Der Deutsche correspondent. [volume], June 27, 1893, Image 1

About Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918

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Der Deutsche Korrespondent,
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Office des
"Deutschen Korrespondenten,"
Südwest- der
>tUie-Stt. d KiS-VM-Ast.
Baltimore, Md., Dienstag, den 27. Juni 1893.
Huropäische KabelAerichLe.
London, 26. Juni. —ln einer der
„TimeS" aus Tripolis zugegangenen Depe
sche wird die Zeit der ColUsion mit 3 Udr 41
Minuleu Rachnlitiags angegeben. Zur Zeit
war die See vollständig ruhig. Tas Ge
schwader war im B-griffe, Kolonnenwechsel
vorzunehmen. Viele der im Augenblick der
Eolliston über Bord Gesprungenen wurden
von der „Victoria" getödtet. Änrz nachdem
Untergänge der „Victoria" büßte em Tau
cher das eigeue Leben ein, nachdem er das
Leben eines Kameraden durch das Zerschnei
den des Taucheraiiiuges gerettet hatte. Ge
stern Abend wurde in Tripolis Trauer
gollesdienst abgehalten. Das gesammle bri
tische Miltelmeer- Ge>chwader löste .-liebeu
zehn-Minuten-Scküsse.
Viele Geistliche machten gestern den Unter
gang der „Victoria" zum Thema ihrer Pre
digten.
Die Beileids - Depesche des Präsidenten
Cleveland durch Staatssekretär Grecham
wurde sofort vom amerlkanifchen Gefandlen
Bayard der Königin Vikloria unlerbreitet.
Die Königin in Erwiderung theilte dem
Gesandten mit, daß dieser Beweis der
Theilnahme Seitens der Ver. Staaten sie
lies gerührl habe.
R e w - D o r k, 26. Juni.—Eine hiesige
Abendzeitung veröffentlicht heute eine Ka
beldrpejche aus Tripolis, welche folgende
Einzelnheiten über den Untergang der „Vic
toria" bringt: „„Leyien Donncrstags-Rach
iniltag um 3 Uhr, kam das englische Ge.
schwaver bei El Mina in Sicht; es kam vom
Nordosten und steuerte direkt aus den Hasen.
Es waren fünf Panzerschiffe, „Victoria,"
„Eamperdown," Edinburgh," „Rile" und
„Sans Pareil." Die „Victoria" befand
sich in der Mitte, „Campeidown" an ihrer
Seite zu Linken, „Edinburgh" zur Rechten.
Als sie etwa noch 5 Meilen vom User
waren, signalisirte Vice-Adiniral Tayon
zum Umdrehen iu doppelten Reihen; dem
zusolge hätten „Vikloria" und „Eamper
doivn" etwas voraus sahren und dann um
drehen müssen die „Viktoria" rechts, der
„Eamperdown" linis alsdann wären ne
beneinander in der Richtung gesahren, von
wo sie kamen, die anderen Fahrzeuge zu
zweit gesolgt.
Als der Vefehl ertheilt wurde, befanden
sich die schiffe elwa zwei Kabellängen von
einander. Die Ausführung des Eom
inanoos wäre einfach genug gewesen sür
Fahrzeuge, oie weiter von einander entfernt
waren, aber sehr schwierig sür die „Bictona"
und den „Eamperdown."
Ob nun Admiral Markham vom „Eam
perdown" nicht glauben konnte, daß ein sol
ches Mannöver vorgenommen werden sollte,
wenn die Schiffe so dicht beieinander lagen,
oder ob er gedacht, daß Admiral Trhon sich
in der Entfernung verrechnet, ist nicht be
lannt; kurzum, er besolgte das Eommando
nicht, sondern signalisirte, daß er den Befehl
nicht verstanden habe.
Die „Victoria" und andere Fahrzeuge
halten sosorl dem Besehl znsolge ihre Wen
dungen gemacht, und späier sokgte auch die
„Eamperdown," aber die kurze Paule war
unheilvoll; die „Vicioria" hatte sich gedreht
uno die „Eamperdown" steuerte im Drehen
direkt auf sie los. Die Admiräle sahen so
fort die Gefahr einer Eollision und versuch
ten ihr Möglichstes, dieselbe zu verhindern,
doch ohne Ersolg, der zwötssüßige Widder
der „Eamperdown" stieß auf den Rumpf
der „Vicloria;" es gab eine furchtbare Er
schütterung und der gepanzecleWidder drang
zwanzig Fuß lief in die Seile der „Viclo
ria." Demnach muß Admiral Trhon die
ganze Gefahr nichl eingesehen haben, denn
als oie anderen Fahrzeuge ihre Rellungs
boole osserinen, erwiderte er, daß erste nicht
bedürfe.
Bern tm kleinen BclageruiigSjustanve.
Bern, 26. Juni. Um eine Wieder
holung der kürzlich von Sozialisten und
Anarchisten hier angestifteten Krawalle zu
verhindern, ist über die Stadt der kleine Be
lagerungszustand verhängt worden. Sämmt
liche Umzüge und öffentliche Berfammlun
geu sind verboten. Tie auf heute einberu
fene Arbeiter-Massenversammlung ist in
folge des von der Behörde erlassenen Ver
botes auf unbestimmte Zeit verschoben wor
den.
Ta Papstthum al demokratische Republik.
R o m, 26. Juni. Ter Er;bifchof von
Ronen, Frankreich, Kardinal Thomas, wel
cher am 16. Januar ds. Js. zum Kardinal
erhoben worden war, hielt gestern eine Bor
trag über „?as Papstthum als eine demolra
tifche Republik." Der jetzige Papst so
führte der Kardinal aus—verhandle mit der
Demokratie, wie Papst Sixtus v, mit Kai
>er Heinrich iv. und wie Pins vil, mit Ra
poleon.
Stanval-Szen in der italienische ani^cr.
R o in , 26. Jum. —Premier Giolilti ver
setzte vorgestern die Ttputirtenlaiitmer in
gewaltige Ausregung, indem er eine lange
Erklärung abgab über die Nothwendigkeit
der Umarbeitung der Bankgesetze. Die sinan
zielte sei kritisch geworden, erklärte der
Premier, und wenn nicht ichleunigst auf dcm
Wege der Gesetzgebung Abhülfe geschaffen
werde, dann dürfte das ganze Land durch
eine finanzlellc 'Hanik erichüitert werden.
DaS von der Regierung befürwortete Bank
gesey sei nothwendig zur Rettung des ita
lienischen Credits. Wenn es nicht Annahme
finde, werde das Kabinet restgiiireii. Je
länger der Premier sprach, desto unruhiger
wurde die Lutte, seine Drohung, zu resig
nlien, wurde von den Radikalen mit Hohn
gelächter beantwortet. Zweimal fetzie er
an, um weiter zu sprechen, doch lachten ihn
die Radikalen nieder. Giolltti ballte die
Faust und ries: „Ihr Spötter kennt nicht die
Bedeutung des Wortes Gentleman!" So
sorl waren elwa ein Dutzend Radikale auf
den Beinen und wie aus einem Munde kam
e: „Feigling!" „Lügner!" „Verleumder!"
Minuien lang war an eine Fortsetzung der
Verhandlungen nicht zu denken. Endlich kam
Eavalotti zum Wort, der Verlagung bean
tragte. Giolotti. der während der Demon
stration gegen ihn stehen geblieben war, wei
gerte sich, auf eine Vertagung einzugehen.
Diese wurde sodann mir 237 gegen 143
Stimmen abgelehnt, woraus die Kammer
die Debatte über das Bankgefetz wieder auf
nahm.
Anarchistische Propaganda in der italienische
Rom, 26. Juni. In den Kasernen
zu Mailand, "Neapel, Florenz und Turin
sind innerhalb der letzten fünf Tage zahl
reiche anarchistische Zeitungen, Flugichristen
und Bücher confiszirt worden. Die Mi
litärbehörde ist der Ansicht, daß diese machen
schon seit Monaten mit Wifsen einzelner
Unteroffiziere in die Kasernen ciiigeichmug
gelt wurden. Mehrere Unlerosfiilere sind
unter dem Verdacht, dem Einschmuggeln der
anarchistischen Lektüre Borschub geleistet zu
haben, verhaftet, und mehrere Offiziere sind
zur Strafe für ihre Nachlässigkeit im Tienst
im Avancement zurückgesetzt worden.
Tie Vereintgieu Staaten und Shina.
London. 26. Juni. Dem „Stan
dard" wird aus Shanghai gemeldet: Der
chinesische Premier Li-Hung-Tichang deniet
an. daß Angesichts des jetzigen Slandes
der EinivaiiderungSsrage in den Ver. Staa
ten ein neuer Vertrag zwischen den Letzteren
und China erforderlich werde. Wahlschein
lich wird das neue Mtniflerlurn mit der Aus
gabe betraut werden, den Abschluß eines
neuen Vertrages anzubahnen.
Paris, 26. Juni. Norton, welcher
sich unter der Anklage in Haft befindet, die
Tolumeiite gefälscht zu Huben, die von der
„Cocarde" als aus der britischen Botschaft
gestohlen bezeichnet wurde, erklärte heute,
der Redakteur der „Cocarde," der gleichfalls
in Pafl befindliche Ducret, habe ihn be
wogen, die Fälichung zu verüben. Ducrei,
der Dies leugnet, wurde heute unter polizei
licher Bedeckung nach seiner Wohnung ge
bracht, die, ebenso wie die Büreaux oer
„Cocarde," durchsucht wurde. Mau fand
nichts den Arrestanten Belastendes.
Es heißt, Norton habe Ducret als Mit
schuldigen bezeichnet, weil dieser ihn betrog.
Norton sollte für die Lieferung der gefälschten
Dokumente 100,000 Francs erhallen, bekam
aber nur 10,000, und diese wurden seiner
Frau, während er nicht zu Hause war, von
Abgesandte Ducret's wieder abgenommen.
Verlin, 26. Juni. Der Millevoye-
Norcoii - Skandal wird von der deutschen
Preffe eingehend besprochen. Die „Nordv.
Allgemeine" hebt dabei anerkennend hervor,
daß in den Pariser Blättern bereits ein ge
sunder Ton Ptav gegriffen habe, da die Fri
volilal, mit welcher hochsiedenden Holttikeru
und ausläncischen Verlretern die schwersten
Anklagen in's Gesicht geschleudert wurden,
von ihnen scharf veruriyeilt wird. Und die
„Vossische Zlg." und das „Tageblatt" be
glückwünschen die Depulirteu dazu, daß der
„französische Ahlwardl" so prompt geduckt
wurde, und weifen die „anständigen Re
publikaner Frankreich'" darauf hin, daß sie
alle Urjache haben, der ammer dafür zu
danken, daß derstandal nicht noch erst wei
ter verschleppt werden konnte.
Wakl-Uitruhen.
Berlin, 26. Juni.—Die Stichwahlen
sind nicht überall ruhig verlausen; in Mann
heim, wo ein wozial-Temokrat von einem
Nationalliberalen geschlagen wurde, versuch
ten die Sozialdemokraieu einen Umzug durch
die Straßen zu halten und als die Polizei
sie daran verhindern wollte, wurde auf die
Polizisten geschoße und mehrere verwundet.
Eine große Anzahl der Aufrührer wurden
oerhatiet. In Schweitznigen, Weinheim und
Neustettin gab's ähnliche Krawalle; es ist
ist Niemand um'S Leben gekommen, aber in
den genanl-ten Städten wurden viele ver
wuiidct und verbafiet.
lSriijzlicher Unfall.
Berlin, 26. luui. Ein schrecklicher
Unfall mir tödtlichem Ausgang ereignete sich
heute in Rohig's Eisenwerken zu Magde
burg. Die Former der Gießerei waren
damit beschäftigt, ge chmolzeneS Eisen in
eliie Form zu gießen, vis plötzlich eine furcht
bare Explosion stattfand, wodurch das flüßig:
Meiall nach allen Richtungen flog und sich
über die Arbeiter sechs Männer
wurden sofort getödtet und sieben erlitten so
grausame Brandwunden, daß an ihre Gene
sung nicht zu denken ist. Man glaubt, daß
der Sand in den Formen seucht war, welches
die Explosion verursachte.
Abermals ein grausamer Zsrauenmord t
London, 26. luui. —Ein gräßlicher
Frauenmord, der an die entsetzlichen Blut
thaten von „Jack tde Ripper" erinnert,
wurde letzte Nacht in Roiverhithe, einer
Frauenzimmer von schlechtem Rus wurde
auf der Straße mit einer klaffenden Schnitt
wunde am Halse gefunden. DaS Messer
war von Links nacv Rechts gebraucht, wie
bei allen Opfern de>s Rippers, nur war der
Leib nicht in der uimiemchlichen Weise auf
geschlitzt, wie bei den früheren Mordthaten.
Man glaubt aber, tajz die Hülierufe seines
Opfers deu Mörder daran verhinderten,
auch die letzten Stiche deizubrnigen. Das
Geschrei der unglücklichen Person brachte
Neugierige zur Stelle, aber vom Mörder
war leine Spur met>r zu jeden. Bluttrie
fend wurde die Frau in ein benachbartes
Haus gebracht, wo sie bald darauf verschied.
EhiiueUio im Regierungsbezirk Lunzig eine
grau und drei Kinder.
Die ZüafferSnollz in Schneidemüh', ist
beendet; die geiah.oeten Häuser wurden
abgetragen.
Die Herzogin Amalie von Urach, ge
borene Herzogin ovn Bayern, wurde in
Stuttgart von einer Prinzeisin entbunden.
In Bonn verübte ein Soldat dadurch
Selbstmord, daß er sich von einem Eisen
bahnzuge überfahren ließ.
In Mekka sind gestern 455 Personen
an der Ehoiera geilorben.
Bei einem Empfang, den der Prinz
von Wales gestern lin JameS-Palaste
hielt, war auch der amerikanische Gesandte
Hr. Thomas F. Bayard zugegen.
Der Kasstrer des sozialdemokratischen
Vereins in Psorzheim ist in Unter uaiuugs
hast genommen worden, weil er Unterschla
gungen in der Höhe von sechs Tausend Mark
verübt hat.
Im Kirchturme zu Haßfurt, Bayern,
wurde ein zwei Meter hoher „lonbaprist"
des berühmten Holzbildhauers Riemen
schneider, der im Ansänge des 16. lahrhuu
oerls in Würzburg lebte, entdeckt.
In Linz starb der älteste Kaiserjäger,
Jesiar, im Alter 34 Jahren; er Halle
als junger Kaiserjäger an dem Transport
der Leiche Andreas Hoser's von Mantua
nach Innsbruck theilgeiioiniiien.
Die verwillwele Frau Menden starb,
hundert Jahre alt, u: Köln.
In Hamburg stieg dieser Tage ein lenk
bares Luftschiff auf, das einen Raumgehalr
von 2406 Kubikmeter! hatte. In der Mitte
der Bambusgondel, welche die Form eines
Kahnes besitzt, ist ein Daimler'scher Motor
angebracht, welcher die Schaufelschraube des
Luftschiffes treibt, wodurch die Eigenbewe
gung des Luftschiffes bewerkstelligt wird.
Zum Dirigiren oes BollanS dient ein vorn
an der Gondel angebrachtes Rad
mit Segel. Der Ballon hat eine Tragkraft
von fünfzehn Centnern. Gondel und Zube
hör wiegen zehn Zentner.
Ranserei uns Lchießaffaire.
Columbus , Ga., 26. Juni. Am
SonniagS-Nachmillag, während ein Exkur
sionszng von Eolunibns nach Montgomery
fuhr, entstand unler den Passagieren eine
Ranserei. Zwei Neger verhauien sich gegen
seiiig, als plötzlich ein Weißer, Namens
Tom Türk von Scale, ein groges Messer
zog und dcm einen Neger die Kopsyant aus
schlitzte. Der Eondukieur verhaftete Türk
und hielt ihn im Gepcickwaggon eingeschlos
sen. Ein dritter Neger, Namens Bickery,
begann weitere Ruhestörungen, ivorauf Hq.
Ware, ein Weißer, ihm den Hals durch
schnitt, io daß der Kops sast vom Rumpfe ge
trennt war. Als der Zug bei Pipe-RoaoS,
Alabama, ankam, wurden die Aerwundelen
in ärziliche Bebandlung gegeben. In Union-
Springs, Ala., wurden Türk uns Ware
von der Polizei verhafler.
Etnweiyung in
Cievelaud.
Cleveland, 0., 26. Juni. Gestern
Nachmittag fand die offizielle Einweihung
der Sängerfesthalle in durchaus würdiger
Weise stall. Tie riesige Halle war leider
nur zur Hälsie gefüllt, welcher Umstand auch
keinen besonders großen EnihusiasmuS aus
kommen ließ. Aus der Bühne bauen un
gesähr 350 Damen und 400 Herreu Platz
genommen. Das auf circa 120 Mann ver
stärkte philharmonische Orchester saß nach
dem Bayrember-Borbilde in eine Vertiefung
und war vom Auditorium aus sast gar nicht
zu sehen. Ob mit der Neuerung in musika
lischer Hinsicht etwas gewonnen, ist sraglich.
Die Töne kommen zwar rein zum Vorschein,
entbehren jedoch des Schmelzes und der
Weichheit. Das Eonzert wurde mit der
recht beisallswürvig geipiellen Goldmark'-
schen Sakuniala - Luvertüre eröffnet; dann
trug der gemischte Ehor die Wagner' che
Apoldeose „wach' auf" aus den Meisternsin
gern vor. Ehor und Orchester verdienten
volles Lob für die Wiedergabe des schwieri
gen Werkes. Pastor F. von Schlnmvack
hielt hierauf die deutsche Festrede. Redner
sprach so laut und deutlich, daß selbst m den
entsernlesten Winkeln der Halle jedes Wort
zu verstehen war. Hr. von Schlümback
schilderte in beredter Weise die Errungen
schasten der Deutschen in diesem Lande, wie
die deutsche Nation im Kampfe der Völker
stets veran fei und auch jetzt auf der Ehica
go'er Weltausstellung in glänzender Weise
dargethan habe, aus welcher Höhe deutlcher
Gewerbefltiß und deutsche Industrie stän
den.
Redner warnte vor einer Zersplitterung
des Deulschtdum und namentlich vor aller
Vereinsmeierei, und fuhr dann fort: „Weg
mit allen Sonderinterefsen, diese Halle muß
erhallen bleiben für alle Zeiten. Wenn
das Deutschthum unserer Stadt nur eine
Idee von der hohen Bedeutung des Sänger
festes bätre, dann würde diese Halle heute
bis auf den letzten Platz gefüllt sein." Hr.
von Schlümback schloß mit einem Hoch aus
das deutsche Lied. Der Männerchor sang
nunmehr zwei Volkslieder a Eapella, „ach,
wie ist's möglich denn" und „was hab' ich
denn meinem Feinsliebchen gethan." Beide
Lieder wurden lehr brav gesungen und fan
den großen Beifall. Ter gemischte Chor
sang „im Tempel der Muie" von Hermann
Mohr, und bor damit eine sehr gute Lei
stung. Paul Egry. ein junger ungarischer
Geiger, spielie zwei Sarasaie'sche Eompo
sitioneit seyr sauber und mit feiner Nüanci
rung. Richter G. B. Solders hielt die
englische Festrede, die nur den einen Fehler
haue, dag sie zu läng war. Er gao eine
Geschichte des „Sängerbundes" und feierte
das demiche Lied in allen Tonarten, und
fagte, daß fast allen Künstlern, die in diesem
Lande jemals gute Musik gemacht hätten,
deutiches Blut in den Adern rolle. Die
Rede war mit humoristischen Bemerkungen
gewürzt und gefiel allgemein. T>en Schlug
des Eonzertes bildete der sehr gut wlederge
gebene Htännerchor mir Oichesterdeglelluiig.
„Kriegsgesang" von Lachner. Feil - Diri
gent Ring leitete das ganze Conzert, Ge
lang und Orchester, und hatte auch die Kla
vierbegleitung bei deu Violinsolcs über
nommen. Er erledigte sich seiner anslren,
geuden Ausgabe mu künstlerischem sefchick-
Das Einweihungs Eonzert hat aus alle An
wesenden den günstigsten Eindruck gemacht.
Kloster Lüne.
Haide.
Krank Otto,
Ecke Sa?- iwd Fsyette-etraZe.
Berlin, 25- Zum. Der Minister
de Auswärtigen ist er Ansicht, dag Ruß
land sosort einen commerzielleil Kampf mit
Deutschland anregen wird. Hochgestellte
Beamten glauben, daß das Nlchtzustande
kommen eines Handelsvertrages zwischen
Deutschland und Rußland durch srauzösische
und panslavische Intrigue in St. Peters
burg verursacht wurde.
Die Agrarier haben Reichskanzler von
Caprivi ersuchi, für alle deutschen Gesandt
schastsposten lanSwirthschaftliche Attaches
zu ernennen.
Stefultat cr Stichwahlen.
Berlin, 2S. Juni. —In 101 Stich
wahlen, deren Resultat bis fetzt bekannt,
gewonnen, die Rationalliberalen in 13, die
Anhänger Richter's in IS, die Eonservati
ven in 13, die Demokraten in 7, die Kleri
kalen in 7, die Radlkat-Unionisten in 6, die
Frei-Conservatlven in 4, die Antisemiten in
4 und die Polen in 3 Bezirken.
Die 316 Wahlbezirke, ,u denen Wahlen
stattfanden, vertheilen sich in folgende par
lamentarilche lKrnppen: die Klerikalen 75,
Sozialdemokraten 53, Lonservative und
Agrarier 57, Rattonalliberale 35, Radikal-
Unlonisten 11, Polen 15,
14, unabhängige Klerikalen 11, Elfässer 7,
Demokraten 11. Antisemiten 7, Anhänger
Richter's 15.
Bon een 316 Abgeordneten des Reichs
tags sind 166 gegen uno 150 sür die Mtliiär-
Borlage.
Die Soziat-Demokraleil jubiliren und be-
Häupten, daß sie am 4. Ju 55 Mann ftark
ihren Einzug >u deu Reichstag halten wer
den.
Amerikanische tSa uner in Berlin verhaftet.
Berlin, 25. Juni. Die beiden ame
rikanischen Spitzbuben, Haroen und Mover,
welche hler verhaster wurven, haben gestan
den, daß sie 5 Diebstähle dahier verübt.
Perlen iin Werthe von 25,00 t) Mark, die sie
aus einem hiesigen luwcleuiaoen gestovten
hatten, sind wieder erlangt worden.
TträfliÄe Kahrtassigkeit.
Statt Petroleum verkaust ein rocer ansein
Eleoe l a n o, 24. Juni.—Ein an der
Superiorstraße wohnender Grocer beging
einen Irrthum, der leicht sür mehrere Fami
lien hätte oerhängnißvoll werden können.
Er verlauste nämlich an mehrere Personen
Petroleum, gab aber, ohne daß er es wußte,
Easolin. Bald darauf wurden in der Fa
milie von James Bartels, Rr.4, Robinson
straße, die Rampen mit dem isaiolin gefüllt
uno eine derselben, als die Miiglieder der
Familie zu Bett gingen, angezündet. Die
Lampe brannte nahe dem Bett der 15-jähri
gen Rellie Bartels. Plötzlich erfolgte eme
und im Ru stand das Bett >n
Flammen. Frau Bartels eille in das Zim
mer und zog ihre Tochter, welche das Be
wußtsein verloren halte, aus dem brennen
den Bette. Das Mädchen erlitt schwere
Brandwunden. Ein weilerer Unsall ereig
nete sich in dem Hause des Zahnarztes Dr.
T. R. Daniels. Eora, die rochier von
Daniels, trug ei ie brennende Lampe, die
ebenfalls mit dem Gaiolin gefüllt war, in
eiu Zimmer. Die Lampe explodirte, und
das Mädchen war im Augenblick in Flam
men gehüllt. Rur durch die schnelle Da
zivlschenkuiist ihres Brüsers wurde ->ora von
dem Flammentode gereuet. Der dritte und
schlimmste Unfall, den die unselige Ber
wechsluug zur Folge hatte, paisirte >n dem
pause F. Bendel's. Hier hatte man
einen Petroleuiiiofen mit Gaiolin gefnlll,
und die Folge war ebenfalls eine Explosion.
Auch hier war es d:e Tochter des Hauses,
Lillie Bendel, welche von den Flammen er
griffen wurde. Sie kam, in Flammen ge
hüllt, die Treppe herauf gestüru. und es ge
lang der Mutter und uoroßmuiler nur mit
wahrhaft übermenschlicher Anstrengung, die
Flammen mit Decken und Bettzeug zu er
sticken. Tie drei Damen haben schwere
Brandwunden erlitten.
Präsident Tia; von Aieriko beab
sichtigt die Wettansstellnug zn
besuchen.
Mexiko, 25. Juni.
amie erklärten gestern, daß Präsident Diaz
Borkehrungeil zu einer längeren Reise nach
Europa trifft. Er hat sich enogültig ent
schlossen, die Tour dmen Sommer zu ma
chen und wird höchstwahrscheinlich durch die
Ber. Staaten reifen und mehrere Tage in
Chicago aus der Weltausstellung, wie auch
in der Bundeshauptstadt und Rew-?)ort ver
weilen. Ties wird eine Erholungsreise
lein, und der Präsident wird erst im Qkiober
nach Mexiko zurück kehren.
Entging dcm Galgeu.
Seattle, Waih., 24. Ursula
Jnanlta Unfug, die Mörderin des Heraus
gebers der „Tlympia'er Tribune," Thomas
Penderson Boye, ist nach fünftägiger Pro-
von der Anklage des Mor
de freigesprochen worden. Die Berrheidi
gung machie gellend, daß die That eiu Akt
der Rothwehr war und im Stande „wahn
sinniger Aufregung" begangen wurde. Der
ermordete Boyd hatte mit dem Frauenzim
mer tu wilder Ehe gelebt.
<stt Massen Urtheil.
Harts-Horne, J.-Terr., 25. Juni.
Im (Laines-Eounty-Eriminalgerichi zu
Wilburton wurden die Indianer Mo>es
Williams, Solomon Lewis, Kingöbury
Howltus, Robert Earter und ThoS. McGee
der Ermordung von Joe luokiatubles,
eines anderen Vollblut Indianer, nahe
feiner Wohnung während eines Wahlstrei
ies lin August 1352 schuldig befunden.
Der Prozeß gegen neun andere lsi im
Gange. Blö jetzt sind neun Zndianer und
ein Reger am 7. Juli zu erschießen. Man
befürchtet, daß Unruhen entstehen.
Zondervares Examen aller Bnndes-
Stngestellten.
Washington, D. C., 25. Juni.
Die Angestellten m allen TepartementS der
Regierung werden ein neues Cxamen zu
bestehen haben. Es sind ihnen eine lange
Liste gedruckter Fragen von einem Congreß-
Eomue unlecbreiict, die sie beantworten
muffen. Manche der Fragen über BkutS
verwanslichail und Familien - Angelegen
heiten sind gar drolliger Art. Die erfien
zwei Fragen sind verhältnigmäßig leicht;
jeder Angestellte muß erklären, ob er einen
Sohn oder eine Tochter, Vater oder Mut
ter, Bruder oder Schwester, oder Tanten,
Cousinen, Vettern, Reffen, Richten, Groß
vater oder Großmutter hat die :n irgend
einem der Departements in Washington
angestellt sind.
Rachdem diese Fragen beantwortet sind,
muß der Betreffende angeben, ob sich im
Dienste der Regierung ein Urgroßvater, eine
Urgroßmutter, ein Urenkel oder eine Urenke
lin befinden, und dann folgt eine sinnver
wirrende Liste von Ur-Onkeln, Ur-OukelS-
Töchtern, Ur-Onkels-Eukeln u. f. w.
Dann kommen Verwandlfchafts-Fragen,
die manches Kopfzerbrechen verursachen wer
den. Nachdem darüber Auskunft ertheilt
wurde, ob der Angestellte keine Ur-Groß-
Schwiegermutter im Dienste der Regierung
Hai, wird gefragt, od keine Ur-Schwieger
tochler, kelu Ur-Qheim, Schwiegersohn vom
Groß-Lnkel. Groß-Richle vom Groß' Onkel,
Schwiegersohn vom Vetter, Schwiegertoch
ter des VeiterS, Schwiegersohn eines Ref
fen, Schwiegerlochler eines Reffen u. s. w.
behalt von der Regierung beziehen.
A roivise
7NI MKks evllll eiMZ
eisoL's
knoi^rie^l^
kor 1 dole.
Aus ver Bundeshauptstadt.
Washington, D.-E., 24. Juni.
Ein braver Veteran des Bürgerkrieges ist
Hr. Allan G. Peck von der Compagnie „H"
der Rhode JSland-Artillerie. Diefer bie
dere Bürger des kleinsten Staates der
Union hat eine „hohe Stirn," die vorn,
gleich über oer Nase, beginnt und sich erst
bei den ersten Halswirbelknochen verlierl,
eine „Ltirn," die den Besitzer unstreitig zur
Ehrenmitgliedschaft im exklusivsten Verein
der Kahlköpfe berechtigt. Diese Glatze, in
Verbindung mit der Thatsache, daß Hr.
Peck ei Pensionär „Onkel Sam's" ill,
hat ihn über Nacht zu einem der berühm
testen Männer der Jetztzeit gemacht, zu
einem Mann, auf den sein engeres Vater
land stolz fein kann und der sür D>me-
Mufeums-Besitzer eine Quelle unendlicher
Reichthümer werden kann.
Herr Peck ist nämlich der Veteran, von
dem Congreßmauu TarSneh von Missouri
im Februar d. I. sprach, als er sagte, es
gäbe eine Person, der einer Penston wegen
Rahlköpfigkelt gewährt worden sei. Herr
TarSneh konnte damals den Namen dieses
edlen Kriegsveleranen nicht nenne, und
manche Leute glaubten, daß er, bevor er
diese Worte äußerte, etwas „zu stark gefrüh
stückt habe" und seine Worte nicht auf die
Wagschale legte. PensionScommissär Räuu>
stellte überdies auch nach die Behauptung
des Eongreßmannts als eine Unwahrheit
hin, entließ aber l 4 Tage daraus einen un
tersuchenden Arzt im Peiisionsamt, Dr.
Warren Holt von Missouri, den er im Ver
dacht hatte, die Quelle der Insormation,
die Tarsneh besaß, zu sein.
Gestern wurde nun entdeckt, daß TarS
nev's kahlköpfiger Pensionär kein Phanta
siegebilde ist, sondern der Eingangs erwähn
te Herr Peck der Glückliche ist, der in Folge
„Verlustes des Haupthaares" eine monat
liche Pension von vier Dollars bezieht. Die
Glatze soll durch eine TyphuS-Erkrankung,
die sich Peck angeblich im Tieuste zugezogen
halte, verursacht worden sein. Die Pension
wurde dem edlen VaierlaiidSoeriheidiger ani
19. Oktober zuerkannt und ihm gleichzeitig
5364 Rückstände zugesprochen.
Staats Sek-etär Greiham ist heute mit
seinem Schwiegersohn Andrews und seinem
Privalselreiär LandiS zu achttägigem Aus
enthalt uach Chicago abgreisl.
Das neue Kanonenboot „Machias,"
welches kürzlich zur vollen Zusriedenhell des
Marine - Teparlements seine Probefahrt
machte, wird bereits in der nächsten Woche
in Dienst gestellt werde und binnen Kurzem
seine Jungsernreise antreten. Das Ziel der
selben wird China sein.
Bei Schluß oer heutigen Geschäftssinn
den betrug der Goldvorraih im Bundes-
Schatzamt 591,261,438.
Selrelär hat ). I. Clark von
Missouri zum Inspektor sür öffentliche Ge-
Auläßlich der zahlreichen Entlassungen
von Bundes Beamten im Pugel-Sound
Distrikt wegen Theilnahme an der Ein
fchmuggcluug von und Oplnin Kai
Schatzamls Setreiär Carlisle fämnilliche
Zollkollekioren angewiesen, bei der Auswahl
ihrer Untergebenen mit der größten Borstcht
zu Werke zu geheu und nur Leute von
zwelsettosen Fählgkeiien und ladelloiemCha
rakter anzuiielleii.
Pater Mcwlttn angeblich von
Rom znrückaclcyrt.
Rew-?) o r k, 25. Unler den
Passagieren des Dampfers „Werra," welcher
gestern von Genua hier eintraf, befanden
sich Paler D. AbonviUe von Rom, Bischos
L. de Goesebriand von Burlington, und
Graf Oldefreoi vou Rom. Auf der Pasfa
gierliste war auch ein Hr. L. Hallon ver
zeichnet, welches angeblich Vaier MeGlynii
war, der unler dein angenommenen 'Namen
reiste, um Auf ehen zu vermeiden. Bei der
Ankunft iii Haboteu verließ er deu Dampfer
sofori, aber wotzui er ging, konnte nicht er
mittelt weroeu.
(Später.) Dr. McGlynu ist mit dem
Dampfer „Werra" hier eingetrosfen.
Vermischte telegraphische Depeschen.
-- Bei Parlndge, Minii., wurde ein
Frachtzug dadurch, daß eine Kuh überfahren
wurde, zum Entgleisen gebracht. Der Lo
komolivführer Robert Jngerjoll und der
Bremser Michael McNannp wurden aus der
Stelle getödtet, während der Heizer Walter
Kelly und der Condukieur I. Hall schwer
verietzi wurven.
Thatcher Graves wird nun doch zum
zweiten Mal prozessirr werden, da das Ober
gericht von Colorado seinen Antrag ans Ein
leitung eines Habeas Corpus - Verfahrens
abgelehnt mld ihn für die Herbü - Sefsion
des Crimiiial-Gerichis feilgeha.ten hal. Dr.
Graves ist belannliich beschuldigt, die reiche
Frau Baruaby von Provioeuce, R.-J., ver
giftet zu haben, und bei'm ersten Prozesse
konnten sich die Geschworenen nicht einigen.
Bei einem Feuer in der Droguen-
Fabrik von Murray k Nichols in Chicago
erlitt Wilhelm Fuhrwerk lödliiche Verletzun
gen. Schwere Brandwunden erlitten ferner
Heinrich Ewald, Leopold Lehmann und Ru
doiph Block.
Die „Alexaiidria-Investmeitt-Co." in
Elwood, Ind., ist durch allgemeine Betrn
gereien und allein Fälschungen im Beirage
vou 550,000 durch F. P. Scearce von Lex
iiiglon, Ky., ruinirt worden. Derselbe vat
auch leiueu GeschastStheuhaber I. P. Lauck
von Lexinglon um 560,000 betrogen und an
deu Bettelstab gebracht.
Eine Feuersbrunst in Aldany, Tex.,
die in A. I. Genie'S Schnulwaarenladen
entstand, hat eine ganze Häuserreihe einge
äschert. Brandschaden 575,000.
Leon Hendirjon, welcher vor etlichen
Tagen in Indianapolis, Ind., bei einen?
Einbruch von zwei Polizisten ertappt und
festgenommen wurde, nachcem er durch einen
Schuß in s Bein verwunde! worden war,
hat fetzt eingestanden, daß er der Mörder
John Tarpey's, eines bekannten Bürgers
vou Hailghville. einer Vorstadt von Indiana
polis, ist. Tarpey hatte Henderion bei einem
Einbruch in en.e Wirrhichast festnehmen
wollen und war von ihm erschossen woroeu.
Pastor Tr. Thomas hielt heute den
ersten Gottesdienst in der Weltausstellung
zu Chicago, au dem sich etwa 50VV Perso
nen betheiligten.
In der Umgebung von Macon, Ga.,
wüthete in der Rächt vom letzten Mittwoch
ein heftiger Sturm und richtete erheblichen
Slvaden an. Auch au verschiedenen Ge
genden in Oklahoma und Kansas werden
wettere Sturmverheerungen gemeldet.
In Brainerd. Minii., wurde am Lam
stag die halbv-rkohlte Leiche des Chinesen
Lee Chiing unter dem Fußboden einer Wä
scherei aittgesunoen. Die polizeiliche Unter
suchung ergab, daß der Unglückliche von drei
chinesischen Geschäfts-Eonkurreitten in deren
Behausung gelockt und abgeschlachtet wurde.
Die Leiche war von den Mördern eimetzlich
verstümmelt worden. ES gelang, die Thäter
m Hast zu nehmen.
Charles H. Conrad, ein bekannter
Bankier und Geschäftsmann aus Tanville,
Va., wurde vorgestern früh nahe Amelia-
Court-House, Ba., als Leiche aus dem Ge
leise der „Richmond-Danviller Bahn" ge
funden. Er war in der vorhergehenden
Nacht von Danville nach Richmond abge
reist. Ob er zufällig vom Zuge fiel oder
herabgestoßen wurde, ist noch nicht festge
stellt.
In Hackensack, N.-J. geriethen die
farbigen Jockey James Allen und James
Gort vorgestern Abend über ein Frauenzim
mer in Streit, in dessen Berlauf Gott fei
nem Gegner mit einer Cisestange den
Schädel einschlug. Allen lebt noch, wild
jedoch schwerlich davon kommen. Der Thä
ler befinde: sich in Haft.
—Bei Crawfordsville, Fla., erschossen die
Gebrüder JenkiuS am letzten Donnerstag A.
I. Tully, Milglicv eines Scheriff-Ausge
bols, welches sie zu verhaften versuchte. Auf
der Flucht wurde einer der Brüder durch
einen Schuß niedergestreckt, der andere ent
kam in die Wälder.
Der Herzog von Veragua und Gefolge
sind gestern in Albany angekommen. Tie
Gejellschast wurde ani Bahnhose vom Bur-
Telavan HauS Quartier. Morgen wird
die Gesellichaft uach oem Adirondack-Gebir
ge weiter reisen.
Major G. W. Turnbull, Agent der
„St. Louis - Coal - Co." in Tallas, Tex.,
welcher vor elwa drei Wochen mit Hinter
lassung eines Defizits von mehreren Tausend
Dollars von dorl verschwand, iit bei Goulds
boro', La., als Leiche im Mississippi gesuu
deu worden.
Lor kils.l3.r-Is., lilvei- Iron
bl s, or I ri<Z>iL sst. i ori, us s
LRVVN'3 IRON LIHLRS
Enthüllung des Mon,,nets zu
Ehren der hinüenMtctctt Anar
chisten
Chicago, 25. Juli. DaS Granit-
Monumeiit, welches zu Ehren der Hingerich
teten Anarchisten Lingg, pieS,
Fiicher und Engel aus dem „Waldheim-
Friedhofe" errichtet wurde, ist hcuie unler
den üblichen Ceremonie'n enthüllt worden.
Mehr als 2500 Personen waren bei der
Feier anwesend; dieselben verhielten sich
ruhig und die Polizei harre keine Ursache
etnznschreiieii; es waren Deutsche, Polen
und Böhmen; sast gar keine eingeborenen
Amerikaner befanden sich dabei. Die bei
der Gelegenheit gehaltenen Reden waren
nicht aufrühnsch, sondern milde Proleste
gegen bestehende Regierungs-Formen.
Der Feier auf dem Friedhofe ging eine
Parade durch verschiedene Straßen der Stadt
voran; dieselbe wurde von MathiasSchme
diuger, Präsident der „Ploiuer-Ui. :rstüt
zungs-Gejellschasl," geleitet, welche Orga
niiailon die Mittel zu dem Monument be
schaffte und seit Hinrichtung der Berurtheil
ten die Wittwen und Waisen derselben un
terstützte.
Hr. Schmedinger sprach zuerst auf dem
Friedhose und Dr. Ernst S lmndt hielt die
demsche Rede.
t ire.
n „T u x e d o - P a r k" wurven ver
gangene Woche folgende Grundstücke ver
lauft: Geo. W. Miller, Rr. 808, Rord-
Calhounstraße, Lot 1, Block 7—H550; Joh.
C. Polster, Rr. 1435. Rord-Eharl-sstraße,
Lot 10, Block 4—P400; Tdos. I. Donovan,
Rr. 344, Süd-Calhounstraße, Lot l, Block
9—5350, Lot 2, Block 9—H250; Otto 'Reu
mann, Rr. 1135, Rord-Eareystraße, Lot 9,
Block 2 —H6OO; Benj. B. Aldrich, Rr. 7,
Pleasantstraße, Lot 28, Block 3 -
Bertrand B. Jones, Rr.lll,
Aveiiue, Lot 14, Block 4—5300; Howard
Jones, Rr. 111, Rord-Fullon Avenue, Lot
15, Block 4—5300; W. I. Jones, Rr. 111,
Rord-Fulton-Avenue, Lol 16, 4
G 300; Arihur C. Clarke, Wuchinglon, D.
C., Lot 17, Block 4—1300.
Unbedeutender Brand. Gestern
Abend 10 Uhr wurde Feuer in dem Laden
der Frau Margarelh Farrell, Rr. 5>27,
Rord-Exelerstraße, eindeckt. Tie vom Ka
sten Rr. 217 ans alarimrie Feuei webr loichie
die Flammen, welqe einen Schaden von
55 aiirichlelen.
Dem Gerichtsverfahren über
wiesen ward gestern Max Jaczb? im
mittleren Slalionshanie unter der Uiisciml
digiing, Hrn. Levh Rosenberg von :>tr. 552,
Rvrd - Gahsiraße, in die Schulter gestochen
zu haben. Jacobs soll wegen eincr Lohn
frage mit Roienberg, bei dem er als Schnei
der thätig war, in Sireil gerathen sein und
dabei von seinem Messer Gebrauch gemacht
haben.
Zi. Zi. Zi.
Wadwaiss
RcaSy Relief
heilt die schlimmsten Schmerzen in einer bis
den.
Radivay's Neady-Rclief erzielt sichere
Heilung von allen Schmerzen, Verren
kungen, Brauschen, Jnscktenblssen,
Brandlvundcil, Rücken-, Brust
odcr Gliederschmerzen. Es
war und ist das riujige
SchinerzenSheilmittel,
Ein Heilmittel für alle
Sommer - Beschwerden,
Aal)?. Jurlfiftlil',
(sholerine.
Sumpsficber
Schüttelfrost,
uverwättigt.
S lkent vie Flasche. In Apotheke
Wad w a y's
Pillen,
vollkommene Verdauung, vollständige Nbsorbirung
und gesunde Regelmäßigkeit. Hur Heilung aller Un
ordnungen von Magen, reber. Gedärmen, Nieren,
Blase, Nervenleiden. Aersiopsunz uno HartleibigteU.
Appetit Verlust,
nervöses Kopfweh
VetSauuttgsstörnng,
Salligteit,
Verstopfung,
Dyspepsie.
Man gehe sicher, daß man auch „Rad
way's" bekommt.
> Ehe shiit SSI
BUtera'auk die Narste Äeile.
glückliche unr frc!>c st ver
ik OL
ewig bindet," ehe bell ts.chiizst
Tat Buch wird für 25 LiZ. P:stm.irken,
WjW
ÄÄ , tlv v rc>rK, >. ?. WM
Ter „Ret tungS-Anker- ist auib in Baltimore
1., beiH ?. S iem er, Nr. 14, Lst-Bairc
Heorg Arehm's
Bier - Brauerei,
Btlair-Avenue, Baltimore-Eo.,Md.
leleph Rr. SS
Flascheodier-DeotS:
w. 3. B-V°na-. Nr.-VlO. nsir-Str-ie.
Ssdt, ktrtius, tU4.
weft-LiUtlre Scnt.
Nr. 152.
HaMWney —
s —o
Horelipuiul^Tar
ist seit vielen Jahren besonders ge
schätzt als ein wohlthuendes Mittel
sowohl sür alle chronischen, wie aku
ten Krankheiten der Luströhre, wie
Husten, Schnnpfrn, Bronchitis und
Asthma. Viele Tausende haben die
wohlthätige dieses unschätz
baren Präparats erfahren, u. Aerzte,
wie Gelehrte anerkennen eS überall,
daß die Bestandtheile, welche zumeist
bei Zubereitung dieses Mittels ver
wendet werden, zu jenen gehören,
welche sür ihre heilsame Wirkung in
solche quälenden Beschwerden
meist bekannt sind; ganz besonder
sind diesbezüglich die Präparate van
Honig, Horehonnd (Andorn) und
Theer anzuempfehlen.
Tas sind zwar altmodische, cbee
vielerprobte Heilmittel für bronchi
tische Beschwerden, sie stehen bei Aerz
ten, wir bei m Volke in populärsten
Gebrauch und sind mit ander?
werthvollen Zngrcdenzien chemisch
verbunden in
Hale'ö Honig Horebound
(Andorn) und Theer.
Marmnm! sich vor
' Nachahmungen i
Acht nehmen! Ver
langt daher aus
vrücklich Hale's
Honig von
Horehonnd
(Andorn) und
Theer,. nehmt
ja nichts Anderes an
dessen Stelle.
Zum Berkauf bei Apothekern und
bei allen Medizinhänvlern.
Aike's Illhnwey Tropfen
kuriren in einer Minute.
Mälmerschmüche.
Völlige Wiederherstellung der Gesundheit
und geschlechtlichen Rüstigkeit
mittelst der
tiaSaU fchen astSarm-BeliaiiSluag.
Erfolgreich, wo alles Andere fehlgeschlagen.
Tie aZalte's- MetftoKe un il,r v-?,e.
Unsere Präparate heiße Dr. La S-lle'schcHcilmiltel
aus Äruno er Thalia?, vah wir ie ursprüngliche
Formel ron dem dcrülimien rzie dieses Namens er--
bietlee. unter der Garantie, daß, saüs wir später die
Slnsiihrunq s-iner Behandlung und seiner Heil
mittel angemessen finden sollten. Dies unter jener t>e
jcichnun, geschehen würde. Bor einigen Zähren kam
Tr. LaTalle aus die Hoee. nervöse und geschlechtliche
reiben durch Behandlung vom Mastdarm aus ju turt
reo. indcia er sich oon dcuisclden folgende Vortheil
""l!"°Applilatioii der Mittel irett am Sitz der Kraut
Vermeidung der Verdauung und AbschwSchunz
der Wirksamkeit der Mittel.
'j, En.,e Annäherung an die bedeutenden untere-,
Lefsnunzcn der RuckenmarkSncrocn aus der Wirbel
säule und daher erleichtertes Eindringen jU der Ner
vensiüssigkeit und der Masse des GehiraZ und ikück-
Der Vatient kann sich selbst mit sehr geringen >!°-
sien ohne Arzt herstelle. „ .
k, Ihr Gebrauch ersordcrt keine Veränderung de
in ige Freund, welchen der Leidende besitzt,
iitit u>crit>uis<l>r Sachverständiger Uder
te adfordire,, rsi
Landes und Deulschl-nd'Z, Frankreich'
ra er gesunde V!enschenerst<ilv saqt.
" T>e'durch den gebrauch von Dr.
Salle' rleganrea unschädilchei, "lisiu, liem-ale"
ranthette
er
Nieren, Mose und Vorkeh - Drüse.
Ihre Behandlung und Heilung ohne Magen
Medizmirung.
Kennzeichen: Häufiges llriniren. Aufstehe bei
Nacht, um zu urtniren. Schmer, oder Brennen bei'iu
Lasse des Wasser, Naihtripseln von Urin, nochdem
Dies geschehen, Vergrößerung der Lorftehdrüse unl
Die e!iticd>e!>enNe wohlthätige Wirkung wir erzielt,
am i, e tieid applirt,
fie fich vom Nutzen erweisen
Behandlung.
S ?ejiMch^e-H eilm>:! sür spezifische Leiden.
II, <r iänners.
Sine Lchochiel für einfache der srische Fälle S; drei
Schachteln sür schwere und ansoucrnde Fäll^de,
IS sür drei Moaat.
Siierenbialen-Aursu. dei Uria-, Blase
ud Vorstehdrülen-Beschwerde Eine Schachtel
"vesoaderZ zeeigre
als Stärkung snr Persone, welche zu heiralhe bead
fichtigen. Sine Schachtel 4, drei Schachtel tili jü?
S !vltretntaua-tlursu, Ckrsphel, u
reines l'!t usw. ine Sch-chül S; oreimoa-ttich
?ir i-vrk, x.>
Trunkenheit
der >öhuuG virituse poftti
Mebrutz
>petitS ach Spirituosen ur toialen Unmöglichkeit.
Ei ckii Seite starke Buch >r alle Sinzelnheit
Laute ck >h,
G< der Grt,- u 0 ut-trtz,
t24.St.T.IZ) valtwire. \n\n German Correspondent,
K. RAINE, Proprietor AND KDITOB,
(Successor Ao F. BaIKE),
t. W. OOR. BAI.TIMOHE fiT. ASQ POST OPPICB AT*
DAILY, dellTercd by (iirrior. to the •nbserlben
la tha city of BalUmfJre and neiphborhood 12'{
Miu per week; DAiLf and atiNDAV 15 cent pt r
week, payable weekly/ to the carriers, dailt and
•tTNDAY by mall, piistage prepaid by publisher.
17.60 per annum: lor a shorter time In propor
tion. WEEKLY and Jitnday. postage prepaid, with
inducements to cl'fbß. $2.50 per annum to any
mart of the country { undat paper without Dally
or Weekly $1 pfr annum, the best ani
CHEAPEST BEBHAIs PATER IX THIS MIUDLB AMD
■OCTUIKS iTATia.