 Uhr Predigt und Ertheilung des hl. Segens. Von Stunde zu »Stunde lösen sich die Vorbeter ab, und sind «uch für die einzelnen Schulklassen bestimmte Andachtszeiten festgesetzt. DaS Sanktisfi mum bleibt bis morgen, Dienstag, ausgesetzt, wo die Feier um S Uhr mit einem Hocyamt, Predigt, Prozession und Ertheilung des sa kramentalen Segens ihr Ende erreicht. Siegreich. Unfer „Baltimorer Bafe- Ball-Club" erraug am Samstag auch wieder einmal einenSieg, denn er schlug den„Pitts burger Club" mit 5 gezen 4. Dr. Bull'S „Husten-Syrnp" hat alle die alten Hustenmittel unserer Basen und Tanten verdrängt. ES verfehlt nie feine Wirkung und ist bei Halsleiden unentbehrlich. Eine unglückliche Ehe. —lm Cri minalgericht hatte sich am Samstag Gustav Nordheimer wegen der Anschuldigung eines thätlichen Augriffs auf seine Gattin Minme zu verantworten. Die Letztere betrat etwas schüchtern den Zeugenstand, wurde aber bald dreister und schleuderte uuter reichen Zähren eine solche Fluth von Anklagen gegen ihren lieblosen Lebensgefährten, daß Geschworene und Berichterstatter gleich scheue Blicke, wie das Auditorium, nach dem Platze des Auge klagten hinüber schweifen ließen. Frau Nord heimer theilte mit, daß sie ihren Gustav mit Liebcsbezeigungen wahrhaft überschüttete, ihn sogar aus ihren eigenen Mitteln kleidete, hinlänglich mitTaichengeld versorgte, ja, ein mal sogar ihm bereitwilligst seiner Bitte um 10 Cents willfahrte, für die er sich, lebens müde, erlösendes Laudannm kaufen wollte, statt Dessen aber hinging und sich niederließ, „wo man einen Guten schenkt." Alle diese Liebesdienste lohnte Gustav mit schnöder Treulosigkeit, er verließ seiue opferfreudige Miunie und warf sich einem anderen Frauen zimmer an den Hals. Vor etwa einer Woche entdeckte Klägerin den Aufenthaltsort des Durchbrenners und suchte ihn an ihr liebe pocheudes Gattiuher; zurückzuführen, crhiclt aber angeblich von ihm und Der, welche die Ursache seiner Starrköpfigkeit war, Prügel, und man drohte, sie die Treppe hinabbeför dcrn zu wollen. Ergrimmt ließ Minnic nun den Treulosen verhaften. Der Angeklagte selbst stellte alle diese Angaben auf das Ent schiedenste in Abrede, behauptete, diß er Nicht länger iiiitMmnie leben könne, man sich nach gegenseitigem Uebereinkommen getrennt, und leistete einen feierlichen Schwur, daß er nie Hand an sie gelegt, aber lieber sich der schwersten Strafe uuterziehen, als zu ihr zurückkehren wolle. Richter Duffy wies die Autlage ab. Bei m Verlassen des GertchtS iaales erlitt Gustav in Folge der ausgestail oenen Ails.eguiiq einen heftigen epileptischen Anfall und schritt, nachdem er sich wieder erholt, von dannen, während Winnie vergeh» lich zu erforschen suchte, wohin er si>h ge wendet. Auf der Straße gestochen. Franz Geßuer, ein etwa 35 jähriger stattlicher Mann, ger.eth vorletzte Nach: iu der Grecn mounl Avenue, oberhalb der Madifonstraße und vorSchucider'sHalle, in streit mit ande ren Männern uud erhieft dabei einen so bösen Messerstich, daß er schleunigst uach dem „Sladt-Hcspuate" geschafft werden mußte. Die Wunde ist etwa zwei Zoll tief und be findet sich zwifchen der vieuen und fünften Rippe; da ober keine edeln Theile verletzt sind, fo cilaubt Dr. Breß'.er nicht, daß der Zustand deS ManueS eiu bedenklicher ist. Geßner hatte von vornherein erklärt, daß ein Stcinhaner, mir Namen John Wilson, der Tbäter gewesen sei, aber die Versolgung des selben führte erst uach mehreren Stunden zu seiner Verhaftung, welche dem Polizisten Finnerty auf dcr Ajork-Road gelang. Wilson leugnet übrigens die That, und sicher ist, daß noch mehr Personen an dem Streue bethei ligt waren, sowie daß alle Beteiligten, die aus Schneidens Halle heraus gekommen wa ren, mehr getrunken hatten, als ihnen gut that. Gestern wurde Geßner nach seiner Bc Häusling, Nr. 55, Greenmount-Avenue, über geführt. Schießereiim westlichen Stadt theil. Henry C. shoemaker uud Wm. C. Pbelps halten am Samstag Nachmittag an der Ecke der Eutaw- und Fayettestraße einen Streit miteinander, welcher leicht bofe Folgen hätte haben können. Die veidcn Männer waren früher eng befreundet, neuer dings aber hatte eine grimmige Feindschaft zwi chen ihnen Platz gegriffen, und zwar war, wie gewöhn ich, das ewig Weibliche da ran Schuld. Nun trafen sie sich am Sams tag zufällig an der genannten Ecke, und Shoemaker behauptet, daß Phelps deu Ver juai gemacht habe, ihn mit einem zu attaäiren. Jedenfalls flüchtete Shoemaker in Barucy Heß' Lokal hinein, wußte sich don einen Revolver zu verschaffe«, kam wieder heraus und schoß, aber, wie es scheint, nicht anf ftinen Gegner, denn die Kugel haue eine Wolke eher treffen können, als diesen. Männer wurden verhaftet, und der Eine we gen Schießens aus der Straße zu Ho und Kc jten, der Andere wegen ordnungswidriger Aufführung zu Hl und Kosten verurtheilt. Beide bezahlten prompt uud verließen zu sammen uud anscheinend durch die kostspieli gen Ersahrungeu wieder miteinander ver söhnt, daS Statioiishaus. Das Auge des Gesetzes wacht. Ter Neger Van Lear wurde am Sam>.ag vom n->rdwestftchen StattonShat.se ans dem Ee'änqnisse überwiesen, und zwar ist 'ein Scyick>al ein recht intcressau.es. D.e Polizei sahnöete zwei Jahre lang aus ihn, da er am 4. Auoust ILB3 Pr'erd und Wagen des Hru. Wm. A. R. Griffith.Nr. 52, Nord-Calhoiiu straße, gestohlen und an einen Hrn. Geo. F. Laudsireet verkauft haben soll. Gleich nach vollsühr.er That flüchtete er nach Philadel phia, aber vor Kurzem kehr.e er, sich sicher wähnend, hierher zurück und elablirte ein Barbiergesc.?äst an der st. Mary'S Strane. Dort wurde er schon nach zwei Tagen zufäl lig vom Sergeanten Flauuery erlannt, und meh'ere Zeugen fagteu vor dem Poüzeir.chter vosiliv aus, oaß er Derjenige sei, der damals oen Diebstahl bedangen habe. Uebrigens hat Hr. Grifsith und Wagen zurück e'- langt. So ist's recht. Schon seit langer Zeit machte sich in der Eutaw-, nahe der Lexingtonstraße eine Schaar farbiger „Dü kes" für die ganze Nachbarschaft sehr unange nehm; denn sie wurden natürlich von etWr Scyaar Schönen ihrer Rasse umschwärmt, uud dcr Umgauoston soll trotz der äußerlich glänzenden Toilette ein mehr, als familiärer und jedenfalls sehr anstößiger gewesen fein. Mehreren dieferhalb eingelaufenen Beschwer den Rechnung tragend, veranstaltete deshalb die Polizei am Samstag Abend um 10 Uhr Plötzlich eine Razzia und verschaffte den fol genden farbigen „Dudes" ohne Erbarmen freies Quaruer im westlichen stalionshause: Edward Roß, Thomas C. Boston, Charles Hollis, Jeffe Danridge, Benjamin Boston, Wm. B ston, Nelson Gordon und Wm.Roß. Aus den Gerichtshöfen. —lm Stadtgerichte hat am Sa nstage W.n. W. Dri'mmono gegeu Margaretye Maddeu.sen. und juu., und Ellen Weiner eine Schaden er,atzklage auf HIOOO wegen vuqesetzmäßiger Besciilaonahme von ihm gehör.gen Effetten anhängig gemacht. Im Bnndes-Distliktsgerichle erhielt vor aesttrn Friedrich Lehmann aus Deutschland leinen Bürgerbrief. Im Falle des am Freitage von einer Jury Ue incjurrvncko für geistes krank erklärte.- Friedr. W. Classen ist am Samstage im Stadt-Kreisgerichte von dessen Bruder ein Comite zur Verwaltung des Ver mögens des Pat.enten ernannt worve l. Hr. Conrad Eckhardt und fei?: Gattin Miunie haben ''ezen das John Auih »'che Ehepaar, mit sie nahezu zwei Jahre, bis zum Avril 188', drS Haus Nr. 122, Johnfonsiraße, bewohnten, eiae auf H'.OSZ lautende Entschädigungsrlage wegen angebli cher Verleumdung anhängig gemacht. Wie verlautet, soll Frau Auih der Gattin des Klägers den Diebstahl eines Mark.korbes und e'ner Partie Federn zur Last gelegt haben. Fordert seine Enkel zurück. August Wolf reichte am Samstag im Com mon - Pleasgericht vor Richter Phelvs ein Ha'i eas-CorpuS Gesuch gegen Michael Blume ein, in welchem er um Auslieferung von Anna und Eduard Wilhelm, 8 und 6 Jahre alt, nachsucht. In der Klageschrift heißt es, daß Beide feine Enkel, die Kinder seiner am IS. d. M. verstorbenen Toch er Matte Wil helm feien, und daß er nach dem Gesetze als Vormund berechtigt sei, über ste zu verfügen. Zugleich wi d geltend gemacht, daß eine der artige Aenderung rm Interesse der Kinder völlig dringend geboten fei. Der Richter ord nete an, daß ihm die Letzteren heule Vormit tag vorzuführen sind. Auch eine Hei r a th.—Eme gewisse Margarethe Wächter beschuldigte gestern Hermann Schön vor Pollzeir.chrer Sanner der Vaterschaft ihres unehlichen Kindes. Nachdem Schön, der Anfangs in den faureu Apfel zu beißen wenig aeneigt schien, eine kur,e Weile in einsamer Zelle zugebracht, be sann er sich eines Besseren und erklärte sich vereit, seine treue Margarethe als seine Gat tin heimzuführen. Da indeß gester.,, als an einem Sonntage, eine Heirathslicenz nicht beschafft werben konnte, wurde Hermann in feine Zelle bis beute, wann die Tranungs Ceremonie stattfinden soll, zurückgeführt. Vermischtes. Jas. B. Rundle ist vom Postmeister Veazey an Stelle des Hrn. Conrtney zum HülfS - Briefträger ernannt worden. Hr. G. Gerhardt wird morgen ein Ver hör vor dem BnndeS-Commissär Rogers -u bestehen haben. Er soll einem von W. I. Aidt kntfcyirten Postwagen ohne Grund den Weg verfperrt hr.ben. Hr. Gerhardt wurde unter 1300 Bürgfchaft gestellt. Pastor Dr.J. P. Newman, bekanntlich der geistliche Freund des verstorbenen Gen. Grant, wird am 5. November im Interesse des WohlthätigkeitS-Fonds de« „Custer-Po stens Nr.e, G.-A.-R.," einen Bortrag in der „Musik-Akademie" halten. Major Fergnfon wohnte am Samstag zum ersten Male der Sitzung der Polizei behörde bei. Hr. Robert Garrett hat während feine« Aufenthalts in Europa zwei echte Bernhar diner-Hunde und einen russischen Pudel au gekauft, welche auf dem Dampfer „Barrow more" hier eingetroffen sind. Die „Charitable-Marine-Society" hielt am Samstag Nachmittag eine Sitzung. Capt. John HiueS wurde als Mitglied der Gefell fchaft aufgenommen, uud eine Wittwe wurde auf die Uuterstützuugsliste gestellt. Die„CantouerCompagnie" bezahlte am Samstag dem städtischen Stener-Eiuuehmer ihre Steuern für das Jahr 1884 in der Höhe von H 7112. Der „Hospital-Hülssverein." Dieser Verein hielt am Fre.tags-Abende in der Behausung des Frl. Julie Terrett feine regelmäßige MonalSvcrsammliing.in welcher Hr. Geo. I. Tor.ance den Vorsitz sührie und Hr. Morton Schäffer als Sekretär sungir.e. Anwesend waren 13 Mitglieder, uuö das Blumen-, Musik- und Besuchs - Comite legten ihre Berichte vor. Die Blumen-Mis sion zählt gegenwärtig etwa So Mitg.ieder, d. h. beträchtlich mehr, als im Vorjahre; sie vertheilte während der letzten drei Monate 3015 Bouquets, 140 Pfund Trauben, 65 Dutzend Citronen, 62 Duvend Bananen unt> außerdem eine beträchtliche Anzahl Kisten kleinerer Fruchtarten, endlich drei Dutzend Fächer an die Kranken i« den verichiedenen Hospitälern. Eine Anzahl hochherziger Da men in Westmiuster Verräth ein lebhaftes In teresse für diefe Art der Wohlthätigkeit, und man ist deshalb zu der Hoffnung berechtigt, daß dort fehr bald ein blühender ein in s Leben treten wird. Das Musik-Co mite veranstaltete während des Jahre« sechs Conzerte in dcn verschiedenen Hospitälern, wetcve, mir Vortrügen nnd Vorleiungen un termischt, den lebhasten Beifall der Patienten zu haben schienen. Leider besitzt keine der Anstallen ein Piano, und man geht deshalb mit dcm Plaue um, vorläufia eine Violin oder FlölenbcglcittingfürdieC>esangsvor.cäge zu Resignation deS Frl. Kate Riddle als Schatzmeistenn wurde mit Be dauern accept rt, und zugleich faßte m?.n Be schlüsse, in welchen ihren Verdiensten nm den Verein alle Gerechtigkeit erwiesen wird. Unsere böhmischen Vereine. — Vor etwas über einem Jahre errichteten die böhmischen Vereine unserer Stadt eine schöne Versammlungshalle am Broadway, zwischen Chew- und Cagerstraße. Aber obgleich an sich groß genug und zweistöckig, hat sich das Gebäude doch bereit? eis zu klein nnd heute wild deshalv mit der xiiteS dreistöckigen Anbaues an der Nor dseite beginnen, so daß alsdann das Gebäude 58 Fnß Front am Broadway nnö eine Tiese von 64 Fuß haben wird. Die Halle wirö dadurch für alle Zwecke groß genng werden, und außerdem wird noch ausreichend Raum für Bibliothek-, Verfammlun»S;immer ufw. vorhanden fein. Der „böhmische Turnver ein" hielt am Samstag feine erste Sitzung feit seiner Trennung von dem Chicagoer Verbände in der Halle, und Hr. Joseph Ma teika führte den Vorsitz, während Hr W. I. Schimeck als Sekretär fungirte. Mehrere neue Mitglieder wurden aulgenommen, und überdies wurde eine von dem Gärtner Hrn. Hoyda ausgearbeitete Constitution durchbe rathen und angenommen. Während des Winters wird der Verein, welcher gegenwär tig 78 Mitglieder zählt, eine Reihe von ge meinschaftlichen und theatralischen Abend Un terhaltungen veranstalten. VomConvent der „Luiwrle t n IZi> r l«>!'s' Einer der interessan testen Aussätze über die heutigen Finanzsra gen. welcyc'in der diesjährigen Sitzung der Ranker--' H<;soc'i:»t!ou« zu Chi cago eingereicht wurden, war das Schriftstück des bekannten Kassirers der „Deutschen Spar bank von Baltimore," Hru. Roberc M. Ro lher, über „Gold oder Silber," in welchem derselbe klar darlegt, daß die Anhäufung der gegenwärtig geprägten Silber-Dollars finai' zielte Verwirrungen bringen muß, und alle Controlle, Schuldscheine ü. f. w. ausschließ lich cus Gold basirt sein folllen. Das Schrift siück schließt mit solgenden wohl ;n erwägen den Worten: „In Zeiten der Entwickelung irgend eures Zweiges eines Geldsyslems :>> es sür den Wohlstand deS Landes ebenso nö thig, öen wichtigen Werlhmesser Gold, wel che sich immer aiS der beste uuö zuverlässigste erwiefen, beizubeba'.ten, ia, fdgar nöthige-, atS in Zeiten Wertyes-Gleicbheft Der gciunkenc unsichere Werthmesscr iolUe in Goldwer.h angerechnet werden Nicht dc>S Gold in gesunkene!» oder enlwer:!>e:e'.n Sil ber oder Papier. Alle geschäftlichen und 112 '.auziellen Handlungen sollten auf Gold cls Wer.yniesser beruhen und nicht anf einem cnlwertheteii und unsicheren Substitut, was dem Kau,mann eine feste Basis >ür seine Be rechnungen giebt und dem Arbeiter für jeden verdienten Dollar hundert Cents sichert." Beamten wähl der deutschen Demokraten der 10. Ward. Ge stcrn fanden die sährticheGencralversammlung und Beamteuwahl der deutschen Demokraten der 10. Ward im Lokale, Nr. ll'l, Lexington straße, statt, welche sehr stark fcequent.n nnd durch den Befuch einer Delegation des 13. Ward Clubs beehrt ward. Berichte von dem Finanz und Unterhaltung?-Comite wurden in Empfang genommen; Ersteres bei chtete einen Kasscnbestand rüm H 133.21; Letzteres einen bedeutenden For.fchrit.. Beschlossen dieHH. Dionys Häffner für den i. Zweig und T. W. Terrv sür den 2. Zweig des StadtcatheS zu indossiren, nnö Dies in der „Sun" und in dem „Correfpondeuten" zu publiziren. Das Resultat der Beamten wahl war folgende?: Präsident Dionys Häff ner, i. Vtce-Präsidenl Christ. Lentdecher, 2. Vicc-Präsident Karl E. Jendereck, Schatz meister Conrad Schneider, pro.. Selretär I. A. Ostendorf und Thürhüter Friedrich Wagner. Als Delegaten zum Central Verein wurden nominir.: Dionys Häffner, Christ. Leutbecher, I. A. Karl G. Jendereck, Conrad Schneider, Concad Tarich, Friedrich Wagner. August RerZ und Rupert Kohleimaniu Nachdem noch vier ueue Mitglieder aingenommen woröen, ver tagte man sich. Die „B ä ck e r - U il i o n N r. 1" hielt am Samstags - Abend in ihrem Vereins-Lokale bei Hru. Ecttlieb Wolss, Nr. 45, N.-Amity- Slraße, „Atlanttc Halle," die drille Ouartai- Vcrsammlnng des JahreS, welche von den Mitgliedern zahlreich besucht war. Den Vor sitz führte Präsident Joh. Walich und daS Protokoll der sekcetär Emil Brückner. Nach dem die vierteljährlichen Beiträge entgegen genommen waren, wnrde für das letzte i' schreier'S Park am Samstag, den 22. Aug., stattgefundene Picnic Rechnung abgelegt, die ein fehr günstiges Reful.al abgab. Nach Er ledigung der üblichen Ront.negeschäfte und Aufnahme mehrerer neuer Mitglieder er folgte Vertagung. DerGef a n g o er ei n„Ari o n" r rhm gestern Ncchmittag in seinem Bereins Lokale, der „Mei' anics' Halle," seine jährliche Be amtcnwahl vor. Den Vorsitz führte der Präsident H. Rathje und das Proiokoll der Sekretär I. Vrossel. Als Wahlr.chter fun girteu die HH. Joh. Beck ~ Georg Deib<u. H. Eckhardt. Das Resultat wc.c folgendes: Präsident Christian Tiehlmann lper Alkla mation), Vicc-Präsident GeirZ Höstich sper Aiklan'.ation>, Dirigent Joh. E. Frauk per Akklamationj, Bice-'Lräsident Akklamation/, protokollirender Sekretär Leo pold Brucksch Finanz-s? kcetär Justus Brössel (per Ak'lama..on), cor respondirender SelcetärPhilipp Nolz, Schatz meister Wilhelm Klinge, Collektor Fciedr.ch Tewes, erster Bibliothekar Heiiu.ch Rein Hardt, zweiler Bibliothekar Friedrich sühle; Exekutiv Comite: H. Reinhardt, F. Tewes, G. Deibel, H. Rathje, L. Baake, G. Kir fchenhofer, L. Koop; Finanz-Comite: E. Tiehlmann, H. Reinhardt, Karl F. Heck mann: Musik-Comite: Karl Neu, L. Baake, Joh. L. Weigand, H. Baner; erster Fahnen träger Philipp Guckes, zweiier Fahnenträger Johann Ostertag. Beschlagen w''rde, die Winterfestlichkciten im „Concordia-Opern- Hause" zu veranstalten, serrer das 34. Sttf tungsfest am Mortaa, den 19. OUober Is?s, abzuhalten. Hierauf erfolgte Ver.agung. Der Gesangverein ~A rb ert er - L re de rl afe l" hielt Samstag Abend in seinem VcreinSlokale, Nr. 28l West - Prat.slraße iNeidhardt'S Halle), seine jährliche General- Versammlung. Den Vorsitz führte Hr. W. Stuhr, das Protokoll Hr. W. Mittlöhner. Das Protokoll wnrde, wie vcrle'en, ange nommen. Sodann erstattete der Finanzfelre tär, Hr. L. Hartig, feinen Bericht, we'cher von dcn Revisoren sür l.chtig befunden und von der Verfammlung angenommen wurde. Die Beamtenwahl ergab folgendes Resu'tat: Präsident W. Stühr, Vice - Präsident E. Köster, Prot. Sekretär W. Mittlöhner, Fi nanzsekretär L. Harug, Schatzmeister O. Schumann, Archivar F. Greinns, Revisoren W. Battenberg, W. Runge, F. Jaschi'. Musik-Comite: Fr. Jasper, L. Hartig, W. Mittlöhner, W. Battenberg. Collektor Fr. Jaschik. Zu Delegaten zu den ~Ver. Sän gern" wurden die HH. E. Köster, W. Mitt löhner und O. Schümann auSersehcn und zum Dirigenten Hr. A. Weber für das nächste Jahr einstimmig wiedererwählt. Verschiedene Anträge konnten wegen mangelnder Unter stützung nicht zur Debatte gestellt weröen. Es wurde beschlossen, am 3. Sonntag im Ok tober eine im Vereinslo kale zu veranstalten, und dem Vergnügung? Comite liurdeu für das am 15. November d. I. stattfindende Stiftungsfest nähere Instruk tionen ertheilt, worauf nach Erledigung noch mehrerer, lediglich innerer Angelegenheiten Vertagung erfolgte. Den fehlenden, ohne triftigen Grund abwesenden Mitgliedern wurde die in den Statuten vorgeschriebene Strafe an'erlezt. DieArbeiter-Abend schule. —Be züglich der Berathung zur Wiedereröffnung diefer vor drei Jahren in's Leben gerufenen Schule fand gestern Vormittag in Knavp's Institut eine Versammlung stall, in welcher Hr. W. Battenberg den Vorsitz sühne. Nach Aufnahme mehrerer neuer Mitglieder wuri,e die Wiedereröffnung der Schule auf heute Abend 8 Uhr und der monatliche Beitrag sür den Unterricht aus die geringe Summe von Kl fixirt. Als Lehrer wurde Hr. I. H. H. Männer, dessen Erfolge während einer lang jährigen Thätigkeit Hierselbst als Schulmann ein weiteres Lob an dieser Stelle überflüssig machen, einstimmig auScrsehen. Alle, welche sich daher eine gründliche Kenntniß der eng lischen Sprache anzueignen wünschen, sollten nicht versäumen, sich heute Abend 8 Uhr in Knapp'S Institut einzufinden. Der „südöstliche Turnbezirl" unternahm gestern einen Ausflug nach dem Cantoner Gehölt, gegenüber dem,, Bayview " Asyle, welcher sür die Theilnehmer eine Reihe vergnügter Stunden im Gesolge hat.e. Un ter den vielen Gästen befanden ficy zahlreiche Vertreter der „Baltimorer Turugemeiude," des „iozial demokratischen TuruvercinS" und des Vereins „Vorwärts," während sich der Verein „Columbia" wegen überbäufter Ge ichäste entschuldigen ließ. D.e „Monumen tal-Pserdebahn" führ.e die Gäste bis zum Endpunkte der Linie, von wo sie bereit sie hende Phätons nach demZieleihrer Wünsche brachten. Auf dem Festplatze enlwlckette sich in knrzer Zeit ein munteres, lebhaftes Trei ben; Turnübungen wechfelten mil Preis schießen nnd dieses mit dem üblichen Tai?- vergnügen ab. Alle Turuer beseelte der eine Wnuich, daß bald ein ähn'iches Fest, welches alle hlesiocn Turuer vereint, in gefcylofsenen Räumlictikciten veraiistcltet werde. Uni : den Anwesenden befand sich auch der ver diente Tur.-'ehrer Hr. Lohmann, welcher bei feinem Eintritt mil einem begeisterten „Gut Heil" begrübt wurde. An dem Schießstande gingen als Sieoer und Gewinner vol en Preise uervor die HH. M. Schanv. erster Preis; F. Beyer, zweilcr Preis; I. Lambert, dritter Preis; I. Rehberger, vie>> ter Preis; I. Gabl, fünfter Preis, und I. P. Bittroff, fechSter Preis. Hr. Sigmund Jünger überreichte den Glücklichen ihre Ge wiin'.ste. Um das Zustandekommen der Fest lichkcit hatten sich besondere Anerkennung er worden die HH. S. Jünger, Hahn, Knavv, RingSdorf, Lingelbach und Bodenvurg. Die Turnübungen wurden unter Leitung des Turners Richard Turnt exakt v"5 »?cr.h auSgefühi.. Tie „Soiivirä!te Graß-Loge" der oo - Fellow S." Die Sitzung der „sonveräncn Groß Loge" des „LrdenS der Qdd - Fellows" gelangle am SamstagS Mittag zum Abfchlusse. Ex - Gouverneur Undc wood vou Kentucky wurde zum Gene ral.Licmeuant des neNeir Grades der „Pa Marchs Militant" erwählt. Außerdem wur den Beschlüsse gefaßt, iu welchen die „Sou veräne Groß Loge" dem Mayor von Bal.i mcre und den Bürgern der Stadt ihreu Dar.» für bewiefene Gastfreundschaft nnv s.ennl liche Ausnahme im Allgemeinen ausspricht. Endlich wurde noch beschlossen, die nächste Sitzung dcr „Souveränen Groß Loge" am dritten Monrag im September 1886 in Bo ston zu halten. Die Mehrzahl dcr Mitglie der reiste schon am Samstag von hier ab. Eine nene L oge. Die „Marylän der Loge Nr. 9k" des „Uuabh. LrdeuS der Benjamin - Söhne" const.ttiirte sich gestern Nachmittag in Äonderhorst'S Halle an der Sou'.hüraße durch die Wahl folgender Beam ter: Rath. Kaufmann Präsident, Samue' Dorf Vice Präsident, L. Schöltthal Schatz meisler, L. Grödel protokollirender und sa>. Fircman Finanz-Sekretär. Zum inneren Wächter wnrde Hr. Hermann Isaaks, zum Uutersnchungsarzt Dr. M. Schir.nann und zu Mitglieder. l des VerwalttiugSralbes die HH. Jvftph Sondheim, N. F. Jakobs und E. Jakobs anSerseh»n. Die Installation vollzogen der Großmeister Wilh. Keller Großsekretär Ad. Silberstein, welche Beide zn diesem Zwecke von hier einge lrofftn waren. Ter Orden lcal vor acht Jahren in letzterer Stadt in's Leben und zählt zur Zeit 7KOO Miralieder. Nach Schluß der Sitzung fand in Dr. M. Schirmann S Wohnung in Nr. 145, Aisqni'.hstraße, ein fröhliches Festessen statt, bei welchem unter Anderen auch von den HH. Keller, Silber stein, Grödel, Dorf nnd Kaufmann Anspra chen gehaltkii wurden. Die Großbeamten ciediliien sich im Lanfe des heutigen Tage? in Begleitung des Hrn. Dorf nach Washing lon, ebenfalls zum Zwecke der Jnsti.ilrung einer neuen Loge, zu begebeu. Di e „M elallar b e i t e r ll nio n" verausialtete gestern in Nolte o Halle, Nr. 45, Pratlslraße, zum Besten eines ar beitSlosen Mitgliedes eine fröhliche Aoend itnicrhaltnng, an welcher linier Anderen anch Mitglieder dcr „Arbeiter Liedertafel," der „Möbelarbeiter Union" nnd dcS „Ost Balli morcr Liedcrkranzcs" Theil nahmen. In der„Ha n o v e r Ha l l e," Nr. S 3, Hanover , nahe Camden 2lraße,fand Sam stags-Abend das dritte Conzert der Saison liau. Tie Freunde einer guten Musik, wie eires Tropzen seinen Bieres stellten sich in dem hübiwen Lokale zahlreich ein, wo ihnen Hr. August Heiricmeyer in seiner bekannten liebenswürdigen Weise das Bcstc, waS Ke'- ler und. Küche boten, au.ischte. DaS Pri gromm, welches Capt. Feldmann's Kapelle mit Schwung und Präzision durchführte, ent h eil manch' gediegene Nummer; wir erwäh nen davon die groye Conzerl-Gavotle „Ly'ic" von F. Schäfer, das anmu.h.ge Potpourri ai'S der Over „Martha" von Flolow, die Lnver.ure zur „goldenen Krone" von Her mann, den reizenden Walzer „GenilllhSlöne" Von R. Piefke, das Finale aus der Operette „das „Spitzentnch der Köninin" von Suppe und die „Irene-Polka" am dem Xylophon von D. Müller. Die letzte Piece, vorgetragen vcn Prof. Feldmann, inu., mußte auf allfei ligeS Verlangen mchrmal? wiederholt wer den. Fenner'ö Pavillon in A. Beck S Brauerei an der Gai.ifoi Lane war gesiern wieder das Ziel vieler Menschen, welche ne ben einem Glase guten Ä..e-es anch geistige Unterhaltung juchten, und daß sie Dos voll und ganz gesunden, dasür bürgten die von Zufriedenheit und Freude stcahleu..en Gestch ler ter zahlreichen Gäste. Hr. Fenner hal vor Kurzem eine gute Theatertrirppe gir>, welche gestern mit dem Bühneniver.e „dcr gcheiml.ißvolle Brief" uud de n Sch'nß stnck „dcr Künstlcr nach dcm Tode" großen Beiiall erzielte. In den Zwischenpausen er sreute dcr bekannte Wiener Komiker L. Löwy mit einigen rechl netten lauu.gcn Couplets das gesammte Auditorium. Nach F. C. Zel ler'S Museutem pel an dcr Eck' von West-Ballimovestraße und Culverton-Roaö zogen gestern Nachmit tag wieder Schaaren von Theaterfreunden, welche eS sich vorgcnomn en hal.en, fern vom Getümmel der Stadt einige vergnügte Stun den zu verleben. Ihre Erwartungen wurden nichl nur erreicht, sondern weit iiberlroffen. Das Programm bot viel Abwechslung und hinreichenden Stoff zur Belustigung. Nach mittags 3 Uhr kamen die zweiakuge Posse „die Unschuld vom Lande" und das gleicht tige Charakterbi'd „der Geiger von Cremona" zur Aufführung. Abends K Uhr ging zum ersten Male in Amerika das große romanti sche Mährchen „drei Tropfen Blut" oder „dcr Flnch des Geldes" in fünf Ak.en mit herrli cher Ausstattung und prachtvollen Tablcaux über die Bühne. Die Leistungen der mit wirkenden Personen waren „A Nr. l;"sie erndteten auch für ihr gutes Ein;el-, wie En semblespiel dcn wohlverdienten Beifall. Hr. F. C. Zeller bietet Alles aus, um seinen Gäfen an geistigen, wie leiblichen Genüssen immer nur das Beste zu liefern. Im „Darle y-Park" an dcr Harford- Road begann gestern die Sa.fon des „musi kalisch-dramatischen Familien Clubs." Das HauS war dicht gefüllt, und wir bemerkten dort alte Freunde, welche schon längst mit Spannung des TageS yarrten, wo ihnen wieder die gewohnten theatraliscyen Genüsse des Clubs geboten würden. Un.er den denk bar günstigsten Auspizien zogen gestern die Jünger Thephis mit dem histoii'chen Sensa tivns-Lustspicl „was Gott zusau.ineu fügt. Das soll der Mensch nichi scheiden," in den Tempel ein. Die Rollen waren trefflich be setzt, und jeder der Mitwirkenden zcigtt sich seiner übernommenen Ausgabe voll'ommen gewachsen. Kein Wunder, daß oft lebhafte Beifallsstürme durch die Halle brausten. Pros. Ktist's Orchester füllte die Zwischen pausen mit gediegenen Conz«"-t-Piecen iu an genehmer Weise aus. Die KoMme lieferte daS Geschäft von Mad. Amelie Winkel-Holz hausen, Nr. IS, Süd-Eutawstraße. Conzert und Lunsch «ab Samstcx Abend Hr. E. T. Plitt den Gästen in seinem Lokale an der Ecke von Monument- und Castlestraße, wobei das bekannte bayerische Lagerbier aus Geo. Günther's Kellerverlie ßen in Strömen floß. Die vielen Freunde und Gönner des jovialen Wir.heS amüsirte« sich königlich und sprachen den verabreichten Erfrischungen tavfer zu. Gegen Abend, a's die Wogen der Gemülhlichkeir am Höchsten gingen, erschien eine kleine Musiikapelle und spie'te unmuthige Weisen. Erst spät schied man von dem trauten Platze, aber mit dem Besprechen, bald wiederzukehren. In dem Lokale deS Hrn. Albert Dogge war!» Samstag Abend ein gediege nes Eonzert mit auserwähltem Programme gegeben. Die gute Durchführung der ein zelnen Pieeen verschaffte den zahlreichen Gä sten einen genußreichen Abend, dessen An nehmlichkeit noch durch gemüthliche Unterhal tung und einen guten Dropsen des bekannten „Pale-Bier" aus G. Bauerilschmidt's Brau erei erhöht wurde. Unter den mitwirkenden Kräften bei dem Instrumental-Conzert zeich neten sich besonders Pros. Radecke aus dem V.ono, L. Marks auf dem Cornet und F. Herrmann auf der Violine aus. Polizeiliche S.—Auf Antrag der Frau Marcella Elliotr von Nr. 7S, Singstraße, wl de der Steger John Brown verhaftet, weil er ihr während eines Umzugs eiu golde nes Medaillon gestohlen haben soll, dessen Werth die Frau auf tz4s angiebt. In den Taschen Brown's fand man überdies einen geladenen Revolver. Er wurde in Erman gelung des nöthigen Kleingelds für seinen Prozev dem Gefängnisse überwiefen. „Wenn'S nur raucht," denkt mancher Paf fer; eS ist aber für den Geruch und Geschmack ein großer Unterschied, ob man Kneller, den ein einsamer Raucher allenfalls anf hoher Alp genießen mag, oder eine der berühmten Sorten von Ga, 16. Ax im Pfeifenkopfe hat. AbfchiedSrede de« PafiorSDr. C. F. A. K ä ß m a n n. Bekanntlich hört mil dem I. Oktober die vierjähriae AmtSthä tiokeit dcö Pastors Dr. C. F. Ä. Käßmann als Seelsorgers der Dreieinigkeit« Gemeinde auf, und der junge Prediger Hartmann von Philadelphia tritt an feiiic Stelle. Gesteru Vor.i.itrag w Uhr während de? sonntäglichen Gottesdienstes hielt nun Dr. C. F. A. Käst mann seine AbschiedSrede, aus der wirNau» flehendes wiedergeben. Der war aus der Aposlc'geschictfte, Kap. rv, V" 17 bis 23, genommen. „„An des Orient? Küste versetzt uns unseres Textes Wort. Dort, bei Milelvs, bel.i.i ei.l Wanderer da« User. Es ist Paulus, der Apostel größter. Bon Griechenland kom mend, bett.tt er Kleinasien's Boden. Allüber all, wo er wandelt, ist ttafstfcher historischer Boden. Hier zogen einst die Helsen der «Itiadc"zum eiasien Männer,'.»eile ans. Xer xes' Schaaren lagerten hier, die an Griechen land's Vaterlandsliebe rnrück prallten. Ma cedonien'ö Heldenjuiiaung, Alexander der Große, führ e hier seine Heere bis an das Judl'S-User und Lydien s iiüste im Siemes fluge. Hier erheben sich des Halic:>rna>,ns Höhen und dort die Trummer von Homer'S heiligem Jlion. Hier Antiochien, dor. Ephe suS bis nach SamoS und LeSboS schaut das Auge. So mahnend dieses Alles dem Wal, derer ist, den Apostel bewegt eS nicht, u.doch, tiefbewegt ist des Apost?«S Seele. Hier de gaun er seine veitundigend den Gelrenziglen, und vor dem Nazarener saulcn in die Bilder der Götter und beugte EphesuS' Göttin. Von hier gin! er hinüber nach Griechenland. In Pkilippi, wo einst im blutigen Brudeririege Roma s Freiheit beugen mußte daS Haupt vcr Ty rannen und Despoten, richtete er das Kreuz seines Herrn und Heilandes aus und erhöbe? zur Fahne der wahren Fre.heil. Iu Cor.nch und Atyen, den Sitzen der alillasstschen B.' dring, der Kunst und der Wissenschaft, ver- Uiiidir>te er eine neue Philosophie die Philosophie von dem Gekreuzigten, der Liebe, des Erbarmens: den einzigen wahren Huma nismus. Bor ihr erblaßt das Bild des vollendeten Gerechten, wie es Aristoteles in so glänzen den Farben geschildert, uud der , das Wort des ValerS, wird Führer und Leiter, Zuflucht und Schutz Aller. Hohe uud Nie drige, Reiche und Arme, Weise und Barba ren sinken yuldigend und anbetend 'n seinen Füßen. Alle Schatten der Finsternis fliehen, und die Sonne der Gerecytigkcit, die einst blutigrolb von dem Kreuze aus Golgotha'S Höhen über der fündigen Welt aufgin», schei net nun hier auch. In die ser.cen, zukünftigen Zeiten schaut das Auge des AposteiS und sieht die Triumphe und Siege des Gerreuzigten Das Werl begann in Kleinasien, setzte seinen Siegcsgang wrt nach Griechenland, Rom und allen Ländern Europa'S und zieht auch jetzt noch siegend durch alle Länder der Wcl Aue Stürme der Zeiten alle Wogen d . Empörung alle giftigen Pseile prauten a. ihm ab; denn es ist geoaut aus dem ewigen Felsen: Jesus Christus, derse'be geste..,, heute und in alle Ewigkeit. Ja, ein Sieger ist'S, der hier bei MiletoS landet. Er ist aus seinem letzten Gange nach Jerusalem. Richt Lorbeeren und Kränze war ten sein, sonder.r Bande und Ketten in Je salem, in Cäfarea und endlich in Rom, u r der Ausgang seines Lebens ist der Mär.lirer tod, womit er preisen soll seinen Heren. Kan.i er da vorüber gehen am nahen EphesuS, wo Kiiider seiner Arbeit, seiner Müncn, seiner Liebe, seiner Thräucn weilen? Rein, Das kann er nicht. Er läßt sie kommen, die Ae' testen nnd Lehrer der Gemeinde in EphesuS, und richtet herzliche Wor.e an sie- Was wir vernommen in unseres Tex.es Wor., ilk die AbschiedSrede des Apostels von den Cpheseru. Wie cs scheint, befinden wir uns in einer ähnlichen Lage. Auch ich scheide von Eitch, unter denen ich daS Wor. vom Kreuze vcr lünöigt habe. Es sind die letzten Wor e, die ich als Euer Pastor zu Euch rede. Wohl ist der Heu.ige Tag kein solches Fest, wie heute vor acht Tagen eine andere Gemem.>e dreier Stadt scicr.e eine Gemeinde, die nebst ihrem Pastor vielfach als christus sei ndliche erschien, verlästert und v" dämmt werden ist. Es muß doch wohl der Geist Jesu Ehristi und seine Liebe cine Stä..e in jener Gemeinde uud ihrem Pastor geftu' den haben; SO Jahre in ungestörter Gemein schaft verbunden gewesen zu sein des gre sen Pastors nicht müde uud überdrüssig ge worden ihm helsend, stützend, tragend an der Seite stehend, so daß der 7!>-jähr.ge greife Jubilar sreudig benennen dnrste: „i chwei ß, Ihr werdet auch fernerhin an meinerSeite stehen,bis die So nne meines LebenSsich neigt!" Das redet für sich selbst. Es sei ferne von mir, der Umstände zu g denken, die meine Trennung von Euch he .cisührteii, und sollten Solche unter Erich sein, die Derartiges erwarten, so sind sie ver geblich gekommen. Für mich, fo schmerzliche t2l.uneri' igen sich daran knüpfen —so bittere Erfahrung ich gewacht nnd so herbe Täu schungen ich erfahren —: für m.ch liegt Alle? in der Vergangenheit uud in der Hand Des sen, der zii seiner Zeit recht r.chtet. Nicht Worte des Grolles und der Bitterkeit werdet Ihr vernehmen, sondern ich will, so weit ick eS vermag, rm Geiste dcS Apostels zu Euch reden und nach Anleitung dieses Textes zeu gen: von vem Weae ;um Ziele. In beredten Worten führte der Redl iern Thema aus, und gleity wie nnter den Piuseistuchen des Malers, flieg die Gestalt des kämpfenden nnd leidenden Apostels vor den Zuhörern empor. Es hatte etwas Pak kcndcS, wie der Mann so stählernen W'ftrs, so zäher Energie, so faiarfen Beistan.es, so streitbarer Kraft, so überlegenen Geiste" ge 'childert So in seiner Liebe Treue. ES sei ein Gesetz alles Leben? auf Erden, daß es ans dem Wege der Schmerzen geboren werde-daß cs aus dem Wege der schmerzen vollendet werde. Auch das geist liche Leber. So bei Paulus, so bei Allen, fo auch lci uns, aber im Glauben, in der Liebe und der Treue solle es sich vollenden. Es waren Wor.e der Liebe, die vcn den Livpcn des Pastors flössen, nnd sichtlich bewegt batte die Gemeinde den Vor.rag angehor.. VieU Thränen flössen. Die Feier der KreuzeS - Aus pflaiizung auf deni neuenThurm der hl. Kreuz-Kirche ward gestern Nachmittag in erhebender Weise begangen. Lauge vor dem Beginn der eigen ichen Feier hatten sich Hunderte von Zuschauern in den der hl. Kreuz Kirche nahe gelegenen Straßen versammelt, um Zeugen des seltenen Ereig nisses zu sein. Fast jeder Bewohner des süd lichen Stadttheils auf Federal-Hill nahm seit Monden lebhaftes Interesse an dem fortschrei tenden Neubau des Thurmes; kein Wunder, wenn gestern Alles auf den Beinen war, um der letzten Arbeit, die das Game lröneii soll te, Persönlich beizuwohnen. Die Gerüste des Thurmes waren geschmackv ll dekor.r., und schon von Weitem konnte man die Dutzende von Fähnchen und Flaggen schauen, die lustig im Winde flatterten. Unter den vielen amer.kamschen Steruen kam <", i bemerkte man auch einige den.schc und an der obersten Spitze des Thurmes die päpstliche Fahne in Weiß nnd Gelb. Der Himine» begünstigte die Festlichkeit durch das herrlichste Wer,er, aus ei':em azurblauen ?.>. mamente sandte die Sonne ihre m.loen herbs'ichen Strahlen au» die Häupter der zahlreich Umstehenden. Um Z Uhr mtoii.n. der Singchor der Gemeinde unter Le.tun" seine? Dirigenten F. B?pp die vierf..m n.ge Besper vou Emmerich. Nach dem Magnificat wandte sich der cele brirende Priester Vater L. Vogtuiann, der ehrwürdige Seelsorger der hl. Krenz-Ge meinde, vom Altar ans-da noch keine Kau zel vorhanden ist—zu der andächtigen Menge und hielt die Festvredigt. Redner jagte: „Das Kreuz ist das Symbol des Sieges und Triumphe« über dir sündige Welt. AIS der Heiland gekreuzigt wurdet galt das Kreuz noch al« cm Zeichen der Schmach und Schan de, kein römischer Bürger, und sei eS auch der schlimmste Verbrecher, konnte »ach den bestehenden Gesetzen zum Kreuzes-Tod ver unheilt. werden. Seit den Tagen von Gol gatha ward das Kreuz ein »Sinnbild der Ehrfurcht und Verehrung. Man kann das selbe auf allen Kirchen der katholischen Chr» flenheit und als Dekoration auf der Brust verdienter Männer sehen. MDer Grund, warum daS Kreuz so hoch verehren, schloß der Redner, ist der, daß Je sus Christus unschuldiger Weise an demselben starb und somit der Er.öfer der ganzen Welt wurde. Nach der Predigt nahm Bater L. Bogtmann die Benedikten gemäß der kirch lichen Rituen statt. Hierauf for.mrte sich die Prozession. An der Spitze schritt der Seel sorger mit drei Ministranten, von welchen e.- ner ein Kreuz und die beiden anderen bren nende Kerzen trugen. An diese schloß sich die Prof. Pick'sche Musikkapelle, welche ernste Wersen vortrug. Dann solgten zehn weiß gekleidete Jungfrauen, welaie Blnmen aus den Weg streuten, und nach diesen zwei der Aeltcken der Gemeinde, die HH. Karl Wellle und Bernhard For.mann, welche das Kreuz auf einem hübsch gezierten Gestelle trugen. Eine gleiche Anzahl weißgekleideter Damen mit Blumenbouqueten in den Händen ichloß den Zug, dem sich eine Menge Andächtiger anreiste. Die Prozession bewegte sich unter klingendem Spiele von der Kirche aus auf der Nordseile der West bis zur Lightstraße und von da auf der Südseite der West- nach der Williamstraße und zurück nach dem Got> teShause, wo sie am Fuße des Thurme« Halt wachte. Der amtirende Priester sprach: und während das Musikcorps Rossini s "Bt:»knt i»»r«'r" onfümuile, ward das Kreuz mittelst eine» FlaschenzugeS nach de>- 120 Fuß hohen Platt form gezogen und von da mit einem zweiten Flaschen »ge auf die Spitze des Thurme». Dort cl en flond der Con.raktor des Baues, Hr. Joseph Thnmann, mit seinen Ajsistenten Gerh. Notker, F>"-d. Wel,be''g und Johann Schilling. Ersterer,'prach: U'cge^zkiche». t«,-men.e, dc..i. > »in »e .m L» utze x un» Hierauf hoben die Männer das K».'vz in die Höhe uud ließen eS langsam an der eiser nen Stange, welche ihm den Ha't ve, echt, hinabgleiten. Weithin strahlte eS im Glan >e der untergehenden Abendsonne, und ynnder.säliil'e? Hurrah der umstehenden Menge tündigte das Ge inl>en des schwieri gen Wer.eS, das ohne jeguchen Unsall ver lief, an. Das Orchester spielte v?ch die Hymnen „Jesus, unsere Zuversicht" und „Tanket dem Hcr.u." Mir dem imvosauten Choral „großer Gott, wir loben Dich," hat.e die Feier ,hr Ende nreicht, und die Menge zer>.cente sich nach allen Himmelsrichtungen. Die am Tyurm bau beschäftig«« erhielten von den Tamen zierliche BlnmcnbouquetS. Ei nige Mitiheilituoeu über daSK.euz, wie über den Bau des Thurmes dürfen jüc uns Leser von J.ileresse fein. DaS Kreuz ist e.» Geschenk des Hru. Rochus Weller, e.u'S Mitgliedes dcrGemeinde; dasselbe mißt ne in Fuß in der Höhe, vier Fu" in der Bre.te und wiegt 100 P' ind. Es gmg aus der Werl statte der HH. Bartlet., RobbniS 6 Comp, hervor, ist aus Kupfer gegossen und sehr stark Lo?atverichte aus Washington. Sept.—Gegen zwei l'h" ges.eru Moigen kam i n 2. Stockwerke der zwischen der 13. Uni, 14. Si.'aße belege i "i Siallgebäude dcr„Uuion Transfer Com paguie" ein Feuer zum Ausbruch, durch wel cheS etwa 2b Tonnen Heu nnd Stroh ver achtet und ein Schaden von ungefähr H 1.',00 enger chtet wurde. Die 4 t Pferde, we'che sich zur Zeit des Brandes in dem Gebäude befanden, wurden noch rechtzen.g gerettet. Der lufl ist durch Versicheruug hinrei chend gedeckt. dichter Hagiier bewilligte gestern daS von John D. Davis gegen seine J'a belle ans Gnind Treubruches eiligereiafte ChcschciduugSgeslich. Heute wurde das neue Psarrhaus der Coneordia-Kirche an der Ecke der 20. und G- Straße in feierlicher Weise eingeweiht. Um ll Uhr Vormittags fand m der Kirche ein Fcstaottcsdienst statt, nach dessen Beendig.' ig die Gemeinde mit ihrem Pastor L. Schnei der nnd dem Vorstande an der Spitze in . daS neue PsarrharN zog, woselbst der Weihe aki vollzogen warv. Lizzie Essig, welche vor weniger Tage' an« Columbia, Ind., hierher kam, sich >, eine „Botin des HiMineiS" ausgab und Prä sidenl Cleveland zu sprechen wünschte, ist von der Polizeibehörde nach ihrer Heimath zurück befördert woroen. In feiner Wohnung zu Tenallytowu er lag vorpcsicru Morgen Hr. Clement A. Peck im C 2. Lebensjahre einer des Rück grat?, an der er schon länger, denn ein Jahr, geliönlett. Der Enischlafene war Lehrer von Berns, in weiten Kreisen bekauitt uns geach tet uud auch in unserer Stadt eine Re.he vcn Jahren erfolgreich im Schulwesen thätig. Seine sterblichen Ucbcrreste wurden Heine Nachmittag aus Lak-Hill dem Schooße der Erde übergeben. Ein Stück traurigen Familienlebens gelaugte vorgestern Nachmi.tag zur Kenntniß der Polizeibehörde. Auf Ansuchen des i.i Nr. 214, 7. Straße, wohnhasten Hrn. Red mout sandte Lieutei'ant Greer einen Po', zi?en nach diesem Hause. Bei m Betteten eines an einen gewissen William Cauie ver mielheten Tachstuba>euö saud der Sicher beiiswächter Caine's Frau schwer krank im Be.te liegen und neben ihrer bleichen nnd abgehärmten Gestalt die Leiche eines Säug lings, welcher in der Mittwochs Nacht erst das Licht der Welt erblickt, aber bald nach der Gebrn gestorben war. Der gefühllo,e Gatte war, wie der Polizist in Erfahrung brach.e, an der „Spree," und die Frau, die seit ihrer Entbindung ohne jegliche Hülse dagelegen, zu lrank, um der Behörde Anzeige von dem Todessall erstatten zu können. Steuer EinneymerCook hat an die Di strikts Commifsärc seinen Jahresbericht ein gereicht. Dik Gesammlsumme der erHobe neu Einnahmen belauft sich d' nnach aus §3,172,834.73. Georg Grayfon, ein stark gebauter Ne ger, bekannte sich gestern VoriNittaa im Cri n.liialgerichtc eines NoihzuchtsveyuchS an >tat!>ar.ne Shreve schuld.g. Derßichter ver >ch?b die Vertüudiguug deS Urtheils bis mor gen. Dem Berichte des GesnndheitS-Com- Mtssärs Townfend Zufolge ereigreten sich wäh'nid des verflossenen MonatS August Todessälle. Die Sterblichkeitsrate der >.eißeu Bevölkerung bezifferte sich in der an gegebenen Periode auf 28.5>0, unter den Ne gern aus 47.30 und de- gefammten Bevölke r.ing auf 3!. L.' pro taufend Einwohner. Vorgestern Abend um 8 Uhr stieß der MartiuSburger Ei preßzug an der Ecke der Zweiten nnd ge,'en einen Fracht' ug. weift war die Wucht des Za lairmenfloßeS eine geringe, fo daß Niemand bc. dcm Vorfalle verktzt und die beiden Lo komoüven nur znm Be..age von HLO beschä digt wi'roeu. Am vergangenen Dienstag fand be kannUich der Ncacrkiiabe Taylor in deS „Aualostau im Flusse funen Tod. Der Leichnam des verunglückten Jungen wurde wenige Stunden darauf gc funden und in das Hauö feines an der 22. stiaße wohnhaften Vaters gebracht. Da der Letzte e indeß tcinerfti Anstalten zur Beeroi gui'g seines SöhaeS traf, vielmehr seil dem U'ilall auf eine ununterbrochene „Schnapp? reift" ging, so wuri>e die Leiche vorgestern Nachmittag aus Siadtkesten zur Erde Vesta! tet, wöhrciid Dessen der Vater sich in eine!» wahrhaft viehisch bettiiiikeuen Zustande be fand. Am kommenden Sonntage, den 4. Ol tober, wird Erzbifchof Gibbons Äl ar und Orgel der St. DominicS Kirch- ihren heili ge-, Zwecken weihen und Nachmittags des selben Tages die Einweihung der „Glocke zur in >e'iectten Empfängniß" vollz.chen. !.Uii zu lis, Md., hat die „Wachingtin. St. Ma Eiftnbahn. Compagnie" um einen Freibr es nachgesucht. Dieselbe beginnt mit einem Kopital vcn 54,000,000, welche in Aktien zu >e s',<> angelegt sind. Ter Ausgangspunkt cer Bahn soll Point - Look-mt in St. Mary s County, Md., sein; von oa geht die B>rqn durch St. Mary's, Charles und Pr.nee George s County bis nach einem Pn"?t au der südcstlichkn Gunze des Tistiiktö lnmbia. V Im Polizeigerichte wurde« gestern Neger Coleman und sein Wcib Mary, sowie Emma Johnion wegen Diebstahls einer Fran Shake'sord in Nr. 168. C Straße, gehörigen Summe von Bl>4 prozessirt. Die beiden weil 'ichen Angeklagten wurden dem Versah. de> Großgcschworencn überantwortet r" oolcmau zu drei Monaten Gefängniß im Falle der Nichtrückerstattung des einwen deten Geldes zu zwei weiterenMonaten ver uriheilt. AnS dem am vergangenen Donnerstag: im „Schüben - Parke" veranstalteten Pre.s schießen gingen ioloende Herren a's Sieger izervor! Georg I. tseiisscrle 1., W. He'mu» 2., I. I. Appich 3. und Joh. B. Lippold i. lreiS. m e yesche ii k z an « Publilum «i« bedculender ivetrag »«»stellt stark« a» VIlaud««! alllt» «A ist eine n»atirelt»«»sack>e u Aentr hat ki» die» einma' al« gr<>s,l. > liaier UohlihS.er Tie » e Ihre and«, »i« b«re>" unsere elega »teste» Kleidungsstücke, sür die l«t,ige Srrbft- u. 7»int«r-«ak»erob. q. macht, zu s»r«t,eu geka »r. hode««, »t«ke n>anr dait in Erstaunen vei je iten frage» ?!«»>" selben, «te «je «n.uge und UcberrSckc au«- schau,u, «<nn sie sie dal>. m habe»! Zsra.,.» ?te die ttnaden: Zrag« , ?ie dire.« «»Ii r. »ragen «te thre Vater! Z.e «nlwort w stet« l« ,te«: „Zch sal, nt« solch elega»'« «leider ,n solch üUders« «iedr.ge« «>>>!«! »wei solche w»l»r »» eine« ivtenscheiile» en» n.cht vor." vatse» 2>« dies« rtne v»tltge„l,et« nicht v»tüt>er«el»«'». sondern machen «te Ähre ».atäase. ehe » r arot,e Verlans »um «dlchlusi» kommt. Ia» Äel» wird zurutkerstaliek, venn A» .kel nicht «ehr, al« zus. cdcnftellc«» p»d. "^rine->s)ass' Feuer-Berkaus. M. Zo!>. ZSch-Nattimore., »ah« evarlc» Strabe X. li.-A- » »ast dt« Quatittt jede« Gewanle«, da« « r ofterire«, andeie« nb»rlk«.u tp. uni>»«e «reise »«-«»»dtich