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Der Deutsche Korrespondent Donnerstag, S. November ISSZ. UntervaltnngS-Wegweiser. Harris' „Musik-Akademie."—Diese Wo che „Mavouinecn" Geliebte"). Malince'n Don „Orltiestrion-Dalle." Nr. 7 und 9. Süd- Fredcrickstraxe. Jeden Abend großes Jnstrumerital uiid Botal-Lonzert. „Germania - Loge vir. 14. K. V." 25. Stiftungsfest, verbunden mit Conzert und Ball, deute, November, in der „Germania - Män „Unkei Brästg-Vereen." Dienstag, den ?. November, großer ZahreSball in der „Germania- Männerchor-vaUe." „Waidiiigton Loge Nr. 73." unabhängi ger Orden der ..Guten Brüder."—Montag, den .No vnnber, erster großer ZahreSball in der „MechanicS' Ebrysanthemum-Ausstellung vom 1. bis >m 1. November, 40 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends, im Roland-Park. Gelder nach Deutschland. Geldsendungen nach Deutschland, die für Weihnachten, bestimmt sind, sollten sehr bald gemacht werden, damit sie recht zeitig eintreffen. Wenn sie früher an kommen, sind sie darum nicht weniger willkommen; wenn sie aber zu spät ein treffen, so verlieren sie als Festgcfchenke viel vLn ihrem Werthe. Die Expedition dcS „Corrcspondenten" vermittelt die Auszahlung von kleinen und großen Summen in Deutschland aus das Pünkt lichste und Billigste. Man adressire: E. Rai n e, Baltimore, Md. Zur gefälligen Nachr-cht! Alle Freunde und Gönner deS „Cor respondenten" sind freundlichst ersucht, etwaige Einsendungen, Notizen oder sonstige sür den „Eorrespoudenten" be stimmte Neuigkeiten, Berichte u. s. w. an das „Lokal-Departement" zu adressi reu; widrigenfalls dieselben leicht unbe rücksichtigt bleiben könnte- Ks" Für die Veröffentlichung von LldministrationS-Anzeigen, Nach!asse„schaf.BerrSufe deren Verbreitung in deutschen Kreisen ge wünscht wird, ist der „Teutsche CorresPon dent" das geeignetste Blatt. tadt Baltimore. lScrichtsnotizc. in erditt ans NU. tiescheidung. Telrcte und -Klagen —Ucrlei. Nach mebrtägiger Verhandlung en digte gestern der dritte Prozeß von Ehri stian A. B. Ackermann, dem unmündi gen Eohne von Conrad Ackermann, wider die Firma Gebrüder Wise ans Schadenersatz wegen erlittener persön licher Verletzungen mit einem Verdikt von K3OOO zu Gunsten des Klägers. Der Zunge war, wie bereits im „Corre spondenlen" gemeldet, im Jahre 1891 auf einem Elevator der Beklagten ver unglückt, indem ihm ein Fuß zerquetscht wurde. Das erste Verdikt auf H5OOO wurde von dem verstorbenen Richter Stewart gestrichen, und das zweite Ver dikt vom Appellationsgerichtshofe auf Grund von Einreden umgestoßen wor den. Die Beklagten stellten gestern so fort Antrag aus einen neuen Prozeß und gedenken den Fall zum zweiten Mal vor das Appellatiousgcricht zu bringen. Win. Eolton ist der Anwalt für den Kläger und Anwalt Airtz vertritt die Beklagten. Im Superior - Gericht begannen gestern die Verhandlungen in der Scha denersatzklage von Ignazio Caruso wi der die Blauersirma I. H von der Horst Sobu. Kläger verlangt H 20,- 000 sür den Tod seines Sohnes, eines elfjährigen taubstummen Jungen, der im vergangenen Frühjahr unter die Rä der eines den Beklagten gehörigen Brauerivagens gerieth und au den er haltenen Verletzungen starb. Sniuäcr Whitelock vertreten den Kläger, Fisher, Bruce Fisher erscheinen sür die Beklagten. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. —lm Krelsgcricht erhielt gestern Dora E. Newman durch Dekret des Richters Dennis ihre Freiheit von A. A. Newmrn znrück, sowie das Recht, ih ren Mädchennamen Dora E. Faulner zu sühren. Ihr Ehevergnügen begann in 1886 und währte ungefähr ein Jahr. Böswilliges Verlassen war der Klage grund. Zm selben Gericht ward Belle D. Boweii von Joseph Z. Bowcn geschie den und ihr die Aufsicht über das der Ehe entsprossene Kind zugesprochen. Tas Paar heirathele am Dezember 18kS5 und lebte bis 20. Sept. 18L7 zu sammen ; der Beklagte verließe seine Frau. Henry P. S. Stonc beantragte im selben Gericht seine Scheidung vou Tisch nnd Bett von Josephine M. Stoue, die ihm am 14. November 1888 angetraut wurde und ihm drei Kinder geöar. Böswilliges Verlassen wurde als Klagegruud angegeben. Ein Nachlaßverzeichniß im Falle des kürzlich rcrftorbencn Hrn. Edward W. Robinson wurde gestern eingereicht. Tarnach beziffert sich der persönliche Nachlaß aus und der Besitz an Grundcigenthuin aus K 34,850.80, der Ecsamiiiinachlaß aus §59,710.80. Fritz A. E. Elark, alias Edgar Alden. ein Soldat der Besatzung von Fort McHenry, wurde gestern von der Grand-Jury des Eriminalgerichts >ve genMorses iu vorläufigen Anklagestand versetzt. Er ist beschuldigt, am vorigen 29. September stine Geliebte Julie Story ourch mehrere Rcvolverschüsse so schwer verletzt zu haben, daß dieselbe vor acht Tagen starb. Eoruelius Demoß und Edward Her mange, Besitzer der „Monumental- ließen gestern im Common Pleas-Gericht die Roland-Hoch bahn" aus j?5000 Schadenersatz verkla gen. Kein Klagegrund ist angegeben, doch soll, so heißt es, das Geschäft der Genannten durch den Bau der Hoch bahn schwer geschädigt worden sein. Geo. Perkins, ein Neger, ward ge stern vom Bundescoinmlssär Rogers wegen Lngcbllcher Verausgabung eines falschen Geldstückes dem Gerichtsver fahren überwiesen. Das Direktorium desStaats- Zuchthauses hielt gestern Abend die übliche MonalLsiPnng. in welcher die Pläne kür den beabsichnglen Neubau des Zuch! kauses besprochen wurden. Die Legislalur 'oll um eine entsprechende Nachverivilligunq ersucht werden. Die Gefängnißbehörde er wählte in ihrer gestrigen Monais-Versamm lung Hrn. Michael Hamit von der 9. Ward zum Hütss-Wardein an Stelle des verstor benen Hrn. Thos. Godrich. Der Wärdein Coustanline berichtete der Behörde, daß drei jugendliche Sträflinge, Namens John Har ris, Harry An! und Wm. McCann, den Versuch gemacht hätten, die eisernen Gitter vor ihrer Zelle zu durchsägen. Am Mon tags Abend habe Hülss-Wardein Burk bei seinem Rundgange bemerk!, daß Versuche gemacht worden waren, die eisernen Stäbe zu zerbrechen, und bei einer Turchsuchung der Zelle sei ein Messer gefunden, dessen Klinge sägeähnlich ausgezackt war. Das Messer stammte aus der Korbmacherei im Eefän-siiißhofe. Ten Schuldige ist eine Kugel am Beine angebracht worden, um einen abermaligen Fluchlversuch zu erschwe ren. Direktoren-Sitzung. Jni ner gestern im Equitable-Gebäude" abge haltenen Sitzung der der „Wen strom-Eleciric Comp." wurde weitere Ar rangement für eine baldige Ausnahme de Betriebes der Werke getrosseit Inr Wahl-Campagne. FaS Ilnteresse an dem Inniial-Sotest i Wachsen.-Temorratischcßersaminlnngen. Der Näherkommende Schluß der Wahl- Campagne hat das Interesse am Munizipal- Conlesl bis zum Siedepunkt erhöht. Hier und dort scheint e, als ob man Zweifel hege, baß das demokratische Ticket keine so große Mehrheit, als in früheren Jahren er halte. Diese Zweiset werden aber nur von Leuten geäußeri, die wie Blätter im Winde von einer Seite nach der anderen schwanken und vera'essen, daß unser geordnetes Ge meinwesen in Baltimore nur der demokrati schen Admistration zu verdanken ist. Wan kel'.rüthigc Demokraten sollten sich der Fabel entsinnen: „wenn's dem Efek zu wohl ist, geht er auf's Eis und bricht ein Bein!" Wie bei jeder Munizipalwahl, werden auch jetzt wieder Versuche gemacht, demokratische Stimmgeber durch süße Redensarten zu bethöreu, womit man in der Vergangenheit Erfolg hatte, und Bestechung und Corrup- Non sind noch immer im Gange. Nur durch intelligente Argumente, beständige Mühen, nie nachlassende Wachsamkeit Seitens der ! Clubs und deren Mitglieder können wir den ! gerechlen, gleichmäßigen Antheil an den Wodtthaien, aus die wir als Baltimorer Bürger ein gemeinsames Recht haben, er langen. Tie Caudidateu der Demokratie sind sämmtlich ehrliche und fähige Männer und keinerlei Tadel haftet ihnen an; als erfah rene Männer besitzen sie die Kenntniß der Pfl'.chlen, die, falls sie erwählt werden, ihrer warten; sie besitzen die Fähigkeit, zwischen Dem zu entscheiden, was ih>.e Pflicht ist. und sind unzweiselhafl ehrlich. Ein solches Tik ket, aus sähigen und gewissenhaften Demo, kraten bestehend und von Demokraten auf gestellt, muß der enthusiastischen Unterstüt zung der Parlei sicher sein uud in lriumphj. renser Weise erwählt werden. Von den Bürgern Baltimore'S sind e gerade die Deuttch-Amerikaner, welche treu zur Demokralie hallen jollien. Denn Sei lens der demokratischen Administration ist dem deutsch-amerikanischen Element stets Rechnung getragen worden. Aua, auf dem diesjährigen Lladtraihs-Ticket stehen nicht weniger, als neun gute Deutjck-Amerikancr thatkräftigsten Unterstützung theilhaftig wer den sollten. Hier an dieser Stelle behuft es uns, be sonders auf den Candidaten der 16. Ward aufmerksam zu machen. Hr. August C. Hoffmann ist ein schlichter Geschäflsinaiin, der von den Bürgern seiner Ward als deren Vertreter in Aussicht genommen worden ist. Deswegen sollie kein ehrliches Mittel unver sucht bleiben, seine Wahl zu sichern. Er ist ein tüchtiger Mann, für den Jedermann mit gutem Gewissen eintreten kann. Dasselbe kann man von den HH. Heinrich Hellbach und Friedr. Spindler in der 18. Ward sagen. Beide Herren haben die In leressei! der Bürger ihrer Ward schon früher im Rathe oer Siadtväier vertreten, und zur Genüge bewiesen, daß ihnen das (Nemein wohi am Herzen liegt. Man blicke nur auf die Verbesserungen in jener Ward innerhalb der letzten 10 oder 12 Jahre. Auf die übrigen Teulsch-Amerikaner auf dem demokratischen Stavtraths-Tickei wer den wir später zurückkommen. Ter Kamps um den Stadtrath geht in manchen WardS sehr heiß her. In der ersten Ward erwirbt sich Hr. Joh. F. Laughammer von Tag zu Tag mehr Freunde. Andere deulsch-amerikani'che Candidaten aus dem republikanischen Ticket sind die HH. Moses Frank, E. H. H. Jacobi, Normann Kaus maiiii und C. H. Bischos. Temokratische Massen-Bersammlung. Gestern Abend fand in der „Canton-Aka demie" an der Ecke von O'Donnell- und Patuxentstraße eine gui besuch!? Massen- Versammlung der Demokraiie der 1. Ward statt. Dlckiiisoii's Kapelle spielte zu Beginn der Versammlung mehrere pairionsche Wei fen. Den Vorsitz führte Hr. Karl Kuhbach, und als erster Redner trat Hr. W. P. Ryan auf. Er sagie. es sei die Pflichi eines jeden Demokraten der I. V-ard, ihre Eandivaieri ihren niigeiheillen Beistand zu geben. Der Caudidar für die Legislatur, Hr. Äeenan, werde ein fähiger uud thätiger Re- Präsentant sein, während Hr. H. P. Barnes, Candida! für den zweiten Raihszweig, in allen Kreisen äuszerst bellest sei. Cr foroene alle Anwesenden auf, für das ganze Ticket zu stimmen. Was die Anschuldigungen be ircffe die gegen den Mayor vorgebracht worden, so könne man nur sagen, daß er seiner Pflicht als städtischer Beamier steis nachkam und fortwährend um das Woht und die Zukunft der Siadl bedacht sei. Er s-l mil Forlschrilte der Stadt innigst ver'wmolzen. Der nächste Redner war Hr. Alfred I. Carr. Er erklärte, es fei unrecht, der demo kratischen Panel die Schuld au der gegen wärtigen Geschäftslage zu geben. Ter Ge setzgebung der ittzi-n 20Zai,re sei dieser Zu stand zuzuschreiben. Die oemokraiische Par tei des Landes werde noch viele dieser Ge setze widerrufen müssen, um den Bürger des Landes ihr Recht zu verschaffen. Es sei so noihwendig, die Eonrrole über städtische Angclcgenheiieii zu behauen, wie es n Staate und in der Nation der Fall sei. Auf die Anklagen gegen den Mayor übergehend, jagte Reorer, 'Niemand yabe noch spezifi zirie Beschuldigungen gegen denselben erho veil nnd ging sodann auf die Frage oer Cou irakiarvei! im Gegensatze zur Tagarben au deu ftädttschen Paulen über. Hier hob er hervor, daß es auf leden Fall für die Bewohner Balttmore's von größe rem Zntcresse fei, nenn die städiischen Ar beiten nach dem System der Tagarbeit ge than würden, als naai dem der be.i. Tie städtische Arbeiier erhielieu Hö here Löhne, als es unier dem Contraktsy stem der Fall sein würde. Hr. Zoseph Thompson u. Mayor Latrobe hielleu gieilysalls einhufiastisch aufgeuom- Au anderer stelle des „Correjpoiidenten" veröffentlicht die „Ziegelstein . Leger - Union Nr. 1" eine Reihe Beschlusse, die wir der beiondereu Berüctsichiigung der Leser eni pjehlen. Zu denjelben botumeittirl sich ei achr lotalpatriottscher Suiii, wie er vom Mayor F. C. Lalrobe repräsenlirt wird, bemotraiische Mayors-Candidai hal sich im Jiilerefse' der Arbetter Baliimorc'ö cm phatijch gegen das Contrakisystem ausge sprochen, und v-rdienl daher am Wahllage das Volum eines jedeu Mitglieder einer Ärbeiter-Organnalion. Cine demokiaiische Massenversammlung findel heule Abend unler den Auspizien des „Standard-Clubs der 6. Ward" in der an der Gaysiraße, nahe Patierson-Park-Avenue, siatt, die besonders vou Teuisch-Amerilanern bernctsichiigl iver deu sollte, da die .pH. Ed. Raine und F. Krantz deuische Rede hallen werden. Fer ner spreche Hr. B. F. Lusby und Andere dorljellisl. Bon allen Clubs der Stadt werden um fassende Vorbereitungen sür den morgigen Fackelzug gelroffeu. Man lese die Anzeigen der Clubs der 2., 3., 6. und 18. Ward au anderer Stelle des „Corresvondenlen!" Zu Anfiedeluu g s z w eck e n in D or ch e st er - C on u t y hat Hr. Vin cent Burkart vou Bremen. Ind., ein Bruder des Pastors N. Burkart, des Gründers der deutschen Kolonie in Westou bei Bieuna. die alie Mauuing'sche Besitzung nahe Cam bridge von George Albert Thompson ge tausr. Das iu der Nähe der Drehbrücke be legene Land umfaßt 40V Acker und wird von Hrn. Burkart in kleinere Parzellen getheilt und an Clnwandercr verkauf werden. >elt. s°e' .er. t.gleu Well. 8.00 I'.. 30 42 3S 76 N.W. v Mar 6.VV LV.SB -S7 deiruz Äcuc von Z. O. Ta rnriie Wetter. Nachsalzende Leovach lur-.qen Ivurocn zciirrn Adens IN vemjcldkll Augcnvil-l . I A i' Ltalionc'i. Z -iaiioaen. Z . imuvdurz j 4 t iivumir.groi: 6^ Wetterlicrich für den Monat Oktober lkl3. der tkeuweisc trüden 4 der truiiei! Tage ij Wettera uS sichre n.—Für Maryland und ten Dlstrill Columbia —l:n Ällgeniei- I nen schönes Weller etwa wärmer und südliche Wind 5 Pater TvaddSus Anwander. pISHIi gestorben.—Mit demruziftrn tentran in den Händen t im Bette tiegenv anlgefnen. Vin Herzschlag machte seinen liatenreichen Zöeben ein <?ne.—Ledenges<tiichte de Berktordene. Ter äec Priester der Ttözese atti more. Einem thlitenreicheii Leben, einem Leben voller Entsagung, nur dem Wohle der Menschheit gewidmet, machte gestern Mor gen der grimme Schnitter Tod ei uner wartetes Ende. Pater Thaddäus Anwan der von der Herz Jesu-Kirche in Canton wurde gestern, Morgens gegen 5 Uhr, todt in seinem Bette liegend aufgefunden. Noch am Dienstags-Abend hörte er in der Kirche die Beichte, hatte aber schon vorher erklärt, daß er sich nicht recht wohl fühle und be sürchte, einen Ansall von Herzlädmniig zu bekommen, wie ihm ein solcher jchon vor etwa einem Jahre zustieß. TaS Uebel schien sich aber gehoben zn ha ben, als er am Dienstag Abeiid um 410 llhr zu Bette ging. Gestern Morgen jedoch, als man ihn wecken wollte, fand man ihn todt im Bette liegend auf. Er hatte den Rosen, kränz und das Kruzifix in der Hand und schien zu schlafen, aber als alle Versuche, ihn zu wecken, erfolglos blieben, wurde eine nähere Untersuchung angestelll, die dann er gab. daß er sanft, wenn auch plötzlich'ent schlafen war. Es war gegen 5 Uhr gestern Morgen, als man seinen Tod enldeckie, und um 7 Uhr Morgens wurde die Trauerbot schaft den Mitgliedern der Gemeinde, die hatten, miigeiheitt. Tie machie ans diese einen unvergänglichen Eindruck, denn Pater An waiider war einer derjenigen Geistlichen, welche 'sich durch Herzensgute und Liebens würdigkeit bei den Katholiken Baltimore s ein bleibendes Angedenken geschaffen. Den ganzen gestrigen Tag hindiirch fanden sich viele Bewohner in der Pfarrwohnung der Gemeinde ein, um die Leiche des Verstorbe neu zu sehen. Tie Beerdigung des Palers Anwander findet am nächsten FreiisgS-Morgen um S llhr statt. Tas feierliche Requiem wird iu der Herz Jesu-Kirche abgehatten, und von dort aus begiebt sich der Leichenzug unter Norantrilt einer Musikkapelle, gesolg! vou deu „St. Frauziskus-Ritterri," ach dem „Herz Jesu-Friedhofe," wo die sterblichen Ueberreste in's stille Grab gesenkt werden. Pater Thaddäus Anwander ivar am 28. Oktober 1823 zu Mindelheim, einem kleinen geiverbstifrigen Städtchen, nahe der Kreis haupistadt Augsburg, im Königreich Bayern geboren. Nach Absolviruug der Pfarrichule bezog er das „st. Stephan - Gymnasium" in Augsburg und ging von da im Satire 1841 zu deu Redemtoristeu.Vätern nach Allötting, welche lhn in das Kloster am Bischeuberg im Elsaß schickten, wo er sein Noviziat antrat und am 26. O ktober das OrdenSkleis e.hielt. Am 31. Oktober 1842 legre er in die Hände des hochw. ?. Joseph Bongoin, Rekiors des Klosters, die Gelübde ab und setzte dann bis zum August 1844 seine Studien fort. Da mals gehörte das Elsaß noch zu Frankreich, und dort begannen sich die Revolniionswir ren einzuleiten, in Seren Folge die Redeni loristen einen Zufluchtsori in der Schweiz suchten. Dort setzie er in Freiburg seine Studien fort unter tüchtigen Professoren, welche heule noch am Leben sind. Dazu zäh len der hochw'ste Hr. Nikol. Mauron, jetzt Geiieral-Lderer in Rom, und die berühm ten Patres Ambro Zobei uud Franz Mas fon. Auch hier war für die Patres keine bleibende Stätte durch die Umtriebe der Revolutionäre, uud oestsaib fchickie der Ge ueralobere den jungen Scholastiker Anwan der mii einigen Paires nach Amerika, wo er am 8. Januar 1845 in Ne'.v-Nork landeie und zwei Tage fväier nach Baiiimore kam. Zm Collcgium an der allen St. Jakobns- Kirche vollendeie er noch im selben Zahre seine theologischen Studien; da er aber zur Priesterweihe noch nicht das canoiilsche Al ter erreich! hatte, so sungine er einstweilen als Lehrer in den -i. Zakobus- und St. Michaels-Schulen. Am 6. Tezember 1846 wurde er dann in der Kaihedrale durch deu Crzbischof Ecclestou zur Würde des Prie sterlhumü erhoben und verbrachte nun meh rere Monate an der Sr. Alphoiisus-Kirche in Gesellschaft des Bischofs Neuinann von Philadelphia. Von hier ward er als Präfekt nach St. Zakobus versetzt und blieb dort bis zum 7. Dezember 1851, wo er die Pastora iiou verjüngen St. MichaelS-Gemeiiide in dem allen kleinen Kirchlein an der Ecke der Prait- ii. Regesterslraße übertragen erhielt. Hier hatten sein Eifer und Wirkungskreis ein großes Feld, und der Znbilar sammelte die zerstreuien deulschen Kalholikeu in der Fell'S Poinl. wie dieser Stadttheil damals hieß, ordneie die wiloeu Ehen, braäiie die Kinder in die Pfarrjchnle, bekampsie mit Crfolg den herrschende Geist der religiösen Ziidifferenz und legie so den Grund zu der heungen musterhasien R i e s e n g e m e i n d e zum HI. Michael. De Armen war er ein Paier, den Zrrenden ei guter Berather, den Aermsten nnd Verlassensten ein treuer Freund und eine feste Stütze in ihrer ärgsten Bedränqniß und Noth. Zm Jahre Z 855 wurde der Jubilar An fangs Mai nacti New - Orleans gesendet, woietbst er drei Kirchen dauie, nämlich: die MariäHtmnielfahrlskirche für die Teutschen, die St. Alphonwskirche für die Englischen und die Nolre - Dame de Boy - Seconrs für die Franzosen. Er organisirie auch die St. Alphonjusschulc. Vier Tage nach se.ner Ankunft brach die Cholera aus, bald darauf folgie das gelbe Fieber und raffle in weni ge Monaten 13,000 Menschen dahin. Im Zahre 1858 wütheie diese Pest noch furcht barer. Paier Anwander hatte außer den Kranken seiner eigenen Pfarrei noch fünf Spiiäler zu versehen und läglich 1500 Kranke zu besuchen. An einem Tage spendeie er 100 Pattenien die letzie Oeliing. Ter Ju bilar errichiele auch die Sl. Zoieph'S Kirche in Gretna, gegenüber von New-Orleans. AAiu !0. November 1860 verließ. Paier Anwander New-Orleans und hielt eine Mission in der St. Marien - Kirche zu Ciu ciunati und wurde' dann Rekior der St. Zoiephs-Kirche in Rochester, N.-S). Im Zahre 1862 ging er auf die Mission !n Cnm berlaud, Md., nnd hörte in demselben Zahre die Seichie von 600 Buiidessoldalen am Vorabend einer großen Zm Zahre 1862 finden wir ihn an der St. Zakobus- Kirche iu Baltimore, wo er da schöne Schu! Gebäude an der Somerjeistraße erbaute. Tann kam er an die Li. Philomena - Kirche in PiitSbnrg. Durons wurde er Rekior in Annapslis, dann versah er die HI. Kreuz- Kirche in Baltimore, um darauf abermals Rekior der St. Jakobus - K.rche zu werden. Späier finden wir ihn in Zlchester und dar auf in Miss., wo er das „Colle ginni für junge Studenten" erbaute. !874 ging er nach Rochester und !877 an die hl. Crlöser Kirche nach New-?)ork. Im Zahre 1881 kam er wieder nach St. Michael in Baltimore, wo ihm allmädlig der graue Staar sein Angenlich! raubte. Tie erste Operation iiiißglückie. und erst die zweiie ermöglich!: ihm wieder das Sehen. Zm Jahre 1888 ging er un die Herz Jem- Kiraie, wo er bis zu seinem Tote unermüd lich und eifrig arbeitete. Sc golSenc Jubiläum. Erst am 7. Noverilver letzien Zabres seierle Paier Anivander sein goldenes Priester Zu bilänm. Hunderte wohnten der Feier des selben in der Herz Jeiu - Kirche bei. Paier Rektor W. Wayrich hielt damals die Fest predigt über das Thema: „der OrdenSstaud, wie er entstand, was er ,st und was er wirkt." Unter den bei dieser Gelegenheit dem Jubilar überreichten zahlreichen Ge schenken besand sich wohl als werlhvollstes ein schwerer ma,sü> goldener eich, welche ihm die „Sl. Franziskus - Ritter," die Mit glieder der „Er,brnderichast der hl. Fami lie" und der „St. Katharinen - Verein" als Ehrengeschenk zu seinem Zubilämsfeste dar brachten. Der „Näb-Cirkel" des „israe litischen Hospitals" hat als Be amtinnen erwählt: Präsidentin Frau Leo pold Strouse, Vice-Präsidentin Frau Heiur. Sr Adler, Schatzmeistern, Fraii Zoj. Nen hofi, Sekretärin Frau Tillie Adler; Eui- Frau Leopold Slrouse, Frau Zoseph Griusfelder. Frau Heinr. S. Adler, Frau Leopold Fränkei; Direklorinnen: Frau A. S. Adler Hrau A. Oppenheimer Frau H. Hartmann. jun. Frau M. Heinemann. Frau Heinrich Friednianii. Frau A. Rohr. Frau Zoseph I. Seldner, Frau Solomon Hamburger, Frau Jakob Ciseinaiin, Fran c alomon Bär, Frau Leopold Fränke!, Frau Dieses Fox, Frau Friedrich Nassauer, Frau Frau Dr. Alois Kaiser, Frau Tillie Adler, Frau Tr. A. Guli macher, Frau Lollie Halle, Frau Emanuel Fuld, Frau Heinrich Siegel, Frau Gerson Eisemanu. Für da „F ra uen - C o lle g" wird aus dem freien Platze, hinter der „Bennert- Halle" und mit der Front nach der 23. Str. gelegen, ein weitere Gebäude errichtet wer den. Dasselbe soll für das physikalische Labo ratorium benutzt werden. Heute Abeno wird zur Feier des „Colleg. Tage" in der l. bischöflich - melhodlsrischen Kirche eine Festlichkeir stattfinden. Nach Schluß derselben wird die Laleinschule ge weihr, und ein empfang in derselben veran staltet, bei welchem Prof. Dubowitz's Or. ehester conzertireu wird. Fiel todt ii jede r.—Fannie Johnson, eine Negerin, 35 Jahre alt. wollte sich einer Untersuchung wegen eines schon länger be stehenden Herzleiden unterziehen, als sie im „Maryländer Universiiäishojpiial" lodl niedersiel. Dieselbe wohnie in Carroll an der Frederick-Road Ankunft der „Darnstadt." ie landet IS ajnten- nnd SSV Ztvischen deckS-Ztassagiere. Sine Sednrt während der sonst er,ouii>lse eise. Zwei Paare getrau. in 5 antschreiben sür den CapitSn. - Kracht de Schisse. Nach einer der schnellsten und besten Rei fen, welche je ein „Norddeutscher Lloyd-" Dampfer zwischen Bremen und Baltimore zurücklegte, langte gestern Morgen um 8 Übr der Tamvser „Darmstadt," Capt. H. Thu mann, am Pier Nr. 9 aus Locust-Point an. Ter Dampfer verließ Bremerhaven am 19. Oktober, Nachmittag 1 Übr, mit 13 Kajü ten- und 230 Zwischendecks - Passagieren. Im Kanal war das Wetter äußerst gunstig, und nur an den Bänken traf der Damvfer leichten Nebel, der zwei Tage lang anhielt. Während der Reise, am 20. Oktober, wurde von tiiier Zwischendecks - Passagierin ein Kind männlichen GeschlechieS geboren, wel ches den Namen Berthold erhielt. Die Reise wurde mit einer TurchschnittS- Geschwindigkeit von 13.3 zurückgelegt. Bald nachdem der Dampfer an seinem Pier ongelegl Halle, begann die Landung der Passagiere. Che sie jedoch das Schiff verließen, überreichten die Kajüten-Passa giere des Dampfers dem Capitän eine Adresse, worin sie saglen: „Wir, die unter zeichneten Kajüten-Passagiere, erlauben uns hierdurch, Ihnen unseren aufrichtigsten Dank auszusprechen für all' die Liebenswürdig keit, welche Sie uns erwiesen haben. Zu gleicher Zeit geben wir shnen die Versiche rung, daß UiiS der Ausenlhält am Bord Ihres Schiffes stets eine angenehme Erinne rung sein wird, da sowohl die Verpflegung, als auch die steis aufmerksame Bedienung Nichts zu wünschen übrig ließen." Zwei Paare wurden nach Landung der Passagiere vom Hasen-Missionär Vailor H. Dalhoff in die Ehesesseln gekettet. Es waren Dies Hermann Mahlstedt und Anna Bohne aus Delmhorst bei Bremen, wobei die HH. Franz Höchstem und Äart Mahl stedt als Trauzeugen fungirien, und Joseph Hupp und Sophie Hönele, Beide aus Würz burg. Letztere ist eine Wittwe und brachte zwei Kinder mit in die Ehe. Unter den Passagieren des Dampfers be fand sich auch Frau A. Riedel, die Mutter des Zahnarztes Dr. B. F. Riedel, welche sich längere Zeit zu Besuch in Balttmore aufhalten wird. Alle Passagiere, deren Reiseziel nickt Baltimore ist, wurden am Nachmittag auf Zügen der „Baltimore-Ohio-Bahii" nach ihren resp. Bestimmungsorten weiter beför dert. Die Fracht des Dampfers bestand aus folgenden Waaren: 1 Ballen „Cordage - Slippers" für A. Schumacher 6 Comp., 7 Kisten Drehorgeln für r!L. Lchimek, I Kiste Cifenwaaren für Karl H. Weymann, 1 Kiste Ziehharmonikas für Epstein Levlnstein, 1 Kiste Cellodine für die „JodiiS Hoplins' Universilät," 1 Kiste Maschinerie sür F. H. Schallus, 27 Kisten Wein für N. N., 2016 Fässer Port land-Cenieiit für N. N., 40 Säcke gemah lenen Reises sür die „Balto -Odio-Babn," 30 Säcke Mehl und 16 Kisten Spielwaaren sür Rogge e- Koch, 9 Kisten Albums für Fr. Bergner 6c Comp., 500 Ballen Holzbrei für N. N., 600 Fässer Portlaiid-Cemeni für N. N., 1 Kiste Spielwaaren für E. A. Prior >K Eomp., 50S Säcke Dungsalz fürJ. S. Mor gan K Comp., 560 Fässer Poriland-Cement sür N- N., 2000 Fässer do. für N. N. Die Offiziere und Hauptbeamien de Dampfers sind: F. von Pieverling 1., R. Dahl 2., F. Rehm 3., I. Vetter 4. Offizier; I. Wehlau 1., I. Lpccht 2., A. Wagner 3. u. K. Gahre 4. Maschinist; Dr. Lunt, Arzt; Geo. Stete, Proviantmeister; H. Meyer, Obersteward; M. Schwegerle, Oberkoch. M. Möller, fuhr gestern Nachmittag um 2 Uyr mit etwa 70 Zwischendecks-Passagieren und einem Kajüien-Passagier von hier nach Bremerhaven zurück. „Baltimore-Ohio - Bah n-" Ä n g e l e g e n h e i i e n. Die „Balil more-Ohio-Bahn-Compagnie" Hai bei eng lischen Kavnolisten eine Trei-MiUionen- Anleihe zur Fertigstellung der im Bau be findlichen Seiten-Linien und Verbesserun gen erhoben. —Ttr bisherige Geschäsrsfüh rer I. T. Odell ist zum Präsidenten der „New - Nork-Nen-England - Eisenbahn" er wählt worden. Ter neue Geschäfisführer, Hr. R. B. Campbell, hat feine Pflichien ge stern übernommen. In der Nähe von Wheeling sind die Löhne der Arbeiter aus der „Balttmore- Ohio - Bahn" um 10 Prozent reduzirl wor den. Viele oer Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Man glaubt, daß eine Re duktion in alle Branchen eintritt. Die „Ohio - Mississippi - Bahn" ist ge stern mit der „Baltimore - Ohio -Sonihwe stern - Bahn" oerschmolzen worden. Tas Direkiorinm der neuen Compagnie besteht ans folgenden Mitgliedern: E. R. Bacon, New-'))ork; W. W. Peabody, Cincinnati; F. W. Tracy, Springfield. JUS.; Lew Cmerson, Eincinuati; Fred. H. Alnis, Cin cinnaii; Briggs C. Cunningham, Cincin. nati; Wm. L. Bull, New-?)ork; E. T. Wells, New-Aork; Edward R. Bell, New- Jork; W. Mörlens, Zohn H. Vork; Julius S. Walch, St. Louis; James S. Wilson, Wilminglon, Del.; John P. Heseltine, London; Patrick Buchau, London. Für' s Leben verein In der Zionskirche an der Gaystraße fand gestern Abend die Trauung des Frls. Zda -dlum, einer Tochter des Hrn. Philipp Blum von Nr. 1625, Afhland-Aveuue, niii Hrn. A. E. Jockel durch Pastor Heinrich Scheid statt. Das Paar trat sofort nach der Trauung eine Reise nach dem Norde a. Pastor Heinrich C. Schlüter von der res. ZmmanuelS.Gemeinde traute vorgestern Abend in seinem Psarrhause Nr. 306, Nord- Schröderstraße, ein glückliches Paar, näm lich Hrn. Morris S. Hunt mit Frl. Katie L. Knapp, Beide von hier. Als Tranzeuge fuiigirle Frau Pastorin Schlüter. Tas junge Ehepaar wird in Nr. 235, Nord- PoppletiZiisiraße, seinen Heerd aufschlagen. Hr. Karl W. Schmidt wurde gestern Abend um 3 Uhr im Hanse Nr. 1147, Süd-- Sharpstraße, durch Pastor Tr. PH. Henuig hanien von der St. Siephani - Kirche an Hanoverstraße mii Frl. Emilie Baumaun ehelich verbunden. Als „UsherS" fungirien die HH. Hermann Glissen, Georg Miller, Harry U. Singer nnd Heinrich Schmincke. Dem Branizuge gingen weiß gekkeideie Dci.dchcn mit blauen Schärpen voran, näm lich die Frls. Lizzie Bariell und Nettie Frank, welche Blumen streuten. Nach der Trauung brachien die vielen Freunde uud Verwandle des jungen Ehe paares nebst den herzlichsten Glückwünschen prachtvolle Geschenke dar. und man ließ sich hierauf zu einem opuleitten Sonver nieder, an welaiem ungefähr 250 Personen Theil nahmen. Unler den Anwesenden befanden siai: Hr. und Frau Nikolaus Bauniann. Frls. Tine und Anna Baulnann, Otto Bau uiaiitt, Hr. und Frau H. Schöfner, Frls. Anna, Martha und Ella Schmidt, Philipp und Fritz Schmidt, Frau Friedrich Barlel, Hr. und Frau Oskar Bariel und Tochler, Hr. und Frau Miller, Hr. und Fran Fritz Miller, Hr. und Frau Martin Miller, und Fran Zoh. Rau, Hr. und Frau Joh. Pfaff, Geschwister Schimke u. A. Der Stephan! - Kirchen - Singchor" brachte dem Brauivaar unrer Musikbeglei lung eine soleuue Serenade unier Vorirag des Chores „ein frohes Geläut" aus Rich. Wagner'S „Lohengru ." Uuier Musik- und Bccherklang dauerte die fröhliche Feier bis in den frühen Morgen. Fene r. Ter Alarm vom Kasten Nr. 462 um I! Uhr 38 Minuleu gestern Vormit tag war durch ein Feuer im dritten Stocke des Hauses Nr. !7!3. West-Lombardstraße. bewohnt von Dr. W. W. Bruce, durch Kin der, welche mit Streichhölzern spielten, ver anlaßt. Der Schaden beträgt etwa H 25. Ein K o st h a u s d i e b, der am Sam stag zu Frau Read, Nr. 308, West-Lom bardstraße, kam und sich unter dem Namen Lllitou als ein Telegraphist von Philadel phia vorstellte, stahl zwei anderen Kostgän gern daselbst ihre Anzüge und verschwand. Ei anderer Gauner, der über sechs Fuß grnß ist und einen schwarzen Schnurrbarl lrägl, und einen Abzeichen mit „Privat-De- trägt, kam gestern Nachmittag j4 Uhr zum Dr. S. B. Bond, Nr.-.>3, Wen- Chasestrasje, um angeblich elektrische Drähte in Krönung zu bringen. Als er weg war, vermißic man auch tz? 7 Baargelo und werih volle Hrn. Isidor Lichten berg von Nr. 5, Süd-Greenestraße, ivurde ein Ueberzieher gestohlen. Zu Ost-Balii more operin ein Cinbrecher, der unler Ande reu iu den Wirthichafien, Nr. 409, Ost- Fayetieslraße. und Nr. 308, Ost-Baliimore siraße, die Geldregistrirtästen leerte. Ableben. Im 82. Lebenswahre seg nete gestern Hr. Jodanu F. Meier vou Nr. 403, Süd-Highstraße, das Zeitliche. Cr wanderte vor 54 Zähren vou seinem Ge burtsorre Ouakenbrück, Hannover nach hier aus, wo er sich geschäftlich niederließ. Ter Verstorbene war seit Jahren ein Mitglied derZionSqemeiuoe" an der Nord-Gaystr. Cr hinterläßt seine im 7S. Lebensjahre ne hende Gailin, vier Kinder und ;wön Cnlel. Vier Kinder gingen ihm im Tode voraus. Die irdischen Ueberreste werden morgen um 2 Uhr Nachmittags vom Trauerhause. aus auf der .Baltimore Cemetery" beigejetzi iverden. Die Ei n- u:> dAu s fuhr jm Bal timorer Hafc —lm Mona! Olio der beirug der Werih der c>xporl-Arnkcl L 5,522,217. Tie Ciiilüusie des Zollamtes belieseu sich aus tz 213,231.25. Der „Arbeiter -Männerchor" veranstaltet sein erste grosies Conzert dieser Saison zur Feier seine 12. Slistungsseste Donnerstag, den 9. November in der „Ger mania-Männerchor-Halle." Zur Auffüh rung gelangen u. A. Marsch aus der Oper „Faust" von Gounod, welcher 1882 von den „Vereinigten Sängern" vcn Baltimore un ter Leüung des damaligen Bundesdirigen len, Prof. Hermann Hammer, gelegenrlich des L-äiigerfestes in Philadelphia zur Auf führung kam, „Ständchen" von Weinwurm und „Tage der Jugend" von Max Spicker. AI Solisten wurden Frl. Rom und Hr. Joh. Vollbracht gewonnen. Letzterer kehrte erst kürzlich vom Conservatoriuni in Leipzig zurück, und wird dieser junge, taleittvolle Künstler zum ersten Male seit seiner Rück kehr auftreten. In der gestern Abend unter Leitung Dirigenten Hrn. D. Melanie abgehaltenen Singstunde wurden die Chöre für das Con zert geübt, und in der nachfolgenden Ge schänssitzung unter dem Vorsitze des Präsi denten Fritz Scheidt zwei akllve Mitglieder aufgenommen. „Federatioit ofLabo r." In der gestrigen Sitzung der „Federation of Labor" ward bekannt egeben, die 13. Jahres sitzung der „Anierican Federaiion of Labor" am 11. Tezember in Chxago stattfindet. In Betreff des über Meyer Jonasjon K Comp, von New Jork Seitens der „Untted Garmeni-Workers-Uuioii" verhängien„Boy cotts" ward berichtet, daß die einzige hiesige Firma, welche sich weigerie, den „Boycott" anzuerkennen, sich willig zeige, der genann ten New-lorker Firma die Wiederanstellung von „Unlott-"Arbettern zu euipsehlen. Es ward gemeldet, daß die „Union der wchisss zimmerleuie" alle bisher an der Nord- Avenuc-Brucke arbenenden SchiffSzimmcr lente in ihre „Union" aufgenommen habe. Dclegalen der „Zimmermanns - Unionen" protestirten gegen derartigen Ausschluß der zur „Federalion" gehörigen „Unionen" von jener Arbeii, uns ward iiistruirt, iveilere Nachforschungen anzustellen. Eine Anzahl „Unionen" berichtete, daß sie Beschlüsse zu Gunsten des Taglohn systems gegenüber dem Eonirakisysieni sag len. Die - Union" meldeie die Aufnahme von 26 neuen Mitgliedern. Die „Möbelarbeiter - Union" erinnerie an den „Boycott," der über einen Fabrikaittcn an der Prattstraße verhäng! wurde, uns iheilie mit, daß gewisse Firmen hier versuchten, ven zehnstündigen Arbeiisiag wieder einzu führen; auch bal die „Union," den über zwei Eincinnaiier Möbelfabriken, die hier Nieder lagen haben, verhängten „Boycott" zu in dossiren; Ties geschah. Die „Bäcter-Union" wird am nächsten Samstag um halb 4 Uhr eine Massen-Versammlung abhalten. Sekretär Duiican wurde als Delegat der hiesigen „Federation" zum „American Fe erwähl! und Delegat Gust. Mechau, der als scin Gegencandidai 17 Stimmen errungen hatte, als sein Stellvertreter einstimmig er nannt, worauf Veriagung erfolgte. Der hiesige „B arre au-Verein" wird am Samstag eine Spezial-Versamm lung abhalten, um im Betreff der Besetzung der durch den Tod deS Richiers Bond er ledigten BuiiöeS-Kreisrichlerstelle Stellung zu uehjnen, nachdem in mehreren Städten Virginien'S die Anwälte bereits Empseh lungeii gemacht haben. Unler den neuer dings erwähiiien Persönlichkeiien sür den Platz ist General Stewart Brown. D a s D i r e k t or i u m des „Kinder- S Ä u tz v e r e i ii s" hielt gestern Abend iu Nr. 4t)B, seine Monais- Litzung, in welcher der Agenr George W. Parler berichleie, daß im Okiober 17 Fälle untersucht wurden, welche 44 Kinder invol virlen. Von diesen wurden 32 verschiedenen Instituten überwiesen. Vice-Präsu,enr Tr. John Niorris und Agent Parker leglen ihren Berich! über die 17. lahres-Conveniion der American Humane - Associaiion" zu Chi cago vor. Ferner nahm das Tirellorinm Trauerbeschlusse über das Ableben des Hrn. Pierre E. Dugan, eines der Miibcgründcr des Vereins, an. Die „Arbeiter-Liedertafel" bar in der gestern Abend unter Vorsitz des Präsidenten D. Jung abgehallenen Ge schüfissitzung eine Einladung des „Thalia- Männerchors" zu einer am Sonnlag, den 5. November, stattfindenden Aben. - Unier haltung augenomincn. Prof. Feldmann's Orchester ivurde für die Festlichkeiten der Winlersaiion engagirt und ein aliives Mit glied ausgenommen. In der Singstunde wurden die Chöre für das am Montag, den 20. November, stattfindende Conzert geübt. Der „G ou g H-S tr aß e n-L ei h- uu d Sparv e r e l u Nr. 1" tnelt gestern Abend in seinem Lokale, Ecke Gough- und Dur- Hain-Slraße, seine halbjährliche Versamm. lung ab. Den Vorsitz suhrte der Präsident Hr. I. Hahn und als Sekreiär suugirie Hr. Georg Rauh. Letzlerer berichleie, daß die Einnahmen im verflossenen halben Jahre 533,(131.04, die Ausgaben W3,017.10 be irugen, bleibt ein Uederschuß von H 63.94. Eine Dividende von 4 Prozent wurde er klärt. Der Verein hat 476 Mitglieder. er Finanzberichl ergab Folgendes: Einnahmen im verflossenen Jahre H 5200. Ausgaben tz5!46. ergibt einen Ueberjchuß von H 54. Ter Verein Hai über !00 '.Vcilglieoer mit 400 Antheilen und Z 5500 Vermöge.!. Eine 3-prozentige Dividende wurde für die letzten 6 Monate erllärt. Der „D ameii-Nä h v e r e i ii" des „AI lg. deutschen Waisenhauses" hielt gestern Nachmittag in der Ansiall eine gutbejuchle Versammlung ab. in welcher nur Roulinegeschäfte erledigt wurden. Angriff. John F. Powers wurde gestern Abend spä! verhasiet und für ei beule früh vor Polizeirichler Benner stattzu findendes Verhör festgehalten, weil er ge stern Abend angeblich einen Angriff aus feine Kondauswirthin Marie Rettenberger von Nr. 628. West-Zaralogastraße. machie und dabei dieselbe mit einem schweren Stock vor deu Kopf schlug, daß der Slock abbrach. Von dir Benützung eines Todlschlägers wurde er durch die ersolgie Verhafiung ab gehalten. Des Mordes beschuldig t. —Zm mittleren Stationshause fand gestern Abend ein Jnquest über den Tod des im „Stadt- Hoipital" verstorbenen Ambrose Donnelly statt. Nach Vernehmung einer Anzahl Zeugen gaben die Geschworenen ein Verdikt ab, daß Ambrose Donnelly a Verletzungen starb, die er durch das Herauswerfe aus der Wirthschaft 'Nr. 800, Nord Frontstraße, durch Frau Ellen Donnelly erlitte habe. Coroner Tr. Hill überwies die Frau da raushin dem Gerichtsverfahren. Ueber die Thätigkeit der Polizei im Oktober berichiele Marschall Trunkenheit 606, Diebstahls 208, Schläge rei 326. Spielens am Sonnlag !05, Ueber trelens von städiischen Verordnungen !02, Gebrauchs obscöner Redensarten 98. als verdächtige Charakiere 66. als Vagabunden 45. als Hülflose Minderjährige 24. als un verbesserlich 35 u. s. w.—lii de verschiede nen Slationshäusern wurden 4122 Perso nen ein Unterkommen für cie Nacht ge währt. Vermischte s.—Marschall Jak. Frey ist von seinem Weltausstellungsbejuche zu rückgekehr!. Im Kavelbahü-Verkehr der „Stadtpas jagier-Ltraßenbahn" fand gestern Nachmit tag durck einen Bruch des Kabels an der Ecke der Gay- und Chafestraße eine mehr stündige Verkehrsstockung. Der „verein der Kaufleute und Fabri kanten" Hai bis jetzt H 2145.75 für die leidenden im gesammelt. Von Reisterslown bis Pikesville wird eine neue durchbrochen, die den Na men Woodhoujc-Avenue erhalten sell. Die „Lake - Nolaiid-Hoaibahn-Comp." mach! zur Zeit Proben mir einer rjchiung für ihre Waggons. —Von Vrainerd Q Armstrong's Geschäft, Nr. 5, Süd-Hanoverstraße, erlönte gestern früh ganz plötzlich der Cinbrecher Alarm. Als die Polizei eintraf war Nichts zu er mitteln. Der des Mordes einer Rassengenossin angeschuldigle Neger James C. Bell ivurde geiieru vom Scheriff nach Steelton, Pa. abgeholt. Bor dem „Verein christlicher junger Männer" in Nr. 1017, Ost-Baliimorestiaßc, hält der Japanese Zesniara Okano Herne Abend einen Vortrag über fein Heimaths land. Die Firma Rome, Reeve L- Fleisch mann sandien für die Armen 50 Laibe Brod nach dem westlichen Staiionshans. Frau Bridge! Cooper, die im „St.Jo sephs-Hospital" am vorigen Sonntag starb, fetzie in ihrem Testameni P3ooofür die wür digen Armen hiesiger Stadl zur Verwen dung im kommenden Winler ans. Valer Didier wurde als der Verwalter des FoudS von ihr bestimm!. Tie Fircmen'S Insurance - Co." hat im Common PleaS-Gericht ?4078.75 als Versicherungssumme für die im Anfange diefes ZahreS niedergebrannte St. Barna bas-Kirche eingezahlt während eine Klage vom Kircheurath gegen die Gesellschaft in der Schwebe ist; die Letzlere behauptet, nur für die genannte Summe verbindlich zu sein. Die Geschäftssitzungen der zu ihrer Jahresversammlung yier zusammengetrele neii Quäker wurde gestern fortgesetzt und Fragen über den Stand der Gejellschafl er ledig:. Am Äbenv fand eine Gebeiver sanimluiig an der Ecke der Park-Avenue und Laureiistraße statt. Das Allerheiligenfest wurde gestern in allen katholischen und episkopali- Ichen Kirchen in einsprechender Weise ge feiert. In den katholischen Kirchen fand während des Vormittags feierliches Hoch amt statt und am Abend vereinte eine sest liche Andacht abermals die Gemeindemit glieder. Der Gedenklag Allerheiligen ist in der kirchlichen Festordnung an den Schluß des Kirchenjahres gestelll, passend zu der Jahreszeit, in der sie begangen wird, wann Alles abstirb! in der Naiur, die Blätter der Bäume verwehen u. Alles au die Vergäng lichkeit der irdischen Dinge erinnert. Auf diese Weise ist daSAllerheiligeufest das große Scheidesest des Kirchenjahres, das gefeiert wird, um Golk, „der wunderbar ist iu leinen Heiligen," zu ehren und ihm sür die densel beu verliehenen Gnaden zu danken. Heule wird daS Fest Allerseelen zum Gedächtnisse der Hingeschiedenen in der kaiholischen Kirche begangen. Ein großer Contrak t Ter Firma Ryan McDonald ist der Contrakt für deu Bau einer uiilerirdischen Bahn in New-lork für ti5,000,000 zuerkannt wor den. Ans dem Inneren Maruland's uns den angrenzenden Staaten. Mit einem Stein todt gewor fen. Letzten Freiiag bekam Hr. Jakob .tiiiller, eiu wohlbekannter Farmer bei Tilgbmuitton, nahe HagerStown, Md., mii Harry, Sohn vou Leonard Grove, uni> Ollie C. Zeigler vou Brearhedsville auf der Farm des Dr. Jos. P. Chaney Errett wegeil un befugter JagdailSübnng, wobei Harry Grove de Miller mil einem S:ein an deu Hinier kopf warf, wodurch eiu großes roch verur facht wurde und Knochensplitter in das Hirn drangen, welche Verletzung am 30. Okiober Nachis Miller's Tod herbeisührle. Ter Gelödieie war 35 Jahre all und hinier läßt eine Frau und 4 jtinder. Ter junge Grove wurde verhaltet und i das Gefäng niß zu Hagerstown eingelieferl. Coroner I. Jrvin Bitner hielt vorgestern einen Jn quest; die gab eiu Verdikl da hin ab, daß Miller's Tod durch eine Wunde am Kopfe mittelst eines Wurfgeschosses ver ursach! wurde in einer der Jury unbekann ten Weise. Hieraut wurde Grove für sein Erscheinen vor den Großgefchworciien gegen K2OOV einlassen. Ableben. Hr. Louis Knepper, eiu bekannter Einwohner von Elear-Spring, Md., starb Dienstags-Morgen plötzlich in seiner Wohnung im Alter von 75 Zähren. Er war ein Vruder des ExScheriffs D. Knepper und eiu hervorragender Repu blikaner. Muffen hänge n. Den beiden Todescandidale Arihur Eourtney und Hy. Taylor, zwei Neger, welche im Juni dS. I. den Capl. Frank Coover ermordele, wurde vorgestern der Hinrichlungsbesehl des Gouv. Brown durch den Scheriff I. P. von Somerjet-County im Couiiiy-Gesägnlß zu Princeß Anne vorgelesen. Dieselben ah meu dasselbe in stoischen Gleichmuih entge gen. Ein verrückter Häriug scheint der ehemalige Kaufmann Georg Höhle vou Wheeling, W.-Va., zu sein. Seil längerer Zeit schon belästigt er die Pfarrer, die Poli zei und andere Comiiiunalbeainle im! Droh briefen, und da dieselben letzler Tage so ex irem wurden und er mit Ermordung des Po lizeichefs und mehrere seiner Leuie, sowie auch die Siadihalle in die Luft zu sprengen drohte, wurde er vorgestern verhaltet und lil'ö Gefängniß gesteckt. Er soll irrsinnig sei. Noch eine verrückte Tha t.— Vorgestern Abend 5 Uhr kam die Negerin Maggie Robimon von V?hceting, W.-Va., in Tr. G. Sttllyards Büreau, um sich ein Rezept ausfertigen zu lassen. Während der Dokior dasselbe schrieb, zog die Negerin eine Hacke unter ihrem Mainet hervor und jchlug den Dokior auf den Kopf, eine böse Wunde verursachen). Sie wurde festgenommen, bevor sie einen zweiien Schlag fuhren konn le, und dann eingesperri. Für die That ist soweii kein Grund bekannt. G e u n a r i' s Prozeß. Weitere Zeugen wurden gestern im Rreisgerichi zu Towion vernonimcn, um Belastuiigsmale rial gegen den des Raubmords angeklagien Zialiener Zoseph Gennari zu gewinnen. Verschiedene Per neu bezeugten, daß der Angeklagte kurz nach dem Mordein Zackion- Cily, Va., stark jpielie und große Summen verlor, sowie daß er in Washiiiglon bedeu tende Geldsummen einbüßie. Capt. Cassell gab an, daß er Gennari im „Truid - Hill- Park" im Gras liegen uud ei Bündel Pa piergeld zählen sah. DasClklonerM o r d g e h e i ni ii i ß. —Gestern Nachmittag stattete die un bekannt: Tame, welche am Montag den Eoroner Litzenberg bejuchie und um einer Phoiographie der Leiche des auf der Faun von Edward Ouickiell ermorde! aufgefunde nen Mannes, in welcher sie ihren vermißten Bruder zu erkennen glaubte, wieder forlge reist war, dem Coroner abermals einen Be such ab. Sie ivar begleilel von ihrer Mut ter, der Gattin, dem Bruder und einem Schwager des Vermißten. Tie Leiche wird ausgegraben werden, damit die innihmaß- lichen Berwandlen des Crniordeten die!elbe besichtigen können. Wegen Todtschlags vor Ge richt.— Zm Kreisgericht von Anne Arnn del-Couiily begann gestern der Prozeß gegen den des Todischlags angeklagien Chas. R. Heinrichs von Balliniore. Terselbe ist bc schnldig!, am vorigen 23. Jnli Fran Adolph Wieland. die in '>ir. 1208, Toivionsiraße, aus Locus! - Point wohnie, geschossen und so schwer verletzt zu haben, daß sie am folgen den Tage starb. Frau Wieland wohnte ei nem Picnic bei, welches die „Locust-Poiittcr Csntrachl" im Anne Aruiidel - Counly, veranstalteie. Sie irng ein Kind im Arme, als sie von dem Schuß geirossen wurde. Es hieß, daß Heinrichs, ein Miiglied des Vereins, mii seinem Re volver nach einem Ziel schoß, und in dem Glauben, alle Kammern eiilleerl zu haben, die Trommel revolviren ließ. Tie Rugel, d-e zurückgeblieben war, fand ihr Opfer in Frau Wieland. Die größle Aufregung herrschte nach dem Vorfall unler der Picnic- Gesellschasl. und Niemand war wohl un glücklicher darüber, als Hr. Heinrichs selbst. Cr brachte die Verwundete nach d!in„Johns Hopkins-Hospiiale," wo sie starb. Bei'm Coroners-Jnquesl ward Heinrichs eintastet, aber später auf Bertlingen oer Behörden von Anne Arundel - Counly an dieselben ausgelicserl. Hr. Cmil Bndnitz fuiigir! als Vertheidiger des Angeklagien. Lotal-Berichte aus Washington. Aus Flaschen gezogene „Cock tails" bildeten den Gegenstand einer Klage, die gestern vor dem Polizeirichler zur Verhanolung kam, welche deshalb Nichis weniger, als trocken sich gestallere. Kläger war ein gewisser I. P. Fleicher und Ver kiagier Frank Sironie, der Besitzer einer Wirrhschast an Huntiiigtonstraße, S. - W. Flelcher ist der Erfinder eines wunderbaren „Cockiails," eines Getränks, auf den der Spruch am „Rosa-"Faiz im Bremer Rarhs keller volle Anwendung findet. Er nur al lein kanitte das Mischungsverhällnig, „d er ging mit Frank Sironse einen Con trakt ein, wonach dieser ihm für jede Kiste d:escs auf Flaschen gezogenen Elixirs !?2 Commission, i.ü Ganzen H 144 zahlen scllte. Slrouse behauptet, daß uur !7 Kisten ver kauft seien, und daß er zur Zahlung von H 34 bereit sei, aber keinen Cent mehr. Richter Kimball war überrasch!, daß man „Cockiails" jetzl aus Flaschen zieh! denn zu seiner Zeil sei die Mischung immer nur für jeden Gast hergestellt worden, und sprach dann dem Kläger H 34 zu. Feuer brach gestern Morgen in dem unbewohillen Hause von E. A. Throckmor lon au der !4. Str.-Road aus, welches vom Feuer gänzlich zerstört wurde. Ter Scha den stellt sich aus HIBOO. Man vermulher, daß Brandstister am Werke waren, da die Veranda mit Petroleum begossen war. Eingeriebener Gauner, Ed. Noblelt mir Namen, der durch schwindelhafie Anzeigen stellensucheiide junge Damen um ihr Geld ;u prellen suchie, ist von dem Ge heimpolizisten Zohn D. McGinn von New- Z)ork in Hast genommen und iiach d.'M Hud son-Babel gebrach! worden, wo er einer jungen Dame LISO abgeschwindell ha!. Dort wird es bald heißen: „Und das Zuchthaus riesengroß Nimmt ihn aus in seinen Scliooß." Der Gesangverein „Arion" sei erle vorgestern den 30. GeburiSiag seines Vice - Präsidenten F. Waßmann und oe MiigliedcS R. Krämer. Beide wurden mit schönen goldenen Sängerabzeichen beschenkt. Fünf Selbst m o rde innerhalb fünf Tagen hatte der Eoroner Woodward zu unierjuchen; der letzie Lebeiisüberdrüisige war Robert R. Langley, Clerk in Smiib s Holzhanslnng. 50 Zahre alt und verheira thet. Wie es heißt, schwebte eine Schei dungsklage im Geriazr, was Veranlassung gewesen sein wird, daß der Mann seinem Leben selbst ein Ende machte. Tie Lebens müden waren: Frl. Taisy Earland, der Bäcker George Brush. Waller Fink, William Robertson und Robert R. Langley. Eine wichtige Entscheidung gab gestern Ricyier Cole dahin ab, dag Po lizeirichler Kimball als ein Richter ctc- jure anzuerkennen fei, und daß die von ihm ver dängien Urtheile zu Recur bestehen. Unter der schweren Beschul digung, eine verbrecherische Operaiion vorgenommen zu haben, wurde gestern Tr. Edward Leon von Nr. 456, C-S:raße, ver hafiel und für deu Prozeß fesigehallen. nach dem ein Jnquest über der Leicke eines vor zeitig geborenen Kindes von Edward TiN cher aus Esteke-Beach abgehalten war Europäische.jlnbewenchte. Richter siegt in Berlin. Müssen sitzen und über die Klinge springen. afrikanischen .riea!cha!,Plav.—Wer wir Zaafsc's Nachsolacr?— Zcharse Patronen in Steoftsackcn.—!s,n Titnati.nSbilV nuv Brasilien.-Allerlei. Berlin, l. Nov.— Gestern fanden in Preußen die Wahlen der Wahlniänner statt, deren Aufgabe es ist, nächsten Dienstag die Mitglieder des neuen Abgeordnetenhauses zu wählen. Die Beiheiligung an den Wah len war eine sehr geringe. In manchen Wahllokalen waren bis Nachmittags 3 Udr nur einige Dützens Stimmgeber an'ge taucht. Tie Sozialdemokraten einhielten sich der Wahl. In den vier Berliner Wahl kreisen war die Eugen Richter'jche „Frei sinnige Volkspartei" siegreich. Aus den Provinzen liegen bis jetzt nur Berichte vor aus solchen Kreisen, in denen die Wahl diesmal genau so ausfiel, wie das letzie Mal. Zu Köln a. Rh. siegte wieder das Centrum. Weit größer, als man im ersten Angen blick vermuthete, ist der Sieg der „Frei sinnigen Voiksvarlei" in Berlin. Von den gewähllen 5173 Wahlmännern sind 3713 Anhänger der „Freisinnigen VolkSpariei," 1313 Conservative und Antisemiten, 79 Aa lionalliberale und 68 Anhänger der „Frei sinnigen Vereinigung." 75 Prozent aller an der Wahlurne erschienenen Berliner Ur wähler stiminien sür die „Rtchierlinge," d.i., eine Zunahme von 20 Prozent seit dem Jahre 1888. Noch immer Russenrummel. Berlin, 1. November.—Noch immer jnbilirt die gesaininie französiiche Presse über das Telegramm, durch welches den Franzo sen oer I,ank des Ezaren sür die glänzende Ausnahme des russischen Besuchsgeschwaders übermittelt wurde. Tie Franzosen bleiben dabei, daß in seiner Depciche alles Not wendige, die Bestätigung der franzosich-rus si chcn Allianz uud Gott weiß, was noch lie ge. Die „Norddeuische Allgemeine Zettung" eoustalirt nun, daß man in den Berliner maßgebenden Kreisen an die Ex stenz einer formellen Allianz zwischen Rußland und Frankreich nichi glaube, wohl alier annehme, daß die beiden Mächie gegebenen Falls eiu ander beistehen werden. Tie „Hamburger Nachrichten" bemerken, nicht geändert worden wäre, hätte es weder zu der Teiiionstraiion von Kronstadt, noch zu dem Russenrummel vou Toulon kommen können. Rußland habe sich sür das Entge genkommen Frankreich' empfänglich ge ;eigr, weil ihm die Intiiniiäi Deuischtaiid'? mil England verdächtig erschien und u dem Glauben Anlaß bor, daß der Dreibund da;u benutzt werden könnte, die ruiicnfeiudlichcn Interessen England's zu fördern. Tie deut sche Tiploinaiie, so äußert das Hamburger Bismarck-Organ Weiler, köniile aus die ein sachste Weise von der Wel! das Gejpenst der französisch-russischen Allianz verscheuchen, wenn sie wieder die frühere Neuiralttät ge .'Ntt-i!. Bei m Wegsall der Ursache (der deuisch-englijchen Jniinittäl), höre auch die Wirkung (die russisch-sraiiiösi sche „Allianz") aus. Beobachte Deutschland wieder die frühere Neutralität England ge genüber, dann werde die russisch-französische Znlimiiät wieder auf daS naiürliche Maaß zusammenschrumpfen, also der swi ,jc> iuitv wieder hergestellt werden. Von der englischen Presse ist der Russen rummel aus guieu Gründen setir ernu ge nommen worden. Ten Engländern wird es angst und bange. lens hat Rußland den Franzosen soeben ge geben. Ein Ukas verbieiei den russischen Telegraphenäuiiern, in oenischer oder polni scher Sprache abgefaßte Telegramme zur Beförderung anzunehmen. Dagegen dür fen französische Depeschen in Rußland zur Beförderung accepliri werden. f General zvetenev. Berlin, I. November. Tie öft reichiich-ungarische Armee hat einen herben Verlust erlitten durch deu ganz plötzlich in Herniaiinstadt, Siebenbürgen, erfolgen Tod des Eominaudanien de IZ. Armeecorps, Generals der Kavallerie Ainon Frhrn. von Szveteney de r>iagy-O hay, Inhaber des In faiilcrie-Regimenis Nr. 86. Ueber die To desursache des Generals, der am 5. Terein ber 18ö1 geboren war und somit ein Aller von fall 62 Jahren erreicht hat, ist Näheres bislaug nicht gemeldet worden. Berlin, l. November. Wieder „Köln. Ztg." aus Potsdam gemeldel wird, Hai es dort große Aufregung hervorgerufen, daß in dem Bettstroh, welches au der Ka serne eines Garde-Regimen! sorigeschasfi worden war, fünfundzwanzig scharse Palro nen aufgefunden wurden. Die Mililärbe hörde hat sosort eine strenge Untersuchung eingeleitet. Sin nobler Kamerad. Berlin, !. November. Kronprinz Viktor Emaiiue! von Italien, welcher gele genilich der Manöver bei Metz w snitv des !4ö. gestellt wurde, zu dessen Eues sich kurz vorher der Kaiser selbst ernannt hatte, hat jetzt zur Verthei lung an die Unteroffiziere und Mannschaslen des Regiments die Summe von 500 Mark gespen'det. Zsiiianzwtltiis verlang. B e r l t n, I. November. Aus guter Quelle verlautet, die deutsche Regierung >ei von Gläubigern Griechenland' ersucht wor den, bei den Mächten daraufhin zu arbeiten, daß das griechische Fiiianzweien ähnlich dem türkischen unter internationale Controle ge stellt werde. Man erwartet, daß es die deul fche Regierung ablehnen wird, in der Sache die Jniiialive zu ergreifen. Berlin,!. November. Die „Kölni sche Zeitung" ersährtvon ihrem Wiener Cor respondenleii, baß man in Wien mit immer größerer Bestimmtheit behaupte, die Kron priiizejsin-Wiltwe werde demnächst wieder in den heiligen Ehestand treieu. Die lebens lustige Frau sei durch die lrüben Erfahrun gen. die sie iu erster Che mit dem auf so my steriöse Weise aus cem Leben geschiedenen Kronprinzen Rudolph gemacht, nicht abge schreckt vor dem Wagniß, es noch einmal mit einem Manne zu versuchen. Sie wolle aber diese Mal ihr Herz sprechen lassen, während ihre erste eine Convenienzheiraih war. Wen sie mit ihrer Hand zu beglücken gedenkt, dar über exisliren verschiedene Lesarten. Meuterei im <Le>agift. Wien, 1. November. Zu dem Ge fängniß bei -ieyr (Ober-Oestreich) kam es zu einem ernstlichen Tnmult. Die Gefan genen weigerien sich, an die Arbeii zu gehen, und leisteten den Ausschern, welche sie zur Arbeit zu zwingen versuchien, thätlichen Wi> verstand. Zwei der Gefangenen wurden schwer verwundet, ehe es gelang, die Ord nung wieder herzustellen. Zetzt ist eine Ab theilung Militär nach dem Gesa gniß ge schickl worden, um eine Wiederholung der Meuterei verhindern zn können. Ta Sluzcnaruber-Tcnlmal. Wien, !. November. Unter entspre chenden Ceremonie' und im Beisein einer großen Anzahl von Verehrern des Heimge gangenen Dichiers hat auf dem Wiener „Cenlral-Friedhof" die Enthüllung des dem Andenken des am 10. Dezember' !88S ge storbenen Ludwig Anzengruber, Verfassers des „Psarrer von Kirchfeld," des „Meineid baner," des „Fleck' auf der Ehr'" und zahl reicher anderer Volksstücke, gewidmeten Denkmal stattgefunden. Tie MinistertrlsiS in Oestreich. London, !. November. —Dem „Stan dard" wird von seinem Wiener Correspon denien telegraphisch miigeiheilr, daß der Kaiser gestern schon die Resignallon des Ka bineis endgüllig angenommen was morgen in der „Wiener Zeitung" wahr scheinlich amtlich bekannt gegeben werden wird. Che der Kaiser sich entschloß, die Re signation anzunehmen, conferirie er zwei Mal mit dein Grafen Kalnoky und es fein Wunsch war, daß Gras Taasfe in sei ner Stellung bliebe, gab er schließlich doch den dringenden Vorstellungen des Grase Kalnoky nach, welcher versicherte, daß, wenn wirklich ein CoalilionSministcrium zustande käme, dieses doch nur von kurzer Tauer-sein lönnie. Zn Ungarn soll ebenfalls eine Mi nisterkrisis bevorstehen. Wie dem „Telegraph" aus Wien gemeldet wird, hat Kaiser Franz Joieph unmittelbar vor seiner Abreise von Wien folgende Crkiä runz abgegeben: „Nichis kann mich von dein Festlialie an dem Dreibund abbringen. Es mag große finanzielle Opfer c:fordern und viel Unruhe und Sorge dann! verbun den sein; aber wie grog die Opfer auch scin mögen, Nichis wird mich daran hindern kön nen, mein Wort zu halten." Ter , Kavalier-Proich." Hannover, !. Nov.—Der große Spie lerpro:eß in Hannover, in welchem die Be weisaufnahme nunmehr geschlossen ist, wird von den Zeitungen eifrig besprochen. Die demokrauschen Blätter suchen aus den Ent hüllungen, die in diesem Prozesse gemacht worden sind, den Nachweis zu liefern, daß der Mililäri-muS uitter allen Umnanden :u verwerfen sei. Anliseniilische Organe be nutzen die in dem Prozesse zu Tage geirete nenen Thaijachen, .um die Zuoeiihe!.>e mit größerem Eifer zu betreiben. Sozialbeiiio kraiische Blätter nehmen die Gelegenheit wahr, gegen die heuttgen Zustände icSziNie hen, unter denen dera:iige Skandale mög lich seien, und die philviennliiche Presse sucht die HaiidlnngSweise der Angeklagien mehr oder weniger zu bemänlel. Ten, niiparieiischeii Peodaliner niust es nngereail erscheinen, daß, wie es jeyi vielfach geichiehi, das gaze Offi',iereorpS verurlheiil wird. Diejenigen Offiziere, welchen gelegentlich des ,n Hannover nachge wiesen wurde, dast sie nii! notorischen Gau nern spielten, sind naiurlich fernerhin in der denisaie Ärinee unmöglich, linier dem Publikum erregt eö üvrigcns nicht geringes Erstaunen, daß Lifniere, die als Zeugen geladen waren, vom Gericht beurlauvl wur den, um den Pferderennen beiwohnen zu können. as llribeil in dem Prozesse ward heute Nachmittag verkündet. Freiherr v. Meyer dincl erhieil 4 Zahre und t! Monate Gefäng niß, Haupiinann Johann Fahrle ü Jahre, Ludwig Abler 7 Jahre, Lainnel Leeinann und Albert Herrmann je 4 Jahre und Max Nosenberg 2 Jahre. Julius Roseuberg und Julius Sülzniailii wurden zu einer Geld buße vou >e 1500 Mark verunheilt oder müssen im Nichizahlsngofalle jeder ISO Tage brummen. Die Hanpiangeklaglcn wurden heitte ver urtheill. Freiherr von Meherinck, Haupt manu Johann Fährle und Ludwig Äbier erh elteii >e 4 Gesäiigniß; Samuel Seemann und Albert Hesseuiann ie 2 Javre, und sämmtlich werden sie für die von 5 Jahren uitter gesteUl. Julius Rojenberg ward um 740 Mark und Julius um 1000 Mark geslrafl. Rosenberg ward freigesprochen. Die bei dem Prozeß allzu arg eomproini tirten Lsfiueie, werden kurzer Hand verab schiedet. Andere, die sich auö Unwissenheit rupfen ließen, werden zur Sirafe nach klei nen Garnisonsorlen verseht werden, wo es keine Gelegenheit giebt „meine Tanke deine Tvnie" zu spielen. Boii baycrisme Vaiidlag M ü n ch e n, i. November. Auch der bayerische Minister des Innern, Frhr. von Feilitzsch, ha! liuninehr das Äori ergriffen, um sich gegen die AussühlUl gen der Bndgel rede des von BoUniar zu wenden. Er bemerkie, in Bezug aus den Mililarismus sei eine Entenle init deu So ziulocinolraien unmöglich. B>as immer auch die Lozialoeniokralen behauplelen, seiner Ansichl nach werde die von der Regierung veranlaßie soziale Gesetzgebung vou den Ar bcitern gewürdigt. Er sei bereit, die Be mühungen zur Bcrciilsachung der ruiig der .'lrbeilcr'chutzgeseyc zu unlerstutzen. Eculralijalion sei jedoch ich! am Platze, so lange vou Juristen das Recht der Frauen, an öffentlichen Versammlungen Theil zu ueh uien, angefochten werde. M a i ii z. I. November. Em wahrer „Tyraiiii von Moiienburg" ist nach einstim migem Unheil aller Menschendarsteller und ihrer Freunde und Verelner der des hiesigen „LladlthealerS." In direkio rialer Anmaßung hat derselbe einen Utas erlassen, dahin lautend, daß eS in Zuluiist nnstaiiliuft sein 1011, daß die aus der Bühne des Mainzer Kuiistieinpels agireudeu Ta inen und Herren ihnen gewidnieie kranz- und Blumenspciiden in Empfang nehmen. Äts Grund für diese drakonische Verfügung machie der Herr Direktor geltend, daß die Blumen meistens iiichl aks Anerkennung hervorragender künstlerischer Leistungen ver abreicht werden, sondern in den weilaus meisten Fällen als Ausdruck persönlicher Huldigung, die un! der Kunst des mit Blu men Bedachten Nichts zu thun habe. Die Bühne sei aber nicht der geeignete Orr. um die persönlichen Beziehungen zwischen Männ leiu und Weibleiu zu pflegen. London, I. November. Eine Spe zialdepesche der „lliiiteo - Preß" aus der ötcipsladl uieldel, daß die Truppen unier dem Eoiniuando des Majors Fordes und Dr. Jaineson Buluwayo nach mehreren Käm pfen, in denen die Eingeborenen bedeuiende Verluste erlitten, eiiigeuommen haben. Tas erste Gefech! ereignete sich zwischen Hope Founlain und Bnluwayo, wo die Malabe les ihre Llreillräfte zusammen gezogen hat ten. Tie Maiaveles waren hanpisächliai mii einheimischen Waffen bewaffnet, d-ch besaßen einige auch Flinleii, die sie jedoch nichi zn Handhaieu verstanden. Sie kämpf len iapser und machien verzweifelte Anstreu gungcn, in die 'Nähe der Brtten zu kommen, nin ihre Waffen gebrauchen zn können. Die Brtten jedoch waren durch ihre Magazinae wehre iu >-siaiid gejetz!, eine allzu gefährliche Annäherung zu verhindern. Während eines Gefechtes machie Mayor Fordes mit seiner Avihelliing eine Attacke aus die Matabeles und iödteie ein halbes Regiment derselben. Der Verlust der Briten in allen jtäinpsen war nur ein geringer. Tie Cingeborcnen zogen sich auf demVsege nach Buluwayo, wo Alles i Verwirrung war, zurück. Läufer hatte die Bevölkerung des Kraals bereilS vou der Niederlage in Kenntniß gesetzt, und Jedermann schloß sich der fliehenden Armee an. Die Ansicht herrscht immer vor, daß die Malabeles den versuch machen, den Zambesi-Fluß zu erreichen oder in das noch ziemlich wüste Land westlich vom Uiiiniii- Flusse sich zurückzuziehen. Die Regierungs iruppeu nahmen keinen Antheil an den Ge sechieii, sie folgten den Truppen der „Süd- Afrika-Eomp." und nahmen, als sie nach Buluwayo kamen, im Name Großbrilan nien's von dem Platze Besitz. König Lopen bucla befinde! sich bei der fliehenden Armee. Ein Berglcich. London, I. Nov. Cm soeben in der Londoner „Times" erschienener Artikel ent hält eine eingehende Beschreibung des gro ße französischen Marine - Arsenals in Tou lon und der französi'chcn Mittelmeerflotte. Der Ariikel, der beträchtliches Aufsehen er reg!, stammt aus der Feder eines in Bezug auf Mariiieangelegenyeiien in Großbrilan nien als Fachmann anerkaiinleii Mitarbei ters der „Times." Die Schlußfolgerungen, zu denen verleibe gelang!, sind Nichis weni ger, als günstig für Englanv. Er sagt, die Franzose' hätten im Bau von Kriegsschiffen unv zur Küstcuverlheidigu ig enorme Forlschrilte gemachl. Nach Dem zu urlheilen, was der Correspondenl in den letz ten drei Wochen aus den französischen Werf r-n, in den Ächifisbauhöfen nnd See - Arse nalen gesehen hal, müsse er bekennen, daß er nur m!l bangen Gesühlen dem Zusammen stoße einer britischen Flotte mit einer fran zösischen von gleicher numerischer Stärke ent gegen sehen würde. Au diesen Ariikel knüpft die „TimeS" eine Reihe von beunruhigenden Belrachlnn gen. Sie sagl, die französisch Flotte sei ihaliächl'.ch kriegsmäßig ausgerüstei u. darin der englischen weit überlegen. Das gehe aus der überraschend schnellen Bewegungs fähigkeit hervor, welche iu jedem französischen Marine Tepariement herrsche. Sie, die „Times." würde sich glücklich schätzen, wenn sie ein Gleiches von der briiischen Flotte sa ge lönnie zu einer Zeil, in der so viel, ja, fast Alles, von einem glücklich ausgeführien rapiden kriegerischen Vorstoß abhänge. Der Schlußsatz des erwähnten Artikels lautet: „Unsere Mttlelmeerflolle ist das wichiigste Glied in der Kette, die unsere Verbindung mit Ostindien vermittelt. Dasselbe sollte unter allen Umständen stark genug sein, um allen möglichen Cventualiialen gewachsen zu sein. In ihrer letzigen Ausrüsiung und Stärle ist unsere Flotte nichi dazu geeignet, unser Uebergewicht zur See iu deu Augen der Well aufrechl zu erhalten." kr ist noch immer .gerührt, ser russisch Avmiral. London, 1. Nov.—Ter Petersburger Correipondent der „Minies" meldet, das Gerücht, dem russischen Besuche-Geschwader sei kurz nach dem Verlassen des Hafens von Toulon ein Unfall zugestoßen, bestätige sich. Zu osfizielleii Zlreisen gebe man zu, daß das Panzerschiff „PaniM! Asowa" mii dem Panzerichiff „Admiral Nachimow" zusam mengerann! sei. wobei sie Panzerplatte des s,'etzieren schwer beichädigt worden seien. Tem Vernehmen nach werde erforder lichen Rcparalureii eine bedeutende Summe verfchlinqen. Da sich die Lollision kurz nach der Abfabrl des Geschwaders aus Toulon ereignete, wirft man vielfach die Frage auf, ob Ad miral Avelane und seine Offiziere sich zur Zeit des Unialls schon von den ,>eststrapazen erholt alten, die sie iu Frankreich bestehen mußten? Ro m. I. Novbr.— Der italienische Ex- Preniier Crispi hat sich interviewen lassen, um der V?eli seine ichlech:e Meinung über den Premier Giolitti wieder einmal in Er iiineruiig zu bringen. Es werde viele Mühe und schwere Arbeit kosten, erklärle Crispi, das Ansehen Zlalien S im Auslande wiese, herzustellen. Giolütt habe in Sizilien eine revolllilonäre Bewegung auskommen lassen, welche, weiin sie sich nach dem Festlance ver breite, Curopa erzittern lasse -verde. Tie Russen i Ajaeci. A j a c c i o, 1. Nov. Stadt war heute mit Besuchern gcsüll!, die gekommen waren, nm vie in den Hafen einfahrende rsstiche Flotte mit empfangen zu Helsen. Als die von sranzösischen Torpedobooten be gletteie Flotte in -den Hasen einfuhr, wur den alle Glocken geläuler. Dl Russen salu tirten die französische Flagge, als sie an der Ciladelle vorbeifuhren und die Besatzung der Letzieren erwiederie den Salm. Ein Unfall, über welchen bis fetzt nichts Näheres vkrtauiele, ereignete sich aus dem „Nikolas t..- als es im Begriffe „Au Verstopfung und Verdauuiigtbe i schwerden leidend, gcbrauÄie ich mir den besten Erfolgen Dr. August König's Hain, burger Tropfen." Millie Brinker, Ecke der Kipp- u. Vachelorstraße, Coviugloii, Ky. Madrid, I. Nov. Eine aus Mekilla bisherigen Berichte über die letzten itämote zwi'cheu den ,panischen BesatzungStruppev und den Kabylen ganz ungenau sind unt dag die Verluste, ivelche die Spanier erlit ten haben, weit größere sind, als bisher an gegegeii. Mehr, als Hunden Spanier sollen ans dem Platze geblieben, mehr, als drei hundert schwer verwu sei sei. Große Un gewißheit herrscht über oie Zahl der den Ka bylen lebend in die Hände gefallenen Spa nier: es sollen miiidcstein hnnsert ein, wel che von den Maure m Geiaiigenschasl ge führt wurden und dort den furchtbarilen Qualen ausgesetzt sind. Sie werden von den iaiialischeil Moslemin in rasfiiiiri grau samer Weise langsam zu Tode gequält, nach dem sie vorher aus'S Gräßlichste, in icht nä her zu beschreibender Weise verstümmeli worden sind. In Madrid herrsch! >u Folg dieser Nachrichl in Mililärischeü, wie m bür gerlichen Kreisen die größle Ausreguiig. Vielfach wird befürchiel, daß die Gegner de, Regierung diesen Umstand benützen und einen Streich gegen das verhaßie Ministe rium, dem Saumseligkeit und Gleichgültig kett vorgeworfen wird, unternehmen werden. Hiesige Blätter drucken die Behanpiiing französischer Zeiiungen nach, daß die Eng länder Himer den Mauren stecken, und ver sichern, daß Spanien im Nolhfalle auf die Uitterstützung Frankreich'S gegen England rechnen könne. Paris, I. Nov. Der „TempS," das offiziöse Organ des Ministeriums des Ans wärilgcn, warn! die Spanier vor dem Zu weitgeheii in Melilla, wodurch iiiiernalio nale Verwickelungen herbeigeführt werden könnten. Gleichzeitig meiiii das Blatt je doch, daß Spanien seine beleidigte Waffen ehre rächen sollte. ineS" wird aus Rio de Janeiro depcschiri' Die Jnjurgeiitenflolte beschieß! läglich Nic theroy, Santa und Joao, dai Fener ist aber sehr schlechr dirigirt. Am 25, Oktober war die Beschießung z iiweise ein recht hesilge. Die bereits genielSele Cxoio sion in dem Pulvermagazin der Rebellen zu Mocanque, welches 40 Tonnen Pulver enl hicli, war durch eine Granale vcranlaßi, welche iu das Magazin eiiischlng. Z.,c Sladt Rio hat bisher ourch die Beschießung noch keinen neiincnswcrihcn Schaden er litten. Nictheroy dagegen Hai schwer ge litten, obschon Vcrlnne von Menschenleben auch nichi vorgekommen sind. Tie doriige Garnison besteht auö 1500 Man, zum größten Theil Milizlruppen. In Rio de den Beine. Die provisorische Regierung, welche in Desterro aus Sania fest eiiigerichlet ist, besteht aus einem Prä ilSenieii, Capttän Lorena, einem Marine miilister, Senhor Mouiao, u. einem Kriegs minister, Senhor Carsozo. Die Regierung ist jetzt damit beschädigt, eine Landarmee zn orgaiilsiren. Sie hat berciis 3 öianoneil uns 1500 Maujergewehre eryalle, welche tue „Repnbiica" aus Monlevideo brachte. Der Rebellen-Admiral ist im Besitze von Geldmitteln uud bezahlt seine Leute ganz regelmäßig. Präsident Peixoto meint, die Common deure der fremden Kriegsschiffe legren groß Sympathie sür die Rebellen an den Tag. weit sie sich außerhalb der Schuizlinie besiii den. Großen Unwillen ha! es erreg!, oaf Peixoto den Richter des Ober-Vundes-Tri buiials, Carvalho, auffordene, zu resigui reu, lediglich um einen Mediziner, Sentioi Barrata, an dessen Sielle zn setzen. Der neue Minister der auswärligen Angelegen heilen, Senhor Nascimeitto, ist eine voll ständige Null. Der Rebellen - Dampser Hasen von Rlo verließ, von einer Granale gelroffen und schwer beschädigt. Cr lief spä ter in Desterro ein und meldeie, daß er 40 Mann von seiner Besatzung bei der Beschie ßung verloren habe. Die Rebellen sind Mit Munition reichlich verseilen, und mau er wartet schon iu nächster Zeil einen eittschei deiiden Vorstoß Mello's. Die „Republica" rannle das Traneporrschiff „Rio de Janei ro," welches 1100 Mann nach Sanios brin gen wollte, an, und 500 Soldaien ertranken. Die Rlchiigkeit dieser Meldung wird vou Mello beställgt. Dagegen bestreuet derselbe ganz einschieben, daß es seie Absicht sei, das Kaiserreich wieder herzustellen. Sein Wunsch ist es, daß die fremden Mächte ihn als kriegführende Macht anerkennen. Mit Bestinimiheit rechnet er darauf, dag die Kriegsschiffe der Regierung, „Riachuelo" und „Benjamin Consta!," fchon in nächster Zeit zu den Rebellen übergehen werden. Sein Flaggenfchifs „Aquidabau" ist durch das Feuer vou den Forls aus leicht beichädigt worden. London, l. Nov.—Der hiesige brasi lianische Gesandte, Vicomle d'Ariiio, soll geäußert habe, wenn auch kein formeller Verirag zwiichen Brasilien und deu Ver. Staaten exisi>re,so herrsche doch zwischen den beiden Republiken das beste Einvernehmen. Die Ver. Staaten würden die Wiederher stellung der Monarchie in Brasilien nicht ge statten, wenn es in ihrer Mach! liege, die Pläne ber Monarchisten zu veienel. Ohne Zweck seien doch die amerikanischen Kriegs- Ichiffe nicht nach Rio de Janeiro gesandt worden. Washington, 1. Nov.— Bezüglich der Londoner Depesche, nach welcher der dortige Gesandte Brasilien's gewisse Aeuße rungen über die Beziehungen zwischen Vra silieu und den Ver. Staaten gethan haben soll, erklärte Sekreiär Greiham, er bezweifle es, daß oer brasilianische Gesandte eine der artige Aeußerung gethan habe, da dieselbe kein Körnchen Wahrheit cnthalre. Cö be stehe weder ein Bündniß noch ein Ueberein kommen irgend welcher Art ziviichen beiden Regierungen. Auch Hr. de Mendonca, der hiesige brasi lianische Geiandte, erklärte, von einein der artigen Vertrage Nicht zu wissen. Rio de Janeiro,!. Nov. Die Rebellen beschlagnahmten am Bord des hier eingetroffenen argentinischen Dampfers „Pedro Terco" die aus Schlachtvieh be stehende Ladung. Seitens des hiesigen argentinische Konsuls wurden bei der bra siliaiiiichen RcgicrungZCiuschädiguilgs-An- Iprüche erhoben. Teheran,!. November. Seit dem 21. September starben hier über 7<)tl Perso nen an der Cholera. Zu den letzten Tage ivurde jedoch hier und in ganz Persieu ei Rückgang der Seuche coustaiirt. London,!. November. Tie in Eu ropa befindlichen „Marine-Hospital."Aerzte der Ver. Staaten beirachien Palermo, Stet tin und die russischen Häfen an der Ostsee als die einzigen von der Cholera lnsi,lrle Häsen. Antwerpen und Rotterdam werde David Zoh Nu'ou. eiiemals Redak teur des Anarchisten - Biaires „Common ivealih," welcher wegen Ausreizung zum Mord zu !3 Monaieu Gesäugniß bestraft worden Iva: ist gestern aus der Hast entlaj feii worden. Eine verhängnißvolle Spazierfahrt ha ben am Sonntag der königliche Föner John in Tarnowitz Ii preußischen Regierniigsbe zirk Lpp lii, dessen Gattin niid Buioer ii teriioinme!!. Aus der Heimsahrt wurden die vor den Wagen gespannten Pserde !cheu der Föster, der sie selbst lenkte, konnte sie nicht mehr bändigen, und so rasten die Thiere iu vollem Carrierc.euiem tiefen Teiche zu und in denselben hinein, ehe die .'iisassen de Wagens Zeit und Gelegeuoeit fanden, sich durch eine Spruug aus dem zn ret ten. Der Förster seine Gattin und sein Bruder ertranken. Kaiser Wilhelm wohnte heute der fei erlichiii Grundsteinlegung zu der in Berlin zu erbauenden St. Simonskirche bei. Zu einer in Breslau abgehallenen So zialisten - Versammlung wurZe beschlossen, alle diejenigen Sozialisten, welche ihren Ge nossen den Rath gegeben haben, bei den preußischen Landiagswadlen ihre Ltlmmeil abzugeben, aus oer Partei auszustoßen. Tie von diesem Beschluß betroffenen Mitglieder wollen nun ihre Ängelege. heil vor die Ge ileralverjainmlung bringen, welche in näch ster Zeit in Schlesien slatifinden wird. Aus Bangkok wird ge eldet, daß die siamesische Armee in nächster Zeit bis auf UO.OW Mann vermehrt werden joä. Die Regierung hat einen großen Posten Gewehre naa> einem neuen deunchen Allstem bestellt. Aus Singapore sind bereits große Trans porte Waffen und Mnunioii eingetroffen. Tie Pariser Polizei hat den vornehm sten Wellclub in der SeineslaLt geschlossen. Bros - Krawalle 'a: den in Zspayan Persien, statt. Dem Vernehmen nach wa reu die Nochleideuoeu von Priestern zu Ge- Zvatlkcrolt Des Maines, I. November.— Z. Savoy, Eigenthümer des „Savoy - Ho tels" hicriclbst, eines der größten Hotels in Zowa, lowie Präsiden! der „American Cmi grant-Comp." vou Brooklyn, N.-H., .hat sallirt. Die Aki.va weroen auf runv eine Million Tollars veranschlagt, die Pa siva sind noch ich! zujammeii gestellt, überschrei len jedoch die Altiva. nack, der Weltausstcllung wäst rcno oes Ollovcrs af oer „Bal timore clo Bat,." Vc Dienstag, den 24. Oktober, a ver lau't die Bahn" Rund reise nach Chicago und zurnck, ivelche sur die !iteije in - Waggons aui alle Zügen, einschließlich oer „Vestibuleo Linii. ied," aus d e Dauer von zehn Tagen, vom Tage de Verkaufes an gerechuei, für 0:e gullig sind, und zwar zur Rate vontzl?. (254-60)