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Per Deutsche Korrespondent Dienstag, S. Oktober SS. UnternaltunSWgweiser. Harris' „Musik-Akademie."-Diese Woche Äli-Kcntuck?." Landwirtdichastllche Ausstellung u. Thier schau io V°r> am 2.. 4., S. und . Ottober (West liche MaryiSllder Lahn"). „Schlegel's Orchestrion-Halle," Nr. 7 und V. Süd-Frederiik-Ttr -Bon Monlag. den 18, Sept . an jeden Ädend großes Bokal- und Zrrstrumenlal-Eon- — Herbstrennen am 4., S. und 6. Oktober. Zr gefällige Rachrich: Alle Freunde und Gönner des „Cor respondenten" sind freundlichst ersucht, etwaige Einsendungen, Notizen oder sonstige sür den „Correspondenten" be stimmte Neuigkeiten, Berichte u. s. w. an das „Lokal-Tcpartement" zu adressi ren; widrigenfalls dieselben leicht unbe rücksichtigt bleiben könnten. ZM" Es ist eine feststehende Thatfache, daß die Grün deige nt hum S-H än d ler, welche im „Deutschen Corre fpoudenten" anzeigen, ansschkieklich de Klasse angehören, rii welche der Leser Vertrauen setzen kann. Das ist sicherlich für Käufer ein hochwichtiger Punkt. Der „Deut sche Correfpondent" wird überhaupt von auserlesenen Geschäfts- und Privatleuten als Vermittler zwischen ihnen und dem deut schen Publikum mit Vorliebe benutzt, eine von hohem Vertrauen zeugende Gunst, wel che nur von wenigen Zeilungen errungen worden. Ein wenig berechnende Ueber lcgung wird ergeben, daß es profitable Po litik ist. mil den Leuten, welche m unseren Anzeigenspallen vertreten sind, geschäftlich zu verkehren. Für die Veröffentlichung von Admiistratios-Anzeige, NachlassesÄaftS-!v erkaufen . s. w., deren Verbreitung in deutschen Kreisen ge wünscht wird, ist der „Deutsche Korrespon dent" das geeignetste Blatt. Stadratys Verba,dlunaen. Neid RatliSiweia ertaste sich nach Srli aua kr Vorlagen enalis —Stras>en- Beide Zweige des StadtratheS traten gestern Abend zum ersten Male nach den Sommermonaten zusammen und ver tagten sich nach Erledigung aller Vor lagen endgültig. OSvoa für Borarbeit. Die Commission hat in einer Anzahl Conserenzen den bestehenden Zustand besprochen und steht durchaus nicht an. zu berichten, daß nach ihrer Ansicht ein gründliches Abzugs-Kanalsystem für die Stadt eine unumgängliche Nothwendig keit sür Baltimore ist und nicht länger hinaus geschoben werden sollte. Der Mayor ersuchte daher, eine Verwilligung von Lsooozu machen, um mit den noth wendigen Vorarbeiten beginnen zu kön nen. Dcr Stadtrath verwilligte die ge wünschte Summe. Strakenbal-Ilngleaeuheien. Hr. I. H. Windfelder reichte einen Beschluß ein, die Legislatur zu ersuchen, in der nächsten Sitzung keinerlei Vorla gen im Interesse von Corporationen, welche die Straßen der Stadt in An spruch nehmen, zu passiren, ohne daß der Mayor uud Stadtrath ihre Sank tionirung dazu gegeben haben. Hr. Smith von der 22. Ward unterstützte den Antrag mit vollem Herzen. Die Vorlage wurde einstimmig angenommen. Eine Verordnung. Schutzvorrichtun gen an allen Straßenbahn-Waggons binnen drei Monaten bei einer Strafe vou Pro Tag und Waggon anzu bringen, wurde angenommen, und die alte Verordnung, die den Stadt-Com niissär mit der Auswahl einer solchen Schutzvorrichtung beauftragte, wurde widerrufen. ein Geld für ie Schulen Ein Ersuchen der Schulbehörde, §15.- 000 sür die Zahlung von Lehrersalären zu verwilligen, wurde dem Comite für Mittel und Wege überwiesen; dasselbe geschah mil der Applikation um eine Ver williguug von H3OO für den Hunde- Pferch. Vou der Schulbehörde wurde der Stadtrath benachrichtigt, daß noch kein Baugrundstück für die höhere Knaben schule ausgewählt sei. Da jedoch event, bebautes Orundeigenthum sür diesen Zweck beschafft werden muß. so wird um eine weitere Verwilligung von 825,000 aus der Steuerumlage für 1894 ersucht, so daß die ganze Verwilligung für den Bauplatz tz 125,000 betragen wird. Die Zuschrift ward dem Comite für Mittel und Wege überwiesen. Boston gab sür den gleichen Zweck 5400,000, Philadel phia §300,000, Omaha 5250,000, Denver 5325,000, Duluth 5321,000, Portland 51511.000. Detroit 5150,000 und Chicago 5703,500 auö. BtstSlig. Beide Zweige des Stadtrathes bestä tigten gestern in gemeinschaftlicher Sit zung die Ernennung von Gnstrvus M. Ford als Constabler in der ersten Ward an Stelle des verstorbenen James E. Sangston. StrafienpstasterungSvorlaaen. Vom Mayor wurden dem ersten Zweige mehrere Verordnungen über sandt: sür die Neupflasterung des noch übrigen Theiles der Hanoverslraße, von dcr Camden- bis zur Hambnrgstraße, 541,789.95 aus der 6-Mill.-Anleihe zu verwilligen; ferner für die Pflasterung dcr Ost-Lexingtonstraße und des Nich mond-Markles die noch sehlenden Be träge zu vcrwilllgen ; die Ost-Fayette- Straße, von der Calvert- bIS zur Li bertystrakle, mit belgischen Blöcken aus der e-M'ill.-Auleihe pflastern zu lassen. Dcr Stadtrath nahm fämintliche Vor lagen an. Die McCullohstraßen - PflasterungS- Verordnung ward so amendirt, daß die Kosten für die Neupflasterung aus den von der Pflasterung von Nord-Front uud Ehasestraße übrigen Gelder gedeckt werden sollen. Im zweiten Zweige ward gestern ein Schreiben deS „Vereins der Kaufleute und Fabrikanten" verlesen und an daS Comite für Straßen verwiesen. Dcr Verein macht darin auf die Vortheile des Contraktsystcins bei sterungen aufmerksam und wünscht, daß der Mayor ermächtigt werde, die betr. Verordnungen so umzuändern, daß die Arbeit aus contrakrlichem Wege verge ben werden kann. ZSiderrusen. In Anbetracht der zu weit gehenden Vorschriften der Verordnung, 5125,000 sür das Legen dcr Drähte des Polizei- und Feuer-Alarm-Systems in unterirdi sche Röhren, zu verwilligen, empfahl der Mayor dieselbe zu widerrufen und das Weitere dem neuen Stadtrathe zu über lassen. Beide Zweige willfahrten dem Ersuchen. Vermischt B-rlaa-n. Auf Wunsch deS verstorbenen Saml. H. Tagart beschloß der Stadtrath, die TrusteeS des „McDouogh-Instituts," resp, den Mayor zu autorisiren, 267 Acker Land auö dem Nachlasse für 532, 800 an Hrn. C. I. Moore und 215 Acker an C. T. Bowen für 526,750 zu verkaufen. Georg Blome k Sohn und C. Erd mann erhielten Erlaubniß, ihre Som merdächer mit Eisen zu decken; ferner G. Nofenfeld, Treppen am Eutaw Place über die Baulirne auszudehnen. Hr. Snyder von der 15. Ward reichte eine Verordnung ein, für die Elementar schule Nr. 4 ein weiteres Grundstück an zukaufen. Die Verordnung passirte beide Zweig, Der Stadtrath gab die Glocke auf dem Thurm der Haken- und Leiter-Compag nie Nr. 5 der St. Benedicts-Kirche an der Ecke von Wilkenö-Avenue und Mil ltken'Lane. Die übliche Vorlage. 53 pro Tag Miethe für die Ncgistrirlokale und den Stunnlgeberregistratoren ihre Auslagen zu bewilligen, wurden angenommen. Bon der „Federation os Labor" wur den eine Menge Petitionen um freie TranSfcrirungen anfallen Straßenbah nen eingereichl. In einer verlesenen Petition der An wohner dcr Gorsuch-Avenne wurde um Aufstellung von Lichtern ersucht. Eine Verordnung, wodurch die Zeit für Applikationen um Steuerbefreiun gen von Fabrik-Einrichtungen vom 15. März bis zum 1. April verlängert ward, nahmen auf Empfehlung des Mayors beide Zweige an. Auf Beschluß beider Zweige wurde dcr nenrevidirte Stadt-Codex von Hrn. John P. Poe übernommen und ihm 1800 für seine weitere Arbeit von 1891 bis 1893 verwilligt. Ferner paffirte beide Zweige ein Be schluß, den tär zu ersuchen, der Stadt Baltimore das alte BundeS-GerichtSgcbäude wäh rend der Zeit des Neubaues dcS Ge richtSgebäudes zn überlassen. In beiden Zweigen angenommen wur den ferner folgende im zweiten Zweige eingereichten Verordnungen und Be schlüsse: Hrn. Hermann Born zu gestat ten, an der Rock-, nahe Saratogastraße, ein ziegelsteinerncs Gebäude als Vcteri när-Hospital auszuführen; den für einen Hydranten im Annex verwllligten Be trag von 575 für einen Trinkbrunnen an der Ecke der Fnlton- und Pennsylva tua-Avenue zu verwenden. FanktZdeschlüsi. Zu einer Ovation sür den Präsiden ten des zweiten RathSzweiges Hrn. I. M. Jones gestaltete sich dcr Schluß dcr Sitzung. Eapt. Supplee reichte einen Beschluß ein, dcr einstimmig angenom men wurde und worin dcm Präsidenten für die von ihm allzeit bewiesene Conr toifie, Unparteilichkeit und parlamenta rische Geschicklichkeit in tief empfunde nen Worten dcr Dank des zweitenßaths zweigeS ausgesprochen wurde. An knüpfend hieran, hielt Antragsteller eine längere Ansprache, in welcher er den Verdiensten deS Präsidenten in beredter Weise gerecht wurde. Hr. Jones dankte tief bewegt. Weitere Dankcsbeschlüsfe wurden für die Beamten dcs ZweigcS uud die Berichterstatter der täglichen Morgenzeitungcn angenommen, worauf sich der Stadlrath Line die vertagte. Präsident Seim geehrt Hr. Guylon reichte einen Beschluß ein, in welchem dem Präsidenten Heinr. Seim dcr Tank dcs ersten Zwcigcs ans gesprochen wurde. Hr. Guylon betonte besonders die unparteiische, gerechte Ge schäftsführung, und Hr. be antragte, die Vorlage einstimmig anzu nehmen. Hr. Seim sprach den Mitgliedern da rauf feinen Dank sür die ihm gezollte Hochachtung aus. Darauf vertagte sich dcr Stadtrath von 1892—1893 äie. Ein von dem „Verein dcr Kaufleute und Fabrikanten" im zweiten Zweig eingereichtes Schreiben, welches die Auf merksamkeit dcs StadtratheS auf die Ersparnisse lenkte, welche durch die Pfla sterung dcr Maryland - Avenue durch Contraktarbeit erzielt wurden, und den Stadtrats ersuchte, die betreffenden Ver ordiillngen für Ncupflasterniigcn derar tig abzuändern, daß eS dcm Mayor nnd Stadl-Commlfsär anheimgestellt sei, die Letzteren durch Contraktvren anosühren zu lassen, wenn sie es für gut befänden, hatte in Folge eines vom Capt. I. Fr. Supplee eingereichten und darauf basi reudcn Beschlusses eine lebhafte Diskus sion im zweiten Zweig zur Folge. Dcr Beschluß lautete:- „Da die Pflasterung der Maryland- Avenue mil Granitblöcken durch Con traktarbeit sich als eine große Ersparniß für die Stadl erwiesen hat gegenüber der für diese Arbeit, falls sie durch Tagar beit gethan werden soll, so wird beschlossen, daß alle Granitsteinpfla sternngen, im Betreff deren jetzt durch bestehende Verordnungen Tagarbeit vor geschrieben ist, entweder durch Tagar beit oder Contrakt geschehen sollen, je nachdem dcr Mayor und Sradt-Commls sär es sür am Sparsamsten halten; serner sei es beschlossen, alle nicht hiermit übereinstimmenden Verordnun gen zu widerrufen." Für denselben reichte Hr. Mahon ein Substitut ein, welches angenommen wurde und dahin lantele, daß oerMayor eine Commission von fünf, bestehend aus drei Milglieder des „Vereins der Kanfleut!: und Fabrikanten" und zwei Mitgliedern der „Mehl- und Getraide börse," ernenne, welche diePflastcrungs kosten von Asphalt und belgischen Blök ken in New - Hork, Bnssalo, Boston, Philadelphia, 'Washington und Balti more untersuchen solle. Die Kosten hier für sollen ans irgend verwendbaren städ tischen Geldern gedeckt werdcn. Ohne registrtrt zu sein, kann am 7. November kein Burger au ser Wavl Ttici ehme. WaS ward aus Fra Fischer's Nachlaß? Im MayorS-Büreau ging gestern eiu Schreiben des RechlöanivallS Phil. Sloltz zu Weißenburg in Elsaß ein worin derselbe mittheilt, daß Hr. Bernhard Jnninger dortselbst vor längerer Zeil be achrichliqt worden sei, daß ihm die hier verstorbene Krau Marie Anna Fischer K 15,00 hinterlassen habe. Da der arme Tagelöhner aber bisher keine weitere Nach richt erhalte habe, ersucht er deu Mal,or um Auskunft. Ter Mayor sandle da Schreiben ach dem Waisengerichte. Die Polizeibehörde ernannte ge stern den Polizisten Joh. Äainz vom süd lichen Distrikt aus wenere vier Jahre. Zur Weltausstellung auf der Peuu sylvantcr Bahn." Um der Zähl Derer, welche die sich ihrem Ende rasch nähernden Columbischeu AuSstek lung zu besuchen wünschen, eine Gelegenheit zu gebe, hat die „Pemisylvanier Bahn- Compagnie" für die folgenden weilereu Spezial'Exkursione mit Tagivaggon Vor kehr getroffen. Die Züge fahren am 7., 14. und 21. Oktober von der Union-Station 11.10 Vormittags ab und treffen 5l Uhr Nachmittags am folgenden Tage tu Chicago ein. Äuflugbillele, zur Rückreise auf regel mäßigen Zügen biuuc 1(1 Tagen güllig, werde vou Baltimore au zur Rate von tz!7 sür die Rundfahrt verkauft. Diese Züge sind so angeordnet, daß oie Passagiere am Tage durch die pittoresken Naturlandschaf ten Peiinsylvanieu' reisen. (235—7) Settervertvr. er. staat!-Zeter-!vüra. Ba lt more, en 2. Okt. - i. 7l> ! li! 552.W-tt. .VOM. 29 S 4 SS 49 N. 10 l-ir, 5,.0 U A, L N.-W it jitar. zlttl.aro!ilttcr< 29 U 4 .74 bewu°l3 R.-W. O ,> s etattoae'. Elattoae. Nttaula Äitwaukec SS Aiodilc. Nihauiz S ! iv.nlgoui:n> 74 üU vrrcal 4 S4 licw-OrleailS.... 4 Buftal S Kew-Z,ri S tcl°°d... 4 i.ri.l- v vdarleüsrl vouael!,a t. Sdicaqo 4 ! Mlsduis Stj - St.t°ui- Den!... sl.Pcu 4a SU -ai>sr-i>tlSco.... Sa.ocn-a 76 La-alliic, 72 JaSjonville 72 <le Vo n.xolüe 74 S b L 4 Wetterau sichte n.— -Für Marhland und den Distrikt Columbia schön während de Tage, Regen und kühlere Temperaluc Avend, östliche Wind. Politisches Das rratisch tadt-GxrntivEomtte organiNr fich —Dt nabhSnaig vw gun rd>tt das Licht r Wrlt. - d palittsch Notin. Di gtftri- Das demokratische Stadt - Exekutiv - Co mite, das bei den letzten Primärwahlen neu erwählt wurde, trat gestern Abend im Hauptquartier, Nr. 222, Ost - Baltimore straße, zusammen, um sich zu organisiren. Der Achrb. Harry WelleS Rusk ward von Neuem um Vorsitzer. Hr. Heinr. G. Fled termanu zum Sekretär und Hr. Henry A. Schultz zum Schatzmeister erwählt. Die Mitglieder diskuttrten die bevcrstehende Campagne und beschlossen, nächste Woche eine große RaiifitationS-Versammlung auf dem freien Platze der Lexingtonstraßc, zwi schen Hollioay- und Gaystraße, abzuhalten. Die erforderlichen Arrangement wurden dem Vorsitzer überlassen. Die unabhängige Bewegung wurde ge stern Abend in' Leben gerufen. Dem Auf rufe des Hrn. F. W. Sclinltz folgend, halten sich circa 250 Personin in einem Zimmer des „Hole! Rennerl" eingefunden, „um dem Ringe zu opponireu." Unler den Anwesen den befanden sich viele Demokraten, welche früher Aemter bekletteleil Geschäfislenle und Handwerker. Hr. D. W. Hoppe: fun girte als Vorsitzer. Nachdem Hr. F. W. Schultz die Anwesenden mil dem Zwecke der Zusammelikuiisr bekannl gemachl, hielten die HH. Samuel W. Regester, H. W. Hoff acker, Morris W. Orem u. A. Ansprachen, deren Grundgedanke in der Hoffnung gip felte. theils ihrer Rache fröhnen zu können und theils selbst ein fette Ann zu erwischeu. Aber bei Einigen schien wirklich die Annahme vorzuherrschen, daß die demokratische Partei an Allem schuld sei, was Ursache zur Unzu friedenheit nähre. Tie Anwesenden ernannten ein Organi iationS-Comile, bestehend ans den HH. Geo. W. Wright, Sam. W. Regester, I. H. Jroi. W. H. Herzog. Professor F. C. Draue, Theo. Von Rinteln, Henry Kelly, Geo. W. Stephens, L. A. Verleger, Tr. M. K. Warner. C. C. NorriS, P. Bryfon Milliken, Wm. Duncan nnb Waller Cor ; ferner ein Finanz-Comite, bestehend aus den HH. Clarence Zoster, I. Kemp Bartlett, Martin Wagner, W. M. Orem, Peter Kreis, A. E. Slurgeo, E. A. Tobler, D. W. Hopper, D. Di. Hite. R. I. C. Jones uno R. W. Holliday; nnd ein Beralhungs- Comitk, bestehend aus den HH. Sam. W. Regester, Geo. W. Wright, D. W. Hopper uno Robert C. Holliday. Die kürzlich ernaiinlen städtischen Mit glieder des republikanischen Staats-Central- Comlte'S werden heute Abbild eine Sitzung halten, in welcher die Frage der Ausstellung eines Munizipal - Tickets zum definitiven Austrage kommt. Ein derartiger Schritt wild von Mitgliedern der Partei befürwor tet, und die Führer derselben zweifeln nichl am Erfolge, wcnn die verschiedenen repub likanischen Faklionen ihre Zwistigkeiten fal len lassen lind einmüthig handeln. Desgleichen wird heute das Comite zur Auswahl eines republikanischen Staals- Controleurs-Candidalen von Neuem zusam men treten. In Saliöbury, Wicomico-County, ver sammell sich heute die republikanische Con vention des ersten Judijial-Tistrikts, um Nomliiationen für zwei Oberrichler-Candi daten zu machen. 'Die demokralische Con venlion des genannte TistriklS, welche be reit in Ocean-City, Md., mehrere unent schiedene Sitzungen hinsichtlich dcr Nomina tiv zweier Richter gehalten hat, wird am 5. Otiober in Pnnceß Anne ihre Thätigkeit fortsetze. Auf Aiitrag de Hr. F. W. Schultz ward beschlossen, ei Siadi-Exekiiliv-Comile, be stehend aus je zwei Milglieder aus jeder Ward, zu ernennen. Zu diesem Zwecke gab ein jeder der Anwesenden seine Adresse an, welche vom Seirelär Moullou in einem Hute gesammelt wurden. Um 10 Uhr ging das ÖrganisalionS - Comite in Cxeluiivsit zulig. Man beabsichl gl, eine durchgrei fende Organisatton eiiizrichle. Da Resultat der Registrirniig am gestri gen Tage war, wie folgt: 1. Ward 55 Weiße und 0 Neger. 2. Ward 54 Weiße ud 0 Neger. 3. Ward 21 Weiße und 3 Neger. 4. Ward 63 Weiße und 6 Neger. 5. Ward 52 Weiße und 3 Neger. 6. Wa'd 74 Weiße und 14 Neaer. 7. Ward 110 Weige und 3 Neger. 8. Ward 55 Weiße und 3 Neger. S. Ward 55 Weiße und 5 Neger. 10. Ward 29 Weiße und 7 Neger. 11. Ward 61 Weiße uno 34 Neger. 12. Ward 92 Weiße und 14 Zieger. 13. Wart 35 Weiße und 5 Neger. 14. Ward 36 Weiße uno 5 Neger. 15. Ward 56 Weiße und 13 Zieger. 16. Ward 62 Weiße und 36 Neger. 17. Ward 128 Weiße und I Neger. 18. Ward 75 Weiße und 21 Neger. 19. Ward 72 Weiße un!> 20 Reger. 20. Ward 110 Weiße und 32 Zieger. 21. Ward 29 Weiße und Neger. 22. Ward 42 Weiße uno 1 Neger. Zusammen 1366 Weiße u. 2Ü6 Reger. Heule ist der letzte Tag für Registrirniig vor der diesjährigen Wahl. Heute ist die letzte Negistrirutig. Baseball.- Die zwölf Clubs der „National.Liga" hatten am Schluß der Sai son solgende Siellung: PiltSlmrg 8t -iL .2 Llcvcland.. 7ü .5zS Vtew-Horl. >4 Brooklyn öS tiiZ .SUB Bailiniore 70 .4U2 Chicago 57 7t, .44S Sl rouiS 27 . 5 .432 LomSvlUe 7S ,4V Washington 4V .iiVL Angeblich aus Baltimore ist. wie ein Telegramm au New-?)ork meld, den von Dr. Constable vom „Belleve-Hc spital" daselbst gestern gemachte Aussagen zusolge die daielbst am Lamstag gestorbene Gladiis Stockbridge. samstags, Morgens früh, war nämlich die Ambulanz des „Belle- nach einer Wirlhichafl an der 8. Avenue gerufen, um ein junges Weib, das später a! GladyS Stockbridge von Nr. 257, West-3S. Ltraße,-ideiitifiurt wurde, und das man im Nebenzimmer jener Mrih fchast bewußtlos auf dem Fußboden liegend gefunden, nach dem Hoipilal zu schaffen. Die Frau war kurz vor Mitternacht in die Wirlhichafl gekommen, hatte gebeten, dort einen Brief schreiben zu dürsen, und war in jenes Zimmer verwiesen worden. Ein auf dem Tische stehendes leeres Fläschchen, das nach feiner Eliteite Karbolsäure einhalten haben muß. führte zu dcm Schlüsse, daß e sich um einen Selbstmordversuch handelte. DerAmbulanzar?t bezweifelte dies indessen, und auch im „Bellevue - Hospital" coustalir ten die Aerzle, daß die Kranke an Lufl röbreiieittziiudung litt uud einen Herzschlag erlitten habe. Sie starb eine halbe Stunde nach ihrer Einlieferung, und die nach ihrem Tode vom Hülfs-Coroner Westo vorge nommene Unrersuchung bestätigte die Diag nose der Aerzle. Wie Dr. Constable erklärt, ist der Mädchen-Name dcr Todten Warren, ihre Eltern seien wohlhabende Lente in Bal timore, woselbst sie sich auch verh:iralhct habe. Nachdem ihr Ehemann vor drei Jahre gestorben, soll sie mit ihrem Kinde zunächst nach Boston und von dort nach New-?)ork gezogen fein, wo sie zunächst bei Frau Conover i der Gegend der 7. Avenue und 34. Straße gewohnl haben 1011. Eine heftige Liebe, die sie zu dem Sohne ihrer Wirlhin gefaßt, veranlaßte diese, ihr die Wohnung zu kündigen, uuo so wohnte sie seil etwa drei Monaten mil einer Freundin, Nellie Tower, gemeinsam in dcm obcn an gegebenen Hanse. In letzter Zeit soll sie ein sehr lockere Lebe qeführt haben und, wie Constable weiter angibt, längere Zeit die Geliebte eines New Aorker Millionär aus einer alteu Knickerbocker-Familie ge wefen sein. Brachten einen Zug zum Ste hen. — Friedensrichter Niffer von High landlown sandte gestern zwei Männer, Na> men Jos. Darkey uns Michael Flannan, in' Gefängniß, um eine ihnen auferlegte Strafe vo Hl und Kosten abzusitzen. Ein dritter Missethäter, E. L. Clark, wurde, nachdem er die gleiche Strafe bezahlt halte, frcigelafien. ?tlte harren sich am letz ten Sonnlag ein Vergnügen daraus ge macht, sich auf den Geleiien dcr „Nördlichen Cenlral-Bahn" herumzuprügeln, so daß der ach Sparrow' Ponil bestimmte Zug, der Calvert-Statton um 4? Uhr Abends verließ, volle 10 Minute anhalten mußte, bi die „Herren" fertig waren mit dcr Prügelei, Jeder di: Jacke voll Harle und Svezialpoli zist Gorman sie unler seine schützenden Fit liche nahm. Der Mörder im Gefängniß. Frank Vereyt, der am letzten Sonntag- Morgen den Aussagen der Bemannung de belgischen Dampfer „Le Hesdaye" zufolge Albert Laureujon ermordete, wurde gestern vou der Polizeistation in Canlon ans nach dem Gefängniß zu Towson übergeführt, degleichen die Zeugen Peler Heinze, Thos. Mull nS, Frank vou Baval und Hairy Le dont. Dr. D. Jone begab sich gestern Morgen in Gemeinschaft mit dcm Schließer de genannten Slalionhausc nach der „Mt. Carmel-Eemetery," wo eine nochma lige Obduktion au der Leiche des Ermorde ten vorgenommen wurde. Es stellte sich heran, daß derselbe außer einem Schädel bruche auch noch einen Bruch de Halle davongetragen hatte. Vereyt wurde sür seinen Prozeß im Dezember-Ternnn de Gerichte festgehalten und die oenaiinltn Zeugen in' Zeugengewahrsam gesandt. Jahresbericht er HandelsdehSrde. achtnwrth mptehlungen de Präsi denten Krank Ari.—Beamten!. Die Handelsbehörde, eine in ISS 2 incor porirle Organisation der Geschäftsleute zur Förderung der commerziellen Beziehungen der Stadl und ihrer einzelnen Milglieder, hielt gestern, al am ersten Montage im Ok tober, ihre Jahres-Nersammkung, in wel cher Präsident Fr. Fnck feinen Jahresbericht unterbreitete, und die Beamten sür das be vorstehende Geschäftsjahr von Neuem er wählt wurden. Jahresbericht e Präsidenten. In dem Jahresberichte des Präsidenten Frank Frick heiyt es: In der üblichen Uebersicht der Angelegenheiten, die JhreAus merksamkeil im vergangenen Fiskaljabre in Anspruch uahmen, finden wir, daß alle den Handel der Stadl und besonders die so viel zur Prosperität desselben beitragenden Was serwege betreffenden Angelegenheiten jedes Jahr umfangreicher werden.? Im November letzten Jahres gereichte eS mir zum besonderen Vergnügen, auf die Fertigstellung der vom Tiefwasfer der Che sapeake-Bai nach dem Hafen unserer ladt führenden SchiffSkauäle hinzuweisen; denn dadurch wurden unbegrenzte Beziehungen zu den größten Seefahre - Nationen der Welt etablirt. Während die Fertigstellung dieser bedeutenden Arbeit sich von belebendem Ei nfluß auf unseren Handel erwiesen hat, ge reicht es trotz der enormen Zunahme in der Bewegung von Fahrzeugen aus diesen Ge wässern zur besonderen Befriedigung, daß nichl ein einziger erwähnenSweriher Unfall zu verzeichnen war. Mit Rütksichr auf den außergewöhnlich strengen Winter, dem käl testen feit 1857, ist dieser Umstand besonders bcuierkenSwerth und machr unseren Hasen zu euieni der besten unler den eebäfen des Festlandes. Die Operationen dcr Eisbre cher zur Verhütung von Behinderungen im Hasen während dcr letzten Saison widerle gen alle Einwendungen ni Bezug aus die Möglichkeit, daß unser Hasen geschlossen werden könnte." Tes Weiteren wird in diesem Abschnitt der besonderen Dienste des Dampfers „Annapo lis," Capt.GriggS, gedacht. Kiefer Dampfer wird zur Zeit reparirt, nv die entstehenden Kotten, wird die nächste StaatS- Gesctzgebuug verwilligen müssen. Loolsen-AussichtSdthörd. „Der hohe Rang, den bisher die Lootsen der Chejapeale-Bai halten, wird immer noch innegehalten; und mit zusriedenstellendem Stolze kann betont werden, daß nur zwei Mitglieder deS 62 Mann zählenden Lootsen- Corps sich da Mißsallen dieser Behörde zu zogen ES sollle in der Ausführung der dieser Behörde übertragenen Vollmacht steis die Absiql vorherrschen, zur höchsten Norm der Zuverlässigkeit unier unseren an zusvoinen. Nirgends ist ein Gnadenakl übler angebracht, als daS Durchsctilüpsen lassen von unconipeleiiten Lemeu oder das Hingehenlassen von Handlungen ungetreuer Wächler von Leben uno Eigenthum." Lcnchtthürme ete. „Durch das Bemühen der Lootsen werden fortgesetzte Anstrengungen gemacht, die Leuchllhurm-Behörde zum Anbringen und Wiederdeschaffen von Bojen anzuhauen Ein Leuchlthurm aus Point-No-Poiitt und am Ende der Smith' Island - Barre sind von dringender Noihwendigkeit In die selbe Kategorie der Bedeutung gehört ein Leuchtthurm auf Hattera, einer der gefähr lichsten Punkle an der atlantischen Küste und einer fortwährenden Gefahr für die sich der Cheiapeake-Bai nähernden Seefahrer." Ein längerer Abschnitt wird den Wasser wegen in dem Berichte gewidmet, doch jin Anbetracht der Ebbe in der BundeSlasse keine bemerkenswectht Empfehlung ge macht. Nene Zollamt. „Bei dem Befürworten der Elfordernisse sür unseren Hafen im Congreß und dem Vorhalten unserer Ansprüche ans einen ge rechten Theil der Lfsenilichen Gelder sollle als erster Anspruch der Ankauf von Gruno eigentyum für den Bau eines neuen Zoll amles voran gehen. Unser achtbarer Ver lreler, Hr. H. W. Rusk, Hai für den Ankauf des an das gegenwärtige Zollamt grenzen den Grundbesitzes bereits eine Bill einge reicht." National LUiarautän. „Die Errichiung einer nationalen Qua rantäne, soweit sie diese Lokalität betrifft, ist eine Angelegenheit von schwerwiegender Be deuiung und fällt mil Rücksicht auf ihre Voll streckung sehr wetttragend aus die Bewegung unseres Handels. Unglücklicher Weise ist unser Hafen öfter das Opfer von unbedachter Benachlheiii giiiig Ueber die Vonheile, ja, die Nothwendigkeit einer permanenten natio nalen Quarantäne herrscht kein Zweisel; aber es ist eine Angelegenheit, in welcher die Interessen des ganzen Landes berührt werden, und e ist durchaus kein Grund vor handen, warum gerade ein Staat wegen seiner lokalen Regulationen das Recht, von dem Eingreiseil der allgemeinen Gesetze be freit zu lein, beansprucht und dadurch be sondere Vortheile sichert und alle Theile des Laude sür eine Invasion einer keuche öffnet, welche mittelst einer gemeinsamen Phalanx gleichhettliaier Vorschrisien an je dem Lzeaiihafeu bekämpft werden sollte. Es ist ebenfalls nothwendig, daß Quaran täne-Stationen mit schuldiger Rücksicht aus Eigenthllmlichkeilen besonderer Häsen uud die allgemeine Tragweite aus die Interessen der Sajissseigenthuiner auagewählt werden sollten. So weil es unseren Hafen berührt, ist es augenscheinlich angebracht, daß den in die Evejapealc-Bai einfahrenden Sch-ffen von nicht liifizinen Häfen gestattet werden sollte, bis an ihren Besttnimungshaseu zu fahren und, wenn illfi;irt, ach einem siche ren, permanent zu etabttrenden One in ver- Millinger Entfernung vom Hafen beordert werden. An den Ufern der Chesapeake-Bai und des PaiapSco find unzweifelhast ge eeignetc Lagen sür sieben Zweck und bequem für die en Hafen, welche ohne Benachlheili guug vou irgend Jemandem criverlhet werden köiilileu." Unter diesem Titel spricht der Präsident über die Ungerechtigkeiten des Eoiilrakl arbeitergejetzes, welches ein wünscheiiSwe lhe El-inent auZgebildeter Handwerker vou der Einwanderung abhatte, während der Abschaum der Menschheit aus allen Ländern der orde ungehindert Zutriit habe und dann nicht Willens oder im Stande sei, sich selbst zu eruährei:. Vcsteucruiig. In Bezug auf die Aenderung unserer Slenergejetze wird die größte Vorsichi em pfohlen und der Plan befürwortet, die Re gelung der Besteuerung in Balnmore der Siad! selbst zu überlanen. Spir>tuoln-Lici. In dem Berichte wird der Legislatur em pfohlen, der Stadt sämmtliche Einkünfte aus den Schaiikwirthschaften zu überlassen, welche Letziere „für die Mehrzahl der Ver brechen verantwortlich seien." Desgleichen wird in dem Berichte zu Gunsten einer Ver minderung der Zahl der Wirtbschasl-n und der Erhöhung der Licenzgebühr gesprochen. Ein längerer Abschnitt ist ebenfalls der Munizipalverwaltung uud der Finanzlage de Lande gewidmet. Nach dem Verlesen des Jahresberichtes wurden folgende Beamte für das nächste Jahr erwahtt: Prästdenl: Frank Frick; Vice-Präsidenten: Joseph H. Rieman, Wm. H. Perot, David L. Barttett und Eugene Levering; Schatzmeister: William B. Wil son; Sekretär: Henry C. Landi; Direkto ren: Robinson W. John E. Hurst, Sam. Eccles, jun., Wm. H. Baldwin, jun., I. Wilcox Brown, German H. Hunr, George I. Appold, D. Fahncstock, Wm. P. Harvey, Charles D. Fisher. Frank Kerr. Thornlon Rollin, Daniel Miller, Charles Markell, John L. Reed, Robert G. Hoff man, I. K. Ober, George F. Patterson, G. C. Jenkius, William Cunningham, Wm. Seemüller, Touglas H. Thomas, H. Crawford Black, Joseph R. Foard. Arbi lratioiiS - Gericht Nichler: Arthur G. Brown; Clerk: Henry C. LandiS. Au der „Johns Hopkins' Univeriltä t." —TaS 18. akademische Studienjahr der „Johns Hopkins' Universi tät" nahm gestern seinen Ansang. Vorle sungen werden in dieser Woche jedoch keine abgehalten, da die Prüfungen und die Or ganisation dcr Unlerrichiöklasseil die ganze Woche in Anspruch nehme werden. Ge stern, Vormittags, fanden Immatrikula tion - Prüfungen statt, welche heute und morgen fortgeietzt werden. Auf gestern, Nachmittags 4 Uhr, war eine Versammlung der Trustees anberaumt. Um 10 Uhr Vor mittags versammelte sich die akademische Studienbehörde, um 11 Uhr der akademische Rath. Am Donnerstag, Vormittags 11 Uhr, werden deu neuen Studenten ln der „Hop kins-Halle" die Uiiiversilär-Regeln bekannl gemacht. Um 12 Uhr gestern Mittag traten auch die Professoren der medizinischen Fa kultäl znfamnien und nahmen die Anmeldun gen von Sttidlrendcil, welche sich dem ärzt liche Beruf widmen wollen, entgegen. DaS neue Gebäude des „Joyns Hop kins' Hospital" zur Aufnahme von Neger- Panenten geht seiner Vollendung entgegen nnd wird bis zum 1. Dezember zur Benut zung fertig stehen. Die Wagcnbauer Gebrüder Herr in Westminster, Md., haben für da „John HoptinS' Hospital" eine Ambulauzwage nach speziellen Plänen gebaut, um ihn so praktisch, al möglich, zu machen. Sute Lehren für junge MSnuer. gastlich röftnuna r bklaNn in vm t>usr de .Trutsch,, Ehrtsttich Br ein Hnnar Z>iännr.- Die große Halle im Gebäude des „Deut schen Christlichen Berein Junger Männer," Nr. 1017, Ost-Ballimorestraße, war gestern Abend b> zum Erdrücken besetzt. E fehl ten wohl wenige der Gönner dieses in so kurzer Zeit so erfolgreich gewefenen Verein. Alle waren gekommen, um der Eröfs- Illing der Abendklassen lm Englischen und Schönschreiben beizuwohnen. Eingeleitet wurde das Fest durch da Pianosolo„Menuetto," vorgetragen von Hrn. Karl W. Kaufmann. Hr. Max Klawe brachte in vorzüglicher Weise da Bariton folo „das Mutterherz" zu Gehör, und Frl. A. A. Cdapma sang da Sopransola ..Ovui l>nnßKes" mil großem Erfclgc. Dan begrüßte Präsident H. C. W. Kum lchn die Anivefenden- Er sprach sein Be dauern darüber ans, daß die neue Turn halle, die man schon im letzten Jahre zu bauen beabsichtigt hatte, leiser nichl fertig gestellt werden konnle. Er hoffe jedoch, daß die Halle nächste Jahr um diese Zeil femg gestellt sein werde. Hr. Thomas K. Johnson brachte sodann das Solo „lievel, desit" zn Gehör, das mit großem Beisall ausgenommen wurde. Prof. Otto Fuchs, Prinzipal des „Mary land-Instituts," hielt sodann eine längere Ansprache. Nach kurzer Eiilleitung kam er auf den Zweck und Beruf de Vereins und ähnlicher Institutionen zu sprechen, sowie die Vortheile, die Denen dnrch den Verein erwachsen, die im schon vorgerückten Alter darauf angewiesen sind, Kenntnisse zu er werben, welche jedem strebsamen Menschen gcschäslUcher und sozialer Beziehung so un entbehrlich sind. Je mehr die Well in der Knllur vorschreite, desto nothwendiger sei eS, Jedem die bestmögliche Gelegenheit zu bie ten, sich sür feinen Beruf nach Kräflen aus zubilden. Hochherzige Menjaiensreniide lie ßen eS sich angelegen sein, ihren Mitmen schen, die es nöthig habe, unter die Arme zu greifen und ihnen Das erreichbar zu machen. waS sie sich selber nicht verschaffen können. Hr. Fuchs wies darauf hin, daß es kaum zu ermessen sei, wie unendlich viel eine solche Gesellschasl für das allgemeine uno individuelle Wohl vieler Jünglinge lhun könne. Wenn man sich in den freundlichen Zimmern des allerding bescheidenen Heim des Verein umsehe, so finde man überall die beste Fürsorge getroffen, nm den Besu chern den Auseitthali so angenehm, al mög lich, zn gestalten. Sowohl für geistige, als auch physiiclie Ausbildung sei bestens ge folgt, ebenso für gesellige Unterhaltung. Alle seien willkommen, vorausgejetzl, daß sie dasselbe Bestreben milbrinaen: nämlich miizulelfeii au dem guten Werte oder ge bührenden Gebrauch davon zu machen. Der Ersolg solcher Institute beruhe aus Gegen settigleil und könne nur dann stattfinden, ivenn die Dlreklion in Händen von Lenlen fei, die bereilwilligst uno in uneigennütziger Weise ihre Zeil, Mühe, Einfluß und, wenii'S sein muß, Mittel opfern, dabei fiel bestrebt seien. Andere herbeizuziehen, welche die Sache unlerstützen. Dann müßten aber auch Diejenigen, für deren Wohl der Verein gestiftet sei, in genügender Zahl erscheinen und durch Fleiß, Slribsamleil und Aus dauer beweifen, daß ihnen gebotene Vor lveile in passender Weise gewürdigt werden. Da Letztere legte Hr. Fuch den Schülern speziell an's Herz. Er sagle ihnen, daß sür die kürzlich Eingewanderten die Erlernung der englischen Sprache von Nöthen sei, da sie sonst Anderen gegenüber, welche vielleicht nicht so intelligent sind und iilcht so guie technische Ausbildung haben, wie sie, im Nachtheil seien. Prof. Fuchs ging fodann des Längeren auf die von ihm gemachlen Erfahrungen ein, als er nach Amerika kam, uno wies darauf hin, wie wenig geachtet die Deutschen zu jener Zeit waren und wie sie sich feil der Zeil in diesem Lande Bahn ge brochen. Der Amerikaner erkenne die vor züglichen Eigenschaslen und Leistungen der Eingewanderten im Ackerban, Gewerbe, Kunii und Wissenschaslen an, sowie die be deutenden Vortheile, die diesem Lande da durch erwachsen sind. Wollen die Schüler des Vereins ihrem deutschen Name und ih rem Adoptiv - Balerlande Ehre machen, so können sie Das erst dann thu, wenn Sie der Landessprache mächiig seien. Einen großen Vortheil habe jeder junge Mensch hier, wenn er denselben nur zu be nutze verstehe. Es gebe ämüch hier nicht die engen schranken und Linien, wie d'rü beii. Er könne sich seinen Berns nach seinen Fähigkeiten wählen und seine Stellung sichern. Der Fleißige und Strebsame finde immer sein Auskommen. In dem Grade, wie er seine Kenntnisse zu verwerihen ver stehe, werde er in dem Wettlause mil seinen Conturrenlen seine Slellnng behanplen, und hier rief brof. Fuchs den jungen Leuten zn: „Erheb: Euch über die Mittelmäßigkett hin aus, was immer izuer Beruf sein mag, lrach lel sietS, mit in den vorderen Reihe zu ste hen; nehmt jede ehrbare Gelegenheit wahr, die Euch dazu verhelsen kann." Et meine damil nicht, daß sie die mtt Fü ßen treten oder gewaltsam zurückdrängen, denn damit wäre die Grenzlinien der Sirebsamkcil überschritten und das verhagle Gebiet der Selbstsucht und des Eigennutzes betteten, wovon die materielle Welt leider zu viel proyende Exemplare auszuweisen habe. Hingegen sollten sie, wenn sie höher auf eigenen Füßen stehen, sich der Schwachen annehmen, sie ermuntern, ihnen den Weg zeigen, sie in den Verein bringen, wo sie aligesangen, selbst mit Hand an's Werk an legen uns mit an dem Strange ziehen, der dazu beitragen, deu Namen ni:k> guten Ruf nicht nur zu bewahren, sondern immer mehr zu verbreiten nnd dadurch deu Wirkungskreis eriveilern, sowie auch Die jenigen, oie die Leitung sühren, zu erneuerler Aiistiengung ermuntern. Dann schloß Pros. Fuchs mil den Worten: „Zum Schluß glaube ich im sinne aller Gönner dieses iobenSwerlhen Vereins zu sprechen, wenn ich de Wunsch und die Hoffnung ausdrücke, daß die Erwarluiigen des Vorstandes, sowie die eifrigen Bemühungen des Herrn Sekre tärs, das kommende Jahr mil dein besten Ersolg gekrönt werden, nnd daß eine große Anzah' Smüler, sowie auch sonnige Freunde an deu Turu- und Lehrllassen, wie an den geselligen Unterhaltungen in Lause des Winters regen Anivett nehmen mögen." Nachdem der schallende Applau?, welcher dcr Rede des Prof. Fuchs solglc, verhalll war, trugen Tr. Charles H. Cockcy und Karl Kaufmann ein Duett für Flöle nnd Piano vor, und Hr. George Savage hiell eine kurze Anrede in engli'cher Sprache. Er machte dann speziell aus die Vortheile aus merksam, welche den jungen Lenlen durch daS Erlernen der englischen Sprache erwach sen. Nachdem sodann Hr. Johnen einen weiteren Solovorlrag zu Gehör gebracht hatte, stellte der Sekretär, Hr. Benno G. v. Zastrow, den Anwesenden die Lehrer der Äbeiidklassen vor. welche Ansprachen über ihre verich.coenen Lehrfächer hiellen. Es waren dies die HH. Karl F. Heßler. Eng li'ch; F. Bickenbach, Turnen, und Karl Brlgqcmailn, Zeichnen. Nach Gesang eines Duetts Seilen der FrlS. A. Chapman und Haliie Brinkmann, sowie eines Conp lelS durch Hrn. Max Klam: folgte Schluß der Feier. Der Stundenplan für den Abendunter richt m de Klassen ist folgender: Unterricht im Englischen—Montag und Mittwoch für Anfänger von 8 bis Z 9 Übr; für Fortge schrittene von Z 9 bis 410 Uhr. Unterricht im Schönschreiben Montag und Mittwoch von jlo bis 10 Uhr. Unterrichl ,m Zeichnen Dienstags, von 48 bi 10 Uhr. Turnen am Montags- und MiltwochS-Abend von 8 bis 49 Uhr. Die religiösen Versammlungen fin den jeden Sonntag Nachmittag von 4 bis 5 Uhr statt. Auch die Gejangsabtheiluiig des Vereins verdienl Erwähnung. 2m Sentral- Sedäude des „christlichen Vereins junger Männer," Ecke Saraloaa- und Charlesstraße, fand ge stern Abend auch eine Eröffnungsfeier statt, z welcher sich viele Hundert Besucher einge funden hatten. Pastor W. Babcock hielt eine Anfprache, und ein Quartett de „Bal ttmor.'Male-Ehorns" lrng erschiene Lie der vor. Später wurden in der Turnhalle eine Reihe lurnerischer Uebungen vorgeführt. Heute ist sie letzte Registrirung. Forderung-Angebot e.—lm Sladt-CominisfärS - Bureau ginge Forde rilngS-Angebole für bie Rivelllrung, Gossen randstelnsetzulig und Pflasterung der Fair mouilt - Avenue, von der Pallerson-Parl- Avenue bis zur Luzeruestr. e,n; eS Verlan gcn: Geo. Judge für Nivelliren 29 CenlS pro Kubik-Zarv, 35 Cents pro Fuß für Gof finrandsteine, 15 CenlS pro Quadralsuß für Pflasterung; M. F. Leonard 13, resp. 394 und 54; James T. McGovern 5, resp. 40 und 5j CtS.; Schneider K Sohn 18, resp. 40 uno 5Z Cr?., und Patrick Keelty 8, resp. 37 und 7 Der Conlrakl ist noch nicht ausgegeben. ALeqen Einbruch in das HanS Nr. 208, Süd-Sprillgstraße, wurde gestern „Dinly" Kelly, eine Negerin, um ihreu Prozeß ab;uwartcn, vom Polizeirichter Maloney m' Gefängniß gesandt. Schuldig befunden. Im Bak limore-County-Gerichte zu Towson wurde gestern H. Jackson, ein Neger, des Dieb stahls von Baargeld im Betrage von D3O von John Bank, am Paiapsco-Neck wohn hast, schuldig besuiiden. Karl Hietz wurde in demselben Gerichte der Erlangung vo Geld unrer Vorspiege lung falscher Thalsachen von Frau Leo Mil ler von Eanton, Bailimore-Coumy, schuldig befunden. Slus den Gerichtstiöfen. Im Superior-Gerich! begann gestern der Prozeß der Firma M.C. Marriner K Bruder von Rockyhock, N.-C., wider d>e „Baltimore: Steam-Hacket-Comp." zur Erlangung von 1481.58, dem Werth nicht abgelieferter Waaren. Die Klage resultirt aus dem Brande des Union-Docks vom 14. Juni 1892. An jenem Tage sandle die hiesige Firma Hurst, Puruell 6- Comp, an die Klä ger die Waaren ab, doch langten Letztere niemals an. Die Beklagten behaupten, daß dieselben bei jenem Brand zerstört wurden und daß sie durch die in ihrer Ladeliste ent haltenen Bedingungen für durch Feuer ent standene Verluste nicht veraiitwortlich seien. Tie Kläger behaupten, baß sie nicht wissen, daß die Waaren bei'm Brande verloren Dock durch ihre Nachlässigkeit zerstört wurde, dafür verantwortlich zu machen seien. Fer ner wollen die Kläger in Ersahrnng gebracht haben, daß Waaren, die den ihrigen ent sprachen, von der Gesellschaft nach dem Brande verkauft und der Betrag vou ihr zu rückbehalten wurde. Barton Q Wilmer und Edwin Harvie Smith erschienen als An wälte für die Beklagten, während I. H. Thomas, I. Lemmon und C. B. Clor wonhy die Beklagten verträte::. Verlangen Schadenersatz. John A. Balchelor ließ gestern im Supe rior-Gericht die „Traciloii-Compagnie" aus H5OOO Schadenersatz verklagen. Cr behaup tet, daß am vorigen S. September ein Wag gon der Gesellschaft au der Fort-Avenue mit seinem Gefahr! collioirle, wobei er schwere Verletzungen erlitt. A. Foley Butter ist sein Anwalt. Wm. H. Holland ließ gestern im Common Pleas-Gencht durch Schmucker K Whnelock und H. P. Sadtler Klage wider M. L. Straus K Max Straus, in Firma „Tbe People'S Outfitting Company," ans G3UOO Schadenersatz einreichen wegen angeblich unrechimäßigen Eindringens in seine Woh nung u. Foriführung verschiedener Möbeln. Im felben Gericy! klag! Georg Hooper durch Ruddell K Hall wider die „Traclion- Company" auf?soo für Verletzungen, bezw. Beschädigungen, die feinem Pferd und Wa gen bei einer Collision zugesügt wurden. Dieselben Anwälte mach'.en sür Frank Spätzier wider Cha. A. Coombs, den Se quester de: „Annapolis-Baliimorer Shorl- Liiic," Klage auf P3OOO Schadenersatz an hängig, behauptend, daß ihr Klient am I. Juli vou einer Lokomolive überfahren wurde. Gebrochene Zreuschwüre. Rahel Naivisch ließ gestern im Kreisge richt Nr. 2 durch ihre Anwälte Fuld K Win ternitz ihre Scheidung von Tisch und Bett vou Archer Naidisch beantragen. Sie gibt an, daß sie vor drei Jahren i Alcxandrosf, Rußland, heiratheten, seit zwei Jahren hier wohnen und daß ihr Gatte, der ei HauS- Anslreicher ist, sie vor zwei Monaten ver ließ. Klägerin ersucht um Alimente. Joshua H. Bradburn klagt im Kreisgericht Nr. 2 auf Scheidung von seiner Frau Nel- Ue G. Bcadburn. Er gibt an, daß er am 29. Mai 1877 mit ihr den Bund für' Le ben schloß. Er habe mil seinem HerzenSen gel glücklich zusammenlebt und sei immer bereit aeivese, seine eheliche Pflichie zu erfülle, bis im Jahre 1390 der Engel fiel in unglückliche Gewohnheiten nämlich und in diesem Zustand die Geselljchast von Personen suchte, deren Gewohnheiten sc nn glückliche waren, wie ihre eigene. Wegen ChebruchH den seine Frau angeblich began gen, bitte! Kläger darum um Scheidung, fowie um die Aufsich! über die zwei der Ehe entsprossenen Kinder. ?aZ alte Zsie. Richler Dennis bewilligte gestern im Kreisgerich! ans da Gesuch vou Harry Ebaugh einen vorläufigen EinhattSbeseh! wider die „Trust, Loan K Guaraittee-Co." und die „Secnrity Loan 6- Gnarantee-Co." Der Kläger gibt an, daß er vor 18 Monaten KIOO von der ersteren Gesellschaft borgte, wobei er sich verpflichtete, §5.41 monatlich als Zinse und Abschlagszahlung zu zahle. Die Anleihe sei an die zweite Gesellschaft übertrage worden, und jetzt beabsichiigie man. wie Kläger angibt, die Anleihe zurnck zuüberlrage und die Hypothek zu kündige; auch behaupten d e Beklagicu, wie es heißt, daß die monatlichen Abzahlungen von der Schuld nur Zinsen gewesen seien und sor dern die ursprüngliche Summe vou §lOO, so daß er, nachdem er bereit §lOB gezahlt, noch wettere §lOO zu zahlen hätte. A. F. Butler und C. S. Beiijon sind die Anwätte des Klägers. Notizen. Amelia Tukp, in Firma A. Tulp Sc Co., Gerber, Nr. 22, Nord - Springstraße, und Friedrich Tulp, ihr Galle, nahmen gestern eine Vermögeiisübertraquug an I. Krebs Rusk, jun., vor. Letzterer leistete §5OOO Bürgschaft. Die Pasnva betragen §2OOO, den Betrag eines fällig gewordenen Wech sels. Die „M. S. Pacholder-Company" ivurde gestern durch Pembroke Lea Thorn, Mitchell S. Wacholder, Joseph Hill Daivson, Chas. E. Kieman nnd Alexander Heron zum Zwecke der Fabrikation von Cigarrenen und Cigar ren lncorporirt. Das Aktienkapital beträgt §lO,OOO zu 100 Antheilen §lOO. Etwa 150 Besitzer kleiner Läden erschienen gestern >m Criminalgenchr, nm sich wegen Nichtbezahlung ihrer Licenz vor und an dem I. Mai zu verantworten. Die Mehrzahl der Angeklagten waren Ausländer; sie de zahlten in den meisten Fällen ihre Licenz und die Kosten des Versayrens, ivolauf die Anklage gegen sie sistirl wurde. Eine große Anzahl Perioneii wurde naturalisirt. Das Testament des kürzlich gestorbenen Hrn. Joh. S. Leib, KassirerS der „Nörd lichen Eeittral-Bahn," wurde gestern im Waiiengerich! geöffne!. Der Erblasser er nenn! seine Wittwe zur alleinigen Erbin und Testaments-Vollstreckern! ohne Bürg schaft. Heute ist die letzte Negistrirnng. Ein prächiiges Gotteshaus. Nächsten Sonntag wird die aus'S Präch tigste renovirteKirche der vierte reforminen Sc. Johannes-Gemeinde an der Nord-Cal vertstraße dnrch Pastor Paul Wienand von Nenem eingeweiht. I ihrem neuen Ge ivanoe kann man die Kirche ohne Bedenken als eine der schönsten deutschen Gotteshäu ser Baltimore's bezeichnen. Die Gallerte ist abgerundet worden, um von den Seilenseu stern mehr Licht zn gewinne; prächiige FreSkomalereie lenken die Gedanken der Andächtigen auf religiöse Dinge, und bunle Fenster lassen ein mattes Lich! durch die er richtete Kanzelnische aus die neue Kanzel fal len. Alle diese Verbesserungen sind haupt sächlich dem Strebe des ihatkrästigen Pre digers, Pastors Paul Wienand, zuzuschrei ben, während die Mittel in hochherziger Weise beigesteuert wurden, so daß die Ge nicindekasle nicht im Geringsten belastet zn werden brauchie. Zu allernächst gab der „Frauen-Verem" §lUiio zu den allgemeinen Kosten, der „Jugend - Verein" kansie einen schönen Kandelaber für §5O, der „Singchor" ließ für §65 die neue Kanzel errichten, die -oni'.tagsichnle laufte die neuen Fenster für §125, der „Frauen-Verein" kaufte außerdem neuen Teppich, sowie elnen Talar für den Prediger, und Freunde kauften Altar- und Kanzeldecke, eine ichöne Bibel und andere Samen. Der Pred.ger der Gemeinde ist auf seine Kirchenmitglieoer äußerst stolz und be reite: eine große Festfeier vor, bei welcher ein besuchender Amtsbruder die Festrede hal ten wollte. Der Kirchenillth wünscht aber, daß Pastor Paul Wienand die Weiherede selbst halten soll. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr Vormittags. Am Abend findet ein gemeinschaftliches Fest der fünf refornur len Gemeinden stau, wobei Pastor Tr. M. Bachmann die Hauptrede halten wird. Angeblich ein Verständniß. Enlgcgen allen früheren Meldungen hieß es gestern, daß am samstag in einer Confe reiiz der Delegaten der sechs Brüderschaften der Bahnangestellten der „Baltimore-Ohio- Bahn" und des BetriebsverwalterS Odell eine Einigung übe: die beabsichugle Lohu redukrion erziel! wurde. Die Delegalen :eisten am Samstags-Abend nach Hause; sie waren über das Resultat ihrer Berathungen sehr schweigsam, doch verlautet nunmehr, daß sie in "eine Reduktion von 7i Prozent für eine 9 Monate nichl übersteigende Zeit einwilligten. LigeJohnson leugne t. —Lige Johnson hat gestern die Erklärung abge geben, daß die Farbige, welche kürzlich in der östlichen Polizeistatton unter der Anklage des ungesetzlichen Schreibens von Lotterie looseit unter Bürgschaft für ihren Prozeß gestellt wurde und angab, Mary Ward zu heißen, nicht, wie angegeben wurde, feine Gallin sei. Er behauptet, die sog. Mary Ward gar nichl zu kennen. Der Stundenplan sür die höheren Töchterschulen wird zur Zeit von Prof. W. F. Wardenburg, dem prinzipal der östlichen höheren Töchter schule, und Prof. Andrew S. Kerr mit Rck ficht auf die vom Schulrath beschlossene Eiu subrung de UnterrichlS :n der laleinische Sprache geändert. Der Kursu ,n Literatur wird statt vier Jahre nur drei Jahre sauern und Artthmeiik, Etymologie und Rhetorik ganz beseitigt werden. Aus diese Weife wird Zeit sür den lateinische Unterricht gewon nen, und gleichzeitig kaun oem deutschen Sprachunterricht mehr Sorgfall gewidmel werden. Die Zöglinge des zweiten Jahre werden zwei Mal und diejenigen des dril len und merlen Grade fünf Mal wöchenl lich Unierrichl in laleiinscher Sprache erdal ten. Deutscher Unterricht wird im rweit-n, dritten nnd vierte .ih >, o.<i .r >i > , i lich enhc tt werde. „S imchath Thor a." Für den „modernen" oder Reform-JSraellten bild der gestrige Tag das Schlußfest des Fest monalS. Das ist er auch oer biblischen Satzung nach, wozu rabbinische Anordnung einen zweiten Tag hinzugefügt ha!, und das orrhodoxe Jndenthum hat daher heule noch einen weiteren Festlag, welker auch als „Simchalh Thora," Freudentag inil der Thora. bezeichne! wird. Im aitgläubiqe Gottesdienst werden die süui Bücher Miosis, welche unter Nameu „die Thora" bekannl sind, alljährlich durchgelesen, Da? heiß!, an einem jeden Sabbath eine verhältnißmaßige Anzahl von Abschnitten, so daß das Sctiluß kapilel am „Simchalh Thora" znr Verle sung kam. Und dieser Tag wurde dann zum Frendenlag für ganz Israel. Tie Syna goge war festlich geschmückt, die Kinder zogen dahin mit Fähnchen > der Hand, auf denen kleine Wachslichter brannten, und die gewöhnliche Zahl der zur Thora-Vorlesuiig dehnt, ja, die Kinder durften auf die Platt form lreien und an der Vorlesung Theil nehmen. Im Jubel wurden die Thora- Rollen in Prozession gelragen. Die Tkora ist eben der Kern- und Sammelpunkt des JndenlhnmS, und die Liebe und Anhäng lichkeit -u Vieler Thora, dem civig verbind lichen Gesetz, hat das Judenihnm durch alle Jahrhunderte erhallen und gelragen. Die jüdischen Feiertage wären also für dieses Jahr zu Ende. Für die Armen sandle gestern Frau Schumacher von Nr. 1712, Park - Avenue, ein Bündel Kleider nach der nordwestlichen Polizeistalion. Tie „D i st r i k t S - A s s e m b l y Nr. 41" der „Arbeitsritter" hielt gestern Abend in der „Jndustrial - Halle" ihre JahreSver sammlung ab, wobei Werkmeister cahy den Vorsitz führte. Jalob G. Schau farber wurde als Delegat für die Nalional- Conventto oer „ArbeilSriller," die am 14. Ziovember in Philadelphia stallfinden wird, erwählt mit Karl Greif als Stellvertreter. Seine Auflösung beschloß gestern Abend der „Baltimorer Verein der Vlum berS," welcher seit vier Jahren bestand. Der Beschluß kam gestern Abend in einer Ver sammlung in oer „Jndustrial - Halle" zu Slande und ward mil dem allzu geringen Jnleresse, welches die Milglieder am Be stehen des Vereins haben, molivirt. Wegen angeblicher Mithülfe an der Beraubung der Frau Margarethe Winslow von Washington wurde gestern Nah iL. Snowden, der dekaiinlc junge Bal timorer, den Behörden von Balrimore-Co. überliefert. Der Jahresbericht der „Henry Wat fon-Kind e r - H ü l f qefel l f ch a sl" für ihr 32. Fiskaljahr ist erschienen; darnach wurden im verflossenen Jahre 48 Kinder von der Gesellschaf! auf dem Lande unter gebrach!, 2 Knaben und S Mädchen nach anderen Austollen geiandi. Diejenigen, die auf dem Lande ein Heim gefunden, wer den als Adopllvkinder erzogen. Die Gesell schaft unlerhäl! ein Mädchenheim-, ein Kin der- und ein Nähmaschinen -Departement zur Unterweisung von Mädchen un Nähen, Zuschneiden und Anpassen. Im „Baltimorer ärztlichen Colleg" nahm gestern da neue Studien jahr Mi! 225 feinen An fang. Prof. Sam. T. Carle hiell die Er öffnungsrede. Lokalberichte aus Washington. Mord und Todts ch l a g zeichneten den Sonntag aus. John E. Sdoemaker, ein Farmer und Vater vou drei Kindern, er schlug eiiieu Zieger, Namens ThoS. Mat thews, nahe Tennallyiown, James Owen wurde von einem unbekannten Neger an Nord-Eapitolstraße mil einem Messer in den Unterleib gestochen und ihm Verletzungen beigebracht, welche wahrscheinlich znr Folge Kaden werden; der Zieger Solo mon Jackson wurde, lödllich verletzt, iu Trumble-Court aufgesuudeu, und der Neger Edward R. Reid wurde von dem Sergean ten Kenney erschossen, als Reid dem Polizi sten Slinner, welcher ihn wegen Diebstahls verhaften wollte, ein Messer in die Brust zu stoßen versuchte. Iu dem Hause von Mary <--colt, Nt. 65, M-Str., S. W., gcrielh Gilbert Jenkius, ein Marinesolda:, mir Robe:! Puinphrey u. Robert Siover in wlreit und wurde mi! einem Messer in den Unterleib gestochen. Pumphrey und Stover wurden verhasiet. Matthew Quigley und sein Sohn Patrick gerieihen nzhe ihrer Wohnung, Zir. 37, G- Str., Zi.-W., in einen Wortwechsel, der in Thätlichkeiten auSarlele und dann! endele, daß der Sohn seinem Vater mit einem Steine den Kinnbacken einschlug. Von feinem Wagen herabge stürzt ist gestern Morgen in der Nähe des Center-Marktes C. Boivman und sich schwere Verletzungen an Kops u. Schül ler zu. Iu der katholischen U iver fl t ä t wurde gestern das akademische Stu dienjahr mit einer Feier in der Kapelle be gonnen, bei welcher Gelegenheit der Neklor Bischof Keane die Festrede h,ell. Geschieden wurde durch Dekret des Richters Cox Charlotte Metz vou ihren, Gatten John Colli Metz mit dem Rechte, ihren Mädchennamen Forrest wieder anzu nehmen. Die b e i d e n,,Cr a n k S" i d e n t i f i zirt. Der Geistesirre Joseph Washing ton, welcher im „Weißen Hanse" ausgegris fen worden, ist als Jo'eph Gantz von Ta cony, eincrVorstadl von Philadelphia, iden t.sizirt worden, von wo er seit Mtttivoch verschwunden war. Ein Bruder des Un glücklichen Halle dem Polizei-Inspektor Hol iinberger eine Beschreibung de Vermißlen gejandl, und es steltte sich heraus, daß der Name Gantz sich auch auf einem Hemde des Mannes befand. Tes anderen GeisteSirren Name ist, wie sich herausstellte, nicht Golllieb Spiller, sondern Spiegel. Der Unglückliche kam von New Jork, wo er erst kürzlich aus einer Jr renaniral! einlassen worden war. D e r „B u u d d e r A l l e n" hat auf morgen, Mittwoch, den 4. Okteber, eine Versammlung nach Faber's Halle anbe rauml. Der Oktobertermin derDistrlktS gerichle wird heute eröffnet. Im Kreis gericht Nr. 1 wird Richter Bradlen und in Nr. 2 Nichler Cox zu Gerichie sitze. Erste rer wird die im! geraden Nummern bezeich neten Prozeßfälle und Richter Cox die ande ren hören. Ans der Registrande stehen 961 Fälle, und würde der PoUard-Breckinridge- Prozeß, der mit Nr. 56 bezeichnet ist, vor Richler Bradley zur Verhandlung kommen, obschon es wahrscheinlicher ist, daß er erfl über zwei Jahren ausgerufen wird. Richter McComas wird im Criminal-Ge richt Nr. 1 und Richler Cole in Nr. 2 den Vorsitz führen. Vor Richler McComaS werden heute über die Einrede in dem Ford'scheii Theater-Fall Verhandlungen stattfinden. Der „W as h - n g t o u e r Zi t h er - Club" hat als Beamte die HH. Harry E. Rnpprechr Präsident und Dirigent, Harry Anderson Sekretär und Schatzmeister, Fntz Eckstein Vice - Präsident und Bibliothekar wiesererwählt. Ei „Sachsen-Bund" wird sich dem nächst iu Washington bilden, und sind alle Ur-Sachien, welche gesonnen sind, demsel ben beizutreten, auf morgen, AbendS 8 Uhr, nach John Bieligt's Halle zu einer Besprc- Movile uuter Wasser. Mobile, Ala., 2. Okibr.—Ein heute früh eintretender starker südöstlicher Wind hat die Wasser des Golss gegen die Küste getrieben, so daß bis 1 Uhr Nachmittags der Fluß bis zur Royalstraße, vier Häuser-Ge vierie vom Ufer, gestiegen ist. Der von der Fluih angerichtete Schade ist bis jetzl n>ch! zu ermesse. Die gesamntten EngroS-Ge schäsce der Stadt, sowie der größte Theil der Verkausslädcn sind überschwemmt und Tau sende von Dollars werth Waaren ruinirt. Das Lootsenboot „Ida Law" ward auf die Werste am Fuße der Lt. FranciSstraße ge trieben, und das Bai-Boot „Heroine" zer schellte an der Werfte der „Mobile - Ohio- Bahn," das Baißoot „CreScent" verließ Point Clear zur selben Zeil, wie die „He roine," aber bis spä!Nachmittags hatte man noch NichlS von ihm gehört. Berichtet wird, daß drei Baggerboote, welche im Kanal arbeilelen, verloren gingen. Fünszig Meilen Geleise der „LoniSville. Nashviller Bahn" der Küste entlang sollen unter Wasser stehen und die Brücke zu Bi loxe weggeiqwemmt sein. Von den in de Niederungen östlich von hier wohnenden Gärtnern ist bis jetzt noch keine Nachricht eingetroffen, und wird das Schlimmste be fürchtet. Telegraphische Verbindung nach fast allen Richtungen ist unterbrochen, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird Mobile, sobald Dunkelheit eintritt, gänzlich von der Welt abgeschlossen sein. Der Slraßenbahn-Verkehr ist in Folge teS DarniederliegenS der Lettungsdrähie gänzlich eingestellt und die beste AuSsichle sind vorhanden, dag auch da eleklrische Licht versage wird, da die Fluih jeden Au genblick die Feuer unter den Dampfkessel im „PowerhanS" zu löschen drohe. Tie Hauptstraßen werden mit Booie beiahren und Hunderte von Personen, bis unter die Arme im Wasser stehend, sind damit beschäf tigt zu reiten, was zn retten ist. Tie Thür ine des GerichlSdaujes, sowie -er Chri stu-Kirche wackeln bedenklich. Baggerboot Nr. 5 ging nahe dem Leuchlhaui'e unler und ein Mann der Beiatzung ertrank, während die klebrigen durch den Remorqueur Sam" gerettet wurde. Ein unbekannter Mann, welcher vcm Union-Depot nach der Royalstraße zu gelange suchte, glitt am der Governmeiitslraße au und ward ven unter die B:ücke geschleu > - I. !ro er ertrank. Europäische Rabetberichte. Der LUtreiäistanzler nicht meyr scr SUte. Ter Kobnrger braut wIS. Anarchistisch Wüblcrrt in Spain— Znicrssani Siaid Kissingen, 2. Okt.-Wie gewöhnlich bei Reconvaleszcnlcn im vorgefchrittenen Alter, so ist es auch bei'm Fürsten Bismarck schwer, von einem Tage zum anderen vor auszusagen, wie er sich befinden wird. Sicher ist, daß seine letzte Krankheit sichtliche Spure zurückgelassen, uiid ebenlo zweifel hast, ob er jemals feine frühere Krafl und Gejuildheil wieder erlangen wird. bis her fortschreitende Besserung ist au? S Neue durch eine gänzliche ge hemmt worden, da er die tun vorgesetzien Speijeu kaum berührt. Die Gerüchte, dag er einen Anfall von erlitten, scheinen sich dadurch zu bestätigen, daß seine rechte Hand augenscheinlich gelähmt!,?- Cr grüßt mit der Linken und unterschreibt niil derselben die ihm vorgelegten Briefe. ist in de letzten Wochen vedentend geallert und lange ich! mehr die hünenhafie Erschei nung, wie noch vor wenigen Monaien. Bei'm Ein- und Aussteigen müssen ihm stets zwei Diener behülslich sein, und er selbst klagt darüber, daß er Tag und Nacht vou Schmerzen geplagt sei. Graf Herbert, der des Fürsten, er klärt, daß die Krankheit seines VatetS da durch hervorgerufen wurde, daß er ein halb stündige Bad genommen, als die Tempe ratur 28 Grad Reaumur war und dann bar häuptig 15 Minuteu lang im Freien gestan den, um die Frankfurter Deputation zu em pfangen. Die „Leipziger Nachrichten" melden, daß Tr. Schweninger die Abreise des Fürsten Bismarck auf Mittwoch dieser Woche zur Mittagszeit festgesetzt habe. Ter Zug wird nicht in Berlin anhatten und um 11 Uhr Mittwochs - Nacht in FriedrichSruhe ein treffen. Zhm feklt am Nslliiücu. Wien, 2. Okiober. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist trotz des Vorschusses vo 8 Millionen Francs, die ihm die Coburger in den letzten 3 oder 4 Jahre geleistet, schon wieder in Geldverlegeiihenen. Vergange nen Winter gab er i hiesiger Stadt große Summen aus, als er sich zur Hochzeit voi bereilete, und sparte auch bei'm Einzug in Sofia mit seiner Braut kein Geld. In letz ter Zeilist es ihm schwierig geworden, die Aufgaben der großartigen Poshaltnng zu decke. Der Herzog vo Perma, sein Schwie gervater, sowie Baron Hirsch haben ihm je eine Million Francs vorgeschossen. tnarcht in Spanien. Barcelona. 2. Oktober. Obgleich die Polizei seit den letzien zwei Woche be scnder thätig war und unablässig aus Anar chisten fahndete, zeigt es sich doch, daß eine beirächlliche Anzahl der Letzteren och immer ihr Wesen treibt. Im Städtchen Villamueva la Gellrn, 25 Meilen südwestlich von hier, fand ei Polizist auf seinem Patrouilleiigang nahe dem Hause des Bürgermeisters acht Bomben, die anscheinend mehr, als hinreich ten, nm da HanS in die Lust zu sprengen. Die Bomben waren mit Zündschnüren ver sehen, die, wie man sehen konnte, auch ge brannt hallen, doch war die Conslruklioil der Bomben eine so fehlerhafte, daß eine Explosion nicht erfolgte. Der Fund hat große Aufregung unter den Bewohner des Städtchens hervorgerufen. Eine große Anzahl anarchistischer Flug blätter wurde in den verschiedenen Distrikten von Calalonien verbreitet, doch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, weder deu Drucker, noch die Venreiber dieser Literatur kennen zu lernen. In den Flugblättern wird be kannt gegeben, daß in Kürze der Tod Pal las', der wegen de Attentats aus den Ge neral Campos zum Tode verurlheilt wurde, durch Dynamit gerächt werde. Madrtd, S. Okioder. Senor Prielo, Redakteur der republikanischen Zeitung „El Ideal," welcher am Freitag arretirt ward, ist aus sein Chrenwor! hin entlassen worden. Er war angeschuldigt, an der Dynamit- Affaire vom letzte Sommer, welche die Zerstörung de: Residenz des Ex-MirilsterS Castillo bezweckte, betheiligt zu sein. Senor Prieto war srüyer ein Offizier der spanischen Armee, verlor jedoch sei Palent durch Theilnahme an dem Aufruhr der spanifchen Truppen zu Badajos im August 1833. Allerlei au dem Reich. Berlin, 2. Oktober.-Von der Presse und dem deutschen Schriststcller-Vcrbaiid, sächsisch-thüringischer Bezirksverein Leipzig, ist gestern der 70. Eevnrlslag Rudolph v. Gottschall'S, welcher seil nahezu 30 Jahren als Dichier, Litecar-Htstoriker und Kritiker in Leipzig wirkl, glänzend gefeiert worden. Dem anSgezeichnelen Manne gingen vou Nah und Fern zahlreiche Glückwünsche zu. Hiesige Blätter verleihen der Ansichl Aus druck, daß die Grundsätze, zu denen Präsi den! Cleveland sich in seinem Schreiben an Gouverneur Northen von Georgia bekannte, die Beachtung der Regierungen aller Länder verdienten. Zahlreiche Blätter gedenken des zehnten Jahrestages der Enthüllung des Nieder ivald-TenkmalS, welches errichtet wurde zum Andenket: an die einmnlhige siegreiche Er hebung des deutschen Volkes und an die Wiederherstellung de deutschen Reiches. Aus München liegt die Rachricht vor, daß die von dem Hofrltth Klug gegen das ihn wegen versuchter Benachtheiligung des könig lichen MSkuS zu 1000 Mark Geldstrafe ver urtheilenoe Erkenntniß eingelegte Berufung verworfen worden ist. Die erste Nummer der mit vielem Lärm aiigekündigteii, für das Ausland bestimmten Wochenausgabe der „Kölnischen VolkSzlg.," des Hauplorgans der rheinischen Klerikalen, ist soeben erschiene. Bis Ense August sind in Baden wegen Futtermangels 4000 Rinder geschlachtet worden. Der „Vorwärts" sucht die polnischen So zialdemokraicn, welche nnabbängig von der deuycheu Sozialdemokratte sozialistische und gleichzeitig polnisch - nationale Agitation zu treiben eittichlossen sind, dadurch zu ködern, daß er der Wiederherstellung Polen's das Wort redet. Temeiilirt wird die Nachricht, daß Ex-Kö nig Milan von Serbien in Lnzern mit dem serbischen Ex-Regenten RislitcS eine Confe renz gehabt habe. Böhmische, iowie Leipziger Druckerei-Be sitzer lehnten es ab, das von den Inngcze chen vorbereitete Manifest zu drucke. In Wien ist dem Tenoristen Hesch verboten wor den, in der Oper „die verlauste Braut" cze chisch zu singe, weil man euie Demonstra tion befürchtete. Den Behörden in Wien und resp. Buda pest fielen sechs weitere Anarchisten in die Hälide. Tie Etilera. Genua. 2. Oktober. Der Dampfer „Nemo," welcher am 15. August von hier mit 1433 Auswanderer nach Rio de Ja neiro und Santos, Brasilien, absegelte, er reichte, aus der Rückfahrt begriffen, Sanka Cruz de Tenerifa (kaarische Inseln). Aus der Reife nach Brasilien brach am Bord des Dampfers die Cholera aus, weshalb oie brasilianischen SanilälZbehördei: das Lan den der Passagiere nicht gestalteten. Als da Uiiglücksichiff die kanarisrue Inseln er reichte. waren 123 Erkrankungen und 64 To desfälle vorgekommen, und noch immer gras sirtc die Seuche am Bord. Die Rückkehr wurde unter den größten Schwierigkeiten unternommen. Es sehtte dem Dampser an genügendem Borrath an Kohlen, Wasser uno Proviant. Man glaub!, daß da Nichtvor vorhandensein geeigneter Nahrung das Um sichgreifen der Seuche begünstigte. Die Be hörden von Santa Cruz versahen d:u Dam pser mi! Kohlen und Proviain für die Fahrt nach Genua. Bukarest, 2. Oktober. —In den letzten zwei Wochen erkrankten in Rumänien 54 Personen an der Cholera. Warschau, 2. Oktober.-Tie Cholera in ihrer schlimmsten Form greift im Gouver nement Kolo rasch um sich. V a l e t I a. Malta, 2. Oktober. Der britische Dampser „Annie," Capnän Rose, von Poti nach Philadelphia bestimmt, traf hier mit einem Cholerakranken am Bord ei. Der Dampser wurde unter Ouaran täne gestellt. R o m, 2. Okiober. Acht neue Cholera fälle und ei Todesfall sind vo Livoriio zu verzeichne. Aus Neapel kommt die Kunde, daß die Cholera unter oer Besatzung der Kriegsschiffe „Affondalore" uno „Jtalia," welche dort vor Anker liegen, ausgebrochen ist. Hamburg, 2. Oktober. Während der mit der Mittagsstunde beendeten 24 Stunden wurden 3 Erkrankungen uns 1 To desfall angemeldet. Washington, 2. Oktober. Ter in Geestemünde staiionirte Bundesarzt Tr. Carrington meldet per Draht, daß sich dort ei Todesfall infolge der Cholera ereignete. Ter Verstorbene war zugereist. New - Hork, 2. Oktober. Dr. Nash, der in Han'vnrg stalionine Assistenzarzt der hiesigen Ouaranläne-Behörde, erklär!, daß der saniiäre Zustand der Siad! Hamburg NichiS zu wünschen übng lasse. Er beirach !ei die gegeuivärlizen Erkrankungen an der Cholera als iporadisch und befürchle! keine Ausbrrttung der Seuche, da die Stadt rem und da ÄbzngSlaiial - System oerielben ausgezeichnet sei. „Schon feit sechs Jayrcn fiiio Dr. August König'S Hamburger Familien - Medizinen stet in meinem Hause vorrälhig. Ich hatte dieselben für die besten Familien - Medizi ne!'. die es giebt. Beul. Niemeiki, Nr. .V I, Vliiestraje. Cincinnali. Ohio. 82.4. ßZ.4. Z.40. SZ.4. 2.4. 2.4. Nichl von der erheitern- 52.4. ... ben, sondern von der Ge schasts - Sorte. Unsere 82.4. - Derbys 82.4. und -Alpines wachsen in 82.4. 82.4. wuschen, weil sie von ei- SZ.4. ncm dankbaren n. zufric -2.40. gestellten Publikum 82.4. gefördert werden. Sie 2.40. 82.4. müsscn cxklnsivcHnthänd- 82.4. . lcr §Z.5t) für denselben ' Artikel bezahlen. Man muß sie sehen und genau 2.4. iiispiziren, um sie zu wür- 82.4. 82.4. gen. Große Reihen von 82.4. DerbyS und Alpines zu zz, ' §1.20, §l.7t) uud s' "- 82.4. Oehms --- 82 4. A' r m e-H a l l, 82.4. 82.4. 82.4. Äl.iderh.indlts.WNlMolt- Huthüi'dler. und 82.4. .'lu-stasfir-l, >tl. 82.4. 8.4. 82.4. 82.4. 82.4. 82.4. 82.4. EuropSisAe Kavelverichte. N o m, 2. Ollober.—Die Siiarfschüpen, deren militärische Ausbildung hanpisächlich auf die der Alpenpässe und Mont Blank gegen eine französische Inva sion hinzielt, haben ihre Herbslmanöver be endet. aber werden ihre Kriegsstärke beibe halten, da eine Entlassung der Reservisten der an dcr italienisch - französiichen Grenze stehenden Regimenter für nicht lhiinlich er achtet wurde. Zwei weitere Regimenter- Scharfschütze sid vo der östreichischeit Grenze nach verschiedenen Garnisoiisorleii in den Alpen verlegt worden. Die Neube wassnung der Jnsanlerie mil Repelirgeweh ren kleineren Kalibers wird bis Eude diese Monates bewerkstelligt sein. vermisch! au aller Scrre Lander. London, 2. Oktober. OberbundeS. richler Harlan, eine der amerikanische Mitglieder deS BeringSineer - Schiedsge richts, erklärte gelegentlich einer bei einer in Sl. James-Halt stattgehabten Privat-Unterhal iniici, er persönlich glaube, daß bei envaige künftigen Mtiiluiigsverschiedenkeilen zwi scheu den Per. Staate und Großbritannien das Ausland nicht mehr um seine Interven tion eriucht, sondern daß der betreffende Slrettfall einer gleichen Anzahl von Rich tern der höchsten GerichlShöse beider Länder zur gütlichen Beilegung unlerbreitet werden würde. Die Wiener Blälter enthalten nähere Eiiizettiheiten über die Stambulow Krie in Bulgarien. Nach den neueste Mel düngen au Sofia dürste dcr Premier jedoch im Amte verbleibe, lrotz den gegen ihn in Scene gesetzten Intriguen, dere Seele der FliianjMlnister Natschowilsch ist. Auch die von russische Ageuie becinslußteu Poli tiker RoboSlawow und Stransly wühlen gegen den Minister-Präsidenten. Ter französische Inspekteur dcr schönen Künste, Balln, richtete an diejenigen fran zöstschen Künstler, welche sich an der Chi cago'er Ausstellung betheiligten, ein Rund schreiben, in welchem er die Entscheidungen des Chicago'er Preisrichier-Collegiums ab fällig lrttisirt uud die Behauptung ausstellt, die Ueberlegenheit der sranzöstiaien Kunst sei in Chicago aller Welt dargethan und von aller Welt aerkannt worden. Aus den Prolest der HandclStammer von Havanna gegen die Berfügnng der Regie rung, daß Banknoten vor dcr Hand bei Be zahlung von Zöllen nicht angenommen wer den, hat der Kolonialminister jetzt lelegra phnt, daß es im Augenblick nicht möglich sei, den betr. Beschluß der Regierung rück gangig zu machen. Paris, 2. Oklober. Der Minister des Auswärligen erhiell heute von Hrn. Lcnihre de BilerS, dem Spezial - Gesandten an Slam, eine Depesche, welche meldet, daß der neue Perlrag zwischen Frankreich und Slam gestern unterzeichnet ivurde. Hr. de Bilers erklärt ferner, daß der neue Vertrag eine Zollklausel enthält, die für den Handel zwischen französischen Besitzunaen und Siam von großem Borlheil sein werde. London, 2. Okiover. Der Sultan hal angeordnet, ihm sosorl die Akten i dem Prozesse gegen die armenifchen Professoren Thoumayan und Kayayan vom „Amerika nischen Colleg" zu Marsovan zu unterbreile.i. Tie russisch Alst, in Eadij. Madrid, 2. Oklober. So bald die Thatsache bekannt wurde, daß die Lokalbe hördcu von Cadiz das am Samstag einge troffene ruisische Flaggen,chiff sür die Dauer vou 3 Tageu in beordert, ward Seilen der Regierung die Quarantäne so sorl aufgehoben. Da Schiff kam von Ko> penhagen, wo sich der Czar zur Zeit zum Besuche bei feinem Schwiegervaier, dein König von Dänemark, befindet und Ivo kei nerlei Epidemie herrscht. Auch die übrigen in Cadiz zu erwartenden russischen Kriegs schiffe sollen keinerlei Quarantäne unter worfen werden, eS sei denn, daß eine an steckende Kranlheit an Bord ausgebrochen. Die Lotalbehörden sind angewiesen worden, die russischen Gäste zu seliren, und werden für die Offiiiere der Flotte ein große Ban kett veraiiliallcii. Au Teutsch Afrika. B e r l i , 2. Oktober. Eine Depesche an Zanzibar meldet, daß Mayor von Wiß mann mit seiner Expedition zn Tanghanyika nach mehreren Gesechten mit Arabern am 7. Juli eintras. Er war stet siegreich und befreite Hunderte von Sklaven. London, 2. Oklober. Bei dcr Brasi tianljchen Gesandischast sind solgende Nach richten eingelausen: „Die Jnsurgeiilenflotte unler Admiral Mello ist noch immer in der Bai von Rio, wird aber läglich chwächer. da viele der Mannschafien deierliren. Wäh rend des letzten Kampse zwischen der Kü stenbeiatzung und der Flotte wurden zwei schisse von den ?lrand-Batler,e'n fchwer beschädigt. Zwei Versuche, zu Santo uno auf der Insel Calharina zu landen, wurden zurückgeschlagen. Die Landarmee ist der Regierung ergeben und die ösfenlliche Meinung auf Seilen der Letzteren." Eine von der „Exchange - Telegraphen. Comp." empfangene Depesche meldet, daß Admiral Mello gestern aus' Neue begon nen habe, die ForrS in der Bai von Rio de Janeiro zu beschießen und da Loinbarbe meiil während des ganzen Tages anhielt. Lebensmittel in Rio de Janeiro werden mit Gold aufgewogen und unter der Bevölke rung herrscht ein Panik. Lynchgericht. Charleston. 2. Okt. In der Nach barschast von Moore Croß RoidS. vier Meilen von Lake-City, S.-C.. warb gestern Abend George McFadden, wegen -<jerge> ivaltignng der 16 jährigen Tochter von S. C. Deboje, eines dorl ansässigen Farmer?, gelyncht. DaS Mädchen hatte McFaddei vor der Hinrichtung idenlifizirt. Borrer Kair! u-flugZ - BiUtlc Bt.SS sar i Ruiidsabrt. Die „Peilnjylvanier Bahn-Gesellschasl" verkauft gelegentlich der l a n d w i r t h - schafl l lch en Ausstellung und TVierschan von ork-C o u n t y am 3., 4., nnd 6. Oltober zwei Tage gül lige und zum Zutritt zum Fairplatze berech tigende Exkurfions - Villete von Baltimore aus ;ur Rate vo die Ruudiahrt. >Züge fahren von Balliinore (Calverl- 4.40, Z 9 und il.lv Vormittags und von der Union - Station 2.15 Nachmil lag ab. Zur Heimfahrt gehen Züze 4.35, S.SS, 7.12, !8 und !.2!1 jrüh Uiiv 12.52, 2.56, 4.50 Nachmittags nnd 8.22 Abends von Aork nach Baltimore r,b. Amtliche Brieftiste. Baltimore, d-a 2. Oklober ISU3. t. Tkgutt?, Dominick 21. osUnn'.ikr, Therese Trzvmali, Zzymoa 23. Ma.ziiiloni?, Andre 4. Tetowsli, Hau Aiilula 5. Fijcher, Krank 2S. Müller, i!ouard i! ,suld, Airs. Philip? 2ki. Müller, s. !. 7. laeov 27. Marc, ÄI? X. 17. ustanlyiiöniicj. An N 7. Tnoeau, Ä, lU. jiuikcr, HuiluS 4. E?. 2t. utacki, Zgiiacli 41. Luvlm, (2isv) L. W. Zvyuss, Postmeister.