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Heute im Allgemeinen klares Wetter, ? veränderliche Winde. L 59. Jahrgang. Haltimore L? Zhio-ZZahn. Nur Baltimore nach Mantic-lLity und zurück morgen, Jamliag'W.Jug. Ter Svezialzug verläßt den Cainden- Valinkos 3.W Nachm.. den Mount Roval- Sahnhof 3.0-', Nachm. Ankunft in Allantic <sity 7.30 Abends. Billete sind gültig sür die Rückfahrt auf dem Spezialzuge am Sonntag, 27. August, von Atlantic-Eity um 7.< Abends und von Philadelphia um 9.M Abends l236S>) Kummer <d Becker, deutsches Bank-undWechsel-Geschäst, Nr. 23, South-Straße. Middendorf, Olivers Co., Bankiers nnd Makler, (eyser-VebiU), Nr. LtS, Ost-GermanTtrake, Nalnmore, Md. der Baltimorer Effekten-Börse. Händler mit Munizipal- und anderen Kapi <alAnlageu erster ttlasse. sowie auolaudiiilieu >Dlkelu. !SevtS,lZl) Kapital ' U-s.rscl.ust SI.VUU.. Elke (salvcrt- und Kayctte-Ttraße vcrmietliet sichere Depositen Behälter in ihren gegen Feuer und Einbrecher gesicherten Gewölben. 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Labori's Fragen im Kreuzverhör Generäle Mercier und Roget ver stecken sich wieder hinter dem Vor wand des Dienstgeheimnisses. Der Präsident des ersten Dreyfus- Kriegsgerichts zu wichtigen Zuge ständnissen gezwungen. Ver schieden Lügen der Anti - Dreyfu farden abgethan. Die Geschichte des Prozesses von 1894. —Du Paty d Clam unterbreitete dem Gerichte das gefälschte Geheimdo'- sier. Sandherr's Verantwort lichkeit. Mehrere ausregende Scenen. Rennes, 24. August. In der heutigen Sitzung des Dreyfus- Kriegsgerichts wurde das frühere Zeugniß des Hrn. Penot, einesFreun des des verstorbenen Obersten Sand herr, Chefs des Intelligenz-Departe ments, auf Befehl des Gerichtspräsi denten Obersten Jouaust von dem Ak tuar verlesen. Penot hatte, seinen Aussagen zu Folge, den Obersten Sandherr sagen hören, daß ihm die Familie Dreyfus 150,000 Francs un ter der Bedingung angeboten habe, daß er die Freisprechung des Capitäns Dreysus bewerkstellige. Vertheidigungsanwalt Demange widersprach diesem Zeugniß und be seitigte dasselbe, indem er die von Sandherr eigenhändig über den frag lichen Punkt geschriebene Note verlas und bewies, daß Sandherr's Aeuße rung verdreht worden war. Dreysus' Brüder hatten nur gesagt: „Wir sind von der Unschuld unseres Bruders überzeugt und werden unser ganzes Vermögen darauf verwenden, die Wahrheit an den Tag zu bringen." Die Aussagen des ersten heutigen Zeugen, eines früheren Regierungsbe amten. Namens Linolle. waren gün stig für Dreyfus und standen im di rekten Widerspruch zu den gestrigen Angaben des Hrn. Dubreuil über die angebliche intime Bekanntschast des Angeklagten mit einem deutschen At tache, welchen er im Hause eines bei derseitigen Freundes, Namens Bod son, traf. Aussagen des Präsidenten des ersten Dreyfus- Kriegsgerichts. Oberst Jouaust rief alsdann den nächsten Zeugen, Obersten Maurel. welcher den Vorsitz im ersten Prozesse des Capitäns Dreysus in 1894 geführt hatte. Lautlose Stille herrschte, wäh rend der als Gerichtsdiener fungirende Infanterie-Sergeant den Obersten Maurel auf die Tribüne geleitete. Der Oberst trug einen schwarzen Anzug mit dem Bande der Ehrenlegion im Knopfloch. Sein Haar ist grau, und er hat einen stahlgrauen, struppigen Schnurrbart. Sein Antlitz zeigte un verkennbare Spuren von Besorgniß. Als Labori anfing, ihn mit verfäng lichen Fragen auf den Leib zu rücken, zögerte der Zeuge häufig und ant wortete dann in kurzen, hastig heraus gestoßenen Worten. Der Oberst ver ließ. als seine Prüfung beendet war, mit blassem Gesicht u. dem erschreckten Aussehen eines Mannes, welcher ge rade aus einem schweren Traume er wacht ist, die Tribüne. Ein wichtiges Gestän d n i ß. Labori hatte den Zeugen zu dem Geständniß gebracht, daß das Ge beimdossier dem Kriegsgericht von 1894 durch den Obersten du Paty de Clam zugestellt worden war. Dieses Geständniß verursachte großes Aufse hen im Gericht, und Maurel's Erklä rung, daß er nur ein einziges der Dokumente gelesen habe, schmälerte die Wichtigkeit der Thatsache nicht im Ge ringsten. Die weitere Erklärung des Obersten, daß das Lesen des Doku mentes keinen Einfluß auf ihn aus geübt habe, weil er schon vorher mit seinem Urtheil im Reinen gewesen, wurde später durch den Zeugen selbst widerlegt, indem er sagte, dieses eine Dokument habe hingereicht, ihn von der Schuld des Angeklagten zu über zeugen. Mercier im Kreuzverhör. Piaitre Labori richtete darauf eine Reihe von Fragen an den General Mrcier. Die Fragen bezogen sich auf die Uebermittelung des Geheimdossier an das Kriegsgericht und die Haltung des Generals in 1824. Eine interes sante Scene erfolgte. Mercier verwei gerte die Antwort auf sämmtliche Fragen, und es kam zu einem hitzigen Wortwechsel zwischen dem Anwalte und dem Obersten Jouaust, welcher Mercier's Weigerung billigte. Labori wurde in seinem Wortwechsel mit dem General ziemlich aufgeregt und machte seinen Gefühlen durch heftige Gestiku lationen Luft, während Mercier sich nicht aus der ihm charakteristischen, gleichgültigen Haltung aufrütteln ließ. Der Anwalt legte großes Gswicht auf die von Esterhazy gespielte Rolle. Mercier sagte, er kenne Esterhazy nicht und habe demselben nur einmal gese hen, und zwar im Zola-Prozesse. „Das ist sehr interessant!" rief La bori aus. „Aber sicherlich wohnte Ge neral Mercier auch dem Esterhazy- Prozesse bei?" Tr General erwilderte, er sei nicht dort gewesen und wisse Nichts von den im Prozesse gegen Esterhazy gemachten Aussagen. „Was," schrie Labori, „General Mercier. welcher der hauptsächlichste Ankläger des Capitäns Dreyfus war, bekümmerte sich ganz und gar nicht um die Verhandlungen im Esterhazy- Prozesse?" Ein Murmeln des Erstaunens und viele Aeußerungen der Entrüstung wurden laut, allein Oberst Jouaust ge bot Ruhe. Labori erwähnte hierauf Mercier's Behauptung, daß 35 Millionen Frcs. für die Vertheidigung des Angeklagten aufgebracht worden und fragte den Genenal, woher er dies wisse, wer das Geld beisteuerte, wer es verausgab te u. s. w. Mercier war natürlich nicht im Stande, diese Fragen zu. beantwor ten. Baltimore. Md Freitag, den 25. August 1899. Alle wollen zugleich reden. Die Frage, wie der Bordereau in die Bureaux des Generalstabes ge langte und welches Datum das Doku ment trug, wurde alsdann vorgelegt und verursacht eine außergewöhnliche Scene. Dem General Roget, welcher die Tribüne bestieg, um eine Erklärung über die Frage abzugeben, folgten Ge neral Boisdeffre, Hr. Gribelin, Major Lauth und andere Zeugen auf dem Fuße und hielten gleichzeitig die Hände in die Höhe zum Zeichen, daß sie zu reiben wünschten. Labori stellte zu gleich Fragen in rascher Reihenfolge, und das Resultat war ein reines Ba bel. Der Gerichtspräsident hielt es nur kurze Zeit aus, und als auch Ma jor Carriere, der Vertreter der Regie rung, mitzureden begann, ersuchte er ldenselben kurzweg, sich ruhig zu ver halten, da das Gericht nicht ein halbes Dutzend Personen zugleich vernehmen könne. Sandherr und Henry trie ben einSpil mit ihren Vorgesetzten. Im Laufe des Vormittags befragte Labori den General Mercier auch be züglich eines Dokuments im Geheim- Dofsier. welches angeblich schon vor 1894 existirte und dennoch nicht im er sten Prozesse gegen Dreyfus vorgelegt wurde. Mercier erklärte, r wisse Nichts von diesem Dokument. General Gonse sagte das Nämliche und fügte hinzu. Oberst Sandherr sei dafür ver antwortlich gewesen, daß das Doku ment nicht produzirt wurde. Diese Angaben waren gleichbedeu tend mit dem Geständniß, daß Oberst Sandherr und Oberstlieutenant Henry ihr Spiel mit dem damaligen Kriegs- Minister Mercier und dem Hülss-Ge neralstabs - Chef Gonse trieben, resp, daß sie denselben alle Thatsachen vor enthielten, welche sie nicht wissen soll ten. Labori ging hierauf zur Panizzar di-Depefche über, um die widerspre chenden Uebersetzungen derselben un'd die Unrichtigkeit ihrer endgültigen Version an's Licht zu bringen. Nach dem Oberst Jouaust noch die Generäle Mercier und Chanoine über diese An gelegenheit vernommen hatte, entschied er. die fragliche Depesche als Beweis- Material auszuschließen. Erläuterungen des An geklagten. Oberst Jouaust fragte dann den Ca pitän Dreyfus, ob er irgend welche Be merkungen zu machen wünsche? Der Angeklagte antwortete dann in ruhiger Weise auf die von Mercier gemachte Angabe, nämlich daß er (Dreyfus) die im Bordereau versprochene Auskunft über die Artillerie während seines Aufenthalts zu Bourgets. wo die Ar tillerie - Proben vor sich gingen, er langen konnte. Er gab genaue Aus kunft darüber, wie er seine Zeit ver brachte und bewies, daß er sich nicht über die Proben mit den neuen Ge schütz - Einrichtungen unterrichtete, Capitän Lebru n-R en a u l t's Angaben. General Risbourg erzählte, was Capitän Lebrun - Renault über den Angeklagten gesagt hatte, und veran laßte dadurch den Letzteren zu einer heftigen Entgegnung. Dreyfus legte dar, daß ihm Lebrun - Renault die Hand gereicht hatte, als er in's Ge fängniß zurückkehrte. Dieser Umstand stehe im Widerspruche zu den Angaben Risbourg's. „Ueberidies." rief Dreyfus, „sollten die Leute einem Manne gegenüber, über welchen seit fünf Jahren eine abscheu liche Anklage schwebt, nicht von Ueber zeugungen sprechen, sondern Beweise vorlegen. Andernfalls geht mir das Verständniß von der Sache aus!" Der entrüstete Protest des Gefangenen machte großen Eindruck im Gerichts zimmer. Dreyfus stellte im Weiteren entschie den in Abrede, jemals dem Capitän Lebrun - Renault gegenüber irgend ein Geständniß abgelegt zu haben/ JnKaiserWilhel m'sS ch l a f zimmer. Noch eine Anzahl anderer Zeugen würbe verhört, darunter Quesnay de Bea.'nepaire's Freund Müller, der im Schlafzimmer des Kaisers Wilhelm in Potsdam auf einer dort liegenden Zei tung eine Randbemerkung über die Verhaftung des Dreyfus gesehen ha ben will, was er auch heute wiederhol te. Mit diesen Räubergeschichten erziel te er jedoch nur geringen Ersolg. Noch zwei interessante Szenen. Der Rest der Sitzung wurde durch das Verhör minder wichtiger Zeugen, größtentheils Beaurepaire's Leute, in Anspruchs genommen. Es ereigneten sich noch zwei interessante Szenen. Die erste derselben trat in. als Labori den General Roget ersuchte, seine Ansicht über die von Esterhazy gespielte Rolle und über seinen Besuch in ver deutschen Gesandtschaft am 23. Oktober 1897 zu äußern. Roget er widerte mit verächtlicher Miene, wie er sie durchweg 'der Vertheidigung gegen über zur Schau trägt: „Ich weigere mich absolut. Ihnen darüber Rede zu stehen." Labori bestand guf einer Antwort, allein der Gerichtspräsident fertigte ihn mit der Bemerkung ab. daß er dem General Roget die Beantwortung der Frage nicht gestatten werde, selbst wenn er dazu bereit sei. Die zweite Szene ereignete sich zwi schen Labori und dem Obersten Jou aust nach dem Verhör des royalisti schen Deputirten Grandmaison. Der Letztere hatte sich in einer Tirade gegen Einmischung von Ausländern in die Affaire Dreyfus und langem, nicht zur Sache gehörigen Geschwätz ergan gen und seinen Vortrag mit folgender, an die Richter gerichteten Ermahnung beendet: „Wenn Sie Dreyfus für unschuldig halten, so sprechen Sie ihn frei. Fin den Sie ihn jedoch schuldig, so müssen Sie sein Urtheil sprechen." Allgemeine Heiterkeit. Ein lauter Ausbruch von Gelächter erfolgte, als der Zeuge, nachdem er dem Gericht obige geistreiche Instruk tion ertheilt hatte, in höchst pompöser Weise die Tribüne verlassen wollte. Labori rief ihn indessen zurück, um ihn bezüglich etlicher seiner Angaben näher auszufragen. Oberst Jouaust wies indessen die Fragen als nicht zu lässig zurück, und es kam zu einem scharsen Wortwechsel zwischen Labori und dem Vorsitzer. Der Letzter be- stand hartnäckig auf seiner offenbar ungerechten und parteiischen Entschei dung, und Labori nahm in sichtlicher Entrüstung seinen Sitz ein. Um 11.- 45 vertagte sich das Gericht bis mor gen. Nocheinßriesdes Obersten Schneider. Paris, 24. August. Der „Fi garo" veröffentlicht einen Brief des östreichischem Militär - Attaches, Oberst Schneider, in Ergänzung sei ner „Emfer Depesche." durch welche er den von Gen. Mercier in Rmnes pro duzirten Brief vom 30. Nov. 1897 als Fälschung bezeichnete. In dem Brie fe heißt es: „Am 30. Nov. war mei ne Meinung entschieden diejenige, wel che in dem Dokument ausgedrückt ist. Die Einfügung des Datums und mei ner Unterschrift bedingen aber eine Fälschung selbst in dem Falle, daß der Berief selbst unter anderem Datum von mir herrührt, was ich nicht feststellen kann, ohne das Original gesehen zu haben." Neue Taktik der An t Dre yfu s a r de n. London, 24. August. Der Korrespondent der „Times" in Ren nes will aus guter Quelle erfahren ha ben, daß die Dreyfus - Gegner eine neue Taktik einschlagen wollen. Da das Bordereau unziveifelhaft beweist, daß ein Verrath begangen wurde, sie aber nicht zugeben wollen, daß Henry der wirkliche Tbciter war, und da sie andernfalls überzeugt sind, daß nur ein Genevalstabs - Offizier die im Bordereau erwähnten Schriftstücke sich verschafft haben könne, so wollen sie die Theorie aufstellen, daß Dreyfus und Esterhazy Complicen seien, die Capt. Weyl, Herausgeber des Sportblattes „Die Jacht," zusammenbrachte. Dann würde, kalkuliren sie, das Kriegsge richt das Geständniß Esterhazy's, daß er das Bordereau geschrieben habe, als wahr acceptiren. während Dreyfus als der wahre Verräther anzusehen sei, der die geheimen Dokumente den Militär- Attaches des Dreibundes übermittelte. Präsident Loubet hält eine Rede. Rambouillet, Frankreich, 24. August. Präsident Loubet äußerte heute in einer Rede, welche er zur Ant wort auf eine Sympathie - Adresse des Präsidenten und der Mitglieder des Distriktsraths hier hielt,Genugthuung darüber, daß es ihm trotz seiner schwe ren amtlichen Sorgen vergönnt sei, kurze Zeit in Rambouillet zu verivei len. Der Präsident erwähnte die ver schiedenen kürzlichen Unruhen, sagte je doch, dos Volk habe die Bedeutung derselben nicht übertrieben und den Muth nicht verloren. „Ich bin überzeugt." fuhr Hr. Lou bet fort, „daß sich die Wirken ihrem Ende nähern. Die von der Regierung getroffenen Maßregeln beweisen, daß sie fest entschlossen ist, die Republik zu vertheidigen, den öffentlichen Frieden zu bewahren un'd dem Gesetze Achtung zu verschaffen. Das ganze Land sollte sich dem Ausspruche des Kriegsgerichts zu Rennes unterwerfen. Man kann sich darauf verlassen, daß dieser Aus spruch ein absolut unparteiischer sein wird. Die Vertreter des Volkes wer den jetzt in dem Werke der Versöhnung und Beruhigung, welches für die höch sten Interessen Frankreich's nothwen dig ist. cooperiren." DieGuerin -Posse noch i m me-r im Gange. Paris. 24. August. Die Po lizei zerstreute heule eineAnzahlMarkt wciber. welche sich bemühten, Jules Guerin und dessen im Antisemiten- Hauptquartier an der Rue de Chabrol verbarrikadi'lte und belagerte Gefähr ten mit neuem Proviant zu versehen. Gegen 9 Uhr heute Abend veranlaßte eine an der Rue Lafayette in Scene ge setzte, kleine Demonstration zu Gun sten Guerin's etliche Konflikte und mebrere Verhaftungen. Die Polizei zerstreut fortwährend Volkshaufen, welche sich in der Nähe der Rue de Cha brol zusammenrotten. Interessante Aeußerun gen. Paris, 24. August. Der „Fi garo" publizirt einen Auszug eines Briefes, den der ehemalige italienische Botschafter an Frankreich, Signor Reßmann, vor seinem Tode geschrie ben. Der Brief enthält folgenden be merkenswerthen Satz: „Ich bedaure nur Eines: daß ich sterben muß. ohne die Unschuld des unglücklichen Dreysus etablirt zu sehen." Der „Matin" veröffentlicht ein In terview mit dem Grafen Esterhazy. Derselbe stellt die Angaben, welche die Generäle Gonse und Boisdeffre in Rennes hinsichtlich seiner Person ge macht haben, energisch in Abrede und sagte, daß diese Generäle sich kein Ge wissen daraus gemacht, hinterrücks über ihn herzufallen, um sich selbst zu retten. „Aber," fügte er bei, „ich wer be wissen, wie ich mich zu vertheidigen habe." Bezüglich der Information, daß ein Plan entworfen sei, ihn als Genossen Dreyfus' hinzustellen, sagte Esterhazy: „Wenn dies wahr ist, so ist es einfach monströs. Ich kann nicht glauben, daß eine derartige Idee irgend einem Gehirn entspringen könne. Dies würde nicht nur der Zusammenbruch des gegenwärtigen Prozesses, sondern auch der Ruin von Männern sein, die zu vernichten soweit nicht gewünscht worden ist." Immer noch Strike-Unruhen in (sle veland. Clevelan d, 0., 24. August. Ein Motormann und Condutteur der „Consokidirten Straßenbahn-Ge sellschaft" wurden heute früh am Broadway durch einen Mob mit einem Lynchgericht bedroht, u. nur die rasche Ankunft einer starken Polizeipatrouille rettete sie. Ihr Waggon war zufällig mit einem Wagen collidirt, und die vier Insassen desselben waren heraus geschleudert und schmerzhaft verletzt worden. Einem der Insassen, Na mens John Posleh von der Fullerton- Straße, wurde ein Ohr theilweise ab gerissen. Die anderen Verletzten sind: Frau Posleh. ihre achtjährige Tochter und ein Nachbar, Namens Joe Kra zinstine (?). Ein Mob umringte so fort den Waggon, und Rufe „Lyncht die Scabs!" „Schlagt sie todt!" wur den laut. Die Polizei mußte energi schen Gebrauch von ihren Knüppeln machen, um die Menge zu zerstreuen und dem Waggon einen Weg zu bah nen. Machte Plcitc. Hi cchcr Zkrach in Ein an vielen geschäftlichen Unter nehmungen bctheiligtcr Kapita list stellt die Zahlung ein. Weitere Fallimente befürchtet. Kö nigin Viktoria besteht ein kleines Abenteuer.—Das Neueste über die Transvaal - Krisis. Mehr bri tische Truppen nach Südafrika ein geschifft. —Blattern und Hungers noth in Ostafrika. Großer Le bensverlust durch eine Bahnlata strophe in Santiago de Chili. Dewey in Nizza. London. 14. August. Eine Depesche aus Petersburg, Rußland, meldet, daß die Zahlungseinstellung des Hrn. Vonderweiß, eines dortigen Millionärs, einen deprimirenden Ein fluß auf die Geschäfte ausgeübt hat. Das Kapital des Hrn. Vonderweiß wurde aus 50 bis 60 Millionen Rubel geschätzt, allein nachdem er seine Schulden bezahlt hat. wird er kaum sechs Millionen übrig behalten. Sein Vermögen war in verschiedene, mit einander im Zusammenhang stehende Unternehmungen, größtentheils Ei senbahnen. sowie Dampfern auf der Wolga und dem kafpiscben Meere an gelegt; auch besaß er verschiedene Fa briken und stand an der Spitze einer Versicherungs-Compagnie. Man be fürchtet, daß seine Suspension andere Fallimente nach sich ziehen wird. Ein Moskauer Kapitalist, Namens Ma nutoss, hat bereits die Zahlung einge stellt. und seine Passiva belausen sich aus 24,000 Rubel. Viel Lärm um Nichts. London. 24. August. Große Aufregung wurde gestern Abend durch einen Mann verursacht, welcher ein Schreiben in die Kutsche der Königin warf, als die Letztere in den Hofraum ihres Schlosses zu Osborne auf der Insel Wight einfuhr. Das Gerücht verbreitete sich zuerst, daß ver Mann eine Bombe geworfen habe, doch stellte es sich rasch als unbegründet heraus. Die Polizei verhaftete den Mann und es wurde klar, daß das Schreiben nur em Gesuch um abermalige Verhand lung eines von dem Petenten kürzlich verlorenen Civilprozesses enthielt. Der Arrestant entpuppte sich als in harm loser Deutscher, welcher nicht wußte, daß seine Handlungsweise gesetzwidrig war. Nachdem man sich überzeugt hat te, daß er keine böswillige Absicht hat te, wurde er entlassen. Die Königin war erstaunt, als ihr der Brief in den Schooß fiel, doch legte sie keine Spur von Angst an den Tag. Z urTransvaal-Krisis. S o u t h a m p t o n, 24. August.— Der britische Dampfer „Arunde! Castle" ging heute mit 30 Offizieren und 770 Soldaten verschiedener Regi menter an Bord von hier nach der Kap stadt ab. Gibraltar. 24. August.—Das Manchester - Regiment, 1000 Mann stark, ist nach der Kapstadt eingeschifft worden. Durban. Natal. 24. August. Die hier wohnenden Mitglieder der britischen Reserve erster Klasse haben Befehl, sich zum Anschluß an ihre Re gimenter in Bereitschaft zu halten. Johannesburg, 24. August. —ln einer von 200 Deutschen bier abgehaltenen Versammlung wurde ein Comite ernannt, um die Regierung von Transvaal mitzutheilen, daß die deutschen Bewohner im Kriegsfalle be reit seien, der Republik zu dienen. Sie ersuchten jedoch in Anbetracht der Er fahrungen. welche sie in der Magota- Campagne gemacht hatten, um Er laubniß. ein separates Corps zu or ganisiren. London. 24. August. Mar quis Salisbury, der britische Pre mier, verbrachte den heutigen Nach mittag und Abend bei der Königin Viktoria. Man glaubt, daß die ernste Sachlage in Südafrika theilweise die Ursache der langen Audienz war. Ka p st ad t, 24. August. Die „Barberton News" will wissen, daß Frankreich und Deutschland die Ab sicht hegten, an der von England vor geschlagenen Untersuchung über die Stimmrechts-Eontrooerse theilzuneh men. und daß die Konsuln dieser bei den Mächte diesbezügliche Andeutun gen machten, ohne eine Antwort da rauf zu erhalten. Weiter erzählt die „Barberton News," die Transvaal- Regierung wünsche jetzt Nichts sehn licher, als eine Gelegenheit, sich den britischen Forderungen zu unterwer fen, ohne der Eigenliebe der Boeren zu nahe zu treten. Wenn sie diese Gele genheit indessen nicht erhalte, so werde sie es auf einen Krieg ankommen las sen. AngeblichMunition für die Boeren. Birmingham, 24. August. Eine hiesige Firma hat eine sofort zu essektuirende Bestellung auf 14 Milli onen Patronen für Mausergewehrc aus Südafrika erhalten. Von wem, hält die Firma geheim, da aber in je nem Theile Afrika's die Boeren allein Mausergewehre führen, nimmt man an. daß auch diese Patronen für Boe ren-Truppen bestellt sind. Nothschrei aus Ostafrika. M o m b a s a, Ostküste von Afrika, 24. August. Die durch die Blattern und hier angerichteten Verheerungen haben eine solche Aus dehnung angenommen, daß man be schlossen hat, an den Lordmayor von London zu appelliren und ihn um Er öffnung einer Subskription sür die nothleidenoen briiischenUr.terlhanen in Ostafrika zu ersuchen. Eisenbahn - Katastrophe und großer Lebensver lu st inCh i l i. S a n t i a g o d e C h i l i, 24. Aug. Eine schreckliche Eisenbabnkatastro phe hat sich heute hier ereignet. Ein ganzer Zug stürzte von einer Brücke in den Mapocha - Fluß, welcher die Stadt duichströmt, und viele Men- schenleden gingen verloren. Die furcht baren Stürme, welche seit zwei Wochen in Cbili wüthen, dauern noch fort, las sen jedoch allmälig an Heftigkeit nach. Nachricbten von allen Seiten melden weitverbreitete Verheerungen und gro ße Noth. In Valparaiso und anderen Städten ist erheblicher Schaden ent standen. Dewey in Nizza. Nizza, Frankreich 24. August. Admiral Dewey erwiderte heute in Begleitung seines Flaggenlieutenants T. M. Brunby und des diesigen ame rikanischen Vice-Konsuls den ibm vom Präseklen Granet gemachten Be such und staltete auch dem Militärgou verneur General O'Farrell eine Visite ab. Er dankte dem Letzteren speziell für die Erlaubniß, die Seeleute und Marinesoldaten der „Olympia" lan den und exerzieren zu. lassen. Di Be wohner von Nizza begrüßten den Ad miral auf's Wärmste auf seinem We ge durch die hiesigen Straßen. Admiral Dewey äußert Bedauern über die falschen Berichte bezüglich sei nes Empfanges in Trieft und erklärte nochmals, derselbe hätte nicht herzlicher und höflicher sein können. Die Beu! enpest. Tien T s i n. China, 24. August. Die Beulenpest ist zu Neu-Chwang erschienen. Der Ausbruch ist noch nicht bedenklich, doch fürchtet man. daß sich die Krankheit auf Tien Tfin und andere Orte in Nord-China ver breiten wird. Opor t o, Portugal. 24. August. Der Polizeipräfett hat anläßlich des Grassirens der Beulenpest das Schließen der Volksschulen angeordnet. Dr. Heppenez ist zur Zeit mit 2000 Phiolen Anti - Pesiserum auf dem Wege hierher. Er kommt aus Veran lassung der Prinzessin Eugenie von Oldenburg, Präsidentin der „Gesell schaft zur Bekämpfung der Pest." Die Pest in Rußland. London. 24. August. In de-n Gouvernement Ssamara im süvwestli chcn Rußland ist die sibirische Pest ausgebrochen. Mehrere Regimenter sin) zur Absperrung der verseuchten Orte und Aufrechthaltung der Ordnung dorthin gesandt. Earl Straffor d's Nachlaß. London. 24. August. Das Testament des am 16. Mai d. I. zu Potters' Bar durch einen Eisenbahn- Unfall um's Leben gekommenen Earl Strafford, welcher die Wittwe Sam. I. Colgate's aus New-?)ort geheira thet hatte, ordnet an, daß die Ueber reste des Testators im Grabe seiner ersten Gattin bestattet werden und ver macht der Wittwe 1000 Pfd. Sterl. Der Rest des auf 27.486 Pfd. Sterl. geschätzten Nachlasses wird unter die deiden Töchter und verschiedene ande re Verwandte vertheilt. Entlassen und auf's Neue verhaftet. London. 24. August. George Saunders oder Stevenson und Alice A. Jones aus Wilkesbarre. Pa., wel che am letzten Samstage bei ihrer An kunft zu Liverpool auf dem Dampfer „Catania" wegen einer angeblich in den Ver. Staaten verübten Fälschung verhaftet wurden, erschienen heute im Liverpooler Polizeigericht. Keine Be weise für ihre Schuld wurden vorge bracht und keine Instruktionen bezüg lich des Falles waren aus Washington eingetroffen. Das Gericht ordnete da her die Entlassung der Gefangenen an. lSpäter.) Gleich nach ihrer En tlassung wurde das Paar auf's Neue verhaftet, um die Ankunft von Aus lieferungs-Dokumenten aus den Ver. Staaten zu erwarten. H o w a 7 d G o u l d in Rußland. Petersburg, 24. August. Howard Äould's Dampfjacht „Niaga ra" liegt eben in Kronstadt und erregt allgemeine Aufmerksamkeit. Großfürst Alexis, der Ol)eim des Czaren und Oberbefehlshaber der russischen Flot te, und Admiral Schilling nebst Stab statteten der Jacht einen Besuch ab und begrüßten die Amerikaner auf's Herzlichste. Botschafter Tower gab zu Ehren des Gould'schen Paares ein Diner. Aus Ostasien. Victoria, B. (5., 24. August. Laut Postnachrichten, die der Dampfer „Kinshu Maru" aus dem Orient mit gebracht hat, hat zwischen Insurgenten auf Formosa und der japanischen Ga rnison. in Keelung ein Kampf stattge funden, in welchem 10 Japaner und 34 Formosaner fielen. Das Dorf Ecknjo wurde durch Feuer zerstört, und 120 Japaner kamen in den Flammen um. Das des Capitäns des ge scheiterten Dampfers „Nunobiski Ma ru" ist gefunden worden. Es war leer und daher vermuthet man, baß Alle ertrunken sind. Ein britisches Loot scnboot wurde in der Mündung des Aangtse - Kiang von chinesischen Pi raten geplündert. Am Galgen. Charlotte, N.-C., 24. August. Jul. Alexander, ein Neger, wurde gegen Uhr heute Vormittag wegen eines im letzten Februar auf eine weiße Frau oerüblen unsittlichen Angriffs durch den Strang hingerichtet. Er gestand die Gerechtigkeit seines Ur theils ein und ging ruhig in den Tod. Ein 'Negerprediger sagte in einer auf dem Schaffot gehaltenen Ansprache, die Negerbeoölkerung sei vollständig damit einverstanden, Daß die gesetzliche Strafe bei allen Verbrechen, wie dem jenigen Alexander's, vollstreckt werde. Porto Ricaner als Toldaten. Washington, D. E., 24. Aug. Nach jüngst im Kriegs-Departe ment eingelaufenen Informationen hat sich das Experiment. Eingeborene von Westindien in die amerikanische Armee aufzunehmen, sehr bewährt, wenigstens im Falle des in Porto Ri co organisirten Bataillons von „U. S. Armee-Freiwilligen." Dieses Batail lon wird von Major L. P. Davidson commandirt. Sein Adjutant, Lieute nant Briang. sagt darüber in einem an Major Johnson vom Bureau des General-Adjutanten adressirten Brie fe. daß diese neuen Truppen ein sehr taugliches Material bildeten. Sie seien willig, zu lernen und gehorsam. Sie setzten ihren ganzen Stolz darein. Bundes-Soldaten zu sein, und wären stets sehr sauber und reglementsmäßig gekleidet. Er glaubt, daß die Porto Ricaner. von Amerikanern befehligt, sich in kurzer Zeit zu einem sehr werthvollen Bestandtheile der amerika nischen Armee heranbilden würden. Nr. 237. Ter Frnstcrglas-Trust Ein neues Monopol. Methoden de Zündholz - Trusts. M a r t i n s v i l l e, Ind., 24. gust. Die Fensterglas - Fabrikan ten der Ver. Staaten haben > n Trust-- Unternehmen zu Stande gebracht, wel ckes nächste Woche als die „American Window Glaß Comp." mit P 30.000,- 000 Aktienkapital un!er den Gesetzen von New - Jersey und Pennsylvanien mcorporirt werden soll. Der neue Trust controurt 92 der ge sammten amerikanischen Fensterglas- Industrie. Die betheiligten Fabrikan ten erhalten 4l) Prozent des Kauf preises für ihre Betriebsanlagen in Baar und die übrigen 60 Prozent in Truft'Aktien. Die Prioritäten wer den mit 7 Prozent jährlich verzinst, dann erst kommt die Verzinsung der gewöhnlichen Aktien in Betracht. A.s Beamte des Glas - Trusts sind ausge wählt: Jas. A. Chambers von Pitts burg, Präsident; E. H. Hart von Mum'e, Ind.. Vice - Präsident; Joel Sayre von Pittsburg. Schatzmeister; E. I. Phillips von Pittsburg, Sekre tär. Chicago, 24. August. Seit Gründung des Streichholz - Trusts vor 1). Monaten sind die Preise von 20 bis 25 Prozent gestiegen und ein wei terer Preisaufschlag soll vor Ende September erfolgen. Die „Diamond Match Co." hat den Trust in's Werk gesetzt, indem sie im Monat Juni alle unabhängigen Streichholz - Fabriken und ihren gefährlichsten Konkurrenten, die von Edwin Gould controlirte „Continental Match C 0.," zu hohen Preisen käuflich an sich brachte. Die Kosten dieses Unternehmens will der Trust jetzt aus dem Publikum heraus schlagen. Die billigeren Streichholz sorten, die im Juni und Juli 63 und, 68 Cents das Groß kosteten, sind jetzt auf P 1.15. refp. H 1.20 gestiegen. Die Wiederbeerdigung der Lei chen der Gefährten Jobn Brown's, die im Jabre 1859 bei Harper's Ferry. Va.. gefallen sind, ist nunmehr defini tiv auf Montag, den 28. Anglist, Nach mittags, in North Elba. N. U., festge setzt. vZvLÄÄssvvooväövvOoovA Gegen Kinnen im Gesicht... und andere formen ucm sMilkranklieilen merken lzeljeisl Knrch, den Hehrmlch mm ... Glenn s Schwefel Seife. Diese Seife ist irgend welchen anderen für die Toilette und zum Vaden überte> gen. Dieselbe wird aus den besten, der medizinischen Wissen schalt bekannten Mate rialien angefertigt. Der Gebrauch von Glenn's Schwefel-Seife tödtet und vergiftet Krankhei ten erregende Hermen und Microben. Die anti septischen Eigenschaften derselben stnd ohne Klei chen. Man tiiite lich vor Uachah mungen—und netime nur die echte. Z 65" Verlaust von allen Apothekern. At Vernard Rräuter Pillen. Al?leöialichausM->n,'itstoffeube stehend garaiiiin. Tos beste Heilmit- M Miel qg,n i-eber- u. Gallend-schwerden, g FM'zM W:VtrNovftbttt, zkcrfircb, u .AMMVtrtzuun>,sl„rkn, Zlli> Blulrtintqtr JtdeKa- Sr. vrrnard KrauitrvMta rorrätbiq ball?n, 26,dkt Avolhe kern ocer p. Post. Proben umsonstvoa Vv. Hämorrhoidem >Nl"r 11 lIM U DIR Mittel ,ur Htilung von Ht, lIV > > > morrdouen. <DirnalSsi D I U ist in Axoibeken ,u hab: II > Mwirt auna(smrfanzbeZ I II > I > > I 1111 I'antt. Proben umicnst ro Heory Arel)m'B Brauerei, BeatrAvenu<. V Vt ird jYt , de vrau ai.s Sltchc \n\n I I.arxest Circulation ; t of any German Dailjr ;; *| South of Philadelphia. ;j -I I I'l II 1 II I I'M 'H ' •-MM I*H