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Jer Deutsche Lorrelvondent. Dienstag den 5. September 1899 Stadt Baltimore. Republikanische Primärwahlen. Wenig Interesse. Nur in einer Ward ein „Contest." Die heu tigen Conventionen. Die republikanischen Primärwahlen der Stadt, wlche von 12 Uhr Mit tags bis 8 Uhr Abends abgehalten wurden, erregten sehr wenig Interesse, da nur in der 24. Ward ein Contest vorhanden war. Daselbst gewann dws Parks-Ticket mit 407 Stimmen gegen 349 des Street-Tickets. Die Namen der erwählten. Deleg aten zu den Conventionen sind bereits un 27. August im „Sonntags-Corre spondenten" veröffentlicht worden. Ab gegeben wurden folgende Stimmen: 1. Ward 284. IZ. Ward 115. 2. Ward 95. 14. Ward 92. Z. Ward 289. 15. Ward 115. 4. Ward 491. 16. Ward 151. 5. Ward 341. 17. Ward 192. 6. Ward 212. 18. Ward 405. 7. Ward 815. 19. Ward 304. 8. Ward 154. 20. Ward 400. 9. Ward 218. 21. Ward 289. 10. Ward 319. 22. Ward 348. 11. Ward 190. 23. Ward 162. 12. Ward 123. 24. Ward 757. Die Legislatur-Conventionen finden heute Abend, wie folgt, statt: erster Distrikt „Manhattan-Halle;" zwei ter Distrikt Erdmann's Halle, und dritter Distrikt In jeder dieser drei Conventionen wird man nur die Delegaten zu der Staats-Convention erwählen und sich dann für die Nominationen bis zu ei msm späteren Termine vertagen. Als Delegaten werden folgende Herren ge nannt: Erster Distrikt —Zolleinnehmer W. F. Stone. Bundesmarschall Wm. F. Airey. Dr. Wm. H. Crim, W. H. Ca hell, Robert M. Welsh. James S.Al öison und N. A. Bachrach. Zweiter Distrikt W. C. Jenneß. Albert E. Ohr, William T. Conn, D. L. Brinton, Charles S. Montell, I. F. McDermott, Louis T. Weis und I. H. McFaul. Dritter Distrikt I. Reese Pitcher. <5. T. Mules, Saml. G. Davis, Wm. Grecht und B. F. Hiß. Die republikanische Stadt-Conven tion versammelt sich am Donnerstag, 8 Uhr Abends, in Raine's Halle und wird sich ebenfalls oertagen, ohne No minationen zu machen. Die republikanische Staats - Con vention findet morgen in der „Musik- Akademie" statt. Senator Stevenson A. Williams von Harford-County wird den Vorsitz führen und Oberst Geo. A. Pearre von Cumberland wird Gouverneur Lowndes nominiren. Als Staats-Controleur wird Hr. Philipp Lee Goldsborough wieder nominirt u. für Generalanwalt soll Achtb. John V. L. Findlay, einer der fähigsten Malster-Republikaner, aufgestellt wer den. Verschiedenes. Senator Wellington wird heute früh hier erwartet, um mit dem Spe zial-Comite die Plattform auszuar beiten und zu berathen. Das demokratische Siebener-Comite wird heute eine Sitzung halten, um sich über die demokratischen Nominations- Conventionen schlüssig zu werden. Mit einem Ziegelstein schwer verletzt. Während sich gestern Abend H 9 Uhr drei Knaben an der Ecke von Ramsey- und Barrestraße mit Pserdespielen vergnügten, wurden dieselben von einer Rotte anderer Kna ben mit Steinen beworfen. Einer der Steine traf den Negerknaben Chas. E. Howard von Nr. 234, Parkin-Straße, mit solcher Wucht an den Kopf, daß dem 15 Jahre alten Knaben die Hirn schaal'i zertrümmert wurde. Man ließ den Verletzten nach dem ..Maryländer Universitäts - Hospital" bringen. Die Aerzte hegen keine Hoffnung, den Kna ben am Leben zu erhalten. Ein Kna be, Namens Fred. Hamburger, wurde als der muthmaßliche Attentäter vom Sergeanten Armiger verhaftet. Da s 33. Se mest e r der„V o r tv ärts"-Tur n s ch u le nahm ge stern in der Halle des Vereins, Nr. 732 und 734, West-Lexington-Straße, seinen Anfang, uiD zwar betheiligten sich an den gestrigen Uebungen die Al tersklassen von 6 bis 9 und von 9 bis 15 Jahren. Im Ganzen waren 30 Zöglinge Allein den Anmel dungen nach zu schließen, dürfte sich die Schule während dieses Semesters eines sehr guten Besuches erfreuen. Die Unterrichtsstunden finden statt: Für Mädchen (von 6 bis 12 Jahren) Dienstags und Freitags. 4 bis 5 Uhr Nachmittags; (von 12 bis 15 Jahren) Dienstags und Freitags. 5 bis 6 Uhr Abends. Für Knaben (von 6 bis 12 Jahren) Montags und Donner stags, 4 bis 5 Uhr Nachmittags; (von 12 bis 15 Jahren) Montags und Donnerstags, 5 bis 6 Uhr Abends. Unterricht für die Zöglingsklassen (von 15 bis 18 Jahren) findet Dienstags und Freitags. bis 49 Uhr Abends, statt. Am Donnerstag, den 13. Sep tember, beginnen die Turnstunden der Bärenriege. Am 12. September fin det ein geselliger Abend statt. MitErrichtung der neuen Kirche für die ev.-luth. Friedens- Geineiiide, Pastor Jakob Burlart. wel che jetzt ihre Gottesdienste in der Halle, Ecke McElderry - Straße und Dun can - Place, abhält, wird heute begon nen werden. Der Bau der Kirch wird an der Ecke von Madison - Straß und Duncan - Alley erfolgen. Turnmarsch der Damen- Sektion des Turnvereins „Vorwärts." Am Sonntag fand der letzte Turnmarsch der Damen des Turnvereins „Vorwärts" nach Hrn. Wayland's Farm, nahe Jlchester, , statt, woran sich auch eine Anzahl Tur ner betheiligte. Von Baltimore bis Catonsville ging es per Elektrizität, von da bis nach Jlchester per „Schu sters Rappen." Auf dem Platze ver trieb man sich Vie Zeit mit allerlei Turnspielen und Turnerliedern. Lei der floy die Zeit so schnell dahin, daß die Sonn längst untergegangen war, oIS dbe Turnerschaar an das Heimge hen dachte. Etliche Turner kehrten schon um 6 Uhr zurück. und Hr. Way band hatte die Güte, die Nachzügler in einem Viergespann bis nach Ellicott- City zu fahren. Bis 9 Uhr Abends waren Alle wohlbehalten wieder bei Muttern. 30 Turner und Turnerin nen waren unter Leitung der Turnleh rer John Lorret und Wm. Becker aus gezogen. NachChinazurückge-kehrt. Chin Doo, ein bezopfter Sohn des Reiches der Mitte, welcher in Walbrook seit Jahren eine Wäscherei betrieben und sich außer viel Geld eine schwere Krankheit zugezogen hat. ist gestern vom Camden-Bahnhof aus nach dem Reich der Mitte abgedampft. Wie Ch'.n Doo erklärte, kostet ihn die Fahrt von Baltimore nach Hong-Kong über Montreal und Vamouver ZlOO. Von einem Spczial - Palizisten ge schaffen. Bei einem Fluchtversuch wird dem mit einer Anzahl „Tramps" verhaf teten Jean Jarrez eine Kugel nach gesandt. Ein Franzose, dessen Name angeb lich Jean Jarrez ist, wurde gestern Abend von Bahnbeamten nach dem „Stadt-Hospital" gebracht. Der Mann hat eine Kugel im Gehirn und wird nach Ansicht der Aerzte sterben. Wie ermittelt wevden konnte, hatten Geheimpolizisten der „Phil.-Wilm.- Balt. Bahn" bei Perrymansoille Schwierigkeiten mit einer Gesellschaft Tramps, welche zahlreiche Diebstähle ausführten. Die Geheimpolizisten en gagirten eine Anzahl Spezial-Polizi sten. machten eine Razzia und verhas teten mehrere der Tramps in den Wag gons der Bahn, welche von den Spe zialPolizisten bewacht wurden. Der Franzose, welcher schon hier in Bay view war, machte einen Fluchtversuch, und ine Kugel der ihm nachgesand ten Schüsse drang ihm hinter dem linken Ohr in den Kopf. Der Mann, welcher sofort hierher gesandt wurde, ist ungefähr 40 Jahre alt. Kollision an der Lightstraßen-Brücke. Der Schooner „Blanche H. King" fährt gegen einen Brückenpfeiler an und verursacht Schaden im Be trage Von P 2500. Durch eine Collision des Schooners „Blanche H. King" mit einem Pfeiler der Lightstraßen - Brücke wurde ge stern Morgen ein Schaden von unge fähr H 2500 an der Brücke und dem Maschmenhause angerichtet, und nur dem Umstände, daß di DrehbrnZe mit einem Hand - Drehapparat versehen ist, hat man es zu verdanken, daß nicht eine womöglich mehrtägige Verkehrs stockung zwischen Brooklyn und Balti more eingetreten ist. Der Schooner „Blanche H. King" befand sich zur Zeit des Unfalles im Schlepptau des Dam pfers „Forrest und war auf dem Wege nach dem Pivr der „Knickevbocker Eis- und Kohlen - Co." an Spring Gar dens. Der Superintendent der Dreh brücke, Hr„ L. H. Wiebking. welcher sich in der Nähe des Maschinenhauses be fand, sah. als der Dampfer 50 Fuß von dem Pfeiler, auf welchem sich das Maschinenhaus befindet, entfernt war. daß ine Collrsion unvermeidlich war, und rettete sich durch rasche Flucht. Kaum war Hr. Wvebking in Sicher heit, als der Schooner mit großer Ge walt gegen den Pfeiler anrannte. Das Maschinenhaus wurde wie ein Karten haus umgebogen und in demselben Au genblick gerieth auch die ganze Maschi nerie in Unordnung. Di Dampflei tung wurde an verschiedenen Stellen wie Fäden zerrissen, und auch der so lide Pfeiler wurde übel mitgenommen; ward m wenigen Sekunden ein Chaos hergestellt, als wenn die Brücke von einem Wirbelsturme heim gesucht gewesen wäre. Wunderbarer Weise war der Schaden an dem Schoo ner verhältnißmäßig gering und glück licher Weis ist auch Niemand bei der Collision verletzt worden. Als man sich von dem ersten Schrek ken erholt hatte, ließ Hr. Wiebking so gleich den Hand - Drehapparat der Brücke in Ordnung bringen, und nach kurzer Zeit war der Verkehr auf der Brücke wiederum aufgenommen. Der Stadt - Commissär Varney, welcher gleich nach dem Unfall herbei gerufen wurde, erklärte, daß ungefähr §2500 erforderlich fein würden, um derr Scha den zu repariren. Baltimore r Handelsschu le. —Wer eine gründliche Vorbereitung für dtas geschäftliche Leben wünscht, dem sei die Baltimorer Handelsschule, Nr. 5, Nord - Charles - Straße, be sonders empfohlen. Unterweisung im Stenographiren, Maschi nenschreiben, Schönschreiben u. s. w. wird in der Anstalt von fähigen und Cirkulare werden frankirt versandt kann der Eintritt in die Tagschule das ganze Jlahr erfolgen, während die Abendschule am 1. Oktober eröffnet wird und bis zum 1. April andauert. Peabody - Musik - Conser vatorium. Die Eröffnung des „Peabody - Musik - Konservatoriums" wird unter Leitung des Direktors Ha rold Randolph am 1. Oktober stattfin den. Das Vorbereitungs - Departe ment steht unter Leitung von Frl. May Gamettson Evans, welche in diesem Monat von 11 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags Anmeldungen entge gen nimmt. Die Fakultät besteht aus 32 hervorragenden europäischen und amerikanischen Meistern. Vorgeschrittener und Elementar unterricht ertheilt. Annahme von Schülern als Anfänger oder in irgend einem vorgeschrittenem Stadium, um als Lehrer oder zum Auftreten in Con zerten ausgebildet zu werden. Die Unterrichts-Gebühr ist §l5 bis §6O für das Schuljahr, je nach dem Grad und dem Studienzweige. Cirkulare werden frankirt versandt oder sind in den tonangebenden Musik- Läden und Apotheken zu haben. Picnrc der „St. Georgs- Ritt e r.— Vom prächtigsten Herbst tvetter begünstigt, veranstalteten ge stern Äre „St. Georgs-Nitter" von der 14 hl. Nothhelfeir-Kirch ein Familien fest in Lohr's Park an der alten Fre derick - Road, und da gestern Nachmit tag die meisten Geschäft: der Stadt ge schlossen waren, so erfreute sich das Fest eines äußerst zahlreichen Besuches, und besonders stark waren die hiesigen katholischen Ritterschaften, wie „St. Paulus - Ritter." „St. Jakobus - Rit ter" und „St. Michaels-Ritter." zuge gen. Da das tüchtige Arrangements- Comite in jeder Hinsicht die umsichtig sten Vorbereitungen für das Fest ge troffen hatte, nahm dasselbe einen glänzenden Verlauf, und Alt und Jung ainüsirt-en sich köstlich. Beson ders beifällig wurden die Exerzier übungen der „St. Georns-Ritter," welch- mit der größten Präzision durch geführt wurden, aufgenommen. Das Arrangements-Comite, welch.m haupt sächlich die Ehre um den Erfolg des Festes gebührt, bestand aus den HH. Bonifaz Mller, Vorsitzer. C. Rosen dale. Jakob Jacobi, Georg Polletty. L. Stock, John Henn und Karl Diet rich. Die Wintersaison der „St. Leo's Gymnasium und der Literary Association" würd gestern mit inem Rauchabend nebst Unterhaltung eröff net. Es betheiligten sich an der Letz teren die HH. James und Daniel Mc- Gunnigle, T. I. Martin. Jorie und Rosigne. M. I. Conroy. Ed. Kerr und I. Smith hielten Anreden. Das Arrangements - Comite bestand aus den HH. D. S. Sullivan, M. A. Con roy und Ed. Kerr. Uebertrateine Sanitäts- Vorschrift. Louis mußte gestern im mittleren StatirW hause §2O Strafe und Kosten bezah len. weil er inr Anweisung des Sa nitäts-Jnspektors John C. Eichner, das Closet in Nr. 201, Süd-Highstr., reinigen zu lassen, nicht nachgekommen Mr. Für den deutsch-amerikanischen Tag 29 Vereine haben bereits ihre- Theil nahme am Feste dar unter die Turn-Vereine. Das Exekutiv - Comite für den „Deutsch - Afrikanischen Tag," cher am 6. Oktober im „Electrrc-Park" gefeiert werden soll, hielt gestern Abend in der „GermaniaMännerchor-Halle" eine äußerst gut'besuchie Sitzung a'b, in welcher woiiere Arrangements für das Fest, welches bereits jetzt sehr erfolg reich zu werden verspricht, getroffen wurden. Bis jetzt haben 29 Vereine ihre Be theiligung angemeldet, doch werden noch weitere Zusagen erwartet. Die hiesigen Turn-Gereine, sowie der „Py ramiden-Club" werden bei dem Feste gymnastische Vorstellungen geben, und wie bereits im „Deutschen Correspon denten" berichtet, hat der Congreß-Ab geordnete I. I. Lenz von Ohio seine Zusagt als Festredner gegeben. Hr. Lenz wird demnächst auf dem Wege nach der Bundes - Hauptstadt Balti more berühren, und wird ein Comite, bestehend aus den HH. Hermann Ba dnhoop, Edward Lyh und August Knaup, am Bahnhof mit Hrn. Lenz eine Konferenz abhalten. Prof. H. B. Roemer berichtete, daß unter den Geschäftsleuten von Süd- Baltimore großer Enthusiasmus für das Fest herrscht, und daß r allein ungefähr in jenem Stadttheil ge sammelt hat. „Veroinigts Sänger von „B rookly n." Die „Ver. Sänger" von Brooklyn, N.-N-. haben, wie von dort gemeldet wird, in der vorgestrigen Delegatn- Versammlung den Beschluß gefaßt, mit der Festlichkeit am „Deutschen Tag" am 1. Oktober eine Göthe-Feier zu oerbinden. Das Musik - Eomit wurde beauftragt, die Arrangements zu treffen und einen hervorragenden Deutsch-Amerikaner als Festredner zu gewinnen. Präsident S. K. Sänger leitete VieVerhandlungen. Der „Schles wig - Holstein - Verein" meldete sei nen Beitritt mit 16 Aktiven an. Auch der Gesangverein „Germania" aus Greenpoint theilte ebenfalls seinen Be schluß mit, den „Ver. Sängern" beizu treten. Das Maryländer Depar - tementder „Großen Armee der Re publik" wird bei dem Jahreslager in Philadelphia sehr gut vertreten sein. Um 2 Uhr fuhren vom Eamoen-Bahn 'hofe aus die Departements-Offiziere, sowie die Mitglieder des „Wilson-." „Custev-" und „Emory-Postens" von Baltimore, des „Reno-Postens" von Hagerstown. des „Burns-Postens" von Westminster und des „Reynolds-Po stens" von Frederick in Miem aus 13 Waggons bestehenden Spezialzuge nach Philadelphia. Das „Frauen - Unter stützungs-Eorps" des..Custer-Postens" befand sich auch auf dem Zuge. Der „Dushane-Posten," etwa 300 Veteranen, eine Abtheilung des „Frauen Unterstützungs - Corps" des Postens und ein Delgation des „Du shane-Lagers Nr. 5" der „Veteranen- Söhne" reisten um 3 Uhr mit einem Spezialzuge der „Pennsyloanierßahn" von der Union-Station aus nach Phi ladelphia, wo die Veteranen Gäste 'des „Eourlland Saunders-Postens" sein werden. Auch die Veteranen der vier Neger-Posten begaben sich in großer Zahl nach der Stadt der Bruderliebe. Der „Dodge-Posten" suhr gestern Abend mit der „Ericsson-Linie" nach Philadelphia. Die Mitglieder des „Vereins der Flotten-Veteranen" waren bereits ge stern Morgen abgereist, da gestern Flotten-Tag war und der Verein an der Parade am Nachmittag theilnehmen wollte. Des Negersßasirmefser. Weil er seine Rassengenossin Al berta Johnson mit einem Rasirmesser „kitzelte." wurde der Neger Burton Holmes gestern vom Polizeirichter Cautk dem Gerichtsverfahren überwie sen. Rohheit bestraft. Rein hard F. Kroeger. ein 23 Jahre alter Schnecdergefelle. wurde vom Polizei- Nichter Caulk um §25 und Kosten ge straft, weil er den Condukteur Wm. Kirwan von Nr. 1537. Retreatstraße, auf einem Straßenbahn - Waggon seine kräftig Faust hatte fühlen lass<n. DieAussätzigegestorben. Frau Mary Sesoni. die Italiene rin. welche am 27. April 1897, am Aussatz leidend, im „Johns Hopkins- Hospital" Aufnahm fand., starb ge stern Vormittag 410 Uhr daselbst. Da sie erst 32 Jahre alt war und an keiner organischen Krankheit litt, glauben die Aerzte, daß sie an den Folgen der furchtbaren Plage starb, mit der sie seit 10 Jahren behaftet war. Frau Sesoni kam im Winter von 1896—'97 von Alleghaney-City nach Baltimore, wo sie mit ihrem Gatten in Nr. 62, Nord- Front-Straße. Wohnung nahm. Im Frühjahr letzteren Jahres kam sie nach der Frei-Apotheke des Hospitals, um sich Arznei zu verschaffen, und das Re zept. welches sie angefertigt haben woll te, lenkt di Aufmerksamkeit ds Apo thekers aus ihr merkwürdiges Aus sehen. Sie war sehr bleich, hatte aber rothe Flecken im Gesicht und an den Händen, und ihr Haut am Kopf er schien skrophulös und krätzig. Ihr Zu stand wurde näher untersucht, wobei entdeckt wurde, daß sie an ausgespro chenem Aussatz litt. Der damalig Gesundheits - Commissär, Dr. James F. McShan, versucht, die Frau nach Allegheny-City zurück zu schicken, doch verneinten die Behörden jener Stadt irgend welche Kenntniß der Frau. Da sie während ihrer Kindheit in Mary land gelbt hatt, banspruchte Frau Sesoni das Recht, hier bleiben zu dür fen. Dr. McShane traf dann Vorbe reitungen, sie in der alten Quarantäne- Station auf Hawkins-Point unterzu bringen, doch erzielten die Eigenthü mer in der Nachbarschaft im Kreisge richt einen Einhaltsbefehl gegen die vorgeschlagene Ueberführung der Kranken nach Anne Arundel-County. Das Hospital war daher schließlich ge zwungen, sie zu behalten. Man glaubt, daß ihr Gatte sich ir gendwo in Birginien befindet, von Portsmouth aus gab er zuletzt Nach richt von sich, kann aber dort nicht auf gefunden werden. Die Leiche wird ntwSder auf dem Armen-Friedhofe be graben oder verbrannt werden. WilldenGeburtstag der Königinfeiern. Sekretär C. W. Van der Hoogt vom Staats-Ein wanderungsbüreau -reiste heute nach der holländischen Kolonie Wilhelmina in Earoline - County. um dort den 19. Geburtstag der Königin Wilhelm ine von Holland zu feiern. Des Angriffs beschul digt. Der Eontraktor Hiram B. Hoffman wurde gestern vom Polizei richter Roberts unter Bürgschaft für das Gerichtsverfahren gestellt, weil er angeblich Joel E. Stewart von Nr. 1644. Pennsyloania-Avenue. thätlich angMMd Mzez mißhUdetth Kein Berkauf der St. ZohanniS- Kirche. Die deutsche evangelisch - lutherische St. Johannes - Gemeinde erklart sich mit knapper Majorität für die Beibehaltung ihres Gotteshauses. Eine für die erste deutsche evange lisch - lutherische St. Johannes - Ge meinde ereigniißvolle General - Ver sammlung fand gestern Abend m den Sonntagsschul - Räumlichkeiten der Kirche der Gemeinde an der Biddle- Straße' nahe Pennsylvania - Avenue, statt. In derselben wurde nämlich ein Antrag, die Kirche der Stadt Balti more zu verkaufen, mit 22 gegen 21 Stimmen niedergestimmt. Da die St. Johannes - Kirche in der von Negern am' Dichtesten bewohnten Gegend der Stadt steht und angeblich die Nothwendigkeit für eine neue Ne gerschul daselbst sich herausgestellt hat. so wurde die Aufmerksamkeit der Schulbehörde auf die St. Johannes- Kirche. neben welcher sich bereits eine Negerschule befindet, gerichtet. X Ein Comite, bestehend G.Lauxr. Dr. Taneyhill und Colam'bus C, Jsaacs, wurde daher von der Schul behörde ernannt, um mit der "St. Jo hannes-Gemeinde Verhandlungen an zubahnen und zwar sprach das er wähnte Comite vor einer Woche bei dcm Kirchenvorstanid vor. weshalb auf gestern Abend eine spezielle Gemeinde- Versammlung einberufen wurde. Präsident Edward Jung führte den Vorsitz und der Sekretär Christian England fungirte als Protokollführer. Zuerst schien es. daß die Stimmung für den Verkauf der Kirch? günstig, da einige der hervorragendsten Mitglieder auftraten und der Versammlung aus einanderlegten, daß man für dieKauf fumme, welche nicht unter H 32,000 be tragen sollte, eine hübsche neue Kirche in einem anderen Stadtviertel erwer ben könnte. Selbst Pastor Nikolaus Burkart schien, obschon er sich in der Versammlung gänzlich passiv verhielt, dem Verkauf de? Kircke günstig ge stimmt. Allein di Opposition brachte ebenfalls gewichtige Argumente in's Feld, von denen eines besonders das war, daß man nicht nachdem die Kir che nun schon so lange Jahre dem Zweck der Gemeinde vollständig zur Zufrie denheit gedient habe, sich auf etwas Ungewisses einlassen wolle. Nach län gerer Diskussion wurde dann zur Ab stimmung geschritten und zwar stimm ten, wie erwähnt, 22 Mitglieder gegen und 21 für den Verkauf. Ein Neger ertrunken. Der Dampfer „Worthley," der heute früh halb 2 Uhr mit einer Neger- Exkursion zurückkehrte, brachte den Leichnam des Negers Robert Green mit. Der Neger war auf der Fahrt über Bord gefallen und ertrunken. Ein bissiger schwarzer Musikant. Der Neger Henry Johnson wurde gestern Abend wegen eines Angriffs aus den PolizistenMc- Ganey im mittleren Stationshause eingeliefert. Johnson ist ein schwarzer Don Juan und gerieth an der Holli day - Straße über eine schwarzgelb. Schönheit mit einem pechschwarzen Liebhaber in Schwulitäten, wobei er demselben mit einem Banjo über den Kopf schlug. Das Banjo ging in Stücke, und die Mißtöne lockten den Polizisten McGany herbei, der den eifersüchtigen Musikanten festnehmen wollte. Dieser wehrte sich aber und biß dabei dem Polizisten ein Stück aus der linken Wange. Der Polizist ward in's „Stadt-Hospital" gesandt, und gegen den Neger wurde die An klage wegen Verstümmelung erhoben. Es bedurfte der Anstrengungen meh rerer Blauröcke, den wüthenden Neger dingfest zu machen. Der Damen-Verein des „Vorwärts" hielt gestern Abend unter dem Vorsitz von Frau Fred.Linck in der „Vorwärts-Halle" eine Ver sammlung ab, in welcher beschlossen wurde, am Dcmksagungstage ein Au stern-Souper mit Bazar abzuhalten. Junger Künstler rist nach Paris. Hr. Waldemar F. Dieterich. ein Sohn des bekannten Portrait-Malers L. P. Dieterich, reist morgen von hier und am 9. September mit dem Dampfer „Staatendam" von New-Aork über Holland nach Paris, um daselbst mehrere Jahre hindurch seine Kunststudien als Maler fortzu setzen. Hr. Dieterich ist 22 Jahre alt und graduirte vor fünf 'Jahren als Schüler des „Maryland - Instituts" und erhielt den „Jnstitute"-Prcis. Später studirte er unter seines Vaters Leitung unv im „Charcoal-Club." Während "der letzten drei Jahre ver folgte er ein eifriges Studium in der „Art Student League" in New-Aork unter den bekannten Malern Rob, Blum und Kenyon Cox, und zeichnete sich daselbst aus das Höchste aus. Hypotheken-Steuer. Laut Anzeige im heutigen „Korrespon denten" macht der Stadt - Steuerein nehmer Parlett bekannt, daß die Hypo thekenstsuer-Rechnungen' für das Jahr vom 1. September 1898 bis zum 31. August 1899 vom Montag, den 11. September an zur Zahlung bereit sind. Der folgende Rabatt wird auf Hypo thekensteuer - Rechnungen bewilligt: wenn bis zum 1. Oktobsr bezahlt 5 Prozent, bis 1. November 4 Prozent, bis 1. Dezember 3 Prozent. Inhaber von in Baltimore registrirten Hypothe ken oder welche solche während irgend eines Theiles des Jahres in Besitz hat te, können ihre Steuierrechnungen per Post zugestellt erhalten, wenn sie den Steuereinnehmer unter Beifügung ei nes mit Briefmaike und Adresse verse henen Briefcoonverts darum ersuchen. Ex-Gouverneur Frank Brown, der den größten Theil seiner Reise nach Europa in Deutschland u. der Schweiz zubrachte, ist hierher zu rückgekehrt und war gestern zum ersten Male in seinem Büreau an der Nord- Charlesstraße. Er sowohl, wie auch Ex-Mayor Robert E. Davidson spra chen sich dahin aus, daß das Ge schäftsleben in Deutschland sich wun derbar entwickelt hat. Aus dem Innern Maryland' und den angrenzenden Staaten. Gefährlich erßuHeplatz. C. C. Wolfe, in junger Mann von Mart'nsburg, W.-Va., wurde bei'm Viadukt zu Cumborland von einem Personenzug getroffen und schlimm verletzt. Er behauptet, 'daß ihn der Schlaf, übermannte; es giebt aber Leute, welche glauben, daß er Selbst mord im Sinn hatte. Wm. Sleerman. ein Streckenarbeiter, der sich gleichfalls bei'm Geleise niedersetzte und einschlief, wurde von einerLokomotive überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der Strike der Bergwerker in den Lake Superior- (Carnegie-) Gruben ist gekrochen und die große Mehrzahl der Striker hat die Arbeit zu den alten Löhnen wieder aufgenommen. Die Be strebungen de r Führer der Berg merker Union, inen allgemeinen Strike im Jshpeming.Bezirk zu organisiren, ha ben MaMtSW?-- Aus dem Leben abberufen. Im Alter von 76 Jahren 'wird Hr. Theodor Horn vom Tode dahinge rafft. Andere Ableben. In seine? Wohnung Nr. 18. West- Lexington - Straße, starb gestern Hr. Theodor Horn, der bekannte Corset- Fabrikant. im Alter von 76 Jahren. Der Verblichene ist aus dem Hannö verscken gebürtig und kam im Alter von 23 Jahren nach Amerika. Er war seit ungefähr 30 Jahren Mitglied des „Germania - Männerchors" und Jahre lang unermüdlich im Interesse des genannten Vereins thätig, so daß er mehrmals zum Präsidenten und vor 10 Jahren in Anerkennung der Dien ste. welche er als Präsident dem Verein geleistet hatte, zum Ehrenmitglied er wählt wurde. Der Verstorbene hinterläßt außn seiner Gattin vier Kinder, nämlick Frau Otto Schilling und die HH. Theodor F. Horn in New - Jork, Wal ter und M. Horn. Das Leichenbegängniß findet mor gen Vormittag um 10 Uhr statt und zwar wird Pastor Dr. P. Roth von der bischöfl. Messias-Kirche den Trau ergottesdienst leiten, während die HH. A. C. Peuß, Jak. Klein, I. H. Wäh mann, Aug. Pfeil. Geo. Möhlhenrich uns William D. Kines dem Entschla fene als Bahrtuchträger die letzte Ehre erweisen werden. Die Beiset zung erfolgt auf der „Baltimore? Cc metery." John V. Wiliams. Hr. John B. Williams, ein in> hiesigen Geschäfts-, sowie politischen und Gesellschaftskreisen wohlbekannter Mitbürger, ist gestern in seiner Woh nung, Nr. 21, West-Franklinstraße, im Alter von 62 Jahren gestorben. Hr. Williams wurde am Weihnachts tage 1837 in Charleston. S.-C.. gebo ren und kam in seinen jungen Jahren nach Baltimore. Er besuchte hiesig Schulen und trat dann in das Baum woll-Commissions - Geschäft seines Vaters an der Süd-Hollidaystraße ein. Nach dem Auflösen des Geschäfts war er eine Reihe von Jahren Stra ßendurchbruchs - Commissär. Seine Gattin, die aus Cleveland stammte, starb vor vier Jahren. Er hinterläßt eine Tochter, Frau S. K. Sanford von New-Uork und vier Söhne, N. Winslow Williams, Henry W. Wil liams, R. Gordon Williams und I. B. Williams, jun. Mathilda E. Martin. Am Samstag Vormittag starb Frau Mathilda E. Martin im Älter von 24 Jahren in ihrer Wohnung, Nr. 922, Clinton - Straße. Sie war die Gat tin von Hrn. I. M. Martin und die Tochter der verstorbenen Frau Mary A. Goquer. Die Beendigung findet heute Nachmittag H 2 Uhr vom Trauer hause aus auf der „Mount Carmel- Cemetery" statt. Zu Grabe gebracht. Die irdischen Ueberreste von Hrn. Georg A. Miller, welcher am Freitag im Älter von 77 Jahren aus dem Leben schied, wurden gestern unter zahlreicher Be theiligung von Leidtragenden vom TvauerHause, 'Nr. 855, West-Franklin- Straße, aus auf der „Western-Ceme tery" zur ewigen Ruhe gebettet. Rektor Frank von der St. Alphonsus-Kirche segnete im Trauerhause den Leichnam ein, und aüf dem Friedhofe sprach Hr. Georg Miller, ein Sohn des Entschla fenen, ein Gebet. Als Bahrtuchträger fungirten acht Mitglieder vom „Har monie - Kranken - Unterstützungs - Verein," dessen langjähriges Mitglied der Entschlafen war. Gestern Morgen 8 Uhr fand die Beerdigung der irdischen Ueberreste der am Freitag im Alter von 48 Jah ren verstorbenen Frau Anna Knauer, Wittwe von Simon Knauer. von ihrer letzten Wohnung an der Belair-Road. nahe Puddy-Hill. statt. In der St. Josephs-Kirche celebrirte Vater Tra geser eine Requiem-Messe für ihr Se elenheil. Freunde der Familie sungir ten als Bahrtuchträger. Enorme Staats-Einnahme. New-Jersey hat in elf Monaten H 725,- 000 Einnahmen an Jncorpora tions-G Bühren. Trenton, N.-J., 4. Sept.—Die Einnahmen des Staates an Jncorpo rations-Gedühren belausen sich für den Monat August auf H 33.738. Es wur den im Ganzen 125 Gesellschaften in corporirt, von denen jedoch nur 16 den Charakter von Trusts tragen. Es sind dies: American Sterilijeo Air an Transpor tation Eomixmy EmPo>silt Fibr and Manufacturing Danvill? Ptfskmr Sompanv .... I,Ä,k>X> Imperial Art Tile Companv .... t,SVO,M Indiana Portlanl <?emnt Company . 1,5X1,cW In!rstate Lil Eompany Niets ÄÜniz "Company Niles - Bemcnt - Ponio "Company . . Lride Copper Company S>UO,VW RailwastS General Company .... Sevaniin? Chemical CompaAN . . . 15>0<X),IX>V Slob-Zhefsitld Steel nd Iran Com pany Starch Company Continental gin nd Leas Company I,sgv,i)tX> Das Fiskaljahr des Corporations- Deparlements schließt am 30. Septem ber, und betragen die Gesammt - Ein nahmen während der verflossenen 11 Monate etwa H 725,000. Während des letzten Fiskaljahres nahm dies Depar tement nur ein. Die „New-Aork Air Brake Comp.," welche von dem 'verstorbenen Roswell P. Flower in das Leben gerufen wur de, erhöhte ihr Aktienkapital von §5,- 000,000 auf §10,000,000. Auf traurige Weise um'S Leben ge kommen. New-Aork, 4. Sept. Gestern Nachmittag wurde der 40-jährige Jas. Powvrs von Nr 109, Sullivan - Str., an der Ecke von King- und MacDou gal-Straße von einem Milchwagen. Eigenthum des Milchhändlers Henry Graf von Nr. 101, West - Houston- Str., überfahren und so schwer oer letzt, daß er vor Eintreffen der Ambu lanz feinen Geist aufgab. Der Fuhr mann des Wagens, ein 14-jähriger Junge, Namens Lyle Weiley, von Nr. 3, Hancock - Str., wurde in Haft ge nommen und der Gerry - Gesellschaft überwiesen. Wie erzählt wird, hatte der Junge den Auftrag erhalten, das Fuhrwerk nach dem Stall zu bringen. In der Nähe des Stalles wurde das Pferd sehr lebhaft und setzte sich plötz lich in Galopp, so daß der Junge die Controle über dasselbe verlor. Powers schien das Herannahen des Fuhrwerkes nicht bemerkt zu haben, denn er ver suchte dicht vor demselben die Straße zu kreuzen. Er wurde von dem Pferde zu Boden gerannt, und eines der Vor derräder des Wagens ging über seinen Kopf und verursachte einen Schädel bruch. Der Verletzte wurde nach der MacDougal - Straßen - Polizeista tion gebracht, doch vor Eintreffen ei ner Ambulanz war er eine Leiche. Der Verunglückte war sit ine? Reih: von Jahren in einer Bülstenfabrik am W.- Broadway beschäftigt und wohnte seit langer Zeit bei der Familie Alexander Dupont, Nr. 109, Sullivan - Straße. Er hinterläßt etne Fvau, die in Troy Späteste Kabelberichte. Die Lage im Transvaal. London, 4. Sept. Bei dn vielen oft sich widersprechenden Berich ten von Süd-Afrika über die Lage im Transvaal ist unmöglich mit B-> Bestimmtheit zu sagen, was sich dort in dn letzten Tagen ereignet hat. Es scheint aber ziemlich gewiß zu sein, daß Präsident Krüger den fünfjähri gen Freibrief, der von der Annahme britischer Souveränität im Transvaal abhing, zurückgezogen hat. Die,, Sta ndard and Diggers' News" bringt ei nen Bericht über Verhandlungen in ei ner Geheimsitzung des Volksraad vom vorigen Samstag, worin beschlossen wurde, den fünfjährigen Freibrief zu rückzuweisen; ferner Präsidenten Krü ger's Besuch nach der Kapstadt nicht gut zu heißen und allen Versuchen England's zur Souveränität über das Transvaal zu opponiren. Das Or gan der Boeren erklärt alsdann, daß die Regierung alle Conzessionen ge macht habe, die sie überhaupt gestat ten würde, und daß sie entschlossen sei, an diesem Beschluß festzuhalten, ob's zum Sieg oder Untergang führen würde. Ein Correfpondent der „Times" be richtet: „Ich habe von glaubwürdigen Beamten erfahren, daß alle Friedens- Versuche vergeblich sind. Die Boeren werden höchst wahrscheinlich binnen 48 Stunden den Krieg erklären und einen Versuch machen, Natal zu besetzen, ehe britische Truppen eintreffen können. Die Boeren haben volles Vertrauen in ihre Stärke. Staatsanwalt Smeets behauptet, daß sie 30.000 Mann im Transvaal und 20.000 Mann im Oranje-Staat haben, die kampsbereit sind. Admiral Dewey in Gibral t a r. Gibraltar, 4. Sept. Der Bundesdampfer „Olympia" mit Ad miral Dwey traf hier heute Morgen gegen 9 Uhr in. Der Admiral ist et was unwohl und wird, so lange die „Olympia" hier verweilt, am Lande zubringen. Hr. Horatio L. Sprague, Ver. Staaten-Konsul zu Gibraltar, ein alter Busenfreund des Admirals, hieß ihn herzlich willkommen. Am Nachmittag wurde Admiral Dewey in der Equipage des Gouver neurs und Commandeurs der Besat zung, Generals Sir Robert Biddolph, abgeholt und zum Palast des Gouver neurs gefahren, um demselben dort seine offizielle Aufwartung zu machen. Die „Olympia" wird am 11. Sept. von Gibraltar direkt nach New-Dork abfahren. Allerlei aus dem Aus lande. Das norwegische Kabinet hat ent schieden, die Einführung einer rein norwegischen Flagge dem gemeinsamen Kriegsminister Baron Rappe offiziell mitzutheilen, damit er das Ausland davon benachrichtige. Die Zahl der von den Filipinos ge fangen gehaltenen spanischen Mönche wird zufolge einer Kabelnachricht aus Madrid aus 399 geschätzt. In Bern ist Graf Montholon,' fran zösischer Gesandter in der Schlveiz, plötzlich gestorben. Die italienischen Deputirten Bisso lati, Morzari, Prampelina und Felke sind wegen Wahlbetrügereien in An klagestand versetzt worden. Noch unvollständige Nachrichten las sen ersehen, daß Queensland sich mit 28,000 gegen 23,000 Stimmen der australischen Föderation anschließt. In Paris wurden di Gefangenen, welche wegen >der Ruhestörung und Kirchenverwüstung am 20. August ver haftet worden waren, mit Zeugen con frontirt und 37 derselben als Theil nehmer des Riots erkannt. Bei sämmt lichen waren Revolver gefunden wor den. In London ist gestern Ernst George Henry Arthur Vaughan, Marquis von Lis'burne, im Alter von 37 Jahren ge storben. Mark Twaiu will nach Princeton ziehen. Princeton, N.-J., 4. Sept. Der berühmte Humorist und Reise- Schriftsteller Mark Twain hat im hie sigen „Princeton Jnn" Zimmer für sich und seine Familie für den Herbst und Winter belegt. Sollte es Hrn. Cle mens (Mark Twain) dahier gefallen, so wird er sich permanent in Princeton niederlassen. In der katholischen Gemeinde in Morgeö, Ohic. herrscht Zwiespalt we gen der Weigerung des Rektors der Ge meinde. Vater Sullivan, Henry Wago ner. der unlängst Selbstmord begangen, im katholischen Friedhofe beizusetzen. Ein Bruder des Selbstmörders hat sich Dies derart zu Herzen genommen, daß auch er einen "Selbstmordversuch machte und sich eine lebensgefährliche Schuß wunde beibrachte. Die Gegner Vater Sullioan's haben denselben durch Dro hungen gezwungen, den Platz zu ver lassen. Reiseabenteuer dreier Teutsch- Amerikaner Die Herren Georg von Noden. John Hehlst und John Tomsore. der eine ein Schneider, der andere ein Schornsteinfeger, der dritte ein Tisch ler, sämmtliche ihren Angaben nach in Deutschland gebürtig und in Amerika naturalisirt, unternahmen gemein sam eine Reise nach Deutschland, de ren Endziel Berlin sein sollte. Wohl behalten waren sie nach Bremen ge langt. wo sie sich einige Tage vergnüg ten. um dann ihre Reise nach Berlin fortzusetzen. Auf dem Schiffe, auf dem die drei Reifenden die Qzeanfabrt gemacht hatten, war einem Mitreisen den die Summe von 50,000 Dollars gestohlen worden. Der Verdacht, den Diebstahl begangen zu haben, richtete sich auf einen Mann, von dem festge stellt worden war, daß die drei Deutsch - Amerikaner mit ihm Verkehr unterhalten hatten. Eine Postkarte, von den bereits in Berlin Weilenden an den Verhafteten gerichtet, weckte den Verdacht, daß die drei Reisenden mit dem Diebstahl in Zusammenhang ste hen könnten. Ein Telegramm der Bremer Polizeibehörde an das Berli ner Polizeipräsidium bewirkte, wie das Spezialkabel bereits meldet, daß die drei Vergnügungsreisenden, welche sich im Hotel,, Zum braunen Roß" in der Krausenstraße einlogirt hatten, verhaftet wurden. Sie befanden sich zwei Tage in nUtersuchungshaft, wa ren jedoch in der Lage, nachzuweisen, daß ihnen keinerlei Schuld an dem Diebstahl auf dem Schiffe beigemessen werden könne; infolgedessen erfolgte ihre Freilassung. Sie traten sofort ihre Rückreise nach Amerika an. Tempora m u t a n t u r. Staat „freien" sagte man dereinst. Sich einen ig'nen Herd erbauen. Was jetzo heißt, sich und dr Frau Um eine gute Köchin schauen. Seine Ansicht. Der kleine Moritz: „Papachen, was ist eigentlich das Buch der Bücher?" Großkauf mann: „Dummer Junge, natürlich W HMtb.uK." im Wassel ist gerade recht (aerade G ! " knuSperig genug, gerade süß genug. ? ! > gerade ittgwerifti genug) und O verscklofiene. lustdichte Pa- H echM sie gerade r.chttg bis Z ! verzehrt wird. Gewöhnliche Gin- ck ! gerbrod und Kuchen, die in der üblichen H l Welse verkauft werden, werden ui ieuchtem ? feucht und schwammig, und in trocke- KL WH i l bleibt frisch und deliciös knuSperig imd zart. ! ! Ihre vorzügliche Qualität wird den Umstand gesicher?, daß sie aus den Lacköfen i > kommt, welche vnaeas Siseult backen. " ! ! Anq.f.rNq von d,' sisemr ?. dl r,ziarirt Hanvtlsmork ! Das Schlchm mit Chokolttde.Ueberzug. I Gelatine . Schachteln verpackt, die nicht zerbrechen. v Sichere Kur gegen Dyspepsie. Hartleiliigkeit, Grippe. Biliosität. 5 Nervöfttät, Migräne, Nieren- und Leber - Leiden. 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Sing stunde: Mittwochs Dirigent H. Krüppel. „Arbeiter - Männerchor." Hauptquartier: Andreas' Halle, Nr. 314. Hanover - Straße. Singstunde: Mittwochs Dirigent: E. Szeimle niy. „Thalia - Männerchor." Hauptquartier: „Thalia - Halle." Nr. 915, Ost - Prattstraße. Sing stunde: Dienstags Dirigent: H. Krüppel. „Sängerrun de." Hauptquartier: Möhlmann's Halle, Nr. 1918, Ost - Fairmount - Avenue. Singstunde: Donnerstags Diri gent: Aug. Schneider. „Arbeiter - Liedertafel." Hauptquartier: Neidhardt's Halle, Nr. 323, West - Prattstraße. Sing- Stunde: Mittwochs. „Lord Baltimore-Män ner ch o r." Hauptquartier: H. Boigt's Halle, Nr. 1122, Harford - Avenue. Singstun de: Freitags. „M etzger-Gesang-Verei n." Hauptquartier: Jordan's Halle, Nr. 24,°Centre - Market - Space. Sing stunde: Tonnerstaas —Dirigent I. C. Frank. . „Eichen k r a n z." Hauptquartier: Ader's Halle, Ecke Fait- und East - Avenue. Sing stunde: Mittwochs Dirigent: Aug. Schneioer. „Mozart - Männercho r." Hauptquartier: Götz' Halle, Nr. 1500, McElderrystraße, Singstunde Dienstags Dirigent: G. W. Pöhl mann. „Melodie." Hauptquartier: V. Schmidt's Halle, Nr. 543, Nord - Washingtonstraße; Singstunde: Dienstags Dirigent: F. Karows. Einwohnerzahl Flächenraum u.s.w., der Ver. Staaten Größte Länge von Osten nach We sten 2720 Meilen. Größte Breite von Norden nach Süden 1600 Meilen. Flächenraum, mit Einschluß von Alaska (577,390) 3,602,990 Qua dratmeilen. Größter Staat (Texas) 74,356 Quadratmeilen. Kleinster Staat (Rhode - Island) 1306 Quadratmeilen. Abgeschätzter Total - Werth des Eigenthums (Census von 1890) H 25,- 473,173,418. Die zehn größten Städte (Census von 1890) sind die folgenden: New- York, 1,515.301. Chicago 1.099.850. Philadelphia 1.046.964, Brooklyn 806,343, St. Louis 451,770, Boston 448,477, Baltimore 434, 439, San Francisco 298.997. Cmcinnati 296.- 908. Cleveland 261.353. Das Cen trum der Bevölkerung befindet sich 20 Meilen östlich von Columbia. Ind. Neger - Bevölkerung, einschließlich der Indianer u. s. w.. 7.638.360. Nach dem Census von 1890 haben die 16 Südstaaten 15.549,358 weiße Einwohner und 6.898.806 Neger. Von 1880 bis 1890 nahm die weiße Bevölkerung im Verhältniß von 23.6 Prozent zu. während die Neger - Be völkerung nur im Verhältniß von 13.1 Prozent zunahm. Gesammter Reichthum ungefähr 565,000.000.000. Gesammtzahl der Bevölkerung 62.- 622.250. Männliche Bevölkerungszahl 32.- 067.880. Männliche Personen in wehrfähi gem Alter 13.326.168. Männlich Personen, 21 Jahre und darüber, 16,940,311. Gesammtzahl von Personen im Schulalter, 5 bis 20 Jahre, 22,447,- 392. Eintheilung der Maße und Gewichte, wie dieselben von der Baltimore: Mehl- und Getraide-Börse angenom men werden. Büschel. Pfund. Waizen 60 Mais-Körner 56 Mais-Kolben 70 Erbsen . . . (Staat 56 Pfd.) 60 Reis 56 Hafer.... (Staat 26 Pfd.) 32 Gerste 48 Kartoffeln . (Staat 56 Pfd.) 60 Süße Kartoffeln (in Maryland) 56 Ofen-Kohlen 80 Malz 34 Klie 20 Rüben 56 Bohnen (weiß und Castor (Staat 60 Psd.) 62 Kleesaamen 60 Timotheus - Grassaamen ... 45 Grassaamen 45 Flachssaamen 56 Hanssaamen 44 Blauer Grassaamen, Obstbaum . 15 Buchwaizen 18 Pfirsiche, geschält 40 Pfirsiche, ungeschält 32 Getrocknete Aepsel 28 Zwiebeln 56 Mais-Mehl 4K Mais-Mehl... . pro Faß) 0.0 Mehl (pro Faß) 196 Erdnüsse, afrikanische . . . .1 32 Erdnüsse. Wilmingioner ... 28 Erdnüsse, Mrginier 22 Ungarischer Grassaamen ... 48 Hirse 50 1 Kubikfuß hat 1728 Kubikzo !. 1 Ale-Gallone hat 282 Kubikzc l. 1 Cord Holz hat 128 Kubikfuß 1 Trocken - Gallone hat 268 < slO Kubikzo 11. 1 Tonne rundes Bauholz Hai! 60. Kubikfuß. Kist 16 bei 16 bei 4 3516 enthält H Büschel. Kiste 8-bei 8 bei 8 3sB enthält l^eck. Kiste 8 bei 8 bei 4 3516 nihäls ein Quart. 3 Meilen sind gleich 1 League., Ein Knoten oder nautische Meie ist gleich 6085 Fuß. E>ine Landneil ist gleich 5280 Fuß. Ein Knoter istda her gleich 1.1526 Landmeile. Ku bik-Maße. 1 Tonn behaucnes Bauholz 4O Kubikfuß. 1 Büschel hat 2150.42 Kub kzlL. Kiste 16 bei 16 bei 8 3sB erihijt 1 Büschel. 40 Rods sind gleich 1 Furloig. 8 Furlongs sind gleich 1 Meile. Ein Holzhaufe, 4 Fuß hoch, 4 uß br.'it und 8 Fuß lang, macht 1 brd aus. Fuß sind gleich 1 „Aodlzber Pole. Sondrbar Anschuun; Das Schloß dort at ew Schuldenlast von 160,000 Mal un gehört einem Grafen und dtz dov drüben gehört einem Baron, de über 200,X>0 Mark Schulden haben sol'/ „Schau, schau. Das hätt' ick zar nicht geKlaubt, daß S hier so uche Leute gibtl"