47. Jahrgang.
Die kalte Welle ist im Anzüge.
Sehen Tie sich um nach
Wolldecken und Comfms
bei
A. Moah ck Sohn, Mr. 501 und 503, Süd-Wroadway,
Ecke Gast ern-Avenue.
Sie sparen Kl bis K 3, wenn Tie jetzt kaufen.
Beachten Sie die Preise!
eo Paar 11j4 breiter weißer Wolldecken, §4 werth, für HZ.49.
ico Creionne-ComfortS, tz 2 werth K 1.69.
50 Paar rother Wolldecken, tzk werth P 3.93.
KV Satine-Comforis (mit verzierter Mitte), D 3 werth H 1.93.
ics 10j4 breite gewischte Wolldecken, G 3 werth D 1.74.
60 extra-große ComsortS, Hl so werth, ermäßigt auf HO.S 3.
75 Paar grauer Wolldecke», H 3 werth, für tz 1.98.
D e « t s ch e G ii ch e r.
Soeben erhalten fSr ISS 8: Ameisen, Familien, Gartenlaube und Puck-Kalender, Ueber Land n. Meer Hef, i.
und VicserunkSwerke werden promvi bewegt find auch Heftweise osm üazei
S Tisnievs i Str. S» (att West »atttmore Straße,
L/ zwischen ffrederick. und HarrisonstraHe.
Teutsche Buch- und Mustkalien-Handlung.
«Ut deui'.-de FeitfHr'.ilen, wir z. «. „N»?ellenfchatz," „Deuifche" u. „Leipjig-r Illustririe Zeitung," „Gar«
ieiUaube," „Bazar," „Belletristrifche Journal" »c., werden prompt au> Verlangen abgeliefert.
..Hitmalli un» Krem»«," Romane, complet in einem Hefte, IS Trat«,
Luch haben wir stets einen großen Borrith Schreibmaterialien.
Eteinmüller St Cellarius, Nr. 702 (neu), West-Baltimorefiraße,
2 THSren oberhalb Pinestraßc.
ZZetten! Retten!
Spring?e»er-, un»Hu»r-«atrahe«, Ae»«rb»tteu,«ifst«
Pfund Prima-Federn 5000
Friedrich Walpert A Nr. 28, Nord-GMr.
Schneider <K Fuchs,
«r. ttS (nen), Ost- Baltimore Straße, »r 7? (alt), West.
Fabrik: Nr. Sil, St. Paul-Straße,
Fabrikanten von Spiegeln und Bilder - Rahmen
na» de» neuesten Mustern zu den billigsten Preisen.
»!» s?»bt« «uswahl v»u «tahlftiche« uu» vdotograpdie « vo« »«rühmt«« »««»!»««. :«.
Wir bitten, bei Bedarf vorzusprechen und garantiren Zusriedenstellung. (MürzS->
Neue Anzeigen.
Schleuderpreises
Ta ich für die vorhandenen Räumlichkeiten
zu viele Waoren eingekauft habe, so sehe ich
mich genöthigt, dieselben s» rasch, als sie ein
treffen, zu verlausen, und ofserire daher sol
gende in Staunen setzende Bargains:
AusM-Tische von 6 Fuß Mge,
tiefte Nußbaum-Platte und Schraubendem-, für P«.
Größere im Verhältniß zu tzl pro Fuß.
Karlor-HKeubkments.
7 Etück mit Haartuch-Ueberzug, Nußbaum-Ge
veUe, sür »»» mit kS «aar uns LI Sie W°»e. 7
SM-, mit - - Siu«-
baum-Gestille-str K4U mit ZS «aar öI.S» dl-
Teppiche.
Baumwov-Einschluß, modische Muster, zu SS Cents
d e Haid.
Woll-Teppich irit Baumwollkelte zu K» !ZiZ. die Zrd.
xtra-Super-Sorte zu 7S SIS. die'grd.
Oese».
Ein großer Range, complct. sllr It» mit ZI Baar
und kl die W°cve. .
SIUeS ItnSer« verkauf»« w»r zu veuielden
meinem Math und nehmen Sie die
Gelegenheit wahr, Vargains zu erlangen, wie -sie
I. H. RottM.
Vr. u. l 't 'IZ. (0j!-Mwott-,
Ncke Sarolinc-Ttraße.
Krank?u ter Ten?
Reinheit, Kraft vnd Wohlgeschmack.
Zs. WtttiÄ? Fabrikant.
MnUtv.lJl) Ecke High- und Granbvstraße.
DaMpstesiel - Fabrik,
Zohn T. Ealewan,
Fabrikant aller »rteo
Dampfleffel. Schlote. Wasserbehälter. Oel
vlas««, »ch«a»»t«N«l «1»., «s».
zs-»el°nd-le »ird «ep-,°-o.io
athmet. lffebrS.LS,
Kohlen und Holz
unter Dach.
Kebrüder Hleitey,
Sir. S 1 (neue Nr. 110),R.-Howardstr.»
Elke Franklin« und Fremont - Straße.
Lohleuhof: Park - Avenue nnd Biddlestraße
Telephon 82S und 7L3-3.
Pa-entwagen. (O!tl.l2Mte) Trottoir.Decken.
«««ton M. Greene, James Morrison,
Präsident. Gcfchäftsführer.
Me Darier Elektrische Fabrik- und
Mot-r Compagnie
iit iedt bereit, dolore für NSHinafchinen, t'uftstrom-
und Bentiiir-Fächer, Drehbänke, Druckereien, Mt
fchinenwcikstätlcn, P-ckkistcn-Fabrikcn und alle son
«wen Industrie'», welche von Iflv WS 10P,erde
trast erfordern, zu liefern. W° S.chcrhn g-gen
NeuerSqeiahr und Raumersparniß in Betracht zu zie
hen sind. da wird sich dieser Motor höchst werlhooll
«weifen. Er ist sauber, leicht zu regieren und ge
räuschlos. Nähere Auskunft erhält man in dem
Comtoir der Compagnie,
Nr. tt, Soutti-Ttrade, Baltimore, MS.
(ZulilS,l2Mlelj)
Dcotjche Aparbaak von Aaltimore,
44», ««ft-Baltimore-, gegenüber Pearlstr.
Offen täglich
Donnerstag Abend von L bis S Uhr.
Tha». «pilma«. Präsident;
«ruft Rudolph, Bice-Präsiden«.
Sohn «sei, Schultheis,
Sohn A. Lelmate. John Albaugh,
Zohn Bruns, W. F. Hickmann,
Ernst Rudolph, Rodert dange,
«haS. SvUman. Geo. Stubenrauch,
»«hri Mehring, I. H. Schäfer.
<Zan4,lS) «arl Li-berknecht, Schatzmeister.
Möbeln u. s. w.
Etablirt 1557.
Joh. C. Schercr, zun.,
Agent t» Washington: Zf. T»om»soi»,
(Sao2».lZ) Rr. VI?, 7. Strake, Nordwest.
W UISROW. Möbel«.
S. Haus von Balt.-Str.
Ullet»tg» Ageni stir die Etar-,Eagle-, Daisey- u»d
Agentur: L«v>> » »r«y. Ecke Penn«
»lvania-Aoe. und 10. Str., «or»«cst.(A?r4,lJj
Politische Anzeigen.
Slub d«r «ilstcn War».
Hauptquartier,
Vo!»'» Halle, »ivdlestraS«.
In der regelmäßigen Versammlung des demokrati
schen ClubS der 11. Ward, in der A. I. Norris, seil-,
Protokoll füh/tc, wurden salzende von W. O. Becken-
.Beschlossen, ?aß^diefe?' dem StaaiS-
Tlcke' mit dem Rchtb S. «. Jackso« alg Candida
ten für s Gouverneurs-, Viktor «aughmai» süc'-Z
ConlroleurZamt William Vinlnen W!,ni« sür
im Hinblick auf die und fähige Weise,
wie Hr. vharlrG Ä. Amt des -
Stasi als Candidat sür daS Schenifsamt
T-illung aufnehmend befähigten Mann erkennen, so
,>.ug -<.en,aU'-
Tr. TI»oma« A. War».
tAharicS W. iSallagt>«r,
«küwars T. «Eva»,
John <sonn«lln
Nähmaschinen-Anzeigen.
Enormes Lagr?.
V . !!,
Geschälten, sondern be
sucven Tic uns Mtl
lwgton 6 vomp , Nr. b«i», Ost-ÄZltimore-,
unterhalb Gavstratze! Nr.^742^
S Cents. Oel 5 SentS.
tNov B,l2lNte.MoMl^i
Hauptquartier für „Domekic- Stüy
maschinen.
I. W. Smith, Nr. 717, Nord-Gay-Straße.
kSS-„Domesttc--Maschinen zu kl wöchentlich.
Großer DiSconto bei Baarzahlun«! ein, zwei und
drei Monate Zahlung als Saarzahlung gerechnet.
Alle anderen Maschinen zu allerniedriglten Preisen.
Schneiden Sie Dieses aus! es wird ZhnenÄeld sparen.
Reparaturen wird prompte Aufmerksamkeit gewidmet.
,MSr,l5->
" RSymasSinen!
«ta«:»rd?»o; Soufet,»!» ?sv;
DomevicZSliz Sing«r't»« LSO.
«SebrauHte Maschinen LS bis ZI».
Wöchentliche Abzahlungen von SU und 7» Sem«.
Maschinen werden verbiethet, reparirt und umge
tauscht. Extra-Offerten für Händler aus dem Lande.
PianoS und Orgeln gegen Wochenzahlungen.
Die grünen Bahnwaggons fahren am Haufe vor
bei! Fahrbillete werden Kunden geliefert.
M. R. Dorrit««,
St«. tS». Bavlftr.,,wischen »roadwai- u. «nnSr.
(Sept2l.l2Mte)
Sie ist noch immer die öeste!
die neue
Ämer i c a n
Nähmaschine Nr.^
Sie ist mit alle»
Sie ist in ihrem Baue einfach.
Sie arbeitet leicht und geräuschlos und fädelt
selbst ei».
«-»reife«»» Bedingung«» Jedermann-««
angepaßt.
Nmerican'Nähmltschintn-Comp.,
Rr. 304, Nord - Charles - Ttrake.
Baltimore, Md.
Washingtoner Büreau:
<s«ke der 7. und H»Straße.
c«priil4.DoSaDi.lJ)
Aerzte.
Ar. Kurt^eysertfi,
praktischer Arzt und Geburtshelfer
(früher HauSarzi
Nr. SIL, Pearl-, nahe Saratogastr.
Ar. Louisß. Korn^
deutscher Arzt, Wuudarzt uud Geburtshelfer,
ES« Mulberrystr. und Mqrtle-Ave.
Sprechstunden: von 8 bis S Uhr Morgens, 2 bi?
Uhr Nachm. u. ö bis S Uhr AbendS.(Aug3Q,kMie?
Dr. M. Wiener,
homöopathischer«?, t,
Nr. SIS, West-Fayette-, nahe Piue-Siraße.
Sprechstunden! vormittags bis S Uhr und "tach
mitlagS von S bis S Uhr. tl-)
' «. I. Codd » Eomv »
Eisengießerei, Maschine». u»d «essel-Kabrik
Vi». AAS l»t« «üd-Saroltneetra«,,.
»im, Marine-Sessel, Maschinen, »csiiMiblalin. Tai.
tator-Sessel und »ampf-Baggerinaschinen und be
sorgt prompt Reparaturen aus Dampsschiffrn, in »a.
ritei»(ZaolZ.iSMte, )
Nus der Bundeshauptstadt.
lieber die Einwanderung i« Monat August.
Tie Zahl der Einwanderer noch immer
im Steigen.
Washington, D. C., 23. September.
Nachstehender Bericht des statistischen Bii
reaus gibt Ausschluß über die Zahl der Ein-
Wanderer, welche während des Monats
August und in den um 31. August verstrichenen
zwei Monaten, sowie in den entsprechenden
Perioden des vorhergehenden Jahres in den
verschiedenen Häsen der B»r. Staaten lan
deten:
j-5n!,,r- verstrichen' !
ranoer. !am »1. August am 31. August
! 1887 l 188» ! 1887 ! 1886
7,W2' 7,000! 15,308' 12,469
Irland 5,169 4,«10! »,BW> B,^6S
Schottland ! 1,502 3,441 2,310
Deutschland,,,.! 7,091! 7,84«! 15,089' 13,300
1,197! 1,44«! 2,764 2,7«3
Oestreich ! 1.70«! 2,9,14! 3.59 S
Rußlands. l 2,oSt»> 2,VS»! S.S79
! !
! Preußisch-P.)I 307 703! 711 1,299
. S.S2B! 3,N8<1 11,34?! 7,SZS
Dänemark SSS 1,44« 1,1151
Niederlande Z l7l «95! 32S
Stalien 1,157 1,315 S,4Slj 2,924
Schweiz ! 54(» 354 1,l)S9! 57»
Andere Länder, 811 792 1,683! 1,807
Zusammen, , 37,308 33,36« 76,38-5 64,714
Die Einwanderung aus Canada und Mexiko
ist in obigen Zahlen nicht einbegriffen, ia
dessen repräsentiren dieselben im Ganzen
eiwa 93 Prozent der Gesammtzahl der Ein
w av denr.
Die «NkSufe von Obligationen.
Zur Antwort auf verschiedene diesbezüz.
liche telegraphisch an ihn gerichtete Anfragen
erklärte der fungireude Schatzamlsfekreiär,
daß alle Angebole in Betreff des Verkaufs
von Obligationen an das schätz - Departe
ment in Washington zu adresstren sind. Die
verschiedenen Uulerschatzämter werden an die
Verkäufer die ihnen zustehenden Beträge aus
zahlen.
Hr. Thompson hatte gestern bis 12 Uhr
NachtS mit dem Präsidenten und den Haupt
beamten des Schatzamts in Bezug aus die
Angelegenheit, sowie die zu zahlenden Kurse
und sonstige ans weitere Rednzirung der Ue
bkrschüsse hinzielende Pläne conserirt. Meh
rere Schatzbeamte glauben zwar, daß die
Offerten in einigen Tagen nachlassen werden,
erklären jedoch, das Cirkular werde schon des.
wegen seine gute Wirkung nicht verfehlen,
weil daraus hervor gehe, daß die Regierung
Willens sei, §14,000,000 in den M:rkt zu
weisen. Dieser Umstand werde besonders
dazu dienen, bei furchtsamen Kapitalisten das
Vertrauen wieder zu erwecken.
Heute kaufte da« Schatzamt 4 prozentige
Obligationen zum Betrage von 1,044,000
und 4j prozentige zum Betrage von Z7SI.-
eso im Ganzen H 1,335,650.
Siuc Untcrsuchung gegen Bundc»marsch»ll
Baut«.
Ein Rechnu«g?revisor des Justiz-Departe»
v eals untersucht gegenwärtig die Amtsfüh
rung des Bnndesmärschalls Gen. N. P.
Banks in Boston. Im Justiz-Departement
halmair keine Kenntniß davon, daß der
Marschall sich irgend eines Unrechtes schuldig
gimucht bade. Seine Rechnungsablagen
wurden in der Regel sehr fpät eingesandt,
und daher kommt es, daß über eine bedeu
tende Summe Geldes überhaupt noch nicht
Rechnung abgelegt ist. Man glaubt j-doch
im Departement, daß ein vollkommen befrie
digender Ausweis des Bundesmarschalls üder
den betreffenden Betrag erfolgen wird.
Sollte übrigens die Revision irgend welche
Unregelmäßigkeiten erzeben, so wird der
Bundesmarschall soson zur Verantwonunz
gezogen werden.
Tekretör Whitney vn» Admiral Luee.
Die Eorrespondenz zwischen dem Flotten
sekretär Whitney und dem Admiral Luce,
Befehlshaber des nordattantifchen
ders, bezüglich deS kürzlich von dem Admiral
gestellten Gesuches nm Ablösung von seinem
Commando wird heute veröffentlicht. Die
selbe enthält wenig Neues. Bekanntlich er
suchte Admiral Luce um Ablösung, wnl er
wegen gewisser eigenmächtiger Achritte hin
sichtlich der Fischereifrage vom Sekretär
Whitney einen kleinen Rüffel erhielt, ließ sich
jedoch später wieder beschwichugen, und die
Geschichte endete, wie aus der Correspzudeuz
hervorgeht, in gegenseitigen Lomplimenteu
und Beibehaltung des status <iuo.
statisliichen Bureaus im laufenden Fiskal
jahre über die Ein- und Auefuhr hervorgeht,
belief sich der Werth der Ausfuhr während
der am 31. August 1887 verstrichenen zwei,
acht und zwölf Monaten im Bergleiche zu
den entsprechenden Perioden des vorherge
henden Jahres auf folgende Beträge: zwei
Monate, verstrichen am 31. August 1837,
H1V4.821.V95; 1886, H 103.982.886. Acht
Monate, verstrichen am 31. August 1837,
tz4L5.212.059; 188 K, §431,593,760. Zriöls
Monate, verstrichen am 31. August 1887,
G 717.022.320; 1886, G 693.611.740. Die
Einfuhr betrug ia den zwei Monaten, ver
strichen am 31. August 1887, 5122,341,107;
1886, tz 114.530.655. Acht Monate, verstri
chen am 31. August 1837, tz 479.821.293;
1886, tz 442.919.667. Zwölf Mznate. ver
strichen am 31. August 1887. tz700,3Z0,820;
1886. tz649.506.7-tO.
DermischtcS.
Schatzamis - Sekretär Fairchild ist ans
New ?)ork zurückgekehrt.
Die heutige Steuer » Einnahme betruc«
tzLS3,22v und die Zolleilmahme tzi.077.137.
Zur Einlösung destimmte National-Baul-
Noten im Betrage von tz 217,000 liefen heute
im Schatzamte ein.
Major E. C. Sympson auS Illinois,
Mundirungs-Clerk des BundeSsenatS. starb
heute früh Plötzlich an einem Schlaganfalle.
Bnvet-Generalmajor JameS Brewertou
Ricketts von der BnndeSarmee. außer Dienst,
starb während der vergangeneu Nacht in sei
ner hiesigen Wohnncg.
Flotten-Sekretär Whitney erklärt sich au
ßerordentlich zusrieden mit dem Resultate
der mit Zalinki'S neuem Dynamit-Geschiitz
angestellten Experimenten und äußert die
Ueberzeugung, daß jenes Geschütz
verbessert werden kann, daß es im Stande
ist. die mächtigsten Panzerschiffe zu zerstören.
Barbarische StrafVwegen Uebertre
tung des Prohtvittousgesetzes.
Wichita, KS., 23. Sept. JameS A.
Stewart wurde gestern wegen Übertretung
des Prohibttionsgesetzes zu 17 Jahren, 4 Mo
naten Gefäugnißhaft, eine Geldbuße von
tz 20,800 und Bezahlung der Gerichtskosten
veruriheilt. Er war Provisor in einer Apo»
theki im westlichen Stadttheile und bekannte
sich gleichzeitig mit Hrn. Hermann, dem Ei
genthümer, hinsichtlich einer Anklageschrift,
die nicht weniger, als 2030 U-bertretunzeii'
des Gesetzes auszählte, schuldig. Hermann
ist verschwunden und mau glaubt, daß er den
Staat verlassen hat. Das Urtheil gegen
Stewart ist das schwerste, welches jemals im
Staate Kansas wegen Uebertretung des Pro
hibitionsgesetzes gesällt wurde.
Dcr Cigarrtnmacher'Cönvent.
Binghampton, N.-N-, 23. Septbr.—
In der gestrigen Sitzung der „Internationa
len Cigarrenmacher-Uniou" wurde über einen
Spezial'Arjikel zur Constitution berathen,
wonach der Union Nr. 228 in San Fran
zisco das Recht eingeräumt wird, ein Spe
zial-,,Label" nach eigenem Entwurf einzu
führen, um erfolgreich gegeu die billige Chi
nesen-Arbeit in Calisornien ankämpfen zu
können. Delegat Gntstadt von San Fran
zisco sprach in energischer Weise zu Gunsten
des Amendements. Er sagte: „Für uns ist
eS eine Lebensfrage. An der Pacificküste
siud ungefähr 5400 Chinesen iu der Clgarren-
Fabnkation beschäftigt und nur gegen hun
dert weiße Arbeiter. Wie sollen wir ohne
Extrahülse gegen eine solche U-bermacht an
kämpfen?"
Die Delegaten Shakesfpeare und Jabli
nowski von New - Jork widersetzten sich der
Maßnahme, indem sie geltend machten, daß
durch Spezial - Verfügungen für einen Platz
eine schlimme Präcedenz geschaffen würde.
New-Dork und Chicago seien ebenso sehr zu
spezieller Berücksichtigung berechtigt, wie San
FrauziSco. indem das dort vorherrschende
Tenementhans - System ebenso schlimm sei,
wie die Chinesenarbeit in Calisornien. Wenn
man Spezial-„Labels" einführe, so würden
bald Zwistigkeiten entstehen, und ein Distrikt
würde den anderen „boycotten." Wenn die
Chinese» aus Calisornien vertrieben würden,
so würden sie sicherlich nach New-Dort kom
men. Bei der nun folgende» Abstimmung
wurde das Amendement mit 118 gegen II
Stimmen verworfen. Ebenso wurde der An
trag, alle drei Jahre anstatt alle zwei Jahre
eine Convention abzuhalten, verworseu.
Baltimore, Md.. Samstag, den 24. September 1887.
Z>ie Khotera.
Anknnst eines infizirten Dampfers
im Rew'Zorker Hafen.
Vier Passagiere trank uud acht unter«««» ge
storben. Sechshundert Passagiere am
Bor». BorstchtSmahregeln Seitens der
Sanitätsbehörde. Beruhigend« V«r
stchcrunge» de« Tr. Hamilton.
New-Jork, 23. September. Der
während der vergangeaen Nacht mit 600 Pas
sagieren aus Marseille und Neapel ia der ua
teren Bai angekommene Dampfer „Alesta"
hat die asiatische Cholera am Bord. Acht sei
ner Passagiere starben unterwegs uud vier
andere lagen noch an der Cholera darnieder,
als der Saniiäisbeamte an der Quarantäne-
Station das Fahrzeug bestieg. Die „Alesta"
und ihre Passagiere sind »ach West-Bank in
der untere» Bai geschickt Wörde». Der Dam
pfer, welcher a» JaS. W. Elwell 6c Comp,
covsignirt ist, verließ Marseille am 30. Au
gust uud Neapel am 3. September. Am 12.
September wurde Luigi Maria, ein 23 jäh
riger Zwischeudeckspassagier, von der Cholera
befallen und starb am 15. September. Paul
Antonio Baldyoria, ei» anderer Zwischen
deckspassagier, erkrankte und starb am nämli
chen Tage—dem 15. September. Jean Le
nivolni, em 40-jähriger Seemaun, erlrank.e
und starb daraus in weniger, als 24 Stunden
nach seiner Erkrankung. Am 17. September
erkrankte der Matrose Jean Somma, 30
Jahre alt, und starb am 19. Serafin de LiS,
21 Jahre alt, ei» Zwischendeckspassagier,
starb am 20. und Anna BqMa, ebensalls
ZwischendeckSpasssgierin, am 21. September.
Franziska Matteo, 41 Jahre alt, welche schon
krank war, als sie an Bord kam, starb am 22.
September, wahrscheinlich an Bronchitis.
Maria Antonio Scala Veno, SS Jahre alt,
kam ebensalls krank an Bord und starb am
22. September, jedoch ohne Cholerasympto
me. Alle Todten wurde» in die See ver
senkt. Die vier Patiellle» werden ia das Ho
spital auf Swinburne - Island uud die übri
ge» Passagiere uach Hoffmau - Island ge
bracht und dort aus ejaige Zeit unter Beob
achtnng gestellt werden. Der Dampfer wird
i» der unteren Bai bleibe», bis er gründlich
gereinigt, geräuchert u»d desinfizirt worden
ist.
DaS Gepäck der Emigranten ist auf Hoff.
man'S Island ausgeladen worden. Passa
giere sowohl, wie das Gepäck wurden dort ei
ner Räucherung durch Schwefeldc.mpfe un
terworfen, und die Ersteren dann iu einem
der großen Hospitalgebäude auf der Insel u».
tergebrocht. Auch aus dem Dampfer sind alle
mögliche Vorsichtsmaßregeln getroffen wor
den. Sogar das Wasser in den Behältern
wurde ausgeleert und durch srisches Croton
wasser ersetzt. Außerdem wurden auch alle
Räumlichknttn im Schiffe durch Schwefe'-
dämpfe geräuchert. Man glaubt, daß die
„Alesia" binnen einem oder zwei Tagen ohne
Gefahr aus der unteren Bai nach Brooklyn
gebracht werden kann, allein die Passagiere
und Mannschaft müssen mindestens eine Wo
che auf der Jofel verbringe». Natürlich kann
die Zeit ihrer Jsolirung vorläufig noch nicht
festgestellt werdeu und hängt gäazljch von der
weiteren Entwickelung der Diage ab.
Man fürchtet, daß die KraukheitSkeime
über Winter passiv bleiben und dann im
nächste» Frühjahre zum Ausbruch gelangen
könnten. Zwei der Kranke» scheinen sich auf
t»r Besserung zu befinden. Es existirr kein
Zweifel, daß viele Passagiere der „Alesta"
aus den infizirten Gegenden Italien's ent
flohen, um der Cholera zu entgehen.. Alle
zukünftig aus Mittelmeerhäsen anlangenden
Fahrzeuge werde» einer scharfe» Untersuchung
unteiworfen werden. Der heute Nachmittag
au« Palermo, Neapel und Messina ange
kommene Dampfer „Jndia" wurde gründlich
durchsucht, hatte jedoch keine Kranke» am
Bord. Das in Neapel von dem amerikani
schen Konsul Ed. Lllmphauseu unterzeichnete
Sar-itäisattist der „Jndia" giebt an, daß
viele Personell in Neapel und Umgegend an
der Cholera darnieder liegen, uns daß unge
sähr 70 Prozent der Kranken sterben. Das
Pal,rmoer SamtälSattest, vom Konsul Car
roll unterzeichnet, meldet, daß die dortige
Sterblichkeitsrate an der Cholera 15 pro
Tag beträgt. Aehnlich wird in dem ia Mes
sinä vom Kvnsul Wallace S. Jones ausge
stellte» Attest beschewigt. Die „Jndia" ging
om 31. August, zwei Tage nach der „Alesia"
von Neapel ab. Viele Italiener, weiche
F-eunde unter den Passagieren der „Alesia"
Kaden, erschienen heute im Büreau der
„Fobre-Linie." um sich zu erkundigen.
H? . Präsident der hiesigen Gani
täisbehörde, ist der Ansicht, daß der Ausbruch
der Krankheit auf der „Alesia" in Anbetracht
zu verrricchen braucht, nnd daß es gelingen
rrird, die Seuche zu unterdrücken.
Washington, D. C,, 23. Septbr.
Dr. Hamilton, Ch<f des Manne-Hospital
diensls, erklärt, die Ankunft eines einzigen
Schisses mit der Cholera am Bord im vtew
?jvrker Hafen brauche ksii e Beforgnisse wach
zu rufen. Ohne Zweifel werde es der Ge
sundheitS Behörde in jenem Hafen durch Jso
ltiung der Kranke» und andere Vorsichtsmaß
regel» gelinge», eine Verbreitung der Seuche
zu verhüten. Die in vergangenen Jahren
gemachte» Erfahrungen hätten festgestellt, daß
die Cholera nur durch sortgesetzte Ankunft in
fiyrtcr Schisse festen Fuß hier zu Lande ge
winmv könne; denn jene Seuche sei inAme
rika nicht einheimisch, uud ihre Verbreitung
werde weder durch das Klima, noch durch die
Bodenbeschaffenh tt begünstigt, wie in ande
ren Ländern. Dr. Hamilton citirte Beispiele
vus der großen Epidemie des Jahres 1832,
durch welche er bewies, daß die Cholera in
jenem Jahre erst in Canada und dann in den
Per. Staaten ausbrach, nachdem mehrere in
finite Emigranterschisse angekommen waren.
Ferner erzählte er, daß im November 1848
das Vvllschiss „New-Jork." aus welchem un
terwegs sieben Personen an der Cholera ge
storben waren, mit II Cholerakranken im
New Aorker Hasen ankam, daß später noch 63
Personen erkrankten und 29 starben, ohne daß
die Seuche sich auf dem Laude weiter ver
breitete.
Der frühzeitige Eintritt des Winters trug
ohne Zweifel damals viel dazu bei, die Epi
demie zu unterdrücken. Von 1848 an bis
1868 blieb New-Aork von der Cholera ver
schont. Im November 1865 kam das Boll
schiff „Allanta" mit Cholerafällen an Bord
an, jedoch brach die Seuche nicht aus, bis
zum Mai 1866. Im April jenes Jahres
lauzten zwei Schiffe in New-Aork an, mit
denen 267 resp. 31 Personen auf der Ueber
fahrt der Cholera erlagen. Die Passagiere
brachten eine Masse infizirte» Gepäcks, und
bald darauf brach eine Epidemie aus, welche
in der Stadl New Aork 1212 und in dem
Arbeitshause auf Blackwell's Island 172
Lyfer forderte. Auch auf Ward's Island
starben viele Personen. Die Leichtigkeit, mit
welcher die Cholera coutrolirt werden kann,
geht, wie Dr. Hamilton weiter mittheilt, aus
dem Umstände hervor, daß die Epidemie in
dem Albeilshaufe auf Blackwell'S Island
nur neun Tage dauerte, nnd daß sie gleich
von dem Tage, an welchem die ersten «ani
iälsmaßregeln ergriffen wurden, abzunehmen
began».
»Die Verantwortlichkeit fremder Länder,"
fuhr Dr. Hamilton fort, „welche Emigranten
aus infizirten Gegenden abreisen lassen, sollte
richt übersehen werden, und meiner Ansicht
nach wird früher oder später die Vernachlässi
gung vo» Maßregeln gegen die Verbreitung
von Krankheite» aus ein befreundetes Land
ebenso sehr für einen Akt der Feindseligkeit
angesehen werden, wie das Bombardement
einer Hafenstadt. Die Epidemie, welche im
letzte» Jahre Südamerika heimsuchte, ent
stand durch solche frevelhafte Nachlässigkeit."
DaS„Marillehospital".Bllreall hat die Be
amte» der National-Quarautälle-Stationen
zu Cape Charles und zu Delaware-Break
water instruirt. alle aus Italien kommenden
Fahrzeuge bis aus Weiteres aufzuhalten.
Mexiko unv Guatemala.
Stadt Mexiko, 23. September.—l»
hiesigen politischen Kreisen erregt das Gerücht,
die Republik Guatemala suche sich des Bei
stands der Ver. Staaten gegeu Mexiko zu
versichern, einiges Ullgehage». Ein solcher
Schritt würde viel dazu beitragen, die sreund
schaftliche» Beziehungen zwischen Mexiko und
den Ver. Staaten zu stören, welche für die
bedeutenden amerikanische» Kapitalanlagen
in mexikanischen Minen und Jndustrie'n so
wichtig sind. Der Zwist zwischen Mexiko und
Guatemala ist dadurch entstanden, daß Mit
glieder der mexikanischen Gesandtschaft in
Guatemala insultirl wurden, und daß dafür
Vicht genügend Satisfaktion geleistet wurde;
Mexiko fordert nun aber, daß Die« noch zu
geschehen habe.
In Guatemala selbst droht ein förmlicher
Religionskrieg auszubrechen, und manche hie
sige Politiker sind der Anficht, daß dieser Um
stand genügt, um die Ver. Staaten vou jeder
Einmischung in die Angelegenheiten jenes
Landes abzuhalten, selbst wen» von der eine»
oder der anderen Seite darum nachgesucht
werde» sollte.
Cyklon im Rio Grandethal,
«roh« Vcrs«ern«g in BrownSville, «ata-
Häus«rn zerstört un» »t« »rndt« veruich
tet.
Galveston, Tex., 23. September.
BrownSville, Tex., und Umgebung wurde ia
der Nacht vom letzten Mittwoch durch einen
Cyklon heimgesucht, welcher viele Gebäude
zerstörte oder entdachte und enormen Scha
den anrichtete. Strömender Regen beglei
tete den Sturm, und der Rio.Grande stieg so
schnell, daß er binnen wenigen Stunden di-
Gegend unter Wasser setzte. Man schätzt
den Regenfall ans 10 Zoll. Das Dorf Santa
Cruz, gegenüber von BrownSville, war lange
Zeil total überschwemmt. Auch w Matamo
ras, Mexiko, und anderen Orten der Gegeod
entstand großer Schaden, u»d der Verlust
wird annähernd auf §1,000,000 geschätzt. Ja
Browukville wurde» 70 kleine Häuser umge
weht und 300 weitere entdacht. I» Mata
moras ist die Verheerung noch größer.
Schaafe, Rindvieh u. f. w. sind zu Tausen
den ertrunken, und die Baumwoll-, Mais
und Zucker-Erndte in der heimgesuchte» Ge
gend ist vernichtet.
BrownSville, Tex., 23. Septbr.
Cyklone und Orkane scheinen die hiesige Ge
nend i» de» letzten lahren in regelmäßigen
Zwischenräumen heimzusuchen. Ungefähr
ein Jahr ist eist seit dem Tornado und der
Sturmfluth von 1836 vergangen, und der
Rest des damals gesammelten Fonds zur
Unterstützung der Notleidenden war kaum
vertheilt,' als das neue Unglück herein brach.
Am letzten Dienstag machte» sich die Vorbo
te» deS SturmeS, welcher schon zwei oder
drei Tage vorher durch das «signalbüreau
angekündigt worden war, bemerllich, und
binnen Kurzem wüthete ein Orkan, in dessen
Höhepunkt der Wind eine Schnelligkeit von
73 Meile» pro Stunde erreichte. Das Un
wetter dauerte die ganze Nacht bis zum näch
sten Nachmittag und mittlerweile regnete eS
in Strömen, so daß alle Straße» in reißende
Bäche verwandelt wurden. Die Dauer des
Sturmes betrug ungefähr 35 Stunden, und
während jeser Zeit kam der Wind zuerst aus
Nordosten, dann aus Nordwesten und zuletzt
aus Südwesten. In Matamoras find an
ISV Wohubiwser zerstört und 200 btS 300
cmdacht.
Große Noch herr'cht unter den Bewohnern,
welche durch Zerstörung ihrer Hauser obdach
los wurden. In Matamsras wurden die
Polizei sowohl, wie die mexikanische Garni
son in der Dienstag Nacht zum Dienste beor
dert. um die Bewohner zu retten und deren
Habseligkeiten in Sicherheit zn bringen.
Kaltes Wetter.
St. Paul, Min»., 23. Sept. —Eine
Depesche aus Abercrombie, Mi»»., meldet:
„Während der vergangenen Nacht stellte sich
eine kalte Welle hier ein und das Thermome.
ter steht jetzt aus »ur noch zwei Grad über
NuU."
In bedrängter Lage.
New-Uork, 23. September. Jsa
bella Davis, die Wittwe des im Sommer
1885 von dem Texaner „Tom" Holland er
schossene» Sägemehlschwinölers „Tom" Da
vis, befindet sich in schlimmer Lage. Sie
hal sür zwei Kinder im Alter von 14. resp. 4
Jahren zu sorge» und wurde nach dem Tode
ihres Ganeu zur Verwalterin seiner Hiiner
löfsevschast ernannt, welche aber nur aus
Z 2400 baar bestand. Wie sie selbst angibt,
hatte ihr Gatte stels reichlich für sie gesorgt,
und sie war deßhalb a» em gutes Leben ge
wöhnt. Als nach semem Tode verschiedene
Forderungen an sie gestellt wurden, bezahlte
sie ruhig, ohne zu bedenken, daß sie für das
in ihre» Hände» besu dliche Geld Reche»-
schaft zu geben habe, und dieses schmolz rasch
zusammen. Jetzt hat sie Nichts mehr davon
und ernährte sich und ihre Kinder den letzte»
Sommer hindurch von dem Ertrage eines
»einen KoslhauseS aus Toney-Jsland. Nun
hat sie aber an dem Schneider Gordon vom
Broadway einen zähen Gläubiger. Dieser
ist lirch der einzige Gläubiger des Verstorve
nen und hat eine Forderung von DIS 7 fitr an
Davis gelieferte Kleidungsstücke.
Auf seine Veranlassung nun wurve Frau
Davis vom Nachlaßrichter Rollius an
gewiesen, eine Verwaltungs-Rechnullg vor
zulegen. Sie unterließ Dies aber m d-r
Meinung, daß es bekannt sei, daß sie kein
Geld mehr habe, und der Nachlaßrichter er
ließ einen Verhasts-Besehl gegen sie. Am
Montag wurde die Frau aus Coney - Island
jeslgenommeu, doch stellten Richter Warin-z
und Francis Gallagber die gewroerte Bürg
schaft von tzsov, nachdem die Frau sich bereit
erklärt Halle, gestern um 11 Uhr Vormittags
in diesem Gerichte zu erscheinen. Wie ste
nun angibt, traf sie aber gestern erst kurz vor
12 Uhr dort ein, und der Nachlaßrichter hatte
bereits einen neuerliche» Verhafis-Befehl ge
gen ste erlassen und dem Scheriff übergebe».
Tie Frau wurde in Folge desse» festgenom
men uud trotz ihres Jammerns und Klagens,
daß ihre beiden Kinder sich ohne Aussicht in
ihrer Wohnung auf Coney-JSland befänden,
nach dem Gefängnisse in Ludlowftraße ge
bracht, da sie keine Bürge» zu erlangen ver
mochte.
Sevilla's Stiftung.
New » Nork. 23. Septbr. —lm letzten
Dezember starb bekanntlich der Peruaner
Josö Sevilla mit Hinterlassung eines auf
etwa tz 4,0»0,000 geschätzten Vermögens. In
einem in hiesiger Stadl abgesagten Testa
mente hatte er etwa die Hälfte feines Vermö
gens der Stadt New-Zoik oder einer ande
ren Stadt der Ver. Staaten vermacht, welche
als der Platz für die Errichtung einer Lehr
anstalt auSersehe» werde» sollte, die den Na
men „Sevilla-Home for Children" zu führen
bestimmt war. In einem zweiten, später in
Peru gemachten Testamente setzte Sevilla
aber »ur tz 500,000 sür diese Anstalt aus, die
unter Leitung eines Comite'S von Bchen
wohlbekannten hiesige» Bürgern steh;» soll.
Zur Mitgliedschaft i» diesem Comite sind
Äugust Belmont, oder statt seiner Perry Bel
mont und W. R. Grace, sowie Vertreter ver
schiedener Banken und „Trust"-Compagnie'»
ausersehen. Nach Abfassung des letzten Testa
mentes schenkte Sevilla einen großen Theil
seines Vermögens 25 verschiedenen Verwand
ten und behielt für sich nur ein Jahrgeld von
tz6ooo. Er gab damals in einer in Lima im
September 1886 aufgefetzten U'-kunde an,
daß sei» Vermögen i» Peru tz 937,000 und
in anderen Ländern tz 3,000,000 betrage. Ge
stern einigten sich nun sämmtliche Erbe» Se
villa» dahin, das in Peru abgefaßte Testa
ment als das maßgebende anzuerkennen.
Einstellung des Frachtverkehr in
Folge eines Strtkes.
Chattanooga, Tenn., 23. Sept.
Die Fracht-Condukteure und Bremser der
„Memphis-Charleston-Bahn" sind anläßlich
einer Verminderung der Zugperfonale »ad
der Weigerung der Gesellschaft, den Lohn der
im Dienste behaltenen Leute zu erhöhen,
ausgestanden, und der Frachtverkehr ist zum
größten Theile eingestellt. Man siirchtel,
daß sich der Strike aus das ganze Ost-Ten
ntssee-Bahnsystem ausdehnen wird.
Ntw.Yorrer Nachrichten.
New - N ork, 23. Sept.—Unter den Pas
sagieren des heute hier angekommene» Dam
pfer« „City of Richmond" befindet sich die
Mauvschaft deS FischerschoonerS „Lilian Bax
ter" aus Gloucester, Mass., welches Fahrzeug
auf hoher See in sinkendem Zustand ausge
geben wurde. Die Mannschaft, zwölf au der
Zahl, wurde vo» dem Dampfer „Umbria" ge
rettet und »ach Liverpool gebracht, und von
dort aus durch den amerikanischen Konsul
hierher geschickt.
Andrea« Ehringer, der in Nr. 350, N.-
2. Straße, Brooklyn, ein Schanklokal betrieb,
hatte sich tzlBo erspart, um damit die Gebühr
für die Erneuerung feiner Wirthslicerizen
zahle» zu können. Ende voriger Woche ent
fernte sich seine 16-jährige Tochter Emma
nach einem Wortwechsel mit ihrer Mutter und
kehrte seitdem nicht zu ihren Eltern zurück.
Am Sonntag wurden dem Wirthe obend'rein
seine Ersparnisse gestohlen. Das Berschwin
den seiner Tochter nnd deS Geldes brachte
den Mao» zur Verzweiflung. Gestern er
hängte er sich während der kurzen Abwesen
heit seiller Gatim mittelst eines a» einem Ha
ke» i» der Stubendecke befestigten Strickes.
Frau Mary Ford, deren mysteriöse Ge
schichte Betreffs des Verschwindend ihrer drei
Kinder »och nicht aufgeklärt ist, weigerte sich
bekanntlich im Gefängniß von Jersey - City,
N.-J., Nahrung zu sich zu nehme». Vorge
stern Abend wurde sie jedoch so vo» Hunger
geplagt, daß sie »ach einer großen Kanne
Milch Begehr trug, und als ihr dieselbe ge
reicht wurde, leerte sie das Gefäß beinahe
vollständig. Gestern wurde die Fran phoro
graphirt »nd ihr wohlgetrosseve« Portrait fall
an verschiedeae Plätze gelandt werden. Auf
diese Weise hofft man. Aufklärung über die
Fran zu erlangen.
Die Anarchisten.
«oger «. V nor vimmi sich ibr«r T-rch- an—
Sei»» zuversichtlichen U«ub«rungcn.
Frau Barson« verhaftet.
New-Uork, 23. September.—Capiiän
Black, welcher während der vergangenen
Nacht aus Chicago hier ankam, hatte heute
eine Conferenz mit dem General Rozer A.
Pryor, welche von 11 Uhr Bormittags bis Z 2
Uhr Nachmittags da»erte. Nachdem die Con
ferenz beendet war, erklärte Black, er habe
Hrn. Pryor von der Gerechtigkeit der Sache
der verurtheilten Anarchisten überzeugt und
ihn für dieselben gewonnen. Gen. Pryor
selbst erwiderte auf die Fragen mehrerer Be
richterstatter, er sei zu der Ansicht gelangt,
daß die Verurtheilten die besten Gründe zu
Beschmerden hinsichtlich der Art und Weise
ihrer Prozessirung hätten, und daß ihnen die
Bewilligung eines „>Vrit ok Lrre>r" nicht
abgeschlagen wer'oen könne. Er habe einge
willigt, ihre Sache zu verfechten und werde
sich ohne Verzug an das OberbundeSgericht
wenden. Er hege die feste Hoffnung, daß es
ihm gelinge» werde, einen Lrror"
frühzeitig genug zu erwirken, um die Hinrich
tung der Veruriheilte» zu verhindern.
Chicago, 23. September.—Lucy Par
sonS, Gattin des veruriheilten Anarchisten,
wurde gestern Nachirittag wegen Uebertre
tuug der stadtischen Ordonnanz gegen Ver
theilnng von Cirkularen aus den Straßen
verhaftet. Ei» Polizist forderte sie auf, von
ihrem Vorgehen abzulassen, allein sie wei
gerte sich und erklärte, sie wolle sich vor Ge
richt verantworten. Eine große Menschen
menge folgte dem Polizisten und der Arre
stantin auf das Stationshaus. Dort ange
kommen, bot sie allen Anwesenden, einschließ
lich des Capitäns O'Donnell, Cirkulare an.
Da sie sich weigerte, mit der Bertheilung ih
rer Schriftstücke auszuhören, so warde sie ein
gesperrt. Die Strafe für ihr Vergehe» be
steht in einer Geldbuße vo» PS bis zu LIS.
Die Cirkulare einhielte» Abschriften der in
den gestrigen Blättern veröffentlichten Adresse
Parsovs' an das amerikanische Volk. Der
Redakteur der „Arbeiterzeitung" deponirte
P2S als Bürgschaft sür das Erscheinen der
Frau Parsons, und dieselbe wurde daraushi»
aus der Haft entlassen.
Mord und Selbstmord.
Haverhill, Mass., 23. September.
I. H. Abbott, ein Wittwer von 43 Jahre»,
erschoß heute Abend seine Tochter, Frau Ma
nne E. Cummings, und beging dann Selbst
mord. Er verübte die That in betrunkenem
Zustande.
Cleveland, 0.. 23. Septbr.—John
Clendenuing trank sich heule zu Middletown.
Champaign-Coulliy, eine» Rausch au, und
erschoß eine» gewissen John Nolan, mit wel
chem er von früher her verfemt et war. Er
brachte sich dann selbst eine tödtliche Schuß
wunde bei und starb innerhalb einer Stunde.
Galgenfrist.
Harrisburg, Pa., 23. September.
Der Neger Samt. Johnson, welcher wegen
der in Delaware-Connty verübten Ermor
dung des Farmer« Sharpleß zum Tode ver
uriheilt ist, hat eine Galgenfrist bis zum 19.
November erhalten.
Der Galgen.
San Franzisco, 23. Sept. John
Kernghan, welcher im Oktober 1835 seine
Schwägerin Martha Ann Hood ermordete,
wurde heute durch den Strang hingerichtet.
Binghamton, N.-N-, 23. Sept.
Jchn M. Schuyler, welcher vor zwei Jah
ren in Morris, Otsego-County. sein kleiaes
Kind ermordete, indem er dessen Kopf au
einer Wand zerschmetterte, wurde heule zum
Tode verurtheilt. Seine Hinrichtung soll am
10. November in CooperStown stattfinden.
Gesteht seine Schuld ein.
Libanon, Pa., 23. Sept. William
Showers, der betagte Mann, welcher sich seit
mehreren Monaten unter der Anklage in Haft
befindet, die zwei kleinen Kinder seiner ver
storbene» Tochter ermordet zu haben, gestand
heute früh feine Schuld ein unv piaidirte
schuldig. Er dennnzirte seine Haushälterin
Elisabeth Sergent als Mitschuldige und er
klärt, dieselbe habe im Schlafzimmer ein Licht
gehalten, während er die Kleinen abschlach
tete.
Bekanntlich wollte der alte showers die
Haushalten» heirathen, allein dieselbe wei
gerte sich, den Antrag anzunehmen, so lange
die beiden Kinder nicht aus dem Wege ge
räumt feien. Wie der Mörder in seinem
Geständnisse angiebt, erwürgte er die KinZer
und das Frauenzimmer leuchtete ihm dabei.
Elisabeth, welche während der Verlesung des
Geständnisses im Gerichtszlmmer anwesend
war, lies wiederholt ans: ,/kkut's a, clurn--I
Ii«!" und wurde schließlich durch einen Poli
zisten hinausgeführt. Sie behauptet, em
Alibi beweisen zu können. Showers be
schwerte sich seit mehreren Wochen über
Krankheit, allein mehrere Aerzte bezeugten
hellte im Gericht, daß er sich nur krank gestellt
habe.
Wegen betrügerischen Bankrotts
verhaftet. >
New-Haven, Conn., 23. Sept.—E.
S. Wheeler, der Eisen-Importeur, welcher
vor mehrere» Wochen mit Verbindlichkeiten
im Belause vo» tz2,000,0b0 fallirte. wurde
gestern aus Veranlassung der
von Hartsord" verhaftet. Die Anklage lau
tet, daß Wheeler sich Geld unter falschen Au
gaben verschafft habe. Die Bank hatte zwei
Tage vor dem Wheeler'scheu Fallissement
von demselben einen Wechselim Belaufe von
K 2914 diSkontirt. welcher von der „James
Wick'schen Compagnie" in Baltimore zu Gun
sten des Wheeler ausgestellt und von dem
Letzteren indossirt war. Der Wechsel wurde
jedoch nicht bezahlt und die „Phönix-Baak"
macht »un geltend, daß die Baltimorer Com
pagnie eigentlich o»r zu dem Zweck gegrün
det" wurde, um dem Wheeler Gelegenheit zu
geben, seine Wechsel in Umlauf zu Knuden.
Ter Angeklagte wurde nach Hartford gebracht
uud dort Unter tzsvvo Bürgschaft für sein Er
scheinen bei'm Prozeß gestellt. Man glaubt
hier, daß die Gläubiger Wheeler'S wohl ihr
ganzes Guthaben verlieren werden.
„James Mick sche Compagnie soll übrigens
nicht die einzige Firma sein, welche von Whee
ler nur zu dem Zweck gegründet wurde, seine
finanzielle» Kunststücke, namentlich insofern
vir V>SÜ Wechsel» i» Betracht
kommt, zu ermöglichen. I» Joliet, JllS., be
stand bis vor Kurzem die „Illinois Barbed
Wire Fence Company," welche von ihm zu
dem gleichen Zwecke in's Leben geruse» ward
und mit Wheeler zugleich z» Grund ging.
Der Letztere ein schwiegersihn des Prä
sidenten der hiesigen „ersten Nationalbank,"
Hm. H. McWelch.
Festnahme eines Posträubers.
Troy, N.-?)-. 23. September. I»
Deansville, Oneida - County, haben ia der
jüngsten Zeit häufig Einbrüche stattgefunden.
Der kühnste Raub wurde in der Nacht auf
Samstag verübt. Diebe drangen in de»
Kauflade» A. D. Van Vechten's ei», der zu
gleich Postmeister ist. Sie erbrachen die
Spinde und stahlen tzso Baargeld uud tzloo
in Briefmarken. Der Thal verdächtig find
drei Individuen, welche am Freitag sich in
der Nähe des Van Vechten'schen HauseS her
umgetrieben hatten und nach dem Einbrüche
veischwandeu. Einer der Verdächtigen wurde
i« South.Troy in der Person eines gewissen
Martin Lnigley verhastet. Derselbe stellt
ledoch seine Beiheiligung an dem Einbrüche
einschieben in Abrede.
Ableben des Erzbischofs von New
Orleans.
New-Orleans, 23. September.
Sine hier eingetroffene Kabeldepesche bringt
die Nachricht, daß F. X. Leroy, Erzbischos
vo» New-Orleans, heute zu Chareau Giro»,
Frankreich, gestorben ist. Der Verstorbene
wurde im Apnl 1877 zum Bischof vo» Nat
chitoches confekrirt, im Okwber 1379 zum
Toadjnktor des ErzbifchofS Perche von New-
OrleanS uud im Dezember 1833 nach dem
Tode des Erzbischofs Perche zu dessen Nach
folger ernannt.
Erdbeben auf Euba.
Havanna, 23. September. I» San
tiago de Cuba ereigneten sich heute drei Ero
erschütterullgen. durch welche mehrere Häuser
beschädigt, und zwei Personen verletzt wur
den. Das Erdbeben wurde auch zu Gua?--
tanamo und Manzanillo, sowie in Kingston,
Jamaika, verspürt.
R. «. Tonie.
Unfehlbare« Mittel gegen Malaria, Dyspepsie
Leber- und Nervenleiden, Appetitlostgleit, Verdau
ungsftwiche und alle tlinialischcn ffieber. Radi
kalkur gegen »opfleUien und Verstopfung. Man i^r-
SentS die fflasche. N. ». Zah a tr o »fen (Xervs-
Killer) heiii Zahnichmerzen sofort; lii Lent« die
»lascht. So allen »potheten >u baden.
" («pril2B,l2Mle,)
Europäische Kzbelberichte.
BismarS's Miuifi?s-Zllbi!ii!lm.
Die lsonsercnz d«r Direine vom
rothen Kreuze.
Smin Pasch» « ~Perafriranisi.a«a "-Anar
chie im Vongoftaat. c'Brk«'» Vrozetz
zu MltchctOtown eröffnet. «St» gelunge
ncr Lcden»»«rsicherungS-Zchwt«»el.
Berl i », 28. September. DaS 25-
jährige Jubiläum deS Fürsten Bismarck zum
preußischen Premier wurde heute zu Fried
richSruhe durch eMe distinguirte Gesellschaft
gefeiert. Unter den Anwesenden befanden
sich die Prinzen Wilhelm und Heinrich,,
Söhne des Kronprinzen, und Graf Herbert
Bismarck, Sohn des Kanzlers. Die Eisen
bahnstation war festlich geschmückt, und eine
eulhufiasttsche Volksmenge hatte sich dort ein
gefunden. Kaifer Wilhelm schickte dem Ju
bilar ein GratulationSschreiben und ein Ge
schenk, uud die Mitglieder des Ministeriums
übermittelten einzeln sowohl, wie collektis
ihre Glückwünsche. Eroe Menge Gratula»
lionsdepefchen ging dem Kanzler zu.
Die zu Karlsruhe tagende international»
Consereuz der Vereine zum rothen Kreuze
hat beschlossen, alle am Genfer Vertrage be»
theiligten Länder zu ersuthen, im Kriegsfalle
bei der Behandlung von Wunden sofort das
antiseptische System anzuwenden, sobald die
Verwundeten aus dem Treffen entfernt wor
den sind.
Kaifer Wilhelm wird morgen dem chinesi
schen Gesandten eine Audienz geben. Der
Gesandte überbringt dem Kaiser ein Gralu
lationsschreiben und werthvolle Präsente des
Kaisers von China. Fürst Bismarck wird der
Audienz beiwohnen.
ES verlautet, daß sich Fürst Hohenlohe
demnächst in'S Privatleben zurückziehen, und
daß Hr. von Puttkamer daraushin zum Gou
verneur von Elsaß - Lothringen ernannt wer
deu wird. Graf Wilhelm Bismarck soll dem
Vernehmen nach Staatssekretär der Reichs
lande werden. Als wahrscheinlicher Nachfol
ger deS Hrn. von Puttkamer im Amte des
JustizministerS wird Dr. Miguel genannt.
Preutzcn'S und Baden « V»rschi»ge an dcu
Vatikan.
Rom, 23. September.—Baron Schlözer,
der Gesandte Preußen's an den Vatikan, ist
hierher zurückgekehrt. CS verlautet, daß er
wichtige Vorschläge der Regierungen Preu
ßen's und Baden's bezüglich einer Revision
ihrer Kirchen-Gesetze überbringt. In einer
heute stattgesundenen Audienz erkundigte st-h
der Papst angelegentlich bei dem Brron
Schlözer über den Gesundheitszustand des
deutscheu Kronprinzen.
. Neber Smin Pascha.
Paris, 23. September. Richter Bat
cheller von Saratoga, N.-D., der seit zehn
Jjlhren als der amerikanische Beisitzer des
internationale» Gerichtshofs vo» Egypten
sungirt, traf während einer Erholungsreise
in Karlsbad mit dem egyptischen Premier
minister Nubar Pascha zusammen. Letzterer
gab über Emin Pascha und die zu dessen
„Besreiurig" in's Werk gesetzte Expedition
Henry M. Staiilcy'S folgende Ansicht zum
Besten: „„Es ist einfach lächerlich, daß die
Expedition nöthig war, um Emin Pascha zu
befreien. Emin Pascha ist zwar ein gebore
ner Ocstreicher (er heißt eigentlich Dr.
Schnitzler), aber er ist Mohametaner gewor
den und ist thatsächlich ein orientalischer Po
tentat, dem es nach orientalische» Begriffen
an Nichts sehlt, der in Ueberfluß und Uep
pigkeit lebt, sich nach dem Beispiele seiner
or,e»ialischeii Collegen einen eigenen kleinen
Harem beigelegt hat und mit seinem Loose
vollkommen zufrieden ist. In seinem „Reich"
herrscht im Allgemeinen Ruhe und Beschau
lichkeit, und nur die abyssinischen Christen,
we'che ihn als Renegaten betrachten und ihn
verachten, machen ihm manchmal zu schaffen.
Ost genug find Boten bis zn ihm gelangt;
hätte er sich in Gesahr besnnden, so hätte er
ja leicht mit ihnen nach civilistrte» Regionen
zurück kehren können. Aber Das fiel ihm
gar nicht ein, und er wird sich auch jetzt wei
gern, aus fernen vecniemen «eryallmssen
heraus gerissen zu werden.""
Aiisjliche Zustände im vongostaat.
Brüssel, 23. September. Die Be
richte au« Stanley Falls lassen ersehen, daß
die Zustände im Congostaat sich immer mehr
verschlkchtern. Stanley- Falls wurde be
konntlich vor zehn Monaten vo» de» Arabern
gewaltsam besetzt, uns als Major Banelott,
der son Stanley beauftragt wurde, Tippu-
Tib aus der Station zu installire» und z.var
als Vertreter deS Freistaates, dort eint.as,
fand er die Araber tn aufrührerischer Stim
mung. Diese hatten seit zehn Monaten
Sllaven zusammen getrieben und schreckliche
Grausamkeiten verübt, und sie weigerten sich
ganz entschieden, die Oberhoheit des Frei
staates oder Tippu Tib anzuerkennen. Viru
wundert sich, daß die Agenten des Freistra
tes die Verwalmug iu Brüssel nicht längst
von der Wahrscheinlichkeit eineS Widerstan
des der Araber gegen die Einsetzung Tippu-
Tib'S als Lokal - Gouverneur verständigt ha
be».
Konig Leopold hat sich nach London bege
ben, wie mau wissen will, um eine Anleihe
für den Congostaat im Betrage von achtzig
Millionen Francs zu cvntruyiren. Diese
Anleihe ist Ansang« dieses Jahres bereits
von den belgische» Kammern gutgeheißen
worden.
Die spätesten Nachrichten aus Stanley-
Falls ergeben, daß vollständige Anarchie dort
herrscht. , Bi
Rang un, 23. Sept. Der Daeoiten-
Hänplling Bohpotok in Birma drang kürz
lich an der Spitze einer aus seinen Starn
mesangehörigen bestehenden Räuberbande in
ein Dorf am Ostufer des Jrrawaddy-FlusseS,
plünderte dasselbe gänzlich aus und schleppte
die Weiber als Sklavinnen mir. Der Haupt
mann HawkeS vo» der englischen Okkupa
tions-Armee setzte, nachdem ihm Anzeigt von
dem Vorsalle gemacht worden, den Räubern
nach, überraschte sie ia eiuer Schlucht des
Mohgoutug-GebirgeS und nahm nach hesti
zem Kampfe, bei welchem Bohpotok ver
wundet, und zehn seiner Leute getödtet wur.
den, die ganze Bande mit ihrem Raube ge
fangen. Die Weiber wurden w'eder iu
Freiheit gesetzt und kehrten nach ihrem Hei
mathsdorfe zurück, fanden dasselbe aber in
Asche und Trümmern nnd ihre Angehörigen
erschlagen oder versprengt.
Der Suezkanal,
Hamburg, 23. Septbr. Die »Ham
burgerNachrichten" erkläre», England brauche
den Franzosen keine Zugeständnisse hinsicht
lich des Suezkanals zu machen. Wen» die
Neutralität des Kanals Schutz erfordere, so
existire durchaus kein Grund, warum dieser
Schutz nicht durch britische Truppen gewährt
werden solle. Die Anwesenheit irgend wel
cher anderer Truppe» würde eine Quelle un
vermeidlicher Schwierigkeiten sein.
Beschwindelt« jiebentverficheruug» - Gesell
schafte«.
Paris, 23. September. Dr. Castel
nau, ein bekannter, radikaler Extremist, ist
unter der Anklage verhastet worden, im Ver.
ein mit einem Deutsche», Namen« Decherer,
englische LebenSverstchernvgS - Gesellschaften
um beschwindelt zu haben. Deche
rer versicherte sein Lebe» zu Gunsten seiner
Maitreffe und erlangte dann eine Leiche,
welche durch ein von Dr. Castelman auSge
stelltes Cenifikat sür jene Decherer's erklärt
wurde. Die Maitresse erhielt das Geld u»d
entfloh mit Decherer nach Amerika.
Holland « Sinaiizen.
Haag, 23. September. Finanzminister
Blöm unterbreitete heute in der zweiten
Kammer das Büdget sür 1883. Das Defizit
wird ans G 5,125,000 geschätzt, wodurch die
summe deS größteutheils durch Ausgaben
sür Regieruugsbauten ausgehäuiten Defims
auf §10,400,000 erhöht wnd. Im gewöhn
liche» RegieruogSdienste ergaben die Reve
llüe» deS laufende» Jahres einen Ueberschuß
über die Ausgaben. Das Defizit für 1333
wird theilweise durch den Ueberschuß im ost
irdische» Büdget gedeckt, uud vorläufig ist
keine Anleihe nothwendig.
Jen«», Li«» gefährlich ertrankt.
London, 23. Seplember. Jenny
Lmd (Madame Goldschmidt), die berühmte
schwedische Sängerin, liegt schwer krank dar
nieder.
Englische »rbeit««au«el»g«ni,«iteu.
Lo »do » , 23. Sept.—Die Fabrikanten
von Bolton haben ihre Fabriken wieder ge
öffnet, »achdem sie sich Arbeiter ans aadere»
Tistnkte» komme» ließe». Auch der Weber,
strike in Presto» ist beeudet, nachdem die Mu
ster die Forderungen der Arbeiter theilweise
bewilligten.
vestrtichitch« «uffeu
Petersburg, 23. September.—Zwei
taufeod Oestreich» haben um Natnr«lisation
als russische Unterthanen nachgesucht.
EurspAische Kabelbevichte.
Sv? HalleN'siv- sr-ndchl.
London, 23. Sept.-Die „Pall-Mall-
Gazette" fährt in ihren ~Einhüllungen" übe?
die Sckitnutzoffaire HngheS-HalleN'Selwyn
sort. AuS denselben geht hervor, daß Oberst
Hnghes-Hollett in der Nacht deS IS: Asgust
im Landbause de? Lord.Lieutenants Smith
»on Norsolk in sehr derangirier Toilette im
Schlafzimmer seiner Mündel, Frl. Beatrice
Selwyn, die übrigens das kanonische Alter
längst erreicht hat, zesuoden und von dem
esliüsteten Hausherrn an die Luft gesetzt
wurde. Hr. Smith'harte die Vorsicht ge
braucht, zuerst die gesk-Mmte Dienerschaft des
Hasse», bestehend auS Kvtscher, Gärtner, Kö
chin und drei oder vier Dienerinnen, zusam
men zu rusen und danti'durch den Kutsche?
die Thür deS betreffende» Zimmers erbreche»
zu lassen, so daß das schuldige Paar „vor ver--
sawmkttem Kriezsvolk" abgesagt wurde.
Oberst Hallelt verlor aber 5,e Geistesgegen
wart mcht. Er erdot sich, Frl. Selwyu zu
entsühren, damit seine Gattin, die ehemalige
Philadelphia „Belle" Frl. Emily Schöm
berg, ohne lange Formalitäten die Trennung
tan» sofort zu heirathen. Dss Anerbieten
wurde von dem Bruder von Frl. Selwyn ab
pewiese» nnd die betrogene Gatti» soll ihrem
Mann verziehen habe».
Oberst HugheS-Hallett deutet heute an, daß
er deu Veröffentlichungen der „PM-Mall-
Gazette" zvm Trotze seine» Sitz im Paria»
MtNl nicht aufgeben werde.
Au» Irland.
Dublin, 23. September. Ehe Mich.
Tavitt gester» am Bord des Dampser« „Bri
tznic" uach New-Dork abreiste, wurde er vo»
einem Correspondente» der „Assoc. Preise"
„interviewt." Im Verlause der Unterredung
fagtc Davitt, daß ihm seine Reife von den
Asrzten empfohlen worden fei und keinerlei
politische Gründe habe. In Bezug aus die
Zustände in Irland sagte er, daß sich die Mit
glieder der Liga durch die Unterdrückungs
besehle nicht einschüchtern lasse»; er fürchte,
daß das Vorgehen der Regierung überall Un
ruhen hervorrufen werde.
Wm. O'Brien wurde heute aus dem Ge
fängnisse zu Cork nach MitchelStown gebracht,
wo er wegen einer dort gehaltene» aufwieg
lerischen Rede u»ler dem Zwangsgesetz pro
zesjirt wird. Ovationen wurden ihm unter
wegs sowohl, wie bei seiner Aukunst in Mit
chelStown von der Bevölkerung dargebracht.
Der Prozeß ist bereit« im Gange, und da«
Gericht vernahm im Laufe des TageS meh
rere Zeugen.
In Cork fand gestern Abend eine Nationa
listen-Versammlung statt, nach deren Schluß
die versammelte Menge einen Angriff aus
des Gebäude der „Association junger Prote
stanten" machte. Eine Prügelei erfolgte, und
die Polizei war lange Zeit uichi im Stande,
dem Tumult ein Ende zu machen. Hr. Tan
ner, Mitglied des Parlaments, welcher eine
Rede in der Versammlung gehalten hatte,
legte sich schließlich in s Mittel, und nachdem
er noch eine Ansprache gehalten hatte, gelang
es der Polizei, den Mob zu zerstreuen. Viele
Fe»stelscheiben wurden demolirt, und meh.
rere Polizisten erlitten Verletzungen durch
Steitiwürse.
Kurze Kabeldepeschen.
Mit einem Schmiedehammer wurde der
Hvsschmied Georg Fitch in Boltvar, N.-A.,
vo» seinem blödsinnigen Stiessohn erschlagen.
Eine in Blackburn, England, wohnhaste
arme Wittwe, Namens Bowker, hat von ih
rem in Philadelphia verstorbenen Sohne, ei
nem Chemiker, tz 150,000 geerbt.
Die amerikanischen Kriegs - Dampfer
„Pensacola" und „Ouiimebaugh" kamen ge
stern zu Gibraltar an und werden henie von
dort nach Tanger, Marokko, abgehen.
--I» Grazalama und Cordova, Spanten,
sind 15 Anarchisten, Mitglieder einer gehei
me» Gesellschaft, deren Zweck i» Braudstis
tung und Mord bestand, oerhustet worden.
Des Mordes im ersten Grade ist in
Bridgeport, Conu., Philipp Pallidom schul
dig besunden worden. Derselbe hat vor meh
reren Monate» seinen eigene» Bruder umge
— Bei einem Oelbrande in der Nähe van
North-Baltimore, Wooo - County, 0., wel
cher S4t)oo Schaden anrichtete, erlitt der In
genieur George Johnson tödtliche Brand
wunden.
Wie aus Chicago gemeldet wird, stnd
die Aussichten auf genügendes Kahlenvorralh
im ganzen Westen der Ler. Straten sehr
ichlechi bestellt. Die Kohlenbcindler alauben
jttzi schon vorhersagen zu können, daß der
Preis pro Tonne auf tz» bis HlO zu stehen
kommen werde, bevor noch der Wiuter eintritt,
Vermischte tctcaraphisch- Depeschen.
In Jork, Pa . fand gestern zu Ehren
des 100, JahreStags der Jncorporiruug jeaer
Siadt ein großer Festzug statt.
Fish K ConaeL's Stacheldrahtfabrik in
Joltet. Ills., brannte während der vorletzte»
Nacht nieder. Verlust tz 25,000.
Maschinist Freeman wurde gestern in
D. S. Erwin'S Steinbruch zu'?)ellow-
SpringS, nahe Springfield. 0.. durch eine
Tampjkessel-Explosion getödter.
So ziemlich das ganze Geschäftsviertel
des Städtchens Gravenhurst, Ont.. wurde
während der vorletzten Nacht eingeäschert.
Ter Verlust beläuft sich auf über tz 150,000.
Die Virgiuier Prohibitiomsteu hielte»
gestern eine Conferenz zu Staunlon. Ba..
erwählten em Exekutiv Comite und »ahme»
eise Plattform an.
Senator John Sherman hielt gestern
gelegentlich der landwirihschaftlichen Ausstel
lung zu Lyons, N.-A,. eine Rede über Acker
bau-Angelegenheiten.
Bei Bambiidge, Ga., wurde gestern
der Farmer Brooks von feiner wahnsinnigen
Frau, die erst vor Kurzem aus einer Irren
anstalt entlassen worden war, erschofle».
Adam Volkovicz. welcher in Wilkes
barre, Pa.. unter der Anklage vor Gericht
stand, John Bicskie am 14. August ermordet
zu haben, wurde gestern des Mordes im er
ste» Grade überführt.
Philipp Pallidum, der vorgestern zu
Bridgeport, Co»»., des Brudermordes über
führte Italiener, wurde gestern zum Tode
verurtheilt. Die Hinrichtung ist auf derr Z.
Lktober ILBS festgesetzt.
Capiiän John Freer vom Schooner
„Marsh." welcher dem flüchtigen „Bsodler"
McGarigle zur Flucht behulflich gewesen sei»
soll, wurde Astern in Chicago verhaftet und
H4OOO Bürgschaft gestellt.
ThoS. McKenna, ein 67-jähriger Tag
löhner, hat gestern früh iu McKeesport, Pa..
feine noch im Schlafe liegende Frau ermor
»it, indem er ihr mit einer Axt den Kops zer
schmetterte und ihr dann ein Messer in die
Brust stieß. Er behauptet, die Frau sei ihm
untreu gewesen.
In Lawreoce, KS., wurde Heiur. Rech
ter, ein Maurer, vorgestern Abend von einem
unbekannten Neger, mit welchem er eiuen
Wortwechsel gehabt hatte, auf der Straße er
mordet. Der Mörder durchschnitt seinem
Lpker mit einem Rasirmesser die Kehle und
entfloh. Als Richter aufgehoben wurde, war
er bereits eine Leiche.
Eiue Frau J.Hostetter in Perry-Coun
ty. Pa.. brachte vor Kurzem Drillinge zur
Welt, welche zu Ehren des Präsidenten und
seiner Frau auf die Namen „Grover." „Cleve
land" und „Frances" getauft wurden. Der
Präsident, welchem die ihm erwiesene Ehre
von den glückliche» Eltern brieflich mitgetheilt
wurde, hat sich nua durch ei» Schreibe» be
dankt.
» Alfred Beddingto», ein Baptisten-Mis
sionär, ist im Indianer - Territorium von ei
gewissc» GlaSmore, dessen Tochter er den
Hof machte, erschossen worden. Glasmore
hatte dem Missionär das Haus verboten, und
als Letzterer das Verbot mißachtete, erfolgte
ein Streit mit dem obigen Resultat. Beide
Männer halten zusammen in der consöderir
ten Armee gedient und waren bisher intime
Freunde.
Mayor Fitler, Geo. W. Childs und an
dere hervorragende Herren ans Philadelphia
statteten gestern dem Admiral Luce auf dem
im Delaware vor Anker liegenden Kriegs
dampfer „Richmond." dem Flaggenschiff des
nordaillllltifche» Geschwader», eiaen Besuch
ab. Der Admiral unterhielt seine Besucher
durch ein Scheingefecht uns verschiedene !ee
mäovische Uebungen. Da« Geschwader wird
heute vou Philadelphia absahren.
Geo r g Br eh m' S
Brauerei,
BelairAvenu«, valttinore.
MatS.lS?)
Der Deutsche ssorresponbent,
I. «ainc, »igcniliümer nnd Siedattcur,
Scke valtimorcstrabe un!> Post-Avenue,
Baltimore, Mv.
Prei« »es titglichcn Blatte«, durch 7rl>.»k, In der
Stadt u. Washington und in der Nachbcirschlisi l»>f->rzt,
Si«.! tägliche inid Sonntag»-?iu6qai><> »5
CenlS pro Wowe, mhlbar wöibeiitliHan ?>a» zium
besiraendcn Träger.- Täglich surcv »ie Post. V»rio-.
sre>, kS.SU, tägliche u. So»,>lai,4au«gal>e
cheMlich«
mU Abzug sür"
nem Orte des ZnlandeS, nach Europa Toun
tass-Ausaave. 51 pro Jahr.- Das bil»
ltltfte deutsche Blatt!n den Mictc!- u. Süd^.alen.
Nr. 229.
Freigesprochen.
s «ichiige «n»sae«n «i««» «ich» vorgtli»d«ue«
Zeugen in einem Mordprozefse.
New-Z?ork, S 3. Septbr.—Ter Prozeß
»Ken de» Lackirer Heinrich Hoffmann wegen
LrstLchnng seine« Mitarbeiters Heinrich We
rizyer hat m den Seneral-Asstse» ein schnel.
leS'und nnerlvarteteS Ende genommen. Nach,
dem« mehrere Zeuge» vernomme» worden wä
re», meldete sich »och einer, der zwar nicht
vorgeladen war, aber für das Schicksal Hoff»
man» ? entscheidend werden sollte. Es war
die« der Tischler Friedrich Mayer, welcher ia
der FaSrik von F. Mohr Co. als Werksith
rer angc-stt llt ist. Derselbe gab an, er sei ei»
Augenzenge der Vorgänge in der Siegel'-
schen Wirthschaft gewesen, und schilderte diese
dan» i» folgender offenen und klare» Weise:
„„Ich befand mich am 19. Mai in der
Wirthschaft und sah, wie Hoffmann, von den
Gebrüdern Weringer und mehrere» andere»
Lackirern gefolgt, in dieselbe getaumelt kam.
Heffmann sch aus, als wenn ihm übel mit»
gespielt worden sei. Er halte Schrammen
uvd Beule» im Gesichte, seine Augen waren
geschwollen und seine Kleider beschmutzt. Er
jcht«» auch halb betäubt zu sein und wankte
nach dem hinten» Theile des Lokals, wo er
sch om einem TW liiedersztzte. Die Gebrii»
dir Weilllger begaben sich an den Schanktisch
snd ließen Aeußerungen über Hoffmann fal
len, wrlche den Wirth Siegel veranlaßte», zn
sagen: ,Lch wiZ keinen Trubel in meinem
L-lale haben und wüojche, daß die Gebrüder
Ä'linger nach Hanse gehen." Karl Weri».
Ger erklärte, er wolle nicht gehe», aber Her.
man» begab sich avS dem Lokal. Zehn bi«
sünfzehn Minuten später trat Siegel^nsHoff,
mann zu und sagte zu diesem, eS wäre besser
üir ihn, wenn er »ach Hause ginge und Etwa»
siir s-ioe Verletzung:» thue. Daraus verließ
Hoffmann, welcher noch sehr ersch ipst zu sein
schien, da? Li'kal. A'.« ungesähr zehn weitere
Minuten vergangen waren, kam Hernana
Weringer in die Wirthschaft und rief aus, er
sei gestochen worden.""
Im Kreuzverhör Seitens de« HülfSd?»
ftiikls.AuwaltS Davis antwortete Mayer ans
tie Frage, warum er sich nicht früher al»
' Zeuge zemeldet, Folgendes
„lch arbeite für mein tägliches Brod »ad
wollte mcht in die Affaire verwickelt werden.
AIS ich aber die Aussagen über ben Fall la»,
bie von der Wahrheit bedeutend abwichen,
iNlschloß ich mich, als Zeuge auszutreten un!»
die volle Wahrheit zu sagen."
Mit dem Zeugniß Mayer'S war die Auf
nahme deS Beweismaterials sür berbe Seite»
geschlossen, und Richter Cowiag erklärte, »ach
orgsälliger Benriheiluug des gesammten vor
gesührten Zeugnisses sei er zu der Ansicht ge
kommen, daß die Anklage auf „Mord im er
sten oder zweiten Grade" gegen Hoffmann
nicht stichhaltig sei. Die einzige Frage in dem
Falle bestehe darin, ob Hoffmann mehr, als
»om Gesetz erlaubt, gethan, um sich zu ver»
l heidigen. Hinsichtlich der Vorgänge direkt
vor Weringer s Verwundung sei kein Beweis
zorhanden; das Beweismaterial Betreffs der
anderen Vorgänge, laut« zu Gunsten deS An
zeklagte», und dessen Charakter sei bis zu der
4.hat ein vorzüglicher gewesen. Hr. Davl»
war auch damit einverstanden, daß die ans
Mord lautende Anklage fallen gelassen werde,
und unter diesen Umständen erlaubte der
Richter den beiverseitigen Anwälten nur je
sünszehn Winnie» für ihre Plaidoyers. Nach
dem diese gehalten waren, erklärte der Rich
ter den Geschworenen das Gesetz, welches sich
auf die verschiedenen Graöe des TodtschlagS
bezieht, woraus die Jury sich zurückzog. Nach
kaum einstündiger Berathung kam dieselbe in
das GerichtSzimmer zurück, und sprach den
Angeklagten von aller Schuld frei. Ehe der
Richter Hoffmann entließ, sagte er zu diesem,
das Gesühl, eine» Mitmenschen aus der Welt
geschafft zu haben, würde stets aus seinem
Gewissen lasten, und DieS sei L>trase genug
ür ihn. D>e traurige Affaire, bemerkte er
weiter, sei die Folge unmäßigen Biergenus.
ieS gewesen, und sollte Hofsmann und Andere
belehren, den Wirthschafte» fern zu bleiben.
WM Bl>sp
ist da» wirksamste bekannte Mittel
geiM alle Hautkrankheiten.
Diese Seife macht die Weichtheile geschmei
dig und bleicht und verschönert den Temt. Al
lerwärts gebrauchen Damen dieselbe a-s ele
gantes Toilettenmittel, und wer sie zur Besei
tigung von Finnen, Blüthen, Räthe und Ent
färbungen der Haut versucht hat, erklärt sie für
eilt Mittel, das dieselbe» rasch, unbe
dingt und auf die Dauer vertreibt.
Sie macht auch ein prächtige«
SHwefel»Wad
uud verschafft» auf diese Weise angewandt»
in allen Fällen, in denen Schwefelbäder
angezeigt sind, wie bei Rheumatismus,
Gicht, Hüstweh. Lcndengicht, Salzftuß,
Flechte, Krätze, und bei allen Krankheiten,
gegen welche Aerzte Schwefel m irgend
einer Form verordnen, baldige Linderung
Und Heilung.
Glenn's Schwefcl-Teife ist jetzt das be
liebteste bekannte Mittel bei Brüh-,Brand
wunden, Verrenkungen, Brauschen und
Schnittwunden, Pein und Schmerzen ge
worden.
Tie ist reinigend, lauber und gesund und
in der Toilette unserer feinsten Gesellschaft
im täglichen Gebrauche.
Tie ist ein wirksame« TeSinfijir»
Mittel des Körpers, der Kleider, Bett-
Wäsche u. s. f., mithin eine Schutzwehr
im Hause gegen Ansteckung.
Tie Verordnen Aerzte, und dos Publikum
indossirt sie.
Sie ist ein Erforderntk in jedem gut
geordneten Haushalte geworden, und da sie da«
dem Volke bekannte wohlfeilste Heilmittel ist,
sollte Glenn'S Schwefelseife von jedem
Mann. Frau und Kind in Amerika gebraucht
und fleißig gebraucht werdeu. In allen Apo
theken zu haben.
Dalles Y. Britlcnton,
Slr. lIS, Sultoustrake, New-Aorl.
Man hüte sich vor elenden Nachahmungen.
Glenn's Tchwesel-Teise
Hai Nachahmungen erfahren! man beachte daher die
Worte "V. X. vriNvnton, ?ropitvi«r," aus jedem
Pailet, ohne welche sie nicht ilcht ist. Alle Apotheken
führen sie. Depot: Nr. lIS, FuUoiistr.. New-Noi».
Deutsch« Zühnklaugrn.TntftttlUilgi-
Mittel
macht Leichdornen und Frostbeulen ein Ende.
„Hill s Haupthaar u. Backenbart»
Pik'-Mmrh-Tnffl» "L.?.."'-
Hale'S A»d»ru-««d Theerhonig
beseitigt Huste».
The German Correspondent
(DAILY, WEEKLY AND SUNDAY)
FREDERICK RAINE, PROPRIETOR AND EDITOR,
Corner Baltimore St.and Po»t Offee Are.,
BAXTIMOKE, MO.
Dally, dellvored V>r carriers to the subscribers
In thecitv, Washington and neighborhoods, 12H
Ct«.: Daily and Sunday, 15 Cts. per week, payablo
Veekly only to the carriers serving the paper.
Daily oy mail, postage prepaid by publisher,
$6.50; -Daily and Sunday, $7.50 per annum ; for a
shorter time, In proportion; Weekly and Sunday,
postage prepaid, with inducements to clubs,
$2.30 per annum, to any part of the country;
Sunday paver, without Daily or Weekly, £1 per
annum. The Btsl and Cheapest Gei man pamr
In the Middle and Southern States.