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8 Aphorismen über Frauen. Das Weib ist eine Schöpfung deS Mannes. Seine Schönheit, seine Gra zie, sein „Mysterium" bestehen lediglich in unserer Einbildung und unseren Wünschen. -5 Die Frauen sind auf unsere Erfolge, seilen auf unseren Werth stolz. Mit den Frauen geht's einem wie mit dem Glück; entweder man nähert sich ihnen, oder man kommt zurück, einen Stillstand giebt es nickt. Ein sader Men>ch sagt einer Dame, daß sie schöne Zähne habe; ein Mann von Geist macht sie lachen. Lebemänner schreiben gern ihre Memoiren nieder, damit sie vor oder nach ihrem Tode veröffentlicht werden. Das heißt aus der verbotenen Fruckt eine Marmelade für die Furchtsamen machen. -5 Der Naturmensch kennt nur die Triebe und ihre Befriedigung. Liebe und Gourmandische sind Luxusprodukte der Civilisation. -5 . Mit der Tugend der grauen verhalt es sich wie mit dem Geist der Dumm köpfe: je weniger vorhanden ist, desto mehr sind erpicht, sie zu zeigen. Müntes. —V o m Bre m e r To m. Der Dom in Bremen ist in feiner Wieder herstellung nunmehr vollendet. Früher die erzbischösliche Kathedrale, ist er eines der ältesten und merkwürdigsten kirchli chen Gebäude Deutschland's. Die älte sten Theile des jetzigen Gebäudes stam men aus der Zeit des Erzbischofs Adal bert, dem 11. Jahrhundert, die Wöl bung dcS Mittelschiffes und des südli chen Seitenschisses ist jünger und stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Das nördliche Seitenschiss mit den anstoßen den Kapellen wurde in den lahren 1502 bis '22 in ein einziges großes, dem Mit telschiff an Höhe beinahe gleichkommen des Schiff umgebaut. Zwei Krypten unter dem östlichen und westlichen Chore dienten lange Zeit als Grabkavellen, später aber als Lagerräume für Tabak und Wein. Die Thürme deS Domes ha ben ihre besonderen Schicksale. Der Südthurm stürzte in Folge seiner unso liden Bauart Ende Januar 1638 zu sammen, der in romanischen Formen aufgeführte Nordthurm verlor seine Spitze durch einen Blitzschlag Anfang Februar 1656 und erhielt darauf eine häßliche Haube. Erst um die Mitte un seres Jahrhunderts machte sich der Wunsch nach einem Umbau der halb in Trümmern liegenden Thürme geltend uud ließ einen Fond für diesen Zweck entstehen. Erst in 1838 trat man der Ver wirklichung dieses Wunsches nahe, geneh migte einen vom preuß. Bauinspektor Salzmann aus Marienwerder vorgeleg ten Plan und veranstaltete eine allge meine Sammlung, welche ein Kapital von 400,000 Mark einbrachte. Ter Umbau der Thürme war nicht ganz ein fach, da sowohl sie in den einzelnen Stockwerken, als auch die Domkirche Spuren von fast allen in Deutschland zur Geltung gelangten Stylen trugen. Salzmann hat sich mit gewissenhafter Pielät den deutlichen Absichten der alten Baumeister angeschlossen und sein neues Werk den besten Musteru alter Kunst nachgebildet. Sein Plan giebt den neuen Thürmen eine romanische Faeade, deren beide Thürme sogenannte sächsische Spitzen erhalten. Freilich schon nach einem Jahre zeigte es sich, daß die vor liandenen Mittel nicht entfernt ausrei chen würden, und der Gemeinsinn der Bremer erhielt Gelegenheit, sich in sei nem besten Lichte zu zeigen. Theils durch Verkauf von dem Dom gehörigen Ländereien, theils durch freiwillig und nicht zum geringsten Theile durch einen glänzenden Bazar im vorigen Jahre aufgebrachte Gelder erzielte man die als Mehrbetrag geforderte Summe von rund einer Million, und in Verhältniß mäßig kurzer Zeit ist das Werk fertig geworden. H nmoril? i sche 5. Vor Gericht. Richter: „Also. Angeklagter, nun geben Sie mir 'mal erst ein Bild von Ihren damaligen Ver hältnissen." Angeklagter: „Verzeihen Sie, Herr Richter, ich habe mein Photographie- Album nicht bei mir!" Populäre Astronomie. Musketier: Entschuldigen Sie, Herr Sergeant, können Sie mir nicht sagen, was ein Meteor ist? Hier in der Zei tung steht, daß einer vom Himmel ge fallen ist." Sergeant: „Meteor? Meteor? Das kommt aus dem Hebräischen Kennt Ihr hebräisch?" Musketier: „Ne, Herr Sergeant." Sergeant: „Na, da könntet Jhr'S doch nicht verstehen, Ihr Schafsköpfe, wenn ich's Euch auch erklärte!" An verfroren. —Gnädiger Herr: „Hören Sie, Johann, Ihre Unver schämtheit geht mir wahrhaftig zu weit! Denken Sie denn, ich bin ein Narr?" Diener: „Gnädiger Herr, ich bin erst vierzehn Tage hier und kann das noch nicht beurtheilen!" Spitzbuben-Eitelkeit. Staatsanwalt (bei'm Resnme): „ Die Schlauheit, ich möchte sast sagen Intelligenz, mit welcher der Einbruch.." Angeklagter (unterbrechend): „S:e, nicht wahr, das kommt doch in die Zei tung?" Billige Großmuth. — Wege lagerer (nachdem er einen Reisenden ausgeplündert hat): „Dieses Medaillon bitte ich Sie als Andenken an mich zu behalten übrigens bin ich auch nicht ganz sicher, ob's echt ist." Fideler Zeuge. Advokat (im gerichtlichen Verhör): „Diese Frau ist also unter ihrer Hausthüre geschossen worden?" Smarter Zeuge: „Nein, sie ist unter ihre Schulter geschossen worden." Advokat (ärgerlich): „Sie halten sich wohl sür smart?" Zeuge (sehr ruhig): „Nein, ich bin Brown." Der brave Schüler. Onkel: „Na, Max, was machst Du in der Schule?" Max: „Ich warte immer bis sie aus ist." Feines Gehör. Albert: ~o, jetzt gehst leise hinauf, dann merkt Deine Alte nichts." Bruno: „Du lieber Gott, die wacht auf, wenn'S Thermometer füllt!" Es gibt Leute, die keine andere Urtheile haben als Vorurtheile. Es geht nicht. „Fritzchen," sagte die Mutter, „Du sollst diesmal keine Schläge haben, wenn Du mir versprichst, daß Du von nun an ein ebenso braver Junge werden willst, wie Willie Jones!" „Mutter," antwortete Fritz mit he roischem Nachdruck, „gib mir lieber die Schläge!" Hat Rech t. Mutter: „Müßt Ihr denn schon wieder streiten, Kin der'? Hänchen, sei doch Du der Gescheidtere!" Hänschen: „Ich soll immer der G'scheidtere sein Das wird mir jetzt schon bald zu dumm!" Ein Uebelstand. „Nun, wie ich sehe, hast Du schon wieder ein Bild fertig! Was soll das nun vor stellen?" „Tu bist der Zehnte, der Das frägt. Du lieber Himmel, malen thät ich ja ganz gern, wenn man nur nicht im mer sagen müßte, was es ist!" Kein Unternehmungsgeist. „Also, Sie verkaufen mir keinen Whisky?" fragte eiu Fremder einen Droguisten in Kansas. „Nein," antwortete Letzterer; „Sie wissen ja selbst, daß das ein Prohibl tionSstaat ist, und ich darf Whisky nur dann verkaufen, wenn ein Mensch von einer Klapperschlange gebissen wird." Die Augeu des Fremden leuchteten auf. „Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich eine Klapperschlange treffen kann?" fragte er. „Nein. Wie sollte ich Das wissen?,, „Hören Sie einmal," rief der Fremde enttäuscht, „Ihnen fehlt der nöthigeUn tcrnehmungsgeist, sonst hätten Sie im mer eine Klapperschlange zum geeigne ten Gebrauch vorräthig." G r"ö b. Gast:" „Herr Wirth,'ich habe Zhnen doch ausdrücklich gesagt, Sie sollen mir ein mageres Schweiner nes bringen, und das ist trotzdem ganz fett!" Wirth: „Wenn'S Ihnen nicht recht ist, brauchen Sie's ja nicht zu essen aber Sie können nicht verlangen, daß ich Ihretwegen meine Säu' nach Ma rienbad schick'." Falsch verstanden. Maler: „Hier, Dienstmann, Nagen Sie dieses Bild in mein Atelier. Staffelei und Malkasten auch. Aber nehmen Sie sich in Acht, das Bild ist ganz frisch." Dienstmann: „Hat nichts zu sagen, Herr Professor, mein Kittel kann schon ein paar Flecken vertragen." Vom Schicksal verfolgt. Ein Vagabund, der vor den Polizei richter gebracht wurde, weinte so bitter lich, daß der menschenfreundliche Rich ter mitleidig die Frage an ihn richtete: „Du bist wohl lange außer Arbeit ge wesen?" „Ja, schon seit dem TodeStage mei ner armen Mutter." „Wie alt bist Du damals gewesen?" „Achtzehn Monate, Euer Ehren!" Verwässerte Poesie. „„Woran denkst Du jetzt, mein Herz chen?" flötete er im zärtlichsten Tone auf einem Spaziergang an einem hei ßen Tage im „Eentral-Park."" Sie: „An Sodawasser, mein Lie ber." Auf G e geu s e it i g k e i t. Junger Arzt: „Ich habe jetzt einen sehr schweren Fall zu behandeln." Junger Advokat: Ach das freut mich! Wenn der Mann fein Testament machen will, lassen Sie es mich doch, bitte, wissen. Herzenswunsch. In der Volksschule ist der Nachmittag wegen großer Hitze freigegeben worden; dage gen haben die jungen LateinerUnterricht wie sonst. „Weischt," sagt einer von ihnen auf dem Schulweg, „mer sollten halt au' an' dicke Direktor habe, der ordentli' schwitze thät' na' wär's an nersch!" Ende gut, Alles gut. A.: „Unser guter Kamerad Müller ist heute Nacht auch in seinen noch rüstigen lah ren nach kurzem Unwohlsein heimge gangen." B.: „Ach, doch wenigstens einmal, so lange ich ihn kenne, sonst haben wir ihn stets nach Hause getragen." Hinkender Trost. Pastor (der erst kürzlich seine neue Pfarrei angetreten hat): „Ihr Nachbar Schmidt hat behauptet, meine Predigten seien Schund." Farmer: „Was braucht Ihr darum zu gewe? Der Schmidt kaut jo immer nor Deß nooch, was die annere Leit saage." Die Kehrseite. „Welch' prächtiger Hasenbraten! Da lacht Eimn? ja ordentlich das Herz dabei!" „Warten Sie nur, bis es an's Zah len geht, dann weint dafür Ihr Porte monnaie in der Hosentasche !" Verschnappt.—„Da schau'n S, Herr Wirth, was i da für a Vieh im Wein g'funden hab'!" „„Dafür kann i nix, Das kommt von dem verfluchten Schwarz wafser!"" Früh gefallsüchtig. Pa pa: „Sag' mal, Else, möchtest Du einc' kleine Schwester haben?" Elfe: „Ja, Papa, aber sie darf nich; so hübsch sein wie ich." Ein Schmeichler. —.... „Siet ich Sie gesehen, Fräulein Amalie, glaube ich nicht mehr, daß die Engel Flügel haben!" „50... .warum?" „Na, Sie haben ja auch keine!" MangelhafteSchöpfun g.— Bauer: (im Aquarium einen Säge fisch betrachtend): „Was nützt dem Vieb nu d' Säg, wenn,s kein' Sägbock hat?" Kühle Höflich keit Er: „O mein Fräulein, wollen Sie mich denn gar nicht anhören? Ich verzehre mich ja vollständig vor Liebe zu Ihnen!" Sie: „Gesegnete Mahlzeit!" Beruhigend. Junge Frau (zu ihrem nach der Kneipe verführten Gatten): „Nicht wahr. Männchen, Du bringst keinen Affen mit?" Der Mann (sie zärtlich küssend): „Ich weiß ja, was ich an Dir habe! Unbeg r e i f lich. „Herr Wirth! Da bring' ich a Vorladung! der Schnei der Bock hat Ihnen g'klagt, weil s' ihn an Gaudieb g'htißen haben." „„So a ehrloser Haderlump, klagt der wegen der Dummheit."" Schönheit von Gra z. — „Sa gen S' Herr Studiosus, ist Graz eine schöne Stadt?" „„O ja, sehr schön. Ich hab' dort einen Onkel, der schickt mir alle Monat 50 Gulden."" Von Manchem, der sich'müthte viel, Doch fern blieb dem gesteckten Ziel, Hat Hinz und Kunz das Wort ver nommen : „Ich wollte gar nicht weiter kommen!" Gatten, die sich unter vier Augen hassen, sind unter sechs gewöhnlich am Zärtlichsten.