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europäisches Schiedsgericht. (Fortsetzung von der I. Seite.) nicht daran gedacht, die friedlichen Be ziehungen zwischen meinem Lande und den Ver. Staaten zu stören. Ehe ich von Madrid nach hier abging, besuch te Capt. Villamil, der die Torpedo- Flotte befehligt, die Königin-Regentin. um sich offiziell zu verabschieden. Mir ist es nicht verständlich, weshalb die Absendung von solch' kleinen Wehr schiffen einer Regierung nach ihrer ei genen Besitzung als unfreundlich ge gen eine andere Nation aufgefaßt wer den kann." „Ueberdies ist Porto Rico so weit von Key-West entfernt, mehrere Tage reisen. während von den Tortugas die Fahrt nach der Havana gegenüber lie genden Station in wenigen Stunden gemacht werden kann." DeL o me ist st um m. Madrid. 26. März. „El Li beral." das Organ des Premiermini sters Sagasta. veröffentlicht heute fol gendes vielbeachtete Entrefilet: „Die beunruhigenden Eindrücke hielten gestern Abend an; selbst offi zielle Centren wurden davon affizirt. Die Minister sehen kein Mittel, die Situation zu klären. Um 11 Uhr Abends besuchte ein Vertreter der Kö nigin-Regentin den Premier und ver weilte längere Zeit in ernster Unterre dung mit ihm. Dem Besuch des Be treffenden bei'm Premier wird große Bedeutung zugeschrieben. Dupuy de Lome, der friibere spani sche Gesandte in Washington, ist in Valencia eingetroffen. Er weigert sich, sich interviewen zu lassen. Unheim l i ch e Ru h e in Havana. Wafhin gton. 26. März—Ein hiesiger Kaufmann schickte seinem Sohne, der sich in Madrid befindet, in Eile die Kabel - Depesche zu: „Komme heim. Kriegseiser fieberhaft. Madrid fü-r Amerikaner gefährlich." Der Sohn kabelte zurück: „Hier Alles so wie im Vogelkäfig. Niemand )enkt an Krieg. Will noch bleiben." Doch in Washingtoner Kreisen theilt nan diese Meinung nicht. Alle ein aufenden Correspondenzen deuten '.arauf hin. daß die Funken um das Zulverfaß sprühen; jeder Augenblick ie Explosion und den Krieg bringen ann. Auch die Depeschen aus Ma drid melden, daß Spanien's Nation ie Erklärung der amerikanischen See- Kommission. die „Maine" sei absicht ich von Außen in die Luft gesprengl vorden, als Insult auffasse und daß n Regierungs- wie in Armeekreisen >ie Situation als äußerst kritisch auf ;efaßt wird. Ganz andere Berichte. Spezialdepeschen aus Madrid schil dern fast sämmtlich, daß die Stim mung dort zum Kriege treibe. Die Blätter „Corres," „Correspondencia" und „Globo", vom Kabinet inspirirt. rcrtben der Nation, der RegierungVer trauen zu schenken, doch leugnen sie auch nichr- daß die Situation in Folge der Nacle chlen aus Washington und Euba eilol sehr prekäre geworden sei. Doch das" Blatt „Liberal" schreibt: „Vorsicht. Mäßigung und der Wunsch nach Frieden haben ihre Grenze, welche nun erreicht ist durch das Vorgehen der amerikanischen Regierung, die Spa nien einen Conflikt aufzwingt, indem die Nation ihre Pflicht thun wird, wenn die Regierung die Führung über nimmt." Spanier schrecken vor kei nem Opfer und keinen Folgen zurück, trxnn es gilt, ihre Rechte gegen aus wärtige Einmische? zu vertheidigen." Vielleicht sollen die Kriegsschiffe meer grau angestrichen werden. Die Ordre, alle Kriegsschiffe von jcht ab schwarz anzustreichen, ist in Wiedererwägung gezogen worden. Se kretär Long conserirte heute mit dem Hülfs - Sekretär Roose'velt über diese Frage und die Meinungen verschiede ner Offiziere wurden angehört. Die Offiziere erklärten, daß Schwarz ei nen sicheren Zielpunkt für feindliche Geschosse bilden würde. Hr. Roosevelt verkündete später, daß er die Auswahl der Farbe den Schwa dron - Commandanten überlassen würde und daß man eine diesbezüg liche Ordre ausgeben werde. Es sieht jedoch ganz so aus. als ob die Schwadron - Commandanten eine Meergrau - Farbe auswählen wer den. die niM auf weit Entfernun gen in's Auge fällt. Ein musterhafter Bericht. London, 26. März. „Pall Mall Gazette" schreibt heu!e Nachmit tag: „Der amerikanisch? Bericht über den Untergang der „Maine" oerspricht das Muster eines solch' wichtigen Do kumentes zu bilden. Es war Aufga be der untersuchenden Commission, keine Motive anzudeuten, noch An schuldigungen vorzubringen, sondern nur die ihr zur Kenntniß gebrachten Thatsachen aufzunehmen und ihrer Regierung zu melden. Das ha! die Commission gethan, und der Präsi dent der Ver. Staaten wird augen scheinlich denselben geschäftsmäßigen Weg fortsetzen." Kriegsbereitschaft. Alban y. 26. März. General- Adjutan- Tillinghast hat den Brigade- Commandeuren der Staatsmiliz tele graphisch die Ordre ertheilt, stch mit den ihnen unterstellten Regiments- Commandeuren und Compagniesüh rern in enge Verbindung zu setzen. Busfalo. 26. März. - Brigade- General Doyle erhielt heute aus der Staatsbauptstadt vom General - Ad jutanten Tillinghast folgende Depe sche: „Halten Sie Ihre Offiziere zu sammen. Niemand sollte ohne Zustim mung der Vorgesetzten abwesend sein." Sosort nach Empfang dieser Depe sche benachrichtigte General Doyle die Commandeure der beiden hiesigen Mi liz-Regimenter und der Truppen-Ab theilungen in Rochester. Auburn, Jamestown, Medina, Elmira, Gene oa, Syracuse, Niagara Falls, Olean, Hornellsville und Öswego. Die Ordre des General - Adjutanten bedeutet, daß die Offiziere der Staatsmiliz sich in Bereitschaft halten sollen. Marine-Offiziere ge braucht. C h i c a g o. 26. März. Pensio nirte Marine - Offiziere, die sich hier niedergelassen haben, sollen sich, wie eine aus Washington an sie ergangene Aufforderung besagt, wieder für den aktiven Dienst bereit halten. Vermuth lich ist ine gleiche Aufforderung an alle pensionirten Offiziere im Lande gerichtet worden, zumal eine große An zahl dieser Leute, tvelche nach Vor schrift im Alter von 64 Jahren in den Ruhestand treten, jetzt noch rüstig und dienstfähig sind. Man glaubt, daß pensionirt Offiziere die Führung des Hülfs - Geschwaders, welches man aus eigneten Dampfern der Handels flotte zusammensetzen will, überneh men sollen. Die Marine - Miliz in Chicago macht sich dienstbereit. Man erwartet täglich Ordre zum Abmarsch nach der atlantischen Küste, wo noch Mann schaften sür Hülfs - Geschwader ge braucht werden. Für die Marine- Miliz trafen gestern 400 Lee-Maga zingewehre ein. Munition und drei Hotchkiß - Kanonen werden heute er wartet. Cleveland über die Situa tion. Pri ncetvn. N.-J., 26. März. Nach der Uale-Princeton-Debatte sagte Ex-Präsident Cleveland, als er über die kubanische Angelegenheit ge fragt wurde: „Ich denke, daß die Re gierung in Washington den richtigen Kurs verfolgt. Dieselbe konnte nicht anders handeln, um die nationale Ehr zu retten." Weiter wollte Cleveland nicht über die Sache sprechen. Stimmung in Berlin. B e r l i n, 26. März. In Berlin ist die Stimmung zu Gunsten der Spanier, da man an eine absichtliche Zerstörung der „Main" Seitens der Spanier nicht glaubt. Trotzdem ist man für ine Geldentschädigung, ob gleich man sich auf den Standpunkt stellt, daß die Ver. Staaten in Bezug auf Flibustier - Expeditionen zu sehr „ein Auge zudrückten." Sollte ein Krieg ausbrechen, würde man in Deutschland für Spanien sympathisi ren, jedoch strikte Neutralität bewah ren. Aus der Bundeshauptstadt. Kriegerische Stimmung im Repräsen tantenhause. Geld spielt keine Rolle, wenn der Krieg vor der Thür steht. Washington, D.C., 26. März. Während der heutigen Debatte über die Flotten-Lerwilligungsbill im Repräsentantenhause wurde jede krie gerisch odr aggressive Aeußerung, di fiel, mit endlosemApplause ausgenom men. Der Applaus fan'v ein Echo in der Gallerie, die ungemein stark besetzt war. Eine große Anstrengung, die Ver willigung zu erhöhen, schlug fehl. Die Hauptdbatte wurde über die Anzahl der hölzernen Trockendocks geführt. Der Vorsitzer des Verwilligungs-Co mite's, Hr. Cannon. ermahnte zur Sparsamkeit, jedoch waren die meisten Repräsentanten in sehr liberaler Stimmung, denn sein Antrag wurde mit 107 gegen 78 Stimmen verwor fen. Lentz (Dem.) von Ohio hielt eine geharnischte Rede, in der er sagte, daß der Krieg vor der Thür stände. Ebenso antwortete Lewis (Dem.) von Wash ington. Um 5 Uhr trat Vertagung ein. Turner an der Ocean-Küste. Erster Tag der Tagsatzung des Phi ladelphia Turnbezirkts. Der „Germania - Turnverein" reprä sentirt. Programm der Tag satzung. Atlantic City. N.-J.. 26. März. In der Halle des „Atlantic City - Turn - Vereins" begann heute Nachmittag die Tagsatzung des „Phi ladelphier Turnbezirkes." Die Dele gaten der folgenden Vereine: „Ger mania - Turnverein" von Baltimore (Hr. Rich. Turnt), „Philadelphier Turngemeinde," „Germania - Turn- Verein," „Southwark - Turn - Ver ein," „Columbia - Turn - Verein," „Scranton - Turn - Verein," „Wil mingtoner Turngemeinve," „Vor wärts - Turnverein." „Atlantic City- Turn - Verein," „Columbia - Turn- Verein" in Washington. D. C.. und ..Germania - Turnverein." Roxbo rough, trafen um 2 Uhr ein und wur den vom „Atlantic City - Turnverein" bei ihrer Ankunft am Bahnhose em pfangen, nach der Halle geleitel und nach iner Begrüßung des Sprechers des „Atlantic City - Turnoereins" wurde die Tagsatzung durch den ersten Sprecher des Bezirks, Turner A. L. Weise, zur Ordnung gerufen. In der heutigen Sitzung kamen nur die üblichen Routine - Geschäfte zur Erledigung. Ein feucht - fröhlicher Turner - Commers schloß den ersten Tag ab. In der morgen. Sonntag, Vormit tag beginnenden Fortsetzung der Tag satzung werben in erster Linie die Be richte der ernannten Comite'n und de ren Empfehlungen entgegen gen-mmen und der Debatte übergeben. Folgen de wichtige Fragen wird die diesjährige Tagsatzung zu entscheiden haben: 1. Ist es wünschenswerth, daß die Kreis - Organisation, wie dieselbe jetzl beschaffen, beibehalten werden soll, oder nicht? 2. Soll jeder Verein, der am Vereins - Wett - Turnen theilneh men will, wenigstens 5 Prozent seiner Mitglieder zum Wett - Turnen stellen? 3.Bezügl!ch der Wahl der Beamten des Bezirksvorortes, daß jeder von den sich 5 Meilen im Umkreise von Philadel phia befindenden Bezirks - Vereinen zwei Delegaten für den Vorort er wählt, die sich dann unter sich organi siren, ihre Beamten erwählen und so den Vorort bilden. 4. Vorschläge für geistige Bestrebungen. 5. Aus Vor schlag der Philadelphier Turn - Ge meinde di Delegalen der Bundes- Tagsatzung, welche dieses Jahr in San Franzisco, Cal., stattfindet, zu in struiren, die Errichtung eines Jahn- Denkmals im „Fairmouni - Park" zu Philadelphia von Seiten des A. Tur ner - Bundes zu befürworten. Die Philadelphier Turn - Gemeinde wünscht ferner, das Bundes - Turn fest im Jahre 1900 zu übernehmen und hat bereits ihre Bezirks - Delegaten instruirt, dafür zu wirken, daß die Bundes - Delegaten instruirt werden, hierfür einzutreten, und auch dieser Punkt wird Der Debatte übergeben werden. Ferner wird die seinerzeit im Chicago - Turn - Verein aufgerüt telte Frauen - Stimmrechls-Frage zur Verhandlung kommen und entschieden, ob die Bundes - Delegaten Instruktio nen erhalten sollen. In dieser Tagsa tzung findet ferner die Wahl der Bun des-Delgaten statt und werden wahr scheinlich vorläufige Berichte über das am 30. und 31. Mai dieses Jahres in „Lierz's Park" in Philadelphia statt findend Bezirks - Turnfest entgegen genommen. M'eubahn-Nnglück. Ein Mann aus Detroit — Viele verletzt. Fort William. Ont., 26.März. Ein meistens aus Kolomsten-Wag gons bestehender Zug.der „Canadian Pacific - Eisenbahn" ist am Eng ,h- River verunglückt. Frank Mardian aus Detroit, Mich., wurde geiödtet und C. W. Marks, ebenfalls aus De troit. schwer verletzt. Leichie Verle tzungenerlitten ferner 17 Personen 48 Mann erfroren. 50 ander Fischer erfrieren Arme und Beine. Mußten bei entsetzlicher Kält 48 Stunden auf einer Eis scholle bleiben. Die Leiden der Aermsten sind schrecklich. Die Fischer-Kolonie in Aufregung. Hülfe der Regierung nothwendig. Ein unbkanntes Schiff ge strandet. St. Lohns, N.-F., 26. März. Der Dampfer „Greenland" ist heute Abend in der Bay d Verde angekom men und berichten die Mannschaften ein entsetzliches Unglück. Am letzten Mittwoch, als sich das Schiff zwischen Eisfeldern befand, begab sich eine An zahl der Mannschaften auf's Eis, um Robbn zu jagn. Ein schrecklicher Schneesturm erhob sich bei gräßlicher Kälte, und es gelang den Leuten nicht mehr, ihr Schiff zu erreichen. 48 Mann kamen elend um und 50 oder 60 erfroren die Gliedmaßen, io daß viele Amputationen vorgenommen werden müssen. Die Leute mußten 48 Stunden auf der Eisscholle aushalten, bis ihnen die „Greenland" zu Hülfe kam. Da keine ärztliche Hülfe an Bord des Dampfers zu erhalten war, mußten die Aermsten entsetzlich leiden. Man glaubt, daß anderen Fischerei- Dampsern ein ähnliches Schicksal zu stieß und die Stadt befindet sich in der größten Aufregung. Das Unglück ist das größte, welches je die hiesige Fi scher - Kolonie befiel. Die „Greenland" wird morgen hier erwartet und trifft die Regierung Vor bereitungen, für die unglücklichen Fi scher zu sorgen. Tic Gattin soll entscheiden. Zwei Frauen und ein Mann. Num mer Eins hat kein Geld und soll zurück nach Deutschland transpor tirt werden. Ihr Dilemma könnte leicht gelöst tverden. N w - Nork. 26. März. „Ei nn Gruß aus Deutschland" wollte Frau Anna Plobschütz ihrem Gatten überbringen. Kein gewöhnlicher Gruß sollte es sein, sondern eine kaum freu dige „Ueberrafchung". Und so nahm sie denn in Bremen Passage auf der „Trave" und fuhr direkt nach hier, um so zu sagen bei Nacht und Nebel vor ihrem Gatten aufzutauchen und ihn zu fragen, wie es denn einer gewissen Frau gehe, die er sich in der Großstadt Newark zugelegt. Auf der Ueberfahrt machte die Frau die Bekanntschaft eines Mädchens, das nach der neuen Welt segelte, um hier sin Glück zu findn. Wder Frau Plobschütz. noch ihre Freundin sind mit Glücksgütern gesegnet, mit anderen Worten, sie verfügen überhaupt nicht über einen Betrag, wie ihn das Ein wanderungs - Gesetz vorschreibt. Bei ihrer gestrigen Landung wurde ihnen also bedeutet, daß im Land Onkel Sam's kin Platz für sie vorhanden sei und daß sie mit dem nächsten Bre mer Dampfer zurück nach Deutschland müßten. Der Gatte der Frau ist ein Musik lehrer, doch kannte Letztere seine genaue Adresse nicht. Sie weiß indessen so viel,' daß er in der Stadt am Passaic sehr aut bekannt ist und daß irgend ein Musikalienhändler Näheres über seine Wohnung und Beschäftigung wissen dürfte.. Den Gatten aufsuchen zu las sen, das paßt entschieden der Frau nicht in den Plan, denn sobald sie ihre Ankunft brieflich oder telegraphisch mittheilt, geht die ihm zugedachte „Ue berraschung" verloren; hüllt sie sich aber in Schweigen, droht ihr die De portation man wird ihr Dilemma also wohl begreifen. Der beste Ausweg für das Paar läge wohl darin, daß der Musiker, sobald als er von der Ankunft seiner theuren Ehehälfte hört, sich schnurstracks nach der „Barge Office" begiebt, die Belei digte um Verzeihung bittet und sie im Triumph nach Newark nimmt. Ob er wohl kommen wird? Als Musiker sollte er so viel Takt besitzen, seine Frau vor der Deporta tion zu bewahren. Die Versöhnung Beider würd ganz bestimmt zur Folge haben, daß ihnen der Ehehimmel noch voller Geigen ist. Für eine Kirche in Berlin sollen in Amerika H 40.000 gesammelt werden. Predigt des Pastors in New-Aork. N e w-V v r k, 26. März. In der presbyterianischen Kirche an der fünf ten Avenue predigt morgen Rev. I. F. Dickie, Pastor der amerikanischen Kir che in der deutschen Reichshauptstadt. Dr. Dickie ist nach den Ver. Staaten gekommen, um !j40,000 für eine neue Kirche in Berlin aufzubringen. Ein Bauplatz ist bereits angekauft worden, und von den weiteren HlOO.OOO, die erforderlich, sind 550,000 ebenfalls schon disponibel. Dr. Dickie bat ein Empfehlungsschreiben vom Botschaf ter D. White mitgebracht. Schuldig befunden. Ein Mörder wird zum zweiten Male vsrurtheilt. Ein sensationeller Prozeß erledigt. Ardmore, I. T., 26. März. —W. R. Watkins, dessen Vater die Stadt Ardmore gründete, wurde zum zweiten Male schuldig befunden, imJahr?lB96 einen Mann, Namens Wyatt Wil liams, ermordt zu haben. Der erste Prozeß war aus dem Grunde s.nsatio nell, da viele der Zeugen wegen Mein eids verurtheilt wurden. Das jetzige Urtheil gegen Watkins lautei:„T hul dig. ohn daß Todesstrafe verhängt werden soll." Roeber gewinnt. N e w-N or k, 26. März. In dem Ringkampfe zwischen dem Türken Aousouf und dem Deutsch-Amerikaner Ernst Röder, welcher heute Abend im „Madison Square Garden" stattfand, ging der Letztere als Sieger hervor. Krimkrieg-Veteran todt. New -Vo rk, 27. März. —ln Nr. 87, Ost-11. Straße, starb David Schackmann, ein Veteran des Krim krieges. Geboren zu Neustadt in Deutschland, kam er als Kind mit sei nen Eltern nach London. Als der Krimkrig ausbrach, trat r in die eng lische Armee ein, aoancirte zum Lieute nant, kehrte später nach England zu rück und siedelte bald darauf mit sei nem Brudr nach dn Ver. Staaten über. Zuerst ließen sich die Brüder in Cheyenne, Wyo.. nieder, dann in St. Louis und in St. Joseph, Mo., und nach dem Bürgerkrieg in Nw-Aork. Einig Jahre lang lebte Schackmann auch in Wilkesbarre, Pa. Ein Herz leiden führte den Tod herbei, den ine Wittw. vier Söhne und dri Töchter beklagen. Die Beerdigung wird mor gen auf der „Mount Hope Cemetery", Westchester - County. stattfinden. Kabel-Potpourri. Der Prinz von Wales sängt an zu Radeln. Der entsetzliche Sturm. England rüstet gegen Frank reich. Die Eifersucht der Macht in Bezug auf Conzessionen in China. Ein chinesischer Prinz erkrankt. Hungersnoth auf Haiti. London. 26. März. Während sich Großbritannien's Staatsmänner und Diplomaten vergeblich den Kopf darüber zerbrechen, was sie thun sol len, um England's schwindenden Ein fluß in Ostasien zu befestigen, hat sich der an der Riviera weilende Prinz Eduard Albert von Wales dem Rad sport ergeben. Unter Anleitung eines „Bicycle - Professors" und unter dem Beistand seines radgeübten Samei sters ist er jetzt mit heißem Bemühen bestrebt, das gleißende Stahlroß zu meistern, d. h. er bemüht sich, die schö ne, aber für ihn doppelt schwere Kunst des Radfahrens zu erlernen, in Be ginnen. das bei den „gesetzten" Herr schaften in der Umgebung der Königin Viktoria vielfach Kopfschiitteln und sonstige Mißsallcnsbezeugungen her vorruft. Eine sonderbare Wirkung übereisri gerßadlerei wird übrigens ausFrank reich berichtet. Bei der letzten Erstel lung Conscriptionspflichtiger zumMi litärdimst wurden nicht weniger als 8 „Musterfahver" zurückgewiesen, weil sie körperlich unfähig sind, anstrengen den Militärdienst zu leisten. Herz leiden war der Hauptgrund, aus dem sie für dienstuntauglich befunden wur den. Das Verdikt der Militärärzte erregte allgemeines Erstaunen, da man geglaubt hatte, die „Musterfahrer" wiivden wenigstens zum Dienst bei den Radfahrer - Abtheilungen der Armce tauglich sein. Der entsetzliche Sturm. Copenhagen, 26. März. —Ein Telegramm aus Tromsoe meldet, daß bei dem Sturm an der Nordküste von Norwegen 45 Fischer ihren Tod in den Wellen gefunden haben. Nachrichten aus Dover. London, 26. März. Beson ders schwer hat der Orkan bei Dover gewüthet. Die Küste ist mit Schiffstrümmern besäet, während bei Lowestoss die Klippen fortgewaschen wurden und die darauf befindlichen Häuser gefährdet wurden. Ueber 100 Fischerboote werden noch vermißt. Vorwürfe gegen die Re gierung. London, 26. März. Die Mor genblätter machen der Regierung in heftigen Artikeln schwere Vorwürfe über ihre Unthätigkeit und fragen, ob England sich gänzlich an Rußland ausgeliefert habe. Die „Times" beschuldigt die Regie rung direkt, daß sie Rußland zu Plä nen veranlaßt habe, die bei ein wenig Vorsicht auf Seiten England's hätten vermieden werden können. Hoffentlich wird Großbritannien jetzt eine Flot ten - Demonstration in chinesischen Ge wässern veranstalten, um die Vortheile, welche noch nicht unwiderruflich verlo ren sind, wieder zu erhalten. In den schärfsten Artikeln wird die Hoffnung ausgesprochen, daß Lord Salisbury ähnliche Conzessionen erhalten habe. Die Nation will wissen, wie es steht. Besonders beunruhigend wirkt die Meldung, daß es zwischen Japan und Rußland zu einer Verständigung ge kommen sein soll. Die „Morning Post" deutet darauf hin, daß eine Verzögerung Seitens England's Japan und Frankreich in die Hände Rußland's treiben werde. Der amerikanische Schi n k e n. Berlin, 26. März. Die „Deut sch Tageszeitung" verkündet heute triumphirend, bei der Untersuchung ei nes amerikanischen Schinkens seien hier wvhlgezählte 35 Stück eingekap selte, wohl erhaltene Trichinen gefun don worden. Selbstverständlich knüpst das Agrarier - Organ an diese welt erschütternde Entdeckung die Forde rung des sofortigen Einfuhrverbotes amerikanischer Schinken und Schwei nefleisch - Produkte, um Teutschland und das deutsche Volk vor einer ame rikcmi'chen Trichinenverseuchung zu bewahren. Russisch Zustände. Sebasto pol, 26. März. In Folge der Entdeckung umfangreicher und bedeutender Unterschlagungen und Bestechungen sind hundert Went - Be amte und Ossiziere der russischen Schwarzen Meer - Flotte verhaftet worden. Der Commandeur der Flotte. Admiral Kopyloff, ist entlassen wor den. Fünf Offiziere haben seit ihrer Verhaftung Selbstmord begangen. Hungersnoth auf Haiti. Kingston, Jamaica, 26. März. Aus Port au Prince. Haiti, wird gemeldet, daß daselbst eine finanzielle Panik existirt. Die Prämie sür Gold beträgt 220 Prozent, die größte Hun gersnoth existirt im Innern des Lan des und Mehl kostet §3O pro Faß. Der chinesische Diplomat r k r a n k t. P king. 26. März. Das chi nesisch Auswärtige Amt hat. wie be kannt gemacht wird, dem russischen Geschäftsträger Pavloff mitgetheilt, daß China mit den Forderungen Rußland's einverstanden ist. In dem Vertrage sollen, wie es heißt, noch verschiedene sehr wichtige Aenderungen vorgenommen worden sein, jedoch wird darüber von beiden Seiten noch strengstes Geheimniß be wahrt. Prinz Kung hat die Präsidentschaft des Auswärtigen Amtes niedergelegt und sich krank gemeldet. Dtese Krank heit ist jedenfalls eine diplomatisch.', in Folge seiner Unzufriedenheit über den Verlauf der Dinge. Rußland soll sich in Port Arthur bereits häuslich niederlassen. Es hat alle Chinesen aufgefordert, dasselbe zu verlassen, und die Mandarinen und Soldaten begeben sich Hals über Kopf mit ihrem Gepäck nach Che - Foo, Nin ? chwang und Ta - Ku. Ein unbekanntes Schiff gestrandet. S o u t h E n d. 26. März. Ein großes Schiff, dessen Name nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, ist zu Maplin Light gestrandet. Das Schiff hat Nothsignale aufgezogen. Beulen p st -Quarantäne. Cairo, 26. März. Gegen alle von Jiddah Ankommenden sind Schutzmaßrgeln gegen die Beulenpest angeordnet worden, da sich daselbst drei Todesfälle in Folge der schreck lichen Krankheit ereignet haben. England rüstt gegen Frankreich. Lvndon, 26. März. Ein De pesche an die „Times" aus Hongkong meldet, daß gestern alle Marine-Etab lissinents Befehl erhalten habn, schleunige Vorbereitungen zu treffen, um sich auf den Kriegsstand zu setzen. Der Stab wurde vergrößert und die Mobilmachung angeordnet. Weiter heißt s in der Depesche, daß 29 fran zösische Kreuzer nach Norden unter Vermeidung von Hongkong gegangen seien. Eine aus Petersburg eingetroffene Depesche sagt, daß drei der größten Schlachtschiffe Rußland's binnenKur zem den Bosporus Passiren werden, um sich nach den chinesischen Gewässern zu begeben. Hongkong. 26. März. Alle britischen Kriegsschiffe nehmen Pro viant und Kohlen ein, da sie Befehl er halten haben, sich bereit zu halten, so fort in See zu gehen. In der Werft wird Tag und Nacht gearbeitet. Tie Ucbrrschlvcmmung. Trostlose Nachrichten aus dem Ohio- Thale. Ein starker Regen ver mehrt die Gefahr. Lebensmit tel für die Nothleidenden. Cincinnati, 0.. 26. März. — Heute Abend bieten die überschwemm ten Gegenden ein trostloses Bild. Um Uhr Mittags wurde die 55 Fuß- Grenze des Ohio-Flusses überschrit ten, und noch immer scheint der Fluß im Steigen begriffen zu sein. Heute Abend fing es noch dazu an, tüchtig zu regnen, so daß man eine Katastro phe, wie diejenige im Jahre 1884, be fürchtet. Viele Straßenbahn-Linien sind völlig unter Wasser und die Kaufleute in mehreren Straßen versuchen, ihre Waaren aus den überschwemmten Ke llern zu retten. Die Unterbrechung des Eisenbahn- Verkehrs dauert fort, und Mannschaf ten sind ausgerückt, um Reparaturen vorzunehmen. Lebensmittel sind nach den am Schwersten betroffenen Ge genden gesandt worden, so daß die Noth als nicht zu groß bezeichnet wer den kann. (Später.) Um 10 Uhr Abends war der Fluß auf Fuß gestiegen und scheint ein Zehntel eines Fußes Pro Stunde weiter steigen zu wollen. Mitckell, Ind., 26. März. Merdera ist vollständig unter Wasser, und der Bahnbetrieb ist gänzlich ein gestellt worden. Die Züge der „Balti more-Ohio-Bahn" müssen über Louis ville nach Cincinnati transserirt wer den. Portsm o u t h, 0., 26. März. Zweihundert Familien sind infolge der Überschwemmungen obdachlos ge worden. Alle Fabriken müssen ge schlossen werden. Kautaback-Monopol. Chicago, 26. März. Die „American Tobacco Co." wird jetzt auch die Kautaback - Fabrikation un ter ihre Controle bringen. Vor drei Jahren begann der „Trust" einen Con kurrenzkrieg mit den großenKautaback- Firmen in St. Louis, die er ganz aus dem Geschäfte heraus zu drängen suchte. Di beiden Hauptfirmen, die „Drummons-" und die „Liggeit A Myers Plug Tobacco Co." nahmen den Kampf auf, indem sie sich aus die Cigaretten - Fabrikation verlegten. Nun wurde auf beiden Seiten das Ta backsprodukt der Gegner unter dem Kostenprei'se verkauft, und dieser Ver nichtungskrieg verschlang Millionen. Alle Friedensvorschläge scheiterten an dem Widerstände der St. Louiser Fir men. Vor Kurzem starben jedoch die Senior - Mitglieder der beiden Fir men, und der Cigaretten - „Trust" be gann von Neuem, Unterhandlungen anzuknüpfen, die jetzt zu dem ge wünschten Ziele führen werden. Eine Summe von H10.V00.000 wird zum Ankauf der Kautabacks - Fabriken nöthig sein. Historische Gedenktage. Für die Woche vom 27. März bis 2. April. 27. Cyklon in Louisoille 1890. Röntgen geb. 1845. 28. Planet Pallas entdeckt 1802. Rasael geb. 1483. 29. —Mob in Cincinnati 1884. John Heinrich Voß gestorben 1826. 30. Sizilianische Vesper 1282. Friede von Paris nach dem Krim krieae 1856. Erdbeben in Peru 1828. 31. Charlotte Bronte gestorben 1855. Haydn geb. 1732. Einzug der Deutschen in Paris 1871. 1. April. Bismarck. Harvey 1578. 2. Cortez landet in Mexiko 1519. Kopenhagen erobert 1801. (sin beweglicher Berg. Am Colnmbiafluß in Oregon befin det sich in Berg aus dunkelbraunem Basalt, tvelcher fast 2000 Fuß hoch ist und sich sechs oder acht Meilen den Fluß entlang streckt. Als die ersten weißenAnsiedler dorthin kamen, berich teten ihnen die Indianer, daß der Berg in ununterbrochener Bewegung begrif fen sei. Und dieser Bericht der India ner wurde in neuester Zeit als in ge wisser Hinsickt zutreffend befunden. Der Berg befindet sich in der That in aufwärts und abwärts gerichleter Be wegung. Eisenbahnbauer, welche ihre Linie längs des Fußes des Berges con struirten, machten die Entdeckung, Laß die Geleise sich beständig verschoben. An einigen Stellen betrug die Bewe gung acht bis zehn Fuß im Jahre. Die Geologen erklären die Erscheinung da mit, daß der Berg auf einer Unterlage von nachgiebigem Sandstein ruht, welcher vollständig von der Strömung in dem großen Fluß abgestoßen wird. (Chic. Abendbl.) Hochwohlgeboren. In seinem Buche „Gedankenspähne eines Sonderlings" schwingt Augustin Trapet die Geißel seines Spottes über einen schon oft gerügten sprachlichen Mißbrauch. „Üeberall in der Well werden die Menschen auf dieselbe Weise geboren, nur in Deutschland nicht. Im Geburtslande Kant's sind die Ge burtsarten verschieden: die Frau Grä sin gebiert anders, als die Frau Re gierungsrath; die Frau Regierungs rath anders, als die Frau Schlächter meister. Die Folge: auf der Straße balgen sich hochgeborene, hochwohlge borene und bloß wohlgeborene Ran gen herum! Aber der Bube des Schlächtermeisters bringt's vielleicht auch einmal zum Regierungsrath; dann fällt ein Abglanz dieser gewalti gen Würde auf den Geburtsakt der Mutter zurück. Ein Irrthum war's, die Frau Schlächtermeister, die ihren Gatten mit zwölf pausbackigen Kin dern beschenkte, hat ausnahmsweise bei'm sechsten Mal nicht wohl-, son dern hochwohlgeboren! Sollen wir denn wirklich Viesen närrischsten aller Zöpfe in das zwanzigste Jahrhundert hinüber nehmen?" Auch College n. Tenorist: Na, liebe Collegin, wie geht's?" Valleteuse: „Collegin? Nanu, wieso?" Tenorist: „Na. als Collegin vom hohen Zeh!" Unter Sportsleuten. Was war eigentlich das trojanische Pferd für'n Thier?" „Natürlich arabische Vollblut-Rasse." c s 5-i 5-5 :5- 5-- i><s. - - 5-55 - - ' ' ' ' -5' ""-'? ZLoeb eine Woche, che wir unsere jährliche Frübjalns Eröffnung haben. Mibrend der Zeit ! werden wir fortfaliren, Ihnen den Nuken unseres AhzablnngS-Tvstems zu gewähren, das beste Svstem, welches je dagewesen, und Das ist. 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Heldmann vom Trauerhause, Nr. 254, Pearlstraße, aus nach dem „Loudon - Park - Friedhofe" überge führt, um daselbst zur letzten Ruhe be stattet zu wrdn. Pastor Julius Hofmann von dr Zions - Kirche an der Nord - Gaystraße litte den Trauergottesdienst, und erwiesen die HH. Dr. Daethen, E. P. Callow, Ja kob und Daniel Klein, E. Schwarz u. Wilh. Caspari dem Verstorbenen di letzte Ehre als Bahrtuchträger, wäh lend die HH. G. W. Gail, Heinrich Schwarz, Dr. Miltenberger, Alfred Heinzius, E. Hayen und John B. Adt als Ehren - Bahrtuchträger fungirlen. Wlcher Achtung und Liebe der Dahin geschiedene sich bei seinen Mitbürgern erfreute, bewies die Menge der kostba ren Blumenspenden, welche bei dieser Gelegenheit eingingen. Ain 21. No vember 1820 zu Marburg. Hessen, ge boren. widmete der Dahingeschieden sich später dem ärztlichen Berufe, wel chem derselbe bis kurz vor seinem Ab leben nachging. Nachdem der Ver storbene bereits in Deutschland einig Jahr praktisch thätig awesen, kam er im Jahre 1849 nach Baltimore und er warb sich durch seine gediegenen Kennt nisse bald eine ausgedehnte Praxis. Im Jahr 1850 verheirathete sich Hr. .Heldmann mit seiner nunmehrigen Wittwe Louise, welcher glücklichen Ehe vier Kinder entsprossen: Hr. Karl Heldmann, Wwe. Minna Pagenstecher. Frau Mathilde Pagenstecher und Frau Emma Weber. Außerdem betrauern siebm Enkelkinder den Tod des Groß vaters. Der Verblichene war in frü heren Jahren in hiesigen deutfclxnVer einskreisen eine sehr bekannte Persön lichkeit, welche sich stets als Deutscher zeigte und für deutsche Sitten und Ge brauche eintrat. Bei zunehmendem Alter zog er sich indessen mehr u. mehr in's Privatleben zurück, nur noch sei nem Berufe als Arzt zu leben. Frau Marie E. Hughes. Die Beerdigung der Frau Marie E. Hughes, welche am Mittwoch im Alter von 23 Jahren starb, fand gestern Nachmittag 2 Uhr von der Wohnung ihres Vaters. Hrn. Wilhelm Theis. Nr. 129, Nord-Milton-Aoenue. aus auf dem Friedhofe der 1. deutschen ver. ev. Gemeinde an der Eastern- Avenue statt. Pastor F. A. Conradi amtirte. Um die Verstorbene trauern außer den Eltern der Gatte, Hr. Chas. Hughes, sowie zwei Schwestern und ein Bruder. Johann G. Engel. Die sterbliche Hüll des im Alter von 72 Jahren gestorbenen Hrn. Joh. Georg Engel wurde gestern unter zahl reicher Betheiligung von Leidtragen den vom Trauerhause, Nr. 1049. W.- Lexington-Str., aus nach der „Lou don-Park-Cemetery" übrgführt, um daselbst zur letzten Ruhe beerdigt zu werden. Zahlreiche prachtvolle Blu menspenden bedeckten den Sarg des Dahingeschiedenen, welchem Pastor L. D. Coblenz von der 4. engl, reformir ten Kirche an derWest-Lexingtonstraße keinen herzlichen Nachruf widmete. Hr. Engel war am 16. April 1826 in Hes fen-Darmstadt geboren und kam be reits am folgenden Jahre mit seinen Eltern nach Baltimore, woselbst er später das Schuhmacherhandwerk er lernte. Im Jahre 1849 verheirathete sich der Verstorbene mit Frl. Elisabeth Münnich. welche ihrem Gatten indes sen bereits vor 8 Jahren im Tobe vor anging. Dieser glücklichen Ehe ent stammen fünf Kinder, die HH. Georg, Wilhelm und Harry Engel, sowie die Frauen Marie Kent und Anna Webb. Außerdem trauern sechs Enkel um den dahingegangenen Großvater. Wird ein' kostspieliges Zweirad. Der Arbeiter Georg W. Smith, welcher, wie bereit gestern brichtet. wegen Diebstahls einesZwei rades in der westlichen Polizeistation saß. wurde vom Polizeirichter Gran nan dem Gerichtsverfahren überwie sen. Smith hatte das Zweirad am 14. März von der„Standard Bicycle- und Maschinen - Co.". Nr. 744. West- Baltimorestraße. für einen halben Tag gegen Bezahlung entliehen, war dann nach Frederick, Md., gefahren, um t>as slbe dort zu versilbern, wurde jedoch dabei erwischt und nach Baltimore ausgeliefert. Sterblichkrits-Ztatistik. Nach dem Berichte des Sanitäts- Commissärs starben in der vergange nen Woche 213 Personen gegen 191 in der gleichen Woche des Vorjahres. Von den Gestorbenen waren 50 Kinder un ter 1 Jahr, 23 zwischen 1 und 5 Jah ren, 18 über 70, 13 über 80 und 1 über 90 Jahre alt. Es waren 107 ! männlichen und 106 tveiblichen Ge- ! schlechts; 53 der Gestorbenen waren Neger. Es starben 26 an Lung nent ziindung, 21 an der Schwindsucht, 11 an Diphtheritis, 11 an Herzleiden, 9 am Schlagfluß, 8 an Nierenleiden, 8 am Bright'schen Nierenleiden. 10 an Altersschwäche, 6 an Krämpfen, 1 an Influenza, 4 am Typhus, 2 an Hirn schaalenbruch, 1 am Knoch.'rnraß. 3 durch Selbstmord, 2 an Syphilis und der Rest an verschiedenen Leiden. In, Lause der Woche wurden 23 neue Fälle Diphtheritis und 82 Masernfälle, so wie 19 Fälle Scharlachfieber angemel det. P o l i z i st H. Dingle g e st o r be n. Polizist Henry Dingle vom südlichen Distrikt starb gestern Abend an der Bright'schen Nierenkrankheit in seiner Wohnung, Nr. 135, Ost-Hug hesstraße, im 50. Lebensjahre. Der Verstorbene, welchem von der Polizei- Behörde das günstigste Zeugniß aus gestellt wird, wurde am 31. Juli 1878 in die Polizeiforce eingereiht u. wurde im Jahre 1891 von dem berüchtigten Patrick Kane. welcher jetzt wegen Er- ~ mordung des Polizisten Daily einen ! 15-jährigen Straftermin verbüßt, ge- ! legentlich der Verhaftung des Kane wegen Diebstahls eines Bootes im Werthe von H 75 mehrere Male gegen den Unterleib getreten, von welcher Verletzung er sich nicht mehr vollstän dig erholte. Er war Wittwer und hin terläßt sechs Söhne und eine Tochter. Eine Frühjahrs-Unter- Haltung wird am Dienstag Abend ! in der zweiten evangelischen Kirch? an ! McElderry- und Shortstraß-e statt- > finden und zwar unter den Auspizien ! des Singchors der Gemeinde und un- ! ter Mithülfe des Singchors der ersten evangelischen Kirche an der Green- ! Straße. Hr. Louis Ermold, der Or- j ganist der festgebenden Gemeinde, wird > die Unterhaltung leiten. Das folgende ! reichhaltige Programm ist aufgestellt: zwei Chöre, „Gloria" aus Mozart's, 12. Messe und „Wenn ich Dich an rufe" von Regini, von den vereinigten Singchören gesungen; „Das Grab auf . der Haide" von Huser und „O, Ju- j gend, wie bist Du so schön" von Abt, . Frl. Anna Krämer, eine blinde Sän- ! gerin; „Hearts seel that love Thee" ! von Mendelssohn, ein Trio. Frls. Rosa und Emma Barth und Eva > Grimm; „Ich will sprechen von der i Gnade", Sextett, Frls. Anna Krämer, ! Sophie Bode. Lillie Rapp und Lydia Psost, Frau L. Mangold und Hr. L. Ermold; ~O saving Host" von Wie gand, Duett. HH. Chas. Krimmel und Louis Ermold; „Den die Engel ehren". Chor der zweiten evang. Gemeinde; ! „The Farm" von Lockwood. Quintett. ; Frau Katharine Fischer, Frau L. ! Mangold, Frl. S. Bode, HH. W. Bod und Hermann Larsen. Ferner werden auch mehrere Damen - Dekla- vorgetragen. Pastor A. Psost von vereisten evang. Kirche wird die Festrede halten. Ein schwarze S lbst- I Mörderin. Die 19 Jahre alte Negerin Fanny Ramsey starb gestern Mittag in Nr. 232, Chestnutstraße. an den Folgen von Gist, das sie in selbst mörderischer Absicht eingenommen hatte. Coroner Dr. Buddenbohn hielt einen Jnquest für überflüssig und ließ den Leichnam nach der Morgue brin gen. Heiraths-Lircnzen. Nachstehende Heirathslicenzen wur den gestern durch Clerk Livingston im Common Pleas-Gricht ausgestllt: Gorge Magaw und Mary Lizzie Langham; Lizens abgeholt von Fre derick W. Langham, Nr. 1020, Chesa peakestraße. John William Kelbaugh und Annie R. Adams; Lizens abgeholt von John W. Kelbaugh, Glyndon, Md. Joseph F. Croft und Rosa E. Bolte; l Beide von Glyndon. Md.; Lizens ab- j geholt von W. O. Abbott, Nr. 520, Robertstraße. Frederick William Brehm und Amanda M. T. Hughes; Lizens ab geholt von A. Homberg. Roßville, Md. Frederick W. Paulus und Annie E. Nelson; Lizens abgeholt von Jacob W. Busch. Nr. 1406. Ost-Monumentstr. George E. Baker und Sarah E. Parlett; Lizens abgeholt von Samuel Miller, Baltimore - County. John C. Clark und Susie L. Mise, Beide von Uork, Pa.; Lizens geholt von I. C. Clark. York. Pa. Aus dem Innern Marylanv's und den angrenzenden Staaten. Laurel Grocers für „hei mische Waare n". Auf Betreiben der Grocer von Lau rel. Md., hat vorgestern daselbst dr ! Polizist I. R. Griffilh die HH. Bowie ! verhaftet, als sie als Agenten der „Great Atlantic and Pacific Tea Co." Aufträge für Zucker, Thee und Kaffee entgegen nehmen wollten. Die Grocer erhoben die Anschuldigung, daß die Agenten Hausirhandel betrieben ohne im Besitze einer Licenz zu sein. Frie densrichter Joh. W. Gray verurtheilte jeden der Angeber zu PlOO Strafe und Zusatz der Kosten. Die Compagnie meldete sofort Berufung ein. Keine Gefahr füroießa de o r t . Umfragen unter den Hotelbesitzern der Badeorte an der atlantischen Küste haben ergeben, daß denselben die Aus sicht auf einen Krieg mit Spanien kei nen sonderlichen Schrecken eingejagt hat. Weshalb sollte ihnen auch wohl bange sein? Wenn es zum Kriege kommt, wird die spanische Flotte, wenn sie überhaupt außerkalb der cubani schen Gewässer in Aktion tritt, etwas Ernsteres zu thun haben, als Bade plätze zu bedrohen oder gar zu beschie ßen. In Atlantic - City. Cape May, As bury - Part und Atlantic Highlands, Long Branch. Sea Giri etc. sind trotz ! des Kriegsgeschreies gegenwärtig schon ebenso viele, wenn nicht mehr Villen vermiethet und Hotelzimmer für die Saison belegt worden, als zu dieser Zeit im vorigen Jahre. Die Bewoh ner von Atlantic - Highlands, N.-J., sollen zwar etwas ängstlich sein wegen der Nachbarschaft ds nun stark be festigten Sandy Hook, aber selbst wenn > es zu einem Bombardement jener Be ! feftigungen seitens spanischer Kriegs ! schiffe kommen sollte, läuft jenes Ort > chen nicht die geringste Gefahr, denn I selbst die mächtigsten der modernen Ge ! schütze tragen bekanntlich keine els bis ! zwölf Meilen weit. Ein schurkischer Gatte. Frau Florence E. Good liegt ge ! fährlich krank darnieder im Hause ih rer Schwägerin nahe Broad-Fording, ! Washingtcn-County. in Folge eines Brieses, den ihr Mann, der sie vor kur zer Zeit verließ, an einen Freund rich ! tete. und in dem es heißt: „Sage mei ! ner Frau, zu vergeben und zu verges > sen, denn ich werde nicht mehr zu ihr > zurückkehren." Frau Good war die ! Wittwe von John Lamboot. als sie Good heirathete; sie betrieben für eini- ge Zeit eine Wirthschaft in Hagers j town, hatten damit aber keinen Erfolg. ! Good kam dann nach Baltimore und erhielt hier Arbeit. Da er aber lange nichts von sich hören ließ, wurde seine Frau ängstlich, kam nach Baltimore, erfuhr aber, daß er entlassen worden ! sei. Sie wurde krank: in der Zwi i schenzeit kehrte Good nach Hagerstown ! zurück, verkaufte die Möbeln u. blieb verschwunden, bis er den obigen Brief aus Indiana schrieb. Aus Atlantic-City. In Atlantic-City hat der geplante Bau eines neuen Ratbhauses einen weiteren Aufschub erlitten. Das Oberstaatsgerichl Oberstaatsgerichl hat einen Einhalts- besehl gegen den Ankaus von Schaus ! ler's Hotel sür ein Rathhaus erlassen. Es wurde behauptet, der Stavtrath 5 habe nach dem Anlaufe des „Opera ! House" für ein Rathhaus keine weitere Jurisdiktion in dieser Sache. Das Direktorium der „Kleinhändler-Ve r e i n i g u n g" wird am nächsten Dienstag im Saale des „Vereins der Kaufleute und Fabrikanten" an der Ecke von German- und Libertystraße eine Sit zung abhalten, bei tvelcher der Präsi dent Samuel Posner die Mitglieder der verschiedenen stehenden Comite'n ernennen wird. Das Comite zur Er langung eines permanenten Versamm lungsortes wird jedenfalls einen vor läufigen Bericht über die von ihm ge trcffenen Schritte ablegen. Die nächste allgemeine Versammlung wird am Dienstag, den 5. April, und nicht, wie zuerst bestimmt, am 6. April, statt finden, und zwar auf Wunsch einer Anzahl Mitglieder, denen der Dien stag der bequemste Tag ist. In dieser Sitzung werden jedenfalls die von den Direktoren entworfenen Pläne sämmt lichen Mitgliedern vorgelegt und ein endgültiger Beschluß über dieselben ge troffen werden. Gegen zwölf neue Mitglieder haben sich seit der Grün dung dem Verein angeschlossen und sieht überhaupt dieser einer erfolgrei chen Zuiunft entgegen.