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4 Vier Jahreszeiten! Aou Wilk. Steiger. Lenz ist gekommen Und hat genommen Schnee und Eis von Flur und Au'n. Blumen erwachen, Maiglöckchen lachen, Kann mich nimmer satt d'ran schau'n. Auch uus erblühte Der Lenz und glühte Rosenrorh auf Wang' und Kinn. Fröhliche Kindheit. Des Gebens Lcnzzcit! Ach, wie schnell flog'st Tu dahin. Nun Sommcrshitzc, Gewitter, Blitze! Frucht wird reif auf Feld und Baum. Im Waldcsschatten, Auf grünen Matten Frohe Menschen, sel'ger Traum. Kann's Schön'res geben Zn uns'rem Leben, Als der Reise gold'ne Zeit? Da mit verlangen. Hoffen und Bangen Man abwirft der Jugend Kleid? Herbst ist es d'ranßen. Und Stürme brausen Ueber öde Felder hin. Blätter verwelken, Rosen und Nelken, Trüber wird des Menschen Sinn. Herbst uns'res Lebens —- Jetzt ist's vergebens, Ruft die Juzend man zurück. Die Wangen welken Gleich jenen Nelken. Trüb nnd trüber wird der Blick. Winter ist's worden! Fern aus dem Norden Fegt der Wind die Straß' entlang. Weiß sind die Flächen, Eis aus den Bächen, Und im Herzen wird's so bang. Winter im Leben, Jetzt gibt's kein Streben Und kein Ringen mehr nach Glück! Di: Locken bleichen. Die Lippen schweigen. Bald verlöscht der müde Blick. Winter vergehet, Natur erstehet Fröhlich auf zu neuem Sein. Was erst gestorben, Berdorrl, verdorben. Frisch erblüht's aus Flur nnd Hain. Wird's Frühling geben Im Menschenleben Einst, nach langem Todesschlaf? Müssen wir scheiden. Ewig Den meiden, Den des Todes Sense traf? Ariesdcslacklwlp.j.)oofnaklc,Esq. Ter Spring - Bannet. St. Loni s, April de fuffzchetc 1893. Mister Editor: Unner de „geach tetschte uud beste" deitsche Mitberger scheint Widder emohl e große Sterblich keet ze herrsche, iwerhaapt gewehnliche Mensche scheine gor net mehr zu schter nie. Die Idee muß Eenem wenig ichtens kninmc, wenn mer die deitsche TogeSblätter liest. Ich weeß, daß so e Nekrolog keene Kleenigkeet net is. Customers sor den Purpose kann mer schun plenty hawwe, wenn mer nor net zu viel charged, so deß aach die weniger bemittelte Fellow- Citizeiis e Chance hen; awwer der Trouble iß, zwee bis drei Eolums zu snrnifhe, wo mer doch in zehe Lines Alles sage könnt, was immer so Eenen ze söge iß wenigstens was mer Printe kann, ohne daß mer e Leibel-Suit an's Been kriegt. Deß nimmt, wenn mer net iwwer die Schnur haage un die Sach iwwerthue will, en Amonnt vun Aus drück, die nix ausdrücke, un Phrase, die ix söge, nn vun Redensohrte, die nix bedeite, die uet Jeder grod so im Griff Hot, nomentlich do mer doch Jeden eenzelue annerschter händle, Deß heeßt, vun er annere Seet (of courfe awwer immer vun seiner schwache) anpacke muß. Un ewe do leiht die Dissikulty, Mister Editor! Dann wenn emohl als Hannkäs nss die Welt knmme iß, kann mer doch, un wenn mer aach des ganze Grimm'fche Wertcrbuch im Kopp hält, sei Leötog keen Schweizer käs mehr aus cm mache, und sor e feenschte Koch iß es viel easier, e seine Sauce zu cm Fasan ze mache, als zu ere gewehnliche Bratworscht. Zu meener L)ssice als Weltausstel lungs - Eorrespondent hen ich die Woch net viel getend, ich hen nämlich e poor Dollars bei de Elektschen gemocht— un do bin ich, wie Sc sich denke könne, uss een kleene Bumm gegange, about zwee Tog lang. Die nächschte drei Tog d'russ Heu ich deheem odder bei'm Schorsch ge sotze un Seltzerwasser getrunke un of, course, derbei noch en ferchterliche mo ralische Kater ausgebriet. Deß Ding muß geschlappt werre, Mister Editor: in unserem Alter kann mer Deß net mehr so schtänne. Wenn mer jnng iß, ge nießt mer Alles, was Eenem ussschtößt, nn wenn mer alt werd, schtößt Eeencm Alles uff, war mer genießt. Wenn mer drei Tog uff die Schprie geht un dann eenen Tog Koppweh Hot, Deß läßt mer sich noch gefalle, Deß iß fair genug; aach wenn mer schpäter en zwcctägige Kater mit schwarze Flecke vor die Aage kriegt, kann mer am Enn uet obschekte; wann mer awwer wie in unserem Alter, wenn mer cmohl en eenzige Tog iwig die Schträng gehaage Hot, drei Tog mit ere Gänshaut un Selbschtmordgedanke erum laaft, Mister Editor, dann Hot's geschellt! So Hot mir's die letzschte Woch gange. Am dritte Tog Hot mei morali scher so en hohe Grod geriedscht, daß ich de Särah freiwillig Geld foren neie Hut geoffert hen, nämlich eene vun dene drei Fins.Dollars-Bills vun dene zehe vun de Elektschen, wo den kleene Bumm dorch en merkwerdige Zufall iwwer schtanne hen. Mit ere Zärtlichkeit, zu der ich vun ihr, nomentlich in de nächschte verzehe Tog nohch so ere Schtirm- nn Drang - Periode gor net akkilftomt bin un die mich, indied, im Aageblick astonischt Hot—jetzt astonischt mich se net mehr, denn die Niesen wor, sie Hot, wie ich die eene Bill errans ge pnllt hen, mei annere zwee letzschte Wermcher aach gesehe fegt se zn mea: Aber, lieber Jäckson, warum so viel Jeld auszeben; die Hälste iß jeuügend; jeh Du mit, un wenn Dn mir einen Hnt für zwei Dollar aussuchen hilfst, schätze ick ihn höher, als wenn er mir zehn Tol ler jekostet hätte. Ich bin in die Träp gange un mit in die Cars. Um Schlog 9 Uhr wore mer im Millinershop, un es wor noch net Eens, do Hot se werklich beinoh schun ihr Meind nssgemacht gehett, was sor e Shäpe, so heeßt mer des Gerist vun so eme Lädieshut, errauspicke sollt. Deß heeßt, Se derfe net glaawe, daß ich fo lang in dem Shop geschtannc hätt; die erfcht halb Schtunn bin ich im Shop hin-un Hergelaase un hen vor mich hin gewisielt, domit ich nor net die geist reiche Cunverfäschen un das Gegicker hen zu Heere braache, was die Särahun die Millinersfraa zusamme versiehrt he. Wie se mit erre Load vun about fuffzig Schäpes vor de Spiegel gemoved fein, bin ich aach gemoved. un zwor in en Salon next Door, un hen gelunfched. Dann hen ich zwee Partie Damino un eene Sechsunsechszig gespielt. Wie ich dann emohl usfaefchtanne bin un durch des Showwindow geguckt hen, Hot die Särah werklich schun de dritte Hut vun dene fuffzig uffgehett nn Hot vor'm Spiegel gcfchtanne un de Kopp nohch alle Seite getorned, wie e Türkei) - Gobbler, wann er e Noife heert un net weeß, wo's her kimmt. bin widder ritor, hen die „Westl. Post," de „Anzeiger" nn die „Amerika" jedde zweemohl dorchgclese, zwee Partie Pool geschpielt un siwwc Glas Bier getrunke. Wie ich dann widder so um halwer Eens durch des Show - Window geguckt hen, wor sc mit dene Schäpes adont halw fertig, des wor, wo die Särah bemoh ehr Mind Hot uffgemacht gchett. Misses Hoof nakle, sog ich ehr m's Lhr, ich hen be reits 2 Pool - Gämes, 7 Cigarre un verzehe Glos Bier in dem Wet - goods- Establishmcnt next Door am Been, wenn Se net hurrye, bleiwe weeß Gott keene Funds mehr sor des Drygoods- Establishment ! Des Hot se gesetielt, un se Hot e Shape, was exättly ausgesehe Hot wie e umgeschterzter Flowerpot, errausgepickt. Es Hot nor eenen eenzi gen Voller gelöscht, wenn's aach keene zwee Bit werth war. Ich Hot schon des Pocketbuch Haus, dann der eene Daller wor e serchterlich angenehmes Sur prise, un wollt de Hut usspäcke, do seggt die Särah: „Jedulde Dir nor noch ein wenig, theurer Jatte, erst müssen doch noch ein paar Blümkens und Bändkens d'ran. Jehen wir in's Dime-Mnseum und in einer Stunde ist Alles fertig!" Well, mer fein in ere Stunn Widder kunimc, un daun mit dem Hut heem. Die Särah in der Ear ich zu Fuß, ich hen er mei letzscht Carücket gewe. Der Hut Hot ausgesehe wie e Eumbinä schen vun eine zoologische un botanische Gorte. Die Bill wor about so: 1 Shape (Sarah Bernhardt). . Hl 00 Trimmlngs 2 50 Blume und Gesträuche 2 00 Schrubbery (cxtra) 1 00 Geflügel !5 50 Ribbons und Lining 2 00 §l2^oo Ncnunc Sc nicin Advcis, Mistcr Editor, wenn Se je emohl nss der!spree wore, nn ehr Frau iß, statt kratzberjch tig zu sei, die Licwci'swcrdigkeet selwer, dann walsche Se Ehr Pocketbook, snnst sieht's, ehe Se widder ganz rikoveret sein, aus wie hcitMorge des vun Ihrem alte Frcind Jackson P. Hoosnaklc. Eine Hochschule des Verbrechrrthums. Die Stadt New-?>ork liefert aus ih rem Bcrbrccherlebeu täglich Material für Berichte, für die das Motto: „I'rulk is strunzer tiiun t'ietiov" am Passend sten wäre. So suchte die dortige Poli zei vor einiger Zeit nach dem Haupt quartier vieler jugendlicher Diebe, wel che ihr in die Hände gefallen waren. Die Knaben hatten sich entschieden geweigert, anzugeben, ob sie mit anderen zusam men „arbeiteten" und wo oder wie sie sich ihrer Beute entledigten. Nur einer, der den Spitznamen „Pocketbook" führ te, gab an, zu einer wohlorganisirten Bande jugendlicher Taschendiebe zu ge hören. Leiter der Bande fei ein Bur sche, der ihm unter dem Namen „Ehi nee" bekannt sei. Einem Agenten der „Kinderschuh-Ge sellschaft" gelang es, „Ehiuee" im Ge dränge an der Brooklyner Brücke aus findig zu machen n. ihm nach einem Hanse zu folgen, in welchem „Chinee" ver schwand. Der Ageut wußte sich zwei aufgeweckte verschwiegene junge Bur schen zu verschaffen, welche „Ehinee" frugen, wie sie am Besten eine gestohlene Uhr verkaufen könnten, ohne entdeckt zu werden. Ueber ihre Erlebnisse mit „Ehinee" erzählt der eine der beiden Burschen nun Folgendes: „„Ehinee" sagte uns, daß „Pa" die Uhr schon ver kaufen werde, und führte uns in dasselbe Haus, iu das ihn der Agent Halle ein treten sehen. Aus dreimaliges Klopfen au einer Thür öffnete „Pa," der Wirth. In dem Zimmer standen vier Billard tische, in einem anstoßenden Raume be fanden sich vier kleine Tische, auf denen Karten lagen. Außer uns war Nie mand anwesend. „Ehinee" sagte, die anderen „KidS" würden bald kommen. Gegen acht Uhr Abends begannen sich nach und nach eine Anzahl Knaben ein zustellen. Sie waren zum größten Theile unter 16 Jahren alt. Keiner hatte das 20. Jahr überschritten. Ei nen jungen Burschen, der „Frank" ge nannt wurde, zeigte man uns als „Ca pitän." Er war ungefähr 18 Jahre alt und soll, wie „Ehinee" sagte, bereits wegenStraßenraubs imElmira'erßesor matory gesessen haben, von dort aber entflohen sein. Die „Boys" waren durchwegs Ta schendiebe und legten einzeln ihre Beute ans den Tisch. Uhren und Portemon naies steckte „Pa" ein, um sie zu verkau fe. Bon dem Gelde in den Portemon naies erhielten die Diebe die eine Hälfte, während die andere Hälfte zwischen„Pa." „Ehinee" und „Frank" getheilt wurde. Es waren etwa zwanzig Knaben anwe send. Sie vertrieben sich die Zeit mit Erzählen ihrer Thaten, Rauchen, Trin ken und mit Karten-, Würsel- und Bil lardspiel. Als wir auf Befragen „Ehi nee's" erklärten, dem „Gang" beitreten zu wollen, zeigte er uns in einem Album die Photographie' fast sämmtlicher städ tischer Geheimpolizisten, indem er sagte: „Denen müßt Ihr aus dem Wege ge hen." Er ließ sich darauf von einem Knaben eine kleine Scheere geben, die er „Nippers" nannte, und wies uns, wie man damit Uhrketten durchschneiden könne. Einen Ring mit einein kleinen Messerchen bezeichnete er als das Instru ment, mit dem die Angehörigen der Bande den zu Bestehlenden Hose und Tasche ausschnitten."" Ans die Anzeige der beiden Burschen unternahmen Agenten der„Kinderschutz- Gesellfchast" eine Razzia auf das Haus, wobei zehn Knaben festgenommen wur den, während fünf entkamen, indem sie aus dem zweiten Stockwecke auf die Straße herab sprangen. Einer der ge fährlichsten von den Verhafteten ist cin etwa zwölfjähriger Bursche, der die Ge pflogenheit besaß, Zeitungsjungen zu überfallen und ihnen das Geld abzuneh men. Freudiges Ereigni rum schießen Sie denn mit Böller !" Soeben ist die Scheidung von meiner Alten perfekt geworden !"