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Der Deutsche Korrespondent. Donnerstag, de TS. Jt Stadt Baltimore. ZahreSschlußfeiern. !t7. Jahreöschlußfeier der westlichen höheren Töchterschule. Andere Festlichkeiten zum Beschließen des Schuljahres. Die 47. Jahresfchlußfeier der west lichen höheren Töchterschule fand ge stern Abnd in der „Musik - Akademie" statt. Zur Eröffnung der Feier san gen die Gräduirten die Hymne „Break Förth Jnto Joy", worauf Frl. Grace Mary Wilcox einen Abschnitt aus der hl. Schrift vorlas. Hierauf trug Frl. Emilie A. Doetsch die von Frl. Ger trud E. Meyer verfaßte Begrüßungs- Rede vor und die Gräduirten folgten mit einem weiteren Chor, worauf Frl. Ada Binswanger die von Frl. Haller Kttlewell geschriebene Ehrenrede vor las. Die Abschieds - Rede hielt Frl. Winifred R. Hazetine, während Pa stor E. B. Patterfon eine Ansprache an die Gräduirten hielt. Zum Schlüsse erfolgte die Vertheilung der Medaillen, und zwar erhielten die Peabody - Me daillen erster Klasse die Frls. Grace Ely Wells, Grace Haller Kettlewell, Helen M. Thompson. Emilie Doetsch und Mary Taylor Abercrombie. Die Peabody - Medaillen zweiter Klasse die Frls. Rose Mary Whiting, Wil helmina E. Staib, Annie Wilson Mc- Coy, Gerlru'de Cllen Meyer, Ida Brown, Stella Walter, Alice Katha rine Banks, Sara Bernard Banks, Ethel Louise Nickols und Mary Hob day. Frei - Billete zu den Vorlesungen des Peabody - Instituts erhielten die Frls. Isabel Little, Ellen M. Sheil, Margaret Louise Barclay, Grace M. Wilcox, Cornelia Gaskins Harcum, Anna Louis Hudgins. Florence Hor tense Holzman.'Hstella Blanche Har ward. Carrie Wright Wall und Reita Weinberg. Die Namen der Gräduirten wurden bereits gestern vom „Deutschen Corre spondenten" mitgetheilt. Notre Dame - Institut. Im Notre Dam - Institut an dr Aisquith-, nahe Eagerstraße, wird am Dienstag Nachmittag die Jahres schlußfeier stattfinden. Zu gleicher Zeit beginnt auch die Ausstellung der Arbeiten der Schülerinnen. Oestliche höhere Mädchen 'S ch u l e. 'Heute Abend findet die Jahres schlußfeier 'der östlichen höheren Mäd chenschule statt. Die Gräduirten sind: Matilda F. Backus, Rena Ball, Min delle Bamberger. Emma Bennett,Lo retta Mary Bollman, Alberta Eugenia Bush, Helen K. Collins, Lorle Cor bitt, Emma L. Crunkleton. Henrietta Davis, Sophie Degenhard, Anna Lu kretia Dolby, Lillian Donovan. Maud Edna Ecckston. Mabel Hatier Fla harty, Elizabeth Janet Gaunt, Beulah Sylvan Gibson, Blanche Agnes Gra ham, Emma Dukehart Hall, Edna M. Harbaugh, Elizabeth M. Harroll, S ophie G. Hedeman, Jrvine EstelleHeesh, Etta Estelle Herbert, Laura Eliza Herbst, Selma O. M. Johnston, Ca roline A. Kamps, Jsabella M. John ston, Frieda Katz, Margaret L. Kei ner, Margaret T. Kelly, Alice I. Ker inan, Cora Anna Killmon, Elizabeth Kimmerle, Adele Marie Klein, Marie M. Klein, Bessie Klinesmith, FloraK. Horner, Emma O. Laubheimer, Jane Elizabeth Logan. Sallie E. V. Ma graw, Alma Kate McAfee. Bessie R. Medinger. Marian Oriole Mister,Lil lie Moses, Julia G. Nestor, Augusta M. Osterling, Mary Pattison Pfeltz, Anna G. Radcliffe, Alice Angelaßeil ly, Leah E. Robinson, Gertruds Roth schild, Selma Rothschild, Edna Estelle Sherwood, Grace Emily Smith, An>- nie May Summers. Edith Dawson Taylor. Mabel Tumbleson. Mabel V. Watson. Fannie Valeria Webster,Ella Marie Wedekind, Ada Elizabeth Wil linson und Blanche Oriole Aoung. Loyola - Colleg. Heute Abend findet in der neuen Aula des „Loyola - Collegs" dieJah resfchlußfeier des „Loyola - Collegs" statt. Cardinal Gibbons wird 'den Vorsitz führen. Hr. Edgar H. Gans wird die Festrede halten und voraus sichtlich auch der neuerwählte Mayor Hayes. Cardinal Gibbons wird den einzelnen Gräduirten die Grade ver leihen, und zwar erhalten den Grad als „Magister artium" die HH. Ro bert H. Carr, Charles M. Cohn und I. Preston Michael, frühere Graduirte des Collegs. Hr. Charles M. Kelly erhält den Grad als Doktor der Philo sophie, Hr. Edgar H. Gays denjenigen als Doktor der Recht, und das Bac calaureat Peter A. Callaghan, Jos. A. Herzog, C. Justin Kennedy, Fran cis X. Milhollano, J.AustinJirouard, Andrew C. Englehart, I. Leo Hara gadon, John A. McManus, Thos. I. O'Donnell und John B. lonjon. Von den Gräduirten wird C. Justin Kennedy die lateinische Rede „de So cietät" halten, über „Regierung und Rebellion" werden die HH. Thomas I. O'Donnell und F. X. Milholland sprechen, über „das Alter der Natio nen" I. Preston McNeal und über „'Schiedsgerichts - Frage" Chas. M. Kelly. Gestern Abend fand die Schlußfeier der Klasse statt, bei welcher Gelegen heit u. A. die Geschichte „Rip Van Winkle's" von Jacob P. Jarboe, Hi lary Locke, John G. Barrett undWm. F. Braden vorgetragen wurde. Rock - Hill - Colleg. Die Jahresschlußfeier des „Rock- Hill - Collegs" wird heute Nachmittag tz 4 Uhr in 'der „Musik - Akademie" stattfinden. Den Grad als Magister Artium erhalten James P. Bannon in Jessups, Md.. Wm. F. Brennan.Phi ladelphia. Martin F. Burke, Ellicott- Cty. Md.. und Thomas I. O'Brien. Lynchburg. Aa. Das Baccalaureat erhalten Louis G. Molina. Yucatan. Patrick I. Davis. Norfolk, und John F. O'Donnell. Patrick I. Davis, wird die Begrüßungsrede halten, und Martin F. Burke di Abschiedsrede. Die Jahresrede hält Dr. John F.Mor ris. Cardinal Gibbons wird den Bovsitz führen. Mi. St. Agnes Alumnen, Die Alumnen des „Mt. St. Agnes- Collegs" haben sich durch die Wahl der folgenden Beamtinnen organisirt: Frau N. C. Burke. Präsidentin; Frl. Lrzzie Daiger. protokollirende Sekre tärin; Frau Mary Atkinson Schaar man und Frl. Jen-nie Ady, correspon dkrnde Sekretärinnen': Oberin M. L. Moulton, Schatzmeisterin. Baltimore Musical Aca demy. Gelstern Abend fand im „Lyceum- Theater" hie Jahreöschlußfeier der .Baltimore Musical Academy" statt, bei welcher die folgenden Zöglinge durch Klavier-. Violin- oder Gesangs vorträge mitwirkten: Minnie Treibe, Louöe Trerde. Car Wieaaiüd. Sr- rie Hambury, Bessie Silberman. Lil lian Sikbermcm. Henry Deisler, An nie Horst. Hr.Hiram Slemaker. Ophi lia Matthew. Harry Dimling. Fveda Silberman. Katie Doyle, Mary Zink, Hermann Gibson. Frl. Elfte Gerbode, Catherine Dins-more. Olive Smith, Etta Roth. Daisy Wahl. Elsie Mc- Callifter, Louise Masterman. Emma Becker. Lillian Von Ripteln, Frl. Jen nie Johannes, Frl. Nannie E. Foster. Frl. Agnes Monitgomery, Lillian Mc- Ceney, Allein Mitchell. Helen Bates, Sall Price. Samuel May, Emma Döbereiner und Julia Taylor. Unfalls-Chronik. Linden Roche erliegt seinen Verletzun gen. Ein Feuerwehrmann stirbt an den bei einem Unfall zugezoge nen Leiden. Andere Unfälle. Der Elektriker Linden Roche von Nr. 1706, Carlisle-Place. welcher, wie gestern im „Deutschen Korrespon denten" berichtet, am Dienstag Abend in Folge des Zusammenstoßes zwi schen einem Reparaturwagen der elek trischen Bahngesellschaft und einem elektrischen Waggon an der Ecke von Baltimore- und North-Straße von der hohen Plattform des Wagens herabstürzte, starb gestern Nachmittag kurz nach 1 Uhr im „Johns Hopkins' Hospital." Der Verletzte war erst nach seiner Wohnung gebracht worden, während der Nacht aber verschlimmerte sich sein Zustand dermaßen, daß er ge stern Morgen nach dem „Johns Hop kins' Hospital" übergeführt werden mußte. Eine genaue Untersuchung durch die Hospital-Aerzte ergab, daß der Mann schwere innerliche Verletzun gen davon getragen und höchstens eine Operation ihn retten könnte. Aber alle Mittel waren vergebens, und kurz nach Mittag trat der Tod ein. Im nord östlichen Stationshause sand gestern Abend unter dem Vorsitz von Coroner Siljacks ein Jnquest statt in Bezug auf den Fall. Die Geschworenen ent schieden. daß Niemand für den Unfall verantwortlich gehalten lwerden könnte. 'Der Verunglückte war 24 Jahre alt und 'verheirathet. er hinterläßt aber keine Kinder. Revolver in Kindesh-and. Gestern Abend wurde aus einer Gruppe von Knaben im Harlem- Square ein Revolver abgefeuert und die Kugel streifte zufällig das Hand gelenk von Oliver Beefelt von Nr. 32Z. Nord-Stricker-Siraße. 'Der Schieß bold konnte nicht ausfindig gemacht werden. Erlitten schwere Brand wunden. Der Gasolinofen forderte wieder ein Opfer in Ost-Baltimore. Als die 38 Jahre alte Frau Marie Darsch. Gattin des Hrn. John Darsch von Nr. 502. Süd-Dallas-Straße, gestern Vormit tag mit Waschen beschäftigt war, ge riethen ihre leichten Kleider an einem Gasolinofen in Brand und im Nu war die Frau in Flammen eingehült. Frau Kunigunde Darsch. die 66 Jahre alte Schwiegermutter der Unglücklichen, versuchte die Flammen zu löschen, aber sie konnte Nichts ausrichten und ver brannte sich die Hände schwer. Auf ihre Hülferufe kam dann ein Neger. Namens Chas. Robinson, herbeigeeilt, dem es gelang, die Flammen zu er sticken. Die Frau hatte am ganzen Körper Brandwunden erlitten und wurde von dem schnell herbeigerufenen Dr. Reinhart von Nr. 1531, Eaftern- Avenue, in der Ambulanz des östlichen Distrikts sofort nach dem „Baltimorer Universitäts-Hospital" gesandt. Die Verletzungen der Frau sind gefährlich, aber nicht unbedingt tödtlich. Seinen Verletzungen er legen. Im „Stadt-Hospital" starb gestern Abend zio Uhr Capt. Thos. D. O'- Keefe von der Haken- und Leiter-Co. Nr. 6. Capt. O'Keefe erlitt vorige Woche einen Darmbruch und begab sich gestern vor acht Tagen nach dem Hospital, um sich operiren zu lassen. Der Verstorbene war 33 Jahre alt und seit dem 1. Juli 1888 Mitglied des städtischen Feuer - Departements. Er hinterläßt in Nr. 1343, Süd- Charles-Straße, eine Frau mit drei Kindern. Au s einem Fenster gestürzt. Der 9 Jahre alte Charles Fuchslo cher von Nr. 12, Brown's Lane, fiel gestern Nachmittag aus einem Fenster des zweiten Stockwerkes und erlitt au ßer einem Bruch des rechten Armes mehrere schmerzliche Kopfwunden. Er wurde in der Ambulanz des südwest lichen Distrikts nach dem „Maryland Universitäts - Hospitale" gebracht. Andere Unfälle. An der Baltimore-, nahe Lloyd- Straße, wurde gestern Abend der 76 Jahre alte Abraham Abrahamson von einem elektrischen Waggon umgefah ren. 'Der alte Mann, welcher die Straße hintr einem westwärts gehen den Waggon kreuzte, trat ahnungslos vor einen östlich sahrenden Waggon, der glücklicher Weise langsam fuhr. Abrahamson wurde besinnungslos nach seiner Wohnung an der Ost- Lombard-Straße gebracht. Stehler und Hehler aus Washington. De>r 29 Jahre alte Neger Harry Henry wurde gestern in der westlichen Polizeistation auf die Anschuldigung hin dem Gerichts'ver ren überwiesen. Frau Lydia F. La Vin von Nr. 44. B Str.. Washington, D. C., einen Diamanitring iin Werthe von §250 gestohlen zu haben und sein Ras sengenosse Walter Briggs wurde we gen Hehlerei ebenfalls dem Gerichtsver fahren überwiesen. Henry beging den Diebstahl vor ungefähr zwei Wochen und die Washingtoner Geheimpolizei vorfolgte seine Spur bis nach Balti more. Hier übergab Henry zwei Dia manlbringe seinem Rassengenossen Wal ter Briggs mit dem Auftrage, einen derselben zu versetzen. Briggs erlangte auch auf den werthvolleren der Frau La Vin gehörigen Ring §5O, wovon er §lO als Commission für sich behielt. Den anldewen Ring, dessen Werth auf §l5O geschätzt wird, behielt Briggs für sich selbst. Der Geheimpolizist Ho gan, welcher die Washingtoner Ge heimpolizei bei der Aufarbeitung des Falles unterstützte, verhaftete gestern die beiden Neger im westlichen Distrikt. Brände. Ein Alarm vom Ka sten Nr. 541 rief die Feuerwehr gestern Nachmittag nach dem Stalle von Hrn. Albert Levy, Nr. 852, Süd - Eutaw- Straße. woselbst auf unbekannte Wei ft Feuer entstanden war. Der angedich tete Schaden ist indessen unbedeutend. Durch die Explosion ern.'s Gaso linofeNs wurde gestern in der Woh nung des Hrn. Alexander Ollbrich, Nr. 1200, Peabody-Str.. ein Schaden von §lOO angerichtet. EinAlarm warü vom Kasten Nr. 272 eingesandt. Der Lloyd-Dampfer „Bonn" wird heute Morgen um 7 Uhr am Pier Nr. 9 auf Locust - Point an legen und 560 Zwischendecks - Passa giere landen. Um 11.40 gestern Vor mittag passirte der Dampfer Cape Henry. §729,000 an Steuern verlangt. Die Stadt strengt eine Klag seyen die 23 National-Banken an, um die rückständigen Steuern für 1897 und 1898 zu erhalten. Im Superior-Gerichte wurden ge stern durch John V. L. Findley und Levi Greenbaum im Namen des Mayors und Stadtraths Klagen ge gen die 23 hiesigen Natronal-Banken angestrengt, um die rückständigen Steuern für 1897 und 1898 auf das Aktienkapital der Banken zu erlangen. Die Stadt wünscht im Ganzen H 729.- 000 zu erlangen, und zwar die folgen den Beträge: .Tritte National-Ban?" tzls,<XX>,(Y .Zweit Rational-Bau! Nation! B,VÄ>,VO „Rational „National Bank o>f Biltimor . . , 70>0>X>,VY „National Marin" , „National Bant of Eominerrr' . . . IS,<Xiv,<X> „?tl>inal Union" 40,<XYM .Ration>al Mechanics'" „ManufacturerZ' National" .... .Erste National" SO,o<X>,> and Merchants' Nation!" . LS,M).OV Equitable Rational . 2S,W),IX> „Drovers an iMechanics' Rational" . 12,000,09 „Continental Nasion<r!" 14,000.00 ?'itiz>eli>s' National 4.',, 000,00 „Canton National" ....... 5.000,00 „American Rmional" ....... 10,000,00 „Mnchants' National" ...... 80,000.00 /Wettern National 35,000.00 „National Crchange 35,000.00 „Rat'ioiral Farmers and iPkanter-'" . 60,000,00 Total t' 25,000,00 Bekanntlich hatten die Banken die Zahlung der Steuer verweigert, weil sie erklärten, daß die Stadt nur 30 Cents Steuern von HlOO Kapitals er heben könne. Es kam damals zu einer Klage, die im Bundes - Kreisgerichte dahin entschieden wurde, daß die Stadt den vollen Betrag nach Maßgabe des Gesetzes von 1896 erheben könne. Nachdem diese Entscheidung vom Richter Morris vor Jahresfrist abge geben worden war, hatte Steuer-Ein nehmer Parlett mit den städtischen Rechtsbeiständen consultirt und be schlossen, sogleich die Steuern einzu treiben. Da die Banken aber erklär ten, sie wollten appelliren, so stand man von der Einziehung der Steuern ab. Inzwischen sind aber wieder drei Monate verflossen, und da die Stadt auch nicht auf das Anerbieten der Banken eingehen wollte, die Steuern einstweilen anzunehmen und die etwa zu viel bezahlte Summe später zurück zuzahlen, so strengte die Stadt die Klage an. Donadan Brown. In der katholischen St. Alphonsus- Kirche in Woodstock wurden gestern Vormittag 10 Uhr Frl. Mary Grace Brown, Tochter des verstorbenen John R. Brown von Howard - County, und Wm. D. Donavan durch Pater Guld ner vom Woodstock - Colleg getraut. Die Braut ist eine Nichte des Ex-Se nators A. P. Gorman. Die Stadt controlirt die Wasserz u f u h r. Das Appellations - Gericht hat ge stern entschieden, daß die Sta'dt Bal timore Volk Controle über die Wasser zuführ aus dem Gunpowder - River hat. Die Frage war durch eine Klage von Edw. D. Day gegen den Mayor und Stadtrath eingereicht worden, in welcher er die Stadt zu verhindern suchte, Wasser außerhalb der Stadt-' Grenzen zu verkaufen. Er erklärte, daß seine Rechte als Uferbesitzer ge schmälert wurden. Da die Stadt et wa HlO,OOO pro Jahr von Wasser, das sie 'im County verkauft, erhalten, hatte er seinen Antheil haben wollen. Der Prozeß war ursprünglich inßal timore - County - Gericht verhandelt worden und hatte die Stadt eine Ein rede gegen Day's Anspruch erhoben. Das Gereicht hatte die Einwände der Stadt aber abgewiesen und zu Gun sten Day's entschieden. Das Appella tions - Gericht hat nun aber dieses Urtheil umgestoßen und zu Gunsten der Stadt entschieden. Kapital verzehnfacht. Die „Continental Coal Co." hinter legte gestern im Urkunden -- Büreau ein von Percy B. McLarm, M. McD. Price, Thomas E.McGlone, N. Wins low Williams und John Williams un terzeichnetes Certifikat, demzufolge das Aktienkapital von H2Z.000 auf 000 erhöht wurde. Die Gesellschaft eignet bedeutende Gru-ben in Penttsyl vamen. Entscheidungen desAppel lations-Gerichts. Das Appellationsgericht hat gestern eine Anzahl Entscheidungen! bekannt gemacht, u. A. folgende: Barron gegen Whiteside, Urtheil umgestoßen (Richter Pearce), Fall zurückverwiesen; Brad ford gegen McZenzie. bestätigt mit Kosten (Richwr Schmucker); Gambrill geg-en Schooley. Urtheil bestätigt mit Kosten (Richter Page); Main u. A. ge gen Feßl-r, Berufung abgewiesen (Oberrichtier McSherry); Cheston ge gen Cheston, Urtheil umgestoßen, Fall zurückverwiesen (Richter Fowler); Gel tings gegen Mcßae, Urtheil umgesto ßen, neuer Prozeß gewährt, dessen Ko sten vom Appellanten zu tragen sind (Oberrichter Boyd); Slingluff gegen „Andrew Volk Builders' Supply Co." Urtheil umgestoßen, neuer Prozeß be willigt (Richter Schmucker); Shriver gegen Clavie, Urtheil bestätigt (Richter Page); Mayor und Städtrath von Baltimore gegen Day, Urtheil umge stoßen und Fall abgewiesen (Richter Briscoe); ..Baltimore Consolidirte Bahn - Gesellschaft" gegen Pierce. Ur theil bestätigt. Appellant hat die Ko sten d?r oberen und unteren Instanz zu tragen (Richtn Boyd); Bauern schmidt gegen „Maryland Trust C 0.," Urtheil bestätigt (Richter Fowler); Schleus und Willens gegen Wittens, Urtheil bestätigt mit Kosten, die aus dem Nachlaß zu zahlen sind (Richter Briscoe). Geschieden. John Fvedevick Wan/kmiller von Nr. 435, Süd - Ehester - Straße, wurde gestern von Annie E. Wankmillev im Kreisgerichte Nr. 2 geschieden. Das Paar hatte am 23. Dezember 1888 ge heirathet. am 16. Dezember 1895 hatte aber angeblich die Frau ihren Gatten böswillig verlassen. Drückende Fesseln. Annie M. Mitchell suchte gestern um Scheidung von Walter F. Mitchell nach. Das Paar? hatte am 6. Novem ber 1890 geheirathet. Hatkie A. Sanders reichte gestern ei ne Klage auf Scheidung von ihrem Gatten Jamss R. Sanlders ein, der sie angeblich am 30. September 1893 böswillig verlassen, nachdem sie mit ihm am 6. August 1888 getraut wor den war. I. E. Morgan hat gestern im Stadt reisgerichte ein Gesuch um Scheidung von Florence M. Morgan eingereicht, welche selbst bereits vor einiger Zeit auf Scheidung geklagt hatte. Zu Gunsten der Gesell schaft. Richter Stockbridge entschied gestern im Kreisgerichte Nr. 2 in der Klage von Winfield S. Cahill. als Verwalter des Nachlasses von Kate Cahill, gegen die,.Maryland Life Insurance Co." zu Gunsten der Letztsven, indem er erklär te, daß kein Beweis dafür erbracht worden s 5, daß die Gesellschaft ihrer Verpflichtung Nicht nachgekommen sei. Dieselbe habe pünktlich an Krau Kate Ckyill zu deren Lebzeiten die Leibrente ausgezahlt und deshalb könne Kläger n'icht die Rückzahlung der eingezahlten Summe verlangen. Anwalts - Prüfung. Die Staats - Behörde zur Prüfung von Anwalts - Candidaten hielt ge stern eine Sitzung. 30 Canldidaten wurden examiniirt und wird die Prü fung heute Vormilttag fortgesetzt. Bankerott. John A. C. Lips von Frederick. Md., suchte gestern um die Wohlthat des Bankerottgesetzes nach. Er veran schlagt seine Verbindlichkeiten auf §7152.10 und seine Aktiva auf §1295. 20 Jahre Zuchthaus statt Todesstrafe. Richter Wright läßt im Falle des we gen verbrecherischenAngriffs schul dig befundenen Negers der Um stände wegen Milde walten. Der Neger William Proctor wurde gestern auf 20 Jahre m's Zuchthaus, gesandt, weil er schuldig befuniden worden, am 8. August auf Rebecka Peck im Hause ihrer Eltern, Nr. 820, Ost-Prattstraße. einen verbrecherischen Angrisf begangen zu haben. Die Eltern des Mädchens führten in dem genannten Hause eine Wirth schaft und hatten gleichzeitig einen Tanzsaal, der von Negern in jener Gegend patronisirt wurde. Proctor war als Klavierspieler beschäftigt und schlief zeitweilig in dem Hause. An dem Abend, als der Angriff verübt wurde, hatte das Mädchen eines der Dienstmädchen gerufen, und als sie keine Antwort erhielt, war sie selbst hinauf geeilt, um eines der Mädchen aus feinem Zimmer zu holen. Proctor befand sich in dem Zimmer und ver übte dann den Angriff auf Rebecka. Als das Mädchen aufschrie, eilte die Mutter herbei. Die Geschworenen brachten nach nur 30 Minuten Bera thung ein Verdikt auf schuldig ein. Drei der Geschworenen empfahlen ihn der Milde des Gerichts wegen der gro ßen Versuchung, der er in dem Hause ausgesetzt gewesen. „Das Verbrechen," sagte der Richter, „war ein sehr schwe res, und ich glaube, daß in Fällen die ser Art die Todesstrafe verhängt wer den sollte. Wir Richter müssen ber in Fällen gleich diesem unsere Macht nach dem Diktate unseres Gewissens ausüben. Der Angeklagte war von Personen auf niederer Stuft umgeben, die ihn mehr mit der Familiarität ei nes Freundes,, als eines Dienstboten behandelten. Alles Dies macht mich zaudern, ehe ich das Todesurtheil ver hänge, aber ich will Dies nicht so ver standen wissen, als ob es einen Präce denzfall macht. Das Urtheil lautet auf 20 Jahre Zuchthaus." Tolchesterundßa Y-R idge. Das „Staats-Lager" der „Patrio tischen Söhne von Amerika" ver brachte den gestrigen Tag in Tolche ster, während der „Katholische Club jungev Männer" auf dem Dampfer „Columbia" eine Exkursion nach Bay- Ridge veranstaltete. Nur noch Infanteristen gewünscht. Die Beamten des Rekvutirungs-Büreaus an der West- Fayette-Straße haben von Washing ton die Weisung erhalten, nur noch Infanteristen für die Philippinen-Ar mee zu >re!vutiren, da die Zahl der Ar tilleristen und Kavalleristen voll ist. Jn's „Camp Endenvor" begeben sich, wie bereits gestern be merkt, 30 Knaben, zumeist aus Canton und Süd-Baltimovs. Dieselben wer den um 9 Uhr heute Vormittag von der Baltimore - Lchigh - Station an der Norch-Avenue nach dem Lagerplatze abfahren. Als „Werftrat ten" ver haftet.— James A. Wyre und H. A. Harvey sittd vom Lieutenant Napier in der mittleren Polizeistation wegen angeblichen Diebstahls an der Werfte eingeliefert worden. Ableben. In Washington. D. C., ist Frau Charlotte B. Johnson, die Gattin von Hrn. G. M. Johnson, ei nes Sohnes des verstorbenen Generals Revery Johnson, in Nr. 1607, 16.Str., einem Herzleiden erlegen. Die Leiche wird nach Baltimore gebracht und ne ben ihren verstorbenen Töchtern beer digt werden. Im Alter von 66 Jahren starb gestern zu St. Denis Hr. Matth. Heil. Die Beerdigung findet morgen Nach mittag um 2 Uhr von St. Denis aus auf der „Cedar Hill Cemetery" statt. Die 60 Jahre alte Negerin Hat tie Rowley stürzte gestern Morgen in ihrer Wohnung, Nr. 911, Pcirce-Str., todt nieder. 'Coroner Ed. Grempler constatirte einen Herzschlag als Todes ursache. Die Jahres -Versamm lung des „Sonntagsschul - Ver eins" der deutschen evang. - luth. St. Petri - Kirche an Eagerstraße, nahe Broadway, fand am Dienstag Abend in der Sonntagsschul - Halle statt. Di folgenden Beamten wurden wieder er wählt: Superintendent Georg Eier mann, Vice - Superintendent Moritz Hoher, Sekretär I. B. L. Munkewitz, Schatzmeisterin Franziska PleineK,Bi bliothekar Aug. Biedermann und Or ganist Conrad Wagner. Der „Krieger-Bund von Baltimore" veranstaltet am Sonntag eine große Excursion und Feldlager nach Rockaway - Beach. Der Dampfer „Thomas Wortley", welcher für den Zweck gemiethet wurde, ver läßt Nr. 10, Lightstraßen - Werfte um 4 Uhr und 8 Uhr Morgens und 2 Uhr Nachmittags, an Brown's Werfte. Süd - Broadway. 10 Minuten später anlegend. Tickets kosten 25 Cents, Kinder - Tickets 15 Cents und Kinder unter 5 Jahren sind frei. Für Ver gnügungen und Erfrischungen ist be stens gesorgt. P e r s o n a l - N i t i z. In der Pfarrschule der Herz Jesu - Kirche zu Highlandtown wurde gestern Nach mittag der Namenstag des Rektors der Kirche, Pater John A. Klang, gesei ert. Kralehl im demokratischen Staats- Convent von Kentucky. Louisville, Ky., 21. Juni. In dem demokratischen Staats-Con vent von Kentucky, welcher heute Nach mittag hier zusammen trat, ereignete sich gegen H 7 Uhr Abends, nachdem drei Stunden mit langweiligen Ver handlungen über Conteste unter den Delegaten verbracht worden waren, eine Scene der größten Aufregung in Folge eines Versuchs, einen lärmenden Gast von der Tribüne an die Luft zu setzen. Ein kleiner Panik entstand, doch wurde glücklicher Weise Niemand verletzt. Der provisorische Vorsitzer Johnston machte dem Radau ein Ende, indem er eine Pause bis 8 Uhr anord nete. In der Abend-Sitzung wurden nur einig weitere einleitenden Verhand lungen erledigt. Die Hauptgeschäfte kommen morsen an die Reih. Deutsche Gänger. Rüstungen des „Labor-Lyceums" für die Fahrt zum Arbeiter - Sänger- Bundesfest in New-Uork. An >deres aus den Vereinen. Die Gesanqs - Sektion des „Labor- Lyceums" übte gestern Abend unter der Leitung von Prof. G. Pöhlmann fleißig für das bevorftehenide Arbeiter- Sänger-Bundesfest. welches am 2.. 3. und 4. Juli d. I. m New-York statt findet und an welchem sich außer dm cirka 30 Mitgliedern der Gesangs- Sektion auch noch eine Anzahl anderer Mitglieder und Freunde betheiligen werden. In der unter dem Vorsitz des Präsidenten Theodor Meyer stattge habten Geschäftssitzung stattete das Reife-Comite einen Bericht ab, und zwar dürfte demselben zufolge die Sängerfahrt ein wahres Freudenfest werden, da den Sängern eine überaus starke Bummelkasse zur Verfügung steht. Die sämmtlichen Theilnehmer an der Sängerfahrt werden hellbraune Hüte un!d hübsche Abzeichen tragen. Die Gesellschaft reist am 1. Juli mit dem letzten Abendzug nach New-Jork ab und wird daselbst bei der „Morri sana Arbeiter-Liedertafel" einquar tiert. Am Abend des 5. Juli kehren die Sänger nach Baltimore zurück. Das Programm für das dreitägige Fest, an dem sich 64 Vereine betheili gen, ist, wie folgt, zusammen gesetzt: Sonntag, den 2. Juli, Nachmittags^— Empfang der auswärtigen Bun!oes- Vereine: Abends 7 Uhr großer Commers im „Grand CentralPalace," 43. und 44. Straße un'd Lexington- Aoenue. Montag, den 3. Juli, Vor mittags 9 Uhr Bundes-Versamm lung im „Grand Central Palace;" Nachmittags 2 Uhr General-Probe im „Grand Central Palace;" Abends 8 Uhr— Fackelzug-Parade, ausgehend vom „Grand Central Palace." Dien stag, den 4. Juli. Nachmittags 2 Uhr großes Conzert in Brommer's Union-Park von 1500 Sängern unter Mitwirkung eines entsprechend starken Orchesters der besten Musiker; Picnic und Somlmernachtsfest zum Schlüsse. „Arion" auf der Wander schaft. Die „Arionrten" begaben sich gestern Abend nach dem hübschen Sommer garten des Hrn. Adam Dietrich zu Carroll und hielten daselbst unter der Leitung von Prof. John C. Frank eine gemüthliche Singstunde ab. In der Geschäfts sitzung, in welcher der Präsi dent Georg Kirschenhöfer den Vorsitz und Hr. Henry Gorfchbroth das Pro tokoll führte, wurden nur Routinege schäfte erledigt. Arbeiter- Liedertafel. Die „Arbeiter-Liedertafel" hielt ge stern Abend in Hrn. C. Neidhardt's Halle, Nr. 323, West-Prattstvaße, eine gut besuchte Singstunde ab, in welcher unter der Leitung von Prof. Voll bracht fleißig Chöre für den am 9. Juli stattfindenden Ausflug geübt wurden. In der Geschäftssitzung, in welcher Hr. John Simon den Vorsitz führte, wurden Einladungen des „Mo zart-Männerchors" und des- rieger bundes" angenommen. Ein neues Mitglied fand Aufnahme. Arbeiter -Männerchor. >Der „Arbeiter - Männ-erchor" übte gestern Abend unter der Leitung seines Dirigenten, Prof. E. Szemilenyi. Eine kurze Geschäftssitzung unter dem Vorsitz des Präsidenten. C. L. Wagner folgte der Singstunde. In derselben wurden weitere Vorbereitungen für den am 9. Juli stattfindenden Ausflug getroffen. Sonst wurden nur Routine- Geschäfte erledigt. Der Präsident in Springfield. Springfield, Mass., 21. Ju ni. Präsident McKinley und Ge folge kamen heute auf dem kleinen Dampfer „Mascot" von Holyoke hier an und wurden nicht minder enthusia stisch bewillkommnet, als in den früher von ihnen auf ihrer Reise berührten Orten. Nach einer Spazierfahrt durch die Stadt, wobei ein National-Salut abgefeuert wurde, und einem Empfang der Schulkinder, welche dem Präsiden ten und der Frau McKinley je einen Blumenstrauß überreichten, begaben sich die Herren der Gesellschaft nach dem Rathhause, wo eine Plattform er richtet worden war. Die Damen blie ben unterdessen im Lokal des „Nayas sett - Club." Der Präsident hielt ei nen Empfang imßathhause und schüt telte innerhalb einer Stunde nahezu 2000 Personen die Hände. Um 2Uhr hielt er eine Revüe über einen Zug, welcher aus den drei hiesigen Miliz- Compagnie'n, der 'Flotten - Reserve u. etlichen Armeeposten bestand. Adams, Mass., 21. Juni. Der Präsident und Gefolge kamen um H 7 Uhr heute Abend wohlbehalten hier an un'd begaben sich sofort nach der Woh nung des Hrn. Plunkett. Um H 4 Uhr reisten der Präsident und Begleiter auf einem Extrazuge nach Adams, Mass., ab, wo die Familie McKinley eine Woche bei Hrn. W. B. Plunkett zu Gast sein wird. Ein mysteriöser Vorfall. West'- Che ste r. Pa., 21. Juni. Eine fremde Frau, welche erklärte, sie komme aus Brandywine-Summit, erschien heute in einem Fuhrwerk vor dem Ehester - County - Hospital und sagte, sie habe einen sterbenden Mann in ihrem Wagen. Nachdem der Mann in das Hospital getragen worden war, stellte sich heraus, daß derselbe bereits eine Leiche war. Die Frau war un terdessen fortgefahren. Die Identität des Todten ist noch nicht ermittelt worden. Ein neuer Mesen-Trust. New Nork, 21. Juni. Es wird angekündigt, daß sich die „Ame rican Spirits Manufactur'ing C 0.." aus 85 Firmen bestehend, die „Kentu cky Destillery and Warehouse Co.,"aus 56 Firmen bestehend, die „Standard Destilling and Distributing C 0.," aus 15 Firmen bestehend, die „Spirits Di stributing Co." und eine Anzahl klei nerer Compagnien zu einer einzigen großen Central - Compagnie unter dem Namen „Distilling Company of America" consol'idirt haben. Das Ka pital der neuen Gesellschaft beträgt Ertränkte sich im Flusse. Indianapolis, Ind., 20. Ju ni. Frau Elma Sander, die Gattin Theodor Sander's, eines der ersten Möbelhändlers der Stadt, hat Selbst mord begangen, unid das Bekanntwer den dieses tragischen Vorkommnisses hat in den weitesten, zumal den deut schen Kreisen, die größte Sensation u. zugleich allgemeines Mitgefühl mit dem unglücklichen Manne hervorgeru fen. Frau Sander war seit mehreren Monaten krank und hat den Selbst mord offenbar in einem Anfalle von Geistesgestörtheit vollbracht. Sie ver schwand gestern früh aus ihrer Woh nung, und alle Nachforschungen nach ihrem Verbleib waren vergeblich. Spät am Nachmittage wavd die Lei che aus dem Fluß gezogen; die Un glückliche hatte sich ertränkt. Späteste Kabelberichte. Waldeck - Rousseau abermals aufge fordert, ein Käbinet für Frankreich zu organifiren. Festnahme ei nes französischen Generals. Paris, 21. Juni. Nach einer um 7 Uhr heute Abend stattgefun denen weiteren Unterredung mit dem Prän 'denten Loubet willigte Hr. Bourgeois ein, in Paris zu bleiben und in den Unterhandlungen zur Organisation eines neuen Kabinets mitzuwirken, bis ein Resultat erzielt ist. Er hat dem Senator Waldeck - Rousseau dringlich gerathen, die Aufgabe wieder zu über nehmen, und bemüht sich emsig, An hänger für ihn zu gewinnen. In den Vorhallen der Deputirten kammer wird heute Abend allenthal ben Die Meinung geäußert, daß Hr. Delcasse die Zusammensetzung eines Kabinets nicht übernehmen wird. Da Waldeck - Rousseau 'in Folg des Zu redens des Hrn. Bourgeois 'die Nei gung an den Tag legt, einen weiteren Versuch zu machen, so wird ihm der Präsident wahrscheinlich Gelegenheit dazu geben. Manche Leute erwähnen indessen jetzt den radikalen Republika ner Jean Sarrien als muthmaßlichen Premier. General de la Roque, Direktor des 'Geschützwesens im Marine - Ministe rium. ist festgenommen und unter strenge Haft gestellt worden. Die ge gen ihn erhobene Anklage wurde noch nicht bekannt gegeben. (Später.) Es erhellt, daß Gene ral de la Roque, ähnlich wie Ver gestern abgesetzte Mce - Admiral de Cuver ville, über technische Angelegenheiten mit dem Marine - Minister Lockroy differirte. Er hatte gehört, daß Lock roy auch ihn in Ruhestand zu versetzen beabsichtigte, und schickte daraufhin dem Präsidenten Loubet folgende De pesche: „General de la Roque proteftirt ener gisch gegen das vom Marine - Mini ster vorbereitete Dekret, welches ihn in Ruhestand versetzt. Das Dekret ist auf unwahre Behauptungen bafirt." Verstärkung der brti schenTruppen 'in Süd-Afrika. London, 22. Juni. Wie die „Daily Mail" wissen will, hat die bri tische Regierung eine allmähliche Ver stärkung ihrer Truppen in Südafrika beschlossen, bis dieselben eineGesammt zahl von 40,000 Mann erreicht haben. Die Entscheidungen der Samoa - Commission. London, 22. Juni. Ein Kor respondent der „Times" meldet in ei ner vom 13. Juni datirten Depesche aus Apia, Samoa, die von den inte ressirten Mächten dorthin geschickte Commission habe zwar im allgemeinen ihren Auftrag erfolgreich vollendet, allein trotzdem seien die Aussichten für die Zukunft nicht sehr tröstlich. Die Commissäre hätten sich, um die erfor derliche Einstimmigkeit zu erzielen, bis zu einem gefährlichen Grade auf eine Kompromiß - Politik eingelassen, so daß das von ihnen erzielte Resultat in consequent und für keine der Parteien zufriedenstellend sei. Das Einzige, was man in ihren Entscheidungen lo ben könne, sei die Entwaffnung der Eingeborenen, die Abdankung, Malic toa's und die Abschaffung der Königs würde. Die Einsetzung einer neuen provisorischen Regierung werde indes sen voraussichtlich Schwierigkeiten verursachen, und die Commission werde schwerlich so bald von den Inseln weg kommen können, als sie erlwartet. Mark H'anna in London. London, 22. Juni. Senator Mark Hanna kam gestern Abend von Southampton, wo er auf dem ameri kanischen Dampfer „St. Louis" aus New-Dork angelangt war, hier an. Er leidet an einem leichten Anfall von Rheumatismus und wird sich in eini genTagen nach Aix-les-Bains, Frank reich, begeben, um eine Badekur durch zumachen. Hanna war nie vorher in Europa. Studenten ehren das An- denken Bis n>a r ck's. Berlin, 21. Juni. Die Stu denten der Berliner Universität hielten heute einen zahlreich besuchten Cam mers zu Ehren des Andenkens Bis marcks ab, Zweckentsprechende Depe schen wurden an den Kaiser Wichelm und an den Fürsten Herbert Bismarck geschickt. Die gefangenen Spanier. Madrid. 21. Juni. General- Lieutenant Polavieja, der Kriegsmini ster, erklärt auf Grund kürzlich hier eingetroffener R'gkrungs - Depeschen, die Filipinos hätten., als sie erfuhren, daß sich die Ver. Staaken durch den Parüfer Vertrag verpflichteten, die ge fangenen Spanier zu befreien, beschlos sen, diese Gefangenen als Amerikaner zu betrachten, um wo möglich große Vortheile aus den Unterhandlungen zu ziehen. Proteste gegen neueSteu e r n. London, 21. Juni. Ein Kor respondent der „Daily Mail" ielegra phirt aus Madrid: „Die Büdget-Vor schläge der spanischen Regierung sto ßen in allen Handels - Centren auf bittere Opposition. In Barcelona be teiligten sich heute (Mittwoch) 5000 Menschen an einer Demonstration ge gen die neuen Steuern. Aehnllche Pro test - Versammlungen fan'den in Bil bao. Saragossa und anderen Städten statt." konfolidirung aller Straßenbahnen in St. Louis. St. Louis, Mo.. 21. Juni. Es ist angekündigt worden, daß Gou verneur Stephens di neue Straßen bahnen - Bill unterzeichnet hat und die Verhandlungen Betreffs' Ver schmelzung aller hiesigen Straßen bahn - Linien Abgeschlossen sind. Bei dieser Transaktion handelt s sich um Werthe von nahezu §100,000,000, u. sind 'dabei 295 Meilen Schienengeleise und mit Hinzurechnung der Bahnen in der Umgegend und der noch anzulegen den Geleise 400 Meilen Bahn einge schlossen. Brown Bros, in New-Aork sollen die Consolidation dieses großen Systems zu Wege gebracht haben. Das neue System wird die folgen den Linien einschließen: Lin'dell- Bahn - System; Missouri, Taylor- Avenue, Jefferson - Avenue, Grand- Avenue, Union - Depot, Southern- Electric, Baden und St. Louisßroad way-Kabel, Caß - Avenue und Fair- Grounds, Citizen, Union,Forest-Park und La Clede - Avenue, Mound-Ci ty, Northern Central. People's, St. Louis und Suburban und St. Louis und Meremac - River, wie auch die Gerechtsame her St. Louis Traction- Co., Centra! - Traction - Co. und St. Louis Transit - Co. Mehr als §5,- 000,000 sollen für Verbesserungen verausgabt und eine größere Anzahl von Bahnbeamten angestellt werden. Nasses Wetter >>pac.'ung, welche /// M. P viseuit ! sind us dem besten Weizenmehl cieinacht, sodaß ! odaß sie auch nie unverdaulich sind. Ihre Popu- ? !! / / 'I/ larität hat viele Amitationen zuwege gebracht, L ! I welche Sie sorgfältig vermeiden sollten. ? TasSchiWittel - Natio!^ mit Ehokolade.Ueberzug. < > I Gelatine - Schachteln verpackt, die nicht zerbrechen. L Sichere Kur gegen s Dyspepsie. Hartleibigkeit, Grippe. Btliofität. 8 Nervosität, Migräne, 8 Nieren- und Leber-Leiden, Sodbrennen -snd allgemeine Schwäche. 8 Nur aus den feinsten medizinischen Pflanzen angefertigtes Präparat. S Ittc pro Packet ° Apothekern 8 Wenn Euer Apotheker dieselben nicht führt, mhmt kein Ersatzmittel, 5 sondern schreibt um ein 10c. Probe-Packet, 12 enthaltend, an die S v. s. 4RA7 6 X4V7 00.. 8 cFtr-) 17 Ost 14. Straft, New-York. X XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX><>XXXXXXX)XXXXXX><X>cXXXXXZ^ Otis' Stabsarzt hält die Lage für kritisch. San Franzisco, 21. Juni. — Dr. Charles A. McOuesten, Stabs-- arztdes Generals Otis, der in Manila die Aussicht über die Sanitäts - Ver waltung führte, ist auf Kranken-Ur laub zurückgekehrt. Das mörderische Klima hat seine Gesundheit untergra ben. Dr. McQueston hat aus sorgfälti gen Beobachtungen die Einsicht gewon nen, daß ine Ökkupations-Armee von 100,000 bis 150.000 nöthig sei, um die Philippinen zu unterjochen und im Besitz zu halten. Die Bemühungen der von McKinley geschickten Friedens- Commission hält er für einen „absolu ten Fehlschlag"; ihre Thätigkeit sei von Anfang an wirkungslos gewesen. Er befürwortet eine Militär-Verwal tung, doch um sie gehörig zw unter stützen. brauche man noch viel mehr Truppen.' Sein Urtheil über die Lage in den Philippinen lautet folgendermaßen: „Wenn nicht bald Truppen, und zwar viele Tausend Mann, unseren Leuten zu Hülfe geschickt werden, wird man sie in den nächsten Monaten während der Regenzeit nach Manila zurücktreiben. Unsere Leute können einfach dasKlima nicht vertragen. Fünfzig Prozent von ihnen sind durch Krankheit zum Dienst untauglich geworden, und das inge nommene Gebiet wird man schließlich aufgeben müssen. Manila wird sich dann wieder im Belagerungszustand befinden. Unsere Offiziere und Mannschaften haben Wunder verrichtet und sich als die besten Soldaten der Welt erwiesen. Doch kein entscheidenderErfolg ist voll bracht worden, da- unsere Truppen macht nicht groß genug ist. Eine der größten Gefahren, der unsere Leute ausgesetzt sind, ist das Klima. Die neuen Mannschaften, die jetzt zur Ab lösung der heimkehrenden Freiwilligen geschickt werden, sind das Klima nicht gewöhnt. Die Filipinos sind jetzt schon -der Ansicht, daß sie die Amerikaner ge schlagen haben. Em Lösung der Schwierigkeiten würde sich vielleicht durch Anwerbung von Farbigen aus den Golfstaaten her beiführen lassen und ein solches Mittel könnte auch gleich die Rassenfrage in jenen Landestheilen erledigen. Die Neger können das tropische Kli ma viel besser vertragen, und baß sie gute Soldaten find, ist bewiesen. Ich möchte noch hinzufügen, daß di Frei willigen aus dem Westen die besten Soldaten und von wunderbarerTüch tigkeit im Kampfe sind. Alle Freiwil ligen jedoch sehnen sich nach der Hei math zurück, und ich glaube nicht, daß der Vorschlag, aus Freiwilligen auf den Philippinen den Stamm für drei neue Regimenter zu bilden, durchführ bar ist. Die Leute hatten sich anwerben las sen, um für ihr Vaterland zu käm pfen, haben aber keine Lust, dort zu bleiben, um einen Ausstand zu bekäm pfen." Ein britischer Lord über die Boeren. Chicago, Jll., 21. Juni. —Lord Cecil Douglas Compton, ein britischer Ulanen-Rittmeister, der fünf Jahre lang in Südafrika stand und sich zur Zeit hier aufhält, hat sich des Längeren über die Boeren Lord Compton besprach die Transvaalsrage nur vom militärischen Standpunkte aus. In erster Linie sagte er, daß die Transportfrage und die Strategie in Betracht kämen. Sodann seien die Boeren brillante Soldaten, ihre Ge schichte habe zur Genüge bewiesen, daß sie auf der Höhe der Situation stehen. Die Welt besitze kein besseres Solda tenmaterial. Und da sie auf die Ge rechtigkeit ihrer Sache bauen, so lassen sie sich auf „Oom Paul's" Befehl da für niederschießen. Außerdem sei das Transvaal wie für die Vertheidigung geschaffen. Die Transportfrage für di englische Okkupationsarmee würde fast unlöslich sein. Tausende von Mauleseln müßten von Südamerika gesandt werden, und die weite Reise und das ungewohnte Klima würde Hunderte, ehe sie zur Verwendung kommen, todten. Dr Lord behauptet, England müsse zum 60.000 Mann haben, um erfolgreich gegen das Transvaal operiren zu können. Den Philippinen krieg hält er für leichter durchführbar, als einen Feldzug im Transvaal. Außerdem seien die Boeren vortrefflich bewaffnet. Die Steuern der Uitlan ders seien zum Waffenankauf benutzt worden,. DaS Defizit im Schatzamt. Was hi ngt o n, D. C., 21. Juni. Einer conservativen Schätzung nach wird das Schatzamts - Defizit für das am 30. Juni verstreichende Fiskal jahr 1898 —'99 nicht ganz §lOO,OOO. 000 betragen. Die Einnahmen des Jahres belaufen sich soweit über§49B,- 800.000, und die Ausgaben knapp §100,000,000 mehr, während für di übrigen zehn Tage des Fiskaljahres noch ungewöhnlich hohe Einnahmen in Aussicht stehen. Ohne die an die Cu baner bezahlten §3,000,000 und ohn die §20,000,000, welche die Spanie für die Philippinen erhielten, würd, 'das Defizit natürlich bedeutend gerin ger gewesen sein, indessen ist auch zil bemerken, daß die Regierung im letzte März über §11,000,000 zur Tilgung ihrer Ansprüche gegen die „Central- Pacisic - Bahn" erhielt. Die Ausga ben der Regierung während des Jah res haben wahrscheinlich in Anbe tracht der großen Flotten- und Mili tär - Rüstungen diejenigen des vor hergehenden Jahres um twa §165,- 000,000 überstiegen, und das Defizit ist dagegen nur um §62.000,000 grö ßer, als das letztjährige. Tie Rationen unserer Soldaten. W a f h i n g t o n, D. C., 21. Juni. Die Offiziersbehörde, welche von General Brooke ernannt wurde. um> sich über die Rationen zu äußern, die gegenwärtig den Bundestruppen ge liefert werben, und bezügliche Verbes serungsvorschläge zu machen, hat ih ren Bericht dem Kriegs - Departement übermittelt. Eine Aenderung in den Rationen selbst wird darin nicht be fürwortet, sondern nur eine unbedeu tende Aenderung ber Art und Weis, in welcher die Soldaten von Erspar nissen an ihren Rationen Gebrauch machen können. Letzterer Theil des Berichts ist von General Brooke in Erwägung gezogen worden; er hat aber erklärt, der Plan sei, während die Soldaten im Felde sind, nicht ausführbar. Er wird da her vielleicht auch nicht angenommen werden. Er bezieht sich nur auf den Modus, wie die Ersparnisse an Ra tionen für die Soldaten nutzbringend angelegt werden sollen; sie sollen ei nem persönlichen Crevitsond statt ei nem Compagniefond einverleibt wer den. Nichtcr Lynch. Scranton. Miss., 21. Juni. Daniel Patrick, welcher am letzten Montag in der Nähe von hier einen unsittlichen Angriff auf Frl. Bessie Jreland verübt, wurde um H 2 Uhr heute früh gelyncht —Joseph Stockley wurde Dienstag im Assisengericht in Oxford, England, zu zehnjähriger Haft verurtheilt. Er war überführt, eine Quantität Gold- und Silbergeschirr, welches dem Her zog von Marlborough gehörte, gestoh len zu haben. —Die australischen Kolonien stimm ten Dienstag über die Föderations frage ab. In Neu-Süd-Wales ging ein hitziger Wahlkampf ber Abstim mung voraus. Die Befürworter des Föderationsplanes haben dort gesiegt. Chauncey M. Depew ist ain Dienstag Abend plötzlich von London nach Briissel berufen worden, wo sein Sohn schwev erkrankt U