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Der DeuWe Korrespondent. Donnerstag, den IN. Jnli IBSN. Alles um'S Geld. -Sequester für die „Monarch Brewing Co." verlangt. Eine Attacke ge gen die Trusts. Schadenersatz klagen. Wohlthätige Vermächt nisse. Richter Stockbridge beraumte ge stern im Kreisgericht Nr. 2 einen Ter min auf den 20. Juli 1899 an. wann die „Monarch Brewing Co." Gründe angeben muß. warum kein Sequester für die Compagnie' ernannt werden sollte. Di Petition um die Ernen nung ines Sequesters wurde von dem Anwalt N. Walter für die „Wilhelm Grießer Engineering Co." eingereicht. Die klägerische Partei giebt an, daß die Brauerei - Gesellschaft an der Lombard- und 7. Straße, Highland town, Grundstücke gekauft habe für die Summe von §6500 und §2500 anbe zahlt habe. Der Rest sei noch fällig. Die klägerische Partei sagt weiter, daß sie am 20. Januar 1899 mit der Brau erei-Gesellschaft einen Kontrakt abge schlossen, eine Brauerei auf den, Grundstücke zu errichten. Es wurde vereinbart, daß die Fundamente, welche schon theilweise vollendet waren, ange nommen und die Brauerei bis zum 20. August 1899 im Betrieb sein sollte. Für die Arb.'it, heißt es in der Kla geschrift, versprach die Braugesell schaft. §230,000 zu zahlen, und zwar in sechsprozentigen Obliga tionen durch eine Hypothek gedeckt, und der Rest in Raten bei'm Fortschritt des Baues. Das zweite Stockwerk ist jetzt fertig, und die klägerische Partei behauptet, daß §12,400 fällig sind, welche die Braugesellschaft nicht bezah len könne. Es wird ferner in der Klageschrift angegeben, daß die Gesellschaft dem Kläger bei'm Abschluß des Ueberein icmmens versicherte, §70,000 des Ka pitals seien schon gezeichnet, und daß das Uebrige gezeichnet werden könnte. Es hat sich seitdem herausgestellt, wie in der Klageschrift behauptet wird, daß die §70.000 unter der Bedingung gezeichnet worden seien, daß sie nicht eingefoidert werden sollten, bis genü gend Kapital für den Bau, die Einrich tung und den Betrieb der Brauerei von zuverlässigen Personen gezeichnet wä re, oder die Gesellschaft habe die nö thige Summe noch nicht erlangen kön nen. !Es wird behauptet, daß, im Ver trauen auf die Zahlungsfähigkeit der Compagnie, die Klägerin zahlreiche Sub-Contrakte zur Lieferung von Material, Maschinen und anderem unter dem Contrakte nöthigen Zubehör abschloß, und daher großen Verlusten ausgesetzt ist. Auf diese Gründe hin ersucht die Klägerin, daß die „Mo narch-Brauerei" insolvent erklärt und ein Sequester ernannt werde, und die Klägerin einen Arbeiter-Anspruch er halt für die Arbeit an dem Gebäude. §25,000 für ein Mensche n- leben. Die Wittw Ella Keller und ihre Kinder Ellsworth und Walter Keller strengten gestern im Common Pleas- Gerichte eine Klage auf §25,000 Scha denersatz gegen die „Knickerdockr-Eis- Cv." an, weil der Gatte und Vater Samuel H. Keller, der als Fuhrmann bei der Gesellschaft angestellt war. am 22. Juli angeblich von einem Pferde derartig getreten wurde, daß er am folgenden Tage den Verletzungen erlag. Wegen Verleumdung ver klagt. Henry Benning strengte gestern ge gen David Z. Buckley eine Klage wegen angeblicher Verleumdung an. Um §lO,OOO geschädigt. Richard L. Chambers strengte ge stern im Superiorgerichte eine Klage gegen James E. Tippett, William T. Tippett, David Summers. Edw. C. Lilly und die „United States Fidelity und Gamnty Co." auf §lO,OOO Scha 'denersatz an. Wie Kläger angiebt, drangen die Beklagten oder deren Age nten am 9. Juni 1899 in sein Haus Nr. 1320, Nord - Fulton - Avenue, ein, be legten ihm gehöriges Eigenthum mit Beschlag und setzten zwei Tage lang inen Wächter in's Haus. §lO,OOO Schmerzensgeld ge wünscht. James F. Bayley reichte gestern im Common Pleas - Gerichte eine Klage für §lO,OOO Schadenersatz gegen die „United Railways und Electric Co." ein, weil er angeblich am 27. Mai d.J. durch das vorzeitige Weiterfahren eines Waggons der Gesellschaft schwere Ver letzungen erlitt. Ehenals Fehlschlag. Carrie Loiselle suchte gestern im Kreisgerichte Nr. 2 um Scheidung von Edward H. Loiselle nach. Das Paar heirathete am 2. Oktober 1887 und lebte bis zum 22. Mai 1899 zusam men. Die Klägerin ersucht gleichzeitig um die Obhut über ihr einziges Kind. Blanche Buchheimer wünscht von Cdw. Buchheimer geschieden zu sein. Das Paar hatte am 18. Juni 1894 geheirathet und wurde böswilliges Ver lassen als Klagegrund angegeben. Unter H 3500 Bürgschaft ge stellt. Dr. Alfred Bailey, der, wie gestern mitgetheilt, auf die Anschuldigung hin verhaftet worden war, die Post Zu be trügerischen Zwecken mißbraucht zu ha ben, wurde gestern unter P 3500 Bürg schaft für das Verfahren der Bundes- Großgeschworenen festgehalten. Gegen die Trusts. Ex-Gouverneur Pinkney White, der Anwalt des Hrn. Joseph Gottschalk, welchen die „Mercantile Trust u. De posit Co." bekanntlich als Mitverwal ter desNachlasses des Hrn. Albert Got tschalk abgesetzt haben möchte, griff ge stern in seiner Vertheidigung - Rede die Trusts auf ein Art und Weis an, welche nicht geringes Aufsehen erregte, besonders da die Rede von einem so hochangeselhenen und einflußreichen Manne gehalten wurde. Der Ex-Gou verneur sagte unter Anderem: „Die kolossalen Verbindungen von kapitalistischen Combinationen bilden eine beständige Gefahr für das Wohl der Regierung und der Bevölkerung dieses Landes. Dieselben müssen con trolirt und regulirt werden. Wenn die Gewalt dieser riesigen Finanz - Cor porationen nicht eingeschränkt wird, so bringen dieselben schließlich das Land an den Rand des Verderbens." Er brachte alle Trusts in die näm liche Kategorie und verdammte die Trusts, welche Handelsartikel contro liren, ebenso sehr, wie solch Trust 'Cvmpagnie'n. welche sich nur mit der Regulirung von Hinterlassenschaften befassen. Während die einen Trusts die brlich Conkurrenz unterdrücken, die Löhne reduziren und den Preis der Probutt erhöhen, ständen die letztge nannten Trusts durchaus unter keiner Controle. Das Grichtkzimmr war zur Zeit, als Hr. White sprach, mit Rechtsan- walten und Clerks dicht besetzt, und Alle folgten seiner brillanten Rede mit Spannung. Nachdem Ex - Gouver neur Whiite sein VerthoidigungS-Rede geschlossen hatte, sprach der Richter noch einige Wo-rte und behielt sich dann die Entscheidung vor. WohlthätigeVermächt nisse. Das Testament von Richard McCabe wurde gestern im Waisengericht einge locht, und ist der ganz Nachlaß der katholischen Kirche vermacht, u. zwar dem Vater H. M. Chapius §250 für Begräbnißkoften und §2OO für ihn selbst, dn Barmherzigen Schwestern §3OO und der Rest den Trustees des St. Charles - Collegs in Howard- County. Vater H. M. Chapius ist als Testaments - Vollstrecker ernannt. Das Testament wurde am 28. Juni 1899 unterzeichnet, am 'Tage vor dem Able ben des Erblassers. Betrügerische Manipula- t i 0 n e n. Franklin P. Wilson von Nr. 748, West - Saratogastraße, bekannte sich gestern schuldig, die Post für betrügeri sche Zwecke mißbraucht zu haben. Er wurde im Bundes - Distrikts - Gericht um §lOO bestraft. Wilson hatt an eine Anzahl Händler in ausländischen 'Postmarken geschrieben und als Refe renz die „Chesapeake Stamp Co." an gegeben. Doch unterließ er es, für die ihm gesandten Marken Geld einzusen den. Der Geschäftsführer der Com pagnie erklärte, daß er den jungen Mann nicht kenne. Waifengericht Im Waisengericht wurde gestern zum Testaments - Vollstrecker ernannt im Falle von Richard McCabe Henry M. Chapius; zu Nachlaßverwaltern im Falle von Barbara Keuster Alin Bryan, von Michael Jacobson Wm.D. Jacobson und im Falle von Margar. Thielbahr F. Nessemann. Ein Jnven tarverzeichniß wurde im Falle von Henry Schasser eingereicht. Verwal tungsberichte wurden gut geheißen im Falle von Wilhelmina Kull und Sarah I. Michael. Vormundschaftsberichte wurden gut geheißen im Falle von H. I. Simon u. A., Cynthia H. King u. A. Verkäufe wurden ratifizirt in den Fällen von Margareth Evan, John E. Elwood und Fannie G. Shiply. Ehelich ve rbund e n. In der für den feierlichen Anlaß hübsch txkorirten ev.-luth. Emanuels - Kirche, Ecke Schröder- und Pierce - Straße, wurden gestern Abend durch Pastor Wm. Schaller Hr. Henry I. C. Hoss mon und Frau Ida May Carmen, Tochter des Poligeilieutenants Jos. Collins vom südlichen Distrikt, zum Bunde für's Leben vereint. Als Ushers fungirden die HH. Wm. Hoffman, Geo. G. Hoffman, Geo. Weber und Fred. Rückert. Nach der Trauung fand in der Wohnung der Eltern der Braut, Nr. 423, Ost - Fort - Avenue, ein Em pfang statt, bei welchem die zahlreich erschienenen Gäste mit dem Besten, was Küche und Keller bieten konnten, bewirthet wurden. Hr. Hoffman und feine junge Gattin werden nach ihrer Rückkehr von einer Hochzeitsreise nach Atlantic - City in Nr. 1513, Riverside- Avenue. wohnen. Wegen brutalen Angri ffes festgehalten. Hugh Curley und Edward Feldmayer wur den gestern auf die Anschuldigung hin verhaftet, einen unprovozirten brutalen Angriff auf Hrn. 'Sigmund Rosen blatt von Nr. 237, Nord - Gaystraße, gemacht Zu haben. Beide werden für em heute stattfindendes Verhör in der Centralstation festgehalten. Rosenblatt hatte erst unlängst eine Operation an seinem Rücken vornehmen lassen, und in Folge der erlitten!, Mißhandlung hat sich sein Befinden bedenklich ver schlimmert. Die „Baltimore Brewing C 0." hat, wie ein Telegramm ausNor folk, Va., meldet, den Versuch gemacht, die Controle über di „Consumers Brewing Co." in Norfolk, Va., zu er langen, doch haben die Unterhandlun gen sich zerschlagen, und die Bergner u. Engel Brewing Co. in Philadelphia hat di Controle über die Brauerei in Norfolk, Va., sich gesichert. Der „Gärtner - Club" hält am 1. August im „Electric - Park" sei ne Jahres - Reunion ab. Pe rs onalno t i z. Hr. Kemp Bartlett, sen., liegt in kritischem Zu stande an den Folgen eines Schlagan falles, welchen er vorgestern erlitt, in seiner Wohnung. Rr. 604, Reservoir- Straße, darnieder. Ein kleines, aber gefähr liches Geschäft. Edward I. Cortman, ein junger Agent für Hrn. Martin I. Greeley. Nr. 503, Nord- Eutaw - Straße, wurde gestern auf die Veranlassung des Letzteren verhaftet, weil er angeblich den Erlös für ein Crayon - Bild im Werthe von §5 un terschlug. Er wurde vom Polizeirich ter Roberts dem Gerichtsverfahren überwiesen. Das Fe st-Comite des „Baltimore? Bayern-Ver eins" der Sektion des „Bayerischen National - Vereins von Nordamerika" versammelte sich am Montag in L. Hetzner's Wohnung und traf die letzten Vorbereitungen für den am Sonnwg, den 23. Juli, im „Darley-Park" statt findenden Familien--Ausflug. Das Fest verspricht in jeder Beziehung ein Erfolg zu werden. Die Damen-Sek tion hat auch bereits Vorbereitungen fiv das Fest getroffen. Verschiedene Gesangvereine werden dasselbe in cor pore besuchen. Das Fest - Comite be steht aus den HH. Dr. G. Heller Vor sitzer, E. Schindler Sekretär, Chr. Ne ber, I. Lample, L. Hetzner, F. X.Gott schalk, R. Schwarz, F. Ostermeier und A. Kalb. Die deutschen Methodi sten-Gemeinden an Pennsyl vania-Avenue und Lightstraß hielten gestern Nachmittag mit ihren Sonn tagsschulen in Rasp's Park an der ein Picnic ab. Kurz nach der Mittagsstunde fand ein Preiswett laufon der Kinder statt, und zwischen 6 und 8 Uhr conzertirte das Sonntags schul-Orchester unter Direktion, von Prof. C. Beutel. Der Besuch war ein sehr guter. Sucht die verschwundene Gattin und die Möbel. Louis Steiner von Nr. 504, Nord- Mädeira - Straße, sucht nach Gattin, Kindern und Möbeln. Als er am Montag Abend von der Arbeit nach Hause kam, war Alles verschwunden, nur ekne Schlafzimmer - Garnitur hatte die liebe Gattin ihm zurückgelas sen. Wie sich später herausstellte, war die Frau mit Kindern und Möbeln an geblich in Begleitung eines fremden Mannes nach Wilmington, Del., gezo gen. Es heißt, daß Steiner seine Gat tin und den Fremden verhaften lassen will. EineGabel alsWasse. Ellen Glenn, welche in Polizeikreisen als „Mayor von Duncan - Alley" be kannt ist, wurde gestern im östlichen Distrikt um P 5 und Kosten erleichtert, weil sie Anme Foiey von Nr. 3L3, Süd - Duncan - Alley. mit einer Ga bel an der Stirn verletzt Hütt, Ex-Tenator Gorma schwer erkrankt. Seine Familie nach Magnolia, Mass., an sin Krankenlager berufen. Magn 0 lta, Mass., 12. Jul>i. Ex-Senator Arthur P. Gvrman liegt krank im „Hesperon-Hotel" darnieder. Seine Gattin und seine beiden Töchter sind an sein Krankenlager be rufen worden^ Der Zustand des Kranken ist nicht gerade besorgnißerregend. Der Mary länder Senator leidet an Erschöpfung oder an einem Rückfall der Grippe. Ein Schlag gegen Maryländer Aerzte. Graduirte der Maryländer Universi tät, selbst wenn sie von der Prü fungs - Behörde licentiirt sind, in Pennsylvanien nicht anerkannt. Ein Telegramm aus Harrisburg, Pa., meldet, daß daselbst kürzlich Dr. George W. Ludwig von Chambers burg. in Graduirter der Maryländer Universität in 'Baltimore, der von der Maryländer ärztlichen Prüfungs kommission zur Praxis zugelassen war, von dem Aerzte - Conzil des Staates Pennsylvanien eine Licenz zur Ausübung der ärztlichen Praxis verlangte, und daß diese ihm verwei gert wurde, weil das Conzil desStaa tes Pennsylvanien behauptete, daß die Gesetze 'des Staates Maryland Be treffs Ausübung des ärztlichen Beru fes nicht den Anforderungen des Gese tzes in Pennsylvanien entsprächen. Dr. Ludwig hatte dann die Gerichte angerufen, und gestern Mittag ent schied Richter Simonton zu Gunsten ds Con'zils und wies das Gesuch des Dr. Ludwig ab. Dje Entscheidung betrifft ein halbes Dutzend ähnlicher Fälle, die der Behörde vorliegen. Schattock's Mörder in Haft. Er war ein Liebhaber der Gattin des Opfers. Ein Geständniß der Frau. Erie. Pa.. 12. Juli. —E. C. Schattock, welcher an, Sonntag Abend, wie ausführlich berichtet, ermordet und dann auf die Trolley - Geleise gelegt worden war, wo der Leiche von einem Waggon der Kopf vom Rumpfe ge trennt worden war, ist hier beerdigt worden. Der Verdacht, an der Mord that mitschuldig zu sein, richtete sich ge gen die Frau des Todten, welche durch ihren leichtfertigen Lebenswandel oft Anlaß zu heftigen häuslichen Scenen gegeben hatte. Sie war verhaftet wor den und hat ein Geständniß abgelegt. Sie gab zu. daß sie dabei war. als der Mord sich ereignete. Sie gestand in, daß sie seit längerer Zeit mit einem gewissen Charles Schwetfegr intim verkehrt. Sie pflegte denselben in der Nähe des „Grove House Parks," wo ihr Mann einen Billard - Salon be trieb und sein Wohnung hatte, an ei nem Trestle-Werk zu treffend Auch am Sonntag Abend fand ein Zusammen treffen zwischen ihr und Schwertfeger statt. Sie gab ihm den Rath, sich aus dem Staube zu machen, da ihr Mann Verdacht geschöpft hätte und ihr wahr scheinlich gefolgt wäre. Aber ehe Schwertfeger ihren Rath befolgt hatt, erschien der gehörnte Ehemann auf der Bildfläche. Ein Streit zwischen dem Gatten und dem Räuber seiner Ehre folgte, der bald in Thätlichkeiten aus artete. Schwertfeger schlug den Ehe mann zu Boden und feuerte dann fünf Schüsse auf den Wehrlosen ab, vier Kugeln drangen ihm in den Kopf und führten Schattock's Tod herbei. Um die Spuren des Verbrechens zu verwi schen und den Eindruck zu erwecken, als wenn der Ermordete das Opfer eines Unfalles geworden wäre, legteSchwert feger alsdann die Leiche auf das Gelei se und placirte sie so, daß die Räder des Waggons über den Kopf seines Opfers hinweggehen mußten. Schwert fegerist entflohen, aber die Behörden sind ihm auf der Spur und hoffen, in kurzer Zeit des Mörders habhaft zu werden. Bradf 0 rd, Pa., 12. Juli. Charles A. Schwertfeger oder Swartz fager, wie er in dem Polizeibericht heißt, ist hier unter der Anklage, am Sonntag Abend in Erie - County den Clarence E. Schattoct ermordet zu ha ben, verhaftet worden. Ein armer reicher Mann. 'New - Nork, 12. Juli. Albert Crosby von Brewster, Mass., ehemali gerßesitzer des „Crosby Opera House" in Chicago und Mitglied der ~Mc Avoy Brewing C 0.." hatte in einem Bankerottoerfahren ein Verhör zu be stehen. In eimer Petition sagte er, daß einige alte Kleidungsstücke sein einzi ges Besitzthum seien. Er wohnt in ei nem schönen Haus aus Cape Cod. Frau Crosby bezeugte, daß sie Besitze rin des Gutes in Brewster, von §lOO.- 000 Baargeld, weiteren §lOO,OOO Hy potheken. von Grundeigen thum im Werthe vvn 550,000 und Möbeln und Gemüt den im Werthe von §12,000 sei, daß sie außerdem §50,000 von Crosby zu fordern habe für Geldsummen, die sie ihm vorgestreckt. Crosby sagte, daß er seit 1875. als er sein ganzes Eigenthum seiner Frau geschenkt, ein armer Manm sei. Das Ehepaar boachte die Wintermonate auswärts, die Sommermonate aber gewöhnlich in Brewster zu. Die Gläubiger Crosby's waren durch Richter Winfield von Logans port, Ind., und Edgar A. Fellows von hier vertreten. Crosby war Bürge für den städtischen Schatzmeister von Chi cago, D. A. Gage, der eine sehr große Summe unterschlagen hat. Durch,den Ankauf von Holz und Herstellung von Fässern in Indiana gerieth Crosby in jenem Staat >rn §30.000 Schulden. Er wurde um diese Summe in In diana verklagt und zudem um §500,- 000 in Chicago. Dabei stellte sich her aus, daß. er besitzlos sei. Bei'm Ver hör heute sagte er, daß er seine zweite Frau sehr gerne habe, und daß er ihr Alles, was er besessen, geschenkt habe. Er behielt nur das Amt als Vice-Prä sident der „McAvoy Brewing C 0.," 'das ihm monatlich §lOOO einbrachte. Convent von Arbeits-Com,nissiiren. Äl u g u st a. Me.. 12. Juli. Hier beginnt morgen die 15. Jahressitzung des National - Vereins der Arbeits- Commifsäre. Bundes - Commissär Carroll D. Wright von Washington ist Präsident 'des Vereins. Aus den ver schiedenen Staaten sind 25Commissäre erschienen. L. G. Powers, Chef des Bureaus für Ackerbau - Statistik des 12. Census, Eisenbahn - Commissär Chadbourne und Prof. A. E. Rogers werben Vorträge halten. Ter republikanische Staats- Ccnvent von Kentucky eröffnete gestern serne Verhandlungen zu Lexington. Ky.. erledigt jedoch nu einleitende Geschäft. Späteste Kabelberichte. 'Jämmerliches Gesindel in Transvaal, L 0 nd on, 13. Juli. Ein Corre spondent der „Daily News" telegra phirt aus der Kapstadt: „Die Beam ten in Transvaal weigern sich, ameri kanische Bürger zu registriren. welche nicht Willens sind, eidlich zu verspre chen. im Kriegsfalle für die Republik zu kämpfen. Die Amerikaner drohen daher, britische Unterthanen zu wer den. um der Militärpflicht auszuwei chen. Die Regierung von Transvaal hat der Regierung in Washington diesbezügliche Vorstellungen gemacht." Anschläge zur Vergewal tigung des Boeren-Ele- ments in der Kap- Kollo n i e. London. 13. Juli. „Daily Mail" bringt heute folgende Depesche aus der Kapstadt: „Beharrliche Ge rüchte sind hier im Umlaufe, daß Sir Alfred Milner, Gouverneur der Kap- Kolonie, Schritte im Schilde führt, um die Absetzung des Kabinets der Kdlonie, an dessen Spitze W.P.Schrei ner (ein Afrikainder) steht und die Zu lückberufung des Ex-Premiers Sir Jchn Gordon Spriggs Behufs Orga nisation eines imperialistischen Kabi ,7ts zu bewerkstelligen." Martin Meier's Mörder. Abenteuerliche Geschichte eines der Ve rbrecher. Irrfahrten in allen Welttheilen. Chicago, 12. Juli. Offenbar ist Emil Smith, einer 'der am vergan genen Freitag in Buchanan, Michigan, verhafteten und jetzt geständigen Mör der des hiesigen reichen alten Sonder lmgs Martin Mir. darauf aus. sich „interessant" zu machen. Er gibt jetzt an, in Wirklichkeit EmilDietrichSwart zu heißen und vor 27 Jahren in Ham burg geboren zu sein. Als zwölfjäh riger Jung, so erzählt er, brannte r von Haus durch und schifft sich auf einem deutschen Kauffahrteischiffe als Kajütenjunge nach dem Indischen Ocean ein. Widrige Winde trieben das Schiff, die „Rena," in das chine sische Meer, wo es von Seeräubern er obert wurde. Der größte Theil der Mannschaft wurde niedergemacht und der überlebende Theil, Swart einge schlossen, als Sklaven nach der Ins! Formosa gebracht. Swart wurde der Leibsklave der Tochtr des Piraten führers. die sich, nachdem er ihr sechs Jahre gedient, in ihn, den damals 18 Jahre alten Jüngling, verliebte und in einer stürmischen Rächt auf einm Se gelboote mit ihm entfloh. Nach mehre ren Tagen bangen Hoffens wurden die Flüchtigen von einem, nach Cavton fe glndenSchiffe aufgenommen und dort glücklich gelandet. Hier fand Swart Arbeit auf der Werfte und seine Ge liebte als Seidensortirerin. ZweiJahre lang lebten sie bei gutem Verdienst an genehm und zusriedew zusammen, bis vie dunkeläugige Mongolin eines schö nen Tages mit einem stattlichen Eng länder auf und davon ging. So treu los verlassen, ging Swart nach Au stralien, wo er einig Zeit in denGolD minen arbeitete. 'ln einer Nacht griff eine Bande von Eingeborenen, Män ner und Weiber, das Lager der Gold sucher an, wurde aber zurückgeschlagen und ließ eine verwundeteFrau auf dem Kampfplatze zurück. Swart pflegte diese, bis sie gesund war. und verließ mit ihr auf einem nach England se gelnden Schiffe Australien. In Suez wurde feine schwarze Begleiterin krank und er verließ daher mit ihr das Schiff. Während sie im Hospital war. traf er eines Tages auf der Straße seine frühere Geliebte, die Tochter des Piraten, die in Suez an den mit ihr durchgegangenen Engländer verheira tet war. Das Wiedersehen war trotz des Vorhergegangenen in freudiges, und sie kamen häufiger zusammen. Bald kam aber der Mann hinter die Schliche seiner treulosen Frau, und wenig Tage bevor Swart, nachdem seine schwarze Geliebt gestorben war. Suez verließ, fand die Polizei eins Morgens die schöne Chinesin mit durchschnittenem Halse todt im Btt. Swart ging dann nach England und kam von dort hierher, nach Amerika, wo er, wie er eingesteht, fast ausschließ lich von Diebstahl und Raud lebte. Smith, alias Swart, und seinCum pan Brosche sind vom Polizeirichter Quinn in Hyde - Park wegen Mordes dem Criminalgericht überwiesen wor den. Zurück von den Philippinen. San F ra nzis c o. 12. Juli. Die Transportdampfer „Newport" u. „Ohio," welche die Oregon - Freiwilli gen von Manila mitbringen, kamen heute Abend hier an. Glockengeläute und Artillerie - Salutschüsse begrüßten die ersten von den Philippinen zurück kehrenden Freiwilligen, und eine große Empfangs - Demonstration wurde in Scene gesetzt. Die „Grand Army" und das Pensions- Washington. D. C.. 12. Juli. Das Comite, welches von der „Grand Army" hierher geschickt wurde, um mit Einwilligung des Pensions- Commissärs Evans die Geschäftsme thoden des Pensionsamtes zu untersu chen, hat sein Werk bereits vollendet. Die Mitglieder sind zu der Ansicht ge langt. daß der Buchstabe des Gesetzes strenger beobachtet worden ist, als der Geist, und daß viele Veteranen die ge wünschte Pension nicht erlangten, weil sie nicht im Stande waren, den erfor derlichen Beweis für Arbeitsunfähig keit zu liefern. Das Comite ist übri gens nicht geneigt, den Commissär Evans zu tckdeln, sondern glaubt viel mehr, daß derselbe seine Pflicht nach bestem Ermessen erfüllt hat. Morgen Mittag wird das Comite den Präsi denten McKinley besuchen, um ihm sei ne Wünsche klar zu machen, allein die eventuellen Empfehlungen in Bezug auf Abänderung der Pensionsgesetze sollen auf eine spätere Zeit verschoben werden. Ouatsch ans Guatemala. New-Orleans. 12. Juli. — Wie die „Picayune" mittheilt, haben Passagiere des soeben aus centralame rikanischen Häfen hier angelangten Dampfers „Breakwater" vor ihrer Ab reise aus ganz besonders zuverlässi ger Quelle erfahren, daß Deutschland und England im Begriffe seien, Flot tendemonstrationen in den beiden hauptsächlichen Häfen von Guatemala in Scene zu setzen, um die Ansprüche der deutschen und britischen Gläubige: der Republik zu sichern. Die fragliche., Obligationen seien so gut, wie des avouirt worden, und je zwei Kriegs schiffe würden jetzt von beiden Mäch ten nach Puerto Barrios und San Jose de Guatemala geschickt werden, um Bezahlung zu erzwingen. Natürlich ist an der ganzen Geschich te kein wahres Wort. Abgeblitzt. Heirathsvermitkler sind nach iner Chicago'er Gerichtsentscheidung zu keiner Vergütung berechtigt. Chicago. 12. Juli. Den Leu ten. die mit Heirathsvermittelung em gutes Geschäft machen, gewöhnlich „Schadchen" genannt, haben die hiesi gen Gerichte einen bösen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Superior- Gericht und in zweiter Instanz die „Appellate Court" entscheiden, daß Heirathsvermittler den für ihre Dienste ihnen versprochenen klingenden Lohn nicht eintreiben könnten. Contrakte für Versorgung von Heirathslustigen mit Lebensgefährten seien rechtsungültig, weil eine solche Vermittelung gegen die Sittlichkeit und die öffentliche Wohl fahrt verstoß. In dem vorliegenden Falle hatte Schadchsn V. H. Hellen im Jahre 1896 dem damals unverheiratheten B. W. Anderson eine schwer reiche Frau verschafft. Die Wittwe Sarah Hughes beglückte Benjamin mit Hand und Börse. Dem Heivathsvermittler wa ren für das gute Geschäft im Voraus §2500 zugesagt worden. Als Anzah lung erhielt er nur §5 und später, als Benjamin und Sarah schon in den Flitterwochen waren, bekam der brave Mann, der solches Eheglück zu Stande gebracht hatte, keinen rothen Cent mehr. Schnöde wurde ihm die Thüre gewiesen, als er das Paar an den ihm versprochenen Schadchen - Lohn ge mahnte. Nun betrat Hellen den Weg Rechtens, doch auch damit hatte er kein Glück, wie die Entscheidung der beiden Gerichte zeigt. Richter Shepard vom Appellationsgericht, welcher das Ur theil ixr unteren Instanz bestätigt, führt in seinem Gutachten aus, daß „alle Unternehmungen solcher Zwi schenhändler als geschäftliche Hei rathsvermittler von dem Gesetz ver worfen werden." Ersuchen um Nachsicht. 'Jefferson - City. Mo., 12. Juli. Generalkanwalt Crow theil mit, daß die 73 Versicherungs-Gesell schaften, die iaut Entscheidung des Obergerichts das Anti-Trust-Gesetz übertreten haben und deswegen aus dem Staate auszuweisen sind, ihn um Nachsicht gebeten hätten. Sie würden gern eine Geldbuße zahlen und sich durch eidlich Erklärung verpflich ten, nie wieder einer Combination bei zutreten. Der Generalanwalt hat den reumüthigen Trust-Gesellschaften er widert, er könnte sich ihrer nicht erbar men, sie sollten sich jedoch an die Su- wenden. Er ist der Mei nung. daß der Versicherungs - Trust seine Reue durch eine Reduktion der Prämien bethätigen sollte. Den 73 Compagnie'?, ist die Licenz zum Ge schäftsbetrieb entzogen worden, weil sie unter einander eine Abmachung in Be zug auf Prämien-Raten vereinbart hatten. Verkrachter Orden. Indianapolis, Ind., 12. Juli. Der Masseverwalter des ver krachten „Jron hat jetzt einen abschließenden Bericht erstattet, aus welchem hervorgeht, daß 45.000 Forderungen im Gesammtbetrage von §5.100.000 eingereicht worden waren. Diese Forderungen wurden durch Ak tiva "in Höhe von §1,976.777 theil 'weise beglichen. Die Kosten der Ban kerott-Verwaltung bezifferten sich auf 7 Prozent. Ter Neufundländer Streit. St. I 0 hns, N. F.. 12. Juli. -- Große Vorbereitungen trifft man hier für den in nächster Woche stattfinden den Empfang des britischen Geschwa ders mit Contre - Admiral Sir Frede rick George Bedford. Das Kommen eines so großen Geschwaders in diesem Jahre wird als neuer Beweis für die Absicht des Kolonial - Ministers Chamberlain angesehen. Frankreich zu zeigen, daß es in Den Gewässern von Neufundland nichts mehr zu sagen? hat. Ter letzte verwundete entlassen. Hazlet 0 n, Pa., 12. Juli. Mi chael Roman, der bei dem blutigen Zu sammenstoß zwischen Deputis und Strikern am 10. 'September v. I. zu Lattimer einen Schuß durch den Kopf erhalten hatte, wurde aus dem Hospi tal der Minenarbeiter heute als geheilt entlassen. Er hatte verschiedene Ope rationen durchzumachen und schwebt Monate lang zwischen Leben und Tod. Mit ihm ist der letzte Verwundete jener traurigenAfsaire aus dem Hospital ge gangen. New-Norker Nachrichten. Der am Montag inscenirte Strike der Dockarbeiter der Morgan - Linie an 'den Piers Nr. 37 und 38 für Er zwingung einer Lohnerhöhung von 5 Cents pro Stunde, so daß sich der Lohn für Tagarbeit auf 30 Cents die Stun de und 45 Cents für Nachtarbeit stellt, wurde gestern durch Bewilligung der Forderungen beigelegt. Der Strike der Leute der Savannah - Linie, der wegen gleicher Forderungen gestern in Scene gesetzt werden sollte, erfolgte nicht; auch soll ein solcher Strike nicht zu erwarten ste'hen, da bis jetzt Seitens der Arbeiter keine Forderung für eine Lobnerhöhung gestellt wurde. AusVerzweislung. weil sein Geschäft in letzter Zeit schlecht ging, erschoß sich der 68 Jahre alte Francis Kester, ein Uhrmacher, gestern in seiner Wohnung in Nr. 647, 5. Straße, mittelst eines Revolvers. Der Lebensmüde wohnte mit zwei Schwestern, Frau Lena Spring und Frau Mary Wayrich. zu sammen in der zweiten Etage des ge nannten Tenementhauses. Kester hatt in den letzten Wochen nur wenig zu thun gehabt und war in Folg dessen fortwährend in trüber Stimmung. Vermischte telegraphische Depeschen. Wm. 'Glackens. ein junger Bur sche aus Philadelphia, erschoß gestern früh in einem Fischerlager zu Perkio men-Junction. nahe Phoenixville, Pa., einen Kameraden. Namens Robt. Fiske, ebenfalls aus Philadelphia. Fisle hatte sich einen Augenblick ent fernt, und als er zurückkehrte, hielt ihn der gerade aus dem Schlafe er wachte Glackens für einen Räuber und schoß ihm eine Kugel durch den Kopf. Bei'm Bohren eines artesischen Brunnens auf dem Eigenthum der „Alabama Brewing Co." zu Birming ham, Ala., ist ma>n auf Naturgas ge stoßen. Gouverneur I. Höge Tyler von Virginien hat sich als Candidat für den Bundessenat angekündigt. Er mcckte der Nachfolger des Senators Thos. S. Martin werden. Das Städtchen Manti, Utah, wurde gestern durch das Austreten zweier Bäche, welche den Ort durchströ men, unter Wasser gesetzt, und großer Schaden entstand. Glücklicher Weise gingen keine Menschenleben verloren. Ein Blitzschlag verursachte wäh rend der vorletzten Nacht zu James town, N.-A., ein verheerende Feuers brunst, welche die Hälfte des Geschäft sviertels des Städtchens in Asche legt. Der Verlust beträgt etwa Z2O.VOQ Hätte schlimmer werden können. Ein Dampfer, welcher nahezu 400 Menschen an Bord hatte, gestran det, jedoch glücklich wieder flott ge worden. Woods Hole, Mass.. 12. Juli. Der Dampfer „Horatio Hall" von der Maine Steamship Co. strandete heute Morgen unweit Middle Ground im Lineyard - Sund, wurde aber bei eintretender Fluth schnell wieder flott und nahm augnschinlich unbeschädigt die Weiterfahrt auf. Der Unfall er eignete sich während dichten Nebels und die Lage ds Dampfers war kein g fährliche. Das Fahrzeug war wäh rend der Ebbe auf Grund gerathen. Vom Ufer aus war geraum Zeit Na me und Art des gstrandeten Schiffes nicht zu erkennen. Allmälig hob sich der Nebel und man sah den stattlichen Dreideck - 'Dampfer „Horatio Hall" von der Maine Steamship Co. vor sich. Es war klar, daß di Hochfluth das Fahrzeug wieder heben würde. Bald setzten sich die Schiffsschrauben wieder in Bewegung und der Dampfer glitt in sein Element zurück. Die „Horatio Hall" fuhr gestern Abend unter Commando von Capitän Bragg von New - Uork ab; ihr Bestim mungsziel ist Portland, Mr. Der Dampfer ist ein ganz neues Schiff, wurde im vorigen Jahre in Ehester, Pa., gebaut und hat einen Raumgehalt von 3168 Tonnen. Seine Länge be trägt 296.8 Fuß. Breite 46 Fuß und Tiefgang 17 Fuß. Das schiff ist aus Stahl gebaut. Bei der Abfahrt hatte der Dampfer über 300 Passagiere an Bord; die Be mannung zählt etwa 60 Seeleute. Das Fahrzeug ist ein Schwesterschiff der „John Englis," die während des spa nisch - amerikanischen Krieges von der Bundesregierung gekauft wurde und jetzt als Hospital - Schiff „Relief" in den Philippinen gute Dienste thut. Zur Teutschenhetze in China. Aus den verschiedensten Theilen des gewaltigen chinesischen Reiches werden Unruhen gemeldet; der Haß des niede ren Volkes gegen alles Fremde wird gegenwärtig von sanatischen Hetzern bis auf's Aeußerste geschürt. Alle Na tionen, die in China Besitzungen ha ben, werden davon betroffen; am Hef tigsten aber scheint jetzt die Hetze gegen Deutschland betrieben zu werden. Als Probe des Tones, in dem die Chinesen übe? Deutschland zu sprechen Wagen, seien aus einem Artikel der chinesischen Allgemeinen Zeitung, der die bezeich nende Ueberischrift trägt: „China muß zu allererst gegen Deutschland zum Kriege rüsten," folgende Auszüge mit getheilt: „China ist heutigen Tags auf dem Punkte angelangt, daß es in Stücke gehen wird, wie ein irdener Topf; es schwebt in derselben Gesahr (zu zer brechen), wie Eier, die man über ein ander häuft. Alle, die über diese trau rigen Verhältnisse sich erregen, behaup ten, Kriegführen bringe Verderben, Nichtkriegführen aber auch. Nach mei ner Ansicht jedoch sollte man den Krieg auf alle Fälle erklären, was auch im mer der Ausgang sei! Krieg über haupt ist die einzige Rettung vor dem Untergang; Krieg mit Deutschland aber ist die einzige Rettung vor Schmach und Schande! Daß die Auf theilung China's jetzt so rapide Fort schritte macht, daran ist nur Deutsch land schuld durch seine jüngste Beset zung von Jchao. Ihm macht es Nichts QUs, der Urheber allen Unheils ge nannt zu werben; Gewalt geht ihm vor Recht. So schlimm, wie die Deut schen, ist keiner von den Anderen! . . . Nur ein Krieg kann China retten, und zwar in erster Linie ein Krieg mit Deutschland. In Klao-Tschou stehen noch nicht 1000 deutsche Soldaten. Im Kriegs fall würden doch 100 Chinesen wenig stens 1 Deutschen, 1000 Chinesen 10 Deutsche, 10,000 Chinesen 100 Deut sche tödten. Mit 100,000 Chinesen könnte man also die sämmtlichen deut schen Truppen niedermetzelnl Wenn das große China mit seinen 100 Mil lionen sich erhebt, dann werden die Deutschen sich nicht mehr zu helfen wissen. Wir haben die fremde Kriegs kunst gelernt, und mehr als ein euro päischer Offizier wird uns zur Verfü gung stehen, wenn nur di Regierung nicht mit Belohnungen knausert. Fer ner müßte Deutschland Soldaten und Munition vom Auslande kommen has sen. Wenn wir ihm aber den Seeweg abschneiden (!), dann kann Niemand dem Feinde Waffen liefern, währmd wir alle Munition. Gewehr und Ka nonen im eigenen Lande herstellen kön nen und dadurch keine Scherereien mit den Lieferanten neutraler Staaten zu besorgen haben. Wenn auch die Deutschen Kiao- Tschou besetzt haben, so sind sie doch immer nur Fremde (Gäste), die Herren des Landes sind wir! Wenn die Deut schen eines Tages geschlagen sind, so werden sie wohl versuchen, Verstärkun gen aus Europa kommen zu lassen; aber ich weiß, wie schwer Das ist! Laßt sie nur Hülfe bei den anderen Nationen suchen; die werden sicherlich ihre Neu tralität bewahren! Wenn der Reichthum von mehr, als zehn Provinzen einer einzigen zufloßt, dann ist es keine Mühe, mit dem inen Teutschland fertig zu werden. In dem. Kriege zwischen Annan, und Frank reich sind wir allerdings bei Futchou geschlagen worden. Als dann aber auch die Provinzen Kuangtung und C-Hrtrang sich zum Kampfe entschlossen, da trugen wir den Sieg von Lanson davon. Das liegt noch gar nicht so weit hinter uns. Man sollte es nicht vergessen und es mit Deutschland jetzt ebenso machen!" Schließlich spricht der Verfasser die Hoffnung aus. daß ein Appell an die übrigen asiatischen Staaten (besonders Japan und Siam) nicht ungehört ver hallen werde. Man braucht diesem Artikel nicht die Ehre anzuthun, ihn ernst zu nehmen, und man kann auch überzeugt sein, daß die chinesische Re gierung derartigen thörichten Hetze reien vollständig fern steht, aber man wird trotzdem die Wirkung solcher kin discher Phantasie'n auf das chinesische Volk nicht unterschätzen dürfen. Blinder Eifer. In der „Jugend" wird folgender Scherz von einem zerstreuten Papa er zählt: Der Gymnasialdirektor Z. in N. ist der glückliche Vater von zehn le benden Kindern. Natürlich geht es in Folg dessen in seinem Haushalt häufig etwas lebhaft zu. Heute ist auch rein wieder der Teufel los! Die Mutter ist nicht daheim, dies scheint ausgenutzt zu werden. Schon mehre re Male hat der Herr Rektor sich vom Schreibtisch erhoben und dringend Ruhe geboten. Die Kinder lärmen fort. Da reißt ihm der Geduldsfa den. Zornroth springt er auf und treibt die ganze Heerde seiner Kinder mit dem Röhrchen in der Hand in die Schlafzimmer des Oberstocks und commandirt: „Zu Bett!" Es ist sechs Uhr Abends; die Kinder lamentiren. doch es giebt kein Erbarmen. Ein klei nes Mädchen will absolut nicht gehvr- DlisSihOiiitttl-Natioil. mit Ehokolade-tlebtrzuff. - - -In Gelatine - Schachteln verpackt, die nicht zerbrechen. Sichere Kur gegen Dyspepsie. Hartleibigkeit. Grippe. Biliosität. Nervosität, Migräne, Nieren- und Leber-Leiden, Sodbrennen snd allgemeine Schwäche. Nur aus den feinsten medizinischen Pflanzen angefertigtes Präpara!. le. pro Packet - Apothekern Wenn Euer Apotheker dieselben nicht führt, nehmt kein Ersatzmittel sondern schreibt um ein 10c. Probe-Packet, 12 enthaltend, an die v. L. 4KZS7 ä- N4V? (ZO.. lFtr2-) OstStrafte, Stew-Por?. chen, und sein Widerstand muß durck Verabsolgung einer gelinden Tracht Prügel gebrochen werden. Tiefe Stille herrscht nun in den unteren Räumen; der glückliche Vater kann ungestört arbeiten. Als die Gattin heimkehrt, ist ihre erste Frage: „Wo stecken die Kinder?" Der Vater berichtet und er wähnt auch die Tracht Prügel, die er nothwendiger Weise zur Aufrechter haltung seines Ansehens habe verab folgen müssen. „Nun, da muß ich doch sofort 'mal nach dem Rechten se hen," erwiderte die Gattin und eilt flugs nach oben. Nach wenigen Au genblicken kommt sie in höchster Aus regung zurück und ruft dem Gestren gen schon von Weitem zu: „Aber. Mann, was hast Du nur angerichtet? .Das Kind, das Du geprügelt hast, weil es nicht zu Bett wollte, ist gar nicht das unsere, sondern war nur auf Besuch hier, es ist ja die kleine Frieda von Dr. Niemeyer nebenan!" Bekanntmachung. Nachfolgendes ist eine theilweise Liste von Zeitungsverkäufern und -Agenten, bei denen der „S 0n n tags - Korrespondent" zu haben sein wird und welche Bestellun gen darauf entgegen nehmen. Ferner ist derselbe bei allen Zeitungsverkäu fern in der Stadt zu haben. Paul Prosser. Nr. 2408, Fairmount- Avenue. Miller, Nr. 925. West-Saratoga-Str. Ament. Patterson- und Fulton-Avs. und Nr. 649. Fulton-Aoenue. La Feor?, Pennsylvania-Avenue und Union-Str.; Nr. 827, Druid- Hill-Ave.; Nr. 732. Pennsyl- vania-Avenu. Wintrs, Nr. 1418. N.-Charles-Str. H. Murray. Eutaw- und Rose-Str. Wm. Kohler, Biddle - Straß, nahe Park-Avenue. Kasbner. Nr. 1903. Orleans-Str. Borchers. Orleans- und Wolfe-Str. Dounges. Nr. 218, Nord-Ann-Str.; Orleans- und Bethel-Straße. Weller. Orleans- und Spring-Str. Pfaff, und Morument-Str. Durkee. Bond- und Monument-Str. Bist, Nr. 1003, Hillen-Straße, und Snyder, Hoptins-Place und Balti more-Straße. Cavenna. Fremont-Straße und Co- lumbia-Avenue. Lotell, Gay-, nahe Monument-Str. Gutman, Howard- und Franklinstr. Ostendors, Nr. 222, Park - Avenue. Dlebay, Nr. 639, - Eutawstr. Miß Holliday, Eutaw- und Nw-Str. Trauaper, Nr. 1815, Sommett-Plac. Barber, Nr. 1732, Canton - Avenue. Bch Broadway, nah Lancasterstr. Rehling, Nr. 2007, West-Pratt-Str. Denk. Nr. 141, N.-Washington-Str. Ritterich. Nr. 126. Süd-Wolfe-Straße Monroe, Baltimore-, nahe Front- Straße; Fayette- und Caro line - Straße; Nr. 1711, Ost- Lombardstraße. Hoessb. Nr. 310, Chapel-Strah. Wm. R. Barber, Nr. 1742, Canton. Avenue. Bernhardt, Nr. 1035. S.-Charls-Str. Knucker. Nr. 1837. Ost-Fayette-Str. Kinling. Nr. 432. Süd-Eden-Straße. Bartling. Nr. 2324, Ost-Monument- Straße. Dankmeyer, Nr. 1522. Ost-Eager-Str. Heinzerting. Nr. 808, Ridgely-Straß. Eisenberg. Nr. 2226, Boston-Straße. Seeger, Nr. 210. Verl. Belair-Avenue. Dennistone. Nr. 249. West-Preslonstr. Brooks, Nr. 1032, Nord-Eden-Straß Christner, Mount Winan. Poole, Nr. 614, Sud-Broadway. Greenfield, Nr. 609. West-Lexington Straße. Moran, Sharp- und Camden-Straße. Taylor, Nr. 809. Freberick-Roav. Crail, Saratoga- und Green-Straße. Smith, Eutaw-, nahe Pratt-Straß. W. Wilson. Nr. 906. - Balti morstraße. Nicholas Appel, Nr. 2041. Ost-Hoff, man-, nahe Chesterstraße. Michael Schrieser. Oliver- und Che sterstraße. Kastner, Nr. 1903, Orleans-Straße. Davis, Nr. 220, Clinton-Straße. Borcher, Nr. 1841, Orleans-Straße. Wermann. Nr. 730. Süd-Broadway. Holz. Richmond-, nahe Howard-Str. Haylick. Nr. 307. Linden-Avenue. Kirwan. John- und McMechen-Str. Castiglione. Eutaw-Plac u. McMe chen-Straß. Myers. Madison-Avenue und McMe chenstraße. Dornberger. Nr. 1737, Ost-Prestonstr. Baum. Nr. 1538. Pennsvlvania-Ao. Hiebler. Nr. 1212. Wilcox-Sicaße. Valentine. Charles- und Eazer-str. Hahn. Ehester- und Orleans-Str. Hreb, Patterson-, nahe Pennsylvania, Avenue. Gebrüder Lankau. Madison-Aoe. und Biddle-Straße. Caspari. Drurd-Hill-Aoenue und Mc- Mechin-Straße. Basset. Pennsylvania - Avenue uns Sewellstraße. Pyne Nr. 1503. Penniyloania-Ave. Cook.' Druw-Hill-Aoe. u. Lanoalestr. Dealel. Pennsylvania - Avenue, nah Bloom-Slraße. Spoerlein. Nr. 1800. Druidhlll-Aoe. Singer. Druid-Hill-Aoe. und Dol phin-Straße. Gruttd. Nr. 100. Hanooerstr. Wiesel, Hofsman-Str. und Madison- Avenue. De Frehn. Eutaw - Place und Lan oale-Straße. Schaeser u. Herold (Branch), NZ< 1912. Nord - Charlesstraße. Lynch, Nr. 2308. Pennsyloania-Aoe. Petzow u. Hayes. Charles- und Hun tington - Avenue. Leas, St. Paul- und 22. Str.; North- Avenue und Aisguith-Straße. Fuld, Park-Ave. und McMechen-Str. Johnson. Caloert-. nahe Franklinstr. Miß Gallion, Harsord-, nahe Nortki- Ave.; Greenmount - Ave. und Biiddle - Straße. Corning, Bolton und Mosher-Str. Wolteveck. Greenmount - Aoenu: und Eager - Straße. Denk, Nr. 121. Nord-Washingtonstr. und Eagerstraße. Zellers, Greenmount-Aoenuc, nahe Collman's Place. Peter Bert. Nr. 314, West-Pratistr. Kaufmann, Camoeir, nal>e Howard- Straße. Moran, Sharp- und Camdenstr. Blum. Caloert-, nahe Bach-Straße. McGraw. Caloert-, qeg-nüber von Mulberry-Straße. Voigt. H.-?mont- und Mulberrh-Str. Straße und Gilmor-, nahe Saratoga straße. MrZ. Marsh, Carey- und Baker-Str. Mr. Marsh, Nr. 15t)3, Patterson- Avenue. Stolen, Gay-Straße und Broadway. Sanders. Gilmor- und Franklin.- Grundgreiper, Lexington- u. Gilmor "Straße. Denton, Park- und North - Ave. Read. Linden- und North - Ave. Groß. Madison- und North.Ave. Juereß. Gay- und Burkhard, Nr. 607. Cumberland-Stt. Ellekamp, Nr. 767, Columbia-Aoe. König, Nr. 2103. Frederick-Road. Patlon, Howard- und North-Aoenue u>nd M> Culloh-Str.. Nr. 2300, Druid- Hill - Avenue. Singleton. Faytt-. nahe Eutaw-St. James, Fremont-, nahe Baltimores!?. Sooy. Baltimore-, nahe Fremont-St. Broaders. Baltimore-Straße, nahe Arlington-Aoenue. Plitt, Baltimore - Straße, oberhalb Carrollton - Avenue. Deal, Howard- und Franklinstraße. Tabler, Nr. 1426, West - Baltimore. Straße. Kramer. Nr. 2500. Frances-Straßc; Nr. 2500. Mary - Str.; Nr. Campbell. Charles- und Read-Str. Hamel, Hanoverstraße. Sam. Nattenheim. Caloert-, nahe Saratoga-Straße. Hall. Charles- und 21. Straße. Windus. Nr. 1025. Lightstr. Malig, Nr. 702. Süd - Bethelstraße. GoldSborough, Saratoga- und Fre montstraßc. Miß lay, Broadway, nah Canton- Avenue. Eisenberg. Nr. 2226. Bostonstraße; Bank- und Ehester - Straße; Gough- und Chesterstraße. Roehl, Nr. 1107. West-Mulbrrystr. Hoffmeyer. Nr. 1533, McElderrystr. Dimler. Nr. 2105. Wilhelm-Straß:. Schmidt, McHenry-Straße. Sponsler. Fre'c,erick - Avenue und Mouatstraße. Wehrmann. Broadway, nahe Lanca sterstraße. Einthcilung d?r Maße und Gewichte wie dieselben von der Baltimore! Mehl- i'nd Getreide-Börse angenom men werden Buschl. Pfund. Weizen . . 60 Mais-K'vrner ..... 7 56 7g Erbsen . . (Staat 56 Pfd.) 60 Reis 56 Hafer . . . (Staat 26 Pfd.) 32 Gerst 48 Kartoffeln . (Skat 56 Pfd.) 6) Süße (in Maryland) 56 Ofen-Kohlen 80 Malz 34 Kleie 20 Rüben . . 56 Bohren (w-'ßc und Castor) (Staat 60 Pfd.) 62 Kleesaamen 60 Timotheus-Grassaamm ... 45 Grassaamen 45 Flachs-Saamen 56 Hanf-Saamen 44 Blauer Grössten. Obstbaum 15 Buchwaizen 18 Pfirsiche, geschält 4g Pfirsiche, u'.lgeschäl' 32 Getrocknete Aepfel 23 Zwiebeln Mais-Mehl Mais-Mehl . . . (pro Faß) 200 Mehl 'pro Faß) 196 Erdnüsse, afrikanische ... 32 Erdnüsse. Wilmingtoner ... 28 Erdnüsse. Virginier 22 Ungarischer Grassaamen ... 48 Hirse 50 1 Kubiksuß hat 1728 Kibikzoll. 1 Ale-Gallone hat 282 K,bit,yll. 1 Cord Holz hat 128 Kümksih. 1 Trocken-Gallone hat bikzoll. 1 Tonne rundes Bauholz hat 5(1 Kubiksuß. Kiste 16 bei 16 bei 4 3516 enthil! j Büschel. Kiste 8 bei 8 bei 8 3sB enthält IPeä Kiste 8 bei 8 bei 43516 enthält halbes Peck. Kiste 4 bei 4 bei 4 3516 enthält ein Quart. 3 Meilen sind gleich ? League. Ein Knoten oder nautische Meile ist gleich 6085 Fuß. Eine Landmeile ist gleich 5280 Fuß. Ein Knoten ist da her gleich 1.1526 Landmeile. Kubi k-M a ß e. 1 Tonne behauenes Bauholz hat 49 Kubiksuß. 1 Büschel hat 2150.42 Kubikzoll. Kiste 16 bei 16 bei 8 3sB enthält 1 Büschel. Ein Holzhause. 4 Fuß hoch, 4 Fuß breit und 8 Fuß lang, macht 1 Cord aus. 164 Fuß sind gleich 1 „Rod" ode? Pole/ 40 Rods sind gleich 1 Furlong. 8 Furlongs sind gleich 1 Meile. - t