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Der Deutsche Korrespondent, Preis deStägliaien Blatte, durch Träger besorgt, l2k StS.: tägliilie und Soniitags-Aiitflabc 15 lcntS dir das Blatt besorgenden Vvrio-Bor.'sdc,ahlunq 7.50 pro Zeit im VcMlinliZ i sür die öch,„tli<ii usgabe voriojrei, Mli Sibzug „ir SiubS, ?n 53. Jahrgang. Die ilWwahs unter <WO Z Bchneik!er gemachten ilnzügen von HlB, H2V, H 22 und H 25 ans herabgesetzt. Die beide enormen Einkaufe, die wir kürzlich bei Hauptfabrikauteu gemacht, welche sich zu einem evfer genöthigt sahen, machen uns im Verein mit nnserem bereits riesige Lager und mit dem späten Eintritt der heißen Saison bedeutend überfüllt bei unseren feinen MSnner-AnzngS-Torten. Wir sind gezwnngen, diese Ueberfüllnng sofort zu verringern, und offeriren Ihnen diese Waaren daher zeitig in der Saison zu Preisen, die unbedingt unter den Herstellungskosten stehen. 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Wir tnuiicn cinc aroftc Partie 25 c!tS.-!vor>cn, um sie zu Schnürtet!,, Tlioiüpion'sclic Arbeit, 75 <!ts. handsämhe gcmsctcdcrne Handschuhe Zohn E. Trible, ) Nr. ZI, Wett-Lerington-Strake. Feuer, Ter große Feuer-Verkaus Rauch -bei- und I Wasser ! - Aatz, Feuer. ? Rauch Südostes ""v Daltimore- u. /rrmont Ztr., Wasser ist jetzt im vollen Gange. Feuer, Tie Eröffnung unseres großen Feuerverkaufs am vergangenen Ranch! Donnerstag war, um uns eines jsehr milden Ausdrucks ',u bedie- und Kochst glänzender Er 'folg. Die Hunderte auf Hun- von Damen, welche auf Leff inung unserer Thüren warteten j hatten nicht umsonst ausgeharrt, da sie durch die guten soliden Bar ! gaiits, weiche wir auf unseren La- Feuer, Identischen ausstreuten, vollauf da- entschädigt wurden. Wir mach- Rauch dem Publikum durch die Aus gäbe der „Sun" vom letzten Ton- UNd nerstag die Mittheilung, daß das 5. Feuer, durch welches alle diese Waner. Waaren beschädigt worden, in un serem Laden am 24. Mai stattfand, und in Dessen—es thut uns leid, e in diesem Falle zu sagen— Feuer, unsere Angaben offen und ehrlich !sind. Rauch Folge der sehr umfangreichen nnd ! Borräthe von Waaren, mit denen wir bei diesem Verkaute zuthun haben,wird e-> uns unmöglich sein, " ! Alles sofcrt gebührend auszulegen, und wir möchten Ihnen daher die eindringlich machen, daß jeder einzelne Tag während Feuer, des Verkauf neue Bargains, die Sie Tags vorher nicht gesehen hat- Rauch len, an's Tageslicht bringen wird. Bedenken Sie, ein Verzeichnis des UNd mannigfachen Waarenlagers im ' Werthe von über?2s,Voo, welche Wasser, wir zu offeriren haben, nämlich , Handschuhe, j Stickereien, Weißwaaren,Spitzen, Damen- und Äinder-Hemdenleib !chen, Mannshemdeit, Schnürleib seuer, > Unterzeug, schwarze und bun . le K'.eideri'loffe, Linnen- und ein- heimische Schnittwaaren alle durch Wasser und Aanch ein We li,g beschädigt—müssen sofort ver schleudert werden Behufs Umsatzes solides Baargcld. Werthe Damen, verabsäumen ! Sie nicht diese Gelegenheit just in Feuer der Höh der Saifon. Der Ver l " ' !kauf nimmt jeden Morgen Punkt Rauch seinen Aufang. Kommen ! Sie zeitig und oft. Ter Laden bleibt allabendlich bis S Uhr offen. Wasser Fener, Ranch 757 u. 7W,W. Dallimore-, nnd ' - ' Wasser. Südostcckc Fremontstraße. Das Chomas Wilson - Aanitarium für Kinder auf Mount Wilson. .Westliche Maryländer Bahn," wird am Montag, den IS. Juni, eröffnet. Wie sind Billete u bekommen? innwendsich an die seiner am Nächsten Station A, Nr. 1520, Lst-Eaqcrsrraßc; Station B, Süd-Lroadwaii; Station .l>, Heorg Krekm's Bier - Braueret, Belair-Avenue, Baltimore-Co., Md. Zcl,,, Nr. SS. Flas<dedier-DepotS: w. Z. uchanan, Nr. OS—lO, Enior-StraKe, Lft-Baltim-rer Aqent. Starkl.iiis- Str. ttv, Bmcent-SttlKi Weü-Saltiivorer Agent. Baltimore, Md., Montag, den 12. Juni 1893. Wer trägt die Schuld! orrigirtt Liste der Lpfer der Katastrophe in Svalvtuato. vin Utcriuchuagericht Washington, 11. Juni. Die Liste der Todien, welche der Katastrophe bei dem Einsturz von Ford's Opernhaus zum Opfer fielen, ist um zwei reduzirt worden, indem Lewis W. Boody von New-?)ork, der todt ge'agt wu.de, unverletzt entkommen ist, und M. M. JarvlS von Michigan, den mau ebeufallS für todt hielt, wohbehalteu bei feiner Familie in Anacostia ist. Anderer seits hat die Liste dadurch Zuwachs erbalten, daß der Clerk A. M. Gerault von New-Jer fey und Thomas Hynes vou Canton ihren Verletzungen erlagen. Sonach stellt sich die Zahl der Opfer der Katastrophe auf 22, uud es ist zu hoffen, daß diese Zahl nicht vermehrt werden wird, da die Berichte aus deu Hospitälern über den Zustand der Lerletzieu günstig lauten. Tie Personalien der Todten, so weit die selben btS jetzt festgestellt werden konnten, sind folgende: Howard S. Miller von Nr. 1334, Emersoiii raße. Seine Letche wurde von > leiner Frau und deren Kind nach Cnmber land, Ohio, gebracht. Otto F. W. Meder von New-Dork, 33 Zahre alt, aus Teulschland gebürtigt, war feit einem Jahr angestelli, verheirather, kin derlos; kaufte kinzl'.ch ein Haus aus Ab schlagszahlungen, und die Wiilive ist nun mit einer schweren Hypothek belastet. Geo. G. Allen von Pennfiilvanien, 52 Jahre alt, em Veteran des Sezessionskrie ges und Miiglied des „Garfield-Postens:" unverhiiraihet. Thonias Hynes von Canton, Md. Geo. H. Arnold von Virgiinen, ein Far biger, Veteran, S 5 Jahre alt, verheirathet. P. Baues von Peniisylvaineii, SS Jahre alt, ebenfalls ei Veteran; er hin terläßt eine erwachsene Familie. John Bussius vom Tstritt Columbia, 54 Jahre alt, aus Deutschland gebürtig, Ve teran; hinterläßt Wittwe und erwachsene Kinder. I. E. Chaplii von Süd-Carclina, hinter läßt eine Wittwe und drei unmündige Kinder. Jeremiah Taley von Pennjylvamen, 24 Jahre alt, seit drei Jahren angestellt, unver he-rathei, Eltern in Howard venire Coniuy, Pa., wohnhasi. Joseph R. Fayan von Kansas, 37 Jahre alt, hinterläßt Wittwe und zwei kleine Mäd chen in durfligen Umstände. I. B. Gage vou Michigan, Veteran, hin terläßt Wittwe und Kind. Boyo Jones von Wisconsin; Näheres unbekannt. Jordan von Missouri. 33 Jahre alt, hinterlaßt Wittwe uud Kiud. Fiederick B. Loftus von New-Jersey, 57 Jahre all, seit über 30 Jahren in Tiensten der BnndiSregierultg, hinterläßt Wittwe und lechs ttinder. I. H. von Wisconsin, 35 Zahre alt, hinterläßt Wittwe uuo Kiud. Benjamin F. Miller von New-Aort, 50 Jahre, unveryetrathei, Veteran und Mit glied des „Kit Karjou-Postetts;" seiu Bruder ist Postmeister in Urica. Michael T. Mulledy vou Louisiana; Nä heres unbckanui. Nelivn Burrow von West-Virginien, hin terläßt Wittwe und eine starke Familie. In seinen freien Stunden praltizirie er als Zahnarzt, da sein Salair zum Unterhalt der Familie nicht genügte, -ein Vater war Ron.nl in West Indien. Wm. Schreiber von Maryland. Emanuel G. Shnll.von Kaujas, 3g Jahre all, hinterlaßt Wittwe und Rind; seine An gehörigen sind in Topeka, iis., wohnhaft. U).. Williams von Wisconsin, 23 Jahre, unverheiralhet. Die Eltern wohueu in Middleron, WtSc. A. M. Gerauli vou New-Jersey, hinter läßt Wiilwe und erwachsene Tochter. Corouer Hairerson hatte ursprünglich die Absicht, mit dem CorouerS-Jnquest erst am Montag zu beginnen, da aber die Verwand ten der uugluillicheu Lpser der Katastrophe deu Wulisai geäußert haben, so balo, als möglich, über die Leicheu ihrer Angehörigen veifügen zu dürfen, beschloß der Coroner, Mit dem Jnquest schon gestern zu beginnen. Tie Polizei des ersten Tir>ktS winde au gewieien, eine Jury einzuberufen und vom Hülss-Ccroner Schaffer, der speziell mit der Leitung der Untersuchung beauftragt ist, da h.u insiruirt, Leuie auSzusucheu, die mit dem Bauiach iu Verbindung stehen. Tie einberufene Jury setzte sich, wie folgt, zusammen: I. A. Siblcy, Architekt; B. H. Warner, Grundstuctsmatier; C. F. Schnei der, Eisengießerei-Besitzer; Frank L. Hau vey, Tischler und Vauunicruehmer; Will. Ayre und Charles I. Kellogg, Grocer. Ter Jnquest begann damil, daß i-ie Jury die Leiche des Vieris I. C. Cvapin vou Süd-Carolina in Augenscheiu nahm. Gestern Vormittag beantragte auch Oberst Aiiisworth, daß ein Untersuchungs-Gericht eingesetzt werden sollte, um festzusiellen, wen man eigentlich iür die Katastrophe verant wortlich macheu müßte. Tie Sache wurde dem stellvertretenden Kriegssekreiär, Hrn. Lewis A. Graut, zur Entscheidung vorgelegt. Weil dieser Herr aber zu gleicher Zeit iele graphijch benachrichtigt wurde, daß Ler Kriegssekretär Laniont Nachmiiiags um jl Uhr von Chicago ber hier eintreffen würde, hielt er es sur das Beste, das Erscheinen dieses Herren abzuwarten. Sobald der Kriegsselretär Lamont ankam, harre er eine längere Conferenz mit dem Hülfs-Kriegsielretär Grant und Obersten F. C. Aiiiswoiiy. Das Resultat derselben war, daß der Kriegssekretär eine Untersuchungs- Gericht einsetzte, das morgen, Montag, Vormittags um 11 Uhr, zusammen ireten soll, um darüber zu ciilschciden, wer für die entsetzliche Kaiastrophe von vorgestern, den Einsturz des ulieu „Forv-TheaierS," ver anlworllich zu machen ist. Jedermann t fest überzeugt, daß die Re gierung und das Kriegsdeparlemeiit, welche die unmittelbare über das Gebäude hatte, auch die Veraniworluiig für die Katastrophe übernehmen müfseu. Sogar die Beamten des KriegSdepartement geben zu, daß mau deu Tiiiriklö-Bchördeu leine Schuld beimessen könne. Wie man hört, hatte Oberst AinSworth, der Mann, welcher der und Pen sions - Abtheilung des Kriegöminlsteriums vorsteht, den Plan gefaßt, in dem allen „Ford'schen Theater" eine elektrische Licht maschinen! unterzubringen. Tie Entwürfe dazu wurden unier Aufsicht von Capitän Thorpe feriiggeiiellt, und jchließlich wurde die Ausführung der Arbeit an Geo. Tent übertragen, der wieder P. R. Pullman als Snbconlraktor anstellte. Oberst AinSworth und Capt. Thorpe inspizirlen die Arbeit häufig, und Hr. Sossa, der Ingenieur des Gebäudes, berichtete täglich darüber. Weil aber alle drei Mäuuer keine Sachverständi gen sind, kann mau naturgemäß auf ihr Urtheil leinen großen Werth legen. Senator Call von Florida erklärte heute, daß der Unglüclssall eine genaue Jnspellion aller öffentlichen tsebäiWe zur Folge haben sollte uud namentlich derjenigen Gebäude, die ursprünglich anderen Zwecken gedient ha ben. Die größte Menscheusalle in der Stadt fei die Regierungodrullerei, die man vou Zeit zu Zeit durch Hot:- und Elsengerüste zu stützen fuche. In derjelven wären eine Menge Metall, Truclinaterial und Millio nen vou Büchern aufizestapelt, unter deren Last das Gebäude leickt zusammen brechen könnte, gar nicht zu reden von den 3000 An gestellten, die sich täglich innerhalb der jchwachen Wände bewegen. Es sei die Pflicht der Regierung, für gute und sichere Gebäude für idre Angestellten und für die Aufbewah rung der Alien zu folgen. Tie Sache werde jedenfalls vor den.iLonzreß kommen, wahr, cheinlich in Form einer Biu zur Entschädi gung der Berletzien und der Hinterbliebenen der Gelödteien. Zn ähnlichen Fällen habe der Cougreß eine solche Entschädigung in Form einer Schenkung bewilligt, es in einer anderen Form zu thun, würde ein bedenkli ches Präzedenz schaffen. Regieruiigsarchilekt Clark, der im Jahre 1866, atS die Regierung das Ford'sche Theater gekauft hatte, den Umbau desselben leitete, erklärt, daß das Gebäude damals sicher war. Ties beweise auch der Umstand, daß die vier Wände des Gebäudes sieben geblieben leien. Was daSGebaude geschivächt habe, wären die Peränderuiigen gewesen, die un Laufe der Jahre vorgenommen wur den. Hr. Clark ist der Ansicht, daß die eiser nen Säulen, welche das Gebäude stützen sollten, nicht genügend sundameniirt waren. Eiu Gutes Hai die Katastrophe übrigens gestiftet, denn das Äriegsdeparliineiil wird jetzt ein aiistälidiges Gebäude bekommen, um seine Akren zu beherbergen, welche im Ganzen ungefähr 600 Tonnen wiegen. Der Congreß ist verfchledentlich erfolglos ersucht worden, für ein neues Gebäude Geld zu be willigen, obwohl die in dem alten Rumpel kasten arbeitenden Beamten mehrmals Pe titioueu abgeschickt hatten, in welchen sie er- I klärten, daß sie ihr Leben für gefährdet hiel ten, weil das Gebäude durchaus unsicher war. ' Dem KriegSdepartement war es seit Jah ren bekannt, daß das Gebäude weder gesund eingerichtet, noch bausicher war, wie aus einer Eingabe an den Kriegssekretär Ramsey vom Jahre 1881 hervorgeht, welcher sagte, daß das Gebäude so dunkel sei, daß es am Tage durch Gas belichtet werden müsse, und die Clerks saßen dichtgedrängt in den ver schiedenen Zimmern. Die Lusl verdor ben und es fehlte an der nöthigen Ventila tion. In einem Stockwerk, wo nur 80 lnS 90 LlerkS hätten sitzen sollen, befanden sich deren 137, sowie 17,00 v schwere Bücher. Die östliche Mauer war war I bis 12 Zoll ausgebaucht. Der BundeSsenat beschloß schon damals, ein neues Gebäude errichten zu lassen, aber das Repräsentantenhaus fttininle den Beschluß nieder. DLie gerelteten Clerks fanden sich beinahe sämmtlich schon gestern um 8 Uhr Morgens, d. h., eine Stunde früher, als gewöhnlich, auf der Unglücksstelle ein. Jeder neu An kommende wurde von seinen Kameraden freudig begrüß:. Man erzählte sich gegen seitig, wie man bei der so vlötzlich herein brechenden Katastrophe mit dem Leben von Äm, und beklagie die Freunde und Genos- H, die nicht so glücklich gewesen waren. Aiele von den Clerks, welche pra'.tische Leute waren und keine Zeit verlieren woll ten, traten in das neben dem „Ford'schen Theater" gelegene NegierungSgebäude hin ein und meldeten sich zur Arbeit. Man hat aber bis jetzt noch kein gee gneles Gcbände beschaffen können, und deshalb wird es noch einige Tage dauern, bis sie wieder an die Arbeit gehen können. Am Tonnerstag wird in der „Convention- Hall" am Northern Liberty-Markt ein Con zert zum Besten der Hinterbliebenen der Lpfer und der Verletzten abgehalten nnd die Marine-Kapelle in demselben spielen. Die Zahl der Verwundeten ist auf 80 ge stiegen. epartemeuts Commandeur S.E.Faunce von der „Großen Armee der Republik" hat ein Cirkular ausgesandt, in welchem er da rauf hinweist, daß bei dem Unglück 11 Vele ranen ihr Leben eingebüßt haben; es sind dieS: Geo. M. Arnold von Compagnie C. des 4. Bundes-Neger-NeginientS, „G. A. R.-Posten ?ir. 4;" Geo. Q. Allen von der Pennsylvanier Artillerie und Penusylvanier Kavallerie, Nr. 7; lohu Bussius von Com pagnie A des 4. Micheganer Jnsanterle-Re gimenlS, Nr. L; Wm. Schreiber von Com pagnie C des 4. Bundes-Insailterie-Aegi meiilS, Nr. 7; I. B.Jones von der l. Bri gade, 3. Division des 20. Armee-Corps, e partement von Wisconsin, ~G. A. R. B.F. Billler, erster Lieutenant von Compagnie I des 117. New-?)orker Jnsanierie Regi ments, „Posten Nr. 2;" I. B. Gage von der 10. Lhio'er selbstständigen Batterie, „Posten Nr. 2;" F- D. Loftus, Hospuai- Siewart in der Bundes-Armee; S. P. Baue von Compagnie I des 3. Pennsyl vanier Reserve-Negniienis; I. C. ChaplN von Compagnie D oeS 10. Jllinoiser fanierie-Regilnenls, „Posten Nr. 7A. N. Guanl: von Compagiue C des 3. Mary länder Kavallerle-Re'giinenis, „Posten Nr. 16." Die Posten weiden sich an der Beerdigung soweit, als möglich, betheiligen. Die Leiche G. A. Allen's wnrde heute von einer Ab lheilung des „Garsield-PostenS" nach dein Bahnhofe begleite-, von wo sie nach Phila delphia gebracht wurde. In Geuytlmrg wnrde gestern Cmannel G. Shull beuailct; „Kit begleitele gestern I. B. Gage's sterbliche Ueberreste zu der „Ar litiglon-Cemeiery," „L. P. Morton Posten" diejenige des Negers George M. Arnold. Zur Beerdigung des Capl. B. F. Miller entsandte oer „Kit Carson-Posten" eine De legation; Ltco F. W. Meder wurde heute Abei.d nach einer von Pastor W. C. H. Lübkert abgehallenen Tranerfeier aus der „Arluiglon-Cemelery" beigesetzt. Auf der „Mount Olivet-Cemctery" wurde heute Tr. Burrow N'-lsou bestallet; auf der „Con gressional-Cemelery" wurde heule die Leiche von Frank M. Williams beigesetzt; diejenige von I. Boyd Jones wnrde nach Evansvtlle gesandt. ..Capitol-Loge Nr. 24" der ,Iy lyiaS-Riller" gab ihrem verstorbenen Mit glied Capll Michael T. Malledy das Geleit zum Bahnhofe, von wo die Leiche nach New-Lrleans gesandt wurde. Ziach Bristol, Pcnns., wurde die Leiche von Samuel P. BarneS, nach Roinola, Pinns., die vou Jeremtah Daleq, und diejenige vo I. H. McFall nach Lynchburg gesandt. Ein Beweis, wie unsicher die Clerks selbst das Gebäude hielten, liegt darin, daß die Mehrzahl derselben Unfall - Versicherungs- Policeu bei sich trug. So werden die Hin terbliebenen vou Miller uud BasstuS je HlO,OOO erhallen. Tie Verwundeten befinden sich den Um ständen gemäß wohl, und nur einige, wie I. G. McCormack und Fr. Meicalf, geben noch zu Befürchtungen Anlaß. Für den morgigen Jnqnest sind heute vom HülsS - Eorouer Schäfer u. a. die HH. W. T. Richardson, Bauinspektor Entwtsle, Benjamin Reiß, Baumeister Simms und die Coutraktoreu Robert Elarksou und D. C. Ciffell vorgeladen. Contraklor Palrick Doyle hatte vor fünf Monaten, wie er erklärt, es abgelehnt, die Uniermiluruiig des Gebäudes vorzunehmen, weil es gefährlich war, weil ferner keine Pläne vorhanden waren, und weil es zudem billig gemacht werden sollie. Die Scldltemme. vs tracht i^itcr.— Mclir TuSveilsionen im New-lork, 11. Jnni. Die Juwe liere Kuhn, Dörflinger Comp., Nr. 18, gens-Uebertraguug an Hrederick Beltz, einen Anwalt von Nr. lii, Broadway, vorze nommen, wobei sie der „Ouincey-National- Bank" in Quincey, Fla., Vorzugsrechte in der Höhe vou ?10,00 ciiiräumteii. Die Firma bestand seit 30 Jahren und machte bis vor Kurzem angeblich gute Geschäfte, bis der Rückgang der Geschäfte in dieser Branche im Allgemeinen auch die genannte Firma in empfindlicher Weise fchädigte. Die Verbindlichkeiten derselben sollen sich auf §250.000 belaufen gegen H 150,000 Aktiva. Gegründet wurde die Firma von Georg Dörflinger und Karl Kuhn, sen., und erst im Jahre 1831 traten Karl und Gustav Kuhn, jun., als Theilhaber in die Firma ein, wo rauf Karl Kuhn, sen., sich vom Geschäfte gänzlich zurückzog. Die bisherigen Tzeil- Haber haben nun bis vorKurzem ihr Kapital auf 175.000 angegeben. Karl Kuhn, jun., hat sich am Mittwoch bereits uns zwar scheinbar ganz plötzlich nach Enropa eilige schifft, angeblich um dort Geschäfte zu reguli ren. Nach Angabe des Anwalts der banke rotten Firma war die vorgenommene Ver mögensübertragnng ein übereilter Schritt, da die Firma ihren Verbinoiichkeiten trotz erlittener hoher Verluste binnen Kurzem nachzukommen im Stande gewesen wäre, x Seattle, Wash., 10. Juni. Die Privatbanken in RoSlyn und Ellensburg, Eigenthum der Firma Barrv F. Snipes 6- Comp., haben ihre Zahlungen eingestellt. Ein Anschlagzettel an den Thüren der Bank gibt nachstehende Erklärung: „In Folge des Bankrotts vieler anderer Banken sind die Depositen beständig zurückgegangen, und Geld ist so knapp, daß es gegenwärtig un möglich ist, selbst auf die beste Sicherheit sol ches zu erlangen." Man hofft, daß die Zahlungseinstellung nur vorübergehend sein wird. Die Depositen in der Roslyner Bank beziffern sich auf HSö,- 000, zum größeren Theile die Ersparnisse von Grubenarbeitern. M i f s o u l a, Mont., 10. Juni. Die „West-Bank," Inhaber C. P. Higgins, hat ihre Insolvenz erklär!. Die Krisis im Geld markte wird als Urjache des Bankerotts an gegeben. G a l v e st o n, Texas, 10. Juni. Die „TexaS-Trading-Company" ist in Conkurs geraihen. Die Verbiudlichkeilen beziffern flu, auf G 82,000, die nominellen Aktiva auf KI 63,000. Cbaltanooga, Tenn., 10. Juni.— Die Kleiderfirma I. R. Reid hat ihren ban kerott angeineldet. Verbindlichkelien ?70,- 000, Aktiva H 20.000. Sto u x. City, lowa, 10. Juni. Die „Unioii-Llock-ZjardS-Llale-Bank," de ren Präsident E. W. Skerry und Kassirer C. C. Pierce sind, ist insolvent geworden; wie es heißt, in Folge fahrlässiger GeichaftS führuiig, nach einer anteren Angabe, weil Slerry und Pierce zu viele Papiere der elek trischen Bahn ,n Leads, an welcher sie iiile ressirt waren, indossirten. Die Aktiva der Bank werden auftz482,667, die Passiva auf nur tz1K3,140, die Depositen auf weniger, als tz 50,000 angegeben, und es wird ver sichert, die Depositoren würden keinen Cent verlieren. u. s.'w! IS und 25 Clg. Iu all^^olheteu. <Sedr. Pas Weuelie aus Deutschland. Mutymaszungen über das Wahl Resultat. Die Anhänger der Regierung entmuthizt. Sozialistenfnhrer rechnen auf die VrwShlnng von KU bis 7U itirer Sandidate. Ea privi unv die Sonservntiveu —AuSsiMten auf einen Berfasfungskamps zwischen dem aiser uv er Bolisvertretung. Gras Totho zu Sulenburg der walrs<tieinlich Nachfolger de jeyigen oteirazler. Ta Wachsthum der schütz,öllnerischeii und antiseoiitische Strömung. ainotv'S Rcde. des ..Deutschen Corresponden ten.") Berlin, 11. Die noch kürzlich von der Regierung gehegte Hoffnung, eine Majorität für die Militärvorlage im neuen Reichstage zu erlangen, schwindet mit dem Herannahen des entscheidenden^ages immer mehr und die unsicheresprache, ivelche dieße gierungsolgane fetzt fuhren, läßt erkennen, dag sie eine Niederlage des Kanzlers Ea privi als unvermeidlich betrachten. Girier der Gründe für diese Entmiilhigung unter den Anhängern der Regierung besieh! in dem tidrllck, welchen Graf Kalnoly'S Aeujze rung suf die Wähler machte, nämlich, dag der Friede Europa's für die nächste Zukunft gesichert scheine; ein anderer ist in der prah lerischen Ziiversichtlichkcit der Sozialisten nnd derLppositions-Fieifinnigen zu suchen. Die Hauptursache ist jedoch die, daß Jever mann, mit Ausnahme der extremen Partei gängei, jetzt, da die Entscheidung vor der Thüre steht, die vollständige Unqewißheit des Ereignisses an der Wahlurne einsieht. Tie Eßzialdemokraten halien ilire vou L 8 Eandidaten vervollständtg:. Sie veansprnchen jetzt K 0 Sitze, oder Ä4 mehr, als sie im letzten Reichstage inne hallen. Etliche der am Zuversichtlichsten gestimmten Führer prophezeien sogar tue von 70 Sozialisten, indessen ist diese Zahl jedenfalls zu hoch gegriffen. August Bebel setzt seine Tour in fort, im Uebrigen ist die sozialistische Wahlcampagne so gut, wie abgeschlossen. Zu Hamburg, Kiel und Lübeck gestalteten sich die Wähler versamnüungen zu wahren Triumphe!! für die Sozialistenführer. Tie Hallen waren bei jeder Beriammlung mll enthnsiastischen Besuchern gefüllt, und rauschender Beifall erschallte jedesmal, sobald einer der Redner einen anszergewohnUch bitteren Aussall ge gen die Regierung machte. Ter „PorwarlS," sDrgan des sozialistischen Eenirai-Eoiniie's, erklärt, in vielen Bezirken, welche bisher seile Burgen der RaltonaUiberalen waren, wurden diesmal keine Stichwahlen nöthig sein, da die sllzialdcmokrati'chen Eandidaien schon bei'm ersten Gange eni'cheideude Ma joritäten erhallen winden. Die Klerikalen, ivelche der Regierung op ponircn, wollen positive Versicherung haben, das; sie ungefähr IVO ihrer Eandidalen er wählen werden. Tie „E'crmaiua" und die „BollSzeilung" in Köln, zwei hervorragende Nerilaie Organe, äüjzcrn sich iiberzeuul, da>j diese Schätzung nichl zu hoch gegrisseit sind. anderen Kreisen glanbl man jedoch, daß der von chorlemer-Alst Ntiler den Klerika len gewonnene Unlerslutznng sür die rung von den Xiertkalen unicr schätzt wird. Tic Lieber'scheu Kl:u!alen ha ben eingewilligt, die preußenfeuidlicheii L.e mok'.aten in deiijcutgeu süddeutschen Bezir ken zu unterstützen, in welchen ihre eigene Eandldaten keine Aussichleu auf Erfolg haben. Tie Conservativen. welche nur mit lau warmer Loyalität sur die Regierung in den Wahlkampf eintraten, benutzen die gegen wärtige Sachlage, um dein Kanzler dessen Tarifpoiiük ihnen schon lange ein Siachel in der Seite war, so viele Berlegen heuen zu bereuen, a s möglich. Sie nehmen es als ausgemacht an, daß die Regierung nach der Wayi -n der Miuorl tät sein wird, nnd ihre Preßorgane ziehen das Recht der Regierung in Frage, den RetchSiag abermals auszulösen, im Falle die tviilitärvorlage wieder verworsen wird. Die „Norddeutsch- Allgemeine Zeiiung" beantwortet oie'e Behauviung durch emen in'pirirlei! Artikel, welcher darlegt, daß die Bundesverfassung dem Kaiser das Recht gebe, deu Reichstag mit G nehmlguug des Bundestags so osl auszulösen, als er es für nothwendig erachte. Tie Verfassung sei, wie der Artikel weiter erklärt, durchaus nicht in der Absicht eingeführt worden, deu Reichstag allmächtig zu mc-chen und ihm die Befugnisse eines obersten Tribunals zu ver leihen, vor welchem sich die Execuiiogewall beugen müsse. Rameuttlch >u der Er örterung militärischer Fragen wurde eine derartige Suprenation des Reichstags mit zu vielen Gefahren vcrtuüpft sein. Fürst Bismarck' „Hambnrger Nachrich ten" vermeiden alle Erörterung der Berfas sungsfrage, warnt jedoch gegen das Herauf beschwören eines Streites zwischen der Re gierung und der Volksvertretung. be deutet dem Kaiser uud Kanzler, daß diesel ben, sogar wenn sie den Bundestag auf ih rer Seite härien, durch einen folchen KamPf das Vertrauen aus die Stabilität des Reichs zu Hause sowohl, wie im ÄuSland erschüt tern wnrden. Vei'm Schlüsse des Finanz jahres würden sich die Bundesstaaten in ei nem Eonflikt mit den Gemeiitderäih-u ver wickelt sehen und daher nicht im Stande sein, ihre Malrtlulärbeilräge für die Buu deSkaffe zu collekuren nnd einzuzahlen. Die Verfassung," sagt der fragliche Artikel weiter, „enthält keine Vorschriften, ivelche den Reichstag daran abhalten können, die Annahme des Budgets zu verweigern, ob gleich etile solche Weigerung dem Geiste der Verfassung zuwider sein dürste." flikts zwischen dem Kaiser und dem Reichs rag, wird von de nalionalliberale und freisinnigen Politikern als Beweis betrach ler, daß der Kaiser die Militärvorlage nicht aufgeben wird, einerlei, wie groß auch die Majorität gegen dieselbe im neuen Reichs tage ausfällt. Sie erklären, der Kaiser und der Kanzler seien entichlosse, aus dem Buch staben der Versassniig zu bestehen, und ihre Stellung zu behaupten, bis der Reichstag nachgiebt. Wahrscheinlich würde der neue Reichstag, falls er die Militärvorlage ver wirft, sofort wieder aufgelöst wrden. Meh rere offizielle und halbosfizielle Andeutun gen, welche in der letzten Woche gemacht wurden, ergeben indessen, daß der Kaiser den kritischen Moment nicht HalS über Kopf herbei zu führen wünicht Der Berliner ~Lokalanzeiger," eiu halb offizielles Blatt, sagt, es sei nicht die Ab ficht der Regierung, den Reichstag zu einer sofortigen Entscheidung herauszufordern. Der Artikel fährt fori: „Die neuen, gegen wärtig in einem Zustande der Lösung be griffenen parlameiiiariichen Faktionen wer de im neuen Reichstage Zeit erhalten, sich zu scharf desinirien Parteigruppen zu krystal lisiren. Wir werden wahrscheinlich eine Umgestaltung der Parteien im Sinne der Agrarier erleben, welche die allen politi sche Verbände durchschneiden wird. Ange DliSjil'Bll ist jeneS Elend, das man erfährt, wenn man plötzlich gewahr wird, daß man ein diabolisches Arrangement genannt Magen—besitzt. Nicht zwei Dyspepsien haben dieselben verlaufenden Symptome, aber wo auch immer Dyspepsie eintritt, die zu Grunde liegende Ursache ist die Leber, nnd ein Ding ist gewiß, nicht einer wird ein Tyspeptiker bleiben, wer Er verbessert die - Säure, treibt schlechte hilft er der Leber funktio niren, und alle körperli chen Leiden werden verschwinden. PHUadetphia, Pa. (4) nommen, daß die Militärvorlage mit Hülfe einer agrarisch-klerikalen, agiarisch-conjer vativen und nationalltberalen Kombination durchgesetzt wird, so wird die Regierung nickt zögern, eine auf die agrarisch-conserva tiven Schutzzoll-Prinzipien basirte innere Politik einzuschlagen." Die hiermit angedeutete Veränderung der inneren Politik der deutschen Regierung wür de von enormer Tragweite sein. Sie würde bedeuten, Saß der Kaiser seine lange gehegte Hoffnung, die alten politischen Orgaulsalio nen zu vernichten und durch neue, auf den Linien conimerzieller und sozialer Reform- Pläne organisirten Parteien zu ersetzen, theil weise verwirklichen könnte. Sie würde den Rücktritt Caprivi's nebst seinem Programme der Haiidels-Reciprocität uud Reduktion der Zölle auf Lebensbedürliiifse, bedeuten. Fer ner würde sie die vollliändige Kapitulation der Regierung gegenüber der reaktionären Junkerspartei und die Reduktion der libera len Parteien auf jene Stufe der politischen Bedeuiungslosigkeit, die ihnen Bismarck schon längst beigelegt hat, meine. Die Berliner Politiker stimmen dahin überein. daß der Cdef diese? neuen Regime'S wahr scheinlich Graf Botho zu Eulenburg sein dürfte, dessen absolute Untdätigleit in der Wahlkamvagoe nur durch die Veimutdung er?sErt werben kann, dVA er sich Nicht dch irgend eine jchenibare Allianz mt dem Pro gramme Caprivi's zu compromittiren wüsche. Er möchte sich augenscheinlich keine Verlegenheiten in seinen zukünftigen Bezie hungen zu den conservativen Schutzzöltueru bereiten. As Wachsthum der schutzzöllilerischen Gesinnung unter den Wählern ist einer der benierkeuswerihesten Punkte in der Cam pagne. Die Grundsätze der Agrarier Liga sind letzt von 97 Landidateii, hauptsachlich Conservativen und coiijervativen Anlisemi ten, acceptirt worden. Tie antisemitische Strömung unter de.: Conservaliven scheint noch immer im Zunehmen. In einer am letzten Donnerstags.Abend in einer Berliner Vorstadt gehaltenen coiiservaliv-u Ver jammluiig wurde der von einem Redner be fürwoilete Vorschlag, daß Juden keine Re gieruiigsämler mehr bekleiden dürften, daß die verboten, die Bör seiisteiier erhöht und die Zinse auf Anlei hen beschränkt werden sollte, mit Hochrusen aufgenommen. Alle möglichen Maßnahmen zur Unter drückung jüdischer Kapitalisten und Fabri katen werde von conservauve Candida leii beiürworiet und von de couieroaiiveu Wählern gebilligt. Bon den Hetzern, gleich Ah'.wardt, Pickenbach, Lieber mann und von Sonnenberg, wird ur un gefähr ein Dutzend in de neue Reichstag erwählt verde, allein die Stärke der Gruppe, welche bereit ist, irgend eine anu semiliiche Maßregel zu uiiterslutzeii, wird trotzdem beträchtlich sein, da viele Couserva ilve und auch nicht wenig Klerikale gemein schasiliche Sache mit den Klerikalen machen. Tie Listen der Eandidatcn in Sachsen wurden gestern geschlossen. In 25 Bezirken sind 23 sozialistische, 14 conservaiive, 15 Richier'sche freisinnige, 1t antiseMiMHe und L naiioualliberaie Candida'.en aufgestellt. ie bayerische Landlagswablcn, weiche nächste Doitiierslag stattfinden sollte, sind bis zum 7. Juli verschoben worden. Graf !ialo!y'S zweite Rede bezüglich des europäischen Friedens hat der durch seine erste Rede hcranfbeschworene Zeltungs- Controverse ein Ende gemacht. Seine Aeu ßerungen werden als mit der Politik des Dreibunds im vollkommenen Einklang ste hend betrachiet, obwohl man de Gra fen der Talilofigkeic beschuldigt, weil er auf eine Weile rcdete, ivelche die deutschen Wahler zum Rachtheile der dcuticheu Regie rung beeinflussen könnte. Trotz Alledem ist es zweiselvasi, ob seine Bemeikungen das Re iiilat in auch nur einem einzigen deut schen Wahlbezirke verändern wird, da die Wahlcainpagne bereit w gut, wie beendet war, als er die Rede hielt, Preßo.gane der Reichskanzlei eniuielien sich sorgfältig aller Betheiligung a dein Geschrei, welches welches von der Presse über Kalnoky's eiste Rede erhoben wurde. Die Kurse auf der Vörie waren gester in Folge der Versiche rungen Äalnoky'S fester. Kaiser Wilhelm wird gelegentlich der Herbstinanöver das 16. Armeecorps in eige ner Person befehligen. Fürst Bismarck wird sich, wie schon ge meldet, im uli zu einer Badekur ach Kis singen begeben. Prinzregenl Luitpold von Bayern hat ihm die Kntschen und Tienst boien des königliche Hauses zur Verfügung gestellt. Bismarck empfing wahrend der letzte Woche die Veteranen aus Wandsbeck in Friedrichsruh und hielt eine !urze Rede über seine Ersahrunqen als Soldat. Die Distanz - Wettfahrt der östreichischen und deutschen Radsahrcr wird am 2S. Juni beginne. Die Strecke zivilchen Berlin und Wien beträgt 370 Meilen und sollte, wie Sachverständige glaube, i 35 stunden zurückgelegt werden. Comite' sollen in Ztvljaienräiimen vo je K 0 Meilen längs des Wegs postirt werde, um oaraus zu ach te, daß die Regel der Wettfahrt nicht ver letzt werden. Nur östreichische und deutsche Radfahrer werden zur Betheiligung zuge lassen. Strikende Bergleute in Fünfkirchen fetzten gestern einen Aiif.nhr in Scene, wurde ze doch durch Militär zerstreut, ehe sie viel Schaden anrichte konnte. Die Soldaten feuerten eine Salve ab, und die Sinker er wiederte cieselbe, ehe sie entflöhe. Meh rere Männer auf beiden Seilen wurden ver wundet. BergmannS-Ttrtte i Böhmen. KWien, 11. Juni. Ueber 2000 Berg leute in den Kohlen- und Eisenerzgubeu zu Kladno, Böhme, haben die Arbeit einge stellt, und der Streike breitet sich weiter aus. Truppe sind von Prag au aus den Schau platz beordert worden. Stapeltanf des ncnen Schlachtschiffs .Massachusetts." P h i l a d e l p h i a, 10. luui. TaS neue Schlachtschiff „Massachusetts," als erste der vom Coiigreß bestellte drei Auöfallkor velle für Zwecke der Küsteiiveriheidigung, wurde ans der Cramp'fchen Werfte heute Vormittag 5.59 nn Beisein des Marineselre tärS Herbert, des GeneralaiiwalleS Olney, des Mayers von Philadelphia und vieler anderer distinguirter Persönlichkeiten erfolg reich vom Stapel gelassen. Den Taufakt des schwimmenden Kolosses vollzog in der üblichen Weise durch Zerschelle einer ChampagnerstaicheS am Bug des Schiffes Fr!. Leila Herderl, die Tochter des Flotten sek'.elärs. Der Stapellauf ging ohne irgend einen Unfall glücklich vo Staue. Als die „Massachusetts" die Mine des Stromes er reicht hatte, nahmen dazu bereit gehaltene Schleppdampfer sie in'S Schlepptau und brachten das Fahrzeug nach den Docks der Werfte, wo es jetzt neben den Kreuzern „New-Ä)ork" und „Columbia" liegt, um feine Maschine und die andere innere Ein richtung zu empfangen. Die „Massachu setts" kostet der Bundesregierung D 3.020,- 000. Sie ist aus Stahl gebaut, sehr stark gepanzert und mit schweren Geschützen ver sehen. Ihre Bemannung wird aus 475 Personen bestehe. Ihre Länge ist 350 Fuß, ihre Breite 69 Fuß, ihr Gehalt 10,233 Tonnen. SrfotgrcicheProvefaftrt. New-L o n d o li. Conn., 10. Juni. Dos ueue, für die Bundesmarine bestimmte Kanonenboot „MachiaS" hat heule Nach mittag, mit Admiral Belknap und der Ma rine-lilspektioiis-Eommisston am Bord, vou hier aus eine Probefahrt auf einer Strecke von 30 Meilen im Sund von Long-Zslad gemacht. Es erreichte dabei eine Schnellig keit, welche zwei, wenn nicht mehr vclle Knoten mehr beträgt, als die coulraktlich vorgeschriebene Schnelligkeit vo dreizehn Knoten pro Stunde. Die Erbauer erhallen für ieden Vienelsknoten über dreizehn eine Prämie von D5OOO. Mit absoluter Ge nauigkeit kann übrigen die heute erreichte Schnelligkeit noch nicht angegeben werden, weil hierzu verschiedene Berechnungen er forderlich sind welche Zeit in Anspruch neh men. Ein netter Schutdirettor. Cobery, Zlls., 10. Juni. Hier find gestern durch den Schulrath die Schulen ge schlössen worden, obwohl der offizielle Schlug erst am nächsten Donnerstag stattfinde sollte. Veranlassung dazu gaben verschiedene äu ßerst lensanonelle Beschwerden, welche gegen Prof. Bremer, den Leiter der Schule, laut wurden. Ter Schulrath suchte in Corpore Prof. Brewer auf und dieser legte ein theil weises Genändniß ab. Er wurde sofort sei ner Stellung enthoben und verließ, um sich exemplarischer Bestrafung durch die Bürger schaft zu entziehen, auf dem nächsten Zuge die Stadt. Es wird angcoemei. daß sich der Professor bei den „höheren Töchtern" wah rend der Lileralurstunde allerlei Freiheiten erlaubte und mehrere der Mädchen in Folge dessen Klostcrschulen zu strengerer Erziehung übergeben werden sollen. vorm! Oorrssponäsut. Nr. IN. In die Falle gegangen. Festnahm ei Ntw-Borcr.rünwaarcn. dnvlr- in e-ucticu. Awci Art tugltue übrlsrn i ver luftt,. Bridgepori üonu., 10. Der berüchtigte Händler in „grüner Waare" Robert Dalton aus Rew-Aork ist heute hier festgenommen worden und hat dabei einen Lchnß in den Arm davongetragen. Er war in eine Falle gegangen, die ihm zwei tungSleme, John Fai> von Rew-Haven unv R. B. Howell rom hlefigen „Suudah He rald," gestellt hatten. Diese waren durch Ch. P. Jackson von VZorcester in den Besitz eic an den Levteren gerichteten Briefes gelangt, worin Ballon ein Rendezvous anberaumt harre, um den Handel wegen einer Zl.uanli tär falschen Geldes abzumachen. CS war dann mil dem Detektive Tronin Alles verab redet worden, uni den Schwindler, sobald er sich am Bahnhofe einfinden würde, abzufas sen, Dalion stellte sich auch ein und uas ain Bahnhofe den Fay, den er anssordelte, mit ihm nach Jersey City zugehen, wo er das falsche (Seid zu dem vcieiiibarlcn Preise ha ben könne. er Deiclliv Cronin war zeuig bemerkte ihn aber nicht uns .qm es nun, einen Revolver ziehend, den Schwindler selbst zu verhauen. lescr davyn. dem eben abgehende Zuge zu. Tarauf gab Fay zwei Schüsse aus ab; einer der Schüsse tras Dalton in den Arm, der zweite fuhr durch da? Fenster eines Restaurants, in welchem der Superintendent von Adams' Expreß - Compagnie, i. v2iirlis, und der gewesene städtische Schatz meister. R. Houslon, an einem und slühslückien, die ilngel snhi dielen bei den hart am stopfe vorbei. Howell stellte sich dem oavonianfenoen nnd aiii Arm verwnn deteu Daiion in den demselben ciiicii Revolver vorhaltend, und es gelang Howell Mit Hnlse des DeiektivS, den sestzn nehmen. Cr wird wegen seiner Schwinde leien vor Gericht gestellt weide. Fay uns Howell wurden wegen Dragens verborgener Waffen, reip. Schlesiens nnier Verletzung einer städtischen Verordnung unter Bürg schaft gestellt u. dann aut freien Fnsi gesetzl. Sin Sieg des Dcntschlhums. Indianapolis, Ind., li. Juni. Bei der heutigen Wahl von vier Mit gliedern der städtischen Schnlbehörd sp-elie auch die Frage" der L.iheilnng vn linier richt in der deutschen Sprache in den schu len eine Rolle, und die Freunde der deut schen Sprache erwählten zwei von den vier neuen Mitgliedern des „Board,?;" sie haben in diesem nach wie vor eine Mehrheit. i!S spielien auch politische und religiöse Fräsen in den Wahlkampf hinein, und die laih.'li kenfrefserische „Americau Proiective Aso ciation" nahm zum eisten Male aktive Äi>- theik an der Wahl. Hale's Hmley— — o? sjoresiottilk; Tar — ist seit vielen Jahren besonders ge schätzt als ein wohlthuende? Mittel sowohl sür alle chronischen, wie aku ten Krankheiten der Lnströhre, wie Husten, Schnupfen, Bronchitis und Asthma. Viele Tausende haben die wohlthätige Wirkung dieses unschätz baren Präparats erfahren, u. Aerzte, wie Gelehrte anerkennen eS überall, daß die Bestandtheile, welche zumeist bei Zubereitung dieses Mittels ver wendet werden, zu jenen gehören, welche sür ihre Heilseme Wirkung in solchen quälenden Beschwerden zu meist bekannt sind; ganz besonders sind diesbezüglich die Präparate von Honig, Horehound (Andorn) und Theer anzuempfehlen. Tas sind zwar altmodische, aber vielerprobte Heilmittel für bronchi tische Beschwerden, sie stehen bei Aerz ten, wie bei m Volke in populärstem Gebrauch und sind mit anderen werthvollen Ingredenzien chemisch verbunden in Hale's Honig -- Horehound (Andorn) und-Theer. Warnung! .""5 °°- " Nachahmungen l n Acht nehmen! Ver langt daher aus vrückltch Hale's Honig von Horehound (Andorn) uud Theer, u. nehmt ja nichts Anderes an dessen Stelle. Zum Verkauf bei Apothekern und bei allen Medizinhändlern. Pike's Zahnweh - Tropfen kuriren in einer Minute. Tragen Tie Kleider? Ss wird zu Zbrem Bortyeile sein, vorzusprechen zur Prüfung de La gr von Rt. 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